Heft 3/2007
www.visavis.de
Web-Business
Enterprise Content Management – integrierte ProzessLösungspakete für rechtssichere Datenarchivierung
Health-Care Der Gesundheitssektor entwickelt sich zum Markt für intelligente IT-Lösungen.
Warenwirtschaft Der Bedarf an branchenspezifischen ERP-Systemen mit niedrigen Folgekosten steigt.
IT-Security Beim Schutz von sensiblen Daten ist nur ein ganzheitlicher Ansatz zukunftsfähig.
Magazin
Wegweiser
Wegweiser Magazin
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Mit Next Generation Network wird das Internet revolutioniert; Tobit David(R)Zehn!
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IT-Systeme optimieren die Informationsverarbeitungsprozesse im Unternehmen.
IT-Security
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Anforderungen in verschiedenen Branchen benötigen individuelle Lösungen.
Outsourcing
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Viele Mittelständler sind von strategischem Risk-Management noch weit entfernt.
E-Health
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Der verantwortliche Einsatz von IT-Systemen hilft, Leben zu retten.
RFID
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Das kontaktlose Lesen und Speichern von Daten ermöglicht Effizienzsteigerungen.
ERP
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Mithilfe von ausgereifter Software kann schnell und kompetent reagiert werden. IMPRESSUM: Verlagsanschrift: Auguststraße 19-29, 53229 Bonn; Tel.: 02 28/ 3 07 94-0, Fax: 02 28/ 3 07 94-10, Vanity: 07000/visavis, E-Mail: visavis@visavis.de, Internet: http:// www.visavis.de; Chefredaktion: Wolfgang Haselbauer; Redaktion: Bernhard Haselbauer, Andreas Hodapp-Schneider (Schlussredakteur), Christoph Blome, André Nowak, Frank Grootens, Melanie Sy, Ellen Drechsler, Martina Sauer, Oliver Hammel, Peter Hanser (Saarbrücken), Martina Bartlett-Mattis (Nürnberg), Ina Schmidt (London); Verlag: VISAVIS Verlags GmbH; Layout: Andreas Schnittker, Eric Cieslik, Christian Albert; Bildmaterial teilweise: www.photocase.com; www.pixelquelle. de Druck: Weiss-Druck GmbH & Co. KG, Industriestraße 7, 52156 Monschau; Geschäftsführer: Bernhard Haselbauer. Verbreitete Auflage: 135.000 Exemplare. 130.000 Exemplare liegen der FINANCIAL TIMES Deutschland bei. ISSN: 0942-8615; Konzeption und Marketing: newpublic communication KG, Bonn
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Workflow Management Endlich gibt es konkrete Anforderungen an die leistungsfähigen Prozess-Steuerungstools der Kategorie Workflow beziehungsweise Business Process Management. Fristeten diese doch in den vergangenen Jahren ihr Dasein mehr im Verborgenen – als ungeliebtes, mit Vorurteilen belegtes Thema. Die Anwender fürchteten die von den Entscheidungsträgern geforderte Transparenz der Prozesse. Der „gläserne Mensch“ wurde geboren. Inzwischen haben viele Anwender (und sogar modernen Entwicklungen gegenüber aufgeschlossene Personal- und Betriebsräte) erkannt, dass diese elektronischen Hilfsmittel unter Umständen belegen können, was die Mitarbeiter von heute an E-Mail-Flut und elektronischen Dokumenten zu bewältigen haben. Das Papier auf
Postfach
David(R)zehn! als Informationszentrale
Mit David(R)zehn! stellt die Tobit Software AG eine zentrale Lösung für den Austausch von Nachrichten und Medien vor. Die Software ist nicht nur „Ready for Windows Vista“, sondern vereinfacht auch den mobilen Zugriff auf Informationen über die unterschiedlichsten Geräte. Für die Sicherheit des zentralen Servers und der Clients bietet Tobit Software eigene Virenschutzund Spamabwehr-Dienste an, die automatisch mit aktuellen Signaturen versorgt werden. Für die Verbreitung von Nachrichten und Informationen kann David(R) zehn! als vollständiger E-Mail-, Voice- und Fax-Server eingesetzt werden,
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den Schreibtischen, das bisher bewies, wie viel ein Sachbearbeiter zu tun hat, wird schließlich immer weniger. Also wer, wenn nicht die IT-Systeme, kann den Nachweis über das wirkliche Arbeitsaufkommen erbringen? Compliance ist inzwischen vom Schlagwort zum ernstzunehmenden Reizthema avanciert und wer kann Richtlinien besser in Prozesse integrieren und deren Einhaltung auch überprüfen als eine BPM-Software? Nun werden Sie sich fragen, was ist eigentlich Business Process Management und wie unterscheidet es sich von dem bisher bekannten Workflow Management? In der Regel ist Workflow-Management eine Steuerungskomponente, die in ein Enterprise Content Management (ECM) integriert ist, wobei man zwischen
stellt aber auch einen eigenen RSS Feed zur Verfügung. RSS (Really Simple Syndication) ist eine Technologie, die es dem Anwender ermöglicht, die Inhalte einer Website direkt über einen Weblink bereitzustellen. Mit einem beliebigen RSS-Reader sind diese Informationen dann abrufbar und entweder auf anderen Websites oder direkt auf dem Desktop der Leser verfügbar – ähnlich wie der klassische Faxabruf, nur wesentlich schneller, digital und aktuell. Mit David(R)zehn! steht diese neue Technologie ohne Zusatzprodukte jedem Kunden zur Verfügung. Weitere Informationen unter: www.tobit.com
Quelle: Lufthansa Systems
Titelthema
dokumentbasiertem Workflow und prozessorientiertem Workflow unterscheidet. Der dokumentbasierte Workflow ist darauf angewiesen, dass ein Dokument im ebenfalls integrierten Dokumenten-Management oder Archiv bekannt ist, auf dessen Basis der Prozess gestartet werden kann. Prozessorientierter Workflow ist meist eventgesteuert und wird aufgrund verschiedener Vorkommnisse gestartet. Alle Workflow-Pakete haben drei Hauptkomponenten, zum ersten das Designelement oder auch die Entwicklungsumgebung, zum zweiten die eigentliche Workflow-Engine zur Unterstützung der Laufzeit und last but not least die Audit Trails, die alle vorgangsrelevanten Informationen sammeln und zur Auswertung zur Verfügung stellen. Seit mehr als zehn Jahren wird der Lifecycle eines Geschäftsprozesses von der Analyse über die Simulation zur Laufzeitunterstützung, die anschließende Auswertung der Audit Trails und die Rückführung dieser Informationen in die Analyse zur Prozessoptimierung beschrieben. Wirklich umgesetzt wird dieses Konzept jedoch erst von einigen wenigen innovativen BPM-Anbietern. Die Workflow-Systeme wurden somit um zwei Komponenten erweitert, nämlich den Modellentwurf mit der Simulation und mit einer Auswertungskomponente für die Audit Trails. Ein wirklich leistungsfähiges BPM übernimmt allerdings darüber hinaus integrative Aufgaben, sodass neben ERP-Systemen auch die gesamte IT-Landschaft in die Prozesse eingebunden werden kann.
Magazin Hochauflösend
Drahtloses TV Schon in wenigen Jahren werden die meisten Deutschen über digitales Fernsehen mit dem hochauflösenden HDTVStandard verfügen. Für den Empfang über das Internet oder drahtlose Netzwerke auf Notebook oder PDA müssen noch einige technische Probleme gelöst werden. Daran arbeitet das Institut für Nachrichtentechnik der Universität Saarbrücken. Das Team um Prof. Dr. Thorsten Herfet erforscht, wie HDTV-Bilder mit Übertragungsgeschwindigkeiten von über zehn Megabit pro Sekunde künftig im drahtlosen Breitbandnetz genutzt werden können. Im Mittelpunkt der Untersuchungen steht nicht nur die lokale Multicast-Verteilung, sondern auch die Entwicklung adaptiver Fehlerschutzcodierungen, um Schwankungen in der Empfangsqualität auszugleichen. Partner des Lehrstuhls für Nachrichtentechnik sind bei diesem Forschungsprojekt Intel und SES. Auf der CeBIT wird Prof. Dr. Herfet am 18. März um 14.00 Uhr im „Future Talk“ einen Vortrag zum Thema halten. Der Messestand der Universität Saarbrücken befindet sich in Halle 9, Stand B65.
Interview
Konvergenz
Zukunftsorientiertes Netzwerk Prof. Dr.-Ing. Ulrich Trick, Fachhochschule Frankfurt am Main, im Gespräch mit Web-Business über die Zukunft des Internets. Worum handelt es sich beim Next Generation Network? Der Begriff „Next Generation Network“ (NGN) steht für ein neues paketorientiertes Netzkonzept, über das alle Dienste für Daten- und Echtzeitkommunikation bereitgestellt werden. Es unterstützt – im Unterschied zum Internet – die Quality of Service, die sichere Kommunikation und darüber hinaus auch die Umsetzung der geltenden regulatorischen Anforderungen wie gesetzliches Abhören und Notruf. Bei den unterstützten Diensten handelt es sich um beliebige Kommunikationsdienste, von der Telefonie bis hin zu hochbitratigen multimedialen Mehrwertdiensten. Im Hinblick auf einen Investitionsschutz geht das Konzept von einer Integration aller bestehenden wichtigen Telekommunikationsnetze aus. Dadurch ist auch eine allmähliche Netzmigration sichergestellt. Außerdem ist Mobilität ein besonders wichtiges NGNMerkmal. Dies bedeutet, dass auch bei festen Anschlüssen die Mobilität in Form einer persönlichen Dienste- und Session-Mobilität unterstützt wird.
Wie können Unternehmen von einer individualisierten NGNNutzung profitieren? Ein Full Service Provider mit eigenen Netzen hat mehrere Vorteile: Er spart Betriebskosten, da er nur noch ein Netz zu betreiben hat, er spart Systemkosten durch vereinheitlichte Technik, und er ist vor allem in der Lage, schnell und kostengünstig neue, für die Kunden optimale Dienste anzubieten. Gerade Letzteres führt zu neuen Einnahmequellen, und diese sind dringend notwendig, nachdem die Telefonie infolge des starken Wettbewerbs und der „Voice over Internet Protocol“Anbieter inzwischen ihre Rolle als Cash Cow verloren hat.
Worin liegt der Unterschied zu klassischen VoIP-Lösungen? Klassische VoIP-Lösungen basieren entweder auf dem Internet oder auf VPNs. Im ersten Fall sind Quality of Service und Sicherheit nicht grundsätzlich gegeben, im zweiten Fall fehlt zum Teil die benötigte Offenheit und Flexibilität inklusive Mobilität. NGN-Lösungen vermeiden diese Nachteile, sie kombinieren die Vorteile des Internets mit IP-basierten offenen Schnittstellen und Protokollen für kostengünstige Kommunikation mit den Vorteilen heutiger Telekommunikationsnetze. Ergebnis ist ein konvergentes Netz mit konvergenten Diensten. Weitere Infos unter: www.e-technik.org
Mehrwert durch lebendige Kundenbeziehung
Christoph Resch, Geschäftsfüh- Auswirkung auf das Betriebserrer der movento GmbH, im Inter- gebnis, um nur einige zu nennen. Mit welchen Angeboten ermögview mit Web-Business. licht movento eine „gelebte Welchen Nutzen haben Unter- Kundenbeziehung“? nehmen, die auf Customer Re- movento bietet seinen Klienten ein lationship Management (CRM) vollständiges Portfolio an Beratungsleistungen, mit denen diese setzen? Der Nutzen aus CRM hat meines ihre Kundenbeziehungen planen, Erachtens mehrere Facetten. Zum strukturieren, gestalten und meseinen natürlich die Frage: „Wel- sen können. Besonders möchte chen Mehrwert biete ich als Un- ich auf die von uns und Prof. ternehmen meinem Kunden?“ Selchert entwickelte WerttreiberZum anderen sehe ich den Nut- Analyse ValueScan hinweisen. Sie zen, der sich aus der erhöhten ermöglicht, kurz gesagt, CRM erMotivation der Mitarbeiter und folgreich einzuführen oder es rechtnatürlich den gesteigerten Erträ- zeitig sein zu lassen, und zwar durch gen aus profitablen Kundenbe- eine gezielte Analyse der Kernziehungen speist. Nicht zu ver- prozesse, die bei einem Change gessen die Kostenpotenziale durch Management oder einer SoftwareProzessoptimierung und IT-Har- Implementierung den höchsten monisierung und deren positive Wert beitragen. Ich erfahre also
konkret, mit welchen Prozessen ich Geld verdienen kann. Wie könnte eine erfolgreiche CRM-Implementierung aussehen? Erfolgreich ist eine Implementierung dann, wenn die Ziele erreicht wurden. Dafür müssen sie vorher bekannt und vereinbart worden sein. Dann kann auch ein mittelständisches Unternehmen mySAP CRM einführen und damit einen positiven Wertbeitrag erzeugen. Zwei Beispiele seien hier genannt, erstens die Firma C. & E. Fein, die mit uns eine portalbasierte Channel-Marketing-Strategie umgesetzt hat, und zweitens Schöck Bauteile, die eine vollständige CRM-Strategie und -Implementierung mit uns verwirklicht hat. www.movento.de Web-Business 3/07
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Mobile Business
TV für die Hosentasche Das Handy entwickelt sich immer mehr zum Multimediagerät. Im Gespräch mit Web-Business beschreibt Christian Rörig, Leiter Produktmanagement mobilcom, den Nachholbedarf Deutschlands. In Südkorea ist mobiles Fernsehen ein Alltagsphänomen, während der Dienst in Deutschland eher verhalten aus den Startlöchern kam. Woran liegt das? Den Markt in Deutschland kann man mit dem asiatischen nicht vergleichen. Speziell in Korea ist das Handy mit allen nur denkbaren Applikationen nicht mehr aus dem Leben der Menschen wegzudenken. Technische Affinität ist dort offenbar stärker in der Mentalität verankert, als es in Deutsch-
Mobil Mit neuen HighTech-Geräten lernt das Fernsehen laufen. In Zukunft kann der Handybesitzer nicht nur fernsehen, sondern auch Sendungen aufzeichnen.
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land der Fall ist. Dagegen ist man hier neuen technischen Entwicklungen gegenüber eher zurückhaltend, verglichen mit dem asiatischen Markt. Dass also in Korea schon 800.000 Nutzer per Handy fernsehen, kann bestenfalls als eine Entwicklung angesehen werden, die wir in Deutschland sehr begrüßen würden. Hierzu bedarf es aber noch großer Anstrengungen von allen Marktteilnehmern. Welche Prognosen stellen Sie für die Entwicklung des Handy-TVs auf dem deutschen Markt? Eine Prognose ist schwierig, weil noch kein einheitlicher Standard existiert. Für die DMBTechnologie, die wir gemeinsam mit unserem Partner Mobiles Fernsehen Deutschland (MFD) vermarkten, gibt es bereits bundesweite Lizenzen, für den lang angekündigten Standard DVB-H aber noch nicht. Neben diesen regulatorischen Einschränkungen ist zudem noch keine attraktive Hardware auf dem Markt, und die technischen Voraussetzungen sind auch noch nicht geschaffen. Zieht man diese Gegebenheiten ins Kalkül, werden wir wohl eher 2009/2010 mit nennenswerten Nutzerzahlen rechnen können. Welche weiteren Entwicklungen kann man von dieser Partnerschaft mit MFD in der Zukunft erwarten? Wir sind froh, eines der ersten Mobilfunkunternehmen zu sein, das seinen Kunden das Fernsehen für die Hosentasche anbieten kann. MFD als Wegbereiter dieser Entwicklung hat sich dabei für uns als verlässlicher und kompetenter Partner erwiesen. Eine weitere Zusammenarbeit ist aber leider von externen Faktoren, wie beispielsweise der Lizenzvergabe, abhängig. Wir würden uns freuen, wenn wir auch künftig auf eine fruchtbare Kooperation mit MFD setzen und dem Handy-TV in Deutschland zum Durchbruch verhelfen könnten. Wie kann ein erweitertes HandyTV-Angebot auch für Unternehmen einen positiven Nutzen bzw. einen Mehrwert erzielen? Zunächst einmal ist Handy-TV für die Kunden unseres Unternehmens ein erweitertes Angebot, das nicht an be-
Aufholjagd „Märkte und Technologien werden künftig immer stärker zusammenwachsen“, sagt Christian Rörig, mobilcom, voraus.
stimmte Netze gebunden ist. Darüber hinaus bietet dieser Service aber auch für andere Branchen die Chance, bestehende Angebote zu erweitern und so neue Nutzergruppen zu erschließen. Ich denke dabei zum Beispiel an den klassischen Unterhaltungsmarkt oder an die Werbebranche. Welche weiteren Unterhaltungs- und Interaktionsmöglichkeiten für das Handy sehen Sie künftig auf Mobilfunknutzer zukommen? Das Handy – das hat man zum Beispiel auf der Mobilfunkmesse „3GSM World“ in Barcelona gesehen – entwickelt sich immer mehr zu einem komplexen Multimediagerät, das alltägliche Applikationen mobil macht. Das Internet wird mobil, man lädt Musik mit seinem Handy herunter, E-Mails werden in der U-Bahn geschrieben. Warum soll man dann nicht auch mobil fernsehen können? Die Möglichkeiten sind nach oben offen. Generiert und entwickelt werden die Ideen künftig verstärkt im Internet. Was sich da etabliert, wird über kurz oder lang auch auf dem mobilen Endgerät umgesetzt werden. Entscheidend dabei ist allerdings, dass es für jeden verständlich ist und technikübergreifend funktioniert. Märkte und Technologien wachsen künftig immer stärker zusammen. Wir sehen uns in diesem Bereich bestens gerüstet. Mit der Verschmelzung von mobilcom und freenet und der daraus resultierenden Entwicklung zu einem Komplettanbieter profitieren wir von dem Know-how der Experten aus Internet, Festnetz und Mobilfunk. Die ersten Konvergenzprodukte wie etwa das Mobile Internet für jedermann können Sie schon jetzt auf der CeBIT in Hannover (Halle 16, Stand A06) kennenlernen. www.mobilcom.de
Enterprise Content Management
Titelthema
Wissenswelt im Pool Erfolgreiche Unternehmenskulturen bewahren und verteilen ihr Wissen mittels ECM-Lösungen. Der deutsche Markt zeichnet sich durch eine extrem hohe Wettbewerbsdichte aus. Frank Zscheile m Übergang von der Industrie- zur Informationsgesellschaft sind Informationen der Schlüssel zum Erfolg. Unternehmen sollten ihre Firmenkultur deshalb auf eine optimale Informationsverarbeitung und die zugrunde liegenden Geschäftsprozesse ausrichten, wenn sie auch künftig erfolgreich sein wollen, denn der harte Wettbewerb stellt immer größere Anforderungen an die Konkurrenzfähigkeit. Passende IT-Lösungen zur Generierung des vorhandenen Unternehmenswissens, zur Verwaltung strukturierter und unstrukturierter Informationen und Abbildungen der Unternehmensprozesse spielen eine entscheidende Rolle sowohl bei der Förderung der internen Kommunikation als auch bei der Erhöhung der Rentabilität. Solche Lösungen werden seit einiger Zeit unter dem Schlagwort „Enterprise Content Management“ angepriesen. Als Sammelbegriff setzt sich ECM nur langsam gegen die etablierten Bezeichnungen Dokumenten- oder WebContent-Management durch. ECMLösungen führen Archiv, DokumentenManagement, Workflow, Knowledge Management und Collaboration in einer einzigen Welt zusammen und ermöglichen damit einen einfachen Zugriff auf den gesamten Wissenspool eines Unternehmens. Für Dr. Hartmut Storp, der zu den führenden deutschen Marktanalysten
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Prozessverbesserung Die Zahl der Objekte, die ein Unternehmen verwalten muss, um seine wirtschaftlichen, organisatorischen und rechtlichen Aufgaben zu erfüllen, wächst rasant. Deshalb sollte ein DokumentenManagement-System weit über die Verarbeitung von rein kaufmännischen Belegen hinausreichen. Idealerweise vereint es unabhängig von Format und Quelle beliebige Papierunterlagen und elektronische Daten, zum Beispiel Belege, Briefe, Zeichnungen, Dateien und E-Mails, in einem zentralen Dokumenten-Pool. Dort stellt das DMS die Do-
zählt, stellt Enterprise Content Management die permanente Herausforderung an ein Unternehmen dar, mit seinen Informationsinhalten zielgerichtet umzugehen und sie nach den jeweiligen Prozessanforderungen zu optimieren. ECM-Suiten müssen dem-
lern. Die aktuelle Marktübersicht des Branchenverbandes VOI Verband Organisations- und Informationssysteme e. V. weist 55 DMS-Lösungen von 52 Herstellern aus. Die Kunden profitieren vom hohen Preis- und Funktionswettbewerb.
nach den gesamten Informationslebenszyklus im Unternehmen abdecken, von der Erstellung von Informationen über ihre Archivierung bis hin zur abschließenden Vernichtung – ob strukturiert oder unstrukturiert, selbst erstellt oder zugekauft. Eine Besonderheit des deutschen Marktes ist die extrem hohe Wettbewerbsdichte. Abgesehen von den USA findet sich wohl in keinem anderen Land eine so große Zahl an Herstel-
Auch sehr viele kleine Hersteller bieten heute Funktionen, über die vor einigen Jahren nicht einmal die großen Systeme verfügten, als Standard. „ECM / DMS ist nur etwas für Großunternehmen“, so lautete ein lange gehegtes Vorurteil im Mittelstand. Doch Nachfrage die heute verfügbaren Lösungen sind DocuWare-Vorweitaus preisgünstiger, lassen sich wesentlich einfacher bedienen als früher stand Jürgen Biffar sieht im Mittelund enthalten oft bereits vorkonfigustand einen steirierte Szenarien für Eingangsrechnun-
genden Bedarf an integriertem Dokumenten-Management.
Integriertes Dokumenten-Management kumente, sortiert nach Kunde, Projekt und anderen Ordnungskriterien, unternehmensweit und zu jeder Zeit auf Mausklick zur Verfügung. Im Rahmen des integrierten Dokumenten-Managements lassen sich Dokumente aus allen Unternehmensanwendungen und -prozessen in einen digitalen Workflow einbinden, Arbeitsabläufe werden dadurch transparenter, schneller und zudem sicherer. Auch im Mittelstand steigt der Bedarf an Funktionen und Eigenschaften, die bisher den Großunternehmen
vorbehalten waren. Das Ganze zu geringen Kosten und ohne die sonst übliche Komplexität. Deshalb sollte ein DMS generell so gestaltet sein, dass es sich mit geringem Aufwand installieren, konfigurieren und administrieren lässt. Dank einer hohen Skalierbarkeit kann zunächst mit wenigen Anwendern begonnen, das System aber synchron und ohne Stillstandzeiten mit wachsender Userzahl ausgebaut werden. Niedrige Total Cost of Ownership (TCO) gewährleisten einen schnellen ROI. Weitere Infos: www.docuware.de Web-Business 3/07
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Titelthema Normen „Mit der Etablierung der neuen ISO-Standards steht zum ersten Mal ein international normiertes Dokumentenformat zur Verfügung“, erläutert Bernhard Zöller, Unternehmensberater und Vorstandsmitglied des VOI.
Enterprise Content Management
gen, E-Mail-Archivierung, Personal Management und anderes. Dadurch sind sie auch für KMUs einsetzbar und führen dort schon bei kleinsten Mitarbeiterzahlen zu Effizienz-Zuwächsen, zumal die einstigen Kostentreiber wie Speicherplatz, schnelle Server, große Bildschirme usw. inzwischen längst erschwinglich sind. Trendthemen im Markt sind derzeit die elektronische Post- und Rechnungseingangsverarbeitung, Service Oriented Architecture, E-Mail-Archivierung, Business Process Management und Compliance, d. h. die Abdeckung rechtlicher Vorschriften. Im Bereich Input-Management – früher der Flaschenhals betrieblicher Geschäftsabläufe – sind die Lösungen der Hersteller immer umfassender geworden. Eingehende Dokumente, ob papierbasiert oder elektronisch, werden automatisch klassifiziert und über ein automatisiertes Regelwerk vorhandenen Geschäftsvorfällen zugeordnet. „Für die Automatisierung dokumentenorientierter Geschäftsprozesse ist es erforderlich, alle Dokumente digitalisiert in die Prozesse zu leiten“, erklärt Bruno Pohl, Geschäftsführer des Erfassungsspezialisten ReadSoft GmbH. „Elektronische Posteingangslösungen verarbeiten daher nicht nur Papierpost und Faxe, sondern binden
Organisation
auch Formate wie E-Mails, XML, PDF und Bilddateien in die Prozesse ein.“ Ein weiterer Spezialist auf diesem Sektor ist Abbyy Europe. Der Münchner Anbieter hat sich auf die Entwicklung von Technologien für Optical Character Recognition (OCR) spezialisiert und ist laut GfK-Erhebung bereits seit zwei Jahren Marktführer im Bereich OCR-Software in Deutschland. Deutlich erkennbar ist der Trend hin zur Integration von BPM in ECMSysteme. Mit dem „Ad-hoc-Workflow“ der Saperion AG wird ein einfacher und kostengünstiger Einstieg in Workflow und Geschäftsprozessmanagement ermöglicht. Durch spezielle Er-
Mehr als das sattsam bekannte Content Management
Anwenderfreundliche Enterprise-Content-Management-Plattform bietet unVorteile „Alleinstellungsmerkmale unserer Software sind ihre extreme Skalierbarkeit, Stabilität und Modularität“, erläutert Hans Staudte.
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eingeschränkte Echtzeitkommunikation und gemeinsamen Zugriff. Für die Nutzung sämtlicher Wissensressourcen und deren produktiven Einsatz in allen Unternehmensprozessen hat Hyperwave seine Content-Management-Plattform in den vergangenen Jahren kontinuierlich um Lösungen für Real Time Collaboration (Web Conferencing) und E-Learning erweitert. Collaborative Information Management (CIM) nennt sich diese integrierte Bündelung von Technologien. Die Nutzung der komplett selbst entwickelten ECM-Plattform soll den Anwendern uneingeschränkte Echtzeitkommunikation ermöglichen sowie darüber hinaus jederzeitigen und gemeinsamen Zugriff auf alle verfügbaren Unternehmensinformationen gewährleisten. „Alleinstellungsmerkmale unserer Software sind ihre extreme Skalierbarkeit, die Stabilität und Modularität, verbunden mit einer sehr hohen Performance und Anwenderfreundlichkeit“, sagt Web-Business 3/07
weiterungen des ECM-Begriffs versuchen darüber hinaus einige Hersteller, sich am Markt zu positionieren – mit Erfolg, wie das Beispiel Hyperwave beweist. Der Anbieter ermöglicht seinen Kunden durch Hinzunahme von Funktionen für Real Time Collaboration (Web Conferencing) und E-Learning ein integriertes Collaborative Information Management. Integriertes Dokumenten-Management heißt auch das Schlagwort bei der DocuWare AG. Mit einem neuen Enterprise Server rundet der Hersteller seine Produktfamilie nach oben ab. Zu den besonderen Highlights gehört die Verwaltung mehrerer Organisationen in nur einem System. Mit dieser Lösung empfiehlt sich DocuWare noch stärker als bisher auch für große Unternehmen. Inzwischen können alle Produkte geschäfts- und steuerrelevante E-Mails speichern und verwalten. Zum einen steigt das E-Mail-Aufkommen immer weiter an, zum anderen werden E-Mails für die Abwicklung von Geschäften genutzt und müssen deshalb langfristig revisionssicher archiviert werden. Beim E-Mail-Management sind unternehmensweite Lösungen gefragt, da jeder Nutzer geschäftsrelevante E-Mail-Korrespondenz senden und empfangen kann. Das Thema muss sich daher in das Gesamt-
Hans Staudte, Geschäftsführer der Hyperwave Information Management GmbH in Deutschland. „Mit unserem Ansatz des Collaborative Information Management bieten wir weitaus mehr als das sattsam bekannte Enterprise Content Management.“ Indem Real Time Collaboration und E-Learning integrale Bestandteile der ECM-Plattform sind, entstehen durch ihre Hinzunahme für den Endanwender keine Medienbrüche. Hans Staudte: „Wir unterscheiden in unserer CIMLösung zwischen synchroner und asynchroner Kommunikation. Klassische asynchrone Collaboration-Funktionen sind zum Beispiel Diskussionsforen – auch in verschiedenen Zeitzonen –, Projekt-Communities, Team Workspaces und Workflow. Neu ist der synchrone Ansatz, unter dem wir Presence Awareness, Instant Messaging, Web Conferencing sowie Desktop- und Application-Sharing subsumieren.“ Collaboration ist für Staudte die größte Herausforderung und vordringlichste Kernaufgabe für weltweit agie-
rende Unternehmen, gleichzeitig aber auch eine einfach und schnell zu ergreifende Chance: Denn der rasante Fortschritt und die weltumspannende Verbreitung von IP-Technologien machen heute Kommunikation und damit Zusammenarbeit mühelos möglich. „Produktive Zusammenarbeit ist wiederum die Grundlage für neu zu schaffenden Content“, erklärt er, „und damit Unternehmenswissen nicht versandet, muss es konsequent aufbereitet und an die betreffenden Mitarbeiter weitergegeben werden, nämlich durch E-Learning.“ Mit diesem erweiterten ECM-Ansatz hat der Hersteller Erfolg: Weltweit nutzen bereits über 300 Kunden mit über 600.000 Benutzern die HyperwaveLösungen, darunter Audi, Fujitsu-Siemens, Toshiba, Telekom Austria, EADS und die Deutsche Bahn AG. Der Ansatz der Unternehmensphilosophie lautet dabei: Effizienter zusammenarbeiten. Besser entscheiden. Schneller lernen. Ohne diese Grundsätze kann kein Unternehmen die realen Herausforderungen im globalen Wettbewerb meistern, weder technologisch noch strategisch. Weitere Informationen im Internet unter: www.hyperwave.de
Enterprise Content Management konzept und die Geschäftsprozesse eines Unternehmens einfügen. Experten halten dabei den Einsatz von Records-Management-Systemen für notwendig, d. h. Lösungen für die systematische Aufzeichnung von Geschäftsvorgängen und -ergebnissen, welche die E-Mail im Zusammenhang mit allen anderen geschäftsrelevanten Aufzeichnungen erschließen und verwalten. Besucher der CeBIT finden alles zum Thema ECM in den Hallen 1 bis 8. Unter dem Ausstellungsschwerpunkt „Business Processes“ werden hier Trendthemen wie Enterprise Content und Dokumenten-Management,
Titelthema
Linux / Open Source und Customer Relationship Management (CRM) zusammengefasst. „Durch die neue Plattform Office SharePoint Server 2007 ergeben sich positive Impulse für den ECM-Markt: viele etablierte ECMAnbieter werden tiefere Integrationen ihrer Produkte in die Microsoftpalette auf der CeBIT präsentieren. Nutznießer sind die künftigen Anwender, die sich immer mehr für Lösungen interessieren, die auch das fachliche Knowhow des potenziellen Realisierungspartners unter Beweis stellen“, prognostiziert Renate Karl, ECM-Analystin der DSK Beratungs-GmbH.
Automation
Optimierung im Posteingang Document Automation unterstützt die Unternehmens-Poststelle. Die Vereinheitlichung von Prozessen bietet Kostenvorteile. Die Automatisierung dokumentenorientierter Geschäftsprozesse, kurz Document Automation, steht immer mehr im Fokus von großen und mittelständischen Unternehmen. Nachdem in den vergangenen Jahren zunächst in Teilbereichen wie im Rechnungswesen mit Automatisierungsszenarien begonnen wurde, ist jetzt der Trend zu weitreichenden Veränderungen erkennbar. Die Gründe hierfür lassen sich leicht nachvollziehen: Medienbrüche müssen beseitigt werden, wenn Standardvorgänge möglichst ohne jedes manuelle Zutun der Mitarbeiter elektronisch – und damit preisgünstig – abgewickelt werden sollen. Hierfür ist es erforderlich, alle Dokumente digitalisiert in die Prozesse zu leiten. Elektronische Posteingangslösungen verarbeiten daher nicht nur Post, die im Unternehmen per Papier und Fax eingeht, sondern binden auch Formate wie XML und PDF, E-Mails und Bilddateien in die Prozesse ein. Dabei ist es unerheblich, aus welchen Quellen und Systemen das Dokument stammt. Durch eine solche Posteingangslösung wird die Bearbeitung von Dokumenten und Vorgängen vereinheitlicht. Sachbearbeiter und Führungskräfte finden in ihrem elektronischen Posteingang die entsprechenden neuesten Dokumente vor, die dann weiter ausgefüllt, beantwortet oder auch genehmigt werden. Posteingangslösungen bringen dem Unternehmen eine erhebliche Transparenz, denn der Bearbeitungsstatus von Vorgängen ist jederzeit erkennbar. Prozesse werden durch Do-
cument Automation nicht nur beschleunigt, sondern auch in der Qualität gesteigert. Entgegen der herkömmlichen Verteilung der Post in reale Postfächer sorgen heute moderne Erkennungstechnologien und Algorithmen dafür, dass Informationen zeitnah dort bereitgestellt werden, wo man sie benötigt. Nachgelagerte Anwendungen, beispielsweise Branchenlösungen oder ERP-Systeme wie SAP, profitieren ebenfalls von diesen Prozessoptimierungen. Als eine Facette des Posteingangs haben nach wie vor eingehende Rechnungen einen hohen Stellenwert in puncto Prozessoptimierung und -automatisierung. Speziallösungen übernehmen das Erkennen und Auslesen von Rechnungsdaten und deren nahtlose Verarbeitung im Finanzsystem. Auch per Electronic Data Interchange übermittelte Rechnungen müssen komfortabel in diese Prozesse eingebunden werden. Im Idealfall optimieren Lieferanten und Kunden gleichermaßen ihre Systeme und ermöglichen so die optimale finanzwirtschaftliche Zusammenarbeit. Einzelne Subprozesse können damit zu einem durchgängigen Ganzen verwoben werden und schaffen so weitere Nutzenpotenziale. Mit ReadSoft Documents steht für die Dokumenten-Automation eine komplette Softwareplattform zur Verfügung. Der Autor Bruno Pohl ist Geschäftsführer der ReadSoft GmbH. Weitere Informationen: www.readsoft.de Web-Business 3/07
Effizienz „Medienbrüche müssen beseitigt werden, wenn Standardvorgänge möglichst ohne manuelles Zutun elektronisch – und damit preisgünstig – abgewickelt werden sollen“, erklärt Bruno Pohl, Geschäftsführer von ReadSoft.
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Titelthema
Enterprise Content Management
Prognose „ECM ist eine permanente Herausforderung für Unternehmen“, warnt Dr. Hartmut Storp. Renate Karl (re.) erwartet zusätzliche positive Impulse durch die „Office SharePoint Server 2007“Plattform.
Auch das derzeit hochaktuelle Thema PDF / A ist Gegenstand verschiedener Vorträge. PDF / A ist ein neues, ISO-zertifiziertes Standardformat für die Langzeitarchivierung. Viele Unternehmen schaffen Einheitlichkeit in ihren elektronischen Archiven, indem sie ihre Unterlagen als TIFF oder JPEGs ablegen. Diese Formate sind im Gegensatz zu nativen Formaten herstellerunabhängig und werden von zahlreichen Programmen unterstützt. „Dabei handelt es sich jedoch technologisch gesehen um uralte Formate mit einigen Nachteilen“, erklärt Thomas Zellmann, Vorstandsvorsitzender des neu gegründeten Verbandes PDF/AEntwicklung „Wir verfügen nun über das leistungsstärkste und umfangreichste Software Development Kit zur Dokumentumwandlung und Data Capture auf dem Markt“, so Jupp Stoepetie.
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Texterkennung
Competence Centers. „Diese Mängel wurden mit dem neuen PDF / A-Format behoben: Es basiert auf dem weit verbreiteten und bekannten PDF-Format und unterstützt Farbe, Volltextfähigkeit und Metadaten. Außerdem bietet es als ISO-Standard maximale Sicherheit für die Anwender.“ Auch Bernhard Zöller, ECM-Analyst, sieht die Notwendigkeit zur Etablierung der neuen ISO-Standards. „Damit steht zum ersten Mal ein international normiertes Dokumentenformat für die Langzeitarchivierung unterschiedlicher Dokumentinhalte zur Verfügung“, erklärt er. „Die Verfügbarkeit einer solchen Norm löst das Problem,
Marktführer für Erfassungssoftware
Neue Software eines mittelständischen Unternehmens ermöglicht optische Zeichenerkennung auch aus nichteuropäischen Sprachräumen. Ohne eine gute Erfassungssoftware bzw. Texterkennung kommt heute kein ECM-System mehr aus. Abbyy Europe hat sich auf die Entwicklung solcher Technologien für Optical Character Recognition (OCR) spezialisiert und ist laut einer GfK-Erhebung bereits seit zwei Jahren Marktführer im Bereich OCR-Software in Deutschland (Basis: GfK Markt). Das Produkt FineReader 8.0 Professional Edition war in 2006 das am meisten verkaufte OCR-Produkt auf dem deutschen Markt. Der Münchner Hersteller erwirtschaftet satte Gewinne mit dem Verkauf seiner Software-Lizenzen an die wichtigsten ECM-Hersteller, von denen bereits eine Vielzahl dessen Erkennungstechnologien in die eigenen Produkt-Suiten integriert hat. Zu den Lizenznehmern zählen unter anWeb-Business 3/07
dass bisher verwendete Archivformate vielen modernen Anforderungen nicht mehr gerecht werden oder nicht sichergestellt ist, dass diese Formate auch in Jahrzehnten noch ohne Informationsverlust lesbar sind.“ Der VOI hat herausgefunden, dass erst knapp 30 Prozent der mittelständischen Unternehmen ein ECM-System nutzen. Petra Greiffenhagen, Vorstandsvorsitzende des VOI: „Unternehmen verschwenden bis zu 40 Prozent ihrer Arbeitskosten durch Dokumenten-Missmanagement. Wir wollen den CeBIT-Besuchern deshalb den Nutzen solcher Lösungen näher bringen und den Beweis antreten: Ohne Papier werden Prozesse deutlich schneller verarbeitet und Dokumente gleichzeitig sicher archiviert.“ Im VOI-Showcase „Digitale Postbearbeitung“ in unmittelbarer Nähe des DMS-Forums können die Besucher live mitverfolgen, wie Unternehmen eingehende Dokumente vollständig papierlos bearbeiten können. Verschiedene Aussteller der DMS-Area unterstützen das Projekt mit ihren Technologien. Eines der gegenwärtig meist diskutierten Themen heißt Service-orientierte Architektur (SOA). Dieses breit angelegte System-Architektur-Konzept
derem Autonomy (Verity), Banctec, Dicom (Kofax, LCI, Neurascript), Easy Software, EMC (Captiva, SWT, Documentum), Stellent, ReadSoft oder Saperion. Jupp Stoepetie, Geschäftsführer Deutschland bei Abbyy: „Unsere Geschäftsstrategie ist, dass wir unser Software Development Kit unter Lizenz an Hersteller verkaufen, die ihren Kunden einen leistungsfähigen Capture Client bieten, aber nicht in die aufwendige Entwicklung eigener Technologie investieren möchten.“ Auch gegenüber der Integration der FineReader Engine in Open-Source-DMSProdukte zeigt man sich bei Abbyy sehr aufgeschlossen. Umsatzmäßig legt der Münchner Hersteller derzeit mit rund 25 Prozent Wachstum pro Jahr zu, denn immer mehr Unternehmen führen ECM-Lösungen ein, um ihren Beschäftigten Informationen schneller und besser verfügbar zu machen. Eine leistungsfähige Erfassungstechnologie ist dabei unabdingbar. Mit FineReader er-
fasste Dokumente lassen sich in jedes beliebige Ablageformat konvertieren – so ist seit einiger Zeit auch die Umwandlung in PDF / A, den neuen Standard für Langzeitarchivierung, möglich. Abbyy gehört außerdem zu den wenigen Herstellern, die über ihr Software Developer Kit die breite Palette asiatischer Schriftarten abdecken. Auf den China-Boom ist man also gut vorbereitet. Jupp Stoepetie: „Wir haben vor, dort künftig eine starke Position einzunehmen. Und auch in den USA werden wir trotz starker Konkurrenz bereits als führender OCR-Anbieter wahrgenommen.“ Auf der diesjährigen CeBIT zeigt der Hersteller in Halle 1 (Stand F91) neue Produkte für Data Capture und Texterkennung und stellt u. a. die Version 8.1 des Abbyy FineReader Engine Software Development Kits vor, mit der auch Thai und Hebräisch sowie chinesische, kyrillische, japanische, koreanische, griechische und armenische Schriftzeichen erkannt werden. Weitere Neuheiten sind Tools zur einfachen Umwandlung und Erstellung von PDF-Dateien und ein elektronisches Wörterbuch. Weitere Informationen unter: www.abbyy.de
Enterprise Content Management erlaubt die Erstellung, Verwaltung und Kombination fachlicher Dienste und Funktionalitäten in Form von Services. SoftwareProdukte werden dabei in kleine, standardisierte Module aufgeteilt, die sich beliebig je nach Erfordernis zusammenstellen („orchestrieren“) lassen. Im ECM-Markt wird sich dieses Konzept immer mehr durchsetzen, da sind sich die Experten einig. Auch das Thema Open Source spielt im ECM-Markt eine wachsende Rolle. Die Basisfunktionen werden dabei als kostenfreie, allgemein verfügbare Bausteine der Informationsverarbeitung angeboten. Einer der Senkrechtstarter in diesem Bereich ist etwa eZ Systems, Hersteller der Open Source ECM-Software eZ Publish. Mit seinem Geschäftsmodell kombiniert eZ Systems Enterprise Software mit Open Source Code und ganzheitlicher Herstellerunterstützung. Vielleicht kann es unter diesen Vorzeichen auch gelingen, im asiatisch-pazifischen Raum mit dem Thema ECM noch tiefer einzusteigen. Während seitens der Hersteller der Ton diesbezüglich noch immer in den USA, Deutschland und England angegeben wird, registrieren Open-Source-Anbieter wie Red Hat vor allem in China, Japan, Singapur, Südkorea und Indien eine steigende Nachfrage des öffentlichen und privaten Sektors nach Open-Source-Produkten. Ein weiterer Aspekt im ECMUmfeld ist das Outsourcing. Vor einigen Jahren noch als Megatrend gepriesen, kam auf Anwenderseite nie die rechte Begeisterung auf. Noch immer fürchten die meisten Unternehmer den Kontrollverlust bei der Auslagerung vertraulicher Firmeninformationen an externe Dienstleister. Heutige ASPLösungen sind vor allem Archivlösungen. Unternehmensdaten werden auf externen Speichermedien abgelegt und die Mitarbeiter greifen via Recherche-Client auf die Daten zu. Dokumente, die häufig und schnell in aktuellen Geschäftsprozessen und Anwendungen gebraucht werden, hält man lieber im DMS im eigenen Haus vor. Auf Anbieterseite steht dem Thema des kompletten Application Service Providing in (sicherheits)-technischer Hinsicht schon lange nichts mehr im Weg. Unternehmen wie Pironet beweisen es: Der Kölner IT-Dienstleister WEITERE INFORMATIONEN UNTER: + + + +
www.zoeller.de www.mastersofsuccess.de www.dsk-beratung.de www.voi.de
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ist schon auf der CeBIT 2004 für das richtungsweisende „ASP Online Services“-Geschäftsmodell mit dem ersten Platz prämiert worden. Pironet NDH bietet individuell auf die Kundenbedürfnisse abgestimmte Komplettlösungen für die Auslagerung von Netzwerk- und IT-Infrastrukturen sowie den Betrieb komplexer Business-Anwendungen in einem der bundesweit sichersten Rechenzentren. Wie sieht die Zukunft für das ECM aus? Der Markt ist längst nicht gesättigt, die Investitionen steigen wieder, und auch für kleinere Hersteller bleibt noch ein ausreichend großes Stück vom
Titelthema
Kuchen. Zwar drängen immer mehr ECM-fremde Anbieter von Standardsoftware und Hersteller aus dem Speicherumfeld in den Markt und integrieren klassische ECM-Funktionen in ihre Produkte – Microsoft mit Vista, Sharepoint Portal Server und etlichen Zusatztools ist dafür das beste Beispiel. Hier wird die Herstellerkonsolidierung im Mittelfeld auch weitergehen. Für viele deutsche ECM-Unternehmen bietet sich dafür aber eine Chance der Spezialisierung auf Branchen oder Nischen, weg vom Produkt- hin zum Lösungsanbieter – für die Anwender in jedem Fall eine gute Entwicklung.
Strategie
Erfolg durch Anpassung „Business Process Management“-Lösungen bieten Flexibilität, wenn sich für Unternehmen neue Wertschöpfungsmöglichkeiten ergeben. „Das Thema Business Process Management (BPM) spielt bei nscale 6, der neuen Generation des Enterprise Content Management Systems der Ceyoniq Technology GmbH, die jetzt der Öffentlichkeit präsentiert wurde, eine zunehmende Rolle. Die Software ist komplett modular auf JavaTechnologie aufgebaut und ermöglicht innerhalb eines Systems eine flexible Partitionierung, ausgerichtet auf Abteilungen, Unternehmensbereiche oder Mandanten. Prozesse von Unternehmen sollen sich mit dem nscale 6 BPM optimieren und ihre Bestandteile über einen Java-basierten Workflow in effektiven Einklang bringen lassen. Die leichte und übersichtliche Modellierung der Prozesse ermöglicht der Hersteller durch einen grafischen Process Designer, integrierte Workflow-Bausteine und Möglichkeiten der Versionierung. Das BPMSystem ist in den nscale Desktop und nscale Desktop Web integriert und unterstützt Anwender dadurch beim Strukturieren und Organisieren des dokumentenzentrierten Arbeitsalltags. Da sich für Unternehmen häufig neue Wertschöpfungsmöglichkeiten ergeben, auf die das laufende System mit schneller und unkomplizierter Anpassung oder Ergänzung der Prozesse reagieren muss, ist eine der wichtigsten Eigenschaften der neuen Software ihre Flexibilität. nscale 6 wurde auf Basis aktuellster technologischer Standards entwickelt und stellt seine hervorragenden Leistungsmerkmale auch als Services innerhalb moderner IT-Architektur zur Verfügung.
„Ein IT-System muss auf jeder Ebene die Sprache des Anwenders sprechen und die Welt des Unternehmens exakt abbilden. Nur so kann es eine echte Lösung sein, die zum Erfolg führt“, erklärt Rainer Pottbäcker, Bereichsleiter Produkte und Lösungen bei Ceyoniq. „Deshalb steht der Erfolg der Anwender bei nscale 6 im Vordergrund.“ Hierfür bietet das Unternehmen eine Standard-Software mit breitem Funktionsspektrum und großen Customizing-Möglichkeiten, die sich bedarfsgerecht auf allgemeine Lösungsszenarien ausrichten lässt. Für Unternehmen, die keine umfangreiche ECM-Plattform einsetzen möchten, stellt der Hersteller mit nscale 6 bereits als Standard eine Reihe von Lösungen für die revisionssichere Archivierung von E-Mails aus Systemen wie Microsoft Exchange, Lotus Notes und Novell Group Wise sowie für Filesysteme, ERP- und SharePoint-Installationen zur Verfügung. Durch die modulare Architektur ist eine spätere Erweiterung auf das Voll-System problemlos möglich. Mit seiner strategischen Ausrichtung „Erfolg durch Lösungen“ präsentiert sich der Bielefelder Hersteller auch auf der CeBIT 2007 und stellt dort horizontale und vertikale Lösungen auf Basis von nscale 6 vor. Weitere Informationen im Internet unter: www.ceyoniq.de Web-Business 3/07
Gleichklang „Ein IT-System muss auf jeder Ebene die Sprache des Anwenders sprechen und die Welt des Unternehmens exakt abbilden“, betont Rainer Pottbäcker, Bereichsleiter Produkte und Lösungen bei Ceyoniq.
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Technologie
IT-Security Management
Risk-Management im Mittelstand Für Unternehmen aller Branchen und Größenordnungen werden Business Continuity Management und integrierte Storage-Security-Konzepte zu Bausteinen, um Wettbewerbsvorteile zu generieren. Bernhard Haselbauer ine aktuelle Studie von IDC, MessageLabs und McAfee unter 450 IT-Verantwortlichen kleiner und mittelgroßer Unternehmen verschiedener Branchen bringt es an den Tag: Acht von zehn Verantwortlichen fürchten zwar das Gefahrenpotenzial von IT-Angriffen, aber nur wenige ergreifen angemessene Gegenmaßnahmen. Gerade einmal acht Prozent der Befragten – weitaus weniger als unter den CIO von Großunternehmen – gaben an, dass sie der Verbesserung ihrer IT-Sicherheit eine hohe geschäftliche Priorität bei-
E
Storage
messen. Und: Während die Optimierung der IT-Sicherheit bei amerikanischen KMU an zweiter Stelle auf der Prioritätenliste steht (nach der Gewinnmaximierung), rangiert sie in Deutschland an vierter, in Großbritannien gar an fünfter Stelle. Die Ergebnisse verblüffen: Schließlich haben gerade mittelständische Unternehmen in den letzten Jahren massiv in die IT-gestützte Verbesserung ihrer Geschäftsprozesse investiert. Damit gibt es eine Fülle an hoch sensiblen Daten, die entsprechend geschützt werden müssen. Hinzu kommen rechtliche Bestimmungen und internationale Regularien wie Basel II oder Sarbanes-Oxley, die sich auf die Kreditkonditionen eines Unternehmens auswirken oder die Haftungsrisiken für IT-Verantwortliche erhöhen. Die Bedrohungsszenarien reichen von der Zerstörung ganzer Infrastrukturen bis hin zur gezielten Wirtschafts-
Vorsprung durch Sicherheit
Sicherheit bei Datenspeicherung und Übertragung gewinnt bei kleinen und mittelständischen Unternehmen immer mehr an Bedeutung.
Kostengünstig Um das steigende Datenvolumen bei mittelständischen Unternehmen zu sichern, reichen in vielen Fällen kleine intelligente Speicher- und Back-UpSysteme.
Mit Speichern kennt man sich aus bei Iomega. Schon in den Neunzigerjahren entwickelte das Unternehmen erfolgreich die ZIP-Wechselspeichertechnologie und baut seitdem diese Pionierleistung mit seinen REV-Laufwerken und REV-Wechseldatenträgern konsequent aus. Zielgruppe sind insbesondere der Mittelstand und der SOHOBereich, wo preisgünstige, flexible und auch für Laien einfach zu handhabende Storage-Lösungen gefragt sind. Carsten Schneider, Key Account Manager Deutschland bei Iomega, verdeutlicht: „Bei der REV-Technik handelt es sich um ein System, basierend auf Festplattentechnologie, das die Leistung, Be-
spionage und Sabotage. Auf physische Beeinträchtigungen hat sich zum Beispiel die phion Information Technologies spezialisiert. Der Spezialist für Business Continuity sorgt mit ausgefeilten Techniken dafür, dass im Katastrophenfall automatisch zwischen verschiedenen Leitungen und Internet-Service-Providern umgeschaltet wird. Dabei kann das gesamte Spektrum heute verfügbarer Leitungstypen eingesetzt werden – von der Einwahlverbindung bis zum Satelliten-Uplink. Um ein ungestörtes Weiterlaufen der geschäftskritischen Prozesse zu garantieren, unterscheiden die phion-Lösungen zwischen wichtigem und weniger wichtigem Verkehr. Das Unternehmen weise seit Jahren auf die Risiken hin, betont Dr. Klaus Gheri, CTO und Mitbegründer von phion Information Technologies: „Physische Beeinträchtigungen zählen mit zu den größten Katastrophen für die Kontinuität von
nutzerfreundlichkeit und Zuverlässigkeit einer Festplatte mit der Handlichkeit von Band- und optischen Medien verbindet.“ Über REV, Desktop- und portable Speicher bis hin zu kostengünstigen Lösungen für Netzwerkspeicher (NAS) reicht das Lösungsportfolio von Iomega. Da eine SAN-Infrastruktur beim Thema Speichererweiterung für kleinere mittelständische Unternehmen aus Kostengründen meist nicht in Frage kommt, raten die Iomega-Experten in der Regel zu einem NAS-System, bei dem das Unternehmen auf die vorhandene Netzinfrastruktur zurückgreifen kann. „Um das steigende Datenvolumen bei mittelständischen Unternehmen zu sichern, reichen in vielen Fällen kleine intelligente Speicher- und Back-Up-Systeme mit Wechselfestplatten, kompakten Autoloadern und netzwerkbasierten Speichergeräten aus“, beschreibt Carsten Schneider die optimale Lösung. Weil Datenspeicherung und -sicherung künftig immer stärker auch mit dem Thema Sicherheit der Datenübertragung
verknüpft sein werden, hat Iomega in 2006 in den USA sein Produktportfolio in Richtung Managed Security Services durch gezielte Firmenkäufe ausgebaut. Das so hinzugewonnene Know-how wird man in Kürze auch dem deutschen Mittelstand zur Verfügung stellen. Von den Vorteilen der REV-Technologie überzeugt ist auch die MCS AG, führender Anbieter von Softwarelösungen für niedergelassene Ärzte, Ambulanzen, Kliniken und Labore. Seiner Klientel von über 10.000 niedergelassenen Ärzten in Deutschland empfiehlt Jens Schreiber, Kundenberater bei MCS Dresden, seit längerem die Produkte von Iomega. So sichern beispielsweise die vier Ambulanzen des Krankenhauses Döbeln / Sachsen ihre Daten seit Anfang 2006 auf DEV-Disks von Iomega. Auch öffentliche Einrichtungen setzen auf Know-how des Unternehmens: Die Stadt Pforzheim etwa hat vor kurzem in allen städtischen Schulen NAS-Server vom Typ Stor Center Pro NAS 200d installiert, auf deren Festplatten schulische Informationen abgelegt werden. Der große Vorteil ist: Die DSL-Leitungen werden nicht durch den bei einer zentralen Datensicherung entstehenden Datenverkehr verstopft. www.iomega.de
IT-Security Management Internet-basierten Geschäftsprozessen.“ Als Ende 2006 ein unterirdisches Seebeben vor Taiwan wichtige Datenleitungen zerstörte, liefen die Geschäftsprozesse der phion-Kunden ungestört weiter, während ringsherum die Leitungen stumm blieben. Eine zentrale Rolle spielt die Datensicherung per Backup und Recovery. Nach Angaben von Matthias Hintenaus, Regional Sales Manager Atempo Deutschland, sind 20 Prozent der IT-Leiter in Deutschland mit Backup und Restore sehr unzufrieden. Der aus Frankreich stammende Anbieter ist davon überzeugt, dass es primär auf den Restore ankommt und nicht auf den Backup. Das Unternehmen, das vor allem mittelständische Unternehmen adressiert, hat ein graphisches, auch von ungeübten Anwendern leicht zu bedienendes Interface entwickelt. Matthias Hintenaus: „Damit ist ein Restore kinderleicht, was besonders für den Mittelständler wichtig ist, der nicht immer geschultes oder spezialisiertes Personal zur Verfügung hat.“ Auf die Bedürfnisse mittelständischer Betriebe zielt auch der IT-SecuritySpezialist Iomega. Das Unternehmen ist einer der führenden Hardware-Anbieter im Bereich Backup und Datenspeicherung für professionelle Heimanwender und kleine bis mittelgroße Unternehmen und ist in den 90er Jahren durch den Erfolg der hauseigenen ZIP-Wechselspeichertechnologie bekannt geworden. Das Datenvolumen steige zwar bei mittelständischen Unternehmen weiterhin an, ist die Geschäftsleitung überzeugt. Es reichten aber in vielen Fällen kleinere intelligente Speicher- und Backupsysteme mit Wechselfestplatten, kleinen kompakten Autoloadern und netzwerkbasierten Speichergeräten. Da die Datenspeicherung und Datensicherung immer stärker mit dem Thema Sicherheit der Datenübertragung verknüpft sein werden, hat Iomega sein Produktportfolio um Managed Security Services erweitert. Auch die Fälle von Wirtschaftsspionage nehmen zu. In letzter Zeit sind Versuche chinesischer Hacker ans Licht gekommen, an relevante Unternehmensdaten deutscher Mittelständler zu gelangen. Manchmal gehen die Gefahren auch von den eigenen Mitarbeitern aus. Möglichkeiten zur Aufklärung verdächtiger Vorkommnisse liefert die so genannte Computer Forensik – besonders dann, wenn es daWEITERE INFORMATIONEN UNTER: + + + +
www.symantec.de www.surfcontrol.com www.bsi.de www.visavis.de/netzwelt
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rum geht, einen Anfangsverdacht zu entkräften oder zu bestätigen. Anbieter wie die SurfControl GmbH haben inzwischen Lösungen entwickelt, mit denen sich jede Form des Internetverkehrs – Web, E-Mails, Peer-to-Peer oder Instant Messaging – an jedem Gefährdungspunkt im Unternehmen schützen lässt. Von einem strategischen Risk-Management, das alle relevanten Risiken erfasst und minimiert, sind viele Mittelständler noch weit entfernt. Dies gilt selbst für Teilbereiche der IT-Sicherheit. Auch die Storage-Security reduziert sich in vielen Fällen auf das
Technologie
Zoning, LUN-Masking und den Passwortschutz im Speichermanagement. Ein integriertes Storage-Security-Konzept, dass sich auf Storagesysteme und Speichernetze erstreckt, ist nicht vorhanden. Hier stehen die Anbieter in der Pflicht, entsprechende „ganzheitliche“ Lösungen für Schutz und Verwaltung wichtiger Daten zu entwickeln. Einige befinden sich bereits auf diesem Weg. Guido Sanchidrian, Produkt Marketing Manager der Symantec GmbH: „Unsere Consulting-Abteilung unterstützt Unternehmen jeder Größe, die richtige Strategie für Risiko-Vorsorge und -management zu entwickeln“.
Sicherheit
Auch bei Pannen einsatzfähig Business-Continuity-Lösungen werden immer wichtiger. Nicht nur Hacker und Stromausfälle können zum Erliegen der Kommunikation führen. Als Ende 2006 ein unterseeisches Beben vor Taiwan wichtige Datenleitungen zerstörte, zeigten sich erneut gravierende Defizite in den BusinessContinuity-Konzepten vieler Unternehmen. Internetbasierte Geschäftsprozesse fielen von einer Sekunde auf die andere aus oder verlangsamten sich bis zum Stillstand. Aus diesem Grund integriert phion Information Technologies, führender europäischer Anbieter von Security- und Connectivity-Infrastrukturen, eine Technologie namens Traffic Intelligence in seine netfence-Produktlinie. Durch intelligente Ausnutzung aller vorhandenen Anbindungen sorgt Traffic Intelligence dafür, dass die Business Continuity unter allen Umständen gewahrt bleibt. Wenn Filialen von kritischen Applikationen oder Daten abgeschnitten werden, sind nicht immer Hacker die Ursache. Häufig bringen Stromausfälle, falsche Konfigurationen beim Provider durch Praktikanten, das versehentliche Durchtrennen von Leitungen bei Bauarbeiten etc. die Kommunikation total zum Erliegen. Im Raum Tokio gehören zum Beispiel Krähen zu den größten Gefahren für internetbasierte Geschäftsprozesse, da die Vögel die Ummantelung oberirdischer Datenleitungen zum Nestbau verwenden. In Zeiten global vernetzter Unternehmen müssen tragfähige Konzepte für Business Continuity auf solche unvorhersehbaren Risiken flexibel reagieren können. „Physische Beeinträchtigungen der Leistungsstrukturen zählen mit zu den größten Gefahren für die Kontinuität von internetbasierten Geschäftspro-
zessen. Naturkatastrophen oder Pannen beim Dienstleister sind zudem nie vorhersehbar und liegen in den allermeisten Fällen außerhalb des direkten Einflussbereiches der betroffenen Unternehmen“, erläutert Dr. Klaus Gheri, CTO und Mitgründer von phion Information Technologies. Die von phion entwickelte „Traffic Intelligence“-Technologie sorgt dafür, dass automatisch zwischen verschiedenen Leitungen und Internet-ServiceProvidern umgeschaltet wird, sobald der Datenverkehr nicht mehr oder nur noch eingeschränkt fließt. Dabei kann das ganze Spektrum heute verfügbarer Leitungstypen zum Einsatz kommen, von der Einwahlverbindung bis zum Satelliten-Uplink. Damit kritische Prozesse ungestört weiterlaufen, wird darüber hinaus zwischen wichtigem und unwichtigem Datenverkehr unterschieden. Damit ist gewährleistet, dass alle Standorte an den Geschäftsprozessen teilnehmen können. Wie gut das funktioniert, hat sich auch während des Seebebens in Taiwan erwiesen: Mit netfence-Lösungen und Traffic Intelligence konnten phion-Kunden erfolgreich ihre Produktivität schützen, während ringsherum die Leitungen stumm blieben. Traffic Intelligence ist ein wichtiger Schlüssel für den Schutz der Unternehmenskommunikation – und damit auch entscheidender Bestandteil von Business Continuity. Infos unter: www.phion.com Web-Business 3/07
Risiken „Erst durch Lösungen für den proaktiven Kommunikationserhalt bekommen Business-ContinuityKonzepte eine solide Basis“, ist Klaus Gheri überzeugt.
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Unternehmen
On-Demand-Computing
Service auf Anforderung Neben Qualität und Effizienz durch vereinheitlichte Betriebsprozesse profitieren Kunden von flexiblen, transparenten Preismodellen, die nach Verbrauch abgerechnet werden.
Kompakt Das Shared-Services-Modell umfasst die gesamte IT-Infrastruktur im Unternehmen. Klare Kostenvorteile erwachsen aus einer virtuellen Einkaufsgemeinschaft.
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Immer mehr Unternehmen lagern die Erbringung der benötigten IT-Services aus, um Kosten zu senken. Weitere Treiber für ein Outsourcing sind verbesserte Services, erhöhte Kostentransparenz und Flexibilität. IT-Services auf Abruf mit variablen Nutzungsund Kostenmodellen, die flexibel an die sich ändernden Geschäftsanforderungen angepasst werden können, stehen auf der Wunschliste vieler ITVerantwortlicher. Die Marktforscher der Gartner Group sehen hierbei einen klaren Trend zum Utility- / On-Demand-Computing, also zur Standardisierung und Industrialisierung von ITServices. Die Dienstleister seien gezwungen, personalintensive Tätigkeiten verstärkt zu automatisieren und stattdessen hoch standardisierte Oneto-Many-Umgebungen anzubieten, so die Analysten. Der IT-Dienstleister Computacenter reagiert mit seinem Shared-Services-Modell genau auf die oben beschriebenen Anforderungen. Die Lösungen für Clients-, File-, Print-, Mail-, SAP-, Netzwerk- und Telefonie-Services helfen Kunden, IT-Services skalierbar und effizient zu beziehen, indem sie die Kostenvorteile einer virtuellen Einkaufsgemeinschaft nutzen und sich auf ihr Kerngeschäft konzenWeb-Business 3/07
trieren können. Das Portfolio basiert auf einer Kombination aus standardisierter Hardware und Services, die flexibel an individuelle Bedürfnisse anpassbar sind, sich schnell in die bestehende Infrastruktur integrieren lassen und sämtliche Anforderungen einer IT-Infrastruktur abbilden. Computacenter sichert Qualität und Effizienz durch standardisierte Betriebsprozesse nach den Best Practices der IT Infrastructure Library (ITIL), durch den Einsatz der Computacenter Service Management Toolsuite (SMTS) und die Einbindung von zentralen Factories wie dem Client Operations Center und dem Shared Services Datacenter. Die Kunden profitieren zudem von einem flexiblen und transparenten Preismodell, in dem nach Verbrauch abgerechnet wird. Durch den hohen Grad an Standardisierung und Automatisierung ermöglicht die On-Demand-Lösung eine hohe Skalierbarkeit und Flexibilität. Jürgen Stauber, Geschäftsführer Managed Services bei Computacenter, fasst das Angebot zusammen: „Shared Services bieten die Verfügbarkeit von Standardservices bei einer verbrauchsabhängigen Abrechnung. Unsere Kunden sprechen mit uns nicht mehr über Technologien, sondern über Services, ba-
sierend auf unserer ready-to-use und standardisierten Shared-ServicesTechnologieplattform. Und nach dem Pay-as-you-use-Prinzip bezahlen sie nur die IT-Services, die sie in Anspruch nehmen.“ Mit den Leistungspaketen Managed Print Services, Managed Datacenter Services (MDS), Network on Demand, Managed Desktop Environment (MDE) und Voice on Demand umfassen die Computacenter Shared Services die gesamte IT-Infrastruktur. Helpdesks in Erfurt und Barcelona sind die zentralen Anlaufstellen für alle Kundenkontakte und erfüllen die Anforderungen internationaler Kunden an Mehrsprachigkeit. Beim klassischen Full Outsourcing übergibt der Kunde seine IT vollständig in eine andere Hand, um in erster Linie Kosten zu sparen. Die Vertragseckwerke bilden jedoch in der Regel ein starres Konstrukt. Computacenter bietet mit MDE und MDS zwei Lösungen aus seinem Shared-ServicesPortfolio an, die ein besseres Abrechnungsmodell sowie eine erhöhte Flexibilität der Services und Einführung neuester Standards mit sich bringen. Kunde und Service-Provider passen bei einem mehrjährigen Vertrag diese Standards immer wieder an. Bei dem Kunden Cognis führt Computacenter bereits die weltweite Implementierung nach dem SharedServices-Modell durch. Im Einzelnen bietet es dem Spezialchemieunternehmen nicht nur standardisierte ServiceProzesse nach ITIL, sondern auch eine homogenisierte Herstellerlandschaft, Prozessunterstützung bei Web-Services sowie ein transparentes und verbrauchsbezogenes Abrechnungssystem. Weitere Informationen im Internet unter: www.computacenter.de
Outsourcing
Netzwelt
Dienstleistung nach Maß Im Wachstumsgeschäft setzen die Kunden verstärkt auf flexiblere Lösungen und kürzere Laufzeiten. Verträge müssen den individuellen Anforderungen der Unternehmen entsprechen. Dr. Ralf Magagnoli ie Auguren sind sich einig: Die Nachfrage nach Outsourcingdienstleistungen wird in Deutschland rasant steigen. Eine Prognose von Ovum geht von jährlichen Wachstumsraten für den Outsourcingmarkt um die sieben Prozent in den nächsten vier Jahren aus. Für 2010 rechnen die Analysten mit einem Marktvolumen von 11,5 Milliarden Euro. Damit erreicht der Outsourcingmarkt etwa das gleiche Volumen wie der Markt für Projektdienste. Den größten Anteil, so Dr. Katharina Grimme von Ovum Deutschland, machen Infrastrukturdienste wie Datencenter- und Desktopservices aus. Und in welchen Branchen ist die Nachfrage nach Outsourcingdiensten besonders groß? Dr. Grimme sieht die Fertigungs- und Finanzindustrie als Antreiber. Auch bei Großunternehmen und im gehobenen Mittelstand der Branchen Telekommunikation, Retail und Transport / Logistik sei die Nachfrage groß, während der öffentliche Sektor und die Versicherungsbranche zu den Nachzüglern gehörten – eine Einschätzung, der sich Jürgen Stauber, Geschäftsführer Managed Services des Outsourcingdienstleisters Computacenter, zum Teil anschließt. Stauber sieht das größte Wachstumspotenzial im Versicherungsund Finanzsektor, in der Automotivebranche sowie im gehobenen Mittelstand, also Unternehmen ab eintausend IT-Arbeitsplätzen. Die wichtigsten Gründe für die Auslagerung sind der Wunsch der Unternehmen nach Kosteneinsparungen
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und die beabsichtigte Fokussierung auf das Kerngeschäft. Doch gerade bei Outsourcingverträgen sollten die Unternehmen achtgeben, um böse Überraschungen – auch bei den Kosten – zu vermeiden. Ein Vertrag muss den individuellen Anforderungen des Unternehmens entsprechen, ist sich Dr. Jochen Dieselhorst von der Anwaltskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer sicher: „Ein guter Outsourcingvertrag ist wie ein Maßanzug, der an die spezifischen Bedürfnisse der Kunden angepasst ist.“ Grundsätzliche Fragen sind im Vorfeld zu klären: Kann das Unternehmen seine Software auf den Outsourcer übertragen? Welche arbeitsrechtlichen Folgen und Risiken sind mit der Auslagerung verbunden? Neben einer sorgfältig ausformulierten Leistungsbeschreibung und der internen Prozessgestaltung des Personalübergangs sollten Unternehmen auf die Gestaltung der Vertragsbeendigung achten. Dr. Jochen Dieselhorst: „Hier geht es darum, zu regeln, wie die Parteien eine effektive Überführung der Services auf den nachfolgenden Outsourcinganbie-
ter sicherstellen.“ Schließlich sei bei einer Vertragsbeendigung kein Dienstleister geneigt, „die Überführung seiner Services auf einen Wettbewerber auch noch zu unterstützen“. Die wichtigsten Regelungen betreffen die sogenannten Service Level Agreements (SLA), welche die Leistungen des Dienstleisters beschreiben. Dieselhorst empfiehlt ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Anreizen und Strafen, um den Dienstleister nicht in unverhältnismäßige Risiken und damit den Preis in die Höhe zu treiben. Ein zentrales Element bei der Vertragsgestaltung sind Benchmarkingklauseln, über die sichergestellt wird, dass auffällige Abweichungen zu den üblichen Marktpreisen bereinigt werden. „Die Fälle, in denen ein Benchmarkingverfahren durchgezogen wird, sind eher selten, aber bereits die Androhung eines solchen Verfahrens ist ein wichtiges Instrument“, so Dieselhorst. Um Kosten zu sparen, setzen deutsche Unternehmen immer stärker auf Angebote von Dienstleistern in Niedriglohnländern. „Die Nutzung von Nie-
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Nachfrage Dr. Katharina Grimme, Ovum Deutschland, prognostiziert hohe Wachstumsraten bis 2010. Der Rechtsanwalt Dr. Jochen Dieselhorst sieht die Notwendigkeit der Anpassung guter Outsourcingverträge an die spezifischen Kundenbedürfnisse.
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Netzwelt
Outsourcing
driglohnstandorten ist in Deutschland im Vergleich zu den USA und Großbritannien wenig ausgeprägt, aber die Akzeptanz bei Anwendern steigt“, beobachtet Dr. Katharina Grimme. Grundsätzlich wird zwischen Nearshoring, der Auslagerung in geografisch nahe Länder wie Polen, Tschechien oder Ungarn, und Offshoring, dem Outsourcing in Staaten wie Indien oder die Philippinen unterschieden. Aufgaben wie Softwarerentwicklung und RemoteInfrastructure-Management eignen sich für Offshoreländer mit großen und schnell verfügbaren Ressourcen. Ist hingegen ein kontinuierlicher Kontakt mit
dem Anwender oder den Kunden gefordert, zum Beispiel bei Helpdesks oder Call Centern, sollte eher auf Nearshoringländer zurückgegriffen werden. Neben der zeitlichen Nähe sprechen die in der Regel guten deutschen Sprachkenntnisse und die kulturellen Gemeinsamkeiten für das Nearshoring. Gerade in der Anfangsphase des Near- oder Offshorings ergeben sich nicht selten Schwierigkeiten, wie Anwender berichten. Schließlich müssen die Mitarbeiter erst ein Verständnis für die Kundenprozesse entwickeln. Eindeutig verläuft der Trend in Richtung kürzere Vertragslaufzeiten.
Synergien
Software als Service Standardlösungen greifen bei Branchensoftware oft zu kurz. Mittelständische Unternehmen benötigen auf sie zugeschnittene Angebote.
Spezialisten „Wir sehen uns als Dienstleister und Anbieter von SaaS- und ASPModellen im Mittelstand“, resümiert Felix Höger.
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Den Betrieb von Unternehmensanwendungen auszulagern, ist mittlerweile Standardgeschäft beim Outsourcing. Die Angebote für Application Service Providing (ASP) sind, anders als noch vor fünf Jahren, dank bezahlbarer Bandbreite und technischer Entwicklung ausgereift. Auf der Wunschliste besonders mittelständischer Unternehmen stehen derweil noch flexiblere Angebote, mit denen Geschäftskunden ihren Applikationsbedarf tatsächlich kurzfristig an ihren Geschäftsverlauf anpassen können. Diese Outsourcing-Variante nennt sich Software as a Service (SaaS) und treibt den ASP-Gedanken auf die Spitze. Anstatt im Unternehmen betriebene Anwendungsserver lediglich bei einem Dienstleister aufzustellen, mieten Unternehmen bei SaaS nur so viel „Software“, wie sie aktuell benötigen. Doch nur wenige Anbieter sind in der Lage, diese Leistung so weit herunterzufahren. Dazu Felix Höger, Vorstand von Pironet NDH: „Unsere vorwiegend mittelständischen Kunden fordern von uns, dass wir unsere Outsourcing-Angebote immer weiter flexibilisieren. Mittlerweile rechnen wir darum unsere SaaS-Dienste pro Nutzer, Softwareanwendung und Monat ab. Damit kommen wir dem Ziel ‚Software aus der Steckdose‘ schon sehr nahe.“ Auf diese Weise schont die Softwaremiete die Liquidität der Unternehmen und verWeb-Business 3/07
meidet Produktivitätseinbußen durch fehlende beziehungsweise überzählige Kapazität. Die größten Fortschritte macht SaaS bei Standardanwendungen, denn die meisten Service Provider decken mit ihrem Portfolio vorzugsweise Softwaredienste ab, die sich über alle Branchen hinweg gut standardisieren lassen. Anders stellt sich indessen die Lage bei Branchensoftware dar. Da solche Lösungen sehr viel enger mit den Prozessen beim Kunden verwoben sind, greifen Standardlösungen in der Regel zu kurz. Zudem fehlt es vielen Providern am nötigen Branchenwissen. Dieses findet sich bei klassischen Softwarehäusern und Independent Software Vendors (ISVs). Doch die meist mittelständisch geprägten Unternehmen tun sich wiederum mit dem Wunsch ihrer Kunden nach flexiblen Mietangeboten schwer, denn für den Einstieg ins ASP-Geschäft müssen sie Betriebs-Know-how und Rechenzentrumskapazitäten aufbauen. Einen Ausweg bietet Pironet NDH mit seinem Angebot ASP Enabling an. Damit können nun auch kleine und mittlere Softwarehäuser und ISVs schnell und ohne eigene Vorabinvestitionen Onlineversionen ihrer Programmpakete anbieten. Pironet NDH schafft hierbei alle technischen und betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen für das Application Service Providing: von der Netzwerk- und Rechenzentrumsinfrastruktur bis hin zur Ausgestaltung von ASP-Verträgen und Service Level Agreements. Weitere Informationen: www.pironet-ndh.com
WEITERE INFORMATIONEN UNTER:
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+ www.ovum.com + www.freshfields.de + www.bitkom.org
Betrug die durchschnittliche Laufzeit eines Outsourcingvertrages früher sieben bis zehn Jahre, so sind heute Vertragslaufzeiten von fünf Jahren die Regel. Dazu Jürgen Stauper: „Unternehmen wollen sich nicht mehr so lange binden und wünschen sich mehr Flexibilität.“ Bei der Entwicklung in Richtung flexible Leistungserbringung und leistungsbezogene Abrechnung (pay as you use) sei Computacenter, der hersteller- und branchenabhängige Lösungen über den kompletten Lebenszyklus im IT-Betrieb, vom IT-Arbeitsplatz über Netzwerk und Rechenzentrum bis hin zur Applikation bietet, mit seinen Shared Services gut aufgestellt. Über hoch standardisierte Prozesse, Tools und Services profitieren Kunden dabei vor allem von den Skaleneffekten, die sich durch die gemeinsame Nutzung ergeben. Stehen bei Computacenter die Vorteile einer virtuellen Einkaufsgemeinschaft im Mittelpunkt, so ist es beim Kölner ASP-Anbieter Pironet NDH die Ausrichtung auf den tatsächlichen Bedarf. Pironet trägt dem Wunsch der Kunden nach flexiblen Lösungen mit seiner ASP-Lösung „Software as a Service (SaaS)“ Rechnung. Der Grundgedanke: Der Kunde mietet nur so viel Leistung, wie er wirklich benötigt. Die Abrechnung erfolgt pro Nutzer, Softwareanwendung und Monat. Das Ziel „Software aus der Steckdose“ ist fast erreicht; dank bezahlbarer Bandbreiten und ausgereifter technischer Entwicklungen lohnt sich Application Service Providing. Gerade mittelständische Unternehmen nutzten die Angebote von Pironet, weiß Felix Höger, Vorstand der Pironet NDH und Verantwortlicher für den Geschäftsbereich ITK-Outsourcing, zu berichten. Den größten Nachholbedarf sieht er bei Branchensoftware. Vielen Providern fehle es an Branchenwissen, während die klassischen Softwarehäuser, die Branchenkenntnis besäßen, sich mit dem ASP-Geschäft und der Bereitstellung der Rechenzentrumskapazitäten schwer täten. Einen Ausweg stellt die Pironet-Lösung ASPEnabling dar: Kleine und mittlere Softwarehäuser können damit ohne eigene Vorabinvestitionen Onlineversionen ihrer Programmpakete anbieten. Felix Höger: „Wir betrachten uns als Dienstleister von SaaS- und ASP-Modellen im Mittelstand. Durch Partnerschaften mit Softwarespezialisten wollen wir unseren mittelständischen Kunden dabei den Bereich der Branchenlösungen im SaaS-Modell erschließen.“
E-Health
Unternehmen und Märkte
Vernetztes Denken und Handeln Es gibt einen deutlichen Aufholbedarf im deutschen Gesundheitswesen. Bei bestimmten Krankheiten erhält nur eine Minderheit adäquate Therapien nach internationalen Standards. Benjamin Homberg xperten sind sich einig: Das deutsche Gesundheitswesen ist im internationalen Vergleich zu teuer. Gleichzeitig lassen Effizienz und Qualität deutlich zu wünschen übrig. Ein Indikator dafür ist die im europäischen Vergleich unterdurchschnittlich wachsende Lebenserwartung. Im Schnitt gibt jeder Bundesbürger 2710 Euro pro Jahr für die Gesundheit aus. Das summiert sich auf 234 Milliarden Euro. Der Anteil der Gesundheitskosten am Bruttoinlandsprodukt liegt bei 11,1 Prozent. Schon heute fallen für die über 65-Jährigen, die rund 17 Prozent der Bevölkerung ausmachen, knapp 43 Prozent der Krankheitskosten an, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat. Bis 2050 verdoppelt sich der Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung. Die Kosten werden aufgrund der zunehmenden Zahl chronisch Kranker, beispielsweise Herz-Patienten oder Diabetiker, entsprechend steigen. „Die hohen Effizienzeinbußen im Gesundheitswesen durch die mangelhafte Koordination der verschiedenen Beteiligten können wir uns in Zukunft nicht mehr leisten“, erklärt Peter Herrmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der iSoft Deutschland GmbH und Herausgeber des iSoft-Report 2007,
E
einer Expertenbefragung von 100 Fachund Führungskräften aus allen Bereichen des Gesundheitssystems. So schätzt die Mehrzahl der in der Studie befragten Fachleute das Rationalisierungspotenzial durch eine bessere elektronische Vernetzung der Leistungserbringer im Gesundheitswesen auf über 20 Milliarden Euro pro Jahr. Eine gleich bleibende oder verbesserte Qualität der medizinischen Versorgung erwarten dadurch über 90 Prozent der Studienteilnehmer. Dies gilt insbesondere für alle chronischen Erkrankungen, Beispiel: Herzinsuffizienz. Rund 1,8 Mio. Menschen leiden in Deutschland zurzeit unter einer chronischen Herzmuskelschwäche. Mindestens 300.000 Menschen erkranken jährlich neu. Nur 20 Prozent der Patienten erhalten eine adäquate Therapie, die internationalen Standards entspricht. Das belegen die erschreckenden Ergebnisse der SHAPEStudie (Study group on Heart failure Awareness and Perception in Europe). Die Herzinsuffizienz ist die meistdiagnostizierte Krankheit bei Menschen ab 65 Jahren und der häufigste Grund für Krankenhauseinweisungen in dieser Altersgruppe. Nahezu 40 Prozent der Herzinsuffizienz-Patienten sterben innerhalb eines Jahres nach der ersten Einweisung ins Krankenhaus. Mit einer mittleren Überlebensrate von sieben Jahren ist die Herzinsuffizienz
nicht nur bösartiger als viele Krebserkrankungen, sondern führt bei den Betroffenen auch zu einer dramatischen Verminderung der Lebensqualität. Die durch Herzinsuffizienz verursachten Kosten belaufen sich nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes auf ca. zwei Prozent des Gesamtbudgets des deutschen Gesundheitssystems. Vernetztes Denken, vernetzte Strukturen und gemeinsames Handeln im Rahmen eines bundesweit beispielhaften Vertrages zur Integrierten Versorgung sollen nun in NRW diese Versorgungsdefizite beseitigen: CorBene, der Vertrag zur Integrierten Versorgung von Patienten mit Herzinsuffizienz, wurde von engagierten Kölner Kardiologen und der BKK Ford, unterstützt von den Industrie-Partnern VitaMessung Nur wenig größer als eine Kreditkarte ist die EKG-Monitoring Card Vitaphone 100 IR, mit der im CorBeneProjekt die EKGDaten der Patienten in der gewohnten Umgebung erhoben werden.
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Unternehmen
E-Health
System aus einem Guss Frank Berghammer, CTO der Adcubum AG, erläutert im Gespräch mit Web-Business, wie das Unternehmen auf die komplexen Anforderungen, beispielsweise im Gesundheitswesen, reagiert. Mit welchen Maßnahmen stellt sich die Adcubum-Gruppe auf den steigenden Bedarf an IT-Anwendungen im Gesundheitswesen ein, und wie positioniert sie sich auf dem europäischen Markt? In der Schweiz hat Adcubum mit der Software Syrius, einem außerordentlich guten Technologiepaket, bereits eine sehr hohe Durchdringung. Die heutige Situation in Deutschland entspricht ungefähr der in der Schweiz vor einigen Jahren: Die meisten bestehenden Systeme sind von den Versicherern selbst gepflegt worden. Unsere Software hilft, Geschäftsprozesse hinsichtlich immer komplexer werdender Individuallösungen wirklich effizient zu unterstützen.
Spirit Frank Berghammer, ist stolz auf den Erfinder- und Ingenieursgeist, der bei Adcubum herrscht und die Entstehung sehr schneller und stabiler IT-Lösungen fördert.
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Was bietet Ihre Software Adcubum Syrius? Umfasst das Leistungsspektrum Funktionen, die andere Unternehmen nicht im Portfolio gelistet haben? Über die letzten Jahre hat Adcubum aus allen bestehenden Erfahrungen und neu hinzugekommenen Lösungen mit Syrius ein System aus einem Guss erschaffen. Es setzt einen neuen Standard. Zum einen wirkt es sich deutlich auf die IT-Kosten aus und gestaltet die Geschäftsprozesse selbst hocheffizient. Zum anderen setzt dieses System auf komplexe Anforderungen, zum Beispiel der deutschen Gesundheitsreform, unmittelbar auf und hat die notwendigen Lösungen schon integriert. Wir nennen diese Technologie „Service-orientierte Architektur“, und in ihrer Art ist sie nahezu als einzige lauffähig. Welche Motivation steht hinter der Komplettlösung Adcubum Syrius? Durch seine Technologie ist das System in der Lage, bestehende Systeme sehr schnell und stabil zu machen. Dahinter steht das Firmen-Know-how der vergangenen acht Jahre. Als Adcubum damals mit einem Team aus erfahrenen Ingenieuren begann, lag der Grund dafür in der generellen Unzufriedenheit mit Systemen, an denen die Mitarbeiter bisher gearbeitet hatten. Nun setzten sie sich zusammen und beschlossen: „Wir machen es einfach einmal rund, werfen alles Gute –
und auch Schlechte – in einen Topf und legen einen richtig guten Wurf hin!“ Diesen Erfinder- und Ingenieursgeist trifft man auch heute bei der Adcubum-Gruppe an. Welchen Background können Sie Versicherern in anderen Ländern bieten? Wir haben in der Schweiz bisher so viel zu tun gehabt, dass wir eigentlich jetzt erst an neue Märkte gehen können. Hier hat das System schon eine gewisse Wirkmächtigkeit erlangt – es läuft zum Beispiel bei den Versicherern Disana und Sanitas sowie dem Großrechenzentrum Centris, das allein 16 Versicherer versammelt. Neue Märkte können also ausgereifte, moderne und funktionierende Systeme erwarten, die sich bereits bewährt haben – Schweizer Wertarbeit sozusagen. Wie ist die Unternehmens-Policy von Adcubum ausgerichtet? Wir verfolgen die Politik eines mittelständischen Unternehmens, das größten Wert auf die Perfektion seiner Produkte und beste Wertschöpfung bei seinen Kunden legt. Wie ich schon angedeutet habe: Bei Adcubum herrscht ein besonderer Geist, der mich bewogen hat, zu diesem Unternehmen zu gehen. In den Räumen herrscht eine ungewohnte Ruhe, die Mitarbeiter verstehen sich fast blind, die Produktion in Gestalt einer „Werkbank“ ist hoch erprobt und performt bestens. So entstehen bei Adcubum sehr schnelle und stabile IT-Lösungen. Der Ehrgeiz und die Motivation, alles noch besser zu machen, ist spürbar, die Messlatte ungeheuer hoch. Vom Fokus, immer das beste Produkt zu liefern, werden wir nicht abrücken. Der Anspruch an die eigene Qualität basiert auf dem Selbstvertrauen der rund 70 Mitarbeiter. Welche Visionen verfolgt Ihr Unternehmen? Mit Adcubum wollen und werden wir Standards in der IT-Branche setzen, die sich etablieren und mit denen wir europäischer Marktführer in dem Bereich Softwarelösungen für das Versicherungswesen werden wollen. So können wir peu à peu auch spartenübergreifend agieren. Ich selbst habe in den vergangenen Jahren die internationalen Top-Unternehmen der Branche zwischen Indien und den USA kennen gelernt und erlebe bei Adcubum nun gewissermaßen die Essenz aus dem Besten. Der spürbare „factory“-Gedanke bei Adcubum hat mich sofort begeistert. Als ich nach St. Gallen kam, entstand bei mir sofort der Wow-Effekt. Weitere Informationen unter: www.adcubum.de
E-Health phone GmbH und Medtronic GmbH, entwickelt. Nach praktischer Erprobung haben jetzt rund 3.5 Millionen BKKVersicherte in NRW Anspruch auf diese Form der optimierten Versorgung. Definierte Schnittstellen zwischen den einzelnen Sektoren (Hausarzt, Kardiologe, Klinik, Reha-Zentrum) und leitliniengerechte Therapiepfade stellen die Qualität der Behandlung der Herzinsuffizienz auf hohem Niveau sicher. Dabei nutzt CorBene bereits regional vorhandene Versorgungsstrukturen. Wo diese fehlen, werden sie durch die enge Verzahnung von Hausärzten, niedergelassenen und klinisch tätigen Kardiologen geschaffen. Vorteil für die Patienten: Sie haben Anspruch auf mehr und innovative Diagnostik und Therapie, behalten aber ihre behandelnden Ärzte als kompetente Ansprechpartner. Die teilnehmenden Ärzte profitieren von der einheitlichen Dokumentation, dem verbesserten Informationsaustausch, dem Wegfall von Doppeluntersuchungen, dem integrierten Qualitätsmanagement und der extrabudgetären Vergütung. Gerade Herzinsuffizienz-Patienten benötigen eine engmaschige Überwachung, um eine Verschlechterung des Krankheitsbildes frühzeitig erkennen und therapeutisch gegensteuern zu können. Das Telemonitoring von Vitalparametern, z. B. Blutdruck, Herzfrequenz, Herzrhythmus, Atemfrequenz oder Gewicht, erlaubt die frühzeitige Erfassung objektiver und subjektiver Zeichen der Verschlechterung und die Verhinderung kostenträchtiger Klinikeinweisungen. Gleichzeitig erhöht das Telemonitoring die Compliance der Patienten und entlastet die behandelnden Ärzte. Deshalb ist telemedizinisches Monitoring auch verpflichtender Bestandteil der Therapie im Rahmen des
Arzneimittelrisiken Aktuelle Studien aus den USA haben hinsichtlich der Todesursachen erstaunliche Fakten ermittelt. Demnach sterben mehr Menschen durch Medikationsprobleme als durch Verkehrsunfälle. Vor allem bei potenziell schwerwiegenden Arzneimittelrisiken können die Aktualität und die direkte Verfügbarkeit entsprechender Daten dazu beitragen, Leben zu retten. In Deutschland sterben jährlich bis zu 28.000 Menschen an den Folgen von unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW). Weltweit könnten schätzungsweise von 500.000 Todesfällen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen 100.000 durch die Verordnung der richtigen Arzneimittel verhindert werden. Neben den gesundheits- und
CorBene-Vertrages. Beispielsweise erfolgt bei Patienten ab der NYHA Klasse II eine tägliche Gewichtsüberwachung durch das rund um die Uhr dienstbereite und mit Ärzten besetzte telemedizinische Service Center. Die dabei erhobenen Daten und Befunde werden den behandelnden Ärzten zeitnah zur Verfügung gestellt. Im Notfall übernimmt das medizinische Service Center das Emergency-Management. Ähnlich funktioniert eine Technologie von GlucoTel, die biometrische Daten von Diabetikern aufnimmt, diese automatisch archiviert und grafisch aufbereitet. Mithilfe einer sicheren Verbindung können Arzt und Patient auf die Daten zugreifen, und eine konstante Überwachung des Gesundheitszustandes wird gewährleistet. „Die Vorteile des telemedizinischen Monitorings liegen auf der Hand. Der Patient erlebt seinen Alltag im gewohnten Umfeld und muss nicht in der Klinik liegen, was Kosten spart. Er fühlt sich gut betreut und die Lebensqualität nimmt zu. Gleichzeitig gewinnen wir unmittelbar und zeitnah wichtige Informationen für die Diagnostik und Therapie, erkennen eine
Unternehmen und Märkte
Verschlechterung des Krankheitszustandes frühzeitig und haben so die Chance zur Intervention, die u. U. lebensrettend sein kann“, stellt der Düsseldorfer Kardiologe Prof. Dr. med. Ernst G. Vester fest. Dass vernetzte Strukturen und telemedizinisches Monitoring von Herzinsuffizienz-Patienten nicht nur klinisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll sind, hat 2006 eine Arbeitsgruppe der Universitätsklinik Heidelberg nachgewiesen. Die Kosten für stationäre Aufenthalte einschließlich Rehabilitation sanken bei telemedizinisch betreuten Patienten allein in den ersten sechs Monaten von ca. 5.800 Euro auf rund 2.700 Euro. Modelle wie CorBene sind wegweisend für zukünftige Versorgungsstrukturen. Sie sind auf andere chronische Erkrankungen, z. B. Diabetes mellitus oder chronische Atemwegserkrankungen, übertragbar. Noch allerdings mangelt es an einer sektorenübergreifenden Infrastruktur, die Prozesse für Patienten, Leistungserbringer und Kostenträger transparent, effizient und wirtschaftlich gestaltet. „In der optimalen elektronischen Vernetzung des Gesundheitswesens zur Steigerung der Behandlungsqualität und zur nachhaltigen Finanzierbarkeit von Gesundheitskosten liegt die Zukunft der eHealth-Branche“, ist Frank Gotthard, Geschäftsführer des Software-Anbieters CompuGroup, überzeugt. Das haben auch die Veranstalter der Computer-Messe CeBIT in Hannover erkannt. Erstmals findet in diesem Jahr dort vom 19. bis zum 20. März die „TeleHealth“, eine Ausstellung für telemedizinische Anwendungen und Technologien in Verbindung mit einem internationalen Fachkongress, statt.
Häufige Todesursache dank Elektronik verhindern lebensbedrohlichen Aspekten bedeuten UAW zudem zusätzliche Kosten für das Gesundheitssystem. Den Ärzten ist diese Problematik sicherlich bewusst; es fehlte jedoch bisher an entsprechenden Instrumenten. Medizinische Decision-SupportSysteme, d. h. integrierte elektronische Entscheidungshilfen, können dieses Problem jetzt lösen. Die Firma ifap, ein Tochterunternehmen der CompuGroup Holding AG, hat mit i:fox einen Arzneimittel-Sicherheits-Check für Ärzte entwickelt, der bereits heute die ärztliche Therapie der Zukunft ermöglicht. i:fox prüft das vom Arzt ausgestellte Rezept und die Patientenakte und weist automatisch auf Arzneimittelwechselwirkungen, Gegenanzeigen, potenziel-
le Unverträglichkeiten mit Lebensmitteln sowie auf versehentliche Doppelverordnungen hin. Dabei werden auch bekannte Alt- und Dauermedikationen berücksichtigt. i:fox wurde seit August 2006 bereits in über zehn der führenden Arztinformationssysteme integriert und steht mittlerweile mehr als 50.000 niedergelassenen Ärzten zur Verfügung. Etwa 10.000 Ärzte haben i:fox bereits zur Nutzung freigeschaltet. Für 2007 sind zahlreiche weitere Integrationen vorgesehen. Informationen unter: www.ifap.de Web-Business 3/07
Gesundheit „Bereits heute helfen medizinische Decision-SupportSysteme, eine der häufigsten Todesursachen, nämlich unerwünschte Arzneimittelwirkungen, einzudämmen“, stellt Frank Gotthard, CompuGroup, fest.
Sicherheit Ein Blick auf den Bildschirm genügt, und i:fox hilft bei der Auswahl des geeigneten Medikaments.
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Unternehmen und Märkte
RFID
Quelle: Siemens IT Solutions and Services
Kleiner Chip mit großer Wirkung Mit RFID können erhebliche Rationalisierungspotenziale genutzt werden. Vorreiter ist die Automobilindustrie, der Handel kann durch weitere Prozessverbesserungen Kosten nachhaltig senken. Armin Hille aum ein anderes Thema wird derzeit in Fachkreisen so kontrovers diskutiert wie der Einsatz der Radio Frequency Identification (RFID). Dabei handelt es sich um ein Identifizierungsverfahren, mit dem Daten kontaktlos per Funk gelesen und gespeichert werden können. Das Speichermedium ist ein aus digitalen und analogen Schaltkreisen bestehender RFID-Tag bzw. ein RFID-Etikett, dessen Daten über eine Antenne ein- oder ausgelesen werden. Richtig eingesetzt, lassen sich mit RFID in nahezu allen Wirtschaftsbereichen erhebliche Rationalisierungspotenziale realisieren. Zu den Vorreitern des RFID-Einsatzes zählt die Automobilindustrie, die seit über zehn Jahren mit RFID-Systemen geschlossene Produktionsprozesse kontrolliert. Im Handel und in der Konsumgüterindustrie kommen hingegen offene RFID-Systeme noch nicht bei jedem Projekt auf eine positive Kosten-Nutzen-Rechnung, denn die In-
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Markt „Maßgeblich für die Marktentwicklung von RFID ist die zunehmende Durchsetzung weltweiter Standards“, erklärt Volker Klaas, Siemens IT Solutions and Services.
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vestitionen für Chips, die Infrastruktur der Lesegeräte sowie die Kosten für die Systemintegration sind nach wie vor relativ hoch. Vorreiter sind hier große Handelsunternehmen, die in verschiedenen Segmenten Systeme testen bzw. anwenden. Mittelständische Unternehmen sind bei RFID eher zurückhaltend, weil sich die Technologie noch nicht so durchgängig anwenden lässt. „Ein Durchbruch könnte mit billigeren, auf Polymertechnologie basierenden, gedruckten RFID-Chips gelingen“, meint Volker Klaas, Leiter Global Competence Center AutoID / RFID, Siemens IT Solutions and Services. Damit würde das Bestücken einzelner Produkte mit jeweils einem Tag auch für weniger hochwertige Waren in greifbare Nähe rücken. Eine maßgebliche Rolle für die Marktentwicklung von RFID spielt die zunehmende Durchsetzung weltweiter Standards. Nach einer im September 2006 unter Anbietern durchgeführten Umfrage des Informationsforums RFID sowie des Forschungsinstituts für Telekommunikation und des Industrieverbands für Automatische Identifikation, AIMDeutschland, halten knapp drei Viertel der befragten Unternehmen die Etablierung von Gen-2-Standards für „sehr wichtig“ oder „wichtig“. Im weltweit gültigen Gen-2-Standard darf nämlich auch der Ultrahoch-Frequenz-Bereich (UHF) für RFID genutzt werden. Das größte Potenzial für RFID – so die Umfrage – bieten logistische Prozesse, z. B. die Behälterverfolgung und -bereitstellung oder die logistische Unterstützung des Handels bei der Rückverfolgbarkeit von Teilen und Waren. Erwartet werden unter anderem verbesserte Tracking- & Tracing-Optionen,
besseres Rückruf-Management und optimierte Liefer- und Empfangsbedingungen, ferner eine Reduktion des in Lagerbeständen und Arbeitskräften gebundenen Kapitals, mehr Umsätze durch optimierte Nachlieferungen und eine Reduzierung der Lieferkosten. Dennoch wird der Einsatz von RFID nicht jedem Unternehmen oder Branchenzweig direkte Vorteile bringen. So besteht zwar ein großes Potenzial, wonach die Kosten durch Prozessverbesserungen nachhaltig gesenkt werden können, jedoch wird wohl der Handel davon mehr profitieren als die Hersteller und Zulieferer. Diese werden nämlich voraussichtlich die Kosten für die Tags sowie die System-Implementierung tragen müssen. Welche Bedeutung das Thema derzeit hat, zeigt auch der „AutoID / RFID Solutions Park“ auf der diesjährigen CeBIT. Dort werden die bereits bestehenden RFID-Lösungen präsentiert. Branchenschwerpunkte bilden die Konsumgüterindustrie, Automotive (Automobilindustrie), Aviation (Luftfahrtindustrie), der Gesundheitssektor und die Pharmaindustrie sowie die Container-Logistik. Nach Einschätzungen von Branchenkennern wird sich die Anwendung der RFID-Technik verstärken. Das betrifft vor allem Nischenanwendungen sowie geschlossene Kreisläufe in der Logistik, in denen die Chips wiederverwendet werden können. Die technischen Voraussetzungen für erfolgreiche RFIDAnwendungen sind heute bereits weitgehend erfüllt. Jetzt müssen Unternehmen die Auswirkungen der RFID-Technik auf ihre Geschäftsprozesse analysieren und die Potenziale der neuen Technik gezielt ausschöpfen.
RFID
Unternehmen
Diese Technologie funkt um den Globus RFID leistet bereits in Handel und Logistik gute Dienste. Jetzt erweist sich auch der Gesundheitssektor im Bereich des Patienten- und Medikamentenmanagements als Wachstumsbranche. Immer mehr Branchen und Anwendungsfelder konnte RFID in den letzten Monaten erobern. Einige Unternehmen beenden gerade das Pilotstadium, andere öffnen bereits ihre erprobten RFID-Kreisläufe für Partner und Endkunden. Eine Zukunft ohne RFID – das kann sich laut einer aktuellen Studie des Beraters Eurospace nur noch jeder vierte Entscheider vorstellen. Und während 34 Prozent bereits mit der Technologie arbeiten, geben 41 Prozent an, den Einsatz zu planen. Das größte Interesse melden Handel sowie Transport und Logistik an; wichtigstes Kriterium für den Einsatz sind stets die Kosten. So liegt das Augenmerk sowohl aufseiten der Hersteller als auch der Anwender auf dem praktischen Nutzen und der Wirtschaftlichkeit. Je nach Branche müssen die Abläufe entsprechend den individuellen Anforderungen angepasst werden. Ein RFID-Komplettpaket aus Produkten und Dienstleistungen – die sogenannten AutoID Services für die digitale Vernetzung der Partner entlang der gesamten Supply Chain – bietet Siemens mit seinen drei Bereichen Siemens IT Solutions and Services, Automation and Drives (A & D) und Industrial Solutions and Services (I & S). Es reicht von der Beratung und Implementierung der gesamten Hard- und Software über die Anbindung an die übergeordnete Unternehmens-IT und den Betrieb der Lösung bis hin zum Support. Die Herausfor-
Medizin Die RFID-Chips mit den Temperatursensoren sind auf den Blutbeuteln aufgeklebt. Funkbasierte Lesegeräte prüfen die Temperatur.
derung: Bislang sind die meisten Anwender damit konfrontiert, die Dienstleistungen von unterschiedlichen Partnern zu beziehen. Dadurch erhöhen sich die Anfangsinvestitionen – im Gegensatz zum Siemens-Angebot „alles aus einer Hand“. Der Münchner Konzern hat für das Angebot zudem ein On-Demand-Modell entworfen. Übernimmt Siemens auch den Betrieb einer RFID-Lösung, wird nach Verbrauch – also nach der Menge der tatsächlich übertragenen Daten – abgerechnet. Zu den absoluten Vorreitern in Sachen RFID gehören die Branchen Handel und Logistik. So testet beispielsweise der Versandriese Otto das ItemTagging hochwertiger Produkte in seinem Warenverteilzentrum Hamburg sowie in fünf Hermes-Versanddepots im Echtbetrieb. Dasselbe gilt für Quelle und sein Leipziger Versandzentrum. Kaufhof und Metro nutzen ebenfalls RFID-Lösungen für ihre Lieferketten. Das Ergebnis: transparente Warenflüsse entlang der kompletten Beschaffungskette, reduzierte Durchlaufzeiten und minimierte Fehlerquote bei der Kommissionierung. In der Lebensmittelbranche hat RFID positive Auswirkungen auf Warenwirtschaft, Logistik und Qualitätssicherung und führt zu einem hohen Automatisierungsgrad, insbesondere bei der Stückgut- und Chargen-Produktion. Der Nutzen für den Verbraucher: Mithilfe von Tracking & Tracing sollten Lebensmittelskandale wie jüngst in der fleischverarbeitenden Industrie bald Geschichte sein. Ein Beispiel dafür ist die spanische Grupo Leche Pascual, die sich auf Milch- und Eierprodukte sowie Säfte und Tierfutter spezialisiert hat. Das Unternehmen nutzt RFID erfolgreich bei der Eierproduktion. Dabei geht es in erster Linie um das Qualitätsmanagement und die Rückverfolgbarkeit über alle Stufen der Produktion – auf der Farm, beim Transport und in der Fabrik. Mehr Sicherheit und Schutz vor Fälschungen, diesem Credo hat sich die Pharmabranche verschrieben. So gibt es regulatorische Anforderungen – zum Beispiel von der amerikanischen Food & Drug Administration – und gesetzliche – zum Beispiel von einigen US-Bundesstaaten – , die eine elektronische Rückverfolgbarkeit und Authentifizierung am Point of Sale oder Point
of Care vorschreiben und wie im Falle der FDA dazu RFID empfehlen. Einige große Pharmaunternehmen wie Purdue Pharma, Glaxo-Smith-Kline oder Pfizer verwenden RFID bereits – letztere, um die Echtheit des Potenzmittels Viagra zu kontrollieren und um die weitere Verbreitung von Fälschungen zu verhindern. Eindeutige Authentifizierungscodes weisen jede Packungseinheit als Originalprodukt aus. Darüber hinaus leistet RFID im Gesundheits-
sektor gute Dienste für das Patienten- und M e dikamentenmanagement. Ein weiterer wichtiger Einsatzbereich ist das Asset Management, insbesondere die lückenlose Überwachung von Blutspendebeuteln mit RFID. So sind im Klinikum Saarbrücken seit 2006 Blutspendebeutel mit RFID-Chips ausgestattet. Damit sichert das Klinikum die korrekte Versorgung der Patienten, da jede Konserve schnell und zugleich auch eindeutig identifizierbar ist. Zudem hat Siemens aktuell für die Transfusionsmedizin einen RFIDChip entwickelt, der Temperatursensoren enthält. Damit ist die ordnungsgemäße Lagerung der empfindlichen Beutel bei den vorgeschriebenen Temperaturen durchgehend dokumentierbar und überprüfbar. Weitere Informationen unter: www.siemens.de/rfid Web-Business 3/07
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Unternehmen
Vertriebssysteme
Schnell und flexibel Kostensenkung durch gebündelte Prozessbausteine und schnelle Umsetzung. Burda Digital verbindet die Erfahrungen eines internationalen Medienkonzerns mit dem digitalen Geschäft.
Kompetenz Gerhard Thomas, Geschäftsführer Burda Digital: „Wir unterstützen den Geschäftserfolg unserer Kunden mit individuellen IT-Lösungen und sind ihr kompenter Partner für die Integration digitaler Medien.“
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Mit der Einführung von VIS / 4, einem neuen Vertriebsinformationssystem, konnte Burda Digital Systems einen Beitrag zur Senkung der Prozesskosten des Burda Medien Vertriebs leisten. Erfolgsentscheidend hierfür waren die Strukturierung komplexer Prozesse und die konsequente Umsetzung eines ganzheitlichen Change-Management-Ansatzes für Prozesse, IT-Systeme und Mitarbeiter. Burda Digital Systems ist der Technologie- und Beratungsdienstleister des internationalen Medienunternehmens Hubert Burda Media. Der Dienstleister berät seine Kunden auf dem Weg in die digitale Welt. Die Kunden erhalten hierzu kompetente Unterstützung bei
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der Auswahl geeigneter Technologien und digitaler Medien, die im Wettbewerb den Geschäftserfolg sicherstellen und Ausbaupotenziale ermöglichen. „Bei Burda Digital Systems stehen Unternehmensziele und Geschäftserfolg vor den Belangen der Technologie. Somit stellen wir die Informationstechnologie in den Dienst unserer Kunden und ihrer Ziele“, so Gerhard Thomas, Geschäftsführer von Burda Digital Systems. Gerhard Thomas verantwortet mit seinen 160 Mitarbeitern die Informationstechnologie im Mutterkonzern Hubert Burda Media, entwickelt auch für den Drittmarkt digitale Geschäftsmodelle und bietet Prozessoptimierungen, Business Applications und individuelle IT-Lösungen an. Er führt seit 2005 die Geschäfte von Burda Digital Systems, war zuvor bei dem Unternehmensberater Accenture Geschäftsführer innerhalb der Markteinheit Communications und Hightech und leitete dort den Bereich Media and Entertainment. Auftraggeber für VIS / 4 ist der Burda Medien Vertrieb. Als Vertriebsverantwortlicher für die Hubert Burda Media Verlage liefert der Vertriebsspezialist über eine halbe Milliarde Zeitschriften pro Jahr an mehr als 100.000 Einzelhändler in 91 Länder der Welt aus. Mit der Konzeption, Entwicklung und Einführung des hochmodernen, einfach zu bedienenden Vertriebsinfor-
mationssystems für den Burda Medien Vertrieb beweist Burda Digital Systems Kompetenz in Prozessberatung und -gestaltung sowie technisches Know-how. Mithilfe einer Service-orientierten Architektur (SOA) auf Basis von SAP Netweaver konnte Burda Digital Systems Betriebsabläufe automatisieren, Prozesse verbessern, Datenqualität erhöhen und Kosten senken. „Mit der Anwendung von Enterprise SOA konzentrieren wir uns, gemeinsam mit den Geschäftsbereichen, auf die Neugestaltung von Prozessen und die Ablösung der teilweise überholten Altapplikationen“, so Gerhard Thomas. Von der Auflagenbestellung über die Anlage der einzelnen Titelobjekte und Kunden bis hin zur Lieferung und zum Versand laufen in dem neuen Vertriebsinformationssystem VIS / 4 alle Daten zusammen. „Das neue Vertriebsinformationssystem bietet den Mitarbeitern des Burda Medien Vertrieb eine benutzerfreundliche Stammdatenpflege. Schnellere und aussagefähige Analysetools erlauben es den Verlagskunden künftig noch besser, individuelle Basis-Informationen für die Ausgestaltung des Marketing-Mixes zu liefern“, so Tobias Mai, Geschäftsführer Burda Medien Vertrieb. Burda Digital Systems hat sich für eine Service-orientierte Architektur auf der Basis von SAP Netweaver entschieden. Zunächst wurde eine grundlegende Prozessanalyse vorgenommen, um dann ein darauf abgestimmtes Prozess-Re-Design für die Business-Prozesse aufzusetzen. Die genaue Definition dieser Abläufe war die Basis für ihre Abbildung im IT-System. Die Prozesse wurden in kleinere Module zerlegt, die modularen Einheiten als Webservices abgebildet. Dieses Vorgehen bietet die Möglichkeit der Wiederverwendbarkeit des Programmcodes und trägt gleichzeitig zur Reduzierung der Wartungskosten bei. Alle Services wurden über das SAP Enterprise Portal integriert. Damit konnte auch eine schrittweise Einführung realisiert werden, der gefürchtete Big Bang – also die Einführung einer komplexen Anwendung auf einen Schlag – blieb aus. „Die Service-orientierte Architektur auf der Basis von SAP Netweaver liefert uns eine flexible Basis, die es uns ermöglicht, schnell auf neue Businessanforderungen zu reagieren“, so Mechthild Hauser, Senior Project Manager bei Burda Digital Systems. Das Unternehmen entwickelt alle kommerziellen IT-Anwendungen, bietet IT-Strategien, wegweisende Applikationen, kostengünstige Netze, pflegt die internationale Netzwerkinfrastruktur des Mutterkonzerns und betreibt ein Client-Server-Rechenzentrum. Informationen unter: www.burdadigital.de
Warenwirtschaft
Unternehmen und Märkte
Geschäftsprozesse im Wandel Für die IT-gestützte Planung und Optimierung der Abläufe in Unternehmen bedarf es hoher Wandlungsfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit als Anforderung an die Systeme.
Dr. Ralf Magagnoli it Investitionen in Milliardenhöhe ist der ERP-Markt nach wie vor einer der lukrativsten in der IT-Branche. Für die Unternehmen, die sich die Optimierung ihrer Geschäftsprozesse und entsprechende Kostensenkungen auf ihre Fahnen schreiben, stellt sich vor allem die Frage nach der Wandlungs- und Zukunftsfähigkeit der Systeme. Professor Norbert Gronau vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik an der Universität Potsdam sieht eine wichtige Aufgabe darin, den Kunden davon zu überzeugen, „dass das zu kaufende (ERP-)
M
Transparenz IT-Budgets von Konzernen erreichen schnell eine Größe, die dem Jahresumsatz eines mittelständischen Unternehmens entspricht. Mangelnde Transparenz über die eigene Informationstechnologie und daraus resultierende Fehlentscheidungen können schnell Fehlinvestitionen in mehrstelliger Millionenhöhe bedeuten. Um hier die richtigen Entscheidungen treffen zu können, hat alfabet mit „planningIT“ die erste integrierte und prozessorientierte IT-Planungslösung auf den Markt gebracht. Die IT-Landschaft von Unternehmen wird immer komplexer, undurchschaubarer und damit teurer. Die Softwarelösung „planningIT“ bringt Licht ins Dunkel und stellt sicher, dass
System, das eine Lebensdauer von zehn bis 15 Jahren hat, in der Lage ist, auf den zukünftigen Wandel der Anforderungen schnell und effizient zu reagieren.“ Erste ERP-Systeme sind nach Aussage von Gronau bereits auf ihre Wandlungsfähigkeit überprüft und zertifiziert worden. Was für Trends gibt es im ERP-Markt? Welche Funktionalitäten müssen ERP-Systeme bereitstellen, um die Unternehmen fit für die Zukunft zu machen? Für Dieter Große-Kreul, Geschäftsführer von Agresso Deutschland, nach eigenen Angaben einer der fünf größten ERP-Anbieter, der sowohl kommerzielle Dienstleister, Verbände, Hochschulen, Kommunen und Behör-
den als auch Non-Profit-Organisationen zu seinen Kunden zählt, ist die Sache klar: „Viele ERP-Lösungen scheinen zwar relativ günstig auf den ersten Blick, aber der wahre Kostenberg kommt erst nach der Implementierung.“ Gerade Unternehmen mit rasantem Wachstum, neuen Geschäftsmodellen oder sich rechtlich ändernden Bestimmungen benötigten ERP-Anwendungen, die auch nach der Implementierung äußerst agil und flexibel seien. Schließlich habe eine TEC-Studie ergeben, dass 72 Prozent der befragten Firmen regelmäßig viel Geld für die Weiterentwicklung, Upgrades und Hilfsapplikationen ausgeben müssten. Eine Lösung ist laut Große-Kreul
Wettbewerbsfähig dank IT-Planung Investitionen in die IT auch den gewünschten Effekt haben. Konzerne wie DaimlerChrysler, T-Systems, WestLB und Deutsche Bahn haben bereits erkannt, dass eine zuverlässige und zentrale Planung der IT sowie eine Ausrichtung an der Geschäftsstrategie unerlässlich sind, um heute international wettbewerbsfähig zu bleiben. planningIT liegt ab April im Release 3.0 vor und wird im Zyklus von etwa sechs Monaten um neue Funktionalitäten und Teilprozesse ergänzt. In Zusammenarbeit mit den Kunden werden wichtige aktuelle Aspekte und Themen der IT-Planung erörtert sowie in der weiteren Produktentwicklung von planningIT schnell und praxisgerecht realisiert. Zu den erweiterten
Funktionalitäten von planningIT 3.0 gehören ein Compliancy-ManagementModul sowie Support für das Business Process Planning. Eine überarbeitete Benutzeroberfläche, Features für die Risikoanalyse und Funktionen für die Datenerfassung runden das Angebot ab. Interessenten können auf der CeBIT 2007 in Hannover einen ersten Blick auf planningIT 3.0 werfen. alfabet ist in Halle 4, Stand A12 und B12 vertreten. Informationen unter: www.alfabet.de Web-Business 3/07
Gastautor „Wir suchen zur Verbesserung unserer Angebote den engen Kundenkontakt“, erläutert Ulrich Kalex, Vice President Product Line Management, das Erfolgsrezept von alfabet.
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Unternehmen und Märkte Überzeugung Norbert Gronau, Professor der Universität Potsdam: „Das ERPSystem muss auf den zukünftigen Wandel der Anforderungen schnell und effizient reagieren können.“
Warenwirtschaft
das von Agresso entwickelte ERPSystem Agresso Business World, das vom Anwender ad hoc zu jeder Zeit, also auch im laufenden Betrieb und ohne Inanspruchnahme von Consultants, selbst angepasst werden kann. Die Vorteile für das Unternehmen: geringere laufende Betriebskosten und höhere Nutzerakzeptanz. Auch der Hersteller Soft M setzt mit seiner ERPLösung Semiramis, einer vollständig internetbasierten und flexiblen, skalierbaren Anwendung für alle betriebswirtschaftlichen Bereiche, auf Nutzerakzeptanz. Die von jedem Ort aus steuerbare Anwendung, die bereits im
Standard Integrationsdienste wie die native Unterstützung von Web Services und Corba enthält, schnitt bei einer umfangreichen Usability-Studie der Universität Innsbruck aufgrund ihres „Look and Feel“, ihrer benutzerfreundlichen Ergonomie und ihrer kurzen Einarbeitungszeiten sehr gut ab. Das verdankt die Soft M-Anwendung in erster Linie ihrer serviceorientierten Architektur: Die Analysten der Gartner Group sprechen in diesem Zusammenhang von „Service Oriented Business Application“ (SOBA). Eine immer größere Rolle spielen Business-Intelligence-Funktionen. In
Maßstab
Orientierung am Kunden Betriebswirtschaftliche Standardsoftware muss heute auf modernen Technologien basieren und durch hohe Benutzerfreundlichkeit überzeugen.
Service Ein zufriedener Semiramis-Kunde ist die Unternehmensgruppe Hoffmann, Hersteller der Automobilpflegeprodukte von Sonax.
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Zwei grundlegende Zielsetzungen stehen im Mittelpunkt aktueller betriebswirtschaftlicher Softwareentwicklung. Zum einen bilden moderne Technologien wie Java und das Internet die Basis. Dadurch wird ein flexibler, plattformunabhängiger Einsatz der Software ermöglicht: das System kann von beliebigen Orten genutzt werden; Kunden, Lieferanten und andere Partner lassen sich leicht in die Anwendungen einbinden. Zum anderen rückt der Mensch ins Zentrum der Softwareentwicklung. Diesen Leitgedanken entsprechend wurde die ERP-Software Semiramis entwickelt, eine vollständig internetbasierende Lösung für alle betriebswirtschaftlichen Anwendungsbereiche. Als Produkt einer neuen Generation von Unternehmenssoftware setzt Semiramis Maßstäbe in puncto
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zukunftssichere Technologie (mit serviceorientierter Architektur SOA), Flexibilität, Skalierbarkeit und benutzerfreundliche Ergonomie. Die IT-Analysten der Gartner Group nennen eine solche Unternehmenssoftware eine „Service Oriented Business Application (SOBA)“. In Semiramis lassen sich die einzelnen Funktionen flexibel nutzen und damit individuelle Prozessketten abbilden – auch über die Grenzen von Semiramis hinweg. Denn es bietet bereits im Standard umfassende Integrationsdienste wie die native Unterstützung von Web Services und Corba. Die Orientierung am Endbenutzer und an seiner Sicht auf die Software zahlt sich in hoher Zufriedenheit und Produktivität aus. So hat Semiramis in einer umfangreichen Usability-Studie der Universität Innsbruck hervorragend abgeschnitten und das Vergleichsprodukt in allen Punkten in den Schatten gestellt. Semiramis überzeugte nicht nur mit seinem „Look and Feel“, sondern auch mit einer kurzen Einarbeitungszeit. Zu den über 200 Unternehmen, bei denen Semiramis im Einsatz ist, zählen u. a. der Gläserproduzent Sahm GmbH & Co KG, die deuka Deutsche Tiernahrung GmbH & Co. KG, der Automobilzulieferer Dr. Karl Bausch GmbH & Co KG, die Unternehmensgruppe Hoffmann (Hersteller der Autopflegeserie Sonax), die REWA Uhrarmbänder GmbH und die Victorinox AG (Hersteller des original Schweizer Messers). Auf der CeBIT finden Sie Semiramis in Halle 3/C26. Infos unter: www.semiramis.com
vielen Fällen reichen die in ein ERPSystem integrierten Funktionalitäten nicht aus. Hinzu kommt die nicht selten schwierige Abfrage der relevanten Unternehmenskennzahlen und Verknüpfungen. Genuine BI-Lösungen spezialisierter Anbieter, die sich auf die ERP-Anwendungen aufsetzen lassen, bieten demgegenüber oft den Vorteil eines einfacheren Handlings und größerer Funktionalität. Application Service Providing (ASP), also das Mieten von ERP-Software, ist eine überlegenswerte Variante für Unternehmen, die keine eigenen IT-Abteilungen für ihre unternehmensweiten Anwendungssysteme aufbauen wollen. Gerade mittelständische Betriebe stehen ASPLösungen aber tendenziell reserviert gegenüber, da sie ihre Daten – zum Beispiel Kundendaten oder kaufmännische Kalkulationen – ungern in die Hände eines externen Dienstleisters legen. Unternehmen, die mit ihren Anwendungen strategische Wettbewerbsvorteile erzielen, sollten keine ASPLösungen einsetzen, da diese im Prinzip von Wettbewerbern kopiert werden können, rät Professor Norbert Gronau. „Unter Wettbewerbsgesichtspunkten sind ASP-Lösungen für diese Unternehmen kritisch zu sehen.“ Da sich viele Firmen von der Produkt- zur Kundenorientierung weiterentwickeln wollen, bleibt Customer Relationship Management (CRM) ein Thema auch im ERP-Bereich. Dies haben die ERP-Anbieter erkannt und bieten entsprechende CRM-Module an, die eine Kampagnenfähigkeit garantieren. Cyberport.de, einer der führenden Online-Versandhändler von Technik- und Lifestyleprodukten, ist eines der Unternehmen, die den Kunden ganz in den Mittelpunkt ihrer Geschäftstätigkeit rücken wollen. Der Multichannel-Retailer, der einen schnellen und zuverlässigen IT-Ausbau plante, entschied sich für Lösungen aus der mySAPSuite sowie für die Enterprise SOA der Burda Digital Systems, einer Tochtergesellschaft des Medienkonzerns Hubert Burda Media. Erster
Warenwirtschaft Schritt: die Implementierung der erforderlichen ERP-Prozesse. Zweiter Schritt: die Konzeption und Integration der CRM-Prozesse, Kontakt-, Angebots-, Auftrags-, Kampagnen- und Gutscheinmanagement. Zurzeit werden die künftigen Kampagnenmanagement-Prozesse optimiert, um den Kunden zielgruppengerechte Lösungen anbieten zu können. Eher Zukunftsmusik im ERP-Bereich ist hingegen die RFID-Technik (Radio Frequency Identification). Allerdings erwartet Professor Gronau „innovative Anwendungslösungen“ in der Fertigung bereits im laufenden Jahr. Die große Chance der RFID-Technik liegt nach seiner Einschätzung darin, dass sich komplizierte und Zeit raubende Planungsverfahren in der Fertigung und Montage „durch die Selbstorganisation der zu fertigenden beziehungsweise zu montierenden Objekte“ ersetzen lassen. „Leider wird bisher der RFID-Einsatz überwiegend im Handel diskutiert. Die Möglichkeiten, dass Objekte sich selbst identifizieren, anmelden und Statusinformationen weitergeben, sind jedoch in der Fertigung und im Austausch von Objekten zwischen verschiedenen Fertigungsstätten wesentlich vielfältiger“, so Gronau. Über die Anbindung von RFID-Lösungen an die ERP-Systeme
Vorteile
lassen sich so gesehen beachtliche Prozessoptimierungen erzielen. Wer Auskunft über den betriebswirtschaftlichen Nutzen von ERP-Lösungen bekommen will, kann auf Tools wie den an der Universität Potsdam entwickelten ROI-Analyzer zurückgreifen. Der von einigen Herstellern bereits eingesetzte ROI-Analyzer liefert Informationen über die zu erwartende Rentabilität. In vielen Fällen, insbesondere bei größeren Unternehmen, empfiehlt sich vor der Anschaffung eines ERP-Systems die Nutzung einer IT-Planungslösung. Entsprechende Anwendungen, die Klarheit in den immer unüberschaubareren Dschungel der IT-Landschaft bringen sollen, werden von Konzernen wie DaimlerChrysler, Winterthur, WestLB, Deutsche Bahn und Deutsche Post eingesetzt. Ein Beispiel für eine solche Planungslösung ist planningIT des Herstellers alfabet AG. Zum Release 3.0, das ab April dieses Jahres verfügbar ist, zählen ein CompliancyManagement-Modul, Features für die Risikoanalyse und Funktionen zur strukturierten Datenerfassung. Im Vergleich zu anderen Anbietern, deren Schwerpunkt das Modellieren der Unternehmensarchitektur sei, liege planningIT eine „reichhaltige, integrierte und stets aktuelle Informationsbasis
Zukunftsfähigkeit (Weiterentwicklung durch den Hersteller): 97,9 % niedrige Folgekosten (für Support, Wartung, Updates etc.): 95,7 % Funktionsumfang: 95,7 % günstige Anschaffungskosten: 91,5 % branchenspezifische Funktionen: 85,1 % Interoperabilität (Zusammenarbeit mit anderen Systemen): 84,0 % Anpassungsfähigkeit (Weiterentwicklung durch den Anwender): 83,0 %
führende Modifikationen der jeweiligen Unternehmenssituation an. und Business-Manager sich den endlosen Folgekosten ihres ERP-Systems hilflos ausgeliefert fühlen. Die meisten Unternehmen geben kontinuierlich Geld für ihre ERP-Lösung aus, um die Applikation den sich ändernden und wachsenden Geschäftsbedürfnissen anzupassen. Dieter Große-Kreul: „Viele ERPLösungen erscheinen zwar relativ günstig auf den ersten Blick, also in der Anschaffung, aber der wahre Kostenberg kommt erst nach der Implementierung.“ 72 Prozent der befragten Firmen bestätigten, dass sie in die Weiterentwicklung, Upgrades und Hilfsapplikationen regelmäßig große Geldsummen stecken müssten. Gleichzeitig beklagten 30 Prozent, dass Änderungen an der Unternehmenslösung oft dazu führten, dass neue Geschäftsstrategien verzögert oder verhindert würden. Für die Praxis in den Unternehmen heißt das: Die Anwender müssen sich an das System anpassen, da die Geschäftslösung sich nicht an den Anwenderbedürfnissen ausrichtet. „Unsere Lösung, Agresso Business World,
Erwartung Kunden erhoffen sich von Investitionen in ERPSysteme zumeist die Zukunftsfähigkeit des Systems, niedrige Kosten und einen angemessenen Funktionsumfang.
zugrunde“, so Dr. Ulrich Kalex, Vice President Product Line der alfabet AG. Dieses Fundament sorge für ein aktuelles Bild der IT-Landschaft und erkenne sogar Zeitzustände. Kalex weiter: „Man kann die Änderungen der Landschaft beispielsweise zu Revisionszwecken nachverfolgen und erhält eine verlässliche Roadmap bis hin zur Zielarchitektur.“ WEITERE INFORMATIONEN UNTER:
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+ www.technologyevaluation.com + www.verwaltungsmanagement.at + www.wi.uni-potsdam.de
ERP-System ohne Verfallsdatum
Anwenderfreundliche Lösungen passen sich durch kostengünstig durchzu-
Viele sprechen von ERP – doch ERP (Enterprise Resource Planning) ist nicht gleich ERP. Manche ERP-Systeme können nicht mit der schnelllebigen Geschäftswelt Schritt halten. Besonders Unternehmen in Branchen mit hohem Änderungsbedarf brauchen deshalb die richtige ERP-Lösung. Agresso zählt weltweit zu den Top-Five-ERPAnbietern und adressiert vor allem kommerzielle Dienstleister, Verbände, Kommunen und Behörden sowie NonProfit-Organisationen oder Hochschulen. Dieter Große-Kreul, Geschäftsführer von Agresso Deutschland: „Unternehmen in relativ stabilen Sektoren wie die Konstruktionsbranche können die Altlasten von ERP-Systemen leichter bewältigen. Aber Unternehmen mit schnellem Wachstum, neuen Geschäftsmodellen oder sich rechtlich ändernden Bestimmungen brauchen eine ERP-Applikation, die auch nach der Implementierung sehr agil und flexibel ist.“ Eine Umfrage, die Agresso zusammen mit TEC durchführte, brachte ans Tageslicht, dass 70 Prozent aller IT-
Unternehmen und Märkte
ist anders“, betont Dieter Große-Kreul. „Während der Wettbewerb bei Änderungen mehrere kostspielige Consultants einsetzen muss, kann Agresso Business World ad hoc zu jeder Zeit, etwa im laufenden Betrieb, vom Anwender selbst angepasst werden.“ Auf diese Weise nimmt derjenige, der die ERP-Lösung nutzt, und nicht der IT-Administrator oder der Consultant alle Modifikationen einfach, flexibel und kostengünstig selbst am System vor. Dadurch sind die nach dem Kauf anfallenden Folgekosten erheblich geringer, und die Nutzerakzeptanz ist viel höher. „Die Anwendung Agresso Business World passt sich flexibel, einfach und schnell der Unternehmenssituation an – und nicht umgekehrt. Und davon profitieren schließlich auch die Mitarbeiter, denn Eigenverantwortung und Motivation steigen“, erklärt Große-Kreul. Weitere Informationen im Internet unter: www.agresso.com Web-Business 3/07
Flexibel „Viele ERP-Lösungen erscheinen relativ günstig. Der wahre Kostenberg kommt erst nach der Implementierung“, warnt Dieter GroßeKreul.
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