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29.09.2008
8:17 Uhr
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„Ressourceneffizienz und Klimaschutz rechnen sich.“ Sigmar Gabriel, Bundesumweltminister
Logistik Mobilität in Zeiten des Klimawandels. Investment Profitieren mit gutem Gewissen. Gesundheit Vorsorge schützt und spart Kosten.
Verantwortung
BEWUSST
HANDELN Nachhaltigkeit ist kein Selbstzweck, sie erzeugt ökonomische Wettbewerbsvorteile.
INHALT
Magazin
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Editorial; Weiterbildung; Klimawandel im Büro; Wissensmanagement; Geoinformation; Nanotechnologie.
Stiftungen
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Moderne Stifter entsprechen nicht mehr alten Klischees und gründen Stiftungen für gemeinnützige Zwecke, die sie zu ihren Lebzeiten aktiv mitgestalten.
Nachhaltige Mobilität
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Die Erforschung umweltfreundlicher Mobilitätskonzepte steht angesichts knapp werdender Ressourcen und steigender Energiepreise im Mittelpunkt.
Kfz-Versicherung
Titelreportage
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Energie und Rohstoffe sind durch die weltweite Verknappung in den vergangenen Jahren deutlich teurer geworden und zwingen Unternehmen zu nachhaltigem Denken und Handeln, das ihnen im Wettbewerb Vorteile bringt.
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Autofahrer aufgepasst! Wer seine Kfz-Versicherung bis zum 30. November nicht kündigt, ist automatisch für ein weiteres Jahr an seine Versicherung gebunden.
Vorsorge
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Medizinische Vorsorgeuntersuchungen dienen dem Schutz der Gesundheit. Sie bewahren nicht nur vor schweren Krankheiten, sondern bringen den Krankenkassen erhebliche Einsparpotenziale.
Nachhaltige Investments 13 Anleger haben den Wunsch, nachhaltig zu investieren, weiter im Blickfeld. Neue verantwortungsbewusste Fondskreationen zu Umwelt, Klima und erneuerbaren Energien vermögen zu überzeugen.
Medizin / IT
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Erfolgreiche Medizin ist heute ohne den Einsatz moderner Technologien kaum mehr möglich. Telemedizin könnte als Ergänzung strukturelle Probleme beheben.
Mitteldeutschland
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Die Bundesländer Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt gehören längst zu den dynamischsten Regionen. Sie bilden das Zentrum Mitteldeutschlands.
Kundenbindung
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Nur zufriedene Kunden sind gute Kunden. Daher legen Unternehmen größten Wert auf die Kundenorientierung, denn nur so können sie am Markt erfolgreich sein.
Rohstoffe
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Aufgrund der weltweit starken Nachfrage bleiben Öl, Metalle und Agrar-Rohstoffe auf hohem Preisniveau.
te“ nicht unbemerkt in Unternehmensnetzwerken herumtreiben können.
ERP
Eventmarketing
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Innovative Sicherheitslösungen sind Garanten dafür, dass sich ungebetene „Gäs-
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Der Aufwand ist groß. Dennoch hat sich das Eventmarketing zu einem integralen Bestandteil im Kommunikationsmix vieler großer Markenartikler entwickelt.
Lesertipps IT-Security
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In Zeiten leerer Kassen fehlt es Unternehmen häufig an Geld, teure ERP-Systeme zu kaufen. On-demand-Systeme zur Miete stellen eine kostengünstige und sinnvolle Alternative dar.
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Neue Rubrik: Südtiroler Wein; beliebte Tourismus-Region Gsieser Tal; First-ClassWellness-Hotels laden ein.
Veränderungsprozesse erfolgreich gestalten Stillstand ist Rückschritt. Ein Unternehmen kann langfristig nur dann erfolgreich sein, wenn es zu Veränderungsprozessen bereit ist. Change Management (auf Deutsch: Veränderungsmanagement) ist ein ganzheitlicher Ansatz, Veränderungen sowohl der „harten“ Faktoren (Geschäftsmodelle, Prozesse, Strukturen, Kennzahlensysteme) als auch der „weichen“ Faktoren (Unternehmenskultur, Verhalten) eines Unternehmens dauerhaft zu realisieren. Die Erfahrung zeigt, dass letztlich die „weichen“ Faktoren über den Erfolg oder Misserfolg von Umgestaltungen entscheiden. „Viele Veränderungen werden in der Praxis zu wenig vorbereitet. Dies führt dann schnell zu Widerständen und Unzufriedenheit in den Organisationen“, weiß Gabriele Zienterra, Geschäftsführerin der Zienterra Beratung – Die Entwicklungsarchitekten. Sie und ihre Mitarbeiter haben sich darauf spezialisiert, Unternehmen bei Veränderungs-
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und Entwicklungsprozessen zu begleiten. Zu den Kernfeldern der Beratung zählen erstens die Entwicklung und Umsetzung von Veränderungsstrategien bei geänderten Markt- und Umweltbedingungen, zweitens die langfristige Betreuung bei Kulturveränderungen und Umstrukturierungen und drittens der Aufbau und die Implementierung
einer individuell zum Unternehmen passenden Führungs- und Mitarbeiterkultur. „Insbesondere der Faktor Mensch kommt bei vielen Veränderungsprozessen zu kurz – dabei liegt hier der Schlüssel für den Erfolg der angestrebten Veränderungen“, betont Sven Hochreiter, Berater bei der Zienterra Beratung. „Es ist außerordentlich wichtig“, fährt Hochreiter fort, „auf das bestehende Wissen und die vorhandenen Ressourcen zurückzugreifen. Durch diesen komplementären Ansatz wird sichergestellt, dass die eingeleiteten Veränderungen auch in Zukunft Bestand haben.“ Er rät dazu, etwaige Widerstände als Chance anzusehen, und empfiehlt eine frühzeitige Einbindung der wichtigsten Beteiligten sowie eine intensive Kommunikation zwischen Führungskräften und betroffenen Mitarbeitern. Infos unter: www.entwicklungsarchitekten.de
EDITORIAL
Neues Bewusstsein Ihr Partner im Netz – das Themenportal für Wirtschaft und IT: www.visavis.de
Newsletter Mit den VISAVIS-Pressenews immer auf dem Laufenden: www.visavis.de/newsletter
Interview VISAVIS spricht mit FME-Präsident Peter Texter über die Rolle von Events im Marketingmix.
Onlinemagazine Die Verlagspublikationen im Flash-Format und zum kostenlosen Download: www.visavis.de/publikationen
IMPRESSUM Verlagsanschrift: Auguststraße 19-29, 53229 Bonn; Tel.: 02 28/ 3 07 94-0, Fax: 02 28/ 3 07 94-10, Vanity: 07000 / visavis, E-Mail: visavis@visavis.de, http://www.visavis. de; Chefredaktion: Wolfgang Haselbauer; Schlussredaktion: Andreas Hodapp-Schneider, Jens Kutschick; Redaktion: Bernhard Haselbauer, Oliver Hammel, Ellen Drechsler, Laura Mendelssohn, Jennifer Walther, Cornelia Hornschild, Martina Sauer, Patrick Stach, Peter Hanser (Saarbrücken), Martina Bartlett-Mattis (Nürnberg), Ina Schmidt (London), Chantal Sénéchal (Frankreich) Verlag: VISAVIS Verlags GmbH; Layout: Andreas Schnittker, Marcel Rohland; Bildmaterial teilweise entnommen von: www.photocase.com; www.pixelio.de; www.sxc.hu Druck: Weiss-Druck GmbH & Co. KG, Industriestraße 7, 52156 Monschau; Geschäftsführer: Bernhard Haselbauer. Verbreitete Auflage: 135.000 Exemplare. 130.000 Exemplare liegen der FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND bei. ISSN: 0942-8615; Konzeption und Marketing: newpublic communication KG, Bonn; www.newpublic.org
Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Dabei stammt der Begriff ursprünglich aus der Forstwirtschaft. Nachhaltigkeit umfasst heute jedoch viel mehr als nur die schonende Nutzung eines regenerierbaren Systems in der Weise, dass die wesentlichen Eigenschaften des Systems und der Bestand erhalten bleiben. Das Konzept der Nachhaltigkeit setzt sich heute aus drei gleichwertigen Komponenten zusammen: aus ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten. Wer jedoch meint, Nachhaltigkeit sei reines Gutmenschentum, der irrt. Längst sind die richtigen Konzepte ein wichtiger Kundenbindungsfaktor und ein enormer Wettbewerbsvorteil. Unser Autor Bernward Janzing geht in der Titelreportage diesen drei Aspekten auf den Grund. Er untersucht, wie Wirtschaftsunternehmen die Nachhaltigkeit für
sich interpretieren und ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen nachkommen. Brigitte Freitag befasst sich in ihrer Reportage mit der Frage, wie Banken auf die Nachfrage nach ethischen und ökologischen Anlageformen reagieren. Sabine Olschner beleuchtet vor allem die sozialen Gesichtspunkte der Nachhaltigkeit, während Armin Hille die ökologischen Aspekte des DreiSäulen-Konzepts betrachtet. Sabine Olschner beschäftigt sich in ihrer Reportage mit Themen wie persönliche Vorsorge, Berufsunfähigkeit, Sportunfälle sowie Pflegezeitgesetz. In weiteren Beiträgen befassen sich die Autoren mit Kundenbindung, Eventmarketing als Teil der Unternehmenskommunikation und stellen Lösungen im Bereich IT-Security, sowie Enterprise Resource Planning vor. Ihre Redaktion
Suchmaschine made in Germany Den Berliner Dialekt hat sich Norbert Goretzki bewahrt, obwohl er schon seit einem Vierteljahrhundert in BadenBaden lebt. Goretzki ist Chef und Gründer von itsbetter.de, einer Produktsuchmaschine, deren Wiege in der Kurstadt steht. „Ich habe nach Produkten gesucht. Doch Google, Yahoo und all die anderen Suchmaschinen haben mir nur Tausende von Seiten angezeigt, auf denen nicht das stand, was ich gesucht habe.“ Und sich durchzuwühlen, bis er das Passende gefunden hat, dauerte Goretzki zu lange. Nach einigem Nachdenken war die Suchmaschine itsbetter.de geboren. Die Suchmaschine konzentriert sich ausdrücklich auf den Geschäftskundenbereich. Wer Suchbegriffe wie Anlagenbau, 10-Millimeter-Rohre oder Ähnliches eingibt, bekommt innerhalb von Sekundenbruchteilen Informationen über potenzielle Anbieter. Neben der Schnell-, Detailund Regionalsuche kann der Nutzer Branchen auch einzeln durchforsten. Inzwischen nutzen täglich rund eine viertel Million Besucher die Seite und starten etwa 600.000 Suchanfragen. Mit fast 22 Millionen hinter-
legten Produktverweisen und rund 800.000 gelisteten Unternehmen ist itsbetter.de einer der größten Webkataloge Deutschlands. Die Benutzung ist denkbar einfach. Alle Einträge werden online verwaltet, Unternehmen entscheiden selbst, unter welchen Suchbegriffen sie zu finden sind und welche Informationen sie ins Netz stellen wollen. Zu den Kunden gehören neben großen Konzernen und dem klassischen Mittelstand auch kleinere Unternehmen. „93 direkt angestellte Mitarbeiter haben wir, 300 brauchen wir“, so Goretzki. Für alle Standorte in Deutschland sucht der Chef noch nach Verstärkung. Der Umsatz des Unternehmens kann sich sehen lassen. Nach einem Plus von mehr als 80 Prozent im Jahr 2006 legte der Erlös im vergangenen Jahr um rund 65 Prozent zu. Einer der größten Wachstumstreiber ist das Auslandsgeschäft. Daher gibt es itsbetter.de nicht nur in Englisch. Fast monatlich entsteht eine weitere Sprachebene. Für Länder wie Österreich, Polen, Rumänien oder die Schweiz gibt es jetzt schon eigene Kataloge. Mit Hochdruck arbeiten Goretzki und seine Programmierer an neuen Produkten, Innovationen und Weiterentwicklungen. Informationen unter: www.itsbetter.de VISAVIS ECONOMY
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Klimawandel in der Arbeitswelt Ein Stück Natur ins Büro bringen – das war die Grundidee. Unternehmensgründer und Visionär Gerhardt Braun hat sich die weltweiten Rechte für die Vermarktung der „Grünen Wand“, die mit dem Bundesinnovationspreis 2003 ausgezeichnet wurde, gesichert. Die Menschen sollen sich am Arbeitsplatz wohlfühlen, und die „Grüne Wand“ rundet das auf den Elementen der Natur basierende Gesamtkonzept ab. „Denn alles, was
Wissen verhilft zum Erfolg Mit unkomplizierten Lösungen Know-how im Unternehmen halten. VISAVIS Economy unterhielt sich mit Ivan Huber, dem
Geschäftsführer der Incite GmbH, über die flexible und benutzerfreundliche Wissensmanagementlösung KnowHowDB. Herr Huber, wie gestaltet sich der alltägliche Umgang mit Wissen in Unternehmen? Gerade bei der strukturierten Projektarbeit erstellen Mitarbeiter unterschiedliche Problemlösungen. Die daraus resultierenden Lösungsschritte und Erkenntnisstände werden jedoch sehr häufig nicht ausreichend systematisch erfasst, sodass zu einem späteren Zeitpunkt andere Mitarbeiter bei ähnlichen Problemen wieder von Neuem beginnen müssen. Zudem geht den Unternehmen beim Ausscheiden eines Mitarbeiters Wissen in erheblichem Maße verloren. Es gibt in den meisten Firmen keinen zentra-
Aufbau einer Wissensdatenbank
TOOLS Mit leicht bedienbaren Zusatzfunktionen können alle Mitarbeiter von jedem Arbeitsplatz aus auf das gesammelte Wissen des Unternehmens zugreifen.
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len Ort, an dem das gesamte Mitarbeiterwissen dokumentiert und gespeichert ist. In Gesprächen stellen wir sehr häufig fest, dass bei der Anwendung komplexer Systeme die Mitarbeitermotivation, Erkenntnisse zu dokumentieren, nachlässt – man hat aufgrund von komplizierten Datenbankstrukturen ganz einfach keinen Spaß, sein Wissen abzulegen. Genau für diese Probleme schaffen Sie mit Ihrer Wissensdatenbanklösung Abhilfe. Wie gestaltet sich deren Einführung und Handhabung? Die Installation der KnowHowDB ist ohne großen Aufwand realisierbar. Die gesamte Applikation wurde sehr intuitiv und einfach konzipiert. Auch die Benutzer benötigen keine großen Schulungen, da der Aufbau der KnowHowDB Microsoft Word ähnelt. Bei unserem Produkt entstehen neben den einmalig anfallenden Lizenzkosten keine weiteren Wartungskosten. Derzeit nutzen bereits Unternehmen aus dem Finanzsektor, der Pharmaindustrie, der Justiz und Verwaltung sowie der Automobilindustrie unsere bedienungsfreundliche Lösung. Unterscheiden Sie bei Ihrer Lösung zwischen Einzelplatz- und Teamversion? Ja, zum einen bieten wir die Einzelplatzlösung für private Anwendungen sowie Einzelarbeitsstationen für Unternehmen, zum anderen die serverorientierte Mehrplatzversion, bei der Berechtigungen zu Kategorien und Einträgen gesetzt werden können, sodass wichtige Geschäftsdaten vor unerlaubtem Zugriff geschützt sind. Die KnowHowDB erstellt auch automatisch eine Sicherung aller getätigten Änderungen. Als spezielle Features sind die Volltextsuche und die Funktion der Archivierung von E-Mails in Microsoft Outlook zu nennen.Wir haben die KnowHow DB für Windows 2000, XP und Vista als unkomplizierte Desktopanwendungen konzipiert. www.incite.ch
uns umgibt, wirkt auf uns“, so Braun. Sauerstoffmangel kann zu Konzentrationsschwäche und Müdigkeit und somit zu einem Leistungsabfall führen – was letztlich dem Unternehmen schadet. Durch die „Grüne Wand“, die durch Fotosynthese CO2 in Sauerstoff umwandelt, wird nicht nur die Luftfeuchtigkeit erhöht und ein Schadstoffabbau über die Staubbindung geschaffen, sie fügt sich auch als attraktiver Blickfang und Raumteiler in die Architektur. Gerhardt Braun, Geschäftsführer der art aqua GmbH, ist davon überzeugt, dass sich eine solche Investition lohnt, da ein natürliches Klima am Arbeitsplatz die Leistung und Produktivität der Mitarbeiter steigert. Die 1992 gegründete art aqua gmbh gehört zu der international tätigen Gerhardt Braun Group, mit deren Stammsitz Bietigheim bei Stuttgart. Sie entwickelt zusammen mit internationalen Künstlern Wasser- , Lichtund Großprojekte. Ergänzend dazu bietet das Unternehmen Skulpturen, Bilder und Möbelaccessoires an. Weitere Showrooms befinden sich in Zürich, Berlin, Köln und die erste Galerie in Palma de Mallorca. www.artaqua.com
Auf jede Frage die passende Antwort Jeder von uns kennt die Situation: Man ruft an, um sich zu beschweren oder eine Auskunft zu bekommen und landet bei einem Sprachcomputer – kein Grund aufzulegen. Die Sprachapplikation von RightNow bietet beispielsweise dem Kunden die Möglichkeit, sich mit einem Berater verbinden zu lassen, falls er dies wünscht. Doch auch wenn er sich für die schnellere und einfachere Sprachautomation entscheidet, kann er sicher sein, dass seine Fragen unverzüglich richtig beantwortet werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Datenbank und Sprachapplikation eng aufeinander abgestimmt sind, wie Frank Prenninger, Geschäftsführer von RightNow, betont. Wer mehr über die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich erfahren möchte, kann am 15. / 16. Oktober in Wiesbaden die Voice Days 2008, den Leitkongress der Sprachtechnologiebranche in Europa, besuchen. Information unter: www.rightnow.de
MAGAZIN
SOLARTECHNIK
Mehr Effizienz durch Nanotechnologie
Leitmesse für Kommunikation Am 15. und 16. Oktober 2008 findet in den Rhein-Main-Hallen in Wiesbaden die internationale Kongressmesse für Sprachtechnologie „Voice Days“ statt. Mehr als 1.000 Besucher werden erwartet, rund 80 Referenten haben sich für Vorträge, Foren und andere Veranstaltungen angemeldet. Außerdem werden mehr als 50 nationale und internationale Aussteller die neuesten Trends der Sprachtechnologie präsentieren. Unter dem Motto „Mit Sprache mehr erreichen“ werden alle relevanten Gebiete der Sprachverarbeitung thematisiert. Es geht um die Spracherkennung als Eingabe- und Ausgabemedium für Handys, um Stimmerkennung, die Suche von Audioinhalten, den Zugang zu Internetinformationen oder den Einsatz im Mitmach-Fernsehen. Bei den „Voice Days“ wird es auch um die Zukunft
Als regenerative Energieform gewinnt die Solartechnik in Zeiten der Energieknappheit immer mehr an Bedeutung. Um die Kraft der Sonne aber voll ausschöpfen zu können, bedarf es eines Blicks in die Mikro- und Nanodimension von Solarzellen, denn nur die richtige Struktur liefert optimale Qualität und maximale Lichtausbeute. An diesem Punkt setzen die optischen 3DOberflächenmesssysteme des Oberhausener Nanotechnologiespezialisten NanoFocus AG an. Mit der berührungslosen Technologie, auf die bereits zahlreiche deutsche Solarunternehmen setzen, lassen sich ganz neue Einblicke bei der Entwicklung und Produktion von Solarzellen gewinnen. Sowohl für die Vorder- als auch die Rückseite bietet NanoFocus die optimalen Inspektionslösungen an, die Ergebnisse in bisher unerreichter Genauigkeit liefern. Für die Qualität von Solarzellen entscheidend sind die Leiterbahnen auf der Rückseite, die den Kontakt zur leitfähigen Schicht herstellen. Kleinste Unterschiede in ihrer Schichtdicke können aber schon große Auswirkungen haben. Das µsurf cir-
cuit board, speziell für diese Anwendung entwickelt, leistet eine kontinuierliche Prozessüberwachung und ermöglicht so die Optimierung der Produktion. Das NanoFocus-Messsystem erfasst dabei dreidimensionale Strukturen und vermisst Leiterplatten bis in den Nanometerbereich genau. Auf der Vorderseite der Solarzelle sorgt eine mikroskopisch kleine Pyramidenstruktur für eine größere Oberfläche und damit mehr Effizienz. Bei der Entwicklung dieser Feinstrukturen liefert der µsurf explorer von NanoFocus mit exakten Aussagen über Tiefe, Höhe und Flankensteilheit verbindliche Aussagen über Qualität und Effizienz der Solarzelle. Infos unter: www.nanofocus.de
der Call-Center-Branche gehen. Experten analysieren in diesem Zusammenhang die Beschlüsse der Bundesregierung zum Schutz vor Identitätsbetrug und geben wertvolle Ratschläge im Umgang mit den neuen Regelungen. Weitere Informationen im Internet unter: www.voice-days.de MESSE
Impulsgeber für Klimaschutz – die Intergeo Mit der Intergeo, der international führenden Kongressmesse für Geodäsie, Landmanagement und Geoinformation, findet vom 30. September bis zum 2. Oktober zum 14. Mal die größte Veranstaltung der Branche statt – diesmal gemäß dem Rotationsprinzip auf dem Messegelände Bremen. Die Aussteller sind in den Hallen 4 bis 7 verteilt und im Congress Centrum Bremen finden verschiedene Foren zum Thema Geoinformation und Geodäsie statt. Die Messe steht 2008 – nicht zuletzt auch wegen der Übernahme der Schirmherrschaft durch den Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Sigmar Gabriel, – ganz im Zeichen einer sehr engen Verbindung zwischen Klimaschutz und Geoinformationen.
Mehr als 60 renommierte Experten aus Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich und Osteuropa, die die Bereiche Wirtschaft, Wissenschaft und Politik vertreten, laden zu einem umfassenden Forum ein. Vorgestellt werden Themen wie geografische Informationslösungen, Vermessungslösungen, -dienstleistungen, -instrumente, aber auch über aktuelle Brennpunkte wie Küstenschutz, Hochwasserrisikomanagement oder Polarforschung soll auf verschiedenen Veranstaltungen rund um die Messe diskutiert werden. Auch die auf den insgesamt 12.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche erwarteten 1.500 internationalen Experten widmen sich in diesem Jahr vor allem den Umweltthemen. Über 510 Aussteller werden sich den Besuchern auf vier Hallen verteilt präsentieren. www.intergeo.de
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TITELTHEMA
Es führt kein Weg vorbei INTERNET Enterprise-Open-Source-Lösungen helfen Verlags- und Me-
dienunternehmen, sich den Herausforderungen des Web 2.0 zu stellen. Die Zeiten werden deutlich härter für die großen Verlags- und Medienunternehmen. Die Umsätze in fast allen traditionell bedienten Bereichen – seien es Anzeigen, Printmedien oder Abonnenten – brechen nachhaltig ein. Gleichzeitig wächst der Online-Etat überproportional. Die Nachricht ist klar: Ein wesentlicher Teil des Geschäfts wird zukünftig mit dem Medium Internet realisiert. Ob es nun um eine „Multi Channel Content“Vermarktung oder um Online-Marketing geht, es gilt, nachhaltig Schritt zu halten. Die Frage ist allerdings, welche Systeme und Technologien die Basis für neue OnlineCommunities, Portale und Online-Marketingkampagnen bilden können. Benötigt so manche Tageszeitung noch mehrere Stunden oder Tage, etliche Telefonate und vielleicht noch die Online-Werbeagentur, um eine neue Rubrik oder Bildergalerie, ein Forum oder eine Umfrage neu zu implementieren, rollen andere Unternehmen wie Lagardère heute im Abstand von zwei Monaten ihre Brands auf neuen Plattformen komplett neu aus. Andere wie
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z. B. Gruner & Jahr, Sanoma oder Schibsted integrieren Systeme in neuartige Plattformen, um einerseits mit neuen themenspezischen Portalen schneller am Markt zu sein und andererseits die notwendigen Veränderungsprozesse hinsichtlich ihrer Rolle als Content-Ersteller im Verhältnis zum sogenannten User-generierten Content entsprechend abzubilden. Dass die Web-Erweiterungen der gängigen Printsysteme hierbei oft trotz der erheblichen Lizenzkosten keine adäquate Lösung darstellen, versteht sich eigentlich von selbst. Mit der Printausgabe im Internet hat noch kein Verlag den Gewinnsprung geschafft. Bei der Auswahl einer geeigneten ITPlattform spielt neben der Skalierbarkeit, der Offenheit und der Bedienerfreundlichkeit auch die Geschwindigkeit bei der Umsetzung einer Site eine entscheidende Rolle. Häufig scheitern dabei gerade die noch vor einigen Jahren entwickelten kommerziellen Systeme an mehreren Faktoren: begrenzte Entwicklungskapazitäten für dringend benötigte neue Funktionen, eine fort-
schreitende Marktkonsolidierung und damit verbundene fehlende technische Unterstützung oder einfach nur überteuerte und unflexible Lizenzmodelle. Dass es auch anders geht, zeigen Anbieter aus dem Enterprise-Open-Source-Lager. Enterprise Open Source steht dabei sowohl für die freie Verfügbarkeit der Software und den damit verbundenen nachhaltigen Investitionsschutz als auch für die Herstellerunterstützung bei Aufbau, Wartung und Betrieb der Lösung. Der maßgebliche Umsatz dieser Anbieter wie zum Beispiel MySQL (Datenbank) oder eZ Systems (Content Management) generiert sich dabei aus den Services und der starken Verbreitung und nicht aus dem Lizenzgeschäft. Dass Enterprise-Open-Source-Systeme heute bereits bei den führenden Verlagsund Medienunternehmen angekommen sind und in entsprechende Lösungen adaptiert werden, zeigen Anbieter wie eZ Systems mit dem Content-Management-System eZ Publish. Verlage wie Lagardère, Gruner & Jahr, Schibsted oder auch die Schweizer Fernsehund Radiogruppe nutzen bereits die Vorteile der Open-Source-Lösungen. Gerade auch für diese international operierenden Unternehmen zeigt sich eine weitere Stärke des Enterprise-Open-SourceAnsatzes. Gestaltet sich der Kostendruck in den Kernländern wie z.B. Frankreich, USA oder Deutschland noch moderat, so haben Schwellenländer wie Polen, Ungarn oder Teile Südamerikas beim Ausrollen regional adaptierter Brands ihre Schwierigkeiten mit den damit verbundenen Lizenzkosten. Allein durch die enormen Schulungskosten gibt es vor Ort kaum Dienstleister in diesem Bereich. Auch hier schließen Enterprise-Open Source-Lösungen die Fähigkeitslücke. Nicht nur, dass natürlich jeder freien Zugang zum Code und zur Dokumentation hat und sich somit auch auf eigene Faust diese Systeme erarbeiten kann, sondern die Unternehmen bieten auch den Anforderungen entsprechend unterschiedliche Service-, Wartungs- und Supportprogramme an. So kann der ausfallsichere Betrieb überall garantiert werden. Eines scheint jedenfalls jetzt schon sicher zu sein: In Zeiten immer knapper werdender Budgets und vielfältiger Herausforderungen in der Medienbranche sollten insbesondere Verlage ein Auge auf Enterprise Open Source und die entsprechenden Anbieter haben. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www.ez.no / de
Glaub würdig wirtscha ftlich
zukun ftsfähig BEWUSSTSEIN Ökologische Nachhaltigkeit verspricht nur dann Erfolg, wenn sie auch ökonomisch ist.
Unternehmen erkennen inzwischen die Wettbewerbsvorteile verantwortlichen Handelns.
von Bernward Janzing in historischer Begriff macht heute Karriere: Nachhaltigkeit. Ursprünglich stammt die Bezeichnung aus der Forstwirtschaft und beschreibt die bestandserhaltende Bewirtschaftung des Baumbestandes. Dabei wird stets nur die Menge abgeholzt, die im gleichen Zeitraum nachwächst, sodass der Wald auch künftigen Generationen erhalten bleibt. Der aus dem 18. Jahrhundert stammende Begriff der Nachhaltigkeit wurde in den Siebzigerjahren des zwanzigsten Jahrhunderts auf andere Rohstoffe oder Naturgüter ausgedehnt. So spricht man beispielsweise von nachhaltiger Energiegewinnung oder auch vom nachhaltigen Umgang mit Landschaftsfläche. Der Wissenschaftler Konrad Ott vom Sachverständigenrat für Umweltfragen beschreibt die Bedeutung mit folgenden Worten: „Regenerierbare lebende Ressourcen dürfen nur in dem Maße genutzt werden, wie Bestände natürlich nachwachsen.“
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HEUTE WIRD DIE Bezeichnung Nachhaltigkeit jedoch häufig noch weiter gefasst. Denn realistisch gesehen wird ökologische Nachhaltigkeit nur dann praktiziert werden kön-
nen, wenn sie auch ökonomisch nachhaltig ist. Um beim Beispiel des Waldes zu bleiben: Ein nachhaltig bewirtschafteter Wald muss zugleich ökonomischen Ertrag abwerfen, sodass kein wirtschaftlicher Druck zur Ausbeutung des Waldes entstehen kann. Außerdem wird heute auch die gesellschaftliche Nachhaltigkeit von Wirtschaftsprozessen verlangt. Das heißt: Die Nachhaltigkeit muss auch jenseits ökonomischer Gewinne den Menschen dienen. So soll beispielsweise der Wald den Menschen als Erholungsraum zur Verfügung stehen. DAS WORT NACHHALTIGKEIT klingt so gut, dass seine Verwendung inflationär ist. In Geschäftsberichten und Reden taucht es immer öfter auf, obwohl die gesamte Ökonomie der Industriestaaten noch weit davon entfernt ist, nachhaltig zu sein, was sich am Energieverbrauch und am hohen CO2-Ausstoß zeigt. Eine nachhaltige Wirtschaft dürfte stets nur die Menge an Kohlendioxid in die Luft blasen, die gleichzeitig von der Biosphäre auch gebunden werden kann. Der Anstieg des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre ist untrügliches Indiz für fehlende
Nachhaltigkeit. Immerhin arbeiten heute viele Firmen daran, dem großen Ziel einer nachhaltigen Ökonomie zumindest nahezukommen. Dafür gibt es im Wesentlichen drei Gründe: Erstens sind die Preise für
PROFITABEL „Ressourceneffizienz und Klimaschutz rechnen sich“, zeigt Bundesumweltminister Sigmar Gabriel die sich für Unternehmen ergebenden Chancen auf. VISAVIS ECONOMY
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WEITERE INFORMATIONEN UNTER:
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+ www.umweltrat.de + www.prtm.com + www.bve-online.de + www.vcd.org + www.dehoga.de
Rohstoffe und Energie durch die weltweite Verknappung deutlich gestiegen. Zweitens lässt sich mit einer Unternehmensführung, die den Schutz der Umwelt berücksichtigt, gut werben, da immer mehr Kunden Wert darauf legen, ein Produkt zu erwerben, dessen Hersteller ökologische und soziale Standards erfüllt. Drittens werden Unternehmer zunehmend ihrer Verantwortung gerecht, weil sie erkannt haben, dass eine Ökonomie, die auf Ressourcenverschwendung basiert, keine Zukunft hat. Kunden, die ökologische Produkte erwerben wollen, werden noch nicht ausreichend informiert. Reinhard Geissbauer, Geschäftsführer der Unternehmensberatung PRTM Management Consultants, erklärt dazu: „Wenn Produkte ihre CO2-Bilanz ausweisen müssten, würde die ‚grüne‘ Kaufentscheidung entsprechend ausfallen.“ So
weit ist es noch nicht, aber immerhin gibt es immer mehr Firmen, die etwas für ihre Umweltbilanz tun. Um die Kunden bei ihrer Auswahl zu unterstützen, hat die Verbraucherinitiative ein Leitsystem zur Förderung nachhaltiger Produkte entwickelt, den so genannten „Nachhaltigkeitskreis“. Die Leitsysteme wurden in zwei Pilotprojekten einem Praxistest sowohl im Markt als auch im Online-Handel unterzogen. Das Ergebnis war ermutigend, denn der Absatz der entsprechend gekennzeichneten Produkte konnte deutlich gesteigert werden. BRANCHENKENNER SEHEN VOR allem im Lebensmittelsektor noch erhebliche Potenziale für ökologische Produkte. Robert Kloos, Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, erwartet bei Biolebensmitteln für das Jahr 2008 ein Wachstum im zweistelligen Prozentbereich und Matthias Horst, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e. V., betont: „Das Image von Bio-Produkten ist bei fast allen Konsumenten durchweg positiv besetzt. Insbesondere die Käuferschicht, die bisher eher sel-
INFORMATION Eine Veränderung im Bewusstsein der Verbraucher bei ihren Kaufentscheidungen erwartet Reinhard Geissbauer, wenn Produkte ihre CO2-Bilanz ausweisen.
ten zu Bio-Produkten gegriffen hat, wird diese in Zukunft vermehrt nachfragen.“ Das Thema Nachhaltigkeit wird zudem generell für die Lebensmittelbranche immer mehr zum Wirtschaftsfaktor. So hat der Kunde bei der iglo GmbH, die auf ökoloAdvertorial
Intelligenter Sonnenschutz spart Energie Moderne Sonnenschutzsysteme sorgen für ein behagliches Klima bei bestmöglicher Energieeffizienz. In den Gebäuden der 70er- und 80er-Jahre war Sonnenschutz kaum ein Thema. Aus der modernen Architektur hingegen sind große Glasflächen nicht mehr wegzudenken, wobei sie häufig als primäres Gestaltungselement fungieren. Hier
SPARPOTENZIAL Die Ausgestaltung des Sonnenschutzes ist elementar für eine optimale Energieeffizienz im Zusammenspiel mit der Heizung und Lüftung.
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droht jedoch ein größerer Wärmeverlust im Winter und im Sommer kann die strahlende Sonne ein Gebäude sehr schnell aufheizen, sodass wieder Energie für die Kühlung nötig wird. Eine durchdachte Systemlösung im Verbund mit der Gebäudeautomation tut also not, um den vielfältigen Anforderungen moderner Architektur gerecht zu werden. Die Sonnenschutzlösung muss verschiedene Funktionen erfüllen, nämlich vor direkter Sonneneinstrahlung schützen und verhindern, dass sich das Gebäude aufheizt. Im Winter soll die Sonnenenergie zur Unterstützung der Heizung genutzt werden, gleichzeitig muss der Blendschutz gewährleistet sein. Idealerweise fällt das Sonnenlicht demnach so ein, dass auch bei geschlossenen Jalousien und Markisen kein Kunstlicht nötig ist. Dafür benötigt man einerseits einen durchdachten Sonnenschutz mit Tageslichtlenkung und andererseits eine passende Steuerung. Intelligente Steuerungen beachten heute eine Vielzahl an Faktoren, um eine ideale Beschattung zu ermöglichen. Die Lamellen werden schrittweise – abhängig vom aktuellen Elevations- und Azi-
mutwinkel der Sonne – nachgeführt. Dies dient dazu, im Raum ein behagliches Klima zu schaffen und gleichzeitig ein Optimum an Energieeffizienz herauszuholen. Offene Systeme wie LONWORKS oder KNX ermöglichen es, bis zu 40 Prozent der in der EU von Gebäuden verbrauchten Energie einzusparen. Dennoch wird das Thema Beschattung in der Gebäudekonzeption oft stiefmütterlich behandelt – so ist es doch nur eines von vielen Baukostenkapiteln. Sonnenschutz ist nicht einfach Sonnenschutz. Nebst den verschiedenen Varianten des Sonnenschutzes gibt es unterschiedlichste Steuersysteme: konventionell verdrahtete, Funksteuerungen, KNX und LONWORKS sowie herstellerspezifische Bussysteme. Warema bietet als führender Hersteller für Planer, Metallbauern und Architekten daher einen besonderen Service an: Zeichnungen und genaue Daten von Lamellen, Markisen und anderen Produkten sind in einer Web-CAD-Bibliothek jederzeit verfügbar. www.warema.de
gische und sozialverträgliche Anbau- und Produktionsverfahren setzt, buchstäblich die „Nachhaltigkeit auf dem Teller“. PROBLEMATISCH IST WEITERHIN die Mobilität. 28 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland entfallen auf den Verkehr, und ein Rückgang ist nicht absehbar. Selbst die gestiegenen Spritpreise führen bislang nur sehr zögerlich zu einem Umstieg auf sparsamere Autos. So verbrauchten die im ersten Halbjahr 2008 neu zugelassenen Fahrzeuge gerade 3,5 Prozent weniger Treibstoff als die Neuwagen im entsprechenden Vorjahreszeitraum, wie aus den Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes hervorgeht. Der durchschnittliche Emissionswert aller neuen Pkw lag von Januar bis Juni 2008 bei 166 Gramm pro Kilometer, nachdem er im Vorjahreszeitraum 172 Gramm betragen hatte. Inzwischen sind die häufig als klimaschonend angesehenen Dieselfahrzeuge sogar klimaschädlicher als die Benziner: Der durchschnittliche Diesel kommt auf 167 Gramm pro Kilometer. Wenngleich so gut wie kein Auto wirklich nachhaltig fährt, gibt es dennoch erhebliche Unterschiede. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat kürzlich den Automarkt unter die Lupe genommen und über 350 aktuelle Modelle nach Umweltgesichtspunkten bewertet. Auf Platz eins liegt der Toyota Prius (Hybrid), gefolgt vom Honda Civic Hybrid und dem Citroën C1 1.0 Advance. Auf den weiteren Plätzen folgen Daihatsu Cuore 1.0, Peugeot 107 Petit Filou und der Toyota Aygo 1.0. EIN WICHTIGER PUNKT bei der Verbesserung der Umweltbilanz des Verkehrs ist die Verkehrsvermeidung. Zumindest im Güterverkehr gibt es dazu schon gute Ansätze. Ein Konzept für mehr Effizienz im Güterverkehr heißt TimoCom. Dabei handelt es sich um eine Fracht- und Laderaumbörse. Sie funktioniert nach dem Prinzip des „Schwarzen Bretts” und bringt Transporteure einerseits und Frachten andererseits zusammen – zum Vorteil aller Beteiligten. Leicht haben es natürlich Unternehmen aus der Branche der erneuerbaren Energien, die sich grundsätzlich als ökologische Vorreiter präsentieren können. Und deren Zahl wächst. In Deutschland waren im Jahr 2007 im Sektor der erneuerbaren Energien circa 249.300 Menschen beschäftigt. Hier treffen attraktive Geschäftsmodelle und ökologisch sinnvolles Handeln zusammen. „Mittlerweile
sollte jedem bewusst sein, dass der Klimawandel unsere Lebensgrundlage und somit unsere Existenz bedroht, vor allem die der nachfolgenden Generation“, heißt es bei der welivit new energy GmbH in Fürth. Diese Firma realisiert Solarprojekte, wie etwa den „Solarpark Franken“ oder den „Solarpark Süddeutschland“, der mit einem Investitionsvolumen von 25 Millionen Euro das größte Solarprojekt auf Europas Dächern ist. AUCH BEI DER Produktion setzen viele Unternehmen verstärkt auf erneuerbare Energien, z. B. die Brauerei Felsenbräu im mit-
telfränkischen Thalmannsfeld: 160.000 Liter Heizöl benötigte sie früher pro Jahr. Doch im Jahr 2003 nahm sie eine Holzhackschnitzelheizung in Betrieb, die mit heimischem nachwachsendem Rohstoff beschickt wird. Eine Biogasanlage und zwei Solarstromanlagen mit 20 und 90 Kilowatt runden das Konzept der Solarbrauerei ab. Doch nicht nur die Solarwärme ist für viele Unternehmen eine attraktive Option, um die Abhängigkeit von fossilen Energien zu reduzieren. Großes Potenzial liegt auch in der Nutzung von Abwärme. So hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel kürzlich knapp
Frisch aus dem Münsterland Bei Gemüse und Kräutern setzt iglo auf regionalen Anbau. Regionalität steht für Qualität, kurze Wege und Frische – kein Wunder, dass Verbraucher immer mehr Wert auf heimische Produkte legen. Dabei muss es nicht immer der Weg zum Wochenmarkt sein: Der Tiefkühlexperte iglo bezieht Spinat, Kräuter und Kohl für seine Produkte aus dem Münsterland. iglo arbeitet seit Jahrzehnten eng mit rund einhundert Vertragslandwirten aus der Region zusammen. Die Landwirte bauen das Gemüse und die Kräuter in kontrolliertem Vertragsanbau an und werden dabei von der Saat bis zur Ernte von igloAnbauberatern unterstützt. Durch die kurzen Wege zwischen den Feldern und dem iglo-Werk in Reken wird das Gemüse schnellstmöglich verarbeitet und
PHILOSOPHIE Für Roland Tobias, General-Manager der iglo GmbH, ist der verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen besonders wichtig.
erntefrisch tiefgefroren. Die schnelle und zugleich schonende Schockfrostung sorgt dafür, dass Nährstoffe, Vitamine und Geschmack im Gemüse erhalten bleiben. „Die unmittelbare Nähe der Anbauflächen zum iglo-Werk in Reken ist ein Standortvorteil, der sich auch in der Qualität und dem guten Geschmack unserer Produkte widerspiegelt“, erläutert Roland Tobias, General-Manager der iglo GmbH. „Wir sind davon überzeugt, dass Natürlichkeit gepaart mit Frische der beste Weg zu hochwertigen Lebensmitteln ist. Deshalb verwenden wir in unseren Produkten grundsätzlich keine künstlichen Zusatzstoffe.“ Der verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen ist in der iglo-Unternehmensphilosophie fest verankert. Deshalb hat iglo 1999 das Pilotprojekt „Nachhaltiger Spinatanbau“ eingeführt. Das bedeutet, dass die Anbau- und Produktionsverfahren sowohl ökologischen als auch ökonomischen und sozialen Erfordernissen Rechnung tragen. So wird beispielsweise ausschließlich bedarfsgerecht gedüngt, Pflanzenschutz wird nur dann eingesetzt, wenn es die Situation dringend erfordert (Schadschwellenprinzip), und begrünte Randstreifen um die Felder gewährleisten die biologische Vielfältigkeit – eben „Nachhaltigkeit auf dem Teller“. Neu aus dem Münsterland: mit den Kräutermischungen aus der Tiefkühltruhe für Blatt-, Gurken- und Tomatensalat lassen sich jetzt das ganze Jahr über aromatische Salate zaubern. Die Kräuter sind nämlich erntefrisch tiefgefroren und dadurch besonders würzig und intensiv im Geschmack. Ob pur oder mit ein wenig Öl, Essig oder Joghurt zum Dressing verfeinert – die Kräutermischungen runden den Salat köstlich ab. www.iglo.de
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550.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm für ein Pilotprojekt der mittelständischen Papierfabrik Albert Köhler im baden-württembergischen Gengenbach zur Verfügung gestellt. Das Unternehmen reinigt in der neuen Anlage nicht nur sein Abwasser und senkt den Bedarf an Frischwasser deutlich, es nutzt auch die Wärme des Abwassers zur Deckung des Energiebedarfs im Unternehmen. Insgesamt werden damit jährlich rund 2.000 Tonnen CO2 eingespart. „Das Vorhaben zeigt: Ressourceneffizienz und Klimaschutz rechnen sich“, so Gabriel. WIE SOLARE PROZESSWÄRME im Unternehmen fossile Energien sparen kann, davon zeugt auch der Galvanikbetrieb Schiffer im nordrhein-westfälischen Menden. Die Anlage auf dem Firmendach besteht aus 518 Vakuumröhren mit einer Gesamtfläche von hundert Quadratmetern. Die Sonnenkollektoren versorgen die Galvanik-Bäder mit Wärme, die benötigt wird, um Metallund Kunststoffteile zu beschichten. 6.000 bis 7.000 Kilogramm Propangas brauche man damit pro Jahr weniger, rechnet das Unternehmen vor. Bei Einsparungen von 5.000 Euro jährlich wird sich die Anlage in zehn bis zwölf Jahren amortisiert haben. Auch Dienstleistungsbranchen suchen Wege zu einer verbesserten Energieeffizienz. So hat der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) die „Energiekampagne Gastgewerbe“ gestartet. Sie soll vor allem durch spezifische Beratung den Betrieben in HoÖKOSOZIAL
SPAREN „Durch den Einsatz von Open-Source-Lösungen können Unternehmen, wie zum Beispiel Verlage, erhebliche Lizenzkosten einsparen“, so Ralf Ruttke, eZ Systems.
tellerie und Gastronomie helfen, ihre Energiekosten zu senken. Die Gaststätte „Zum Deichvogt“ in Wilhelmsburg ersetzte beispielsweise sechs alte Kühlgeräte durch zwei neue effiziente, womit der Verbrauch annähernd halbiert wurde. Die Außenbeleuchtung wird heute über einen Dämmerungsschalter betrieben und die Glühlampen wurden durch Sparlampen ersetzt. „OPEN SOURCE“ BIETET für viele Unternehmen besondere Vorteile. Sie können durch Open Source-Lösungen einen Kapitalstock von Wissen und Quellcodes aufbauen, auf die jedermann weltweit zugreifen kann. Wissen und Software sind unendliche Ressour-
cen, die nicht verbraucht werden können. Es ist möglich, mit Open Source Software Gewinn zu machen und gleichzeitig ein Wissensresevoir aufzubauen. Die sich daraus ergebenden Möglichkeiten für Bildung, Gesellschaft und Wirtschaft sind vielfältig. Als ökonomisch nachhaltig haben sich in der IT-Branche Open-Source-Lösungen erwiesen. Diese bieten beispielsweise in der harten Konkurrenz des Verlagswesens eindeutige Wettbewerbsvorteile. Hier setzen sogar Gruner + Jahr oder Schibsted auf die Möglichkeiten durch Content-ManagementSysteme von eZ Systems. „Dadurch sparen sie nicht nur Zeit, sondern auch erhebliche Lizenzkosten“, so Ralf Ruttke, Geschäftsführer Deutschland von eZ Systems. AUCH AM KAPITALMARKT zählt das Argument Nachhaltigkeit immer mehr. So ist der Markt für Ökofonds in Deutschland längst ein Milliardenmarkt geworden. „Ich bin mir sicher, dass alle Firmen und alle Branchen, die mit Energie und Rohstoffen effizient umgehen, zu den Gewinnern zählen werden”, erklärt Andreas Knörzer, Leiter Sustainable Investment bei der Privatbank Sarasin in Basel. Nachhaltigkeit ist inzwischen weit mehr als nur ein häufig gebrauchtes Schlagwort. In allen Bereichen der Wirtschaft ist das Bestreben zu erkennen, das Prinzip der Nachhaltigkeit zu verankern. Der große Durchbruch ist zwar noch nicht gelungen, aber wie die vielen Beispiele zeigen, sind die Ansätze vielversprechend. Deutschland ist auf dem Weg in eine „nachhaltige“ Zukunft.
Werthaltige Produkte mit hoher Qualität Immer mehr Kunden kaufen heutzutage im Reformhaus ein, wo sie ein anspruchsvolles Sortiment vorfinden: natürliche Lebensmittel „voll Wert“, spezielle diätetische Nahrungsmittel, Naturkosmetik und Nahrungsergänzungsmittel. Hinter diesen Produkten stehen vier Maximen, erstens ökologischer Anbau, sprich keine Gentechnik, zweitens umweltschonende Verarbeitung der Rohstoffe – d. h. der Verzicht auf gehärtete Fette, Geschmacksverstärker, chemisch-synthetische Zusatzund Konservierungsstoffe, Bestrahlung und Tierversuche –, drittens strenge Qualitätsrichtlinien mit aufwendigen
Kontrollen und viertens Förderung von sozialen und ökologischen Projekten. Die Maximen gehen auf Gedankengut zurück, das schon im 19. Jahrhundert die Basis für die sogenannten Lebensreformer bildete, die ethische, ökologische und soziale Ideale mit wissenschaftlichen Kenntnissen vereinten. Die von ihnen vertretenen Werte wie Gesundheit durch Ganzheitlichkeit, Eigenverantwortung, Mut, Hilfe zur Selbsthilfe, Lebensfreude und Sorgsamkeit im Umgang mit Natur und Gesellschaft sind heute aktueller denn je. Hervorzuheben ist auch die Abkehr vom unreflektierten Massenkonsum und von
den letztendlich krank machenden Auswüchsen der Modernisierung und Globalisierung auf Kosten der Lebensqualität zukünftiger Generationen. Stattdessen wird täglich in bundesweit 1.400 Reformhäusern Corporate Social Responsibiilty (CSR) gegenüber dem Kunden praktiziert. Wichtig ist auch die profunde Fachberatung seitens der Mitarbeiter, die an der eigenen „Reformhaus-Fachakademie“ nach neuesten ganzheitlich ausgerichteten medizinischen und ernährungsphysiologischen Erkenntnissen ökosozial aus- und weitergebildet werden. www.neuform.de
VERTRAUEN Peter M. Endres, Vorstandsvorsitzender der KarstadtQuelle Versicherungen, steht für sichere Anlagen in regenerative Energien.
Hier kommt die Sonne AUTHENTISCH Wichtig für nachhaltiges Engagement ist, dass die ergrif-
fenen Maßnahmen auch glaubwürdig zum Unternehmen passen. Corporate Social Responsibility (CSR) ist bei immer mehr Unternehmen en vogue. Auch bei den KarstadtQuelle Versicherungen hat das gesellschaftliche und ökologische Engagement einen hohen Stellenwert. Dabei spielt bei dem Direktversicherer aus Nürnberg / Fürth die Solarenergie eine besondere Rolle – VISAVIS sprach mit dem Vorstandsvorsitzenden Peter M. Endres. Was ist für Sie das entscheidende Kriterium für eine gelungene CSR-Aktivität? Wichtig ist generell, dass die Maßnahmen glaubwürdig und authentisch sind. Daher engagieren wir uns zum Beispiel stark regional: Hier kennen wir die Gegebenheiten, die Bedürfnisse und haben – nicht zuletzt durch unsere Mitarbeiter – die Kompetenz. Ganz entscheidend ist, dass die jeweilige Aktivität zu dem Unternehmen passt. Wie darf ich das verstehen? Wir engagieren uns zum Beispiel intensiv zugunsten der Madeleine Schickedanz KinderKrebs-Stiftung – eine logische Konsequenz für ein Unternehmen, dass stolz ist auf seine Wurzeln im Versandhandelshaus Quelle und die Verbundenheit mit der Familie Schickedanz. Die enge Beziehung von Quelle zur Stadt Fürth ist außerdem eine Steilvorlage für uns, um als Sponsor des tradi-
tionsreichen Fußball-Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth aktiv zu sein. Wie aber passen Ihre Solaraktivitäten in dieses Konzept? Eigentlich ist das doch ein Thema, das man nicht unbedingt mit einem Versicherer in Verbindung bringt. Wieso nicht? Die Versicherer sind von den Schäden bei klimabedingten Naturkatastrophen besonders betroffen. Daher liegt es nahe, Maßnahmen zu ergreifen, die langfristig helfen, die Schäden zu begrenzen und die Umwelt nachhaltig zu schützen. Denn nur eine gesunde und intakte Umwelt kann langfristig gewährleisten, dass die Schadenssummen durch Unwetterkatastrophen nicht ins Unermessliche steigen. Im Übrigen ist der Schutz der Umwelt durch die Förderung regenerativer Energien von lebenswichtiger Bedeutung für uns alle. Lohnt sich das Engagement denn auch finanziell? Die Investition in nachhaltige Energien ist auch unter Renditegesichtspunkten interessant. Wir müssen das Geld unserer Kunden ertragreich und sicher anlegen und unterliegen dabei strengen Sicherheits- und Renditeanforderungen. Unsere Solarparks erfüllen alle diese Voraussetzungen. Und wie sehen Ihre Solaraktivitäten eigentlich konkret aus?
Die KarstadtQuelle Versicherungen engagieren sich – im Rahmen ihrer 100-prozentigen Tochter welivit AG – bereits seit Jahren im Bereich der regenerativen Energien. Wir initiieren Solarprojekte für institutionelle und private Investoren wie etwa den „Solarpark Süddeutschland“, der mit einem Investitionsvolumen von rund 25 Mio. Euro das größte Solarprojekt Europas auf verteilten Dächern ist. Was sind Ihre jüngsten Projekte? Zum Beispiel haben wir 2007 gemeinsam mit der Münchener Rück die Errichtung einer der größten Solarlärmschutzwände der Welt an der Autobahn A 94 bei Töging projektiert und finanziert. Im gleichen Jahr haben wir anlässlich des tausendjährigen Jubiläums der Stadt Fürth weitere Solaranlagen in einer Größe von 1.000 kWp in Form eines öffentlich zugänglichen Beteiligungsmodells erstellt. Allein der durch diesen Solarpark produzierte Ökostrom spart in 20 Jahren rund 10.000 Tonnen CO2 ein. Beschränken sich Ihre Solaraktivitäten ausschließlich auf Deutschland? Nein, in diesem Jahr haben wir unsere Aktivitäten auch auf das Ausland ausgeweitet. So betreiben wir inzwischen über unsere Tochter welivit vier Fotovoltaik-Großanlagen in Andalusien. Die Anlagen werden im Laufe des zweiten Halbjahres ans Netz gehen und sollen zusammen jährlich rund zehn Megawatt Leistung erbringen, was pro Jahr etwa 2.700 Haushalte mit grünem Strom versorgt. In in Italien befinden wir uns derzeit mit drei Projekten im offiziellen Genehmigungsverfahren. Insgesamt werden wir bis Ende 2008 Solaranlagen mit einem Investitionsvolumen von rund 150 Millionen Euro installiert haben. www.kqv.de
FOTOVOLTAIK Bis Ende 2008 hat KarstadtQuelle Solaranlagen im In- und Ausland mit einem Investitionsvolumen von rund 150 Mio. Euro installiert. VISAVIS ECONOMY
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Glücklich und unbeschwert THEMENFONDS Mit Nachhaltigkeitsthemenfonds lassen sich auch in
turbulenten Börsenzeiten äußerst attraktive Renditen erzielen. Der Aktienmarkt ist im Jahr 2008 nichts für schwache Nerven. Pünktlich zum neuen Jahr sind die Kurse auf breiter Front abgetaucht. So haben beispielsweise per 31. August der DAX 20,44 Prozent, der Stoxx50 20,85 Prozent und der MSCI Welt 14,31 Prozent seit Jahresbeginn abgegeben. Eine solche Kursentwicklung nehmen viele Investoren zum Anlass, ihr Depot kritisch unter die Lupe zu nehmen. Gerade diejenigen Fonds, welche in den letzten zwei Jahren große Aufmerksamkeit erfah-
WEITSICHT „Unsere Investitionen berücksichtigen auch ökologische und soziale Aspekte“, berichtet Erol Bilecen, Director Client Services der Bank Sarasin.
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ren haben, stehen dabei unter besonderer Beobachtung: Nachhaltigkeitsfonds, also Anlageprodukte, die zusätzlich zur finanziellen Perspektive ökologische und soziale Aspekte berücksichtigen. Deren Wertentwicklung ist in besonderem Maße davon abhängig, ob es sich bei dem Produkt um einen „klassischen“ Nachhaltigkeitsfonds handelt oder um einen Nachhaltigkeitsthemenfonds. Erstere sind strukturiert wie konventionelle Fonds, da sie sich in ihrer Länder- und Sektorenstruktur an den üblichen Indizes wie beispielsweise dem MSCI Welt orientieren. Letztere setzen auf die großen Themen, denen sich die Menschheit stellen muss: Klimawandel, erneuerbare Energiequellen, Wasser, nachhaltige Nahrungsmittelversorgung etc. Bis Ende letzten Jahres konnten gerade Anleger in den Themenfonds äußerst attraktive Renditen erwirtschaften. So hat beispielsweise der Sarasin OekoSar Equity – Global in den vergangenen zwei Kalenderjahren durchschnittlich 15,2 Prozent p. a erwirtschaftet, während es der MSCI lediglich auf einen Wertzuwachs von 3,1 Prozent p. a. gebracht hat. Und wer nur auf das Thema erneuerbare Energien setzte, konnte mit einem Sarasin-Produkt in den vergangenen vier Kalenderjahren sogar 33 Prozent p. a. im Durchschnitt verdienen. Interessant ist, dass die Unterschiede in der Wertentwicklung zwischen Nachhaltigkeitsthemenfonds einerseits und klassi-
schen entsprechend einer Benchmark strukturierten Nachhaltigkeitsfonds andererseits gerade in diesen turbulenten Zeiten nicht sehr groß sein müssen – dies entgegen manchen „Schwarzmalern“, die beispielsweise bei erneuerbaren Energien von maßlosen Übertreibungen gesprochen hatten. Diese Kritiker haben einen wesentlichen Unterschied zur Dot-com-Blase übersehen: Die investierten Unternehmen bieten reale Produkte zur Lösung realer drängender Probleme an und erwirtschaften ordentliche Gewinne! Die von ihnen angekündigte „Strafe“ für die außerordentlich hohe Überrendite in den Vorjahren blieb also mit gutem Grund aus. Und wie geht es weiter? Momentan hat sich an den Börsen eine Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung eingeschlichen. Allerdings wird die Welt auch dieses Mal sicherlich nicht untergehen. Große Teile der realen Wirtschaft laufen vorerst erfolgreich weiter. So haben momentan beispielsweise der Windturbinenhersteller Vestas oder das Unternehmen Solarworld Aufträge im Wert von sechs Milliarden Euro in ihren jeweiligen Büchern – Tendenz weiter steigend. Dieses reinigende Börsengewitter belohnt Fondsmanager, die ausschließlich auf qualitativ hochwertige Unternehmen setzen, welche Gewinne erzielen und ihr Wachstum aus ihrer eigenen operativen Tätigkeit finanzieren können, auch wenn sie dafür in der Vergangenheit mal kurze Zeit attraktiv erscheinende, aber hoch riskante Modeerscheinungen haben links liegen lassen. Das Vertrauen in Nachhaltigkeitsthemenfonds erscheint – bei sorgfältiger Titelauswahl – also weiterhin gerechtfertigt. Viele Sarasin-Kunden sehen die Kursrückgänge sogar als Einstiegsmöglichkeiten. So weisen Zuflüsse von über 180 Millionen Euro alleine in die drei Nachhaltigkeitsthemenfonds der Bank Sarasin seit Jahresanfang auf eine unveränderte Vertrauensbasis hin. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass nachhaltige Investments die momentane Schwächephase gut überstanden haben und dass es gute Gründe gibt, dass dies auch in Zukunft der Fall sein wird. Denn durch eine schwache Börse verschwinden die ökologischen und sozialen Herausforderungen nicht einfach – aber zumindest wird ein langfristiges Investment in diesem Bereich wieder günstiger. Informationen unter: www.sarasin.de
Reife Früchte Nachhaltigkeit bedeutet, dass die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt werden können, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden. LEITBILD
von Brigitte Freitag er Wunsch, nachhaltig zu investieren, bleibt weiterhin im Fokus der Anleger. Das globale Bevölkerungswachstum, verbunden mit dem Aufbruch in Zentraleuropa und der zunehmenden Industrialisierung in Indien und China, stellt die Weltbevölkerung vor neue Herausforderungen und sorgt für ein gestiegenes Verantwortungsbewusstsein der Anleger sowie ein vermehrtes Einsammeln von Kapital seitens der Anbieter. Nach einer Flut von Neuzulassungen in den Jahren 2000 bis 2002 stehen derzeit weitere Fondskreationen bevor, die hauptsächlich die Themen Umwelt, Klima und erneuerbare Energien bedienen. Alleine das Bankhaus Vontobel lanciert im Herbst 2008 vier neue Nachhaltigkeitsfonds, die regionales Know-how mit einem globalen Werteansatz kombinieren. Anleger können bausteinartig in verschiedene Regionen investieren.
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WIE KANN DER Anleger seine nachhaltige Anlagestrategie überprüfen? Eine einheitliche Definition für nachhaltige Investitionen gibt es bis heute nicht. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass das eingesetzte Kapital nach sozialen, ethischen und ökologischen Kriterien angelegt wird. Viele Anbieter schließen bestimmte Branchen von ihrer Geldanlage aus, andere investieren
dagegen in die ihrer Meinung nach Nachhaltigsten aus allen Branchen. Wieder anderen Anbietern genügt es, sich auf bestimmte Themenfelder wie Wasser oder Klimaschutz zu spezialisieren, ohne die Nachhaltigkeit der Unternehmen im eigentlichen Sinne zu überprüfen. Fondsmanager Ad Schellen formuliert die Philosophie von Del-
PHILOSOPHIE Für den Fondsmanager Ad Schellen ist es wichtig, in Unternehmen zu investieren, die zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft beitragen.
ta Lloyd so: „ Mit dem Delta Lloyd L Water + Climate Fund wird auf Unternehmen gesetzt, die dafür sorgen, dass die Welt besser und gesünder wird, die dazu beitragen, die aktuellen Probleme der Menschheit zu lösen.“ TROTZ ALLER UNSICHERHEITEN, wo letztendlich das Kapital eingesetzt wird, flossen im Jahr 2007 rund 9,3 Milliarden Euro und somit rund ein Zehntel des Fonds-Neugeldes in nachhaltige Fonds. Zudem scheinen nachhaltige Anleger einen weiteren Investitionshorizont zu haben, denn es gibt deutlich weniger Rücknahmen bei negativen Börsenentwicklungen als bei konventionellen Fonds. Experten prognostizieren auch in nächster Zeit ein überdurchschnittliches Wachstum. Sie sprechen schon von der unsichtbaren grünen Hand des Marktes. Nun sind Umweltprobleme nicht neu und es ist durchaus bekannt, dass Umweltzerstörung ökonomische Kosten verursacht. Mit nachhaltigen Investitionen löst man diese Probleme nicht kurzfristig, kann aber ein Umdenken von politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträgern bewirken. So ist z. B. das Thema Klimawandel kein neues Phänomen. Um dem drohenden Treibhauseffekt als Hauptverursacher der starken klimatischen Veränderungen der letzten Jahre entgegenzusteuern, entwickeln viele UnterVISAVIS ECONOMY
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Globalen Wandel positiv beeinflussen MITGESTALTEN Durch das weltweite Bevölkerungswachstum und steigende Einkommen in den Schwel-
lenländern ergeben sich zahlreiche Chancen für nachhaltige Anlagen – ein Gewinn für alle Beteiligten. Verbraucher und Unternehmen sehen sich zunehmend mit globalen Herausforderungen konfrontiert, die sich aus einer stark wachsenden Bevölkerung in Kombination mit steigenden Anforderungen an die Lebensqualität ergeben. Gleichzeitig führen diese globalen Veränderungen zu einer laufenden Anpassung der Rahmenbedingungen. Die Europäische Union hat sich beispielsweise ehrgeizige Klimaziele gesetzt und verschiedene Länder haben die entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen bereits verschärft. Unternehmen können in diesem Veränderungsprozess zu den Gewinnern oder Verlierern gehören – je nachdem, wie aktiv sie auf den Wandel reagieren. Fortschrittliche Unternehmen haben erkannt, dass sich neue Entscheidungssituationen ergeben haben, die nicht mehr allein von traditionellen Erfolgsfaktoren für die Bewertung von Unternehmen abgeleitet werden können. In einer Welt mit zunehmender Ressourcenknappheit und dramatischer Mehrbelastung der Umwelt ist vorausschauendes Management gefragt, um ökologische und soziale Bewertungseinflüsse erkennen zu können. Mit einer umfassenden Nachhaltigkeitsanalyse, wie sie auf nachhaltige Anlagen Anwendung findet, werden solche Aspekte und Fragen der Unternehmensgovernance detailliert überprüft und bilden ein wichtiges Standbein für die Auswahl von Investments. Dabei lassen sich drei wichtige Bereiche unterscheiden: Im Umweltbereich wird bewertet, ob ein Unternehmen seine Güter oder Dienstleistungen mit möglichst wenig Ressourcenverbrauch und Umweltbelastung produziert. Auch wird untersucht, ob möglichst umweltfreundliche Produkte entwickelt werden und das Unternehmen bezüglich Produktinnovationen zu den Vorreitern gehört. Im sozialen Bereich wird überprüft, ob zum Beispiel fortschrittliche Mitarbeiterbedingungen angeboten oder von Zulieferern Mindeststan-
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SINNESWANDEL Sabine Döbeli, Leiterin der Abteilung Nachhaltigkeit der Schweizer Privatbank Vontobel, weiß um die steigende Affinität der Anleger am Thema Nachhaltigkeit.
dards in Umwelt- und Sozialaspekten verlangt werden. Im Bereich Unternehmensführung wird beispielsweise geprüft, ob dank klarer Führungsstrukturen eine unabhängige, kompetente Kontrolle der Geschäftsführung gewährleistet ist. Mit zunehmender Erfahrung mehren sich die Anhaltspunkte, dass sich fortschrittliches Verhalten in solchen Bereichen für
ein Unternehmen auszahlt. So liegt es auf der Hand, dass sich der Bau von energieeffizienten Blockheizkraftwerken für Prozesswärme und Elektrizität bei hohen Energiepreisen rasch amortisiert. Auf diese Weise produziert z. B. Coca Cola Hellenic für den europäischen Markt die Getränke immer energieeffizienter. Schließt ein Unternehmen seine Wasserkreisläufe in der Produktion, schont es damit nicht nur eine knappe Ressource, sondern sorgt auch für Zeiten vor, in denen Trinkwasser nicht mehr zu so niedrigen Preisen erhältlich sein wird. Auf der Ebene der Anlageprodukte können sich diese Aspekte auch in einer besseren Performance niederschlagen. In einer umfassenden Untersuchung der UNEP (United Nations Environment Programme) Finance Initiative kamen die Autoren zu dem Ergebnis, dass der umfassende Einbezug von ESG-Faktoren (Environment, Social, Governance) im Anlagegeschäft sicherlich keinen Nachteil, in vielen Fällen sogar einen Vorteil darstellt. Das Ziel einer guten finanziellen Performance allein erklärt aber kaum, weshalb nachhaltige Anlagen im Moment einen richtigen Boom erleben. Vielmehr ist diese starke Nachfrage auch darauf zurückzuführen, dass sich Anleger zunehmend bewusst werden, dass sie auch über ihre Anlagen den Lauf der Welt mitgestalten. Vontobel lanciert im Herbst vier neue Nachhaltigkeitsfonds, die regionales Know-how mit einem globalen Werteansatz kombinieren. „Unsere Anleger können wie im Bausteinprinzip in verschiedene Regionen investieren und die Anlagen optimal auf ihr Gesamtportfolio abstimmen“, berichtet die Leiterin der Abteilung Nachhaltigkeit, Sabine Döbeli. Klar ist, dass der tief greifende Strukturwandel, der auf unsere Lebens- und Wirtschaftsweise wirkt, auch vor der Anlagewelt keinen Halt macht. Wer entsprechende Trends frühzeitig erkennt, hat bessere Chancen, auf der Gewinnerseite zu stehen. Infos: www.vontobel.com oder Telefon: +49 (0) 69 / 2 97 20 80
nehmen jedoch neue Technologien. Delta Lloyd hat einen Fonds aufgelegt, der dabei auf die vier Elemente Wasser, Luft, Erde sowie Feuer setzt. Die Produkte oder Dienstleistungen der Unternehmen müssen mit jeweils einem dieser vier Elemente in Zusammenhang stehen und unterliegen einer kontinuierlichen Überprüfung im Hinblick auf die Gewichtung der vier Segmente. Mit der Auflage dieser Themenfonds passt sich Delta Lloyd der Nachfrage am Markt an. Neben den „klassischen Nachhaltigkeitsfonds“, bei denen es sich um konventionelle Fonds handelt, die sich am MSCI Welt orientieren, handelt es sich bei Themenfonds um Investments in konkrete Anliegen, wie Klimawandel, erneuerbare Energien, Wasser oder nachhaltige Nahrungsmittelversorgung. Die Investitionen in diese Anlageformen brachten in der Vergangenheit eine höhere Rendite. So hat beispielsweise der Sarasin OekoSar Equity – Global in den vergangenen zwei Kalenderjahren durchschnittlich 15,2 Prozent erwirtschaftet, während der MSCI lediglich auf einen Wertzuwachs von 3,1 Prozent pro anno kam. Wer sich auf das Thema erneuerbare Energien konzentrierte, konnte mit einem Sarasin-Produkt in den vergangenen vier Jahren sogar 33 Prozent pro anno im Durchschnitt verdienen. Man kann daraus ableiten, dass Investitionen in die greifbaren Problemlösungen der Menschheit mit mehr Rendite belohnt werden. Manche Kritiker warnen zwar schon vor Überhitzungen und zeigen mahnend auf die Börseneinbrüche der IT-Branche vor einigen Jahren. Allerdings handelt es sich bei diesen Unternehmen nicht um flippige Jungunternehmer, die von Garagen aus die Finanzwelt erobern wollen, sondern um reale Produktanbieter zur Lösung drängender Probleme. Die Transparenz für den Anleger ist gegeben und die Erwirtschaftung der Gewinne steigert die Beliebtheit dieser Anlageform. AUF UNTERNEHMER UND Verbraucher warten aber auch zunehmend andere globale Herausforderungen, die sich aus einer stark wachsenden Bevölkerung in Kombination mit steigenden Anforderungen an die Lebensqualität ergeben. Nicht immer lässt sich an den Problemen der Weltbevölkerung so einfach verdienen, wie bei Investitionen in Klima, Wasser oder Energie. Um dem Anleger dennoch eine gewisse Sicherheit im Hinblick auf Nachhaltigkeit zu geben, weist
Sabine Döbeli, Leiterin Nachhaltigkeit bei Vontobel, auf folgende Kriterien hin: „Generell sollten Anleger die Beschreibung des Nachhaltigkeitsansatzes in den Fondsunterlagen prüfen. Beispielsweise sollte darauf geachtet werden, ob der Fonds mit spezialisierten Research-Unternehmen zusammenarbeitet und z. B. nebst der Verwendung von Positivkriterien besonders problematische Branchen ausschließt.“ GRUNDSÄTZLICH KANN DER Anleger nachhaltige Kriterien von Mogelpackungen unterscheiden, wenn er sich mit der freiwil-
ligen Transparenzleitlinie beschäftigt. Dieser Fragebogen, der vom Europäischen Dachverband für nachhaltige Geldanlagen Eurosif entwickelt wurde, kann bei den Fondsgesellschaften eingesehen werden. Eine Vielzahl von Nachhaltigkeitsfonds hat in den freiwilligen Angaben ausführlich beschrieben, wie sie Nachhaltigkeit definieren und wie sie dies konkret beim Portfoliomanagement umsetzen. Da alle Anbieter das gleiche vorgegebene Raster verwenden, kann der interessierte Anleger relativ einfach Vergleiche ziehen. Weitere Quellen sind das Internet (z. B. www.nachhaltiges-investment.
Mit gutem Gewissen investieren Fonds unterstützen die Bekämpfung des Klimawandels. An sich ist der Klimawandel kein neues Phänomen. Relativ neu in der langen Geschichte der Erde ist allerdings der anthropogene Treibhauseffekt. Dieser ist vom Menschen verursacht und verstärkt sich seit der industriellen Revolution fortwährend.Treibhausgase führen dazu, dass die Erdoberfläche durch die Sonneneinstrahlung stärker erwärmt wird und sich unser Klima spürbar verändert. Um dem entgegenzusteuern, entwickeln viele Unternehmen neue Technologien und Produkte und machen zum Beispiel alternative Energiequellen wie die Windkraft oder die Sonneneinstrahlung nutzbar. Von diesen Trends können Anleger über spezielle Fonds profitieren und zugleich einen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten. Der Delta Lloyd L Water & Climate Fund
ERFAHRUNG Sibel Herring, Vertriebsleiterin der Delta Lloyd Asset Management Vertriebs GmbH, hebt die zwanzigjährige Erfahrung von Ad Schellen hervor.
stellt eine derartige Investmentmöglichkeit dar. Das Portfolio umfasst wachstumsstarke Unternehmen, die Technologien entwickeln, die der weltweiten Klimaveränderung entgegenwirken. Dabei setzt der Fonds auf die vier Elemente Wasser, Luft, Erde sowie Feuer und investiert in Firmen, deren Produkte oder Dienstleistungen jeweils mit einem dieser vier Elemente in Zusammenhang stehen. Das Fondsmanagement unter der Leitung von Ad Schellen überprüft die Zusammensetzung des Portfolios kontinuierlich auf der Basis von Sektor- sowie Einzelwertanalysen und passt die Gewichtung der vier Segmente bei Bedarf an. Dabei beobachten die Anlageexperten genau, welche Trends und Entwicklungen besonders vielversprechend oder zukunftsweisend sind. Innerhalb dieser Trends wählen sie dann die Unternehmen aus, die am besten aufgestellt sind, um von den aktuellen Entwicklungen zu profitieren. Der Fonds investiert weltweit in circa 50 Titel, unabhängig von der Marktkapitalisierung und Herkunftsregion der Unternehmen. Ad Schellen verfügt über mehr als zwanzig Jahre Erfahrung in der Auswahl von derartigen Unternehmen. Seine Anlagestrategie für den Delta Lloyd L Water & Climate Fund ist darauf ausgerichtet, langfristig eine möglichst hohe absolute Rendite zu erzielen. Er orientiert sich dabei nicht an einem Vergleichsindex. So bleibt er in der Auswahl der Anlagen flexibel und hält zudem die Korrelation zum Gesamtmarkt gering. Dieser Investmentansatz hat sich bewährt: Das Portfolio des Delta Lloyd L Water & Climate Fund entspricht eins zu eins dem bereits 1997 in den Niederlanden aufgelegten erfolgreichen OHRA Milieutechnologie Fonds, der in den letzten fünf Jahren eine Rendite von 16,2 Prozent pro anno erzielt hat. www.waterandclimate.de
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Gemeinsam Gutes bewirken ETHIK Mit dem „Nachhaltigkeitsfilter“ kann dem Wunsch nach transpa-
renten und fairen ökosozialen Anlagen endlich entsprochen werden.
Was macht eine Bank mit Ihrem Geld? Haben Sie sich diese Frage schon einmal gestellt? Werden mit Ihrem Geld Projekte unterstützt, die Ihnen wichtig sind und die eine positive Entwicklung in unserer Welt fördern? Werden ökologische und soziale Aspekte beachtet? Oder fließen Ihre Anlagen z. B. in Hedgefonds, die unter reinen Renditeaspekten Firmen zerschlagen, ohne auf soziale Belange der betroffenen Menschen zu achten, oder durch Spekulationsgeschäfte Preise für Grundnahrungsmittel in die Höhe treiben und so Kasse auf Kosten der Ärmsten der Armen machen? Wird Ihr Geld in Rüstung und umweltschädliche Techniken investiert? Wie transparent ist Ihre Bank? Haben Sie als Anleger überhaupt Einfluss auf die Anlagepolitik? Es gibt Alternativen. Die KD-Bank (Bank für Kirche und Diakonie) macht es vor. Als erste evangelische Kirchenbank in Deutschland setzt sie einen Nachhaltigkeitsfilter für ihre Eigenanlagen ein und sorgt so für eine transparente Anlagepolitik, die gleichberechtigt ökologische, soziale und natürlich auch ökonomische Ziele verfolgt. Dabei ist das Kerngeschäft der KDBank, die Vergabe von Krediten an gemeinnützige Einrichtungen aus dem Bereich der Evangelischen Kirche, wie zum Beispiel Kindergärten, Schulen oder Altenpflegeeinrichtungen, zweifelsfrei als nachhaltig an-
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zusehen. Bei den Wertpapieranlagen jedoch ist auch bei einer kirchlichen Bank eine genaue Betrachtung erforderlich. Um den verantwortungsbewussten Umgang mit den anvertrauten Geldern der Kunden zu dokumentieren, setzt die KD-Bank einen Nachhaltigkeitsfilter ein. Der Filter fußt auf den drei Zielen des konziliaren Prozesses: Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Das kritische Südwind Institut für Ökonomie und Ökumene hat die konzeptionelle Entwicklung des Filters begleitet. Das Nachhaltigkeitsresearch – die Informationsbasis – stammt von der unabhängigen oekom-Research AG aus München. Die Einhaltung des Filters soll objektiv dokumentiert werden. Deshalb hat sich die Bank zu einem Schritt entschlossen, der in der Bankenwelt neu ist: Eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft prüft jährlich die Einhaltung der ökologischen und sozialen Kriterien bei den Wertpapiergeschäften der Bank. Alle Kunden, die Spar- oder Termineinlagen bei der KD-Bank unterhalten, profitieren automatisch vom Nachhaltigkeitsfilter der Bank. Er verschafft ihnen Gewissheit, dass die KD-Bank ihre Gelder bestmöglich unter der Berücksichtigung nachhaltiger Kriterien anlegt. Auf Wunsch kann dieses Know-how auch bei anderen Anlageprodukten wie z. B. Fondsanlagen oder Vermögensverwaltungsmandaten ge-
nutzt werden. Die Bank bietet auch ausgewählte Fondsprodukte mit anderen Nachhaltigkeitskonzepten an, wie z. B. den Ökovision Classic, der seit Anfang 2001 als einziger Ökofonds mit Bestnoten von bis zu fünf Qualitätssternen der Rating-Agentur Standard & Poor’s ausgezeichnet wurde. Die KD-Bank, die bereits Ende der 1920er Jahre als kirchliche Selbsthilfeeinrichtung gegründet wurde, sieht ihren Auftrag heute darin, ihre Kunden als fairer Partner und kompetenter Lotse in allen Finanzfragen zu beraten. Dr. Ekkehard Thiesler, Vorstandsvorsitzender der Bank, stellt für Deutschland einen Notstand fest, was die bankfachliche Beratung und Betreuung von Privatkunden und gemeinnützigen Einrichtungen angeht; diesem Mangel will die KDBank entgegentreten. Nicht die Gewinnmaximierung, sondern die Förderung der Mitglieder und Kunden sowie langfristige Partnerschaften stehen im Vordergrund. Als eine der großen Genossenschaftsbanken in Deutschland nutzt die KD-Bank die technische Infrastruktur und die umfassende Produktpalette des Genossenschaftlichen Finanzverbundes. Die Sicherungseinrichtung der Volks- und Raiffeisenbanken schützt Kundeneinlagen wie Spar-, Termin- und Sichteinlagen zu hundert Prozent und ohne betragliche Begrenzung. Mehr Informationen für Privatanleger, Stiftungen und Institutionen im Internet: www.kd-bank.de
TRANSPARENZ Dr. Ekkehard Thiesler, Vorstandsvorsitzender der KD-Bank eG, setzt sich für eine faire Kundenbetreuung ein.
org) oder auch eine Auflistung sämtlicher Investments der Gesellschaft. NOCH KONSEQUENTER IN ihrer transparenten Anlagestrategie zeigt sich die KDBank (Bank für Kirche und Diakonie). Als erste evangelische Kirchenbank in Deutschland setzt sie einen Nachhaltigkeitsfilter für ihre Eigenanlagen ein. Er fußt auf den drei Zielen des konziliaren Prozesses: Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft prüft jährlich die Einhaltung der ökologischen und sozialen Kriterien bei den Wertpapiergeschäften der Bank und dokumentiert so die Einhaltung des Nachhaltigkeitsfilters. Der Herausforderung der Nachhaltigkeit müssen sich zunehmend auch die Führungskräfte der Unternehmen stellen. Vorstände von Aktiengesellschaften sehen sich vermehrt auf Hauptversammlungen Forderungen der Aktionäre nach einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung ausgesetzt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich Unternehmen, die sich nachhaltigen Kriterien unterwerfen, langfristig mit höheren Renditen rechnen können. So geht es beim Wasserverbrauch nicht mehr alleine um ressourcenschonendes Verhalten, sondern um knallharte Einsparung von Energiekosten. Der Einbezug von ESG-Faktoren (Environment, Social, Governance) bietet klare Wettbewerbsvorteile in der Branche. Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass sich energieeffizientes Denken als Aktivposten sowohl in der Ökobilanz als auch in der Unternehmensbilanz bezahlt macht. BLEIBEN DIE ANLEGER konsequent in ihrer Nachfrage nach nachhaltigen Kriterien, werden die Unternehmen das Rennen machen, die zuerst ihre Produkte und Dienstleistungen mit dem geringsten ökologischen Aufwand herstellen können. Sie setzen Maßstäbe in der Branche und die Dynamik des Marktes fordert immer nachhaltigere Lösungen. Mitwettbewerber werden auf den fahrenden Zug aufspringen, weniger aus WEITERE INFORMATIONEN UNTER: + www.oeko-invest.de + www.iam-online.de + www.nachhaltiges-investment.org + www.ecoreporter.de + www.ecoeffekt.de
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Wachstumsraten bei Investmentfonds Die Nachfrage nach ethischen und ökosozialen Anlagen hat sich innerhalb von zehn Jahren vervielfacht. 10.000
Nachhaltigkeitsfonds
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Alle Publikumsfonds
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Einheit: Indexierte Volumenentwicklung (1997=100)
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0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Quelle: BVI
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930 1242 2081 3656 9081 184 194 233 271 290
Überzeugung, als vielmehr aus Angst, den Markt zu verpassen. Die Anleger haben erkannt, dass sie über ihr finanzielles Engagement den Lauf der Welt mitgestalten. Wer nachhaltig investiert, steuert die Wirtschaft in diesem Bereich mit. DAS INTERESSE DER Anleger ist groß. Gerade hat die Internationale Anlegermesse IAM in Düsseldorf für 2008 einen neuen Besucherrekord für ihre Anfang September durchgeführte Veranstaltung gemeldet. Mehr als 13.000 private und institutionelle Anleger nutzten die IAM als Orientierungsplattform, um sich bei rund 170 Ausstellern aus zwölf Ländern zu informieren. Zu den Topthemen zählte neben der Abgeltungsteuer auch nachhaltiges Investment. Im Rahmen der IAM findet seit 2002 die Messe „Grünes Geld“ in Form eines Themenparks in Düsseldorf statt. Die Branche für nachhaltige Investments nutzt die Gelegenheit, um über nachhaltige Geldanlagen und Projekte zu informieren und sich zu präsentieren. „Der Andrang war erneut sehr groß“, freute sich die Veranstalterin von „Grünes Geld“, Bettina Stein von der EcoEffekt GmbH. Andreas Knörzer, Leiter Sustainable Investments vom Bankhaus Sarasin, sieht die Entwicklung des Marktes der nachhaltigen Fonds in Europa in Bezug zu anderen Investments positiv: „Wir gehen weiterhin von einem performancebereinigten Wachstum von 20 Prozent jährlich für die nächsten Jahren aus – und dies ist eine eher konservative Schätzung.“ Auch wenn sich derzeit einige Unsicherheiten an den Börsen eingeschlichen haben, Probleme wie Klimawandel oder Rohstoffknappheit bleiben der Welt
erhalten. Ob die Hand des Marktes wirklich grün ist oder nur nach dem renditestarken grünen Segment greift, bleibt abzuwarten. Zumindest fließen die Investitionen nach den Gesetzen des Marktes dorthin, wo die zu erwartende Rendite am höchsten ist. Derzeit lösen ökonomische Erwägungen jedenfalls einen ökologischen Boom aus. Bleibt zu hoffen, dass am Ende des Booms noch genügend Motivation vorhanden ist, um die nachhaltigen Bemühungen fortzuführen. Partnerschaften außerhalb der Finanzmärkte mit zivilem oder staatlichem Hintergrund sind dann gefordert, wenn sich die Finanzbranche anderen Segmenten zuwendet und die unsichtbare Hand des Marktes wieder ein dezentes Hellgrün annimmt.
PROGNOSE Andreas Knörzer vom Bankhaus Sarasin ist davon überzeugt, dass auch in Zukunft die Nachfrage nach nachhaltigen Investments steigen wird.
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NÜTZLICH Stiftungen unterstützen den Staat bei wichtigen gesell-
schaftlichen Aufgaben und entlasten die öffentlichen Haushalte.
von Sabine Freitag lt, reich und ohne Nachkommen, so stellen sich viele Menschen den klassischen Stifter vor. Der moderne Stifter bedient diese Klischees nur noch bedingt. Rund 40 Prozent aller Stifter sind unter 60 Jahre alt und gründen ihre Stiftung als eine Plattform für ihre gemeinnützigen Aktivitäten, die sie noch zu Lebzeiten aktiv mitgestalten. Ausgesprochen reich muss ein Stifter heute auch nicht mehr sein. Nach einer Ermittlung der Bertelsmann Stiftung besitzt ein Fünftel der deutschen Stifter ein Privatvermögen von weniger als 250.000 Euro. In Bürgerstiftungen können sogar Normalverdiener zu Stiftern werden. Die Rechtsform einer Stiftung ist sehr alt und wurde traditionell meist testamentarisch nach dem Tod des Stifters gegründet. Wie zeitgemäß der Stiftungsgedanke wieder ist, zeigen die über tausend Neugründungen im Jahr 2007. Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen e.V., führt die neue „Lust am Stiften“ unter anderem auf die verbesserten rechtlichen Bedingungen und die psychologisch starke Wirkung durch Vorbilder aus dem Kreis öffentlicher Personen zurück.
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MITENTSCHEIDEND FÜR DIE Renaissance im Stiftungswesen ist auch der große private Wohlstand, der in den Nachkriegsjahren angehäuft wurde und derzeit mangels Nachkommen neu gemanagt werden muss. Für Vermögenswerte, die an eine Stiftung vererbt oder verschenkt werden, fallen beispielsweise keine Erbschaft- oder Schenkungsteuer an; dies gilt sogar begrenzt rückwirkend, wenn geerbtes Vermögen nachträglich in eine Stiftung eingebracht wird. Ein Groß-
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teil der Bevölkerung in Deutschland sieht in Stiftungen allerdings vorrangig noch ein vom Staat in Form von Steuervorteilen subventioniertes „Fortleben im Gedächtnis der Nachwelt“. Allen Vorurteilen zum Trotz: Der Stifter spart keine Steuern. Er muss sich darüber im Klaren sein, dass er sein Vermögen unwiederbringlich verschenkt. Sehr wohl
kann er die gestiftete Summe innerhalb gewisser Grenzen von der Steuer absetzen. Ein Ehepaar, das heute eine eigene gemeinnützige Stiftung gründet oder einer bereits bestehenden gemeinnützigen Stiftung zustiftet, kann so beispielsweise über einen Zeitraum von zehn Jahren bis zu einer Höhe von einer Million Euro pro Ehepartner so-
Nachhaltig und sinnvoll stiften LEITSATZ „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Wer eine Stiftung
gründet, zeigt, dass er diesen Spruch von Erich Kästner beherzigt. Das Stiftungswesen in Deutschland boomt. Von rund 900 im Jahr 2006 ist die Anzahl der jährlichen Stiftungsneugründungen 2007 auf rund 1150 gestiegen, eine „gute Wachstumsrate“, findet Dr. Ambros Schindler, Leiter des Deutschen Stiftungszentrums (DSZ) und Mitglied der Geschäftsleitung des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Für ihn hat die positive Entwicklung des Stiftungswesens wirtschaftliche, gesellschaftliche und anlassbeMEINUNGSAUSTAUSCH Unter dem Motto „Zukunft Stiften“ trafen sich potenzielle Stiftungsgründer, Stifter und Experten zum diesjährigen Stifterdialog.
zogene Gründe. So könne Deutschland auf eine lange Friedenszeit zurückblicken, in der es möglich war, stiftungsgeeignete Vermögenswerte zu erwirtschaften. Die Großfamilie sei keine übliche Lebens- und Erwerbsgemeinschaft mehr und viele Paare blieben heute kinderlos. Da liege eine Stiftungsgründung zur Sicherung des sozialen Engagements nahe. Zudem seien in den vergangenen Jahren gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen worden, die ein stif-
wie zusätzlich jedes Jahr 20 Prozent des Einkommens steuerlich geltend machen. Von der Gesetzesänderung profitieren auch Unternehmen, die nun vier Promille der Summe der gesamten Umsätze und der im Kalenderjahr aufgewendeten Löhne und Gehälter als Sonderausgaben steuerlich geltend machen können, wenn sie spenden oder Stiftungen gründen. Zu den größten Stiftungen in Deutschland, gemessen an ihren jährlichen Ausgaben, zählen Unternehmensstiftungen wie die VolkswagenStiftung, die Robert-Bosch- und die Bertelsmann Stiftung. Unternehmen nutzten Stiftungen schon immer als Ausdruck ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und integrieren diese Ideen auch zunehmend in ihre Corporate Social Responsibility. Nun liegt es in der Natur der Stiftung des bürgerlichen Rechts, dass ihr Vermögen nicht angetastet werden darf. Zur Erfüllung ihrer Projektarbeit stehen ihr nur die Kapitalerträge zur Verfügung. Ihre hohe Eigenkapitalquote macht sie daher vom politischen Trend unabhängig und be-
freit sie von finanziellen Zwängen. Unabhängig von der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens kann die Stiftung ihre in der Stiftungssatzung vereinbarten Ziele verfolgen. Da Stiftungen neben dem Inflationsausgleich ihres Vermögens auch auf eine rentable Verzinsung angewiesen sind, rücken sie zunehmend in den Fokus von Banken und Finanzdienstleistern als potenzielle Kunden. Ein weiteres Operationsfeld kommt mit der Öffnung auf europäischer Ebene auf den Gesetzgeber hinzu, denn auch Stifterinnen und Stifter denken grenzüberschreitend.
tungsfreundliches Klima hervorgebracht und die steuerliche Attraktivität des Stiftens erhöht hätten. „Auf diesen Schritt des Gesetzgebers haben wir lange gewartet“, so Dr. Schindler. Auch die gesellschaftliche Anerkennung von Stiftungen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gebessert. Seit 1991 empfängt zum Beispiel der Bundespräsident alle Stifter im Stifterverband, um ihr Engagement zu honorieren, eine Tradition, die Richard von Weizsäcker begründet hat. Hier besteht also laut Dr. Schindler eine „Nachhaltigkeit trotz aller politischen Unterschiedlichkeiten“. Stiftungen wirken heute auf vielfältige Weise. Sie dienen über die staatliche Grundversorgung hinaus als „Kopfdüngung“ für Bildung, Wissenschaft, Naturschutz oder Forschung. Unabhängig von politischen Entscheidungen können sie langfristig Verbesserungen erzielen, Strukturen aufbrechen und verändern. Somit ist Stiften für den Leiter des DSZ vor allem auch ein nachhaltiges Spenden: „Wer stiftet, stellt ein Vermögen zur Verfügung, aus dem für immer und ewig Erträge erzielt werden können. Er fördert also nachhaltig sein gesellschaftliches Anliegen.“ Damit die Stiftungsidee auch in sinnvolle und langfristige Hilfe umgewandelt wird und eine Stiftung dauerhaft im Sinne
ihres Stifters wirken kann, ist ein kompetentes Stiftungsmanagement vonnöten. Mit dem Deutschen Stiftungszentrum, einer Tochtergesellschaft des 1920 gegründeten Stifterverbandes, stehen Stiftern und Stiftungswilligen seit fünfzig Jahren Experten in den Bereichen Programmplanung, Organisation, Stiftungsmanagement, Rechts- und BOOM Jennifer Walther und Bernhard Haselbauer, VISAVIS, sprachen bankenunabhängige Vermögensmit Dr. Ambros Schindler (re.), Leiter des Deutschen Stiftungszentrums beratung sowie Öffentlichkeitsar- (DSZ), über die wachsende Bedeutung von Stiftungen. beit zur Seite, die sich als verlässlicher und neutraler Partner zu allererst Stiftung hinarbeiten, der Frage nach, wie dem Stifterwillen verpflichtet fühlen. Da- private Mittel zukunftsgerichtet für das Gemit das Stiftungszentrum effizient arbeitet meinwohl eingesetzt werden können. Da und sein Ruf tadellos bleibt, lässt sich der Stifter mit einer Stiftungsgründung ein VeVerband regelmäßig selbst durch Wirtschafts- hikel geschaffen haben, das weit in die Zuprüfer und Beratungsunternehmen über- kunft hineinwirkt, ist es ihre Aufgabe, sich prüfen. So konnte das DSZ während seiner ganz genau zu überlegen, inwieweit der Stiflangjährigen Tätigkeit Erfolge verbuchen. tungswunsch auch noch in dreißig oder fünf„Es gab noch keinen Entzug der Gemein- zig Jahren trägt. Lediglich die kommende Abgeltungnützigkeit in über 50 Jahren bei den 420 von uns betreuten Stiftungen“, erklärt Dr. steuer macht dem Leiter des DSZ Sorgen, weil sich der Spendenabzug für ZuwendunSchindler mit einem Anflug von Stolz. „Stiftungen gestalten Zukunft“, so sei- gen an Stiftungen ab dem 01. Januar 2009 ne Überzeugung. Entsprechend stand der für einige nicht mehr in gleichem Maße diesjährige Stifterdialog unter dem Motto lohnen wird wie noch in diesem Jahr. Wer „Zukunft Stiften“. In Vorträgen und Dis- sich also mit konkreten Stiftungsabsichten kussionen gingen Experten, Stifter und Per- trägt, sollte sich beeilen. Infos unter: www. sonen, die konkret auf die Gründung einer stiften-wirkt.de, www.stifterverband.de
SO HABEN SICH rund 3.000 Mitglieder, überwiegend Unternehmen, im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e. V. zusammengeschlossen, um sich zu engagieren und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Damit dieses Netzwerk gestärkt wird, veranstaltet die Tochtergesellschaft des Stifterverbandes, das Deutsche Stiftungszentrum, regelmäßig den „Stifterdialog“. Ziel der
diesjährigen Veranstaltung, die unter dem Motto „Zukunft Stiften“ stand, war die Beantwortung der Frage, wie private Mittel zukunftsgerichtet für die Gesellschaft eingesetzt werden können. DA EINE STIFTUNG zu der einzigen Organisationsform gehört, die keine Eigentümer kennt, muss sie weder Mitgliedern noch Gesellschaftern noch Aktionären Gewinne oder Dividenden ausschütten. Heutzutage bringen Stiftungen beträchtliche Mittel auf und entlasten auf diese Weise die öffentlichen Haushalte ganz erheblich. Sie stellen ihr Kapital der Gesellschaft zur Verfügung, um Innovationen und Zukunftsthemen voranzubringen, während die eigentlich Verantwortlichen angesichts der engen finanziellen Spielräume nur noch Pflichtaufgaben erfüllen können.
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LEERFAHRTEN Um überflüssige Fahrten zu reduzieren, bietet TimoCom eine Fracht- und Laderaumbörse an. Dies spart nicht nur Kosten und sondern schont die Umwelt.
Kapazitäten besser nutzen ENTLASTUNG Fracht- und Laderaumbörsen können dazu beitragen, den
enormen Umweltbelastungen durch den Verkehr entgegenzuwirken. Ganz gleich ob per Zug, Flugzeug oder Lkw – der Verkehr trägt mit einem massiven CO2-Ausstoß zur Klimaerwärmung bei. Laut Umweltexperten dauert es nicht mehr lange, bis uns Hitzewellen, Dürren oder Überschwemmungen heimsuchen. Ohne Mobilität kommt die moderne Wirtschaft aber nicht mehr aus! Sie ist Voraussetzung für stetiges Wachstum und damit unverzichtbar. Dabei sollen immer mehr Güter immer schneller und immer weiter transportiert werden. Wo soll man im Transportwesen also ansetzen, um das Klima wirksam zu entlasten? Die TimoCom Soft- und Hardware GmbH ermöglicht es, dass mit einer einfachen, aber effizienten Lösung Verkehrswege wirksamer genutzt und in der Folge Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit gefördert werden. Seit elf Jahren bietet das Unternehmen der durch Wettbewerbsdruck geplagten Transportbranche die Möglichkeit, ihre Kapazitäten optimal auszulasten und damit sinnlosen und darüber hinaus umweltschädlichen Verkehr zu vermeiden. Diese intelligent durchdachte Organisation des Verkehrs heißt TimoCom Truck & Cargo. Das Online-Programm funktioniert ganz einfach: Spediteure und Frachtführer
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geben hier entweder ihre freien Lkw-Kapazitäten bzw. Frachtangebote in die Börse ein oder bedienen sich aus einer Fülle von Fracht- und Laderaumangeboten für die von ihnen gesuchte Relation. So kann hier jeder TimoCom-Nutzer in puncto Fracht und Laderaum innerhalb weniger Sekunden fündig werden. Es gibt auch Zusatzfunktionen wie z. B. den integrierten Routenplaner TC eMap, welche die Tourenplanung noch um ein Vielfaches vereinfachen. Eine solche Art der Dispositionsoptimierung kommt der Umwelt doppelt zugute: Erstens können dank TC eMap Routen von vorneherein optimal geplant und sinnlose Umwege vermieden werden. Zweitens können Transportunternehmer der Verkehrssünde Nummer eins endlich Einhalt gebieten: den Leerfahrten. Gerade diese überflüssigen Fahrten machen einen erheblichen Teil des Straßengütertransports aus! Durch den vermehrten und überflüssigen CO2-Ausstoß belasten sie nicht nur die Umwelt in hohem Maße, sondern kosten die Transportunternehmen auch noch viel Geld. Fracht- und Laderaumbörsen wie TimoCom Truck & Cargo sind ein bewährtes Mittel, um Leerfahrten konstant zu vermeiden. Für die Transportunternehmer ist diese Art der Verkehrsplanung von großem Nut-
zen: Zwischen Kosten- und Wettbewerbsdruck lasten sie ihre Kapazitäten optimal aus und profitieren von einer störungsfreien sowie sicheren Mobilität. Optimale Routenplanung und weniger Leerfahrten durch den Einsatz einer Frachtund Laderaumbörse – für die Transportunternehmer bedeutet das also: reduzierte Kosten, Zeitersparnis, Verkehrsvermeidung und geringere Umweltbelastung! Da die zunehmende Globalisierung auch das Verkehrsaufkommen weiter verstärkt, wird die Bedeutung moderner Transporttechnologien immer größer. Erst durch ihren Einsatz lassen sich die Verkehrsströme von morgen entzerren – und das, ohne die Mobilität des Menschen einzuschränken! Gleichzeitig wird auch die Sicherheit aller Verkehrsträger durch die Vermeidung überflüssigen Verkehrs positiv beeinflusst. Fazit: Innovative Fracht- und Laderaumbörsen wie TimoCom Truck & Cargo tragen heute schon einen entscheidenden Teil dazu bei, dass der Transportverkehr der Zukunft flüssig, wirtschaftlich und umweltfreundlicher vonstattengeht. Weitere Informationen im Internet unter: www.timocom.com
NUTZEN Isabel Winking-Lüdtke, Manager of Public Relations der TimoCom, hebt die große Bedeutung einer effektiven Auslastung der Transportkapazitäten hervor.
Sparen beim
Fahren Wenn restriktive Maßnahmen und Anreize zur technologischen Entwicklung in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, wird Mobilität auch in Zukunft möglich sein. BEWAHRUNG
von Armin Hille or dem Hintergrund steigender Energiepreise, knapp werdender Ressourcen und zunehmender Umweltbelastung rückt das Thema Mobilität in den Fokus. Wissenschaftler auf der ganzen Welt forschen deshalb intensiv an neuen Mobilitätskonzepten. Diskutiert werden umweltfreundliche Techniken für Fahrzeuge, Mautgebühren für Straßen ebenso wie ein Umdenken in der Städteplanung, ferner neue Konzepte für den Güterverkehr, die Straßen, Schienen und Wasserwege miteinander verknüpfen. Nach einer Untersuchung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wird der Ausstoß des klimaschädigenden Gases Kohlendioxid durch den Straßenverkehr bis zum Jahr 2030 um 30 Prozent zunehmen, wenn nicht geeignete Gegenmaßnahmen getroffen werden. Zu solchen Maßnahmen zählen vor allem die Entwicklung und Umsetzung neuer Antriebskonzepte für Pkw und Lkw. Dabei sind sich Umweltexperten und Autobauer einig: Zukunft hat vor allem das Elektroauto. Zwar ist der Durchbruch bisher noch nicht gelungen. Die Hersteller forschen jedoch an leistungsfähigeren Batterien, die hohe Kapazitäten bieten und sich in sehr kurzen Zeitintervallen laden lassen. Weitere Möglichkeiten, den Kraftstoffverbrauch von Personenkraftwagen zu senken, sind kleinere Motoren mit gleicher Leis-
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tung, eine Direkteinspritzung für Benziner, leichtere Werkstoffe, Start-stop-Automatik oder elektronische Assistenzsysteme. Neue Modelle, die solche Eigenschaften aufweisen, werden von den Verbrauchern verstärkt nachgefragt. So steigen die Zulassungszahlen von sparsamen Kompakt- und Kleinwagen weiter an, während die Neuzulassungen in der Mittel- und Oberklasse einbrechen. Erheblich größere Potenziale zur Energieeinsparung und Emissionsverminderung bietet jedoch der Güterverkehr. Er hat nicht nur den größten Anteil am Verkehrsaufkommen, sondern steigt erheblich stärker als der Personenkraftverkehr. Verringerter Schadstoffausstoß ist deshalb auch ein wichtiges Thema auf der 62. IAA Nutzfahrzeuge, die vom 25.09. bis 2.10.2008 in Hannover stattfindet. Mehr Innovationen und mehr Fahrzeugpräsentationen finde man auf keiner anderen Messe, betont Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Bisher haben sich mehr als 1.700 Aussteller aus 47 Ländern angemeldet. BEREITS IM FRÜHJAHR letzten Jahres hat Volvo Trucks sieben Prototypen für sieben alternative Kraftstoffe beziehungsweise alternative Antriebe vorgestellt, unter anderem einen 26-Tonnen-Lkw mit Hybrid-Motor, der bereits Ende 2009 marktreif sein soll. Bei diesen Prototypen werden nach wie vor Verbrennungsmotoren eingesetzt, die
jedoch nicht mit Diesel, sondern mit nichtfossilen Kraftstoffen wie Biodiesel, synthetischem Diesel, DME, Methanol / Ethanol, Biogas sowie Mischungen aus Biogas und Biodiesel oder aus Wasserstoff und Biogas betrieben werden. „Zwar sind diese Antriebsvarianten derzeit noch in der Entwicklungsphase, sie sind jedoch reale, funktionstüchtige und praktikable Lösungen“, so Leif Johansson, Vorstandsvorsitzender der Volvo
MESSE Der Präsident des VDA, Matthias Wissmann, weiß, dass auf der IAA Nutzfahrzeuge zahlreiche Innovationen und Fähigkeiten der Branche präsentiert werden. VISAVIS ECONOMY
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Die Zukunft steht am Start TECHNIK In der Fahrzeugindustrie sind die Weichen für „nachhaltige Mobilität“ gestellt. Die
Entwicklung nutzt nicht nur der Wirtschaft, sondern auch der Umwelt und Gesellschaft. Als Autofahrer machen wir uns zunehmend Gedanken über die Entwicklung der Kraftstoffpreise und die Verfügbarkeit des fossilen Rohstoffes Öl. Hybrid- und Brennstoffzellenantriebe sind Beispiele dafür, wie die Pkw-Hersteller die Suche nach Lösungen beantworten. Aber auch die großen internationalen Hersteller von Nutzfahrzeugen arbeiten mit Hochdruck daran, ihre Produkte auf eine wirklich Rohöl-knappe Zeit einzustellen. „Wir zögern auch nicht, ganz offen zu sagen, dass wir als Hersteller Teil der heutigen Probleme sind. Wir unterstreichen aber auch, dass wir gleichzeitig Teil der Lösung sind“, sagt beispielsweise Leif Johansson, Vorstandsvorsitzender der Volvo Group, die u. a. mit ihren Lkws, Bussen, Baufahrzeugen und Schiffsmotoren weltweit aufgestellt ist. Der Konzern hat sich – in Form seiner drei Kernwerte – neben der Qualität und der Sicherheit auch dem Schutz der Umwelt verschrieben. Im Frühjahr letzten Jahres hat das Unternehmen als erster Hersteller sieben Prototypen für sieben alternative Kraftstoffe als realistische Lösungsansätze vorgestellt sowie einen veritablen 26-Tonnen-Lkw mit Hybridmotor. Diesen will die Konzerntochter Volvo Trucks bereits Ende 2009 auf den Markt bringen. Es sind nach wie vor Verbrennungsmotoren, die in den Prototypen für die alternativen Kraftstoffe zum Einsatz gelangen. Befeuert werden diese aber nicht mehr mit Diesel, sondern mit den nicht fossilen Kraftstoffen Biodiesel, synthetischer Diesel, DME, Methanol / Ethanol, Biogas und den Mischungen aus Biogas und Biodiesel sowie aus
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Wasserstoff und Biogas. Volvo weist betont darauf hin, dass sich diese Antriebsvarianten momentan noch in der Entwicklungsphase befinden, aber reale, funktionstüchtige und praktikable Lösungen darstellen. Dafür habe man bereits sehr viel investiert, und nun sei es an der Politik und den Märkten vorzugeben, welche dieser Lösungen bis zur Serienreife weiterentwickelt werden sollten. Da der Hybridantrieb aus einer Kombination von Elektro- und Verbrennungsmotor besteht, wird auch jeder der mit den oben beschriebenen alternativen Kraftstoffen betriebenen Motoren einmal Bestandteil des Hybridantriebs sein können. Volvos parallele Hybridlösung kombiniert momentan noch einen, wenn auch entsprechend kleineren, Dieselmotor mit einem Elektromotor. Beim Anfahren und Beschleunigen bis 20 km / h kommt der Elektromotor zum Einsatz, bei höheren Geschwindigkeiten übernimmt stattdessen der 7-Liter-Diesel den Antrieb. Die Batterien werden durch die beim Bremsen erzeugte Energie aufgeladen. Das System eignet sich daher besonders gut für Einsatzbereiche, bei denen ein häufiges und wiederholtes Anhalten und Weiterfahren erforderlich ist.
Zwei solche Hybridfahrzeuge von Volvo Trucks werden in Schweden schon im täglichen Extremeinsatz bei der Müllabfuhr, im Rahmen eines Feldtests, letzten Praxisprüfungen unterzogen. Dies ist, so der Hersteller, einer der letzten Schritte vor der Markteinführung dieser Technologie für schwere Nutzfahrzeuge im kommenden Jahr. Bei diesen Trucks werden ein um bis zu 20 Prozent geringerer Kraftstoffverbrauch und eine entsprechende Senkung des Kohlendioxidausstoßes erwartet. Volvo arbeitet auch bereits an einem Hybrid-Lkw auch für den Fern- und Baustellenverkehr. Unabhängig davon, welche Technologien sich künftig durchsetzen, die Lösungsansätze sind verfügbar. Woran es aber noch fehlt, sind weltweit einheitliche Regelungen, um den Übergang zu einer saubereren Motorentechnologie und zu alternativen Kraftstoffen voranzutreiben. Die Industrie benötigt eine global einheitliche Marschrichtung. Denn damit könnten internationale Hersteller wie Volvo Trucks nicht nur immense Entwicklungskosten sparen, sondern die Entwicklung auch sehr viel schneller und noch gezielter vorantreiben. Informationen unter: www.volvotrucks.de HYBRID Anfangs kommt die Hybridtechnologie im Lkw nur im städtischen Bereich zum Einsatz. Langfristig plant Volvo aber, Hybridfahrzeuge auch für den Fern- und Baustellenverkehr einzusetzen.
Group. Dafür habe man bereits sehr viel investiert. Jetzt müsse die Politik vorgeben, welche dieser Lösungen bis zur Serienreife weiterentwickelt werden sollten. Ergänzen lassen sich solche Lösungen durch Abgasnachbehandlungssysteme, beispielsweise von Tenneco Emission Control. Das Unternehmen arbeitet derzeit an der Integration der SCR-Technologie in Abgasanlagen. SCR steht für Selective Catalytic Reduction. Darunter ist eine effiziente Technologie zur Entfernung von Stickoxiden (NO) im Abgas und zur Reduzierung von CO2-Emissionen zu verstehen. Umweltschutz beginnt jedoch nicht erst beim Fahrzeug selbst, sondern bereits bei der Produktion. Toyota will beispielsweise bei der Produktion von Automobilen in Europa bis 2010 im Vergleich zu 2005 rund ein Viertel des Wasserverbrauchs einsparen. Zugleich sollen die bei der Herstellung entstehenden Abfälle um 13 Prozent verringert und der Ausstoß von flüchtigen organischen Verbindungen um mehr als ein Drittel vermindert werden. Darüber hinaus soll der Energieverbrauch der Produktionswerke um zehn Prozent gesenkt werden. „Autos, die Umweltverantwortung widerspiegeln, müssen in verantwortungsvoll arbeitenden Fabriken gebaut werden“, sagt der Vizepräsident Toyota-Europa, Didier Leroy, beim Kick-off der Europa-Initiativen in Valenciennes. ERGÄNZEND GEWINNEN AUCH Maßnahmen wie das umweltfreundliche Carsharing, bei dem sich mehrere Nutzer ein Auto teilen, immer weiter an Bedeutung. Nach Erhebungen des Vereins zur Förderung einer umwelt- und zukunftsgerechteren Mobilität durch CarSharing e. V. sind rund 70 Prozent der Carsharing-Fahrzeuge Klein- und Kleinstwagen, die erheblich weniger Schadstoffe
BIOKRAFTSTOFF Scott Carr, Air New Zealand Europe, und Matt New Witcher, Sales Manager Continental Europe, präsentieren die Zukunft des Biotreibstoffs. Jatropha-Öl soll bis 2013 jährlich eine Million Barrel Kerosin ersetzen.
ausstoßen als der Durchschnitt aller anderen zugelassenen Pkw. Neben neuen Antriebskonzepten besteht noch ein großes Optimierungspotenzial bei der Organisation von Transporten durch Frachtenbörsen. Bei der Lösung TimoCom Truck & Cargo der TimoCom Soft- und Hardware GmbH geben Spediteure und Frachtführer ihre freien Lkw-Kapazitäten beziehungsweise Frachtangebote an oder bedienen sich aus einer Fülle von Fracht- und Laderaumangeboten für den von ihnen gesuchten Zielort und das Fahrgebiet eines Lkws. So kann jeder Nutzer in puncto Fracht und Laderaum innerhalb weniger Sekunden fündig werden. Eine Senkung des CO2-Ausstoßes ist jedoch nicht nur im Straßenverkehr notwendig. Auch beim Luftverkehr besteht dringender Handlungsbedarf. Die Air Transport Association (IATA) strebt deshalb bis zum Jahr 2020 eine erhebliche Senkung des CO2-Ausstoßes von Düsenjets pro geflogenem Kilometer an, unter anderem durch die Verwendung von Biotreibstoff. Die Flug-
Die Verteilung des Güteraufkommens Mit den Verkehrszahlen von 1990 und den Schätzungen für 2030 (BAU), wurden mehrere Szenarien, EST2 und EST3, durchgespielt.
Mrd. tkm. 500
487
468
1990
400
2030 BAU
300
269
100 0
Quelle: OECD
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WEITERE INFORMATIONEN UNTER: 2030 EST3
85 109 105
104 104
Binnenschifffahrt
DAS INNOVATIONSPOTENZIAL ZUR weiteren Verringerung von umweltbelastenden Emissionen ist noch lange nicht ausgeschöpft. Knapp werdende Ressourcen und steigende Energiepreise treiben die Entwicklung weiter voran. Aufgabe der Politik ist es, auf den unterschiedlichen Ebenen attraktive Alternativangebote zur Verfügung zu stellen und dafür optimale Rahmenbedingungen zu schaffen, die ein klimaentlastendes Verhalten jedes einzelnen Verkehrsteilnehmers unterstützen. So kann nachhaltige Verkehrspolitik sogar die Wirtschaftsentwicklung stärken, die Beschäftigungslage verbessern und zur gesellschaftlichen Innovation werden.
2030 EST2
202
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gesellschaft Air New Zealand will ihre Flotte bis 2013 jährlich mindestens mit einer Million Barrel Biotreibstoff betanken. Chief Executive Officer Rob Fyfe ist zuversichtlich, dass in den nächsten fünf Jahren die dafür erforderlichen Mengen zur Verfügung stehen werden. Air New Zealand hat sich gemeinsam mit seinen Partnern wie Boeing dazu verpflichtet, eine Führungsrolle bei Tests von umweltverträglichen Treibstoffen einzunehmen. Die Fluggesellschaft möchte dafür vor allem Jatropha-Öl zum Einsatz bringen. Jatropha-Pflanzen werden in nachhaltig betriebenen Plantagen in Südost-Afrika angebaut.
52 Straflengüterverkehr
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+ www.iaa.de + www.oecd.org + www.vda.de + www.iata.org
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Alle
Jahre wieder
Mit dem passenden Tarif kann man Geld sparen und vielleicht noch mehr Service und Leistung erhalten. VERBRAUCHERSCHUTZ
von Sabine Olschner tichtag ist der 30. November: Wer bis dahin seine Kfz-Versicherung nicht gekündigt hat, ist ein weiteres Jahr an seine Versicherungsgesellschaft gebunden. Ausnahmen: Der Versicherer erhöht den Beitrag, man kauft sich ein neues Auto oder es kommt zu einem Schaden. In diesen Fällen besteht ein Sonderkündigungsrecht. Ein Check der aktuellen Police vor Ende November lohnt sich aber allemal. „Wer vom teuersten zum günstigsten Kfz-Versicherer wechselt, kann jährlich Summen im vierstelligen Bereich sparen“, weiß zum Beispiel Elke Weidenbach, Versicherungsexpertin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Die Auswahl ist groß, sowohl bei den Anbietern als auch bei den Tarifen. Ein genauer Blick auf die Vertragsdetails ist also angeraten. Dabei sollte der Preis nicht das ausschlaggebende Kriterium für einen Wechsel sein. Lilo Blunck vom Bund der Versicherten erklärt hierzu: „Man sollte tunlichst nicht nur die Beiträge vergleichen, sondern auch die Konditionen und den Leistungsumfang der einzelnen Anbieter.“
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DIE KONKURRENZ UNTER den Versicherern ist groß. Um sich von den Mitbewerbern abzuheben, setzen viele Gesellschaften verstärkt auf Service- und Leistungsqualität. So bietet zum Beispiel die Axa Versicherung einen Tarif für Leistungen, die über die Vollkaskoversicherung hinausgehen, nämlich für zerstochene Reifen oder Schneeketten, die sich gelöst und das Fahrzeug beschädigt haben. Eine andere mögliche Zusatzleistung: sich gegen die Rückstufung der Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) nach einem Schaden abzusichern. Die Versicherer nennen diese Möglichkeit auch Rabattretter. Die SF-Klasse beziehungsweise die Prozentwerte, die
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hinter der SF-Klasse stehen, entscheiden über die Höhe des Beitrags. Je mehr schadensfreie Jahre ein Autofahrer vorweisen kann, umso günstiger wird seine Police. Wer einen Unfall verursacht, wird hochgestuft und muss im Folgejahr einen höheren Beitrag zahlen. Durch den Rabattretter, den es für einen Aufpreis gibt, bleibt jedoch der
Prozentsatz nach einem Unfall auf dem gleichen Level wie vorher. Weitere Rabatte sind unter Umständen drin, wenn man den Wagen nachts in der Garage statt unter der Straßenlaterne parkt, wenn die Kilometerleistung eine bestimmte Höhe nicht überschreitet oder nur eine begrenzte Personengruppe, wie etwa der Ehepartner oder die
Wachstumspotenzial online LEISTUNGSSPEKTRUM Ausgezeichneter Service zu niedrigem Preis und
ein nutzerfreundliches Portal führen zu großer Kundenzufriedenheit. Gut und günstig soll sie sein, die KfzPolice. Das Internet bietet Orientierungshilfe bei der Suche nach dem richtigen Anbieter. Eine aktuelle repräsentative Umfrage des Sozialforschungsinstituts Gewis im Auftrag von CosmosDirekt bestätigt: Die Bereitschaft der Deutschen, eine KfzVersicherung online abzuschließen, steigt stetig. So kann sich dies ein Drittel der Befragten zwischen 18 und 65 Jahren vorstellen; vier Prozent haben es bereits getan. Dabei ist die Online-Affinität bei Männern deutlich höher: Laut Umfrage haben fünf Prozent ihr Fahrzeug im Internet versichert, 38 Prozent ziehen es in Erwägung. Bei den Frauen können es sich dagegen 23 Prozent vorstellen, aber nur zwei Prozent haben ihre Police online abgeschlossen. „Wir sehen im Bereich Online-Abschluss gewaltiges Wachstumspotenzial“, so Peter Stockhorst, CosmosDirekt-Vorstandsvorsitzender. „Bereits heute ist rund die Hälfte unseres gesamten Geschäftes über alle Sparten internetinduziert, Tendenz steigend.“
TENDENZ Peter Stockhorst, Vorstandsvorsitzender der CosmosDirekt, erkennt im Bereich Online-Abschluss noch ein gewaltiges Wachstumspotenzial.
Kinder, das Auto fährt. Auf wen eines oder mehrere der Kriterien zutreffen, der sollte bei seiner Versicherungsgesellschaft nachfragen, ob es dafür einen Preisnachlass beim Beitrag gibt. Aber Achtung: Wer bei den Sonderrabatten nicht die Wahrheit sagt, muss mit Vertragsstrafen rechnen und kann im Schadenfall auf seinen Kosten sitzen bleiben. Für Frauen oder junge Fahrer ohne Punkte in Flensburg bieten manche Gesellschaften ebenfalls besonders günstige Tarife an. AUCH SOGENANNTE Assistance-Leistungen sind mittlerweile Bestandteil vieler Versicherungspakete: Muss zum Beispiel das Auto bei einem Schaden in der Werkstatt bleiben, bekommt der Fahrer unter Umständen einen kostenlosen Ersatzwagen gestellt. Einige Versicherer bieten einen Hol- und Bringservice des Wagens oder eine kostenlose Fahrzeugreinigung nach dem Werkstatteinsatz. Geld sparen kann man auch bei einem Versicherungsabschluss im Internet. SogeIm internationalen Vergleich sind die Deutschen insgesamt zurückhaltend, was Internetabschlüsse im Finanz- und Versicherungsbereich angeht. Eine Vorreiterrolle bei Online-Abschlüssen, insbesondere im Kfz-Bereich, nehmen die Briten ein. „Der Kfz-Markt in Großbritannien ist preisbestimmt und deutlich stärker in Bewegung“, erklärt Stockhorst. Wer in Großbritannien Geld sparen möchte, muss den Anbietern zahlreiche Informationen aus dem Privat- und Berufsleben zur Verfügung stellen, um eine günstigere, individuell auf den einzelnen Autofahrer zugeschnittene Police zu bekommen. Die Deutschen sind dagegen nicht bereit, dem Versicherer für einen preiswerteren Tarif tiefere Einblicke in ihr Privatleben zu gewähren, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage. Besonders die Offenlegung des monatlichen Einkommens ist für viele Männer ein Tabu: Nur 14 Prozent würden diese Daten für einen günstigeren Preis mitteilen. Direktversicherer wie CosmosDirekt sehen sich hier deshalb bestens aufgestellt, denn Versicherungsnehmer müssen lediglich Standardfragen beantworten und bekommen dennoch günstige Tarife, ganz einfach und unkompliziert auf der Internetseite. Eine übersichtliche Gestaltung und die Möglichkeit, jederzeit im persönlichen Kontakt Rück-
nannte Direktversicherer wie zum Beispiel die CosmosDirekt sparen sich den teuren Vertrieb und können ihre Produkte daher günstiger anbieten. Knapp ein Drittel der Deutschen ist mittlerweile bereit, per Internet eine Kfz-Versicherung abzuschließen, wie eine Umfrage des Sozialforschungsinstituts Gewis ergab – wobei Männer dem OnlineAbschluss noch offener gegenüberstehen als Frauen. Vorreiter bei Kfz-Versicherungsabschlüssen im Internet ist Großbritannien. OB ONLINE ODER bei einem Versicherungsvermittler: Der Blick aufs Kleingedruckte ist wichtig, bevor man sich für einen Wechsel der Kfz-Versicherung entscheidet. Wer mit den Details nicht zurechtkommt, kann sich an die Verbraucherberatung wenden oder die Ergebnisse von Stiftung Warentest studie-
fragen klären zu können, machen das Portal von CosmosDirekt außerdem sehr nutzerfreundlich. Der neue Kfz-Tarif, der zum 1. September eingeführt wurde, bietet zudem noch mehr Leistung: Die Wildschadensklausel des Basis-Schutzes etwa wurde um die Kollision mit Pferden, Rindern, Schafen und Ziegen erweitert. Noch besser abgesichert im Schadensfall sind Autofahrer mit dem Comfort-Schutz. CosmosDirekt hebt sich mit Produktleistungen für vollkaskoversicherte Pkw, wie dem Verzicht auf die Rückstufung im Schadenfall für bis zu sechs Schäden, einer Neupreisentschädigung innerhalb der ersten zwei Jahre ab Zulassung des Fahrzeugs, einer bei Schadenfreiheit jährlich fallenden Selbstbeteiligung und einem attraktiven Preisniveau, von anderen Anbietern am Markt deutlich ab. Besonders interessant für Unternehmer: Firmenwagen können jetzt durch ei-
WEITERE INFORMATIONEN UNTER:
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+ www.vz-nrw.de + www.bdv.wirsindverbraucherschutz.de + www.axa.de
ren. So manches Mal muss man seiner bisherigen Versicherungsgesellschaft auch gar nicht den Rücken zukehren. Wird im Hause selbst ein spezieller Tarif zum Beispiel für Neukunden angeboten, lohnt es sich, danach zu fragen. Das ist unkomplizierter als eine Kündigung – vor der man aber auch nicht zurückschrecken sollte, wenn der eigene Versicherer bei Preisen und Konditionen nicht mehr mit der Konkurrenz mithalten kann. Es lohnt sich also, dem Rat der Verbraucherschützer zu folgen: Einmal im Jahr sollte man seine Kfz-Police überprüfen.
nen besonderen Rabatt noch günstiger versichert werden. Dass sich günstige Preise und Service nicht ausschließen, sondern im Gegenteil Hand in Hand gehen können, beweist eine aktuelle Kundenzufriedenheitsbefragung zu den Themen Partner-Werkstattmanagement und Kfz-Schutzbrief bei CosmosDirekt: Beides kommt bei den Kunden sehr gut an und wird entsprechend bewertet: mit Note 1,5 beim Kfz-Schutzbrief und Note 1,4 beim Partner-Werkstattmanagement, das im Schadenfall besondere Leistungen einschließt, wie z. B. Hol- und Bringservice, eine verlängerte Garantie auf die Reparaturdurchführung, Ersatzwagen während der Reparaturdauer und die Fahrzeugreinigung. Dass dies von den Kunden als sehr positiv und serviceorientiert empfunden wird, bestätigt die hohe Weiterempfehlungsbereitschaft von 96 Prozent. www.cosmosdirekt.de
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Was ist, wenn...? BERUFSUNFÄHIGKEIT Die wenigsten Arbeitnehmer legen Wert
darauf, dabei ist sie eine der wichtigsten Versicherungen. So unverzichtbar wie eine Wohngebäude- oder Feuerversicherung für den Hausbesitzer ist speziell für junge Berufstätige die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Denn ein Durchschnittsverdiener verliert mit dem Verlust seiner Arbeitskraft ein Vermögen durch entgangenes Erwerbseinkommen. Der klassische Schutz vor diesem Risiko ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie ersetzt in Form einer privaten Rente die Differenz zwischen dem früheren Nettoeinkommen und der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente, die bei jungen Leuten oft unter Hartz-IV-Niveau liegt. Zumeist zahlt die Sozialversicherung auch erst nach einer fünfjährigen Wartezeit und nur dann, wenn der Betroffene eine Erwerbstätigkeit noch für bestimmte Stunden am Tage ausüben kann. Diese reine Einkommensersatzleistung in Form einer monatlichen Rente ist aber häufig nicht ausreichend. Die private Versicherungswirtschaft bietet daher Zusatzmodule an, die zu erheblich höheren Leistungen führen können oder auch notwendige Anschlussversicherungen schon heute garantieren. Ein Paradebeispiel liefert die Münchner Generali mit ihrer Selekta EinkommensVorsorge. Hier kann der Kunde aus einem breit gefächerten Baukastensystem ein zu ihm passendes Deckungskonzept auswählen. Durch einen geringfügig erhöhten Beitrag können so viele Versorgungslöcher gleichzeitig gestopft werden.
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Für Studenten und Berufseinsteiger gibt es beispielsweise die BU smart mit reduzierten Anfangsbeiträgen und vollem Versicherungsschutz. Die jungen Leute genießen zehn Jahre lang einen bis zu 60 Prozent reduzierten Beitrag bei vollem Versicherungsschutz ab dem ersten Monat. Die später zweimal angepasste Prämie bleibt da-
PREISWERT „Aktuelle Produktratings zeigen, dass Serviceversicherer wie Generali nicht teurer sein müssen“, weiß Karl Pfister, Vertriebsvorstand der Münchner Generali.
bei unter der Prämie für einen Neuabschluss im entsprechenden Jahr. Wenn Menschen schon früh berufsunfähig werden, haben sie in der Regel, wenn überhaupt, nur eine geringe staatliche Altersrente. Dieses Defizit kann behoben werden, indem z. B. mit 65 oder 67 Jahren die Berufsunfähigkeitsrente in eine lebenslange Altersrente umgewandelt wird. Für den Totalausfall der Arbeitskraft kann zudem bei der Selekta EinkommensVorsorge eine Verdoppelung der Rentenzahlung vereinbart werden. Die Generali bietet auch eine Zusatzrente bei Pflegebedürftigkeit. Die Berufsunfähigkeitsrente ersetzt nämlich im Pflegefall nicht die Zusatzkosten privater Pflegedienste. Diese können über eine Zusatzrente abgedeckt werden und zwar lebenslang. Der Schutz greift auch nach dem Erwerbsleben, wobei im Ruhestand hierfür keine Beiträge mehr zu entrichten sind. Für bestimmte schwere Erkrankungen kann auch eine Kapitalzahlung vorgesehen werden zur Finanzierung von nicht erstattungsfähigen Kassenleistungen, Auslandsoperationen, Reha-Maßnahmen, Kosten für Haushaltshilfen, Pflegedienste oder Au-pair-Mädchen. Private Berufsunfähigkeitsversicherungen leisten auch bei Pflegebedürftigkeit, allerdings nur bis zum 67. Lebensjahr. Danach fällt die Leistung weg. Die Pflegerenten-Option der Generali garantiert in jedem Fall einen Anschlussvertrag. Pflegerenten-Option bedeutet, dass dem Versicherten das Recht eingeräumt wird, zu einem bestimmten Stichtag ohne Prüfung seiner Gesundheitsverhältnisse eine Pflegeversicherung zu erwerben. Damit kann er gezielt den kritischen Lebensabschnitt absichern ohne vorherige große Prämienbelastung. Die Generali bietet die ergänzende Pflegerenten-Option in Form eines Zusatzvertrages auch Personen an, die nicht Kunden sind, sowie zu den steuerlich geförderten Altersvorsorgemodellen wie Riester oder betriebliche Altersversorgung. Sicher sind nicht alle Zusatzmodule zugleich notwendig. Die persönliche Beratung gibt Aufschluss über den optimalen Schutz. Hier punkten Serviceversicherer wie die Generali, die – das zeigen aktuelle Produktratings – keinesfalls teurer sein müssen. Teuer wird es auf jeden Fall für den Versicherten, wenn er in Unkenntnis eine falsche Entscheidung trifft. Weitere Informationen unter: www.generali.de
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Wer Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nimmt, schützt nicht nur seine eigene Gesundheit. Auch die Krankenkassen sparen durch medizinische Früherkennung bares Geld. PRÄVENTION
von Sabine Olschner ewegungsmangel, Stress, falsche Ernährung, Zigaretten und Alkohol – unser Körper macht einiges mit. Kein Wunder, wenn er manchmal schlappmacht. Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes sind die am häufigsten vorkommenden Zivilisationskrankheiten. Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollte man frühzeitig den Arzt aufsuchen – am besten, bevor die ersten Beschwerden auftauchen. In Vorsorgeuntersuchungen kann der Mediziner feststellen, ob und wie stark jeder Einzelne gefährdet ist. „Die Prävention ist ein Wert an sich, weil sie mehr Jahre in Gesundheit und damit mehr Lebensqualität bewirkt“, unterstreicht Dr. Volker Leienbach, Vorstandsmitglied des Verbands der privaten Krankenversicherung. Gleichzeitig prophezeit er: „In einer alternden Gesellschaft wird der Prävention in Kombination mit Pflege und Rehabilitation eine immer größere Bedeutung zukommen.“ Private Krankenversicherungen (PKV) geben ihren Versicherten durch individuelle Tarifgestaltungen, Selbstbehalte und Zuzahlungsregelungen schon heute viele Anregungen, gesundheitsbewusst zu leben, womit sie ihr Wohlergehen fördern und zugleich ihren Geldbeutel schonen. „Krankheiten früh zu erkennen und ihre Verschlimmerung zu verhindern, ist heute schon wichtiger Bestandteil der PKV“, betont Volker Leienbach. So bietet etwa der Münchener Verein seinen
B
Kunden spezielle Tarife, um ihnen Anreize für die Vorsorge zu geben. In der Regel bieten private Krankenversicherer ihren Kunden eine Beitragsrückerstattung, wenn sie in einem bestimmten Zeitraum keine Versicherungsleistungen in Anspruch genommen haben. „Bei vielen unserer Tarife können unsere Kunden die Rechnungen für Vorsorgeuntersuchungen einreichen und halten trotzdem ihren Anspruch auf Beitragsrückerstattung aufrecht“, erläutert Markus Reis,
Produktmanager für den Bereich Krankenversicherung, den Vorteil. WÄHREND DIE PKV sich das Thema Vorsorge also schon lange auf die Fahnen geschrieben hat und die Kosten für die Untersuchungen voll übernimmt, rückt dieser Aspekt jetzt auch bei den gesetzlichen Krankenkassen immer mehr in den Mittelpunkt: Im Rahmen der Gesundheitsreform will die Politik die Vorsorge stärken. Ein Bei-
VERGÜNSTIGUNG
Bonusprogramme als Anreiz zur Vorsorge Punkte sammeln und gegen Bratpfannen eintauschen – so funktionieren viele Bonusprogramme. „Für uns kam so etwas nie in Frage“, erklärt Björn Hansen, Vorstand der BKK Wirtschaft & Finanzen, einer mittelständischen BKK mit 10.000 Kunden aus dem nordhessischen Melsungen nahe Kassel. „Wir wollten unsere Rolle als Krankenversicherung nicht aus den Augen verlieren und haben daher Vergünstigungen mit Bezug zu unseren Vorsorgeleistungen gesucht“, so Hansen weiter. Was lag da näher, als mit der Praxisgebühr eine zentrale Zuzahlung ins Visier zu nehmen. Das Bonusprogramm der Kasse ist denkbar einfach: Versicherte werden von allen Praxisgebühren befreit, wenn sie drei Früherkennungsuntersuchungen wahrnehmen, zusätzlich einen Gesundheitskurs
besuchen und außerdem eine kostenfreie OnlineGesundheitsakte pflegen. Das Besondere: Die Befreiung gilt nicht nur beim Hausarzt, sondern auch bei allen Fach- und Zahnärzten. „Zehn Prozent unserer Kunden sind so in diesem Jahr schon von allen Praxisgebühren befreit“, so Hansen. Da die Befreiung jeweils rückwirkend zum 1.1. für ein Kalenderjahr gilt, erhöht sich diese Zahl täglich. Zusätzlich winkt eine finanzielle Prämie oder alternativ die Übernahme einer individuellen Gesundheitsleistung, wenn keine weiteren Leistungen in Anspruch genommen wurden. www.bkk-wf.de
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spiel: Chronisch Kranke zahlen bei Medikamenten und Hilfsmitteln im Gegensatz zu allen anderen Versicherten statt bis zu zwei nur bis zu einem Prozent ihrer jährlichen Bruttoeinnahmen dazu. Diese Ermäßigung sollen chronisch Kranke künftig nur noch dann erhalten, wenn sie die vorgesehenen Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen regelmäßig wahrgenommen haben. Versicherte, die schon vor dem 1. April 2007 an einer chronischen Erkrankung gelitten haben und bereits von der EinProzent-Zuzahlungsgrenze nach altem Recht profitieren konnten, behalten ihre Zuzahlungsvergünstigung. Zu den künftig erforderlichen Untersuchungen zählen der „Check-up 35“ im Abstand von zwei Jahren ab dem 35. Lebensjahr sowie Krebsvorsorgeuntersuchungen. BEIM „CHECK-UP 35“ befragt der Arzt den Versicherten nach Vorerkrankungen und nach Erkrankungen innerhalb der Familie sowie nach eventuellen Beschwerden. In einer körperlichen Untersuchung wird u. a. der Blutdruck gemessen. Bei einer Blutentnahme werden die Werte für Blutzucker
und Cholesterin bestimmt. Erhöhte Blutzuckerwerte sind ein sicherer Indikator für Diabetes, ein erhöhter Gesamtcholesterinwert kann auf Arteriosklerose, also eine Gefäßverkalkung, hinweisen – und damit auf ein erhöhtes Risiko etwa für einen Herzinfarkt. Ein weiterer Bestandteil der Gesundheitsuntersuchung ist ein Urinstreifentest: Farbfelder auf einem Teststreifen, der in die Urinprobe des Untersuchten getaucht wird, geben Hinweise auf die Konzentration von Substanzen. Dadurch können Nierenerkrankungen oder eine Zuckerkrankheit nachgewiesen werden. Abschließend informiert der Arzt den Patienten über die Untersuchungsergebnisse und spricht mit ihm über eine gegebenenfalls notwendige Behandlung. Auch persönliche Risikofaktoren wie Alkoholmissbrauch oder erhöhter Bewegungsmangel werden thematisiert. Darüber hinaus soll der Arzt den Patienten motivieren, regelmäßig auch die Krebsfrüherkennungsuntersuchung in Anspruch zu nehmen. Auch die Kosten für die Krebsfrüherkennungsuntersuchungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Dazu gehören zum Beispiel
WEITSICHT „Ein zukunftsorientiertes Gesundheitswesen muss immer zum Ziel haben, Krankheiten zu vermeiden“, so Dr. Volker Leienbach, Verband der PKV.
Hautkrebs-Screenings, Genital- beziehungsweise Prostata-Untersuchungen, Brustuntersuchungen und Mammographie-Screenings sowie Darmspiegelungen. Mit den
Private Krankenversicherung ist die richtige Wahl Wer maßgeschneiderten Schutz bis ins hohe Alter sucht, ist in einer PKV immer gut beraten. Herr Reis, die entscheidende Stufe der Gesundheitsreform steht bevor. Ist die private Krankenversicherung (PKV) nach dieser Gesundheitsreform überhaupt noch attraktiv?
ANGEBOT „Nur eine PKV bietet individuellen und hochwertigen Schutz“, betont Markus Reis, Produktmanager für den Bereich Krankenversicherung.
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Selbstverständlich, denn nur in der privaten Krankenversicherung hat der Kunde die Möglichkeit, seinen Krankenversicherungsschutz individuell nach seinen Bedürfnissen zu gestalten. Der Münchener Verein bietet beispielsweise mit der „Bonus Care“Familie vom Einsteigertarif Bonus Care Alpha mit einem nahezu unschlagbaren Preis- / Leistungsverhältnis bis hin zu hochwertigsten Leistungskomponenten in anderen Tarifen ein sehr differenziertes Angebot, das keine Wünsche offenlässt. Entscheidet sich der Kunde für einen bestimmten Schutz, wird ihm dieser vertraglich zugesichert und kann nicht einseitig geändert werden. Viele Menschen haben Angst, ihre private Krankenversicherung im Alter nicht mehr bezahlen zu können, zu Recht? Die private Krankenversicherung mit ihrem Kapitaldeckungssystem ist für die Zukunft sehr gut aufgestellt. In der privaten Krankenversicherung sorgt der Kunde mit seinem Beitrag selbst bereits für das Alter vor. Der Münchener Verein hat mittlerweile schon mehr als 2,1 Milliarden Euro Rückstellungen für seine Kunden gebildet. Diese sogenannte Alte-
rungsrückstellung schützt den Kunden davor, dass die Versicherungsbeiträge alleine durch das Älterwerden ansteigen. In der gesetzlichen Krankenversicherung wird weiter auf das Umlageverfahren gesetzt, d.h. die anstehenden Kosten werden auf alle Versicherten umgelegt. Aber der demografische Wandel trifft doch auch die privaten Krankenversicherer. Richtig, die Menschen in Deutschland werden immer älter und die Gesundheitskosten steigen mit zunehmendem Alter an. Für gesetzliche Kassen stellt sich die Frage, wie sie mit diesem demografischen Wandel in Zukunft umgehen werden. Da die privat Krankenversicherten durch die Bildung von Alterungsrückstellung für ihr eigenes Alter vorsorgen, sind sie nicht auf eine gleichbleibende Anzahl von nachkommenden jungen Versicherten angewiesen. Die Privaten haben dieses Demografieproblem aufgrund des besseren Finanzierungsverfahrens im Griff. Neben dem besseren und oftmals auch preiswerteren Versicherungsschutz ist es vor allem die Zukunftsfähigkeit des Systems, die für die private KV spricht. www.muenchener-verein.de
Vorsorgeuntersuchungen können schwere Erkrankungen bereits im Frühstadium erfasst werden. Dies ist von Vorteil für Patient und Krankenkassen, denn die Behandlungsund Heilungsmöglichkeiten sind meist umso besser – und oft auch kostengünstiger –, je eher eine Krankheit erkannt wird. Weitere Früherkennungsuntersuchungen gibt es für Schwangere, Neugeborene, Kinder und Jugendliche: die zehn sogenannten U-Untersuchungen, also Untersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten bei Kindern, und die J-Untersuchung, die Jugendgesundheitsuntersuchung, die einmalig zwischen dem 13. und dem 14. Lebensjahr stattfinden sollte. Die Vorteile dieser Gesundheitschecks im frühen Alter liegen auf der Hand: Wenn Fehlentwicklungen rechtzeitig erkannt werden, können dauerhafte Schäden meist vermieden oder wenigstens vermindert werden. Auch Schutzimpfungen – mit Ausnahme von Reiseimpfungen aus nichtberuflichem Anlass – werden von den Krankenkassen übernommen. ALLE Früherkennungsuntersuchungen sind für den Patienten kostenfrei; manche Krankenkassen gewähren ihren Mitgliedern sogar einen Bonus, wenn sie regelmäßig an den Checks teilnehmen. Seit dem 1. Januar 2008 sind die Kassen darüber hinaus verpflichtet, ihre Versicherten zu Beginn eines Kalenderjahres über alle Früherkennungsmaßnahmen zu informieren. In Kürze soll es außerdem einen einheitlichen Präventionspass geben, mit dem man seine Teilnahme an den einzelnen Gesundheitsberatungen nachweisen kann. JE NACH KRANKENKASSE wird noch mehr getan, um das Thema Vorsorge zu fördern. So hält zum Beispiel die BKK Wirtschaft & Finanzen Sprechtage in Unternehmen ab, an denen sich die Beschäftigten zum Thema Gesundheit informieren können. „Auch Sportprogramme werden finanziell unterstützt“, erklärt Björn Hansen, Vorstand der BKK Wirtschaft & Finanzen. Denn wer noch mehr tun will als „nur“ an den Vorsorgemaßnahmen teilzunehmen, sollte WEITERE INFORMATIONEN UNTER: + www.pkv.de
@
+ www.bmg.bund.de + www.gkv.info + www.bundesaerztekammer.de
zum einen auf eine ausgewogene Ernährung und zum anderen auf ausreichend Bewegung achten. Leider ist Sport nicht nur gesund, sondern auch das Unfallrisiko recht hoch. „Viele Sportunfälle und -verletzungen könnten aber im Prinzip leicht vermieden werden“, betont Dieter Schmitz, Vorstand der Arag Allgemeine Versicherungs-AG. Hier setzt der Kompositversicherer des Arag Konzerns und europaweit größter Sportversicherer aktiv an. „Wir kooperieren seit gut zwei Jahrzehnten mit der RuhrUniversität Bochum auf dem Gebiet der Erforschung und Prävention von Sportver-
letzungen. Anhand einer Datenbank von mittlerweile über 170.000 Unfallberichten wurden unter anderem Präventionsmaßnahmen erarbeitet, die in Form von Broschüren interessierten Sportlern und Trainern kostenlos zur Verfügung gestellt werden“, streicht Schmitz heraus. DIE REALITÄT ZEIGT jedoch auch, dass trotz aller Vorsorgemaßnahmen Unfälle passieren oder Krankheiten auftreten, mit denen niemand gerechnet hat. Manchmal sind die Folgen von Unfällen und Erkrankungen leider so verheerend, dass an eine weitere be-
Sportunfälle analysiert Arag und Ruhr-Universität befragten 170.000 verletzte Sportler. Sport hält gesund, macht Spaß und bewegt die Massen. Aktuell sind etwa 23 Millionen Bundesbürger regelmäßig sportlich aktiv, darunter 13 Millionen im Verein. Sport und Bewegung gehen jedoch einher mit dem Risiko, sich oder andere zu verletzen. Dies haben die Sportminister der EU bereits 1986 erkannt und forderten in einer Resolution die Mitgliedsländer auf, Sportunfälle zu analysieren und Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. Über das Bundesinstitut für Sportwissenschaft kam es daraufhin zu der nun bereits seit etwa 20 Jahren bestehenden Kooperation des Lehrstuhls für Sportmedizin und Sporternährung der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der Arag Allgemeine –
Die häufigsten Sportunfälle Fußball
45,8%
Handball
15,3%
Volleyball
6,5%
Gymnastik
4,3%
Basketball
3,5%
Turnen
3,1%
Judo
2,2%
Reiten
1,9%
Tennis
1,5%
Leichtathletik
1,4%
Radsport
Quelle: Arag/RUB
1,1%
STUDIE Von 170.000 erfassten Sportunfallopfern haben sich laut Untersuchung der Ruhr-Universität Bochum und der Arag 70 Prozent in den Ballsportarten verletzt.
dem Kompositversicherer des Arag Konzerns und größten Sportversicherer in Europa. Bis heute wurden gemeinsam über 170.000 Daten von Sportverletzungen erfasst und ausgewertet. Damit verfügen Arag und RUB über die größte Sportverletzungs-Datenbank in Deutschland und Europa. Die Analyse dieser Sportunfälle machte klar, dass das Verletzungsgeschehen im Sport stark von sportartspezifischen und individuellen Faktoren abhängt. Diese Erkenntnis war u. a. grundlegend für das gemeinsam entwickelte Konzept zur Prävention von Sportverletzungen. Bestandteile des Konzepts sind sportartspezifische Faltblätter und Trainerworkshops zu präventiven Trainingsmaßnahmen. Hierbei kann die Arag auf ein erfahrenes Team aus Sportwissenschaft, Sportmedizin, Physiotherapie und Sportpraxis zurückgreifen. Ergänzt wird das Konzept durch die Dreiländer-Kongresse „Sicherheit im Sport“, bei denen der Transfer von Wissenschaft in die Sportpraxis im Vordergrund steht. Doch damit nicht genug. Ziel der Arag war es immer, die Sicherheit im Sport auf eine breitere Basis zu stellen. Deshalb ist die Arag Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft Sicherheit im Sport (ASiS), in der die Sportunfallproblematik diskutiert, Forschungsbedarf formuliert und nach Umsetzungsmöglichkeiten wissenschaftlicher Erkenntnisse in sportpraktische Präventionsmaßnahmen gesucht wird. Über 20 Jahre nach der Initiative der Sportminister beteiligen sich die Arag und RUB mit ihren langjährigen Erfahrungen nun am EU-Projekt „Safety in Sports“, das noch in diesem Jahr beginnt und u.a. zum Ziel hat, effektive und in der Praxis erprobte Maßnahmen zur Prävention von Sportverletzungen allen Mitgliedsländern der EU zugänglich zu machen. Infos unter: www.arag.de, www.sicherheitimsport.de
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rufliche Tätigkeit nicht mehr zu denken ist. Wohl dem, der für diesen Fall eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hat, die ihn zumindest vor dem finanziellen Ruin schützt. Je jünger der Antragsteller ist, umso günstiger sind die Versicherungsbeiträge. Die Generali zum Beispiel bietet Studenten und Berufseinsteigern einen Tarif mit reduzierten Anfangsbeiträgen und vollem Versicherungsschutz, „also eine Art BAföG-Modell speziell für junge Leute“, erklärt Vertriebsvorstand Karl Pfister. Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung ist vor allem für junge Menschen wichtig, da sie im Bedarfsfall von der gesetzlichen Versicherung keinen Cent erhalten. Die Leistungen für vor 1961 Geborene wurden ebenfalls stark abgespeckt. So werden Betroffene von der Sozialversicherung im Zweifel auf einen anderen Beruf verwiesen, wenn sie ihren ursprünglichen Beruf nicht mehr ausüben können. Dies kann Menschen mit einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung nicht passieren – sofern sie darauf geachtet haben, dass ihre Police keine Verweisklausel enthält, die den Verweis auf andere Berufe wiederum möglich machen würde.
Früherkennungen in 2007 Insgesamt 964.004 Mio. Euro gaben die Kassen für Früherkennungsuntersuchungen aus. in Tsd. Euro 1.000.000
964.004
800.000 600.000 419.303
366.451
400.000 200.000
178.251
0
Rest Betriebskrankenkassen Ersatzkassen f. Angest./Arbeiter Insgesamt Quelle: Bundesgesundheitsministerium
„Ein modernes, zukunftsorientiertes Gesundheitswesen muss immer zum Ziel haben, Krankheiten zu vermeiden“, fasst
Dr. Volker Leienbach vom Verband der privaten Krankenversicherung die Diskussion zusammen. Durch die Übernahme der Kosten für die Vorsorgeuntersuchungen ist auf jeden Fall zu hoffen, dass künftig mehr Menschen im Vorfeld auf ihre Gesundheit achten werden. Bisher hält sich die Bereitschaft zu Vorsorgemaßnahmen nämlich in Grenzen: Derzeit nimmt weniger als die Hälfte der anspruchsberechtigten Frauen an den Früherkennungsuntersuchungen teil. Von den anspruchsberechtigten Männern gehen sogar nur rund 21 Prozent zur Krebsfrüherkennungsuntersuchung, wie das Bundesministerium für Gesundheit berichtet – zu wenige, wie die Zahl der Todesfälle nach Krebserkrankungen zeigt: Jährlich sterben 210.000 Patienten an Krebs. Durch gezielte Vorsorgemaßnahmen hätte so manch ein Todesfall vermieden werden können. Würden gesetzliche Vorgaben denn die Zahl der Teilnehmer an den Gesundheitschecks vergrößern? Dazu Volker Leienbach: „Mit gesetzlichen Regelungen überzeugen Sie die Menschen nicht. Richtig verstandene Präventionspolitik ist vor allem eine Förderung der Eigenverantwortung.“
Schutz in der Pflegezeit Seit dem 1. Juli 2008 ist das Gesetz zur Pflegezeit in Kraft.
VERBESSERUNG „Beschäftigte sind in der Pflegezeit unkündbar“, erklärt der Fachanwalt für Arbeitsrecht, Wolfgang Böhm, das neue Pflegezeitgesetz. Das Gesetz unterscheidet die „kurzzeitige Arbeitsverhinderung“ und die „Pflegezeit“. Voraussetzung ist, dass die Arbeitsbefreiung für die Pflege oder die Organisation der Pflege eines „nahen Angehörigen“ genommen wird. Dieser Begriff wird
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vom Gesetzgeber sehr weit gefasst. Die kurzzeitige Arbeitsbefreiung darf bis zu zehn Tage dauern. Voraussetzung ist eine akute Pflegesituation. Was ist, wenn sich später herausstellt, dass die Pflegesituation nicht akut, sondern vorhersehbar war? Wer trägt das Risiko von Fehleinschätzungen? Nach dem Gesetz hat der Arbeitgeber für die Auszeit nichts zu zahlen. Ansprüche auf Lohnfortzahlung nach anderen Normen, beispielsweise nach § 616 BGB, können trotzdem bestehen. Arbeitgeber sollten den Lohnfortzahlungsanspruch für die Pflegezeit sicherheitshalber vertraglich ausschließen. In Betrieben ab 16 Arbeitnehmern können Beschäftigte auch die Pflegezeit von bis zu sechs Monaten beanspruchen. Die Beschäftigten haben die Pflegebedürftigkeit schriftlich nachzuweisen. Sie können dabei zwischen teilweiser und vollständiger Arbeitsbefreiung wählen. Theoretisch kann der Arbeitgeber den Teilzeitwunsch begründet ablehnen. Die Hürden hierfür sind allerdings sehr hoch, wie Beispiele bei Ablehnung von Teilzeitwünschen in der Elternzeit belegen. Ein Anspruch auf Lohnfortzahlung besteht während der Pflegezeit
nicht. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die Beschäftigten über das Gesetz zu informieren, auch über Fallstricke in der Sozialversicherung. Hierfür empfehlen sich Merkblätter, die in Rücksprache mit Experten erstellt werden sollten. Der Arbeitgeber darf das Beschäftigungsverhältnis von der Ankündigung bis zur Beendigung der Arbeitsverhinderung oder der Pflegezeit nicht kündigen. In besonderen Fällen kann eine Kündigung behördlich für zulässig erklärt werden. Eine solche Ausnahme dürfte nur bei Betriebsstilllegungen vorliegen. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Gesetz in der Praxis auswirken wird. www.gsk.de AUTORENHINWEIS Wolfgang Böhm, Fachanwalt für Arbeitsrecht, ist Partner der international tätigen Wirtschaftskanzlei GSK Stockmann & Kollegen. Er berät Arbeitgeber in allen arbeitsrechtlichen Belangen. Standort Heidelberg: Brückenkopfstraße 1/2; 69120 Heidelberg. Tel.: +49 (62 21) 45 66 – 0; Fax.: +49 (62 21) 45 66 – 44; boehm@gsk.de
Ärzte und Technologie online Medizin und IT sind heute untrennbar miteinander verknüpft. Wird die Telemedizin zur entscheidenden Lösung? DIAGNOSE
von Oliver Hammel oderne Informationstechnologien sind die Basis einer erfolgreichen und effizienten medizinischen Versorgung. Ein tiefgreifender Strukturwandel im deutschen Gesundheitswesen stellt das System vor neue Herausforderungen. Wettbewerbs- und Preisdruck nehmen angesichts der ausländischen Konkurrenz stetig zu. Nur sowohl erfolgreiche als auch zukunftsweisende E-Health-Innovationen können maßgeblich zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit und zu leistungsfähigen und qualitätsgesicherten Strukturen im Gesundheitswesen beitragen. Informationstechnologie in Verbindung mit Gesundheit hat sich so zu einem der Top-Trendthemen sowohl im medizinischen Umfeld als auch in der ITKBranche entwickelt. Der Einsatz von intelligenten IT-Lösungen ist für viele Ärzte und vor allem Krankenhäuser heute unerlässlich geworden, werden sie doch vor allem als Mittel zur Steigerung der Effizienz und Effektivität von Unternehmensprozessen im klinischen Alltag eingesetzt. Die Bevölkerung erlebt täglich die vielfältige Technisierung. Diese reicht von der obligatorischen Versicherungskarte, die bei jedem Arztbesuch vorgelegt werden muss, bis zur komplizierten Operation, die nur
M
mithilfe modernster IT erfolgreich durchgeführt werden kann. Dass die vielen verschiedenen Möglichkeiten, die modernen Informationstechnologien in der Medizin einzusetzen, bislang noch nicht annähernd ausgeschöpft sind, ist unter Experten unbestritten.
NACHHOLBEDARF Jens Naumann, Vorsitzender des VHitG, kritisiert, dass es noch immer Kliniken gibt, in denen Informationen nicht zentral abrufbar sind.
Zu diesen Experten gehört Jens Naumann, der Vorsitzende des Verbandes der Hersteller von Informationstechnologien für das Gesundheitswesen (VHitG). Neben den bisher nicht ausreichend genutzten Möglichkeiten kritisiert Naumann vor allem den Investitionsstau in Deutschland. „Noch immer gibt es Kliniken und sogar Universitätskrankenhäuser, in denen wichtige Informationen nicht zentral abrufbar sind. Konkret kann dies dazu führen, dass ein Klinikum überbelegt ist, während in einem anderen Hause oder in anderen Abteilungen Kapazitäten und Personalressourcen ungenutzt bleiben. Dadurch wird zum einen viel Geld verschwendet und zum anderen wird die Behandlungsqualität unter Umständen eingeschränkt.“ ABHILFE KÖNNTEN SO genannte Krankenhausinformationssysteme (KIS) leisten. Archivsysteme oder Kommunikationsserver, die u.a. als wesentliche Komponenten von KIS gelten, könnten Arbeitswege verkürzen sowie Abläufe effizienter gestalten. Die Siemens AG organisiert mit ihrem KIS Soarian beispielsweise den optimalen diagnostischen und therapeutischen Behandlungsablauf sowie das administrative VISAVIS ECONOMY
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Der Katalysator für das Gesundheitswesen LÖSUNGEN Leistungserbringer im Gesundheitswesen müssen sich diversen Herausforderungen stellen, die
eine höhere Produktivität bei gleichbleibend hoher medizinischer Behandlungsqualität verlangen. Eine Grundvoraussetzung dafür, den großen Herausforderungen aktiv zu begegnen, ist die Kooperation zwischen den diversen Leistungserbringern – sei es innerhalb der eigenen Institution wie z. B. dem Krankenhaus oder außerhalb. Intelligente IT-Lösungen sind ein Muss, wenn diese Kooperation reibungslos funktionieren soll. Einerseits ermöglichen sie die Zusammen-
tionsmedien in die vorhandenen Behandlungsabläufe und Systeme und optimiert so den Informationsfluss. Anwendungsszenarien, bei denen ein Krankenhausinformationssystem und eine eHealth-Lösung integriert werden, sind zum Beispiel klinische Konferenzen. An der Betreuung von Patienten, etwa in der Onkologie, sind meistens Vertreter verschiede-
dex helfen dabei, den institutionsübergreifenden Behandlungsprozess zu ermöglichen bzw. weiter zu optimieren. Soarian bietet den Zielgruppen mit seinem Workflowmanagement, dem wissensbasierten Regelmanagement und dem zielgruppenorientierten Informationsmanagement (Push statt Pull) eine State-of-theArt-Lösung. Verschiedenste Komponenten
Workflow-orientierte IT Lösungen Diagnose
Prävention
Therapie
und FrühIn-vitroDiagnostik (IVD)
erkennung
führung fragmentierter Patientendatenbestände und Untersuchungsergebnisse entlang der medizinischen Versorgungskette. Sie unterstützen dabei die inter- und intrasektorale Vernetzung und sorgen so für eine höhere Effizienz im Gesundheitswesen. Andererseits können sich mittels Wissensplattformen, die u. a. für Biobanking, Datamining und für die Interaktion mit Forschungsgruppen genutzt werden, auch ganz neue medizinische Untersuchungsmethoden und Behandlungsformen etablieren. Unter dem Dach der Marke Soarian bietet Siemens zukunftsweisende, prozessorientierte IT-Lösungen wie das Krankenhausinformationssystem Soarian und die eHealth-Lösung Soarian Integrated Care an. Deutschlandweit nutzen über 500 Krankenhäuser die Healthcare IT von Siemens. In Soarian Integrated Care (Soarian IC) ist eine institutionsübergreifende elektronische Patientenakte integriert. Das System vernetzt Leistungserbringer im Gesundheitswesen, ohne dass vorhandene Primärsysteme wie das Krankenhausinformationssystem Soarian und die Archiv- und Dokumentenmanagementlösung Soarian Health Archive ausgetauscht werden müssen. Denn Soarian IC integriert Kommunika-
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Nachsorge
In-vivoDiagnostik (Bildgebung)
ner Fachbereiche und Institutionen beteiligt, die sich in Tumorkonferenzen über die Therapie abstimmen. Dazu müssen alle Beteiligten orts- und zeitunabhängig Zugriff auf aktuelle relevante Daten und Dokumente erhalten. Die Integration von Soarian und Soarian IC kann hierbei wertvolle Unterstützung leisten. Während in Soarian z. B. die klinischen Aufträge und Therapiepläne erstellt werden können, erlaubt Soarian IC institutionsübergreifend den Datenzugriff und die Datenvisualisierung für alle berechtigten Teilnehmer. Der Patient muss der Nutzung seiner Daten natürlich vorher zustimmen; auch diese Funktionalität wird durch Soarian IC unterstützt. Weitere Funktionalitäten in Soarian IC wie ein Master Patient InVERNETZUNG BEGINNT IM KLEINEN Thomas Kleemann (CIO Klinikum Ingolstadt): „Von der intelligenten Leistungsanforderung auf Station über die effiziente Vernetzung der klinischen Prozesse im Haus bis zum sektorübergreifenden Behandlungspfad sehen wir in der integrierten Workflowsteuerung von Soarian die Zukunft unserer Entwicklung, die bereits heute effizient und mobil am Point of Care unsere Anforderungen umsetzt.“
auf Basis einer serviceorientierten Architektur und modernster Webtechnologie 2.0 untermauern diesen Ansatz: Beispielsweise werden in der dynamischen Patientenakte, der klinischen Übersicht und den Arbeitslisten einzelnen Mitarbeitern oder auch unterschiedlichen Nutzergruppen jeweils individuell zugeschnittene relevante Informationen aktiv angeboten. Die Integration der Workflow Engine erlaubt es heute schon, Arbeitsabläufe zu standardisieren, zu steuern und zu überwachen, sodass medizinisches Personal bei gleichzeitiger Verbesserung der Behandlungsqualität die optimale Unterstützung im Behandlungsprozess erhält. Durch die Anbindung von Managementinformationssystemen von Siemens wie Embedded Analytics in Kombination mit i.c.m.health wird auch eine Auswertung von administrativen und klinischen Kennzahlen möglich, um z. B. Behandlungspfade für Patienten und Klinik weiter zu optimieren. Für die beteiligten Leistungserbringer bedeutet eine integrierte IT-Landschaft einen reibungslosen Datenaustausch ohne Medienbrüche: für eine verbesserte Kommunikation und Kooperation. Weitere Informationen: www.siemens.de/healthcare-it
Geschehen von der Aufnahme über die Entlassung, Abrechnung und Qualitätssicherung bis hin zur weiteren Versorgung des Patienten. Auch die Nexus AG, mit Sitz in VillingenSchwenningen, wartet mit einem KIS der neuesten Generation auf. Das System bietet eine klinische Prozesssteuerung, die von der Aufnahme der Patienten und dessen Rechnungserstellung bis zu einer vollumfänglichen ERP-Lösung für das Gesundheitswesen reicht. Als weiteres Einsatzfeld für E-HealthAnwendungen kommt der Einsatz elektronischer Patientenakten (EPA) ins Spiel. Das dazugehörige EDV-System verwaltet elektronisch alle Daten eines Patienten für einen konkreten Fall. Das Bonner Unternehmen Vivento Customer Services GmbH, dessen Kernkompetenz im Dokumentenmanagement liegt, digitalisiert zum Beispiel tagesaktuell jährlich 20.000 Patientenakten des Osnabrücker Marienhospitals und trägt somit dazu bei, Prozessabläufe in dem Krankenhaus positiv zu verändern. DIE BISHER AUFGEZEIGTEN Praxisbeispiele versprechen den Kliniken großen Nut-
ENTLASTUNG Wolfgang Deiters, ISST, ist davon überzeugt, dass die Telemedizin unnötige Untersuchungen vermeidet und somit die Ärzte entlastet und Kosten spart.
zen. Doch inwieweit stimmt der Nutzen mit der Einschätzung der Anwender überein? Erstmals untersuchten Wissenschaftler der TU München nun diese Fragestellung. Sie gingen davon aus, dass IT in der Medizin nicht dem Selbstzweck, sondern den Anfor-
derungen des Managements und der Anwender entsprechen muss. Prof. Dr. Krcmar, Leiter des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik der TU München, befragte mit seinem Team zu diesem Zweck im Frühjahr dieses Jahres alle ärztlichen, kaufmännischen und IT-Leiter jeder klinischen Einrichtung in Deutschland. Ziel der Umfrage sollte es sein, Trends, Schwerpunkte und die Bedürfnisse der Anwender zu ermitteln. „Aus den Ergebnissen dieses Datenmaterials werden Handlungsempfehlungen abgeleitet, die für die erfolgreiche Entwicklung und Anwendung der Informations- und Kommunikationssysteme in den Krankenhäusern von entscheidender Bedeutung sind“, erläutert Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Krcmar die Ziele der Studie. Das Ergebnis der Untersuchung, so viel scheint schon heute festzustehen, zeigt ganz klar in eine bestimmte Richtung. Eine der Lösungen, die den Herausforderungen der Zukunft gerecht werden könnte, nämlich effizient, kostensparend und zum Wohle der Patienten zu fungieren, könnte die Telematik sein. Dazu Wolfgang Deiters, seit 2001 stellvertretender Institutsleiter am
Informationssystem der neuesten Generation Nexus-Lösungen bieten klinische Prozesssteuerung für das Gesundheitswesen. akte innerhalb des integrierten Krankenhausinformationssystems (KIS) samt ambulanten und stationären Abrechnungsmodalitäten. Die Differenzierung zwischen allgemeinen medizinischen Prozessen und den speziellen Prozessen der Klinik ist entscheidend, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Standardisierung und flexiblen Anpassungen des Systems zu gewährleisten. Das Villinger Unternehmen Nexus bietet in dieser Form eine ganz herausragende Kombination: Mit sogenannten „Readyto-use Templates“ bekommen alle in der Klinik üblichen Fachabteilungen bereits vordefinierte Best-Practice-Prozesse in der Software geliefert. Innerhalb des Projektes werden diese Prozesse dann individualisiert. Für klinikübergreifende Arbeitsabläufe, wie beispielsweise Scoringprozesse oder Kurvenführung in der Pflege, setzt NeOPTIMAL Die Software von Nexus zeichnet sich durch ein xus auf standardisierte Functional Comausgewogenes Verhältnis zwischen standardisierten Komponenten ponents, die übergreifend Anwendung im normalen Krankenhausalltag finden. und individuell gestaltbaren Anpassungsmöglichkeiten aus.
Die neue Software verbindet in ihrer Produktwelt die Abbildung sowohl klinikübergreifender als auch fachspezifischer Prozesse. Zentrales Steuerungsinstrument ist die interdisziplinäre Patienten-
Die Functional Components bilden im Sinne einer serviceorientierten Architektur (SOA) das Rückgrat einer solchen Lösung. Sie versetzen Krankenhäuser in die Lage, die zu ihren Bedürfnissen passende IT-Struktur zu komponieren, lassen sich nahtlos in bestehende IT-Systeme einfügen und je nach aktuellen Anforderungen flexibel erweitern. Eine Grundvoraussetzung der Nexus-Systeme ist die multimediale Konnektivität. Sie erlauben die Vernetzung mit den Medizingeräten und damit die automatische Übernahme von Daten und Bildern in die Patientenakte. Dies führt dazu, dass Fehleintragungen vermieden werden und alle relevanten Texte, Daten und Bilder an jedem autorisierten Arbeitsplatz zur Verfügung stehen. Einen weiteren Vorteil stellt die Verknüpfung der Patientenakte mit dem Einweiserportal von Nexus dar. Damit schließt sich der intersektorale Informationsfluss zwischen Klinik und niedergelassenem Arzt. Über 350 Mitarbeiter der Nexus-Gruppe entwickeln Softwarelösungen für das Gesundheitswesen, mit denen täglich mehr als 73.000 Anwender in 17 Ländern weltweit arbeiten. www.nexus-ag.de
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GESUNDHEIT
EMPFEHLUNG Prof. Dr. Krcmar von der TU München untersuchte, ob der Einsatz von IT-Lösungen in klinischen Einrichtungen den Anforderungen entspricht.
Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST in Dortmund: „Die Telemedizin kann nicht nur unnötige Untersuchungen vermeiden helfen und dadurch Ärzte entlasten und Kosten sparen. Sie ist auch ein entscheidender Baustein auf dem Weg zum mündigen Patienten.“ Mit dieser Lösung könnten teure stationäre Behandlungen entfallen und durch eine preiswertere ambulante Versorgung ersetzt werden. Nicht nur die Kassen der Kliniken und Krankenversicherungen wären dadurch nachhaltig entlastet, auch der Patient würde profitieren. Sogenannte digitale Begleiter, die zum
Beispiel Vitalwerte erfassen und den Patienten die Möglichkeit geben, das eigene Befinden zu dokumentieren, könnten reine Routineuntersuchungen beim Arzt ersparen. Schon heute gibt es Modellprojekte, in denen Verfahren erprobt werden, die vor allem in dünner besiedelten Gebieten mit wenigen ansässigen Ärzten die Versorgung der dort lebenden Menschen verbessern und das Gesundheitssystem entlasten. Dr. Renée Buck, Abteilungsleiterin im Gesundheitsministerium Schleswig-Holsteins, ist vom Vorteil der Telemedizin überzeugt. „Die Telemedizin spielt für uns eine zentrale Rolle dabei, die Menschen an jedem noch so entlegenen Ort schnell medizinisch zu versorgen.“ Wolfgang Deiters räumt in diesem Zusammenhang ein, dass Telemedizin-Projekte in der Vergangenheit häufiger daran scheiterten, dass die Technologie nicht zu den Bedürfnissen der Patienten passte. Das ohne Zweifel enorme Potenzial der Telemedizin solle daher von Fachärzten in Kooperation mit Medizininformatikern noch intensiver untersucht werden als in der Vergangenheit. „Ziel muss es sein“, so Deiters, „aus einer ganzheitlichen Betrachtungsweise der medizinischen Anforderungen und technologischen Möglichkeiten heraus Lösungen zu erarbeiten, die sowohl die Kommunikation zwischen verschiedenen Ärzten als auch zwischen Arzt und Patient sowie zwischen Arzt und Pflegepersonal optimieren.“ Innerhalb der kommenden sechs Jahre, so die Meinung zahlreicher Experten, wird sich die Telemedizin zu einem der wichtigsten Märkte im Bereich der Gesund-
Architektur eines Telemedizin-Baukastens Die Telemedizin soll den Kontakt zwischen Arzt und Patienten nicht ersetzen. Sie soll ergänzend zur medizinischen Versorgung der Menschen beitragen.
ServiceRepository
WissensRepository Speicherung medizinischer Daten
KIS
Sicherheit
Krankenhausinformationssystem
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iPhone
Prozesse
Mobile Endgeräte für telemedizinische Dienste
heitswirtschaft entwickeln. Dabei komme es entscheidend darauf an, die Flächenversorgung massiv zu verbessern. „Kleinteilige Organisationsstrukturen“ verhindern nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Telemedizin bis heute jedoch die breite Anwendung der existierenden Technologien. DOCH BESSERUNG SCHEINT in Sicht. Vor allem die Flächenländer sind sehr daran interessiert, die Telemedizin auszubauen. Schleswig-Holstein investierte in den letzten drei Jahren 2,5 Millionen Euro in den Ausbau der Telemedizin. In Berlin läuft zurzeit ein Großprojekt, um den Nutzen und die Effizienz der Telemedizin in den Bundesländern Baden-Württemberg, Brandenburg und Berlin zu testen. „Partnership for the heart“ heißt das Projekt, in dem 600 chronisch herzkranke Patienten mit tragbaren Messgeräten ausgestattet sind, die regelmäßig per Funk die Werte der Patienten an Kliniken in Stuttgart und Berlin senden. „Die Studie ist darauf angelegt, Telemedizin erstmals unter dem härtesten Maßstab der Sterblichkeit, aber auch unter wirtschaftlichen Aspekten zu überprüfen“, betont Friedrich Köhler, verantwortlicher Oberarzt und Kardiologe der Berliner Charité. Erste Ergebnisse sollen im kommenden Frühjahr vorliegen. Auch das Modell „Agnes“ aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt verspricht Erfolg. Dort untersuchen mehr als 30 Telegesundheitsschwestern auf Anweisung des Hausarztes Patienten und geben die Ergebnisse mithilfe von Bildtelefonen und Laptops weiter. Neeltje van den Berg, Koordinatorin der Universität Greifswald, hat jedoch Zweifel aufseiten der Ärzteschaft ausgemacht. „Die Akzeptanz unter den Medizinern ist sehr unterschiedlich. Manche Ärzte haben Angst, dass sie durch die Telemedizin den Kontakt mit ihren Patienten verlieren und durch Technik ersetzt werden.“ Diese Angst sei jedoch völlig unbegründet, da eine medizinische Diagnose allein aufgrund einer telemedizinischen Analyse in Deutschland nicht erlaubt sei.
Diensteplattform 3
Web
Internetschnittstelle für Ärzte und Patienten
+ www.wertbeitrag-von-it.de
Interaktionsschnittstellen KIS
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iPhone
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Sensorik: Erfassung von Vitalparametern Quelle: Fraunhofer ISST
WEITERE INFORMATIONEN UNTER:
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Technologien für das Ambient AssistedLiving, z.B. Smart LivingManager (SLiM)
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+ www.vhitg.de + www.isst.fraunhofer.de + www.winfobase.de
Digitalisierung: Operation gelungen OPTIMIERUNG Durch die erfolgreiche Übertragung der Patientenakten in ein elektronisches Format können
Prozessabläufe im Klinikbetrieb wesentlich vereinfacht werden. Dies spart eine Menge Papier, Zeit und Geld.
Die im vergangenen Jahr in Kraft getretene Gesundheitsreform hat im gesamten medizinischen Bereich Neuregelungen auf den Plan gerufen. Im Marienhospital Osnabrück hat man diese Situation als Chance genutzt, um Prozessabläufe im Klinikbetrieb zu verändern. In diesem Zusammenhang wurde entschieden, die Patientenakten – bislang in Papierformat – zu digitalisieren. Die Aufgabe wurde an die Vivento Digital Services (VDS) übertragen, deren Kernkompetenz das Dokumentenmanagement ist. Die VDS ist eine Servicemarke im Leistungsverbund der Vivento Customer Services GmbH (VCS). Der Auftrag des Marienhospitals Osnabrück an die Vivento Digital Services beinhaltet, jährlich etwa 20.000 Patientenakten mit unterschiedlichen Formaten zeitnah zu digitalisieren. Das bedeutet: eine standardisierte, online abrufbare elektronische Patientenakte tagesaktuell bereitzustellen. Die besondere Herausforderung beim Digitalisieren einer Dokumentensammlung medizinischen Inhaltes ist die Vielfalt der Formate. Röntgenbilder und EKG-Streifen zum Beispiel – für eine Klinik alltägliche Patientendokumente – sind Sonderformate und er-
fordern eine spezielle Bearbeitung. Durch die Übertragung der Dokumentenmanagement-Leistungen auf den Dienstleister spart der Kunde Zeit und Geld. Praktische Vorteile greifen auf mehreren Ebenen: So ist der sichere Sofortzugriff des berechtigten Klinikpersonals über alle Stationen hinweg auf alle Patientendaten gewährleistet, denn in Notsituationen zählt jede Minute. Auch das Zusammenführen einer Akte bei wiederholter Patientenaufnahme ist kein zeitaufwendiger Vorgang mehr. Die zeitnah aktualisierten Patientendaten als zentraler Informationsspeicher der Patientenhistorie beschleunigen Behandlung und Pflege. Zudem sind die hochsensiblen Daten durch Vergabe von Zugriffsrechten nur für autorisiertes Personal einzusehen. Wie läuft der Digitalisierungsvorgang bei diesem Auftrag ab? Die VDS erhält jede Woche verplombte Transportboxen mit bis zu 500 Akten à 50 bis 60 Blatt. Jede Patientenakte wird zunächst in thematische Kategorien unterteilt, wie zum Beispiel Arztbriefe, Labordaten, radiologische Aufnahmen und Indikationen. Die Aktenstruktur wird entsprechend der Kundenkategorien durch Einfügen von Barcodeblättern erstellt. Sämtliches Beleggut wird in Farbe gescannt, um das Qualitätsniveau sicherzustellen. Im darauffolgenden Arbeitsschritt werden die Patientendaten von einer Nachbearbeitungssoftware geladen und auf Konformität mit dem Dokumentenmanagementsystem des Kunden überprüft. Die Daten werden sodann auf einem Kundenrechner in den Räumen des Digitalisierungszentrums bereitgestellt. Da es sich um hochsensible Daten handelt, legt das Marienhospital höchsten Wert sowohl auf die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen als auch auf die fachliche Qualifikation und absolute Vertrauenswürdigkeit des Personals. Mit über 500 Betten und rund 1.400 Mitarbeitern ist das Marienhospital Osnabrück zuständig für die medizinische Voll-
versorgung von ca. 600.000 Menschen in Stadt und Landkreis Osnabrück sowie im angrenzenden Nordrhein-Westfalen. Elf chefärztlich geleitete Kliniken und Institute versorgen jährlich etwa 70.000 Patienten stationär oder ambulant. Rudi Fissmann, Geschäftsführer des Marienhospitals Osnabrück, ist sehr zufrieden mit der Wahl des Geschäftspartners: „Für unser Krankenhaus ist der Online-Zugriff auf aktuelle Patientendaten enorm wichtig. Die Patientenakten müssen sofort verfügbar sein – stationsübergreifend und rund um die Uhr. Das erleichtert Therapie, Behandlung und Pflege, reduziert Verwaltungsaufwand und trägt dazu bei, die Versorgung unserer Patienten auf hohem Niveau sicherzustellen. Die elektronische Patientenakte ist aus einem modernen Krankenhausbetrieb nicht mehr wegzudenken.“ Resümierend fügt er hinzu: „Mit Vivento Digital Services haben wir einen qualifizierten und zuverlässigen Dienstleister gefunden. Er bietet erstklassigen Service und setzt die hohen Anforderungen an Sicherheit und Qualität unserer elektronischen Patientenakten professionell um.“ Weitere Informationen: www.viventods.de, www.vivento-cs.de
ZEITNAH Patientenakten müssen sofort und stationsübergreifend verfügbar sein. Durch die Digitalisierung wird der Verwaltungsaufwand deutlich reduziert.
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STANDORT
Kraft der Mitte EHRGEIZIG Bis 2015 wollen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die
Region zu einem der attraktivsten Standorte Europas entwickeln. von Andreas Hodapp-Schneider it der Bezeichnung „Mitteldeutschland“ assoziierten Investoren in der Vergangenheit in erster Linie Bitterfeld, Thüringer Wald und Semper-Oper – mit anderen Worten also Industriebrache, Wald und Kultur. Dass dies nur eine Seite der Medaille ist, wird erst allmählich sichtbar. Längst hat sich die Entwicklung der drei Länder Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt vom Rest der neuen Bundesländer abgekoppelt. Laut Regionalranking des Instituts für Soziale Marktwirtschaft (INSM) befinden sich in diesen Ländern einige der dynamischsten Regionen Deutschlands. Sachsen belegt im INSM-Bildungsmonitor 2007 erneut den ersten Platz unter den deutschen Bundesländern und bildet gemeinsam mit Thüringen, Baden-Württemberg und Bayern das Führungsquartett der Studie. Sachsen-Anhalt rückte im vergangenen Jahr
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vom Schlusslicht in die Top Ten auf. In den sogenannten MINT-Fächern – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – liegen die sachsen-anhaltinischen Hochschulen sogar auf dem zweiten Platz im nationalen Vergleich. Es bewegt sich also einiges im Osten der Republik. Zum Ausdruck kommt dies in den kontinuierlich sinkenden Arbeitslosenzahlen, aber auch in der Innovationskraft der Wirtschaftscluster. Besonders hervorzuheben ist das „Solarvalley Mitteldeutschland“, eine Kooperation von 25 Solarfirmen, zwölf Forschungseinrichtungen und dem Clustermanagement der Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland, die sich gemeinsam um eine von fünf Förderungen der Bundesregierung im Spitzenclusterwettbewerb bewerben. Ziel der Initiative ist, Solarstrom ab 2015 billiger zu machen als konventionellen Strom. „Mitteldeutschland ist bereits die stärkste Solarregion in Europa“, sagt Klaus
Wurpts, Geschäftsführer der Wirtschaftsinitiative. Bereits 2006 produzierte die Region 16 Prozent aller weltweit erzeugten Solarzellen und damit 80 Prozent der gesamten deutschen Produktionsmenge. NEBEN DER FOTOVOLTAIK setzen SachsenAnhalt, Sachsen und Thüringen auf die ITBranche – mit einigem Erfolg, sodass heute bereits ein Fachkräftemangel besteht: Den rund 5.000 IT-Unternehmen in Mitteldeutschland fehlen nach Information des Leipziger Personaldienstleisters DIS AG bereits etwa 500 Fachkräfte. Deshalb startete das Cluster Informationstechnologie (IT) der Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland im Februar 2008 eine bundesweite Fachkräftekampagne unter dem Slogan „do IT here“. Unternehmen und Wirtschaftsförderung versuchen, mit dieser bis November 2008 geplanten Kampagne, die bestehende Lücke bei den Fachkräften zu schließen.
OPTIK
Garant für dynamisches Wachstum
Die optische Industrie in Thüringen blickt auf eine lange und erfolgreiche Geschichte zurück. Auf dieser
traditionellen Basis sowie auf immer neuen und innovativen Forschungsund Entwicklungsstrukturen begrün-
Aktuelle und zukünftige Bedeutung der Absatzmärkte
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den sich die seit Jahren aufstrebenden Wachstums- und Exporttendenzen. So konnte im Jahr 2007 ein Umsatzzuwachs bei den Thüringer Optikunternehmen von mehr als elf Prozent verzeichnet werden. Dieses Wachstumspotenzial wird vor allem durch den Absatz der hochqualitativen Spitzentechnologieprodukte auf den etablierten Märkten in Westeuropa und Nordamerika, aber auch durch die steigenden Bedeutung der osteuropäischen und südostasiatischen Märkte begründet. Der Nachfrage, dieses Wachstum zu koordinieren, wird man im Opto-
Net e. V., dem Kompetenznetz Optische Technologien, gerecht. OptoNet initiiert und fördert die Kooperationsbestrebungen zwischen derzeit 92 Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen und Kapitalgebern. Darüber hinaus organisiert OptoNet zahlreiche Workshops, Tagungen und Veranstaltungen zu Entwicklungen und Innovationen in der optischen Industrie. Die Netzwerkaktivitäten von OptoNet sind dabei vorrangig auf die Interessen der kleinen und mittleren Unternehmen, die als Wachstumsträger die Wirtschaftsregion Thüringen maßgeblich beeinflussen, abgestimmt. www.optonet-jena.de
Aber auch traditionell im Osten verankerte Branchen wie die optische Industrie versprechen ein nachhaltiges Wachstum. Allein die Thüringer Optikunternehmen konnten in 2007 ein Umsatzwachstum von elf Prozent erzielen. Damit wird die Branche zu einem Innovations- und Exportmotor der Region. Hauptabsatzmarkt der hoch qualitativen Produkte sind weiterhin vor allem Westeuropa und Nordamerika, Osteuropa und Südostasien gewinnen jedoch zunehmend an Bedeutung. Die Koordinierung dieser Nachfrage übernimmt das Kompetenznetz Optische Technologien OptoNet e. V., das derzeit die Kooperation von 92 Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Kapitalgebern fördert. Im Fokus von OptoNet stehen vorrangig kleine und mittlere Unternehmen als Wachstumsträger Mitteldeutschlands. Unterstützt wird der Wandel substanziell durch den Ostdeutschen Sparkassenverband, dessen Geschäftsführender Präsident Claus Friedrich Holtmann die Aufbauarbeit nach der Deindustralisierung der 90erJahre als „geradezu sensationell, weltweit ohnegleichen“ bezeichnet. „Wir haben heute nicht nur eine der modernsten Infrastrukturen und zumeist sanierte Städte wie Dörfer, sondern auch leistungsfähige Kommunalverwaltungen und etliche neue Industrieinseln“, so Holtmann. Neben den traditionellen Branchen verweist er auf die Hochtechnologiestandorte für Umwelttechnologie, Nano- und Biotechnik sowie auf erneuerbare Energien und die Gesundheitswirtschaft, die inzwischen zur Weltspitze zählen. Ein weiterer erheblicher Vorteil sind die wettbewerbsfähigen Lohnstrukturen im Osten und die im Durchschnitt höhere Rentabilität als im Westen Deutschlands. DER DEUTSCHE INDUSTRIE- und Handelskammertag (DIHK) und die führenden Wirtschaftsinstitute sind sich deshalb einig: Die deutsche Wirtschaft wird 2008 wachsen, und der Motor werden die ostdeutschen Bundesländer sein. Allein die verarbeitende Industrie der neuen Bundesländer erwartet einen Zuwachs von 4,5 Prozent. Die Prognosen gehen davon aus, dass 2010 die ostdeutschen Länder bezüglich Wirtschaftswachstum Westdeutschland ein- bzw. überholen werden. Der traditionsreiche Wirtschaftsstandort Mitteldeutschland – mit seinen Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – ist dabei von maßgeblicher
Bedeutung. Nicht nur im nationalen Wettbewerb weiß er sich durchzusetzen. Er gilt als einer der interessantesten in Europa. Dies ergibt sich aus seiner zentralen Lage im Schnittpunkt europäischer Verkehrsströme sowie seiner Nähe zu den osteuropäischen Märkten. Die hervorragende Infrastruktur und verkehrstechnische Anbindung, sein Reservoir an hoch motivierten Fachkräften und eine potente Forschungsund Bildungslandschaft verleihen dem mitteldeutschen Wirtschaftsraum weitere Attraktivität. Die Unternehmen vor Ort sowie Kammern und Städte aus Sachsen, Sach-
sen-Anhalt und Thüringen verfolgen gemeinsam ein hochgestecktes Ziel: Bis 2015 wollen sie Mitteldeutschland zu einer der attraktivsten und innovativsten Wirtschaftsregionen Europas entwickeln. Die bisher geleistete umfassende Aufbauarbeit bildet die beste Grundlage, die ehrgeizigen Ziele tatsächlich zu erreichen. WEITERE INFORMATIONEN UNTER:
@
+ www.solarvalley.org
+ www.mitteldeutschland.com + www.it-mitteldeutschland.de
Hilfe beim Aufschwung Ost Sparkassen tragen maßgeblich zur Wirtschaftsentwicklung bei. Interview mit dem Geschäftsführenden Präsidenten des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, Claus Friedrich Holtmann. Herr Holtmann, welche Rolle spielen Sparkassen in Ostdeutschland? Unsere Sparkassen sind die Kreditinstitute, die am stärksten in der Region präsent sind. Sie haben einen direkten Draht zum Unternehmer um die Ecke und zur großen Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger. Marktanteile von 52 Prozent im Einlagengeschäft und 45 Prozent bei den Krediten an Selbstständige sprechen für sich. Vor allem sind unsere Sparkassen ein wichtiger und zuverlässiger Stützpfeiler der Wirtschaft. Gerade in sogenannten „strukturschwachen Gebieten“ sind sie Garanten dafür,
BEDEUTUNG „Unsere Sparkassen sind vor allem ein wichtiger und zuverlässiger Stützpfeiler der Wirtschaft“, unterstreicht Claus-Friedrich Holtmann.
dass es vorwärtsgeht und Entwicklung nachhaltig wird. Bei all dem darf man die zweite Seite von Sparkassen, die geradezu ein genetisches Merkmal darstellt, nicht übersehen: unser Gemeinwohlengagement. Neben den vielen Kolleginnen und Kollegen, die in Vereinen und Initiativen ein Ehrenamt wahrnehmen, stellen wir alle zehn Tage mehr als 1,5 Millionen Euro für die Förderung von Kultur, Sport, sozialen Projekten und der Jugend bereit. Das macht uns vor Ort so schnell niemand nach. Wie sehen Sie den Wirtschaftsstandort Ost? Anfang der 90er-Jahre hat Ostdeutschland eine gewaltige Deindustrialisierung erleben müssen. Was seitdem an Aufbauarbeit geleistet wurde, ist aber geradezu sensationell, weltweit ohnegleichen. Wir haben heute nicht nur eine der modernsten Infrastrukturen und zumeist sanierte Städte wie Dörfer, sondern auch leistungsfähige Kommunalverwaltungen und etliche neue Industrieinseln. Neben traditionellen Branchen wie Chemieindustrie, Schiffbau, Automobilbau und Metallindustrie haben sich im Osten inzwischen Hochtechnologie-Standorte entwickelt, die zur Weltspitze zählen. Wir sind führend bei der Umwelttechnologie, auf dem Feld der erneuerbaren Energien und punkten in der Gesundheitswirtschaft wie in der Biotechnologie. Die östlichen Bundesländer sind auch ein anerkannter Nanotechnik-Standort. Nicht zuletzt leben hier sehr gut ausgebildete Menschen und innovative Erfinder. Auch die Lohnstrukturen sind wettbewerbsfähig. Unsere Betriebe erreichen im Schnitt eine höhere Rentabilität als diejenigen in den westlichen Bundesländern – kein Wunder, dass laut ifo-Institut Ostdeutschland inzwischen einer der interessantesten Standorte überhaupt ist.Auf diese gemeinsame Aufbauleistung können die Deutschen insgesamt stolz sein. Weitere Infos unter: www.osv-online.de
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KUNDENBINDUNG
Brücke für eine enge Partnerschaft ERFOLGSFAKTOR Kunden erwarten eine umfassende Beratung und Betreuung. Dabei gilt: Konsequente
Kundenorientierung beginnt an der Führungsspitze und setzt sich bis zum Außendienst fort. bewerten, zeigt das Ergebnis des Wettbewerbs „Kundenorientierteste Dienstleister Deutschlands“, zu dem rund 10.000 Unternehmen aufgerufen waren: Schwäbisch Hall belegt den vierten Platz – und unter allen Finanzdienstleistern sogar Platz zwei! Interessanterweise benoten uns die Kunden generell umso besser, je länger sie einen Bausparvertrag besitzen und je öfter sie mit uns Kontakt haben. Mit welchen speziellen Erfolgshebeln versuchen Sie als Bausparkasse für Kunden attraktiv zu bleiben? Wir haben im Laufe der Jahre unser Kernprodukt Bausparen immer weiter verbessert und flexibilisiert: Sie können sich Ihr „Schwäbisch Hall“-Darlehen heute früher auszahlen lassen, Sie können es erhöhen, die Tarifvariante wechseln, die Bausparsumme teilen oder auf andere Personen übertragen, kurz: Sie können den Vertrag Ihren individuellen Bedürfnissen anpassen. Wir haben – teilweise schon vor Jahren – alle internen Prozesse bei der Bearbeitung von Kundenaufträgen und -wünschen so gestaltet, dass sie schnell und mit hoher Qualität ausgeführt werden können, und arbeiten weiter daran. Der dritte Erfolgsfaktor sind unsere 4.000 Außendienstkolleginnen und -kollegen bundesweit. Sie sind Vorreiter in Sachen Kundenorientierung. Als Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Immobilienfinanzierung kümmern sie sich nicht nur um die Beratung, sondern auch um die Zusammenstellung der komplexen Unterlagen, die gerade bei einer Baufinanzierung für den Laien nicht einfach ist. Ein Erfolgshebel ist die enge Zusammenarbeit unseres gut aufgestellten Außendienstes mit der Genossenschaftsbank vor Ort. Ein weiterer Faktor ist die Verbindung mit unserer Zentrale über ein ausgeklügeltes BeVORREITER Für Gerhard Hinterberger, Vorstand für Vertrieb und Marketing ratungs- und bei Schwäbisch Hall, ist Erfolg das Ergebnis nachhaltiger Kundenorientierung. Vertriebssystem.
Herr Hinterberger, vier von fünf Deutschen erwarten von ihrer Bank günstige Preise, transparente Konditionen und eine kompetente, kostenlose Beratung. Lassen sich diese Erwartungen erfüllen? Sie haben noch einen wesentlichen Aspekt vergessen: Drei Viertel der Kunden erwarten auch noch eine Präsenz ihrer Bank vor Ort. Kundennähe ist ein zentraler Baustein für eine nachhaltige Kundenbindung. Als Bausparkasse des genossenschaftlichen FinanzVerbunds profitieren wir und unsere 6,6 Millionen Kunden von der Stärke der Volks- und Raiffeisenbanken in der Fläche. Dass unsere Kunden auch die Beratung und Betreuung als kompetent und sympathisch
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Der Außendienst lebt ja per se von der Kundenorientierung, doch wie nah ist die Zentrale am Kunden? Bei uns in Schwäbisch Hall gehen täglich rund 14.000 Anrufe ein. Die 180 Kolleginnen und Kollegen in unserem Service-Center sind ausgebildete Bankkaufleute, sie erledigen die Kundenaufträge zum allergrößten Teil während des Gesprächs oder direkt danach. Wünscht der Kunde eine tiefer gehende Beratung bei sich zu Hause, greift unser Kundenbetreuer auf den elektronischen Terminkalender des „Schwäbisch Hall“-Beraters vor Ort zu und macht einen Termin. Schon am nächsten Tag kann das Beratungsgespräch stattfinden. Dabei nutzen alle Ansprechpartner bei Schwäbisch Hall die geschützte Kundendatenbank, in der alle Aufträge gespeichert sind. Diese enge organisatorische Verzahnung ist notwendig, damit „Schwäbisch Hall“-Kunden sich gut betreut fühlen – egal mit wem aus unserem Haus sie es zu tun haben. Der Vorstand erhält regelmäßig den Bericht über das Kunden-Feedback, der Einzelkritik, aber auch Anregungen und Verbesserungsvorschläge von Kunden beinhaltet. Wir verstehen diese enge Rückkopplung als Chance für weitere Verbesserungen. Wie bringen Sie Ihre Mitarbeiter dazu, die Kundenorientierung auch im täglichen Kundenkontakt zu leben? Es gibt keine Kundenorientierung ohne die Wertschätzung der Mitarbeiter und Vertriebspartner. Bei Schwäbisch Hall ist kundenorientiertes Verhalten in den Führungsleitlinien verankert und Inhalt der Mitarbeiter-Jahresgespräche. Auch unsere Aus- und Weiterbildung im Innen- und Außendienst zielt ab auf die kontinuierliche Verbesserung der Servicefähigkeit im Unternehmen. Außerdem bieten wir eine Ausbildung und ein Bachelor-Studium an, das auf die Karriere als Finanzberater für unsere Kunden vorbereitet. Wir alle – Belegschaft wie Vorstand – werden abhängig vom Unternehmenserfolg bezahlt. Diese systematische Kundenorientierung auf allen Ebenen ist die Grundlage für unseren Erfolg. Weitere Infos im Internet: www.schwaebisch-hall.de
unden finden und binden In den meisten erfolgreichen Unternehmen gibt es Programme, um aus der Laufkundschaft Stammkunden zu machen. ZUFRIEDENHEIT
von L. Mendelssohn undenorientierung ist für Unternehmen das wichtigste Kriterium, um am Markt erfolgreich zu sein. Nur zufriedene Kunden kommen wieder. Enttäuschte Kunden wenden sich ab. Doch was will der Kunde eigentlich? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Das weiß auch Peter Maas, Professor am Institut für Versicherungswirtschaft (I-VW) der Universität St. Gallen. „Kundenorientierung ist ein Mysterium, das nur schwer zu knacken ist“, erklärt Maas.
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DER EXPERTE FÜR Kundenorientierung hat untersucht, mit welchen Maßnahmen Unternehmen bei ihren Kunden punkten können. Schließlich sind Kundenzufriedenheit und Kundenloyalität die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Kundenorientierung. Doch nicht bei allen Unternehmen, die Kundenorientierung propagieren, bekommen Konsumenten diese auch zu spüren. Wie kundenorientiert sind deutsche Dienstleister also wirklich und was ist das Geheimnis ihres Erfolges? Bereits im dritten Jahr hat das I-VW in einer empirischen Studie die 50 kundenorientiertesten Dienstleistungsunternehmen in Deutschland ermittelt. Der Wettbewerb geht in diesem Jahr bereits in die vierte Runde und hat sich mittlerweile als Standard in der Messung der Kundenorientierung etabliert. Bei der Messung bedienen sich Wissenschaftler eines Modells aus der CustomerValue-Forschung, des sogenannten 7-KModells. Es verdeutlicht, wie facettenreich die Beziehung zwischen Unternehmen und Kunden geworden ist. So setzt sich der sehr abstrakte Begriff der Kundenorientierung
aus sieben Dimensionen zusammen: Kundenorientierung des Managements, Konfiguration, Kommunikation, Kommerzialisierung, Kompetenz, Kooperation und Kontrolle. Maximalen Erfolg verspricht die gleichmäßige Berücksichtigung aller Aspekte. Auf dem Weg zu einem kundenorientierten Dienstleister sollten Unternehmen Kooperationen eingehen. Die Zusammenarbeit mit Partnerfirmen ermöglicht es, Kundenwünschen besser nachzukommen und -probleme besser zu lösen. Auf gute Zusammenarbeit setzt auch Schwäbisch Hall, die dieses Jahr im Ranking der kundenorientiertesten Dienstleister Platz vier belegte. Der Baufinanzierer hat mit den Volksbank-Raiffeisenbanken einen starken Partner. „Kundennähe ist ein zentraler Baustein für eine nachhaltige Kundenbindung. Als Bausparkasse des genossenschaftlichen FinanzVer-
bunds profitieren wir und unsere 6,6 Millionen Kunden von der Stärke der Volksund Raiffeisenbanken in der Fläche“, erläutert Gerhard Hinterberger, Vorstand der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG. DAS IST NICHT alles, was der Immobilienfinanzierer für ein gutes Verhältnis zu seinen Kunden tut. Neben verbesserten Produkten, wie zum Beispiel flexiblen Verträgen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden abgestimmt sind, setzt Schwäbisch Hall auf eine hohe Beratungskompetenz und geschulte Mitarbeiter. „Ein Erfolgshebel ist die enge Zusammenarbeit unseres Außendienstes mit der Genossenschaftsbank vor Ort, ein anderer die Verbindung mit der Zentrale über ein ausgeklügeltes Beratungs- und Vertriebssystem“, so Hinterberger. Eine enge organisatorische Verzahnung ermögliche Beratungsgespräche schon am folgenden Tag. Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sollen die Servicefähigkeit im Unternehmen verbessern. Bei Schwäbisch Hall ist Kundenorientierung Chefsache. „Der Vorstand erhält regelmäßig den Bericht über das Kunden-Feedback. Wir verstehen diese enge Rückkopplung als Chance für weitere Verbesserungen“, erklärt Hinterberger. Auch im kommenden Jahr können sich Unternehmen für den Titel „Deutschlands kundenorientiertester Dienstleister“ bewerben. Die Teilnahme am Wettbewerb bietet Dienstleistungsunternehmen die Chance, sich branchenübergreifend zu vergleichen. WEITERE INFORMATIONEN UNTER:
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+ www.bestedienstleister.de
AUFRUF Prof. Peter Maas, I-VW, wirbt wieder um rege Teilnahme am Wettbewerb „Deutschlands kundenorientiertester Dienstleister“ im kommenden Jahr.
+ www.ivw.unisg.ch + www.kundenbindung-crm.de
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LESERTIPPS
Fehlendes Wissen über Rohstoffe
Goldene Aussicht für Edelmetall Trotz der jüngsten Entwicklung ist für viele Experten noch kein Ende der Rohstoff-Rallye in Sicht. Inzwischen haben Anleger vielfältige Möglichkeiten, in Rohstoffe zu investieren, z. B. in Form von Zertifikaten oder Exchange Traded Commodities (ETC) auf Indizes oder einzelne Rohstoffe. Edelmetalle befinden sich trotz der jüngsten Korrekturen im Aufwind. Besonders Gold als beliebtestes Edelmetall hat laut einer Studie der Landesbank BadenWürttemberg (LBBW) langfristig glänzende Aussichten. Sie prognostiziert dem gelben Edelmetall erneute Höhenflüge über die 1.000-Dollar-Marke. „In den letzten Jahren ist die Minenförderung aufgrund von technisch immer aufwendiger zu erschlie-
ßenden Goldvorkommen spürbar zurückgegangen. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, dann spricht allein die Verknappung des Angebots für steigende Preise“, so Studienautor Thorsten Proettel, LBBW-Analyst für Edelmetalle. Mit dem AIG PB Equity Fund, der vorwiegend in Aktien von Goldminen investiert, profitieren Anleger von der Goldpreisentwicklung. Dabei beschränken sich die Investments hauptsächlich auf Rohstoffindizes, Rohöl und Gold. Energieträger, Metalle und Landwirtschaftsprodukte sind in vielen Anlegerportfolios noch Mangelware. Dabei können sie einen wichtigen Beitrag zur Diversifikation leisten und als Ergänzung zu anderen Anlageklassen dienen.
Mangelndes Fachwissen beeinflusst die Anlageentscheidung der Deutschen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zum Interesse an Rohstoffinvestments. Nur etwa 17 Prozent der deutschen Kapitalanleger investieren derzeit in Öl, Gold, Kupfer oder andere Rohstoffe. Die Mehrheit der Teilnehmer einer Online-Umfrage unter 1.100 Kapitalanlegern gab als Hauptgrund fehlendes Wissen über diese Anlageklasse an. Dabei erwarten die meisten einen weiteren starken Preisanstieg, insbesondere bei Energieträgern, aber auch bei Metallen und Nahrungsmitteln. Gerade angesichts der aktuellen Finanzkrise bleibt die Risikostreuung ein wichtiger Aspekt bei Anlageentscheidungen, sodass die Wissens- und Informationsweitergabe durch Banken und Investmenthäuser weiter an Bedeutung gewinnt. Weitere Informationen unter: www.gfk.de
Gold – harte Währung in Krisenzeiten Die weltweite Nachfrage nach Rohstoffen wird auch in Zukunft auf hohem Niveau bleiben. Gerade in Krisenzeiten schätzen Anleger den Wert des Goldes, der nicht durch die internationale Geldpolitik beeinflusst werden kann. Finanzkrise, Inflation und unsichere Konjunkturaussichten lassen die Goldnachfrage weiter steigen. Gleichzeitig kann die jährliche Goldproduktion mit der großen Nachfrage nur schwer Schritt halten. Experten gehen daher von weiter steigenden Goldpreisen aus, auch wenn sich der Kurs für das Edelmetall in letzter Zeit deutlich nach unten korrigiert hat. Auch Joseph M. Foster, Fondsmanager bei Van Eck Global, einem auf „Hard Assets“ spezialisierten Vermögensverwalter aus New York, sieht in nächster Zeit kein Ende der Goldhausse. „Ich würde die gegenwärtige Schwäche des Goldes eher als Kaufgelegenheit betrachten. Erstens folgt das Gold einem saisonalen Muster: Die Nachfrage in den Sommermonaten bleibt tendenziell eher klein. Zweitens war der Goldpreis in der Vergangenheit stets starken Schwankungen unterworfen“, erläutert Foster. Der erfahrene Geologe verwaltet den AIG PB Equity Fund Gold der Schweizer AIG Private Bank Ltd.
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Mit dem Fonds können Anleger an der Goldhausse partizipieren. Der AIG PB Equity Fund Gold investiert hauptsächlich in Goldminenaktien. 25 Prozent des Fondsvermögens können in Gesellschaften angelegt werden, die andere Edelmetalle, Edelsteine oder Buntmetalle fördern. Das Portfolio ist in Aktien kleiner, mittlerer und großer Minenunternehmen aufgeteilt. Fondsmanager Foster setzt dabei vor allem auf die kleinen Unternehmen. Ihre Entwicklung ist stärker mit dem Goldpreis verknüpft und verspricht daher eine bessere Entwicklung als die Aktien großer Goldfirmen. Aufgrund der niedrigen Korrelation von Gold zu Aktien oder Anleihen ist der Fonds ein ideales Diversifikationsinstrument. Bereits eine geringe Beimischung von fünf Prozent optimiert das Depot. Die AIG Private Bank ist ein unabhängiger, weltweit vernetzter Partner für Finanzlösungen und bietet individuelles Private Banking sowie strukturierte Wealth-Management-Lösungen an. Die 1965 in Zürich gegründete Schweizer Privatbank ist spezialisiert auf die Vermögensverwaltung und Anlageberatung für private und institutionelle
Kunden. Weitere Informationen im Internet unter: www.aigprivatebank.com
INVESTIEREN Joseph M. Foster, Geologe und Fondsmanager des AIG PB Equity Fund Gold, sieht die saisonalen Schwankungen als gute Kaufgelegenheit an.
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Starke Abwehr JANUSKÖPFIG In der globalen Informationsgesellschaft wach-
sen nicht nur die Chancen, sondern auch die Risiken.
von Cornelia Hornschild er Skandal um den illegalen Handel mit Millionen Kundendaten hat das Thema IT-Sicherheit wieder verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Laut einer vom Technologiekonzern IBM durchgeführten Studie waren bereits 75 Prozent aller deutschen Mittelständler schon einmal von Viren- und Trojaner-Attacken betroffen. Besonders gefährdet sind dabei Banken, doch das Risiko erstreckt sich praktisch auf alle Branchen. Gegen ungebetene „Gäste“ aus dem Unternehmensnetzwerk helfen nur innovative
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Sicherheitslösungen. Mit irgendeiner Antiviren-Software ist es dabei nicht getan: Angesichts ständig neuer Bedrohungen ist die Aktualität des Produkts ein entscheidendes Kriterium. Sicherheitsspezialisten wie beispielsweise Kaspersky Lab halten ihre Software daher stets auf dem neuesten Stand. VERSTÄRKTE VERNETZUNG UND zunehmende Mobilität erfordern zudem Lösungen, die auch die Sicherung von Laptop und PDA gewährleisten. Darüber hinaus ist auch E-Mail-Security sehr gefragt, was nicht nur
auf eine exorbitante Spamquote von über 99 Prozent zurückzuführen ist. DER EINFALLSREICHTUM DER Cyber-Kriminellen und das geschärfte Sicherheitsbewusstsein der Unternehmen sichern der Security-Branche ständig wachsende Abnehmerzahlen und erfordern ständig neue Lösungen. Für 2008 rechnet das Marktforschungsinstitut Gartner mit einem Umsatzvolumen von 10,5 Milliarden Dollar – das sind 11,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die zu erwartende Tendenz: weiter steigend.
Im Visier der Cyber-Kriminellen Sich mit nur einer Lösung gegen diverse Bedrohungen schützen. Über eine Million Viren sind derzeit in den Datenbanken des russischen IT-Sicherheitsspezialisten Kaspersky Lab registriert – täglich kommen bis zu 2.000 neue Signaturen hinzu. Egal ob Großkonzern oder Mittelstand: Die Bedrohungslage unterscheidet sich kaum. Wenn es um Industriespionage geht, sind viele Mittelständler mindestens genauso interessant wie ein Branchenriese. Und für einen Angreifer, der mit einem automatisierten Tool nach verwundbaren Servern sucht, sieht jedes Webangebot gleich aus, solange es Sicherheitslücken aufweist. Neben einer Firewall ist eine zuverlässige Antiviren-Software unerlässlich für den Schutz des Unternehmensnetzwerks. Das wichtigste Auswahlkriterium ist die Erkennungsrate als Maß für die Fähigkeit, einen Schädling identifizieren zu können. Eine objektive Einschätzung können unabhängige Tests geben, bei denen Kaspersky-Lab-Produkte regelmäßig Spitzenplätze belegen. Die AntivirenDatenbank von Kaspersky Lab wird stündlich aktualisiert, was im Monatsdurchschnitt rund 700 Aktualisierungen bedeutet. Im Fall einer Epidemie ist
die Datenbank innerhalb kürzester Zeit auf dem neuesten Stand. Große Unternehmen können ihr oft weit verzweigtes und offenes Netzwerk optimal mit den Produkten der Kaspersky Open Space Security sichern. Hier sind verschiedene Schutzkomponenten für Workstations, Mail-Server und File-Server integriert. Aber auch Laptops und Smartphones sind in den Schutz eingebunden. Die Qualität des Schutzes zeigen auch die zahlreichen Zertifikate für die Produkte: So ist Kaspersky Anti-Virus für Windows Server Enterprise Edition als einzige Sicherheitslösung für Citrix-Produkte zertifiziert und wird auch von Microsoft empfohlen. Für mittelständische Unternehmen hat Kaspersky Lab zudem spezielle Lösungen im Angebot: Kaspersky Open Space Security für kleine und mittlere Unternehmen enthält im „5+1 Base Pack“ fünf Workstation-Lizenzen und eine Server-Lizenz. Erweiterbar ist das Paket durch das „5 Workstations Expansion Pack“, das noch einmal fünf Lizenzen für Kaspersky Anti-Virus für Workstations enthält. So können auch wachsende kleinere Un-
SICHERHEIT Im Bereich der Industriespionage sind kleine und mittelständische Unternehmen mindestens genauso interessante Ziele wie die Branchenriesen. ternehmen ihre Lizenzen unkompliziert an die zunehmende Zahl der Arbeitsplätze anpassen. Somit ist zuverlässige Sicherheit gewährleistet. Weitere Informationen unter: www.kaspersky.de
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SOFTWARE
Mietlösungen als Alternative von Oliver Hammel RP-on-demand-Lösungen gehören die Zukunft. In Zeiten leerer Kassen fehlt es Unternehmen an Geld, um neue Software zu kaufen. Prof. Dr. Norbert Gronau, Lehrstuhlinhaber des Bereiches Wirtschaftsinformatik an der Universität Potsdam, bestätigt dies. „Nach meiner Erfahrung warten Unternehmen mit der Entscheidung für ein neues ERP-System, bis der Schmerz unerträglich geworden ist. Erst wenn die Funktionalität fehlt, Datenunstimmigkeiten so gravierend werden, dass die Einführung eines neuen ERP-Systems unausweichlich ist, wird über die Anschaffung eines neuen Systems entschieden.“ Hinzu kommt, dass durch unnötiges Warten hohe Opportunitätskosten entstehen können, aus denen dann ganz erhebliche Wettbewerbsnachteile resultieren. On-demand-Lösungen können daher nicht nur im Bereich der hohen Kosten Abhilfe schaffen. Installation, Updates, Inkompabilitäten, Datensicherung, Betriebssystemwechsel, Serverkosten und Administrationsarbeit fallen weg. Dies kann sich gerade in kleineren Firmen zum entscheidenden Vorteil entwickeln, da nicht vorhandenes Technik-Know-how sonst teuer eingekauft werden müsste. Größere Firmen profitieren noch in einer anderen Weise. Der Spareffekt ist noch größer als bei kleineren Unternehmen, da deren Betriebskosten für ein Client-Server-System mit der Anzahl der Arbeitsplätze stark ansteigen. Ein weiterer Vorteil, der für alle Unternehmen gilt: Systemausfälle, die Unternehmen vor eine große Herausforderung stellen und mit hohen Kosten zu Buche schlagen, fallen mit On-demand-Software weg. Der ERP-Hersteller SoftM setzt mit seiner Lösung „Semiramis“, einer vollständig internetbasierten und flexiblen, skalierbaren Anwendung für alle betriebswirtschaftlichen Bereiche, auf Nutzerakzeptanz.
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NEUE FUNKTIONEN WERDEN bei On-demand-Lösungen in kleinen Dosen bereitgestellt. Die Praxis zeigt, dass Kunden die kontinuierliche Weiterentwicklung als äußerst positiv empfinden. Voraussetzung ist allerdings, dass Stabilität, Sicherheit und Zuverlässigkeit gewährleistet sind. Daher stoßen vor allem neue Mietmodelle in kleineren Unternehmen, die bislang nicht über eine geeignete IT-Infrastruktur und die entsprechenden
ERP on Demand im Mittelstand Software zur Miete bietet Flexibilität und Kostentransparenz. Immer mehr Unternehmen setzen in der IT auf Dienstleister. Auch im ERP-Markt hat sich dieser Trend in jüngster Zeit stark entwickelt, wie die Studien zahlreicher IT-Analysten zeigen. Angetrieben von den Möglichkeiten und Freiheiten der On-Demand-Lösungen ziehen jetzt auch mittelständische Unternehmen Mietmodelle in Betracht, vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen stimmen – wie bei der ERPII-Software Semiramis. Ob Experton, Forrester, Gartner Group oder Techconsult – die IT-Analysten sind sich einig, dass der Markt für Software on Demand oder Software as a Service in den kommenden Jahren stark ansteigen wird. Die jährlichen Wachstumsraten sind
WEITERE INFORMATIONEN UNTER:
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+ www.softguide.de + www.erp-management.de + www.wi.uni-potsdam.de + www.competence-site.de/erp
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Ressourcen verfügen, auf großes Interesse. Dazu Prof. Gronau: „On-demand-Lösungen bieten erhebliche Vorteile bei Verfügbarkeit und Datensicherheit. Auch eine Ausweitung der benötigten Hardware ist bei Ondemand-Technologien problemlos möglich.“ Dies ist insbesondere dann recht schnell notwendig, wenn der Mittelständler aufgrund höherer Nachfrage expandieren muss. Den Lösungen steht eine erfolgreiche Zukunft bevor. Marktforschungsunternehmen prognostizieren den Anbietern der „Mietsoftware“ in den kommenden Jahren weiter hohe Zuwächse.
FLEXIBEL „Semiramis ist für das Internet und damit für den On-Demand-Bereich konzipiert“, macht Ralf Gärtner, Vorstandsmitglied der SoftM AG, deutlich.
speziell im ERP-Bereich sehr hoch.Angetrieben wird die Nachfrage nach Mietmodellen nicht zuletzt durch wirtschaftliche Überlegungen. Die Anfangsinvestitionen für eine ERP-Einführung sinken und – was strategisch noch wichtiger ist – das On-DemandModell verschiebt Softwareausgaben unter betriebswirtschaftlichen Aspekten vom Block der Investitionskosten zu den Betriebsausgaben. Aus fixen werden variable Kosten. Neben den wirtschaftlichen Aspekten spielt die Flexibilität eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für On-Demand-Modelle: Der Kunde ordert eine Lösung für eine bestimmte Anzahl von Usern und kann den Einsatz nach Bedarf skalieren. Je nachdem, wie sich das Unternehmen entwickelt, kann die Benutzerzahl erhöht oder gesenkt werden, neue Standorte lassen sich problemlos einbinden. Voraussetzung dafür, dass sich ein ERP-System im On-Demand-Modell einsetzen lässt, ist eine moderne Softwarearchitektur. Die vollständig in Java entwickelte ERPII-Semiramis ist dafür optimal ausgestattet. „Die Software wird komplett über den Webbrowser bedient und erfordert keinerlei Installation am Arbeitsplatz. Die Benutzer können von beliebigen Orten uneingeschränkt auf die komplette Funktionalität zugreifen“, erläutert Ralf Gärtner, Marketingvorstand der SoftM AG, die Vorteile. Die ITInfrastruktur für Semiramis On Demand stellt IBM zur Verfügung und damit ein weltweit führender ITInfrastruktur-Anbieter, der wie kein anderer Verfügbarkeit, Sicherheit, Back-up und Skalierbarkeit gewährleisten kann. Vertrieben, eingeführt und betreut wird Semiramis On Demand vom SemiramisPartnernetzwerk aus 25 erfahrenen System- und Beratungshäusern. Die Kosten lassen sich klar kalkulieren: Der Kunde zahlt einen definierten Preis pro User pro Monat. www.semiramis.com
MANAGEMENT
Erfolg mit
Gefühlen Das Eventmarketing hat sein Glamour-Image abgelegt und ist zur ernsthaften Markendisziplin geworden. PROFESSIONELL
von Annic Kolbrück n der schriller werdenden Werbewelt wird die Ansprache zunehmend aufmerksamkeitsresistenter Zielgruppen immer schwieriger. Herkömmliche Werbung reicht oft nicht mehr aus, um Botschaften zu transportieren. Für Eventagenturen ist es daher eine Herausforderung, ihre Kunden in erlebbare dreidimensionale Markenwelten eintauchen zu lassen. Dies
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bedeutet nicht weniger, als die räumliche und zeitliche Übersetzung von Markenbotschaften zu zelebrieren – ein lukrativer Markt, denn Eventmarketing ist trotz des großen Aufwands inzwischen integraler Bestandteil des Kommunikationsmixes vieler großer Markenartikler. Im Allgemeinen bezeichnet Eventmarketing die zielgerichtete und systematische Planung von Veranstal-
tungen, Messen, Konferenzen, Veranstaltungen etc. Ein solches Event wird dabei als ein absatzpolitisches Instrument oder eine image- und meinungsbildungsfördernde Maßnahme angesehen. Unternehmen versuchen dadurch ihre Ziele im Rahmen ihrer Marketing-Kommunikation der jeweiligen Zielgruppe näher zu bringen. Anders als noch in den Neunzigerjahren stellt das Event-
ERFOLGREICH
Public Viewing als innovatives Eventprojekt
Das Umsatz-Ranking der Eventagenturen, das dieses Jahr von den Fachzeitschriften W & V und Horizont gemeinsam mit dem Forum Marketing Eventagenturen (FME) erstellt wurde, nennt ein durchschnittliches Wachstum von 7,8 Prozent in der Live-Kommunikation. Damit wird deutlich, warum die passepartout agentur für events GmbH mit einem Zuwachs von 32 Prozent von Platz 19 auf Platz 12 geklettert ist und damit zum Aufsteiger des Jahres wurde. „Es ist schon wie ein Adelsschlag, wenn man das wohl schönste und exklusivste Public Viewing zur Fuß-
balleuropameisterschaft in der Schweiz am Standort der deutschen Nationalmannschaft ausrichten darf“, freut sich Thorsten Kalmutzke, geschäftsführender Inhaber der Agentur passepartout. Bereits eine Woche vor Beginn der Fußball-EM 2008 reiste eine 15köpfige Crew in den Schweizer Nobelurlaubsort Ascona, um die technischen Voraussetzungen für ein sechswöchiges Public Viewing der Extraklasse zu realisieren. Doch auch nach dem Abpfiff des Finales hieß es für das Team noch nicht Abbauen. Es gab noch eine einwöchige „Nachspielzeit“, denn bereits einen Quelle: Santander
Tag vor dem Finale startete das Ascona Jazz Festival, das mit 70.000 Besuchern zu den weltgrößten Jazz Festivals zählt. Erstmals in ihrer zehnjährigen Firmengeschichte wurde die Agentur im Bereich der Formel 1 tätig. „Die Formel 1 gilt nicht nur im Motorsport, sondern auch in der Live-Kommunikation als die Königsklasse“, so Thors-
ten Kalmutzke. Für die Santander Consumer Bank AG, eine Tochter der spanischen Grupo Santander, kreierte passepartout eine eigene Erlebniswelt auf der Fanmeile und gestaltete ein exklusives Galadiner für die VIP-Gäste zum Formula 1 – Großer Preis Santander von Deutschland 2008 am Hockenheimring. www.passepartout-gmbh.de
MANAGEMENT
marketing heute einen wichtigen Bestandteil der Kommunikation dar. Die Wirkungsweise dieser Kommunikationsform wurde bereits umfangreich wissenschaftlich dokumentiert und in der Fachliteratur ausführlich dargelegt. Die Nähe zum Kunden ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, um im schärfer werdenden Wettbewerb erfolgreich zu bestehen. Es wird viel Geld investiert, um in diesem Bereich erfolgreich zu agieren. Über zwei Milliarden Euro gaben deutsche Unternehmen 2007 für Marketing-Events aus. Auch dieses Jahr könnten 2,2 Milliarden
Euro erwirtschaftet werden, so ein Ergebnis des Eventklimas 2007, das TNS-Infratest, Hamburg, im Auftrag des Forums Marketing Eventagenturen (FME) im zweijährlichen Turnus durchführt. Gegenüber den Gesamtwerbeausgaben in Deutschland, die 2008 bei über 71 Milliarden Euro liegen werden, noch nicht viel. Doch die Branche hat Potenzial und von diesem wollen viele profitieren. Das Geschäft ist kompliziert geworden, denn der Markt der Anbieter von Agenturleistungen, Locations, Incentives etc. ist relativ unübersichtlich und die Auswahl nimmt stetig zu. Inzwischen setzen
Spot on für den Sport Highlight für Eventprofis: Der „Ball des Sports“! ist eine spannende Herausforderung, denn hier kommt es darauf an, die Tradition der Veranstaltung innovativ weiterzuentwickeln und mit einem sportlichen Leitthema zu verbinden“, erklärt Michael Brohm, Geschäftsführer von munich one live communications. 2007 wurden die Münchner Eventprofis erstmals von der Stiftung Deutsche Sporthilfe beauftragt, die Aufgabenbereiche Konzeptentwicklung und Planung, architektonische Ausgestaltung, Entertainmentprogramm sowie Ablaufkoordination der Gala zu verantworten. Das machte die Agentur so gut, dass sie für ihre erfolgreiche Leistung prompt mit dem Blach Event Award (BEA) in der Kategorie „Bester Presse- und Medienevent“ ausgezeichnet wurde. Zum dritten Mal in Folge werden die Spezialisten von munich one im Februar 2009 den „Ball des Sports“ realisieren. „Wir wollen mit originellen Ideen, internationalen Stars und spannenden Showacts ein Highlight im Veranstaltungsjahr setzen. Inhaltlich wollen wir zeigen, was die Sporthilfe leistet und den Sport in vielfältiger Weise in den Mittelpunkt stellen“, beschreibt Brohm die Ziele des Events. Damit dies erfolgreich gelingt, werden in der finalen Umsetzungsphase über tausend Spezialisten in rund 15.000 Telefonaten entscheidende Details klären und rund 800 Arbeitsstunden absolvieren. „Dieser Kraftakt kann nur gelingen, wenn alle Partner Hand in Hand zusammenarbeiten und sich für den Erfolg des Balls einsetzen“, unterstreicht Michael Brohm die besondere Herausforderung für ein besonderes Event-Highlight. Spot on HÖCHSTLEISTUNG Beim „Ball des Sports“ setzt die Münchner Eventfür den Sport! www.munich-one.com agentur munich one live communications GmbH Maßstäbe.
Quelle: munich one live communications
Wiesbaden im Februar: Wenn 150 Athleten, darunter 50 aktuelle Welt- und Europameister, über den roten Teppich schreiten, wenn das Who is Who der deutschen Politik und die Top-Entscheider des hiesigen Wirtschaftsstandortes am gemeinsamen Tisch Platz nehmen, wenn illustre Gäste aus dem Showbusiness gut gelaunt in die Kamera lächeln – dann ist es wieder so weit: Der „Ball des Sports“ öffnet seine Pforten. Spot on für den Sport! Seit fast vierzig Jahren lädt die Stiftung Deutsche Sporthilfe jährlich zu dieser erfolgreichen Wohltätigkeitsveranstaltung ein. Der „Ball des Sports“ ist ein Highlight, ein Erlebnis für die Gäste und eine echte Herausforderung für all diejenigen, die den Veranstaltungserfolg verantworten. München im September: Ein Kernteam von zehn Eventspezialisten der Münchner Premiumagentur munich one live communications GmbH konzipiert die Ideen und den Rahmen für den kommenden „Ball des Sports“ in gemeinsamer Abstimmung mit dem Auftraggeber Stiftung Deutsche Sporthilfe. „Bereits die konzeptionelle Startphase
PROFESSIONALISIERUNG Lobt einen jährlichen nationalen Wettbewerb für Marketing-Events aus: Michael Preiswerk, Vorstandssprecher des ADC.
viele Unternehmen sogar schon auf eigene Brandlands, um das außergewöhnliche Markenerlebnis zu bieten. Diese Brandlands bzw. Themenwelten öffnen sich für fremde Unternehmen und steigen zum Teil selber in die Veranstaltungsorganisation ein: Erst tagen, dann Gas geben, das können Gruppen beispielsweise in der Porschewelt in Leipzig. Dort können Firmen für ihr Seminar neben der Tagung und dem Catering gleich noch das Entspannungsprogramm zum Abschluss buchen. Eine Runde im Porsche auf der Teststrecke, das ist ein Highlight nach anstrengender Kopfarbeit. Und die Marke Porsche selber profitiert natürlich auch vom positiven Erlebnis. Neben Brandlands wie der Autostadt Wolfsburg, der BMW-Welt oder den Kristallwelten von Swarovsky buhlen auch immer mehr Museen, Science-Center, aber auch temporäre Erlebniswelten wie der ThyssenKrupp-Erlebnispark um die Aufmerksamkeit der Kunden. IN DER TAT hat die Wertschätzung für Events zugenommen, im gleichen Maße WEITERE INFORMATIONEN UNTER:
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+ www.fme-net.de + www.famab.de + www.adc.de + www.adam-award.de + www.eva-award.de
wie eine Professionalisierung der Branche eingetreten ist. Ein Beispiel für die Akzeptanz des Marketingtools ist auch die Aufnahme der Kategorie „Events“ in den jährlichen Wettbewerb des Art Director Clubs (ADC) Deutschland. Der ADC, lange Hort der klassischen Werbung, hat erkannt, dass am Thema mit seinen vielen Facetten kein Weg vorbeiführt. So entwickelte sich die neue Kategorie innerhalb von nur zwei Jahren zum Shootingstar mit zweistellig wachsender Einsenderzahl. „Als größter Wettbewerb mit der weltweit größten Kreativausstellung ist der ADC-Award Benchmark – weit über die klassische Werbung hinaus auch in den nicht klassischen Disziplinen“, betont ADC-Vorstandssprecher Michael Preiswerk. Was die ADC-Jury in diesem Jahr beeindruckte: „Die ausgezeichneten Events waren perfekt auf das Produkt abgestimmt, außerdem noch mutig und konsequent in der Umsetzung – und setzen damit Maßstäbe“, so das Resümee von Jurymitglied Cedric Ebener von der Eventagentur CE+CO, Hamburg. Ob Public Event für die breite Öffentlichkeit, firmeninternes Corporate Event oder Incentive – das Ziel bestimmt den Rah-
Umsatz im Eventmarketing Corporate Events machen mehr als die Hälfte der Umsätze im Eventmarketing aus. 54 Corporate Events
Sonstige Events Exhibtion Events
Umsatzangaben: in Prozent
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9 Mitarbeiter-Events und Incentives
20 Public Events
Quelle: Annic Kolbrück
men: Das Canon Kick off 2008 richtete sich zum Beispiel an die Belegschaft der Hauptverwaltung Canon Deutschland, Vertriebsmitarbeiter und Techniker. BEI DER SUCHE nach einem ganzheitlichen Eventkonzept für die Jahresauftaktveranstaltung griff die Agentur passepartout aus
Geldern das Thema Fußball auf, weil die Firma Canon ihr Hauptaugenmerk im Rahmen ihrer Sponsoringaktivitäten auf die Fußball-Europameisterschaft 2008 legte. passepartout entwickelte ein Konzept zum Thema „EURO 2008 sponsored by Canon“. Aktuell, informativ und unterhaltend wurden sowohl die Kernelemente der Tagung, wie der Jahresrückblick, Rednerbeiträge und Ehrungen, als auch die Dekoration und die gemeinsame After-Show-Party durch das Fußball-Motto geprägt und entsprechend gestaltet. Den knapp 1.000 Teilnehmern sollte ein informativer, teambildender und interaktiver Tag geboten werden. Die Agentur setzte ein schlüssiges und in sich durchdekliniertes Motto in eine perfekt inszenierte Veranstaltung um – nur ein Beispiel, wie Corporate Event und Incentive eine gute Verbindung eingehen können. WAS FÜR EIN breites Tätigkeitsspektrum die Branche aufweist, zeigt ein anderes aktuelles Beispiel: Der Hamburger Michael Vagedes weitete seine Aktivitäten in der Luftfahrtbranche aus. Im Juni konzipierte er mit seinem Team den Messestand des Bun-
Glaubwürdigkeit durch erlebbare Kommunikation Live-Kommunikation ist die beste Lösung, um in der internen Kommunikation neue Wege zu gehen. Vorausschauende Unternehmenslenker wissen es: Die interne Kommunikation ist längst zum Rückgrat der vernetzten Unternehmenskommunikation geworden. Handlungsbedarf gibt es ganz besonders bei Neuausrichtung in der Unternehmenskultur, beispielsweise bei Zusammenschlüssen von Unternehmen oder Umstrukturierungen, die Veränderungen im Personalbereich mit sich bringen. Das wichtigste bei umwälzenden Veränderungen im Unternehmen ist, sie frühzeitig und umfassend kommunikativ auf allen Ebenen zu begleiten. Dabei ist die überzeugendste und effektivste Form der internen Kommunikation die Live-Kommunikation. Darunter wird die Inszenierung von Botschaften, Unternehmen, Marken und Ideen vor Publikum verstanden. Botschaften werden glaubhaft und nachhaltig in den Köpfen der Zielgruppe verankert und die Menschen im besten Sinne des Wortes bewegt. Doch wie stellen die Verantwortlichen im Unternehmen sicher, dass sie ihre Kommunikationsziele auf diesem Weg auch tatsächlich erreichen? Welche Faktoren führen zum Erfolg? Und wie lässt
sich Live-Kommunikation in die bestehende Kommunikationsstrategie einbinden? Den Schlüssel dazu sieht Michael Vagedes von der gleichnamigen Hamburger Agentur für Live-Kommunikation in der strategischen und kreativen Beratung des Kunden. „Die Grundlage der Zusammenarbeit mit unseren Kunden bildet immer eine intensive Auseinandersetzung mit der individuellen Situation des Unternehmens, seinen Kommunikationszielen und der sich daraus ergebenden Aufgabenstellung. Konzepte von der Stange sind für uns keine Lösung“, sagt er und er muss es wissen. Michael Vagedes verfügt nämlich über zwanzig Jahre Branchenerfahrung. Mit seiner inhabergeführten Agentur gehört er zu den Pionieren in der Szene der Agenturen für Live-Kommunikation. Seit 1988 und damit länger als viele seiner Mitbewerber ist er fest und erfolgreich am Markt etabliert und steht für Beratungsstärke, Innovation und Kreativität. Die zumeist langjährigen Kunden kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen wie beispielsweise Automobilindustrie, Luftfahrt, Food, Banken, Luxusgüter und Politik. Hauptstandort ist
Hamburg, zwei weitere Büros betreuen Kunden in Berlin und Düsseldorf. www.michael-vagedes.de
BERATUNGSSTÄRKE Michael Vagedes weiß dank seiner Erfahrung um die Vorzüge individueller strategischer und kreativer Beratung seiner Kunden.
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desministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) auf der Internationalen Luftund Raumfahrtausstellung (ILA). Für Lufthansa Technik entwickelt die Agentur für Live-Kommunikation ein Rahmenprogramm für eine internationale Konferenz, die im September in Hamburg stattfinden wird. Die Gewichtung beim Einsatz verschiedener Eventarten ist durchaus unterschiedlich. Mehrheitlich nutzen Unternehmen das Tool zur internen Kommunikation. Betrachtet man die Aufteilung des Umsatzes, so machen Corporate Events mit einem Anteil von 54 Prozent weiterhin das Gros des Um-
satzes bei Eventagenturen aus. An zweiter Stelle stehen Public Events mit knapp 20 Prozent, gefolgt von Mitarbeiter-Events und Incentives mit rund neun Prozent. Etwas abgeschlagen rangieren Exhibition Events (vier Prozent), 13 Prozent entfallen auf sonstige Events. Der Trend für die Branche ist positiv. Laut Eventklima gehen 69 Prozent der für die Studie befragten Unternehmen davon aus, dass Eventmarkting sich zunehmend als Instrument der integrierten Markenführung entwickeln wird. 2009 soll der Umsatz sogar auf 2,6 Milliarden Euro steigen. Längst ist das Geschäft auch interna-
Motivation und Information Mit Führungskräfte-Tagungen Potenziale erkennen und fördern. Die Vok Dams Gruppe gehört zu den international führenden Agenturen für Events und Live-Marketing. Colja M. Dams, geschäftsführender Gesellschafter, sprach mit VISAVIS über aktuelle Herausforderungen bei der Konzeption und Umsetzung von Führungskräfte-Tagungen. Herr Dams, welchen Stellenwert haben heute Führungskräfte-Tagungen bei der Unternehmenskommunikation und im Bereich des EventMarketings? Motivierte und informierte Führungskräfte sind der Schlüssel zum Erfolg eines jeden Unternehmens. Nicht nur die großen Player wie Evonik Industries,
ERFOLGSFAKTOR „Motivation und Information der Mitarbeiter sind für jedes Unternehmen von besonderer Bedeutung“, unterstreicht Colja M. Dams.
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Deutsche Bank oder Mercedes-Benz haben das erkannt. Auch mittelständische Unternehmen nutzen zunehmend das Potenzial, das in der professionellen Mitarbeiterkommunikation steckt. Welche Herausforderungen gilt es hier besonders zu beachten? Während die perfekte organisatorische Durchführung großer Events heute zu den Standards professioneller Agenturen gehört, ergeben sich im Bereich der kommunikativen Beratung, der strategischen Ausrichtung und der kreativen Umsetzung noch erhebliche Unterschiede in den Leistungsangeboten. Welche Agenturen können diesen hohen Anspruch abdecken? Eine besondere Herausforderung ist es, eine Veranstaltung zu organisieren, die einerseits dem Informationsbedarf gerecht wird, andererseits immer wieder neue motivierende und aktivierende Akzente setzt. Es geht also um die Kompetenz bei Inhalt und Umsetzung. Aus diesem Anspruch ergibt sich das Anforderungsprofil an die Agenturen. Wie sieht dieses Anforderungsprofil in der praktischen Umsetzung aus? Events müssen die Bedürfnisse der Zielgruppe befriedigen. Ein hochwertiges Programm, Freiraum für Kommunikation und Dialog, Involvement und Integration und nicht zuletzt eine professionelle Organisation sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung. Was heißt das für die Zusammenarbeit? Dies ist eine Aufgabe, die eine enge Zusammenarbeit zwischen den Führungskräften des Unternehmens einerseits und den Kommunikationsberatern der Event- oder Live-Marketing-Agenturen andererseits voraussetzt – eine anspruchsvolle und interessante Aufgabe. Weitere Informationen finden Sie unter: www.vokdams.de
tional vernetzt. China ist einer der Märkte, in denen Events im Kommen sind. Repräsentativ für das boomende Geschäft im Reich der Mitte ist das Audi-Eisfestival, das die Münchner Agentur munich one live communications mit großem Erfolg inszenierte. 600 Gäste aus Wirtschaft und Politik waren nach Nordchina gereist, um eine spektakuläre Modelleinführung zu verfolgen. Der Agentur gelang es, den Audi-Claim „Vorsprung durch Technik“ eindrucksvoll umzusetzen und das positive Image des Marktführers in China zu verstärken. BEI DER FÜLLE der Veranstaltungsformen und Agenturen fällt es Event-unerfahrenen Unternehmen schwer, das richtige Konzept und den passenden Dienstleister für ein Projekt zu finden. Hier will das FME mit einem Qualitätskodex helfen, den alle im Verband organisierten Agenturen tragen. Der Kodex soll Sicherheit und Transparenz für Auftraggeber gewährleisten, indem der effektive Ablauf des Projektmanagements und die Kommunikationswirkung des Marketing-Events und dessen Monitoring gewährleistet werden. Manche Agenturen bieten auch Weiterbildung an. Die Wuppertaler Vok Dams Gruppe beispielsweise ist mit dem hauseigenen Institut für Live-Marketing in die strategische Eventberatung eingestiegen und agiert mit der ILM-Akademie als Organisator und Veranstalter von Kongressen und Seminaren. Zielgruppe sind alle jene, die in kurzer Zeit geballte Kompetenz und aktuelles Wissen für ihre tägliche Arbeit zu den neuen Top-Themen des Marketings vermittelt bekommen wollen. Ein solcher Service ist nicht zu unterschätzen, denn bei aller Begeisterung für Events hapert es auf Kundenseite oft noch mit der Erfolgskontrolle. Sie ist längst nicht bei allen Unternehmen etabliert. Einige schreckt der Aufwand, da eine umfassende Kontrolle sich immer über den gesamten Prozess des Eventmarketings erstreckt und drei Ebenen umfasst: das Audit im Vorfeld, die Ablaufkontrolle sowie die Ergebniskontrolle, wobei verschiedenste Instrumente von der Teilnehmerbefragung bis zur Medienresonanzanalyse zum Einsatz kommen können. Dank solch neutraler Bewertungstools wird verhindert, dass das Event als Flop gewertet wird, nur weil die Häppchen nicht nach Geschmack des Vorstandes waren – alles schon passiert.
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Die Oase im Süden der Alpen Das Gsieser Tal ist ein Seitental des Pustertals in Südtirol. Im Nordosten wird das sich etwa 20 km lang erstreckende Tal von einem Teil des Alpenhauptkamms begrenzt und bildet die Grenze zu Österreich. Eine gut ausgebaute Straße führt durch das weite Tal und verbindet drei idyllisch gelegene Dörfer mit insgesamt etwa 2.000 Einwohnern. Das weite, sehr sonnige Tal bietet vor allem Ruhe und Entspannung. Viel Natur, die gute Luft und eine intakte Kulturlandschaft machen das Gsieser Tal zu einer Oase der Erholung. Das gut ausgebaute Wandernetz mit einer Vielzahl von markierten Wanderwegen lädt Wanderfreunde jeden Alters ein. Almhüttenbesitzer verwöhnen die erschöpften Wanderer mit ihren kulinarischen traditionellen Gerichten. Skibegeisterte können sich das Gsieser Tal durch Langlaufwandern erschließen. Mit dem Berglift lassen sich die Abfahrtspisten bequem erreichen. Infos unter: www.gsieser-tal.com
Südtiroler Wein für Genießer Der Gewürztraminer, auch als Roter Traminer bezeichnet, ist eine außergewöhnliche Traminer-Weißweinsorte. Die Abstammung der Rebsorte ist nicht bekannt, der Name aber stammt vom Südtiroler Ort Tramin. Der „Baron Salvadori“ hat eine goldgelbe Farbe und ein intensives und aromatisches Bukett. Aromen von frischen Rosen, Gewürznelken und Lychees prägen diesen Gewürztraminer. Am Gaumen weist er große Fülle und Kraft auf. Im Abgang ist er geschmeidig und konzentriert, voll und lang. Aufgrund seines angenehm trockenen und leicht würzigen Aromas eignet sich der Weißwein gut zu Fisch und Gänseleber, darüber hinaus auch zur orientalischen Küche. Der Gewürztraminer gibt aber auch einen vorzüglichen Aperitif- oder Dessertwein ab. Informationen unter: www.kellerei.it
Erholung an der Quelle WOHLGEFÜHL Ruhe und bezaubernde Natur sind selten geworden. Mitten in
Südtirol, zwischen Wiesen und Wäldern, kann man beides noch finden. Kennen Sie das Gsieser Tal? Ein kleines Seitental abseits vom Pustertal. Ein Paradies für Leib und Seele. Quellen, bewirtschaftete Almen und Wanderwege für jedermann. Ein besonderes Kleinod liegt im letzten Dorf des Tals, das Hotel Quelle. Das First-Class-Hotel verbindet Luxus mit Natur und schafft damit eine Lebensqualität, die sich um fast nichts mehr steigern lässt. Farben, Formen und heimische Hölzer schaffen ein Gefühl des „Wohlfühlwohnens“. Leben ist aber auch Bewegung, dafür sorgt das Fit und Fun Center. Das neue Trainingscenter bietet unter fachlicher Leitung Cardio- und Kraftgeräte, die jedes Sportlerherz erfreuen. Daneben kommen aber auch andere Bereiche wie Nordic Walking, Wassergymnastik und Stretching nicht zu kurz. Unweit vom Fitnesscenter beginnt das Feel Well, Wellness vom Allerfeinsten. So viel Neues und Einzigartiges und alles inklusive. Von der
Wärmedampfstube über die Ruhe-Lounge mit offenem Kamin hin zum Solebecken, der absolute Traum. Auf 1.000 qm genießen die Gäste schöne Momente, die Vertrauen und gute Gefühle schenken. Deftiges, Leichtes, Zartes – sprich Vitales schätzen die Gäste und genießen Kulinarisches vom Feinsten. Erich Steinmayr, der Chef des Hauses, verwendet nur frische Produkte von heimischen Lieferanten, „weils einfach besser schmeckt!“ Küche und Keller wurden mehrfach ausgezeichnet für besonders hervorragende Leistung. Die 3 ⁄ 4 Halbpension trägt zum Wohlbefinden des Gastes bei, weil sie ihm auch mittags ohne Aufpreis kleine Schmankerln bereithält. Schön, elegant, alpin und mit den besten Mitarbeitern ausgestattet – dieses Haus möchten wir unseren Lesern für einen schönen „wanderbaren Herbst“ empfehlen. Angebote vom 07.09. bis 16.11.08 abrufbar unter: www.hotel-quelle.com
WELLNESS Das Hotel Quelle bietet ein umfassendes Paket von verschiedenen Wellnessangeboten. Ob Fitness oder Sauna, Gerätetraining oder Badelandschaft, hier findet jeder die Ruhe und Entspannung, die er sucht.
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