VISAVIS FinanzMagazin 04/2008 - Green Finance

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Heft 4/2008

Das neue Finanzsupplement für den Mittelstand

BIOTECHNOLOGIE Investitionen in den Sektor Life Sciences bieten attraktive Renditechancen.

MITTELSTAND Mit zusätzlicher Liquidität den Innovationsvorsprung sichern und weiter ausbauen.

INVESTMENT Unsere europäischen Nachbarn locken mit niedrigen Steuern und wenig Bürokratie.

ONLINE-BANKING Kosten und Erreichbarkeit geben für viele Kunden den Ausschlag zum Wechsel der Bank.

ALTERSVORSORGE Individuelle Bausteine für das Drei-SchichtenModell sichern den Lebensstandard.

Green Finance Investitionen in Umwelt und Nachhaltigkeit sind der Wachstumsmarkt der Zukunft.


Magazin Inhalt Magazin

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Nachhaltige Investments und Vice Funds; Megatrend Agrarinvestments; Bankenkrise im April; Baufinanzierung aus einer Hand.

Pflegeversicherung

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Die demografische Entwicklung erhöht das Risiko der Pflegebedürftigkeit. Eine private Zusatzversicherung ist trotz der aktuellen Reform der Versicherung in jedem Fall ratsam.

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Green Finance

Umweltbewusstsein und ethisch-soziale Kriterien werden für viele Anleger immer wichtiger. Ratingagenturen reagieren und helfen dabei, Nachhaltigkeitsstrategien transparenter zu machen.

Vermögensmanagement 13 Erfolgreiche Vermögensverwalter betreuen mit individuellen Konzepten die Depots ihrer Kunden und sorgen auch in der Finanzkrise für Sicherheit.

Mittelstand

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Die richtige Mischung der Finanzierungsalternativen sichert die Liquidität mittelständischer Unternehmen, damit diese den Technologie- und Innovationsvorsprung „Made in Germany“ halten können.

IT & Finanzen

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Intelligente Service-orientierte Architekturen müssen mit immer größeren rechtlichen und sicherheitstechnischen Anforderungen zurechtkommen.

Online-Banking

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Niedrige Kosten und permanente Erreichbarkeit geben für viele Kunden den Ausschlag bei der Wahl ihrer Bank oder ihres Brokers.

Biotech

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Investitionen im Biotechnologiebereich bleiben auch in Zukunft attraktiv. Die an der Börse gehandelten Unternehmen warten noch auf den richtigen Durchbruch.

Auslandsinvestments

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Unsere europäischen Nachbarn bieten mit niedrigen bürokratischen und steuerlichen Hürden ein lohnendes Ziel für deutsche Direktinvestitionen.

Altersvorsorge Eine flexible Gestaltung der Ruhestandszeit mit individuellen Bausteinen hilft dabei, den eigenen Lebensstandard im Alter zu halten.

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Vorteil sichern Passend Gewinnmaximierung und Nachhaltigkeit bilden keinen Gegensatz mehr, sondern gehen eine Verbindung ein. Das Thema Nachhaltigkeit hat viele Facetten. Ob man nun „grün“ investiert, finanziert, outsourct oder mit Rücksicht auf kommende Generationen das Rentensystem umbaut, immer stärker setzt sich das Verantwortungsgefühl durch – und sorgt dabei nicht etwa für „Schlechtwetter-Renditen“. In unserer Titelreportage beschreibt die Wirtschaftsjournalistin Brigitte Freitag, in welche Bereiche der Nachhaltigkeitsgedanke inzwischen vorgedrungen ist. Dank transparenter Kriterien kann der Anleger heute in expandierende Wachstumsmärkte wahlweise nach ökologischen, ethischen oder sozialen Aspekten investieren. Darüber hinaus bieten Banken und Leasinggesellschaften individuelle Konzepte zur Finanzierung von Greentech und Green IT. Der Journalist Dirk Gieschen, Mitautor des Praxisleitfadens „Mittelstandspraxis – Unternehmenserfolg steigern“ zeigt in seiner Mittelstandsreportage auf, wieso die deutsche Wirtschaft intelligente Finanzierungsformen benötigt, um den Innovationsvorsprung von „Made in Germany“ langfristig zu sichern, während Chris Löwer in seinem Beitrag die Verbindung von Finanzdienstleistern und Informationstechnologie beleuchtet. Hier stellen verschärfte Berichts- und Sicherungspflichten eine ganze Branche vor immer neue Herausforderungen.

Aus der Kundenperspektive gewinnen Online-Banker und -Broker weiterhin an Attraktivität. Neben den Konditionen ist inzwischen die gute Erreichbarkeit und ein zusätzliches Beratungsangebot ausschlaggebend für den Wechsel, wie Nils Dietrich in seiner Reportage darlegt. Die Biotechnologie ist ein zukunftsträchtiges Investment. Trotzdem sind die Anleger hier noch zögerlich und neigen zu konservativeren Branchen. Karlton Weide empfiehlt einen genaueren Blick auf die Life Sciences, die in 2007 mit mehr als 42 Prozent einen Großteil des eingesetzten Venture Capital anzogen. In unserer Reportage „Attraktive Standorte“ analysiert Andreas Hodapp-Schneider, warum einige Länder in Europa mehr Direktinvestitionen auf sich vereinigen können als andere. Neben Steuervorteilen ziehen primär die niedrigen bürokratischen Hürden und ein unternehmerfreundliches Klima. Seit dem Amtsantritt von Nicolas Sarkozy ist hier ein Wandel zu beobachten, der in Frankreich für Auftrieb sorgt. Der demografische Wandel schließlich ist ein besonders wichtiger Aspekt einer nachhaltigen Entwicklung. Sabine Olschner beschreibt in der Altersvorsorge-Reportage den Wechsel vom Säulen- zum Schichten-Modell, womit in weiten Teilen der Gesellschaft dem Problem der Altersarmut begegnet werden soll.

Innovation

Genanalysen per Internet Was für Gene habe ich? Immer mehr Menschen wollen über ihr Erbgut Bescheid wissen. Findige Geschäftsleute tragen diesem Wunsch inzwischen Rechnung, indem sie Genanalysen im Internet anbieten. Seit Kurzem ist auch das Web-Unternehmen Google in diesen brandneuen Markt eingestiegen. Es investiert in das amerikanische Startup 23andMe. Dort können US-Bürger für den Preis von 999 Dollar ihre Erbanlagen teilweise dekodieren lassen. Das Verfahren ist denkbar einfach: Man versendet anonym eine Speichelprobe per Post und bekommt wenig später schriftlich eine

ausführliche Interpretation der entschlüsselten Erbinformationen. Der Erbgut-Check per Internet hat allerdings auch seine Tücken. Zum einen ist der medizinische Wert höchst umstritten, da nur punktuell einige wenige Bausteine aus der Gesamtheit der drei Milliarden Basenpaare dekodiert werden. Zum anderen können die Resultate beunruhigend sein, wenn man beispielsweise erfährt, dass man eine erhöhte Disposition für unheilbare Krankheiten wie Diabetes, Parkinson oder Autismus hat. Weitere Informationen unter: www. 23andMe.com Finanzmagazin.info 4/08


Magazin

Für immer am Pranger Das Internet wird immer wichtiger für den beruflichen Erfolg. Das belegen die Ergebnisse zweier Erhebungen. Zwei Drittel der befragten Personalberater halten gerade für top qualifizierte Bewerber das Erscheinungsbild im Internet für wichtig bis sehr wichtig, fanden der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) und die LAB Personalberatung in Düsseldorf heraus. Vor Google und Co. kann sich eben niemand verstecken. Aus der Welt schaffen lassen sich selbst veröffentlichte Inhalte nicht so schnell. myonid.de

Forderung

Wachstumsfreundlicher Kurs Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des DIHK, fordert von der Bundesregierung eine Rückkehr zu einem wachstumsfreundlichen Reformkurs. In einem Statement erklärt er: „Mit einer Agenda 2020 sollte die Wirtschaftspolitik auf einen Reformkurs zurückkehren. Denn das Frühjahrsgutachten der Forschungsinstitute legt richtigerweise dar, dass die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung derzeit das Wachstumspotenzial der Zukunft wieder zu verspielen droht.“ Zugleich kritisiert Wansleben die „wirtschaftspolitische Rolle

rückwärts“ der Großen Koalition in Berlin: „So werden die Verlängerung des Arbeitslosengeldbezugs für Ältere, die Einführung von Mindestlöhnen, das Aussetzen der Rentenformel oder auch der Gesundheitsfonds die aktuell positive Beschäftigungsentwicklung wieder bremsen. Die Politik sollte von solchen vermeintlichen Wohltaten die Finger lassen und dem Rat der Forscher folgen, die leistungsfeindliche Einkommensbesteuerung durch einen permanent an die Preisentwicklung angepassten Steuertarif zu ersetzen. Damit bliebe den Men-

schen mehr netto vom Brutto – und der Aufschwung könnte weiter gehen.“ Noch zehre die deutsche Konjunktur von der zurückerkämpften Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Angesichts der erwarteten Eintrübung der Konjunktur sei jetzt aber der richtige Zeitpunkt, den Reformkurs voranzutreiben. Erst im März hatte der DIHK 32 neue Vorschläge zum Abbau bürokratischer Hemmnisse vorgestellt. Die Broschüre wird auf den Internetseiten des DIHK zum Download bereit gestellt. Weitere Infos unter: www.dihk.de

Gewissen

Sustainability Investment vs. Vice Funds Nachhaltige Geldanlagen, ob ÖkoFonds oder ethische Investments – geprüft durch die Universität des Vatikans oder muslimische Geistliche – verzeichnen in den letzten Jahren hohe Zuwachsraten. Dabei können sich ihre Renditen durchaus sehen lassen. Moral bedeutet schon lange nicht mehr, dass der Anleger auf Wertzuwachs verzichten muss. Die Branche reagiert auf die gestiegene Nachfrage mit attraktiven Angeboten. Die Zahl der Institute, die das Geld ihrer Kunden nach Umwelt-, Klima- oder Nachhaltigkeitskriterien verwalten, wächst rasant. Das gilt für alle Sparten. Dabei kennen laut einer Umfrage der Börsen HamburgHannover nur 18 Prozent der Anleger mindestens eine Gesellschaft, die Nachhaltigkeits- oder Umweltfonds anbietet. Hier liegt also noch ein enormes Wachstumspotenzial für Investmentgesellschaften. Einen entgegengesetzten Weg schlagen die sogenannten Vice Funds ein. Sie investieren vor allem in Branchen, die ethisch umstritten sind: Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie, Spielkasinos, Computerspiele, Pornografie, Alkohol und Tabak. Einer der bekanntesten ist der Vice Fund von Dan Ahrens, dessen Philosophie lautet: „Ganz egal wie es am Markt aussieht, die Leute werden immer spielen, rauchen und trinken.“ Finanzmagazin.info 4/08

Anders als ihre um Verantwortung und Nachhaltigkeit besorgten Kollegen bekennen sich die Fondsmanager der Vice Funds allein zum Renditeziel. Langfristig sei die Rendite dort am höchsten, wo auf menschliche Schwächen gesetzt werde, so Ahrens. Die Realität gibt ihm Recht: Seit Auflegung im September 2002 legte sein Fonds um 130 Prozent zu, während der S&P 500 im gleichen Zeitraum um 95 Prozent gewann und der Dow Jones Sustainability einen Zuwachs von 120 Prozent verzeichnen konnte. Dies zeigt aber auch: Die große Nachfrage im Hinblick auf Nachhaltigkeitsanlagen beschert diesen eine ähnlich hohe Rendite wie den „Sünden-Fonds“. Der Sektor der nachhaltigen Anlagen wächst in seinem Volumen derzeit weitaus schneller als der übrige Fondsmarkt. Nach Angaben des Sustainable Business Instituts (SBI) der European Business School in Oestrich-Winkel wuchs das Anlagevolumen zwischen 2000 und März 2007 von 1,6 Mrd. auf 22,2 Mrd. Euro. Bis Ende 2007 stieg die Zahl der Fonds nach Angaben des SBI auf 181 und das Volumen auf knapp 34 Mrd. Euro an. Ein Ende dieser Entwicklung ist noch nicht absehbar, da dieser Bereich aktuell erst etwa ein Prozent des gesamten Fondsmarktes in Deutschland aus-

macht. Hauptursache dafür: die mangelhafte Vermarktung der bereits vorhandenen nachhaltigen Produkte. Häufig wissen die Kundenbetreuer der Banken nicht einmal, dass ihr Arbeitgeber diese anbietet. Auf seinen Internetseiten präsentiert das Institut eine umfangreiche, öffentlich zugängliche Datenbank mit derzeit 170 Fonds und über 2.000 Aktien. Hier kann der interessierte Anleger mithilfe zahlreicher Aspekte eine Vorauswahl treffen und beispielsweise zwischen Fondsarten,

-typen, Regionen und Ausschlusskriterien wählen. Im Unterschied zu den Nachhaltigkeitsanlagen sehen Experten auf die Vice Funds langfristig Schwierigkeiten zukommen, wenn sich die Rahmenbedingungen für Zigarettenhersteller und Casinobetreiber verschlechtern. Einen Nachteil haben die Vice Funds zudem. Sie werden in US-Dollar gehandelt, sodass ein schwacher Dollar immer auch die Rendite europäischer Anleger schmälert. Infos: www.nachhaltiges-investment.org

Potenzial Sogenannte Vice Funds, die beispielsweise in Alkohol, Tabak und Spielkasinos investieren, erzielen zurzeit hohe Renditen.

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Magazin

Zinsen statt Zittern Geldanlage Die BKM – Bausparkasse Mainz AG bietet neben Tages- und Festgeld jetzt auch langfristige Sparformen, die dem Streben der Anleger nach mehr Sicherheit gerecht werden. Die durch die Suprime-Krise in den USA ausgelösten Turbulenzen an den Finanzmärkten haben zu einer deutlichen Abschwächung des Wirtschaftswachstums in Deutschland, aber auch weltweit geführt. Zudem belasten der hohe Ölpreis und die US-Dollarschwäche die Unternehmensgewinne. Das ständige Auf und Ab an den Börsen hat die Investoren pessimistisch gestimmt. In Anbetracht der volatilen Märkte können weitere Rückschläge vorerst nicht ausgeschlossen werden. Vor diesem Hintergrund rückt das Thema Sicherheit wieder verstärkt in den Fokus der Anleger. Moderne Formen der Geldanlage, die nicht nur Sicherheit, sondern auch attraktive Zinserträge bieten, treten hierbei an die Stelle des wenig rentablen Sparbuchs. Schon seit Jahren gilt die BKM – Bausparkasse Mainz AG als eine der führenden Adressen für hochprofitable Geldanlagen. Dem Festgeldangebot des Unternehmens werden regelmäßig attraktive Zinssätze bescheinigt. So schrieb das „Handelsblatt“ im Januar dieses Jahres, dass die BKM für die einjährige Laufzeit „den besten Festgeldzins ohne Einschränkungen“ zahlt. Ihr Geldanlageangebot hat die BKM nun um eine Reihe interessanter Hochzinsprodukte erweitert. Zu nennen ist vor allem die maxTopzinsanlage mit einem aktuellen Jahreszinssatz von 6,00 Prozent im ersten Jahr. Schon ab 5.000 Euro kann man von diesen Topzinsen profitieren. Dazu besteht die Möglichkeit, auch in den folgenden vier Jahren eine attraktive Verzinsung zu erhalten. Als abgezinster Sparbrief ist der maxSparbrief etwas für Anleger mit Weitblick: Ab einem Anlagebetrag von 5.000 Euro werden die zu erwartenden Zinsen und Zinseszinsen beim Kauf abgezogen. So profitiert man von Anfang an vom Zinsertrag. Die Zinsgutschrift erfolgt am Ende der Laufzeit. Sie liegt zwischen einem und zehn Jahren, was sich schon ab 2009 steuerlich positiv auswirken kann, denn dann greift die Abgeltungsteuer. In diesem Jahr unterliegen Kapitalerträge dagegen noch dem persönlichen Steuersatz. Mit einem aktuellen Zinssatz von bis zu 4,80 Prozent kann sich der maxSparbrief in jedem Falle sehen lassen. 4

Wer sein Geld lieber flexibel und profitabel anlegen möchte, entscheidet sich für das maxHochzinssparen. Dabei gilt: Je größer das Anlagekapital ist, desto höher sind auch die Zinsen. In der Spitze wird eine Einlagesumme ab 100.000 Euro zurzeit mit 4,0 Prozent p.a. vergütet. Der Zinssatz ist variabel und orientiert sich an der Marktentwicklung. Nach einem Jahr kann man bereits über die Anlage verfügen. Bis zu 2.000 Euro werden auf Wunsch monatlich vorschusszinsfrei ausgezahlt. Zuzahlungen oder monatliche Sparbeiträge sind ebenfalls möglich. Das maxTagesgeld ist mit einer variablen Verzinsung von derzeit 4,10 Prozent p.a. zinsschwachen Girokonten deutlich überlegen. Auf die gewohnte Flexibilität muss der Kunde dabei aber dennoch nicht verzichten. Das Geld ist täglich verfügbar und kann jederzeit per Telefon-Banking abgerufen und auf ein Referenzkonto überwiesen werden. Gebühren fallen hierfür keine an. Abgerundet wird das Geldanlageangebot durch das maxBonussparen, das eine lukrative Alternative zum Sparbuch darstellt,

sowie durch den maxSparplan, bei dem sich schon in kleinen Schritten ein Guthaben aufbauen lässt. Und schließlich gibt es da auch noch das bewährte, überaus lukrative maxFestgeld mit einer aktuellen Verzinsung, je nach Laufzeit, von bis zu 4,80 Prozent p. a. Über die Sicherheit ihrer Anlagen müssen sich die Kunden der BKM im Übrigen keine Gedanken machen. Das Unternehmen gehört der gesetzlich vorgeschriebenen Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH an und ist Mitglied des Bausparkassen-Einlagensicherungsfonds e. V. Dadurch sind die Kapitalanlagen bis zu einer Höhe von insgesamt 250.000 Euro pro Kunde gesichert. Ausführliche Informationen über die neuen Geldanlageprodukte findet man auf den Internet-Seiten der Bausparkasse Mainz. Hier können Anlageinteressenten ihre Order online in Auftrag geben. Alternativ stehen die Anlageberater der BKM auch telefonisch von Montag bis Freitag zwischen 8.00 und 18.00 Uhr unter der Rufnummer 06131/303 590 für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. www. bkm-geldanlage.de (Zinsangaben Stand 4 / 08)

Interview

Alles aus einer Hand beim Baufinanzierer

Ausblick Vorstandssprecher Peter Ulrich sieht die Bausparkasse Mainz gut aufgestellt. Herr Ulrich, innovative Produkte für die Geldanlage trifft

man bei einer Bausparkasse eher selten an. Geht die BKM neue Wege? In der heutigen Zeit ist es unumgänglich, neue Wege einzuschlagen. Außerdem ist es immer gut, auf mehr als nur ein Standbein zu setzen. Auch wenn Bausparen nach wie vor unser Hauptgeschäft ist, sind wir doch schon längst ein moderner Finanzdienstleister mit einem umfangreichen Produktangebot. Und dazu gehören eben auch moderne Formen der Geldanlage. Welche Produktnews gibt es sonst noch bei der BKM? Zu unseren günstigen Baufinanzierungen, die sich konsequent an den Bedürfnissen der privaten Bauherren orientieren, bieten wir als einzige Bausparkasse deutschlandweit ein eigenes Hausprogramm an. Die hierfür neu konzipierten

Energiesparhäuser zeichnen sich durch einen besonders geringen Energieverbrauch aus, sind also umweltfreundlich und klimaschonend zugleich und dennoch kostengünstig in der Erstellung. Darüber hinaus können wir als Tochter der InterVersicherungen auch eine Vielzahl von Produkten für die Risiko- und Altersvorsorge anbieten. Werden diese Produkte auch über das Internet angeboten? Wenn es um Fragen zur Finanzierung oder Altersvorsorge geht, ist eine persönliche Beratung unerlässlich. Bei der BKM muss man darauf aber auch nicht verzichten. Für ein persönliches Gespräch vor Ort stehen für unsere Kunden bundesweit mehr als 400 erfahrene Bauspar- und Finanzexperten bereit, die gerne auch Fragen zu unseren Anlageprodukten beantworten. Finanzmagazin.info 4/08


Magazin Analyse

Ende der Finanzkrise nicht in Sicht In einer aktuellen Analyse be- Verschuldungskrise im Frühjahr wertet die Vermögensverwaltung 2008: „Im März dieses Jahres Mack & Weise die Banken- und wurde Finanzmarktgeschichte geschrieben. Die Fundamente der auf faulen Verbriefungen basierenden Kreditpyramide brachen ein und veranlassten die amerikanische Regierung und US-Notenbank FED zu bisher nicht gekannten Notfalloperationen. Unter dem Eindruck der Ereignisse verkündete George Soros sogar ‚das Ende einer Ära‘.“ Mack & Weise beschäftigen sich insbesondere mit dem Fall Bear Stearns, der nach Ansicht der Vermögensverwalter viel früher hätte auffliegen müssen: „Erinnern Sie sich noch an die

Internet

Der Hype ist vorbei Ähnliche Probleme wie in der wirklichen Welt erfährt gerade eben „Second Life“: Markenfälschungen und Raubkopien soweit das Auge reicht. Verbrecherische Avatare sollen Meldungen nach wie Pilze aus dem Boden sprießen. Sie kopieren dann Marken und Produkte, um diese zu günstigeren Konditionen in ihren eigenen OnlineShops in „Second Life“ zu verkau-

fen. Vielleicht ist das der Grund, warum der Second-Life-Rückzug immer mehr an Fahrt gewinnt. Zuerst zog sich die Deutsche Post zurück, und vor kurzer Zeit cancelte auch Mercedes Benz sein Engagement in „Second Life“. Der große Hype scheint jetzt vorbei. Mit dem Rückzug großer Unternehmen könnte in naher Zukunft ein Rutschbahneffekt folgen.

LTCM-Hedgefonds-Krise 1998? Bear Stearns war seinerzeit die einzige Wall-Street-Bank, die sich weigerte, den „Bail Out“ (Schuldenübernahme) dieses Hedgefonds mit zu finanzieren. Ein Schelm, der Böses dabei denkt!“ Angesichts der Einschätzung der BaFin, dass sich die Verluste der aktuellen Krise auf ca. 295 Mrd. US-Dollar belaufen werden, und der Tatsache, dass der IWF seine Verlustprognose auf 945 Mrd. US-Dollar verdoppelte, sprechen Analysten inzwischen von einer anfänglich „dramatischen“ Unterschätzung. Mack & Weise verweisen auf die eigene Analyse vom September 2007, in der man bereits vom „Eine-Billion-Dollar-Problem“ sprach. Nun fordern selbst Banker, die bisher an die „Selbstheilungskräfte des Marktes“ glaubten, „konzertierte Aktionen“ unter Einbeziehung des Staates, um die Auswirkungen auf die Realwirtschaft zu verringern. Das nüchterne Fazit von Mack & Weise: „Gehen Sie in Deckung, wenn Ihnen Banker und Politiker erzählen, dass ein Ende der Finanzkrise bereits in Sicht sei und die Realwirtschaft sich erfolgreich abkoppeln konnte.“ www.mack-weise.de

Themenvielfalt und spezielles Branchenwissen: Das Portal visavis.de versorgt Sie in Kooperation mit Dow Jones Newswires mit topaktuellen Unternehmensnachrichten. www.visavis.de Nachhaltiges Investment VISAVIS spricht mit Robert Haßler von der Ratingagentur oekom research AG über die Ratingkriterien bei der Beurteilung von Fonds und die Marktentwicklung nachhaltiger Investments. www.visavis.de/interviews Digitale Ausgaben Blättern Sie auf visavis.de durch die Flash-Versionen der Verlagspublikationen. Auf einer neuen Seite bieten wir Ihnen eine Übersicht unserer verschiedenen Magazine. www.visavis.de/ publikationen

Wachstum

Agrarrohstoffe im Aufwind Der aktuelle Preisanstieg der Agrarrohstoffe ist nach Einschätzung von Experten der Dresdner Bank nur der Anfang. Der Anstieg der Weltbevölkerung von derzeit sechs Mrd. auf etwa neun Mrd. im Jahr 2050 wird die Nachfrage weiter erhöhen. Zudem wird die wachsende Mittelschicht der Schwellenländer bald höherwertige Produkte anfordern. Dort ist der Fleischkonsum zwischen 2000 und 2004 um 13 Prozent gestiegen, gegenüber drei Prozent in den Industrieländern. Zugleich nimmt die Verwendung von Agrarprodukten bei der Energiegewinnung zu. Länder wie Brasilien, aber auch die USA wollen den Anteil von Biokraftstoffen bei FahrFinanzmagazin.info 4/08

zeugtreibstoffen bis 2020 auf 15 Prozent steigern. Dem wachsenden Flächenbedarf im Agrarsektor steht aber eine zunehmende Urbanisierung gegenüber. Dadurch wird es nötig, die vorhandenen Flächen effizienter zu nutzen. Hier eröffnen sich

neue Chancen für alle Branchen, die sich mit der Landwirtschaft beschäftigen: Futtermittel- und Düngemittelhersteller sowie Agrargerätebauer. Ingesamt lässt sich bei Agrarrohstoffen eine langfristige Nachfrage erkennen. www.dresdnerbank.de

Service Wir behalten Ihre Neuigkeiten nicht für uns: Auf visavis.de können Sie Ihre Pressemitteilungen einstellen und so einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Pressenews Die VISAVIS Pressenews berichten jede Woche über aktuelle Wirtschafts- und Finanzthemen und informieren Sie über anstehende Termine und Ereignisse. Auf visavis.de können Sie den kostenlosen News Service abonnieren. www.visavis.de/newsletter

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Versicherungen

Eigenvorsorge weiter nötig Pflegeversicherung Mit der stetig steigenden Lebenserwartung erhöht sich zugleich das Risiko der Pflegebedürftigkeit im Alter. Die Reform der Pflegeversicherung soll helfen, die Betreuungskosten im Griff zu halten, doch eine private Zusatzversicherung ist ratsam. in hohes Alter zu erreichen, ist ein Segen – sofern man bis zum Lebensende gesund bleibt. 2,1 Millionen Bundesbürger sind jedoch bereits heute auf Hilfe von außen angewiesen, weil sie sich allein nicht mehr versorgen können. Bis zum Jahr 2030 werden es voraussichtlich 3,4 Millionen Pflegebedürftige sein. Sind sie in Pflegestufe 3, übersteigt ihr durchschnittlicher Eigenanteil derzeit die Standardrente (diese liegt aktuell bei rund 1180 Euro im Westen und 1040 Euro im Osten) um 500 Euro monatlich – Geld, das die meisten Rentner nicht ohne Weiteres aufbringen können. Bereits 1995 hat die Regierung das Manko erkannt und eine gesetzliche Pflegeversicherung eingeführt. Wie die gesetzliche Rentenversicherung basiert sie auf einem umlagefinanzierten System: Alle Beitragspflichtigen zahlen in einen Topf ein, Ausgaben für Pflegebedürftige werden daraus entnommen. Das Problem: Schon seit 1999 weist die soziale Pflegeversicherung zunehmende

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Pflegeversicherung Ausbau der Leistung

Fertigstellung: 2008

Defizite auf. Und die Löcher werden immer größer. „Alle Experten sind sich einig, dass die umlagefinanzierte gesetzliche Pflegeversicherung heutiger Prägung vor der Dimension dieses Problems kapitulieren wird“, prophezeit Karl Pfister, Vertriebsvorstand der Generali Versicherungen. Nach langen Verhandlungen haben sich die Politiker jetzt auf eine Reform der Pflegeversicherung verständigt, die Anfang Juli 2008 in Kraft tritt. Die Neuerungen sollen Patienten und Angehörigen zahlreiche Vorteile bringen. So sollen sich Pflegebedürftige und ihre Angehörigen künftig in wohnortnahen Pflegestützpunkten Rat zum Thema Pflege holen können, um den Bürokratieaufwand gering zu halten. Betreute Wohngemeinschaften werden gefördert. Wer einen Angehörigen zu Hause pflegt, kann sich künftig bis zu sechs Monate unbezahlt von der Arbeit freistellen lassen und bleibt in dieser Zeit sozialversichert. Für die Organisation der Pflege kann man sich kurzfristig zehn Tage beurlauben lassen. Bürger, die sich ehrenamtlich für Pflegebedürftige engagieren wollen, können sich die Schulungen finanzieren lassen. Pflegeheime sollen ab 2011 mindestens einmal pro Jahr geprüft werden und eine Art Qualitätssiegel bekommen. Ein weiterer Reformpunkt: Da die Pflegeleistungen immer teurer werden, werden die Beträge für ambulante Sachleistungen bis 2011 schrittweise angehoben: in Pflegestufe 1 von jetzt 384 auf 450 Euro monatlich, in Pflegestufe 2 von 921 auf 1.100 Euro und in Pflegestufe 3 von 1.432 auf 1550 Euro. Auch das Pflegegeld für Personen, die ihre Angehörigen zu Hause betreuen, wird erhöht: Je nach Pflegestufe gibt es monatlich 235, 440 beziehungsweise 700 Euro. Verbesserungen soll es auch für Demenzkranke geben: Ihr zusätzlicher Leistungsbetrag wird auf bis zu 2.400 Euro jährlich angehoben, der Anspruch auf Tagespflege wird ausgebaut. All diese Zusatzleistungen werden die gesetzliche Pflegeversicherung natürlich Geld kosten. Um den Versicherungstopf wei-

ter zu füllen, wird der Pflegebeitragssatz daher ab dem 1. Juli 2008 um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Er liegt dann bei 1,95 Prozent des Bruttogehalts, für Kinderlose bei 2,2 Prozent. Wie bisher teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Beiträge zu gleichen Teilen. Viele Teile der Reform stoßen bei Experten auf Kritik. So bemängelt etwa Dr.

Offerte

Durch die steigende Lebenserwartung überschreiten immer mehr Menschen die Grenze zum vierten Lebensabschnitt. Bereits heute können sich 2,1 Mio. Menschen ohne die Hilfe anderer nicht mehr versorgen. Das statistische Bundesamt prognostiziert einen Anstieg um 58 Prozent bis zum Jahr 2030. Die Gruppe der Hochbetagten wird sogar um 73 Prozent auf dann 6,5 Millionen anwachsen. Alle Experten sind sich einig, dass die umlagefinanzierte gesetzliche Pflegeversicherung vor der Dimension dieses Problems kapitulieren wird.

Anstieg: 20%

Wir bauen für Sie

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Vorsorge Karl Pfister, Vertriebsvorstand Generali, rät zur frühzeitigen Option auf eine spätere Pflegerentenversicherung. Finanzmagazin.info 4/08


Versicherungen Volker Leienbach, Direktor des Verbands der privaten Krankenversicherung: „Mit dem geplanten Aufbau von rund 4.000 Pflegestützpunkten wird eine zentral gesteuerte Mammutbürokratie geschaffen, die jeden Anreiz für Qualitätswettbewerb und versichertennahe Lösungen im Keim erstickt.“ Auf diese Weise könne keine Qualitätsverbesserung erreicht werden. Auch das Forschungszentrum Generationenverträge (FZG) des Sozialexperten Professor Bernd Raffelhüschen ist der Ansicht, dass eine sinnvolle Reform an einem anderen Punkt ansetzen müsse. „Notwendig ist ein möglichst schneller Übergang zum Kapitaldeckungsverfahren und zu leistungsäquivalenten Versicherungsprämien, die nicht mehr vom Arbeitseinkommen abhängen“, fordert das FZG. Eine Lösung, der drohenden Pflegelücke zu entgehen, ist der Abschluss einer privaten

Pflegezusatzversicherung. „Der Teilkaskocharakter der gesetzlichen Pflegeversicherung appelliert ausdrücklich an die private Eigenvorsorge“, meint auch Adrian Ottnad (Ottnad Consult), unabhängiger Wirtschaftsexperte und Autor des Buches „Die Pflegeversicherung: Ein Pflegefall“. Drei Formen der Zusatzabsicherung bietet der Markt derzeit an: Tagesgeld, Monatsrente oder Kostenbeteiligung – wobei die ersten beiden Varianten flexibler sind, weil man die gewährte Leistung in der Regel frei verwenden kann. Welchen Versicherungsschutz man sich leisten kann oder will, muss jeder selbst entscheiden. Es empfiehlt sich, früh über eine Pflegezusatzversicherung nachzudenken: Wer noch gesund ist, zahlt weit geringere Beiträge als Menschen, die bereits Krankheiten haben und diese beim Versicherer melden müssen. Sabine Olschner

Appell „Die private Eigenvorsorge wird durch den Charakter der gesetzlichen Pflegeversicherung forciert“, so Adrian Ottnad.

Jetzt schon an später denken Lösung Wer sich im fortgeschrittenen Alter um eine Pflegeversicherung bemüht, läuft Gefahr, wegen Vorerkrankungen abgewiesen zu werden. Das Modell der Pflegerenten-Option schafft Abhilfe. dem Optionsrecht kann er gezielt die kritischen Lebensjahre absichern, ohne zuvor unter spürbarer Prämienbelastung zu leiden. So zahlt ein 35-jähriger Mann für ein Optionsrecht über 1.500 Euro Pflegerente, einlösbar im 65. Lebensjahr, lediglich eine Monatsprämie von 3,50 Euro. „Wir bieten unseren Kunden dieses Optionsmodell in allen Vorsorgeprogrammen an, auch bei Berufsunfähigkeitsversicherungen“, erklärt Karl Pfister, Vertriebsvorstand Generali Versicherungen. Da das Steuerkorsett der geförderten Altersvorsorge Zusatzleistungen für den Pflegefall nicht gestattet, offeriert die Generali ihren Riester- oder Basisrentenkunden außerhalb des eigentlichen Altersvorsorgevertrages einen Options- oder Garan-

tieschein. Diese exklusive Serviceleistung ermöglicht den Kunden den Erwerb einer Pflegerentenversicherung zum Zeitpunkt der ersten Altersrentenzahlung. Eine Gesundheitsprüfung findet nicht statt. Auch ältere Personen, die das 70. Lebensjahr noch nicht überschritten haben, können über die Pflegerenten-Option die kritische Phase der Hochaltrigkeit absichern. Auf diese Weise werden die bei Vertragsabschluss üblichen und häufig diskriminierenden Fragen nach bereits vorhandenen Erkrankungen vermieden. Aus diesem Grund und auch wegen der hohen Flexiblität wurde das Pflegerentenmodell der Generali vom offiziellen deutschen Seniorendachverband BAGSO e.V. mit dem Prädikat „sehr empfehlenswert“ ausgezeichnet. www.generali.de

Pflegebedürftige in Deutschland Pflegebedürftigkeit in Deutschland: Fast 70% der Betroffenen werden zu Hause gepflegt. 2,13 Mio. Pflegeleistungen 677.000 in einem Pflegeheim (32%)

1,45 Mio. zu Hause (68%)

in % 60

durch Familienangehörige etc. 980.000

durch Pflegedienste 472.000

Anteil (Pflegestufe 1) Anteil (Pflegestufe 2)

61

50

Anteil (Pflegestufe 3)

51

40 30

43 37

20

21

10 0

Anteil (ohne Zuordnung)

34

31

8

12

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Quelle: GDV

Derzeit bürdet die Pflegebedürftigkeit dem Betroffenen oder seinen Angehörigen eine Eigenbelastung von bis zu monatlich 1.800 Euro auf. Wer das Geld für private Pflegedienste nicht aus seinen Alterseinkünften aufbringen kann, muss Vermögenswerte auflösen, also faktisch die Angehörigen enterben. Fehlt ein solches Vermögenspolster oder ist es bereits erschöpft, springt zunächst das Sozialamt ein. Da aber Angehörige in gerader Linie – dazu zählen Kinder und Enkelkinder – zum Unterhalt verpflichtet sind, werden diese in Regress genommen. Die Motivation, Versicherungsbeiträge für ein Risiko zu bezahlen, das erst in Jahrzehnten droht, ist verständlicherweise gering. Lieber verzichtet man auf eine zusätzliche Pflegekostenversicherung. Wer sich aber erst unmittelbar vor seinem Ruhestand um eine private Pflegeversicherung kümmert, riskiert verschlossene Türen, denn uneingeschränkter Versicherungsschutz setzt eine umfassende Gesundheitsprüfung voraus. Doch wer ist mit 60 oder 65 Jahren noch völlig gesund? Eine Lösung aus diesem Dilemma bietet eine Pflegeanwartschaftsversicherung bzw. die Pflegerenten-Option. Bei dieser Versicherungsform, einer Entwicklung der Münchner Generali Lebensversicherung, genießt der Versicherte keinen sofortigen Schutz. Ihm wird aber das Recht eingeräumt, zu einem bestimmten Stichtag ohne Prüfung seiner Gesundheitsverhältnisse eine Pflegeversicherung zu erwerben. Mit

Versorgung Rund 2,1 Millionen Deutsche können sich heute ohne Hilfe anderer nicht mehr selbst versorgen. In 22 Jahren wird sich diese Zahl auf 6,5 Millionen Menschen verdreifachen.

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Titelthema

Experten fürs Grüne Dynamik Mit dem neuen Expertenteam Greentech baut die Deutsche Bank ihr Know-how in aufstrebenden Branchen weiter aus – vom Nischengeschäft zum hochdynamischen Wachstumsmarkt. „Die Wirtschaft wird grün. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels sowie der stetigen Verknappung natürlicher Ressourcen werden nur diejenigen Unternehmen bestehen, die mit Rohstoffen sparsam umgehen und Energie effizient nutzen. Damit steigt die Nachfrage nach Umwelttechnologie, auch Greentech genannt, denn sie schafft die Voraussetzung für ökologisch verantwortliches Handeln“, unterstreicht Wilhelm von Haller, Mitglied der Geschäftsleitung Firmenkunden Deutschland und des Management Committee Deutschland der Deutschen Bank. Vom Nischengeschäft hat sich die Greentech-Branche zu einem hochdynamischen Wachstumsmarkt entwickelt. Lag ihr Anteil am Umsatz der gesamten deutschen Industrie im Jahr 2005 noch bei vier Prozent, so wird sich dieser bis 2030 auf 16 Prozent vervierfachen. Damit überflügeln die inländischen Anbieter die Top-Industrien Fahrzeug- und Maschinenbau. Auch international steht ein stürmisches Wachstum bevor: Das Volumen des Weltmarkts wird 2020 rund 2,2 Billionen Euro betragen – gegenüber einer Billion im Jahr 2005. Eine enorme Nachfrage nach Umwelttechnologie werden in den nächsten Jahren vor allem die aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens und Osteuropas entfalten. Indien, China und Russland etwa werden voraussichtlich im Jahr 2020 den Ländern Nordamerikas sowie Japan beim Marktvolumen für Umwelttechnologie den Rang ablaufen. Das bietet den deutschen Anbietern beste Aussichten – denn schon heute übernehmen sie eine führende Rolle auf den internationalen Märkten. In den wichtigen Marktsegmenten wie der Energieerzeugung oder auch der Abfall- und Recyclingwirtschaft halten sie Weltmarktanteile zwischen fünf und 30 Prozent. In ihrer Heimat übernehmen die Umwelttechnik-Hersteller vielfach die Rolle von Wachstums- und Job-Motoren. Schwerpunkte finden sich etwa in Hamburg, Nordrhein-Westfalen oder einer Reihe von bayerischen Landkreisen. Freiberg und Bitterfeld sind Beispiele für vielversprechende Standorte in Ostdeutschland. Ein wichtiges aufstrebendes Zentrum für UmAussichten „Die hohe Nachfrage nach Umwelttechnologie kommt deutschen Anbietern zugute“, betont Wilhelm von Haller, Mitglied der Geschäftsleitung Firmenkunden Deutschland und des Management Committee Deutschland der Deutschen Bank.

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welttechnik ist Berlin. Hier sind viele junge Firmen aktiv, die auch von der hohen Zahl an Forschungsinstituten profitieren. In der Hauptstadt hat seit Anfang März auch das neu gegründete Expertenteam Greentech der Deutschen Bank seinen Sitz. Fachleute für Mittelständler – so lautet der Anspruch der nun vier Expertenteams des Kreditinstituts. Vor sieben Jahren markierte die Gründung des Life-Sciences-Teams den Einstieg in den integrierten Betreuungsansatz für German MidCaps. In den folgenden Jahren kamen Fachleute für die Wirtschaftszweige Automotive und Telecom Media Technology hinzu. Seit diesem Jahr rundet nun das Greentech-Expertenteam die Betreuung ab. Die vier Branchen zeichnen sich nicht nur durch ein überdurchschnittliches Wachstumspotenzial aus. Sie unterliegen allesamt einem starken Wandel, der auch durch stetige technische Innovationen vorangetrieben wird. Bei Greentech reicht die Bandbreite von der umweltfreundlichen Erzeugung und Speicherung sowie effizienten Nutzung von Energie über Kreislauf- und Wasserwirtschaft bis hin zur nachhaltigen Mobilität. Sowohl die Kunden als auch die Bank selbst profitieren von den Expertenteams. Mit den Firmenvertretern führen die Fachleute konstruktive Dialoge zu Strategien, Marktumfeld, Produktspektrum und Technologien. Dabei profitieren die Unternehmen auch vom breiten Know-how, das die Teams durch den Austausch mit Forschern, Managern und Verbandsvertretern der Branche stetig erweitern. Den Kundenbetreuern sowie dem Credit Risk Management in der Bank vermitteln die Experten ein besseres Verständnis der Geschäftsmodelle und Produkte der Kunden und ermöglichen auf diese Weise auch ein genaueres Rating. Das ist nötig, um passende Finanzierungslösungen für Technologien, Investitionen oder Projekte zu ermitteln. Doch nicht nur die Qualität der Zusammenarbeit mit den Kunden steigt. Gleichzeitig werden die Prozesse innerhalb der Bank spürbar beschleunigt. In dynamischen Industrien wie der Umwelttechnologie konkurrieren zahlreiche innovative Geschäftsmodelle und technische Ideen – schnelles und nachhaltiges Handeln kann für den Erfolg der Unternehmen entscheidend sein. Weitere Informationen unter: www.firmenkunden. db.com Finanzmagazin.info 4/08


Titelthema

Ernten, was wir säen ökologie Nachhaltigkeitsfonds sind als profitable Investments insbesondere für solche Anleger geeignet, denen Umweltbewusstsein, ein verantwortungsvoller Umgang mit den natürlichen Ressourcen sowie ethisch-soziale Kriterien wichtig sind. in abgeholzter Baum von der Frankfurter Startbahn West, eine vom sauren Regen geschädigte Tanne aus dem Schwarzwald und eine aufblasbare Weltkugel waren die Insignien, mit denen die erste Generation der Bundestagsgrünen im März 1983 ins Bonner Parlament einzog. Was vor 25 Jahren noch als „Kulturschock“ von etablierten Volksvertretern empfunden wurde, stellte sich rückblickend als der Beginn eines Umdenkens zu Gunsten ökologischer Gesichtspunkte heraus. Inzwischen hat der „grüne Trend“ auch die Anlagebranche erreicht, selbst wenn erst zwei Prozent der Anleger in Fonds mit sozialen, ökologischen oder ethischen Kriterien investieren. Der Wunsch nach nachhaltigem Investment steigt, und die Branche reagiert mit „grüner Kreativität“ und übernimmt den Begriff der Nachhaltigkeit, der ursprünglich aus der Forstwirtschaft stammt. Bereits in den Siebzigerjahren erkannte man, dass nur so viele Bäume abgeholzt werden dürfen, wie wieder neu nachwachsen können. Der Natur die Chance zur Regeneration zu geben, rückte zunehmend in das Bewusstsein der Gesellschaft und erhielt das Etikett „nachhaltig“. Es gibt allerdings keine einheitliche Definition für nachhaltig wirtschaftende Unternehmen oder Nachhaltigkeitsfonds. „Ein Anleger, der nachhaltig investieren möchte, sollte nur diejenigen Produkte auswählen, die seine Nachhaltigkeitsstrategie transparent kommunizieren“, so der Rat von Robert

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Haßler von der oekom research AG. Das Unternehmen zählt zu den weltweit führenden Rating-Agenturen im Bereich des nachhaltigen Investments. In der Praxis hat es sich gezeigt, dass Investments nach dem „Best in Class“-Ansatz unter Ausschluss gewisser Kriterien wie Rüstung, Menschenrechtsverletzungen oder Kinderarbeit am besten geeignet sind, um sowohl finanzielle als auch ethische Ziele eines Investors zu erreichen. Laut einer Studie von forsa im Auftrag von Fortis Investment sind etwa 20 Prozent der Befragten bereit, zukünftig in Nachhaltigkeitsfonds zu investieren. Allerdings besteht bei circa 37 Prozent der Befragten noch Aufklärungsbedarf, da ihnen nicht klar ist, nach welchen Kriterien diese Fonds gemanagt werden. Da es auch unter den Fondsmanagern keine einheitliche Marschrichtung gibt, kann die Fondszusammenstellung auf sehr unterschiedlichen individuellen Interpretationen beruhen. Bei kirchlichen Fonds geht dies so weit, dass Hersteller der Antibabypille nicht in das Portfolio aufgenommen werden. Nicht alle aufgelegten Fonds sind allerdings so konsequent geführt. So kann es vorkommen, dass sich Unternehmen, die eigentlich eher als Umweltbelaster gelten, plötzlich in einem Ökofonds wiederfinden. Mit der Entscheidung, in umweltschonende Entwicklungen zu investieren, qualifizieren sich „Umweltsünder“ für eine Aufnahme in den Kreis ökologischer Vorzeigeunternehmen. Dies verdeutlicht, wie unterschiedlich Unter-

nehmensführung und -engagement von den Fondsmanagern gewertet werden. Die Schweizer Privatbank Vontobel verwaltet das Vermögen ihrer Privatkunden auf Wunsch nach nachhaltigen Kriterien und setzt dabei auf die drei Säulen des wirtschaftlichen Erfolges, des verantwortungsvollen Umgangs mit der natürlichen Umwelt und der sozialen Verantwortung. Zeigt ein Unternehmen in allen drei Bereichen überdurchschnittliche Erfolge, kann es in das Portfolio aufgenommen werden. Etwas genauer definiert es der Ende 2007 aufgelegte Klimawandelfonds DeltaLloyd L Water & Climate Fund. Mit Wasser und Klimawandel

Entscheidend Robert Haßler, oekom Research AG, sorgt durch eindeutige Kriterien für Transparenz von Nachhaltigkeitsstrategien.

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Titelthema

Gute Performance Lohnend Sabine Döbeli, Leiterin Nachhaltigkeit der Schweizer Privatbank Vontobel sieht Sustainable Investments als Chance für Anleger. Was genau ist unter Sustainability zu verstehen und welches sind die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen? Sustainability – Nachhaltigkeit – steht für eine langfristig tragfähige unternehmerische Wirtschaftsweise, die auf den drei Säulen wirtschaftlicher Erfolg, verantwortungsvoller Umgang mit der natürlichen Umwelt und soziale Verantwortung basiert. Ein Unternehmen ist dann besonders nachhaltig, wenn es in allen drei Bereichen eine überdurchschnittliche Leistung zeigt. Auf der gesellschaftlichen Ebene sind der Klimawandel, das Bevölkerungswachstum und die Armut sowie

die fortschreitende Ressourcenknappheit wichtige Nachhaltigkeitsthemen. Wieso gewinnt Sustainability als Anlagethema zunehmend an Bedeutung? Warum suchen immer mehr vermögende Privatkunden entsprechende Investitionsmöglichkeiten? Die nachhaltige Unternehmensführung gilt als Indikator für ein vorausschauendes und verantwortungsbewusstes Management. Da eine entsprechende Denk- und Handlungsweise der Unternehmensleitung auch den finanziellen Erfolg einer Firma positiv zu beeinflussen vermag, gewinnt Sustainability Universell Sabine Döbeli: „Nachhaltige Investments eignen sich für jeden Anlegertypus.“

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als Anlagethema zunehmend an Bedeutung. Auf der Investorenseite wächst zudem das Bedürfnis, im Einklang mit persönlichen Werten und im Wissen um den Stellenwert einer intakten Umwelt in nachhaltige Wirtschaftszweige zu investieren. Welcher Anlegertypus investiert eigentlich in nachhaltige Anlagen? Nachhaltige Investments entsprechen dem aktuellen Zeitgeist und eignen sich grundsätzlich für jeden Anlegertypus. Privatkundenbefragungen machen deutlich, dass mehr als 50 Prozent aller Anleger dem Thema offen gegenüberstehen und grundsätzlich bereit sind, nachhaltig zu investieren. Wir haben zudem festgestellt, dass sich Frauen überproportional an dieser Anlageform interessiert zeigen. Wie entwickelt sich der Markt für nachhaltige Anlagen in Deutschland? Der Markt für nachhaltige Anlagen wächst deutlich schneller als der Gesamtmarkt. Im deutschsprachigen Raum ist das Volumen an nachhaltigen Fonds allein im Jahr 2007 um circa 90 Prozent gestiegen. Die Zahlen sprechen demnach eine deutliche Sprache und zeigen, dass es sich um einen wichtigen Wachstumsmarkt handelt. Und wie sieht es mit der Performance von nachhaltigen Anlagen aus? Schließt das eine nicht das andere aus? Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sich mit nachhaltigen Anlagen im Durchschnitt vergleichbar gute Renditen wie mit konventionellen Strategien erwirtschaften lassen. Es ist zudem davon auszugehen, dass nachhaltige Unternehmen langfristig eine bessere Performance erzielen. Schweizer Privatbanken gelten gemeinhin doch eher als konservativ orientierte Vermögensverwalter. Wie passt das zu nachhaltigen Anlagen? Tradition und Innovation schließen sich eben nicht aus. Gerade eine Privatbank wie Vontobel ist aufgrund ihrer familiären Prägung auf langfristige Werte wie Solidität und Kontinuität ausgerichtet. Nachhaltigkeit hat darüber hinaus viel mit Weitsicht und Innovationskraft zu tun. Insofern liegt es nahe, dass wir diesen Trend frühzeitig erkannt und umgesetzt haben. Zum Schluss eine persönliche Frage: Wie würden Sie 250.000 Euro nachhaltig investieren? Zwei Drittel dieser Summe würde ich in einen gut diversifizierten Balanced Fund nach dem nachhaltigen Best-in-class-Ansatz investieren, also in die jeweils nachhaltigsten Unternehmen jeder Branche. Den Rest würde ich je zur Hälfte auf nachhaltige Themen wie z.B. erneuerbare Energien oder nachhaltige Wassernutzung und auf einen Mikrofinanzfonds, der Kleinstkredite in Entwicklungsländern finanziert, aufteilen. Weitere Informationen unter: www.vontobel.com Finanzmagazin.info 4/08


Titelthema

Weitere Informationen unter: + www.iam-online.de + www.oekom-research.com + www.dekabank.de + www.cee-holding.de + www.lifeforestry.com + www.de.fortis.com

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stehen gleich zwei Kriterien im Fokus, die ein breites Anlagespektrum erlauben. Wie wörtlich manche Anleger das Thema Nachhaltigkeit nehmen, zeigen die immer beliebter werdenden Forstinvestments. Ton Berends, Life Forestry Group, verspricht: „Wir retten Wälder auf profitable Art und Weise.“ Seit 15 Jahren legt das Forstwirtschaftsunternehmen gezielt Baumbestände zur Tropenholzproduktion in Costa Rica an. Die Edelholzplantagen unterliegen lokalem Recht und schaffen sozial abgesicherte Arbeitsplätze für die einheimische Bevölkerung. Ähnlich ursprünglich in ihrer Idee sind Fonds der Mikrofinanzierung in Entwicklungsländern. Basierend auf dem Konzept von Muhammad Yunus aus Bangladesch, Mikrokredite als Hilfe zur Selbsthilfe zu vergeben, wird Geld an Menschen „verliehen“, die meist über kein eigenes Konto verfügen. Mikrofinanz-Institute verteilen so Start-

kapital an Existenzgründer, die sich auf diesem Weg ihren Lebensunterhalt sichern. Auch ohne Rating und Basel II beträgt die Rückzahlungsquote der Mikrokredite laut den Vereinten Nationen erstaunliche 98 Prozent. Vorurteile der Anleger gegen Nachhaltigkeitsfonds bestehen derzeit im Hinblick auf den scheinbaren Widerspruch zwischen Wirtschaftlichkeit und den selbst auferlegten sozialen Mindestanforderungen. Zu den zahlreichen Auswahlkriterien gehören dabei auch fairer Handel mit Rohstoffen, Verbot der Kinderarbeit oder Boykott autoritärer Regime. Im Umkehrschluss kann dies aber auch bedeuten, dass Unternehmen im Einkauf mehr Kapital bei der Beschaffung von Rohstoffen einsetzen, um beispielsweise Kinderarbeit zu umgehen oder marktgerechte Preise zu zahlen. Manche Kapitalanleger fürchten bei einem Mehraufwand von Kosten um ihre Rendite und verspüren daher wenig Lust auf nachhaltige Investitionen. Zudem kennen nur rund 18 Prozent der Anleger eine Gesellschaft, die Nachhaltigkeitsfonds anbietet. Dabei lohnt sich ein gegenseitiges Kennenlernen durchaus. Nach Untersuchungen von Finance & Ethics haben Nachhaltigkeitsfonds konventionelle Fonds im laufenden Jahr bislang um zwei Prozent geschlagen. Unternehmen, die ökonomische, ökologische und soziale Ziele verfolgen, profitieren von der erhöhten Nachfrage. Sie haben Kostenvorteile im Bereich der Ener-

Bedeutung Wilhelm Niedergöker, Geschäftsführer Messe Düsseldorf GmbH, weist auf den hohen Stellenwert des „Grünen Geldes“ hin.

giekosten durch alternativen und sparsamen Energieverbrauch und werden nicht mit Zusatzausgaben aufgrund umweltschädlichen

Rendite

Klimaschutz plus Rendite Ad Schellen, Fondsmanager des DeltaLloyd L Water & Climate Fund, empfiehlt Investments, die Umweltschutz und Profit verbinden. Herr Schellen, Sie haben im November 2007 den Delta Lloyd L Water & Climate Fund in Deutschland eingeführt. Warum? Das Portfolio des Delta Lloyd L Water & Climate Fund entspricht dem 1997 in den Niederlanden aufgelegten OHRA Milieutechnologie Fonds. Es handelt sich um eines der ersten Klimawandelprodukte, das überdies mit einer Performance von 20,7 Prozent p.a. über drei Jahre (Stand: 31. März 2007) eine überzeugende langfristige Wertentwicklung aufweist. Wir bieten Anlegern damit ein bewährtes Anlageprodukt in einem Segment, das immer mehr Beachtung findet. Die Verknappung der Trinkwasservorräte und die Folgen des Klimawandels treten verstärkt zutage. Anleger erkennen zunehmend die Wachstumsperspektiven Finanzmagazin.info 4/08

von Unternehmen, die Lösungen für diese Probleme bieten. Der intelligente Umgang mit essenziellen Rohstoffen bietet Aussicht auf überdurchschnittlich hohe Renditen. Der Markt erstreckt sich von Klima- über Öko- bis hin zu Nachhaltigkeitsfonds. Wie bezeichnen Sie Ihren Fonds? Wir verstehen unseren Fonds als Klimawandelfonds. Das Portfolio umfasst wachstumsstarke Unternehmen, die Technologien entwickeln, um der globalen Wasserknappheit und dem Klimawandel entgegenzuwirken, so zum Beispiel Hersteller von Wasseraufbereitungsanlagen, Windkraftanbieter, Bodensanierer oder Unternehmen aus dem Bereich der Solarenergie. Anleger, die sich für unseren Fonds entscheiden, investieren in zukunftsweisende Unternehmen und Technologien. Was unterscheidet Ihren Fonds von anderen Anlageprodukten? Es sind vier Eigenschaften, die unseren Fonds von anderen Produk-

Vorteil „Ein umweltbewusster Anleger sollte einen Klimawandelfonds wählen“, so Ad Schellen. ten in diesem Sektor unterscheiden: Erstens vereinigt der Fonds die Anlagethemen Wasser und Klimawandel. Zweitens erlaubt der thematische Ansatz ein breiteres Anlagespektrum. Dabei setzen wir auf die

vier Elemente Wasser, Luft, Erde und Feuer. Unabhängig von Marktkapitalisierung und Herkunftsregion investiert der Fonds weltweit in Unternehmen, deren Produkte oder Dienstleistungen jeweils mit einem der vier Elemente in Zusammenhang stehen. Als erster Anbieter ermöglichen wir Anlegern, dieses Themenspektrum mit nur einem Anlageprodukt abzudecken. Drittens sind die sehr gute Performance und der bewährte Track Record des Fonds, die auch auf der langjährigen Erfahrung unseres Investmentteams beruhen, ein weiteres Alleinstellungsmerkmal. Viertens erheben wir eine vergleichsweise niedrige Management-Gebühr. Welche Zielgruppe sprechen Sie mit Ihrem Angebot an? Der Fonds eignet sich für Investoren mit einem langfristigen Anlagehorizont, die mit einem breit diversifizierten Anlage-Mix von den Wachstumsperspektiven umweltverträglicher Technologien profitieren möchten. Infos: www.deltalloyd.de

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Titelthema Verhaltens belegt. Dies alles kompensiert einen möglichen Kostenmehraufwand, und man kann davon ausgehen, dass nachhaltig agierende Unternehmen mittelfristig eine bessere Performance erzielen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten die erzielten Einsparpotenziale in Form von Investitionen auch genutzt werden. Wer z. B. auf dem modernsten Stand der Informationstechnologie bleiben möchte, kommt an der Green-IT nicht vorbei. Investitionen in Informationstechnologie und in die Telekommunikationslandschaft müssen in immer kürzeren Innovationszyklen durchgeführt werden. Das Unternehmen Comprendium Financial Services entwickelt spezielle Finan-

zierungskonzepte für Green-IT, um umweltbewusste IT-Infrastrukturen umzusetzen. Die Auswirkungen der Nachhaltigkeit auf die Wirtschaft beschreibt Wilhelm von Haller, Mitglied der Geschäftsleitung Firmenkunden Deutschland und Mitglied des Management Committee Deutschland der Deutschen Bank: „Die Wirtschaft wird grün.“ Von Hallers Prognose geht von einer Vervierfachung des Anteils der Greentech-Branche aus. Lag der Anteil des einstigen Nischengeschäfts 2005 bei vier Prozent am Umsatz der gesamten deutschen Industrie, so rechnet er mit 16 Prozent im Jahr 2030. Um die derzeitige führende Rolle deutscher Unternehmen auf dem Weltmarkt zu

Flexibel

Finanzierung nach Maß Wer auch 2008 auf dem neuesten Stand der Informationstechnologie sein möchte, kommt an Green-IT nicht vorbei. Zum einen müssen sich IT-Entscheider aufgrund gesetzlicher Vorgaben mit der CO2-Emission ihrer Rechenzentren und IT-Infrastrukturen auseinandersetzen, zum anderen hat der Umweltschutz die Denkweise revolutioniert. Zudem werden wichtige Einsparpotenziale wie niedrigerer Energieverbrauch und höhere Energieeffizienz im IT-Bereich

durch fehlende Investition oft nicht genutzt. Unternehmen, die im Wettbewerb erfolgreich sein wollen, müssen in ihre IT- und Telekommunikationslandschaft investieren. Doch machen ein unklarer Finanzbedarf sowie die restriktive Kreditvergabe der Banken seit Basel II es mittelständischen Unternehmen immer schwerer, ihre strategisch notwendigen Investitionen zu tätigen. Daher hat die Comprendium Structured Financing GmbH, ein Anbieter von innovativen Finanzierungslösungen, ein alternatives Konzept entwickelt, das Unternehmen bei der Finanzierung ihrer Investitionen individuell unterstützt. „Mit unserem ReInvestModell bieten wir Unternehmen die Möglichkeit, technologische Neuerungen preiswert, flexibel und ohne großen Administrationsaufwand zu finanzieren. Es wird ein maximales Finanzierungsvolumen vereinbart, das flexibel ausgeschöpft werden kann. Ein aktueller Investitionsbedarf kann sofort integriert werden. Die Vorteile für Unternehmen sind die finanzplanerische Sicherheit, Liquidität und Flexibilität“, betont Finanzplanung „Das ReInvest-Mo- Peter Köhler, Geschäftsdell bietet Liquidität und Flexibili- führer Vertrieb und Martät“, unterstreicht Peter Köhler. keting von Comprendium.

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Durch die Definition einer durchschnittlichen Nutzungsdauer der unterschiedlichen Asset-Typen können dabei alle Investitionen in einem Vertrag zusammengefasst werden. So werden ungeplante Abschlagszahlungen oder Verlängerungsraten durch eine nicht fristgerechte Rückgabe der jeweiligen Vermögensgegenstände vermieden. Je nach Bedarf und durchschnittlicher Nutzungsdauer werden mit den Unternehmen Investitionsvolumen definiert, die während der gesamten Laufzeit für Neu-, Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen genutzt werden können. Diese Investitionsvolumen können in sechs Monatszyklen an die tatsächliche Finanz- und Investitionssituation angepasst werden. Das garantiert maximale Flexibilität. Je nach Bedarf kann nicht in Anspruch genommenes Volumen in zukünftige Perioden übertragen oder zur Reduzierung der Leasingrate herangezogen werden. Im Vergleich zu anderen Standardleasingmodellen kann man mit dem ReInvest-Modell während der gesamten Vertragslaufzeit das Leasingbudget und die Leasingraten selbst steuern. „Somit bleibt technologischer Wandel finanzierbar bei gleichzeitiger Optimierung der Wachstums- und Liquiditätsstrategie“, so Köhler. Weitere Informationen im Internet unter: www.comprendium.com

Anlage Michael Schneider, Deka Bank, erwartet einen Leitbranchenwandel von der Automobilindustrie hin zum Umweltsektor.

sichern, hat die Deutsche Bank ein Expertenteam gegründet. „Greentech“ berät mittelständische Unternehmen, die sich mit Umwelttechnologien beschäftigen. Eine enorme Nachfrage nach Umwelttechnologien wird in den nächsten Jahren vor allem von den aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens und Osteuropas erwartet. Der Bedarf an Eigenkapital wird sich in der Branche aufgrund des steigenden Energiebedarfs und höherer Umweltauflagen weiter erhöhen. Durch die CEE (Conetwork Erneuerbare Energien Holding GmbH & Co. KGaA) wird erstmalig in Deutschland Private Equity, Venture Capital und Mezzaninekapital in einer großvolumigen Beteiligungsgesellschaft außerbörslich gezielt für den Bereich der erneuerbaren Energien und Cleantech gebündelt. Bisher galt der Automobilsektor in Deutschland als Leitindustrie. Die Deka Bank erwartet in den nächsten 15 Jahren einen Wandel hin zur Umweltbranche, in der schon heute rund 1,5 Millionen Deutsche einen Job haben und hunderttausend weitere folgen werden. Es hat sich bereits in der jüngsten Vergangenheit gezeigt, dass sich mit ökologischen, ethischen und sozialen Forderungen Geld verdienen lässt. Wilhelm Niedergöker, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf GmbH, räumt auf der diesjährigen Internationalen Anlegermesse (IAM) im September 2008 dem Themenpark „Grünes Geld“ einen hohen Stellenwert ein. Dies ist eine gute Gelegenheit für Anleger, sich mit den Zukunftsthemen wie alternative Energien, Nachfrage nach Trinkwasser, Armutsbekämpfung und Klimawandel zu beschäftigen. Das Bedürfnis nach einer intakten Umwelt, das gute Gefühl der Bewahrung persönlicher Werte und das Bewusstsein, in beides rentabel investieren zu können, schafft Vertrauen und Zuspruch in nachhaltige Investments. Brigitte Freitag Finanzmagazin.info 4/08


Management

Der Schlüssel zum Erfolg Entscheidung Wer sein Geld renditestark anlegen will, kann sich entweder das nötige Know-how selber aneignen oder aber sein Kapital einem Vermögensverwalter anvertrauen. Eine gute Möglichkeit, beides zu kombinieren, ist die Investition in Fonds. ie bevorzugte Gegend für Millionäre liegt zwar auf der arabischen Halbinsel, denn nirgendwo auf der Welt gibt es relativ gesehen so viele Reiche wie dort, aber auch zwischen Rügen und der Zugspitze sind die Haushalte so wohlhabend wie nie zuvor. Zieht man vom Geldvermögen der privaten deutschen Haushalte die Verbindlichkeiten ab, bleibt unter dem Strich die beachtliche Summe von rund drei Billionen Euro als „Nettogeldvermögen“, was einer Drei mit 12 Nullen entspricht. Darin ist noch nicht berücksichtigt, dass ein Großteil der Verbindlichkeiten als Kredite zur Finanzierung von Wohnungsbau eingesetzt wird. Diesem Teil der Verbindlichkeiten steht somit ein beträchtlicher Umfang an Immobilienwerten gegenüber, der bei der Berechnung des „Nettogeldvermögens“ noch keine Berücksichtigung fand. Im statistischen Durchschnitt entfiel auf jeden Einwohner Deutschlands Ende 2006 ein Geldvermögen von ca. 55.000 Euro, darunter Bargeld, Sicht- und Spareinlagen, Termingelder und andere Geldanlagen bei Banken in Höhe von rund 18.700 Euro. Die Ansprüche aus Lebensversicherungen, an Pensionskassen und Pensionsfonds usw. summierten sich im Durchschnitt auf ca. 14.000 Euro pro Person. Rund 4.500 Euro entfielen auf Aktien und ca. 6.400 Euro auf Investmentfonds. Schaut man sich die Entscheidung der Kapitalanleger genauer an, wird man feststellen, dass die Deutschen zu den eher konservativen Geldanlegern gehören. Rund 1,148 Milliarden Euro betragen derzeit die Anlagen bei Lebensversicherungen, Pensionskassen- und -fonds bzw. Zusatzversorgungseinrichtungen. Für eine Absicherung im Alter setzen die privaten Haushalte derzeit fast ein Drittel ihres Geldvermögens ein. Bestätigt vom Kursrutsch an den Aktienmärkten zu Jahresbeginn, fühlen sich die deutschen Anleger im Umfeld von Zinsanlagen auf der sicheren Seite und werden wohl auch in Zukunft bevorzugt in diesen Bereichen investieren. Grundsätzlich kann man sein Geld auf drei Wegen arbeiten lassen. Die Selbstverwaltung klingt am Einfachsten, setzt aber umfangreiche Marktkenntnisse, wichtiges Detailwissen und zeitraubende Recherche voraus. Die Fremdverwaltung steht dem Anleger mit fundierten Kenntnissen zur Seite,

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gute Rendite erzielt man aber nur bei ausreichender Qualifikation des Verwalters. Neben Banken stehen zahlreiche abhängige und unabhängige Vermögensverwalter bereit, sich des Kapitals anzunehmen. Entscheidet man sich für die die dritte Anlageform und investiert sein Geld in Fondsvermögen, trifft zwar der Fondsmanager zukünftig die Entscheidungen, die prinzipielle Frage, in welchen Fonds man investiert, muss der Anleger allerdings weiterhin selbst beantworten. Neben der grundsätzlichen Wahl einer Geldanlage oder einer Verwaltungsart blei-

ben dem Anleger auch gesetzliche und steuerliche Vorgaben nicht erspart. Ganz aktuell erschreckt derzeit das Gespenst der neuen Abgeltungsteuer die Welt der Kapitalanleger. Obwohl sie erst zum 1. Januar 2009 in Kraft tritt, sollten sich Anleger bereits heute mit dem Thema auseinandersetzen, denn mit Umschichtungen der Anlageklassen oder rechtzeitigem Erwerb eines Investmentfonds können sich Anleger Bestandsschutz sichern. Die neue Abgabe soll zu einer Angleichung der Besteuerung aller privaten Kapitalerträge führen und wurde im Zuge der 13


Management

Stabil mit Hedgefonds Strategie Wer nicht nur gut essen, sondern darüber hinaus auch ruhig schlafen möchte, sollte auf Alternative Investments setzen. Kursentwicklung SwissSelect Garantie 20 vs. Aktienmarkt

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100% SwissSelect Garantie 20 50% MSCI World EUR / 50% SSG20 70% MSCI World EUR / 30% SSG20 100% MSCI World EUR

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Quelle: Swiss Select

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Mit renommierten Aktienfonds kann man gutes Geld verdienen, denn langfristig gibt es kaum bessere Anlagemöglichkeiten. Allerdings steigen Investoren oft mit Verlust aus eigentlich lukrativen Investments aus, da sie die hohen Kursschwankungen nicht verkraften. Mit den richtigen Hedgefonds als Beimischung zu einem Wertpapierdepot lässt sich die Kursentwicklung deutlich stabilisieren. Gerade in Krisenzeiten unterstützen Alternative Investments das sichere Erreichen der langfristigen Zielrendite. Auch wenn einzelne Aktienmärkte langfristig vielversprechend erscheinen, so verdeutlichen die zwischenzeitlich auftretenden Rückschlagphasen doch beachtliches Verlustpotenzial. Vor dem Kauf eines Aktienfonds geben sich viele Investoren risikowillig. „Unsere Erfahrung in der Kundenbetreuung zeigt allerdings, dass bei Kursrückschlägen von nur zehn Prozent die Nervosität der Investoren deutlich zunimmt“, unterstreicht Frank Weber, Geschäftsführer der Swiss Select AG. „Wir haben uns frühzeitig auf Absolute-Return-Strategien spezialisiert und erzielen mit schwankungsarmen Hedgefonds deutlich solidere Ergebnisse, als sie mit Aktien möglich wären.“ Die Absolute-Return-Strategie, also das Ziel, jedes Jahr einen positiven Ertrag zu erwirtschaften, erweist sich als stressfreie Alternative zum schwankungsintensiven Aktienmarkt. „Keine Anlageklasse ist so hochgradig auf Absolute Return spezialisiert, wie es bei Hedgefonds der Fall ist“, so 14

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Weber. Die Anlagefreiheiten ermöglichen es diesen Fonds, ihre Performance weitestgehend unabhängig von den Turbulenzen und Flauten der allgemeinen Marktentwicklung zu generieren. Mit hochwertigen Hedgefonds lässt sich eine sehr zuverlässige Performance erzielen. Bei Kurseinbrüchen der Aktienmärkte sind die richtig guten Hedgefonds meist gar nicht oder nur wenig betroffen. Sie schaffen Jahr für Jahr und unabhängig von der Börsenentwicklung den Spagat zwischen einer guten Performance und gleichzeitig hoher Sicherheit. Mit einer sehr guten Expertise im Bereich Alternative Investments bietet die Swiss Select AG Zugang zu sorgfältig selektierten und fortwährend kontrollierten schwankungsarmen Hedgefonds. „Mit dieser Auswahl werden wir dem hohen Leistungsanspruch von sicherheits- und renditeorientierten Investoren gerecht. Unsere Hedgefondsportfolios strukturieren wir bevorzugt im Zertifikatemantel. Über diesen Weg steht uns eine bedeutend größere Auswahl hochwertiger Zielinvestments zur Verfügung, da wir nicht an die Anlagebeschränkungen gebunden sind, denen z. B. deutsche Dachhedgefonds unterliegen“, so Frank Weber. Das aktuell von der Swiss Select AG initiierte und von Barclays herausgegebene Garantiezertifikat ist das SwissSelect Garantie 20. Es besteht aus besonders zuverlässigen und schwankungsarmen Single- und Dachhedgefondsstrategien, die sich seit vielen Jahren in unterschiedlichen Marktphasen

bewährt haben. Bei Betrachtung der Entwicklung seit Dezember 2005 liegt die Rendite dieses Portfolios bei durchschnittlich 9,52 Prozent pro Jahr. Die Kursschwankungen sind mit 5,56 Prozent nur halb so groß wie die des internationalen Aktienmarktes (MSCI World EUR 10,46 Prozent Volatilität). Zudem ist der Absolute Return bisher immer erreicht worden. Der maximale Verlust begrenzte sich auf 4,58 Prozent, wobei der weltweite Aktienmarkt im gleichen Zeitraum einen maximalen Verlust von 20,22 Prozent zu verzeichnen hatte. Gerade mit diesen soliden Ergebnissen bilden Hedgefonds einen Portfoliobaustein, der auch in turbulenten Aktienmärkten einen Ruhepol im Wertpapierdepot darstellt. Zudem sind Hedgefonds eine hervorragende Ergänzung zu klassischen Depotwerten aus dem Aktien-, Renten- und Immobilienbereich. Vorhandene Kursschwankungen gleichen sich oft gegenseitig aus. Das Ergebnis: eine wesentlich stabilere Gesamtperformance. Frank Weber sieht Hedgefonds daher als einen ganz wichtigen Portfoliobestandteil, um Depots zu einem „starken Rückgrat“ zu verhelfen: „Aus einem solide strukturierten Wertpapierdepot sind Hedgefonds nicht mehr wegzudenken. Sie reduzieren nicht nur den Anlegerstress, indem sie die Sicherheit des Gesamtdepots erhöhen. Auch die Rendite kommt keineswegs zu kurz. Investoren erreichen ihre Zielrendite mit Hedgefonds im Depot wesentlich zuverlässiger.“ Für äußerst konservative Anleger ist das Garantiezertifikat der Swiss Select AG mit einer zusätzlichen Sicherheit durch die Emittentin ausgestattet. Barclays bietet nicht nur eine Kapitalgarantie auf die investierten Gelder. Auch der jemals erreichte Monatshöchststand wird den Investoren garantiert. Weitere Informationen im Internet unter: www.swissselect.de

Alternative Für Frank Weber, Geschäftsführer der Swiss Select AG, ist die Absolute-ReturnStrategie stressfreier als der Aktienmarkt. Finanzmagazin.info 4/08


Management

Weitere Informationen unter: + www.bvai.de + www.schwarz-sprenger.de + www.sarasin.de

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Geldvermögen der Bundesbürger 18000 15000

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Quelle: Deutsche Bundesbank

Unternehmensteuerreform beschlossen. Bisher unterliegen Kursgewinne, Zinserträge oder Dividenden unterschiedlichen Steuersätzen. Ab 2009 entfallen auf alle Einkünfte aus Kapitalvermögen pauschal 25 Prozent (zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer). Die Abgeltungsteuer wird direkt von der Bank einbehalten und an den deutschen Fiskus abgeführt. Wie kann der Vermögensverwalter Kapitalanleger in diesem Dickicht aus Gewinnerwartung, Steuerzahlung und Verlustrisiken unterstützen? Bernd Würfel, Mitglied des Vorstandes Bank Sarasin AG, sieht in einem Vermögensverwalter eher einen Vermögensgestalter, der ein auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse des einzelnen Kunden zugeschnittenes Konzept, ähnlich einem Maßanzug, liefert. Kriterien wie Vertrauen, Zuverlässigkeit, nachhaltige Sicherstellung der Kundenwünsche und die persönliche Betreuung sollten neben der Performance des Depots mit in die Entscheidung einfließen. Was aber tun, wenn „der Anzug“ trotz aller Maßarbeit nicht richtig sitzt? Bisher konnte der Anleger den Vermögensverwalter bzw. Fondsmanager

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Lebensversicherung, Pensionskasse, Pensionsfonds

Investmentfonds

Aktien

Sonstiges

Investition Im Durchschnitt verfügt jeder Bundesbürger über ein Vermögen von 55.000,- Euro, der überwiegende Teil in eher konservativen Anlageformen und nur ein Fünftel in Aktien und Fonds.

austauschen, was zukünftig nicht mehr gewollt ist. Bleibt also noch die Möglichkeit eines Dachfonds, bei dem man den Fonds eines Verwalters gegen einen anderen austauschen kann. Allerdings entstehen dem Anleger doppelte Kosten, denn zwei Fondsmanager, zwei Fondsgesellschaften und zwei Depotbanken sind zu entlohnen. Der in Hamburg ansässige unabhängige Vermögensverwalter antea hat aus diesem Grund den Fonds gleichen Namens aufgelegt, der nicht in die Investmentfonds der besonders guten Vermögensverwalter inves-

tiert, sondern ihnen direkt Teile seines Fondsvermögens zur Verwaltung überlässt. Zusammen mit einer anlegerfreundlichen Kalkulation reduziert dieser Weg die Kosten auf ungefähr die Hälfte von denen üblicher Dachfonds. Viele Privatanleger wundern sich, dass sie trotz zunächst aussichtsreich scheinender Finanzprodukte langfristig auf keinen grünen Zweig kommen. Branchenkenner führen dies auf die kurzfristige Denkweise und den zu starren Fokus auf kurzfristige Renditejahresergebnisse zurück. Gute Vermö-

Fonds

Vermögensverwaltung leicht gemacht Mit einem einzigen Titel im Depot sein Vermögen bei den besten Vermögensverwaltern zu günstigen Konditionen aufgehoben zu wissen und flexibel je nach Situation auf den Anlagemärkten agieren zu können – diese Anforderungen erfüllt antea. Viele Anleger sorgen sich wegen der Abgeltungsteuer, denn je nach Anlagestil beträgt der Wertzuwachs über einen Zeitraum von zwanzig Jahren zusätzliche 50 bis 100 Prozent, wenn sie ihre Anlage über einen geeigneten Fonds vornehmen. Außerdem erhalten Investoren bei der Anlage auch den Mehrwert, dass ihnen die oft schwierige Wahl der richtigen Anlageklasse je nach Marktlage abgenommen wird. Bei rechtzeitigem Erwerb eines Investmentfonds lassen sich darin auch zukünftig Aktien frei von der Abgeltungsteuer kaufen und verkaufen. Dies gilt ebenfalls für einen Wechsel der Anlageklasse (z. B. von Aktien in Rentenpapiere). Damit bleibt aber die Abhängigkeit vom VermöFinanzmagazin.info 4/08

gensverwalter, dem Fondsmanager bestehen. Und wenn dieser den Erwartungen nicht gerecht wird? „Ob Warren Buffett oder Fidelity – auch große und bekannte gute Adressen waren nicht davor geschützt, zumindest phasenweise hinter den Marktergebnissen zurückzubleiben“, sagt Johannes Hirsch, CFP bei antea. In einer solchen Situation konnte der Anleger bislang den Vermögensverwalter / Fondsmanager austauschen, was künftig aber nicht mehr gewollt ist. Wie lässt sich also hier ein Wechsel vornehmen, ohne den Titel im Depot zu ändern? Eine naheliegende Antwort sind Dachfonds, die in einer solchen Situation den Fonds eines Verwalters gegen den eines anderen austauschen. Allerdings wird diese Anlageform durch Kosten auf zwei Ebenen belastet, denn es müssen zwei Fondsmanager, zwei Fondsgesellschaften und zwei Depotbanken entlohnt werden. Insgesamt summieren sich diese Beträge häufig

Durch antea (WKN A0DPZJ) weiß auf 2,5 bis drei Prozent pro Jahr. Dies ist eine relevante Größenord- der Anleger tatsächlich mit einem nung angesichts einer langfristig zu einzigen Titel im Depot sein Vermöerwartenden Rendite bei Aktien von gen immer bei den jeweils besoncirca acht Prozent. ders guten Vermögensverwaltern Deshalb hat der in Hamburg an- aufgehoben. www.antea-vv.de sässige unabhängige Vermögensverwalter antea den Fonds gleichen Namens konzipiert, der nicht in die Investmentfonds besonders guter Vermögensverwalter investiert, sondern ihnen direkt Teile seines Fondsvermögens zur Verwaltung überlässt, was zusammen mit einer anlegerfreundlichen Kalkulation die Kosten auf 1,49 Prozent pro Jahr senkt. Zu erwähnen ist auch noch die gute Markteinschätzung des Managements: In den vergangenen Monaten war der Fonds kaum in Aktien investiert und schützte so seine An- Günstig Johannes Hirsch, antea: „Unser leger vor Verlusten. Konzept ist besonders anlegerfreundlich.“

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Management gensverwalter arbeiten hier nach dem System der Produktdiversifikation in verschiedenen Anlageklassen. Mag auch manchmal die Produktauswahl nicht unter einem allzu leuchtenden Stern gestanden haben, so hat sich doch eine Kombination aus vielen Bereichen bisher generell als die sicherste gegen Schwankungs- und Verlustrisiken im Depot erwiesen. Für Dr. rer. pol. Marc-Oliver Lux von der Münchner Vermögensverwaltung Dr. Lux & Präuner hat der Anleger mit der Entscheidung für einen unabhängigen Vermögensverwalter schon einen entscheidenden Schritt in die richtige Richtung getan. Wer seiner Meinung nach sein Vermögen mit professioneller Unterstützung strukturiert hat,

muss sich um kurzfristige Zuckungen am Markt keine großen Sorgen machen. Die Kursschwankungen der vergangenen Monate haben aber auch gezeigt, dass die klassische Mischung der Anlageklassen Aktien, Anleihen und Liquidität nicht ausreicht, um die gewünschte Stabilität des Portfolios zu erreichen. Neue Formen der Strategie müssen entwickelt werden. Alternative Anlagen sollen helfen, das Marktrisiko zu reduzieren und das Wertpapierportfolio gegen allzu große Marktschwankungen zu schützen. Als eine Alternative in diese Richtung starteten 2004 die Hedgefondsanbieter. Mittlerweile mehren sich jedoch die Fondsschließungen, da deutsche Dachhedgefonds sehr beengten staatlichen Regeln unterlie-

Vertrauen

Individuelle Konzepte

Rendite „Wir sorgen für eine ausgewogene Depotstruktur“, betont Frank Präuner. Im Interview mit Finanzmagazin.info erläutert Frank Präuner, Geschäftsführer der Lux & Präuner KG, die Faktoren erfolgreichen Vermögensmanagements. Wie erkennt der Kunde vertrauenswürdige Anbieter am Finanzmarkt? Vermögensberater gibt es wie Sand am Meer. Nur in der „Vermögensverwaltung“ hat der Kunde die Gewissheit, dass von offizieller Seite die Qualifikation geprüft wurde, denn Vermögensverwalter benötigen für ihre Tätigkeit eine Zulassung. Zusätzlich werden sie von der Deutschen Bundesbank beaufsichtigt. Im Interesse unserer

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Kunden managen wir bei Dr. Lux & Präuner Kundengelder nur über namhafte Depotbanken und verschaffen dem Kunden volle Transparenz darüber, wie sein Geld investiert wird. Wir sind uns unserer besonderen Vertrauensstellung bewusst und richten daher unser Augenmerk in der laufenden Betreuung auf eine ehrliche Aufklärung über die Chancen und Risiken von Investments. Was zeichnet Sie gegenüber anderen Marktangeboten aus? Wir spüren eine zunehmende Unzufriedenheit bei Privatanlegern über die rein auf Produktverkauf ausgerichtete Beratung bei Banken. Die Kunden wollen sich nicht mehr mit Standardlösungen abspeisen lassen und suchen nach mehr Kontinuität in der laufenden Betreuung. Als unabhängiger Vermögensverwalter profitieren wir natürlich ganz besonders von dieser Entwicklung, denn für uns ist es selbstverständlich, am individuellen Kundenbedürfnis ausgerichtete Konzepte zu entwickeln und maßgeschneidert auf die Wünsche unserer Kunden einzugehen. Wie werden Kundengelder in der Praxis verantwortungsbewusst angelegt? Unsere Grundidee ist, stabil auf mehreren Standbeinen zu stehen. Wir verteilen die Anlagegelder je nach Zielvorstellung des Kunden auf verschiedene

Kreativ Für Bernd Würfel, Sarasin, sind Vermögensverwalter eher Vermögensgestalter für die individuellen Kundenbedürfnisse.

gen. So dürfen sie nur in Zielfonds investieren, die ihre Erträge gemäß dem deutschen Anlageklassen, nämlich Aktien, Steuerrecht aufschlüsseln. Laut Frank WeRenten, Immobilien, alternative ber, Geschäftsführer der Swiss Select AG, Investments und Liquidität. Diehat man in seinem Unternehmen das Prose ausgewogene Depotstruktur blem gelöst, indem man den über die Barverstetigt und sichert die Renclays Bank in London aufgelegten Dachditeentwicklung und hält somit hedgefonds XI Global Protected in Deutschden Stressfaktor für alle Beteiland in Form des Garantiezertifikates Swiss ligten gering. Select Garantie 26 platziert. „Über diesen Wie erfolgreich sind Sie mit Weg haben Anleger Zugang zu einem DachIhrem Konzept? hedgefonds, der im Gegensatz zu deutschen Dass unsere HerangehensweiDachhedgefonds über einen unlimitierten se funktioniert, zeigt unser erZugang zu allen globalen Hedgefonds verfolgreiches Abschneiden in difügt“, unterstreicht Weber. versen Depot-Contests. Unsere Als alternative Anlagen eignen sich Kunden können sich darüber auch Private Equity oder Investitionen in freuen, dass sich ihre Depots Rohstoffe und Immobilien, da ihre Wertentweniger anfällig gegenüber den wicklung unabhängig von traditionellen Anderzeitigen Rückschlägen am lageklassen verläuft und somit die PortfolioKapitalmarkt zeigen und die beimischung eine langfristig stabilere Werteinschlägigen Vergleichsindizes entwicklung gewährleistet. langfristig deutlich übertroffen Wie man sieht, reicht es nicht aus, Verwerden. Weitere Infos: www. mögen nur zu besitzen, sondern man muss LP-vermoegensverwaltung.de es auch „pflegen“. Seriöse Verwalter, die unabhängig und verlässlich arbeiten, sind sicherlich Depots im Vergleich die richtigen AnsprechMusterdepot Dr. Lux & Präuner 50 % Aktien / 50 % partner. Renten; Benchmark MSCI World (EUR) +50 REXP Ausgezeichnete rhetorische Fähigkeiten von LP Musterdepot Finanzmanagern oder +56 % Hochglanzprospekte mit traumhaften Zinsertragsversprechen sind allerdings keine Garantie für Benchmark eine professionelle Ver+ 9 Prozent mögensverwaltung. Ob man die Spreu vom Weizen getrennt hat, das lässt 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 sich nur an der mittelErfolgreich Gegenüber den einschlägigen Verund langfristigen Rendigleichsindizes schneiden die von Lux & Präuner teentwicklung ablesen. verwalteten Depots deutlich besser ab. Brigitte Freitag Finanzmagazin.info 4/08


Finanzierung

Marktchancen optimal nutzen Wege Um im Wettbewerb bestehen zu können, müssen mittelständische Unternehmen auf Wachstum setzen. Leasing, Factoring und Private Equity sind Möglichkeiten, die Liquidität zu optimieren und die Kreditlinie zu schonen. Partner helfen bei der Produktentwicklung. er Konjunkturhimmel hat sich für viele Branchen deutlich aufgehellt. Sowohl auf dem Inlandsmarkt als auch im Export entwickelt sich die Nachfrage sehr positiv. Viele mittelständische Unternehmen haben jedoch harte Jahre hinter sich. Diese Firmen müssen auf dem Weg in die besseren Zeiten allerdings noch den schweren Rucksack mit der Schuldenlast der Vorjahre tragen. Wie gelingt diesen Firmen der Sprung in die Zukunft? Erfolg versprechend ist die Kombination aus einer optimalen Strategie auf der Marktseite und einer deutlichen Verbesserung der Finanzierung. „Liquidität geht vor Rentabilität“ – diese Leitformel gilt auch heute noch uneingeschränkt. Eine illiquide Firma ist bewegungs- und handlungsunfähig. Wer jedoch zahlungsfähig bleibt, der kann Maßnahmen zur Steigerung der Rentabilität ergreifen. Ganz entscheidend ist hierfür, dass das Produktportfolio auf die wachsenden Segmente des Marktes zugeschnitten ist. Wer mit Standardprodukten in schrumpfenden Märkten arbeitet, ist dem Preisdruck und den Globalisierungsrisiken viel schärfer ausgesetzt als Firmen, die mit innovativen Produkten auf Wachstumsmärkten agieren können. Das geht nicht mit alten Produkten. Neue Produkte müssen jedoch erst einmal entwickelt werden. Firmen, die dies allein nicht leisten können, sollten sich einen kompetenten Partner suchen. Wertvolle Unterstützung bietet hier das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Es bietet verschiedene Kooperationsmodelle für die Zusammenarbeit an, sogenannte Chancen-/Risikopartnerschaften. 5.600 Mitarbeiter an 13 Standorten in Deutschland verfügen über vielseitige Kompetenzen in den Forschungsbereichen Luftfahrt, Raumfahrt, Energie und Verkehr, die vor allem für die Produktentwicklung genutzt werden können. Die Zusammenarbeit beginnt bereits bei der Analyse der Zukunftsmärkte und reicht bis zur erfolgreichen Produkteinführung. Wenn auf der Marktseite bereits attraktive Chancen winken, dem Unternehmen aber zur Realisierung die dafür erforderliche Liquidität fehlt, dann sollten unbedingt moderne Finanzierungsalternativen berücksichtigt werden. Das ist auch deshalb sinnvoll, weil die Risikobereitschaft vieler Ban-

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ken aufgrund der Finanzkrise an den Kreditmärkten deutlich zurückgegangen ist. Ein bewährter Weg ist das Leasing. Gerade für wachsende Unternehmen ist es ein praktikabler Weg, um die neuen Maschinen und Anlagen ohne Beanspruchung von Liquidität und Kreditlinie sofort nutzen zu können. Die weit reichenden Möglichkeiten, die Leasingfirmen darüber hinaus heute bieten, sind vielen Mittelständlern jedoch oft gar nicht bekannt. Eine ganz neue Option ist das Leasing immaterieller Güter in Form von Patenten, Markenrechten oder selbst erstellter Software – Dinge, die auf keinen Fall in fremde Hände gelangen sollen. Hierfür hat die Münchner Firma Comprendium neue Angebote entwickelt. Mit ihrem „Sale-and-LeaseBack“-Programm kann bisher gebundenes Kapital für einen begrenzten Zeitraum freiAkquisition

Von den Heuschrecken lernen Nach einer Studie der Finanzierungsberatung Proventis ist die Anzahl der Unternehmenstransaktionen in Deutschland im Jahr 2007 um fast 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Als Ergebnis stellte sich heraus, dass 80 Prozent aller Unternehmenstransaktionen in 2007 ohne Beteiligung von Private Equity stattfanden. So ist – bei einer fast gleich bleibenden Anzahl der Transaktionen durch Finanzinvestoren – der Zuwachs insbesondere auf die gesteigerten Aktivitäten mittelständischer Unternehmen zurückzuführen. Davon sind mit über 30 Prozent Zuwachs maßgeblich Unternehmensübernahmen in der Größenordnung von unter 50 Mio. Euro Transaktionswert. Neben der gesteigerten Professionalität mittelständischer Betriebe und der guten Wirtschaftslage sieht Proventis den

Grund für den Anstieg kleinerer Transaktionen auch in der immer besseren Verfügbarkeit von Kapital für kleinere Übernahmen. Was früher Konzer-

Erfolg Rainer Wieser: „Eine gute Akquisition stärkt die Wettbewerbsposition.“

nen und institutionellen Finanzinvestoren vorbehalten war, steht jetzt auch mittelständischen Unternehmen zur Verfügung: Fremdkapital zur Finanzierung von Akquisitionen. Rainer Wieser, Geschäftsführer von Proventis, kann dies aus seiner langjährigen Beratungspraxis bestätigen: „Viele unserer Kunden sind meist von den Akquisitionsmöglichkeiten überrascht.“ Die Methoden der Private-Equity-Unternehmen, ihre Akquisition mit Fremdkapital zu hebeln („leveragen“), sind nämlich in den wenigsten Fällen bekannt. Gerade bei den vielen anstehenden Nachfolgeregelungen in Deutschland liegt in einer gut durchgeführten Akquisitionsstrategie ein großes Potenzial, um nachhaltig die eigene Wettbewerbsposition zu stärken und auszubauen. Weitere Informationen unter: www.proventis.com.

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Finanzierung

Kompetenter Partner Technologiemarketing Bei der Umsetzung erfolgreicher Ideen am Markt stehen DLR-Technologien hoch im Kurs.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) verfügt mit seinen rund 5.600 Mitarbeitern an 13 Standorten in Deutschland über vielseitige Kompetenzen in den Forschungsbereichen Luftfahrt, Raumfahrt, Energie und Verkehr. Damit ist es ein bundesweit geschätzter Innovationspartner für den Mittelstand. Als Bindeglied zwischen Forschung und Industrie übernimmt das Technologiemarketing des DLR die Rolle des Mittlers zwischen den Anforderungen und Interessen der Industrie einerseits und dem Know-how des DLR bei der Produktentwicklung andererseits. Ziel ist, den Unternehmen bedarfsgerechte Lösungen für ihre aktuellen Fragestellungen anzubieten.

Entwicklung Der faserkeramische Verbundwerkstoff C / C-SiC ist sowohl für die Raumfahrt als auch für Hochleistungsbremsen geeignet.

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Die Bereiche, in denen das DLR über eine hohe Problemlösekompetenz verfügt, sind wesentlich umfangreicher, als es von einem Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt zu erwarten ist. Die Spanne reicht von Kommunikationstechnik, kommerziellen Satellitenanwendungen, Verkehrsführungs- und Leitsystemen über Robotik, Mechatronik, optische Systeme, Verbrennungstechnik, Simulationsverfahren, Akustik und Hochleistungswerkstoffe wie beispielsweise faserverstärkte Metalle, Keramik und Kunststoffe, Leichtmetalle oder umweltfreundliche Gusskerne bis hin zur Brennstoffzelle, der Auslegung und Qualifizierung von fokussierenden Solarsystemen und weiteren Bereichen der Energieumwandlung. Das DLR hat schon früh den Bedarf der Industrie nach einem verlässlichen und qualifizierten Partner bei der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen erkannt und einen eigenen Bereich für Technologiemarketing und -transfer aufgebaut. Um langfristig am Markt bestehen zu können, sind viele Unternehmen auf Innovationen angewiesen. Neben den Chancen, die sich durch neue Produkte ergeben, gibt es auch Risiken. Das Technologiemarketing des DLR bietet verschiedene Kooperationsmodelle für die Zusammenarbeit mit Unternehmen an, sogenannte Chance- / Risikopartnerschaften. Eines haben alle Modelle gemeinsam: Beide Partner teilen sowohl die Risiken als auch den Erfolg. Für solche gemeinsamen Projekte steht dem DLR ein eigens eingerichteter Fonds zur Verfügung. Ein vom DLR in Zusammenarbeit mit Wirtschaftsforschern entwickeltes und von

der Industrie anerkanntes Werkzeug wird zur Bewertung von Projektideen und Neuentwicklungen im Hinblick auf Innovationspotenzial und Marktchancen eingesetzt. Zusätzliche Eckpfeiler eines erfolgreichen Technologiemarketings sind konsequente Marktbeobachtung und Recherchen, denn es ist wichtig, die richtigen Dinge zur richtigen Zeit zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Deshalb unterstützt das DLR-Technologiemarketing auch die Neugründung von Unternehmen auf der Basis von DLRTechnologien – mit Erfolg, wie vordere Plätze bei Gründerwettbewerben und allgemeine Anerkennung in der Gründerszene belegen. Das DLR kann auf eine ganze Reihe erfolgreicher Praxisbeispiele verweisen. Ein schnellschaltendes Kugelventil, vor Jahren für eine Raumfahrtmission gebaut, wurde zusammen mit einem Mittelständler zum marktreifen Serienprodukt weiterentwickelt und sichert heute Arbeitsplätze durch den nötigen technologischen Vorsprung vor der Konkurrenz aus Billiglohnländern. Die hochauflösenden Kameras, die schon Bilder vom Mars und vom Saturnmond Titan zur Erde gesendet haben, kommen auch einem irdischen Zweck zugute: Auf mehr als 150 Türmen in den neuen Bundesländern melden sie schnell und zuverlässig Waldbrände aus großer Entfernung und ermöglichen deren rasche Bekämpfung. Ein Meilenstein in der Fertigung von Faserverbundbauteilen ist der gemeinsam mit Industriepartnern entwickelte Mikrowellenautoklav. Dieses innovative elektromagnetische Verfahren dient zur Entwicklung neuer Fertigungstechnologien auf dem Gebiet der kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffe (CFK), einem boomenden Bereich der Luftfahrtindustrie. Die Potential-Seebeck-Mikrosonde ist ein neues, einzigartiges Messgerät zur Charakterisierung und Homogenitätsbestimmung elektrischer Funktionsmaterialien. Die Sonde ermöglicht eine erhebliche Verbesserung in der Qualitätskontrolle von Halbleitern und ist weit über den Bereich Thermoelektrik hinaus anwendbar. Extreme Anforderungen in der Luftund Raumfahrttechnik führten zur Entwicklung von Werkstoffen mit einzigartigen Eigenschaften. Der faserkeramische Verbundwerkstoff C / C-SiC, ursprünglich gedacht als Hitzeschild für Raumfahrzeuge, eignet sich hervorragend als Material für Hochleistungs- und Leichtbaubremsen. Er hält nämlich hohe Temperaturen aus, ist sehr stabil, verschleißt bei Reibung kaum und ist dabei sogar leichter als Aluminium. Das DLR hat sich als kompetenter Partner der Wirtschaft für Innovationen etabliert. Entdecken Sie das DLR als erfolgreichen Partner – von der Analyse zukünftiger Märkte bis zur erfolgreichen Produkteinführung. Weitere Informationen im Internet unter: www.dlr.de Finanzmagazin.info 4/08


Finanzierung gesetzt und anderweitig eingesetzt werden, ohne dass der Zugriff verloren geht. Später fallen die Rechte wieder an die Firma zurück. Mithilfe dieser verflüssigten Mittel verwirklicht das Unternehmen strategisch wichtige Entwicklungen, die Erschließung neuer Märkte oder auch die Umfinanzierung problematischer Kredite. Gerade in Exportmärkten oder im Umgang mit Handelsunternehmen sind lange Zahlungsziele marktüblich. Wer jedoch seine Rechnung erst nach sechs Wochen statt nach 14 Tagen bezahlt bekommt, braucht eine dreimal höhere Kreditlinie zur Absatzfinanzierung. Eine Alternative ist die Nutzung des Factorings. Hierbei erhält die Firma un-

mittelbar nach Rechnungsschreibung ihr Geld. Volker Ernst, Geschäftsführer der Ernst Factoring GmbH und Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Factoring für den Mittelstand, bringt die Vorteile auf den Punkt: „Wenn Sie bereits bei der Geschäftsanbahnung wissen, dass die zukünftigen Umsätze von der Factoringfirma sofort in Liquidität umgesetzt werden, können Sie neue Aufträge problemlos annehmen. Sie können sich auf den Verkauf und die Fertigung konzentrieren, anstatt sich schlaflose Nächte über die Liquidität machen zu müssen.“ Gerade bei Firmen mit innovativen Neuprodukten sind die Marktchancen oft erheblich größer als die aktuellen Finanzie-

Factoring

Administrative Erleichterung Was ist Factoring? Es ist eine Finanzdienstleistung, die der kurzfristigen Umsatzfinanzierung dient. Dabei erwirbt der Factor die Forderungen seines Factoring-Kunden gegenüber dessen Abnehmer. Der Factor

Liquidität Hans Volker Mayer hilft Unternehmen bei kurzfristigen Engpässen. zahlt dafür als Gegenleistung an den Kunden den Forderungskaufpreis, der dem Betrag der Forderung abzüglich eines Diskonts für die Leistungen des Factors entspricht. Ein Teil des Kaufpreises wird vom Factor in der Regel auf einem Finanzmagazin.info 4/08

Sperrkonto einbehalten. Damit wird das Veritätsrisiko bis zur endgültigen Zahlung durch den Debitor abgesichert. Diese moderne Form der Unternehmensfinanzierung hat ihren Ursprung in den USA, wurde jedoch in Vorläuferformen in Babylonien im 2. Jahrtausend vor Christus und im 16. Jahrhundert vom schwäbischen Geschlecht der Fugger praktiziert. In der Praxis, so Hans Volker Mayer, Geschäftsführer der Süd Factoring GmbH aus Stuttgart, ist Factoring eine sinnvolle Ergänzung zu Bankkrediten. Für mittelständische Unternehmen bedeutet es auch Liquidität, Sicherheit und Absicherung von Exportgeschäften. An Factoring sollten Unternehmer beispielsweise bei Feststellung des kompletten oder teilweisen Ausfalls der Skontierfähigkeit oder der Verkraftung jährlicher Forderungsausfälle in Höhe einiger zehntausend Euro denken. Factoring ist darüber hinaus eine Möglichkeit, wenn ein gestiegener Finanzbedarf aufgrund beschränkt zur Verfügung stehender Sicherheiten nicht ausreichend per Kredit finanziert werden kann. Auch das Ausscheiden eines Mitgesellschafters oder das Auszahlen der Erben nach dessen Tod kann ein Unternehmen in Schieflage bringen, wenn Sicherheiten fehlen, die eine Auszahlung der Geschäftsanteile über Bankkredite ermöglichen

würden. „Hier kann Factoring hilfreich sein, da Forderungen im Wortsinn zu Bargeld gemacht werden können“, unterstreicht Hans Volker Mayer. Ein weiterer und wesentlicher Aspekt des Factorings ist zudem das Mahnwesen im Unternehmen. Mahnungen und Forderungseinzug erfordern in Zeiten nachlassender Zahlungsbereitschaft zunehmend mehr Personal. Der Einsatz des Factorings verhilft mittelständischen Unternehmen zu einer spürbaren Erleichterung durch die Freistellung von unnützem administrativem Ballast. Darüber hinaus leistet Factoring auch einen Beitrag zur Betriebsstatistik. Factoring-Unternehmen wie die SüdFactoring GmbH stellen den betreffenden Unternehmen unter anderem Aufstellungen zu Umsatz und Export sowie Provisionsabrechnungen für die zukünftigen betrieblichen Entscheidungen zur Verfügung. „Das ist dann der Fall, wenn für das Kundenunternehmen eine größere EDV-Anlage nicht rentabel ist – sei es aufgrund der Betriebsgröße oder mengenmäßig zu bewältigender Probleme“, so Mayer. Sinnvoll und richtig eingesetztes Factoring ist daher nicht teuer, zumal es einen Beitrag zur Verbesserung der Liquidität und Rentabilität in mittelständischen Unternehmen leistet. Weitere Informationen unter: www.suedfactoring.de

Vorteil „Eine Factoringfirma kann Umsätze sofort in Liquidität umwandeln“, betont Volker Ernst, Geschäftsführer Ernst Factoring GmbH.

rungsmöglichkeiten. Wenn der Wachstumssprung für die Kapitaldecke zwei Nummern zu groß ist, dann sollte sich die Geschäftsführung ernsthaft Gedanken über die Aufnahme eines zusätzlichen Investors machen. Nach der Heuschrecken-Debatte wird die Private-Equity-Branche jedoch von vielen argwöhnisch beobachtet. Oft zu Unrecht, wie Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner von der Technischen Universität München (TUM) in einer Studie für die Stiftung Familienunternehmen feststellt: „Die gängigen Debatten beziehen sich fast ausschließlich auf Mehrheitsbeteiligungen und einzelne spektakuläre Transaktionen. Minderheitsbeteiligungen moderaterer, häufig inländischer Private-Equity-Gesellschaften bleiben in der öffentlichen Diskussion hingegen allzu oft unbeachtet.“ Die Expertin weist darauf hin, dass der Finanzierungsbedarf nicht das einzige Argument für diesen Schritt sein muss. Gerade Familienunternehmern könnten auf diesem Weg neben der Verbesserung der Kapitalstruktur auch eine Professionalisierung der Unternehmensführung erreichen. Dies sind gewichtige Argumente, die für das Unternehmen viel wertvoller als ein reiner Bankkredit sein können. Entscheidend ist auch hier, dass der Unternehmer rechtzeitig handelt. Ist die Firma nämlich erst einmal in gravierenden finanziellen Nöten, dann bleibt oft wirklich nur noch der Verkauf an die berüchtigten Firmenjäger. In dem Fall ist nach dem Geld auch noch das Know-how für immer verloren. Dirk Gieschen

Weitere Informationen unter: + portal.mytum.de + www.ernst-factoring.de + www.bvk-ev.de

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Software

Optimale Prozesse Vorteil Immer mehr Banken und Finanzdienstleister vertrauen angesichts verschärfter Berichts- und Warnpflichten auf eine intelligente Service-orientierte Software-Architektur. och ist unklar, welche Ausmaße die Immobilienkrise annehmen wird. Klar ist, dass sie im Bankensektor deutliche Spuren hinterlassen hat. Auch die IT wandelt sich – hin zu mehr Kontrolle und Kundennähe. Unternehmenszusammenschlüsse tragen dazu bei, dass Softwarewelten zueinander finden müssen, die gar nicht zueinander passen. Mehr denn je sind neue, kompatible, hochfunktionale und sichere Lösungen gefragt. Die Informationsmanager der Banken stehen vor Herausforderungen, die nicht selten der Gesetzgeber diktiert.

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Seit dem 1. November 2007 ist die neue Finanzmarktrichtlinie MiFID (Markets in Financal Instruments Directive) in Kraft, die von Geldinstituten schärfere Berichts- und Warnpflichten gegenüber Kunden und Kontrollbehörden verlangt. Nun sind Finanzdienstleister verpflichtet, umfassend über Chancen und Risiken von Anlagen und Investments aufzuklären und entsprechende Vorgänge zu dokumentieren. „Um diese Auflagen zu erfüllen, müssen Banken abteilungs- und aufgabenübergreifend auf Informationen zurückgreifen können. Eine zen-

trale Rolle spielen dabei Business-IntelligenceLösungen“, sagt Frank Heinicke, Business Expert Risk Manager von SAS Deutschland. „Das MiFID-Pflichtenheft macht ein durchgängiges Informationsmanagement bei Banken unumgänglich: Wenn z.B. der Beratung eines Kunden einerseits und der Analyse seines Risikoprofils andererseits jeweils eine unterschiedliche Datenbasis zugrunde liegt, sind widersprüchliche Ergebnisse vorprogrammiert“, verdeutlicht Heinicke. Eine intelligente Software-Architektur leistet auch beim Reporting wertvolle Dienste. Finanzdienstleister müssen seit letztem Jahr ihre Transaktionsdaten offen legen und Anleger auf mögliche Interessenkonflikte hinweisen, etwa wenn die Bank Provisionen erhält. Überdies müssen die Geldhäuser ihre Kunden über den jeweils aktuellen Stand ihres Investments informieren. „Mithilfe von Business-Intelligence-Lösungen erstellen die Unternehmen profilabhängige Standardreports, in die Daten aus unterschiedlichsten Quellen einfließen. Dabei haben Datenqualität und -integrität die höchste Priorität, denn fehlerhafte Berichte können schlimmstenfalls Regressansprüche seitens des Anlagekunden nach sich ziehen“, erklärt der Experte. Banken müssen umfangreicher denn je berichten – ein Trend, der sich künftig noch verstärken wird. Daher sollte die IT erweiterungsfähig und wandelbar sein. Wer dabei von Anfang an auf Service-orientierte Architekturen (SOA) setzt, kann ohne großen Aufwand seine IT-Systeme neuen Anforderungen anpassen. Durch SOA lassen sich veränderte Funktionen und Anforderungen besser strukturieren, sodass der Überblick nicht verloren geht, womit etwa eine automatisierte Kontenbearbeitung ungeachtet immer neuer Regulatorien flüssig und solide abläuft. Durch die flexible IT werden Arbeitsabläufe verbessert, Kosten sinken und die Transparenz

Outsourcing

Zeit für eine neue Perspektive Unternehmen geben heute rund 70 Prozent ihres IT-Budgets für den Betrieb und die Wartung ihrer ITInfrastruktur aus. Lediglich 30 Prozent der verfügbaren Mittel verbleiben dem CIO, um Geschäftsprozesse umzugestalten und zu optimieren. Daher sollte er sich fragen, wie er mit seiner IT-Infrastruktur einen Mehrwert für sein Unternehmen generieren kann. Denn jeder Geschäftsprozess stellt unterschiedliche Anforderungen an die IT-Infrastruktur in Bezug auf Verfügbarkeit, Performance, Kosten und Agilität. So fordern beispielsweise Mitarbeiter im Investment-Banking

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eines Finanzinstituts eine hohe Verfügbarkeit bei minimalen Antwortzeiten. Der damit verbundene IT-Aufwand relativiert sich jedoch durch die hohen Erträge in diesem Geschäftszweig. Bei hoch standardisierten Geschäften hingegen wie dem Kredit-Backoffice sind Ausfallzeiten auf Anwenderseite tolerierbarer, dafür stehen minimale Stückkosten und niedrige Gesamtkosten im Vordergrund. Dies erfordert ein abgestimmtes System- und Service-Design sowie eine individuelle Sourcing-Strategie. Zudem stellt sich dem CIO eines Finanzdienstleisters die Frage, ob

seine Kernkompetenzen unbedingt im System-Engineering einer ITInfrastruktur zu suchen sind. Hier können auf die Finanzbranche spezialisierte IT-Dienstleister wie das IZB Informatik-Zentrum weiterhelfen. So konnten deren Experten beispielsweise durch eine moderne Linux-Architektur die Transaktionen pro Sekunde im Wertpapierhandelssystem der BayernLB um 800 Prozent steigern und gleichzeitig dessen TCO um mehr als 30 Prozent senken. Eine neue Perspektive auf die IT-Infrastruktur zahlt sich also aus. Weitere Informationen unter: www.izb-informatik-zentrum.de

Umdenken Verschiedene Geschäftsprozesse erfordern unterschiedliche Sourcing-Strategien. Finanzmagazin.info 4/08


Software abfragen, Depots checken oder auch Überweisungen ausführen. Noch handfester ist eine neue ITLösung namens eWitness. Damit wird eine Art „elektronisches Einschreiben mit Rückschein“ möglich. Dabei kann nicht nur der Versand von E-Mails oder Daten zweifelsfrei nachgewiesen werden, sondern mittels elektronischer Fingerabdrücke auch deren Inhalt. Notare protokollieren elektronische Transaktionen von Unternehmen und versehen diese mit digitalen Signaturen und Zeitstempeln. So werden nachträgliche Manipulationen der übermittelten Daten ausgeschlossen. Das ist nicht nur im Kundenver-

kehr wichtig. Banken können belegen, dass sie Gesetze eingehalten und vorgeschriebene Richtlinien in ihrer Organisation umgesetzt haben. Überdies lassen sich mit dem System große Informationsmengen problemlos digital archivieren. Solche Lösungen zeigen, dass die IT im Finanzbereich immer höheren Anforderungen und Sicherheitsstandards genügen muss. Kaum eine Branche ist so gravierenden wirtschaftlichen und regulatorischen Veränderungen ausgesetzt wie die der Finanzdienstleister. So schnell wird bei den CIOs keine Langeweile aufkommen – das ist sicher. Chris Löwer

Biometrie Grundlage „Business-Intelligence-Lösungen schaffen eine einheitliche Datenbasis“, erläutert Frank Heinicke, SAS Deutschland.

steigt. Allerdings wissen viele Bank- und Versicherungsdienstleister mit dem Begriff SOA nichts anzufangen: Laut einer Umfrage von Vanson Bourne haben fast 68 Prozent der Befragten noch nie davon gehört. Wer nicht firm auf diesem Gebiet ist oder wem die Bordmittel fehlen, der sollte seine IT auslagern. „Unternehmen verbleiben heute lediglich 30 Prozent der verfügbaren IT-Mittel, um Geschäftsprozesse umzugestalten und zu optimieren. Der Rest fließt in den laufenden Betrieb und die Wartung. Gleichzeitig erfordern verschiedene Geschäftsprozesse jeweils unterschiedliche Sourcing-Strategien und flexiblere Services“, sagt Dr. Walter Kirchmann, Geschäftsführer beim IZB Informatik-Zentrum, einem auf die Finanzbranche spezialisierten IT-Dienstleister. Das heißt: Durch IT-Outsourcing lassen sich neue Kapazitäten und mehr Flexibilität gewinnen, weil ein Großteil der Kraft nicht von Alltagsaufgaben und starren Prozessen gebunden wird. Professionelle Provider können die Bankgeschäfte kräftig beschleunigen. So hat das IZB-Team etwa durch eine moderne Linux-Architektur die Transaktionen pro Sekunde im Wertpapierhandelssystem der BayernLB um 800 Prozent gesteigert. Zudem wird der Wettbewerb in der Finanzdienstleistungsbranche immer härter. Neue Produkte können rasch vom Mitbewerber kopiert werden, weshalb es wichtig ist, innovative Ideen schnell auf den Markt zu bringen. Manchmal helfen dabei auch auf den ersten Blick unscheinbare Services, etwa eine Spracherkennung und Sprecherverifikation, die den Kunden beim Telefon-Banking nicht den letzten Nerv raubt. Eine solche kombinierte Lösung bietet die US-Firma Nuance an. Damit lässt sich schnell durch den Sprachdialog navigieren und, wichtiger noch, der Kunde kann sich mit seiner eigenen Stimme Zugang zum geschützten persönlichen Bereich verschaffen, Kontostände Finanzmagazin.info 4/08

Erkennungsmerkmal Stimme Biometrische Identifikationsverfahren sind heute in aller Munde. Zu den bekanntesten biometrischen Merkmalen zählen die DNS, der Fingerabdruck, die Iris sowie die Sprecherverifizierung. Dabei wird die Stimme mit einem hinterlegten Stimmprofil verglichen – eine ideale Methode, um Anrufer kosteneffektiv und schnell am Telefon zu identifizieren. Viele Unternehmen suchen im Bereich des telefonischen Kundenservices nach Mitteln und Wegen, Kosten zu sparen, die Kundenzufriedenheit zu steigern und Datenmissbrauch zu vermeiden. Da verwundert es nicht, dass die Sprachtechnologien mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Der Einsatz der Sprachtechnologie ist investitionstechnisch sehr interessant. Sie ermöglicht Anrufern, Wünsche schnell und zuverlässig per Telefon zu erledigen – ohne Warteschleife. In Zeiten, in denen der Identitätsdiebstahl in aller Munde ist, rücken zunehmend Sicherheitsaspekte in den Vordergrund. Bei Zugriffen auf Konten, persönliche Daten oder Internetauktionen kommt die Sprecherverifizierungstechnologie ins Spiel. Gerade für Geschäftsvorgänge, in denen es nötig ist, sich über Telefon zu identifizieren, gibt es Bedarf an zusätzlicher Sicherheit. PIN und Passworte werden schnell vergessen und müssen dann auf umständlichen und teuren Wegen erneuert werden. Sprecherverifizierung bietet die

optimale Lösung für den Zugang zu geschützten Daten am Telefon. Heute ist die biometrische Sprecherverifikation schon in vielen installierten Spracherkennungssystemen in Unternehmen und Banken vertreten. Die bekannteste Anwendung ist dabei die interne PIN- und PasswordReset-Applikation. Hierbei wird die Sprecherverifikation im internen Helpdesk verwendet, um das Zurücksetzen von PINs und Passworten abzusichern. Die Kostenersparnisse sind immens. Spracherkennung und Sprecherverifikation werden häufig als „Tandemsystem“ genutzt. Die menschliche Stimme birgt, wie z.B. der Fingerabdruck, eine Vielzahl von Informationen für eine zuverlässige Verifikation. Aber wie reagiert ein solches System bei Erkältung des Anrufers oder bei starken Hintergrundgeräuschen? Hierzu Reimund Schmald, Sales Director Central Europe bei Nuance, dem führenden

Anbieter von Sprachlösungen: „Der Sprachabdruck basiert auf den langfristigen, konstanten individuellen Charakteristika der Stimme. Eine normale Erkältung berührt diese Eigenschaften nicht. Unsere Technologie verfügt außerdem über eine Geräuschunterdrückung, die den Einsatz der Technologie auch im Mobilfunkbereich erlaubt.“ Durch die sich schnell entwickelnde Technologie eröffnet sich eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten für die Sprecherverifikation. Großes Implementierungspotenzial bietet dabei der Finanzsektor. Reimund Schmald, Nuance, sieht in seiner Beurteilung des künftigen Einsatzes im Bankensektor weiteres Potenzial. Ein Einsatz der Technologie trägt auch im Online-Banking oder bei Transaktionen an Geldautomaten zu mehr Sicherheit bei und ist zudem ökonomisch äußerst attraktiv. Infos unter: www.nuance.de

Erkennung Die biometrische Sprecherverifikation wird unter anderem in Banken zur Absicherung genutzt.

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Banken

Das Erlebnis Bankdienstleistung Direktbanking Cortal Consors eröffnet in Nürnberg seine erste Finance Lounge und fördert damit die Nähe zum Kunden. Die Bank der Zukunft muss erlebbar und fühlbar werden. Kaum ein Markt ist heute umkämpfter als der um den privaten Bankkunden. Ob Großbanken, Sparkassen, Volksbanken, freie Berater oder auch die Direktbanken – jeder hat den Privatkunden im Fokus. Die Filialbanken mussten ihn allerdings erst wieder entdecken. Zur Jahrtausendwende sah er sich von groß angelegten Auslagerungskampagnen bedroht – das große Geld wurde im Investmentbanking gewittert. Heute sieht das Bild ein wenig anders aus. „Derzeit herrscht geradezu ein Wettrennen um den Privatkunden im Bankgeschäft“, erklärt Jörg Stettner, Direktor für die Vermögensberatung und verantwortlich für das Filialgeschäft bei Cortal Consors. „Die Frage ist heute, wer dieses Wettrennen gewinnt. Großbanken müssen Bürokratie und aufgeblähtes, teures Filialgeschäft abbauen. Dies kostet Zeit und Geld“, betont Stettner. „Direktbanken sind schlank aufgestellt mit schnellen Ablaufprozessen und modernen Systemen. Was uns bis vor drei Jahren noch fehlte, war das Gesicht der Bank – unsere Berater.“ Seit 2003 baut Cortal Consors in ganz Deutschland als eine der ersten Direktbanken ein Beraternetzwerk auf, um seinen Kunden einen persönlichen Ansprechpartner zu bieten. „Für uns ist es wichtig, dass unsere Kunden uns nicht nur als Abwicklungsplattform empfinden, sondern wissen, dass sie einen neutralen Ansprechpartner an der Seite haben, der bei immer komplexeren Produkten eine Orientierung bieten kann. Das persönliche Verhältnis der Berater zu den Kunden ist entscheidend für den gemeinsamen Erfolg.“ Cortal Consors verbindet so die Vorteile der Direktbank über günstige Konditionen und attraktive Zinssätze mit der Nachfrage nach persönlicher, qualifizierter Beratung. Berater und Kunde begegnen sich auf Augenhöhe. „Heute noch glauben viele Banken, dass die Dienstleistung rund um das Bankgeschäft das einzig Wichtige sei“, so Stettner. Dies mag für den Moment auch

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noch stimmen. „In naher Zukunft wird sich der komplette Dienstleistungssektor jedoch weiterentwickeln hin zu einem Erlebnis rund um die Dienstleistung.“ So ist sich Stettner sicher, dass die Bank der Zukunft ein völlig anderes Bild haben wird. „Über das Erlebnis schaffe ich es, beim Kunden ein positives Gefühl rund um die abstrakte Welt der Finanzen zu wecken. Bank muss erlebbar, fühlbar werden.“ Cortal Consors geht daher den Weg hin zu noch mehr Nähe zu den Kunden konsequent weiter, natürlich auch um neue Kunden zu gewinnen. Im Mai wird die Tochter der BNP Paribas ihre erste „Finance Lounge“ in Nürnberg eröffnen. In einem „Ambiente zum Wohlfühlen“ haben Kunden und Interessenten dann die Möglichkeit, die Direktbank persönlich zu erleben. „Wir wollten uns auch mit der Namensgebung vom alten Filialgeschäft abheben. Der Kunde soll sich bei uns wohlfühlen.“ Im Fokus steht bei diesem Konzept natürlich die Beratung. „Wir praktizieren und leben den ganzheitlichen Beratungsansatz bereits seit drei Jahren. Unsere Berater müs-

sen die finanzielle Lebenssituation ihrer Kunden kennen und würdigen, erst dann können sie auf der Basis der individuellen Kundenziele auch passende Ratschläge erteilen“, erklärt Stettner, der selbst Certified Financial Planner (CFP) ist, dem Financial Planning Standard Board (FPSB) angehört und somit bei der Beratung strikten ethischen Grundsätzen unterliegt. Die Einführung der europäischen Transparenzrichtlinie MiFID und die damit verbundene neue Offenheit in der Finanzberatung stuft der Direktor von Cortal Consors als wichtigen Schritt in die richtige Richtung ein. „Wer eine gute und qualifizierte Beratung liefert, soll hiermit auch Geld verdienen dürfen, ob sich dieses nun Honorar oder Provision nennt. Wichtig ist der Mehrwert für den Kunden und damit auch das Verständnis, dass qualifizierte Beratung nicht kostenlos erfolgen kann.“ Im diesem Jahr plant die Nürnberger Direktbank neben dem Standort in Nürnberg noch die Eröffnung einer Finance Lounge in Berlin und in Hamburg. „Wir sind der Überzeugung, dass unser Geschäftmodell das beste aus zwei Welten verbindet und ein Schritt zur Verbesserung unserer Dienstleistung ist. In Abhängigkeit von der Akzeptanz und den ersten Erfahrungen sind weitere Finance Lounges in Großstädten geplant“, so Stettner. Auf die derzeitige Situation am Bankenmarkt angesprochen, fühlt sich Jörg Stettner mit Cortal Consors sehr gut gerüstet: „Unsere Mutter BNP Paribas gilt seit Jahren auf der ganzen Welt als konservativer Retailspezialist, der nicht jedem Trend gleich hinterherläuft. Dies hat sich für den ganzen Konzern als erfolgreiche Strategie erwiesen. Gemeinsam mit BNP Paribas werden wir gestärkt aus dieser Situation hervorgehen und in Deutschland mit unserer Nähe zum Kunden ein Ausrufezeichen setzen“, betont der Direktor für Vermögensberatung. Weitere Informationen unter: www.cortalconsors.de


Online-Banking

Geld für möglichst wenig Geld Dienstleistung Die Online-Bankkunden werden immer kostenbewusster und anspruchsvoller. Sie verlangen nicht nur günstige Konditionen, niedrigere Gebühren und attraktive Zinsen, sondern wünschen sich zunehmend auch eine individuell zugeschnittene Beratung. ie Finanzmärkte sind in Bewegung. Steigende Preise und abflauendes Wachstum beunruhigen die Börsen, die großen Indizes haben nach einer jahrelangen Hausse Korrekturen hinnehmen müssen. Am Anfang der Dekade noch hatten Online-Broker unter dem Platzen der Internet-Blase zu leiden – heute sind die Marktteilnehmer besser aufgestellt. Sie locken massenweise Kunden ins Internet. Die Nutzer des Online-Bankings selbst sind vor allem an niedrigen Gebühren interessiert. Im Jahr 2000 neigte sich der sogenannte Dotcom-Hype dem Ende entgegen und viele der damals noch jungen Online-Broker gerieten in Schieflage. Aus dieser Erfahrung haben die Überlebenden gelernt. Manche Anbieter diversifizierten ihr Geschäftsmodell, andere konzentrieren sich heute auf Marktsegmente. Die aktuelle Situation ist aber nicht generell mit 2000 / 2001 vergleichbar, allein die viel größere Internet-Penetration eröffnet internetbasierten Geldgeschäften eine wesentlich größere Zielgruppe als früher. Ralf Müller, Vorstand beim Online-Broker flatex, sieht die aktuelle Entwicklung gelassen: „Die Finanzkrise wirkt sich für uns eher positiv aus. Durch die erhöhte Volatilität sind unsere Kunden umso aktiver, was sich positiv in den Tradezahlen widerspiegelt.“

D

Finanzmagazin.info 4/08

Cortal Consors hat seine Wurzeln im reinen Brokerage-Geschäft. Die Tochter der französischen Großbank BNP-Paribas hat ihre Aktivitäten in den letzten Jahren auf eine breitere Basis gestellt und sich damit unabhängiger von den Entwicklungen an den Finanzmärkten gemacht. Immer mehr Privatkunden erledigen ihre Geldgeschäfte über Cortal Consors. Uwe Trittin, Mitglied des deutschen Executive Committee und der Niederlassungsleitung, sieht die eigene Strategie bestätigt: „Wir entwickeln uns zunehmend und ganz bewusst zur Zinssammelstelle. Kunden legen bei uns immer mehr Zinsgelder an. Die sind in der ersten Phase, um den Kunden kennenzulernen, auch ein wenig subventioniert. Auf der Ertragsseite haben wir bei Zinsgewinnen inzwischen eine anteilige Position im zweistelligen Bereich, die uns in schwierigen Börsenzeiten absichert – und außerdem noch das Beratungsgeschäft. Von ursprünglich 90 Prozent Ertrag aus dem Brokerage-Geschäft sind wir inzwischen bei ca. 50 Prozent angelangt. Unser Ziel ist, im Jahr 2010 auf der Gewinnseite jeweils ein Drittel aus Brokerage, Beratung und Zinserträgen zu generieren.“ 2006 hat nach einer Studie des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) be-

reits jeder dritte Deutsche zwischen 16 und 74 Jahren (32 Prozent) online ein Konto geführt, was einem Plus von sechs Prozentpunkten im Vergleich zu 2004 entspricht. Für 2007 wurde ein weiterer Anstieg auf 35 Prozent prognostiziert. Dabei geht es den Kunden aber nicht nur um Bequemlichkeit und die Möglichkeit, rund um die Uhr Geld-

Attraktiv Heinrich Eibl, PortfolioJournal: „Kunden, die größere Summen anlegen wollen, brauchen auch ein Beratungsangebot.“

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Online-Banking geschäfte zu tätigen. Mit der zunehmenden Verbreitung des Online-Bankings und einer steigenden Zahl von Anbietern werden monetäre Aspekte immer wichtiger: Der Kunde will sein Geld für möglichst wenig Geld verwalten. „Für 80 Prozent der Kunden sind Preise und Konditionen das wichtigste Argument für die Wahl einer neuen Bankverbindung. Bei der Entscheidung für ein Online-Konto hat der Faktor ‚Preise und Konditionen‘ in den letzten drei Jahren um 20 Prozentpunkte zugelegt“, sagt Thomas Reim, Senior Consultant bei PASS Consulting. Das Beratungsunternehmen hat im Herbst 2007 rund 22.000 Online-Bankkunden für eine Marktanalyse befragt. Seiner Ansicht

nach wird dieser Trend Bestand haben: „Wir erwarten, dass sich der Preiskampf auch 2008 weiter verschärft.“ Besonders spezialisierte Anbieter versuchen, sich über den Preis vom restlichen Markt abzuheben. Auch flatex setzt auf das Geld als ausschlaggebendes Argument, wie Vorstand Müller erläutert: „Wir definieren uns hauptsächlich über den Preis. Wir sind der erste und einzige Online-Broker, der eine wirklich günstige, zeitlich unbegrenzte und vom Ordervolumen unabhängige Ordergebühr anbietet. Unsere Kunden zahlen eine Flat-Fee im außerbörslichen Direkthandel von 5,90 Euro und eine Flat-Fee im Handel an US- und anderen Auslandsbörsen von

Wertpapiere

Der günstige Preisbroker Ralf Müller, Vorstand flatex AG, ternet so günstig und so einfach stellt die Philosophie des jun- wie möglich anzubieten. So zahgen Onlinebrokers vor. len unsere Kunden absolute Niedrigpreise, die völlig unabhängig von der Höhe des jeweiligen Ordervolumens sind. Sogar die Null- Euro-Order gibt es bei uns dauerhaft: Optionsscheine, Zertifikate und Fonds etablierter Emittenten können bei uns gratis gehandelt werden. Trotzdem lautet ein Kritikpunkt, dass auch bei möglichen Teilausführungen die Orderprovision fällig wird. Wird es hier Änderungen geben? Bereits jetzt kann man die Teilausführungen umgehen. Im außerbörslichen Direkthandel kann der Kunde Optionsscheine, Zertifikate und Aktien handeln und zahlt dabei lediglich 5,90 Euro pro Order, egal bei welchem Ordervolumen. Die Bepreisung der Teilausführungen im börslichen Handel wird noch in diesem Jahr abgeschafft. Sie haben Ihr Angebot stetig erweitert. Was ist neu bei flaGünstig „Unsere Kunden zahlen tex und welche ÜberraschunNiedrigpreise, unabhängig vom gen erwarten uns in diesem Ordervolumen“, so Ralf Müller. Jahr? Seit Ende 2007 ergänzt der AusVor fast zwei Jahren ging landshandel unser Angebot. Die flatex an den Start und hat sich US-Order kostet hier nur 24,90 unter den Onlinebrokern schnell Euro flat. Für unsere aktiven etabliert. Was unterscheidet Kunden haben wir das Tradingflatex von den Mitbewerbern? tool flatex-Trader entwickelt, und Nach dem Vorbild der Billigflie- seit Mitte April können bei uns ger und der Billigtelefonanbie- rund 1.000 Fonds gebührenfrei ter haben wir uns zum Ziel ge- gehandelt werden. Gegen Ensetzt, den Handel mit Wertpa- de 2008 folgt das Mobile-Trapieren aller Art über das In- ding per Handy und noch im 1.

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Halbjahr 2008 startet der CFDHandel. Letzteres klingt zwar unspektakulär, wird aber für alle CFD-Trader hochinteressant, da wir auch hier mit neuen Funktionen überraschen werden. Wohin wird Ihrer Meinung nach der Markt der Onlinebroker tendieren? Ähnlich wie auch im Telekommunikationsmarkt wird es Vollanbieter und Nischenanbieter geben. Consors, Comdirect und DAB werden sich weiterhin in Richtung Vollbank entwickeln, können dadurch aber nicht überall der beste und günstigste Anbieter sein. Daher werden sich die Kunden den für jeden Bereich besten und günstigsten Anbieter selbst suchen, einen für ihre Festgeldanlagen, einen für ihre Versicherungen, einen für ihre Brokerage-Geschäfte usw. Und dafür haben wir uns bestens positioniert. In den letzten turbulenten Börsenmonaten gab es Systemausfälle bei Ihren Mitbewerbern. Die Kunden konnten teils über längere Zeit die Homepage ihres Brokers nicht erreichen und nicht handeln. Wie war das bei Ihnen? Wir hatten keine Ausfälle, unsere Systeme waren stabil. Schließlich investieren wir auch permanent in neue Technologien und Server, um dem Neukundenzufluss immer einen Schritt voraus zu sein. Weitere Informationen im Internet unter: www.flatex.de

Kriterien „Bei der Wahl des richtigen OnlineKontos werden die Konditionen immer wichtiger“, betont Thomas Reim, PASS Consulting.

24,90 Euro pro Order. Attraktiv ist auch unser zeitlich unbefristetes No-Fee-Angebot, also der vollkommen gebührenfreie Handel von bestimmten Produkten.“ Mit diesem Ansatz habe sein Unternehmen innerhalb von zwei Jahren mehr als 35.000 aktive Kunden gewinnen können. Eine Nische innerhalb des Segments besetzt die 4Free AG, die als Fondsbroker agiert. „Wir bieten den Kunden günstigere Konditionen als die Direktbanken. Bei Neuemissionen beispielsweise werden bei uns keine Gebühren fällig. Für die sehr kostenbewussten Kunden satteln wir sozusagen noch einen drauf“, sagt Arkadiusz Horzela, Alleinvorstand des Unternehmens. Ähnlich wie flatex hat die 4Free AG nicht den Massenmarkt im Blick. „Unsere Zielgruppe ist definitiv der mündige Anleger, der seine Investitionsentscheidungen selber treffen kann und sich beispielsweise aus den Medien informiert. Dieser Kunde braucht keine Vermögensverwaltung. Deswegen müssen wir auch keine teuren Vertriebsstrukturen aufbauen und können preisliche Vorteile gewähren“, erläutert Horzela. Neben dem Preis spielt auch die Differenzierung eine wichtig Rolle. Hierdurch könne die Branche zukünftiges Wachstum sicherstellen, glaubt Reim. „Die Akzeptanz von Online-Beratung nimmt stetig zu“, sagt der Experte. „E-Mail-Services, Produktrechner oder andere Beratungstools bieten die Chance, Mehrwerte zu schaffen. Auch die Möglichkeit zum Online-Abschluss von Produkten oder die hohe Usability des Inter-

Weitere Informationen unter:

@

+ www.pass-consulting.com + www.portfoliojournal.de + www.bitkom.de Finanzmagazin.info 4/08


Online-Banking Entscheidungskriterien für die Teilnahme am Online-Banking Prozent 100% Unabhängigkeit von Öffnungszeiten

80%

Zeitersparnis

60% 40%

Bequemlichkeit

20%

Preise und Konditionen Jahr

0% 2004

2006

2007

Quelle: PASS Consulting Group 2007

net-Auftritts sind Differenzierungsmerkmale.“ Cortal Consors beispielsweise geht einen Schritt über die reine Differenzierung hinaus und baut ein Filialnetz auf. Neben attraktiven Zinsen und günstigen Konditionen hat das Unternehmen einen weiteren Trend erkannt. „Komplexität fängt bei der Auswahl der richtigen Fonds oder der Baufinanzierung, ganz speziell bei der Altersvorsorge, an. Wenn also diese Komplexität ins Spiel kommt, dann reichen die Angebote einer reinen Direktbank nicht mehr aus. Für die Kunden müssen wir auch physisch erreichbar sein. Wir haben vor vier Jahren zunächst einen mobilen Außendienst aufgebaut, um die Beratungsseite zu stärken. Hier liegt der Fokus auf vermögenden Kunden ab einem Anlagevolumen von ca. 50.000 Euro, die unsere Dienstleistungen verstärkt nachfragen. Dann haben wir festgestellt, dass situativ auch der ‚normale‘ Direktbankkunde im Schnitt zweimal im Jahr eine Anlaufstelle braucht, wie er es von der Sparkasse oder Volksbank gewohnt ist“, so Trittin. „Kunden, die in größerem Umfang Geld anlegen wollen, kann man nicht ausschließlich über das Internet bedienen“, erklärt Heinrich Eibl, Chefredakteur der Onlinepublikation PortfolioJournal. „Der persönliche Bezug zu einem Ansprechpartner und eine physische Präsenz mit einem Beratungsangebot sind notwendig, wenn man diese Kundenschicht erschließen will. Obendrein winken in dem

Ausschlaggebend 32 Prozent der Deutschen haben sich mittlerweile für Online-Banking entschieden. Dabei schauen die Kunden verstärkt auf die Preise und Konditionen.

Segment höhere Margen.“ Mit der Übernahme des Beraternetzwerks von Financescout24 und über 20 Geschäftstellen wurde die Vermögensberatung weiter ausgebaut. Cortal Consors hat aber nicht nur den vermögenden Kunden im Visier. Trittin sieht den ehemaligen Online-Broker zunehmend als Teilnehmer auf dem Retail-Markt. Seit Mitte April bietet Cortal Consors ein kostenloses Girokonto an, mit dem bundesweit ein gebührenfreies Abheben von Bargeld möglich ist. „Damit öffnen wir uns zunehmend Erstbankkunden. Dieser Schritt ist in Verbin-

dung mit der Steigerung unserer physischen Präsenz zu sehen – also Cortal Consors als Erstbankverbindung mit einem zusätzlichen Beratungsangebot. Es gibt Studien, die besagen, dass dies in fünf bis zehn Jahren der Standard sein wird im Gegensatz zu den klassischen Filialbanken.“ Sparkassen und Volksbanken haben ihrerseits die Zeichen der Zeit erkannt: Das Filialnetz wird zwar weiter ausgedünnt, aber vielerorts werden neuerdings Girokonten angeboten, die bei einer internetbasierten Kontoführung gebührenfrei sind. Nils Dietrich

Geldanlage

Selbstentscheider sparen Geld Selbst ist der Anleger: Wer seine Investmententscheidungen eigenständig trifft, ist beim Finanzdiscounter 4Free AG am besten und preiswertesten beraten. Etwa fünf Prozent Ausgabeaufschlag fallen beim Kauf eines Aktienfonds bei der Hausbank an, rund 2,5 Prozent werden bei der Direktbank fällig. Kein Aufgeld verlangt der Hamburger Finanzdiscounter 4Free AG. Er bietet über 7.000 Investmentfonds an. Für fast so viele Fonds können Anleger zum Nulltarif ab 25 Euro monatlich einen Fondssparplan abschließen. Wie stark sich der Zinseszinseffekt dabei bemerkbar macht, zeigt folgendes Beispiel: Bei einer Einmalzahlung in Höhe von 20.000 Euro und einer durchschnittlichen jährlichen Verzinsung von acht Prozent resultiert nach 25 Jahren ein sattes Endvermögen von 137.000 Euro. Mit einem Agio von fünf Prozent ergeben sich nur etwa 130.000 Euro. Informierte Investoren, die ohne Finanzberatung eigenständig Aktien, Finanzmagazin.info 4/08

Fonds oder Zertifikate wählen, sparen Gebühren und Ausgabeaufschläge. Dazu sind Partner wichtig. Die 4Free AG arbeitet mit der Comdirect Bank und der Frankfurter Fondsbank (FFB) zusammen. Anleger, die ein reines Fondsdepot unterhalten, werden über die FBB bedient. Die Gebührenstruktur ist einfach: Es fallen keine Order- und Verkaufsgebühren an, und der Rabatt auf die über 7.000 Investmentfonds, die alle sparplanfähig sind, beträgt 100 Prozent. Es gibt jährliche Depotgebühren, die aktuell bei 0,25 Prozent des Depotvolumens, maximal jedoch bei 40 Euro pro Jahr liegen. Ab einem Depotvolumen von 25.000 Euro übernimmt die 4Free AG die Kosten. Kommen zusätzlich auch Aktien, Anleihen oder Zertifikate ins Depot, werden Investoren der 4Free AG über die Direktbank Comdirect betreut, zu Sonderkonditionen und mit dem gewohnt hohen Standard der Direktbank. Auch Kunden der Comdirect, die bereits ein klassisches De-

pot bei der Bank unterhalten, können zur 4Free AG wechseln und ihr altes Depot behalten – zu besseren Konditionen. Beispiel Zertifikate: Bei ausgewählten Neuemissionen bietet die 4Free AG 100 Prozent Rabatt auf den Ausgabeaufschlag. „Auch ein Investment in geschlossene Fonds kostet 4Free-Kunden kein Agio“, betont Vorstand Arkadiusz Horzela. Schon bei einer Zeichnungssumme von 50.000 Euro sind so schnell 2.500 Euro gespart. Voraussetzung ist auch hier der Verzicht auf Beratung. Da geschlossene Fonds Unternehmensbeteiligungen sind, müssen diese nicht ins Bankdepot eingebucht werden. Sonderkonditionen bietet die 4Free AG auch beim Aktienkauf über die Comdirect-Bank an. Einmalig ist die Flat-Fee: Ab einer Kaufsumme von 8.000 Euro werden pauschal nur 19,95 Euro pro Transaktion berechnet. Der Anleger kann sich für ein anderes Konditionsmodell entscheiden, falls er für weniger als

8.000 Euro pro Order kauft. Die Konditionsmodelle können kostenlos geändert werden. Zudem erhalten alle Neukunden ein kostenloses Jahresabo des Finanzmagazins „Das Investment“. Weitere Informationen unter: www.4free-ag.de

Zukunftsträchtig Arkadiusz Horzela, Vorstand 4Free AG, geht neue Wege bei der Geldanlage.

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Nur die Substanz zählt Weitsicht Beim Investment in Biotechnologie bieten Fonds aufgrund der Diversifikation die besten Renditechancen. „Investitionen in Biotechnologieunternehmen sind stets geprägt von einer Prüfung des Status quo und dem Versuch einer Vorausschau. Letztlich entscheidet die Substanz – im doppelten Sinne. Zum einen ist zu hoffen, dass ein Wirkstoffkandidat tatsächlich die klinischen Studienphasen erfolgreich absolviert. Zum anderen sollte das Unternehmen auf allen Ebenen, besonders im Management, über qualifizierte Substanz verfügen“, so Dr. Matthias Hallweger, Vorstand der HMW Emissionshaus AG. Zum Beteiligungsportfolio der MIG Fonds aus München zählt die Antisense Pharma GmbH aus Regensburg mit ihrer Alleinstellung in der Antisense-Wirkstoffentwicklung. Der derzeit strategisch wichtigste Wirkstoff AP12009 wird nach erfolgreichem Abschluss der ersten beiden klinischen Phasen in die letzte Erprobungsphase eintreten. Antisense Pharma ist führend in der Entwicklung von Krebsmedikamenten. Ganymed Pharmaceutical AG stellt ein weiteres Portfolio-Unternehmen der MIG Fonds dar. Das Mainzer Biotechnologieunternehmen ist hochqualifiziert besetzt und zeigt eben jene erforderliche Substanz auf allen Ebenen. Im Bereich der monoklonalen Antikörpertherapie weist Ganymed eine Alleinstellung im Bereich der Auffindung von Zielstrukturen und darauf aufbauend der Konstruktion idealer Antikörper auf. Die Speerspitzensubstanzen GC182 und GT468 gegen Magenkarzinom und Brustkrebs sowie weitere Indikationen stehen in der Vorbereitung ihrer klinischen Erprobung. 26

Die Affiris GmbH in Wien hat die klinische Erprobungsphase I bereits im Jahr 2007 begonnen mit ihren Substanzen Affitope-AD01 und Affitope-AD02. Beides sind Impfstoffe im Kampf gegen die Alzheimersche Erkrankung. Affiris ist weltweit führend im Bereich der Erforschung der Alzheimerimpfung. Dies bestätigt Thomson Scientific Review, wonach diese klinische Phase-I-Studie der Affiris als die potenzialträchtigste weltweit im dritten Quartal 2007 eingestuft wird. Die MIG Fonds investieren jedoch nicht ausschließlich in Rote Biotechnologie-

Forschung „Die Entwicklung neuer Wirkstoffe ist auch für Anleger äußerst interessant“, so Dr. Matthias Hallweger.

unternehmen mit dem Primärziel der Entwicklung eines Wirkstoffkandidaten. Mit der Brain AG finanzieren die MIG Fonds den Marktführer der Weißen Biotechnologie in Deutschland. Brain identifiziert und entwickelte neuartige bioaktive Naturstoffe und proprietäre Enzyme. Kunden sind Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen sowie der Nahrungsmittel- und Kosmetikindustrie. Die Brain AG hat sich aufgrund der hochqualifizierten Mitarbeiter und des proprietären Bioarchivs zu einem in Europa führenden Technologieunternehmen der Weißen Biotechnologie entwickelt. Investitionen in biotechnologische Unternehmen sind ebenso reizvoll wie riskant. Es bietet sich für den Anleger an, das Risiko über Venture Capital Fonds durch mehrere Investitionen zu streuen. Der Fondsgedanke wird jedoch vielfach nur halbherzig beachtet. Diversifikation durch Investitionen in verschiedene Unternehmen reduziert tatsächlich die Abhängigkeit vom Erfolg eines einzelnen Investments, im Bereich der Biotechnologie und hierbei insbesondere im Bereich der Pharmaentwicklung ein sinnvoller Ansatz. Die MIG Fonds stellen mit den besagten Unternehmen ihre Auswahl in substanzhaltige Biotechnologiefirmen unter Beweis. Das Auswahlkriterium, wonach das Zielunternehmen in einem wachsenden Markt aufgrund seiner innovativen Alleinstellung das Potenzial zum Weltmarktführer aufweisen muss, wird eingehalten. In den einzelnen Fonds werden Branchenrisiken diversifiziert durch weitere Investitionen, z. B. in Diagnostikunternehmen wie die Protagen AG oder die Biocrates AG oder auch Hochtechnologieunternehmen wie die Ident Technology AG oder die APK AG. Für jeden Fonds und für jede einzelne Investition ist genauso wie bei der Entwicklung eines neuen Wirkstoffs zu beachten: Die richtige Substanz ist entscheidend! www.alfred-wieder.ag


Investments

In Sippenhaft genommen Substanz Biotechnologie hat am Kapitalmarkt derzeit keine ausreichende Sichtbarkeit. Durch die Verwerfungen an den globalen Finanzmärkten neigen Anleger zu konservativen Investments mit vermeintlich geringerem Risikoprofil. Ist das gerechtfertigt? ber 20 Biotechunternehmen werden an der Deutschen Börse gehandelt. Der richtige Durchbruch ist allerdings noch nicht gelungen. Zu dem schlechten Ansehen der Branche an den Börsen haben zuletzt allerdings auch einige Unternehmen selbst beigetragen. So ist im medizinischen Sektor der Weg zu einem neuen Medikament lang und vor allem teuer. Zehn bis zwölf Jahre und dreistellige Millionenbeträge müssen für die Neuentwicklung eines Medikamentes einkalkuliert werden, wenn alles gut geht. Doch technische Fehlschläge liegen im Wesen von Forschung und Entwicklung. Sie können nie ganz ausgeschlossen werden. Im letzten Jahr gab es bei GPC Biotech und Paion Fehlschläge in der Forschung und bei der Medikamentenzulassung mit der Folge dramatischer Aktienkurseinbrüche. Dabei wurde die gesamte Branche in Sippenhaft genommen, etwa auch der profitable Edelzulieferer bei Antikörpern, MorphoSys, oder die bereits mit zwei Medikamenten am Markt agierende MediGene. Klagen hilft jedoch nicht. „Die Finanzmarktkommunikation ist ein sehr wichtiges Tool für wachstumsstarke Biotechunternehmen“, betont Ludwig Felber, Managing Director der Viscardi AG Investment Banking aus München. „Sie zählt zu den wichtigsten Nebenaufgaben, die ein erfolgreiches Unternehmen professionell und regelmäßig vorzunehmen hat.“ Allerdings vernachlässigen manche Unternehmen diese wichtige Pflicht. Es ist nicht einfach, in der Biotechnologie das richtige Investment zu finden. Dabei steht die Branche nicht still, wie Felber weiß: „Spezialinvestoren nutzen die Situation zum selektiven Aufbau eines wachstumsstarken und risikodiversifizierten Portfolios.“ Die Profis beschränken sich allerdings beileibe nicht nur auf börsennotierte Unternehmen. So haben die Münchener MIG Fonds die Potenziale des vorbörslichen Nachwuchses erkannt. Dabei werden die verschiedenen, mit variierenden Chancen-Risiko-Profilen verbundenen Strategien der Unternehmen mit ins Kalkül gezogen. „Am Ende des Tages entscheidet die Substanz“, gibt sich Dr. Matthias Hallweger, Vorstand der HMW Emissionshaus AG, aus deren Haus die MIG Fonds stammen, zuversichtlich. Substanz, das bedeutet letztlich auch ein hohes Maß der Abgrenzung zum weltweiten Wettbewerb. Alleinstellungsmerkmale sind gefragt.

Ü

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Kapitalbeitrag „Der Börsengang ist für viele Biotechunternehmen attraktiv“, so Dr. Martin Steinbach von der Deutschen Börse.

Die in den MIG Fonds abgebildete Vielfalt wird schnell deutlich: So entwickeln einige Portfoliounternehmen wie Antisense Pharma oder Ganymed Pharmaceuticals langfristig neue Medikamente gegen Krebs. Daneben gibt es Unternehmen wie Brain, das sich auf neue patentgeschützte Stoffe für Anwendungen in der Pharma-, Nahrungsmittel- und Kosmetikindustrie spezialisiert hat. Aber auch in der Diagnostik tätige Unternehmen wie Protagen und Biocrates genießen den Ruf, Geschäftsmodelle mit geringerem Risiko zu fahren. „Diversifikation durch Investitionen in verschiedene Unternehmen reduziert tatsächlich die Abhängigkeit vom Erfolg eines einzelnen Investments“, vertritt Hallweger mit Nachdruck eine wichtige für Biotechinvestments gültige, aber häufig ignorierte Weisheit. Vielfalt im Portfolio ist also genauso bedeutsam wie Langfristigkeit. Wer in Medikamentenentwickler investiert, muss darüber hinaus die hohen Forschungskosten beachten. Für ein einzelnes mittelständisches Biotechunternehmen ist dieses Kapital fast nur über eine funktionierende Börse einzu-

Weitere Informationen unter:

@

+ www.viscardi.com + www.deutsche-boerse.com 27


Investments Literaturempfehlung

Life Sciences haben das höchste Finanzierungsvolumen Sonstige - 33,93% Internet - 23,94%

Life Sciences - 42,13%

Sektoren - Life Sciences

Therapie - 67,48%

Diagnostik - 5,44% Sonstiges - 6,94% Genomics - 8,94% Medizintechnik - 11,21%

Quelle: Life Sciences Venture Capital-Yearbook 2007

Verteilung nach Branchen

Finanzierung Der Großteil des investierten Venture Capital konzentrierte sich 2007 auf den Sektor Life Sciences. Hier entfielen wiederum zwei Drittel auf den Bereich der Therapie.

werben. Dies bestätigt auch Dr. Martin Steinbach von der Deutschen Börse: „Unternehmen der Biotechnologie haben einen stetigen Kapitalbedarf. Der Gang an die Börse war und ist eine attraktive Finanzierungsalternative. Dadurch finden die Unternehmen Zugang zu neuen Investorengruppen, stärken ihr Profil und gewinnen weltweit an Marktpräsenz.“ Damit schließt sich letztlich der Kreis im weltweiten Geschäft mit der Gesundheit: „Mit dem Geld aus Emissionserlösen lassen sich etwa die Entwicklungskosten

von Medikamenten und ein langjähriger Zulassungsprozess refinanzieren. Investoren können so langfristig vom Erfolg des Unternehmens profitieren“, lässt Steinbach keinen Zweifel an den Synergien zwischen Biotechnologie und Börse. Schönfärberei hilft der Biotechindustrie genauso wenig wie Schwarzmalerei. Die wissenschaftlich-technischen Fortschritte sind unzweifelhaft, der ökonomische Erfolg auf diesem Gebiet allenfalls eine Frage der Zeit. Die Biotechnologie wird insbesondere

In „Investieren in Biotechnologie – simplified“ schaffen die Autoren transparente Einblicke in die Branche und die Vielfalt der BiotechInvestments. Dabei wird rasch deutlich, dass der Sektor global agiert und sich Stock Picking trotz aller Unkenrufe lohnt. Mosaikartig kommt die gesamte Faszination dieser zukunftsweisenden Technologie und ihrer vielfältigen Finanzfacetten zutage, ohne in plumpe Pflichtempfehlungen abzugleiten. Unser Urteil: für Fach- und Kapitalmarktinteressierte gleichermaßen geeignet – sehr lesenswert! – Falko Bozicevic, Chefredakteur GoingPublic Magazin Holger Bengs, Mike Bayer: Investieren in Biotechnologie – simplified. Finanzbuchverlag, Gaggenau 2008 broschiert, 222 Seiten ISBN-13: 978-3898793469 Preis: 12,90 Euro

im Gesundheitssektor punkten – im Zusammenspiel technischer Errungenschaften, deutlich kommunizierender Unternehmer, funktionierender Kapitalmärkte und aufgeschlossener Investoren. Mit entsprechendem Durchhaltevermögen werden sich Investments in diese innovative Branche auf jeden Fall bezahlt machen. Karlton Weide

Kapital

Gründungs- und Wachstumsdynamik „Junge Technologieunternehmen sind von hoher volkswirtschaftlicher Bedeutung“, erklärt Dr. Aristotelis Nastos, Investment Manager der NRW.Bank. Alarmierend ist die seit 2001 erfolgende Reduzierung der Anbieterzahl als auch des Volumens für technologieorientierte Gründungsinvestitionen. Bei hoher Gründungsbereitschaft in der Life-Science-Branche kommt es zu Finanzierungslücken. Hier haben Förderbanken die Aufgabe, Abhilfe zu schaffen. In einem Modellprojekt hat die NRW.Bank in einer ersten Phase einen 25 Mio. Euro starken Seed Fonds aufgelegt. Die Konzeption dieses Fonds folgt den drei Grundsätzen, dass auch privates Kapital mobilisiert, durch regionale Teams investiert und in Regionen investiert werden soll, die bereits technologische Stärken aufweisen. Voraussetzung für eine Beteiligung des NRW.Bank.Seed Fonds an einem regionalen Fonds ist, dass den Gründern vor Ort erfahrene

Partner zur Seite stehen, die die Unternehmen in ihrer Produkt- und Unternehmensentwicklung begleiten und betreuen. Zur Gewährleistung einer starken regionalen Einbindung müssen mindestens 51 Prozent des Fondskapitals durch die Region aufgebracht werden. Der Fonds ist so ausgestaltet, dass auch eine Finanzierung der Unternehmen mit Mitteln aus dem HighTech-Gründerfonds möglich ist. Weiterhin wird die NRW.Bank noch in diesem Jahr einen Business Angel Fonds in Höhe von drei Mio. Euro auflegen. Regionen, die nicht die Voraussetzungen für einen regionalen Seed Fonds erfüllen, erhalten eine Möglichkeit zur Gründungsfinanzierung. Findet sich für eine Gründungsidee privates Kapital zur Erstrundenfinanzierung, so kann der Fonds dieses Gründungsprojekt mit Eigenkapital in gleicher Höhe unterstützen. Der Business Angel ist bereit , sich beratend und betreuend im Unternehmen zu engagieren.

Mit ihrem NRW.Bank Venture Fonds in Höhe von 40 Mio. Euro wird jungen Unternehmen im Bereich Life Science eine Anschlussfinanzierung geboten. Hiermit werden die jungen Unternehmen für die folgende Phase der Produktentwicklung und Markterschließung mit Eigenkapital ausgestattet. Der NRW. Bank.Venture Fonds ist als Koinvestmentfonds konzipiert und kann bis zu drei Mio. Euro pro Unternehmen investieren. Mit diesem breiten Eigenkapitalangebot will die NRW.Bank die Gründungs- und Wachstumsfinanzierung in Nordrhein-Westfalen beleben und die Gründungsdynamik junger technologieorientierter Unternehmen verstärken. So sollen insbesondere die regional vorhandenen und bisher nicht konsequent genutzten Potenziale im Bereich Life Science und Medizintechnik ausgeschöpft und genutzt werden. Weitere Informationen finden Sie unter: www.nrwbank.de

Unterstützung Dr. Aristotelis Nastos, NRW.Bank, fördert junge, innovative Technologieunternehmen.

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Investments

Attraktive Standorte Direktinvestitionen Im globalen Wettbewerb um Anleger und Unternehmen bieten die europäischen Nachbarn eine Fülle von Anreizen, von steuerlichen Rahmenbedingungen über Ansiedlungshilfen und Beratung bis hin zu Kooperationsangeboten. ängst sind Auslandsinvestments keine Einbahnstraße mehr, die ihren Ausgangspunkt in den Industrienationen Europas und Nordamerikas hat. Spätestens seit den Engagements von Mittal und Tata spüren wir, dass sich auch in den Ländern der ehemaligen Dritten Welt Unternehmer auf dem Sprung in lohnende Märkte befinden. Klassischerweise gilt der Umfang von Direktinvestitionen als wichtiger Indikator für die Verflechtung unterschiedlicher Volkswirtschaften – aber auch als Indikator für den Grad der Globalisierung. Während sich die Politik vielfach noch an ihre territorialen Räume klammert, agiert die Wirtschaft per se längst ohne Grenzen. Künstliche Hürden wie Bürokratie, Steuern und Zölle wenden sich in der globalisierten Welt stärker gegen diejenigen, die sie errichten, als gegen jene, die durch sie gebunden werden sollen. Intelligente Politik sucht hier nicht nach Werkzeugen, um die Globalisierung zu bändigen, sondern nach den Chancen, die sich heute bieten. Ein Mittel, sich global erfolgreich zu positionieren, sind niedrige Unternehmensteuern. Dabei hat sich vielfach erwiesen, dass eine Senkung der Sätze nicht etwa zu einem Absenken der Steuereinnahmen führt. Irland und Estland sind gute Beispiele dafür. Trotz der gerade erst in Kraft getretenen Unternehmensteuerreform liegt Deutschland mit 38,9 Prozent weiterhin an der Spitze der europäischen Hochsteuerländer, während Spanien und Frankreich inzwischen bei 32,5 bzw. 34,4 Prozent liegen. Weit darunter liegt Slowenien. Durch die Steuerreform im September 2006 sanken hier die Unternehmensteuern progressiv von 25 auf aktuell 22 Prozent. Bis 2010 soll der Satz weiter auf 20 Prozent sinken. Seit Januar 2007 übt das kleine Land erstmals die EU-Ratspräsidentschaft aus und ist damit auch das erste der neuen Mitglieder in dieser Position. In der Gruppe der Transformationsländer gilt das Land als erfolgreichstes überhaupt. Im Januar 2007 konnte Ljubljana seine Währung als einziges der Neumitglieder auf den Euro umstellen. Pro-Kopf-Einkommen und Kaufkraft der Bevölkerung liegen bereits heute im Mittelfeld der EU. Neben Fortschritten bei der Ratifizierung der EU-Verträge hat sich Slowenien mit der Anbindung Südosteuropas an die EU, der Sicherung der Energieversorgung und dem Klimaschutz ehrgeizige Ziele gesetzt.

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Slowenien

Qualität als Kernkompetenz Es gibt viele Gründe, die Slowenien zu einem Investitionsstandort für ein breites Spektrum an Investoren machen. Von der Hauptstadt Ljubljana aus kann man in wenigen Autostunden 450 Millionen Verbraucher in ganz Europa erreichen. Aufgrund der zentralen Lage können ausländische Investoren von Slowenien aus die aufstrebenden Märkte des Balkans bedienen, und das bei relativ niedrigen Geschäftskosten. Ein weiteres Potenzial Sloweniens sind die gut ausgebildeten Arbeitskräfte, die Mehrsprachigkeit und die Aufgeschlossenheit der Menschen. Sloweniens günstige Lage am Kreuzungspunkt wichtiger Transportwege, eine gut entwickelte ITC-Infrastruktur, Technologienetze und Plattformen, Exzellenzzentren und Cluster als Beweis von High-Level-Innovationen machen es zu ei-

nem bevorzugten Standort für viele Geschäftsbereiche. Enge wirtschaftliche Kontakte nach Ost- und Südosteuropa, eine sehr gute Infrastruktur, ein großer Adriahafen und gut ausgebildete Arbeitskräfte haben eine Reihe von Investoren überzeugt, darunter Aldi Süd, Bosch,

Danfoss, Ernst & Young, GfK, Grieshaber, Goodyear, Grammer Automotive, Hella, Henkel, UniCredit Bank, IBM, Lidl International, Oracle, Renault, Sandoz Group (Novartis), Schenker, Siemens, Krah-Rwi, um nur einige zu nennen. info@japti.de; www.investslovenia.org

Pluspunkt Slowenien verfügt über eine ausgezeichnete Infrastruktur und ist optimal an die Märkte Europas angebunden.

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Investments Unmittelbare und mittelbare Direktinvestitionen Mrd. Eur

Nicht-EULänder (25)

800 600 400

EU-Länder (25)

200 0 400

Ausländische Direktinvestitionen in Deutschland

200 99/00

01/02

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0

Quelle: Deutsche Bundesbank

Deutsche Direktinvestitionen im Ausland

Wachstum Seit Jahren steigen sowohl deutsche Investitionen im Ausland als auch ausländische Investitionen in der Bundesrepublik Deutschland kontinuierlich an.

Slowenien spielt mit seiner Lage zwischen West- und Südosteuropa eine wichtige Rolle bei den kommenden Erweiterungsrunden. Dabei besitzt die Infrastruktur des kleinen Staates am Kreuzungspunkt wichtiger Transportwege bereits annähernd westeuropäisches Niveau. Seine engen Wirtschaftsbeziehungen zu den anderen ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken macht es so attraktiv für deutsche Unternehmen, aber auch für Unternehmen aus den anderen EU-Staaten. Das Politikfeld der Energiesicherheit wird mit größter Sicherheit nicht nur die im

Juli folgende Ratspräsidentschaft Frankreichs beschäftigen. Insbesondere die Abhängigkeit vom russischen Erdgas und arabischen Öl macht den europäischen Regierungen zunehmend Sorgen. Waren bisher vor allem die stabilen Infrastrukturen – Transportwege, Telekommunikation und Energieversorgung – herausragende Wettbewerbsvorteile für die europäischen Industrienationen, schmerzt heute vor allem der hohe Anteil von Energieträgern – Erdöl und Erdgas –, die aus politisch instabilen Regionen importiert werden müssen.

Frankreich und Großbritannien gehen unter dem Eindruck der versiegenden Erdgasfelder in der Nordsee einen zweigleisigen Weg. Einerseits überraschten sie im März die Weltöffentlichkeit mit einer geplanten Nuklearallianz, durch die auch das Vereinigte Königreich von der französischen Atomtechnologie profitieren soll. Andererseits setzen Paris und London zunehmend auf den Ausbau der erneuerbaren Energieträger. Frankreich hat erkannt, dass Solarund Windenergie auch zum Exportschlager werden können und fördert diesen Technologiesektor massiv, um zum Weltmarktführer Deutschland aufzuschließen. Bei der Förderung setzt Frankreich seit einiger Zeit auf die Bildung von regionalen Kompetenzzentren. Die Regierung verfolgt damit das Ziel, im Wege der Zusammenführung von öffentlichen und privatwirtschaftlichen Innovationsträgern die Wirtschaft anzukurbeln und die Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs zu steigern. In 66 geografischen Wirtschaftspolen, die als „Kompetenzzentrum“ ausgezeichnet sind, werden die Kernkompetenzen von staatlichen und privaten Forschungseinrichtungen, Schulungszentren und Unternehmen gebündelt. 16 sind eindeutig international ausgerichtet. Die öffentliche Hand stellt für den Zeitraum 2006 bis 2008 jährlich Fördermittel in Höhe von 500 Millionen Euro zur Verfügung, primär für die Unterstützung von industriellen F & E-Projekten.

Beratung

Hilfe beim Schritt ins Ausland Angesichts der schwachen Weltkonjunktur und der Stärke des Euro sind kleine und mittelständische Unternehmen sehr bemüht, ihre Geschäftsbeziehungen in Europa zu erweitern. Im Jahr 2007 stiegen die deutschen Ausfuhren in die EULänder gegenüber dem Vorjahr um 11,1 Prozent auf 627,5 Mrd. Euro. Der Anteil an den Exporten liegt bei mehr als 60 Prozent. Nach der jüngsten DIHK-Umfrage bleiben die alten EU-Staaten für die deutsche Industrie der wichtigste grenzüberschreitende Investitionsraum. In Schweden haben zahlreiche Unternehmen die Kapazitätsgrenze erreicht. Das Wachstum des realen BIP wird mit 2,5 Prozent und mehr in den Jahren 2008 und 2009 erheblich über dem Durchschnitt liegen. Wachstumsbranche ist hier der Baubereich. Ein besonderes Thema ist die Erhöhung der Energieeffizienz in Gebäuden. Bedingt durch die geringe Arbeitslosigkeit (2007: 4,5 Prozent) besteht auch Fachkräfteman-

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gel hinsichtlich Handwerkern. Um auf die großen Chancen aufmerksam zu machen, aktualisiert die Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) bereits jetzt die 2007 gemeinsam mit der AHK Stockholm herausgegebene Publikation „Bauwirtschaft“. Eine analoge Publikation wird dieses Jahr auch für Finnland veröffentlicht. Besondere Dynamik verspricht auch die Entwicklung der russischen Wirtschaft. Dank hoher Weltmarktpreise für Öl und Gas, einer steigenden Binnennachfrage sowie verstärkten staatlichen Investitionen soll das reale BIP 2008 / 09 mit Raten von sechs bis sieben Prozent wachsen. Importe werden zweistellig zulegen. Deutschland bleibt dabei wichtigster Außenhandelspartner. Branchen wie Bau, Einzelhandel, Banken oder die Automobilindustrie sollen überdurchschnittlich zulegen. Sie profitieren von den steigenden verfügbaren Einkommen. Die Chancen für Lieferanten von Maschinen und Anlagen wie für In-

vestoren sind nach wie vor immens. tersuche bietet die PublikationsNach den Präsidentenwahlen wird reihe „Erfolgreich verkaufen in ....“. auf weniger staatliche Einflussnah- Wer auf dem Markt Fuß fassen me auf das Wirtschaftsgeschehen möchte, findet die entscheidenden und wachsende Rechtssicherheit Hinweise in der Publikationsreihe gehofft. Steigende Inflation, Fach- „Erfolgreich investieren in ... “. Dakräftemangel und zu geringe Pro- mit wird der Schritt ins „kleine oder duktivitätszuwächse verdeutlichen große Ausland“ erheblich erleichtert. www.bfai.de aber auch die Probleme. Erfolgreiches Verkaufen oder Investieren – ein Vergleich zwischen den einzelnen Ländern lohnt sich. Information als erster Schritt hin zu einer zielgerichteten Geschäftsentscheidung ist wichtig und bedeutet Zeitgewinn und Sicherheit für das Unternehmen. Unter www.bfai.de sind zu den meisten Ländern Hinweise auf die Vertriebswege, Transport- und Logistikfragen, das Investitionsklima und mögliche -risiken, Lohnund Lohnnebenkosten sowie Preise für Wasser, Energie und TeleVorbereitung Die bfai bietet vielfältikommunikation zu finden. Wichtige Informationen für den ge Informationen, um im Ausland erVertrieb und die Handelsvertre- folgreich Fuß zu fassen. Finanzmagazin.info 4/08


Investments Seit dem Amtsantritt des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy hat sich die Beziehung zu Großbritannien nicht nur sichtlich entspannt, man scheint auch gewillt zu sein, ökonomisch und politisch gemeinsam und strategisch nachzudenken. Die bereits genannte Atom-Allianz ist dabei nur ein – wenn auch gewichtiger – Baustein, während Deutschland durch Atomausstieg und die Verzögerung neuer Kohlekraftwerke sukzessive in die Abhängigkeit von russischen Erdgaslieferungen gleitet. Frankreichs Partner in London mauserte sich innerhalb weniger Jahre vom Sorgenkind zum Musterschüler. Kein anderes europäisches Land hat in den letzten Jahren

mehr Investoren angezogen. Durch Bürokratieabbau, Steuersenkungen und verlässliche Rahmenbedingungen stieg die britische Wirtschaft zur zweitgrößten in Europa auf und belegt global inzwischen Platz vier. Im April 2008 senkte die Regierung Brown den bis dahin geltenden Steuersatz für Unternehmen von 30 Prozent auf 28 Prozent. Erst Mitte April war bekannt geworden, dass führende deutsche Energiekonzerne ihr Großbritannien-Geschäft ausweiten wollen. Für British Energy bietet RWE 14 Mrd. Euro und würde im Falle der Übernahme auf einen Schlag zum größten Atomstrom-Produzenten des Königreichs. Aber auch E.on interessiert sich nach seiner erfolgreichen Be-

Attraktiv

Mit allen Bereichen von „Fasern“, natürlichen und künstlichen Ursprungs, beschäftigt sich beispielsweise das Kompetenzzentrum Pôle Fibres in Epinal. Derzeit umfasst der Pôle etwa 200 aktive Unternehmen und entwickelte mit einer Förderung von fast 20 Mio. Euro mehr als 40 Projekte unter Einbeziehung von Unternehmen, Forschungslaboratorien und technologischen Transferzentren. Aufgrund der räumlichen Nähe zu Deutschland war es möglich, dort ein Kooperationsnetz zu knüpfen, und zwar sowohl mit Forschungszentren wie zum Beispiel dem Fraunhofer-Institut, als auch mit deutschen Kompetenznetzen und Unternehmen. Im Fokus der Zusammenarbeit stehen dabei Gesundheit, nachhaltiges Bauen und Wohnen, ökologische Rohstoffe, Verkehr, Wiederverwertung von Rohstoffen und Naturfasern. Ein Ziel der französischen Clusterpolitik ist es, ausländische Investoren anzuziehen, unter denen die deutschen Partner eine herausragende Stellung einnehmen. „Deutschland ist seit vielen Jahren der zweitgrößte Investor in Frankreich nach den USA“, so Didier Boulogne, General Manager Invest in France Agency Germany. „Heute sind etwa 2700 deutsche Unternehmen in Frankreich niedergelassen, das entspricht rund 300.000 Arbeitsplätzen. Grundsätzlich ist die Tendenz zu beobachten, dass Großinvestitionen in traditionellen Industriezweigen zurückgehen. Besonders stark ist die Investitionstätigkeit in den nördlichen Regionen Frankreichs, die sich als Zentrum des Dreiecks London-Paris-Frankfurt begreifen.

Weitere Informationen unter: www.agaportal.de www.pwc.de www.ixpos.de

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Europäischer Spitzenplatz Zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit liegen manchmal Welten. Das gilt auch für das Thema Auslandsmärkte. Viel war in letzter Zeit die Rede von China, Indien oder Russland, die als attraktive Ziele für ausländische Investoren angepriesen wurden. Die Fakten sprechen jedoch eine andere Sprache. Sowohl bei Investitionszuflüssen wie beim Bestand liegen die etablierten Wirtschaftsnationen mit großem Abstand vorn. In Europa ist Großbritannien für Investoren erste Wahl. Kein anderes europäisches Land hat in den vergangenen Jahren mehr ausländische Direktinvestitionen angezogen und daher ist der Bestand inzwischen auf über eine Billion US-Dollar (764 Milliarden Euro) gewachsen. Weltweit stehen hier nur die USA besser da, wie die Welthandelskonferenz UNCTAD jüngst festgestellt hat. Warum? Weil Großbritannien nicht nur als Absatzmarkt interessant ist, sondern auch verlässliche Rahmenbedingungen und ein positives Umfeld für ausländische Unternehmen bietet. Nach über einem Jahrzehnt Wachstum ist die britische Wirtschaft mittlerweile die zweitgrößte in Europa und global auf Platz vier vorgerückt. Die Zuwachsraten lagen dabei regelmäßig über dem EU-Durchschnitt. Für die kommenden Jahre prognostizieren die Experten ein Wachstum von voraussichtlich 1,75 bis 2,25 Prozent.

Alle Anzeichen sprechen dafür, dass Großbritannien auch der aktuellen Krise an den internationalen Finanzmärkten trotzen kann, denn das Land ist in zahlreichen Zukunftsbranchen gut aufgestellt, darunter in der Informations- und Kommunikationstechnologie, der Pharmazeutik und Biotechnologie sowie der Automobilindustrie. Weltweit führende Forschungsnetzwerke sowie die besten vier europäischen Universitäten liegen in Großbritannien. Globale Konzerne wie Microsoft, Nissan, Novartis und Sony haben Großbritannien als Unternehmensstandort gewählt, weil sie dort auf Arbeitskräfte zurückgreifen können, die in den Zukunftsdisziplinen bestens ausgebildet sind und so die Produkte und Technologien von morgen entwickeln können. Hinzu

kommt ein wirtschaftsfreundliches Umfeld mit unkomplizierten Vorschriften, niedrigen Steuersätzen und liberaler Gesetzgebung. Ansprechpartner für Unternehmen, die den Schritt nach Großbritannien planen, ist UK Trade & Investment. Die britische Wirtschaftsförderung bietet kostenlos und unabhängig professionelle, umfangreiche Beratung an, die individuell auf die Bedürfnisse der Unternehmen zugeschnitten ist. Dazu gehören die Vermittlung wichtiger Kontakte zu Behörden, Universitäten, Branchennetzwerken und Kooperationspartnern sowie maßgeschneiderte Informationspakete und Entscheidungshilfen bei der Standortwahl. Weitere Informationen: thomas.wittek@fco.gov.uk; www.uktradeinvest.gov.uk

Unternehmensteuern in Europa

Quelle: OECD

Europa Janez Jansa, Premierminister Sloweniens, hat für die EU und sein Land ehrgeizige Ziele während seiner Ratspräsidentschaft.

Wirtschaftsfreundlich Die Senkung des Unternehmensteuersatzes von 30 auf 28 Prozent begünstigt Firmengründungen.

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Investments

Ratschlag Herwig Maaßen, PriceWaterhouse Coopers, empfiehlt beim Gang ins Ausland staatliche Investitionsgarantien.

Partnerschaft „2.700 deutsche Unternehmen beschäftigen in Frankreich rund 300.000 Arbeitnehmer“, so Didier Boulogne.

teiligung an schwedischen Kernenergieproduzenten an weiteren Beteiligungen am Bau neuer Atomkraftwerke in Großbritannien, aber auch in Finnland und Bulgarien. Für kleine und mittelständische Unternehmen aus Deutschland bietet sich vor allem in den Bereichen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz ein Wachstumsmarkt im europäischen Ausland, wie die Bundesagentur für Auslandsinvestitionen empfiehlt. Schweden beispielsweise verzeichnet hier

einen Nachholbedarf bei gleichzeitigem Fachkräftemangel im Handwerk. Neben der BFAI bietet inzwischen eine ganze Reihe staatlicher und privatwirtschaftlicher Ansprechpartner kompetente Antworten auf die Fragen von Investoren und Unternehmern, die den Sprung ins Ausland wagen wollen. Herwig Maaßen, Price WaterhouseCoopers, erläutert eine von mehreren Möglichkeiten, wie man sich gegen die Risiken dieses Engagements absichern

kann: „Sie können sich als mittelständischer Unternehmer vor Länderrisiken schützen, die Ihnen beim Gang ins Ausland begegnen. Investitionsgarantien der Bundesrepublik Deutschland sichern z. B. Ihre Beteiligung bzw. Ihr Darlehen bei Auslandsvorhaben gegen politische Risiken.“ Und weiter: „Mit der vor Kurzem abgeschlossenen Reform des den Investitionsgarantien zugrunde liegenden Regelwerks hat der Bund seine Bereitschaft erklärt, sich unter bestimmten Voraussetzungen an den Kosten der Schadensvermeidung, die einem Investor im Ausland entstehen, zu beteiligen. Diese finanzielle Begleitung bei Maßnahmen zur Schadensabwehr ist aus meiner Sicht gerade für mittelständische Unternehmen besonders wichtig.“ Eine gewisse Portion Risikobereitschaft ist allerdings weiterhin nötig, sowohl auf Seiten der Unternehmer, wie auch auf Seiten einer Gesellschaft, die Investoren anziehen möchte. Nur derjenige, der lernt, die Globalisierung nachhaltig zu managen, kann die neuen Chancen nutzbar machen. Seitens des Staates gilt es, die knappen Ressourcen vor allem dafür zu verwenden, die Menschen für neue Konkurrenzsituationen zu rüsten. Dies kann er nur erreichen, wenn er bei Bildung und Forschung ansetzt, aber auch indem er durch Bürokratieabbau sowie eine intelligentere Steuern- und Abgabenpolitik einen neuen Unternehmergeist fördert. Andreas Hodapp-Schneider

Kompetenz

Mit neuartigen Fasern zum Erfolg Mit Unterstützung des Staates und der Regionen Elsass und Lothringen ist „Fasern Grand Est“ das einzige Kompetenzzentrum in Frankreich, das sich mit der Gesamtheit des Bereiches „Fasern“ befasst, unabhängig davon, ob diese natürlichen oder künstlichen Ursprungs sind. Dabei spielt die nachhaltige Entwicklung eine bedeutende Rolle. Die Forschungsprojekte und Informationskampagnen, die das Zentrum durchführt, umfassen ein breites Spektrum, von der Vorbereitung (Herstellung der Fasern) über die Fasern verarbeitende Industrie (Holz, Papier, Textil, Verbundwerkstoffe) bis zu den Märkten (Gesundheit, nachhaltiges Wohnen, Energie / Umwelt, Verkehr u. a.). In diesem Zusammenhang stellt sich das Zentrum folgenden Herausforderungen, erstens der Erschließung neuer Bereiche zwecks Verbesserung der Kreativität und Entwicklung einer Faserindustrie, zweitens der Ausdehnung der Wirkwei-

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sen von Fasern zur Schaffung neuer Produkte und drittens der Entwicklung neuer Produkte und Materialien, die vor allem auf der Basis von Biopolymeren beruhen. Das gezielte Ansprechen von 2.000 elsässischen und lothringischen Unternehmen, die in dieser Branche tätig sind, beinhaltet die Projektabwicklung (wissenschaftliche und finanzielle Aspekte), die Suche nach geeigneten Partnern und die Bildung von Netzwerken in Frankreich wie in Europa. Von daher agiert das Kompetenzzentrum als Katalysator und Kommunikationsplattform zum Themenbereich Fasern. Zurzeit umfasst das Kompetenzzentrum circa 200 aktive Unternehmen. Es hat mit fast 20 Mio. Euro mehr als 40 Projekte unter Einbeziehung von Unternehmen, Forschungslaboratorien und technologischen Transferzentren entwickelt. Aufgrund der geografischen Nähe zu Deutschland ist es möglich, dort ein Kooperationsnetz zu knüp-

fen und zwar sowohl mit Forschungszentren (Fraunhofer-Institut, DITF Denkendorf) als auch mit Kompetenznetzen (LOOP, RIKO) und Unternehmen. Die zentralen Themen sind dabei Gesundheit, nachhaltiges Bauen und Wohnen, ökologische Rohstoffe, Verkehr, Wiederverwertung von Rohstoffen und Naturfasern.

Ziel des Kompetenzzentrums ist es, den Ausbau des Netzwerkes weiter voranzutreiben und auf Unternehmen auszudehnen, die an europäischen Projekten interessiert sind. Infos: Karl Gedda, General Manager, Tel. 00 33/ (0) 3 29 29 61 89; contact@polefibres.fr oder unter www.polefibres.fr (im Aufbau)

Innovationen Auf der Grundlage von Natur- oder Kunstfasern lässt sich eine Vielzahl neuartiger, erfolgreicher Produkte entwickeln. Finanzmagazin.info 4/08


Versicherungen

Sparen auf vielen Wegen Altersvorsorge Wer im Alter seinen Lebensstandard halten will, sollte schon frühzeitig beginnen, Geld für die Phase nach der aktiven Arbeitszeit beiseite zu legen. Mit verschiedenen Bausteinen kann eine individuelle Altersvorsorge flexibel zusammengestellt werden.

s gibt zahlreiche Möglichkeiten, Geld fürs Alter anzusparen – doch viele Bundesbürger scheuen sich, über das Thema nachzudenken. So fand zum Beispiel eine Studie der KarstadtQuelle Versicherungen heraus, dass die Deutschen bereit sind, Eigenverantwortung für ihre Altersversorgung zu übernehmen. „Allerdings ist vielen nicht klar, was konkret zu tun ist“, so Christoph Naucke, Leiter Unternehmenskommunikation des Direktversicherers. „Das führt dazu, dass viele Menschen ihre Entscheidung für eine private Absicherung entweder aufschieben oder verdrängen.“ Diese Haltung hat zur Folge, dass zahlreiche Bürger nicht ausreichend vorsorgen, wie auch aktuelle Schätzungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) ergeben: Die Hälfte der Haushalte, deren Hauptverdiener zwischen 1959 und 1973 geboren wurde, legt nicht genügend Geld fürs Alter zurück, so das IW. Für mehr Eigenverantwortung plädiert daher auch IW-Experte Manfred Jäger: „Wenn die derzeit Erwerbstätigen mit höheren Sparanstrengungen auf die Rentenreformen reagieren, dann können sie eine Reduktion ihres Lebensstandards nach der Erwerbsphase verhindern.“ Rentenlücke ist das Schlagwort, mit dem die Bürger zu mehr eigenverantwortlichem Sparen aufgefordert werden. Diese

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Lücke entsteht vor allem durch die demografische Situation in Deutschland: Aufgrund der sinkenden Geburtenrate stehen immer weniger Beitragszahler, welche die gesetzliche Rentenkasse mit Geld füllen, immer mehr Rentenempfängern gegenüber. Letztere werden darüber hinaus immer älter. Dass die gesetzliche Rente in ein paar Jahrzehnten nicht mehr für alle Empfänger ausreichen wird, ist also klar. Umso wichtiger ist es gerade für jüngere Menschen, sich nach Alternativen und zusätzlichen Wegen für die Finanzierung ihres Lebensabends umzuschauen. Wenn es um das Thema Altersvorsorge geht, wird häufig vom Drei-Schichten-Modell gesprochen. Zur ersten Schicht zählen die gesetzliche Rentenversicherung beziehungsweise berufsständische Versorgungswerke sowie die private Basisrente, auch Rürup-Rente genannt. Die zweite Schicht ist die betriebliche Altersvorsorge sowie die staatlich geförderte Riester-Rente. Die dritte und vielfältigste Schicht ist die persönliche Vorsorge zum Beispiel durch private Lebens- und Rentenversicherungen oder Anlagen am Kapitalmarkt. Wer alle drei Schichten geschickt für sich nutzt, kann gelassen auf den Ruhestand blicken. Die meisten Bundesbürger zahlen in die gesetzliche Rentenkasse ein: Arbeiter,

Angestellte und Auszubildende ebenso wie rentenversicherungspflichtige Selbstständige, wie etwa Lehrer, Erzieher, Krankengymnasten oder Publizisten. Verschiedene Rentenreformen haben in den vergangenen Jahren jedoch dazu geführt, dass es künftig zu zahlreichen Einschnitten in der Rente kommen wird: Der Eintritt ins Rentenalter wurde von 65 auf 67 Jahre hochgesetzt, schritt-

Plädoyer „Sparanstrengungen der jetzt Berufstätigen verhindern später eine Reduktion des Lebensstandards“, so Manfred Jäger vom IW.

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Versicherungen

Kluge Personalpolitik Erfolgsfaktor Hubertus Harenberg, Swiss Life Deutschland, weiß, wie man hoch qualifizierte Mitarbeiter an die Unternehmen bindet.

Arbeitgeber, bei denen eine betriebliche Altersversorgung (bAV) Bestandteil ihres Vergütungssystems ist, verfügen über einen interessanten Erfolgsfaktor, um Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. Gerade im Markt für Fach- und Führungskräfte gewinnt dieses Instrument an Bedeutung, wenn man Mitarbeiter mit den besten Qualifikationen für das Unternehmen gewinnen will, um so den Unternehmenserfolg nachhaltig zu sichern. Strebt man dieses Ziel an, stehen die arbeitgeberseitig finanzierten Formen der betrieblichen Altersvorsorge im Mittelpunkt, denn allein mit Gehalt und Dienstwagen dürfte dieser Bindungseffekt kaum realisierbar sein. Der zunehmende Wettbewerb um hoch qualifizierte Mitarbeiter wird durch den demografischen Wandel verschärft. Eine Untersuchung des Verbands Deutscher Ingenieure (VDI) vom Herbst 2006 kam zu dem Ergebnis, dass mittelständischen Unternehmen in Deutschland rund 11.500 Experten der verschiedensten Fachrichtungen fehlen. Das bedeutet ein Plus von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) stellte in der Studie „Kluge Köpfe – vergeblich gesucht!“ vom Herbst 2007 fest, dass ein Drittel aller deutschen Firmen offene Stellen nicht besetzen kann. Umso mehr Bedeutung kommt der bAV zu – besonders, wenn man nicht auf ein Produkt von der Stange zurückgreifen muss, sondern über eine Vorsorgevariante verfügt, 34

die individuell auf den tatsächlichen Bedarf der Beteiligten abgestimmt ist. Damit kann der Arbeitgeber Fluktuationskosten einsparen und Know-how im Unternehmen binden. Mitarbeiter schätzen bAV-Zusatzangebote heute als wertvolle Komponente der Gesamtvergütung. Der Lebensversicherer Swiss Life verfügt über jahrzehntelange Expertise auf diesem Spezialgebiet, angefangen bei klassischen Lösungen wie Direktversicherungen über Langzeitkonten bis hin zum Trust-Modell (CTA). Versorgungslösungen sollten folgende Anforderungen erfüllen: Erstens müssen die Kosten heute und in Zukunft planbar sein, zweitens muss die Vorsorgelösung zur Rechnungslegung des Unternehmens passen, drittens ist für den einzelnen Mitarbeiter ein ansprechendes Versorgungsniveau zu erzielen, und viertens sollte die Vertragsgestaltung möglichst flexibel, außerdem gut nachvollziehbar und verwaltungsarm sein. Realisieren lassen sich diese Ziele durch beitragsbezogene Versorgungspläne, welche die gesamte Breite der bAV nutzen. Der Arbeitgeber legt einen bestimmten Prozentsatz des Gehalts als Höhe des Beitrags für die Mitarbeiterversorgung fest (z. B. 6 Prozent). Da die gesetzliche Rentenversicherung keine Leistungen für Gehaltsteile über der Beitragsbemessungsgrenze (2008: 63.600 EUR) erbringt und damit der Versorgungsbedarf für Gutverdiener steigt, bestimmt man für diese Gehaltsteile einen erhöhten Beitrag (z. B. 18 Prozent), der

künftig der Gehaltsentwicklung folgt: So bleiben die Kosten planbar – und die Leistungen werden automatisch dynamisiert. Der Gesamtbeitrag dient zur Finanzierung der Versorgungsleistungen, die als Kapital- und / oder Rentenzahlungen vereinbart werden. Das Versorgungspaket besteht aus Alters-, Berufsunfähigkeits- und Hinterbliebenenleistungen, kann aber auch individuell nach dem Bausteinprinzip zusammengefügt und so auf den individuellen Versorgungsbedarf zugeschnitten oder als Life-Cycle-Modell konzipiert werden. Die Bindungswirkung wird von den gesetzlichen Rahmenbedingungen gestützt, denn nur Betriebstreue wird belohnt. Kündigt der Mitarbeiter in den ersten fünf Jahren, verlässt er das Unternehmen ohne Anspruch auf Versorgungsleistungen. Gleichzeitig erfolgt ein Rückfluss von eingezahlten Beiträgen an die Firma. Eine weitere Möglichkeit, das Bindungspotenzial zu erhöhen, ist eine Staffelung der Beitragssätze in Abhängigkeit von Funktion oder Betriebszugehörigkeit. Dieses Versorgungskonzept lässt sich durch ein Entgeltumwandlungsmodell abrunden, das extra auf die Versorgungsbedürfnisse von Führungskräften zugeschnitten ist. Den Aufbau der Versorgungsleistungen können steuerfreie Eigenbeiträge in unbegrenzter Höhe sowie Bonifikationen unterstützen. Überlegenswert: Ein weiterer Anreiz ist die Einrichtung einer bAV anstelle einer Gehaltserhöhung. Diese Lösung ist nämlich für Arbeitgeber und Mitarbeiter finanziell vorteilhaft, weil man Steuern und Lohnnebenkosten einspart. Weitere Informationen im Internet unter: www.swisslife.de; Kontakt unter: bav-info@swisslife.de

Wettbewerb „Fach- und Führungskräfte wissen eine attraktive Altersvorsorge zu schätzen“, erklärt Hubertus Harenberg, Swiss Life. Finanzmagazin.info 4/08


Versicherungen

Weitere Informationen unter: + www.iwkoeln.de + www.bav-barometer.de + www.dia-vorsorge.de

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weise wird die Besteuerung der Rente in den nächsten Jahren hinaufgesetzt, die Beiträge steigen, während gleichzeitig die Rentenzahlungen gekürzt werden oder Steigerungen ausfallen – was aufgrund der Inflation einer Rentenkürzung gleichkommt. Einige können dieser Entwicklung mit der sogenannten Rürup-Rente entgegenwirken. „Erfinder“ und Namensgeber der Rente ist der Ökonom und Wirtschaftsweise Professor Bert Rürup. Seine Idee: dem Bürger mit einem steuersparenden Modell Anreiz zur eigenen Vorsorge geben. Vor allem Selbstständige und Arbeitnehmer mit einem guten Gehalt profitieren von einer RürupRente. Im Jahr 2008 können bis zu 13.200 Euro steuerlich abgesetzt werden. Dies sind 66 Prozent des späteren Höchstbetrags von 20.000 Euro. In den nächsten 17 Jahren steigt der steuerfreie Anteil jährlich um zwei Prozentpunkte, bis er 2025 dann 100 Prozent, also die vollen 20.000 Euro, erreicht hat. Neben einer monatlichen Zahlung ist auch eine Einmalzahlung am Ende des Jahres möglich – womit weitere Steuern gespart werden können.

Freiheit „Für Leute mit Durchhaltevermögen lohnt sich ein privater Lebens- oder Rentenversicherungsvertrag“, so Bernd Katzenstein.

Interessant „Fondssparpläne erwirtschaften eine höhere Rendite als Versicherungen“, erklärt Ulf Bosserhoff von Rhenus Finanzen.

Zum Schließen der Rentenlücke gibt es jedoch noch andere Möglichkeiten – zum Beispiel die Riester-Rente. Auch sie hat einen prominenten Namensgeber: Der Vorschlag zu einer staatlich geförderten privaten Altervorsorge kam von dem damaligen Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, Walter Riester. Bei der Riester-Rente liegt der Vorteil zum einen in den staatlichen Zulagen, zum anderen in den Steuervorteilen. „Grundsätzlich darf jeder Arbeitnehmer

riestern, der in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt“, erklärt Winfried Spies, Vorstandsvorsitzender der CosmosDirekt. „Sie ist ebenso geeignet für Selbstständige, die in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen oder deren Ehepartner einen Riester-Vertrag besitzen.“ Vor allem Familien mit Kindern profitieren von den Zuschlägen: Neben einer Grundzulage von 154 Euro schießt der Staat ab 2008 pro Kind 185 Euro zu. Voraussetzung: Man investiert vier

Durchblick

Transparenz bei Versicherungen Zu Jahresbeginn 2008 trat das neue Versicherungsvertragsgesetz (VVG) in Kraft. Hierdurch erlebt die Branche einen Wandel, der durch umfassenden Verbraucherschutz gekennzeichnet ist und möglicherweise auch Strategien in der Produktentwicklung und Kapitalanlage beeinflussen wird. In der Lebens- und Direktversicherung wird die Verteilung der Abschlusskosten auf die ersten fünf Versicherungsjahre zu einer gewissen „Entschärfung“ gegenüber der herkömmlichen Praxis führen. Allerdings bedeutet dies auch, dass Versicherte bei einer Kündigung oder Beitragsfreistellung ihres Vertrages in den ersten fünf Jahren die Hälfte ihrer Beiträge verlieren. Die Entwicklung der Rückvergütung, die künftig im Vertrag auszuweisen ist, wird daher im Produktvergleich einen stärkeren Stellenwert erhalten. Nach Erfüllung der Unverfallbarkeitsfristen ist ein Vertrag in der betrieblichen Altersversorgung (bAV) Finanzmagazin.info 4/08

jedoch nicht „rückkaufbar“, sondern kann z. B. beitragsfrei gestellt werden. Relevanter ist hier der Übertragungswert einer Versorgung, der in den ersten Jahren bedeutend höher ist, wenn Abschlusskosten auf die gesamte Vertragslaufzeit verteilt werden. Rechnungsgrundlagen der privaten Lebensversicherung, wie sie heute vielfach eingesetzt werden, entsprechen nicht den Erfordernissen der bAV und benachteiligen den Verbraucher. Die Zielsetzung des Gesetzgebers und der Versicherungsaufsicht, mehr Transparenz in Fragen der Altersversorgung zu schaffen, wird von klassischen Pensionskassen in der Rechtsform des Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit seit jeher unterstützt. Im Sinne der neuen Transparenzanforderungen wirkt auch das bemerkenswerte Urteil des OLG Celle über erweiterte Informationspflichten (AZ: 8 U 29 / 07). Danach muss ein Arbeitnehmer bei der Ein-

richtung der bAV darauf aufmerksam gemacht werden, dass (günstigere) Leistungen aus einem Kollektivvertrag im Falle eines Arbeitgeberwechsels unter Umständen nicht weitergeführt werden. Unterbleibt diese Information, kann er die Fortführung des Vertrags zu den alten Konditionen verlangen. Für Arbeitgeber und Vermittler können sich dadurch zusätzliche, aber vermeidbare Haftungsrisiken ergeben. Die Kölner Pensionskasse bietet auch hinsichtlich dieser neuen Anforderung beratungssichere Produkte an, weil die günstigen Bedingungen der Kollektivversicherung sowohl in der Belegschaftsversicherung wie auch in der fortgesetzten Einzelversicherung gelten. Bei der Kölner Pensionskasse können Unternehmen und unabhängige Berater auf das Know-how einer auf die bAV spezialisierten Produkt- und Denkfabrik zurückgreifen. Informationen unter: www.koelnerpensionskasse.de

Gesetzänderung Michael Wrobel, Vorstand Kölner Pensionskasse, erläutert die Auswirkungen.

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Quelle: CosmosDirekt Familienreport 2007

Versicherungen

Anteil der Befragten, die mit dem jeweiligen Produkt Vorsorge betreiben.

Optimale Förderung Attraktiv Schon fast elf Millionen Bürgerinnen und Bürger vertrauen inzwischen auf die Riester-Rente – völlig zu Recht, denn sie lohnt sich. Wer träumt nicht davon, nach einem langen und harten Berufsleben die Früchte seiner Anstrengungen ernten zu können? Im Alter Zeit zu haben für all das, was im stressigen Alltag immer zu kurz kam. Ausgedehnte Reisen machen, teuren Hobbys nachgehen. Doch der Blick auf den jährlichen Rentenbescheid kann die schönen Träume schnell platzen lassen. Die Versorgungslücke – das heißt die Differenz zwischen der ausgezahlten gesetzlichen Rente und dem benötigten Einkommen, um den Lebensstandard zu halten – wird in den kommenden Jahren weiter wachsen. Ein Grund hierfür ist die demografische Entwicklung. Die Deutschen werden immer älter, und die Geburtenzahlen sind niedrig. Die Folge: Die Rentenbezugsdauer steigt. Aber immer weniger Beschäftigte zahlen in die stärker belasteten Rentenkassen ein. Für einen Rentner arbeiten gegenwärtig vier Beitragszahler, 1950 waren es noch sieben, im Jahr 2040 werden es gerade einmal zwei sein. Um die staatliche Rente zu stabilisieren, hat die Bundesregierung in den letzten Jahren eine Reihe von Reformen angestoßen. So wurde die staatlich geförderte Riester-Rente als Möglichkeit des Ausgleichs zur sinkenden gesetzlichen Rente eingeführt. Die jüngste Reform vom März 36

2007 sieht vor, dass Arbeitnehmer erst mit 67 statt 65 Jahren in Rente gehen. Politiker und Fachleute raten vehement zur privaten Vorsorge, um die Versorgungslücke zu schließen und den Lebensunterhalt im Alter zu sichern. Auch Winfried Spies, Vorstandsvorsitzender des größten deutschen Direktversicherers CosmosDirekt, sagt: „Nur wer zusätzlich vorsorgt, kann als Rentner seinen bisherigen Lebensstandard halten.“ Die Höhe der späteren Rente richtet sich nach der Summe der eingezahlten Beiträge, den staatlichen Zulagen und den Leistungen der Versicherung. Niedrige Abschlussund Verwaltungskosten sorgen bei Cosmos Direkt unter anderem dafür, dass der Direktversicherer eine höhere Rente garantieren kann als andere Anbieter. Stiftung Warentest kürte CosmosDirekt in ihrem letzten Vergleich zur klassischen Riester-Rentenversicherung im November 2007 mit „sehr gutem“ Ergebnis zum Testsieger. Dabei hat das unabhängige Testinstitut große Unterschiede zwischen den Angeboten der einzelnen Versicherer festgestellt. „Sparer, die ihren Rentenversicherungsvertrag durchhalten und die staatliche Förderung voll nutzen, können sich eine attraktive Zusatzrente sichern. Und egal wie viel sie einzahlen und was an Zulagen bei ihnen hinzukommt – bei den

‚sehr guten‘ Anbietern sind sie dann richtig“, so die Empfehlung der Stiftung Warentest. „Bevor Interessenten einen RiesterVertrag unterschreiben, sollten sie verschiedene Angebote vergleichen, denn es gibt wesentliche Unterschiede“, erklärt Winfried Spies. So bietet CosmosDirekt ihren Kunden neben der klassischen Riester-Rente auch eine fondsgebundene Variante an. Durch die Anlage in Investmentfonds bestehen hier noch bessere Renditechancen. Das höhere Risiko der Fondsanlage wird durch eine Beitragsgarantie begrenzt. Eine im April 2007 im Auftrag der CosmosDirekt durchgeführte forsa-Umfrage zur privaten Vorsorge in deutschen Familien bestätigt den Erfolg der staatlich geförderten Rente. Laut dieser Umfrage sorgen bereits 42 Prozent der befragten Männer und Frauen im Alter von 25 bis 45 Jahren mit einer Riester-Rente für die Zukunft vor. Doch die Riester-Rente lohnt sich für alle. Jeder, der in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt, kann von der staatlich geförderten Vorsorge profitieren. Denn unabhängig vom Einkommen erhalten Riester-Sparer Fördergelder vom Staat und werden mit attraktiven Steuervorteilen belohnt. 2008 gibt es mit 154 Euro pro Sparer den höchsten jemals gezahlten Riester-Zuschuss. Für Eltern lohnt sich das Modell besonders. Sie können für jedes Kind mit einer weiteren Zulage von 184 Euro rechnen. Für ab 2008 geborene Kinder hat der Staat die Zulage sogar auf 300 Euro pro Kind erhöht. Dazu erhalten Sparer über die Steuererklärung Steuern auf den gesamten Beitrag inklusive Zulage zurück. Weitere Informationen im Internet: www.cosmosdirekt.de

Weitsicht„Winfried Spies, Vorstandsvorsitzender CosmosDirekt: „Nur wer für das Alter vorsorgt, kann seinen Lebensstandard halten.“ Finanzmagazin.info 4/08


Versicherungen Prozent seines Bruttogehalts, maximal 2100 Euro, in einen Riester-Vertrag. Wichtig bei der Wahl eines Anbieters ist der Blick auf die Gebühren. „Wer einen kostengünstigen Anbieter wählt, bekommt für jeden seiner eingezahlten Euro mehr heraus“, betont Spies. Eine Riester-Rente kann man nicht nur als Rentenversicherung abschließen. Recht neu auf dem Markt sind Riester-Fonds, bei denen das Geld in Fondsprodukte investiert wird. „Fondssparpläne sind oft interessanter als Versicherungen, weil sie mit einem hohen Aktienanteil eine bessere Rendite erwirtschaften können als eine Versicherung“, erklärt Ulf Bosserhoff, Geschäftsführer des unabhängigen Finanz- und Versicherungsmaklers Rhenus Finanzen. „Darüber hinaus sind die Kosten eines Riester-Fondssparplans geringer, sodass am Ende mehr Geld in den Sparanteil fließt.“ Dass das Ersparte durch schlechte Börsenwerte weniger wird, kann bei einem Riester-Fonds nicht passieren: Voraussetzung bei dieser Art von Altersvorsorge ist, dass die Anbieter eine Beitragsgarantie liefern müssen. Am Ende der Laufzeit muss mindestens das eingezahlte Geld für die Rentenzahlungen zur Verfügung stehen. Bosserhoff empfiehlt Riester-Fondssparpläne vor allem jüngeren Kunden: „Die haben noch genügend Zeit, die Risikoschwankungen einer Aktienanlage auszugleichen.“ Ein weiterer Baustein der zweiten Vorsorge-Schicht ist die betriebliche Altersvor-

sorge (bAV). Nicht alle Arbeitnehmer wissen, dass sie Anspruch auf eine Altersvorsorge durch ihren Arbeitgeber haben. So fand das Forschungszentrum Generationenverträge des Renten- und Sozialexperten Professor Bernd Raffelhüschen heraus, dass die meisten mittelständischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer nur oberflächlich von den Pflichten und Rechten der betrieblichen Altersvorsorge wissen. Der große Vorteil der bAV: Sie wird aus dem Bruttogehalt bestritten und ist steuer- und sozialabgabenfrei. Die Sozialabgabenfreiheit sollte Ende dieses Jahres auslaufen, doch die Regierung sprach sich vor einigen Monaten für eine Fortführung aus. So meint auch Klaus Stiefermann, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung (aba): „Diese Entscheidung setzt ein positives Signal und bringt voraussichtlich noch mehr Menschen in die bAV.“ 65 Prozent nutzen bisher die betriebliche Altersvorsorge. Klaus Stiefermann schätzt, dass es in den nächsten Jahren bis zu 80 Prozent und mehr werden könnten. Ingesamt stehen den Arbeitnehmern fünf verschiedene Durchführungswege zur Verfügung: die Direktzusage, die Unterstützungskasse, der Pensionsfonds, die Pensionskasse und die Direktversicherung. Welche dieser Wege den Mitarbeitern angeboten wird, entscheidet der Arbeitgeber. Bernd Raffelhüschen analysierte im Rahmen seines „bAVBarometers“, dass die Direktzusage mit 52

Positiv Klaus Stiefermann, Geschäftsführer der aba, begrüßt die weitere Sozialabgabenfreiheit der betrieblichen Altersvorsorge.

Prozent als häufigster Durchführungsweg gewählt wird. Direktversicherung und Unterstützungskasse folgen mit je acht Prozent, die Pensionskasse mit vier Prozent. 27 Prozent der Arbeitgeber wählen einen Mix aus mehreren Durchführungswegen. Auch wenn der Arbeitnehmer kaum Einfluss auf die Wahl der bAV hat, so sollte er doch darauf achten, dass er bei einem Wechsel des Arbeitgebers keinen Nachteil erleidet. „Erwerbsbiografien ändern sich heu-

Absicherung

Altersvorsorge leicht gemacht Peter M. Endres ist Vorstandsvorsitzender der KarstadtQuelle Versicherungen. Bei der privaten Altersvorsorge ist es für den Einzelnen wichtig, ein seiner Lebenssituation entsprechendes Produkt zu finden. Endres empfiehlt die Rente gegen Einmalbeitrag als höchste garantierte Rente Deutschlands. Welche Modelle der Rentenversicherung gegen Einmalbeitrag gibt es am Markt? Es gibt die sofort beginnende und die aufgeschobene Rentenversicherung gegen Einmalbeitrag. Mit einer sofort beginnenden Rente erhält der Kunden gleich lebenslang monatliche Zahlungen, die aufgeschobenen Rente wird nach der vom Kunden vereinbarten Aufschubzeit gezahlt – ebenfalls das ganze Leben lang. Für wen eignet sich eine Rentenversicherung gegen Einmalbeitrag und warum sollte man sie abschließen? Finanzmagazin.info 4/08

Das Vorsorgeprodukt eignet sich für Menschen, die über größere Geldbeträge verfügen, z. B. aus einer fällig gewordenen Lebensversicherung, einer Erbschaft oder aus angespartem Vermögen. Mit diesem Geld wird nicht nur die gesetzliche Rente aufgebessert, die Altersvorsorge ist zudem steuerlich interessant. Sie fällt unter „sonstige Einkünfte“ und wird nur mit dem Ertragsanteil besteuert. Sind auch die Angehörigen abgesichert? Mit der sogenannten Rentengarantiezeit sichert der Kunde für den Fall der Fälle auch seine Angehörigen ab. Die vereinbarte Rente wird bis zum Ende der Rentengarantiezeit an die Hinterbliebenen ausgezahlt. Was bedeutet höchste garantierte Rente? Das heißt, dass Sie bei den KarstadtQuelle Versicherungen mit Sicherheit die höchste garantierte Rente Deutschlands ausgezahlt bekommen. Eine 60-jährige Frau (ge-

boren am 01.04.1948), die einen Einmalbeitrag von 100.000 Euro zahlt, erhält zum Vertragsbeginn 01.04. 2008 bei einer Rentengarantiezeit von zehn Jahren beispielsweise eine garantierte monatliche Rente von 378 Euro. Diese Rente liegt damit noch einmal um 24 Euro oder sieben Prozent über dem bisherigen Marktführer. Dies ergibt ein aktueller Vergleich der renommierten Finanzagentur Morgen & Morgen. Wie erzielen die KarstadtQuelle Versicherungen diese „unschlagbare“ Rentenhöhe? Ein wichtiger Faktor für diese hohe Garantie liegt darin, dass bei MaxiRente die Abschluss- und Verwaltungskosten mit einer Flatrate abgedeckt werden. Das bedeutet: Die Abschlusskosten betragen einmalig 300 Euro pro Vertrag, unabhängig von der Anlagesumme. Die Verwaltungskosten wurden – ebenfalls unabhängig von der Höhe des Einmalbeitrags – auf 60 Euro pro Jahr festgelegt. Bei Mitbewerbern kön-

nen die Abschlussgebühren bei einem Vertrag über 100.000 Euro schon mal 4.000 Euro ausmachen. Weitere Infos unter: www.kqv.de

Flatrate „Niedrige Abschluss- und Verwaltungskosten erhöhen die Rente“, erklärt Peter M. Endres.

37


Versicherungen Versicherungsverlauf in seinen Phasen – Von der Sparphase bis zur Entnahmephase

Alter 30

Beitragspause

40

Sparphase

Schematische Darstellung Fondsverlauf hypothetisch

Beitragserhöhung

50

e lange Rent d) 1. Lebens lung bei To (Kapitalzah

55

60

67

70

Kapitalzahlung aus laufender Rente

Kapitalzahlung (z.B. Fondsanteile)

Sonderzahlung leisten (z.B. Erbteil)

Geld entnehmen (z.B. Hypothek tilgen)

Sonderzahlung leisten (z.B. VWL-Vertrag)

Geld entnehmen (z.B. Hauskauf) Quelle: Condor

Beitragsdynamik

Beitragsverlauf

Entnahmen aus Fondsguthaben

Investment-Verlauf

Geplanter Rentenbeitrag

nten nslange Re Weitere lebe ung bei Tod hl lza ta pi mit Ka

80

85

90

Verfügungsphase

Entnahmephase

Teilrenten- und Teilkapitalzahlungen möglich

Kapitalzahlungen sind aus laufenden Renten (Liquiditätsoption) sowie aus dem verbliebenen Fondsguthaben möglich

Alterssicherheit ohne Korsett Anpassung Die fondsgebundene Rentenversicherung ist leistungsfähig, flexibel und zeitgemäß wie nie zuvor. Teilrentenzahlung, Kapitalentnahmen und Vererbung sind zudem auf Wunsch möglich. Immer weniger Menschen sind bereit, feste Bindungen einzugehen und sich für den Rest ihres Lebens festzulegen, weder bei der Partner- oder Berufswahl noch beim Immobilienkauf. Eine passende finanzielle Absicherung für ein Leben mit vielen Unbekannten zu finden, wird deshalb immer mehr zur Herausforderung. Doch langfristige private Investitionen zur Altersvorsorge sind unumgänglich. Lebensversicherungsprodukte wie die Rentenversicherung sind heute leistungsfähig und flexibel. Fondsgebunden und mit zahlreichen Optionen ausgestattet, passt sie sich den individuellen Lebenszyklen der Verbraucher an. Bei der Condor Versicherungsgruppe ergänzen sich lebenslange Rente, variabler Rentenbeginn, verschiedene Auszahlungsoptionen, Sonderzahlungen und Beitragspausen mit Sicherheiten wie garantierten Rentenfaktoren und Berufsunfähigkeits- sowie Hinterbliebenenabsicherung. Dies bedeutet, dass der Kunde zwischen dem 55. und 85. Lebensjahr variabel und kurzfristig über den Beginn der Rentenzahlungen entscheiden kann. Arbeitet er länger als geplant, kann sein Kapital in den Investmentfonds verbleiben und von Wertsteigerungen und dem Zinseszinseffekt profitieren. Benötigt er schon vorher Geld, sind Teilrentenzahlungen bis zum 85. Lebensjahr und darüber hinaus Teilkapitalzahlungen möglich. Dass der Rentenbezug zu kurz ausfällt, um das angesparte Kapital zu verbrauchen, ist kein Risiko, denn bei Tod nach Rentenbeginn wird auf Wunsch das verrentete Fondsguthaben abzüglich bereits gezahlter Renten an die Hinterbliebenen ausgezahlt. Zudem kann während einer laufenden Rentenzahlung Kapital aus dem Vertrag entnommen werden. Seit 2008 kann das Kapital bei Condor sogar 38

lebenslang im Vertrag verbleiben. Benötigt der Rentner das Geld nicht für sich selbst, kann er es später vererben. So viel Flexibilität bei gleichzeitiger Sicherheit leistet kein anderes Kapitalanlageprodukt. Vorteile machen sich bei der fondsgebundenen Rentenversicherung (FRV) auch steuerlich bemerkbar. Mit Einführung der Abgeltungsteuer im Januar 2009 wird die fondsgebundene Rentenversicherung im Pool der Kapitalanlagen bevorzugt behandelt. Fondsvermögen lässt sich nur über eine Versicherung steuerfrei in eine Rente übertragen. Der Gewinn muss bei Kapitalauszahlungen lediglich zur Hälfte mit dem persönlichen Steuersatz versteuert werden – vorausgesetzt die Laufzeit betrug mehr als zwölf Jahre und die Auszahlung erfolgt nach dem 60. Lebensjahr. Bei Auszahlung in Form einer Rente wird sogar nur der

Variabel Peter Thomas, Vorstand der Condor Versicherungsgruppe, lobt die Flexibilität der fondsgebundenen Rentenversicherung.

Ertragsanteil besteuert. Dieser bemisst sich am Lebensalter zu Leistungsbeginn (z. B. 18 Prozent beim 65. Lebensjahr). In der Ansparphase sind alle Erträge, also Zinsen, Dividenden und Kursgewinne, steuerfrei. Anders beim konkurrierenden Fondssparplan, hier werden ab 2009 alle laufenden Erträge pauschal mit 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag und eventueller Kirchensteuer versteuert. Wichtige Zinseszinseffekte gehen somit schon in der Ansparphase verloren. Beim Versicherer steht am Ende mehr Geld für die Vorsorge zur Verfügung. Kritiker warnen zwar vor hohen Kosten eines Versicherungsvertrags, mit der Auswahl des richtigen Unternehmens ist die Kritik unbegründet. Und im Gegensatz zu Banken und Kreditinstituten berechnen Versicherer häufig nichts für Umschichtungen im Depot. Die Condor Versicherungsgruppe bietet zwölf Umschichtungen im Jahr gebührenfrei an. Wer also eine aktive Anlagestrategie verfolgt, spart mit einer Versicherung letztendlich sogar Gebühren. Weitere Kostenvorteile bieten passive Investments. „Im Januar 2008 haben wir Indexfonds (ETFs) ins Angebot aufgenommen“, erläutert Vorstand Peter Thomas. Sieben passiv gemanagte Investmentfonds sind bei Condor im Angebot und können das Fondsportfolio eines FRV-Vertrags diversifizieren. Die Mehrzahl aktiv gemanagter Fonds übertrifft den Vergleichsindex langfristig meist nicht. Die Kosten des standardisierten Investmentprozesses sind deutlich geringer und erhöhen so den Nettogewinn für den Anleger. Mit der neuen Generation der FRV muss sich niemand frühzeitig festlegen – und verfügt doch über eine sichere finanzielle Vorsorge für den Ruhestand. www.condor-versicherungsgruppe.de Finanzmagazin.info 4/08


Versicherungen te dynamischer als noch vor einigen Jahrzehnten“, gibt Hubertus Harenberg, Abteilungsleiter Vertrieb betriebliche Altersvorsorge bei Swiss Life, zu bedenken. „Die Regelungen zur Portabilität helfen, eine Zersplitterung der Betriebsrenten auf Grund eines Arbeitgeberwechsels zu vermeiden.“ Seit 2005 ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, bereits bestehende Anwartschaften aus vergangenen Arbeitsverhältnissen zu übernehmen. bAV-Ansprüche können bei einem Jobwechsel auf Wunsch des Arbeitnehmers auf das Rentensystem des neuen Arbeitgebers übertragen werden. Dies nennt man Portabilität. Andreas Pohlmann, Marketingleiter bei der Kölner Pensionskasse, rät darüber hinaus zu prüfen, ob der Arbeitgeber sogenannte ungezillmerte Verträge anbietet: „Bei diesen Versicherungen werden die Abschlusskosten auf die gesamte Vertragslaufzeit verteilt. Dadurch können von Anfang an hohe Übertragungswerte sichergestellt und entsprechend höhere Renditen erwirtschaftet werden“, so Pohlmann. Auf dem weiteren Weg durch den Baukasten der Altersvorsorge trifft man auf die dritte Schicht: die privatfinanzierte Vorsorge. Dazu gehören Lebens- und Rentenversicherungen ebenso wie viele andere Möglichkeiten zum Vermögensaufbau, zum Beispiel Aktien, Fonds, Wertpapiere oder Immobilien. Welches der Angebote das beste ist, muss individuell entschieden werden und hängt vom Alter, der Einkommens- und Familiensituation, den Sparzielen und vielen weiteren Faktoren ab. Wer Durchhaltevermögen hat, kann zum Beispiel einen privaten Lebens- oder Rentenversicherungsvertrag abschließen. „Diese bieten eine größere

Lösung Dr. Wolfgang Klein: „Altersarmut kann mit verstärkten Investitionen im Bereich der privaten Altersvorsorge begegnet werden.“ Finanzmagazin.info 4/08

Wandel der Altersvorsorge

Schicht 3 Private Zusatzvorsorge Gesetzl. Rentenversicherung

Betriebl. Altersvorsorge

Private Altersvorsorge

Schicht 2 Kapitalgedeckte Zusatzvorsorge (Riester-Rente, betriebliche Altersvorsorge) Schicht 1 Basisversorgung

Umgebaut Im Drei-Schichten-Modell der Altersvorsorge bildet die kapitalgedeckte Zusatzvorsorge, beispielsweise die betriebliche Rente, einen starken Mittelbau.

Freiheit als eine Riester- oder Rürup-Rente, die ja an eine ganze Reihe von Auflagen gebunden ist“, so Bernd Katzenstein, Sprecher des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) in Köln. Lebens- und Rentenversicherungen sollten möglichst bis zum Laufzeitende durchgehalten werden, denn ein vorzeitiger Verkauf der Versicherungspolice bedeutet meist einen hohen Verlust. Auch auf diesem Gebiet sind, wie bei der RiesterRente, Fondsprodukte auf dem Vormarsch. „Fondsgebundene Rentenversicherungen passen sich den individuellen Lebenszyklen der Verbraucher an“, nennt Peter Thomas, Vorstandsvorsitzender der Condor Versicherungsgruppe, einen wichtigen Vorteil. So könne zum Beispiel ein variabler Rentenbeginn vereinbart werden, bei finanziellen Engpässen könne man mit den Beiträgen pausieren oder in guten Zeiten Sonderzahlungen leisten. Wer mehr Rendite erwirtschaften und ein gewisses Risiko in Kauf nehmen will, sollte sich auf Aktienfonds konzentrieren, die langfristig gesehen die besten Ergebnisse erzielen. Einen großen Vorteil büßen Aktien und Aktienfonds allerdings ab nächstem Jahr ein: Waren sie bisher nach einer Spekulationsfrist von einem Jahr steuerfrei, so fallen ab 2009 auf alle Kapitalerträge Steuern an. Die sogenannte Abgeltungsteuer beträgt einheitlich 25 Prozent plus einem Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent und gegebenenfalls Kirchensteuer von maximal neun Prozent. Alle Aktien, Aktienfonds und Zertifikate, die noch in diesem Jahr erworben werden, bleiben weiterhin steuerfrei. Werden allerdings Werte verkauft und in eine neue Anlage gesteckt, schlägt wiederum die Abgeltungsteuer zu. Wer auch künftig legal den Fiskus umgehen will, kann seine Anlagen bis Ende 2009 in einen sogenannten Dachfonds geben. Unter diesem Dach kann der Fondsmanager die Anlagen beliebig hinund her verschieben, ohne dass sie als neuer

Kauf gewertet werden. Damit sind Gewinne vor dem Zugriff des Finanzamts sicher. Gewinner der Abgeltungsteuer sind Tages- und Festgeld, Renten und Rentenfonds sowie Beteiligungen. Sparer, die einen hohen persönlichen Steuersatz haben, versteuern ihre Gewinne aus diesen Anlagen nämlich nicht mehr wie bisher mit ihrem persönlichen Steuersatz, sondern eben nur noch mit 25 Prozent. Sparer, deren persönlicher Steuersatz unter 25 Prozent liegt, können sich die Differenz mit ihrer Einkommensteuererklärung vom Finanzamt zurückholen. Die zahlreichen Ansätze zum Sparen zeigen: Möglichkeiten, für das Alter vorzusorgen, gibt es viele. Man muss sie nur nutzen – und kennen. Die Postbank-Studie „Altersvorsorge in Deutschland 2007 / 2008“ stellte fest, wie wenig die Deutschen zum Beispiel über die gesetzlichen Regelungen im Bereich der Altersvorsorge wissen: Demnach haben von der „Rente mit 67“, also dem erweiterten Regelrenteneintrittsalter, 37 Prozent der jungen Berufstätigen zwischen 16 und 29 Jahren bis heute überhaupt noch nichts gehört. Fast sechs von zehn Berufstätigen ist nicht bekannt, dass es die volle Riester-Förderung für ein Jahr auch dann gibt, wenn noch bis Jahresende der erforderliche Eigenspar-Anteil in einer Summe eingezahlt wird. Und 45 Prozent wissen nicht, dass diese Regelung auch zur Erlangung der Wohnungsbauprämie aus Bausparverträgen gilt. Hier ist also noch viel Aufklärungsarbeit nötig. Dr. Wolfgang Klein, Vorstandschef der Postbank, glaubt jedoch, dass das Ruder noch herumgerissen werden kann: „Wenn die Bürger die konjunkturelle Erholung und die verbesserte Beschäftigungslage in Deutschland schnellstmöglich zu verstärkten Investitionen im Bereich der privaten Altersvorsorge nutzen könnten, wäre der Sorge vor Altersarmut noch wirksam zu begegnen.“ Sabine Olschner 39



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