VISAVIS GlobalManagement 06/2008 - Globalisierung

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Eine Sonderveröffentlichung der VISAVIS-Verlagsgesellschaft mbH im Handelsblatt • Ausgabe 6 / 08

GLOBALMANAGEMENT Das neue Weltwirtschafts-Journal für Deutschland

Wie Unternehmen die Herausforderungen meistern. PLAGIATE Mit Technologie und Justiz gegen Fälscher.

PLATZWECHSEL Fähige Führungskräfte für den Übergang.

REISEN Strategische Planung hilft bei Kostensenkung.


MAGAZIN

Mix der Zukunft

INHALT

Magazin

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STRATEGIE Energie ist knapp, teuer und wird stark nachgefragt. Die Versorgungssicherheit muss gewährleistet sein.

Editorial; G8-Gipfel in Japan; Rohstoffkrise; Kernenergie als globaler Trend; Kommunikation als Beruf; Erneuerung der sozialen Marktwirtschaft.

Global Management

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Wer die Globalisierung managt, kann von ihren Chancen profitieren und die Risiken meistern. Deutschland muss finanz-, bildungs- und energiepolitisch noch seine Hausaufgaben machen.

Greentech

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Der Markt für Umwelttechnologien boomt, Deutschland ist hier Weltmarktführer mit Expansionspotenzial. Effiziente und seröse Beratung hilft bei technologischen und finanziellen Fragen weiter.

Automotive

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Der Automobilsektor als Leitbranche der deutschen Exportwirtschaft bietet vor allem mittelständischen Unternehmen Chancen, ihr Geschäft international auszubauen.

Plagiate

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Beim Gang auf den internationalen Markt drohen Unternehmen Milliardenschäden durch Marken- und Produktpiraterie. Technische und juristische Lösungen helfen bei der Minimierung dieser Risiken.

Geschäftsreise Logistik

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Transport und Verkehr sind die Arterien und Venen der Globalisierung. Leistungsfähige Netzwerke sind das Fundament, um im globalen Wettbewerb dauerhaft bestehen zu können.

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Enge und regelmäßige Kontakte zwischen Geschäftspartnern sind auch über die Kontinente hinweg unabdingbar. Mit der richtigen Strategie lassen sich Kosten senken und die Umwelt schonen.

Interim Management

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Vom Saniererimage zum Gestalter notwendiger Umbrüche. Manager für den Übergang. Längst ist die Branche jünger, bunter und weiblicher geworden.

Hedgefonds

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Meist zu Unrecht werden Hedgefonds und PrivateEquity-Unternehmen als „Monster“ gebrandmarkt. In der Realität sieht selbst die Arbeitsplatzbilanz besser aus, als es der Ruf vermuten lässt.

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Angesichts der massiv wachsenden globalen Energienachfrage wird immer deutlicher, dass Deutschland im Gegensatz zu seinen Nachbarn eine konsistente Energiestrategie fehlt. Dr. Claudia Kemfert, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), erläutert im Gespräch mit der GM-Redaktion ihren Zehn-Punkte-Plan für die deutsche Energiepolitik. „Die Energieversorgung soll sicher, klimaschonend, aber vor allem auch bezahlbar sein.“ Auf dem Weg dahin seien jedoch Atomkraft und Kohle weiterhin unverzichtbar: „Durch welche Kraftwerke werden die Atomkraftwerke ersetzt? Gegen Kohlekraftwerke wird protestiert, die Atomkraft wird abgeschaltet. Woher kommen dann in der Zukunft 70 bis 80 Prozent unserer Stromversorgung?“ Die Professorin am Lehrstuhl für VWL/Umweltökonomie der Humboldt-Universität Berlin befürwortet deshalb längere Laufzeiten für die deutschen Atomkraftwerke. Zur Koordinierung benötige Deutschland „ein Energieministerium, um eine Energiepolitik aus einem Guss auf den Weg zu bringen. Um die Versorgungssicherheit sicherzustellen, aber auch um den Wettbewerb zu fördern, müssen die Regulierungsbehörde und die Politik sich notfalls über Bürgerentscheidungen und kommunale Ziele hinwegsetzen können und Investitionen in Kraftwerke und Infrastruktur anordnen.“ www.diw.de


EDITORIAL Rohöl – Preis der Sorte WTI in $ je Barrel (159 l) PREISANSTIEG Seit Anfang des Jahrhunderts kennt der Ölpreis nur eine Richtung. Er steht damit stellvertretend für alle anderen Rohstoffe.

Schwerpunkt Klimawandel

Editorial

ZIELSETZUNG Die Treibhausgase sollen weltweit drastisch reduziert werden. Auf dem vom 7. bis zum 9. Juli 2008 in Toyako stattfindenden G8-Gipfeltreffen will Gastgeberland Japan sich als Umweltschutznation profilieren. Anfang des Jahres hatte Japan die Präsidentschaft der sieben führenden Industrienationen und Russlands übernommen. Auf dem Gipfel soll der Klimawandel als Schwerpunktthema diskutiert werden. Beim letzten G8-Treffen 2007 im deutschen Heiligendamm hatte Japan bereits die Initiative „Cool Earth 50“ eingebracht, deren Inhalte weiter konkretisiert werden müssen. Ziel ist es, die Treibhausgase bis 2050 um 50 Prozent zu reduzieren. Weitere Themen des Treffens sind die Lage Afrikas, nachhaltiges Wachstum der Weltwirtschaft, Sicherheitsfragen und der

Schutz geistigen Eigentums. Gerade für die Entwicklung Afrikas sind die Themen Klimawandel und Umweltschutzinvestitionen von großer Bedeutung, so die Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) in Köln. Japan will zur Förderung des Klimaschutzes bestimmten Ländern finanziell unter die Arme greifen, wenn sie energiesparende Maßnahmen durchführen. Von diesem Programm kann nicht nur Afrika profitieren, sondern auch China oder Indien, da es weltweit gelten soll. Laut der bfai, die ein globales Korrespondentennetz unterhält, um fundierte Informationen über ausländische Märkte liefern zu können, will die japanische Regierung mit diesen und anderen Initiativen in der Klimapolitik Maßstäbe setzen.

Konjunkturbremse Rohstoffpreise

Die Globalisierung ist kein Unfall der Weltgeschichte, sondern die logische Folge des technologischen Fortschritts. Waren- und Geldströme, aber auch der Informationsaustausch stoppen nicht mehr vor Landesgrenzen. Ein Zurück in Zeiten des Protektionismus wird es nicht geben. Trotzdem ziehen derzeit dunkle Wolken auf: Die internationale Finanzkrise ist nicht ausgestanden und die Rohstoffpreise steigen zu immer neuen Höhen. Das lässt nicht nur die Energiekosten von Unternehmen und Verbrauchern explodieren, sondern bremst auch die Warenströme durch höhere Transportkosten. Das heute vor Ihnen liegende neue Magazin „Global Management“ wird in Zukunft vierteljährlich Globalisierungsthemen analysieren sowie Branchen und Unternehmen vorstellen, die sich mit den Chancen und Risiken der Globalisierung beschäftigen. Ihre Redaktion

TENDENZ Der Aufschwung der Wirtschaft gerät in Gefahr. Die Rohstoffpreise – vom Erdöl bis zum Weizen – kennen derzeit nur eine Richtung: aufwärts. In Kombination mit der US-Finanzkrise führt dies zu einer Verschlechterung der Konjunkturaussichten für 2009. So hat die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Juni ihre Prognose für Deutschland und die USA deutlich nach unten korrigiert. Für das kommende Jahr sieht die OECD beide Länder nur noch bei jeweils 1,1 Prozent Wachstum statt bei 1,6 bzw. 2,2 Prozent.

Insbesondere der Energiehunger Chinas und Indiens treibt die Preise hoch und bremst die Weltwirtschaft. Ein eventuelles Platzen der momentanen Überhitzung durch Spekulationen wird an der generellen Tendenz nichts ändern. Zu den Gewinnern der Entwicklung zählen derzeit nicht nur die etablierten Erdölförderer, sondern auch aufstrebende Nationen wie Brasilien. Erst im Frühjahr wurde dort vor der Küste ein großes Erdölfeld gefunden, während das Land zugleich auf Bioethanol setzt.

IMPRESSUM Verlagsanschrift: Auguststraße 19-29, 53229 Bonn; Tel.: 02 28/ 3 07 94-0, Fax: 02 28/ 3 07 94-10, Vanity: 07000 / visavis, E-Mail: visavis@visavis.de, http://www.visavis. de; Chefredaktion: Wolfgang Haselbauer; Schlussredaktion: Andreas Hodapp-Schneider; Redaktion: Bernhard Haselbauer, Oliver Hammel, Ellen Drechsler, Laura Mendelssohn, Jennifer Walther, Cornelia Hornschild, Martina Sauer, Reni Winiarczyk, Manuela Zimmermann, Jens Kutschick, Peter Hanser (Saarbrücken), Martina Bartlett-Mattis (Nürnberg), Ina Schmidt (London), Chantal Sénéchal (Frankreich) Verlag: VISAVIS Verlags GmbH; Layout: Andreas Schnittker, Marcel Rohland; Bildmaterial teilweise entnommen von www. photocase.com; www.pixelio. de; www.sxc.hu Druck: WeissDruck GmbH & Co. KG, Industriestraße 7, 52156 Monschau; Geschäftsführer: Bernhard Haselbauer. Verbreitete Auflage: 103.000 Exemplare. 103.000 Exemplare liegen der Abo-Auflage des Handelsblattes bei. ISSN: 0942-8615; Konzeption und Marketing: newpublic communication KG, Bonn; www.newpublic.org

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MAGAZIN

Chance Öffentlichkeitsarbeit

Menge

KOMMUNIKATION Die Informationsdichte nimmt von Jahr zu Jahr zu. Das Wissen auf der Welt verdoppelt sich zurzeit alle drei Jahre. Eine normale Tagesausgabe der New York Times enthält mehr Informationen als ein DurchschnittsEngländer im 17. Jahrhundert im Laufe seines ganzen Lebens zu lesen bekam – wenn er denn lesen konnte. Ende der 90er-Jahre war nach Untersuchungen des communication-college der Durchschnitts-US-Bürger täglich 3.000 Mar-

keting-Botschaften ausgesetzt. Beispiel Wissenschaft: In den letzten drei Jahren sind auf dem Gebiet der Chemie mehr Aufsätze veröffentlicht worden als in der gesamten Geschichte der Chemie bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Informationsdichte nimmt kontinuierlich zu. Die Zahl professioneller Journalisten nimmt aber kontinuierlich ab – trotz zusätzlicher neuer Aufgabenfelder im On-

Neubesinnung notwendig ENERGIE Der globale Trend zum Atom ist ungebrochen. Die deutsche Abneigung gegen die Atomenergie führt zunehmend ins energiepolitische Aus, kritisiert das Deutsche Atomforum. „Das Ergebnis ist absehbar: Die ehrgeizigen deutschen CO2-Reduktionsziele werden verfehlt, die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes wird gefährdet, die Abhängigkeit von Energieimporten aus dem Ausland steigt“, fasst Präsident Dr. Walter Hohlefelder die Gefahren für Deutschland zusammen. Andere europäische Länder haben weniger Einwände gegen die Kernkraft. So will die Schweiz ein neues Atomkraftwerk im Kanton Solothurn nahe der deutschen Grenze bauen. Und Großbritannien und Frankreich haben jüngst eine intensivere Zusammenarbeit im Atomsektor vereinbart. Dabei will der staatliche französische Energieanbieter EDF vier neue Kernkraftwerke in Großbritannien errichten, um das Land darin zu unterstützen, seinen veralteten

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Bestand auszutauschen. Das Vereinigte Königreich erhofft sich von der Kooperation, weltweit den ersten Platz unter den Kernkraftunternehmen einzunehmen. Wirtschaftsminister John Hutton sieht in der Atomenergie eine der besten Gelegenheiten seit dem Abbau von Nordseeöl und -gas, die die britische Energiewirtschaft je hatte. Auch die Europäische Union steht der Kernkraft grundsätzlich positiv gegenüber, wenn die ehrgeizigen Klimaziele erreicht werden sollen, ebenso die Industrienationen USA und Japan. Sollte Deutschland seine negative Einstellung beibehalten, die einmalig in ganz Euroopa ist, drohe der Verlust einer Technologie, die hierzulande zum Wohlstand mit beigetragen habe, befürchtet Hohlefelder. Er fordert daher längere Laufzeiten für bestehende deutsche Kernkraftwerke und eine grundsätzliche Neubewertung der Kernenergie. Weitere Informationen unter: www.klimaschuetzer.de

Zeit

line-Bereich. Firmen, Verbände, Institutionen und auch freie Berufe erkennen die Notwendigkeit von professioneller Öffentlichkeitsarbeit. Die Zahl der PRFachleute nimmt somit zu, der Bedarf steigt. In den USA werden heute fast 80 Prozent des Nachrichteninhaltes von PRStellen initiiert, in Deutschland sind es im Vergleich fast 70 Prozent. In den USA und Kanada ist das Verhältnis Journalist zu PR-Fachmann heute 1:2, in Australien und West- sowie Nordeuropa 2,5:1, in Asien 4:1, in Afrika und den arabischen Staaten 5:1 und in den GUSStaaten fast 6:1, so Untersuchungen des communication-college, welche die Chancen in der Aus- und Weiterbildung in Kommunikationsberufsfeldern belegen. So führt der staatlich zugelassene Kurs z. B. des communication-college (cc) mit einem günstigen Angebot vergleichbarer Kurse im Netz zu den Abschlüssen (in Zusammenarbeit mit der PR-Akademie Rhein-Main) als CPRO, IHK Fachwirt PR und PR-Berater. www.communication-college.org


MAGAZIN

PLAGIATE Gegen Produktpiraterie ist heute kein Industriezweig gefeit. Die Palette reicht von einfachen Haushaltsartikeln über Ersatzteile für Flugzeuge bis hin zu Kraftwerken. Xueli Wang und Ingo Winkler legen mit „Made in ©hina“ ein spannendes Werk über Strategien der Fälscher & Abwehrstrategien vor.

Im Kampf Informationsflut bewältigen gegen Plagiate

ANALYSE Software hilft, die Business-Potenziale sozialer Netzwerke zu nutzen.

Dem Schutz des geistigen Eigentums hat sich die Union des fabricants (Unifab) verschrieben. Die internationale Organisation mit Sitz in Paris tritt für die Urheberrechte ihrer hochkarätigen Mitglieder ein. „Ob es darum geht, Eigentumsrechte in China oder im übrigen Ausland geltend zu machen oder ob unser Wissen von Organisationen wie den G8-Staaten gefragt ist – wir sind das Sprachrohr, wenn es um den Schutz geistigen Eigentums geht“, so MarcAntoine Jamet, Präsident der Unifab. Laut Jamet sind Plagiate kein neues wirtschaftliches Problem. Sie würden allerdings durch die Globalisierung gefördert. Moderne Transportmittel, elektronische Zahlungsmethoden, der freie Warenverkehr und der Wegfall der Zollgrenzen begünstigten den Handel mit gefälschten Produkten. Insbesondere der Handel via Internet macht den Unternehmen zu schaffen. „Die Betreiber von Online-Versteigerungsplattformen interessieren sich nicht für das Problem der Produktpiraterie, während sie bei deren Verbreitung eine ausschlaggebende Rolle spielen“, kritisiert Jamet. Als weiteres Ziel der Unifab nennt Jamet daher auch die Aufklärung der Verbraucher über die vermeintlichen Schnäppchen: „Plagiate sind Produkte der organisierten Kriminalität. Sie widersprechen der nachhaltigen Entwicklung, verstärken das Nord-Süd-Gefälle und forcieren Kinderarbeit.“ www.unifab.com

Ehrliches Kundenfeedback ist Gold wert. Doch wie können Unternehmen die enorme Menge der im Internet verfügbaren Informationen auswerten und für sich nutzen? Das Web 2.0 hat zu einer Explosion von Meinungseinträgen im Netz geführt. Auch die Unternehmen haben das Business-Potenzial der Postings erkannt: 82 Prozent sehen soziale Netzwerke als sinnvolle Informationsquelle. Allerdings gelingt es 90 Prozent nicht, das dort abgegebene Feedback zu analysieren. Dies ist das Ergebnis einer

Umfrage des Predictive AnalyticsExperten SPSS. „In Social-Networking-Foren geben Kunden häufig ehrlicher Rückmeldung als bei klassischen Umfragen“, sagt Michael Mors, Country Manager der SPSS GmbH Software. „Firmen müssen daher in der Lage sein, die enormen Datenmengen sinnvoll zu nutzen. Software wie SPSS Text Mining hilft dabei, riesige Mengen unstrukturierter Daten automatisiert zu analysieren. So lassen sich Entscheidungen für die Zukunft ableiten und Produkte oder Services verbessern.“ Weitere Infos: www.spss.de

Ludwig Erhard lebt MODELL Die soziale Marktwirtschaft ist so aktuell wie nie. Mit einer neuen Kampagne für die soziale Marktwirtschaft startete Ende Juni die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Junge Menschen sollen mit der Botschaft „Soziale Marktwirtschaft ist toll!“ über die Chancen von Freiheit, Leistungsbereitschaft, Kreativität und Eigenverantwortung informiert werden. Die Internetplattform somawi-ist-toll. de soll „jungen Menschen mit unterschiedlichen Ideen und Fähigkeiten ermöglichen“, passende Partner für gemeinsame Projekte zu finden. Zum Start der Website beginnt

ebenfalls ein Wettbewerb um die besten Projektideen von Existenzgründern. Dem Sieger winkt eine Startfinanzierung von 5.000 Euro. Bis zum 15. Oktober 2008 kann sich jeder mit seinen Ideen registrieren und am Wettbewerb teilnehmen. Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ist eine überparteiliche Initiative, die zur Erneuerung der sozialen Marktwirtschaft beitragen will. Dafür müssen die Leitideen Ludwig Erhards an die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts angepasst werden. www.insm.de GLOBALMANAGEMENT 6/ 08

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MAGAZIN

Geodaten im Einsatz Zwei Bereiche der Auswertung und Nutzung von Geodaten rücken aus aktuellem Anlass in den Fokus: Precision Farming und Katastrophenhilfe. Die globale Nahrungsmittelkrise lässt nach Auswegen suchen, wie mit endlichen Flächen eine wachsende Weltbevölkerung möglichst effizient versorgt werden kann. Die Lösung liegt in der Optimierung von Flächenauswahl, Aussaat, Düngemitteleinsatz und Ernte-Timing mithilfe GPS-gestützter Auswertungssysteme. Vorreiter

auf diesem Feld ist der deutsche Landmaschinenhersteller Claas, dessen Mähdrescher inzwischen satellitengesteuert in China, Kanada, Argentinien und den USA im Einsatz sind und hier für Kostensenkung und Ertragssteigerung sorgen. Unerlässlich war der Einsatz von Geodaten auch in der chinesischen Erdbebenregion Sichuan. An vielen Orten wäre die Koordination der Hilfskräfte aufgrund großer Entfernungen ohne die Erdbeobachtung überhaupt nicht möglich gewesen.

Vorbildliche Bayern QUALITÄT Gut ausgebildete Mitarbeiter entwickeln neue Produkte. Der Automobilzulieferer Schreiner ist erfindungsreich. Eine herausragende Innovation war etwa die Entwicklung eines neuen Verfahrens zur Herstellung von Airbag-Schutzhüllen, mit dem Aufträge aus Billiglohnländern wieder zurückgeholt werden konnten. Auch die Feinstaubplaketten, die in einigen Städten Pflicht sind, kommen von dem Unternehmen im bayrischen Oberschleißheim. Doch nicht nur in Bezug auf neue Entwicklungen ist die Schreiner Group vorbildlich. Auch in puncto Ausund Weiterbildung setzt sie Maßstäbe. „Wir bilden seit Jahren stark aus – derzeit haben wir 46 Auszubildende in elf Lehrberufen“, sagt Geschäftsführer Helmut Schreiner. Weiterbildung wird bei Schreiner groß-

geschrieben. Das Unternehmen kooperiert mit Schulen, Fachhochschulen sowie Universitäten und besitzt mit der Schreiner-Akademie eine eigene Weiterbildungseinrichtung. „Ein umfassendes Programm fördert die kontinuierliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter nach dem Motto ‚Jeder an seinem Platz ein Meister‘“, erklärt Schreiner. So viel Engagement lohnt sich: Das Unternehmen wurde als „Top-Arbeitgeber Automotive 2007“ ausgezeichnet. Dies und der attraktive Standort nahe München sorgen dafür, dass die Schreiner Group noch nicht unter dem derzeit viel beklagten Fachkräftemangel leidet. Weitere Informationen finden Sie unter: www.schreiner-group.de

Rekord für Maschinenbau 2008 könnte für den deutschen Maschinenbau das beste Jahr in seiner Geschichte werden. Trotzdem blickt die Branche mit ihren 930.000 Beschäftigten mit Skepsis nach vorn, falls die Politik den Staat und seine Systeme nicht zukunftsfähig macht. Um das Erreichte zu bewahren, müssen für die Unternehmen die Freiräume geschaffen werden, die eine wettbewerbsfähige Produktion in Deutschland weiterhin ermöglichen, so die Forderung des Verbandes der Deutschen Maschinen- und Anlagenbauer anlässlich des anstehenden dritten Deutschen Maschinenbau-Gipfels im Oktober in Berlin.


TITELTHEMA

Nötige Kurskorrekturen WELTHANDEL Wie Deutschlands Unternehmen die Chancen der Globalisierunge nutzen und was die Politik noch erledigen muss, damit wir international wettbewerbsfähig bleiben.

Anja Gerharz ie beiden größten Herausforderungen unserer Zeit sind die Globalisierung und der Klimaschutz. Beim 34. G8-Gipfel Anfang Juli auf der nordjapanischen Insel Hokkaido werden die Regierungschefs der sogenannten Gruppe der Acht über die Weltwirtschaft, die Entwicklung Afrikas und im Besonderen über Klimapolitik sprechen. Die Globalisierung eröffnet Chancen, birgt aber auch Risiken und schürt Ängste. Friedrich Merz plädiert dafür, dass „die Globalisierung weder dämonisiert noch glorifiziert werden soll. Es geht ganz nüchtern darum, die erheblichen Chancen zu nutzen, und dazu gehört allerdings, dass wir in unserem Land dem Mittelstand nicht andauernd mit Steuern, Bürokratie und Regulierung neue Hürden in den Weg stellen.“ Aber auch bei der Hilfe für die schwächeren Staaten müssten die reichen Industrieländer Verantwortung übernehmen und an Problemlösungen mitwirken, so Merz. Good Governance als Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung zum Besseren sollte gefördert werden. „Die Achtung von Menschenrechten, Demokratie, marktwirtschaftlichen Strukturen, Hilfe bei der Korruptionsbekämpfung sind dabei wichtige Kriterien“, fordert Friedrich Merz in seinem Buch „Nur wer sich ändert, wird bestehen: Vom Ende der Wohlstandsillusion – Kursbestimmung für unsere Zukunft“. Das Ziel müsse sein, das weltwirtschaftliche System zu einer „internationalen sozialen Marktwirtschaft“ weiterzuentwickeln. In die gleiche Richtung argumentiert der Bundesvorsitzende der FDP, Guido Westerwelle, wenn er von der Globalisierung als „zwingender Begleiterscheinung des technologischen Fortschritts“ spricht. Er warnt

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davor, die Globalisierung ausschließlich aus der ökonomischen Perspektive zu sehen. Schließlich gehe es „in weiten Teilen auch um die Globalisierung von Wertvorstellungen“, zum Beispiel die Globalisierung des Rechtsstaates, aber „auch humanistischer, menschlicher Werte“. Es wäre falsch, die Entwicklung nur als „Schreckgespenst eines bösen Kapitalismus“ zu sehen, da in Zukunft auch die Chance für eine weltweite Geltung von „Menschenrechten, Bürgerrechten und Werten“ eröffnet werde. Dabei dürfen jedoch keineswegs die Risiken aus den Augen verloren werden. Laut Thomas Straubhaar, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg, wird es eine neue Welle der Globalisierung geben, die durch weltweit agierende staatenlose Firmen geprägt sein wird, „mit wesentlich weitreichenderen Folgen für Westeuropa. Sie sind an langfristigen Monopolgewinnen interessiert wie bei-

spielsweise Microsoft.“ Wie Westeuropa diese Herausforderungen bewältigen werde, sei unklar, aber „Durchwursteln“ und „weiter wie bisher“ sei sicher keine Lösung. Zudem ist der globale Markt unüberschaubar und sehr schnelllebig. Lange Entwicklungszeiten müssen sich rechnen und der Kopierwahn anderer wird zum unkalkulierbaren Risiko. Die internationale Organisation Unifab mit Sitz in Frankreich hat sich den Schutz des geistigen Eigentums zum Ziel gesetzt. Marc-Antoine Jamet, Präsident der Union des fabricants (Unifab), zum Zusammenhang von Markenpiraterie und Globalisierung: „Plagiate hat es schon immer und in allen Wirtschaftordnungen gegeben. Die Globalisierung bewirkt, dass Grenzen aufgehoben werden und ein gemeinsamer Markt entsteht, aber es ist nicht die Globalisierung, die die Plagiate erschafft. Dennoch profitiert die Markenpiraterie von der Globalisierung.“ GLOBALMANAGEMENT 6/ 08

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TITELTHEMA

Ansprechpartner auf Augenhöhe KNOW-HOW Der schnell wachsende Greentech-Markt in Deutschland bietet gute Gewinnchancen, birgt aber auch Risiken. Das neu gegründete Expertenteam Greentech ermöglicht einen strategischen Dialog zwischen Bank und Unternehmen sowohl über finanzielle als auch über technologische Fragen.

Die Umwelttechnologie boomt. Deutsche Greentech-Unternehmen spielen dabei eine führende Rolle. Bis 2030 soll ihr Anteil an der deutschen Industrieproduktion von derzeit vier auf 16 Prozent steigen. Das rapide Wachstum stellt die Unternehmen aber auch vor massive Herausforderungen. Der Innovationsdruck ist hoch, immer schneller müssen grüne Technologien Marktreife erreichen. Die Unternehmen sind zu hohen Investitionen gezwungen, die extremen Wachstumsraten bergen zudem hohe Liquiditätsrisiken. Es liegt an den Kapitalgebern, diese besonderen Herausforderungen in den Geschäftsbeziehungen zu berücksichtigen. Dafür hat die Deutsche Bank ein Expertenteam Greentech gebildet, das sich nicht aus Bankern, sondern aus Ingenieuren und anderen Fachleuten mit umfassender Branchenerfahrung zusammensetzt. Dem Unternehmen wird eine Ansprechperson auf Bankenseite angeboten, die einen Dialog über strategische und technologische Themen auf Augenhöhe führen kann. Häufig verbinden die Gespräche strategische, finanzielle und technologische Fragen. „Damit wird die Bank weit über die Bereitstellung notwendiger Finanzierungsinstrumente hinaus zu einem echten Partner“, erklärt Wilhelm von Haller, Mitglied der Geschäftsleitung Firmenkunden Deutschland und des Management Committee Deutschland der Deutschen Bank. Der Service ist für die Unternehmen kostenlos. Auch die Deutsche Bank profitiert vom Greentech-Team. Es versorgt die Firmenkundenbetreuer mit branchen- und unternehmensspezifischen Einsichten, die zu einer präziseren Zukunftseinschätzung des Unternehmens und somit auch zu einer Unterstützung bei der Kreditvergabe beitragen können. Als Kenner einer innova-

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tionsfreudigen Branche dienen die Teams zudem als Ideengeber. Die Erfahrung zeigt, wie gut das Modell funktioniert, denn die Beraterteams existieren bereits seit den späten 1990er Jahren. Neben dem neuen Greentech-Team gibt es drei weitere Teams für Life Sciences, Automotive und TMT (Telecommunication, Media & Technology). So können sich Unternehmen auf die Branchenexpertise der Deutschen Bank verlassen. Den Expertenteams gelang es, ihr Branchen-Know-how in der Deutschen Bank und den Unternehmen nutzbar zu machen. So sind viele Unternehmen der Medien- und Telekommunikationsbranche, die mit dem Erfolg des Web 2.0 entstanden, sehr klein, wachsen aber sehr schnell. Für sie hat die Deutsche Bank den WachsDIALOG „Mit dem Expertenteam Greentech wird die Bank weit über die Bereitstellung notwendiger Finanzierungsinstrumente hinaus zu einem echten Partner“, betont Wilhelm von Haller, Mitglied der Geschäftsleitung Firmenkunden Deutschland und des Management Committee Deutschland der Deutschen Bank.

tumskredit entwickelt, dessen Ziehungsrahmen sich parallel zur Ausweitung der Unternehmenstätigkeit vergrößert. Der Kredit wird immer dann automatisch erhöht, wenn das Unternehmen vorher festgelegte Ziele wie etwa eine bestimmte Umsatzschwelle erreicht. Eine erneute Kreditentscheidung durch die Bank entfällt. Die Industrieexpertise der Teams ist ein Angebot, das für Unternehmen und Bank gleichermaßen vorteilhaft ist. Mit der Erweiterung um Greentech ist die Deutsche Bank gut aufgestellt, um Unternehmen dabei zu unterstützen, die hohe Innovations- und Wachstumsgeschwindigkeit der Branche in eigenen Geschäftserfolg zu verwandeln. Weitere Infos finden Sie unter: www.firmenkunden.db.com oder wilhelm.haller@db.com


Wie sieht die Zukunft des globalen Marktes aus? Weltweite Waren- und Kapitalströme werden immer stärker vernetzt und aus isolierten Nationalstaaten werden sich Wirtschaftsdomänen entwickeln. Der Zukunftsforscher John Naisbitt sieht diese nicht nur regional, sondern auch branchenorientiert, beispielsweise als Finanzdomäne oder Pharmadomäne – weitreichende Herausforderungen, denen sich deutsche Unternehmen stellen müssen, um international erfolgreich zu bleiben. Der Erfolg deutscher Unternehmen auf dem globalen Markt ist in vielerlei Hinsicht messbar. Hing Anfang der Neunzigerjahre noch jeder vierte Arbeitsplatz vom Außenhandel ab, ist es mittlerweile jeder dritte. Zudem hat sich innerhalb eines Jahrzehnts der Außenhandel verdoppelt. Die führenden Branchen sind die Automobil-, die Luft- und Raumfahrt- sowie die Stahlindustrie, außerdem Energie und Kernkraft. Nicht ohne Grund gilt Deutschland seit Jahren als „Exportweltmeister“. Die enorme Nachfrage liegt in den Stärken deutscher Unternehmen – im Know-how, in der Innovation und der daraus entstehenden führenden technischen Entwicklung. Deutschland hatte schon immer eine Vorreiterrolle in Bezug auf Umweltschutz und -technologien. Es ist daher wenig überraschend, dass der Greentech-Markt in Deutschland eine enorme Wachstums- und Innovationsgeschwindigkeit aufweist und einen regelrechten Boom erfährt. Ressourcenknappheit bei Erdöl und Erdgas, stetig steigende Preise und die Abhängigkeit vom Import der Rohstoffe aus Ländern mit unsicherem politischen Background lassen die Nachfrage nach ressourcenschonenden Technologien enorm anwachsen. Was hohe Gewinnchancen signalisiert, stellt die Greentech-Unternehmen

Geschäftserfolg im Ausland FINANZIERUNG Matthias Wietbrock, Direktor Finanzinstitutionen und Trade Finance bei der KfW IPEX-Bank, stellt Lösungen für die Exportfinanzierung vor. Im „Exportweltmeisterland“ Deutschland nutzen besonders viele Unternehmen die Chancen, die der Außenhandel bietet. Gleichzeitig sind sie dadurch speziellen Risiken ausgesetzt. Auch an die Finanzierung derartiger Geschäfte werden besondere Anforderungen gestellt. Entsprechend vielfältig sind auch die Finanzierungslösungen, die oft auf den konkreten Einzelfall zugeschnitten werden und neben der reinen Liquiditätsbeschaffung auch zum Risikomanagement beitragen. Neben Akkreditiv und Dokumenteninkasso bieten Banken ihren Kunden beispielsweise Forfaitierungslösungen an, also den Ankauf von Lieferforderungen. Das wirkt bei entsprechender Gestaltung sofort bilanzentlastend, ohne in die sensible Kundenbeziehung des Exporteurs einzugreifen. Sowohl einzelfallbezogener als auch revolvierender Bedarf kann so finanziert werden, je nach Vorteilhaftigkeit auch in Verbindung mit einer Kreditversicherung. Geht es um die langfristige Finanzierung großer Projekte, werden hingegen stärker die Produkte der Export- und Projektfinanzierung nachgefragt. Besonders im Fokus stehen hier die großen Schwellenländer wie die BRIC-Staaten oder die Türkei, aber auch der afrikanische Kontinent entwickelt sich zu einem bedeutenden Absatzmarkt. Die Exportfinanzierung in Verbindung mit einer staatlichen Kreditversicherung ist häufig das Produkt der Wahl. Hierdurch sind Laufzeiten und Konditionen möglich, die sonst nicht darstellbar wären.

Aufgrund der globalen Lieferverflechtungen wird es hierbei immer wichtiger, Finanzierungsstrukturen zu entwickeln, die Zulieferungen aus mehreren Ländern und ggf. hohe lokale Zulieferanteile erlauben. Die Spezialisten der KfW IPEXBank haben für diese Fälle ebenso Lösungen entwickelt wie für die besonderen Anforderungen der Finanzierung von „Greenfield-Projekten“ im Rahmen einer cashflowgestützten Projektfinanzierung. Vor einem anderen Problem stehen Käufer, die ihre Haupteinnahmen nur in der jeweiligen lokalen Währung generieren: Sie wollen, dass die Finanzierung ihres Kapitalgüterbedarfs in der jeweiligen Lokalwährung erfolgt. Viele europäische Exportfinanzierungsinstitute verbreitern daher aktuell die Palette der Finanzierungswährungen und bieten z.B. auch Exportfinanzierungen in südafrikanischen Rand, indischen Rupien oder russischen Rubel an. Die oft in Exportfinanzierungen eingebundenen staatlichen Kreditversicherer, z.B. die Hermesdeckungen, nehmen bereits Geschäfte in Deckung, die nicht in einer der großen Leitwährungen finanziert werden. Auch hier haben die Spezialisten der KfW IPEXBank maßgeschneiderte Lösungen für individuelle Kundenbedürfnisse entwickelt. Ihr Branchen Know-how erlaubt es der Bank, gute Projekte auch in einem schwierigen Umfeld zu realisieren. Dabei ist sie langfristiger Partner ihrer Kunden, der Projekte auch durch Konjunkturzyklen hindurch begleitet. www.kfw-ipex-bank.de GLOBALMANAGEMENT 6/ 08

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TITELTHEMA

Risikobewusst und sicher exportieren UNTERSTÜTZUNG Mithilfe von Versicherungs- und Risikoexperten gelingt der Schritt auf unbekanntes Terrain. Wer neue Zielmärkte im Ausland erschließen will, aber die dortigen Gegebenheiten nicht kennt, tut gut daran, sich die Erfahrung und das Know-how internationaler Versicherer zu Nutze zu machen.

Das Wachstum deutscher Unternehmen ist zunehmend exportgetrieben, wobei die Binnennachfrage nachlässt. Den Absatzchancen auf Märkten wie den USA, China, Indien oder Osteuropa stehen allerdings hohe Risiken gegenüber. Internationale Versicherer wie AXA decken nicht nur finanzielle Schäden ab, sondern spielen zunehmend die Rolle des Risiko-Partners und Problemlösers bereits während der Planungsphase. Wesentliche Risiken bei allen Exportaktivitäten sind finanzieller Art: etwa aus dem US-Produkthaftungssystem, das als das schärfste der Welt gilt. Nach Erfahrungen von Industrie- und Außenhandelskammern sind fast 60 Prozent der Unternehmen unzureichend oder gar nicht auf Exportanforderungen vorbereitet. Zwar lassen sich die meisten Risiken mit Versicherungskonzepten beherrschen, jedoch bleiben auch bei versicherten Schäden interner Mehraufwand oder Kosten bestehen, die man mit kompetenter Unterstützung bereits in der Planungsphase verhindern kann. Will etwa ein deutsches Maschinenbauunternehmen seine Anlagen künftig auf dem amerikanischen Markt verkaufen, muss die Maschine, die ursprünglich nach europäischen Sicherheitsstandards entwickelt wurde, nun auch den US-Standards entsprechen. Besondere Aufmerksamkeit muss u. a. auch den Bedienungsanleitungen und Warnhinweisen gelten: Sie müssen im Hinblick auf das Ausbildungsniveau amerikanischer Arbeiter viel detaillierter und verständlicher verfasst sein als hierzulande. „Die Entscheidung, in den Export einzusteigen, wird oft kurzfristig getroffen. Häufig werden wichtige Aspekte nicht berücksichtigt, weil die Erfahrung mit dem Zielmarkt fehlt“, weiß Armin Haase. Er leitet bei AXA den Bereich Industrie Risiko Service. Seine Mitarbeiter – hier z. B.

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Qualitäts-Auditoren – prüfen vor Abschluss eines komplexen Versicherungsvertrags, ob das zu versichernde Unternehmen die Voraussetzungen geschaffen hat, damit adäquater Versicherungsschutz gewährt werden kann – etwa ob ein gutes Qualitätssicherungskonzept vorliegt und in der Firma auch gelebt wird. Sie geben darüber hinaus wichtige Hinweise zur Bewältigung von Risiken außerhalb des versicherten Spektrums. „Wir können den Unternehmer viel umfassender als nur in Bezug auf die Versicherung beraten“, so Armin Haase. Dazu gehört ein intensiver Dialog über Risiken, die den Betrieb auf dem neuen Markt erwarten. Der Versicherer leistet sich dafür einen großen Stab an Experten aus unterschiedlichen Fachgebieten wie Brandschutz-, Umwelt- oder Transportspezialisten und arbeitet bei sehr speziellen Fragestellungen auch mit renommierten Partnern zusammen. Die Grenzen zwischen versicherungstechnischer Analyse und Risk Management sind dabei fließend. Daher wurde unter dem Dach des Versicherungskonzerns die AXA Risk & Claims Service GmbH gegründet, deren Geschäftsleitung auch Armin Haase angehört. „Unsere internationale Schadenerfahrung und unsere Kompetenz aus der Versicherungstechnik fließen in unsere Beratungsleistungen ein. Hier haben wir die Möglichkeit, mit strukturierten Analysen tiefer in die Prozesse einzusteigen und erhebliche Verbesserungspotenziale zu heben – für Produkthaftpflichtthemen und Risiken wie Feuer, Betriebsunterbrechung, Umweltprobleme sowie unternehmenswei-

tes Risk Management. Diese Dienstleistungen bieten wir auch kleinen und mittelständischen Betrieben an.“ Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse kann der Unternehmer, der seine Risiken professionell beurteilt hat, die Geschäfte besser steuern, Risiken kontrolliert eingehen und damit das Unternehmen langfristig sichern. Das kommt ihm nicht zuletzt bei Verhandlungen mit Banken oder großen Auftraggebern zugute. Und schließlich wird mit der richtigen Planung auch das Exportprojekt zum Erfolg. Weitere Informationen finden Sie unter: www.axa.de /geschaeftskunden


PERSPEKTIVE Guido Westerwelle (FDP) und Friedrich Merz (CDU) warnen vor einer Dämonisierung der Globalisierung und des Kapitalismus.

vor massive Herausforderungen. Der Innovations- und Entwicklungsdruck ist groß und Investitionen in Forschung und Entwicklung sind hoch. Es liegt an den Kapitalgebern, die hohen Liquiditätsrisiken in den Geschäftsbeziehungen zu berücksichtigen. Die Deutsche Bank stellt sich den neuen Herausforderungen. Sie hat ein Expertenteam Greentech gebildet, welches sich nicht aus gelernten Bankern zusammensetzt, sondern aus Ingenieuren und Experten anderer Fachbereiche mit umfassender Branchenerfahrung. Die Vorteile genießen alle Beteiligten. Strategische und finanzielle Fragen können sofort besprochen, Entscheidungen schneller getroffen und Ideen gemeinsam entwickelt werden. Damit wird die Bank weit über die Bereitstellung notwendiger Finanzierungsinstrumente hinaus zu einem echten Partner. Dass ein Global Player nicht immer ein großer Konzern sein muss, beweist der

mittelständische Automobilzulieferer Brose. Vor hundert Jahren gründete Max Brose in Berlin ein Handelshaus für Automobilund Flugzeugzubehör und legte damit den Grundstein für eine Unternehmensgruppe, die heute an fünfter Stelle unter den Automobilzulieferern in Familieneigentum steht und deren Erzeugnisse heute in jedem dritten weltweit produzierten Fahrzeug zu finden sind. Wo liegen die Stärken dieses international erfolgeichen mittelständischen Unternehmens? Mit Verantwortung, Ehrgeiz und Konsequenz hat man bei Brose langfristige strategische Weichen gestellt. Mehr als 90 Prozent des Jahresüberschusses werden in das Wachstum der Firmengruppe investiert. Neben der technischen Spitzenstellung der Produkte und modernsten Fertigungsmethoden treibt Brose systematisch die Internationalisierung voran, ohne den Standort Deutschland zu vernachlässigen.

Venen und Arterien der Globalisierung Hochentwickelte Logistiksysteme bilden das globale Netz zwischen Unternehmen, Lieferanten und Kunden. Der wirtschaftliche Erfolg hängt maßgeblich von den besten Logistik-Strategien ab und dem Weitblick, wie der globale Markt und die Logistikwelt in zehn oder 20 Jahren aussehen könnte. Die DB Schenker, die Transport- und Logistiksparte der Deutschen Bahn, ist auf diesen Wettbewerb eingestellt. „Wir verfügen heute über führende Netzwerke in der globalen Luft- und Seefracht und bieten weltweit Kontraktlogistik an“, erläutert Dr. Norbert Bensel, Chef von DB Schenker. Neben einem US Domestic Network, der Marktführerschaft in Europa im Schienengüter- und Landverkehr verfüge man zudem über ein hervorragendes Netzwerk

Advertorial

Sprachkenntnisse sichern Export UNVERZICHTBAR Dass die Angestellten verhandlungssicheres

corporate-solutions kostenlos zum Download bereit. Zugangsdaten für Online-Probemodule können per Mail an corporate-solutions@cornelsen.de (Betreff: Handelsblatt) geordert werden.

Englisch beherrschen, setzt heute jedes Unternehmen voraus. Eine EU-Studie hat es kürzlich ans Tageslicht gebracht: Die Fremdsprachenkenntnisse von Mitarbeitern haben Einfluss auf die Geschäftsleistung der Unternehmen. Mangelt es am souveränen Umgang in Englisch oder in der Sprache des Zielmarkts, so hat das gravierende Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg. Wer außerhalb des deutschsprachigen Marktes erfolgreich agieren will, muss als Führungskraft oder als Mitarbeiter Telefonate, Präsentationen, Meetings und andere typische Situationen in Englisch oder in der Sprache des Geschäftspartners effizient absolvieren können. Cornelsen-Kurse mit Online-Anteilen für verschiedene Business-English-Themen machen Kursteilnehmer fit für das berufliche „Alltagsgeschäft“. Formulierungshilfen für berufliche E-Mails, Telefonate, Meetings und Präsentationen stehen dabei unter www.cornelsen.de/

SELBSTSTUDIUM Mit Online-Modulen können Fremdsprachenkenntnisse auch außerhalb fester Kurszeiten trainiert werden.

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Unser Know-how ist gefragt LOGISTIKWELT Dr. Norbert Bensel, Chef von DB Schenker, der Transport- und Logistiksparte der Deutschen Bahn, zu Chancen und Risiken des globalen Welthandels, zu Strategien seines Unternehmens in Europa und Asien und zu einer neuen Zugverbindung als Brücke zwischen den Kontinenten. VERKEHR Der weltweite Warenaustausch erfordert effektive Transport- und Logistiklösungen. Leistungsfähige Netzwerke und ein optimales Angebotsportfolio sind die Grundlage für den Erfolg im Wettbewerb.

Dr. Bensel, wie sieht die Logistikwelt im Jahr 2020 aus? Logistikdienstleister müssen sich auf die weiter steigenden Anforderungen der Kunden einstellen. Hierzu zählen nicht nur globale Transportreichweite und Präsenz vor Ort, verbunden mit lokalem Know-how. Branchenexpertise und passgenaue Valueadded Services werden für die Kunden ebenso wichtig wie z.B. umweltrelevante Aspekte. Dementsprechend werden globale Player mit ausgefeiltem Branchen-Knowhow die internationalen Märkte bedienen. Starke Netzwerke und die Fähigkeit, den Kunden nachhaltige integrierte Transportund Logistikangebote in Form einer passgenauen Komplettlösung zu machen, werden aus unserer Sicht im Wettbewerb entscheiden. Mittelständische Strukturen werden regional und in Nischen ihre Chance haben. Sind Sie bei DB Schenker auf den Wettbewerb eingestellt? Ja. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Zum Wohle unserer Kunden haben wir unsere Netzwerke und unser Angebotsportfolio in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut und optimiert. Wir verfügen heute über führende Netzwerke in der globalen Luft- und Seefracht und bieten weltweit Kontraktlogistik an. Darüber hinaus haben wir nicht nur ein eigenes US Domestic Network, sondern sind vor allem in Europa klarer Marktführer, sowohl im Schie-

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nengüterverkehr als auch im Landverkehr. Dadurch sind wir in der Lage, unseren Kunden weltweit integrierte Transport- und Logistiklösungen anzubieten, wobei wir die spezifischen Stärken der verschiedenen Verkehrsträger optimal ausnutzen. Zusätzlich profitieren unsere Kunden von unserer Branchenkompetenz, die wir insbesondere in unseren Vertical Markets Automotive, Consumer und Electronics bereits stark ausgebaut haben. Die Musik in der Weltwirtschaft spielt derzeit in Asien. Und weil unsere Kunden sich in den Wachstumsregionen engagieren, müssen wir als Dienstleister hier entsprechende Logistikangebote machen. Die großen Wachstumsmärkte Asiens spielen dabei natürlich eine herausragende Rolle, aber auch zum Beispiel die Region Near Middle East und Russland entwickeln sich hervorragend. Schauen Sie nach China: Innerhalb des Landes wächst der Warenaustausch jährlich um acht Prozent. Immer mehr Unternehmen produzieren im Hinterland. Da müssen effektive Transport- und Logistiklösungen entwickelt werden. Deshalb bauen wir unser Transport- und Logistiknetzwerk dort weiter aus, nicht als Newcomer, sondern basierend auf über 40 Jahren Präsenz und Markterfahrung in China. Was können die Chinesen von der Deutschen Bahn lernen?

Unser Know-how ist gefragt, zum Beispiel das im Kombinierten Verkehr. Wir sind Joint-Venture-Partner beim Bau von achtzehn Umschlagterminals für den Kombinierten Verkehr, die – verteilt über das riesige Land – bis 2011 leistungsfähige Knotenpunkte im Schienen- und Straßennetz ergeben sollen. Innerhalb des Joint Ventures stellen wir als DB den COO. In China wird massiv investiert, darunter in 16.000 Kilometer neue Gleise, auf denen dann Containerzüge im Doppelstockverkehr rollen sollen. Bis 2013 erwarten die Chinesen eine Verfünffachung allein der inländischen Transporte. Im Januar kam der erste Containerzug aus China in Hamburg an. Wann kommt der nächste? Auf jeden Fall noch dieses Jahr. Wir wollen einen regelmäßigen Verkehr aufnehmen. Nach dem erfolgreichen Testlauf sind wir jetzt dabei, das Angebot operativ und preislich auszugestalten. Das müssen wir gemeinsam mit den beteiligten Partnereisenbahnen für die 10.000 Kilometer lange Trasse regeln. Zudem muss die Auslastung der Züge über die eurasische Landbrücke in beiden Richtungen sicher sein. Das Interesse der Kunden ist groß, schließlich sind 15 Tage Bahnfahrt für einen Containertransport für viele attraktiver als die weit über 30 Tage dauernde Seereise. Weitere Infos unter: www.dbschenker.com


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Entwicklung der Globalisierung 60 Werteskala zwischen 0 und 100, höhere Werte bedeuten mehr Globalisierung 50

in den asiatischen Raum. „Aber auch die Region Near Middle East und Russland entwickeln sich hervorragend“, so Bensel.

Gut beraten und versichert Mit den Chancen für deutsche Unternehmer steigen natürlich auch die Risiken. Internationale Versicherer wie AXA decken nicht nur finanzielle Schäden ab, sondern spielen zunehmend die Rolle des RisikoPartners und Problemlösers während der Planungsphase. „Die Entscheidung, in den Export einzusteigen, wird oft kurzfristig getroffen, und wichtige Aspekte werden nicht berücksichtigt, weil die Erfahrung mit dem Zielmarkt fehlt“, weiß Armin Haase, Leiter des Bereichs Industrie Risiko Service. Seine Mitarbeiter prüfen vor Abschluss eines komplexen Versicherungsvertrags, ob das zu versichernde Unternehmen die Voraussetzungen geschaffen hat, damit adäquater Versicherungsschutz gewährt werden kann. Außerdem, so Haase, werde der Unternehmer in anderen Bereichen durch einen großen Stab an Experten aus unterschiedlichen Fachgebieten wie Brandschutz, Umwelt oder Transport beraten. Für die langfristige Finanzierung großer Projekte spielt die Export- und Projektfinanzierung eine große Rolle. Im Fokus stehen für diese Angebote die großen Schwellenländer wie die BRIC-Staaten, die Türkei, aber auch der afrikanische Kontinent, der sich zu einem bedeutenden Absatzmarkt für europäische Kapitalgüterexporte entwickelt hat. Bereits bestehende Unternehmen verbinden am besten die Exportfinanzierung mit einer staatlichen Kreditversicherung, um günstige Laufzeiten und Konditionen zu erreichen. Aufgrund

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der globalen Lieferverflechtungen sind Finanzierungsstrukturen notwendig, die Zulieferungen aus mehreren Ländern und hohe lokale Zulieferanteile erlauben. Die Spezialisten der KfW-IPEX-Bank haben dafür ebenso Lösungen entwickelt wie für die besonderen Anforderungen der Finanzierung von „Greenfield-Projekten“ im Rahmen einer cashflowgestützten Projektfinanzierung. Eine erfolgreiche internationale Unternehmung mit der besten Risikoabsicherung funktioniert nur mit den entsprechenden Managementtools und erlaubt, alles im Blick zu behalten. Ob die Feuerpolice für die Niederlassung in Sydney oder ein internationales Haftpflichtprogramm in mehreren Ländern – mit dem Programm Reporting Internationale Programme-Web (Reporting IP-Web) bietet die HDI-Gerling Industrie Versicherung AG eine Lösung, die dem Risk-Manager bei dieser komplexen Aufgabe unter die Arme greift. Internetbasiert stellt das System die relevanten Daten passwortgeschützt in deutscher und englischer Sprache weltweit zur Verfügung. Umfassende Informationen wie versicherte Gefahren, Kurz-Deklarationen, Limite, Selbstbehalte und Klauseln sind zu jeder Police jederzeit abrufbar. Zudem ermöglicht eine umfangreiche Historienbetrachtung Analysen auch über längere Zeiträume. Das Programm erleichtert damit die Aufgaben, die durch das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) an das Risiko-Management von Unternehmen gestellt werden.

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Quelle: INSM

ANSTIEG In den vergangenen 35 Jahren hat sich die Zahl der Unternehmen, die auf internationale Verpflechtung setzen, fast verdoppelt.

die Geschäftsleistung der Unternehmen haben. Mangelt es am souveränen Umgang in Englisch oder der Sprache des Zielmarkts, so hat das gravierende Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg. Wer außerhalb des deutschsprachigen Marktes erfolgreich agieren will, muss als Führungskraft und Mitarbeiter Telefonate, Präsentationen, Meetings und andere typische Situationen mindestens in Englisch oder der Sprache des Geschäftspartners ef-

Anforderungen an den globalen Manager Eine EU-Studie hat kürzlich ans Tageslicht gebracht, dass die Fremdsprachenkenntnisse von Mitarbeitern Einfluss auf

ZUKUNFT Thomas Straubhaar, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg, sagt eine neue Welle der Globalisierung mit weitreichenden Folgen heraus.

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Vom Handelshaus zum Weltmarktführer TRADITION Der Automobilzulieferer Brose will mit der ihm eigenen „Dynamik mit System“ seine hundertjährige Erfolgsgeschichte fortschreiben und den Ausbau des Geschäfts weiter vorantreiben.

VERANTWORTUNG Jürgen Otto (links), seit 2006 Vorsitzender der Geschäftsführung, und Michael Stoschek, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung, an der Büste von Max Brose.

Vor hundert Jahren gründete Max Brose in Berlin ein Handelshaus für Automobil- und Flugzeugzubehör und legte damit den Grundstein für eine Unternehmensgruppe, die heute an fünfter Stelle unter den Automobilzulieferern in Familieneigentum steht und deren Erzeugnisse in jedem dritten weltweit produzierten Fahrzeug zu finden sind: „Brose“ ist ein Begriff in der Branche und ein Markenzeichen für mechatronische Systeme in der Karosserie und im Innenraum von Kraftfahrzeugen: Bei Fensterhebern und Türsystemen ist Brose Weltmarktführer, ebenso bei Antrieben für Innenraum-Klimatisierung. In Europa steht das Unternehmen bei elektrischen Sitzverstellungen auf Position eins. Die Erfolgsgeschichte des Familienunternehmens ist geprägt durch zwei herausragende Unternehmerpersönlichkeiten. Firmengründer Max Brose führte das Unternehmen durch zwei Weltkriege und baute in rund 60 Jahren einen regional verankerten mittelständischen Betrieb auf. Sein Enkel Michael Stoschek entwickelte Brose in dreieinhalb Jahrzehnten zu einer Unternehmensgruppe, die hinsichtlich Marktposition und Technologie international führend ist. 50 Firmen in 21 Ländern tragen mit mehr

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als 15.000 Mitarbeitern zum Erfolg der Unternehmensgruppe bei. Weltweit wurden in den vergangenen fünf Jahren rund 3.100 neue Arbeitsplätze im In- und Ausland geschaffen. Das Wirtschaftsmagazin Impulse schreibt: „Mit Energie und Beharrlichkeit hat Stoschek aus dem Fensterheberwerk des Großvaters einen Weltmarktführer geformt.“ Eine Unternehmensverfassung, die Kapital und Führung trennt, setzt Stoschek bereits in den ersten Jahren seiner Führung um. Jahrzehntelang beschließen die Eigentümer, mehr als 90 Prozent des Jahresüberschusses in das Wachstum der Firmengruppe zu investieren. Konsequent baut Stoschek auf eine moderne Organisationsstruktur und hoch qualifizierte Führungskräfte. Zudem treibt er systematisch die Internationalisierung voran. Trotz der globalen Ausrichtung bleibt die Verbundenheit zum Standort Deutschland erhalten. Eine Unternehmenspolitik, die AltBundespräsident Dr. Ri-

chard von Weizsäcker anlässlich des 100jährigen Firmenjubiläums der Brose Gruppe als „vorbildlich in einer Welt des Shareholder-Value-Denkens“ bezeichnet. Das Unternehmen nimmt hinsichtlich Marktanteil, Technologie und Qualität weltweit eine führende Position ein. Voraussetzung dafür war und ist die Konzentration auf das Kerngeschäft und die gezielte Ausrichtung auf die Anforderungen des Marktes. „Wir werden den internationalen Ausbau unseres Geschäfts insbesondere in China, Indien und Osteuropa weiter fortsetzen – mit Entwicklungs- und Produktionskapazitäten in der Nähe unserer Kunden – aber auch an Standorten mit besonders wettbewerbsfähigen Kosten“, erklärt Jürgen Otto, seit 2006 Vorsitzender der Geschäftsführung. Brose verfügt über ein Produktportfolio mit hohem Potenzial, die wichtigsten Markttrends der Zukunft – Verbrauchsreduzierung und Energie-Effizienz – zu bedienen, ohne Einschränkungen bei Komfort und Sicherheit vorzunehmen. Im Fokus steht die intelligente Weiterentwicklung leistungsoptimierter und gewichtsreduzierender Erzeugnisse – von der einfachen Komponente bis zum hochintegrierten System. www.brose.com


HANDBUCH In ihrer Publikation „Globalisierung verstehen“ räumt die INSM in Zusammenarbeit mit renommierten Autoren mit den Vorurteilen gegenüber der Globalisierung auf.

fizient absolvieren können. Cornelsen bietet hier Online-Kurse und Online-Formulierungshilfen zu Telephoning, E-Mails, Presentations und Meetings und macht Kursteilnehmer fit für das berufliche „Alltagsgeschäft“. Sich die Sprache des Kunden anzueignen, zeigt Respekt für das Gegenüber und die Kultur desjenigen, mit dem man eine Geschäftsbeziehung wünscht. Die Sprache kann zum Türöffner und Wettbewerbsvorteil werden und spielt daher eine entscheidende Rolle für den Geschäftserfolg von Unternehmen und Konzernen.

International agierende Unternehmer müssen sich nicht nur mit wirtschaftlichen Risiken auseinandersetzen, sondern auch mit rechtlichen. Immer häufiger landen Unternehmensleiter oder leitende Angestellte vor Gericht. In vielen Fällen ordnet das Gericht sogar Untersuchungshaft an. Die Roland Rechtsschutz-Versicherungs-AG bietet Führungskräften einen ManagerRechtsschutz und als besondere Ergänzung auch noch ein spezielles „U-Haft-Package“ an. Thomas Mock, Leiter Industriedirektion der Roland Rechtsschutz-VersicherungsAG, erläutert dazu: „Manager haben die

Manager-Rechtsschutz UNVERZICHTBAR Thomas Mock, Leiter Industriedirektion der Roland Rechtsschutz-Versicherungs-AG, über die Bedeutung einer guten Rechtsschutz-Police für Manager. Reicht eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung für Führungskräfte nicht aus? Nein, die sogenannte D&O-Versicherung deckt nur die finanziellen Schäden, die durch pflichtwidriges Verhalten des Managers entstehen. Verstöße gegen das Strafrecht oder Streitigkeiten aus dem eigenen Anstellungsvertrag sichert sie dagegen nicht ab. Eine spezielle Rechtsschutzversicherung für Top-Manager ist daher eine sinnvolle Ergänzung für Vorstände, Aufsichtsräte und Geschäftsführer. Welchen Risiken unterliegen Unternehmensleiter? Manager haften für alles, was im Unternehmen geschieht, persönlich. Daher sind es im Wesentlichen drei Rechtsrisiken, denen der Unternehmensleiter ausgesetzt ist: Risiken, die sich aus Verstößen gegen das Strafrecht ergeben, Risiken, die sich aus dem eigenen Anstellungsvertrag heraus ergeben, und Risiken, die sich aus den Schadenersatzansprüchen Dritter bzw. des Unternehmens gegen den Manager ergeben. Was genau ist das neue „U-Haft-Package“?

Generalverantwortung für alles, was im Unternehmen geschieht. Dafür haften sie persönlich.“ Das „U-Haft-Package“ als Ergänzung zum Manager-Rechtsschutz enthält zahlreiche wichtige Assistance-Leistungen wie zum Beispiel die Organisation eines Strafverteidigers, oder die Benachrichtigung von nahestehenden Personen und Geschäftspartnern, den Versand von benötigten Medikamente an den Inhaftierten, die Benachrichtigungen von Botschaften und Konsulaten sowie die Rückholung des Fahrzeugs nach Deutschland.

UMFANGREICH Zum Schutz vor den Risiken des Geschäftsalltags brauchen Manager eine gute Rechtsschutzversicherung, weiß Thomas Mock. Eine herkömmliche D & O-Police ist eine reine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung und in der Regel nicht ausreichend, so der Experte.

Die Anordnung einer Untersuchungshaft bedeutet einen massiven Einschnitt. In dieser psychisch extrem belastenden Ausnahmesituation ist es wichtig, handfeste kompetente Hilfe zu haben. Unser „U-Haft-Package“ als Ergänzung zum ManagerRechtsschutz enthält wichtige Assistance-Leistungen wie zum Beispiel die Organisation eines Strafverteidigers, die Benachrichtigung von nahestehenden Personen oder Geschäftspartnern, Versand notwendiger Medikamente an den Inhaftierten, Benachrichtigungen von Botschaften und Konsulaten und die Rückholung des Fahrzeugs. Außerdem zahlt Roland ein U-HaftTagegeld zum Ausgleich von wirtschaftlichen Nachteilen. Weitere Informationen: www.roland-rechtsschutz.de GLOBALMANAGEMENT 6/ 08

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WEITERE INFORMATIONEN UNTER: • www.bfai.de • www.bwmi.de • www.kfw.de • www.deutschebank.de • www.globalisierung.insm.de • www.destatis.de

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Erfolg hat, wer Globalisierung versteht Um sich in dem sich ständig wandelnden Markt behaupten zu können, müssen auch von politischer Seite die erforderlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Deutschland hat hier mehrfache Defizite aufzuweisen. Zunächst wurden in der Bildungspolitik Fehler gemacht, die uns heute im internationalen Vergleich weit zurückwerfen und zum grassierenden Fachkräftemangel beisteuern. Da reicht es nicht aus, dass Verbände wie die Initiative

Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) versuchen, mit aller Kraft über Globalisierung und Marktwirtschaft aufzuklären, wie es mit dem Handbuch „Globalisierung verstehen“ geschieht – auch der Staat muss dafür sorgen, dass sich kein negatives Image vom Unternehmertum in den Köpfen der Schüler verfestigt. Hinzu kommt eine Steuern- und Abgabenpolitik, die es mittelständischen Unternehmen häufig nicht erlaubt, ausreichende Rücklagen zu bilden, während auf der anderen Seite eine überbordende Bürokratie wie eine angezogene Handbremse

wirkt. Und schließlich hat sich Deutschland durch einen überstürzten Rückzug aus der Kernenergie technologisch von einem globalen Trend abgekoppelt und gefährdet seine eigene Energiesicherheit. Gerade bei steigenden Rohstoffpreisen und den Folgen der US-Finanzkrise mahnen Politiker wie Westerwelle und Merz zu einem Überdenken der eigenen Position. Allerdings besteht kein Grund, in Panik zu verfallen, denn noch sind unsere „Rücklagen“ ausreichend, sodass mit den richtigen Konzepten die Risiken gemeistert und die Chancen genutzt werden können.

Daten stets verfügbar ÜBERBLICK Für das Risk-Management bietet die ReportingAnwendung IP-Web detaillierte Informationen zu den abgeschlossenen Versicherungspolicen. Die Feuerpolice für die Niederlassung in Sydney oder ein internationales Haftpflichtprogramm in mehreren Ländern – es ist nicht einfach, ständig den Überblick über die Einzelheiten des abgeschlossenen Versicherungsschutzes zu behalten. Mit dem Programm Reporting Internationale Programme-Web (Reporting IP-Web) bietet die HDI-Gerling Industrie Versicherung AG hier eine Lösung, die dem Risk-Manager bei dieser komplexen Aufgabe unter die Arme greift. Alle wesentlichen Informationen, die benötigt werden, liefert die Reporting-Anwendung IP-Web mitsamt den gewünschten Details über die Verträge, die bei HDI-Gerling abgeschlossen wurden. So kann man sich schnell einen Überblick verschaffen über Prämien, Policen, versicherte Standorte und Schadenverläufe für die internationalen Sparten Haftpflicht, Feuer, Transport und Unfall. Damit schafft das Reporting IPWeb spartenübergreifend die Grundlage für die effiziente und kontinuierliche Steuerung der internationalen Versicherungsverträge. Internetbasiert stellt das System die relevanten Daten

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passwortgeschützt weltweit zur Verfügung. Umfassende Informationen wie versicherte Gefahren, Kurz-Deklarationen, Limite, Selbstbehalte und Klauseln sind zu jeder Police jederzeit abrufbar. Darüber hinaus ermöglicht eine umfangreiche Historienbetrachtung Analysen auch über längere Zeiträume. Das Programm erleichtert damit auch erheblich die Aufgaben, die durch das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) dem Risiko-Management von Unternehmen gestellt werden. So lässt sich bei Bedarf die Risikosituation zum Versicherungsschutz verzögerungsfrei analysieren. Zudem wird Reporting IP-Web kontinuierlich weiterentwickelt, um auch künftigen Anforderungen gerecht zu werden. Testen lässt sich das Tool unter: www.gerling.com/ip-web


PLAGIATE

Rote Karte für Produktpiraten WIRTSCHAFTSKRIMINALITÄT Durch Produktpiraterie entsteht der deutschen Wirtschaft jährlich ein Milliardenschaden. Doch es gibt Möglichkeiten für Unternehmen, sich erfolgreich zu wehren.

von Dr. Ralf Magagnoli ie Zahlen sind alarmierend: Allein 2006 hat der deutsche Zoll gefälschte Produkte im Wert von 1,2 Milliarden Euro beschlagnahmt – eine Verfünffachung des Werts gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Aufgriffe stieg auf fast 9.200 – 2005 lag sie noch bei rund 7.200. Allein der Schaden, welcher der deutschen Maschinen- und Anlagenbaubranche durch gefälschte Waren entsteht, liegt nach Schätzungen des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) bei rund sieben Milliarden Euro. Bei einer VDMA-Befragung 2008 gaben 68 Prozent der 241 teilnehmenden Unternehmen an, von Produktpiraterie betroffen zu sein. In 52 Prozent aller Fälle wurden, so ein weiteres Ergebnis der Studie, ganze Maschinen nachgebaut; an zweiter und dritter Stelle der gefälschten Produkte nann-

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ÄRGERLICH „Ohne Produktpiraterie könnte Deutschland schätzungsweise 70.000 Arbeitsplätze mehr haben“, betont Dr. Rüdiger Stihl, APM.

ten die Unternehmen Komponenten und Ersatzteile. Längst sind nicht mehr nur Produkte wie Konsumgüter oder Fanartikel betroffen – das Spektrum reicht über den Maschinen- und Anlagenbau bis zur Pharma-, Automobil- oder Flugzeugbranche. Die Folgen sind dramatisch: Steuerausfälle für den Fiskus, Umsatzeinbußen für die Hersteller, für die sich Investitionen in die Entwicklung nicht auszahlen, Irreführung der Verbraucher sowie Risiken für Leib und Leben, wenn etwa bei einer Mehrfachsteckdose der Überspannungsschutz fehlt oder bei Medikamenten nicht die Wirkstoffmengen eingehalten werden. Eine weitere unliebsame Folge: der Verlust von Arbeitsplätzen in der Industrie. „APM schätzt, dass wir in Deutschland 70.000 Arbeitsplätze mehr haben könnten, gäbe es diese Form von Wirtschaftskriminalität nicht“, erklärt Dr. Rüdiger Stihl vom Aktionskreis Deutsche Wirtschaft gegen Produkt- und Markenpiraterie (APM). Die Aufgabe von APM besteht laut Stihl darin, „die Öffentlichkeit wachzurütteln“. Frank-

reich sieht sich als einer der Vorreiter im Kampf gegen diese Form der Wirtschaftskriminalität. Mit der „Loi Longuet“ will Paris den Kampf gegen die Plagiatoren aufnehmen. Erstmals wird Produktpiraterie streng bestraft – unabhängig vom Wert der Gegenstände, der Besitzdauer oder der Aneignungsabsicht. Doch wie können sich Unternehmen vor Produktpiraten schützen? Für Dr. Matthias Kloth, Experte für Urheberrecht und gewerblichen Rechtsschutz bei White & Case, Hamburg, müssen die Unternehmen „ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass sie ihre Innovationen, Marken und sonstigen geistigen Güter schützen und von den dafür vorgesehenen gesetzlichen Möglichkeiten Gebrauch machen müssen“. Für den Schutz von Patenten (neue technische Erfindungen, die gewerblich anwendbar sind), Marken, Gebrauchsmustern (neue technische Anlagen, Geräte, Stoffe, aber im Gegensatz zu Patenten keine Verfahren) und Geschmacksmustern gelten unterschiedliche Regelungen: So gilt ein deutsches Patent nur in Deutschland oder eine GLOBALMANAGEMENT 6/ 08

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PLAGIATE

Wenn der Gejagte zum Jäger wird ENTWICKLUNG Nur technologischer Fortschritt und eine Vielzahl von Innovationen, die komplexes Wissen erfordern, können verhindern, dass Nachahmer aus Fernost qualitativ hochwertige Produkte kopieren.

Die Investitionsgüterindustrie und insbesondere der deutsche Maschinenbau spüren die Folgen der aggressiven Produktpiraterie aus China und Taiwan. Nach Studien des VDMA sind rund 80 Prozent der hierzulande produzierenden Firmen vom drastisch wachsenden Kopierwettbewerb betroffen. Daraus resultiert ein weiteres ernst zu nehmendes Problem: der Preisdruck, den die Plagiate am Weltmarkt erzeugen. Denn deren Verkaufspreise liegen nach Erfahrungen der Weinig Gruppe zwischen 40 und 70 Prozent unter denen der Originale. Bisher waren eher Maschinen älterer Bauart das Ziel der Kopisten, doch nun werden häufig auch aktuelle Baureihen imitiert. Doch die deutsche Industrie kann sich vor solchen technologischen Angriffen schützen. Außer auf aktive Schutzrechtspolitik setzt zum Beispiel die Weinig Gruppe auf den schnelleren technologischen Fortschritt. Um das Kopieren seiner Erzeugnisse zu verhindern, hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren den Fokus auf Innovationen gelegt, Kräfte gebündelt und zentrale Prozesse beschleunigt. Ergebnisse sind etwa das PowerLock-Werkzeugsystem und die Steuerungssoftware PowerCom, womit die Rüstzeiten und -kosten von Holzbearbeitungsmaschinen auf ein Minimum reduziert werden. Solche Technologien sind sehr

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schwer zu kopieren, da ihre Komplexität ein hohes Maß an technischem Wissen erfordert. Ebenso löste die Weinig Gruppe das lineare Modell des Innovationsprozesses ab. Technologische Fortschritte erzeugt das Unternehmen heute aus einem interaktiven Prozess. Ein Ergebnis ist die neueste Entwicklung, die Mehrwertkehlmaschine Variomat. Das hochinnovative Produkt, mit dem neben Längs- auch Querbearbeitung möglich ist, entstand aus einem Kontinuum strukturierter Innovationsprozesse. Noch besser zeigt sich die innovationsfördernde Unternehmenskultur der Weinig Gruppe an der Software MillVision. Sie ermöglicht es, in der Produktion Teile zurückzuverfolgen und die Bearbeitung zu optimieren, was in der holzverarbeitenden Industrie ein absolutes Novum ist. Dies Beispiel zeigt, wo das technologische Potenzial deutscher Unternehmen liegt und wo eine ganz klare Abgrenzung zum Kopierwettbewerb aus China und Taiwan erfolgt. Doch damit ist das technologische Potenzial deutscher Unternehmen nicht ausgeschöpft. So denken die Ingenieure bereits über den Ersatz von Barcodes durch RFID-Technologien nach oder integrieren die Bildverarbeitung in immer mehr Produktionssysteme. Gerade hier liegen für die

holzverarbeitende Industrie große Innovationspotenziale. Ein auf diesem Gebiet führendes Unternehmen – der Scannerhersteller Luxscan – gehört seit August 2007 zur Weinig Gruppe. In den Fokus der Maschinenbauer rückt auch das Thema Cross-Industrie-Innovation. Der hohe Reifegrad der Branche macht radikale Innovationssprünge immer schwieriger. Anregungen aus anderen Wirtschaftszweigen eröffnen wichtige Anhaltspunkte für größere Innovationsschritte, wie sie auch Weinig bereits realisiert hat. Ein Beispiel ist der Splittervorhang an einer Vielblattkreissäge, dessen Ursprung in der Militärtechnik liegt. Die Beispiele zeigen, dass die deutsche Industrie sich vor den Nachahmern schützen kann. Gerade dem Mittelstand kommt hier eine besondere Aufgabe zu, denn er ist Motor der Innovationsmaschine Deutschland. Informationen unter: www.weinig.de

VORSPRUNG „Wir haben unsere Innovationsgeschwindigkeit erhöht, um Produktpiraterie unmöglich zu machen“, sagt Vorstandsvorsitzender Rainer Hundsdörfer.


PLAGIATE NOTWENDIG „Man muss eine Harmonisierung auf europäischer Ebene erreichen, fordert Marc Antoine Jamet, Unifab.

niederländische Marke nur in den Niederlanden. „Ein Unternehmen muss also darauf achten, dass es bei einer Anmeldung von Schutzrechten alle für das Unternehmen relevanten Märkte abdeckt“, macht Kloth deutlich. Mithilfe von gerichtlichen Eilverfahren könnten Rechtsinhaber schnell auf Verstöße reagieren und in Deutschland eine gerichtliche Verbotsverfügung sogar binnen weniger Stunden erwirken. Auch APM hat sich die Unterstützung der betroffenen Unternehmen auf die Fahnen geschrieben. Der Arbeitskreis bietet seinen Mitgliedern beispielsweise die Koopera-

tion mit spezialisierten Detekteien an. Viele Unternehmen haben bereits auf die Bedrohung reagiert. Bei der VDMA-Befragung gaben 76 Prozent an, die Strategie gegen Produktpiraterie sei auch bei der Geschäftsleitung angesiedelt. In 37 Prozent der Fälle wurde die Entwicklungs- und Konstruktionsabteilung genannt, in 32 Prozent der Fälle waren die Mitarbeiter von Vertrieb / Marketing zuständig und in 28 Prozent die der Rechts- / Patentabteilung. Immer stärker rückt dabei China in den Blickwinkel, das nach Angaben des VDMA weiterhin „Spitzenreiter“ bei der

Herstellung von Plagiaten ist: 71 Prozent der befragten Unternehmen nannten die Volksrepublik als Ursprungsland der Nachbauten, gefolgt von Taiwan mit zwölf und Indien mit elf Prozent. Auch bei den Absatzmärkten stehen die Chinesen an erster Stelle – mit 46 Prozent aller Nennungen. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat APM eine China-Kontaktstelle aufgebaut, die Plagiatsfälle sammelt und sie bei Bedarf an die politischen Entscheidungsträger weiterleitet. Wirksame Hilfe leisten auch die German Centres for Industry and Trade,

Traceability wird fälschungssicher IDENTIFIZIERUNG Eine neuartige Systemlösung zur Rückverfolgung und Produktsicherung schützt jede Originalware zuverlässig durch einen individuellen Produktcode. Bei der Waren-Traceability haben sich verschiedene CodeSysteme wie Barcode, Data-Matrix oder RFID bewährt. Sie können Daten zu Produkt, Hersteller und Fertigung beinhalten, wodurch die Waren entlang der gesamten Logistikkette rückverfolgbar sind. Jedoch reicht ein Traceability-Code im Kampf gegen Produktpiraterie nicht aus, um die Waren fälschungssicher zu machen. Deshalb bietet die 3S Simons Security Systems GmbH spezielle Branchenlösungen an, die die logistischen Vorzüge der Traceability-Systeme und die Fälschungssicherheit des Mikro-Farbcodes Secutag effizient miteinander kombinieren. Beide Systeme werden gemeinsam wahlweise direkt auf das Produkt, dessen primäre oder sekundäre Verpackung oder auf Etiketten und Verschlussmarken aufgebracht. Informationen über die gekennzeichneten Produkte sind weltweit in bereits vorhandenen Datenbanken abrufbar. Die benutzerfreundliche Handhabung und die problemlose Implementierung in den Produktionsablauf sind weitere Vorteile dieser Systemlösung. Hersteller, Händler, Zoll, Kriminalpolizei und Endverbraucher können die Originalität über den Mikro-Farbcode eindeutig identifizieren.

Die weltweit kleinsten Mikro-Farbcodepartikel setzen sich aus unterschiedlichen Farbschichten zusammen, die den individuellen Produktcode ergeben. Der Farbcode identifiziert die Ware als Original und ist weltweit vor Gericht als Beweismittel anerkannt. Die speziellen Branchenlösungen gewährleisten sowohl die Rückverfolgbarkeit als auch die Fälschungssicherheit. Secutag sichert nicht nur die Originalität der Ware, sondern auch die des Traceability-Codes. Hohe Kosten für Gerichtsverfahren werden ebenso vermieden wie Vertrauensverluste in den Hersteller und sein Produkt. www.3SGmbH.com

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PLAGIATE

Von welchen Produkten wurden Plagiate erstellt? Ganze Maschinen

52 % 50 % 35 %

Ersatzteile

32 %

Bedienungsanleitung

9%

Verpackungen

8%

Institutionen, die gute Beziehungen zu deutschen und chinesischen Regierungsstellen, Verbänden und Institutionen unterhalten. Die in Peking und Shanghai ansässigen German Centres weisen deutsche Unternehmen beim Markteintritt in China auf die Risiken für den Schutz geistigen Eigentums hin; außerdem zeigen sie Möglichkeiten auf, wie die Unternehmen gegebenenfalls gegen Plagiatoren vorgehen können. Neben der Beratung konzentrieren sich die Centres auf Lobbyarbeit für Unternehmen, die geschädigt worden sind. „Der Schutz geistigen Eigentums in Verbindung mit schwacher Rechtssicherheit ist nach wie vor eines der größten Probleme ausländischer Unternehmen“, bilanziert Leif Göritz, Geschäftsführer des German Centre for Industry and Trade Beijing. Einen Überblick über die Methoden der Fälscher und die Abwehrstrategien für Unternehmen bietet das vom IKO-Verlag für interkulturelle Kommunikation herausgegebene Buch „Made in ©hina – Markenund Produktpiraterie“ von Ingo Winkler und Xueli Wang. Auch die Messegesellschaften haben die Gefahren für die Unternehmen erkannt und entsprechend reagiert. Die Koelnmesse hat die Initiative „No Copy! Pro Original“ gegen Schutzrechtsverletzungen ins Leben gerufen, die eng mit dem Zoll zusammenarbeitet. Koelnmesse informiert betroffene Aussteller, wie sie auf Schutzrechtsverletzungen reagieren und ihre Rechte international durchsetzen können. Die Messe Frankfurt engagiert sich mit der Kampagne „Messe Frankfurt against Copying“ gegen den Ideenklau. Aussteller, die gegen die auf den Anmeldeformularen enthaltenen Verpflichtungen zur „Bekämpfung der Produktpiraterie“ verstoßen, können von laufenden oder zukünftigen Mes-

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Quelle: VDMA 21.04.2008

Komponenten Äußeres Erscheinungsbild

FÄLSCHUNGEN Nichts ist vor Nachahmung sicher. Neben Maschinen und Produkten werden auch Design, Verpackung und Bedienungsanleitungen kopiert.

severanstaltungen ausgeschlossen werden. Die Frankfurter kooperieren mit dem Deutschen Patent- und Markenamt, dem APM und dem Zoll. Die Kompetenzen der Zollbehörden sind seit 1990 erweitert worden. So kann der Zoll in Verdachtsfällen Sendungen anhalten, Proben entnehmen, Fälschungen vernichten und Informationen an Schutzrechteinhaber weiterleiten. Ein wirksames Instrument gegen Produktpiraten ist das Grenzbeschlagnahmungsverfahren, doch ist das Tätigkeitsfeld des Zolls nicht auf die Grenzabfertigung beschränkt: Mobile Kontrollgruppen können demzufolge überall auf dem Bundesgebiet agieren.

SORGE „Der Schutz geistigen Eigentums in Verbindung mit schwacher Rechtssicherheit ist ein großes Problem“, so Leif Göritz, German Centre for Industry and Trade Beijing.

Neben den Messegesellschaften haben die Verbände den Produktpiraten den Kampf angesagt. Der VDMA, dessen Mitglieder zu zwei Dritteln von dieser Form der Wirtschaftskriminalität betroffen sind, reagiert mit der Kampagne „© Choose the Original. Choose Success“ auf die Herausforderung. Im Zentrum des umfangreichen Maßnahmenpakets stehen Öffentlichkeitsarbeit und Lobbyarbeit („politische Flankierung“) bei der Bundesregierung und der Europäischen Kommission. Zu den Kernbotschaften zählen Informationen zur Qualität, Innovationskraft, Effizienz, Erfahrung und Sicherheit der Originaltechnologie. 27 Vorstandsvorsitzende international tätiger Unternehmen – darunter der deutschen Unternehmen Henkel und Daimler – engagieren sich im Rahmen der „Business Action to Stop Counterfeiting and Piracy“ (Bascap) der Internationalen Handelskammer (ICC), die nach eigenen Angaben ebenfalls das „Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Gefahren der Marken- und Produktpiraterie schärfen“ will. Die Initiative, an der sich weltweit über 150 Unternehmen beteiligen, hat unter www.original-ist-genial.de eine Online-Plattform geschaffen, die Verstöße gegen Schutzrechte dokumentiert und neben Unternehmen auch Verbraucher berät. Bascap empfiehlt Unternehmen, umfassende Sicherheitskonzepte im Kampf gegen Markenund Produktpiraterie zu implementieren und dafür eine zentrale Kontaktstelle zu benennen. Der Kampf, so der Rat der Bascap, müsse auf allen Ebenen und besonders von den zentralen Abteilungen in den Unternehmen geführt werden: Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung sollte sich durch technische Schutzmaßnahmen zur Sicherung der Produkte und Verhinde-


rung von Technologietransfers engagieren, der Vertrieb durch Auswahl zuverlässiger Vertriebspartner, die Kommunikation durch Sensibilisierung der Mitarbeiter, die Kunden und Lieferanten durch Krisenszenarien bei Schadensfällen mit gefälschten Produkten. Schließlich sei es die Aufgabe der Rechtsabteilung, Schutzrechtsmanagementstrategien zu formulieren, Schutzrechte anzumelden und bei Verstößen die Rechtsdurchsetzung samt Beweisbeschaffung und -sicherung in die Wege zu leiten. In der Union des fabricants (Unifab), einer internationalen Organisation mit Sitz in Frankreich, haben sich hochkarätige Unternehmen zum Schutz des geistigen Eigentums zusammengeschlossen. Für MarcAntoine Jamet, den Präsidenten der Unifab, stellt gerade das Internet eine zentrale Herausforderung bei der Bekämpfung der Produktpiraten dar. Er will die Internetanbieter stärker in die Pflicht nehmen: „Es gibt ein wirkliches Problem mit Internetanbietern, die von ihrer Nichtverantwortlichkeit profitieren, obwohl sie eine maßgebliche Rolle spielen. Wir stehen vor der Aufgabe, die öffentlichen Entscheidungsträger davon zu überzeugen, die Verteilungskanäle besser zu kontrollieren.“ Nicht nur die Wirtschaftsbeteiligten erfüllten ihre Rolle nicht, auch die Regulierungsmechanismen funktionierten nicht mehr, beklagt Jamet. Einige Technologieunternehmen bieten Rechtsinhabern effektive Instrumente gegen den Ideenklau an, so zum Beispiel die Hologram-Company Rako GmbH aus Witzhave bei Hamburg. Ansatzpunkt des deutschen Anbieters sind mit einer individuellen Nummer versehene Hologramme, die es Unternehmen ermöglichen, ihre Produkte über die gesamte Lieferkette zu verfolgen. Per Datenbank, in der alle Codenummern gespeichert werden, lässt sich

Bildmaterial: Musée de la contrefaçon

PLAGIATE

PROBLEM Markenpiraterie ist kein Kavaliersdelikt. Allein im Jahr 2006 hat der deutsche Zoll gefälschte Produkte im Wert von 1,2 Milliarden Euro beschlagnahmt. Der entstandene wirtschaftliche Schaden ist enorm.

verfolgen, welche Produkte zu welchem Zeitpunkt an welche Bezieher ausgeliefert worden sind. Verbraucher können an den äußerst fälschungssicheren Hologrammen erkennen, ob sie ein Originalprodukt kaufen. Die Kontrolle der Hologramme ist denkbar einfach – per SMS oder online unter www.yoursecuritycode.com. Konsumenten brauchen nur den Code des abgebildeten Hologramms im Internet einzugeben. Einen anderen Weg geht die 3S Simons Security Systems GmbH mit ihrem Produkt Secutag. Die Lösung garantiert nicht nur wie RFID oder Barcodes die Rückverfolgbarkeit der Waren, sondern darüber hinaus auch die Fälschungssicherheit der Produkte und des Traceability-Codes. Dabei setzt das Unternehmen Mikro-Farbcodepartikel ein, die aus bis zu elf unterschiedlichen Farbschichten bestehen. Der weltweit vor Gericht als Beweismittel anerkannte MikroFarbcode erlaubt eine sichere Identifizierung von Originalprodukten. Die unterschiedlichen Farben, Anordnungen und Schichtendicke lassen über 4,35 Milliarden Farbcodes zu, sodass jedes Produkt einen einzigartigen

Farbcode erhält. Von Secutag profitieren Hersteller, Händler, Zollbehörden und Verbraucher gleichermaßen. Auf eigene Innovationen zum Schutz vor Produktpiraterie verlässt sich die Weinig Group, einer der führenden Technologie-Anbieter für die Massivholz verarbeitende Industrie und das Handwerk. Mit Produkten wie dem PowerLock-Werkzeugsystem, der Steuerungssoftware PowerCom, der Mehrwertkehlmaschine Variomat und der Traceability-Software „MillVision“ verschafft sich das Unternehmen Wettbewerbsvorteile gegenüber Produktpiraten und den Abnehmern einen klaren Zusatznutzen. Weitere Ansatzpunkte für Innovationen sieht das Unternehmen im Überwinden des Branchendenkens. „Analogiebetrachtungen, die über die Grenzen der eigenen Industriebranche hinausgehen, öffnen interessante Perspektiven und bieten oft wichtige Anhaltspunkte für größere Innovationsschritte“, erklärt Markus Golde, Pressesprecher Weinig Group. Der Kampf gegen Plagiatoren wird nicht nur in Deutschland, sondern auch auf EU-Ebene geführt. Mit der Richtlinie GLOBALMANAGEMENT 6/ 08

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PLAGIATE

WEITERE INFORMATIONEN UNTER: • www.markenpiraterie-apm.de • www.vdma.org/original • www.germancentre.org.cn • www.original-ist-genial.de • www.unifab.com • www.whitecase.de • www.messefrankfurt.com

GLOBALMANAGEMENT

2004 / 48 / EG und der Verordnung 1383 / 2003 wird der Schutz geistigen Eigentums verbessert. So sollen künftig Auskunftsansprüche auch gegenüber Dritten geltend gemacht werden können und sich die Urhebervermutung auch auf andere Gesetze zum Schutz geistigen Eigentums erstrecken. Nach Meinung von Dr. Matthias Kloth von White & Case liegt die zentrale Bedeutung der Richtlinie darin, „dass diverse Regelungen des deutschen Rechts wie etwa die dreifache Schadensberechnung mit ihrem vergleichsweise hohen Schutzniveau nunmehr auch europaweit gelten“.

Marc-Antoine Jamet von der Unifab sieht Frankreich in einer Vorreiterrolle. So könnten von der französischen EU-Ratspräsidentschaft neue Impulse ausgehen. Zu den Möglichkeiten zählt Jamet die Übertragung des französischen CNAC-Modells auf die europäische Ebene. Das im Zuge der „Loi Longuet“ entstandene Comité National Anti-Contrefaçon (CNAC) intensiviert den Austausch zwischen Behörden und Wirtschaft bei Schutzrechtsverletzungen und Kooperationen auf Europaebene. „Man muss eine Harmonisierung auf europäischer Ebene erreichen“, so Jamet. „Wir

schlagen die Schaffung eines Europäischen Beobachters für Produktfälschungen vor, der dem Comité National AntiContrefaçon mit seinen 27 Delegationen aus Behörden und Verbänden wie der Unifab ähnelt.“ Außerdem müsse der politische Druck der Europäer auf China intensiviert werden. Man könne nicht hoffen, diese Form der Wirtschaftskriminalität vollständig zu beenden, aber man könne versuchen, sie stark zu begrenzen. Marc-Antoine Jamet: „Es ist klar, dass das Problem erst dann gelöst wird, wenn China effektiv gegen die Produktpiraterie vorgeht.“

Wirksamer Schutz gegen Produktpiraterie PLAGIATE Das Kopieren von Markenprodukten stellt ein gravierendes Problem dar. Die Kennzeichnung mit Hologrammen hilft, Originale von Nachahmungen zu unterscheiden. Zahlreiche Hersteller hochwertiger Markenprodukte werden Opfer von Produktpiraten. Auf weltweite Umsatzeinbußen von rund 200 bis 300 Milliarden Euro jährlich schätzt der Aktionskreis Deutsche Wirtschaft gegen Produkt- und Markenpiraterie den Schaden. Umso wichtiger ist ein umfassendes Sicherheitskonzept für die Unternehmen. Hologramme spielen eine große Rolle. Sie erfüllen die Anforderungen der Industrie wie kein zweites Sicherheitssystem. Sie sind extrem fälschungssicher, lassen sich mit keinem bisher bekannten Verfahren kopieren und sind für Kunden leicht zu erkennen. Für Unternehmen sind sie unkompliziert als Aufkleber auf den Produkten anzubringen und haben bei einem Stückpreis von wenigen Cent ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis. Vorreiter bei den Sicherheitshologrammen ist die deutsche Hologram Company Rako GmbH aus Witzhave bei Hamburg. Sie hat gemeinsam mit dem Londoner Unternehmen Total Brand Security (TBS) ein Hologramm entwickelt, das – mit einer individuellen Nummer versehen – erlaubt, ein Produkt über die ganze Herstellungskette zu verfolgen. In der Sicherheitsdatenbank wer-

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den sämtliche Codes gespeichert, sodass nachverfolgt werden kann, welches Hologramm wann, an wen und wohin ausgegeben wurde. Auch Konsumenten profitieren von diesem neuen System der Kennzeichnung, denn der TBS-Code wird in zwei Formaten auf das Hologramm aufgebracht. Der 2D-Barcode kann mittels eines handelsüblichen Barcode-Scanners verifiziert werden, dadurch erhält der Markeneigentümer Informationen entlang der gesamten Lieferkette. Mit Hilfe der Klarschriftnummer können sich die Konsumenten davon überzeugen, dass sie ein Original erworben haben. Dies geht etwa per SMS oder im Internet unter www.yoursecuritycode.com


GESCHÄFTSREISEN

Mit System konferieren REISEMANAGEMENT Für gute Geschäftsbeziehungen sind enge Kontakte mit Kunden oder Kooperationspartnern unabdingbar. Doch dank effizienter Planung können Kosten eingespart werden.

von Sabine Olschner e mehr die Wirtschaft boomt, umso häufiger fliegen Manager und Führungskräfte rund um den Globus: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum reisten im ersten Quartal 2008 15 Prozent mehr Geschäftsleute nach Asien, 21 Prozent mehr nach Russland und in die GUS-Staaten, 17 Prozent mehr nach Lateinamerika und 29 Prozent mehr in den Nahen Osten. Diese Zahlen erhob das Unternehmen AirPlus, international führender Anbieter von Lösungen für das tägliche Management von Geschäftsreisen. Der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) ermittelte in seiner „Geschäftsreiseanalyse 2007“ einen Anstieg der Zahl der Geschäftsreisen von Mitarbeitern deutscher Unternehmen um fünf Prozent auf 157,8 Millionen im Jahr 2006. Die Ausgaben stiegen im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent auf 47,4 Milliarden Euro, wo-

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bei die Kosten für den Transport das Reisebudget mit 54 Prozent belasten. Auch für das laufende Jahr rechnen die Unternehmen mit einem weiteren kräftigen Zuwachs bei Geschäftsreisen. Um Ausgaben zu sparen, haben die meisten großen Unternehmen bereits ein Travel Management installiert: eine Abteilung, die für die Planung und Organisation von Geschäftsreisen zuständig ist. Sie handelt mit den Reiseanbietern wie Fluggesellschaften, Hotelbetrieben, Autovermietern oder der Bahn spezielle Firmentarife aus. Durch die Vereinfachung von Prozessen und ein effizienteres Controlling entstehen weitere Einsparmöglichkeiten. Ein Beispiel für das Kostensenkungspotenzial ist die Nutzung von elektronischen Rechnungen: Bisher erhalten lediglich 14 Prozent der Unternehmen ihre Rechnungen auf elektronischem Wege, künftig wollen 37 Prozent der Reiseabteilungen diesen kostensparenden Weg gehen, wie AirPlus

herausfand. Auch die Einführung von Firmenkreditkarten sowie globale Reisemanagement-Lösungen können dazu beitragen, die Ausgaben für Geschäftsreisen weiter zu reduzieren. Kosteneinsparungen sind mittlerweile in jedem Unternehmen ein Muss, die Anforderungen an das Travel Management entsprechend hoch. „Ein guter Travel Manager sollte sich sehr stark als Dienstleister sehen“, erklärt daher Patrick W. Diemer, Geschäftsführer der Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH. „Ihm muss bewusst sein: Ein Reisender, der sich wohlfühlt, ist wesentlich produktiver für das Unternehmen. Dabei sehen sich die Verantwortlichen zunehmend vor der Herausforderung, den Spagat zwischen Kostenbewusstsein und Serviceorientierung für die reisenden Mitarbeiter zu meistern.“ Während der Travel Manager früher oft lediglich der Verwalter einer internen Reisestelle war, würden von ihm heute immer mehr KenntGLOBALMANAGEMENT 6/ 08

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GESCHÄFTSREISEN

nisse des modernen Einkaufsmanagements sowie zusätzlich strategische Steuerungsaufgaben verlangt, so Diemer weiter. Was für große Unternehmen mittlerweile fast eine Selbstverständlichkeit ist, stellt in kleinen und mittelständischen Betrieben oft noch die Ausnahme dar. Die Einrichtung einer eigenen Abteilung für Travel Management ist personell und finanziell meist nicht zu meistern. Jens Vongehr von TMplus, einem Beratungsunternehmen für Geschäftsreise- und Managementlösungen, empfiehlt jedoch vor allem kleinen Unternehmen mit einem geringen Reiseetat un-

ter einer Million Euro, Teile des Travel Managements outzusourcen. Externe Berater könnten sich effektiver um die Planung, Organisation, Kontrolle und Steuerung des Reiseetats und der Reiseaktivitäten kümmern. „Diese Berater haben aktuelles Marktwissen und können auch kurzfristig auf Marktänderungen reagieren“, so Berater Jens Vongehr. „Einzelne Projekte wie die Reisebüroausschreibung oder die Projektierung zur Einführung einer Kreditkarte sind ebenfalls Dinge, die spezielles Knowhow erfordern und hervorragend von externen Beratern erledigt werden können.“

Neben einem effizienten Travel Management gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkeiten der Kosteneinsparung bei Geschäftsreisen. Sie können in manchen Fällen mithilfe der modernen kommunikationstechnischen Möglichkeiten sogar ganz vermieden werden. Eine gute Lösung ist beispielsweise der Einsatz von Telefon- und Videokonferenzen, die den Geldbeutel und gleichzeitig auch die Umwelt schonen. Laut der VDR-Studie „Geschäftsreiseanalyse 2007“ nutzen bereits etwa 65 Prozent der Unternehmen regelmäßig Telefon-

Virtuelle Konferenzen sparen Reisekosten EFFIZIENZ Moderne Video-, Web- und Audiokonferenzsysteme ermöglichen verbale und nonverbale Kommunikation über große Entfernungen, ganz ohne Reiseaufwand. Morgens nach Berlin, abends zurück, weiter nach Tokio. Wo früher noch zeitaufwendige Reisen notwendig waren, bieten heutzutage moderne Konferenzsysteme eine gute Möglichkeit, sowohl Reiseaufwand und Kosten im Unternehmen zu sparen als auch Effizienz und Effektivität von Arbeitsabläufen zu erhöhen. Außerdem spart die Integration von Sprach-, Daten- und Videoverkehr über ein Netzwerk Energie und trägt zu einem umweltschonenden und nachhaltigen Wirtschaften bei. In der Geschäftswelt findet derzeit ein großer Wandel dank neu entwickelter Video-, Web- und Audiokonferenzsysteme statt. Virtuelle Meetings können ad hoc und ohne Reiseaufwand erfolgen, was dazu beiträgt, die Umwelt weniger mit CO2 zu belasten. Bestanden früher bei den Konferenzsystemen noch größere Probleme in der Übertragung, hat die Technik heute einen enormen Sprung gemacht. Aktuelles Beispiel hierfür ist TelePresence, eine neue Generation der Konferenzsysteme. Mit ihr hat das Unternehmen Cisco eine Rich-Media-Lösung entwickelt, die virtuelle Meetings über das Netzwerk ermöglicht und dabei ein

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realistisches Begegnungserlebnis vermittelt. Weder Gestik noch Mimik gehen verloren. Dafür sorgen eine hochauflösende Videodarstellung in Lebensgröße und natürlicher Raumklang. Der Einfluss auf die Effektivität der Kommunikation ist entscheidend, schließlich liegt der Anteil an nonverbaler Kommunikation generell bei über 60 Prozent. Aktuell hat Cisco weltweit über 330 TelePresence-Einrichtungen in mehr als 30 Ländern und nahezu 95 Städten im Einsatz. Mehr als 100.000 Meetings wurden bisher abgehalten. In Deutschland ist das System an fast allen Cisco-Standorten installiert und trägt im Unternehmen zur Reduzierung der Flugreisen um 18 Prozent bei. Mittlerweile ist die Konferenzlösung nicht nur Großkonzernen vorbehalten, sondern wird auch zu einer kostengünstigen Option für kleine und mittelständische Unternehmen. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www.gruene-it.org


GESCHÄFTSREISEN

KOSTENSENKUNG Die Zahl der Geschäftsreisen, insbesondere ins Ausland, ist weiter gestiegen. Die Ausgaben lassen sich durh kluges Travel Management in Grenzen halten.

und Videokonferenzen für geschäftliche Besprechungen. Die technischen Möglichkeiten sind vielfältig: Zu Telefonkonferenzen kann man zusätzliche Teilnehmer einladen, es lassen sich Moderatorfunktionen zuweisen oder Nebenkonferenzen abhalten. In virtuellen Konferenzräumen ist es sogar möglich, mehrere hundert Teilnehmer zusammenzuschalten. Wer seine Gesprächspartner nicht nur sehen, sondern auch hören will, kann auf Videokonferenzen zurückgreifen. Per Bildtelefonie können Meetings und Konferen-

zen abgehalten werden, ohne dass alle Beteiligten vor Ort sein müssen. „Eine Videokonferenz nutzt das weltweite digitale Telefonnetz ISDN und kostet normalerweise nur so viel wie zwei Telefongespräche über die gleiche Distanz“, erklärt Michael Barth, Regional General Manager Germany, Nordics & Ireland von Regus, einem Anbieter von flexiblen Arbeitsplatzlösungen und Business Centern. Während der Videokonferenz kann der Anwender nicht nur mit seinem Gesprächspartner live konferieren, sondern auch Prä-

sentationen über den Bildschirm abhalten, Entwürfe über die Kamera zeigen und Videosequenzen live einspielen. Ferner besteht die Möglichkeit, Gespräche als Dokumentation auf Video aufzuzeichnen und Nicht-Anwesenden später vorzuführen oder sich im Nachhinein zur Rekapitulation des Gesprächs noch einmal anzuschauen. Moderne Konferenzsysteme wie etwa TelePresence von Cisco bieten sogar eine Videodarstellung in Lebensgröße und natürlichen Raumklang – so, als wären die Konferenzpartner persönlich anwesend.

Advertorial

Taggenaue Prämien können die Kosten senken AUSLANDSREISEN Arbeitgeber haben eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Mitarbeitern auf Geschäftsreisen.Ein innovatives Versicherungskonzept bietet optimalen Schutz. Immer mehr deutsche Unternehmen dehnen ihre Geschäftsaktivitäten ins Ausland aus. So ist es nicht verwunderlich, dass hiesige Firmen im Jahr 2007 erneut Exportweltmeister wurden. Damit einher gehen zahlreiche Geschäftsreisen. Hier ist es unerlässlich, an den richtigen Versicherungsschutz der Mitarbeiter zu denken, denn die bestehende gesetzliche oder private Absicherung reicht oft nicht aus. Der Arbeitgeber haftet jedoch in vollem Umfang für die Kosten, die durch die Krankheit eines Mitarbeiters entstehen (§17 Sozialgesetzbuch V). „Der Arbeitgeber hat seinen Angestellten gegenüber eine Fürsorgepflicht. Er ist verpflichtet, nicht nur über die jeweiligen Länderrisiken, wie etwa Malaria, zu informieren, sondern auch für die nötige Sicherheit bei Geschäftsreisen zu sorgen. Dazu gehört auch, für den Fall einer Erkrankung oder eines Unfalls vorzusorgen“, erläu-

tert Marc Fritzen, Bereichsdirektor Vertrieb bei der HanseMerkur Reiseversicherung AG. „Eine Auslandsreise-Krankenversicherung ist unumgänglich.“ Zur Vermeidung einer Über- oder Unterdeckung bei den Versicherungstagen geht die HanseMerkur Reiseversicherung einen neuen Weg: Das Produktkonzept Hanse-Global bietet durch tagesgenaue Abrechnung einen kostensenkenden, umfassenden und passgenauen Versicherungsschutz für Unternehmen, der auch für ausländische Tochterfirmen abgeschlossen werden kann. „Durch das neuartige Abschlusstool mit Datenaustausch zwischen der HanseMerkur und dem versicherten Unternehmen ist es möglich, taggenaue Prämien nach de facto abgewickelten Reisen zu erheben“, erläutert Fritzen das in Deutschland einmalige Verfahren. Neben einer Auslandsreise-Krankenversicherung ohne Selbstbehalt können Zahnersatz sowie Notfall-, Reise-Haftpflicht-, Reise-Unfall-, Reise-Gepäckund Reiserücktrittskostenversicherung abgeschlossen werden. Im „Premium“-Schutz sind zudem psychotherapeutische Behandlungen, Vorsorgeuntersuchungen und Auslandsimpfungen nach WHO-Empfehlungen eingeschlossen. Er eignet sich besonders für langfristige Auslandsaufenthalte. Infos: www.hmrv.de GLOBALMANAGEMENT 6/ 08

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GESCHÄFTSREISEN

WEITERE INFORMATIONEN UNTER: • www.cisco.com • www.hrgworldwide.com • www.hmrv.de

GLOBALMANAGEMENT

„Nicht jede Technologie eignet sich dafür, physische Meetings – und damit auch Reisen – zu ersetzen“, fasst Michael Kirnberger, Präsident des Verbands Deutsches Reisemanagement, den Nutzen von Telefon- und Videokonferenzen zusammen. „Aber Reisende und Vorgesetzte sollten ein Gespür dafür haben, wann welche Alternative zu Reisen effektiv eingesetzt und wie diese tatsächlich umgesetzt werden kann.“ Wichtig sei, so Kirnberger weiter, dass nachhaltiges Travel Management nicht darauf abziele, Geschäftsreisen zu verbieten. „Für Geschäftsabschlüsse, Kun-

denbeziehungen und Unternehmensdialog sind Mobilität und damit Geschäftsreisen unabdingbar.“ Auch Wolfgang Straßer, Director Client Management beim TravelManagement-Dienstleister Hogg Robinson Germany, ist der Ansicht, die Unternehmen müssten bei ihren Mitarbeitern „das Bewusstsein schärfen, welche Reisen wirklich notwendig sind“. Lassen sich Geschäftsreisen also nicht vermeiden, stellt sich abschließend die Frage nach dem Versicherungsschutz, denn der Arbeitgeber haftet voll für das, was einem seiner Mitarbeiter auf einer Dienstreise

zustößt. „Der richtige Reiseschutz ist von Land und Region abhängig“, erklärt Marc Fritzen, Bereichsdirektor Vertrieb bei der HanseMerkur Reiseversicherung AG. „Doch eine Auslandsreise-Krankenversicherung ist immer unumgänglich.“ Denn nicht immer greift die gesetzliche oder private Krankenversicherung eines Arbeitnehmers – vor allem nicht, wenn er im Ausland auf Geschäftsreisen geht. Wer auch gesundheitlich gut abgesichert ist, kann sich somit voll und ganz auf die geschäftlichen Inhalte seiner beruflichen Reise konzentrieren.

Kluges Reisekosten-Management zahlt sich aus BERATUNG Wolfgang Straßer, Director Client Management beim Geschäftsreisedienstleister HRG Germany, macht die Vorteile von Travel Management deutlich. Lohnt sich Reisekosten-Management für Unternehmen? Wer diese Aufgaben von Profis erledigen lässt, spart Zeit und Geld. Denn professionelles Reisekosten-Management sorgt für effiziente Prozesse und Kostensenkungen durch klare Strukturen und Abläufe. Dienstleister wie HRG unterstützen Unternehmen bei der Erstellung und Umsetzung einer Reiserichtlinie und sorgen so für klare Strukturen, wie Reisen genehmigt, gebucht, abgewickelt und abgerechnet werden. Welchen Stellenwert nimmt heute das Travel Management in den Unternehmen ein? Vor allem Konzerne und große Firmen haben in den vergangenen Jahren ihren Einkauf stark professionalisiert und setzen auf „Travel Management“-Dienstleister, weil sie erkannt haben, dass ihnen das einen deutlichen Mehrwert bringt. Bei kleineren Firmen ist das Bewusstsein noch nicht so ausgeprägt. Wo liegen die Einsparungspotenziale? Beim gesamten Prozess der Geschäftsreise. Das fängt beim Genehmigungsverfahren und Buchen an und hört bei der Abrech-

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nung nicht auf. Lassen sich beispielsweise die Daten nicht konsolidieren, wer wann mit welcher Fluggesellschaft geflogen ist, kann man nicht bei der Airline für das nächste Jahr individuelle Preise aushandeln. Welche Instrumente gibt es für ein erfolgreiches Geschäftsreise-Management? Der Ansatz bei HRG ist ganzheitlich: Nach einer umfassenden Beratung wird geprüft, welche Maßnahmen dem Unternehmen am besten weiterhelfen. Wir bieten Module an, die einzeln nutzbar sind, sodass der Kunde nur das einsetzt, was er wirklich benötigt. Weitere Informationen: www. hrgworldwide.com KOSTENSENKUNG „Ein Unternehmen sollte die Planung von Geschäftsreisen Profis überlassen“,empfiehlt Wolfgang Straßer.


HUMAN RESOURCES

Mehr als ein Lückenfüller IMAGEWANDEL Die Nachfrage nach Interim Managern steigt stetig. Waren sie früher hauptsächlich als reine Sanierer gefragt, so gestalten sie zunehmend die Übergänge und Veränderungen in Unternehmen.

von Caroline Gölker ch bin durch Anfrage Interim Manager geworden, und als ich es „ ausprobiert habe, da fand ich es richtig gut“, sagt Christian Friege. Der besondere Reiz für den 42-jährigen Diplom-Kaufmann: Er kann seine über zehnjährige Berufserfahrung in Top-Positionen in neue Unternehmen einbringen. Seit 2007 sucht er sich Projekte aus, in denen sein Wissen und seine Erfahrung gefragt sind: „Ich habe zum Beispiel aus einem Start-Up ein

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Software-Unternehmen gemacht.“ Dazu musste er zunächst die Strukturen aufbauen, das heißt unter anderem Mitarbeiter einstellen, einarbeiten und in das Unternehmen integrieren, das Reporting professionalisieren und das Controlling aufbauen. Christian Friege steht für einen Berufszweig, der in den letzten Jahren sein Nischendasein verlassen hat. „Der Markt für Interim Manager boomt“, sagt Harald Schönfeld, Geschäftsführer von butterflymanager und stellvertretender Vorsitzender von Arbeitskreis Interim Management

Provider (AIMP). Immer häufiger bestehe bei Firmen der Bedarf nach qualifizierten Führungskräften, die flexibel und effizient anstehende Projekte umsetzten. Während diese Idee in anderen Ländern wie den Niederlanden ein alter Hut ist, kommen die Deutschen erst langsam auf den Geschmack. Vor 30 Jahren hat hier das Konzept des Kurzzeit-Managers auf ganz kleinem Niveau angefangen. „In vielen Unternehmen ist die Unwissenheit nach wie vor sehr groß“, meint Jens Christophers, Vorsitzender der Dachgesellschaft

Flexibilität und Qualität zählen ZWISCHENLÖSUNG butterflymanager hilft bei der Suche nach dem Manager auf Zeit. Im Bereich des Interim Management kennt sich der Serviceanbieter butterflymanager hervorragend aus. Das Unternehmen wird von Geschäftsführer Dr. Harald Schönfeld, der auch Stellvertretender Vorsitzender des Branchenverbands AIMP ist, geleitet und gilt in der Branche als Qualitätsanbieter. Mit circa 2.000 Interim Managern gehört butterflymanager zu den führenden ServiceAnbietern (Providern) in den deutschsprachigen Ländern Europas. Das Unternehmen verfügt über große Erfolge und Erfahrungen bei nationalen und internationalen Interim-Aufgaben von der ersten bis dritten Führungsebene sowie bei qualifizierter

Projektarbeit in allen Branchen und für alle Funktionen. Zu den Dienstleistungen zählen die Überbrückung von offenen Stellen und Vakanzen, die Hilfe für zeitlich begrenzte Projekte, bei denen mehr „Management Power“ oder ein bestimmtes Know-how gebraucht wird, der Aufbau neuer Geschäftsfelder, Märkte oder Vertriebskanäle und schließlich die Umstrukturierung, Sanierung oder die Aufgaben rund um M & A. Für Unternehmen, die Kandidaten für die Festanstellung suchen, bietet butterflymanager zudem einen interessanten Try & Hire-Sonderservice: Auswahl aus einem großen Pool an kurzfristig verfügbaren Kandidaten, Start als Interim Manager, „Test bei der Arbeit“ und anschließende Übernahme in die Festanstellung. www.butterflymanager.com

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HUMAN RESOURCES

INFORMATIONSBEDARF „In vielen Unternehmen ist die Unwissenheit nach wie vor sehr groß“, so Jens Christopher vom DDIM.

Deutscher Interim Manager e. V. (DDIM). So könnten zwei Drittel der Unternehmer die Aufgabe eines Interim Managers beschreiben, aber nur ein Drittel dessen Vorteile erklären. Die Folge: In Firmen bleiben wichtige Posten vakant, und dringende Projekte werden auf Eis gelegt. Darüber hinaus hängt dem Manager on demand ein Image an, das ihm heute nicht mehr gerecht wird. „Früher waren Interim Manager häufig ältere Herren, harte Jungs, die das Krisenmanagement übernommen haben“, sagt Schönfeld. Das hieß Umstrukturierung und Sanierung eines Unternehmens, Abbau von Personal. Die Branche aber ist jünger, bunter, breiter und weiblicher geworden: Das Durchschnittsalter der neuen Generation liegt deutlich unter 50 Jahren und immer mehr Frauen entdecken diesen Job für sich. Von 2006 bis 2007 hat sich ihr Anteil verdoppelt. „Insgesamt sind 16 Prozent der Interim Manager Frauen, insbesondere in Bereichen wie Human Resources, Marketing und Controlling“, erläutert Schönfeld. Und noch etwas hat sich verändert: In einer globalisierten Welt, in der alles schneller wird, will auch der Interim Ma-

nager die kurzzeitige Herausforderung. Zwischen neun und 16 Monaten hat er seinen Posten, selten länger als anderthalb Jahre. „Es sind erfahrene Leute ab 40, die bewusst ein anderes Lebens- und Arbeitsmodell suchen und vorher oftmals eine gute Position in einer Festanstellung hatten“, erklärt Christophers. Die häufigsten InterimEinsätze fänden bei Vakanzen statt, gefolgt von den Bereichen Restrukturierung und Neuausrichtung, Projekt- und Programmmanagement, bei Krisen und Sanierungen. Häufig sind Verwendungen im Bereich der Informationstechnik, im Controlling, im Finanzbereich, im Vertrieb sowie in Marketing- und Kommunikationsabteilungen. Die Vorteile für ein Unternehmen, so Jürgen Becker, Vorstandsmitglied von AIMP, liegen auf der Hand: „Pay as you use“. Ein Unternehmen zahlt für einen Interim Manager nur dann, wenn es Kapazitäts- oder Know-how-Lücken abdecken muss, dagegen nicht während der Urlaubs- und Feiertage, bei Weiterbildung auf Firmenkosten oder im Krankheitsfall. Bei Branchenkennern ist der Interim Manager ein Macher und er besitzt, so Schönfeld, die „Macher-Kompetenz“. Er ist weisungs- und entscheidungsbefugt, unpoli-

tisch und konzentriert sich auf die Lösung. Anders als beim Unternehmensberater, dessen Fähigkeiten hauptsächlich im analytischen und strategischen Bereich liegen, sind für den Interim Manager Führungs- und Sozialkompetenz Schlüsseleigenschaften: Er muss seine Mitarbeiter für sich gewinnen, sie anleiten und sie mitziehen. In zehn Prozent der Fälle ist es dann schon vorgekommen, dass Kurzzeit-Manager und Unternehmen aneinander Gefallen gefunden und eine Festanstellung ausgehandelt haben. Für die Branche ist dabei eines sicher: Ob Festanstellung oder nicht, die Unternehmen verschaffen sich durch den Interim-Einsatz einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil, da sie schnell und effizient reagieren. Gleichwohl ist es für Unternehmen oft nicht einfach, die passende Führungskraft zu finden, denn der Markt ist intransparent. Wer sich durch das Netz klickt, wird eine Vielzahl von Anbietern finden. Da die Berufsbezeichnung inflationär und in keiner Form geschützt ist, lässt sich hier nur schwer die Spreu vom Weizen trennen. In Form von Arbeitsgemeinschaften und Verbänden versucht die Branche, sich gegen die große Masse abzugrenzen und Qualitätsstandards zu definieren. „Als Provider möchten wir

Programm für Interim-Manager Der Markt des Interim Management wird auch in den nächsten Jahren um ca. 20 Prozent jährlich wachsen. Deshalb wird das Interim Management für viele Führungskräfte zu einer attraktiven Karrieremöglichkeit. Der Interim Executive übernimmt Führungsverantwortung auf Zeit. Er muss seine Auftraggeber durch Fachkompetenz und Persönlichkeit überzeugen. Die European Business School bietet deshalb seit 2004 ein Zertifikatsprogramm mit dem Abschluss „Interim Executive (EBS)“ an. Dieses Label signalisiert

den Klienten die Professionalität des Absolventen. Das Programm konzentriert sich in 13 Präsenztagen auf die Themen, die den Interim Executive befähigen, das Unternehmen in kürzester Zeit zu verändern, nämlich die Problemanalyse und das Entwickeln von Lösungsvorschlägen, die Umsetzung der notwendigen Veränderungen und die Ausbildung der dazu notwendigen persönlichen Fähigkeiten (Skills). Starttermin des fünften Jahrgangs ist der 22. August 2008. Weitere Informationen unter: www.ebs-mmi.de


HUMAN RESOURCES WANDEL Die Branche wird jünger und weiblicher, während die häufigsten Einsätze weiterhin bei Vakanzen notwendig sind.

Interim-Management in Deutschland

im Interesse der Unternehmen Sicherheit und Vertrauen schaffen und wir können auch beurteilen, wer gut ist“, erklärt Schönfeld von butterflymanager. Das sieht auch Harald Heil so, Geschäftsführer bei Greenwell Gleeson: „Die Kunden verlangen verstärkt Qualität, Beratung und vor allem Moderation bei der Suche nach Führungskräften. Klasse statt Masse, das ist die Devise.“ Zudem können sich Interim Manager weiterbilden, z.B. an der renommierten European Business School (EBS). Sie vermittelt Konzepte, Instrumente und Methoden und will auch die Selbstreflexion stärken.

Während die DDIM für Management auf den ersten beiden Führungsebenen steht, haben sich die Provider der AIMP breiter aufgestellt: Sie suchen für Unternehmen auch Spezialisten, die in der dritten und vierten Ebene gefragt sind, und sind überdies in Randbereichen der Personalvermittlung aktiv. Die Bandbreite des Tageshonorars bewegt sich daher im Wesentlichen zwischen 700 und 2000 Euro, je nachdem auf welcher Ebene der Interim Manager eingesetzt wird. Um als Interim Manager Mitglied bei einem Verband beziehungsweise Provider

wie butterflymanager oder Greenwell Gleeson zu werden, müssen verschiedene Aufnahmekriterien erfüllt werden. Ein ausführlicher Lebenslauf, Referenzen und intensive Gespräche zählen dazu. Aufgrund fehlender Führungskräfte im In- und Ausland seien gute Leute händeringend gefragt, so Schönfeld. Und die Branche blickt optimistisch in die Zukunft: Für das Jahr 2008 rechnet sie mit einem Marktwachstum von 20 bis 30 Prozent. Das Marktvolumen wird auf 700 Millionen Euro (DDIM) bis eine Milliarde Euro (AIMP) geschätzt.

Spezialisierung bringt Qualität ANFORDERUNGEN Ein Interview mit Harald Heil, Geschäftsführer von Greenwell Gleeson Deutschland, über die Auswahl des geeigneten Interim Managers. Was zeichnet einen guten Interim Manager aus? Greenwell Gleeson stellt sehr hohe Anforderungen an seine Interim Manager. Eine überdurchschnittliche Qualifikation, erstklassige Referenzen sowie Souveränität und Führungskompetenz sind unabdingbare Voraussetzungen, um in unseren Kandidatenpool aufgenommen zu werden. Erst wenn alle Kriterien erfüllt sind, geben wir eine Empfehlung gegenüber dem Kunden ab. Aufgrund unserer Spezialisierung auf bestimmte Geschäftsbereiche sind wir mit unseren Zeitmanagern und Experten sowie deren Kernkompetenzen bestens vertraut. Sie betonen den Vorteil einer Spezialisierung. Unsere Fokussierung liegt auf der Überbrückung von Managementengpässen und anspruchsvollen Projekten in den Bereichen Finanzen, Rechnungswesen & Controlling sowie Vertrieb & Marketing. Dies hebt uns deutlich von unseren Wettbewerbern ab. Wir können mit Top-Managern aufwarten, weil wir uns den Luxus erlauben, tief und detailliert zu recherchieren. Dies ermöglicht uns, umgehend den „perfect match“ für die zu erfüllende Aufgabe zu präsentieren.

Was bedeutet dies für Ihre Kunden? Unsere Kunden werden von Beratern mit einer exzellenten akademischen Ausbildung und mehrjährigen Erfahrung im jeweiligen Fachbereich bedient. Wir kennen den Markt, seine Terminologie und die Interim Manager, das ist ein klarer Mehrwert. Wie entscheidend sind weiche Persönlichkeitsfaktoren? Besonders bei Change- oder Integrationsprojekten sind die persönliche Eignung und das Format des Interim Managers entscheidend für den Erfolg. Ob ein teamorientierter Integrator oder ein durchsetzungsstarker Einzelkämpfer gefragt ist, ergibt sich allein aus der sorgfältigen Analyse der Aufgabenstellung. Ein guter Provider schlägt dem Auftraggeber nur die Manager vor, die für die zu bewältigende Aufgabe am besten geeignet sind. www.greenwellgleeson.de; www.flexibles-management.de GLOBALMANAGEMENT 6/ 08

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HEDGEFONDS

Die üblichen Verdächtigen STABILISATOR Die oft zu Unrecht gescholtenen Hedgefonds sind nicht, wie fälschlich angenommen, die Verursacher der Finanzkrise, sondern haben im Gegenteil Schlimmeres verhütet.

von Udo Rettberg ie reden viel – und sagen wenig. Die Opfer ihrer Beschimpfungen sind meist Hedgefonds und Private-Equity-Unternehmen. Ihrer Meinung nach sind diese modernen Finanzinvestoren – von deutschen Politikern als gefräßige Heuschrecken bezeichnet – Auslöser der ersten großen Finanzkrise dieses Jahrtausends. Dass ihre Meinung fragwürdig ist, interessiert weder die aufgeschreckt gackernden Politiker noch die anderen „kritischen Geister“, die mit Halbwissen ihr fragwürdiges Urteil über Hedgefonds fällen. Hinzu kommt, dass deutsche Wirtschaftsmedien der Hedgefonds-Branche in den vergangenen Monaten fälschlicherweise eine große Krise andichteten. Die Wahrheit sieht anders aus. „Sie agieren auf den Finanzmärkten neben zahlreichen anderen Akteuren und haben die aktuelle Finanzkrise weder verursacht noch maßgeblich dazu beigetragen“, analysiert Frank Dornseifer, Leiter Recht und Policy im Bundesverband Alternative Investments. Im Gegenteil: Oh-

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ne die Risikobereitschaft dieser innovativ agierenden Kapitalsammelstellen hätte die Kreditkrise noch wesentlich mehr Opfer gefordert. Nur wenige Betrachter haben verstanden, dass Banken die Finanzkrise verursachten und Hedgefonds der Stabilisator auf den hierdurch explosiven Märkten waren. Allerdings konnten sich auch diese modernen Finanzinvestoren in den vergangenen Quartalen nicht völlig freischwimmen, als es darum ging, möglichst ungeschoren durch die Subprime-Krise zu kommen. Hedgefonds bekannter global tätiger Finanzhäuser wie Goldman Sachs und Bear Stearns waren nach falschen und fragwürdigen Anlageentscheidungen mit hohen Verlusten arg ins Schlingern geraten. Von dem damit für eine gewisse Zeit einhergehenden Vertrauensverlust in der Gesamtbranche ist inzwischen allerdings kaum mehr etwas zu spüren. Hedgefonds – sie werden auch als die Königsdisziplin der Kapitalanlage bezeichnet – erfreuen sich vor allem aufseiten institutioneller Investoren wieder eines zunehmenden Interesses.

Nach Berechnungen der Fachorganisation HedgeFund Intelligence (HFI) ist das von diesen Akteuren verwaltete Vermögen im Jahr 2007 trotz der Subprime-Krise um 27 Prozent auf 2,6 Billionen US-Dollar gestiegen. Institutionelle Investoren (Versicherungen, Pensionskassen, Vermögensverwaltungen und Family Offices) haben mehr Geld in solche alternativen Investments wie Hedgefonds umgeleitet. Hinzu kommt, dass der Bundesverband Alternative Investments – die Standesorganisation der Branche – angekündigt hat, mit Vertretern der hiesigen Branche in eine Diskussion über die in Großbritannien geltenden Transparenz-Standards einsteigen zu wollen. Dies dürfte das Vertrauen in diese Anlageklasse in Deutschland voraussichtlich noch weiter steigern. „Hedgefonds sind in diesen turbulenten Zeiten ein stabilisierendes und Risiko reduzierendes Element im Gesamt-Portefeuille von Anlegern“, sagt Klaus Martini, Global Chief Investment Officer der Deutschen Bank. Wegen der erhöhten Unsicher-

VERTEIDIGER Frank Dornseifer, Leiter Recht und Policy im Bundesverband Alternative Investments, nimmt die Hedgefonds in Schutz.


HEDGEFONDS

WEITERE INFORMATIONEN UNTER: • www.bvai.de • www.nomura.com • www.altrus.de/products

GLOBALMANAGEMENT

heiten im Hinblick auf die Entwicklung der US-Wirtschaft und der Inflationsraten empfehle sich für Anleger heutzutage eine höhere Gewichtung von Hedgefonds im Portefeuille, so Martini weiter. Die aktuellen Ertragszahlen der globalen Hedgefonds-Branche rechtfertigen Martinis Sicht der Dinge durchaus. „Hedgefonds-Manager haben auch im Jahr 2007 einen exzellenten Job gemacht“, erklärt Neil Wilson von HedgeFund Intelligence im Hinblick darauf, dass diese Anlageklasse besser als Aktien abgeschnitten hat. Denn im Jahr 2007 kletterten die populären Hedgefonds-Indizes um durchschnittlich rund acht Prozent deutlich stärker als die weltweit bekannten Aktienindizes. Danach allerdings ging es mit den Anlageresultaten der Hedgefonds-Branche für einen Zeitraum von drei Monaten deutlich bergab, bevor im April dann die Ertragswende einsetzte. Bekanntlich fühlen sich Hedgefonds-Manager in turbulenten Börsenzei-

ten am wohlsten, weil sie hier ihre einmalige Expertise nutzen können, mit unterschiedlichen Anlageinstrumenten sowohl auf steigende wie auch auf sinkende Kurse zu setzen. „Unser CS / Tremont-Hedge-Fund-Index hat sich im Monat Mai 2008 wieder um zwei Prozent verbessert“, streicht Oliver Schupp, Präsident der Credit Suisse Index Co in New York die Vorzüge heraus. Tatsächlich setzt die Branche jene Erholungsphase fort, die dem genannten Index bereits im Monat April ein leichtes Plus von 0,57 Prozent beschert hatte. Damit wurden die durch die Subprime-Krise im ersten Quartal 2008 entstandenen Verluste inzwischen wieder mehr als ausgeglichen, denn für die ersten fünf Monate weist der Index ein Plus von 0,52 Prozent auf. Dies heißt konkret: Hedgefonds haben in diesem Jahr wesentlich bessere Renditen als die wichtigsten Anlageklassen – Aktien und Anleihen – abgeworfen.

Wer als Anleger vom Fachwissen der „Börsen-Superhirne“ profitieren will, kann in Deutschland zwischen zahlreichen Möglichkeiten wählen. Er kann zwar offiziell keine als riskant geltenden SingleHedgefonds kaufen, doch steht ihm der Weg zu den weniger riskanten Hedgefonds-Dachfonds offen. Dabei muss er bedenken, dass Dachfonds allerdings normalerweise eine wenig attraktive Gebührenstruktur aufweisen. Darüber hinaus bieten sich Möglichkeiten für Investments in Hedgefonds-Zertifikate wie das „Thames River Warrior II Zertifikat“, das Zugang zu einem Dachfonds-Manager bietet, der während der vergangenen fünf Jahre zu den erfolgreichsten auf dem Markt gehörte. Und last but not least haben Anleger die Möglichkeit zur Positionierung im Hedgefonds-Markt, indem sie Aktien von Hedgefonds-Unternehmen wie Man Group plc, Fortress oder Partners Group an den Börsen erwerben.

Vorreiterrolle WACHSTUM SHS unterstützt junge Unternehmen bei der Expansion. Herr Leonhardt, Sie legen gerade Ihren dritten Wachstumskapital-Fonds auf. Wie ist die Situation junger Unternehmen in Deutschland? Es gibt immer noch einen Engpass an Kapital für junge, innovative Unternehmen. Wir investieren mit unserem neuen Fonds vor allem im Bereich Medizintechnik und Life Sciences. Da gibt es viele Unternehmen mit sinnvollen neuen Produkten und Dienstleistungen.

Sie sind aber systematisch unterfinanziert. Wir helfen den Unternehmen bei der Markterschließung und beim Wachstum. …und tun damit etwas Gutes? Zumindest ist es ein Investment mit Hand und Fuß. Wir haben bis jetzt 40 Millionen Euro eingesammelt. Bis Ende nächsten Jahres soll der Fonds auf rund 70 Millionen wachsen. Für vermögende Familien und institutionelle Investoren ist das sicherlich eine sinnvolle Angelegenheit. Weitere Informationen finden Sie unter: www.shsvc.net

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Den unvollständigen Verkaufsprospekt sowie den entsprechenden Nachtrag, der die allein maßgeblichen Zertifikatsbedingungen enthält, können Sie kostenlos bei BNP Paribas Securities Services, Grüneburgweg 14, 60322 Frankfurt am Main, anfordern. Emittentin: Nomura Bank International plc.

Thames River Warrior II Zertifikate Zugang zu einem der erfolgreichsten Dach-HedgefondsManager der letzten fünf Jahre

Mischung aus bewährten Strategien und innovativen Ideen

Chance auf exzellente risiko-adjustierte Renditen

WKN A0LU69

0180 2 118 803

www.altrus.de


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