VISAVIS GlobalManagement 09/2008 - Made in Germany

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15.10.2008

10:10 Uhr

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Eine Sonderveröffentlichung der

VISAVIS-Verlagsgesellschaft

mbH im Handelsblatt • Ausgabe 9/ 08

GLOBAL MANAGEMENT

WELTMARKTFÜHRER

Deutsche Unternehmen bleiben auch 2008 Exportweltmeister Zählt die Exportwirtschaft zu den Gewinnern der Globalisierung?

WALLONIE Attraktive Fördermittel schaffen Standortvorteile

GEOINFORMATIONEN Besser in Vertrieb und Marketing

EXPORTFACTORING Liquidität der Kunde im Ausland sichern


INHALT

INHALT

Metropole Bremen

Magazin

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Editorial, Anlegen in der Krise, Suche nach Führungskräften

Bremen ist nicht nur für die Bremer Stadtmusikanten und kunstvolle Hanse-Architektur bekannt. Es bietet Unternehmen aus aller Welt Fachkräfte, hervorragende Anbindung und Förderung.

Geomarketing Standort Deutschland

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Deutschland behauptet sich nicht nur als Exportweltmeister. Auch als bevorzugter europäischer Standort für zentrale Unternehmensfunktionen ausländischer Investoren ist das Land interessant.

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Holz ist einer der globalsten Rohstoffe überhaupt. Zu jeder Zeit und überall auf der Welt wurde dieser natürliche Rohstoff verwendet. Im Zuge der Globalisierung steht er vor einer Renaissance.

Natürlichkeit

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Regenerierbare Baustoffe haben zur Zeit Hochkonjunktur. Mit Platten aus natürlichen Gipsfasern werden umweltverträgliche Eigenschaften und eine gute Anwendbarkeit erfolgreich miteinander kombiniert.

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Digitalisierung

In vielen Unternehmen haben sich die geliebten Aktenordner gehalten und stapeln sich teilweise bis zur Decke. Ein digitales Dokumentenmanagement spart nicht nur Zeit sondern, schont auch die Umwelt.

Exportfactoring

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Unternehmen (Exporteure) nehmen dabei Leistungen eines (inländischen) Factors in Anspruch. Dieser wickelt das Geschäft entweder direkt oder unter Beteiligung eines Korrespondenzpartners in den jeweiligen Ländern ab.

IMPRESSUM

Wallonie

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Die Wallonie hat einen grundlegenden Strukturwandel vollzogen. Nach dem Niedergang der Schwerindustrie stellt sich der belgische Landesteil nun als eine boomende Region vor.

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GLOBALMANAGEMENT 9/ 08

TECHNOLOGIE AMA-Exportstudie zur Sensorik 2008 zeigt deutliche Veränderungen im Ranking der Zielländer.

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Geoinformationen spielen eine immer stärkere Rolle als Grundlage für Wirtschaft und Politik. 80 Prozent aller Entscheidungen im öffentlichen und privaten Leben haben einen räumlichen Bezug.

Globale Rohstoffe

Schlüsselstellung

Verlagsanschrift: Auguststraße 19-29, 53229 Bonn; Tel.: 02 28/ 3 07 94-0, Fax: 02 28/ 3 07 94-10, Vanity: 07000 / visavis, E-Mail: visavis@visavis.de, http://www.visavis. de; Chefredaktion: Wolfgang Haselbauer; Geschäftsführer: Bernhard Haselbauer. Verbreitete Auflage: 103.000 Exemplare. 103.000 Exemplare liegen der Abo-Auflage des Handelsblattes bei. ISSN: 0942-8615

Sensorik, das heißt elektronisches Messen und Schalten von nichtelektrischen Größen, ist in Deutschland eine sehr starke Branche mit etwa 30 Prozent Weltmarktanteil. Sie hat eine Schlüsselstellung in der gesamten produzierenden Industrie, denn für jede Form der Automatisierung braucht man qualifizierte Messwerte. Die direkte Exportquote der deutschen Sensorik beträgt etwa 35 bis 40 Prozent. Im Jahr 2005 hat der AMA Fachverband für Sensorik e. V., Göttingen, seine erste Exportstudie für die Hersteller von Sensorik, Mess- und Prüfsystemen erstellt. Jetzt wurde die Studie wiederholt, und es ergaben sich – auf der statistischen Basis einer „Marktabdeckung“ von circa zehn Prozent – deutliche Verschiebungen in den aktuellen Exportaktivitäten der deutschen Hersteller von Sensorik sowie auch im Ranking der Zielländer. Überraschenderweise sind die Exporte in die USA laut Hochrechnung von ca. 920 Mio. Euro (2004) auf ca. 655 Mio. Euro (2007) zurückgegangen. An erster Stelle im Ranking der deutschen Hersteller lagen 2007 Österreich und die Schweiz mit deutlichen Zuwachsraten. Bei der Hochrechnung der Exporte nach China von 2004 bzw. 2007 zeigt sich ebenfalls ein rückläufiges Ergebnis. Die Studie ist zum Download auf der AMA-Website abgelegt: http://www.ama-sensorik.de/media/downloads/8/2008_exportstudie.pdf


MAGAZIN

Anlegen in der Krise In der chinesischen Schriftsprache steht das Symbol für Krise noch für eine weitere Bedeutung: Chance. Daher stellt sich die Frage, welche Chancen können Anleger aus der aktuellen Finanzkrise ziehen? Eine klassische Anlageform ist Gold. Es empfiehlt sich immer auch Gold im Portfolio zu haben, doch ist es aufgrund seines schwankungsanfälligen Preises eher etwas für langfristige Anlagen. Im Moment lohnt es sich, sein Geld in Tages- und Fest-

geldkonten anzulegen. Die garantierten Zinsen sind in den letzten Wochen gestiegen. Bei größeren Geldmengen empfiehlt sich eine Mischung der Anlageformen. Eine Alternative sind Bundeswertpapiere. Die Renner unter den Staatsanleihen sind derzeit Tagesanleihen, da sie täglich handelbar sind und keinem Kursrisiko unterliegen. Kauf und Verkauf erfolgen direkt über die Finanzagentur und es fallen keine Gebühren an.

Der passende Kandidat PERSONALBERATUNG Mit Spezialisten auf der Suche nach Führungskräften. Globale Märkte unterliegen veränderten Rahmenbedingungen und einem verschärften Wettbewerb. Stabilität und Kontinuität in diesem Umfeld zu schaffen, ist eine echte Herausforderung für Führungskräfte. International agierende Unternehmen sind auf der Suche nach den Lenkern der Zukunft, um langfristig Erfolg zu sichern. Dabei greifen sie zunehmend auf Personalberater zurück, die Marktführer in einem klar definierten Wissensbereich sind. Greenwell Gleeson ist spezialisiert auf die Suche und Auswahl von Kandidaten/innen für die Disziplinen Finance & Accounting sowie Sales & Marketing. „Wir recherchieren tief und detailliert und warten nur mit Top-Kandidaten auf“,

erklärt Harald Heil, Geschäftsführer von Greenwell Gleeson Deutschland das Erfolgsrezept des Consulters. „Wir präsentieren die Besten, da wir die Spreu vom Weizen trennen, bevor der Kandidat über die Türschwelle des Kunden tritt.“ Fachliches Know-how, hohe Marktdurchdringung, ein persönliches Interview mit Profilabgleich des Kandidaten und ein detailliertes Briefing zu Umfeld, Position und Aufgabengebiet im neuen Unternehmen sind Garant für ein erfolgreiches Recruitment. Ein hoher Qualitätsstandard wird nur von hochprofessionellen und spezialisierten Insidern wie Greenwell Gleeson und einer langjährigen internationalen Erfahrung gesichert. www.greenwellgleeson.de

Fälschungssichere Rückverfolgbarkeit FARBCODES Vertrauensverluste der Verbraucher in das Produkt werden durch rechtssichere Kodierungen vermieden.

Im Zuge der Globalisierung werden Vertriebswege im internationalen Handel immer komplexer. Parallel steigt die Markenund Produktpiraterie kontinuierlich an. Eine Kennzeichnung mit Traceability-Codes alleine reicht nicht aus, um die Echtheit der Waren zu gewährleisten. Daher bietet die 3S Simons Security Systems GmbH spezielle Branchenlösungen an, welche die Fälschungssicherheit auf der Basis des weltweit kleinsten Mikro-Farbcodes Secutag mit den logistischen Vorzügen der TraceabilityCodes kombinieren. Sowohl der Mikro-Farbcode als auch der Traceability-Code, zum Beispiel Barcode, Data-Matrix oder RFID, werden wahlweise auf die primäre oder sekundäre Verpackung, auf Etiketten und Verschlussmarken oder direkt auf das zu sichernde Produkt aufgebracht. Informationen zur Supply Chain des Produkts sind aufgrund des Traceability-Codes weltweit in Datenbanken abrufbar; die Originalität der Ware lässt sich leicht anhand des Secutag-Codes überprüfen. Die Farbcodes der 3S GmbH sind problemlos in den Produktionsablauf implementierbar und für jeden Hersteller, Händler, Zoll, Kriminalpolizei und auch vom Endverbraucher einfach zu überprüfen. www.3SGmbH.com GLOBALMANAGEMENT 9/ 08

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DEUTSCHLAND

Im Herzen Europas BELIEBT Der Wirtschaftsstandort Deutschland ist für viele ausländische Investoren interessant. Vor allem amerikanische Unternehmen schätzen die guten Rahmenbedingungen hierzulande.

von Jens Kutschick

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eutschland behauptet sich auch 2008 wieder als Exportweltmeister und verweist den schärfsten Verfolger China erneut auf Platz zwei. Das Prädikat „Made in Germany“ ist nach wie vor ein Erfolgsgarant. Eingeführt von den Engländern im 19. Jahrhundert als Schmähung deutscher Waren, entwickelte sich daraus schnell ein Gütesiegel für hervorragende Qualität, hohen Wissensstand und weltweite Standards. Kein Wunder also, dass deutsche Waren und Produkte weiterhin Exportschlager sind. Und weil sich dies weltweit herumgesprochen hat, ist Deutschland auch für ausländische Investoren längst ein bevorzugter europäischer Standort für zentrale Unternehmensfunktionen. Nach den Ergebnissen einer Umfrage der American Chamber Germany (Am Cham), die jährlich unter den etwa 3.000

INVESTITION Fred B. Irwin, Präsident der American Chamber Germany, ist fest von der Attraktivität des Standorts Deutschland überzeugt.

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Mitgliedern der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer durchgeführt wird, hat sich die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland für amerikanische Unternehmen wie z.B. Opel, ExxoMobil, Ford, General Electric, IBM kontinuierlich verbessert. Langfristig rechnen die in Deutschland engagierten US-Unternehmen mit einer positiven Entwicklung bei Umsatz, Beschäftigtenzahlen und Investitionen. Für über 50 Prozent der befragten amerikanischen Unternehmen ist die Bundesrepublik der Investitionsschwerpunkt in Europa. Der Standort Deutschland überzeugt die Amerikaner vor allem durch die Spitzenposition in Forschung und Entwicklung, hochqualifizierte Arbeitskräfte und die hervorragend ausgebaute Infrastruktur. Sinkende Arbeitslosenzahlen und die gute Entwicklung der Konjunktur sind weitere wichtige Kriterien, die für Investitionen in den Standort Deutschland sprechen. Die Exportüberschüsse tragen maßgeblich zum Wirtschaftswachstum bei, stärken damit die globale Wettbewerbsposition der Unternehmen und sichern darüber hinaus Arbeitsplätze.

Vom Standort Deutschland ist seit 20 Jahren auch der amerikanische ComputerHersteller Dell überzeugt. Seit 1988 ist das amerikanische Unternehmen in Deutschland tätig. Im Jahr 2005 eröffnete Dell in Halle im Bundesland Sachsen-Anhalt seine zweite deutsche Niederlassung und beschäftigt deutschlandweit über 1.200 Mitarbeiter. „Wir bieten Firmen, die eine Niederlassung in Deutschland gründen möchten, durch verschiedene Maßnahmen Unterstützungen, z. B. durch sachbezogene Publikationen, Fachseminare und Workshops in ganz Deutschland sowie gezielte Vermittlung von Kontakten auf allen Management-Ebenen“, berichtet Fred B. Irwin, Präsident der Am Cham Germany, über die Unterstützung amerikanischer Investoren. In der DeutschAmerikanischen Handelskammer sind Unternehmen aus allen Branchen vertreten. Dabei zeichnet sich nach Angaben von Fred B. Irwin ein deutlicher Trend ab: In den letzten Jahren investierten vor allem Firmen aus den Branchen IT-Lösungen, Anwendungssoftware, Maschinenbau und Medizintechnik in den Standort Deutschland.


DEUTSCHLAND

Zwanzig Jahre Dell in Deutschland WIRTSCHAFTSSTANDORT 1988 stellte Michael Dell seine Rechner erstmals in Deutschland vor – und mit ihnen seine Idee des Direktvertriebs. Zwanzig Jahre später ist sein Unternehmen in Deutschland der drittgrößte Computerhersteller und beschäftigt hierzulande rund 1.200 Mitarbeiter.

ENTWICKLUNG Die tra gbaren Computer der 80erJahre sahen noch ein wenig klobig aus. Mittlerweile ist neben der Rechenleistung auch das Design wichtig.

Der neue PC kostete zwar rund zwei Monatsgehälter, war dafür aber richtig gut ausgestattet: mit einem schnellen 80286erProzessor, komfortablen 1 MB RAM und einer riesigen 40-MB-Festplatte. Der junge Mann, der ihn im September 1988 in Frankfurt vorstellte, war erst 23 Jahre alt, hatte aber in den USA schon Furore gemacht: Michael Dell brachte seine PCs samt einem revolutionären Vertriebsmodell endlich auch nach Deutschland. Im Unterschied zu allen anderen PC-Herstellern verkaufte Dell seine Computer nämlich nicht über den Handel, sondern ausschließlich direkt. Dieses Konzept ist noch immer das Rückgrat des DellVertriebs, auch wenn das Partnergeschäft heute eine weitere wichtige Säule darstellt. 1988 suchte die PC-Technologie noch ihre Position in einer IT-Welt, in der Großrechner und „Mittlere Datentechnik“ den Ton angaben. PCs wurden nicht so ganz ernst genommen und hatten daher im Rechenzentrum noch nichts zu suchen. Der Markt aber wollte die flexibleren PCs, wenn auch erst mal nur für Wordstar, Lotus 1-2-3 und dBase. Nachdem sich ab 1981 mit dem IBM-PC ein Industrie-Standard etabliert hatte, war die neue Technologie nicht mehr aufzuhalten. Nun wollte jeder dabei sein:

Wang, NEC, NCR, Olivetti, Unisys, Nixdorf, DEC, Tandon, Zenith, Phillips, Ericsson, Epson, Bull oder Commodore. Die folgende Konsolidierung des PCMarktes machte jedoch auch vor solchen klangvollen Namen nicht halt. Zuerst verschwand alles, was nicht „kompatibel“ zum Standard war. In den 90er-Jahren traf es dann vor allem die Hersteller, die mit der rasanten technischen Weiterentwicklung bei einem gleichzeitigem Preisverfall nicht mehr mithalten konnten. Zu denen, die sich im Markt behaupten konnten und die den Schritt in die IT-Profiliga und damit ins Rechenzentrum schafften, gehört Dell. Heute ist das Unternehmen weltweit die Nummer zwei unter den PCHerstellern und hat sich auch in Deutschland, dem wichtigsten IT-Markt in Europa, etabliert. So liegt Dell hierzulande auf Platz drei, bei Commercial Desktops und Notebooks sogar auf Platz eins. Um auch weiter zu wachsen, hat Dell kräftig in den deutschen Markt investiert: Im September 2005 eröffnete Dell seine zweite deutsche Niederlassung in Halle (Saale). Von hier aus betreut der Computerhersteller Kunden des Mittelstandes und der öffentlichen Hand und leistet den Support für die deutschen Unter-

nehmenskunden, während sich die Niederlassung in Frankfurt am Main auf Großkunden und global agierende Unternehmen konzentriert. Im Juni 2006 stellte Dell seinen tausendsten Mitarbeiter in Deutschland ein; seither ist die Zahl der Beschäftigten bei Dell Deutschland auf nunmehr rund 1.200 gestiegen. In einer jungen Industrie, in der ein schneller Wandel zu den Geschäftsgrundlagen gehört, sind 20 Jahre schon eine Ewigkeit. Für den Preis des ersten deutschen DellPCs würde man bei Dell heute glatt zehn Einstiegssysteme bekommen. Wie sehr sich die IT-Welt seit 1988 verändert hat, lässt sich aber nicht nur an den Preisen, an der Technik oder an den Mitarbeiterzahlen ablesen. Bei Dell denkt man mittlerweile auch über breitere Themen nach, so etwa über die Reduzierung der ausufernden Komplexität der IT oder der durch die IT verursachten Umweltbelastung. Auch hier ist Dell Vorreiter und arbeitet beispielsweise bereits heute zu 100 Prozent CO2-neutral. Auch setzt Dell konsequent auf energiesparende Rechner – 1988 hätte sich dafür kaum jemand interessiert. In den letzten zwanzig Jahren hat sich also nicht nur technologisch viel bewegt. www.dell.de GLOBALMANAGEMENT 9/ 08

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Claudia Hautumm / PIXELIO

PARALLELWELT Trotz der fortschreitenden Digitalisierung im modernen Büro hat sich die Papierwelt beharrlich gehalten.

Zwei Welten – wenn Datei auf Papier trifft DIGITALISIERUNG Zwar ist schon lange vom „papierlosen Büro“ die Rede, aber wie sieht es in der Wirklichkeit aus: Ist es Realität oder bloßes Wunschdenken? Während der Computer das Symbol für die neue, digitale Welt ist, halten viele Unternehmen weiter am geliebten Aktenordner fest.

Büroschreibtische, vollgepackt mit Aktenordnern, Notizblöcken und aufgeschichteten Papierblättern – so sah üblicherweise die alte Bürowelt aus. Dieses Bild hat sich mit Einführung der Digitalisierungstechnologie weltweit verändert. Neben der alten Papierwelt hat sich sukzessive eine Parallelwelt breitgemacht. Stellvertretend für die neue Parallelwelt steht nunmehr in fast jedem Büro ein Personal Computer (PC) – ein Symbol für die Digitalisierung. Historisch frühe Beispiele für die Digitalisierung waren Universalcodes, wie die Brailleschrift oder das Morsen Anfang des 19. Jahrhunderts. Mit dem 1938 fertig gestellten elektrisch angetriebenen mechanischen Rechner Z1 setzte Konrad Zuse einen Meilenstein in der Evolutionsgeschichte der Digitalisierung. Weitere Entwicklungsschritte folgten, bis Mitte der 70er-Jahre der erste industriell hergestellte PC in den USA präsentiert und kommerziell eingesetzt wurde. Die digitale Textverarbeitung stellte eine immense Erleichterung für alle Menschen dar, die mit der Aufbereitung von Informationen beschäftigt waren. Durch die Vernetzung von PCs, zunächst innerhalb eines Gebäudes, dann landes- und schließlich weltweit, konnten Informationen übermittelt werden. Der Austausch von E-Mails von einem bis ans andere Ende der Welt per Mausklick war ein Quantensprung in der Kommunikationsgesellschaft.

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Der Computer steht stellvertretend für die neue digitale Welt. Daneben hat sich jedoch in vielen Unternehmen immer noch die alte Papierwelt beharrlich gehalten. Diese beiden Welten weisen einen Medienbruch auf, der oftmals eine Ursache für Fehlerquellen ist. Naheliegend wäre demnach, eine Medienreinheit herzustellen und die digitale Welt auch dort zu schaffen, wo Papier in großen Volumina noch eine Rolle spielt. Mit der Digitalisierung solcher Papiersammlungen wäre die Fortsetzung der bereits bestehenden digitalen Welt gegeben. Für diesen Prozess gibt es Dienstleister, die das Digitalisieren zu ihrer Kernkompetenz erhoben haben. Entscheidend bei der Auftragsvergabe ist die Wahl eines hochprofessionellen, zuverlässigen Partners. Auch international tätige Firmen, die sich im deutschen Markt etablieren wollen, können die Möglichkeit nutzen, ihr Dokumentenmanagement einem hiesigen Dienstleister zur Digitalisierung zu überlassen. Die Integration der elektronisch gespeicherten Daten in die jeweiligen Workflowsysteme – wohin auch immer über den Globus verteilt – erfolgt tagesaktuell und minutenschnell. Für den Outsourcing-Auftrag zur Digitalisierung der gesamten Eingangspost hat sich T-Mobile Deutschland einen hochprofessionellen Partner an die Seite geholt: Mit ihrer Servicemarke Vivento Digital Services (VDS) übernimmt die Vivento Custo-

mer Services (VCS) nunmehr die Posteingangsbearbeitung der T-Mobile in elektronischer Form. Das Volumen, das deutschlandweit insgesamt für T-Mobile digitalisiert wird, beläuft sich auf etwa sechs Millionen Dokumente pro Jahr. Die Leistung der VDS beinhaltet, jedes Dokument binnen zwei Stunden als Datei beim Sachbearbeiter bereitzustellen. Ein wesentliches Anforderungsmerkmal ist die strikte Einhaltung der Datenschutzbestimmungen sowie die fachliche Qualifikation und absolute Vertrauenswürdigkeit des Personals, da es sich bei der Eingangspost um hochsensible Daten handelt. Die Übertragung der Posteingangsbearbeitung an die VDS resultiert in signifikanten Vorteilen für den Kunden: Bündelung der Ressourcen an einem bundesweit zentralen Posteingang und Raumersparnis, denn riesige Posträume können profitabler genutzt oder abgemietet werden. Zudem ist der schnelle Zugriff auf die gesamte Eingangspost von jedem Arbeitsplatz aus möglich. Das führt insgesamt zu Kostensenkungen, mehr Effizienz und besserem Workflow. Führen all diese Vorteile nun dazu, die alte Papierwelt zu verbannen und eine Medienreinheit in den Büros herzustellen – oder bleibt das papierlose Büro eine Wunschvorstellung? Ausgehend von den Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte dürfte eine Prognose schwierig sein. Infos unter: www.vivento-ds.de; www.vivento-cs.de


TITELTHEMA

Alleinstellung durch Innovationen WELTMARKTFÜHRER Die deutsche Wirtschaft hat wie kaum eine andere Volkswirtschaft von der Globalisierung profitiert. Der Erfolg deutscher Unternehmen ist weltweit beeindruckend.

MADE IN GERMANY

von Dirk Gieschen

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iese positive Meldung mögen die Pessimisten kaum glauben: Deutschland bleibt auch 2008 Exportweltmeister. Und für 2009 steht beim Ausfuhrwert sogar der Sprung über die BillionenGrenze an. Während die weltweite Finanzkrise die Medien beherrscht, machen Deutschlands Unternehmen weiterhin einfach ihre Hausaufgaben. Worauf basieren eigentlich diese Erfolge und gehört Deutschland allen Unkenrufen zum Trotz doch zu den Gewinnern der Globalisierung? Es sieht so aus. Vor der Globalisierung wird im politischen Raum zwar oft gewarnt wie vor zwielichtigen Freunden. Die Wissenschaft ist sich jedoch einig: „Die deutsche Wirtschaft hat wie kaum eine andere Volkswirtschaft von der Globalisierung profitiert“, lautet das klare Urteil des renommierten Strategiespezialisten Prof. Dr. Arnold Weissman von der FH Regensburg. Prof. Dr. Bernd Venohr, Inhaber des Lehrstuhls für strategisches Management an der FHW Berlin, geht sogar noch ein Stück

weiter: „Deutschland ist das einzige westliche Industrieland, das seine Weltmarktanteile dank der gestiegenen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in den letzten Jahren ausbauen konnte. Wir stehen als Wirtschaftsnation also nicht am Abgrund, sondern gehören neben China mit zu den Profiteuren der Globalisierung.“ Der Management-Professor wirft den Kritikern der Globalisierung ein eingeschränktes Urteilsvermögen vor: „Deutschland leidet an einer Art Wahrnehmungsstörung, was die eigene Wirtschaftsstärke anbelangt. Als Konsument nimmt man gern die Vorteile der Globalisierung in Kauf, als typischer Arbeitnehmer empfindet man stärker die Nachteile. In einer Nettobetrachtung sind deutsche Unternehmen klare Globalisierungsgewinner.“ Bleibt die Frage, ob der Standort Deutschland dann so schlecht ist, wie er in der öffentlichen Diskussion aussieht. Professor Weissman relativiert die Chancen in der Tat etwas: „Je geringer der Lohnanteil an den Gesamtkosten und je anspruchsvoller die Tätigkeit, umso sinnvoller ist ein Arbeitsplatz in Deutschland.“ Diese Proble-

me sind aus der politischen Diskussion hinlänglich bekannt: Lohnkostenunterschiede, verschärft durch arbeitsrechtliche Regelungen, motivieren viele Unternehmen dazu, auch andere Standorte im internationalen Raum aufzubauen. Wie haben es die je nach Abgrenzung zwischen 1.100 und 1.500 deutschen Unternehmen aus einem vergleichsweise kleinen Heimatmarkt heraus geschafft, in ihrer Sparte die Weltmarktführerschaft zu erreichen? Die Palette reicht vom Großunternehmen wie dem Maschinenbaukonzern GEA, der mit 260 Unternehmen und 19.500 Mitarbeitern in 50 Ländern aktiv ist, bis hin zum Medizintechnik-Spezialisten Binder aus Tuttlingen, der als Technologieführer in seinem Segment mit 357 Mitarbeitern den Weltmarkt im Griff hat. So unterschiedlich die Unternehmensgrößen sind, so verschieden sind auch die Strategien im Einzelfall. Analysiert man die Erfolgsfaktoren der deutschen Weltmarktführer branchenübergreifend, dann wird klar, warum die Branchenspezialisten derart Druck in Sachen Qualifizierung machen. Im Gegensatz zum GLOBALMANAGEMENT 9/ 08

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TITELTHEMA

Unsichtbar und doch stets präsent TECHNOLOGIE Die Ansprüche an Produkte und Verfahren von Maschinenbauern sind sehr hoch. Sie sollen einfach zu bedienende Technik bieten und zugleich nachhaltiges Wirtschaften durch die Kombination von hoher Leistung mit schonender Verwendung der Produktionsressourcen ermöglichen.

Kaum jemand kennt sie – und doch wird unser Leben täglich durch sie beeinflusst: Die Rede ist von den Produkten der sogenannten „Hidden Champions“, also erfolgreichen Unternehmen, die selten im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen, deren Waren und Dienstleistungen aber „unsichtbar“ unseren Alltag prägen. Solch ein Unternehmen ist auch die GEA Group Aktiengesellschaft mit Hauptsitz in Bochum. Ob Kaffee, Bier oder Milch – fast immer ist bei deren Verarbeitung GEA-Technologie im Spiel. So wird beispielsweise weltweit etwa ein Drittel des Instantkaffees in Anlagen der GEA Group hergestellt. Bei Milch ist es jeder vierte Liter, der mit Equipment des Unternehmens gemolken oder weiterverarbeitet wird. Und jeder zweite Liter Bier dürfte zumindest durch eine GEA-Komponente geflossen sein. Doch der Bau von Getränke-Anlagen macht nur einen Bruchteil der GEA-Aktivitäten aus. Das Kerngeschäft der GEA Group umfasst die ganze Palette des Spezialmaschinenbaus mit den Schwerpunkten Prozesstechnik und Komponenten einschließlich Konzeption und Consulting. „En-

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GLOBALMANAGEMENT 9/ 08

gineering Excellence“ lautet das Motto. Und hier dreht sich alles um die beiden verfahrenstechnischen Grundprozesse Wärme- und Stoffaustausch. Maschinen und Prozesse der GEA Group erwärmen, kühlen, gefrieren, separieren, trocknen, dosieren und agglomerieren die unterschiedlichsten Stoffe und Stoffkombinationen. Einsatzbereiche sind vor allem die Nahrungsmittelwirtschaft, die chemische und petrochemische Industrie, die Energiewirtschaft, die Lufttechnik, der Schiffbau sowie Pharmazie und Kosmetikindustrie. „Engineering Excellence“ verlangt nach permanenter Innovation. Durch sie setzt die GEA den Benchmark der gesamten Branche. Weltweit ist der Technologiekonzern mit mehr als 260 Unternehmen in 50 Ländern aktiv. Durch die Diversifikation innerhalb der Kerngeschäfte, die Konzentration auf konjunkturresistente Märkte wie Lebensmittel und Energie sowie die Expansion in weltweite Wachstumsregionen schafft die GEA Group Stabilität und ein großes Wachstumspotenzial für die Zukunft. Und damit ist die GEA sehr erfolgreich: In praktisch allen ihren Absatzmärkten nehmen die Un-

ternehmen der GEA Group weltweit die Position eins oder zwei ein; in 90 Prozent der Geschäftsfelder zählt die GEA Group zu den weltweiten Markt- und Technologieführern. 19.500 Mitarbeiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2007 einen Umsatz von rund 5,2 Milliarden Euro. „Innovative Technologien sollen den Menschen Lösungen anbieten und Ressourcen schonen“, sagt Marc Pönitz, Pressesprecher des Unternehmens. Dieser Maxime fühlt sich GEA in hohem Maße verpflichtet. Das Unternehmen setzt daher alles daran, durch Engineering-Expertise umweltfreundliche und ressourcenschonende Innovationen zu ermöglichen. Stets gilt der Anspruch, die Grenzen des technisch Möglichen immer wieder neu zu überwinden. Die zentrale Rolle übernehmen dabei vor allem die Mitarbeiter des Unternehmens. GEA sucht daher permanent nach Menschen mit außergewöhnlichen Talenten. Sie werden besonders gefördert, damit sie außergewöhnliche Lösungen für ihre Kunden erbringen – kurzum „Engineering Excellence“ made by GEA. Weitere Informationen unter: www.geagroup.com


TITELTHEMA ARCHITEKTUR Der Firmensitz der GEA Group in Bochum spiegelt den Schwerpunkt des globalen Anbieters modernster Prozesstechnik wieder.

schärfsten Konkurrenten China gilt bei den meisten Unternehmern in Deutschland nach wie vor die Devise „Klasse statt Masse“. Das bedeutet, dass Klasse, im Sinne von laufenden Innovationen, kontinuierlich weiter entwickelt werden muss. Professor Venohr macht ganz klar deutlich: „Der langfristige Erfolg eines Unternehmens hängt davon ab, dass es ihm immer wieder gelingt, Alleinstellungsmerkmale aufzubauen, die zu weltweiten Wettbewerbsvorteilen führen. Diese müssen permanent gegenüber den Wettbewerbern verteidigt werden.“

Professor Weissman ergänzt: „Die erfolgreichen Unternehmen definieren ihre Märkte eng und haben oft die Technologieund Qualitätshoheit. Sie sind trotz ihrer technischen Kompetenz sehr nahe am Kunden und brechen durch Innovationen Regeln in ihren Märkten.“ Aber seinen Untersuchungen zufolge haben sie sich auch im Marketing richtig aufgestellt: „Typischerweise sind sie eher im Hochpreissegment angesiedelt. Sie haben Marken aufgebaut, die für diesen Standard stehen und als verdichtetes Leistungsversprechen von ihren

Kunden entsprechend positiv wahrgenommen wurden“, resümiert der erfahrene Betriebswirtschaftler. Erfolgreiche Mittelstands-Unternehmen sind im Übrigen nicht nur durch ihr weltweit einzigartiges Nischendasein führend. Meist kommt noch die spezielle Struktur als familiengeführtes Unternehmen oder die „Anders-als-die-Anderen“-Organisation hinzu. Vor allem sei es das in betriebswirtschaftlicher Hinsicht langfristige Denken, das zu einem anderen Stil der Unternehmenslenkung führt, betonen die beiden

Advertorial

Die gesamte Wertschöpfungskette im Blick GLOBAL SOURCING Warum die Kontrolle der gesamten Wertschöpfungskette unverzichtbar ist, erklärt Joachim Birnthaler, Geschäftsführer der TÜV SÜD Product Service GmbH. Welche Folge hat die Zunahme des weltweiten Warenverkehrs? Der weltweite Einkauf und die verteilte Produktion für globale Märkte führen zu einer sehr komplexen Wertschöpfungskette. Einerseits wächst die Welt immer weiter zu einem Markt zusammen, andererseits gelten für die verschiedenen Wirtschaftsregionen und für einzelne Länder immer noch eigene spezifische Gesetze, Richtlinien und Standards. Genauso unterschiedlich sind die Erwartungen, die Verbraucher auf verschiedenen Märkten und in verschiedenen Kulturkreisen an Produkte stellen. Was bedeutet das für die Unternehmen? Wenn Unternehmen ihre Produkte erfolgreich auf dem globalen Markt einführen und verkaufen wollen, müssen alle diese Faktoren berücksichtigt werden. Hinzu kommen neue Anforderungen an die Nachhaltigkeit der Produktion und die soziale Verantwortung von Unternehmen. Und natürlich müssen Hersteller, Händler und Importeure auch die Balance zwischen höheren Anforderungen und zunehmendem Preisdruck halten. Durch den Preisdruck aber wächst das Risik o, dass in der Produktion minderwertige Materialien eingesetzt werden und dass somit gefährliche Produkte auf den Markt k ommen können.

Wie lässt sich das vermeiden? Um negative Folgen des Global Sourcing zu vermeiden, müssen Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette im Blick haben und lückenlos kontrollieren. Dieser komplexe Prozess beginnt bei der Produktspezifikation und reicht über die Baumusterprüfung und die K ontrolle der Serienproduktion bis zur Überwachung der gesamten Logistikkette und der Auslieferung im Zielland. Die lückenlose Kontrolle ist nur mit einem umfassenden Qualitätsmanagement möglich, das entsprechendes Wissen und ein weltweites Netzwerk voraussetzt. Immer mehr Unternehmen nutzen dafür das Knowhow und die Erfahrungen von spezialisierten Prüfdienstleistern wie TÜV SÜD Product Service. Infos unter: www.tuev-sued.de WARENVERKEHR „Immer mehr Unternehmen nutzen das Know-how von spezialisierten Dienstleistern“, berichtet Joachim Birnthaler von der TÜV SÜD Product Service GmbH.


TITELTHEMA

Mit Technik Raum und Zeit überwinden GRENZENLOS Global Management im Gespräch mit Thomas Fichtner, Geschäftsführer der meetwise GmbH, über funktionale und effiziente Konferenztechniken als Erfolgsfaktor im Zuge der Globalisierung. Denn Telefonkonferenzen über Grenzen hinweg sind in vielen Unternehmen eine fast alltägliche Anforderung.

Bitte stellen Sie uns Ihr Unternehmen vor, gehen Sie auf die Positionierung am Markt ein und erzählen Sie uns kurz von Ihrem geschichtlichen Background. Die meetwise GmbH ist ein im Dezember 2007 gegründetes sächsisches IT-Unternehmen mit Sitz in Chemnitz. Als Spezialist für „anwenderfreundliche hardwarebasierte Konferenztechnik“ helfen wir mit unseren Produkten vorrangig mittelgroßen und kleinen Unternehmen, die Effektivität von Meetings aller Art zu verbessern. Dazu zählen in erster Linie Telefonkonferenzen, aber auch Schulungen und kleinere Besprechungen, bei denen sich Teilnehmer aus der Ferne via Internet zuschalten. Wir bieten ein Standalone-Gerät an, mit dem die Bildschirminhalte in Echtzeit übertragen werden können. Welche Lösungen halten Sie für potenzielle Kunden bereit, die den Anforderungen einer globalen Meeting- und Konferenzwelt gerecht werden?

EINFACH Der meetwise reporter lässt sich wie ein Telefon leicht anschließen und bedienen. Zusätzliche Software oder IT-Kenntnisse werden nicht benötigt.

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Immer mehr Unternehmen arbeiten auf internationalem Parkett in global verteilten Teams zusammen. Niemand möchte sich im Vorfeld einer Online-Besprechung mit der Technik beschäftigen müssen, erst die Bedienung eines komplexen Systems erlernen oder sogar einen Administrator bemühen. Wir haben uns bei der Entwicklung des meetwise reporter an diesen Wünschen orientiert. Ähnlich einem Telefon kann der reporter unkompliziert angeschlossen bzw. bedient werden. Eine zusätzliche Software wird nicht benötigt. Lediglich zwei Kabelverbindungen müssen gesteckt werden. Dann ist der reporter betriebsbereit. Gehen Sie bitte auf die Vorteile und Alleinstellungsmerkmale Ihrer Lösungen ein. An erster Stelle steht für uns die Nutzerfreundlichkeit unserer Produkte, was ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis impliziert. Wie oft werden international angelegte Telefonkonferenzen einberufen, bei denen Sprach- und Kulturbarrieren überwunden werden müssen. Entscheidend für die Effektivität einer Telefonkonferenz ist meines Erachtens die Arbeit an ein und demselben Dokument. Der Schlüssel dazu liegt in einer erstklassigen, d. h. schnellen Bildschirmübertragung, bei der kaum Verzögerungen auftreten, sowie in einer ganz besonderen Einfachheit der Bedienung für den Kunden. Genau diesen Ansatz verfolgen wir mit unserem reporter. Zudem handelt es sich beim reporter um eine Einmalinvestition, bei welcher der Return on Investment (ROI) durchschnittlich nach einem halben Jahr erreicht wird. Im Fall einer Softwarelösung werden üblicherweise jährlich Nutzungsgebühren nach Anzahl der Konferenzen und der (festen) Teilnehmer berechnet. Eine weitere wichtige Eigenschaft vom reporter ist die Plattformunabhängigkeit. Es entsteht kein Installations- und Konfigura-

tionsaufwand, alle Betriebssysteme werden unterstützt, zusätzliche Softwaretools werden nicht benötigt. Die während der Konferenz übertragenen Daten werden vom meetwise reporter verschlüsselt. Die hierfür eingesetzte Technologie entspricht dem Bankenstandard. Mit welchen Entwicklungen rechnen Sie in den nächsten zwei bis drei Jahren in der ITK-Branche und wie positioniert sich Ihr Unternehmen in diesem Kontext? Was den Markt der Telefonkonferenzen betrifft, also Meetings mit mindestens einem entfernten Teilnehmer, hat das Wachstum gemessen an den Telefonminuten jährlich ca. 35 Prozent betragen – Tendenz steigend. Gleichzeitig nimmt die Wichtigkeit der konstruktiven Zusammenarbeit in Teams überproportional zu, denn Knowhow entsteht vorrangig durch die Zusammenarbeit von Spezialisten. Diese Spezialisten sind jedoch verschieden lokalisiert und auf die Einbindung durch sinnvolle Software- und Hardwaretools angewiesen, die wiederum den Anforderungen an Effektivität und Rentabilität genügen müssen. Informationen unter: www.meetwise.de/gm


UNTERSUCHUNG „Deutsche Weltmarktführer erwirtschaften ca. 40 Prozent der Gesamtexportleistung“, hat Professor Dr. Bernd Venohr analysiert.

Management-Professoren einhellig. „Aspekte wie Shareholder-Value und kurzfristige Gewinnoptimierung spielen eine völlig nachrangige Rolle“, so Professor Weissman. Eine ganz entscheidende Rolle bei der Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit spielt die Kontrolle aller in der Wertschöpfungskette eingebundenen Stationen. Egal, ob ein Fertigungsschritt im eigenen Werk oder beim Zulieferer realisiert wird, der Kostendruck darf nicht zu schlechten Ergebnissen führen. Joachim Birnthaler vom TÜV Süd Product Service GmbH beschreibt die

möglichen Gefahren und spricht sich für ein durchgängiges Qualitätsmanagement aus: „Durch den Preisdruck wächst das Risiko, dass in der Produktion minderwertige Materialien eingesetzt werden und dass gefährliche Produkte auf den Markt kommen.“ Das darf natürlich nicht passieren. „Die lückenlose Kontrolle ist nur mit einem umfassenden Qualitätsmanagementsystem möglich“, so Birnthaler weiter. Wer sich von Massenproduzenten abgrenzen will, darf die Priorität nicht bei „billig um jeden Preis“ setzen. Innovation

und Qualität sind untrennbare Erfolgsfaktoren, wenn Deutschland in Zukunft die führende Rolle auf den Exportmärkten behalten will. Für die Billigproduktion von reinen Massenprodukten ist Deutschland der falsche Standort. Wenn sich die gesamte Wirtschaft auf ihre Stärken konzentriert und die Politik hierfür die Rahmenbedingungen noch verbessert, ist weiterhin Licht am Horizont zu sehen. Der Export wird der wichtigste Motor für die deutsche Konjunktur bleiben. So wird Deutschland auch künftig von der Globalisierung profitieren.

Seit 25 Jahren weltweiter Technologieführer TRADITION Das Tuttlinger Familienunternehmen, die Binder GmbH, exportiert heute in über 120 Länder Simulationsschränke für Industrie und Wissenschaft. Die Faszination der Simulationsschränke entspringt der Frage „Was wäre, wenn…?“. Was passiert mit empfindlicher Kommunikationselektronik auf einem Weltraumflug zum Mars? Wie reagieren Schnupfenbazillen, wenn man sie unterschiedlichen Temperaturen aussetzt? Verändert sich der Lack eines Autos, wenn es durch die Sahara fährt? Seit 25 Jahren stellen Simulationsschränke von Binder mühelos das Klima der Wüste nach oder simulieren einen Flug ins All. Mit der Gründung der Binder Marketing Inc. in den USA wagte das Unternehmen den Schritt über den Atlantik. Weitere Niederlassungen folgten in Kuala Lumpur, Moskau und

Wolverhampton (England). Durch den Aufbau einer internationalen Vertriebsstruktur konnte Binder die Nachfrage der Märkte kundengerecht befriedigen. Neben den allgemeinen Zielen hat das Familienunternehmen aber eines nie vergessen: die Verantwortung gegenüber seinen Kunden. „Ein Unternehmen ist am Standort Deutschland erfolgreich, wenn Geschäftsleitung und Belegschaft mit Begeisterung zusammenarbeiten. Solange wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Teamgeist und Motivation haben, können wir optimistisch in die Zukunft blicken. Bei aller Bedeutung des Großen und Ganzen dürfen wir jedoch nie den Blick für den einzelnen Menschen verlieren“, betont der geschäftsführende Gesellschafter Peter M. Binder. Das Unternehmen ist, was Innovationen, Produktqualität und Wertschätzung der Mitarbeiter betrifft, ein echtes Familienunternehmen. Diese Kultur findet ihren Ausdruck in kompakten Strukturen, kurzen Wegen, flachen Hierarchien und zeigt sich in überdurchschnittlich guten Produkten. Jeder Vorschlag ist eine Chance, die Leistungsfähigkeit zu verbessern. Gute Ideen entstehen bei Binder Team täglich aufs Neue. Sie entwickeln sich aus dem konsequenten Dialog mit Kunden, Anwendern und Spezialisten und sind ein ständiger Herd der Weiterentwicklung. Mit der Bereitschaft, neue Wege zu gehen, nimmt Binder die Wünsche auf und setzt sie in technische Verbesserungen um. www.binder-world.de

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FINANZEN

Know-how und individuelle Lösungen FINANZIERUNGSBEDARF Global Management sprach mit Dr. Pia Schneider-Lademann, Geschäftsführerin der ForFact Exportfactoring GmbH, über die erheblichen Vorteile, die Factoring als attraktives Finanzierungsinstrument für grenzüberschreitende Geschäfte den Unternehmen bietet.

Welche Bedeutung hat Factoring als Finanzierungsinstrument für den Exportweltmeister Deutschland? Trotz guter Zuwachsraten im Exportfactoring werden nur circa zwei Prozent der deutschen Exporte über Factoring finanziert. Die Potenziale dieses Finanzierungsinstruments für das grenzüberschreitende Geschäft sind demnach bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Inwieweit unterscheidet sich denn die ForFact Exportfactoring von größeren Factoringgesellschaften, die vor allem Exportfactoring anbieten? ForFact ist als einziger Spezialanbieter in Deutschland für Export- und auch Importfactoring tätig. Wir verfolgen eine eindeutige Nischenstrategie und sind auf die Spezialbedarfe des internationalen Geschäfts

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fokussiert, sodass wir unseren Kunden besonderes Know-how und individuelle Lösungen bieten. Dabei arbeiten wir im Ein-Factor-Modell, halten also den direkten Kontakt nicht nur zu unseren Kunden, sondern auch zu den ausländischen Debitoren. Auf diese Weise können wir sehr flexibel die individuellen Anforderungen unserer Kunden im Umgang mit ihren Abnehmern berücksichtigen. Welche Factoringleistungen bieten Sie im Einzelnen an? Zu unseren Spezialprodukten zählen im Exportfactoring neben dem klassischen Ankauf offener Forderungen das Factoring akkreditiv- oder wechselgesicherter Forderungen und der Ankauf von Einzelforderungen, der sich zur Deckung unvorhergesehener oder einmaliger Liquiditätsbedarfe eignet. Auch dem Factoring einzelner Exportprojekte kommt eine wachsende Bedeutung zu, wobei wir auch die Besonderheiten weltbankfinanzierter Projekte oder die Anforderungen des Islamic Banking berücksichtigen können. Beim Importfactoring, das im Zuge der Globalisierung immer mehr an Bedeutung gewinnt, geht es um die Finanzierung der internationalen Beschaffung, für die ein Besteller eine neue und flexible Lösung sucht. In allen Fällen arbeiten wir ausschließlich im sogenannten offenen Full-Service-Verfahren, das heißt, dass wir das Debitorenmanagement übernehmen und das Factoringverhältnis dem Debitor offenlegen. Inwieweit ist Factoring für das Risikomanagement im Exportgeschäft sinnvoll? Wir übernehmen vollständig das Ausfallrisiko, das im Auslandsgeschäft zum Teil deutlich höher ist als in Deutschland. Außerdem verantworten wir das Debitoren-

management, an das länderspezifische Anforderungen gestellt werden müssen. Daneben sind Einfuhrbedingungen oder Besonderheiten im Zahlungsverhalten zu berücksichtigen, für die wir das nötige Knowhow liefern. Es liegen aber auch erhebliche – und oft unerkannte – Risiken in der Ausgestaltung der Liefer- und Zahlungsbedingungen im Exportgeschäft. Diese prüft ForFact Exportfactoring und optimiert sie gemeinsam mit dem Kunden. Im Factoring werden Branchen wie der Maschinen- und Anlagenbau oft ausgeschlossen. Wie steht ForFact hierzu? Grundsätzlich gibt es bei uns keine Branchenausschlüsse, sondern wir erarbeiten unternehmensspezifische Konzepte etwa im exportorientierten Maschinenbau. Daher sind unsere Kunden über viele Branchen breit gestreut. Wie sind Sie global aufgestellt? Unsere Tätigkeitsfelder liegen im Schwerpunkt außerhalb der westlichen EU z. B. im arabischen und asiatisch-pazifischen Raum, in Nordafrika sowie in den neuen Mitgliedsländern der EU. Spielen kulturelle Gegebenheiten in Ihrem Debitorenmanagement eine Rolle? Unsere Kundenbetreuer verfügen über spezielle Kenntnisse der Erfordernisse und Usancen in den Abnehmerländern. Dabei stimmen wir uns stets eng mit unseren Anschlusskunden z. B. im Mahnverfahren ab. Welche Voraussetzungen muss ein Unternehmen für ein Factoring mit der For Fact Exportfactoring erfüllen? Das Unternehmen sollte über eine gute Bonität verfügen und zuverlässig an seine Abnehmer liefern. Daneben ist wichtig, dass die Geschäfte nach deutschem Recht abgewickelt werden, und das jährliche Factoringvolumen sollte grundsätzlich mindestens bei 500.000 Euro liegen. www.forfact.de


FINANZEN

Alternative Finanzierungsform EXPORTFACTORING Auslandsmärkte bieten auch 2009 Wachstumschancen. Mit einem Factor im Rücken lassen sich Finanzierungsfristen im Exportgeschäft minimieren.

von Dirk Gieschen

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st das Konjunktur-Glas halb voll oder halb leer? Im Export stimmt auf jeden Fall die positive Variante „halb voll“, denn auf den Auslandsmärkten lassen deutsche Firmen weiterhin viele Chancen ungenutzt. Halbfertige Vertriebsnetze und vor allem die Angst, durch Zahlungsausfälle im Ausland Geld zu verlieren, verhindern die Ausnutzung der Potenziale. Und die gibt es reichlich, denn die aktuellen Daten bestätigen klar die Optimisten. Das Statistische Bundesamt meldete für 2007 einen Wert der Ausfuhren von 969 Milliarden Euro mit steigender Tendenz. Einen weiteren Anstieg erwartet auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK): „Die deutschen Im- und Exporte werden 2008 und 2009 zwar weniger stark wachsen als bislang, aber dennoch wieder einige Rekorde brechen“, so DIHK-Außenwirtschafts-Chef Axel Nitschke bei der Vorstellung der Außenhandelsumfrage. Seine Prognose: „Wir erwarten für 2009 noch einen Zuwachs von sechs Prozent nach sieben Prozent in diesem Jahr. Der deutsche Export wird im kommenden

Jahr die Schallgrenze von einer Billion Euro erreichen. Die Ausfuhren nach Frankreich sollen 2009 die 100-Milliarden-Euro-Marke knacken und der Überschuss in der Handelsbilanz wird erstmals 200 Milliarden Euro überschreiten.“ Folglich lockt der Export auch 2009 noch mit vielen Chancen. Doch viele Unternehmenslenker schätzen das Risiko der Vorfinanzierung als gefährlichste Hürde ein: „Bis wir im Ausland unser Geld bekommen, sind wir längst pleite. Dafür reicht unsere Liquidität doch nie aus“, so die häufige Befürchtung. Ganz unrecht haben die warnenden Stimmen nicht: Im europäischen Markt ist der durchschnittliche Zahlungsverzug in diesem Jahr nochmals um einen Tag auf nunmehr 17 Tage gestiegen, geht aus dem European Payment Index der Firma Intrum-Justitia hervor. Die Schwankungsbreite ist groß: Am längsten wartet man in Portugal (39,9 Tage über dem vereinbarten Zahlungsziel), Zypern (32,4 Tage) und Griechenland (27,4 Tage) auf sein Geld. Wenn die befragten Unternehmen angeben, dass sie auf 2,0 Prozent ihrer Forderungen ganz verzichten müssen, dann ist das natürlich nur die Spitze des Eisberges. Wen

es trifft, der verliert nämlich eine hohe Summe auf einen Schlag. Das bedroht schnell die Existenz des Unternehmens – für solide Kaufleute ein untragbares Risiko. Nicht nur für das Totalausfallrisiko gilt es eine Lösung zu finden. Die Beurteilung der Bonität der möglichen Abnehmer ist im Ausland ebenso schwierig wie die juristische Verfolgung von Außenständen. Das größte Hemmnis sind aber die landesüblichen, für deutsche Verhältnisse sehr langen Zahlungsziele. Sie liegen zwischen 60 und 120 Tagen. Damit wird der Exporteur zum Kreditgeber seiner Kundschaft. Das können viele Unternehmen nicht leisten, weil die Kapitaldecke ohnehin schon mager ist. Jede Umsatzausweitung führt aber naturgemäß schon zu einem höheren Liquiditätsbedarf. Deshalb lohnt es sich, für das Exportgeschäft moderne Finanzierungsalternativen zu prüfen. Ein Weg ist das Exportfactoring. Dabei kauft das Factoring-Unternehmen dem Exporteur die Forderungen unmittelbar nach der Lieferung oder Leistungserbringung ab. Das exportierende Unternehmen nimmt dabei die Finanzierungsleistungen eines meist inländischen Factors in Anspruch. Dieser wickelt das Geschäft GLOBALMANAGEMENT 9 / 08

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Moderne Dienstleistung für mehr Freiheit LIQUIDITÄT Der Einsatz von alternativen Finanzierungsdienstleistungen wird für mittelständische Unternehmen durch die gestiegenen Anforderungen an die Unternehmensfinanzierung immer wichtiger. Factoring ist vor diesem Hintergrund ein bedeutender Baustein für den Unternehmenserfolg.

VERBINDUNG Hongkong ist ein wichtiger und traditionsreicher Standort für den erfolgreichen Fernosthandel der Firmengruppe Jebsen & Jessen.

Im Hanseatic Trade Center auf Kehrwieder mitten im Hafen mit freiem Blick auf die dort ankernden Frachtriesen residiert das 1909 gegründete Hamburger Handelshaus Jebsen & Jessen. Es ist ein Blick, der sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft gerichtet ist. Denn aus dem ursprünglichen Zweck der Gründerväter Jacob Jebsen und Heinrich Jessen, die Einkäufe in Europa zu koordinieren und Verbindungen zur europäischen Industrie für die in China tätigen Firmen der Gruppe aufrechtzuerhalten, ist längst eine Außenhandelsgesellschaft mit einem Jahresumsatz von rund 250 Millionen Euro und direkten Geschäftsverbindungen zu Kunden und Lieferanten in mehr als 80 Ländern erwachsen. PORTRÄT PB FACTORING GMBH Die PB Factoring AG ist eine Tochter der Deutschen Postbank AG. Sie kauft schwerpunktmäßig kurzfristige Forderungen aus Warenlieferungen und Dienstleistungen gegenüber gewerblichen Abnehmern an. Im Vordergrund steht der Ankauf von F orderungen gegen inländische Abnehmer und Abnehmer in den EU-Staaten. Die PB Factoring erweitert damit das Spektrum der F inanzdienstleistungen der P ostbank speziell für den mittelständischen Firmenkunden.

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gen.“ Als einer der führenden Anbieter von Factoringleistungen in Deutschland mit einem Umsatz von 6,6 Milliarden Euro ist die PB Factoring GmbH hervorragend positioniert, um mit ihrem leistungsstarken Angebot vom weiteren Wachstum des Factoringsegments in Deutschland zu profitieren. Besonders die Einführung der Basel-II-Richtlinien dürfte nach fachlicher Meinung von Monika Loock-Weber „die Nachfrage nach Factoringdienstleistungen noch weiter wachsen lassen“. Mit ihren Finanzierungslösungen für Firmenkunden spricht die Postbank vor allem mittelständische Unternehmen an. Ihnen bietet sie neben einer ganzheitlichen Betreuung einen Finanzierungsmix, der konsequent am Bedarf des deutschen Mittelstands ausgerichtet ist. Weitere Informationen unter: www.postbank.de/factoring

Ein kompetenter Partner an der Seite von Jebsen & Jessen ist die PB Factoring GmbH. Denn mit den Herausforderungen eines globalen Marktes und eines weiter wachsenden Unternehmens ändern sich auch die Anforderungen an die Unternehmensfinanzierung. Und gerade hier spielt Factoring als alternatives Finanzierungsinstrument eine zunehmend wichtige Rolle. Diese Einschätzung teilt auch Axel Tilz, Managing Partner bei Jebsen & Jessen. „Der Einsatz von Factoring macht unsere Arbeit leichter, da wir uns voll auf unsere Kernkompetenz konzentrieren können. Zudem wirkt sich Factoring sehr positiv auf die Eigenkapitalquote aus und kann auf diese Weise das Rating verbessern.“ Dies ist ein deutlicher Vorteil, den auch Monika Loock-Weber, Geschäftsführerin der PB Factoring GmbH, betont. „Das KreditRating eines Unternehmens spielt im aktuellen Kapitalmarktumfeld eine ganz entscheidende Rolle für die Unternehmensfinanzierung. ERFOLGSTEAM Wolfhart Putzier (l.) und Axel Tilz (r.), Managing Hier kann Factoring zu einer Ver- Partner bei Jebsen & Jessen, zusammen mit Monika Loockbesserung der Liquidität beitra- Weber (Mi.), Geschäftsführerin der PB Factoring GmbH.


NUTZEN „Factoring verbessert Liquidität und Rating“, so Dr. Alexander Moseschus vom Deutschen Factoringverband.

entweder direkt oder unter Einschaltung eines Korrespondenzpartners in den jeweiligen Ländern ab. Der Factor prüft die Zahlungsfähigkeit und das bisherige Zahlungsverhalten des Käufers vor der Lieferung. Wenn der Exporteur diese Prüfung wie vereinbart abwartet und erst nach der Freigabe erstmals liefert, dann ist er von möglichen Forderungsausfällen seiner Anschlusskunden nicht mehr betroffen. Der Factor übernimmt nämlich das Ausfallrisiko zu 100 Prozent. Je nach Vertragstyp und Prämiensatz erhält das Unternehmen, das die Forderung verkauft, bereits zum Verkaufszeitpunkt 80 bis 90 Pro-

zent des Kaufpreises, den Rest gibt es zu einem festgelegten späteren Zeitpunkt. Der Vorteil liegt auf der Hand, wie der Finanzexperte Dr. Alexander Moseschus, Geschäftsführer des Deutschen Factoringverbandes, erklärt: „Ein factoringnutzendes Unternehmen steht damit so, als wenn alle seine Kunden sofort zahlen würden. Es kann im wahrsten Sinne des Wortes in Ruhe weiterarbeiten, weil es vor Forderungsausfällen keine Angst mehr haben muss.“ Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der Liquidität von Unternehmen. Zudem übernimmt der Factor weitere Ser-

vicebereiche für seinen Kunden und dies führt dort zu erheblichen Einsparungen in den Bereichen Verwaltung und Personal, da sich der Factoring-Kunde nicht mehr um lästiges Mahnwesen, Inkasso oder Zahlungsverhalten seiner Endkunden kümmern muss. Durch die schnelle Realisierung der Forderung kann er zudem Skonti- und Bonivorteile ausschöpfen und seinen Einkauf dadurch kostengünstiger gestalten.“ Unterm Strich kann der Exporteur also das Risiko senken und die Rendite erhöhen. Moseschus weist auch noch auf einen weiteren Aspekt im Verhältnis zu Banken hin: „Im Export

Bedürfnisse des Kunden erkennen KOMPETENZ Global Management im Gespräch mit Geschäftsführer Horst Joachim Wieland über die vierzigjährige Erfolgsgeschichte der SüdFactoring GmbH. Die SüdFactoring GmbH wurde vor 40 Jahren gegründet. Wie konnte Ihrer Meinung nach Ihr Unternehmen so lange auf dem Markt bestehen? Kundenorientierung, Innovation, Flexibilität sowie schlanke Strukturen und Prozesse, all dies kennzeichnet die SüdFactoring seit 40 Jahren. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht der Kunde mit seinen Bedürfnissen. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, warum unser ältester Kunde seit über 33 Jahren mit der SüdFactoring zusammenarbeitet. Meine Mitarbeiter und ich sind besonders stolz, dass die durchschnittliche Vertragslaufzeit bei rund neun Jahren liegt. Was unterscheidet die SüdFactoring GmbH von ihren Mitbewerbern? Die Kompetenz und Einsatzfreude unserer Mitarbeiter. Die SüdFactoring hat den ent-

scheidenden Vorteil, dass sie alle im Factoring notwendigen Prozesse selbst durchführt. Dazu brauchen wir qualifizierte und motivierte Kolleginnen und Kollegen. Unsere Mitarbeiter sind unser wesentliches Asset. SüdFactoring ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Welche Vorteile ergeben sich dadurch für die Kunden? Ein Vorgängerinstitut der LBBW hat die SüdFactoring gegründet. Somit sind wir seit 40 Jahren in die LBBW-Gruppe integriert. Die LBBW ist der Garant, dass wir auch weiterhin den Unternehmen Lösungen rund um das Forderungsmanagement anbieten können. Die LBBW ist das Spitzeninstitut der Sparkassen in Süd- und Mitteldeutschland. Somit stehen wir mit vielen Sparkassen in Geschäftsverbindung. Auch Kunden unserer Schwesterinstitute innerhalb der LBBWGruppe, wie z. B. der BW-Bank, Rheinland-Pfalz Bank, Sachsen Bank sowie der Süd Leasing und MMV Leasing, bieten wir intelligente Lösungen an. Wir zeigen dem Unternehmer auf, wie er durch Forderungsfinanzierung seine Erträge weiter optimieren kann. www.suedfactoring.de

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FINANZEN

WELTWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG 20 Wachstum des realen Welt-BIP 15 Reales weltweites Exportwachstum von Waren und Dienstleistungen

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ANSTIEG Der zunehmende weltweite Wohlstand lässt die Nachfrage nach Waren- und Dienstleistungen steigen.

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0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

kommt es derzeit vermehrt zu Engpässen, weil sich klassische Banken aus der Finanzierung gerade kleinerer Exportgeschäfte zurückziehen. Dieses Verhalten schlägt dann bis zum Rating durch.“ In die gleiche Kerbe schlägt auch Monika Loock-Weber, Geschäftsführerin der PB Factoring GmbH: „Das Kreditrating eines Unternehmens spielt im aktuellen Kapitalmarktumfeld eine entscheidende Rolle für die Unternehmensfinanzierung.“ Auf den Punkt gebracht: Das Exportfactoring verbessert die Ratingnote. Dies führt zu sinkenden Kreditzinsen und entlastet damit das Unternehmen zusätzlich. Hauke Kahlcke, Geschäftsführer der VR Factorem GmbH, sieht noch einen weiteren Nutzen: „Wir sehen täglich, dass kleinere und mittlere Firmen Probleme bei der Realisierung ihrer Forderungen im Exportgeschäft haben. Oftmals drohen Rechtsstreitigkeiten und Forderungsausfälle.“ Hier spielt der Factor einen großen Trumpf aus und übernimmt das Risiko. Kaum ein KunWEITERE INFORMATIONEN UNTER: • www.dihk.de • www.intrum.de • www.factoring.de

Weltweiter Export von Waren und Dienstleistungen in Milliarden Dollar

Quelle: WTO

de, der international weiter agieren will, wird es sich erlauben, in ein juristisches Gefecht mit einem namhaften Factor zu gehen. Allein durch dessen Namen werden diese Forderungen bevorzugt beglichen werden. Das Gleichgewicht der Kräfte ist gerade für kleinere Exporteure damit hergestellt. Für den vorsichtig planenden Unternehmenslenker wird klar: Exportfactoring ist gerade dann eine interessante Alternative, wenn neue Ländermärkte bearbeitet werden sollen. Pia Schneider-Lademann von der For Fact Exportfactoring GmbH & Co. KG hebt hier einen weiteren Vorteil der Zusammenarbeit mit den Spezialisten des Factors, die die Bedingungen in den jeweiligen Märkten kennen, heraus: „Unsere Leistung besteht zu einem erheblichen Teil auch aus Beratung, um das Risikomanagement des Kunden zu verbessern. Wir sorgen von Anfang an für eine länderspezifische, factoringgerechte Ausgestaltung der Lieferbeziehungen.“ Gleichwohl nutzen viele im Export tätige Firmen die Chancen des Factorings noch nicht: „Trotz guter Zuwachsraten werden bisher nur rund zwei Prozent der deutschen Exporte über Factoring finanziert“, berichtet Schneider-Lademann. Dabei steht das Unternehmen mit dem Factor im Rücken

nicht nur viel sicherer im Markt, sondern verbessert auch seine Wettbewerbsfähigkeit erheblich. Vor allem die zusätzliche Liquidität stellt den Exporteur in seiner Gesamtkalkulation insgesamt besser als den klassisch agierenden Wettbewerber. Er kann seine Kräfte und seine Finanzmittel voll und ganz auf das Kerngeschäft, nämlich die Produktion und die Erschließung des neuen Auslandsmarktes, konzentrieren. VRFactorem-Geschäftsführer Kahlcke fasst die Beurteilung zusammen: „Factoring bietet die Möglichkeit, die Chancen ausländischer Märkte zu nutzen, ohne in die Liquiditätsoder Risikofalle zu geraten.“

Factoring erleichtert das Exportgeschäft Für 2009 rechnet die R+V Versicherungs AG bei Handelspartnern wie Frankreich und Großbritannien mit einer Steigerung der Insolvenzen um mehr als zehn Prozent. „Als Factoringgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken sehen wir täglich, dass insbesondere kleinere Unternehmen und Speditionen häufig Probleme im Exportgeschäft haben. Oftmals drohen Rechtsstreit und Forderungsausfälle“, so der Geschäftsführer der VR Factorem, Hauke Kahlcke. „Factoring bietet die Möglichkeit, die Chancen ausländischer Märkte zu nutzen, ohne in die Liquiditäts- oder Risikofalle zu geraten.“ Die

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Vorteile von ExportVORTEILHAFT Hauke Kahlcke, Geschäftsfactoring liegen auf führer der VR F actorem GmbH, berät exder Hand: sofortige portorientierte Unternehmen. Liquidität, 100-prozentiger Forderungsausfallschutz, Informationen über Abnehmerbonitäten und eine spürbare administrative Entlastung. Gerade bei ausländischen Debitoren profitiert ein Unternehmen vom Service der VR Factorem, die sich in der Landessprache um das dort gängige Mahnwesen kümmert und die rechtliche Situation im Exportland kennt. Infos unter: www.vr-factorem.de


STANDORT

Die Rückkehr der Wallonie PERSPEKTIVEN Die Wallonie schafft attraktive Anreize für die Standortansiedlung. Eine Schlüsselrolle spielen dabei der „wallonische Marshallplan“ und die fünf neu gegründeten Kompetenzzentren.

von Dr. Ralf Magagnoli

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ie Wallonie ist zurück. Die südbelgische Region war neben England eine der Wiegen der industriellen Revolution und finanzierte den flandrischen Landesteil lange mit. Doch als in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts in Flandern neue Industrien entstanden, stagnierte die von Schwerindustrie geprägte Wallonie. Die unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklung des flämischen Landesteils und der Hauptstadt Brüssel auf der einen und des wallonischen Landesteils auf der anderen Seite wirkte sich zunehmend belastend auf die belgische Politik aus. Doch die Region hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Mitte 2005 verabschiedete die wallonische Regionalregierung einen Plan zur wirtschaftlichen Belebung der Region. Mit dem auf eine Milliarde Euro dotierten so genannten „wallonischen Marshallplan“ beabsichtigt die Regierung nach Aussage ihres Wirtschaftsministers Jean-Claude Marcourt, „die wallonische Wirtschaft strukturell so zu reformieren, dass sie über eine solide ökonomische, wissenschaftliche und

technologische Grundlage verfügt, um mit den Veränderungen der Märkte in der globalen Wirtschaft Schritt halten zu können“. Laut Marcourt stehen dabei vor allem drei Ziele im Mittelpunkt des ambitionierten Plans: „Bis 2010 das durchschnittliche Bruttoinlandsprodukt pro Kopf zu erreichen, wie das Europa der 15; die von den europäischen Zielvorgaben vorgesehene Beschäftigungsquote zu erreichen und drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwicklung aufzubringen“. Der Marshallplan setzt fünf Schwerpunkte: So soll die Gründung und Ansiedelung neuer Unternehmen gefördert werden. Mit E-Government-Initiativen und einer Verschlankung der Behördenwege hat die öffentliche Verwaltung ihre Effizienz gesteigert. Unternehmen profitieren zudem von der Nähe zu den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung. Philippe Suinen, Vorstand der wallonischen Exportagentur AWEX, sieht in der schnellen Anmeldung von Unternehmen einen „nicht zu unterschätzenden Vorteil im Wettbewerb“. Während man für eine Unternehmensgründung in Belgien

nur drei Tage benötigt – ein Spitzenplatz in Europa – sind in Deutschland dazu 24 Tage notwendig. Vorteilhaft wirkt sich auch die hohe Arbeitsdisziplin aus. Mit jährlich vier verlorenen Streiktagen auf 1.000 Einwohner rangiert Belgien am untersten Ende der Streikskala in Europa. Ein weiterer Schwerpunkt des Marshallplans ist die Finanz- und Förderpolitik. So stellt die wallonische Regierung Finanzmittel bereit – zum Beispiel in Form einer bis zu 20-prozentigen Kostenbeteiligung an der Unternehmensansiedlung. Wichtiger aber noch ist die intelligente Unternehmensbesteuerung, die sich die Regierung auf die Fahnen geschrieben hat. Bei der effektiven Unternehmensbesteuerung von 26 Prozent können in Europa nur Irland und Österreich niedrigere Werte vorweisen. Dank der Finanz- und Förderpolitik stehen Unternehmen in der Wallonie in dem Ruf, mittelfristig höhere Gewinne abzuwerfen als Unternehmen in anderen Regionen. Das liegt auch an der hohen Produktivität, die 20 Prozent über dem europäischen Durchschnitt liegt. Kein Wunder, schließlich investiert Belgien mehr als die meisten anderen europäischen Länder in Bildung und Ausbildung. Hier beabsichtigt die Regierung, die ohnehin guten fremdsprachlichen Kompetenzen der Arbeitnehmer weiter zu verbessern. Statistiken belegen, dass es in Belgien weitaus leichter ist, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden als etwa in Luxemburg, Italien, Spanien oder Großbritannien. Hinzu kommt die Förderung von Forschung und Entwicklung in der Region, ein weiterer Schwerpunkt des Marshallplans. Beispielhaft dafür steht der von der wallonischen Regierung gegründete First Spin-Off. Dieser verfolgt laut Marie-Domique Simonet, Ministerin für Außenbeziehungen, drei Ziele: Er soll „das wissenGLOBALMANAGEMENT 9/ 08

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STANDORT FORSCHUNG Die Bemühungen erstrecken sich von der Entwicklung von Medikamenten bis hin zur Ausrüstung für den medizinischen Bereich.

schaftliche und technologische Potenzial vergrößern, künftige technische und wirtschaftliche Kader ausbilden und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den industriellen und kommerziellen Bedingungen in der Region anregen“. Mit neun Universitätszentren, 200 neu gegründeten Spin-Offs, 300 privaten und öffentlichen Kompetenzzentren sowie über 11.000 Forschern verfügt die Region über enorme Ressourcen. Wissenschaftsregion Wallonie heißt das Konzept, das über weitere Investitionen in die Forschung sowie Vernetzung, Neudeutsch Clusterbildung, zwischen Un-

ternehmen, Universitäten, Kompetenzzentren und den Institutionen die Leistungsfähigkeit weiter ausbauen will. Eine maßgebliche Rolle spielen dabei die fünf neu gegründeten Kompetenzzentren in den Bereichen, in denen nach Ansicht der Verantwortlichen die Potenziale der Region besonders groß sind. Es handelt sich um die Branchen Transport und Logistik, Maschinenbau, Nahrungsmittel, Biowissenschaften sowie Luft- und Raumfahrt. Als „Herzland“ Europas – die wichtigsten europäischen Großstädte und Märkte liegen in einem Umkreis von 500 Kilometern – ist die

Mit vereinter Kraft in die Zukunft KOOPERATION Wirtschaft und Forschung bringen die Lebensmittelindustrie voran. Um die wirtschaftliche Entwicklung im belgischen Wallonien zu fördern, hat die Region im Rahmen des sogenannten Marshallplanes der Wallonie fünf Wirtschaftsbereiche bestimmt, in denen sich wallonische Unternehmen durch eine hohe Leistungsfähigkeit auszeichnen. Die Bildung von Kompetenzzentren soll deren regionale Wettbewerbsfähigkeit durch die Kooperation von Unternehmen, Ausbildungsstätten sowie privaten und öffentlichen Forschungsinstituten weiter verstärken. Das Kompetenzzentrum Wagralim konzentriert sich auf die Nahrungsmit-

telindustrie. Ziel ist es, deren Innovationsfähigkeit in Bezug auf neue Produkte und Technologien zu steigern. Weitere Projekte sollen die Produktionskapazitäten der Firmen erhöhen sowie den Vertrieb der Produkte verbessern. In Zusammenarbeit mit Unternehmen, Forschungseinrichtungen und dem Kompetenzzentrum Wagralim wurden vier strategisch bedeutsame Entwicklungsbereiche bestimmt. Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht die Schaffung innovativer Lebensmittel, sogenannter Function Foods. Sanfte Produktions- und Konservierungsmethoden sollen dazu beitragen, Zusatzstoffe in Lebensmitteln zu vermeiden. Außerdem soll die Entwicklung umweltschonender Verpackungen vorangebracht werden. Im Bereich Bildung wurden neue zukunftsorientierte Studiengänge konzipiert. Infos unter: www.wagralim.be, info@wagralim.be

Biotech und Medizintechnik HEILUNG Das Kompetenzzentrum BioWin ermöglicht, Projekte auf globaler Ebene zu realisieren.

Der BioWin Cluster (BIOtechnologies Wallonia INnovation) in der Wallonie konzentriert seine Aktivitäten auf den Gesundheitsbereich. BioWin möchte die Zusammenarbeit zwischen allen wallonischen Stakeholdern fördern, die mit Innovation und Ausbildung in den Bereichen Biotech und Medizin befasst sind, und es ihnen darüber hinaus ermöglichen, gemeinsam Projekte auf globaler Ebene zu realisieren. BioWin strebt in den nächsten zehn Jahren auf den Gebieten Krebs, Entzündungen und Hirnerkrankungen eine führende Rolle an. Dieses ehrgeizige Ziel soll durch die Bildung einer neuen Kultur der Offenheit und durch die Förderung von Partnerschaften für Innovationen erreicht werden. Dabei steht die Gewinnung und Ausbildung von hoch qualifizierten Arbeitskräften in der Region an erster Stelle. Die Bestrebungen des Clusters konzentrieren sich in erster Linie auf therapeutische Bereiche sowie auf diverse Technologiethemen: Biomarker, Medikamentenentwicklung, Prognosemodelle und medizinische Ausrüstung. www.biowin.org


STANDORT WANDEL Eine ganze Branche steht vor dem Umbruch. Traditionelle Werkstoffe werden zunehmend durch Hightech-Stoffe ersetzt.

Innovationsmotor Maschinenbau NETZWERK Nur gemeinsam können Innovationen entstehen, Wissen und Technologien beherrscht werden.

Der Maschinenbausektor befindet sich im Wandel. Traditionelle Materialien werden durch neue Materialien (Polymere, Keramik usw.) ersetzt. Die Herstellungsverfahren werden völlig neu überdacht. Viele Innovationen sind das Ergebnis von Hybrid-Technologien, die Beiträge aus unterschiedlichen Wissenschaften kombinieren, wie die Elektromechanik, die Biomechatronik oder die Photonik. Die Folge: Kein Unternehmen ist in der Lage, so unterschiedliches Wissen und so viele verschiedene Verfahren alleine zu beherrschen – die Innovation kann nur aus einem gemeinsamen Netzwerk entstehen. „Das Kreativitäts- und Innovationspotenzial des wallonischen Maschinenbausektors ist enorm. In zwei Jahren wurden über dreißig Kooperationsprojekte angestoßen“, so der Präsident von Pôle MecaTech, Yves Jongen. Der Erfolg überzeugt: Nach zweijähriger Existenz hat der Pôle Meca Tech eine ungeheure Dynamik entwickelt. International arbeitet das Kompetenzzentrum mit Frankreich, Luxemburg und Deutschland zusammen. www.polemecatech.be

Wallonie für den Ausbau des Logistiksektors geradezu prädestiniert. Die Gründung des Kompetenzzentrums „Logistics in Wallonia“ durch die Regierung soll die Stärken der Region bündeln. Drei Aufgaben obliegen dem Zentrum: Die Schaffung einer Begegnungs- und Austauschplattform für die Branchenunternehmen, die Förderung und Begleitung innovativer Projekte sowie die Promotion Walloniens als interessanter Logistikstandort im Ausland. Hier gilt es auf die Potenziale aufmerksam zu machen: Drei Flughäfen mit internationaler Reichweite, eines der weltweit dichtesten Straßennetze,

vier Flusshäfen, eine erstklassige Eisenbahninfrastruktur sowie sechs multimodale Zentren für Transport, Zwischenlager, Distribution und Logistikdienstleistungen. Mit MecaTech ist ein weiterer Innovationsmotor im Bereich Maschinenbau geschaffen worden. Das Kompetenzzentrum befasst sich unter anderem mit der Erforschung neuer Materialien und Verbundstoffe, der Mechatronik, der Mikrotechnik, der Nanotechnologie und der Photonik. „Von der Natur lernen“ lautet das Motto im Maschinenbau, der immer stärker auf neue Materialien (Polymere, Keramik) anstelle der

Von der Werkstatt zur Raumfahrt STRUKTURWANDEL SkyWin Wallonie vereint geballte Kompetenz. Noch vor einem Jahrhundert war Wallonien dank der Metallindustrie und der Mechanikwerkstätten eine der reichsten Regionen der Welt. Nachdem das Kapitel weitgehend abgeschlossen ist, konzentriert sich die Region nun auf neue zukunftsträchtige Bereiche, wie etwa die Luft- und Raumfahrtbranche. Auf der Grundlage einer Expertise und mehrerer auf europäischer Ebene offiziell anerkannter Forschungskompetenzen haben sich etwa hundert Partner (Unternehmen, Universitäten, Forschungsund Bildungszentren) aus den genannten Bereichen Luft- und Raumfahrt zu einem von fünf „Kompetenzzentren“ zusammengeschlossen: SkyWin Wallonie. Alle Kompetenzzentren wurden von der wallonischen Regierung gegründet. Zusammen haben diese Partner eine Strategie entwickelt, die auf den folgenden

drei innovativen Eckpunkten basiert: „Pluspunkt Verbundstoff“, der in Flugzeugen zunehmend Verbundstoffe im Austausch für Metallstoffe einführen soll, „Pluspunkt Intelligenz“, der Nischentechnologien der Zukunft entwickeln soll, und der „Pluspunkt Anwendungen und Leistungen“, dessen Zielmarkt Raumfahrtanwendungen sind und der neue, höchst wettbewerbsfähige Unternehmen in Nischenmärkten diversifizieren und gründen soll. www.skywin.be


STANDORT UMGESTALTUNG Wirtschaftsminister JeanClaude Marcourt beabsichtigt die wallonische Wirtschaft zu reformieren, „um mit den Veränderungen der Märkte Schritt halten zu können.“

traditionellen zurückgreift. Die Erfolge des Zentrums können sich sehen lassen: Elf Forschungs-, sieben Investitions- und elf Ausbildungsprojekte, an denen große und mittlere Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen beteiligt sind. Gesamtbudget: Fast 97 Millionen Euro. Die Schaffung innovativer Lebensmittel hat sich das Kompetenzzentrum Wagralim zum Ziel gesetzt. Zudem stehen die Entwicklung sanfter Produktions- und Konservierungsmethoden ohne Zusatzstoffe sowie der Einsatz umweltschonender Verpackungen im Mittelpunkt. Neben der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch neue Produkte und Technologien kümmert sich das Zentrum auch um die Erhöhung der Produktionskapazitäten und der Optimierung der Vertriebsarbeit. Mit zukunftsgerichteten Studiengängen im Bereich Nahrungsmitteltechnik soll das Potenzial der Region in dieser Branche weiter ausgebaut werden.

Biotechnologie ist ein weiteres Feld, auf dem die Wallonie aktiv ist. Hier ist vor allem das BioWin-Kompetenzzentrum zu nennen, dem namhafte Forschungseinrichtungen unter anderem der Universitäten Brüssel, Lüttich und Löwen angehören. Die Wallonen konzentrieren sich auf die Bekämpfung von Krebs, Entzündungen und Hirnkrankheiten sowie auf Technologien wie Biomarker. BioWin strebt eine weltweite Führungsrolle an und will erstklassige Spezialisten ausbilden, anlocken und halten. Eine neue Kultur der Offenheit und des Austauschs soll die Wissensregion stärken. Im Bereich Luft- und Raumfahrt ist die Wallonie ebenfalls zunehmend engagiert. Mehr als 100 Partner haben sich zum Kompetenzzentrum SkyWin Wallonie zusammengeschlossen. Das Zentrum steht für über 6.500 Arbeitsplätze und einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro. Regierung und Teilnehmer investierten in einem Zeit-

raum von zwei Jahren rund 40 Millionen Euro in zehn zukunftsträchtige Projekte. SkyWin konzentriert sich auf den Austausch klassischer Metallstoffe in der Raum- und Luftfahrtindustrie durch neue Verbundstoffe. Außerdem sollen Unternehmen in Nischenmärkten gezielt diversifiziert und gestärkt werden. Die Kompetenzzentren sollen die Sichtbarkeit der Wallonie im Ausland erhöhen. „Um eine kritische Größe im europäischen und globalen Maßstab zu erreichen, muss die Außenwirkung dieser Kompetenzzentren über die Regionalgrenzen hinaus zielen und einen Antrieb für Exporte bieten“, so Jean-Claude Marcourt. „Die Zentren müssen eine verstärkte Wahrnehmung der Wallonie befördern und Entscheidungsträger und ausländische Investoren über hier ansässige Unternehmen und Kompetenzen informieren. Die Aussichten, dieses Ziel zu erreichen, sind gut.

Wallonien: Standort für Transport und Logistik WELTHANDEL Der größte Teil des europäischen Markts ist im Umkreis von 500 km von der Wallonie aus direkt erreichbar. Neben dieser bedeutenden geografischen Stellung bietet Wallonien zahlreiche Kompetenzen (qualifizierte Arbeitskräfte, Mehrsprachigkeit, multikulturelle Vielfalt usw.), eine ausreichende Verfügbarkeit von Grundstücken und international anerkannte Infrastrukturen in den vier Transportarten Luft, Wasser, Schiene und Straße. In einer von Cushman & Wakefield durchgeführten Bewertung von Standorten für Europäische Verteilzentren belegt Wallonien den zweiten Platz. Wallonien

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beherbergt einige international hochrangige Unternehmen wie Skechers, H & M, Johnson & Johnson u.v.m. Um die Aktivitäten auszubauen, wurde Logistics in Wallonia von der wallonischen Regierung zum Kompetenzzentrum sowie Cluster für Transport & Logistik ernannt. Dabei werden drei Aufgaben verfolgt: Schaffung eines Ortes der Begegnung und Austausch unter den Teilnehmern des Wirtschaftssektors, Förderung und Begleitung beim Aufbau innovativer Projekte, Förderung von Wallonien als Standort. www.logisticsinwallonia.be UMSCHLAGPLATZ Walloniens zukünftige logistische Plattform von 100 Hektar mit direkter Verbindung zum Hafen von Antwerpen und Rotterdam.


STANDORT

Wirtschaftsstandort Bremen STANDORTVORTEILE Bremen ist ein dynamisches und attraktives Bundesland mit sehr guten Perspektiven. Mit Bremerhaven verfügt die Metropole über einen direkten Anschluss an die globale Wirtschaft.

von Dagmar Voss

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remen – der Standort der kurzen Wege – oder wie es im kleinsten Bundesland auch heißt: „Eine gute Entscheidung braucht in Bremen eine Zigarrenlänge.“ In Bremen und Bremerhaven findet man auf nur 327 km2 Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft, Weltmarken und kreatives Potenzial. Gezählt wurden 2007 rund 660.000 Einwohner und über 300.000 Arbeitsplätze. Obwohl der Strukturwandel hier noch nicht abgeschlossen ist, hat sich der Stadtstaat zu einem Standort mit hoher technologischer Kompetenz und Innovationskraft entwickelt. Die Zahlen aus dem Jahreswirtschaftsbericht 2007 / 08 belegen eine wachsende (2,6 Prozent im 1. Halbjahr 2008) und investitionsfreudige Entwicklung in etlichen Branchen. Damit das weiterhin so bleibt, hat Bremen verschiedene Förderinstrumente geschaffen: BIG, die

NÄHE „Bremen profitiert vom Vorteil der räumlichen Konzentration“, betont Bürgermeister Jens Böhrnsen die Vorzüge der Freien Hansestadt.

Bremer Investitions-Gesellschaft mbH, als zentrale Einrichtung des Landes Bremen für Landesentwicklung und Wirtschaftsförderung, und die 1998 ins Leben gerufene Bremer Existenz Gründungs Iniative B.E.G.IN mit unter anderem Förderprogrammen und Finanzierungsmodellen. In den vergangenen Jahren konnte Bremen bei einer Reihe von Standortvergleichen und Rankings Spitzenplätze belegen. Und das sicherlich zum großen Teil auch wegen seines „Short-Way-Factors“. Bürgermeister Jens Böhrnsen sieht das so: „Bremen profitiert vom Vorteil der räumlichen Konzentration. Das führt dazu, dass Entscheidungen oft schneller als andernorts getroffen werden.“ Für Böhrnsen bestehen weitere wichtige Faktoren außerdem in dem großen Angebot an gut angebundenen Gewerbeflächen zu moderaten Preisen, einer unbürokratischen Wirtschaftsförderung und der günstigen geographischen Lage, „direkt an den globalen Warenströmen einer großen Hafenstadt“.

Renommierte Institute und Zeitschriften stellen dem Land Bremen gerade bei der Bewertung der wirtschaftlichen Dynamik hervorragende Zeugnisse aus. Der Branchenmix hat internationale Ausstrahlungskraft: Automobilbau, Luft- und Raumfahrt, Nahrungs- und Genussmittel, Informationstechnologien, Biotechnologie und Logistik sind sehr gut aufgestellt. Den durchaus erfolgreichen Wirtschaftsstrukturwandel bescheinigt auch Prof. Dr. Rudolf Hickel, renommierter Wirtschaftswissenschaftler an der Uni Bremen, dem Bundesland: „Es dominiert heute eine kleinteilige, risikodifferenzierte, vor allem aber wissensorientierte Produktion von Gütern und Dienstleistungen. Der Stadtstaat hat die Chance, über die die Flächenländer nicht verfügen, genutzt: Die kommunale Funktion Wirtschaftspolitik ist mit der Landesfunktion Wissenschaft verknüpft worden. Beispiele dafür sind die Entwicklung der Logistikbranche sowie die technologisch hochwertige Luft- und Raumfahrtindustrie.“ GLOBALMANAGEMENT 9/ 08

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STANDORT HISTORISCH Die Architektur aus der Hansezeit beweist, dass Bremen schon immer ein beliebter Handelsplatz war.

Auch die bremischen Häfen melden seit einem Jahrzehnt Rekordumschläge. So werden durch den vor wenigen Wochen in Bremerhaven eröffneten Container-Terminal IV viele direkte und indirekte Arbeitsplätze gesichert und neu geschaffen. Dr. Klaus Sondergeld, Geschäftsführer der BMG (Bremen Marketing GmbH): „In Bremen gibt es keine Subventionen und Steuernachlässe. Vielmehr existieren – wie in anderen Bundesländern auch – finanzielle Förderangebote für Ansiedlungs- und Investitionsvorhaben. Dabei sollen durch

öffentliche Fördermittel privatwirtschaftliche Investitionen initiiert werden, um die Wirtschaftskraft des Standortes zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen. Ein Wirtschaftskreislauf, der mit Fördermitteln in Gang gesetzt wird und der Gesellschaft zu Gute kommt.“ Der Umweltaspekt hat mittlerweile einen großen Stellenwert erreicht. In ihrer Nachhaltigkeitsstrategie hat sich die swb, Energieversorger für die Stadt, das Ziel gesetzt, bis 2020 zwanzig Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen.

Die aktuellen Projekte des Bremer Energiedienstleisters wollen für den langfristigen Erfolg stehen. Mit finanzieller Unterstützung aus den Fördertöpfen des Ökostromprodukts swb Strom proNatur sind seit 1999 zwölf neue, regenerative Anlagen entstanden. Des Weiteren hat sich Anfang 2008 die swb mit 24,5 Prozent am Bau des neuen Weserkraftwerks beteiligt und vermarktet 100 Prozent des hier produzierten Stroms aus Wasserkraft in Bremen. Die Umwelt-Perspektive ist auch für die Detlef Hegemann GmbH & Co. KG ein

swb steht für Zukunft am Standort Bremen INNOVATION Nachhaltigkeit bedeutet für die swb, eine wirtschaftliche, zuverlässige, sichere und umweltbewusste Energieversorgung zu bieten. In ihrer Nachhaltigkeitsstrategie hat sich swb das Ziel gesetzt, bis 2020 zwanzig Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Die aktuellen Projekte des Bremer Energiedienstleisters stehen auch für den langfristigen Erfolg. Mit finanzieller Unterstützung aus den Fördertöpfen des Ökostromprodukts swb Strom proNatur sind seit 1999 zwölf neue regenerative Anlagen entstanden. Die erzeugte Energie aus Wind, Photovoltaik, Biogas und Wasserkraft entspricht dem Verbrauch von etwa 13.000 Bremer Haushalten. Welche Anlagen gefördert werden, entscheidet ein unabhängiges Gremium der Bremer Umweltverbände BUND-Bremen, Bremer Energie Institut und Bremer Umwelt-Beratung zusammen mit swb. Allein mit dem Windpark swb-Weserwind in Mittelsbüren und der Windkraftanlage des Deichverbands können jährlich rund 16.800 Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden (Basis: Bremer Strommix). Am Kraftwerksstandort Hafen wird bis Anfang 2009 ein Mittelkalorik-Kraftwerk (MKK) entstehen. Das MKK erzeugt Strom aus heizwertreichen Brennstoffen wie Gewerbeabfällen

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oder Sortierresten und sichert damit den Strombedarf von über 94.000 Haushalten in ganz Bremen. Anfang 2008 hat sich swb mit 24,5 Prozent am Bau des neuen Weserkraftwerks beteiligt. swb vermarktet 100 Prozent des hier produzierten Stroms aus Wasserkraft in Bremen. swb und die Oldenburger EWE bauen und betreiben gemeinsam eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Weserstadions. Hier entsteht Bremens größtes Solarkraftwerk mit 200.000 Solarzellen. Das produziert circa 750.000 Kilowattstunden Strom jährlich – ausreichend für 300 Bremer Haushalte. Weitere Informationen unter: www.swb-gruppe.de WASSERKRAFT Das neue Weserkraftwerk wird ab Ende 2009 die Strömung des Flusses nutzen und ökologischen Strom für 17.000 Bremer Haushalte erzeugen.


STANDORT

nicht zu vernachlässigender Punkt. So hat sich die Hegemann-Gruppe die Aufgabe gestellt, auf umweltverträglichem Weg sogenannte Abfallprodukte einem neuen sinnvollen Zweck zuzuführen. In den letzten Jahren wurde im „Hegemann-Verfahren“ in Bremen die Möglichkeit der Verarbeitung von Baggerschlamm zu Baustoffen entwickelt, die unter anderem im Straßen- und Deichbau Verwendung finden. Unter dem Dach der Gruppe befinden sich Werften, Bau- und Projektentwicklung, maritime Fertigungen sowie Touristik und Dienstleistungen. „Hier sind über 4.000 Mitarbeiter tätig, die einen Umsatz von über einer Milliarde Euro erzielen“, berichtet Michael Götz Brinkmann von der Bremer Hegemann-Gruppe. Aktuelle Entwicklungen im Städtebau und der Nachwuchsförderung sorgen mittlerweile für eine zusätzliche Dynamik. „Neues Leben an alten Ufern“, unter diesem Motto entsteht in der Überseestadt auf einer beachtlichen Fläche von 288 Hektar eines der größten städtebaulichen Entwicklungsprojekte Europas, das Raum für Gewerbe, Dienstleistungen, Kultur, Freizeitangebote und Wohnen bietet. Im Technologiepark trifft der Interessierte auf die Verschmelzung von Wirtschaft, Forschung, Ausbildung und Globalität. Seit seiner Gründung vor 15 Jahren hat er sich in atemberaubendem Tempo zu einem der führenden Hochtechnologie-Standorte Deutschlands entwickelt. Unternehmensgrößen wie Siemens treffen hier auf Spitzenforschung von Max-Planck und Fraunhofer. Auf einer Fläche von ca. 170 ha arbeiten über 320 High-Tech-Unternehmen mit ca. 6.200 Mitarbeitern. Bremen ist mittlerweile ein dynamischer und attraktiver Standort mit zukunftsträchtigen Schwerpunkten. Ob nun Global Player oder Existenzgründer – beide finden hier vielfältige Möglichkeiten der Wirtschaftsförderung.

Erfolg seit einem Jahrhundert VIELSEITIG Unter dem Dach der Bremer Hegemann-Gruppe sind über 4.000 Mitarbeiter tätig, die einen Umsatz von einer Milliarde Euro erzielen.

Die Wurzeln der Hegemann-Gruppe reichen zurück ins Jahr 1914, als August Reiners, der Großvater des heutigen Firmeninhabers Detlef Hegemann das nach ihm benannte Bauunternehmen gründete. Die August Reiners Bau Unternehmung GmbH mit Sitz in Bremen hat sich zu einer bundesweit tätigen Baugruppe entwickelt, die in den Bereichen Ingenieur-, Tunnel-, Hoch- und Tiefbau sowie Verkehrswegebau aktiv ist. Seit 1959 werden industrielle Dienstleistungen – Aufbereitung von Stahlwerksschlacke und innerbetriebliche Spezialtransporte – im Stahlwerksbereich erbracht. Hinzu kommen Aktivitäten wie Nassbaggerarbeiten im Inund Ausland sowie Spezialleistungen im Umweltsektor. Im sog. „HegemannVerfahren“ wurde die Möglichkeit der Verarbeitung von Baggerschlamm zu Baustoffen entwickelt, die im Straßenund Deichbau Verwendung findet. Der Einstieg in den Schiffbau begann 1977 mit der Übernahme der Rolandwerft in Hemelingen. Mit dem Erwerb einer weiteren Werft in Berne bot sich die Möglichkeit, größere Schiffe vom Stapel zu lassen. 1992 begann hier - auf der heutigen Detlef Hegemann Rolandwerft GmbH & Co. KG der Bau von Containerschiffen. Seit 1984 betreibt die Hegemann-Gruppe mit der „Deutsche-Industrie-Werke

VIELFÄLTIG Ob Schiffbau oder Dienstleistung, Eigner Detlef Hegemann ist stolz auf die Aktivitäten der Hegemann-Gruppe.

GmbH“, Berlin, einen weiteren Werftbetrieb. 1992 übernahm die HegemannGruppe die Peene-Werft in Wolgast. Mit einem hohen Investitionsvolumen wurden Fertigungskapazitäten für den Bau von Handels- und Spezialschiffen sowie ein modernes Marinecenter für den Neubau und die Reparatur von Marinefahrzeugen geschaffen. Die Volkswerft Stralsund, seit 2007 Teil der Hegemann-Gruppe, ist auf den Bau von Handels- und Spezialschiffen, insbesondere auf das Segment der OffshoreVersorgungsschiffe, ausgerichtet. Schließlich hat die Gruppe ihre Aktivitäten auch auf weitere Dienstleistungsbereiche sowie Hotel- und Touristikaktivitäten ausgedehnt. Informationen unter: www.hegemann.de GLOBALMANAGEMENT 9/ 08

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GEOMARKETING

- Advertorial-

Risikominimierung durch Geoinformationen ONLINE-PLATTFORM ZÜRS Geo ermöglicht effiziente Bewertung und risikogerechte Versicherung von Betrieben. Einsparungs- und Nutzenpotenziale durch Geoinformationen finden sich jedoch nicht nur im Bereich der Versicherungen, sondern in allen Branchen. In Fragen mit Raumbezug steckt bares Geld.

ANALYSE Risikobewertung eines Betriebes zum besseren Versicherungsschutz mit ZÜRS Geo.

Das seit November 2007 gültige Umweltschadensgesetz schreibt vor, dass Betriebe für verursachte Umweltschäden voll haften müssen. Bisher waren eine schnelle und zugleich detaillierte Einschätzung des Versicherungsrisikos von Umwelt- und Elementarschäden sowie deren Versicherung nur bedingt möglich. Raumbezogene Analysen ergeben, dass exakt 97,6 Prozent der deutschen Industriebetriebe weniger als zehn Ki lometer von einem geschützten Naturraum entfernt liegen. Im Schadensfall kann dies Gefahr bedeuten: für die Natur, aber auch für den F ortbestand des Unternehmens. Erst eine Quantifizierung des Gefahrenausmaßes ermöglicht eine risikogerechte Versicherung für Betriebe . Die ESRI Geoinformatik GmbH hat imVerbund mit der con terra GmbH eine Bewertungssoftware realisiert, mit der eine räumlich differenzierte Analyse und Beurteilung der Gefahrenpotenziale eines Standorts ermöglicht wird. Die IT-Spezialisten ESRI und con terra haben dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) eine Lösung zur individuellen Risik obestimmung geschaffen, die sowohl für Versicherungen als auch für Betriebe ernome Vorteile bringt. Auf Basis

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von Geoinformationen steht Versicherungsunternehmen mit ZÜRS Geo nun eine OnlinePlattform zur Verfügung, die es erlaubt, das Gefahrenpotenzial eines Standortes zu visualisieren und über detaillierte Analysen eindeutig zu bewerten. Durch die direkte Integration der Geo-Analysen in die bestehenden Geschäftsprozesse sind Versicherungsunternehmen in der Lage, einen risikogerechten Versicherungsschutz für Gewerbe- und Industriebetriebe anzubieten. Die Darstellung der Ausgangslage und die Dokumentation der Entscheidungskriterien machen Risikobewertungen transparent und nachvollziehbar. Sie erbringen einen großen Mehrwert für Versicherungsunternehmen. Darüber hinaus gibt es noch zusätzliche Anwendungsgebiete für den unterstützenden Einsatz von Geoinformationssystemen (GIS). Die Mehrwerte von GIS imVersicherungswesen liegen neben der geografisch präzisen Dokumentation von Schäden vor allem in der Modellierung von Naturrisik en und Schadensereignissen sowie in der Optimierung der Schadensabwicklungsprozesse. Der Nutzen und die Effizienz von Geoinformationen für Vertrieb und Marketing sind enorm und lassen sich auf viele weitere Branchen übertragen.

Die ESRI Geoinformatik GmbH ist seit 30 Jahren spezialisiert auf die Beantwortung raumbezogener Fragestellungen. Integrieren, Analysieren, Modellieren und Visualisieren sind Methoden, mit denen ein Geoinformationssystem (GIS) Unternehmensprozesse unterstützt. In vielen Branchen sind die wertvollen Einsparungs- und Nutzenpotenziale durch die Integration einer GIS Lösung bekannt. Umso erstaunlicher ist es, dass die daraus erzielbaren Wettbewerbsvorteile in anderen Märkten und Unternehmensbereichen noch nahezu ungenutzt sind. GIS Lösungen sind Bausteine und Bindeglieder in Geschäftsprozessen und beleben die gesamte Wertschöpfungskette von Unternehmen, Behörden und Organisationen. Durch eine Integration von Geodaten in Unternehmensprozesse können zeitkritische Vorgänge verkürzt, Entscheidungsgrundlagen abgesichert und kostenintensive Abläufe effizienter gestaltet werden. Das stark wachsende, international ausgerichtete Unternehmen ESRI und der Firmenverbundpartner con terra bieten ein weitverbreitetes P ortfolio an modernen und offenen Standardprodukten. Auf deren Basis werden passende GIS Lösungen für Kunden in deren Enterprise-IT Umgebungen integriert. Spezialisierte Consultants und erfolgreiche Partner begleiten die K unden von der Analyse bis zur zeitnahen und vollständigen Umsetzung. Geoinformationssysteme von ESRI werden in nahezu allen Ländern der Erde zur Lösung raumbezogener F ragestellungen in praktisch allen Themen- und Marktbereichen eingesetzt. Die hohe Innovationskraft von ESRI und die daraus resultierende Technologieführerschaft sowie die weltweite Präsenz bedeuten für ESRI Kunden ein hohes Maß an Erfolg und Investitionssicherheit. Informationen im Internet unter: www .esrigermany.de


GEOMARKETING

All Business Is Local MARKETING Neue Kunden und Zielmärkte erobern – Geoinformationssysteme liefern detaillierte Informationen zu Standorten,Vertriebsgebieten und Kundenprofilen.

von Timo Thalmann

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edes Unternehmen, das seinen Vertrieb national oder sogar international in der Fläche zu organisieren hat, steht vor ähnlichen Fragen: Wie kann ich Filialen und Geschäftsstandorte geographisch optimal verteilen? Wie sollte ich meine Vertriebsgebiete richtig zuschneiden? Bei welchen Adressen fallen die Botschaften einer Direktmarketingaktion auf fruchtbaren Boden? Die Antworten auf diese Fragen liefern in all diesen Fällen Analysen und Auswertungen von geographischen Daten. Zahlreiche Dienstleister, Marktforschungsunternehmen, Datenexperten und Softwareanbieter haben sich auf dieses, hierzulande als „Geomarketing“ bezeichnete Gebiet spezialisiert. International hat sich dafür auch der Begriff „Business Mapping“ etabliert. Hinter beiden Schlagwörtern verbirgt sich je nach konkreter Fragestellung ein ganzes Arsenal von Methoden und Möglichkeiten, die stets den Blick auf die Landkarte und den Gebrauch räumlicher und raumbezogener Daten gemeinsam haben. Räumliche Daten, im Fachjargon kurz Geodaten genannt, können die bereits im Unternehmen bekannten Informationen um wertvolles Wissen ergänzen. Beispiel Kundenadressen: Diese lassen sich über eine so genannte Georeferenzierung mit Koordinaten versehen und so auf einer digitalen Karte darstellen. Schnell wird sichtbar, wie sich die Adressen im Raum verteilen. Das verschafft dem Betrachter im Vergleich zur Excel-Tabelle sofort ein Plus an Informationen. Häufungen von Kunden in bestimmten Regionen einerseits und weiße Flecken in den Vertriebsgebieten andererseits können mit einem Blick erfasst werden. Die elektronische Variante der Pins und Fähnchen auf der Landkarte hat aber noch

Quelle: www.esri-germany.de

den zusätzlichen Vorteil, dass jede Adresse durch ihre Koordinate mit weiteren Informationen verknüpft werden kann. Anbieter wie etwa GfK Geomarketing, Microm oder Infas Geodaten liefern zum Beispiel Daten über Altersstruktur, Kaufkraft oder Konsumvorlieben der Einwohner einzelner Stadtteile oder Postleitzahlgebiete. Selbst bis hinunter zu einzelnen Straßenabschnitten sind solche Daten verfügbar. Diese auch als Mikrogeographie bezeichnete Methode basiert auf der Grundannahme, dass Personen, die räumlich nah beieinander wohnen, auch ein vergleichbares soziales Profil mit ähnlichen Konsuminteressen und finanziellen Möglichkeiten haben. Je nach verwendeten Daten lässt sich mit solchen Analysen daher allein aus den ohnehin im Unternehmen vorhandenen Adressdaten ein genaues Profil der eigenen Kunden gewinnen. Dieses Kundenprofil wiederum ist der Ausgangspunkt zahlreicher Planungsaktivitäten, zum Beispiel bei der Wahl von Filialstandorten. Umsätze und Geschäftserfolg dürften in Gebieten mit einem hohen

Anteil von Einwohnern, die dem eigenen Kundenprofil entsprechen, sehr viel höher ausfallen. Andere Variante: Das Unternehmen kann Angebot und Sortiment in vorhandenen Standorten an den im Umfeld vorhandenen Kundentyp und dessen Konsuminteressen anpassen. Ein Anbieter wie GfK Geomarketing liefert für solche Aufgaben passende Software-Werkzeuge, die sowohl die Daten aus den Unternehmen verarbeiten wie auch die notwendigen externen Daten zur Analyse hinzufügen. Allerdings ist Geomarketing kein Produkt von der Stange, sondern zumeist eine beratungsintensive Angelegenheit. Interessenten können entweder die Software kaufen, um in eigener Regie solche Geomarketing-Analysen vorzunehmen, oder aber eine derartige Analyse als Beratungsleistung bestellen. WEITERE INFORMATIONEN UNTER: • www.intergeo.de • www.gfk-geomarketing.de • www.mb-research.de

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GEOMARKETING ÜBERSICHT Strategisch, aggregierte und anonymisierte Informationen können den vorhandenen Kundenadressen zugeordnet werden.

Mehr Erfolg vor Ort VERTRIEB Durch Geomarketing-Lösungen lassen sich Zielgruppenstrukturen und -adresspotenziale ermitteln und als Karten bis auf Straßenebene darstellen.

Die Berücksichtigung des „Geo-Aspektes“ im (Direkt-)Marketing und Vertrieb nimmt kontinuierlich zu. Ob bei der einfachen Händlerzuordnung oder für räumliche Zielgruppenanalysen, ob als kampagnensteuerndes Element im Hintergrund oder in Form einer thematischen Karte als Teil einer Direktmarketingauswertung: Geomarketing ist eine erfolgsentscheidende und oftmals bereits alltägliche Größe. So ist es bei der AZ Direct GmbH durch die intelligente Verbindung der bundesweiten AZ-Gebäudedatenbank mit Gebäudekoordinaten, Geografischen Informationssystemen (GIS), digitalen Straßenkarten und der Verkehrsnavigations-Technologie heute problemlos möglich, räumlich optimierte Adress-Selektionen nach spezifischen Standort- oder Marktgebietseigenschaften vorzunehmen. Ein Beispiel: Ein Automobilunternehmen gewinnt über verschiedene Wege Interessenten für sein Angebot. Diese Interessenten sollen natürlich zu Kunden werden. Hierzu werden sie durch AZ Direct in einer Marketingdatenbank erfasst und über spezielle Kampagnen weiter beworben. Dies erfolgt im Namen des nächstgelegenen Händlers, der den ihm zuortbaren Interessenten individuell betreuen soll. Hierfür werden über eine definierte Programm-Schnittstelle zwischen Marketingdatenbank und den

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AZ-GIS-Tools die Interessenten geokodiert und mit einem Nummerncode des jeweils am besten erreichbaren Händlers im Umkreis angereichert. Durch diesen Code erfolgt anschließend die händlerindividuelle Steuerung aller weiteren Kampagnen. Zudem lassen sich AZ-Zielgruppenanalysen mit Gebiets- und Standortanalysen kombinieren. Dies führt zur Ermittlung lokaler, regionaler oder bundesweiter Kundenprofile. Darüber hinaus erfolgen mittels der bei AZ verfügbaren Daten und eingesetzten GIS kartografische Darstellungen und geografische Analysen der Lage von Verkaufsstandorten, Kundenverteilungen und Zielgruppenpotenzialen. Weitere Informationen unter: www.az-direct.com

Auch zahlreiche Adressdienstleister, deren Know-how vornehmlich bei Direktmarketingaktivitäten gefragt ist, bedienen sich geographischer Analysen, um Adressen mit zusätzlichen Informationen anzureichern und genau jene aus ihrem Bestand herauszufiltern, bei denen mit hoher Wahrscheinlichkeit jemand mit dem gesuchten Kundenprofil wohnt. Die Bertelsmann-Tochter AZDirekt beispielsweise bietet solche räumlich optimierte Adress-Selektionen nach Kundenprofilen und Bevölkerungsstrukturen an. Eine andere Analysemöglichkeit, die AZDirekt bewirbt: Bereits vorhandene Kundenadressen können durch einen an die Adresskoordinate gehängten Code einem Vertriebsgebiet oder einer nahe der Kundenadresse gelegenen Filiale zugeordnet werden. Dadurch können Marketingaktivitäten zwar zentral gesteuert werden, aus Sicht des Kunden indes nimmt stets sein örtlicher Vertreter den Kontakt zu ihm auf. Prinzipiell sind der Phantasie bei geographischen Analysen keine Grenzen gesetzt: Abhängig von den Daten lassen sich Einzugsbereiche von Filialstandorten an Hand von Fahrzeiten berechnen, Außendiensttouren und Vertriebsgebiete optimie-


DATENBANKEN MIT KUNDENINFORMATIONEN

SOFTWARE GIS

DATENBANKEN MIT MARKTINFORMATIONEN

GEO

MARKETING

GEOMARKETING

DIGITALE KARTOGRAFIE

VISUALISIERUNG GEOREFERENZDATEN

NAVIGATION KARTOGRAFIE

EINFLUSSBEREICHE

BERICHTE GEOSTATISTIK Quelle: Arvato Service

ren, die erfolgreichsten Plakatstandorte für Außenwerbung oder die besten Stadtteile für Haushaltswerbung ermitteln. Unterm Strich hilft Geomarketing stets dabei, neue Kunden zu gewinnen und neue Zielmärkte zu erfassen und zu erobern. In vielen Fällen reichen dafür die Software-Einzellösungen der Geomarketing-Anbieter aus. Anspruchsvoller werden solche Projekte aber, wenn die Integration geographischer Analysen in den Workflow und die IT-Prozesse von mittleren und größeren Unternehmen gefragt ist. Dazu müssen zentrale Funktionen so genannter Geoinforma-

tionssysteme beispielsweise in ERP-Lösungen von SAP implementiert werden. Geoinformationssysteme (GIS) gelten bis heute als grundlegende Technologie für den Umgang mit Geodaten. Das US-Unternehmen ESRI hat das Prinzip der digitalen Landkarte bereits in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt. Dabei werden räumliche Informationen in so genannte Kartenlayer (Ebenen) aufgesplittet und jedem Layer genau ein Informationstyp zugeordnet. Ein Layer zeigt die Straßen, ein zweiter die Flüsse, ein dritter die Waldgebiete usw. Wie transparente Folien lassen

sich die Layer im Rechner schließlich übereinander schieben und erzeugen so das Bild einer kompletten Karte. Raumbezogene Daten für Marketingzwecke wie Kaufkraft, vorherrschende Kfz-Typen oder Bevölkerungs- und Altersstrukturen sind im GIS lediglich zusätzliche Informationsebenen zur Topographie. ESRI ist daneben aber auch eigenständig oder mit weiteren Partnern im Geschäftsfeld „Business Mapping“ unterwegs und verspricht individuelle GIS-Lösungen, die sich problemlos in die IT-Umgebung des Kunden einfügen.

Der „kürzere“ Weg ist das Ziel OPTIMIERUNG Durch GeoManagementsysteme lassen sich Fahrwege vervollkommnen. Die eingesparte Zeit bleibt dem Außendienstmitarbeiter zur intensiven Kundenbetreuung. Moderne Konsumgüter-Hersteller wie beispielsweise Haribo, Veltins, Danone etc. nutzen GeoManagementsysteme in unterschiedlichen Unternehmensbereichen. Neben der klassischen Marktforschung zur Zielgruppenidentifikation und dem Dialogmarketing zur Stärkung der Marken werden insbesondere im Bereich der Vertriebsaußendienststeuerung zunehmend GeoManagementsysteme eingesetzt. Oft haben solche Firmen in Deutschland Außendienste in den Größenordnungen von mindestens zwölf bis zu teilweise mehreren hundert Vertriebsmitarbeitern, die an durchschnittlich 200 Tourtagen pro Jahr mindestens sechs bis acht Outlets besuchen. Die Art der Tätigkeit hat sich dabei in den letzten Jahren verändert. Die Notwendigkeit der

Kundenbesuche an sich erweist sich aber als stabil und bleibt auch zukünftig erforderlich. Die Außendienstmitarbeiter sitzen dabei zwischen 25 und 50 Prozent ihrer Zeit unproduktiv im Auto. Dabei steigt der Fahrzeitanteil aufgrund zunehmender Verkehrsdichte um ca. drei bis vier Prozent p. a. Der Kostenaufwand ist erheblich und durch Einsatz eines durchgängigen Planungssystems wie z. B. PTV Map & Market Premium sind zweistellige prozentuale Einsparungspotenziale der Fahrzeiten realistisch. Die Planungsprobleme, die sich dabei ergeben, lassen sich in folgende Bereiche strukturieren: Visualisierung, Analyse, Standortplanung, Vertriebsgebietsplanung und Tourenplanung. Mit Hilfe der GeoManagementsysteme werden Fragen von der zentralen strategischen Vorplanung (Analyse, Standort- und Gebietsplanung) über die taktische Vorplanung bis zur dezentralen, operativen Feinplanung gelöst. Idealerweise werden die optiPLANUNG Thorsten F rerk, Director Sales mierten Touren nach der Bestätigung des GeoManagement der PTV AG, weiß, wie Mitarbeiters an ein mobiles Navigationsgerät sich Fahrtzeiten minimieren lassen. übergeben. Infos unter: www.ptv.de GLOBALMANAGEMENT 9/ 08

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Mehr als nur Windmühlen ÜBERZEUGEND Flandern führt die Liste der logistischen Spitzenstandorte an.

Flandern ist die nördliche Region Belgiens. Die Flämische Region gilt offiziell als niederländische Region des kleinen Königreichs. Amtssprache und die gebräuchliche Schriftsprache ist Niederländisch.In den Gemeinden und der Umgebung von Brüssel ist darüber hinaus auch das Französische verbreitet. Im 19. Jahrhundert wurden erhebliche Kohlevorkommen in der südlichen Nachbarregion Wallonien entdeckt. Davon profitierte die traditionell stark von Handel und Seefahrt geprägte Region nur sehr wenig. Einzig um die Stadt Gent herum entwickelten sich in erster Linie textilverarbeitende Unternehmen. Mit dem Niedergang der wallonischen Schwerindustrie stieg Flandern in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum wirtschaftlich führenden Teil Belgiens auf. Während Wallonien mit dem wirtschaftlichen Strukturwandel zu kämpfen hat, profitiert Flandern vom stark ausgeprägten Dienstleistungssektor. Besondere Bedeutung nimmt dabei Antwerpen ein, der zweitgrößte Hafen Europas. Aufgrund dieser logistischen Spitzenposition haben sich noch zahlreiche andere Branchen in der Region angesiedelt. Sie profitieren von der unternehmerfreundlichen Bürokratie, hoch qualifizierten Fachkräften und einzigartigen Steuervorteilen.

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Region mit Zukunft ATTRAKTIV Zurückhaltung wird in Belgien großgeschrieben. Dabei hat gerade Flandern, der nördliche Teilstaat Belgiens, allen Grund zu triumphieren.

In der aktuellen Studie „European Regions of the Future 2008 / 2009“ des fDi magazine (Foreign Direct Investments) der Financial Times belegt Flandern den zweiten Platz in der europäischen Gesamtwertung und bei den Regionen, die besonders attraktiv für ausländische Direktinvestitionen sind. Die Hälfte aller neuen belgischen Investitionsprojekte wurde 2007 in Flandern realisiert, während auf die Regionen Brüssel-Hauptstadt und Wallonie jeweils ein Viertel entfielen. Den Hauptanteil mit 54 Prozent tragen Investoren aus Europa, vor allem aus den Nachbarländern Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland. Welche Faktoren erklären die Attraktivität Flanderns als Investitionsstandort? Neben der unternehmerfreundlichen Bürokratie überzeugt die Region durch ihre hervorragende Verkehrsinfrastruktur. Mit seiner Nähe zu den europäischen Märkten und seinen niedrigen Immobilienpreisen führt Flandern erneut die europäische Liste der logistischen Spitzenstandorte an. Dazu

gehört zum Beispiel der Hafen von Antwerpen, der mit einem jährlichen Frachtvolumen von 180 Mio. Tonnen der zweitgrößte in Europa ist. Als führender Chemiestandort birgt Flandern großes Potenzial für Unternehmen, die in der Verarbeitung petrochemischer Produkte tätig sind; Antwerpen ist nach Houston das größte ChemieCluster der Welt. Gut ausgebildet, produktiv und mehrsprachig – eine Vielzahl internationaler Unternehmen hat sich aufgrund der Verfügbarkeit hoch qualifizierter Arbeitskräfte für Flandern als Forschungsstandort entschieden. In Verbindung mit einem ausgewogenen Arbeitsrecht steht einer gesunden Personalpolitik nichts im Wege. Nicht zuletzt locken in Flandern Steuervorteile wie der – europaweit einzigartige – fiktive Zinsabzug. Dieser ermöglicht es Unternehmen, ihre Steuergrundlage zu verringern, wenn sie Investitionen aus Eigenmitteln finanzieren. Autorin: Jessica Manthey, weitere Informationen: www.fitagency.be


BAUSTOFFE

Globaler Rohstoff Holz POTENZIAL Wirtschaftswachstum, Nachfragesteigerungen und Kapitalkonzentration in der Forst- und Holzindustrie ließen in den vergangenen Jahren einen globalen Markt für Holzprodukte entstehen.

von Dr. R. Magagnoli

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n den letzten Jahren hat sich eine Konsolidierungswelle in der internationalen Forst- und Holzwirtschaft vollzogen, die als längst überfällig galt. Die Holzindustrie wird sich daher auf eine Intensivierung des Rohstoffhandels einstellen müssen. Vor allem Lateinamerika steigerte seine Gesamtexportquote von Holzprodukten nach Europa. Die Investitionstätigkeit in die Holzindustrie dieser Länder ist ungebrochen hoch. Kapazitätszuwächse werden nur mehr in Asien und vor allem in China erwartet. Während die meisten asiatischen Regionen primär Lieferanten von Rohholz sind, verfügt China selbst nur über sehr geringe Holzressourcen. Der Marktanteil chinesischer Produkte der Holzindustrie am Weltmarkt ist jedoch überraschend hoch. Die deutsche Holz- und Forstwirtschaft produziert Holzprodukte in vielfältiger Ausprägung. Darüber hinaus werden noch viele andere Produkte hergestellt, die sich steigender Beliebtheit erfreuen. Die globale Vermarktung wird von verschiedenen Organisationen und Unternehmen unterstützt. Holz ist besser als viele herkömmliche Baumaterialien zur Wärmedämmung ge-

eignet. Da es große Mengen des Treibhausgases CO2 speichert, trägt der Holzbau auch aktiv zum Klimaschutz bei. Organisationen wie die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) haben sich der Förderung ressourcensparenden, umweltschonenden Bauens verschrieben. Mit dem „Deutschen Gütesiegel Nachhaltiges Bauen“ hat die DGNB ein Zertifikat geschaffen, mit dem erstmals ein belastbarer Maßstab für die wirtschaftliche und ökologische Qualität von öffentlichen und privaten Gebäuden vorliegt. Für den Präsidenten der DGNB, Prof. Dr.-Ing. Werner Sobek, bietet das „aussagefähige Gütesiegel Investoren, Betreibern und Nutzern gleichermaßen Sicherheit“. Unter dem Motto „Wir schaffen eine neue Holzkultur in Deutschland“ tritt hingegen der Holzabsatzfonds auf. Die nach eigenen Aussagen „zentrale Marketingeinrichtung der deutschen Forst- und Holzwirtschaft“ plant, den Holzverbrauch in den kommenden fünf Jahren um 20 Prozent zu steigern. Das Image von Holz als zukunftsfähiger, moderner Werkstoff gerade im Bereich „Bauen, Wohnen, Leben“ soll gezielt aufgewertet werden. Messen und Kongresse bieten sich zum Wissensaustausch an. Die Leitmesse IHE Holz Energie im Rah-

men der 9. Renexpo in Augsburg beleuchtet beispielsweise den Aspekt Holzenergie als Hauptwärmelieferant. Die Firma Xella Trockenbau Systeme bietet eine spezielle Bauweise aus Holzersatzstoffen an. Die von Xella entwickelten Gipsplatten weisen verschiedene Vorteile auf: Sie werden umweltschonend produziert, basieren auf natürlichen Rohstoffen, bieten Feuer-, Wärme- und Lärmschutz und können leicht verarbeitet werden. Außerdem eignen sie sich hervorragend zur Kombination mit Werkstoffen wie beispielsweise Holz. Angesichts dieser Entwicklungen ist es keine Überraschung, dass die Globalisierung die Märkte für Rohholz und Holzprodukte erfasst hat. Sowohl die Industrie als auch die Forstwirtschaft in Deutschland befinden sich im globalen Wettbewerb und sind gut gerüstet. Der Konkurrenzdruck in der Holz- und Forstwirtschaft wird weiter steigen und einer Erhöhung der Rohstoffpreise für Holz entgegenwirken.

CHANCE Prof. Dr. Werner Sobek, Präsident der DGNB, sieht im Rohstoff Holz eine gute Möglichkeit, sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen.

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BAUSTOFFE

- Advertorial-

Im Einklang mit der Natur RAUMKLIMA Gipsfaser-Platten werden unter umweltfreundlichen Gesichtspunkten auf der Basis natürlicher Rohstoffe hergestellt und haben sich zu einer wichtigen Systemkomponente für nachhaltiges Bauen entwickelt. Sie lassen sich gut verarbeiten und bieten wirksamen Wärme- und Schallschutz.

BEHAGLICH In Freiburg wurde jetzt ein viergeschossiges Mehrfamilienhaus nach neuesten ökologischen Erkenntnissen errichtet.

Ein weltweiter Klimawandel, unaufhaltsam steigende Energiepreise und immer knapper werdende Ressourcen – das sind die drängenden Themen unserer Zeit.Maßnahmen zum Schutz von Umwelt und Klima sind zur gesellschaftlichen Herausforderung geworden. Hohe Einsparpotenziale beim Energieverbrauch liegen im Gebäudebereich. Einer energieeffizienten, ökologischen und gesundheitsorientierten Bauweise kommt daher eine immer größere Bedeutung zu. Entsprechend ist die Nachfrage nach umwelt- und gesundheitsverträglichen Baustoffen in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Bauherren achten bei Neubau und Renovierung zunehmend auf den Einsatz nachhaltiger Baustoffe, die Industrie entwick elt zukunftsweisende Lösungen. In Freiburg entstand jetzt ein viergeschossiges Mehrfamilienhaus in Holzrahmenbauweise, das nach neuesten Erk enntnissen des ökologischen Bauens entwick elt wurde . Ein gesundheitsorientierter Bauprozess sollte d ie

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Voraussetzungen für einen behaglichen und gesunden Lebensraum schaffen. Der ausschließliche Einsatz von Bauteilen und Baustoffen, deren Inhaltsstoffe für die Bewohner absolut unbe denklich sind und die k eine gefährlichen Allergene enthalten, sorgt für ein optimales Innenraumklima. Wände und Decken des Freiburger Objektes wurden mit F ermacell Gipsfaser -Platten ausgeführt. Damit kam ein Baustoff zum Einsatz, der den Anforderungen des ökologischen Konzeptes entspricht.Die universell für Boden, Wand und Decke einsetzbaren Platten werden im Rahmen eines umweltschonenden Produktionsprozesses hergestellt und sind daher gut geeignet zur Kombination mit anderen natürlichen Baustoffen wie zum Beispiel Holz.Durch hohen Feuerwiderstand bieten sie zudem ein zusätzliches Plus an Sicherheit. Hinzu kommt, dass die faserverstärkten Platten wirk samen Wärme- und Schallschutz bieten und sich schnell und einfach verarbeiten lassen.

Das Freiburger Projekt bestätigt den aktuellen Trend: Mit steigendem Umweltbewusstsein rücken die ök ologischen Qualitäten von Gipsbaustoffen zunehmend in den F okus. Schon früh haben sich die Hersteller auf die umweltfreundlichen Qualitäten ihres Baustoffes besonnen. So bietet Fermacell bereits seit 1971 Gipsfaser-Platten an, die ohne weitere Bindemittel aus Wasser, recycelten Papierfasern und Gips hergestellt werden. Der ressourcenschonende Produktionsprozess unterliegt strengen Qualitätskontrollen. Innerhalb des Hers tellungsverfahrens entstehen keine Abfälle. Produktionsbedingte Reste werden aufbereitet und wieder dem Fertigungsprozess zugeführt. Mit Gips nutzt Fermacell einen der ältesten Rohstoffe zur Herstellung von Baustoffen überhaupt. Soweit verfügbar, setzt Fermacell den sogenannten REA-Gips aus der Umwelttechnik ein. Dabei handelt es sich um einen hochwertigen Rohstoff, der bei der Entschwefelung von Rauchgasen in Kraftwerk en, die mit fossilen Brennstoffen befeuert werden, entsteht. REA-Gips verfügt über die gleichen mineralogischen Strukturen wie der in der Natur vork ommende Rohstoff und ist von überdurchschnittlicher Reinheit. Untersuchungen unabhängiger Institute haben bestätigt, dass beide Gipsarten absolut gleichwertig sind. Die umweltverträglichen Eigenschaften von Fermacell Gipsfaser-Platten wurden vom Institut für Baubiologie in Rosenheim mit der Verleihung des IBR-Prüfsiegels bestätigt. Dabei wurden neben Radioaktivität, Bioziden, Lösemitteln, Metallen und Schwermetallen sowie Feinstäuben auch mögliche Umweltbelastungen bei der Herstellung, Verarbeitung, Benutzung und Wiedereingliederung des Produktes in den ökologischen Kreislauf überprüft. Eine Belastung der Umwelt durch Abgabe toxischer oder kanzerogener Stoffe wird grundsätzlich als Ausschlusskriterium bewertet. Bei Fermacell lagen sämtliche Werte unter


AUSGEZEICHNET Die Umweltfreundlichkeit von Fermacell-Gipsfaserplatten ist durch Prüfsiegel und Zertifikate belegt.

der Nachweisgrenze. Mit einem Prüfsiegel hat auch das Kölner eco-Umweltinstitut die hohe Umweltverträglichkeit von Fermacell-Produkten festgestellt. Derzeit arbeitet Fermacell an einer Ökobilanz nach DIB U. Diese offizielle Zertifizierung, die vom Deutschen Institut für Bauen und Umwelt vergeben wird, erstellt Umweltproduktdeklarationen (EPDs) auf der Basis der internationalen Normen ISO 14025 sowie ISO CD 21930. Sie kennzeichnet die Eigenschaften eines Bauproduktes über dessen gesamten Lebenszyklus. Dabei stellt das Institut besondere Anforderungen im Sinne größtmöglicher Nachhaltigkeit. So verlangt das DIBU nicht nur

eine Öko-Bilanz, sondern untersucht Herstellung, Nutzungseigenschaften, Nutzungsdauer und Recyclingfähigkeit. Die Zertifizierung wird künftig Voraussetzung für den Einsatz in öffentlichen Gebäuden sein. Mit zunehmender Sensibilität für nachhaltige Bauweisen und Baustoffe rücken auch die regulierenden raumklimatischen Eigenschaften von Gipsfaser-Platten verstärkt ins Bewusstsein. Durch einen hohen Anteil von Makroporen im Gipskern nehmen Fermacell-Platten überschüssige Luftfeuchtigkeit auf und geben sie zeitversetzt bei trockener Raumluft wieder ab. Hinzu kommt ein ausgewogenes Verhältnis von Wärmedämmung und Wärmespei-

Nachhaltiges Bauen und Wohnen UMWELT Die Redaktion sprach mit Heinrich Rohlfs, Abteilungsleiter Produkte und Systeme der Xella Trockenbau-Systeme. Herr Rohlfs, welche Bedeutung hat die Nachhaltigkeit für die Produkte des Unternehmens? Nachhaltigkeit ist ein Thema von äußerster Wichtigkeit. Umweltgerechte Produktionsmethoden und umweltfreundliche Produkte sind ein ganz wesentliches Unternehmensziel. Ist der allgemeine Hype um das Thema berechtigt oder glauben Sie, dass es überbewertet wird? Von Überbewertung kann nicht die Rede sein. Vor dem Hintergrund einer drastischen Zunahme umweltbedingter Erkrankungen kommt einer ökologischen und gesundheitsorientierten Bauweise eine immer größere Bedeutung zu. Entsprechend ist die Nachfrage nach umweltund gesundheitsverträglichen Baustoffen stark gestiegen. Wie wird der ökologische Aspekt der Nachhaltigkeit bei der Herstellung Ihrer Produkte umgesetzt? Fermacell Gipsfaser-Platten werden im Rahmen eines umweltschonenden Produktionsprozesses

cherung, das für ein ständig gleichbleib endes ausgeglichenes Raumklima sorgt. Mit diesen positiven baubiologischen Eigenschaften ist Fermacell zu einer wichtigen Systemkomponente für nachhaltiges Bauen geworden. Weitere Vorteile bieten die Platten wegen ihrer großen Anpassungsfähigkeit an bauliche Gegebenheiten. Immer wenn es um die kreative Gestaltung von Innenräumen oder um eine variable Grundrissaufteilung geht, sind sie der Baustoff derWahl. Jede beliebige Oberflächenbehandlung ist möglich. Und – entgegen einem weit verbreiteten Vorurteil – ist auch die Befestigung schwerer Gegenstände problemlos möglich. www.xella.de

auf der Basis ökologischer Rohstoffe hergestellt. Unser freiwillig eingeführtes Umweltmanagement im Fermacell-Werk in Seesen nach der Öko-Audit-Verordnung sowie die Zertifizierung nach UmweltNorm DIN EN 130 14001 belegen, dass Umweltbewusstsein für uns bereits bei der Herstellung beginnt. Fermacell wird von amtlichen Materialprüfungsanstalten einer ständigen Qualitäts- und Gütekontrolle unterzogen. Gleichzeitig werden sämtliche Qualitätseigenschaften der Produkte in den eigenen Testlabors der Werke laufend überwacht und kontrolliert. Welche Bedeutung messen Sie Öko-Siegel, -Label und ähnlichen Kennzeichnungen bei? Zertifizierungen von unabhängigen Instituten bestätigen, dass unsere Produkte keine gesundheitsschädlichen Substanzen enthalten und auch nicht zu einem späteren Zeitpunkt entwickeln. Für den Verbraucher bedeuten sie Sicherheit. Die Menschen sind hier sehr sensibel geworden. Bei Fermacell profitiert der Verbraucher zusätzlich davon, dass wir außer dem Baustoff auch Konstruktionen und komplette Sanierungskonzepte für die unterschiedlichsten Gebäude und Erfordernisse im Programm haben. Für die Modernisierung von Fertighäusern beispielsweise gibt die Broschüre „Fertighaus-Modernisierung für mehr Wohnkomfort“ wichtige Hinweise und sie bietet hilfreiche Tipps. GLOBALMANAGEMENT 9/ 08

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