VISAVIS WebBusiness 03/2008 - IT-Trends

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Heft 3/2008

www.visavis.de

Web-Business


Magazin

Editorial

Wegweiser Magazin

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CeBIT-Schwerpunkt Frankreich; Reiseportale; Green IT; Medizin und IT.

Content-Management 6 Vielen Unternehmen fehlt professionelles Management der elektronischen Post.

Kommunikation

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Individuelle Erreichbarkeit von wichtigen Ansprechpartnern.

IT-Trends

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Aktuelle Entwicklungen zwischen Freiheit, Sicherheit und Geschwindigkeit.

E-Commerce

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Nach Wachstumsphasen im Onlinehandel gewinnt das Marketing an Bedeutung.

Outsourcing

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Zur Vermeidung negativer Nebeneffekte muss die Auslagerung von Kompetenzen intelligent geplant sein.

Partnerschaften

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Freiheit. Sicherheit. Geschwindigkeit. Die Losung der Französischen Revolution „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ erhält im Internetzeitalter mit „Freiheit, Sicherheit, Geschwindigkeit“ ein modernes Pendant, das nur auf den ersten Blick intellektuell flacher erscheint. In Wahrheit garantiert der kostengünstige und schnelle Zugang zu Informationen aller Art das Fundament für die Chancengleichheit aller Bürger. Die Freiheit ist unverzichtbar, ob im Wirtschaftsleben oder bei der politischen Teilhabe – die Freiheit, auf jede Information von jedem Punkt der Welt aus zugreifen zu können, die Freiheit, eigene Inhalte zu verbreiten und damit an der globalen Meinungsbildung teilzunehmen. In Verbindung mit Sicherheit und angemessener Geschwindigkeit bildet sie die notwendige Voraussetzung für

Unterschiedlichste Branchen als Kunden von OutsourcingDienstleistern.

Anschrift: Auguststraße 19-29, 53229 Bonn; Tel.: 02 28 / 3 07 94-0, Fax: 02 28 / 3 07 94-10, Vanity: 07000 / visavis; E-Mail: visavis@visavis.de; http://www.visavis.de; Chefredaktion: Wolfgang Haselbauer; Schlussredaktion: Andreas Hodapp-Schneider; Redaktion: Bernhard Haselbauer, Oliver Hammel, Frank Grootens, Ellen Drechsler, Laura Mendelssohn, Jennifer Walther, Cornelia Hornschild, Martina Sauer, Martina Bartlett-Mattis (Nürnberg), Ina Schmidt (London); Rédaction France: Chantal Sénéchal, +49 228 / 3079435 Verlag: VISAVIS Verlags GmbH; Layout: Andreas Schnittker, Christian Albert, Marcel Rohland; Bildmaterial teilweise von: www. photocase.com; www.pixelio.de; www.sxc.hu Druck: Weiss-Druck GmbH & Co. KG, Industriestraße 7, 52156 Monschau; Geschäftsführer: Bernhard Haselbauer. Verbreitete Auflage: 135.000 Exemplare. 130.000 Exemplare liegen der FINANCIAL TIMES Deutschland bei. ISSN: 0942-8615; Konzeption und Marketing: newpublic communication KG, Bonn

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Buchtipp

Mobile Marketing

Ab dem 5. März ist der „Praxisleitfaden Mobile Marketing“, herausgegeben von den Unternehmensberatungen mind business consultants und Strateco, als Printausgabe im Verlag Ab-

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eine Verbreitung von Demokratie und Marktwirtschaft. Es ist kein Zufall, dass in diesem Jahr Frankreich als eines der Partnerländer der CeBIT mit Nicolas Sarkozy einen neuen Präsidenten hat, der sowohl technischen Innovationen als auch dem Kapitalismus gegenüber aufgeschlossener ist als seine Vorgänger. Die aktuelle Aufstockung der staatlichen Förderung erneuerbarer Energien durch Paris spricht für diese Einschätzung. Ein weiteres Partnerland der Messe ist in diesem Jahr Kalifornien, das seit dem Amtsantritt von Gouverneur Arnold Schwarzenegger nicht mehr nur für Hochtechnologie und liberalen Lebensstil steht, sondern auch Vorreiter beim Klimaschutz in den USA ist. Mit seinem Bruttoinlandsprodukt überflügelt Kali-

satzwirtschaft erhältlich. Auf 160 Seiten befassen sich die Autoren Bernhard Steimel, Jens Klemann und Sebastian Paulke mit dem Einzug neuer mobiler Technologien ins Marketing. Anhand von 40 Praxisbeispielen werden verschiedene Einsatzgebiete und Möglichkeiten illustriert, eine empirische Untersuchung der werbetreibenden Unternehmen liefert wertvolle Benchmarks und „Key Performance“-Indikatoren. Auf der Grundlage von Experteninterviews werden im Anschluss konkrete Hilfestellungen und Checklisten für die Planung des Mobile Marketing gegeben. www.praxisleitfaden-mobile.de

fornien bereits Frankreich und würde damit als eigenständiger Staat zu den fünf stärksten Industrienationen der Erde zählen. In der Ihnen vorliegenden Ausgabe von Web-Business widmen sich unsere Autoren den aktuellen Trends und Innovationen der IT-Branche. Die Tücken und Herausforderungen, aber auch mögliche Lösungen für ein effizientes Dokumentenmanagement analysiert Frank Zscheile gleich zu Beginn des Magazins. In unserer Titelreportage befasst sich Peter Kusenberg mit den Aspekten Green IT und Klimaschutz, IT-Security, Geoinformation und Unified Communications. Hier wird die ganze Palette der Trends betrachtet, die mit der Losung „Freiheit, Sicherheit, Geschwindigkeit“ verbunden ist. Michael Maiwald beschreibt anschließend in seiner Reportage den rasanten Anstieg des Onlinehandels und die künftigen Potenziale, die mit Schlagwörtern wie Mobile oder Social Commerce verbunden sind. Dass Kostensenkung nicht der einzige Aspekt für die Auslagerung von Geschäftsbereichen sein kann und jedes Outsourcing nur dann funktioniert, wenn man mit dem richtigen Partner vertrauensvoll zusammenarbeitet, zeigt Chris Löwer am Ende dieses Magazins auf. Unser Blick auf die Branche erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Gleichwohl sind wir darum bemüht, Ihnen einen interessanten Mix aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf eine sich in rasantem Tempo verändernde Welt vorzulegen. Ihre Redaktion


Magazin Messe

CeBIT: Vive la France Auf der weltgrößten Messe für Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik trifft sich die Branche auch in diesem Jahr wieder zum Erfahrungsaustausch, zum Networking und zur Präsentation der neuesten Trends. Eröffnet wird die diesjährige CeBIT von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy. Als offizielles Partnerland der deutschen IT- und Telekommunikationsbranche präsentiert sich Frankreich, um bilaterale Partnerschaften auszubauen. Bereits im Dezember haben der Bundesverband Bitkom und die französische Branchenorganisation Syntec Informatique ein weitreichendes Kooperationsabkommen unterzeichnet. Frankreich ist nach Deutschland und Großbritannien der drittgrößte IT-Markt Europas. Dies ist insbesondere auf die große private Nachfrage zurückzuführen. Knapp 60 Prozent der französischen Haushalte verfügen mittlerweile über einen PC, davon besitzt fast jeder zweite einen Breitband-Internetzugang.

Vielseitig

Mobilfunktrends Mobiltelefone werden immer mehr zu multimedialen Alleskönnern, und mit der stetigen Weiterentwicklung mobiler Breitband-Lösungen wachsen auch die Möglichkeiten der Internetnutzung via Handy. Topthema der Branche ist in diesem Jahr die Zukunft der mobilen Breitbandkommunikation. 44 führende Mobilfunk-Netzbetreiber, Technologieausrüster und Forschungseinrichtungen haben sich zur Next Generation Mobile Networks (NGMN) Alliance zusammengeschlossen. Auf der CeBIT werden sich Branchenexperten im Rahmen der internationalen NGMNKonferenz über Herausforderungen und Chancen von künftigen möglichen Diensten austauschen. www.ngmn.de

Beim deutsch-französischen ITK-Gipfel, einem Highlight der CeBIT, wollen beide Länder ihre Zusammenarbeit im IT-Bereich weiterentwickeln. Im Hinblick auf Kooperationen mit deutschen Partnern bestehen die Schwerpunkte im Ausbau des Glasfasernetzes und im Bereich des mobilen sowie digitalen Fernsehens. Außerdem wird eine Ausweitung der guten Zusammenarbeit im Hardware-Bereich sowie bei Endgeräten, Decodern und Sendeeinrichtungen angestrebt. Ubifrance, die Agentur zur internationalen Förderung französischer Unternehmen, wird mit dem Pavillon „Village Pôles de Compétitivité“ vertreten sein, in dessen Herzen sich 35 Unternehmen aus insgesamt neun Clustern vorstellen. Neben Unternehmen aus dem ITK-Bereich werden sich zwei weitere Cluster

Reiseplanung

präsentieren, darunter Aerospace Valley, ein Netz von KMU, das führende Unternehmen in den Bereichen Luft- und Raumfahrt und eingebettete Systeme vereint. Der im Juli 2007 von Wirtschaftsministerin Christine Lagarde ernannte Cluster Finance wiederum vereint 160 Partner aus dem Banken- und Finanzsektor, die neue Technologien und Finanzmarktinstrumente einführen.

Unabhängiger Anbietervergleich

Der Reisemarkt ist unübersichtlich. Das Internetportal Travel IQ findet unter einer Vielzahl von Offerten das optimale Angebot. Immer mehr Deutsche buchen ihre Reisen im Internet. So haben im vergangenen Jahr zwölf Prozent der Bundesbürger ein Flugticket im Internet gekauft, hat der Branchenverband Bitkom herausgefunden. Doch die Preise für ein- und dieselbe Strecke variieren stark, Steuern und Gebühren verteuern das Schnäppchen oft erheblich. Wer wirklich das preiswerteste Angebot buchen wollte, musste daher bislang umfangreiche Recherchen im Internet durchführen. Diese Arbeit gehört nun der Vergangenheit an. Der neue europäische Reisepreisvergleich Travel IQ bietet seinen Nutzern einen unabhängigen Service aus einer Hand. Die Angebote für Flüge, Mietwagen und Hotels lassen sich separat und anbieterunabhängig miteinander vergleichen. So gehören zu den abgefragten Anbietern alle wichtigen Direktanbieter sowie Online-Reisebüros und Spezialisten. Damit ist Travel IQ insbesondere für die

Interessierte Unternehmen können im Rahmen des ganztägigen „Cluster Workshops“ am 5. März in Halle 1, Raum Brüssel mehr über die Strategien und Politik der französischen Cluster erfahren und sich über Kooperationen und Marktperspektiven informieren. Infos unter: www. fizit.de; www.firmafrankreich.de; www.cebit-worldmeetsfrance.com; www.bitkom.org/france

die Verbraucher ihre Reise in einem Paket zusammenstellen. Ob Flug, Hotel oder Mietwagen, für jede Komponente wird der günstigste Preis ermittelt. Diese können in einem individuellen Reiseplan verwaltet werden. In Sekunden lässt sich so der Gesamtpreis einer Reise für alle denkbaren Kombinationen aus verschiedenen Anbietern, Reisezeiten und mehreren Personen exakt ermitteln. Die Suche bei Travel IQ schont nicht nur das Portemonnaie, sondern erspart auch wertvolle Zeit. Informationen unter: www.traveliq.de

Konzeption von Firmenreisen kleinerer Unternehmen, die sich kein eigenes Reisebüro leisten können, prädestiniert. Auch Privatreisende, die einen Städtetrip oder einen Kurzurlaub buchen wollen, finden hier die besten Angebote. Reiselustige brauchen nur noch auf einer Seite zu surfen, um das komplette Angebot an Flügen, Mietwagen und Hotels der besten europäischen ReiseWebsites miteinander vergleichen zu können. Zeitgleich überprüft Travel IQ die Verfügbarkeit der Plätze und nennt die exakten Endpreise inklusiver aller Steuern und Gebühren. Als erster Reisepreisvergleich bietet Travel IQ zudem die Möglichkeit, Hinund Rückflüge bei unterschiedlichen Airlines zu kombinieren. Umfangreich Die Suche mittels Travel IQ liefert Weiterer Vorteil: Mit das beste Angebot für Flüge, Mietwagen und Hotels. Travel IQ können sich

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Magazin Studie

Die zehn IT-Mega-Trends

Sparen

Energieeffizienz Die IT ist ein wahrer Stromfresser. Nach einer Studie der Lawrence Berkeley National Laboratories laufen in den USA fünf Kraftwerke der 1000-MWKlasse ausschließlich für die Versorgung von Rechenzentren mit Strom, weltweit sollen es 14 Kraftwerke sein. Der Stromverbrauch von Rechenzentren und Servern beträgt allein in Deutschland 8,7 TWh. Noch nicht eingerechnet ist hier der Energieverbrauch vieler Millionen Endgeräte. Green IT zählt daher zu den wichtigsten Themen der IT-Branche. Auch die CeBIT 2008 setzt auf „grüne Computer“, um dem Thema Klimaschutz zu neuer Aufmerksamkeit zu verhelfen. Mit dem green IT-Village in Halle 9, dem green IT-Guide sowie Foren und Vorträgen bietet die CeBIT eine Kommunikationsplattform für Unternehmen, Institutionen und Initiativen, die den CO2-Ausstoß ihrer IT reduzieren wollen. Dabei reicht die Palette von Strom sparenden Laptops bis hin zu klimafreundlichen Rechenzentren. www.cebit.de

Seit einigen Jahren definiert das US-amerikanische Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gartner die strategischen Thementrends der kommenden Jahre für die IT-Branche. Bedeutsam werden die Ergebnisse der Studie durch schrumpfende Budgets und sich immer schneller verändernde Rahmenbedingungen mit immer kürzeren Produkt- und Entwicklungszyklen. Falsche Entscheidungen der Verantwortlichen können gerade auf dem IT-Sektor teuer werden. Für das Jahr 2008 haben die Analysten zehn strategische Trends ausgemacht: Green IT, Unified Communications, Modellierung von Geschäftsprozessen durch effiziente Rollendefinition, Metadaten-Management mit einem Zusammenwachsen von internen und externen Daten zu

Kongress

Healthcare im Informationszeitalter Bereits zum siebten Mal bietet der Fachkongress IT-Trends Medizin / Health Telematics im September 2008 in Essen eine Plattform für Neuigkeiten und Entwicklungen rund um Informationstechnologie und Telekommunikation für das Gesundheitswesen. Auf dem Programm stehen unter anderem der aktuelle Sachstandsbericht zur Einführung der elektronischen Gesundheitskarte sowie ein Report zu den diesbezüglichen praktischen Erfahrungen aus der nordrhein-westfälischen Testregion Bochum-Essen.

CeBIT-Forum

Unterstützt wird der Kongress durch das Landesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales und den Hauptsponsor T-Systems. Der Fachkongress von Essener Wirtschaftsförderung, Zentrum für Telematik im Gesundheitswesen und der Messe Essen wendet sich an IT-Experten aus Krankenhäusern und ambulanten Einrichtungen, Vertreter von Organisationen des Gesundheitswesens sowie IT- und Telekommunikationsunternehmen, die im Medizinsektor aktiv sind. Infos unter: www.it-trends-medizin.de

Branchentreff für Personaler Auch dieses Jahr können sich Personaler im Ausstellungsbereich „Human Resources Management“ in Halle sechs auf der CeBIT 2008 (4.-9. März) in Hannover über neue Prozesse und Software-Lösungen für eine effizientere Personalarbeit informieren. Zentraler Anlaufpunkt für HRVerantwortliche und Personalvermittler und zugleich jährlicher Branchentreff ist das CeBITForum HR, das die Deutsche Messe Hannover gemeinsam

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einem Enterprise Information Management (EIM), Virtualisierung 2.0, Mashup & Composite Applikationen, Web-orientierte Architektur (WOA) als Nachfolger Service-orientierter Architektur (SOA), Computing Fabric als kommende Generation des BladeComputing, Real World Web und Social Software.

Gerade im letzten Thema sehen Experten in Europa und auch in Deutschland einen klaren Nachholbedarf. Hier steckt bei den meisten Unternehmen die Nutzung von Podcasts, Foren, RSS Webblogs und Wikis noch in den Kinderschuhen, da häufig der Nutzen von Web-2.0-Anwendungen noch nicht erkannt wurde. Interessant wird es für die Unternehmen erst dann, wenn sich die Bildung von Communities in einer erhöhten Kundenbindung niederschlägt und ein klarer Zusammenhang zwischen „Mitmachen“ und Nachfrage erkennbar wird. Umgekehrt erwartet der User, nicht nur als Konsument behandelt zu werden. Weitere Informationen unter: www.gartner.com

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mit der Haufe Mediengruppe seit zwei Jahren veranstaltet. In einem umfangreichen Vortragsprogramm erhalten die Besucher Einblick in die Trendthemen wie Web 2.0, Employer Branding, Talent-Management und demografischer Wandel. Neu auf der CeBIT: die Guided Tour. Sie bietet neutrale und kompetente Informationen über das Angebot an HR- und IT-Lösungen. Ebenfalls neu sind die „CeBIT-Forum-HR-Nachwuchstage“.

Sie richten sich an Studierende und Absolventen der Personalwissenschaften sowie Fachkräfte. So bekommen auch die Personaler der Zukunft ihr eigenes Fachforum. Die HR-Business-Lounge ist der ideale Rahmen, um sich mit Kollegen, Geschäftspartnern und Referenten auszutauschen. Das CeBIT-Forum HR ist daher auch in diesem Jahr eine wichtige Kommunikationsplattform. Infos unter: www.cebit-forum-hr.de


Magazin Reisen

Reisebuchung aus einer Hand

Gelauncht von einem der größten deutschen Internet-Reiseportale, argonaut.de, lässt der neue Reisesender argonaut.tv Studiogäste zu Wort kommen, die über ihre Urlaubserfahrungen berichten. Das Lifestylemagazin bietet dem Reisefan alles, was er über sein Traumziel erfahren möchte. Die Fernsehjournalisten Dirk Berscheidt und Uli Beyer führen durch das Programm und beantworten alle Fragen rund um den Urlaub Wo kann man am besten überwintern? Sind

Frühbucher-Angebote besser als Last-Minute? Welche kulturellen Höhepunkte bieten beliebte Destinationen? Mit welcher Kamera kann man gute Schnappschüsse machen? Der Sender entführt seine Zuschauer jede Woche zu den attraktivsten Orten der Welt, zeigt Bilder, die Lust auf Urlaub machen. Ob Singles, Pärchen, Familien oder Best Ager, unter den 31 Reiseangeboten ist für jeden etwas dabei. Problemlos lassen sich die Angebote unmittelbar über argonaut.de buchen. Von der Pauschalreise über Nur-Hotel oder Nur-Flug bis zur flexiblen Zusammenstellung der persönlichen Traumreise sind alle Möglichkeiten direkt verlinkt und somit für den Zuschauer nicht weiter als einen Mausklick entfernt. Seit Mitte Januar sind erste Sendungen der Reiseshow online im Internet zu sehen, direkt über argonaut.tv oder auch über die bekannten Videoportale wie YouTube, Googlevideo, Sevenload oder Clickfish. www.argonaut.tv

Software

CAD-Speichermanagement Eine bessere Zusammenarbeit von Projektteams, revisionssichere Archivierung von CADProjekten und Zugriff auf CADZeichnungen auch an jedem Arbeitsplatz ohne CAD-Software – die Lösung nscale for CAD macht dies möglich. Auf der CeBIT 2008 feiert die Softwarelösung der Ceyoniq Technology GmbH, ein Unternehmen mit 120 Mitarbeitern und Hauptsitz in Bielefeld, in Halle 9 Stand C60 Premiere. Die Software bietet Multi-CAD-Verwaltung auf der Basis eines Dokumenten-Management-Systems.

Post Der Zugriff auf Kommunikations- und Unternehmensdaten von unterwegs gehört mittlerweile bei vielen Firmen zum guten Ton. Tatsächlich prognostizieren viele Experten Wettbewerbsnachteile für Unternehmen, die nicht auf die Einführung einer Mobilitätsstrategie setzen. Am Puls der Zeit sind Unternehmen mit der Software David.zehn! des Ahauser Herstellers Tobit.Software. Zahlreiche Mobilitätsoptionen wie das David.InfoCenterPocket für Smartphone und Pocket PC sorgen für höhere Produktivität und Effizienz. Alle Arten von Nachrichten lassen sich so auch von unterwegs in Sekundenschnelle verwalten: Sprachnachrichten, Faxe und natürlich E-Mails, aber auch die Terminplanung und Verwaltung der Kontakte machen das Büro für die Hosentasche perfekt und sorgen für einen uneingeschränkten Informationsabgleich mit dem

Dabei können komplette Projekte inklusive Verlinkungen sowie CAD-Dokumente aller Art mit sämtlichen Begleitdokumenten wie E-Mails, Bilddateien, Protokollen, Rechnungen, Schriftverkehr oder Eingangspost in Papierform verwaltet, bearbeitet und archiviert werden. Eine integrierte Dublettenprüfung vermeidet redundante Speicherung, beim Einchecken einer neuen Baugruppe werden alle bereits abgelegten Teile nicht erneut übernommen, sondern über Verknüpfungen automatisch auch mit der neuen Baugruppe verlinkt. Darüber hinaus bietet die Lösung ein revisionssicheres Vorhalten der CAD-Daten im Originalformat samt Referenzen und Baugruppen, bequeme Versandoptionen sämtlicher Referenzen als Zip-Archiv und eine Volltextrecherche in den Zeichnungen für 2-D-Systeme. Weitere Informationen unter: www.ceyoniq.com

Mobilität als Erfolgsgarantie Unternehmensserver über eine GPRS-Verbindung. Dabei werden neue Nachrichten auf Wunsch vollautomatisch an das mobile Gerät übermittelt. Darüber hinaus halten intelligente Komprimierungsverfahren beim Zugriff per Smartphone die Kosten in einem vertretbaren Rahmen. Soll der Einsatz mobiler Technologien aber wirklich effizient sein, muss der Anwender unterwegs auch geschützt werden: vor E-Mails mit virenverseuchten Dateianhängen und vor allem vor Datenmissbrauch. Die Software David steht dem Nutzer da mit durchdachten Sicherheitskonzepten zur Seite. Umfangreiche, fest ins Produkt integrierte, AntiVirus-Lösungen vermeiden böse Überraschungen auch auf den mobilen Geräten und überflutete Eingangsbücher sind ebenfalls kein Thema mehr. Die optionalen Message Identification Services identifizieren Web-Business 3/08

und sortieren die Nachrichten zuverlässig. Spam und unerwünschte Massenrundsendungen bleiben damit auch auf dem Pocket PC außen vor. Ebenso zuverlässig arbeitet die Datenverschlüsselung beim mobilen Zugriff auf den Unternehmensserver. Die Datenverbindungen zum Server werden über eine hocheffiziente Triple-DES-Verschlüsselung geschützt. Fazit: David.zehn! rüstet Unternehmen perfekt für den Einsatz mobiler Technologien im Business-Bereich. Weitere Informationen unter: www.tobit.com


IT-Lösungen

ECM

Dokumente managen Die elektronische Post ist mittlerweile aus dem Geschäftsalltag nicht mehr wegzudenken. Doch die wenigsten Unternehmen betreiben bisher ein professionelles E-Mail-Management.

Frank Zscheile ir haben einen äußerst produktiven E-Mail-Verkehr“, konstatiert Ralf Marion „ vom Bundesverband der Betriebskrankenkassen, „Zu Spitzenzeiten treffen binnen eines Arbeitstages 40.000 E-Mails auf unseren Servern ein.“ Seit einiger Zeit ist in der Geschäftsstelle des Bundesverbandes in Essen deshalb die E-Mail-Archivierungslösung Enterprise Vault von Symantec

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Effizienz Grenzenlose Workflows für jeden verspricht Jürgen Biffar, Vorstand der DocuWare AG.

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Webbasiert Regelmäßig wiederkehrende Prozesse, die heute noch papiergesteuert erfolgen, werden künftig ausschließlich elektronisch abgewickelt. Dabei ist es wichtig, dass auch externe Mitarbeiter auf einfache Weise eingebunden werden können – standortunabhängig und möglichst ohne Aufwand. Dank Einsatz neuester Web2.0-Technologien ist es der DocuWare AG gelungen, mit ihrem neuen DocuWare Web Client eine intuitive und völlig wartungsfreie Lösung zu entwickeln. Ohne Softwareinstallation auf dem lokalen PC können beliebige Dokumentarten eines Archivs über Browser gelesen und bearbeitet werWeb-Business 3/08

im Einsatz. Die E-Mail-Lawine wird damit sinnvoll gebündelt, archiviert und durchsuchbar gemacht. Nicht überall ist man so fortschrittlich, was das Thema E-Mail-Management betrifft. „Insbesondere im Umgang mit E-Mails ist nach wie vor die Unsicherheit groß, gerade wenn es um die Identifikation aufbewahrungswürdiger und aufbewahrungspflichtiger Nachrichten und den Einsatz automatischer Klassifikationsverfahren geht“, erklärt Branchenexperte Dr. Ulrich Kampffmeyer. „Hier scheinen die

wenigsten Unternehmen endgültige Lösungen gefunden zu haben.“ Neben Compliance und Business Process Management gehört E-MailArchivierung daher zurzeit zu den am heißesten diskutierten Themen im Umfeld von „Enterprise Content Management“-Lösungen (ECM) – Systemen also, die den gesamten Wissenspool eines Unternehmens mitsamt der dazugehörigen Prozesse abbilden und damit einen Ausweg aus der stetig steigenden Informationsflut darstellen. Über 90 Prozent der deutschen Unternehmen halten E-Mails für sehr wichtig bei der externen und internen Kommunikation, so das Ergebnis einer aktuellen Studie der Management- und Technologieberatung BearingPoint, die auf einer Erhebung unter rund 200 Unternehmen aus Deutschland basiert. 87 Prozent der Befragten senden und empfangen Kundenanfragen, 82 Prozent Angebote per E-Mail. Aber auch Bestellungen, Rechnungen und Verträge werden heute per E-Mail transportiert. Allerdings bereiten den befragten Unternehmen vor allem das Auffinden von E-Mails und deren Anhängen sowie Compliance-Risiken Kopfzerbrechen. Viele fürchten, ihren Geschäftsverkehr per E-Mail nicht ausreichend dokumentieren zu können. So sind sich nur 23 Prozent der Unternehmen sicher, dass sie – zum Beispiel für ein Gerichtsverfahren – alle relevanten Unterlagen zu einem Geschäftsvorfall in-

Dokumenten-Management der nächsten Ära den, egal ob es sich um gescannte Unterlagen, E-Mails, PDF- und Office-Dateien oder sogar CAD-Zeichnungen handelt. Ebenso kann der Status einer Bestellung oder Lieferung jederzeit und standortunabhängig überprüft werden. Anwender erhalten beim Archivzugriff via Web einen Funktionsumfang und eine Performance, wie sie bisher nur von Windows-Applikationen erreicht wurden. Dabei wird der Zugriff selbstverständlich höchsten Sicherheitsanforderungen gerecht, da der Web Client die Sicherheitsmechanismen des DocuWare-Systems verwendet. Alle Dokumente lassen sich auch in einen digitalen Workflow einbinden. DocuWare orientiert sich dabei sehr stark an den derzeit vorhandenen Werk-

zeugen und Abläufen. Zum Beispiel lassen sich über den Formular- und Genehmigungsstempel wesentliche Teile eines Arbeitsprozesses steuern. Anwender können unter anderem Rechnungen vor Ort prüfen und diese mit elektronischen Stempeln freigeben. Ebenso lassen sich Aufgabenlisten zentral für einen Workflow konfigurieren und den beauftragten Mitarbeitern zuweisen – egal wo sich diese gerade aufhalten. „Die Qualität der Leistungserbringung steigt und damit auch die Zufriedenheit; dank der Zeitersparnis sinken zudem die Kosten“, so Jürgen Biffar. Der neue DocuWare Web Client wird erstmals auf der CeBIT 2008 in Halle 3, Stand C46 präsentiert. www.docuware.com


ECM nerhalb von zwei Wochen finden können. 15 Prozent halten dies sogar für ausgeschlossen. So fehlt in den meisten Unternehmen noch ein systematisches E-Mail-Management. Lediglich sieben Prozent setzen derzeit bereits eine entsprechende Software produktiv ein. IBM bietet eine Komplettlösung zur E-Mail-Archivierung. Sie umfasst ein kombiniertes Hardware- und Software-Paket sowie Beratungs- als auch Implementierungsservices und Outsourcing-Angebote. Das Hardware- und Software-Paket ist speziell für kleine und mittlere Unternehmen gedacht und wird auch auf der CeBIT präsentiert (IBM, Halle 2, Demopunkt 81). Stefan Pfeiffer, Marketing Manager ECM bei IBM Deutschland: „Alle Komponenten sind aufeinander abgestimmt, können erweitert und skaliert werden. Beispielsweise kann diese E-Mail-Archivierungslösung zu einer umfassenden Dokumenten-Management-Lösung erweitert werden. Ebenso sind Anbindungen an SAP möglich.“ Auch Jürgen Biffar, Geschäftsführer der DocuWare AG, weiß: „Die Relevanz der E-Mail in der Geschäftskorrespondenz wächst. Wenn ein Handelsbrief heute als E-Mail verschickt wird, hat diese Bestellung oder Auftragsbestätigung im Geschäftsverkehr dieselbe rechtliche Bedeutung wie ihr Pendant in Papierform.“ Zur CeBIT stellt DocuWare (Halle 3, Stand C46) neben Lösungen für die E-Mail-Archivierung auch seinen neuen Web Client vor, mit dem Anwender jetzt von jedem Standort aus auf beliebige Dokumentarten eines zentralen Archivs zugreifen können. Software oder Plugins müssen dabei nicht installiert werden, der Anbieter verspricht dank Web-2.0-Technologien höchste Benutzerfreundlichkeit. Die automatisierte Posteingangsverarbeitung ist ein weiteres viel gefragtes Thema im ECM-Umfeld. „Unternehmen können dadurch ihre Leistungsfähigkeit deutlich verbessern“, erklärt Manfred Forst, Geschäftsführer der DMSFactory GmbH aus Rödermark. Das Unternehmen bietet entsprechende Lösungen für Finanzdienstleister und zeigt auf der CeBIT bei Dicom Deutschland (Halle 3, Stand C56) neue „Business Process Automation“Lösungen, die auf der Basis der Produkte Kofax Ascent Capture und Xtrata Pro sowie der Intelligent Capture and Exchange (IC&E) Suite von Kofax entwickelt wurden. WEITERE INFORMATIONEN UNTER:

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+ www.project-consult.com + www.bearingpoint.de + www.voi.de

Xamance verfolgt eine ganz andere Strategie: Die Pariser Firma zeigt unter dem Namen Xambox einen Drucker auf der CeBIT, der Dokumente einscannt und als Faksimile in einem Netzwerk abliest. Dadurch wird der Informationsfluss im Unternehmen erhöht, die Kosten für millionenfachen Papierausdruck werden gesenkt. Etliche der etablierten deutschen Anbieter wie Easy, IqDoq, DocuWare, Saperion oder Windream sind auf der diesjährigen CeBIT nicht mit eigenen Ständen vertreten. Gebündelte Informationen über ECM findet man in der DMS-Area des Verbandes Organisa-

IT-Lösungen

tions- und Informationssysteme e.V. (VOI), Halle 3, Stand A29. Hier wird gezeigt, wie Unternehmen ihre gesamte Postbearbeitung optimieren können. Dazu baut der VOI ein virtuelles Unternehmen auf. Messebesucher können live erleben, wie ein- und ausgehende Dokumente verarbeitet werden. Ein begleitendes Vortragsprogramm bietet Fachvorträge zu den vielfältigen Facetten des digitalen DokumentenManagements. Anwenderpräsentationen zeigen, wie Unternehmen in der Praxis vom Einsatz innovativer Enterprise-Content- und Dokumenten-Management-Technologien profitieren.

Archivierung

Speichern mit System Für die effiziente Verwaltung von geschäftlichen E-Mails gemäß den gesetzlichen Vorgaben bietet IBM ein Komplettpaket an. Mehr als 90 Prozent der deutschen Unternehmen räumen E-Mails eine herausragende Bedeutung für die externe und interne Kommunikation ein, so das Ergebnis einer Studie der Management- und Technologieberatung BearingPoint. 87 Prozent der Befragten senden und empfangen Kundenanfragen, 82 Prozent Angebote per E-Mail. Auch Bestellungen (60 Prozent), Rechnungen (43 Prozent) und Verträge (43 Prozent) erfolgen heute per Mail. Neben dem Bedürfnis, Speicherplatz zu sparen und zu verwalten, machen den Unternehmen vor allem das Auffinden von E-Mails und deren Anhängen sowie Compliance-Risiken – hier vor allem die deutschen Regularien wie GdPDU, GOBS etc. – Sorgen. Das Thema E-Mail-Archivierung adressiert jetzt die IBM mit einem Komplettangebot. Dieses reicht von einem kombinierten Hard- und Software-Paket über Beratungs- bis hin zu Implementierungsservices und Outsourcing-Angeboten. Das Hardware- und Software-Paket ist für kleine und mittlere Unternehmen gedacht, die so zu einem attraktiven Promotionpreis eine komplette Lösung aus einer Hand erhalten. Das Paket besteht aus der IBM-Software CommonStore und Content Manager zur EMail-Archivierung der Dokumente, dem IBM DR550 Plattenspeicher-System für sichere und skalierbare Archivierungs- und Datenaufbewahrung gemäß gesetzlicher Vorschriften sowie einem leis-

tungsstarken eServer x3650. Es kann zur Archivierung von Lotus-Notes- und Microsoft-Exchange-basierten E-MailSystemen verwendet werden und wird in verschiedenen Konfigurationen für 100 und 250 E-Mailboxen angeboten. Das Einstiegspaket kostet unter 20.000 Euro (exkl. Mwst.). Alle Komponenten der IBM sind aufeinander abgestimmt, können erweitert und skaliert werden. So kann diese E-Mail-Archivierungslösung zu einer umfassenden DokumentenManagement-Lösung auf Basis des IBM Content Managers erweitert werden. Ebenso sind Anbindungen an SAP zur Dokumenten- und Datenarchivierung möglich. Das Paket wie auch die Beratungs- und Implementierungsservices sind über IBM und IBM Business Partner erhältlich. Infos unter: www.ibm.com; CeBIT Halle 2, Demopunkt 81

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Umfassend Zusätzlich zum Komplettpaket von IBM können umfangreiche Serviceleistungen gebucht werden.

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Titelthema

IT-Trends

Intelligente Kommunikation Durch Unified Communications können Unternehmen die individuelle Erreichbarkeit bestimmter Ansprechpartner und damit ihren Service entscheidend verbessern. Zudem lassen sich so Energiekosten senken.

IP-Telefon Apparate von Mitel verbinden ein gutes Design mit Ergonomie. Das große Display kann auf die konkreten Bedingungen eingestellt werden.

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Unter Unified Communications versteht man Software- und Kommunikationslösungen, welche die Erreichbarkeit von Personen sowie die für die Kontaktaufnahme zur Verfügung stehenden Kommunikationsmittel in Echtzeit anzeigen. Außerdem stellen sie ein breites Spektrum an OnlineTools zur Remote-Zusammenarbeit zur Verfügung. Man stelle sich einmal vor, ein unabhängiger Versicherungsberater müsste die Kundenbetreuung einer bestimmten Versicherung erreichen. Normalerweise würde er die reguläre Servicenummer wählen. Häufig gelangt er dann in eine Warteschleife oder wird gebeten, eine Nachricht zu hinterlassen bzw. später nochmals anzurufen. Würde jedoch diese Versicherung Unified Communications einsetzen, sähe die Situation beim nächsten Anruf sofort grundlegend anders aus. In diesem Fall wird nämlich dem Operator durch Präsenzanzeiger auf dem Bildschirm seiner Konsole angezeigt, welche Kundenberater verfügbar sind. Besteht der Versicherungsberater darauf, mit seinem gewohnten Ansprechpartner zu sprechen, der aber gerade telefoniert, informiert der Operator den Ansprechpartner via Chat über den Anruf. Dieser kann nun entweder das Telefongespräch beenden, um direkt zu antworten, oder dem Operator im Chat mitteilen, dass er in zwei Minuten zurückrufen wird. Nach 35 Jahren in der TelefonieBranche weiß Mitel, dass im Bereich der Unified Communications die Sprache der wichtigste Faktor ist. Aus dieWeb-Business 3/08

sem Grund hat sich das Unternehmen in Forschung und Entwicklung das Ziel gesetzt, zuverlässige Telefonieanwendungen um Unified-Communication-Lösungen zu ergänzen. Mitel hat bereits bei unzähligen Kunden Unified Communications eingeführt – von kleinen und mittelständischen Unternehmen bis hin zu Lösungen für mehrere tausend Benutzer. Derzeit ist das Unternehmen die Nummer zwei im westeuropäischen VoIP-Markt. Welchen Zusatznutzen bietet Mitel also für die Unified Communications? Es sind drei Schlüsselfaktoren: intelligente Migration, Benutzerfreundlichkeit und der grüne Faktor. Viele Unternehmen scheuen große Einmalinvestitionen. Dies gilt insbesondere in Zusammenhang mit Schlüsseltechnologien wie der Telekommunikation. Deshalb rät Mitel den Kunden, sanft auf die aktuellen Technologien umzusteigen, also zu migrieren. Intelligente Migration ermöglicht eine schrittweise Umstellung auf Unified Communications. Unter Beibehaltung der vorhandenen PBX wird diese nun um Unified-Communication-Anwendungen erweitert. Um diesen Weg zu eröffnen, hat Mitel in großem Rahmen im Bereich offener Technologiestandards investiert. Der Leitsatz von Mitel besagt, dass Konvergenz den Geschäftsnutzen zum Vorteil des Anwenders über die Infrastruktur hinaus erweitern muss. Der theoretische Nutzen einer Technologie kann noch so groß sein – wenn Mitarbeiter sie nicht oder nur teilweise einsetzen, wird die Investition sich letztlich als ineffektiv erweisen. Deshalb misst Mitel dem Design und den ergonomischen Aspekten der Technologie großen Wert bei. Aufgrund dieser Herangehensweise verfügt das Unternehmen über eines der größten IP-TelefonAngebote in der Bran-

che, beispielsweise ein Telefon mit einem der größten derzeit erhältlichen Displays, das sich zudem mühelos an die individuellen Bedürfnisse anpassen lässt. Mitel hat Unified Communications außerdem in Software integriert, die den Anwendern bereits vertraut ist. So finden sich beispielsweise Sprachfunktionalitäten in der Windows-Taskleiste. Die IT- / TK-Branche ist für zwei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich – das entspricht den Werten der Luftfahrt, so eine Gartner-Studie. Die Entwicklung umweltfreundlicherer Lösungen ist bei Mitel äußerst wichtig, zunächst einmal durch die Erfindung „energiefreundlicher“ Telefone, die circa halb so viel Strom verbrauchen wie vergleichbare IP-Telefone anderer Anbieter, und desweiteren durch eine Partnerschaft mit Sun Microsystems. So ist eine Lösung entstanden, die Unified Communications und die Sun Ray Ultra-Thin Client Hardware miteinander verbindet. Dadurch lassen sich an einem Arbeitsplatz bis zu 90 Prozent Energie einsparen. CeBIT 2008 (Halle 13, Stand C34/1), Informationen im Internet: www.mitel.com


IT-Trends

Titelthema

Die Trends der CeBIT Auf der weltweit größten IT-Messe finden Fachbesucher jetzt leichter den Weg zu den Ansprechpartnern, Konferenzen und Techniken, die maßgeblich die Wirtschaft der Zukunft bestimmen.

Peter Kusenberg er Klimawandel, der Bau von Pipelines, die Sicherheit von Computer-Systemen und die Kommunikation innerhalb eines Unternehmens haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind Aspekte der Weltwirtschaft, sie betreffen den Mittelständler in Bietigheim-Bissingen ebenso wie den Logistiker in Kanada und den Stahlfabrikanten in Russland. Daher sind die Schwerpunktthemen der diesjährigen CeBIT gut gewählt: Vom 4. bis 9. März zeigen rund 5.500 Aussteller Hardware, Software und digitale Konzepte zur grünen Datenverarbeitung („Green IT“), zur Sicherheit in Netzen („IT-Security“), zu Konvergenz-Lösungen („IP-Telefonie“) und zur globalen Geo-Informationstechnik. Diese Themen haben für deutsche Unternehmen große Bedeutung. Vor einigen Jahren war Skype ein Geheimtipp: Die Software des Entwicklers Skype Technologies ermöglichte es, zunächst unentgeltlich Telefonate über InternetLeitungen zu führen. Dank des Ausbaus schneller DSLLeitungen lassen sich solche Gespräche ohne erkennbaren Qualitätsverlust führen. Heu-

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te erwägen Großkonzerne, ihre komplette Telefon-Infrastruktur auf IP-Telefonie umzustellen. Professor Torsten Gerpott, Mitarbeiter der Mercator School of Management in Duisburg, erklärt, IP-Telefonie senke Betriebskosten deutlich und steigere die Produktivität, „beispielsweise durch Nutzung einer gemeinsamen Voicebox für Festnetz und Mobilfunk oder durch integrierte Click-to-Dial-Anwendungen am Arbeitsrechner“. Gerpott prognostiziert, dass „in fünf Jahren die großen Zugangsanbieter Telefonie in ihren Netzen kaum noch mittels leitungsvermittelnder Technik umsetzen werden“. Trotz des zweistelligen Wachstums verhindere die menschliche Bequemlichkeit eine schnelle Umstellung auf IPTelefonie. „Wenn etwas läuft, heißt es: Never touch a running system! Hier stößt man immer auf Widerstände gegenüber Innovationen“, so Gerpott. Auf einer CeBIT-Vorab-Veranstaltung des Hightech-Presseclubs in Hamburg im Januar erklärte der Sprecher des Zugangsanbieters Arcor, Bernd Wirnitzer: „Das Kabel ist so gut wie tot, wir bauen IP aus und setzen als Priorität die Stimme vor den Daten.“ Vodafone-Marketing-Chef Frank Vahldiek stellte die CeBIT-Neuheit „Softphone“ vor: „Damit gibt es nur eine Nummer, ein Telefonanruf erreicht den Nutzer, egal ob am Laptop, als IP-TelefonieAnruf am zentralen Telefonapparat oder auf dem Handy.“ Das betrifft Privatleu-

te und Unternehmer gleichermaßen. Mitbewerber British Telecom (BT Group) setzt mit seiner Konvergenzstrategie stärker auf Großunternehmen. Im firmeneigenen Segment „BT Global Services“ wird die Auflösung mehrerer Kommunikationsnetze zu Gunsten eines vereinheitlichenden Systems forciert. Der Anbieter Mitel empfiehlt seinen Kunden, „sanft auf die aktuellen Technologien umzusteigen. Intelligente Migration ermöglicht eine schrittweise Umstellung auf Unified Communications. Um diesen Weg zu eröffnen, hat Mitel in offene TechnologieStandards investiert.“ Dies betrifft auch „Green IT“. Das zweite große CeBIT-Thema ist dabei fast ein Gemeinplatz: Geringer Energieverbrauch und schadstofffreie Produkte senken Betriebskosten und schonen wertvolle Ressourcen. Daher zeigen alle großen PC-Hersteller entsprechende Produkte. Fujitsu-Siemens etwa senkte bei den Geräten einer neuen Arbeits-PC-Serie den Stand-byStrom-Verbrauch auf null Watt, was laut Firmensprecher Lothar Lechtenberg in großen Firmen „jährlich enorme Summen einsparen helfe“. Dazu gibt es neue Produkt-Reihen, etwa die „Esprimo proGREEN Selection“, die „zur Senkung der Total Cost of Ownership“ beitragen. Der Konzern zeigt zudem Serversysteme, die dabei helfen, „die Anzahl permanent laufender Computer signifikant zu senken“. Web-Business 3/08

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Titelthema

IT-Trends

Leistungsfähig „Mit Multiprozessoren auf einem Chip kann der Energieverbrauch der Hardware deutlich gesenkt werden“, sagt Prof. Jürgen Teich (li.). Angepasst Hagen Graeff, Präsident des Deutschen Vereins für Vermessungswesen: „Geo-Informationssysteme haben sich fest in die allgemeine Informationstechnik integriert.“

Umleitung „Wir schützen Unternehmen vor Spam und Computerviren. Alle eingehenden Nachrichten werden bei uns vor der Weiterleitung geprüft“, erklärt Günter Fuhrmann.

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Ähnliches verspricht das amerikanische Software-Unternehmen VM ware, das Virtualisierungslösungen anbietet, die „die Energie-Effizienz sehr positiv beeinflussen“, wie MarketingManagerin Sonja Reindl-Hager auf einer Pre-CeBIT-Veranstaltung in Hamburg erklärte. Diese Lösungen werden zwischen Hardware und Betriebssystem geschaltet und optimieren die Datenverarbeitung, was Energie-, Serverund Auslastungskosten senkt. Jürgen Teich, Professor am Lehrstuhl „Hardware-Software-Co-Design“ an der Universität Erlangen-Nürnberg und Leiter des Bereichs Hardware-Software CoDesign am ISS Fraunhofer-Institut, gab im Gespräch mit Web-Business einen Ausblick auf die nähere Zukunft der Prozessor-Entwicklung: „Interessant ist, dass man schon jetzt nicht mehr von Ein-, Zwei- oder Vier-Prozessor-Systemen redet. Prognostiziert werden heute Systeme, die im Jahr 2017 bis zu 512 Prozessoren auf einem einzigen Chip integrieren sollen.“ Das spart Energie, denn auf einem Chip mit mehreren Prozessoren lässt sich „der Takt lang-

Spam Spam macht in vielen Unternehmen mittlerweile zwischen 60 und 80 Prozent aller empfangenen E-Mails aus. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) geht davon aus, dass den Unternehmen für jede empfangene Spam-Mail unnötige Kosten in Höhe von 10 bis 18 Cent entstehen. Einem Unternehmen mit 500 Mitarbeitern, die täglich jeweils nur zehn Spam-Mails empfangen, entsteht damit selbst bei sehr konservativer Schätzung ein Schaden von 500 Euro am Tag – oder etwa 180.000 Euro pro Jahr. „Ein guter Spam-Schutz kostet zwar Geld, kann aber merklich Kosten einsparen“, sagt Günter Web-Business 3/08

samer machen und stattdessen erledigen mehrere Prozessoren die Arbeit in gleicher Zeit“, sagt Teich. Er verweist auf den Einsatz von Multi-Prozessoren in Unterhaltungsgeräten wie der Playstation 3, die laut Sony nicht nur zum digitalen Fernseher und Videorecorder ausgebaut wird, sondern mit optimierter Office-Software zum Arbeitsgerät mutiert. Die Herborner Firma Rittal beschäftigt sich auf anderem Felde damit, Energie optimal zu nutzen. So sollen Rechenzentren unter dem Motto „Efficiency“ die Faktoren Energie, Sicherheit, Verfügbarkeit und Synergie berücksichtigen. Dabei stellt das Unternehmen umweltfreundliche Kühlgeräte für die Pharma- und Automobilindustrie her. Durch das Prinzip der Direktverdampfung steigt die Anlagensicherheit und sinkt der Wartungsaufwand. Im Endkunden-Bereich gehört der EeePC von Asus zu den „grünen“ Geräten. Das 800 Gramm leichte Subnotebook wird mit einem schlichten LinuxBetriebssystem ausgeliefert, enthält ein WLAN-Modul und kostet knapp 300

Euro. Für Unternehmer ist der Trend zum kleinen und schlichten Gerät interessant, immerhin lassen sich damit Investitions- und Betriebskosten sparen. Der Einsatz der GPS-Technik ist teurer. Geo-Informations-Systeme (GIS) gehören zu den Techniken, die in der näheren Zukunft eine herausragende Rolle spielen werden. Hagen Graeff, Präsident des Deutschen Vereins für Vermessungswesen, erklärt: „Geodaten und Geo-Informations-Systeme haben sich in den letzten Jahren als fester Bestandteil in die allgemeine Informationstechnik integriert. Damit sind sie ein Wirtschaftsfaktor und ein Element für die Erweiterung der Einsatzfelder neuer Handy-Modelle.“ Geo-Information umfasst dabei die gesamte Palette von dem kostenlosen BrowserOrtungssystem „Google Earth“ bis hin zur 3-D-Daten-Aufbereitung für den Bau von Trassen für Eisenbahnen oder die Konstruktion neuer Öl-Pipelines, wofür etwa die Firma Geomagic Lösungen anbietet. Laut Graeff ist es insbesondere die einfache Verfügbarkeit von Geo-Daten, die eine Nutzung auf jedem PC und auf zunehmend mehr Mobilgeräten ermöglicht. Anfang Oktober findet die Intergeo, die Fachmesse für Geo-Information, in Bremen statt. Dort werden zahlreiche Firmen ihre Produkte vorstellen, etwa das Binatone Carrera X350, das eine 3-D-Darstellung der Straßen und Orte ermöglicht. Ebenfalls 3-DKartenmaterial setzt die Magic Maps WEITERE INFORMATIONEN UNTER:

@

+ www.cebit.de + www.bitkom.org + www.amtso.org

Externer Schutz – interne Sicherheit Fuhrmann, Director Hosted Security Europe bei Kaspersky Lab. Mit externen Dienstleistern, wie beispielsweise dem Sicherheitsexperten Kaspersky Lab, könnten Unternehmen ihren gesamten Internet- und KommunikationsTraffic vor Schadsoftware und Spam schützen, ohne lokal Software installieren zu müssen. Dies funktioniere, so Fuhrmann, mit dem Kaspersky Hosted Security Service ganz einfach: E-Mails kommen nicht direkt im Unternehmen an, sondern werden über hochverfügbare Datenzentren von Kaspersky Lab geroutet. Dort prüfen vier unterschiedliche Virenschutztechnologien die E-Mails auf Schadsoftware. Eine leistungsfähige Spam-Engine, die auf eine enorm große Datenbasis als Referenz zu-

rückgreifen kann, filtert unerwünschte Post heraus. Gerade mittelständische Unternehmen erreichen durch diese Art der Auslagerung ein Sicherheitsniveau, das sich sonst nur große Unternehmen leisten können und das im Eigenbetrieb nicht realisierbar wäre. Gleichzeitig können die eigenen Sicherheits-Policies flexibel umgesetzt werden. Mit Service Level Agreements lassen sich zudem Höchstverfügbarkeit, Virenfreiheit und eine hohe Spam-Erkennungsrate vertraglich festlegen. So verfügt das Unternehmen über eine rechtsgültige Garantie, dass der vereinbarte Sicherheitsstandard auch erbracht wird. Weitere Informationen im Internet: www.kaspersky.de


IT-Trends

Rechenzentren der Zukunft Auch die Informationstechnik trägt nicht unerheblich zum Klimawandel bei. Green IT ist dabei keine leere Floskel, wie der Anbieter Rackbasierter IT-Infrastrukturen Rittal zeigt. Rittal together, der Leistungsverbund der Unternehmen Rittal, Lampertz und Litcos, präsentiert auf der CeBIT 2008 ein hochverfügbares grünes Rechenzentrum im Live-Betrieb. Die Rittal IT-Kühlungslösungen bringen Reduzierungen bei den Klimatisierungskosten von bis zu 50 Prozent. Effizient ist auch die unterbrechungsfreie Stromversorgung PMC von Rittal mit einem Wirkungsgrad von bis zu 95 Prozent. Rittal, einer der weltweit führenden Anbieter für Rack-basierte IT-Infrastrukturen und größtes Unternehmen der Friedhelm Loh Group, präsentiert auf der CeBIT 2008 gemeinsam mit den Tochtergesellschaften Lampertz und Litcos IT-Infrastrukturen, IT-Sicherheitsräume und ganzheitliche Data-Center-Lösungen für das energieeffiziente, sichere und ökologische Rechenzentrum der Zukunft. Messehighlight ist das grüne Rechenzentrum mit der höchsten Sicherheitsschutzklasse ECB • S nach EN 1047-2 in Halle 12. Hier erlebt der Messebesucher erstmals auf der CeBIT auf fast 200 Quadratmetern Sonderfläche ein voll funktionsfähiges Rechenzentrum in einem IT-Sicherheitsraum im Live-Betrieb. Gezeigt wird ein voll klimatisiertes Rechenzentrum inklusive Doppelboden, High-Density-Klimatisierung, Free Cooling, Energieverteilung und -absicherung und

vielen weiteren technischen Lösungen für Hochverfügbarkeit. Dieses ist mit einem komplett funktionsfähigen IT-Sicherheitsraum LSR 18.6 E ausgestattet. Ein Plus an Umweltfreundlichkeit und Effizienz wird hier insbesondere durch intelligente Lösungen im Bereich Stromversorgung und Klimatisierung erzielt. So erbringen die IT-Kühlungslösungen von Rittal Reduzierungen bei den Klimatisierungskosten von bis zu 50 Prozent. Und die dreiphasige USV PMC hat einen Wirkungsgrad von bis zu 95 Prozent. Der Vorteil summiert sich über die typische Betriebsdauer auf mehrere Tausend Euro. Der hohe Wirkungsgrad führt neben der deutlichen Reduzierung der Stromkosten außerdem zu insgesamt 20 Prozent weniger CO2-Ausstoß über die gesamte Nutzungsdauer im Vergleich zu konventioneller USV-Technik. Hotspots, die die Klimabilanz im Data Center negativ beeinflussen, können schließlich vermieden werden, wenn eine High-Density-Kühlung wie das LCP in Verbindung mit einem Überwachungssystem wie dem CMC-TC von Rittal installiert ist. Auch im Rahmen von Diskussionsforen geht es um Green IT. So veranstaltet Rittal am Donnerstag, den 6. März 2008 ein exklusives IT-Entscheiderforum zum Thema „Das effiziente, sichere und ökologische Data

Titelthema

Center der Zukunft“ mit Topreferenten aus der IT-Branche. Green IT steht in diesem Jahr auf der CeBIT klar im Fokus. Auch im CeBIT-Partnerland Frankreich ist dieses Thema in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. Rittal verbinden mit Frankreich starke Bande: Die französische Niederlassung in Champigny bei Paris hat heute mehr als 70 Mitarbeiter. 1975 gegründet, entwickelte sich Rittal France schnell zu einem führenden Anbieter für Schranksysteme und in der weiteren Entwicklung auch für IT-Infrastrukturen und ganzheitliche Data-Center Lösungen. Namhafte Kunden aus dem IT-Bereich sind beispielsweise der Modekonzern MIM, die Versicherungsgruppe Groupama und der Internet-Versandriese C-Discount. „Für unsere IT-Produkte, insbesondere unsere Infrastrukturlösung für Rechenzentren, sehen wir ein großes Potenzial in Frankreich“, macht Yann Weber, Geschäftsführer Frankreich von Rittal, deutlich. Zur CeBIT werden zahlreiche Besuchergruppen aus Frankreich am Rittal-Stand erwartet, die sich vor Ort von der IT-Kompetenz des Unternehmens überzeugen möchten. Das Live-Data Center von Rittal und Lampertz wirkt hier als besonderer Besuchermagnet. Rittal, Lampertz und Litcos sind auf der CeBIT gleich mehrfach vertreten: In Halle 12 Stand B 26 wird auf rund 1.400 Quadratmetern unter der Fahne von Rittal das gesamte Spektrum an IT-Lösungen gezeigt. Auf dem Stand B 38 von Lampertz in Halle 2 wird darüber hinaus auf circa 350 Quadratmetern der Fokus auf Sicherheitslösungen für den Mittelstand und für unternehmenskritische Daten gelegt. www.rittal.de

Doppelpass Intelligente Lösungen bei Stromversorgung und Klimatisierung reduzieren die Kosten und schonen die Umwelt, weiß Bernd Eckel. Web-Business 3/08

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Titelthema Anschaulich Auf der Intergeo in Bremen können sich die Besucher ein eigenes Bild über den Einsatz und die Nutzung von Geodaten machen.

IT-Trends

GmbH ein, ihr „Scout“ ist eine Outdoor-Erweiterung für Falk-GPS-Geräte und eignet sich als Wegfinder für Radfahrer und Wanderer. Die Firma bietet regionalspezifische Pakete an. Sogar Sonys Spiel- und Film-Gerät PSP wurde unlängst zum Navigationssystem ausgebaut, Hersteller von Handys und MP3-Playern gieren ebenfalls nach dem Geo-Markt, etwa der südkoreanische Hersteller Maxian mit seinem E900T. Manager kleiner und mittelständischer Unternehmen nutzen GeoInformationen für logistische Zwecke, in der Verwaltung helfen sie dabei, Objekte zu lokalisieren.

Der Schweizer Hersteller Garmin zeigt sein Nüvifone, eine Mischung aus Navigationssystem und Mobiltelefon, das mit einem Internet-Browser ausgestattet ist und aussieht wie ein MP3-Festplatten-Player. Und in den USA experimentieren erfindungsreiche Entwickler bereits mit digitalen Spielen, die mit einem Kamera-Handy und einer Ortungs-Software gespielt werden. So schießen sich Spieler von „WiFi Army“ gegenseitig ab – mit der Handy-Kamera, woraufhin sie das Foto auf den Server des Anbieters laden und einen Punkt kassieren. Doch auch im Business-Bereich machen Geo-Sys-

Datencrash

Ein unterschätztes Risiko Ein Datenverlust kann zu Schäden in beträchtlicher Höhe führen. Professionelle Datenretter können jedoch oft das Schlimmste verhindern.

Feinarbeit Um verlorene Daten zu rekonstruieren, sind oft erst umfangreiche Reparaturen an Datenträgern im Reinraum-Labor durchzuführen.

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Ob Laptop oder Serverfarm: Wenn Datenträger streiken und die Daten verloren scheinen, sind auch IT-Experten oft ratlos, denn Datenverlust kann bei Unternehmen zur Krise führen. Ein Totalverlust von Kundenevidenz, Buchhaltung oder Lagerstand kann mitunter sogar existenzbedrohend sein. Selbst wenn es Datensicherungen gibt, kann die Arbeitsleistung von Monaten vernichtet werden. Verlorene Daten müssen aber nicht verloren bleiben. Attingo Datenrettung, ein europäisches Hightech-Unternehmen mit Sitz in Wien und neu eröffnetem Labor in Hamburg, hat sich auf die Rekonstruktion von Daten spezialisiert. In den AttingoLabors arbeiten Techniker daran, vernichtete Daten wiederherzustellen. Sogar bei Bränden, Wasserschäden oder Sabotage lassen sich in den meisten Fällen die Daten „retten“. „Wir haben mehr als ein Jahrzehnt Erfahrung. In mehr als 90 Prozent der Fälle können wir Daten wiederherstellen“, so der Attingo-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Nicolas Ehrschwendner. Er weiß, dass viele Unternehmen den Wert ihrer Daten unterschätzen – und daher bei Datenverlust lieber selbst Hand anlegen statt professionelle Experten einzuschalten. Das vergrößert meist den SchaWeb-Business 3/08

den noch. „Wir wissen aufgrund unserer Erfahrung, dass etwa als sicher geltende Raid-Systeme häufig ausfallen.“ Gerade hier sei es wichtig, dass der Kunde keine eigenmächtigen Rettungsversuche unternehme. „Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Blinddarmdurchbruch. Gehen Sie dann zum Arzt oder operieren Sie sich selbst?“ Die Datenretter bei Attingo lösen häufig zeitaufwendige Fälle, die andere Datenrettungsfirmen als nicht mehr rettbar ausweisen. Ein eigenes Ersatzteillager mit mehreren zehntausend Ersatzteilen sorgt bei Attingo dafür, dass Datenträger in kürzester Zeit repariert und die wertvollen Daten ausgelesen werden können. Das Netzwerk von Stützpunkten in Hamburg, Wien, Amsterdam, Paris und London sorgt für Kundennähe, Technologietransfer und Synergien, die nur ein internationales Team bieten kann. Infos unter: www.attingo.de ATTINGOS TIPPS BEI DATENVERLUST • Defekte können sich durch Klackern, Kratzen oder hohe Töne ankündigen. • System ausschalten. • Keine Neustarts, das vergrößert oft den Schaden. • Keine eigenen Rettungsversuche. • Niemals die Festplatte öffnen, dafür ist ein Reinraum-Labor nötig. • Nasse Datenträger nicht trocknen, sondern luftdicht verpacken. • Vertrauen Sie auf die Hilfe von Spezialisten: Attingo Datenrettung, Hotline: 040 / 88 14 14 80

teme Spaß, immerhin helfen die bewegten Karten, Positionen zu bestimmen, Gelände zu erkunden und sich leichter ein Bild vom jeweiligen Teil der Welt zu machen. Weitgehend abstrakt hingegen bleibt das Thema Sicherheit und Spam. Rund drei Viertel aller empfangenen E-Mails in einem Durchschnittsunternehmen bestehen aus Spam, also MüllPost. Laut einer Studie des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik entstehen pro „empfangener Spam-Mail unnötige Kosten in Höhe von 10 bis 18 Cent“. So summieren sich in einer Firma mit 500 Mitarbeitern die Jahreskosten für Spam auf bis zu 180.000 Euro. Das nutzen Firmen wie GData und Kaspersky Lab. Die russische Firma ist bekannt für ihren wirksamen Spam-Schutz. Dabei befindet sich die Filter-Software dezentral auf den Kaspersky-Servern, die E-Mails des Kunden werden über Datenzentren von Kaspersky geleitet und dabei von vier Virenschutz-Techniken geprüft. „Gerade Mittelständler erreichen durch diese Art der Auslagerung ein Sicherheitsniveau, das sich sonst nur große Unternehmen leisten können“, erklärt Günter Fuhrmann, Europa-Chef von Kaspersky. Mitbewerber GData verspricht Neuigkeiten in Bezug auf die Sicherung von Notebooks, dort sollen automatische Backups, Datenverschlüsselung und ein personalisiertes NotebookSchloss wertvolle Daten vor unbefugtem Zugriff schützen. Business-Kunden begutachten am GData-Stand die neue Ausfallsicherung sowie die Fern-Wartung von Systemen. Das Produkt wird unter dem Namen „Client Security“ vorgestellt, Experten geben Auskunft über die Möglichkeiten, ein Maximum an Datensicherheit zu erreichen. Auch andere Gefahren bedrohen den Datenbestand: Eine Server-Farm ohne funktionierendes Backupsystem kann ausfallen – und die Existenz einer Firma gefährden. Die Hamburger Firma Attingo gibt selbst Opfern schwe-


IT-Trends rer Daten-Crashs Hoffnung auf eine Wiederherstellung der verschwundenen Daten, etwa der Buchhaltung des laufenden Jahres. Laut Branchenexperten hat die Datenrettung enorme Fortschritte gemacht, allerdings bewahren Backup-Systeme von Iomega und anderen Festplatten-Herstellern die Unternehmen davor, einen Crash befürchten zu müssen. Ein Gigabyte Speicher kostet heute nur 15 bis 20 Eurocent auf entsprechenden Festplatten, und Iomega etwa zeigt rotierende Wechselmedien-Automaten für kleine und mittelständische Unternehmen. Neben den großen Themen gibt es auf der CeBIT Produkte anderer Kategorien zu sehen: So zeigen Hersteller wie Microsoft, Devolo und Samsung, wie sich verschiedene Geräte miteinander kombinieren lassen, um Internet, Film- und Musik-Unterhaltung sowie Diashows auf einem großen Monitor im Wohnzimmer nutzen zu können. Devolo etwa bietet einen Adapter an, der Satellitenfernsehen in jedes Zimmer der Wohnung befördert – über die Stromleitung. Ebenso funktioniert der dLAN audio extender. Er bringt Musik von einer Festplatte per Stromkabel zur Stereo-Anlage. Pinnacle liefert einen DVB-T-Stick für den mobilen Fernsehempfang, in den eine Technik für das zeitversetzte Aufneh-

Spezialisten

Die CeBIT und einige ausgewählte Aussteller Aussteller

Halle

Stand

Aussteller

Halle

Stand

Vodafone D2 GmbH

25

D 40, (B 105)

Rittal GmbH

12

B 26

Fujitsu-Siemens

9

Pavillon 33

Kaspersky Lab GmbH

6

H 24

Fraunhofer-Institut IESE

9

B 38

Maxian

23

A 17 / B 11

Fraunhofer-Institut IIS

9

B 36

GData

6

H 12

F&E

9

C 40

Garmin

15

D 08

Mital

13

C 34/1

Iomega International

2

D 56

VMware Global Inc.

9

C 60

men von TV-Sendungen integriert ist. Samsung zeigt Tablet-PC-ähnliche Geräte für den Einsatz im Rettungs- oder Außendienst, wobei der berührungsempfindliche Bildschirm hier zum Standard gerät – Apples iPhone sei Dank. Die deutsche Firma Hama stellt ihren lang angekündigten Photoplayer 1080 vor, der Fotos von Flash-Karten einliest und in höchstmöglicher Auflösung auf dem Fernseher anzeigt – wahlweise als Diashow oder für die einfache Bildbearbeitung. Dabei wird deutlich, dass sowohl bei den Business-Anwendungen als auch bei den Geräten und Program-

men für den Privatgebrauch die Vernetzung angestrebt wird: Das Notebook soll mit dem Handy sprechen, Filme werden vom WLAN-Empfänger auf den Fernseher gestreamt, und Geo-Software ist nicht beschränkt auf Navigationsgeräte, sondern lässt sich auf einfache Handys oder Linux-PCs übertragen. Das spart Geld und hilft dabei, das Anhäufen von Geräten und Systemen zu verhindern, die nicht miteinander kompatibel sind. Letztlich trägt diese effektive Ausnutzung und Aufrüstung vorhandener Hardware dazu bei, Ressourcen zu schonen und die Idee einer „grünen IT“ voranzubringen.

IT-Lösungen für Pipeline-Betreiber

Das Leipziger Software-Unternehmen Geomagic hat sich ganz auf die Anforderungen von Pipeline-Betreibern spezialisiert. Innovative Softwarelösungen erhöhen die Effizienz von Unternehmen. Auch die Öl- und Gaswirtschaft mit ihren weit verzweigten Pipeline-Netzen kann es sich nicht leisten, solche Potenziale zu verschenken. Die Planung von Netzum- und -ausbau, die Anlagendokumentation und das Störfallmanagement sowie die Wartung brauchen leistungsfähige Software. In diesem Bereich ist die Leipziger Geomagic GmbH durch ihre ausgezeichneten Branchenkenntnisse seit Jahren ein anerkannter Partner. Sie wurde damit zu einem führenden ITDienstleister für die Pipeline-Wirtschaft in Deutschland. So entwickelt Geomagic u. a. die Fachschale Pipeline für das Geografische Informationssystem (GIS) Smallworld von General Electric. Damit können Versorgungsunternehmen ihre Leitungsnetze dokumentieren, Informationen für den Stör- und Alarmplan direkt aus dem Datenmodell erhalten oder ein Rohrbuch mit allen Einbauteilen, Schweißnähten und Armaturen führen, was Wartung und

Titelthema

Instandhaltung erheblich erleichtert. „Wir unterstützen die Pipeline-Betreiber dabei, ihre Prozesse und Kosten mithilfe unserer Softwareprodukte zu optimieren“, betont Dr. Andreas Hartke, Geschäftsführer der Geomagic. Ein derzeit viel diskutiertes Thema in der Branche ist die Nutzung der vorhandenen Daten aus der Dokumentation für die Bewertung der technischen Integrität einer Leitung, d. h. ihren ordnungsgemäßen und einwandfreien Zustand. Dieser leidet im Lauf der Zeit unter Korrosion oder Beschädigungen durch Dritte. Hier kommt es vor allem darauf an, solche Schwachpunkte zuverlässig zu erkennen, um sie beheben zu können. Um den Prozess des Integrity Managements zu unterstützen, entwickelt Geomagic gemeinsam mit den Kunden spezielle Softwarelösungen. „Dabei werden bei einzelnen Leitungsabschnitten die wesentlichen Einwirkungen auf das System erfasst und nach einem einheitlichen Konzept bewertet“, erläutert Dr. Hartke. Daraus

lassen sich Aussagen über die Versagenswahrscheinlichkeit ableiten, sodass der Pipeline-Betreiber geeignete Maßnahmen ergreifen kann, um auch weiterhin den sicheren Zustand der Leitung zu garantieren. Weitere Informationen im Internet unter: www. geomagic.de

Web-Business 3/08

Ambitioniert Die Geschäftsführer Dr. Andreas Hartke (li.) und Thoralf Obst zeigen die Potenziale von Softwarelösungen für PipelineBetreiber auf.

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Handel

E-Commerce

Internethandel auf dem Vormarsch Der Papierkatalog hat an Bedeutung verloren, denn heute wird zunehmend online eingekauft. Die E-Commerce-Branche wächst rasant und damit wird das Online-Marketing immer wichtiger.

Michael Maiwald -Commerce? Nicht jedem ist der Fachausdruck für den elektronischen Handel geläufig, obwohl viele seine Annehmlichkeiten zu schätzen wissen. Fast alle der 55 Mio. Bundesbürger, die das Internet als Informations- und Kommunikationsmedium nutzen, haben wohl schon einmal geschaut, was bei ebay.de oder amazon.de an Waren angeboten wird. Und 70 Prozent von ihnen haben im Jahr 2006 laut Branchenverband Bitkom Waren und Dienstleistungen im Wert von 46 Mrd. Euro eingekauft, ein Wert, der im Jahr 2010 auf 145 Mrd. Euro steigen wird. „Insgesamt wurden 2006 in allen Bereich des E-Commerce (B2B, B2C, C2C) 438 Mrd. Euro umgesetzt, 2010 werden es 781 Mrd. Euro sein“, betont Dr. Jürgen Helmes, Hauptgeschäftsführer der Industrieund Handelskammer Regensburg. Im Bereich Business to Consumer (B2C) werden seit 2002 kontinuierlich wachsende Umsätze verzeichnet. Waren es 2002 noch 6,3 Mrd. Euro, so verdoppelte sich der Umsatz in drei Jahren auf 12,95 Mrd. Euro. Auch

E Fundgrube Die Bewertung eines Online-Shops durch die Kunden liefert wertvolle Informationen“, betont Roland Fesenmayr.ormationen.

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Web-Business 3/08

2007 gab es eine Steigerung, so Roland Fesenmayr, Leiter der Fachgruppe E-Commerce beim Bundesverband der Digitalen Wirtschaft (BVDW). „Der E-Commerce hat 2007 im B2CGeschäft mit 19,3 Mrd. Euro eine neue Höchstmarke erklommen. Für 2008 ist mit einem Volumen von rund 21 Mrd. Euro zu rechnen, vorbehaltlich der Entwicklung der Gesamtkonjunktur.“ Die Kundenstruktur im B2C-Bereich ist nach einer Erhebung des BVDW jung. So kaufen über 80 Prozent der 16- bis 39-Jährigen online. Allerdings sind auch die über 60-Jährigen nicht untätig. Hier sind es 51,5 Prozent, die online einkaufen. Mit höherem Einkommen wächst auch der Anteil der Online-Käufer: Er steigt auf bis zu 92,3 Prozent – bei einem monatlichen Einkommen über 4.000 Euro. Mittlerweile ist E-Commerce für die User kein statisches Phänomen mehr. Vielmehr können sie durch Web 2.0 mitwirken. Der Begriff Web 2.0 wurde 2005 von Tim O’Reilly geprägt und kann als Mitmach-Web definiert werden. Der Konsument wird zum Produzenten, dezentrales Publishing findet mittels Blogs statt und vorhandene Inhalte und Services werden gemischt.

Für den E-Commerce hat Web 2.0 die Relevanz, dass User E-CommerceAkteure werden, das Einkaufserlebnis optimiert wird und sich Einsparpotenziale ergeben. Hierzu die Pangora-Expertenstudie elektronischer Handel: „Das Web 2.0 war der große Trend im letzten Jahr und löste eine Euphorie in der Internetszene aus. Heute schätzt ein Großteil der Experten Communities und Bewertungsfunktionen im E-Commerce zwar als hohen Zusatznutzen und als sehr wichtig für den User ein, 26 Prozent sind jedoch der Meinung, dass diese Funktionalitäten erst am Anfang der Entwicklung und Innovationsfähigkeit stehen.“ Skeptikern unter den Shopbetreibern empfiehlt Fesenmayr: „Öffnen Sie Ihr Angebot für die Kunden und geben Sie ihnen Gelegenheit, das eigene Angebot zu bewerten, zu kommentieren, zu empfehlen und zu erweitern. Letzteres ist nur dann sinnvoll, wenn sich die Produktpalette hierzu anbietet.“ Eine der aktuellen Entwicklungen im E-Commerce ist Social Commerce. Beim Empfehlungshandel stehen die aktive Beteiligung der Kunden und ihre persönliche Beziehung untereinander im Vordergrund. Zentrale Bedeutung haben Beteiligungen der Kunden am Design, Verkauf und / oder Marketing, z. B. über Kaufempfehlungen oder Kommentare anderer Kunden. Zu den Vertretern des Social Commerce gehören handeln.de und smatch.com. Die in Nürnberg und Hamburg ansässi-


E-Commerce gen Unternehmen haben es sich zum Ziel gesetzt, es jedem zu ermöglichen, mit dem eigenen Empfehlungsshop einfach und mit wenig Arbeit nebenher Geld zu verdienen. Smatch bündelt das Angebot vieler hundert Online-Shops und führt den Nutzer mit verschiedenen Mitteln zu dem passenden Produkt, der passenden Empfehlung nach dem jeweiligen Geschmack. Mit der Möglichkeit, Produkte durch Eingrenzung zu finden, Empfehlungen von anderen einzuholen und sich darüber mit Freunden auszutauschen, hat smatch.com ebenso eine innovative Shoplösung kreiert wie gimahhot.de, ebenfalls aus Hamburg. Das 2006 gegründete Unternehmen ist eine Shopping-Börse, bei der Interessenten den Produktpreis herunterhandeln können. Das Geschäft ist gemacht, wenn es zu einer Einigung zwischen Anbieter und Interessent kommt. Neben diesen offenen Angeboten machen aber auch Konzepte geschlossener Gemeinschaften Schule. Zu diesen Online-Clubs gehört BuyVIP aus Frankfurt/Main. Das 2006 gegründete Portal mit mehr als 1,2 Millionen Nutzern in Deutschland, Spanien und Italien versteht sich als exklusive Shopping-Community. Es wendet sich im Modebereich an trendbewusste Kunden, denen es wichtig ist, sich von der

Online-Handel

Innovativ Jens Stolze (li.) und Matthias Wahl (re.) halten OnlineMarketing für unverzichtbar. „Für neue technische Entwicklungen müssen auch neue Vermarktungslösungen gefunden werden“, so Wahl.

breiten Masse abzuheben und mit ihrem Kleidungsstil Exklusivität und Stilbewusstsein auszustrahlen. Mit der Übertragung des Community-Prinzips auf den E-Commerce erhält ein ausgewählter Kundenstamm Zugang zu exklusiver Markenmode. Jedoch ist E-Commerce mehr als nur ein Online-Shop. Er wird, nach Aussage der Atrada AG aus Nürnberg, zu einem wichtigen Absatzkanal der Unternehmen. „Märkte, in denen Unternehmen über neue Online-Wege zusätzlich punkten können, rücken neu-

esten Trends zufolge in den Fokus. So reichern immer mehr Markenhersteller den eigenen Online-Shop mit zusätzlichen dynamischen Handelsmechanismen an. Sie bieten damit nicht nur Kunden, sondern auch Händlern einen Mehrwert, denn die Händlerschaft steht heute unter großem Margen- und Konkurrenzdruck und muss deshalb im Online-Bereich verstärkt Präsenz zeigen“, erklärt Konstantin Waldau, CEO von Atrada. Zur Unterstützung der Plattformen bietet das Unternehmen auf bewährten standardisierten Softwaremo-

E-Commerce-Pionier in voller Fahrt

Die Software und der Service von Intershop tragen maßgeblich zum Erfolg vieler E-Commerce-Auftritte verschiedenster Unternehmen bei. Was haben Otto und Quelle mit ITSchwergewichten wie HP und SUN und die wiederum mit smart, Hagebau oder dem Spieleportal sqoops gemeinsam? Sie alle benutzen als technische Basis für ihr Online-Geschäft Enfinity Suite 6 von Intershop. Heute ist aus einer der weltweit ersten E-Commerce-Plattformen eine ausgereifte und flexible Softwaresuite geworden. Sie enthält alle wichtigen Funktionen für erfolgreichen Onlinehandel – für B2C ebenso wie für B2B und Partnervertrieb in kombinierbaren Modulen. Intershop-Kunden können so Lieferanten, Online-Shops, Partner und Geschäftskunden auf einer Plattform zusammenführen: Die Pflege der Produktdaten wird von den Lieferanten erledigt und an die zentrale Datenbank übergeben. Die einzelnen Vertriebskanäle können diese Informationen verwenden und modifizieren. Enfinity Suite 6 ist ideal für unterschiedliche Lösungen: Ob 30 Länder und 20 Sprachen in einem System (smart), ein One-Stop-Shopping-Por-

Handel

tal vieler Anbieter und Marken (Otto) oder ein Multi-Channel-Retail mit einer Verknüpfung zwischen Online-Shop und Filiale (Deichmann), mit Enfinity entstehen kundenspezifische E-Commerce-Lösungen, die sich nahtlos in vorhandene IT-Landschaften integrieren lassen. Die ständige Weiterentwicklung ermöglicht Intershop-Kunden zudem, ihre Online-Shops kontinuierlich um moderne Funktionalitäten zu ergänzen. Auch für die Mitarbeiter wird Systembetrieb und Produktredaktionierung mit jeder neuen Version komfortabler. Schließlich ist Intershop seit 2006 auch als Online-Marketing-Dienstleister erfolgreich. Daneben bietet es ein BPOModell mit Umsatzbeteiligung an, bei dem vor allem Einsteigern durch Übernahme aller E-Commerce-Prozesse durch Intershop hohe Investitionen und Projektrisiken erspart werden. Bereits erste Mandanten verzeichnen steigende Online-Umsätze. Trotz zweifelsfreier Kompetenz und imposanter Referenzen hat Intershop

jahrelang unter dem Platzen der .comBlase gelitten und selbst nicht vom Wachstum im E-Commerce profitiert. Erst seit dem kompletten Führungswechsel in 2007 trägt das Unternehmen nicht mehr nur zum Erfolg seiner Kunden bei, sondern schreibt selbst schwarze Zahlen. So ist Intershop heute eine in jeder Hinsicht gute Adresse für E-Commerce-Software und -Beratung. www.intershop.de

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Zentrale Mit seinen Produkten hat das Softwareunternehmen wesentlich zur Erfolgsgeschichte des Internethandels beigetragen.

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Trend Seit 2002 zeichnet sich ein deutlicher Anstieg der Umsätze im OnlineHandel ab. Bis zum letzten Jahr haben sich die Zahlen mehr als verdoppelt.

Exklusiv Harald Ernst, Geschäftsführer der geschlossenen ShoppingCommunity BuyVIP, über Social Shopping als Erfolgsmodell im E-Commerce.

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E-Commerce

dulen branchenübergreifende E-Commerce-Lösungen an. Durch diese werden Händlernetze in den Online-Shops integriert und neue Kundenkreise erschlossen. Eine weitere Möglichkeit zur Einnahmengenerierung ist die Einblendung von Werbung auf den Seiten, die die Bestellung bestätigen und sich für den Einkauf bedanken. Klickt ein Kunde auf die angebotenen Produkte und Dienstleistungen, erhält der ShopBetreiber für die Anfrage eine Vergütung. Kreiert wurde das innovative Werbetool Benefitwindow von der more Quality Media & BeteiligungsGmbH. Wie aber werden die Waren bezahlt? Neben den klassischen Bezahlmöglichkeiten Kauf auf Rechnung, Vorkasse, Kreditkarte, elektronisches Zahlungsverfahren (ELV) und Lastschrift gibt es E-Payment-Lösungen. Dazu sind geeignete Software-Lösungen und Bezahlsysteme nötig. Softwareseitig trägt ein Pionier des E-Commerce zum Erfolg zahlreicher Auftritte bei: die Intershop Communications AG aus Jena. Aus der ersten Internethandelsplattform des Jahres 1994 ist seit 2001 mit der Enfinity MultiSuite eine ausgereifte und robuste sowie flexible Softwaresuite geworden, die wichtige Funktionen für erfolgreichen Onlinehandel enthält. Mit der seit 2006 existierenden, ständig weiterentwickelten Enfinity Suite 6 gibt es eine Software für unterschiedliche Lösungen, die sich in vorhandene IT-Landschaften integrieren lassen. Damit es nicht bei der Software bleibt, sondern Kunden auch bezahlen können, gibt es mit E-Mail-, Wertkarten-, Mobiltelefon-, Inkasso- und Billing-basierten Verfahren verschiedene Möglichkeiten. E-Mail-basiert ist moneybookers.com. Das in London sit-

Internetkauf Im Zeitalter des Web 2.0 hat das altbekannte Konzept des Clubs wieder an Bedeutung gewonnen: Während die Mitgliederzahlen in realen Vereinen und Clubs stetig sinken, verbuchen virtuelle Communities ein rasantes Wachstum. Von überall aus können Mitglieder ihre Kontakte pflegen und ihre Interessen miteinander teilen. Dabei erlangt die Exklusivität der Gemeinschaft eine besondere Bedeutung. Auch im E-Commerce macht das Konzept der geschlossenen Gemeinschaft Schule. Seit dem Markteintritt von BuyVIP 2006 haben mehr als 1,2 Millionen Nutzer in Deutschland, Web-Business 3/08

B2C, HDE- UMSATZENTWICKLUNG UND -PROGNOSE IN DEUTSCHLAND in Mrd:

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zende Unternehmen ist mit etwa vier Millionen Kontoinhabern einer der weltweit größten Geldtransfer-Services. Es ermöglicht jedem Unternehmen und jeder Privatperson, sicher und günstig online einzukaufen und Geld von der Kreditkarte oder dem Bankkonto zu senden. Wertkartenbasiert ist beispielsweise das Angebot von paysafecard. Die Prepaidcard von paysafecard funktioniert ähnlich wie Bargeld ohne Konto und wird an Tankstellen, Kiosken und Automaten mit Werten zwischen zehn und 100 Euro verkauft. Zum Bezahlen, Spielen oder Telefonieren wird im Webshop ein 16-stelliger Code eingegeben, der auf der Karte steht. Neben der Einfachheit des Bezahlens ist der Schutz vor Datenmissbrauch durch Unbefugte ein großes Plus. Die Karte kann zudem von jedermann genutzt werden, da keine Kreditkarte und auch kein Konto benötigt wird. Neben dem Vorteil, dass die jeweilige E-Payment-Lösung auf die

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Quelle: Hauptverband des deutschen Einzelhandels

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Abwicklung von Zahlungen im Internet abgestimmt und je nach Anbieter auch eine Zahlungsgarantie für den Händler ausgesprochen wird, gibt es den Nachteil, dass viele Verfahren keine weite Verbreitung in der Bevölkerung gefunden haben. Zudem sind grenzüberschreitende Euro-Zahlungen per Überweisung, Lastschrift oder Karte durch unterschiedliche Regelungen erschwert. Dennoch: „Grundsätzlich kann man festhalten, dass sichere und vom Kunden akzeptierte PaymentSysteme nicht mehr das Nadelöhr für das weitere Wachstum im E-Commerce darstellen“, so Roland Fesenmayr (BVDW). Darüber hinaus sollen die grenzüberschreitenden Euro-Zahlungen durch SEPA (Single Euro Payments Area), geschaffen von der EU, vereinfacht und zu gleichen Preisen wie auf nationaler Ebene ermöglicht werden. Mit diesem Instrument werden in den nächsten Jahren neue Trends im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr in Europa gesetzt werden.

Geschlossene Gesellschaft für Trendsetter Spanien und Italien Zugang zu der exklusiven Shopping-Community erlangt. In den vergangenen drei Monaten konnte BuyVIP laut Alexa-Ranking seine Reichweite um 64 Prozent erhöhen und damit seine Marktführerschaft ausbauen. Der Erfolg des Konzepts liegt auf der Hand: Gerade im Bereich Fashion ist es trendbewussten Kunden wichtig, sich von der breiten Masse abzuheben und mit ihrer Kleidung sowohl Exklusivität als auch Stilbewusstsein auszustrahlen. Mit der Übertragung des Community-Prinzips auf den E-Commerce erhält ein ausgewählter Kundenstamm Zugang zu exklusiver Markenmode und kann sich mit einer geschlossenen Gemeinschaft über neue Trends austauschen.

Um den Community-Gedanken zu stärken, stehen BuyVIP beliebte Communities wie Lokalisten oder MySpace zur Seite. Durch die Zusammenarbeit können Unternehmen mit E-Commerce eine bisher kaum erreichte Zielgruppe ansprechen: junge, internetaffine Fashion- und Lifestylebegeisterte, die offen sind für neue Trends und hochwertige Marken. Dabei gehört das Credo „Geiz ist geil“ längst der Vergangenheit an: Die neue Generation der Smart Shopper zieht die Exklusivität der Schnäppchenjagd vor. Wenn sie die begehrten Artikel zusätzlich noch günstiger bekommen können – umso besser. Die Leser von VISAVIS erhalten über www. buyvip.de/visavis exklusiven Zugang.


E-Commerce Das Online-Marketing ist aus Sicht der Stuttgarter Agentur Creative360 nach Auswertung und Analyse verschiedener Studien und Meldungen im B2B-Bereich als Bestandteil des Marketing-Mixes wichtig. „Die Trends“, so Jens Stolze, Inhaber von Creative360, „sind die Optimierung von Einstiegsseiten, die Stärkung der LeadGenerierung, die Erweiterung des Portal-Marketings, die Optimierung der Suchmaschinen-Werbung und der Einsatz von Cross-Online-Marketing.“ Mit der Einstiegsseite wird das Vertrauen der Suchenden gewonnen. Hierüber kann der Vertrieb qualifizierte Kontakte gewinnen. Zur Lead-Generierung gehören Newsletter-Marketing, Versandindividualisierung, Telemarketing-Aktivitäten, Webcasts und Whitepapers, die als neutrales Dokument in einer verständlichen Sprache spezielle Themen behandeln. Beim Portal-Marketing werden laut Stolze verschiedene Optionen des Firmeneintrags in die Internetverzeichniswerbung ebenso möglich sein wie die Integration von Firmenvideos, ProduktShowrooms sowie die Verknüpfung der Verzeichniswerbung mit Pressemeldungen und Fachartikeln. Mit dem Einsatz verschiedener Marketing-Instrumente wird zudem das Interesse bestimmter Zielgruppen gestärkt und die Bekanntheit gefördert. So ist es möglich, anstatt eines Newsletter-Marketings mit selektierten E-Mailings einer Eingangsseite und unterstützt durch ergänzende Textanzeigen und OnlinePromotions ein harmonisches OnlineMarketing-Konzept zu schaffen. „Ich halte es für ganz entscheidend, den technischen Entwicklungen des Internets, der digitalen Konvergenz der Medien sowie den damit verbundenen Rückkanal-Möglichkeiten mit neuen Vermarktungslösungen nachzukommen. Die Kunden erwarten von uns zu Recht mitreißende Vermarktungsangebote auf dem neuesten Stand“, sagt Matthias Wahl, Managing Director Aldlink Group Germany. Das vergangene Jahr habe außerdem gezeigt, dass gesamteuropäische Online-Kampagnen eine immer wichtigere Rolle in den Marketing-Strategien der Markenhersteller spielen. 92 Prozent von ihnen erwarten laut der EIAA-Studie „Marketers Internet Ad Barometer“ nahezu eine Verdoppelung ihrer paneuropäischen Kampagnen-Budgets im Jahr 2008. An diesem Wachstum wird Adlink durch sein nahezu flächendeckendes Reichweitenvolumen in Europa zunehmend partizipieren. Das integrative Kommunikationsmanagement der Adlink Group gewährleistet, dass jedes Werbebudget optimalen Benefit bringt, sei es für die Mediaagenturen und Werbetreibenden, für

die Publisher oder auch für alle anderen Onlineakteure. Insgesamt wird die Bedeutung des E-Commerce in den nächsten Jahren zunehmen, auch durch Web 2.0. Die Einbindung der User wird bei der Gewinnung von Neukunden, während der Kaufentscheidung und bei der Kundenbindung einen hohen Mehrwert bringen. Auf die Funktionalität von Online-Shops selbst hat Web 2.0 Auswirkungen, lässt zudem neue (Produkt-) Plattformen entstehen. Gerade für spezialisierte Anbieter mit hoher Kompetenz in vertikalen Nischen werden sich neue Chancen ergeben. Für dieses Jahr

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ist, so die Pangora-Studie, der Optimismus in der Branche ungebrochen: Knapp drei Viertel der Befragten erwarten 2008 höhere Umsätze als im laufenden Geschäftsjahr. Entsprechend positiv ist auch die Investitionsbereitschaft. 46 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sie 2008 verstärkt investieren werden. WEITERE INFORMATIONEN UNTER: + + + +

www.bvdw.org www.e-commerce-online.de www.ecommerce-leitfaden.de www.einzelhandel.de

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E-Commerce

Mehr als ein Onlineshop Das Betreiben von Onlineshops ist für Unternehmen unverzichtbar. Insbesondere in der Kooperation mit anderen Herstellern liegen große Chancen. Onlineshops entwickeln sich zu einem der wichtigsten Absatzkanäle für Unternehmen. Zu Recht, denn im Internethandel steckt enormes Potenzial. „Die Atrada AG bietet branchenübergreifend hoch skalierbare E-Commerce-Lösungen, die auf bewährten standardisierten Software-Modulen basieren“, erklärt Konstantin Waldau, Vorstand und CEO von Atrada. Die Integration ganzer Händlernetze in den Onlineshop stellt kein K.-o.Kriterium für Unternehmen mehr dar, sondern eröffnet die Chance, neue Kundenkreise zu erschließen. Ansätze zur Einbindung von Händlern in den Onlinebereich liefern dabei ein Provisionsmodell, ein zentraler Onlinekauf mit anschließender dezentraler Auslieferung über lokale Fachhandelspartner sowie ein Mall-Konzept. Händler-Malls vereinen unterschiedliche Produktfamilien unter dem Dach eines Markenherstellers. So können auch Komplementärprodukte weiterer Hersteller in das Shopsystem aufgenommen werden. Kunden profitieren vom umfangreichen Portfolio, Händler generieren zusätzlichen Traffic zu ihrem Angebot und letztlich potenzielle Kaufabschlüsse. Auch mit Zweitmarktplätzen lassen sich neue Kundenkreise erschließen. Sammler gelten als die Trendsetter von morgen und sind insbesondere für Markenhersteller eine attraktive Zielgruppe. Besitzt das Unternehmen eine treue Fangemeinde, so bietet sich die Implementierung einer Auktionsplattform an. Vorteil: Die eigene Community kann für das spezifische Angebot gezielt ausgebaut wer-

den. Unternehmen profitieren so nicht nur von einer zusätzlichen Markenbindung, sondern erhalten zudem oft qualifizierte Informationen für eine zielgerichtete Kundenansprache. Das Betreiben von Onlineshops stellt hohe Ansprüche an die IT-Ressourcen und bindet interne Rechnerkapazitäten. Die Auslagerung ganzer Verwaltungsbereiche oder Prozessschritte über ASP-Dienstleistungen (Application Service Providing) erlaubt die Konzentration auf die inhaltliche Konzeption von Onlineshops. ASP-Lösungen bieten entscheidende Vorteile: „Sie belasten die unternehmensinterne IT nicht und offerieren gleichzeitig eine professionelle IT-Plattform, die ständig operativ überwacht und weiterentwickelt wird“, sagt Waldau. Dies kommt Unternehmen in reduzierten Kosten und Risiken bei bestmöglichem, zuverlässigem Betrieb zugute. www.atrada.net

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Community „Ein Zweitmarktplatz erhöht die Marken- und Kundenbindung und bringt zudem qualifizierte Informationen für eine zielgerichtete Kundenansprache“, betont Konstantin Waldau, CEO Atrada AG.

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Management

Outsourcing

Kostensenkung ist nicht alles Durch das Auslagern von IT-Dienstleistungen schaffen sich Unternehmen mehr Freiräume, können sich so auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und die eigene Innovationskraft stärken.

Chris Löwer

Vorteile Dr. Mathias Weber, Bitkom, erläutert, wie auch der Standort Deutschland von erhöhter Agilität und Wettbewerbsfähigkeit profitiert.

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erlässliche Qualität liefern und Kosten drücken muss kein Widerspruch sein. Nur haben nicht alle Unternehmen bei der Suche nach Wettbewerbsvorteilen zunächst ihre IT im Blick, die durch planvolles Auslagern an spezialisierte Dienstleister ein wesentlicher Stellhebel sein kann, um dieses Ziel, dem alle hinterherjagen, zu erreichen. Experten bemängeln, dass immer noch branchenübergreifend vielen Unternehmen eine schlüssige Sourcing-Strategie fehlt, womit nicht nur Potenziale verschenkt werden, sondern auch Chaos droht. Dabei ist ITOutsourcing zum Schlüsselbegriff für sichere Systeme geworden, die zudem

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günstig betrieben werden. Das schont gerade bei Mittelständlern die zuweilen knappe Eigenkapitaldecke. Mittel werden frei, die in Forschung und Entwicklung gesteckt werden können, was wiederum die Marktposition stärken hilft. Die Möglichkeiten der Auslagerung werden immer umfassender, reichen von der Archivierung, dem kompletten Datenmanagement über etliche Dienstprogramme und Web-Services bis zu umfangreichem Hackerschutz und natürlich Serverleistung. Auf dem Vormarsch sind auch recht neue Anwendungen rund um das Web 2.0, OnDemand-Lösungen und Service-orientierte Architekturen (SOA). Idealerweise sind beide Partner – Serviceanbieter und Kunde – soweit verzahnt, dass sich daraus neue Geschäftsmodelle ergeben. Es können etwa Teile des Einkaufs oder der Akquise, durch moderne IT gestützt, über den externen Spezialisten laufen. Insofern verändert sich der Markt hin zu immer neuen und hochwertigeren Services, da eingekaufte Rechnerkapazitäten und andere Klassiker im ITOutsourcing heute zumindest in größeren Unternehmen schon zum Standard gehören. Mittelbar profitiert der Standort Deutschland insgesamt von den neuen Sourcing-Services, meint Dr. Mathias Weber, Bereichsleiter IT-Services & Knowledge Management vom Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. Bitkom: „Die Auslagerung von bestimmten Geschäftsprozessen an professionelle Dienstleister erhöht die Agilität und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen und vermindert auch das Defizit an IT-Spezialisten“, sagt er und ergänzt: „Outsourcing lebt vom Vertrauen. Deswegen setzen die meisten deutschen Kunden auf nationale Dienstleister, die auch Nearshore- oder Offshore-Ressourcen in

Projekte einbinden, um Kostenvorteile mit hoher Qualität und Zuverlässigkeit der Services zu verbinden.“ Doch auch die Geschäftsmodelle wandeln sich grundlegend in Outsourcing-Projekten der zweiten und dritten Generation. „Kostenreduktion in der IT oder Steigerung der IT-Effizienz stehen dabei nicht mehr so im Vordergrund, obwohl sie in Outsourcing-Verträgen wichtig bleiben“, hat Weber beobachtet. Beim „Next Generation Outsourcing“ (NGO) spielt die IT eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung und Unterhaltung neuer Geschäftsprozesse. Weber: „Die Services und Leistungsvereinbarungen sind daher nicht nur auf Technologie ausgerichtet, sondern beziehen sich hauptsächlich auf den Betrieb von Geschäftsprozessen oder geschäftliche Ziele, die als Ergebnis von Transformationen entstehen.“ Die Beziehung von Auftraggeber und Auftragnehmer löst sich zusehends durch neue Geschäftspartnerschaften auf, bei denen es auch zu Gewinnbeteiligungen kommt. Wesentlich dafür ist Vertrauen, weiß Konrad Meier, Leiter IT Outsourcing der TDS AG: „Denn im Vergleich zur herkömmlichen Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber und Dienstleister ist bei dieser neuen Form der Partnerschaft ihre Verzahnung eine noch viel engere. Vor allem, weil der Dienstleister viel mehr Verantwortung übernimmt.“ Diesen Trend hin zum businessorientierten Outsourcing, kurz BPO genannt, hat man auch bei Siemens re-


Outsourcing

Sparpotenzial „Firmen, die Utility Sourcing Services nutzen, können die Kosten um 20 bis 40 Prozent senken“, verspricht Michael Eberhardt (li.) von HP.

ben daher eine Vorgehensweise entwickelt, mit der wir diesen variablen Anforderungen gerecht werden können, den sogenannten Global Delivery Ansatz“, erklärt Ulrich Dietz, Vorstandsvorsitzender der GFT Technologies AG. Experten eines internationalen Netzwerkes implementieren und betreuen dabei die Lösungen vor Ort. Mehr noch: „Die weitere Zusammenstellung der Teams hängt vom individuellen Bedarf des Kunden ab: Möchte er eine möglichst preiswerte Leistung, können wir die Kostenvorteile unserer indischen und brasilianischen Niederlassungen nutzen. Handelt es sich um ein komplexeres Projekt, das nach enger Abstimmung und schneller Flexibilität verlangt, werden Mitarbeiter in regionaler Nähe ausgewählt“, berichtet der GFT-Chef. Das ist nur logisch, denn nationale Insellösungen vertragen sich kaum mit kulturellen Eigenheiten und schon gar nicht mit dem Wesen weltumspannender Märkte, die der (Noch-)Exportweltmeister Deutschland bedient. Dass auch in der Globalisierung die Kundenbindung von kulturellen Faktoren abhängt, betont Olaf Scholz, Leiter Outsourcing Center of Competence sowie Geschäftsführer Sales & Marketing Logica CMG: „Für uns ist vor allem eine globale Ausrichtung

Verständlich „Trotz unserer globalen Ausrichtung haben unsere Kunden einen lokalen Ansprechpartner, mit dem sie in ihrer Landessprawichtig, gekoppelt mit lokaler Prä- che reden können“, sagt Olaf Scholz. senz. Trotz Globalisierung bleibt so der

lokale Bezug erhalten. Egal, ob die Outsourcing-Leistung entsprechend der Kundenanforderung On-, Near- oder Offshore erbracht wird, wir setzen im Frontend, also im Kundenkontakt, deutsche Mitarbeiter ein. Folglich kommuniziert der Kunde stets mit dem ‚Lokal Hub‘ des Dienstleisters in der eigenen Landessprache. So gibt es keine sprachlichen und kulturellen Barrieren, die in überregionalen Outsourcing-Projekten schnell zu echten Hürden werden können. Diesen gezielten Einsatz von Mitarbeitern vor Ort, in Kombination mit Mitarbeitern in Kompetenz-Centern in Indien oder anderen Ländern, nennen wir ‚Blended Modell‘.“ Den guten Dienstleister wird man daran erkennen, dass er das erforderliche Branchenwissen mitbringt, sich auf internationalen Märkten auskennt und komplette Geschäftsabläufe simulieren und koordinieren kann. Gerade kleine IT-Provider sind dazu kaum in der Lage. Kleine Unternehmen wiederum scheuen den Kontakt zu großen Anbietern nicht zuletzt, weil sie hohe Kosten fürchten. Doch das muss nicht sein. Wer sich keine individuelle Outsourcing-Lösung leisten kann oder muss, der greift auf so genannte Shared Managed Services

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IT-Helpdesk Dateneingang im Back-Office Anwendungsentwicklung Anwendungswartung Web hosting Entwicklung des Web-Auftritts Hardware Wartung Netzwerk-Support Data-Center Bearbeitung Backup- und Speichersupport Weder geplantes noch aktuelles Outsourcing

Aktuell kein Outsourcing, aber geplant

Einsatz von Outsourcing mit steigendem Anteil

Einsatz von Outsourcing mit sinkendem Anteil

Quelle: ZDNet Asia SMB IT Priorities Survey 2006/07

Die Nutzung von IT-Outsourcing Einsatzgebiete von Outsourcing

gistriert und darauf reagiert: „Die Beziehung zwischen Kunde und Dienstleister ändert sich. Als strategische Partner müssen beide noch enger zusammenarbeiten, um Geschäftsabläufe kritisch zu analysieren und zu erweitern oder zu erneuern“, sagt Christian Oecking, Leiter Global Operations bei Siemens IT Solutions and Services. Im öffentlichen Sektor finden sich in Form von Public Private Partnerships bereits Beispiele dafür. So gründete die Stadt Wiesbaden mit dem IT-Dienstleister die Beteiligungsgesellschaft Wivertis, um ihre Verwaltungsprozesse effizienter zu gestalten. Wie weitreichend heute IT-Outsourcing ist, zeigt ein weiteres Siemens-Projekt: Für den Londoner Verkehrsverbund lieferte der Konzern ein eigens entwickeltes Betriebsleitsystem, das rund 8.000 Busse per Satellit ortet und überwacht. Siemens IT Solutions and Services installierte die IT-Infrastruktur und betreibt sie seit drei Jahren. Für die Technik, deren Einbau in die Busse und die richtige Ampelschaltung sind andere Siemens-Bereiche zuständig. Der Verkehrsverbund optimiert dadurch seine Einsatzlogistik und Sicherheitsüberwachung, wovon die täglich sechs Millionen Fahrgäste beispielsweise durch genauere Zeitanzeigen an den Haltestellen profitieren. Daher wird in der Branche in diesem Zusammenhang vom IT-Dienstleister auch gern als „Business Innovation and Transformation Partner“ (BITP) gesprochen. Dahinter müssen sich nicht zwingend innovative Anwendungen verbergen, sondern eher die Kombination bekannter Leistungen zu neuen Services, die ein Unternehmen voranbringen. „Das Portfolio reicht dabei von der klassischen Management-Beratung über IT-Consulting und -Implementierung bis zum Betrieb von Infrastrukturen und dem Auslagern von kompletten Geschäftsprozessen“, erklärt Konrad Meier von TDS. Das Ziel: Verdeckte Potenziale bergen, Innovationskraft stärken und Wettbewerbsvorteile sichern. Damit geht NGO weit über schieres Kostendrücken hinaus. Dabei spielt auch die Globalisierung eine Rolle, die an die IT immer komplexere Anforderungen stellt, weil unterschiedliche Ziele verfolgt werden müssen und in Zeiten immer kürzer werdender Produktzyklen schnell und flexibel auf sich wandelnde Kundenwünsche reagiert werden muss. Davon bleibt die strategische Ausrichtung des Outsourcings nicht unberührt. Das kann international agierenden Anbietern Vorteile sichern, weil sie unterschiedliche Spezialisten für unterschiedliche Aufgaben in unterschiedlichen Ländern sitzen haben. „Wir ha-

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Vielfältig Gerade die Gründe für IT-Outsourcing sind mannigfaltig. Besonders bei Support und Infrastruktur ist der Anteil an Dienstleistern hoch.

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Management Steuerung Siemens überwacht die 8.000 Busse des Londoner Verkehrsverbundes per Satellit. Die Fahrgäste profitieren davon durch genauere Abfahrtszeiten an den Haltestellen.

Outsourcing

zurück. Dabei werden mehrere Kunden über eine gemeinsame Infrastruktur betreut. Manch einer spricht daher gar von der Industrialisierung des ITDienstleistungsmarktes. Für den Nutzer ist dies jedenfalls eine günstige Variante im Vergleich zu hochspezialisierten individuellen Lösungen. „Unternehmen werden dabei kaum weniger individuell bedient als in der eigenen Organisation oder innerhalb eines maßgeschneiderten Outsourcings“, verspricht Hans-Jürgen Bahde, CEO der arxes NCC AG, einem Unternehmen der TDMi-Gruppe. „Zusätzlich profitieren sie sogar mehr von

Shared Managed Services, weil ihr Anbieter Erfahrung in der Zusammenstellung seiner Kundengruppen mitbringt“, betont Bahde. Gut ist, wenn der Anbieter vergleichbare Unternehmen nach Größe, Geschäft und strategischer Ausrichtung bedient. Darauf sollte man unbedingt bei der Auswahl achten. Gerade kleine Mittelständler können so gut aus der Ferne betreut werden, zumal eine umfassende Vor-OrtBetreuung für große IT-Dienstleister angesichts knapper Margen ohnehin nicht drin ist. Manchmal steckt hinter dem Griff zu Managed Services eine strate-

IT-Outsourcing

Individuell mit Standard Mittelständische und große Unternehmen können davon profitieren, wenn sie IT-Leistungen und Service Desk gemeinsam einkaufen und nutzen.

Erfahrung „Die arxes NCC AG bietet seit 20 Jahren IT-Infrastruktur-Dienstleistungen für mittelständische wie auch große Unternehmen“, erklärt Hans-Jürgen Bahde.

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Der Weg ist klar vorgezeichnet – IT-Organisationen der meisten Unternehmen wandeln sich in den nächsten fünf Jahren mehr und mehr zu internen Serviceanbietern. Dabei schreibt der Geschäftsbetrieb seinen Bedarf an IT in Leistungsvereinbarungen fest. Die IT-Abteilungen wiederum haben die Aufgabe, gemäß einer „Make or Buy“Strategie die vereinbarten Leistungen entweder selbst zu erbringen oder extern einzukaufen. Letzteres bedeutet für viele Unternehmen das Outsourcing von IT-Leistungen. Die Herausforderung dabei besteht in der Definition der „richtigen“ Leistung, in der Auswahl beim Outsourcing relevanter Leistungen sowie in der Organisation des Zusammenspiels mit den externen Service-Anbietern. „Faktoren wie Flexibilität, Stabilität, Kontinuität oder die Ergänzung um spezielle Fähigkeiten nehmen hier gegenüber dem bislang dominierenden Aspekt der Kosteneinsparung eine immer bedeutendere Rolle ein“, sagt HansJürgen Bahde, arxes NCC AG. Positiv: Service-Anbieter, die ihr Portfolio verstärkt mit hoch standardisierten „One-toMany“-Angeboten erweitern, eröffnen auch kleineren Unternehmen die Möglichkeit, Teile ihrer IT auszulagern. Diesen Trend zu Shared Managed Services unterstreichen auch Marktanalysten. So sieht etwa Gartner bereits heute eine ganz klare Ausrichtung, eher kleinere, spezielle und bedarfsgerechte ServiceWeb-Business 3/08

Segmente über einen längeren Zeitraum hinweg auszulagern. Unternehmen, die sich keine individuelle Outsourcing-Lösung leisten wollen, sind prädestiniert für SharedService-Angebote, bei der eine IT-Organisation gemeinsam mit anderen auf einen oder mehrere Ressourcenpools zugreift. Unternehmen werden dabei kaum weniger individuell bedient als in einer eigenen Organisation oder innerhalb eines maßgeschneiderten Outsourcings. Wesentlich dabei ist, dass nicht nur die Kosten geringer werden und sich parallel dazu deren Transparenz erhöht. Vielmehr erhalten Unternehmen überhaupt erst einmal Einblick und einen Vergleichswert zu ihrem Organisationsgrad und IT-Konsum, der ihnen erleichtert, die für sie „richtige“ Leistung festzulegen. Darüber hinaus erhöhen sich langfristig die Servicequalität und -flexibilität bei Einführung neuester Standards. Bei der Auswahl eines Providers für das Outsourcing über „Shared Managed Services“ ist eine solide Prozessbasis unabdingbar. Erfahrene Anbieter wie die arxes NCC AG nutzen das bekannte „IT Infrastructure Library“-Modell mit seinem Lebenszyklusansatz in Version 3 (ITILV3). Zieht man dies in Betracht, so lassen sich auch Risiken, wie sie in der Kapazitätsplanung und Organisation einer Leistungserbringung stecken, zuverlässig steuern. Einem effizienter gestalteten IT-Betrieb und einer durchgehend verbesserten Wertschöpfung sollte so nichts mehr im Wege stehen. www. arxes.de; CeBIT: Halle 2, Stand D20

gische Entscheidung, dann werden nur Teile der IT-Aufgaben eingekauft, um die Abhängigkeit von einem Provider zu umschiffen. So werden Lücken gestopft, die die eigene IT-Abteilung hinterlässt, ohne dass gleich ein ganzes Paket geschnürt werden muss. Schonend für das Budget sind außerdem Angebote, bei denen IT-Services nach Bedarf bezogen und auch nur nach tatsächlicher Nutzung abgerechnet werden. HP etwa bietet mit den sogenannten „HP Utility Sourcing Services“ (HP USS) standardisierte Service-Bausteine wie zum Beispiel Unternehmens-Software, E-Mail, ServerLeistung oder Speicherplatz, woraus sich Unternehmen individuelle, auf ihre Geschäftsanforderungen abgestimmte Lösungen zusammenstellen. Gezahlt wird nach „Verbrauch“. Fachleute nennen das On-Demand-Lösungen. HP schätzt, dass Unternehmen mit den Utility Sourcing Services absolute Kosteneinsparungen zwischen 20 und 40 Prozent erzielen können. Gerade bei kleinen Unternehmen wird es immer beliebter, sich teure Software und Dienste einfach zu mieten, was Software as a Service (SAAS) genannt wird. Über das Internet wird dabei auf die Software zugegriffen, die von dem Provider stets auf dem neuesten Stand gehalten wird. SAAS gibt es inzwischen auch im Bereich Infrastrukturdienstleistungen – etwa für den Betrieb von Servern, Speicherlösungen und E-Mail. Abgerechnet wird pauschal oder nach jeweiliger Nutzung. Während der Outsourcing-Anwender eine monatliche Pauschale an seinen Provider zahlt, gibt es bei Teillösungen, dem so WEITERE INFORMATIONEN UNTER: + + + +

www.bitkom.org www.pac-online.de www.hp.com www.logicacmg.de

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Outsourcing

Management

Outsourcing der nächsten Generation Das Auslagern von IT-Dienstleistungen aus Kostengründen verliert an Bedeutung. Zunehmend treten andere Aspekte wie Risikoverteilung und die Konzentration auf die Kernkompetenzen in den Vordergrund.

VISAVIS sprach mit Ulrich Dietz, Vorstandsvorsitzender der GFT Technologies AG, über aktuelle Trends und die Herausforderungen für die Anbieter von Outsourcing-Dienstleistungen.

Herr Dietz, welche Veränderungen können Sie aktuell im OutsourcingBereich feststellen? Unternehmen sind zunehmend gezwungen, ihre Outsourcing-Strategie individuell zu gestalten, um somit schnell auf Veränderungen im globalen Umfeld reagieren zu können. Dadurch hat die Komplexität der ausgelagerten Dienstleistungen erheblich zugenommen. Lange Zeit hatte nur der Preis eine Rolle gespielt – je billiger eine Leistung erbracht werden konnte, meistens in Asien, desto besser. Doch das hat sich mittlerweile geändert. Viele Unternehmen holen ihre Projekte sogar wieder nach Europa zurück, weil die geforderte Qualität und Flexibilität nicht gewährleistet sind. Woher kommen diese Probleme? Man darf nicht darüber hinwegsehen, dass Asien ein anderer Kulturkreis als Europa ist. Es ist ein erheblicher Kommunikations- und Koordinationsaufwand notwendig, um IT-Projekte dort erfolgreich abzuwickeln. So wird der vermeintliche Kostenvorteil oft relativiert. Was ist letztendlich das Entscheidungskriterium für eine Outsourcing-Strategie? Unternehmen wollen heute mehr als nur Kosten sparen. Zum Beispiel lagern sie Projekte gezielt in verschiedene Länder aus, um die geopolitischen Risiken zu verringern. Außerdem sind die Anforderungen an den Outsourcing-Partner sehr unterschiedlich. Die einen Unternehmen benötigen Dienstleistungen und Software möglichst schnell, die anderen möglichst billig. Wieder andere haben besonders komplexe Aufgabenstellungen, die gelöst werden müssen. Wir haben daher eine Vorgehensweise entwickelt, mit der wir diesen variablen Anforderungen gerecht werden können, den sogenannten Global-Delivery-Ansatz. Wie funktioniert dieser Ansatz in der Praxis? Unsere IT-Spezialisten sind in einem internationalen Netzwerk organisiert.

Deshalb können wir je nach Sitz und Anforderung des Kunden ein passendes Team zusammenstellen. Sitzt der Kunde zum Beispiel in Europa, wird ein Projektleiter aus dieser Region eingesetzt. Geht es um ein Projekt in New York, kommt ein Ansprechpartner aus der entsprechenden Region oder Zeitzone zum Einsatz. Die weitere Zusammenstellung hängt vom individuellen Bedarf des Kunden ab: Will er eine möglichst preiswerte Leistung, können wir die Kostenvorteile unserer indischen und brasilianischen Niederlassungen nutzen. Handelt es sich um ein komplexeres Projekt, das nach enger Abstimmung und schneller Flexibilität verlangt, werden Mitarbeiter in regionaler Nähe ausgewählt. Ist der Kunde während des Projekts auf ein permanentes Team festgelegt? Nein, das wäre nicht zielführend, denn oftmals ändern sich die Anforderungen im Laufe eines Projektes. Zu Beginn benötigt der Kunde beispielsweise hoch spezialisierte Berater, später können für Entwicklung und Wartung Mitarbeiter aus anderen Ländern und Zeitzonen zum Einsatz kommen. Wir sind als strategischer IT-Partner dafür verantwortlich, das Team zu jedem Zeitpunkt optimal zusammenzusetzen. Am Ende zählt das Ergebnis: Das Projekt muss in der geforderten Qualität zum festgelegten Termin und vereinbarten Preis realisiert sein. Das stellt sicherlich hohe Anforderungen an Ihre Mitarbeiter. Geben Sie im Unternehmen denn auch Hilfestellungen? Ja, die Kollegen erhalten, bevor sie erstmals in internationalen Projekten eingesetzt werden, Schulungen, in denen sie für die länderspezifischen Besonderheiten sensibilisiert werden. Theoretische Workshops alleine reichen jedoch noch nicht aus, das muss in der Praxis gelebt werden. Deshalb organisieren wir regelmäßig gemischte Teams und reisen an die verschiede-

nen Standorte. Nur vor Ort können bestimmte kulturspezifische Verhaltensweisen im Projektalltag gemeinsam erlernt und entsprechende Prozesse definiert werden. Beispielsweise muss der Umgang mit Fehlern je nach Kulturkreis unterschiedlich behandelt werden, um am Ende ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erhalten. Welche Trends sehen Sie für die Zukunft?

Kooperation „Wir sind als strategischer IT-Partner dafür verantwortlich, das Team optimal zusammenzusetzen“, versichert Ulrich Dietz.

Die Anzahl der kleineren Outsourcing-Projekte nimmt zu. Dieser Trend wird sich weiter verstärken und ist besonders interessant für den Mittelstand. Es müssen nämlich nicht mehr zwingend nur großvolumige Outsourcing-Pakete geschnürt werden. Durch neue Modelle wird Outsourcing – wir sagen dazu „Smart Sourcing“ – auch für Unternehmen mittlerer Größenordnung rentabel. Weitere Informationen unter: www.gft.de Web-Business 3/08

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Aufgeteilt Outsourcing macht immer noch den größten Anteil an IT-Services in Deutschland aus, gefolgt von Systemintegration.

Outsourcing

genannten „Outtasking“ meist flexiblere Abrechnungsmodelle. Häufig wird nach dem tatsächlichen Verbrauch abgerechnet – was ganz simpel bei Managed-Print-Services pro bedrucktem Blatt Papier geschieht. Lagert der Anwender dagegen auch den Hardwareservice der Computerarbeitsplätze aus, zahlt er einen „Preis pro Platz“. Darin enthalten sind in der Regel Dienstleistungen wie Installation, Asset-Management und Entsorgung. Letztlich ist es aber Verhandlungssache, welches der zahlreichen Modelle angewendet und wie abgerechnet wird. Fest steht, dass die Branche ordentlich in Bewegung gerät. Outsourcing-Verträge gehen in vielen Unternehmen bereits in die zweite oder dritte Runde, wobei IT-Verfahren und -kosten längst optimiert sind. Damit wird künftig noch stärker die Transformation ganzer Geschäftsprozesse mithilfe neuer IT-Lösungen in den Vordergrund rücken. Zuweilen stoßen nämlich die Bordmittel besonders mittelständischer Unternehmen an Grenzen, wenn es darum geht, Wettbewerbsfähigkeit wie auch Produkt- und Servicequalität zu steigern. Zunehmen wird auch das BPO, da nicht jeder Geschäftsprozess direkt das Kerngeschäft beflügelt. So lässt sich etwa die Vorgangsbearbeitung ge-

Prozessoptimierung Einblick „Die Zusammenarbeit zwischen Dienstleister und Unternehmen ist komplexer geworden und verlangt kundenspezifische Kenntnisse“, stellt Konrad Meier fest.

DER MARKT FÜR IT-SERVICES IN DEUTSCHLAND NACH SEGMENTEN Der Markt für IT-Services in Deutschland (nach Segmenten) 38% Outsourcing Quelle: IDC, 2007

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4% Custom Application Development

23% Deploy & Support

24% Systems Integration

5% IS Consulting

6% IT Education & Training

trost an Dritte vergeben. Nachdem nicht mehr nur die großen Outsourcing-Pakete geschnürt werden müssen, wächst auch wieder die Chance für kleinere Aufträge. Denn angesichts immer komplexerer Aufgaben kommt künftig seltener ein Komplett-Outsourcing mit langen Laufzeiten in Frage als vielmehr viele kleine Verträge mit verschiedenen Anbietern. Technisch wird sich ebenfalls einiges bewegen. Die Stichworte hierfür

lauten: Virtualisierung, Service-orientierte Architekturen, Software as a Service, Dynamic Datacenter oder auch Green IT. Man sieht: Mit hergebrachtem Anmieten von Serverkapazitäten und Softwareimplementierung hat ITOutsourcing kaum mehr etwas zu tun – die externen Dienste schaffen echten Mehrwert. Externes Know-how wird daher immer stärker gefragt sein, womit das Wachstumspotenzial der Branche längst nicht ausgeschöpft ist.

Neue Rolle für Outsourcing-Dienstleister

Die Anforderungen an IT-Dienstleister ändern sich. Sie müssen ein deutlich mit mehreren spezialisierten Dienstgrößeres Leistungsspektrum anbieten, um erfolgreich zu sein. Ohne IT geht nichts mehr. Wenn Geschäftsprozesse an neue Anforderungen angepasst werden müssen, hat dies auch Auswirkungen auf die EDV. Durch die enge Verzahnung von Geschäftsprozessen und Informationstechnologie verändert sich zunehmend das Anforderungsprofil von IT-Beratern und -Dienstleistern. In diesem Zusammenhang wird häufig vom IT-Dienstleister als „Business Innovation and Transformation Partner“ (BITP) gesprochen. Er bietet einen Leistungsumfang an, dessen Einzelbestandteile zwar nicht neu sind, jedoch deren Kombination. Das Portfolio reicht von der klassischen Management-Beratung über IT-Consulting und -Implementierung bis zum Betrieb von Infrastrukturen und dem Auslagern von kompletten Geschäftsprozessen. Die Organisations- und Prozessinnovation steht im Vordergrund. Web-Business 3/08

„Hier unterstützt der externe Dienstleister den Auftraggeber dabei, Strukturen und Prozesse zu transformieren und die Potenziale auszuschöpfen, die im effizienten geschäftsorientierten Einsatz von IT-Systemen stecken“, sagt Konrad Meier, Leiter IT-Outsourcing der TDS AG. Da ein derartiges Spektrum hohe Anforderungen stellt, wird sich Experten zufolge der Markt der Dienstleister künftig in zwei Richtungen entwickeln: einerseits hin zu kleineren IT-ServiceProvidern, die sich als Nischenanbieter spezialisieren, andererseits zu ITBeratern, Systemintegratoren oder Outsourcing-Anbietern, die ihre Wertschöpfungskette entsprechend erweitern und somit in der Lage sind, den Kunden bei der Prozessoptimierung und der ITseitigen Umsetzung zu unterstützen. Diese werden ein erweitertes Portfolio aus IT-Services und (Management-) Beratung anbieten. Damit stehen Unternehmen Angebote aus einer Hand zur Verfügung. Sie können jedoch auch künftig auf die Zusammenarbeit

leistern setzen. Auf einen zentralen Ansprechpartner, der für die Kooperation die Verantwortung übernimmt, müssen sie nicht verzichten. In solchen Fällen kommen Partnermodelle zum Tragen, zum Beispiel kann ein Service-Partner als Generalunternehmer verschiedene Subdienstleister steuern. Dies erfordert allerdings spezielle Kenntnisse aufseiten des Dienstleisters und eine klare Ausrichtung auf die kundenspezifischen Anforderungen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Dienstleister ist jedoch, dass dieser eine hohe betriebswirtschaftliche und technische Kompetenz aufweist, über Branchenkenntnisse verfügt und kundenspezifische Bedürfnisse abdecken kann. Ein entscheidender Faktor ist zudem ein vertrauensvolles Miteinander, denn im Vergleich zur herkömmlichen Zusammenarbeit ist bei dieser neuen Form der Partnerschaft ihre Verzahnung noch viel enger, vor allem, weil der Dienstleister viel mehr Verantwortung übernimmt. Weitere Informationen im Internet unter: www.tds.de; CeBIT Halle 4, Stand G37


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Management

Schotten wollen nicht mehr sparen Transformation Mit Outsourcing das Geschäft verbessern statt nur IT-Kosten senken.

Outsourcing-Verträge gehen in vielen Unternehmen bereits in die zweite oder dritte Runde und die IT-Verfahren und -kosten sind längst optimiert. In den Vordergrund rückt nun die Transformation ganzer Geschäftsprozesse durch Informationstechnologie, denn das Know-how externer IT-Dienstleister wie Siemens IT Solutions and Services kann dazu beitragen, sowohl Wettbewerbsfähigkeit als auch Produktund Servicequalität massiv zu steigern.

Hauptziele der zehnjährigen Partnerschaft: die digitale Produktion und Bereitstellung der Medienbeiträge, ein effektives Asset Management sowie flexible Technologien. Business- und IT-Prozesse so zu integrieren, dass sie auch flexibel auf Veränderungen des geschäftlichen Umfelds der Kunden reagieren können, erfordert vielfältige Fähigkeiten vom Dienstleister. Das nötige Branchenwissen sowie das Knowhow, ganzheitliche Geschäftsabläufe zu

Dienstleister hier zusammen mit anderen in der Energiebranche erfahrenen SiemensSektoren. Für Finanzdienstleister übernimmt Siemens seit Kurzem den kompletten Betrieb von Geldautomaten inklusive Lieferung der Infrastruktur, Service Desk, Überwachung und Softwarebetrieb. Spezielle Bankprozesse wie Karten- oder Cash-Management verantwortet dabei ein externer Partner. Die Vorteile für die Kunden liegen

Mit dem Wandel des traditionellen ITOutsourcings zum businessorientierten Outsourcing ändert sich auch die Beziehung zwischen Kunde und Dienstleister. „Als strategische Partner müssen beide noch enger zusammenarbeiten, um Geschäftsabläufe kritisch zu analysieren und zu erweitern oder zu erneuern", so Christian Oecking, Leiter Global Operations bei Siemens IT Solutions and Services. Im öffentlichen Sektor finden sich in Form von Public Private Partnerships bereits Beispiele dafür. So gründete die Stadt Wiesbaden mit dem IT-Dienstleister die Beteiligungsgesellschaft Wivertis, um ihre Verwaltungsprozesse zu transformieren und effizienter zu gestalten. Den britischen Fernsehsender BBC begleitet der IT-Dienstleister seit 2004 auf dem Weg in die digitalisierte Medienwelt. Dabei hat Siemens nicht nur den gesamten Betrieb der IT übernommen, sondern gemeinsam mit anderen Sektoren im Konzern und externen Partnern auch entscheidende Geschäftsprozesse erneuert. Die

simulieren und zu koordinieren, besitzen nur wenige IT Service Provider. Siemens IT Solutions and Services setzt hierfür auf die gebündelte Expertise der gesamten Siemens AG. Wie Kunden in der Praxis von diesem Ansatz profitieren, zeigen einige Beispiele. Für den Londoner Verkehrsverbund lieferte Siemens ein Betriebsleitsystem, das rund 8.000 Busse per Satellit ortet und überwacht. Siemens IT Solutions and Services installierte und betreibt seit 2005 die IT-Infrastruktur; für die Technik, deren Einbau in die Busse und die richtige Ampelschaltung sorgten andere Siemens-Sektoren. Der Verkehrsverbund optimiert dadurch seine Einsatzlogistik und Sicherheitsüberwachung und die täglich sechs Millionen Fahrgäste profitieren z. B. durch genauere Zeitanzeigen an den Haltestellen. Den Betrieb und die Wartung der Rechenzentren des dänischen Energieversorgers Dong übernimmt Siemens IT Solutions and Services bis zum Jahr 2010. Mehr Leistung für einen Kunden realisiert der IT-

auf der Hand: Während der Dienstleister die gesamten SB-Prozesse betreut und optimiert, können sich die Banken auf ihr Kerngeschäft und den Dialog mit den Kunden konzentrieren. Auch im Healthcare-Sektor wird Siemens IT Solutions and Services künftig verstärkt tätig sein. Andreas Ziegenhain, Deutschlandchef von Siemens IT Solutions and Services, konstatiert: „Der steigende Kostendruck und die fortschreitende Digitalisierung von Patientenakten erfordern eine Neuorganisation der IT- und Geschäftsprozesse, die diesen erhöhten Anforderungen gewachsen ist. Da Krankenhäusern oftmals die personellen, finanziellen und technischen Ressourcen fehlen, um die Strukturen und ihre Workflow-Abläufe selbst zu transformieren, ist ein Betreibermodell für sie besonders interessant.“ Weitere Informationen unter: www.siemens.com/ it-solutions, Kontakt zu Siemens IT Solutions and Services: Siemens AG, Siemens IT Solutions and Services, 80200 München; CeBIT: Halle 7, Stand C20 / A2 Web-Business 3/08

Kooperation Für BBC Scotland realisiert Siemens IT Solutions and Services die komplette Infrastruktur und Sendetechnik für ein digitales Sendezentrum in Glasgow.

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