Gesundheitsbote Düsseldorf Nr. 3 September 2011

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Stärkung: Bier stärkt das Immunsystem Alkoholfreies Bier kann nach einem Marathon das Immunsystem stärken | Seite 9

gesundheitsbote D ü ss e

IHRE REGIONALE GESUNDHEITSZEITUNG

AUSGABE DÜSSELDORF | NR. 3 | 1. JAHRGANG

InhAlt HOMÖOPATHIE

Mehr Ideologie als Medizin

Rauchen ist wie Yoga! und zu entspannen. Und wegen des Nikotins?

VoRWoRt

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Sport und Speck schützen Wer auf die Nase fällt ist besser gepolstert. Und wer Sport treibt, fällt erst gar nicht auf die Nase. Studien zeigen, dass beide Strategien vor Schenkelhalsbrüchen schützen SEITE 7 können.

SPORTLICH

Radfahren im Salzkammergut Traumhafte Landschaften, kristallklare Seen warten auf den Radfahrer im Salzkammergut. Dabei muss es nicht immer bergig sein. SEITE 13

Rauchen kann sogar entspannen

treffpunkt für Fans facebook.com/gesundheitsbote

Regelmäßig für sie gesundheitsbote.com/abo nachrichten an uns info@gesundheitsbote.com

Michael Maicher HERAUSGEBER Gesundheitsbote

nAchGeDAcht Warum rauchen Menschen? Um anzugeben

DÜSSELDORF

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KOSTENLOS

SEPTEMBER 2011 | WWW.GBOTE.COM

Homöopathie ist stark umstritten. Wirksamkeitsnachweise fehlen. Woher kommt der Erfolg? SEITE 10

www.gesundheitsbote.com

lDoRF

Volksepidemie Immer mehr Menschen rauchen, immer früher treten Folgeschäden auf. Irgendwas Gutes muss aber doch dran sein. SEITE 4/5

ugegeben: diese Ausgabe mutet auf der Titelseite als Gesundheitszeitung schon etwas seltsam an. Auf Seite 9 berichten wir über alkoholfreies Bier, das das Immunsystem stärkt. Der Aufmacher ist eine Zigarettenschachtel mit positivem Signal. Sind wir jetzt komplett verrückt? Sind wir nicht. Alkoholfreies Bier gilt schon länger als ideales Getränk nach dem Sport. Nun zeigt eine Studie auch einen positiven Effekt auf das Immunsystem. Da berichten wir natürlich drüber. Beim Thema Rauchen versuchen Experten schon seitdem bekannt ist, dass es schadet, den Rauchern das Rauchen abzugewöhnen. Ohne großen Erfolg. Wenn Menschen nach Monaten der Beatmung bei vorgeschädigter Lunge zuerst rauchen, sobald sie können, wenn Gaby Köster nach dem schweren Schlaganfall wieder anfängt zu rauchen, dann kann es sich nicht nur um pure Ignoranz handeln. Irgendetwas muss dahinterstecken. Wir haben uns einmal ein paar Gedanken gemacht. In dieser Ausgabe berichten wir außerdem viel über Rehasport. Für uns eine gelungene Möglichkeit, Menschen wieder an Bewegung zu gewöhnen. Die Erfolge geben dem Konzept Recht. Das müssen wir natürlich unterstützen. Ihr Michael Maicher


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aUFTaKT

der gesundheitsbote

Magnesium hilft Frauen mit pMs Magnesium bessert die Beschwerden offenbar deutlich. „

Mßnchen. Schätzungen

zufolge haben etwa drei Viertel aller Frauen im gebärfähigen Alter prämenstruelle Beschwerden. Am stärksten sind diese Symptome zwischen dem 30. und 45. Lebensjahr. Ă–demneigung, Verstopfung, Depressionen, Schlaflosigkeit die Liste der mit dem PMS assoziierten Symptome ist lang. Was genau die Beschwerden auslĂśst, ist trotz jahrzehntelanger Forschungen nicht abschlieĂ&#x;end geklärt. Neuerdings rĂźckt im Zusammenhang mit PMS der Magnesium-Status immer stärker in den Fokus: So wurden bei Frauen mit PMS verringerte Magnesiumspiegel entdeckt, wie das Unternehmen Hermes mitteilt. Umgekehrt sei gezeigt worden, dass ein konsequenter Ersatz von Magnesium die PMSSymptomatik hinsichtlich Gewichtszunahme, Schwellungen an den GliedmaĂ&#x;en, SpannungsgefĂźhl in der Brust und VĂśllegefĂźhl verbessern kann. Durch das sanft abfĂźhrend wirkende Potenzial von Magnesium lasse sich auch die häufig PMS-assoziierte Verstopfung n positiv beeinflussen.

IMpRessuM herausgeber: Michael Maicher (Arzt) Verlag: Der Gesundheitsbote Verlags-UG (haftungsbeschränkt) Am Heider Kopf 29, 58339 Breckerfeld telefon 02338 / 872755 Fax 02338 / 872755 info@gesundheitsbote.com chefredakteur (V.i.s.d.p.): Michael Maicher Redaktion: Yvonne Motte Kontakt zur Redaktion: 02338 / 872755 redaktion@gesundheitsbote.com Anschrift: Redaktion gesundheitsbote Am Heider Kopf 29, 58339 Breckerfeld Druck: Rheinisch-Bergische Druckerei, ZĂźlpicher StraĂ&#x;e 10, 40549 DĂźsseldorf Telefon: 0211 / 505-0 erscheinungsweise: alle zwei Monate kostenlos mit einer Gesamt-Auflage von 30.000 Exemplaren. ABo: 9,00 Euro inkl. 7% MwSt. fĂźr ein Jahr (6 Ausgaben) bei Belieferung alle 2 Monate. Die Redaktion Ăźbernimmt keine Haftung fĂźr unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Der Gesundheitsbote und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschĂźtzt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. Alle Anbieter von Beiträgen, Fotos und Illustrationen stimmen der Nutzung in den Ausgaben des Gesundheitsboten im Internet, auf DVD sowie in Datenbanken zu.

Unsere Leser schreiben und fragen eXpeRtenRAt: Haben Sie gesundheitliche Fragen, dann schreiben Sie uns einfach per

Post, per Mail oder auf facebook.com/gesundheitsbote!

Ist Meersalz-nasenspray beim schnupfen sinnvoll? Bei Schnupfen wurde mir schĂśn häufiger MeersalzNasenspray empfohlen. Nach der Anwendung läuft das Sekret gut ab, die Beschwerden bessern sich aber nicht. Woran kann dann liegen? Franz G., DĂźsseldorf Meersalz-Nasenspray wird in der Tat häufig empfohlen, plausibel ist dies aber nicht. Die Wirkung von Salz auf die Schleimhäute läĂ&#x;t sich einfach nachvollziehen, wenn man Salz auf eine Gurkenscheibe streut. Man entziehht der Gurke sichtbar Wasser. Ebenso ist das Wirkprinzip von MeersalzNasenspray. Es entzieht den Schleimhäuten der Nase Wasser, dass anschlieĂ&#x;end aus der Nase flieĂ&#x;t und gerne fĂźr Sekret gehalten wird. So trocknen allerdings nur die Schleimhäute aus. Eine Wirkung, die dem Patienten hilft, gibt es allerdings nicht. Sinnvoller sind bei einem Schnupfen abschwellende Nasentropfen oder -sprays, die man aber nicht länger als eine Woche anwenden sollte.

Die sonne ist ein Fixstern, kein planet Anmerkung zum Titelthema „Wir lieben die Sonne“, Ausgabe Juli 2011:

Die Sonne ist ein Fixstern. Die Erde ist ein Planet. So jedenfalls es in dem Brockhaus steht. Karl-Heinz K., Naumburg Selbstverständlich ist die Sonne ein Fixstern und die Erde ein Planet. Wir bedanken uns fßr den Hinweis auf unseren Fehler auf der letzten Titelseite. Aber: auch wenn die Sonne unbeweglich ist, wir lieben sie trotzdem. die Redaktion

Magnesium im einsatz bei Wadenkrämpfen Seit einigen Jahren leide ich unter Wadenkrämpfen. Oft habe ich Magnesium eingenommen, was aber nichht immer geholfen hat. Was kann ich noch tun? Margit L., Naumburg Magnesium erfreut sich in der Selbstbehandlung von Wadenkrämpfen immer grĂśĂ&#x;erer Beliebtheit. Wadenkrämpfe kĂśnnen durchaus durch einen Magnesiummangel ausgelĂśst werden. Meist handelt es sich aber um ein lokales Magnesiumdefizit, dass durch die Einnahme von Magnesium-Kapseln nicht behoben wird, da Magnesium in der Regel ausreichend vorhanden ist. Am häufigsten, insbesondere bei älteren Menschen ist ein FlĂźssigkeitsmangel Schuld

gesundheitsbote IHRE REGIONAL E GESUNDH

Allergien

Was tun bei Allergien? Welche Medikamente kĂśnnen helfen? 4/5

unsere Bakterien sind meist lasFreunde und Helfer, also sen Sie sie leben! 12/13

Mai 2011 Ausgabe 1 - kostenlos

Männlichkeit mit Oxytocin behandeln Hormon Kriegen Männer das dann werOxytocin verabreicht, Männden sie einfĂźhlsam. Muss behandelt lichkeit mittlerweile ernst zu werden? Eine nicht ganz fand auf nehmende Diskussion und nach dem Internisten-Kon SEITE 15 greĂ&#x; statt.

Bewegung

Sex gefährdet Couch potatoes!

der sollte Wer sich wenig bewegt, zu nicht spontan versuchen, anzusetzen. HÜchstleistungen das Herz Dann nämlich kÜnnte gilt im Schaden nehmen. Das sexuelle ßbrigen auch fßr SEITE 12 Aktivitäten.

lokal

Beim Abnehmen unterstĂźtzen

amme der Die Bewegungsprogr inzwiFitness-Studios helfen beim schen vielen Menschen Präparate Abnehmen. Manche noch weikÜnnen den Erfolg Beispiel ter verbessern, wie zum SEITE 9 Fettbinder.

Allergie Dem Schniefen und den tränenden Augen ein Ende. Was hilft sofort und was später? SEITE 4

DĂœ SS

ELD OR

gesundheitsbote

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IHRE REGIONAL E GESUNDH

Essen und Trinken

LebensgefĂźhl

Die Milch macht‘s! Zumindest macht sie uns nicht wirklich krank. 14

Soforthilfe bei Allergien!

INHALT

KongreĂ&#x;

DĂźsseldorf

EITSZEITU NG

Immunsystem

Michael Maicher HERAUSGEBER Gesundheitsbote

VORWORT

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Mit jedem Schritt weniger Bauch. Und das mit Hilfe der Firma! 12

EITSZEITU NG

Sommergrippe

Mit einfachen Tipps kann man die Erkältung im Sommer vermeiden 3

Juli 2011 Ausgabe 2 - kostenlos

DĂœSS ELDO

RF

Burnout-Syndrom

Eine Viertelstunde täglich entspannen kann durchaus schon ausreichen 12

INHALT

COPD

Gehtraining kann Leben verlängern

Die sechs-Minuten Gehstrecke kann bei Lungenkranken viel Ăźber die Prognose der Erkrankung aussagen. SEITE 6

ann ist der Mann ein Mann? Ist Männlichkeit behandlungsDĂœSSELDORF behandelbedĂźrftig? Zumindest nderisch bar. Die Medizin ist erfi Da ist zum in neuen Krankheiten. rBeispiel die Milchzuckerunve Beim Schwimmen LaktoentzĂźnden träglichkeit oder fachlich: sich oft die äuĂ&#x;eren GehĂśrgänge. als Diagnoseintoleranz. Sie steht Wir sagen Ihnen, was Sie dagegen se in immer mehr Entlassbriefen tun kĂśnnen. eiSEITE 8 aus den Kliniken. Ist Ăźberhaupt worne Diagnostik durchgefĂźhrt SCHLAFEN Ăźberden? Und wenn ja, ist das Das wĂźrde haupt eine Krankheit? neuen zumindest Millionen von zum Patienten schaffen, in Afrika „HeiĂ&#x;e“ Nächte bescheren auch eiBeispiel. Sollte dann nicht Menschen Schlaflosigkeit.vielen bei Mit ne Alkoholunverträglichkeit ein paar Vorbereitungen Diain den kann den meisten Menschen man auch im Sommer erholsam ist Meschlafen. gnosen stehen? Manchmal SEITE 15 Milchzudizin schon absurd. Eine ist 1. keine ckerunverträglichkeit keine wirkKrankheit und 2. auch t. Die Dosis liche Unverträglichkei www.gesundheitsbote.com beim Almacht eben das Gift. Wie dazuviel kohol eben. Wobei ein Treffpunkt fĂźr Fans nächsten von nicht einen Kater am facebook.com/gesundheitsbote auch langTag verursacht, sondern Folgen Sie uns auf Twitter zieht. fristige Schäden nach sich twitter.com/gesundheitsbote Sache meist Bei zuviel Milch ist die RegelmäĂ&#x;ig fĂźr Sie vorbei. nach ein bis zwei Stunden gesundheitsbote.com/abo DurchEin biĂ&#x;chen schmerzhafter Nachrichten an uns Prost! fall und das wars. Na dann, info@gesundheitsbote.com Ihr Michael Maicher

Tipps gegen entzĂźndete Ohren

So schlafen Sie im Sommer gut

Wir lieben die Sonne!

LebensgefĂźhl Die Sonne nutzt uns deutlich mehr, als sie schadet. Wir zeigen die VorzĂźge des heiĂ&#x;en Planeten. SEITE 13

Michael Maicher HERAUSGEBER Gesundheitsbote

VORWORT

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eit Mitte April hĂśr ich ständig mit jedem sonnigen Tag, dass der Sommer dieses Jahr nichts wird. Das ging den April so, den Mai, den halben Juni und den Juli. Bald ist der Sommer vorbei und wir haben ganz vergessen, dass der Sommer gut war. Offenbar fällt es uns schwer, einfach zu geniessen. Manchmal sind es einzelne Momente, die viel ausmachen. Eine Viertelstunde täglich abzuschalten kann helfen, ein BurnoutSyndrom zu vermeiden. Eine halbe Stunde Mittagsschlaf macht uns wieder fit. 15 Minuten Sonne bessern die Laune. Trotzdem machen wir uns lieber klar, was wir nicht hatten. Heute keine Sonne, morgen keine Zeit. Ăœbermorgen keine Gesundheit. Halten Sie doch mal mit dieser Ausgabe die Zeit an. Jetzt! Telefon aus, TĂźr abschliessen, 15 Minuten den Kopf auf den Tisch legen. Das kann manchmal Wunder bewirken. In dieser Ausgabe haben wir jetzt extra mehrere Seiten fĂźr das Thema LebensgefĂźhl reserviert. Das Thema soll eine grĂśĂ&#x;ere Rolle in der Medizin einnehmen. Damit lebt man nämlich besser. Ihr Michael Maicher

Ausgabe nicht bekommen? schreiben sie uns per Mail oder per post!

an Krämpfen und anderen Beschwerden. Diesen FlĂźssigkeitsmangel kann man schnell feststellen, in dem man die Haut am handrĂźcken hochzieht. Bleibt eine Falte länger stehen, so besteht offenkundig ein FlĂźssigkeitsmangel, vergleichbar mit einer Pflanze, die zu wenig Wasser bekommen hat. Vor der Austrocknung läĂ&#x;t sie zuerst die Blätter hängen. Bevor man zu spezifischeren Therapie greift, sollte erst ausreichend getrunken werden. Vorsicht: versuchen Sie nicht, den FlĂźssigkeitsmangel in einem Tag auszugleichen. ErhĂśhen Sie die Trinkmenge Tag fĂźr Tag. Wenn Sie an einer Herzschwäche leiden, dann sprechen Sie aber bitte zuerst mit Ihrem behandelnden Arzt.

cRp und pct weisen auf Infektionen hin Was bedeuten die beiden Laborwerte CRP und PCT? Martina H., Monheim Das c-reaktive Protein ist, der eine Entzßndung im KÜrper anzeigt. Je hÜher, desto schwerer die Entzßndung. Dieser Wert ist aber unspezifisch, d.h. wo die Entzßndung steckt, sagt er nicht aus. Das Procalcitonin sagt uns, ob der Infekt durch Bakterien verursacht wird. Die Redaktion behält sich Kßrzungen von Leserbriefen vor. Ein Anspruch auf eine VerÜffentlichung besteht jedoch nicht. Schreiben Sie an: Der Gesundheitsbote, Am Heider Kopf 29, 58339 Breckerfeld.


dIe seITe 3 schnelle Radler leben länger Nicht nur die Dauer, sondern die Intensität zählt. pARIs. 30 Minuten körperliche

Aktivität pro Tag lauten die Empfehlungen zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dabei gilt bisher: Schon ein wenig regelmäßige Bewegung ist besser als gar keine. Dänische Autoren der „Copenhagen City Heart Study“ bringen dieses Dogma nun ins Wanken. Sie hatten gut 5000 gesunde Hauptstadteinwohner, die regelmäßig das Fahrrad benutzten, 18 Jahre lang beobachtet.

Intensität wirkt am besten auf die Lebenszeit Dabei gingen sie der Frage nach, ob Dauer und Intensität des Radelns einen Einfluss auf die Sterblichkeit haben. Im Laufe der Untersuchung waren 1172 Personen gestorben, davon 146 an Herzkreislauferkrankungen. Nicht die Dauer, sondern die Intensität der Anstrengung brachte dabei den Vorteil was die

der gesundheitsbote

Gut informierte Krebspatienten zufriedener InFoRMIeRt Sind Krebspatienten umfassend über ihre Krankheit informiert, dann wirkt sich das positiv auf den Krankheitsverlauf aus. MARseIlle. Eine umfassende Aufklärung über ihre Erkrankung wirkt sich bei Krebspatienten eher positiv aus. Informationen können die Zufriedenheit steigern, ohne zusätzlich Ängste hervorzurufen. Um Krebspatienten die Entscheidung bei wichtigen Fragen im Krankheitsverlauf zu erleichtern, müssen sie ausreichend über ihren Zustand informiert sein. Bei Ärzten ist das Ausmaß, in dem die Aufklärung stattfinden soll, umstritten. Einer neuen Studie aus Frankreich zufolge wirkt sich eine vollständige Aufklärung der Patienten über ihren Krankheitszustand offenbar eher positiv aus, wie die Deutsche Krebsgesellschaft berichtet. In die Studie wurden Patienten aufgenommen, kurz nachdem bei ihnen Brust- oder Darmkrebs oder ein Lymphom diagnostiziert worden war. Sie erhielten eine ergänzende Chemotherapie.

Aufgeklärte hatten nicht mehr Sorgen Intensives Radfahren bringt Lebenszeit für den Radfahrer. Lebenszeit anging. Personen, die sich beim Radfahren regelmäßig spürbar belasten, leben deutlich länger als gemütliche Radfahrer. Im Vergleich zu gemächlichem Radeln verlängerte schnelles Fahren das Leben bei Männern um 5,3 Jahre und bei Frauen um 3,9 Jahre. Auch eine mittlere Belastung versprach noch 2,9 oder 2,2 zusätzlich Jahre im Vergleich zu beschaulichem Radeln. Ausschlaggebend sei das subjektive Empfinden der Belastung, so Studienautor Dr. Peter Schnohr beim Herzkongreß.

Forscher: Dauer ist dabei nicht wichtig Die Dauer war nicht wichtig: Wer täglich 90 Minuten mit dem Rad unterwegs war, hatte keinen Vorteil gegenüber Personen, die nur 20 Minuten täglich radelten. Ähnliche Ergebnisse hatten die Forscher für das Walking ben schrieben. Mehr dazu finden Sie auf facebook.com/gesundheitsbote

98 Prozent der Patienten, die Einblick in den medizinischen Bericht über ihren Gesundheitszustand nehmen konnten,

Das Arzt-Patienten-Gespräch ist ein wichtiger Baustein in der Therapie von KrebsPatienten. machten von dieser Möglichkeit Gebrauch. Mehr Sorgen oder Ängste als Patienten der Vergleichsgruppe ohne diese Möglichkeit hatten sie nicht, aber auch nicht weniger. Jene Patienten, die vollständig über ihren Gesundheitszustand aufgeklärt worden waren, waren zufriedener und fühlten sich häufiger ausreichend informiert als Patienten ohne diese Aufklärung. Der Unterschied war allerdings nicht deutlich, wie die Krebsge-

sellschaft berichtet. Krebspatienten umfassend über ihren Gesundheitszustand aufzuklären kann nach Ansicht der französischen Ärzte um Dr. Gwenaelle Gravis aus Marseille die Zufriedenheit der Patienten steigern und das Befinden eher bessern, ohne noch zusätzliche Ängste hervorzurufen. Sinnvoll ist die Aufklärung schon deswegen, weil unbeantwortete Frage für den Patienten erheblichen Stress bedeuten. n

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In KüRze TECHNIK

App erinnert Kranke an Medikamente essen. Chronisch kranke Patienten müssen regelmäßig Medikamente nehmen. Vielen fällt das schwer, sie vergessen die Einnahme und riskieren so Folgeerkrankungen. Weil das besonders für Patienten nach Nierentransplantation gilt, haben die Uniklinik für Nephrologie Essen und die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) im Projekt „iNephro“ einen Medikamentenplan als App für Smartphones oder iPod entwickelt. Er eigne sich aber für chronisch Kranke allgemein. Sie können damit einfach eine Übersicht regelmäßig einzunehmender Medikamente führen. Eine Erinnerungsfunktion macht auf den Zeitpunkt aufmerksam, der dann auch protokolliert werden kann. Kostenfreier Download der App: n www.inephro.de

NACHWIRKUNG

ehec traf Discounter DüsselDoRF. Die

EHEC-Krise hat vor allem bei Discountern wie Aldi oder Lidl zu Umsatzeinbrüchen beim Gemüse geführt. Das berichtet die „Wirtschaftswoche“. Demnach kauften Discounter-Kunden zum Höhepunkt der EHECKrise in der ersten Juni-Woche rund ein Drittel weniger Gemüse als im noch im Vorjahreszeitraum. n

new York erklärt sich zur „rauchfreien“ stadt tRenD Immer weniger Jugendliche in New York rauchen - Rauchverbote wirken offenbar

New Yorks scharfe Maßnahmen gegen das Rauchen zahlen sich aus: Nur jeder siebte raucht noch.

2002 hatte Bloomberg New York zu einer der ersten „rauchfreien“ Städte der Welt erklärt. Seitdem sind Zigaretten in Restaurants, öffentlichen Gebäuden sowie an den meisten Arbeitsplätzen verboten, neuerdings auch in Parks und an den Stränden.

neW YoRK. Besonders stolz ist die Stadt nach Worten von Bürgermeister Michael Bloomberg auf den Erfolg bei Jugendlichen im Alter von 18 Jahren oder darunter. In dieser Gruppe sank der Anteil der Raucher binnen acht Jahren von 18 auf 7 Prozent, wie die Stadtverwaltung am Freitag online mitteilte. Von den 18- bis 24-Jährigen greifen demnach jetzt nur noch 13,6 Prozent zum Glimmstengel. 2002 hatte noch jeder vierte (23,8 Prozent) junge Erwachsene regelmäßig gepafft. Die Zahlen der Raucher unter 18 Jahren

Plötzlich Aussenseiter: jugendliche Raucher liegen in New York nicht mehr im Trend. Nur noch 7% rauchen. stammen von einer Untersuchung der amerikanischen Seuchen- und Gesundheitsbehörde CDC in Atlanta. Die anderen Er-

gebnisse wurden vom Gesundheitsdezernat der Stadt New York unter 10.000 Befragten ermittelt.

Gleichzeitig hob die Millionenstadt die Steuern auf Tabakwaren drastisch an. Derzeit liegt der Preis für ein Päckchen Zigaretten bei 11,20 Dollar (8,12 Euro). Landesweit fällt der Abschied von den erwiesenen Krebserzeugern langsamer aus. Nach der jüngsten CDCErhebung konnten es im vergangenen Jahr 19,3 Prozent der Amerikaner noch nicht lassen im Vergleich zu 20,9 Prozent im Jahr 2005. n


Thema des monaTs

der gesundheitsbote

Gesundheit

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leBen essen BeWeGunG

COPD: Wenn die Lunge langsam zerstört wird sehr häufige Krankheit, an der fast ausschließlich Raucher erkennen. Bekannt ist sie trotzdem noch nicht.

H

usten, Auswurf, Atemnot - und im schlimmsten Fall der Tod: Das schwere Lungenleiden COPD droht laut einer aktuellen Studie jedem vierten Menschen, doch Mediziner wissen bisher nur wenig darüber. Deutsche Forscher ändern das nun.

Der tag beginnt mit Husten. Mit Schleim, der aus den Atemwegen heraus muss. Beim Treppensteigen fällt das Atmen schwer. Schleichend verschlechtert sich der Zustand; das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen, verstärkt sich. Atemnot, Husten, Auswurf - das sind die Hauptsymptome einer weit verbreiteten Krankheit: COPD.

Jedem vierten Menschen droht im Laufe seines Lebens die sogenannte chronisch obstruktive Lungenerkrankung - die erschreckende Zahl haben kanadische Forscher im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlicht. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation ist COPD die vierthäufigste Todesursache weltweit. Da die Erkrankungszahlen weiter steigen, wird sie

ALLERGIE THERAPIEN Gegen Allergien hilft eine Hyposensibilisierung. Die Erfolge sprechen für sich. Der Patient gewinnt wieder deutlich Lebensqualität zurück. Mehr dazu auf SEITE 6

SCHLAFEN Machen Sie doch mal eine Schlafpause SEITE 15

genfunktion altersabhängig zu betrachten und eine etwas schlechtere Lungenfunktion im Alter eher als normal zu definieren. Dann hätte man weniger Fälle. Ungeachtet dessen handelt es sich bei der COPD wegen ihrer Häufigkeit um eine Volkskrankheit. Schätzungen zufolge sind mehr als fünf Millionen Menschen in Deutschland betroffen, wobei die Krankheit mit steigendem Lebensalter immer häufiger auftritt.

VolKsKRAnKheIt Die COPD ist eine

laut WHO-Prognose bis zum Jahr 2030 sogar die dritthäufigste Todesursache sein. Trotzdem wird in der Öffentlichkeit über die Krankheit im Gegensatz zu Krebs, Herzkreislauferkrankungen oder Diabetes - nur wenig gesprochen. Woran das liegt? Experten können da nur spekulieren. Bestimmt hängt es damit zusammen, dass Husten und Auswurf prinzipiell nichts Schönes sind, sondern eher eklig, mutmaßen einige. Manche Lungenfachärzte schränken das in der kanadischen Studie ermittelte hohe Erkrankungsrisiko etwas ein. Wie viele Menschen unter COPD leiden, hängt von der Definition ab. Es gibt Ärzte, die sich dafür stark machen, die Lun-

Wohl bekannter als die Abkürzung COPD ist ein umgangssprachlicher Ausdruck: Raucherlunge. Tabakkonsum gilt als größter Risikofaktor. Die COPD ist eine im Grunde vermeidbare Erkrankung. In über 90 Prozent der Fälle werde sie durch eingeatmete Schadstoffe, insbesondere Zigarettenrauch, verursacht. Doch auch Passivrauchen oder durch Staubpartikel belastete Luft können die Lungenkrankheit fördern. Aber ein Viertel der COPD-Kran-

copD wird meist als herzleiden gedeutet FRüheRKennunG Die COPD wird meist erst spät erkannt, dabei ist eine Früherkennung wichtig München. Bei Luftnot unter Be-

lastung wird meist zuerst an ein Herzleiden gedacht, erst danach an die chronisch-obstruktive Lungenkrankheit (COPD). Frühe Diagnose und Therapie lohnen sich jedoch. Jeder vierte atemwegsbedingte Todesfall in Deutschland geht mittlerweile auf das Konto der COPD. Und die Häufigkeit der Erkrankung nimmt weiter zu. Die Crux: Im Praxisalltag wird die COPD meist erst in fortgeschritteneren Stadien diagnostiziert, obwohl sich durch frühe Diagnose und Therapie das Fortschreiten in stark beeinträchtigende Krankheitsstadien verlangsamen lässt. „Derzeit müssen wir davon ausgehen, dass 50 Prozent der

Patienten im frühen Stadium der Erkrankung nicht diagnostiziert sind“, sagte Professor Tobias Welte von der Medizinischen Hochschule Hannover zur „Ärzte-Zeitung“. Das liege wohl daran, dass die Kernsymptome der COPD wie Husten, Luftnot und Auswurf vielfältig sind und auf viele Erkrankungen hinweisen können, etwa auch auf eine Herzinsuffizienz.

An COPD wird seltener gedacht Und da in Deutschland der Blick im Praxisalltag besonders stark auf Herzkrankheiten gerichtet sei, werde eine Lungenerkrankung wie die COPD eher seltener in Betracht gezogen, so Welte.

Eine weitere Hürde ist, dass die Betroffenen aufgrund der meist unspezifischen Beschwerden zunächst gar nicht zum Arzt gehen. Patienten etwa, die rauchen, sagen sich häufig, der Husten gehört zum Rauchen dazu. Und die Luftnot bei Belastung wird oft auf das Alter zurückgeführt. Um der Krankheit dennoch früh auf die Spur zu kommen, wird empfohlen, dass alle, die älter als 40 Jahre sind, seit mehr als sechs Wochen husten und aktive oder ehemalige Raucher sind, eine Lungenfunktionsprüfung machen. Hierbei misst man zwei Werte, die Einsekundenkapazität (FEV1), also das nach möglichst tiefem Einatmen innerhalb einer Sekunde ausgeatmete Lun-

genvolumen. Und man misst die Vitalkapazität (VK) - das Lungenvolumen, das man zwischen tiefster Ausatmung und nachfolgender tiefster Einatmung in die Lunge hineinbringt. Bei der Spirometrie gibt es einige Dinge zu beachten. Um genaue Messwerte zu bekommen, ist der Arzt auf eine optimale Mitarbeit der Patienten angewiesen. Daher sollten die notwendigen Atemmanöver genau erklärt und eingeübt werden. An der Kurvenform lässt sich dann ablesen, ob die Atemmanöver genau befolgt wurden. Wichtig ist auch, dass jeweils drei Messungen gemacht werden. Zwischen höchstem und zweithöchstem Wert sollten nicht mehr als fünf Prozent Unterschied sein. n


Thema des Monats ken in westlichen Ländern hat nie geraucht.

Viele gehen zu spät zum Arzt

chen akuten Anfällen vorzubeugen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, kĂśnnen Ă„rzte verschiedene Medikamente verordnen, etwa sogenannte Bronchodilatoren, die die Atemwege weiten.

COPD ist kein einfaches Krankheitsbild, sie hat viele verschiedene Ausprägungen - oft haben ältere Erkrankte zudem noch andere chronische Leiden. Bei Impfungen gegen die Gripmanchen Patienten sind vor pe und Pneumokokken werden allem die Bronchien betroffen, COPD-Kranken ebenfalls empso dass sie sehr viel Schleim pro- fohlen. Dazu kommen Physioduzieren und ständig husten. therapie, Schulungen und ErAndere entwickeln ein Lungen- nährungsberatung sowie, wenn emphysem. Dann hat sich die nĂśtig, eine Sauerstoffbeatmung. Das alles lindert die Lunge aufgebläht, Symptome; von eiweil sich Luft in den Lungenbläschen geGefĂźrchtet ner Heilung ist man jedoch weit entfernt. sammelt hat, die sind bei Ein weiteres Produrch die veränderten Atemwegsverzweider COPD blem: Die Anfangsbeschwerden werden gungen nicht mehr akute häufig nicht als solche entweichen kann. Das schränkt die AtInfektionen erkannt oder ernst genommen. Viele Patimung und die Sauerenten gehen daher zu stoffeinnahme deutlich ein. Bei einigen Erkrankten spät zu einem Arzt - nachdem die lässt sich das daran erkennen, Krankheit schon Jahre lang vor dass die Haut sich bläulich-rot sich hingeschwelt hat. Entspreverfärbt. Manche Menschen chend schlecht greift dann die bauen deutlich Muskelmasse ab. Behandlung. Die zugrunde liegenden ProVernachlässigte „Pfui-Krankheit“ zesse sind bisher kaum verstanden. Man weiĂ&#x; schlicht nicht, Im Spätstadium operieren Ă„rzte wie und warum ein Emphysem bisweilen. Doch das ist alles anentsteht. Einige Forscher ver- dere als unproblematisch. Einige muten, es kĂśnnte eine Autoim- Operationsmethoden erwiesen munerkrankung sein, bei der die sich als zu riskant. Eine nun geKĂśrperabwehr auĂ&#x;er Kontrolle testete Methode, bei der die Luft aus der aufgeblähten Lunge daugeraten ist. erhaft durch implantierte RĂśhrGefĂźrchtet bei der COPD sind chen entweichen soll, half nicht sogenannte Exazerbationen: mehr als eine Scheinoperation. Dann verschlimmern sich akut Lungentransplantationen kĂśneines oder auch alle Symptome. nen die Gesundheit langfristig Bakterielle Infektionen kĂśnnen verbessern; sie kommen aber dies fĂśrdern, doch es gibt auch nur fĂźr einen Teil der Patienten COPD-Patienten, die aus bisher in Betracht - zudem macht der unbekannten GrĂźnden häufiger Mangel an Spenderorganen diemit Exazerbationen zu kämp- sen Eingriff zur Ausnahme. fen haben als andere. Um solIn Deutschland leben eine

der gesundheitsbote

halbe Million Menschen mit einer Lungenkrankheit im Endstadium - neben COPD unter anderem Fibrosen. Im Jahr 2010 fĂźhrten Ă„rzte in Deutschland aber nur 298 Lungentransplantationen durch. Ein weiteres groĂ&#x;es Problem der Lungenfachärzte: Die Forschung im Bereich COPD hängt zehn bis zwanzig Jahre zurĂźck, weil die Krankheit weder von Gesundheitspolitikern, Patienten noch vielen Ă„rzten ernst genommen wurde. Hier vermuten die Fachärzte psychologische GrĂźnde: Husten, Auswurf - also eine „Pfui-Krankheit“. Zwar wĂźrde sich die Lage bessern, so gebe es jetzt das Deutsche Zentrum fĂźr Lungenforschung, in dem 18 Einrichtungen zusammenarbeiten aber es wird Jahre brauchen, bis die Versäumnisse aufgeholt sind.

Es gibt zwar schon gute Daten, wie Patienten mit fortgeschrittener COPD optimal behandelt werden. Aber die Therapie im frĂźhen Stadium ist noch schlecht erforscht. Dabei lieĂ&#x;en sich hier entscheidende Erfolge erzielen, wenn Ă„rzte das Fortschreiten der Krankheit deutlich verzĂśgern oder gar stoppen kĂśnnten. Vergleichsweise wenig Forschungsaufwand benĂśtigt man dagegen fĂźr die Vorbeugung: Wer nicht raucht, hat die allerbesten Chancen, keine COPD zu entwickeln. Selbst wer lange geraucht hat und jetzt aufhĂśrt, hat gute Chancen, davon zu kommen. Ab einem gewissen Stadium ist die Erkrankung nicht mehr zu stoppen. Ăœbrigens kann die Diagnose mit einer einfachen LungenfunktionsprĂźfung gen stellt werden.

RauchentwĂśhnung jederzeit sinnvoll Verlust von Lungengewebe läĂ&#x;t sich auch spät noch ausbremsen MĂźnchen. Durch eine erfolg-

reiche RaucherentwÜhnung lässt sich der kontinuierliche Verlust der Lungenfunktion bei COPD-Patienten deutlich verringern.

Rauchverzicht ist die wichtigste MaĂ&#x;nahme Der Rauchverzicht ist nicht nur die wichtigste MaĂ&#x;nahme zur Primärprävention der COPD, sondern nĂźtzt auch noch bei bereits vorhandener Erkrankung. COPD-Patienten, die es schaffen, mit dem Rauchen aufzuhĂśren, gewinnen zunächst einmal etwa zehn Prozent an Lungenfunktion zurĂźck - beurteilt zum Beispiel nach dem Einsekundenvolumen (FEV1). Der entscheidende Punkt ist

aber, dass der weitere Funktionsverlust nicht mehr - wie bei aktiven Rauchern - beschleunigt fortschreitet, sondern etwa im gleichen Tempo wie bei Nichtrauchern. Bei Rauchern beträgt der zusätzliche Abfall des FEV1 im Vergleich zu Nichtrauchern 13 ml / Jahr. Gute Argumente also, alles daran zu setzen, um von seinem Laster abzukommen. Eine TabakentwÜhnung setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: der psychosozialen Unterstßtzung mit Hilfe von verhaltenstherapeutischen Programmen und der medikamentÜsen TabakentwÜhnung. Zu den bewährten Formen der medikamentÜsen RaucherentwÜhnung gehÜrt die Niko-

Mal quergedacht: „Rauchen ist wie Yoga“ Konzept: Wer raucht, der konzentriert sich auf

seinen Atem - wie beim Yoga.

„„ Will

man etwas gegen das Rauchen tun, dann mĂźssen neue Konzepte her.

fektion sozusagen? Beim Yoga heiĂ&#x;t es, man solle sich vorstellen wie der Atem flieĂ&#x;t, so als hauche man einen Spiegel an. Der Raucher kann den Atem sogar sehen. Wenn man ihn genau von Michael Maicher beobachtet, dann fällt auf, dass er diesen Atem auch verfolgt. s gibt fast schon unzähl- Die Parallelen sind schon verbare Konzepte, die Rau- blĂźffend. Burnout-Therapeuten cher bei der EntwĂśh- wĂźrden hier auch von einer nung unterstĂźtzen sollen. Alle Entschleunigung sprechen. Im setzen einen starken Willen des Grunde genommen beherrschen Rauchers voraus. Bestenfalls Raucher etwas, was der Yogasind sie also nur unterstĂźtzend Anfänger auch kĂśnnen mĂśchwirksam. Will man mĂśglichst te und eigentlich alle gestressten viele Raucher „bekehren“, dann Menschen gebrauchen kĂśnnten: muss man sich fragen, was den das „runterkommen“. Das Proreiz des Rauchens ausmacht. blem beim Rauchen ist lediglich, Als Jugendlicher, inzwischen dass zum Entspannen Giftstoffe sogar eher als Kind, genutzt werden, die will man imponieren. die allseits bekannten Rauchen ist cool. Man Schäden anrichten. Beim kommt sich so erWie sieht nun das Rauchen wachsen vor. Das gilt optimale RaucherentfĂźr den klassischen, ja beobachtet wĂśhnungsprogramm sogar hektischen Rauaus? Wer ihm seine man seinen Entspannung nehcher nicht. Cool sieht das beim besten Wilmen will, der muss Atem len nicht aus. Trotzihm auch eine Alterdem ist der Raucher native anbieten. Wie nach dem Rauchen der Zigaret- kĂśnnte die aussehen? te deutlich entspannter, entspanZunächst einmal muss der nter als es die Inhaltsstoffe ei- Umgang mit Stress verbessert gentlich erreichen kĂśnnten. werden. Häufige, wenn auch Beobachtet man einen Rau- kurze Auszeiten, kĂśnnen schon cher beim Rauchen, dann fällt entspannen. Kann das reine sofort auf, dass die Atemtech- Einatmen von Frischluft, wenn nik perfekt eingeĂźbt ist. Der tie- man es sich bewuĂ&#x;t macht, fe Zug, das entspannte Ausat- die gleichen Effekte auslĂśsen men. Irgendwie erinnert das an wie der Zug an einer Zigarette? Yoga. Hier geht es auch um das Immerhin hat der Raucher ein optimale Atmen. Mit der At- „Instrument“ zum optimalen mung quasi den Alltag hinter atmen zur Hand. Bei der sich lassen. das macht der ge- Frischluft braucht es schoon meine Raucher nicht anders. etwas mehr Vorstellungskraft. Er beherrscht es sogar. Ob er Probieren Sie es doch mal weiĂ&#x;, dass er damit die Yoga- aus. Vielleicht hilft es ja n Atemtechnik imitiert, in Per- wirklich.

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tinersatztherapie, die bei ausreichend hoher Dosierung und Therapiedauer im Vergleich zur EntwĂśhnung ohne Medikamente eine Verdoppelung bis Verdreifachung des Erfolgs ermĂśglicht.

Verschiedene Ersatzverfahren kommen zum Einsatz Dabei kÜnnen verschiedene Nikotinersatz-Verfahren kombiniert werden, etwa Pflaster und Kaugummis. Auch das Präparat ChampixŽ hat sich in Studien als sicher und effektiv erwiesen zur RaucherentwÜhnung. Das gilt einer aktuellen Studie zufolge auch fßr COPD-Patienten. Informieren Sie sich bei einem n Lungenfacharzt.

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Kaum vorstellbar, dass diese Dam hektisch einatmet. Vielmehr sieht sie sehr entspannt aus.


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GesUndheIT

der gesundheitsbote

nAchGeWIesen

Kopfschmerz: Das Wetter ist nicht schuld Migräne und Wetter gehören nicht unbedingt zusammen.

WIen. Für viele Migräne-Geplagte sind es eher enttäuschende Nachrichten: Ihre Kopfschmerzen sollen allenfalls minimal etwas mit Wetterwechsel und Föhn zu tun haben. Das melden jedenfalls Forscher der Universität in Wien. In der Studie haben Wissenschaftler um Dr. Karin Zebenholzer von der Universitätsklinik in Wien 238 Migräne-Patienten mit oder ohne Aura gebeten, zu ihren Kopfschmerzen 90 Tage lang Tagebuch zu führen. Parallel dazu meldete das Zentralinstitut für Meteorologie in Wien täglich die Wetterdaten, etwa Daten zu Temperatur und Luftdruck. Ergebnis: Zwischen Wetter-Parametern und dem Auftreten von Migräne oder Kopfschmerzen besteht nach dieser Studie nur ein minimaler Zusammenhang, und zwar für verstärktes Auftreten von Kopfschmerzen beim Nahen einer Hochdruckfront.

hyposensibilisierung wirkt AlleRGIen: Sie nerven nicht nur, sie können auch schwerwiegende Folgen haben.

Dabei gibt es für viele Allergene eine Heilungsmöglichkeit, mittels Hyposensibilisierung. Das ist vielen Allergikern aber nicht bekannt. Hyposensibilisierung soll viel mehr Allergikern helfen. Das wünschen sich Experten. WIesBADen. Die

Hyposensibilisierung wird Experten zufolge noch viel zu wenig von Allergikern genutzt. 90 Prozent aller Betroffenen könnten wirksam mit einer Immuntherapie behandelt werden, es sind aber tatsächlich nur 10 Prozent. „Viele Patienten wissen nicht, dass ihnen eine Hyposensibilisierung helfen würde“, sagte der Präsident des 6. Deutschen Allergiekongresses, Professor Ludger Klimek: „Zum anderen werden Allergien von der Politik als Bagatellen dargestellt und selbst kostengünstige Medikamente nicht mehr bezahlt.“ Im Jahr 1911 haben die Briten Leonard Noon und John Freeman zum ersten Mal die Hyposensibilisierung in einem Fachjournal beschrieben. Beim Kongress in Wiesbaden haben Fachleute Bilanz gezogen. „Die Immuntherapie ist hundert Jahre alt, aber bis heute die wichtigste Therapieform in der Allergologie“, betont Klimek. „Sie ist - zumindest in ihrer heutigen Form - bestenfalls in der Lage, die Krankheit zu heilen.“ Durch eine spezifische Immuntherapie soll der Körper lernen, nicht mehr überschießend auf Allergene zu reagieren. In den vergangenen 100 Jahren sei

Allergien können Allergikern das Leben schwer machen. Hyposensibilisierungen können helfen. die grundlegende Idee - aus den ne Spritze“, so der Experte. BeAllergenen eine Therapie zu ma- sonders gut wirke die Therapie chen - „immer sicherer, immer bei Heuschnupfen sowie bei Allwirksamer und imergien gegen Insekmer weniger aufwentengifte, weniger gut dig“ geworden, bilanbei NahrungsmittelTherapie zierte Klimek. Früher allergien. wirkt mussten die AllerEin neues Forgene aufwendig aus schungsgebiet sei, besonders der Natur gewonnen „Patienten prophywerden. „Da wurden gut bei Heu- laktisch zu hyposensizum Beispiel Fische bevor überschnupfen bilisieren, zerkleinert und gehaupt eine Allergie trocknet oder Pollen auftritt“. Das käme gesammelt“. Noch vor wenigen vor allem für Kinder mit hohem Jahren bekamen Patienten „über Risiko infrage, etwa wenn beide Monate hinweg wöchentlich ei- Eltern unter schweren Allergien

leiden, erläuterte Klimek. Nach Angaben des Deutschen Allergie- und Asthmabundes sind vor allem während des Beginns einer Hyposensibilisierung unerwünschte Reaktionen wie Juckreiz und Schwellungen möglich. Durch Vermeidung von Risikofaktoren und Nachbeobachtung des Patienten könne das Risiko solcher Nebenwirkungen aber sehr gering gehalten n werden. (mma)

mehR daZU Im WeB WWW.GBoTe.Com

Ein Migräne-Kopfschmerz kann sehr heftig sein. Ansonsten gibt es für Wetterfühlige eher enttäuschende Ergebnisse: Für keinen Wetter-Parameter gab es einen signifikanten Zusammenhang mit dem Auftreten von Kopfschmerzen oder Migräne. Und: Die subjektive Wahrnehmung des Wetters passte zwar relativ gut zu den Daten der Wetterwarte, aber nicht mit dem Auftreten oder dem Anhalten von Kopfschmerzen oder Migräne. Wetter und Wetterwechsel werden von Migräne-Geplagten bekannterweise häufig als Triggerfaktoren genannt. Oft wird Migräne auf einen Luftdruckabfall oder Föhn zurückgeführt. Diese subjektiven Wahrnehmungen stehen aber im Widerspruch mit den Ergebnissen der n Studien.

unterricht macht schlanke Kinder heIDelBeRG. In Schulklassen, die in Gesundheit unterrichtet werden, sinkt die Zahl übergewichtiger Kinder. Mit dem Fach „Gesundheit“ haben Wissenschaftler der Universitätsklinik Heidelberg es geschafft, Schulkinder im Rhein-NeckarKreis zu einer gesünderen Ernährung zu bewegen. Zwei Jahre nach Abschluss der ersten Studie in Grundschulen sind in der Projektgruppe deutlich weniger Kinder übergewichtig als in der Kontrollgruppe, die nicht am Programm teilgenommen hat. Das Projekt wurde von der Dietmar Hopp Stiftung mit 640.000 Euro gefördert. An der Studie nahmen 444 Erst- und Zweit-

klässler aus insgesamt neun Grundschulen im Rhein-Neckar-Kreis teil. Zu Beginn erfassten die Kinderärzte des Universitätsklinikums Gewicht, Größe, Blutdruck, Taillen- und Hüftumfang der Kinder.

Die schüler wurden zufällig und klassenweise in zwei Gruppen eingeteilt: 249 Kinder durchliefen in ihrer Klasse das Präventionsprogramm, die übrigen 195 Schüler bildeten die Vergleichsgruppe, die nur an den Folgeuntersuchungen nach einem und nach zwei Jahren teilnahmen. „Im Verlauf von zwei Jahren sank der Anteil übergewichtiger Kinder in der Projektgrup-

pe von rund 18 auf 13 Prozent signifikant ab, während er in der Kontrollgruppe anstieg“, erklärt Projektleiterin und Ernährungswissenschaftlerin Silke Lichtenstein. „Damit haben wir erstmals wissenschaftlich belegt, dass ein schulbasiertes Präventionsprogramm bei Grundschülern das Risiko, Übergewicht zu entwickeln, anhaltend senkt“, ergänzt Dr. Jürgen Grulich-Henn, Oberarzt am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin und Leiter der Studiengruppe. Die Ergebnisse würden vermutlich mittelfristig Auswirkungen auf die Gestaltung von Unterrichtsplänen an Grundschulen haben, ist er überzeugt.n

Ärgern verkürzt das leben pARIs. Herzinfarkt-Patienten die sich oft aufregen oder gestresst sind, haben eine besonders schlechte Prognose. Das sind die Ergebnisse einer Zehn-Jahres-Studie aus Italien. Negative Emotionen wie Feindseligkeit, Wut, Depressionen, Angst und soziale Isolation sind Herzschädigend, während positive Gefühle wie Phantasie, Mitgefühl und spirituelle Interessen das Herz schützen, berichten die Forscher. Rund 228 Teilnehmer aus 13 italienischen Herzstationen wurde für die Studie untersucht. n


Alkoholfrei: Bier verbessert Immunsystem Der alkoholfreie Gerstensaft bessert das Immunsystem nach dem Marathon | Seite 9

gesundheitsmagazin Düsseldorf Milch ist besser als energydrinks hAMIlton. Aktive Kinder sollten

nach dem Sport ihren Durst mit Milch stillen und nicht mit Energiedrinks oder auch Wasser, meinen Forscher aus Kanada. Milch sei gut geeignet, weil es eine Quelle von hochwertigem Protein für den Muskelaufbau sei sowie von Kohlenhydraten, Kalzium und Elektrolyten, so die Forscher. Günstige Effekte der Rehydratation mit Milch haben sie in einer Studie bei Acht- bis Zehnjährigen mit Sport in der Klimakammer belegt, so die n Kanadier.

VOR ORT IHR PARTNER Bernd Schranz Sie erreichen ihn im Vitalis Gesundheitszentrum unter 0211 / 791080 oder unter düsseldorf@gbote.com.

sport und speck schützt hüFte: Geht es um das verhindern von Schenkelhalsbrüchen, so

helfen zwei grundverschiedene Strategien: Sport treiben oder Speck auf den Hüften. Wir favorisieren den Sport.

Sport hilft dabei, nicht auf die Nase zu fallen, Hüftspeck puffert den Sturz.

Studiengänge machen Studenten krank. Sport hilft. GÖttInGen. Die Bachelor- und

oXFoRD. Geht es um das Verhin-

dern von Schenkelhalsbrüchen, dann zeigen Sport und Speck günstige Effekte auf das Risiko. Dabei treten beide Effekte unabhängig voneinander auf: Je höher der BMI, desto niedriger das Frakturrisiko. Und wer sportlich aktiv ist, hat weniger Hüftfrakturen als Inaktive. Forscher aus Großbritannien und Australien haben bei mehr als 900.000 Frauen in der Postmenopause im Mittel 6,2 Jahre lang die Frakturraten ermittelt. 2582 Frauen erlitten in dieser Zeit eine Hüftfraktur. Aus den vorhandenen Daten haben die Forscher berechnet: Bei leicht übergewichtigen Frauen (BMI 25 bis 29,9) ist das Risiko für eine Hüftfraktur um 71 Prozent höher als bei übergewichtigen Frauen mit einem BMI von mindestens 30. Bei schlanken Frauen mit einem BMI von 20 bis 24,9 ist das Frakturrisiko um mehr als das doppelte höher. Unabhängig vom Körpergewicht ist das Frakturrisi-

Bachelor schafft die studenten

Zu viel Speck auf den Rippen kann auch durchaus positive Effekte haben: bei einem Sturz auf die Hüfte kommt es seltener zu Frakturen. ko jedoch bei sportlich aktiven Frauen geringer als bei Bewegungsmuffeln. So ist das Risiko für Hüftfrakturen bei Frauen, die sportlich aktiv sind - unabhängig von der Intensität und der Häufigkeit der körperlichen Aktivität - um etwa 30 Prozent geringer als bei Frauen, die keinen Sport machen.

Bei Stürzen schützt Fettpolster Die geringere Frakturrate bei Übergewichtigen wird auf eine höhere Knochendichte infol-

ge des erhöhten permanenten Zuges auf die Knochen zurückgeführt. Diskutiert wird auch ein Schutz der Knochen durch die vermehrte Östrogenproduktion bei übergewichtigen Frauen und einen Schutz der Hüfte bei Stürzen durch Fettpolster. Sport schützt die Knochen auf zwei Wegen: Er stärkt Muskelkraft und Balance und schützt so vor Stürzen, und er wirkt dem Verlust der Knochenn masse entgegen.

Masterstudiengänge machen einer Studie zufolge viele Studenten krank. Bis zu 40% klagen nach einer Untersuchung der Universität Göttingen über Beschwerden wie Kopf-, Rücken- oder Nackenschmerzen sowie über Schlafstörungen, Nervosität und Stimmungsschwankungen. Als Hauptursachen für die Beschwerden beklagten vor allem Bachelor-Studenten die vielen Prüfungen in kurzer Abfolge und die als zu kurz empfundenen Pausen im Studium. Insgesamt fühlten sich die Studenten zunehmend überfordert durch die im Vergleich zu den früheren Diplom- und Magister-Studiengängen erhöhte Prüfungsdichte. n

IMpRessuM Das Gesundheitsmagazin Düsseldorf erscheint in jeder Ausgabe des Gesundheitsboten und wird von den lokalen herausgebern finanziert. herausgeber: Vitalis Gesundheitszentrum, Düsseldorf Verlag: Der Gesundheitsbote Verlags-UG (haftungsbeschränkt) Am Heider Kopf 29, 58339 Breckerfeld duesseldorf@gesundheitsbote.com chefredakteur (V.i.s.d.p.): Michael Maicher Redaktion: Yvonne Motte


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sPoRTLICh

der gesundheitsbote

notwendig: training bei Gefäßschäden Bewegung unterstützt Heilung bei Gefäßproblemen.

sport und Ballaststoffe gegen Darmentzündungen AussAcKunGen: Sogenannte Divertikel des Darms können sich

entzünden. Sport und Ballaststoffe verhindern dies.

BeRlIn. Bei stabilen Gefäßer-

krankungen sollte häufiger als bisher körperliches Training erfolgen. Trotz einer Hochleistungstherapie und entsprechenden Medikamenten sind Herzkreislauf-Erkrankungen weltweit nach wie vor die häufigste Todesursache. Einen Grund hierfür sieht Privatdozent Ivo Buschmann aus Berlin im fehlenden Gefäßtraining während der Rehabilitation. Weniger als sechs Prozent der Betroffenen würden hieran regelmäßig teilnehmen, hob er auf einer Veranstaltung in Berlin hervor. Anhand von zwei Studien erläuterte er die positiven Effekte der körperlichen Betätigung.

Herzsport verbessert Überleben Der Herzsport habe innerhalb von zwölf Monaten gegenüber der Katheterbehandlung das Überleben ohne Zwischenfälle und die Belastungsfähigkeit erhöht sowie weniger Krankenhausaufenthalte zur Folge gehabt und die Kosten für das Geswundheitssystem reduziert, fasste Buschmann zusammen. Bei einer stabilen Gefäßerkrankung - also ohne das eine spontane Verschlechterung eintritt - sei die alleinige Katheterbehandlung mit Stent-Einsatz langfristig nicht immer die optimale Behandlung, so sein Fazit.

Training mit zwei Effekten Wie Buschmann fortführte, hat das Training zwei wesentliche Effekte auf die Gefäßfunktion, bei denen jeweils Stickstoffmonoxid (NO) von zentraler Bedeutung ist: Einerseits verbessert es die Schädigung der Gefäßinnenwand. Dadurch produzieren die Zellen Stickstoffmonoxid, die Gefäße erweitern sich. Andererseits belegen neue Daten aus der Grundlagenforschung, dass die körperliche Betätigung auch die Ausbildung und das Wachstum von Ersatzkreisläufen fördert, die schon im Körper angelegt sind und als biologische Bypässe etwa die Ausprägung von Angina pectoris maßgeblich beeinflussen können. Wer also nicht bereit ist, sich körperlich zu betätigen, der profitiert auch von der medizinischen Behandn lung nur wenig. Mehr dazu finden Sie auf facebook.com/gesundheitsbote

sport bessert Gedächtnis nach Infekten Nach Infektionen leidet das Gehirn älterer Menschen. WAshInGton. Eine Bakterien-In-

KÖln. Bei Patienten mit Diverti-

keln (Aussackungen des Dickdarms) kann das Risiko für eine Entzündung um bis zu 40 Prozent reduziert werden, wenn sich die Betroffenen regelmäßig körperlich betätigen. Besonders hilfreich ist dabei zum Beispiel Joggen. Patienten mit DivertikelKrankheit wird meist geraten, Ballaststoffe zu sich zu nehmen, um das Risiko einer Entzündung zu reduzieren. Sport ist allerdings mindestens genauso wichtig. Darauf haben Experten in Köln hingewiesen. Professor Robin Spiller aus Nottingham betonte, dass regelmäßige körperliche Aktivität das Risiko einer Entzündung bei bestehenden Divertikeln um etwa 40 Prozent verringere. Dies hätten Daten der Health Care Professional Study gezeigt, die von der berühmten Mayo-Klinik durchgeführt wurde. Um etwa 40 Prozent verringern lässt sich diesen Daten zufolge das Risiko auch durch die verstärkte Aufnahme von Ballaststoffen. Mit über 40.000 Probanden war die Mayo-Studie groß genug, um es den Wissenschaftlern zu ermöglichen, etwas detailliertere Statistiken anzustellen. Unter anderem haben sie

Linkseitige Bauchschmerzen können auf entzündete Divertikel hinweisen. analysiert, welche Art des Sports mit Blick auf die DivertikulitisEntstehung besonders gut vorbeugend wirkt. „Dabei zeigte sich, dass es vor allem intensive körperliche Betätigungen sind, die das Risiko senken“, sagte Dr. Lisa Strate vom Harborview

Medical Center in Seattle. Joggen schützt demnach, nicht aber Walking oder andere weniger belastende Aktivitäten. Die Bildung von Divertikeln wird übrigens durch Sport und Ballaststoffen nicht verhindert, nur die n Entzündung.

dIVeRTIKeL Divertikel sind Aussackungen der Darmwand, die chronischer Druckerhöhung im Darm entstehen, also z.B. bei langwieriger Verstopfung. Diese Divertikel sind meist harmlos, können sich aber entzünden und somit massive Schmerzen verursa-

chen. Auch eine Perforation des Dickdarms ist denkbar. Insbesondere aber Ballaststoffe in der Ernährung helfen, Divertikel oder deren Komplikationen zu vermeiden. Ebenso hilft sport vor Folgeschäden.

fektion führt bei alten Ratten zu einer erhöhten Aktivität von sogenannten Mikrogliaellen. Diese Immunzellen des Gehirns setzen Botenstoffe frei, die zu einer Entzündungsreaktion in einer speziellen Gehirnregion (Hippocampus) führen. Diese Hirnregion ist für Lernen und Gedächtnis wichtig. Bei jungen Ratten gibt es solche MikrogliaReaktionen bei Infekten nicht. Dieser negative Effekt auf die Gedächtnisleistung lässt sich deutlich mindern, nämlich durch Bewegung: Hatten alte Ratten die Möglichkeit, ein Laufrad zu benutzen, dann hatten sie nach Infektionen bessere geistigeFunktionen als alte Ratten, bei denen das Laufrad blockiert war. Das Bemerkenswerte an diesem Experiment: Die alten Ratten liefen pro Woche nur 690 Meter im Laufrad. Das ist 50-mal weniger als junge Ratten darin pro Woche zurücklegen. Schon ein wenig Bewegung konnte also die reaktive Antwort der Mikroglia auf die Infektion verhindern, so die Forscher. Wie andere Studien zeigten, ist dies auch auf den Menschen übertragbar. Hier wurde bereits mehrfach gezeigt, dass körperliche Bewegung geistig fit hält. n

Bereits 6.000 herzsportgruppen in Deutschland RehAspoRt: Für Herzkranke steigt das Angebot an Herzsportgruppen. Ziel sind 10.000 Gruppen.

S

ie werden von vielen Patienten akzeptiert und haben sich längst durchgesetzt: In Deutschland gibt es mehr als 6000 ambulante Herzsportgruppen. Eine flächendeckende wohnortnahe Versorgung ist allerdings vor allem in den neuen Bundesländern noch längst nicht gesichert. Hessen ist Spitze, wenn es um die Versorgung mit ambulanten Herzsportgruppen geht. 15 Gruppen pro 100 000 Einwohner - das ist eine überzeugende Zahl, sagt der Gießener Sportmediziner Professor Paul E. Nowacki. Zum Vergleich: Thüringen ist mit 3,5 Herzsportgruppen auf 100 000 Einwohner Schlußlicht aller Bundesländer. 6293 Herzsportgruppen gab es Ende des vergangenen Jahres in Deutschland, 10.000 Grup-

pen wären für eine bundesweite Versorgung nötig, sagt Nowacki, der 1976 in Gießen erstmals eine eigene Gruppe aufgebaut hat. Ambulante Herzsportgruppen werden für Patienten mit koronarer oder einen anderen Herzkrankheit meist in Vereinen angeboten. Die Teilnehmer treffen sich meist einmal die Woche. Mit dabei: ein ausgebildeter Übungsleiter und ein kardiologisch erfahrener Arzt. Gemeinsam mit den Patienten machen sie Bewegungstherapie und Entspannungsübungen oder führen Gruppengespräche etwa zu Fragen der Ernährung. Bewegungstherapie als wesentlicher Bestandteil des Programms ist eine ärztlich verordnete, der Leistungseinschränkung der Patienten angepaßte körperliche

Aktivität. Die Verantwortung für die gesamte Therapie liegt beim behandelnden Arzt. 2003 ist eine Rahmen-Vereinbarung über den Rehasport und das Funktionstraining in Deutschland in Kraft getreten. In der gesetzlichen Krankenversi-

cherung ist der Leistungsumfang des Rehasports in Herzgruppen bei chronischen Herzkrankheiten auf 90 Übungseinheiten festgelegt worden. Sie können in einem Zeitraum von insgesamt 24 Monaten in Anspruch n genommen werden.

Bewegung ist bei Herzkrankheiten enorm wichtig.


sPoRTLICh

der gesundheitsbote

copD: lungensportgruppe hilft

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RehAspoRt

AtMen: FĂźr chronisch kranke Lungenpatienten gibt es Rehasportgruppen, die extra auf

ihre BedĂźrfnisse abgestimmt sind. Verordnungen gibt es beim Haus- oder Facharzt.

„ Auch schwer Lungenkranke profitieren vom Sport. Rehasport-Gruppen bieten ein entsprechendes Programm an.

Von Michael Maicher DĂźsselDoRF. Joggen,

Schwimmen, Fahrradfahren, Tanzen - das sind einige der Sportarten, die in Lungensportgruppen betrieben werden. 450 dieser Sportgruppen gibt es inzwischen in Deutschland, doch das ist zu wenig, sagt der Vorsitzende der Deutschen Atemwegsliga Professor Heinrich Worth aus FĂźrth. 3000 bis 4000 Gruppen, so Worth, seien fĂźr eine bundesweite Versorgung wĂźnschenswert. FĂźr COPD-Patienten sei dabei Lungensport noch wichtiger als fĂźr Asthma-Kranke, erinnert Worth. „RegelmäĂ&#x;iges Training bessert ihre Lebensqualität deutlich, auch und gerade deshalb, weil sie dann einfach wieder zum Supermarkt gehen kĂśnnen oder die Treppe raufkommen, um die Nachbarn zu besuchen.“ Meist sind die Sportgruppen Teil eines Behinderten- oder Rehabilitations-Sportvereins, der je nach Bundesland Mitglied des jeweiligen Landesbehinderten-Sportverbandes (BSV) sein

Sport ist auch bei Lungenkrankheiten wichtig. DafĂźr gibt es spezielle Sportgruppen, zum Teil mit ärztlicher Betreuung. sollte. FĂźr die Gruppen verant- den dabei und rufbereit ist. Mawortlich ist ein Ăœbungsleiter. Er chen schwerkranke Patienten muĂ&#x; Ăźber eine entsprechende mit, muĂ&#x; ein Arzt bei den StunLizenz des BSV fĂźr den anwesend sein. Asthmasport oder Und so funktioLungensport verfĂźniert die Teilnahme: Bei schwer gen. Wer mitmachen Erkrankten will, sollte vor Eintritt Die Ausbildung und Lizenzvergabe die Gruppe vom ist der Arzt in regelt der Deutsche Facharzt untersucht immer in der werden. Danach wird Behinderten-Sportverband. Jede LunLungensport mit dem Nähe gensportgruppe wird „Antrag auf FĂśrdevon einem Arzt berung von Rehabilitagleitet. Treiben in der Gruppe tionssport/Funktionstraining“ nur Patienten mit leichten und verordnet. Die Untersuchungen mittelschweren Krankheiten sollten alle sechs Monate wieSport, reicht es, wenn der Arzt derholt werden - mit jeweils neuab und zu bei den Ăœbungsstun- er Verordnung.

Mit dem „Antrag auf FĂśrderung von Rehasport“ geht der Patient zu seiner Krankenkasse und läĂ&#x;t sich die MaĂ&#x;nahme bestätigen. Danach nimmt er Kontakt mit dem Leiter der Lungensportgruppe auf und Ăźbergibt ihm die Dokumentation der ärztlichen Untersuchungsergebnisse, den Antrag auf FĂśrderung von Rehasport, die ärztliche Verordnung und die Genehmigung der Krankenkasse. Der Ăœbungsleiter stimmt sich mit dem Arzt ab, der die Gruppe begleitet, und legt ihm den Untersuchungsbefund vor. Gibt der Arzt grĂźnes Licht, n dann kann es losgehen.

Bier verbessert Immunsystem nach Marathon AlKoholFReI Bier kann nach einem Marathon die Immunsituation verbessern

B

ier statt Antibiotika? Das kÜnnte die Devise zum Beispiel fßr Marathon-Läufer werden, die ja oft nach der Belastung Infekte bekommen. Wichtig ist: Das Bier muss alkoholfrei sein, es sollte nicht bei einem bleiben, und es muss Polyphenole enthalten. Diese Phenole haben besondere Effekte auf Immunzellen. Auch mit alkoholfreiem Bier lassen sich Placebo-kontrollierte Studien machen, haben jetzt Mßnchner Forscher bewiesen. Bei Marathon-Läufern haben sie belegt: der Konsum alkoholfreien, aber polyphenolhaltigen Bieres senkt das Auftreten von Infekten der oberen Atemwege nach dem Lauf. Dr. Johannes Scherr von der TU Mßnchen und seine Kollegen haben ihre Studie bei Ma-

rathon-Läufern streng Placebo-kontrolliert angelegt: 277 männliche Teilnehmer beim MĂźnchener Marathon 2009 wurden nach einer Zufallsverteilung einer von zwei Studiengruppen zugeordnet. In beiden Gruppen sollten die Teilnehmer in den drei Wochen vor sowie in den zwei Wochen nach dem Marathon täglich 1 Liter bis 1,5 Liter alkoholfreies Bier trinken. Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen: In der „Verum“Gruppe enthielt das Bier Polyphenole, in der „Placebo“Gruppe war es polyphenolfrei. Polyphenole sind aromatische Verbindungen, die in Obst, GemĂźse, Wein und auch in nicht-alkoholischem Bier vorkommen, so etwa auch im alkoholfreien WeiĂ&#x;bier „Erdin-

ger Alkoholfrei“, das in der Studie quasi als „Verum“ gewählt wurde. Eine polyphenolfreie Bier-Variante war das „Placebo“. Polyphenolen wird eine gesundheitsfĂśrdernde und krebsvorbeugende Wirkung zugeschrieben. Die Hoffnung der Studieninitiatoren um Scherr war es, nachzuweisen, dass polyphenolhaltiges WeiĂ&#x;bier antientzĂźndliche Effekte hat und so auch Infekte der oberen Atemwege verhindern kann. Solche Infekte treten bekannterweise gehäuft nach schweren sportlichen Anstrengungen wie einem Marathon auf. Die Ergebnisse der Studie, die Ăźbrigens den Namen „BeMaGIC“ trägt sind beim Kongress fĂźr Sportmedizin in Denn ver vorgestellt worden.

SPORTTHERAPIE

Rehasport vom Arzt verordnet „ Viele Menschen mit chro-

nischen Krankheiten oder anderen kĂśrperlichen FunktiosstĂśrungen, z.B. der Muskeln und Gelenke, entscheiden sich fĂźr Rehasport im Verein, um den Erfolg ihrer Behandlung zu stĂźtzen. „ Rehasport wird auf Ihre individuellen kĂśrperlichen und gesundheitlichen BedĂźrfnisse abgestimmt. Die Qualität wird durch den Behindertensportverband, die betreuenden Ă„rzte und die qualiďŹ zierten Ăœbungsleiter sichergestellt. Art und Intensität des Rehabilitationssports wird anhand der Verordnung in enger Abstimmung zwischen den Ă„rzten und den zertiďŹ zierten Ăœbungsleitern bestimmt. „ Die Erfahrung zeigt, dass durch eine langfristig angelegte und aktiv ausgerichtete Betreuung eine deutliche Verbesserung der Beschwerden zu erzielen ist. „ Die Leistungen des RehaVitalisPlus e.V. sind von allen Kostenträgern (gesetzliche Krankenkassen, gesetzliche Unfallversicherungsträger, die Träger der gesetzlichen Rentenversicherung und der Alterssicherung der Landwirte und die Träger der Kriegsopferversorgung) anerkannt und die KostenĂźbernahme nach Bewilligung gesichert.


10 der gesundheitsbote

GesUndheIT

homÜopathie: Mehr Ideologie als Medizin stReIt: Befßrworter halten HomÜopathie fßr eine hervorragende Ergänzung zur Schulmedizin, wenn nicht

sogar fĂźr ein komplett eigenständiges Konzept. Kritiker sehen in den Globuli nur reine, dafĂźr teure ZuckerkĂźgelchen. Wer hat nun Recht? „ Die einen lieben es, die anderen schĂźtteln ungläubig den Kopf. Es geht hierbei um HomĂśopathie, jenem Konzept, das offenbar mehr mit Glauben zu tun hat, als mit echter Medizin.

Von Michael Maicher

S

treiten sich HomĂśopathen mit Kritikern, dann geht es meist heiĂ&#x; her. Was ist bloĂ&#x; dran an der HomĂśopathie? HomĂśopathie bedeutet wĂśrtlich Ăźbersetzt: ähnliches Leiden. Tatsächlich beruht das von Samuel Hahnemann zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte Verfahren auf dem Versuch, Gleiches mit Gleichem zu bekämpfen. HomĂśopathische Tropfen sind sehr stark verdĂźnnte Substanzen, die, wĂźrden sie in konzentrierter Form verabreicht, gesunde Menschen krank machen kĂśnnten. Ein Mittel, das bei einem Gesunden Fieber verursacht, kĂśnnte also - so die Ăœberlegung Hahnemanns in hochverdĂźnnter Form als Mittel gegen Fieber eingesetzt werden.

Was zunächst noch halbwegs plausibel anmutet, entpuppt sich aber bei genauerem Hinsehen als ein Konzept, dass durchaus ins 19.Jahrhundert passt. Substanzen, die gesunde Menschen krank machen wßrden, werden so oft verdßnnt, dass Chemiker kein einziges Mole-

HomÜopathische Präparate werden extrem verdßnnt, manchmal so stark, dass kein Molekßl der Ausgangssubstanz mehr vorhanden ist. kßl der Ausgangssubstanz mehr nachweisen kÜnnten. HomÜopathen glauben aber, dass beim Verdßnnen und Verschßtteln eine Informationsßbertragung der Wirksubstanz auf die Wassermolekßle stattfindet. Wie das funktionieren soll bleibt unklar.

Viele Ă„rzte setzen inzwischen HomĂśopathie ein, auch weil sie nebenwirkungsfrei zu sein scheint. Doch ist sie das wirklich? Das Konzept geht bekanntlich von einer Erstverschlechterung aus (in der Schulmedizin wĂźrden wir von Therapieversagen sprechen). Bei harmlosen Erkältungen wird somit der

HomĂśopathie ist nicht zu verwechseln mit Naturheilmedizin.

spontane Heilungsverlauf be- en zu den Effekten der HomĂśschrieben. Doch eine Erstver- opathie brachten keinen Nachschlechterung kann auch eine weis einer Wirkung, die bessere ernste Verschlechtewäre als die Gabe von rung der Erkrankung reinen ZuckerkĂźgelbedeuten, die nach chen. Diese wurden Vergleich: homĂśopathischen in der Wirksamkeit nicht besser mit den Globuli verGrundsätzen verkannt und so zu spät glichen und waren als reine behandelt wird. Nehebenso wirksam oder Zuckermen Sie es also nicht auch unwirksam wie auf die leichte SchulhomĂśopathischen KĂźgelchen die ter, wenn sich Ihre Präparate. Die WirSymptome oder die kung, selbst wenn Ihres Kindes nach den Globuli sie vorhanden ist, ist also eiverschlimmern. ne Scheinwirkung. Glaube verDie Wissenschaft hat zur Ho- setzt eben Berge. Dies ist auch mĂśopathie eine klare Meinung: das Grundkonzept der Markewirkungslos. Rund 200 Studi- tingindustrie, die mit WellnessProdukten auch Wirkungen verspricht, die wissenschaftlich nicht haltbar sind. Wenn’s nicht schadet. Man darf die Konzepte der HomĂśopathie also mit einem Schmunzeln betrachten und sich darĂźber freuen, wenn der Glaube mal wieder Berge versetzt hat.

Kritiker der Wissenschaft monieren nun, dass man schlieĂ&#x;lich nicht alles wissenschaftlich untersuchen kann. Das ist falsch. Wenn man der einen Gruppe ZuckerkĂźgelchen gibt, der anderen echte Globuli und bei beiden die gleiche Wirkung eintritt, dann hat die Wissenschaft eindeutig das Konzept der HomĂśopathie widerlegt.

Zu guter Letzt sei noch gesagt, dass HomĂśopathie und Naturheilkunde nicht gleichzusetzen sind. Die Naturheilkunde hat zahlreiche Wirkstoffe hervorgebracht, die in der klassischen Schulmedizin seit Jahren etabliert sind. Weil sie wirken. n

homÖoPaThIe „ Heute werden die Substanzen

homĂśopathischer Arzneimittel in mehreren Schritten verdĂźnnt: Erst werden sie mit Milchzucker verrieben, dann in einem Wasser-Alkohol-Gemisch geschĂźttelt. HomĂśopathen gehen davon aus, dass die Mittel selbst dann wirksam sind, wenn sie kein einziges MolekĂźl der Ausgangsstoffe mehr enthalten. Das ist angeblich durch eine Form von InformationsĂźbertragung mĂśglich, die bislang aber niemand erklären kann. „ Bisher konnten wissenschaftliche studien keinen Vorteil der Globuli gegenĂźber Placebo, also Scheinpräparaten, zeigen. Es gibt Ăźber 200 Studien. „ Die sogenannte erstverschlechterung ist nicht ungefährlich. MĂśglicherweise bemerkt man eine echte Verschlechterung zu spät.



LebensgefĂźhl

12 der gesundheitsbote

leBen essen BeWeGunG

RADELN IM SALZKAMMERGUT Traumhafte Landschaften und herrliche Seen warten ebenso auf die Radfahrer wie hervorragende StraĂ&#x;enverhältnisse. SEITE 13

SCHLAFEN Machen Sie doch mal eine Schlafpause! SEITE 15

LeBensGeFĂœhL

Die Macht der psyche GRossGlocKneR: Ein Traum geht in ErfĂźllung. Die HochalpenstraĂ&#x;e mit dem Rennrad

zu bezwingen. Nur kĂśrperlich fit zu sein, reicht hier einfach nicht aus. Man braucht einen starken Willen. „ Mit dem Rad auf den GroĂ&#x;glockner. Eine Herausforderung fĂźr KĂśrper und Geist.

Von Michael Maicher

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ir schreiben das Jahr 1983. Mit dem Auto der Eltern (mitsamt den Eltern) geht es die GroĂ&#x;glockner-HochalpenstraĂ&#x;e hoch. Eine imposante Kulisse der Bergwelt der Hohen Tauern, doch sogleich KopfschĂźtteln ob der verrĂźckten Radfahrer, die sich bei dieser schier unmenschlichen Steigung mit dem Rennrad den Berg raufquälen. 2011 – Dieses KopfschĂźtteln muss ich mir einmal aus der anderen Perspektive anschauen. Also wird erstmal fleissig auf dem Rennrad trainiert. Insgesamt 1.500 Kilometer fahre ich durchs Flachland, durch die Berge des Sauerlands, um mich dann dem Abenteuer GroĂ&#x;glockner zu stellen. Schnell wird am Tag des Starts klar, hier geht es bei weitem nicht nur um kĂśrperliche Leistungsfähigkeit. Die ist nur schnĂśdes, aber notwendiges Beiwerk. Vielmehr geht es um das psychische DurchhaltevermĂśgen. Immerhin sind rund 1.300 HĂśhenmeter auf 13,5 km zu Ăźberstehen. Mit jedem Meter wird die Luft dĂźnner. Das Wetter ist unkalkulierbar. So präsentiert es sich dann auch am Mittwoch, den 7. September. Die Sonne scheint, gefĂźhlte 30 Grad, allerdings hängen Wolken an den Bergen, die zum Teil Ăźber 3.500 Meter hoch sind.

Start mit 12% Steigung Die Stimmung ist groĂ&#x;artig. Ich habe noch einmal in den Kärntner Bergen trainiert und fĂźhle mich fit, die Strecke zu schaffen. Los geht’s also nach 10 Minuten warmfahren. Kaum gestartet, warten schon 2,5 km mit 12% Steigung auf mich, ohne dass eine Kehre mir etwas Lockerung versprechen wĂźrde. Das GefĂźhl, den Berg zu besiegen, schwindet bereits nach 500 Metern. Die Beine sind schon sauer, die Atmung ist maximal beschleunigt. Ohne mich zu fragen, bombardiert mich mein Gehirn mit Fragen wie „warum tust Du Dir das an?“. Wie ein Tinnitus verfolgen mich die Fragen die nächste Zeit. Dann kommen die ersten Kehren, ein wenig lockeres

Unterwegs unterhalb der Baumgrenze. Insgesamt geht es auf fast 2.500 Meter hoch. Treten und das erste KopfschĂźt- Mut. Das Powergel (das nimmt gesetz, dass man mit jedem Meteln eines bayerischen Busfah- man nur zu sich, wenn man das ter bergauf immer hĂśher kommt rers, der seinen Airbag immer bei GefĂźhl hat, anderweitig kĂśnnte und die LĂźft dĂźnner wird. Man sich trägt. man nicht mehr Ăźberleben) gibt wird zunehmend mĂźder und die So, so, Zynismus ist noch mir wieder etwas Energie. Die Strecke wird zusätzlich mit jemĂśglich, dann kann die maxi- These mit den Kohlenhydraten dem Meter anstrengender. male Herzfrequenz scheint tatsächlich zu Das Ziel im Blick noch nicht erreicht stimmen. sein. Der Blick ist Km 11, das Ziel ist Dann ist es endlich geschafft. „Ab 2.000 schon gigantisch. Ich in Sichtweise, noch Der finale Anstieg. Ich wĂźrde kann schon ordent- Meter macht ein wenig im Nebel, gerne noch einmal aus dem Satlich weit nach unten mir die HĂśhe aber immerhin. Das tel gehen, doch mir fehlt die Kraft schauen. Dieses GeFuschertĂśrl kommt dazu. Das GefĂźhl, Ăźber die ZielfĂźhl trägt mich dann zusätzlich zu Meter fĂźr Meter nä- linie zu fahren, ist unbeschreibauch zu km 5 zum her. Doch jeder Me- lich. Ich fĂźhle mich unglaublich schaffen“ Piffkar, nicht zuletzt ter ist unglaublich an- stark und die Frage „warum?“ auch, weil es ein bissstrengend. Kehren ist eindeutig beantwortet. Dieses chen flacher geworden ist. kommen jetzt keine mehr. Ich GefĂźhl trägt einen nicht nur ein Bis zur Baumgrenze bei muss mich tatsächlich Meter fĂźr paar Tage. Es zeigt uns zu jedem km 8 trägt mich die Euphorie. Meter motivieren, um mit den Zeitpunkt, dass wir zu wesentHier wird mir schnell klar, wa- schweren Beinen in die Pedale lich mehr imstande sind, als wir n rum ab hier keine Bäume mehr zu treten. Leider ist es ein Natur- glauben. wachsen: zu wenig Sauerstoff. Ich werde deutlich langsamer, die Beine werden schwerer. Bei km 8,5 kriege ich zum ersten Mal das GefĂźhl, die Euphorie trägt mich nicht alleine ins Ziel. Das Atmen ist inzwischen schwer geworden, die Beine schmerzen und wollen nicht mehr. Nahezu jeden einzelnen Meter muss ich mich neu motivieren. Die Natur um mich herum wird immer imposanter. Fast habe ich das GefĂźhl, mit den Bergen auf AugenhĂśhe zu sein. Und schlagartig bin ich in den Wolken. Das Thermometer sinkt um rund 20 Grad. Die Kälte macht mir zusätzlich zu schaffen. Britische Motorradfahrer machen Quälerei vor atemberaubender Kulisse. Links: wenige Meter vom Ziel entfernt. mir mit erhobenem Daumen Anstieg zum FuscherltĂśrl.


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Traumhafte Seen machen das Radfahren im Salzkammergut zum Hochgenuss. Hier der Mondsee mit kristallklarem Wasser. Rechts: Unterwegs in der Gruppe und Erholung im Garten vom Mohrenwirt.

Auf Radtour im salzkammergut

hotel VOR ORT

AusFAhRt: In 50km fahren wir an drei Seen vorbei und geniessen die wunderschöne

Landschaft des Salzkammerguts. Erstaunlicherweise ist der größte Teil der Strecke flach und bequem zu fahren. Malerische seen, traumhafte Landschaften laden zum Radfahren im Salzkammergut ein, wenn da bloß nicht die vielen Berge wären. Doch Vorstellung und Realität klaffen hier weit auseinander. Das Salzkammergut bietet traumhafte Strecken für wirklich jeden an. Die Vielfalt an Möglichkeiten ist schier unglaublich. Wer aufs Mountainbike setzt, der findet eine unerschöpfliche Anzahl an spannenden Kilometern, der Rennradfahrer ebenso. Wer’s flach mag kann sich genauso gut austoben wie der Bergfahrer. Rennradfahren wird hier zu einem ganz neuen Erlebnis, weil die Streckenverhältnisse so gut sind, dass man regelrecht über den Asphalt schwebt. Schlaglöcher gibt es fast keine. unsere tour mit dem Rennrad führt uns zunächst vom Fuschlsee nach St. Gilgen an den Wolfgangsee. Gastgeber Jakob Schmidlechner vom Mohrenwirt achtet darauf, dass sich auch die langsamen Fahrer nicht einsam fühlen. Rund 50km Strecke haben wir uns für den Tag vorgenommen. Den ersten Zwischenstopp machen wir bereits nach wenigen Kilometer oberhalb des Wolfgangsees. Den Ausblick darf man nicht versäumen. Etwa 200 Höhenmeter oberhalb des Sees ist ein großer Parkplatz, der einen atemberaubenden Blick über den See ermöglicht.

Karibische Farben des Fuschlsees beim Gruppenfoto mit Dame. Als nächstes führt uns der Weg durch St.Gilgen über die Scharflingerhöhe ins Mondseegebiet. Wir geniessen die kleine kurvenreiche Abfahrt und

biegen, nachdem das Team wieder komplett ist nach rechts ab, um den Mondsee zu umrunden. Noch sind wir keine halbe Stunde unterwegs und fahren bereits

VeRansTaLTUnGen RUnd Ums Rad Jedes Jahr findet im Salzkammergut der 5 seen Radmarathon statt. Der nächste Termin ist der 1. Juli 2012. Auf der großen Strecke (200km) wird der Marathon seinem Namen gerecht. Mit dem Wolfgangsee, Hallstätter See, Traunsee, Attersee und Mondsee werden 5 traumhafte seen gestreift. Auch zwei anstrengende Bergwertungen stehen auf dem Programm. Mehr Infos erhalten Sie unter www.mondseeradmarathon.com Mit fast 4000 teilnehmern aus

37 Nationen ist die salzkammergut trophy der größte MtB Marathon Österreichs. Die Schleife durch die UNESCO Welterberegion Hallstatt-DachsteinSalzkammergut zählt zu den imposantesten Marathonstrecken Europas. Neben sechs verschieden langen Distanzen erwartet die Teilnehmer ein großes Rahmenprogramm mit Bike Expo, Pasta Party, Downhillbewerb für Einradfahrer. www.salzkammerguttrophy.at

am dritten See lang. Wobei es am Mondsee die meiste Zeit direkt am See langgeht. Die Strecke ist fast komplett flach, ein Traum für jeden Zeitfahrer. Im Ort Mondsee angekommen entschliessen wir uns zu einer kleinen Pause mit Apfelstrudel und anderen kulinarischen Köstlichkeiten. Nach einer halben geht es weiter Richtung Thalgau. Wir verlassen das Mondseerland auf ruhigen asphaltierten Nebenstrecken. Unser Weg führt uns parallel zur Fuschler Ache zum größten Anstieg des Tages. Bis zu 12% Steigung müssen wir überwinden. Am höchsten Punkt treffen wir die gesamte Gruppe wieder. Alle warten geduldig. Gastgeber Jakob Schmidlechner hat sich ans Ende des Feldes zurückfallen lassen, um auch die letzten Teilnehmer quasi über den Berg zu bringen. Ein kleines Stück gehts noch einmal bergab, anschließend 500m Steigung und unsere Mühen werden erneut mit einem wunderschönen Blick über den Fuschlsee belohnt. Jetzt dürfen wir die Abfahrt nach Fuschl ins Tal geniessen und finden uns schließlich zum Gruppenfoto auf dem Steg am Badestrand des Mohren-Wirts wieder ein. Zum Abschluss dieser tollen Tour werden wir noch „artgerecht“ mit Nudelgerichten und Salat verwöhnt. FAzIt: eine großartige Tour, die Stimmung war fantastisch. n Jederzeit wieder.

Wohlfühlen beim Mohrenwirt Radfahrer treffen sich beim Mohrenwirt am Fuschlsee.

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ur 200 Meter vom Ufer des Fuschlsees entfernt, heißt Sie der Mohren-Wirt Jakob Schmidlechner herzlich willkommen! Der Radsportfan und Ironman-Finisher kümmert sich persönlich um die vielen Radfahrer, die von seinem Hotel aus die zahlreichen Touren starten. Das Hotel mit Restaurant hat einen eigenen Badestrand, im Haus einen Wellness-Bereich mit Sauna und auch ansonsten bleiben fast keine Wünsche unerfüllt. Wer kein Rennrad oder Mountainbike besitzt, der kann sich direkt im Hotel problemlos eines leihen. Sogar E-Bikes befinden sich im Reperoire des Hauses.

Preise pro Person im DZ ab 44 Euro inkl. Frühstücksbuffett. Halbpension gibt es für 15 Euro.


14 der gesundheitsbote

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In KĂźRze

Abspecken fßr die sexuelle Fitness Gewichtsverlust bessert ErektionsstÜrungen deutlich. „

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enn ßbergewichtige Männer mit Typ-2-Diabetes ihr Gewicht verringern, wirkt sich das auch gßnstig auf die Sexualfunktion aus, wie eine australische Studie ergeben hat. An der Studie haben 31 ßbergewichtige Typ-2-Diabetiker im mittleren Alter von knapp 60 Jahren teilgenommen. Der BMI lag bei den Männern ßber 30 und der Bauchumfang ßber 102 cm. In einer Diätphase wurden die Patienten dabei acht Wochen lang entweder auf eine Diät mit 900 Kcal täglich gesetzt, oder sie reduzierten ihre Nahrungsenergieaufnahme mit einer proteinreichen sowie fettund kohlenhydratarmen Kost um täglich 600 Kcal. Nach dieser Phase hatten die Teilnehmer fßnf bis zehn Prozent ihres KÜrpergewichts verloren. Insgesamt verbesserten sich die sexuelle Funktion deutlich. So hatten 17 Studienteilnehmer (mehr als jeder zweite!) zu Beginn der Studie schwere ErektionsstÜrungen. Bei sieben von ihnen verbesserte sich die Funktion im Verlauf des Jahres und bei vier davon normalisierte sie sich sogar. Sexuelle Beschwerden lassen sich bei ßbergewichtigen Diabetikern also vielfach durch eine Diät deutlich lindern, betonen n die Studienautoren.

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ein biĂ&#x;chen Fett macht glĂźcklich Genuss: Fett aktiviert im Darm einen Nervensignalweg, der GlĂźckszentren im Gehirn

stimuliert. Die Dosis sollte aber im Rahmen bleiben. „ Fett hält warm und macht neuerdings auch glĂźcklich.

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Von Yvonne Motte

raurig? Dann kann eine kleine fettige Mahlzeit glßcklicher machen. Denn: Fett aktiviert im Darm einen Nervensignalweg, der Glßckszentren im Gehirn stimuliert. Das zumindest legen Daten einer kleinen Studie von Forschern aus Leuven, London und Manchester nahe. Dass Essen und Gefßhle sich gegenseitig beeinflussen, ist bekannt: Es gibt Menschen, die Frust oder Stress mit Essen bekämpfen, oder solche, die gerne essen, weil sie dann Glßcksgefßhle spßren. Auch die Appetitlosigkeit bei Depressionen ist bekannt. Die belgischen und britischen Wissen-

schaftler wollten nun sichtbar machen, wie - eingeleitet durch Nahrungsreize - Nervensignale aus dem Darm Hirnzentren stimulieren, und wie GefĂźhle etwa durch Fett beeinflusst werden. Dazu nutzten sie funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT). Der Versuchsaufbau war relativ einfach: Mittels klassischer Musik wurden GefĂźhle wie Traurigkeit oder Ausgeglichenheit ausgelĂśst. Forscher nutzen solche MusikstĂźcke, um standardisiert GefĂźhle zu erzeugen. Dazu gehĂśren das Adagio gMoll von Tomaso Albinoni (traurig), Mozarts „Kleine Nachtmusik“ (glĂźcklich) oder Händels „Wassermusik“ (ausgeglichen). Dann wurde geprĂźft, ob und wie eine Kochsalz- und eine Fettsäure-haltige LĂśsung diese GefĂźhle beeinflussten. Dazu kamen zwĂślf gesunde normalgewich-

tig Probanden an vier verschiedenen Tagen nach 12-stßndigem Fasten zur fMRT. Zunächst wurden fMRT-Aufnahmen als Vergleichsgrundlage gemacht.

Traurigkeit wurde per Musik und Bildern erzeugt Dann lauschten die Teilnehmer eine gute halbe Stunde elf MusikstĂźcken der Kategorie traurig oder ausgeglichen. Gleichzeitig wurden ihnen auf einem Monitor Bilder von Menschen mit traurigem oder neutralem Gesichtsausdruck gezeigt. fMRT-Bilder wurden vor, während der Musik- und Infusionszeit und im Anschluss gemacht. AuĂ&#x;erdem wurden HungergefĂźhle und Stimmung abgefragt, die die Probanden mittels eines Pointers auf gezeigten Skalen beantworteten. Ergebnis: Die Fettsäure-LĂśsung reduzierte im Vergleich zur

KochsalzlĂśsung nicht nur das HungergefĂźhl. Sie wirkte auch stimmungsaufhellend. Und zwar dadurch, dass via VagusnervFasern Impulse aus dem Darm Hirnareale stimuliert wurden: etwa im Hypothalamus, Thalamus, Hippocampus, und Cortex cingularis.

Zusammenhänge besser verstehen Diese Studien-Erkenntnisse lieferten eine neurobiologische Erklärung bekannter Phänomene wie Frustessen oder EssstĂśrungen bei Depressionen, so die Forscher. Und kĂśnnten helfen, die Interaktionen zwischen Psyche und Essverhalten besser zu verstehen. Allerdings sollte die Studie nicht als Aufruf zu ĂźbermäĂ&#x;igem Fettkonsum verstanden werden. Denn: Zuviel KĂśrperfett macht unglĂźcklich. n

schokolade schĂźtzt liebhaber vor herz-Kreislauf-Krankheiten Genuss Schokoladen-Liebhaber haben weniger Herzinfarkte und Schlaganfälle - Forscher berichten auf dem HerzkongreĂ&#x; pARIs. Schokoladen-Liebhaber haben weniger Herzkrankheiten und auch weniger Schlaganfälle. Mit diesen Ergebnissen einer Metaanalyse haben britische Forscher auf dem HerzkongreĂ&#x; in Paris erneut die gesunden Eigenschaften der beliebten SĂźĂ&#x;igkeiten demonstriert. Wer viel Schokolade isst, leidet nach einer aktuellen Studie deutlich seltener an Herz- und GefäĂ&#x;erkrankungen. Demnach haben Menschen, die sehr viele Kakaoprodukte naschen, ein um 37 Prozent niedrigeres Risiko fĂźr

Herzinfarkt oder andere HerzKreislauf-Erkrankungen als diejenigen mit einem sehr niedrigen Konsum. Und das Risiko fĂźr einen Schlaganfall liege bei den Schokoladen-Liebhabern um 29 Prozent niedriger, berichtet das Team um Dr. Oscar Franco von der Universität von Cambridge in GroĂ&#x;britannien. Vor hemmungslosem Naschen warnen die Forscher aber dennoch. FĂźr die in Paris beim Europäischen Kardiologenkongress vorgestellte Studie werteten die Wissenschaftler die Daten von 7 Unter-

suchungen mit insgesamt mehr als 114.000 Teilnehmern aus. Diese Arbeiten hatten unter anderem Hinweise darauf geliefert, dass das in Kakao enthaltene Flavonol gesundheitsfÜrderlich sein kÜnnte. Flavonoide sind eine Gruppe von Pflanzenfarbstoffen, die vor allem in Frßchten und Gemßse, aber auch in Rotwein und Tee vorkommen. Sie binden sehr reaktionsfreudige, zellschädigende Stoffe, die freien Radikale. Weitere Studien seien notwendig, um den potenziell po-

sitiven Effekt des Schokoladen-Konsums eindeutig zu bestätigen, betonen die Experten. Nicht untersucht wurde beispielsweise, ob der Effekt nur bei bestimmten Schokoladen-Sorten auftritt. Zudem sei normale Schokolade sehr kalorienreich. „Exzessiver Konsum wird wahrscheinlich zu einer Gewichtszunahme fĂźhren“, schreiben die Wissenschaftler. Und Ăœbergewicht sei wiederum ein Risikofaktor fĂźr Bluthochdruck, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

im Allgemeinen. Keine Hinweise brachte die Ăœbersichtsarbeit darauf, dass ein hoher Schokoladen-Konsum auch das Risiko fĂźr eine Herzschwäche n senken kann.


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der gesundheitsbote

nächtliche schlafparty erholsam eRholunG: Wer frßher nachts wach wurde, der hat sich nicht zum Weiterschlafen

gezwungen. Er hat eine Pause eingelegt und danach weitergeschlafen.

Wir sollten die Nacht nicht allzu verkrampft eingehen. Eine Schlafpause kann nicht schaden.

re es denn mit einer kleinen Pause? Die muss nicht lila sein. Die kann auch aus einem Pläuschen bestehen, mit anderen Betroffenen. Im Idealfall kann man sich an die Gespräche am nächsten Morgen noch nicht einmal erinnern.

„

von Michael Maicher

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ir kennen es aus verschiedenen Vorabendserien und frĂźher war es nicht ungewĂśhnlich: Die nächtliche „Schlafparty“. Man wacht auf, geht runter in die KĂźche oder auf die Terrasse. Dort trifft man auf die Familie oder die Nachbarn. Statt zu verzagen unterhält man sich. Und setzt die Nachtruhe anschlieĂ&#x;end unbeirrt fort. Unser Alltag sieht heute anders aus: wir prĂźgeln uns selbst in den Schlaf. Es werden am Vorabend Berechnungen angestellt, um 8 Stunden Schlaf sicherzustellen. Ist die passende Uhrzeit erreicht, dann hat gefälligst Schlaf einzutreten. Passiert dies - wie zu erwarten - nicht, so treiben wir ein StĂźndchen Sport: von der linken Seite auf den RĂźcken, dann auf die rechte Sei-

Schlaf ist keine Herausforderung Mal ganz im Ernst, wir sollten unseren Schlaf nicht länger als regelmäĂ&#x;ige Herausforderung betrachten. Vielmehr sollte das Thema Entspannung und erholung eine Rolle spielen. Den Wecker haben wir ja bereits vor zwei Ausgaben aus dem Blickfeld entfernt, um dem nächtlichen Blutdruck Schwankungen zu ersparen. Wenn wir nun schon wach werden und nicht spontan wieder einschlafen, dann darf eine kleine Pause durchaus sein. Ein biĂ&#x;chen frische Luft, ein kleiner Spaziergang durch Wohnung/ Haus oder ein Pläuschen auf der Terrasse. Allemal besser, als zu verkrampfen. Auch aus Schlafphysiologischer Sicht spricht kein Grund gegen eine Pause. Wir wachen sowieso meist Ăśfter n auf. Also, gute Nacht!

„Ich steh‘ sogar nachts auf und hol‘ mir welche“, heiĂ&#x;t es in einem Werbespruch. Ein kleine Pause vom Schlaf kann nicht schaden. te und wieder zurĂźck. Bis unser Kopf aufgibt und uns fĂźrs Sandmännchen freigibt. Das kommt aber oft schon um zwei oder drei Uhr. Viel zu frĂźh also, wenn man kein Bäckerhandwerk ausĂźbt.

Was nun? Ein kleiner Toilettengang und der erneute Versuch den Schlaf zwingend fortzusetzen. Warum eigentlich dieser allnächtliche Wettbewerb, den wir eh meist verlieren? Wie wä-

sUdoKU AuÜsung aus der letzten Ausgabe:

sudoku ist ein Logikrätsel, das Ziel ist es, ein 9x9-Gitter mit den Ziffern 1 bis 9

3 4 6 1 5 8 7 9 2

so zu fĂźllen, dass jede Ziffer in jeder Spalte, in jeder Zeile und in jedem Block (3x3Unterquadrat) genau einmal vorkommt. Das Rätsel wurde von dem Amerikaner Howard Garns erfunden. Erstmals 1979 unter dem Namen NumberPlace in einer Rätselzeitschrift verĂśffentlicht, wurde es erst ab 1986 in Japan populär, wo es auch seinen heutigen Namen Sudoku erhielt. Das linke Rätsel ist von mittlerer Schwierigkeit, das rechts daneben ist etwas leichter. Die AuÜsung gibt‘s in der nächsten Ausgabe.

2 1 7 9 1 2 6 8 4 7 2 9 4 4 3 1 9 6 7 8 3 4 5 8 5 6 9 3

5 8

2 9 1 3 6 7 4 8 5

8 7 5 9 2 4 6 3 1

4 8 5

9 8 2 7 4 1 3 5 6

5 3 7 6 9 2 1 4 8

1 6 4 5 8 3 9 2 7

4 1 3 2 7 5 8 6 9

7 2 9 8 3 6 5 1 4

6 5 8 4 1 9 2 7 3

5 2 3 7 9 6 4 8 1

6 4 1 3 2 8 7 9 5

8 7 9 4 5 1 3 6 2

8 2 6 7

3 5 2 8 6 7 9 1 4

1 6 7 9 3 4 2 5 8

4 9 8 5 1 2 6 7 3

7 3 6 2 8 5 1 4 9

9 8 4 1 7 3 5 2 6

2 1 5 6 4 9 8 3 7

9 5 7 3 8 8

7 3 6 2 4 1 2

1 9

9

3 1 4 2 9 7 6 5 2 8 1

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lachen wirkt Wunder bei schmerzen „ Lachen setzt Endorphine frei und hilft bei Schmerzen. lonDon. Lachen kann nach ei-

ner britischen Studie mĂśglicherweise vor Schmerzen schĂźtzen. Davon gehen Forscher der Universität Oxford nach mehreren Experimenten mit Menschen aus, deren Schmerzempfindlichkeit sie testeten. Das Lachen, vor allem in Gruppen, kĂśnnte Endorphine freisetzen und die Reizschwelle erhĂśhen. Die Teilnehmer mussten sich entweder ein lustiges Video oder eine faktenreiche Dokumentation anschauen, schreiben die Forscher im Fachblatt „Proceedings of the Royal Society B“. In Tests habe ausgiebiges Lachen die Reizschwelle gegenĂźber physischem Schmerz erhĂśht, zum Beispiel wenn eine Manschette zur Blutdruckmessung am Oberarm immer stärker aufgepumpt wurde. Diesen Effekt konnten die Experten bei Zuschauern ernster VorfĂźhrungen nicht feststellen. Dies sei am besten mit der Aktivität von Endorphinen zu erklären.

Lachen aktiviert EndomorphinSystem „Wir vermuten, dass die kĂśrperliche Aktion beim Lachen die Aktivierung des Endorphin-Systems in Gang setzt“, schreiben die Wissenschaftler. Endorphine, mitunter auch als GlĂźckshormone bezeichnet, sollen eine wichtige Rolle bei der Schmerzverarbeitung spielen und dem Organismus bei der Bewältigung von physischem und n psychischem Stress helfen.

Musik hilft gegen tinnitus MĂźnsteR. Ihre Lieblingsmusik soll Tinnitus-Patienten helfen, das lästige Pfeifen im Ohr zu bekämpfen. Das Uniklinikum MĂźnster will auf erste Therapieerfolge aufbauen und sucht nun im MĂźnsterland 300 Patienten fĂźr eine grĂśĂ&#x;ere Untersuchung. Eine im vergangenen Jahr verĂśffentlichte Studie hatte demnach gezeigt, dass die Intensität der Ohrgeräusche durch das Musiktraining im Durchschnitt um 25 Prozent sinkt. n



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