Gesundheitsbote Juli August 2010 - Gesundheitszentrum & Fitnessstudio Vitalis Düsseldorf

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GESUNDHEITSBOTE IHRE REGIONALE GESUNDHEITSZEITUNG

Nr.4 - Juli/August 2010

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LDORF

Allergien

Diabetes

Essen und Trinken

Was tun bei Allergien? Welche Medikamente können helfen? 3

Die richtige Spritztechnik ist bei der Inslunitherapie enorm wichtig! 5

Mediterane Kost kann gegen eine Alzheimer-Demenz vorbeugen 11

In dieser Ausgabe

Kreative: mit Schizophrenen viel gemein Stockholm. Das Dopaminsystem

im Gehirn von Menschen mit einer ausgeprägten kreativen Begabung ähnelt demjenigen von Menschen mit Schizophrenie. Das haben schwedische Forscher herausgefunden. Seite 15

Lebensqualität Die Sonne gehört zum Leben einfach dazu

Lass die Sonne in Dein Herz und auf die Haut!

Schalksmühle. Der Bluttest zur

Früherkennung von Prostata-Krebs schade mehr, als dass er nutze, kritisierte Professor Richard Ablin, der das Verfahren vor 40 Jahren entwickelt hatte, kürzlich in der „New York Times“. Denn erhöhte Werte würden oft eine aufwendige Diagnostik und Therapie nach sich ziehen - völlig unnötig. Seite 2

Der Gesundheitsbote erscheint alle 2 Monate, diesmal mit einer Auflage in Düsseldorf von mindestens 15.000 Exemplaren. Lokalredaktion: Bernd Schranz im Vitalis Gesundheitszentrum, Professor Oehler Straße 7, 40589 Düsseldorf, Telefon 0211 / 791080 düsseldorf@gesundheitsbote.com www.vitalisgesundheitszentrum.de

Studie Neue Studie zeigt Wirkungweise der Akupunktur auf. Rochester. Ist Akupunktur nur

PSA-Tests: Experten streiten sich

Kontakt

Akupunktur hilft bei Schmerzen

Genuss Sonne ist eben unverzichtbare Lebensqualität. Schalksmühle. Die Zahl der

Hautkrebs-Erkrankungen steigt kontinuierlich an. Die

Zahl der Selbstmordfälle nach den SchlechtwetterEpisoden auch. Allenthalben wird vor dem Risikofaktor Sonnenstrahlung gewarnt, so dass jeder nur noch mit schlechtestem Gewissen in der Sonne brutzeln dürf-

te. Doch ohne Sonne ist alles sinnlos, gebe es keinen Strandurlaub, keine Bikinis. Sonne ist eben Leben. Allerdings müssen manche nur ein bißchen an der Dosis schrauben. Ab einer gewissen Menge ist alles Gift. Seite 12 und 13

Placebo oder wirkt sie darüber hinaus? Seit Langem läuft hier eine Debatte, nicht nur ideologisch, sondern auch wissenschaftlich. Schließlich hat eine Reihe von Studien ergeben: Es ist egal, wo genadelt wird, die Wirkung ist die Gleiche. Ob die Nadeln nach TCM in sogenannte Meridiane gesetzt werden oder nicht - der Schmerz wird gleichermaßen reduziert. Eine Erklärung lautete damals: Die Nadeln setzen entzündungshemmende Stoffe frei. Die Ergebnisse einer Studie auf molekularer Ebene unterstützen jetzt die These der freigesetzten Entzündungshemmer. Denn in Versuchen mit Mäusen wurde belegt: Durch das Nadeln wird vermehrt Adenosin freigesetzt, was schmerzlindernd wirkt. Und wichtig scheint dabei auch das Drehen der Nadeln zu sein.

Alle zwei Monate n eu

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Auftakt

Kalte Getränke kühlen den Körper nicht Wer beim Joggen kalte Getränke zu sich nimmt, steigert eher noch die Körpertemperatur

VON MICHAEL MAICHER, CHEFREDAKTEUR

Lebensqualität ist auch gesund! Kaum ist der harte Winter vorbei, und es fühlt sich so an, als wäre er wirklich noch nicht weit weg, kommen schon die ersten warnenden Stimmen, die uns vor Hautkrebs und Sonnenbrand schützen wollen. Ausgerechnet die Norweger haben aber im vergangenen Jahr eine Analyse veröffentlicht, wonach die Sonne zu meiden schädlicher sei, als in der Sonne zu liegen. Sonne ist schließlich leben. Menschen mit gutem Wetter leben länger - und besser. Wir brauchen die Sonne, um Vitamin D zu bilden, dass für unseren Knochenstoffwechsel von enormer Bedeutung ist. Doch wie es immer so ist, wird viel diskutiert und gewarnt. Wir lassen uns aber die Sonne nicht vermiesen. Schlechtes Wetter macht schließlich depressiv und bei Depressionen steigt wieder die Herzinfarktrate deutlich. Wie so oft sind die Ratschläge für das richtige Sonnenbaden, ob mit oder ohne Schutz, ganz einfach. Hören Sie doch mal auf Ihren Körper! Die Dosis macht bekanntlich das Gift. Das wissen zum Beispiel die BoTox“Schönheiten“ am besten. Wer sich mit britischer Beharrlichkeit in die Sonne legt, der erhöht sicherlich sein Hautkrebsrisiko. Mit Sicherheit wird man aber schlecht schlafen, wenn die Haut richtig verbrannt ist. Einfach mal zwischendurch in den Schatten wechseln. So kriegen Sie die richtige Dosis Sonne und können nachts noch gut schlafen. Ich wünsche Ihnen nun noch viel Spaß mit dieser Ausgabe! Ihr Michael Maicher

GesundheitsBote Verlag: Der Gesundheitsbote Verlags-UG (haftungsbeschränkt), Am Heider Kopf 29, 58339 Breckerfeld Telefon 02338 / 872755 Fax 02338 / 872755 info@gesundheitsbote.com Herausgeber und Chefredakteur: Michael Maicher V.i.S.d.P.: Michael Maicher Kontakt zur Redaktion: 02338 / 872755 redaktion@gesundheitsbote.com Druck: Rheinisch-Bergische Druckerei, Zülpicher Straße 10, 40549 Düsseldorf Erscheinungsweise: alle zwei Monate kostenlos, diesmal mit einer Gesamt-Auflage von 87.000 Exemplaren. ABO: 18,00 Euro für ein Jahr Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Der Gesundheitsbote und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. Alle Anbieter von Beiträgen, Fotos und Illustrationen stimmen der Nutzung in den Ausgaben des Gesundheitsboten im Internet, auf DVD sowie in Datenbanken zu.

Sport ist in der Schwangerschaft möglich Ich bin jetzt im 4.Monat schwanger und mir fehlt mein sportliches Pensum. Muss ich denn pausieren oder kann ich zumindest etwas für meine schwindende Fitness tun? Martina G., Berlin

Ein leichtes Training während der Schwangerschaft erhält die Funktionsfähigkeit des Körpers und schadet dem Baby nicht. Wer bereits vor der Schwangerschaft sportlich aktiv war, muss selbst mit größer werdendem Bauch nicht auf das gewohnte Fitnessprogramm verzichten. Von Sportmedizinern empfohlen wird ein leichtes Aus-

dauertraining, wie zum Beispiel Walking, in Kombination mit sanftem Muskeltraining. Achtung: Bei einer Risikoschwangerschaft sollten Sie auf jeden Fall vorher mit Ihrem Gynäkologen sprechen.

Kalte Getränke kühlen den Körper nicht Ist es eigentlich ein Mythos, dass das Trinken von kalten Getränken den Körper, z.B. bei einem Marathon kühlt?

aus dem Körper schwemmen. Auch Wasser ist in der Überdosis Gift.

Regelmäßiges Joggen nützt unseren Gelenken Nordic Walking wird ja als gelenkschonende Sportart propagiert, ist Joggen denn soviel schädlicher für die Gelenke? Ich laufe sehr gerne, aber mit den Stöcken würde mir schnell langweilig. Markus H., Düsseldorf

Ulf M., Bruchsal

Stimmt nicht! Britische Forscher haben bei Messungen festgestellt: Viel Flüssigkeit senkt nicht die Körpertemperatur, im Gegenteil. Der Läufer, der am meisten trank, hatte sogar die höchste Körpertemperatur (41,7 Grad Celsius). Dank körpereigener Klimaanlage (Schwitzen) reguliert unser Organismus auch bei sportlichen Höchstleistungen unsere Körpertemperatur. Vor, während und nach dem Training trinken, aber nicht zu viel, denn das kann wichtige Mineralien

Das Joggen die Gelenke belastet stimmt nicht! Laufen schützt Sie sogar davor, dass sich Ihre Gelenke abnutzen. Durch die Bewegung wird die Gelenkschmiere dünnflüssiger und versorgt den Knorpel besser mit Nährstoffen. Auch die Muskeln, die Sie durch das Laufen aufbauen, entlasten Ihre Gelenke im Alltag. Die Redaktion behält sich Kürzungen von Leserbriefen vor. Ein Anspruch auf eine Veröffentlichung besteht jedoch nicht.

Diskussion des Monats

PSA-Wert ist bei Experten umstritten Der PSA-Wert führe oft zu Überdiagnostik und lässt Betroffene mehr leiden sagen die Einen, weniger Krebstote bei Prostata-Krebs die Anderen Schalksmühle. Der Bluttest zur Früh-

erkennung von Prostata-Krebs schade mehr, als dass er nutze, kritisierte Professor Richard Ablin, der das Verfahren vor 40 Jahren entwickelt hatte, kürzlich in der „New York Times“. Denn erhöhte Werte würden oft eine aufwendige Diagnostik und Therapie nach sich ziehen - völlig unnötig, weil die dabei entdeckten Tumoren häufig nicht lebensbedrohlich seien. Seine Befürchtung untermauerte der Pathologe an der Universität Arizona mit einer Studie, die nach sechs Jahren keine verringerten Sterberaten für getestete Teilnehmer ergab. Die Studie weise methodische Mängel auf, widersprechen die Deutsche Gesellschaft für Urologie, die Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie und die Deutsche Krebsgesellschaft. So hätten wenig Männer mit hohem PSA-Wert teilgenommen und die Studienteilnehmer in der Kontrollgruppe selbstständig ihre PSA-Spiegel gemessen, sodass ein mehr oder weniger intensives Screening bei Niedrigrisikogruppen verglichen wurde. Dagegen war in einer sorgfältigeren europäischen Studie bei Männern mit regelmäßiger PSABestimmung die Sterberate nach neun

Jahren um ein Fünftel geringer als bei der Vergleichsgruppe ohne Tests. Über 20 bis 30 Jahre betrachtet werde sich die Schere wohl noch weiter öffnen. Gegen den Vorwurf der Übertherapie wenden die Experten ein, dass Behandlung ja nicht zwangsläufig Operation oder Bestrahlung bedeute, sondern auch aktive Überwachung. Tatsächlich sei beim Screening

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Vorwort

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LeserN FRAGE

Genau hinsehen muss nicht immer von Vorteil sein.

doppelt so vielen Männern mit Prostata-Krebs Abwarten empfohlen worden wie den Patienten der Vergleichsgruppe. Auf diese Daten hin hat die Deutsche Gesellschaft für Urologie in ihrer Leitlinie ein generelles Screening zwar nicht empfohlen, jedoch den Wert des PSA-Tests zur Früherkennung betont. Vor 20 Jahren seien Tumoren oder Metastasen erst aufgefallen, wenn sie so groß waren, dass sie ertastet werden konnten oder Symptome verursachten, heute dagegen schon, wenn sie noch auf das Organ beschränkt seien. Die von Ablin angesprochenen Störfaktoren wie Prostata-Entzündung oder Manipulation würden seit Langem berücksichtigt. So raten die Leitlinien, einen erhöhten Wert stets zu kontrollieren. Sowieso sei ein differenziertes Vorgehen üblich. Je älter ein Mann, um so zurückhaltender erfolgten Tests. Beachtet werde auch, mit welcher Geschwindigkeit der PSA-Wert steigt. Weiterhin lege man großen Wert darauf, die Patienten zuvor über die Konsequenzen der Untersuchung aufzuklären. Und es gehe ja nicht nur darum, den Krebstod zu vermeiden, sondern auch langes Siechtum.


Gesundheit und Vorsorge

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Thema Volksepidemie

Allergien quälen immer mehr Menschen Allergien nehmen in Deutschland in der Menge und an Heftigkeit deutlich zu Für leichte Symptome gibt es in jeder Apotheke Hilfe, bei schweren Fällen sind die Kliniken zuständig

B

ei einigen Menschen spielt das Immunsystem verrückt. Statt nur schädliche Krankheitserreger zu bekämpfen, stürzt sich die Immunabwehr auch auf harmlose Fremdlinge wie Blütenpollen, Hausstaub oder bestimmte Nahrungsmittelbestandteile: Der Körper reagiert allergisch. Die Neigung zu allergischen Reaktionen ist möglicherweise angeboren. So entwickeln Menschen, deren Eltern Allergiker sind, deutlich öfter ein gleichermaßen überempfindliches Immunsystem als solche, bei denen keine Allergie in der Familie vorkommt.

Allergische Erkrankungen sind in den westlichen Industrienationen sehr häufig (z.B. leiden 16 Prozent der Deutschen an Heuschnupfen), und die Tendenz ist steigend. Warum Allergien in den Industrienationen zunehmen, ist unbekannt. „Möglicherweise begünstigen sehr hygienische Lebensverhältnisse die Entstehung von Allergien im Kindesalter. Denn in Regionen mit einfacheren hygienischen Standards treten Überempfindlichkeitsreaktionen deutlich seltener auf.“ Darauf weist Dipl.-Med. Ulrich Doerfel, Oberarzt der Kinderklinik am Krankenhaus Mittweida, hin. „Vermutlich können Schmutz und harmlose Keime in der Kindheit das Immunsystem stärken und weniger anfällig für Allergien machen.“ Damit sich eine Allergie entwickelt, muss das Immunsystem mindestens einmal in Kontakt mit der allergieauslösenden Substanz (Allergen) kommen. „Bei dieser ersten Begegnung stuft es die eigentlich harmlose Substanz als fremd und gefährlich ein und startet damit eine Abwehrreaktion, die bei jedem erneutem Kontakt mit der Substanz ausgelöst wird“, erklärt Dr. Joachim Böttiger, Allergologe und Allgemeinarzt am MVZ in Freiberg. Manchmal steigert sich die Heftigkeit der Abwehrreaktion im Lauf der Zeit sogar noch. Unabhängig von der auslösenden Substanz unterscheiden Allergologen vier verschiedene Allergietypen. Soforttyp- und Spättyp-Allergie sind die beiden häufigsten Formen; die übrigen Aller-

gieformen - Zelltoxische Reaktion und Immunkomplex-Reaktion - kommen eher selten vor. Bei einer Soforttyp-Allergie reagiert der Körper unmittelbar nach Kontakt mit dem Allergen mit Überempfindlichkeit. Beispiele dafür sind Allergien auf Pollen, Nahrungsmittel, Insektengift, Schimmelpilze, Tierhaare und Hausstaubmilben. Beim Spättyp setzt die Reaktion nach 24 bis 72 Stunden ein. Auslöser sind meist Chemikalien und Metalle (zum Beispiel Nickel), die nach Hautkontakt Ausschläge hervorrufen. Aber auch Arzneimittel können eine allergische Hautreaktion verursachen. Beispiele für den Spättyp sind Allergien gegen Latex, Chlor, Metalle, Medikamente, Reinigungsmittel und Licht.

Die Suche nach einem Allergie-Auslöser verlangt kriminalistisches Gespür - und ein genaues Diagnoseverfahren. Denn tausenden möglichen Auslösern steht eine Handvoll Symptome gegenüber. Ganz selten ist der Zusammenhang zwischen Allergen und Allergie so klar wie etwa bei einer Insektengiftallergie. Daher ist ein Allergie-Tagebuch sinvoll. „Allergiker tragen darin beispielsweise die Art, Schwere und Dauer der Beschwerden ein, die Tageszeit, zu der sie auftraten, sowie Medikamenteneinnahme, Ernährung, Aktivitäten und Umwelteinflüsse. So fällt es dem Arzt leichter, das auslösende Allergen zu identifizieren“, berich-

Allergischer Schnupfen ist ein häufiges Symptom Meist leiden die Patienten unter einem allergischen Schnupfen, der den Betroffenen das Leben sehr schwer machen kann. Häufig gesellt sich zu diesen Beschwerden auch noch das Tränen der Augen dazu.

tet Dr. Joachim Böttiger vom MVZ Freiberg weiter. Eine Diagnose durchläuft unter Umständen vier Phasen, bis das entsprechende Allergen identifiziert ist: Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese), Hauttests, Labortests, Nachanamnese plus Provokationstest. Zur Akuttherapie von Allergien kommen insbesondere Antihistaminika und Kortisonpräparate zur Anwendung. Sie beseitigen zwar nicht die Ursache, können aber Leben retten.

Zur Diagnostik von Allergien gibt es je nach Beschwerden verschiedene Möglichkeiten: Prick-Test: Bei dem bekanntesten Allergietest gibt man kleine Allergen-Tröpfchen auf den Unterarm. Die Haut wird leicht angeritzt. Rötung und Quaddelbildung an jeweiliger Stelle zeigen an, dass eine Allergie auf das entsprechende Allergen vorliegen könnte. Nachweisen lassen sich Empfindlichkeit gegen Pollen, Milben, Tierhaare und andere. Epikutantest: Durch einen längeren Kontakt von Fremdstoffen mit der Haut können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Eine häufige Variante ist die Allergie gegen Nickel. Für die Diagnosestellung simuliert man dies durch das Aufkleben von Testpflastern auf die Haut für bis zu 72 Stunden. Blutuntersuchung: Allergien vom „Soforttyp“, also gegen Pollen, Milben, Tierhaare, Schim-

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Von Michael Maicher

melpilze oder Nahrungsmittel kann man ergänzend oder alternativ zum Prick-Test auch durch Bestimmung von Antikörpern im Blut, sog. Immunglobulin E (IgE) erkennen. Provokationstest: Ähnlich wie beim Epikutantest wird hier die reale Situation simuliert, nur dass man damit Allergene vom Soforttyp nachweist. Das geht z.B. durch Gabe allergenhaltigen Nasensprays, seltener durch Inhalation des Allergens über die Bronchien. Bei manchen verdächtigten Allergenen weiß man erst dann sicher, dass eine Allergie vorliegt. Denn bei Milben- und Schimmelpilzallergikern etwa sind die Beschwerden oft nicht ganz so typisch wie beim Pollenallergiker. Und Hautoder Bluttest können in die Irre führen. In vielen Fällen vermuten schon Patientin bzw. Patient das richtige Allergen, in anderen Fällen sind ausführliche Untersuchungen nötig. Allergologisch tätige Ärzte helfen hier weiter und können nach entsprechenden Untersuchungen gemeinsam mit Betroffenen die geeignete Behandlungsstrategie finden.

Bei akuten allergischen Symptomen ist die medikamentöse Therapie in der Regel schwierig. Die gängigen antiallergischen Präparate, die es in der Apotheke zu kaufen gibt, helfen nur bei leichten Beschwerden. Für mittelschwere Beschwerden gibt es in der Regel nichts zufriedenstellend wirksames. Cortison-Präparate und intravenöse Medikamente werden nur im allergischen Schock oder bei drohendem Schock angewendet. Die klassischen Präparate sind Medikamente mit den Wirkstoffen Loratadin und Cetirizin. Sie werden einmal täglich eingenommen, am besten am Abend, da sie müde machen. Diese Wirkung ist allen Antihistaminika gleich. Zusätzlich können noch lokale Präparate wie Nasensprays (Antiallergische) und Augentropfen sowie Cremes verwendet werden. Reichen diese Medikamente nicht aus, dann gibt es zunächst nichts weiteres aus der pharmazeutischen Trickkiste. Für eine intravenöse Therapie ist es noch zu früh, die behält sich man sich für den allergischen Schock zurück und der präsentiert sich mit heftigsten Symptomen.


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Rund um die Gesundheit

Forscher machen Akupunktur-Wirkung zum ersten Mal nachvollziehbar Körpereigenes Adenosin wird offenbar bei Stimulation freigesetzt und wirkt so schmerzlindernd Rochester. Körpereigenes Adenosin ist der Grund dafür, warum Akupunktur schmerzlindernd wirkt. Unter der Prozedur wird lokal vermehrt Adenosin ausgeschüttet, das dann an spezifische Rezeptoren bindet. Das haben Dr. Maiken Nedergaard vom Center for Translational Neuromedicine an der University of Rochester, New York, und ihre Kollegen in mehreren Versuchsreihen mit Mäusen herausgefunden. Bekannt ist, dass die mechanische oder elektrische Stimulation sowie Hitze die Freisetzung von ATP und damit von Energie fördern, so Nedergaard in „Nature Neuroscience online“. ATP wird außerhalb der Zelle rasch zu Adenosin abgebaut. Adenosin wiederum wirkt als Schmerzmittel, indem es an spezifische Rezeptoren bindet.

Und genau dies bewirkt offenbar auch die Akupunktur mit Rotation der Nadel alle fünf Minuten für insgesamt 30 Minuten. Bei Mäusen sahen die Neurowissenschaftler unter dieser Prozedur einen starken Konzentrationsanstieg von sogenannten Purinen in unmittelbarer Umgebung der Nadel, wozu auch das Adenosin zählt. Im Mausmodell konnten sowohl entzündliche als auch neuropathische Schmerzreize deutlich gelindert werden. Um sicher zu gehen, dass Adenosin der schmerzlindernde Mediator des Akupunktureffekts ist, hatten Goldman und ihre Kollegen bei einigen Mäusen keine Akupunktur ausgeführt, sondern Adenosin am Schmerzort appliziert - mit demselben Effekt. Mehr noch: Sie waren in der Lage, die schmerzlindernde Wirkung der

Akupunktur von bis zu anderthalb Stunden auf drei bis dreieinhalb Stunden zu verlängern, indem sie den enzymatischen Abbau von Adenosin blockierten. Dazu nutzten sie Deoxycoformycin (Pentostatin), ein Aufbaustoff und Antibiotikum, das zum Beispiel bei Haarzell-Leukämien angewendet wird.

Zudem konnten sie eine direkte zentrale Wirkung von Adenosin im Gehirn ausschließen. Denn Schmerzreize an der gegenüberliegenden Extremität wurden nicht verhindert. Bei Knockout-Mäusen ohne die spezifischen Rezeptoren blieb die Akupunktur wirkungslos. Außerdem ist das regelmäßige Nicht schmerzDrehen der Nadel für haft, sondern den Effekt wichtig, schmerzlindernd wirken die Akusonst bleibt er aus. „Es ist klar, dass punkturnadeln Akupunktur ei- bei Patienten ne ganze Reihe ver- mit chronischen schiedener Mecha- Schmerzen nismen aktivieren kann“, sagte Dr. Josephine P. Briggs, an den National Institutes of Health (NIH) der USA zuständig für Komplementärmedizin, in einem Kommentar auf der Internetseite der Universität. Sie sieht Adenosin als einen neu entdeckten Kofaktor bei der Akupunkturwirkung an, etwa neben zentralen Effekten mit verstärkter Endorphin-Ausschüttung.

Junge Raucher gefährden Knochen Wer früh anfängt zu rauchen, der leidet doppelt so häufig unter Knochenbrüchen Von Michael Maicher Gent. Schlechte Perspektiven für

die Knochen junger Männer, die schon früh rauchen: Die Rate an Knochenbrüchen ist bei ihnen doppelt so hoch wie bei Nichtrauchern. Dass Rauchen nicht nur der Lunge schadet, daran erinnerte kürzlich am Welt-Nichtrauchertag eine aktuelle Studie der Uni Gent in Belgien. Forscher haben dazu bei 677 männlichen Zwillingen im Alter zwischen 25 und 45 Jahren, also im Alter der höchsten Knochenmasse, den Zustand der Knochen untersucht. So wurde die Knochenmineraldichte an Lendenwirbelsäule und Hüfte gemessen. Auch die Dichte des Knochenmarks und die Dichte des äußeren Knochens an Hand- und Sprunggelenk wurden ermit-

telt. Außerdem wurden die jungen Männer nach Frakturen in der Vergangenheit befragt. Dabei stellte sich heraus: 219 Studienteilnehmer (33 Prozent) gaben an, bereits mindestens einen Knochenbruch gehabt zu haben. Davon erlitten 16 Prozent einen Bruch des Handgelenks. Die meisten Brüche ereigneten sich beim Sport.

Bei Rauchern war die Rate der nach Beginn des Rauchens erfolgten Brüche um 81 Prozent höher als bei Nichtrauchern. Die höchste Frakturrate hatten Männer, die bereits mit 16 Jahren oder sogar früher mit dem Rauchen begannen. Sie erlitten nach dem Start des Rauchens doppelt so viele Brüche wie Nichtraucher. Nicht erhöht war die Frakturrate hingegen bei denjenigen Männern, die erst

nach dem 16. Lebensjahr anfingen zu rauchen. Eine Erklärung: Die Knochendichte war bei den Männern, die früh mit dem Rauchen begonnen hatten, deutlich niedriger als bei Nichtrauchern. Möglicherweise werde durch das Rauchen die Aktivität von Sexualsteroiden beeinflusst und dadurch wiederum der Aufbau der Knochenmasse. So haben Raucherinnen in der Prämenopause niedrigere Östrogenspiegel als Nichtraucherinnen.


Thema des Monats

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Thema Diabetes

Insulin muss richtig gespritzt werden Ob und wie gut ein Insulin wirkt, hängt im Alltag auch von der richtigen Spritztechnik ab. Das beginnt schon mit der richtigen Platzierung. Von Michael Maicher FRANKFURT AM MAIN. DiabetesErkrankungen nehmen weltweit zu. Steigt der Blutzucker-Spiegel dauerhaft an, dann drohen erhebliche Folgeschäden. Zum Beispiel ist ein Diabetes mellitus („honigsüsser Durchfluss“) eine der häufigsten Ursachen für ein Nierenversagen, dass durch Dialyse behandelt werden muss. Außerdem ist ein Diabetes auch oft die Ursache für eine Erblindung. Herzinfarkte und Schlaganfälle sowie Amputationen treten bei Diabetikern deutlich öfter auf.

Wird ein Diabetes entdeckt, dann wird er zunächst klassifiziert. Jugendlich erkranken meist am Typ-1-Diabetes, der von Anfang an mit Insulin behandelt werden muss. Beim Typ-2-Diabetiker (früher Alterszucker) kann erst eine Änderung des Lebensstils versucht werden. Hierbei stehen vor allem eine Ernährungsumstellung und Bewegung im Vordergrund. Reicht dies nicht aus oder hält sich die Beisterung beim Patienten in Grenzen, dann werden Medikamente dazu gegeben. Erst wenn

sich auch so der Zucker nicht zufriedenstellend einstellen lässt, wird der Patient mit Insulin behandelt. Insulin ist aber eine Waffe, die Gabe setzt eine gute Schulung des Patienten voraus. Sonst kann die falsch errechnete Insulinmenge schnell zur Unterzuckerung und damit auch zum Tode führen. Nicht nur die richtige Insulinmenge ist wichtige. Auch die Spritztechnik ist von enormer Bedeutung.

Insulin gehört ins Unterhautfettgewebe und nicht in den Muskel, weil es dort zu schnell aufgenommen werden würde, so Barbara Müller vom Schulungszentrum für Diabetes und Ernährungsmedizin in Oberursel. Injektionsorte sind Bauch und Oberschenkel. Bolusinsulin etwa wird in den Bauch gespritzt, da es dort besonders schnell wirkt. Für Basalinsulin, das länger vorhalten soll, eignet sich der Oberschenkel. Der Po dient vor allem jüngeren Patienten, die dafür noch biegsam genug sind, als zusätzliche Region. Die Oberarme benutzt heute keiner mehr.

Sport schützt auch Frauen Toronto. Die Framingham-Studie kam

vor Jahren zu dem Ergebnis, dass körperliche Aktivität das Schlaganfall-Risiko senkt - paradoxerweise aber nur bei Männern. Eine Nachanalyse mit zusätzlichen Daten konnte jetzt den Nutzen auch für Frauen bestätigen. In der Analyse, die jetzt auf einem Neurologen-Kongress in Toronto vorgestellt wurde, haben Forscher aus Boston sowohl die Originaldaten als auch zusätzliche Daten von Nachkommen der ursprünglichen Probanden verwendet. Bei der Beurteilung der körperlichen Aktivität wurde nicht nur der Zeitaufwand dafür berücksichtigt, sondern auch der Energieverbrauch. Über einen Beobachtungszeitraum von zehn Jahren wurden demnach 509 Schlaganfälle in über 103 000 Personenjahren gezählt. Die Schlaganfall-Rate in den beiden Dritteln mit moderater und anspruchsvoller körperlicher Aktivität deutlich geringer als in dem Drittel mit geringer Aktivität. Der Unterschied galt nun für Männer und Frauen gleichermaßen.

Die richtige Spritztechnik ist beim Diabetiker enorm wichtig Insulindosen werden in aller Regel in das Unterhautfettgewebe des Bauches gespritzt. Auch der Oberschenkel kann hierfür hernagezogen werden. Injektionen in den Oberarm sind aber unnötig.

Als nächstes muss die für den Patienten passende Nadellänge ausgesucht werden: Hat er viel Fettgewebe oder eher wenig? Manche brauchen sogar zwei verschiedene Längen. Zum Beispiel eine von 12 mm für den dicken Bauch und eine kürzere für die eher dünnen Oberschenkel, so Müller bei einer Veranstaltung von Novo Nordisk in Frankfurt am Main.

Vor der Insulintherapie aber

Injektionsort und -nadel sollten bei jeder Injektion gewechselt werden. Denn Nadeln wie NovoFine®, die beim Insulinfertigpen FlexPen® eingesetzt werden, sind sensible Einmalprodukte. Zwar erleichtert ein Silikongleitfilm ihr nahezu schmerzfreies Eindringen in die Haut. Aber nach der Nutzung weisen Injektionsnadeln unter dem Mikroskop häufig Widerhaken auf. Werden sie weiter verwendet, dann gestaltet sich die nächste Injektion oft schmerzhaft.

müssen Kinder und erwachsene Patienten zunächst das richtige Injizieren lernen und die Scheu vor der Selbstverletzung überwinden. Dafür trugen in früheren Schulungen Generationen von Apfelsinen-Dummies ihre Haut zu Markte. Müller dagegen übt mit den Patienten heute an Schweinchen-Puppe Lola. Lolas Eignung ist evident: Ihr Bauch ist rund und rosafarben und ihr Gewebe weich und wie geschaffen zur Bildung einer 1a-Hautfalte, in die man Insulin spritzen kann. Damit ist sie schon ziemlich nahe an der Therapierealität. Vor allem aber kommt Lola bei den Patienten gut an, und das erleichtert ihnen das Üben.

Dazu kommt, dass die verbogene Spitze die Fettzellen beim Eindringen in die Haut aufreißt, statt sie auseinander zu drücken. Das anabol wirkende, injizierte Insulin kann dann Fettgewebswucherungen fördern. Aus solchen Bereichen wird Insulin schlechter resorbiert, während es ein paar Zentimeter daneben wieder in normaler Stärke wirkt. Das erschwert die Blutzuckereinstellung. Bei Patienten mit stark schwankenden Blutzuckerwerten sollte man deshalb die Spritzstellen auf Fettgewebswucherungen überprüfen, empfahl Müller auf der Veranstaltung.

Keuchhusten bei Erwachsenen Bei resistentem Husten auch an die Kinderkrankheit denken Von Michael Maicher Nizza. Bei der nächsten Tetanus-Diphtherie-Impfung sollten Erwachsene mit einem Kombiimpfstoff auch gegen Keuchhusten geimpft werden. Keuchhusten ist auch ein Problem in Ländern mit hohen Durchimpfungsraten bei Kleinkindern. Denn der Impfschutz lässt innerhalb von vier bis zwölf Jahren nach. Bei älteren Kindern und Jugendlichen sowie bei Erwachsenen kommt es dann immer wieder zu Erkrankungen. Bei Erwachsenen verläuft Keuchhusten nicht selten unerkannt als therapieresistenter Husten über Wochen bis Monate. Eltern und Geschwister sind somit die Hauptinfektionsquelle für Säuglinge. Diese sind in den ersten beiden Lebensmonaten besonders gefährdet, da die Impfung erst ab der achten Lebenswoche beginnen kann, und ein Nestschutz nach der Geburt nicht besteht. Nach Studiendaten aus Frankreich gehört Keuchhusten „bei Kindern

unter zwei Monaten zu den häufigsten Haupttodesursachen“, hat Dr. Alberto E. Tozzi aus Rom in Italien bei einer Veranstaltung von GSK berichtet. Trotzdem seien bis zum vollendeten ersten Lebensjahr nur etwa zwei Drittel der Kinder geimpft, so Tozzi bei der Veranstaltung während der Jahrestagung der European Society of Pediatric Infectious Diseases (ESPID) in Nizza. Kinderärzte fordern daher, so früh wie möglich und komplett zu impfen: In Deutschland werden ab dem vollendeten 2. bis zum 14. Lebensmonat vier Impfungen empfohlen. Hinzu kommen zwei Auffrischimpfungen im Alter von 5 bis 6 Jahren sowie von 9 bis 17 Jahren. Erwachsenen wird einmalig zu einer Keuchhusten-Impfung geraten. Zudem sollten alle Kontaktpersonen von Neugeborenen geimpft sein. Wer unter einem therapieresistenten Husten leidet, der sollte durchaus auch an Keuchhusten denken und den Arzt darauf ansprechen.

Dicke Statistik Mehr Übergewicht Jeder Zweite ist zu dick Deutschland wird dicker: Mehr als jeder zweite Erwachsene ist 2009 übergewichtig gewesen - bei der letzten Erhebung, vier Jahre zuvor, waren es knapp unter 50 Prozent. Singles galten im vergangenen Jahr hingegen seltener als zu dick, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. 56 Prozent der ledigen Männer und 69 Prozent der ledigen Frauen hatten dem Bericht zufolge Normalgewicht. Hingegen waren fast sieben von zehn verheirateten oder verwitweten Männern zu dick. Auch Witwen (58 Prozent) und Ehefrauen (46 Prozent) waren häufiger übergewichtig als ledige Frauen. Bei denen war es jede Vierte. Deutliche Unterschiede gibt es beim Alter: Etwa drei Viertel der 70- bis 74-jährigen Männer und knapp zwei Drittel der Frauen in diesem Alter galten als übergewichtig. Die Statistiker haben Daten aus dem Mikrozensus 2009 ausgewertet. Übergewicht wurde nach dem Body-Mass-Index (BMI) bestimmt, der aus Körpergewicht und Größe ermittelt wird.


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Einfach gesund

Nachrichten Pollen-Allergie WM nicht in Gefahr

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Berlin. Pollenallergiker unter den Fußballspielern und WM-Fans in Südafrika bekommen höchstens Fußballfieber, aber kein Heuschnupfen, teilte die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) mit. „Für Pollenallergiker ist Südafrika zur WM-Zeit ein idealer Aufenthaltsort“, sagte Professor Torsten Zuberbier. Auf der Südhalbkugel ist derzeit Winter, in Südafrika bei milden 20 Grad. In diesen Monaten flögen kaum Pollen, und zudem beruhige das feuchte Meerklima die Atemwege.

Drogen gestreckt Wurmmittel im Kokain

Vorsorge Hautkrebsfrüherkennung Frankfurt. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 140 000 Menschen an Hautkrebs. Weil die Früherkennung beim Hautkrebs wichtig ist, rät das Infozentrum für Prävention und Früherkennung (IPF) allen gesetzlich Versicherten ab 35 Jahren, die Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs zu nutzen.

Übergewicht Bewegungsmangel Schuld London. Dass Kinder immer dicker werden, liegt wohl nicht daran, dass sie mehr essen, sondern sich weniger bewegen. Das deuten zwei große britische Studien bei 10- bis 15-Jährigen an. Das Durchschnittsgewicht war 1997 je nach Altersstufe um zwei bis dreieinhalb Kilo höher als 1983, gleichzeitig war die Energieaufnahme um sieben Prozent gesunken, der Konsum von Zucker blieb weitgehend konstant.

Lippenherpes Unser Tipp! Patienten mit blühendem Lippenherpes brauchen besondere Hygienetipps. So lässt sich vermeiden, dass möglicherweise auch die Augen durch eine Herpes-Keratitis in Mitleidenschaft gezogen werden. Kontaktlinsenträger sollten zum Beispiel vor dem Berühren der Linsen immer gründlich die Hände waschen und sie mit einem frischen, unbenutzten Handtuch abtrocknen. Generell sollten sich Patienten mit Herpes labialis nicht mit den Fingern ins Auge fassen und getrennte Handtücher für Augen- und Lippenbereich benutzen.

Weniger Schmerzen mit elektronischem Berater Computerprogramm überprüft ausreichende Schmerzmittel-Behandlung bei Tumorpatienten - Patienten haben weniger Schmerzen Von Michael Maicher Heidelberg. Der von Heidelberger Wissenschaftlern entwickelte elektronische Schmerzmittelberater AiDPainCare unterstützt die Optimierung der Schmerztherapie bei Krebs. Der elektronische Schmerzmittelberater AiDPainCare verhilft zu einer Optimierung der Schmerztherapie bei Tumorpatienten. Wird das Computersystem mit der Beratung durch einen auf dem Gebiet der Tumorschmerztherapie versierten Klinischen Pharmazeuten kombiniert, kommt es seltener zu Abweichungen von den internationalen Leitlinien für die Schmerztherapie und zu einem häufigeren Einsatz von ergänzenden Mitteln wie Antidepressiva oder Kortison zur Unterstützung des Therapieerfolgs. Dies hat eine Studie an der Uni Heidelberg ergeben. Erfreulicher Effekt für Patienten: Sie gaben an, weniger Schmerzen zu haben.

sierungsfehler, unerwünschte Wirkungen und Wechselwirkungen von Arzneimitteln und Doppelverschreibungen vermeiden.

Die Heidelberger Wissenschaftler wollten in der Studie wissen, ob sich die häufig ineffektive Schmerztherapie bei Krebspatienten - nach Literaturangaben ist das in 40 bis 75 Prozent der Fall - mit elektronischer Hilfe anhand des Computerized Clinical Decision Support Systems (CDSS) plus persönlicher Beratung durch einen Experten verbessern lässt. Wie die Forscher in der Studie festgestellt haben, waren bei den extern zuvor behandelten Patienten Unterdosierungen viermal so häufig wie Überdosierungen, ergänzende Mittel wurden nicht ausreichend verabreicht.

In die prospektive kontrollierte Studie wurden 100 Tumorpatienten mit unterschiedlichen Krebsarten aufgenommen, die auf den Stationen der Heidelberger Universitätsklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie stationär eine Schmerztherapie erhielten. Das Computersystem wurde in Anlehnung an den elektronischen Arzneimittelratgeber AiDKlinik für die Schmerztherapie modifiziert. AiDKlinik wurde von Klinischen Pharmakologen und Pharmazeuten am Uni-Klinikum Heidelberg entwickelt und wird inzwischen bereits an zehn Kliniken erfolgreich genutzt. Mit Hilfe von AiDKlinik lassen sich Do-

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Schalksmühle. Levamisol - ein Mittel aus der Tiermedizin gegen Würmer - wird offenbar immer beliebter bei Kokain-Dealern. So waren bei Untersuchungen 70 Prozent der beschlagnahmten Kokainproben in den USA mit dem Medikament gestreckt - nicht ohne Folgen für die Konsumenten: Das Mittel führt offenbar bei immer mehr Drogensüchtigen zum Absterben von Gewebe, etwa an den Ohrenläppchen sowie zu Gefäßentzündungen.

Bei starken Schmerzen werden Schmerzmittel oft über Infusionen verabreicht.

Vorbild OP: hier findet immer eine optimale Schmerztherapie statt.

Eines der Ergebnisse: In der Studie wurden 85 Prozent der Empfehlungen in der Interventionsgruppe von den behandelnden Ärzten uneingeschränkt übernommen. Der Effekt: Die Zahl der Patienten, die nicht leitliniengerecht behandelt wurden, sank in der Interventionsgruppe von 74 Prozent bei der Klinikaufnahme auf 14 Prozent bei der Entlassung.

Für das computergestützte Beratungsprogramm AiDPainCare wurden die an dem WHO-Stufenschema orientierten schmerztherapeutischen Leitlinien von Dr. Thilo Bertsche, Leiter der Kooperationseinheit Klinische Pharmazie, und von Professor Hubert Bardenheuer, Leiter des Heidelberger Schmerzzentrums, in elektronische Form gebracht. Die behandelnden Ärzte, die für die Nutzung des Programms nicht eigens geschult werden müssen, geben in das interaktive Programm zum Beispiel Schmerzlokalisation und Schmerzart ein. In einem zweiten Fenster finden sie ein ganzes Bündel von zusätzlichen wichtigen Angaben, die für die Schmerztherapie von Bedeutung sind, zum Beispiel das Alter oder Vortherapien. Aus diesen Angaben wird ein Therapieplan mit Dosierungsvorschlägen elektronisch erstellt. In der Studie wurden diese nochmals von einem erfahrenen Klinischen Pharmazeuten auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt, zum Beispiel in welchen Schritten eventuelle Dosissteigerungen bei ergänzende Medikamenten vorzunehmen sind.


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Ärzte verordnen Sport auf Rezept Ärztekammern und Landessportbund schließen sich zur Initiative „Rezept für Bewegung“ zusammen. Bei verschiedenen Erkrankungen zahlt auch die Krankenkasse Initiative informiert. Die Ärzte erhalten einen Rezeptblock, ein Wartezimmerplakat und Informationen. Bei Interesse können sie kostenlos weiteres Informationsmaterial bestellen sowie ein Verzeichnis mit gesundheitsorientierten Sportangeboten in der Region. Ärzte hätten eine wesentliche Bedeutung bei der Vermittlung gesundheitsbewussten Verhaltens, sagt der Präsident der Ärztekammer WestfalenLippe Dr. Theodor Windhorst.

Köln. Niedergelassene Ärzte in NRW sollen ihre Patienten auf Trab bringen. Die Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe haben sich mit dem Landessportbund zur Initiative „Rezept für Bewegung“ zusammengeschlossen. Das Konzept „Rezept für Bewegung“ ist bereits in Hessen erfolgreich umgesetzt worden. Ziel der Initiative ist es, der allgemeinen ärztlichen Empfehlung an den Patienten, sich mehr zu bewegen, Nachdruck zu verleihen. Auf einem Formular, das einem Rezept nachempfunden ist, kann der Arzt festhalten, was für eine Art Sport er dem Patienten empfiehlt. Soweit notwendig, kann er dort auch Infos für die Übungsleiter vermerken.

Sport auf Rezept ist allerdings nicht unbekannt: niedergelassene Ärzte können Sport auf Rezept verordnen und die Krankenkasse zahlt. So bleibt es meist nicht bei einem Hinweis für den Patienten, sondern der Therapievorschlag wird auch meist umgesetzt. „Rehasport erfreut sich zunehmender Beliebtheit“, berichtet Bernd Schranz vom

Die Kammern haben jetzt Hausärzte, Orthopäden und Kinder- und Jugendärzte in NRW angeschrieben und sie über die

Düsseldorf Impressum Der FitnessBote Der FitnessBote erscheint jeden Monat im Gesundheitsboten. Verantwortlich für den Inhalt ist Bernd Schranz vom Vitalis Gesundheitszentrum. Sie erreichen ihn unter der Nummer 0211/791080, per Mail an düsseldorf@gesundheitsbote.com oder im Vitalis Gesundheitszentrum, Prof. Oehler Straße in Düsseldorf.

Vitalis Gesundheitszentrum in Düsseldorf. Er hat außerdem einen der größten Rehasportvereine Deutschlands mit aufgebaut. RehavitalisPlus hat mittlerweile rund 300 angeschlossene Trainingsstätten und so schon über 10.000 Menschen zum Sport gebracht. „Sport auf Rezept bringt auch viele ältere Menschen dazu wieder oder überhaupt zum ersten Mal Sport zu treiben“, so Schranz weiter, der Rehasport auch im Vitalis Gesundheitszentrum anbietet.

Infobox

Kostenloses Probetraining Interessenten können unter der Nummer 0211/791080 einen Termin vereinbaren. www.rehavitalisplus.de

Marathon läßt Gefäße verkalken Menschen, die regelmäßig Marathon laufen, haben mehr verkalkte Gefäße als Nichtläufer Atlanta. Bei männlichen Ausdauerath-

leten, die jahrzehntelang Marathonläufe bestritten hatten, fanden USMediziner in einer Studie jetzt mehr verkalkte Plaques in den Herzkranzgefäßen als bei Nicht-Athleten. Eine Gruppe von Kardiologen um Dr. Jonathan Schwartz hat in dieser Studie mithilfe der Computertomographie einen Blick in die Herzkranzgefäße von 25 ambitionierten Langstreckenläufern geworfen, die alle in den ver-

gangenen 25 Jahren mindestens einen Marathonlauf pro Jahr absolviert hatten. Was sie dort sahen, ist einigermaßen überraschend: Im Vergleich zu 23 Nicht-Athleten (Kontrollgruppe) war das Volumen verkalkter Plaques in den Kranzarterien der durchtrainierten Ausdauersportler deutlich größer. Dieser Unterschied passt so garnicht zum sonstigen Gesundheitszustand der Langstreckenläufer. Denn bei Parametern wie Herzfrequenz, Gewicht, BMI

oder Lipidwerten schnitten sie durchweg besser ab als die Kontrollpersonen, wie Schwartz beim Kardiologenkongress der Fachgesellschaft ACC in Atlanta berichtete. Für nicht-verkalkte Plaques ergab sich kein Unterschied. Im Moment kann niemand genau sagen, was diese Ergebnisse bedeuten. Schwartz vermutet, dass der vermehrte Koronarkalk Folge einer durch hohe Ausdauerbelastung hervorgerufenen konstanten Entzündung sein könnte.


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Bewegung gegen Osteoporose Wer gesund bleiben will, der muss auch in Bewegung bleiben - ein Leben lang. Dies konnte jetzt bei Osteoporose-Patienten deutlich gezeigt werden

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örperliche Bewegung, Kalzium und Vitamin D sowie spezifische Osteoporose-Medikamente sind wirksame Maßnahmen zur Vorbeugung von Folgeschäden durch Osteoporose wie beispielsweise Wirbelbrüche. Voraussetzung ist aber, dass die Patienten bei der Stange bleiben. Das lässt sich dadurch erklären, dass durch Muskelarbeit die Knochenneubildung stimuliert wird. „Das Risiko für einen Schenkelhalsbruch kann bereits durch eine Stunde regelmäßiges Gehen deutlich gesenkt werden“, so Professor Peter Michael Jehle aus Wittenberg. Er rät daher älteren Menschen zu regelmäßigem moderatem sportlichen Training. Wer nur in der Jugend Sport mache, aber später nicht mehr, könne nicht mit einem nachhaltigen Effekt auf die Knochen bis ins Alter rechnen, sagt auch Professor Johannes Pfeilschifter aus Essen. In der neuen Leitlinie zu Osteoporose wird auch eine gute Versorgung mit Kalzium und Vitamin D zur Vorbeugung von Knochenbrüchen empfohlen. Die Gesamtkalziumzufuhr sollte etwa 1000 mg täglich betragen, aber 1500 mg nicht überschrei-

Sport schützt vor Schlaganfall Toronto. Die Framingham-Studie kam

vor Jahren zu dem Ergebnis, dass körperliche Aktivität das Schlaganfall-Risiko senkt - paradoxerweise aber nur bei Männern. Eine Nachanalyse mit zusätzlichen Daten konnte jetzt den Nutzen auch für Frauen bestätigen. In der Analyse, die jetzt auf dem Kongress der US-Neurologengesellschaft AAN in Toronto vorgestellt wurde, haben Forscher um Professor Aleksandra Pikula aus Boston sowohl die Originaldaten als auch zusätzliche Daten von Nachkommen der ursprünglichen Studiengruppe verwendet. Bei der Beurteilung der körperlichen Aktivität wurde nicht nur der Zeitaufwand dafür berücksichtigt, sondern auch der Energieverbrauch. Über einen Beobachtungszeitraum von zehn Jahren wurden demnach 509 Schlaganfälle in über 103 000 Personenjahren gezählt. Die SchlaganfallRate in den beiden Gruppen mit moderater und anspruchsvoller körperlicher Aktivität war 36 und 37 Prozent geringer als in dem Drittel mit geringer Aktivität. Der Unterschied galt nun für Männer und Frauen gleichermaßen.

ten. Das gelingt etwa durch den Verzehr von zwei Scheiben Käse und einem Glas Milch. Kann der Kalziumbedarf nicht über die Nahrung deckt werden, wird zu Nahrungsergänzungsmitteln geraten.

Auch ein Vitamin-D-Mangel ist nach Angaben des Internisten einfach zu beheben. Ein schwerer Vitamin-D-Mangel lässt sich meist durch eine mindestens 30-minütige tägliche Sonnenlichtexposition von Gesicht und Armen vermeiden. Bei geringeren Expositionszeiten sollte ein medikamentöser Ersatz mit 800 bis 2000 Einheiten Vitamin D3 täglich oder einer äquivalenten Dosis mehrwöchentlich erwogen werden. Ein Vitamin-D-Mangel ist ein starker Risikofaktor für Knochenbrüche, da er nicht nur die Kalziumaufnahme im Darm verschlechtert, sondern auch die muskuläre Balance. Für Patienten, die wegen ihres hohen Risikos eine Osteoporose-spezifische Medikation benötigen, stehen mittlerweile viele Mittel zur Verfügung. Zu den Präparaten Kalzium und Vitamin D werden inzwi-

Bewegung, nur ohne Spitzen Projekt soll detaillierte Einblicke in Gelenkbelastungen geben Von Michael Maicher Berlin. Bewegung ist bekanntlich ein

wichtiger Faktor der Gesundheitsvorsorge und vieler Therapien. Ein spezielles Projekt gewährt jetzt eine detaillierte Einsicht in die dabei entstehenden Gelenkbelastungen.

„30 Millionen Deutsche leiden an muskuloskeletalen Erkrankungen“, sagte Professor Georg N. Duda vom Julius Wolff Institut Berlin beim Osteologie-Kongress. „Auch viele jüngere Menschen sind betroffen“, so der Kongresspräsident. Das hat Gründe, meinte die Kanutin Birgit Fischer, erfolgreichste deutsche Olympionikin: „Bei unseren Kindern stimmt der Ausgleich zwischen körperlicher Be- und Entlastung nicht mehr.“ Aber auch alle diejenigen, die in der Jugend sportlich aktiv waren, können sich darauf nicht ausruhen: „Nach zehn Jahren ist das Fitnesspolster aufgebraucht“, gab Dr. Sabine Bau, OlympiaFlorettfechterin und Orthopädin, zu

bedenken. Sie empfahl lebenslang „mindestens dreimal wöchentlich eine halbe bis dreiviertel Stunde Bewegung - ohne Spitzenbelastungen.“ Wie aber können Sportwillige mit vorgeschädigten Gelenken ermitteln, welche Belastungen bei verschiedenen Sportarten auftreten? Darauf gibt ein Forschungsprojekt Antwort, das von Professor Georg Bergmann vom Julius Wolff Institut Berlin und einem seiner Patienten beim Kongress vorgestellt wurde: „Wir haben eine speziell entwickelte Mikro-Telemetrie in Gelenkimplantate von Patienten eingebaut“, so Bergmann. „Damit können wir die Gelenkbelastung im Hüft-, Knie- oder Schultergelenk und in der Wirbelsäule langfristig messen.“

Die in dem Projekt gewonnenen Ergebnisse werden in einer allgemein zugänglichen Datenbank erfasst. „Die Daten sind auch auf Menschen ohne Gelenkimplantate übertragbar“, so Bergmann. Auf die Ergebnisse darf man sicherlich gespannt sein.

schen sogenannte Bisphosphonate gegeben, die lediglich einmal in der Woche eingenommen werden müssen. Ihre Wirksamkeit im Hinblick auf das Vorbeugen von Knochenbrüchen ist sehr gut belegt. Bei den Bisphosphonaten gibt es auch Präparate zur täglichen oder monatlichen Einnahme sowie zur nur dreimonatlichen oder einmal jährlichen intravenösen Therapie. Letzteres hat erhebliche Vorteile bei älteren Menschen, die vergesslich sind. So kann die Therapietreue der betroffenen Patienten deutlich verbessert werden.

Die wichtigste Basis bei einer Osteoporose und zur Vorbeugung einer Osteoporose bleibt aber die sportliche Bewegung. Ohne Bewegung kann eine Osteoporose nie wirklich zufriedenstellend behandelt werden. Hier kann ein Krafttraining sehr hilfreich sein, denn durch die Belastung wird der Knochen wieder stabilisiert. Dieses Problem kennen beispielsweise die Astronauten, denn im Weltraum herrscht keine Anziehungskraft. So wird der Knochen nicht belastet und eine Osteoporose droht.

Sport vertreibt die Angst Athens. Ob KHK, Krebs oder Rheuma

- oft werden chronische Krankheiten von Ängsten begleitet. Diese lassen sich mit Aerobic, Nordic Walking oder Krafttraining gut vertreiben. Etwas Sport hat in Studien bereits schon die Gedächtnisleistung chronisch Kranker verbessert und die Müdigkeit gelindert. Jetzt liefern US-Ärzte noch einen weiteren Grund für mehr Bewegung: Auch Ängste verschwinden. Das könnte sowohl die Lebensqualität steigern als auch das Durchhaltevermögen für die jeweilige Therapie verbessern, vermutet ein Team um Dr. Matthew Herring aus Athens in Georgia. Die Forscher hatten 40 Studien mit insgesamt knapp 3000 chronisch Kranken ausgewertet, in denen die Effekte von körperlichem Training wie Aerobic, Nordic Walking oder Gewichtheben unter anderem auch auf Ängste geprüft wurden. In 66 von 75 einzelnen Auswertungen - das sind knapp 90 Prozent - gingen bei regelmäßigem Training Angstzustände und Nervosität deutlich stärker zurück als in den nicht trainierenden Kontrollgruppen.


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Essen und Trinken

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Schützt vor Alzheimer: die mediterane Kost mit Fisch, Nüssen und viel Obst.

Alzheimer-Diät: Fisch, Nüsse und Co. Eine gesunde Ernährung scheint einer Alzheimer-Erkrankung vorbeugen zu können. Wer über die Nahrung viele ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E und Folsäure zu sich nimmt, erkrankt seltener. Von Michael Maicher NEW YORK. Es scheint sie tatsächlich zu

geben, die richtige Diät gegen Alzheimer: Wer über die Nahrung viele ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E und Folsäure zu sich nimmt, erkrankt seltener. Ältere Menschen, die sich strikt an eine mediterrane Diät mit viel Fisch, viel Obst und Gemüse, aber wenig Rindund Schweinefleisch halten, erkranken zu 40 Prozent seltener an Alzheimer als Menschen, die viel rotes Fleisch aber wenig Grünzeug konsumieren.

Das haben US-Forscher aus New York schon vor einigen Jahren herausgefunden. Nun wollte das Team

um Dr. Nikolaos Scarmeas wissen, ob auch andere Diäten der Erkrankung vorbeugen und ob es möglicherweise an einzelnen Nahrungsbestandteilen liegt, wenn bestimmte Diäten mit einem niedrigeren Alzheimerrisiko einhergehen.

Dazu haben die Forscher Daten von zwei großen medizinischen Studien analysiert, in denen knapp 2150 ältere Menschen alle eineinhalb Jahre einen Fragebogen mit 60 Fragen zu ihrer Ernährung ausfüllten. Aus diesen Angaben ließen sich Rückschlüsse über die genaue Zusammensetzung ihrer Nahrung ziehen. Insgesamt erkrankten in den jeweils vier Jahre dauernden Studien etwas mehr als zehn

Prozent der Teilnehmer an Alzheimer. Die Forscher suchten nun nach verschiedenen Ernährungsmustern, die in der Zusammensetzung von denjenigen Fettsäure- und Vitaminen variierten, bei denen ein Zusammenhang mit dem Alzheimerrisiko vermutet wird. Dazu zählen gesättigte und ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E, Vitamin B12 und Folsäure.

Von sieben geprüften Ernährungsmustern zeigte jedoch nur eines mit der Alzheimerrate einen Zusammenhang: eine Diät mit hohem Gehalt an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, viel Vitamin E und Folsäure, aber relativ wenig Vitamin B12 und wenig gesättigten Fettsäuren. Teilnehmer mit

Veränderungen lohnen auch nach Infarkt Der Start in ein neues Leben ist auch nach Herzinfarkten und Schlaganfällen lohnenswert Von Michael Maicher Toronto. Offenbar ist es auch nach

einem Schlaganfall nicht zu spät, mit einem gesunden Lebensstil zu beginnen: Wer nach dem Insult viel Obst und Gemüse isst, nicht raucht, moderat Alkohol trinkt und sich möglichst viel bewegt, kann die Gefahr, in den folgenden Jahren zu sterben, um etwa 90 Prozent senken. Dies legen Daten einer repräsentativen US-Querschnittsuntersuchung nahe. Vorgestellt wurden sie jetzt von einer Arbeitsgruppe um Dr. Amytis Towfighi aus Los Angeles auf der Tagung der US-Neurologen in Toronto. Unter den knapp 15300 untersuchten Personen waren auch 406 Menschen mit Schlaganfall in der Vorgeschichte.

Insgesamt wurden Daten über einen Zeitraum von zwölf Jahren erhoben. Dabei wurde geschaut, ob die Teilnehmer viel Obst und Gemüse konsumierten (mindestens fünf Portionen pro Tag), regelmäßig körperlich aktiv waren (mindestens zwölfmal pro Monat), nicht adipös waren, moderat Alkohol konsumierten (entsprechend ein bis zwei Gläschen Wein pro Tag) und nicht rauchten.

Am stärksten war der Nutzen für die Patienten bei einer Kombination verschiedener gesunder Lebensstilfaktoren: Von den Schlaganfallpatienten, die alle genannten Kriterien erfüllten, starben in den zwölf Jahren 90 Prozent weniger als von solchen, bei denen kein einziger Faktor zutraf. Bei

vier von fünf Faktoren war die Sterberate immerhin noch um über 80 Prozent geringer, und bei drei von fünf Faktoren noch über 60 Prozent. Für die einzelnen Lebensstilfaktoren ergab sich nach Berichtigung von statistischen Störfaktoren einen deutlichen Rückgang der Gesamtsterberate um 43 Prozent durch Rauchverzicht und um 34 Prozent durch regelmäßige Bewegung. Das Risiko an einem Herzinfarkt zu versterben war bei regelmäßigem Obst- und Gemüseverzehr sogar um 70 Prozent reduziert - und zwar auch schon in der Gruppe, die täglich nur ein bis vier Portionen Obst und Gemüse aßen. Ähnliche Ergebnisse hatten bereits schon andere Studien bei Schlaganfällen und Herzinfarkten ergeben.

diesem Muster aßen viel Gemüse (vor allem Salat, Kohl, Rettich), viel Obst, Nüsse, Fisch und Geflügel, aber wenig fettreiche Milchprodukte sowie wenig rotes Fleisch, Innereien und Butter. Ihre Alzheimerrate war um 38 Prozent niedriger als bei den Teilnehmern, deren Ernährung am wenigsten dieser Diät entsprach. Und: Ihre Ernährung entsprach weitgehend der Mittelmeerkost mit viel Fisch, Obst und Gemüse aber wenig rotem Fleisch. Die Daten der Forscher zeigen erneut die wichtige Bedeutung einer gesunden, ausgewogenen Ernährung. Offenbar beugt dies nicht nur Herzinfarkten vor, sondern kann auch die Leistungsfähigkeit unseres Gehirn bis ins hohe Alter erhalten.

Nachrichten Gen-Schokolade Nicht gekennzeichnet Hamburg. Die Umweltorganisation Greenpeace hat Schokoriegel mit gentechnisch veränderten Zutaten in deutschen Supermärkten entdeckt. Die aus den USA importierten Produkte seien nicht wie vorgeschrieben gekennzeichnet gewesen, heißt es in einer Mitteilung von Greenpeace. Zwei untersuchte Schokoriegel-Sorten der Firma Nestlé seien mit Gen-Soja beziehungsweise mit Zutaten aus sechs unterschiedlichen Gen-Mais-Sorten hergestellt worden. Der Verkauf von nicht gekennzeichnetem Gen-Food sei in Europa aber strafbar. Man beachte selbstverständlich alle einschlägigen Kennzeichnungsvorschriften, wies Nestlé Deutschland die Vorwürfe umgehend zurück.


12 Querdenker Nachrichten

Gesunde Haut Dauerhafte Gesichtsröte Euskirchen. Die Kampagne „Anhaltende

Gesichtsrötungen - Aktiv gegen Rosacea“ ist gestartet worden. Via Veranstaltungen, Internet und Broschüren werden die Patienten - bundesweit vier Millionen - informiert und ermutigt, den Hautarzt aufzusuchen. Die Rötungen und Entzündungen würden oft nicht als Krankheit erkannt und blieben unbehandelt, teilt der Berufsverband der Deutschen Dermatologen mit. Je früher man aber eine Therapie - etwa mit Cremes, Kapseln oder Laser - beginne, um so leichter ließen sich Folgeschäden verwww.rosacea-info.de meiden.

Gesunder Schlaf Stress im Job stört Berlin. Stress im Job lässt fast die Hälfte der Deutschen nach einer repräsentativen Umfrage schlecht schlafen. 46 Prozent von 1005 Männern und Frauen zwischen 16 und 65 Jahren gaben an, durch beruflichen Stress Schlafschwierigkeiten zu haben. Die Umfrage führte das Forsa-Institut im Auftrag der Skandia Lebensversicherung Anfang Mai durch. Nach dieser Befragung sind Zukunftsängste der zweithäufigste Grund für Schlafprobleme (35 Prozent), gefolgt von privaten Sorgen (28 Prozent), teilte die Versicherung mit.

Besser sehen Kunstlinsen ersetzen Brille Frankfurt/Main. Kunstlinsen können bei

Grauem Star immer öfter eine Brille ersetzen. Moderne Implantate ermöglichen anders als die bisher verbreiteten Intraokularlinsen sowohl Nah- als auch Fernsicht. Positive Ergebnisse lieferte jetzt eine Studie mit etwa 200 Probanden, an der auch die Uniklinik Frankfurt/Main teilnahm. „Insgesamt 88 Prozent der Patienten konnten nach der Op vollständig auf eine Brille verzichten“, so Professor Thomas Kohnen von der Klinik.

Ansichtssache Grippe oder Gerippe? War es ein Hörfehler, die unleserliche Schrift oder doch der originelle Versuch, den Versicherer übers Ohr zu hauen? Versicherungsombudsmann Günter Hirsch musste sich 2009 mit der Beschwerde eines Kunden befassen, der eine Berufsunfähigkeitszusatzversicherung abgeschlossen hatte. Als der Mann berufsunfähig wurde, weigerte sich das Unternehmen zu zahlen. Der Versicherte hatte bei den Gesundheitsfragen als Vorerkrankung lediglich zwei Grippeerkrankungen angegeben, nicht aber seine schweren Knochenerkrankungen. Das bestritt der Kunde. Er behauptete, er habe ausdrücklich auf Beschwerden am „Gerippe“ hingewiesen. Der Vermittler habe das aber missverstanden und „Grippe“ aufgeschrieben. „Dieser Argumentation war kein Erfolg beschieden“, teilte der Ombudsmann jetzt mit.

Sonnenstrahlung ist gesund, nur nicht übertreiben! Sonne ist Leben und hat neben guter Laune auch noch ein paar nette medizinische Wirkungen, die nicht zu verachten sind Von Michael Maicher

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aum ist der schreckliche Winter vorbei, da hagelt es auch schon wieder Veröffentlichungen, welche Schäden die Sonne anrichten kann. Klar, die Sonne wird mit zunehmender Nähe ein immer unsympathischerer Planet, der Leben eigentlich unmöglicht macht. Aber aus 150 Millionen Kilometer Entfernung wirkt sie schon sehr sympathisch. Trotzdem wird gegen sie gehetzt. Immer mehr Hautkrebs-Erkrankungen, besser nicht mehr als 10 Minuten in

der Sonne liegen, sich am besten das ganze Jahr mit Sonnencreme einschmieren. Warum ist die Durchschnittliche Lebenserwartung bei den Briten nicht deutlich niedriger?

Bei den Briten, meint man, heißt es an den spanischen Urlaubsstränden: endlich Sonne! Keine Minute versäumen. Hierzulande liegen die Menschen manchmal schon in Todesangst auf dem Badehandtuch. Hautkrebs droht. Selbstverständlich steigt die Zahl der Hautkrebs-Erkrankungen. Es wird ja auch verstärkt gesucht. Das

macht Sinn, die ganzen Warnungen wirken indes teilweise erheblich übertrieben. Viel zu oft wird auch vergessen, dass Lebensqualität auch gesund ist. Und Sonne ist einfach Lebensqualität. Warum sonst gibt es in Südeuropa weniger Herzinfarkte? Nur wegen der mediteranen Kost? Oder spielt das Wetter auch eine Rolle?

Die Sonne hat auch viele positive medizinische Wirkungen. Norwegische Forscher errechneten kürzlich, dass das Krankheitsrisiko sogar höher ist, wenn man der Sonne zu oft fernbleibt,

Heino scheitert gegen Krankenversicherung Schlagersänger Heino soll in zwei Jahren 600 Schlaftabletten genommen haben Von Michael Maicher Köln. Der Volksbarde Heino ist mit der Klage gegen einen Versicherer gescheitert. Im Prozess spielten Schlafmittel eine zentrale Rolle. Der Schlagersänger Heino hat im Streit um eine abgesagte Konzerttournee auch das Berufungsverfahren gegen die Kölner Gothaer Versicherung verloren. Das Oberlandesgericht Köln wies den Einspruch von Heinos Konzertveranstalter Kult Musik als unbegründet zurück. Die Vorgeschichte: Heino musste 2007 aufgrund von Herzproblemen eine Tournee absagen. Kult Musik machte darauf für die entstandenen Kosten seine bei der Gothaer abgeschlossene Ausfallversicherung in Hö-

he von drei Millionen Euro geltend. Die sollte einspringen, falls Heino wegen Krankheit nicht auftreten könnte.

Doch die Gothaer dachte nicht daran zu zahlen. Sie ließ sich von Heinos Ärzten die Krankenakten vorlegen und entdeckte, dass der Sänger in zwei Jahren 120 Mal beim Arzt war. Immerhin mehr als einmal pro Woche hatte er seine Hausärztin aufgesucht - wegen Ohrenrauschen, Rückenschmerzen und Bluthochdruck. Zudem hatte sie ihm in dieser Zeit 600 Schlaftabletten verschrieben. Heino habe bei Versicherungsab-

schluss falsche und unvollständige Angaben zu seinem Gesundheitszustand gemacht, begründete der Versicherer die Zahlungsverweigerung. Heino zog vor Gericht und bestritt, dass er jemals Probleme mit dem Herzen gehabt habe. „Ich war nie im Leben krank“, beteuerte er. Als die Richterin ihn nach den 600 Tabletten fragte, sagte er, dass er sie an seine Frau Hannelore oder an Bandmitglieder weitergegeben habe. Die Richterin reagierte ungläubig. „Hannelore ist nicht so einfach“, antwortete Heino. Weitere Rechtsmittel stehen ihm nach diesem Urteil nicht zur Verfügung.


Querdenker als wenn man sie in Maßen genießt. Sonne ist eben auch gesund. Es ist alles eine Frage der Dosis. Überdosiert kann schließlich sogar Wasser tödlich sein.

Um zu zeigen, was die Sonne gesundheitlich bewegen, haben wir einmal ein bißchen nachgeforscht und einige Fakten zusammengestellt. Sonne bedeutet Wärme, Erkältungen sind im Sommer eher selten und wenn, dann doch nur durch den Gebrauch von Klimaanlagen. Die stehen allerdings nicht in der Sonne. Sonne regelt unseren Tag-NachtRhythmus. Bei alten Menschen kann ein Spaziergang an der Sonne den Schlaf verbessern, haben Forscher neulich herausgefunden. Wir alle wissen auch, dass wir bei langen Sonnentagen besser aus dem Bett kommen und fitter bei der Arbeit sind. Auch wenn man gerne lieber in einem Café als am Schreibtisch säße, es arbeitet sich an schönen Tagen doch wesentlich besser.

Sonne läßt unseren Körper Vitamin D produzieren. Das brauchen wir für unseren Calcium-Haushalt. Die Bedeutung einer ausreichenden Vitamin-D-Versorgung wurde lange Zeit unterschätzt. In den vergangenen Jahren häufen sich jedoch Veröffentlichungen in medizinischen und wissenschaftlichen Journalen, die auf die eklatante Minderversorgung mit dem Vitamin, das eigentlich ein Hormon ist, und die Folgen für unsere Gesundheit hinweisen. Epidemiologische Untersuchungen und teilweise auch schon erste Interventionsstudien verweisen auf einen deutlichen Zusammenhang zwischen zu wenig Vitamin D im Blut und einer ständig länger werdenden Liste von Erkrankungen wie Osteoporose, Muskelschwäche, Herzinfarkt, Malignome, Diabetes, Rheuma, Infektanfälligkeit, Depressionen, Morbus Alzheimer, Parkinson-Krankheit und Multiple Sklerose.

Schuld am Mangel ist die moderne Lebensweise überwiegend in Innenräumen. Wir sind schlichtweg zu wenig an der Sonne, um die UV-indizierte endogene Vitamin-D-Synthese in der Haut ausreichend zu stimulieren. Experten empfehlen daher Büromenschen als im Sommer ausreichende Maßnahme, die Mittagspause konsequent auch dazu zu nutzen, um an möglichst vielen Sonnentagen für 10 bis 30 Minuten ins Freie oder auch nur ans offene Fenster zu gehen, um wenigstens Gesicht, Hals und Hände der Sonne auszusetzen.

Wer nun ein paar Minuten in der Sonne verweilen möchte, aber gleichzeitig auch an den Hautschutz denkt, der kann nach einer neuen Studie nun auch mit Rotwein nachhelfen. Für Kardiologen ist Rotwein gut fürs Herz, für Onkologen mindert er das Lungenkrebsrisiko. Nun haben auch Dermatologen diese Polyphenolquelle für sich entdeckt. Falls an feuchtfröhlichen Festen die Sonne scheint, können Rotwein-Freunde den Genuss ihres Lieblingsgetränks mit medizinischen Gründen rechtfertigen: Einer Studie zufolge verleiht es nämlich einen gewissen Schutz vor Hautschäden durch UV-Licht. Voraussetzung ist allerdings, dass der Rotwein genügend Polyphenole enthält. Für grünen und schwarzen Tee sowie Weintrauben, die ebenfalls reich an diesen Antioxidantien sind, lagen bereits Hinweise vor, dass sie UV-bedingte Hautrötungen mildern, die Entstehung und Metastasierung von Melanomen und anderen Hautkrebsarten hemmen, erläutert Professor Matthias Möhrle in einer Publikation. Zusammengefasst darf beim Thema Hautkrebs also auch bildlich nicht zu schwarz gesehen werden. Sonne brauchen wir zum Leben. Nur bei der Dosis müssen manche noch üben. Ab und zu mal in den Schatten, das wird niemandem schaden.

2 6 9 8 8 3 7 5 2 9 6 5 9 7 1 5 6 2 8 1 4 7 1 6 8 3 2 7 4 1 7 5

Es dürfen nur die Zahlen von 1 bis 9 verwendet werden. Das Quadrat muss so ausgefüllt werden, dass jede Ziffer (von 1 bis 9) in jeder Reihe und in jeder Spalte und in jedem kleinen 3x3-Quadrat genau einmal vorkommt.

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Aus der Diskussion Hätte Ballack früher wieder fit sein können? Experten streiten über den Nutzen umstrittener Therapien - Pause war unbedingt nötig Berlin. Können Hyaluronsäure-

Injektionen, Salben und Ultraschalltherapie Michael Ballack rechtzeitig zur WM wieder fit machen? Einige Sportmediziner behaupten das - andere widersprechen dem jedoch energisch. Ein Foul mit schweren Folgen - nach dem Riss des Innenbandes sowie einem Teilriss des vorderen Syndesmosebandes im Sprunggelenk soll der rechte Fuß von Michael Ballack für sechs Wochen ruhiggestellt werden (wir berichteten). In „Bild“ berichten nun Sportärzte, man hätte Ballack mit neuen Therapien noch rechtzeitig zur WM fit bekommen. So behautet Professor Fritz Schardt, langjähriger Arzt des Schwimm-Nationalteams, der Kapitän der Fußballnationalmannschaft hätte mit diversen Salben und therapeutischem Ultraschall durchaus nach zweieinhalb Wochen wieder spielen könnte. Dagegen warnt Professor Axel Ekkernkamp, Ärztlicher Direktor

am Unfallkrankenhaus Berlin, im Gespräch mit der „Ärzte Zeitung“ vor Ferndiagnosen und rät, dem behandelnden Team um Dr. Müller-Wohlfahrt zu vertrauen. Bei Verletzungen, wie sie bei Ballack beschrieben wurden, sei üblicherweise tatsächlich eine fünf- bis sechswöchige Ruhigstellung nötig. „Eine gerissene Syndesmose kriegt man nicht so schnell Thema medizihin“, so Ek- nischer Spekulationen: Michael kernkamp. Heilt der Riss Ballack. Muss nicht aus, aber trotzdem bleibt das pausieren. Band instabil. „Schon um Ballack noch viele Jahre als Weltklasse-Spieler zu erhalten, ist es nötig, dass er das jetzt richtig auskuriert“.

Patienten können ihre Ärzte ab sofort im Netz bewerten AOK sieht bei der Bewertung hohe Sicherheit Beurteilte können kommentieren Berlin. AOK-Versicherte können von Juni an ihre Haus- und Fachärzte bewerten. AOK und das Projekt Weisse Liste geben an diesem Freitag in den Pilotregionen Hamburg und Berlin den Startschuss für ihre neue Online-Arztsuche. Thüringen soll in Kürze folgen. Erste Befragungsergebnisse werden ab Herbst unter aokarztnavi.de und weisse-liste.de veröffentlicht. Die Bewertungen sollen Patienten wie Angehörigen helfen, den geeigneten Arzt zu finden. Der vom Berliner IGES-Institut entwickelte Fragebogen des Portals, in das sich AOK-Versicherte mit ihrer Versichertennummer einloggen können, enthält Fragen zu den Bereichen Praxis und Personal, Arztkommunikation und Behandlung.

Am Ende des Fragenkatalogs werden die Patienten gebeten, ihren Gesamteindruck mitzuteilen. Dabei sollen sie auch angeben, ob

sie den Arzt an Freunde weiterempfehlen würden. Zielgerichtete Diffamierungen seien nicht möglich, betonen die Initiatoren. So könnten Patienten ihren Arzt nicht mehrfach beurteilen. Außerdem seien Mindestmengen an Beurteilungen vorgesehen, um Ausgewogenheit zu garantieren. Auf Freitextfelder, die zu unsachlicher Kri- Patienten bewertik einladen, ten ihre Ärzte und werde ver- die AOK bietet das entsprechende zichtet. Portal auf einer Beurteilte Internetseite. Ärzte hätten die Möglichkeit, die Beurteilungen sichtbar für die Nutzer zu kommentieren oder komplett sperren zu lassen. Dies werde aber auf der Seite vermerkt.


14 Allerlei Der Bote aktuell

Bei Diabetes zählt jeder einzelne Schritt Stuttgart. Die Körperzusammensetzung von Typ 2-Diabetikern verändert sich schon bei moderater Aktivität und nach nur vier Wochen messbar. Das hat J. Gießing aus Landau, in einer Untersuchung an 19 im Schnitt 60-jährigen Typ 2-Diabetikern belegt. Zunächst hatten sie für zwei Wochen mittels Schrittzähler die Schrittzahl pro Tag mit 6000 ermittelt. Nach Motivationsschulung stieg sie um gut 1000 Schritte. Dies ging, wie die Impedanzanalyse ergab, mit einer Zunahme der Muskelmasse um durchschnittlich 0.51 kg einher. Parallel dazu nahm das Körperwasser zu, das Körperfett ab, wobei das Bauch-Fett unverändert blieb. Patienten, die sich sportlich bewegt hatten, profitierten mehr.

Die Erklärung ist hierbei recht einfach: Zucker wird im Körper zur Energiegewinnung herangezogen. Wird er nicht benötigt, dann wird er in der Leber und insbesondere in der Muskulatur gespeichert. Bei Bedarf werden die Speicher angezapft. Der Untrainierte kaann so rund 300 Gramm Glukose speichern. Wird der Zucker nun nicht ausreichend verwertet oder wird zuviel aufgenommen, dann sind die Speicherkapazitäten schnell erschöpft. Der Blutzuckerspiegel steigt mit allen bekannten Folgen. So ist Bewegung immer die wichtigste Therapie bei Diabetes-Erkrankungen.

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Nur wer in Bewegung bleibt, kann die Folgen verhindern

Nach einem Herzinfarkt drohen oft Depressionen. Sie sollten mitbehandelt werden.

Depressionen nach Infarkt Herzinfarktpatienten leiden häufig unter Depressionen. Diese sollten behandelt werden, dann treten seltener Re-Infarkte auf Von Michael Maicher Berlin. Bei Herzinfarktpatienten lohnt es sich besonders, nach Depressionen zu schauen: Denn werden Infarktpatienten adäquat antidepressiv behandelt, lässt sich offenbar das Risiko für Re-Infarkte um bis zu zwei Drittel senken. Auf den Herzinfarkt folgt nicht selten eine Depression: Etwa jeder fünfte Infarktpatient erkrankt in den ersten Wochen nach dem Ereignis, und diese Patienten haben bekanntlich ein deutlich höheres Risiko, in den folgenden Monaten zu sterben, als Infarktpatienten ohne Depression. Auch in Langzeitstudien war die Sterberate bei depressiven Herzinfarktpatienten deutlich erhöht - teilweise doppelt so hoch wie bei nicht de-

pressiven Leidensgenossen. Erklärt wird dies mit der schlechten Therapietreue von Depressiven bei der Einnahme der lebenswichtigen Herz-Kreislauf-Medikamente, aber auch mit erhöhten Werten von Entzündungsparametern. Unklar war jedoch bislang, ob eine antidepressive Therapie am erhöhten Sterberisiko tatsächlich etwas ändern kann. Genau darauf deuten nun die Daten einer aktuellen Studie mit knapp 240 Patienten nach einem Innenschicht-Infarkt (NSTEMI).

Von diesen Patienten waren 80 nicht depressiv und dienten als Kontrollgruppe, die übrigen 160 Patienten - alle mit schweren Depressionen - erhielten entweder eine intensive antidepressive Betreuung mit Psychotherapie und/ oder Arzneien. Zudem wurden sie von

Psychologen, Sozialarbeitern und Psychiatern regelmäßig betreut. Die anderen 80 depressiven Patienten sowie deren Ärzte wurden nur darüber informiert, dass depressive Symptome vorliegen. Die Ergebnisse nach drei Monaten: Mit intensiver Betreuung gingen die Depressionen wie erwartet deutlich stärker zurück als ohne. Dies passte auch zur Zahl der Re-Infarkte: So mussten nur drei der Patienten (4 Prozent) mit intensiver antidepressiver Betreuung erneut wegen Herzinfarkten in eine Klinik, ohne Betreuung waren es jedoch zehn (13 Prozent) - also mehr als das Dreifache. Zum Vergleich: Bei den nicht Depressiven waren es fünf (6 Prozent). Trotz der geringen Zahlen - ein Manko der Studie - waren die Unterschiede aber ziemlich deutlich.

Blasenentzündung durch kalten Stein? „Kind, setz‘ Dich nicht auf den kalten Stein, sonst kriegst Du noch eine Blasenentzündung!“ Diesen Satz hat wohl fast jeder schon einmal in seinem Leben gehört. Und jeder meinte danach, schon etwas zu spüren. Ist an dieser mütterlichen Weisheit eigentlich etwas dran? Zunächst einmal unterscheidet sich die Blasenentzündung beim Mann und bei der Frau erstmal deutlich, nicht bei den Beschwerden, sondern bei der Entstehung. Blasenentzündungen entstehen nicht durch Sitzen auf kaltem Untergrund. Dies ist medizinisch nur schwer vorstellbar. Wie kommen die Keime wohl durch unsere Hose und den kalten Popo in die Blase? Durch die Haut? Schwer vor-

stellbar. Keime laufen auch nicht herum. Also bestehen bei dieser Vorstellung schon einmal zwei grundlegende Probleme: erstens, wo kommen die Keime her? Sind Steine etwa infektiös? Zweitens, wie kommen Sie in die Blase? Um es klar zu sagen: Sitzen auf dem kalten Stein macht einen kalten Popo, aber keine Entzündung. Blaseninfektionen sind in der Regel aufsteigende Infektionen, meist durch Kolibakterien verursacht. Sie gelangen über den Darm in die Harnröhre. Oft durch hygienische Fehler begünstigt und daher bei Frauen aam häufigsten anzutreffen. Denn der Darmausgang liegt nur wenige Zentimeter vom Harnröhrenausgang entfernt. Da werden schnell ein paar Keime verschleppt. Anders sieht es hier schon beim Mann aus. Durch den Penis haben hier die Keime einen viel weiteren Weg. Dadurch sind Harnwegsinfekte beim Mann sehr selten. Dies wäre zum Beispiel ein sinnvoller Grund für einen Penisneid bei Frauen.

Dies sieht nicht wirklich gesundheitsschädigend aus: Meditation, vielleicht sogar auf einem kalten Stein. Blaseninfektionen werden so jedenfalls nicht verursacht.


Allerlei

15

Genie und Wahnsinn liegen nicht nur sprichwörtlich nah beisammen.

Kreative: Mit Schizophrenen viel gemein Kreative Menschen haben offenbar mit Schizophrenen einiges gemeinsam - Ursache ist eine niedrigere Rezeptordichte im Zwischenhirn, die einen höheren Gedankenfluss zulässt, fanden Forscher heraus Von Michael Maicher Stockholm. Das Dopaminsystem im Gehirn von Menschen mit einer ausgeprägten kreativen Begabung ähnelt demjenigen von Menschen mit Schizophrenie. Das haben schwedische Forscher herausgefunden. Sie liefern damit eine mögliche Erklärung für den beobachteten Zusammenhang zwischen der psychischen Erkrankung und Kreativität. Eine besonders ausgeprägte kreative Begabung tritt gehäuft in Familien auf, in denen auch die Anlage zu einer psychischen Erkrankung vorhanden ist. Außerdem hat man beobachtet, dass Kreativität mit einem leicht erhöhten Risiko für Schizophrenie assoziiert

ist. Eine mögliche Erklärung dafür ist die Dichte von sogenannten DopaminRezeptoren im Zwischenhirn, schreiben Forscher des Karolinska Instituts in Stockholm in einer aktuellen Publikation.

Für ihre Studie untersuchten die Wissenschaftler die Kreativität und die Rezeptordichte von 13 gesunden Personen. Als Maß für die Kreativität der Studienteilnehmer diente das Abschneiden in psychologischen Tests. In diesen Tests besteht die Aufgabe darin, möglichst viele Lösungen für ein Problem finden. Die so gemessene Fähigkeit der Teilnehmer zum divergenten Denken, eine offene, spielerische und kreative Art, Probleme zu lösen, verglichen die Autoren

Pflegende haben ein erhöhtes Risiko, selbst an Demenz zu erkranken

mit der anhand von Positronen-Emissions-Tomografie (PET) ermittelten Rezeptordichte im Gehirn der Studienteilnehmer. Dabei untersuchten sie solche Hirnareale besonders genau, in denen Abweichungen der Dopamin-Funktion bereits in früheren Studien mit psychotischen Symptomen oder einer genetischen Vorbelastung für Schizophrenie assoziiert waren. Dazu gehört der Thalamus, in dem Nervensignale aus der Peripherie verschaltet und an die Großhirnrinde weitergeleitet werden.

Es zeigte sich, dass die Rezeptordichte im Thalamus bei hochkreativen Probanden niedriger war als bei weniger kreativen. Da man auch bei Menschen mit Schizophrenie eine niedrige Rezeptor-

dichte im Thalamus gefunden hat, sehen die Wissenschaftler hier eine mögliche Ursache für den beobachteten Zusammenhang zwischen Schizophrenie und Kreativität.

„Eine niedrige Rezeptordichte im Thalamus senkt vermutlich die Filterfunktion dieses Hirnareals für Nervensignale und sorgt so für einen erhöhten Informationsfluss durch den Thalamus“, vermutet Fredrik Ullén vom Karolinska Institut. Dieser Mechanismus könnte erklären, warum bestimmte Eigenschaften - etwa ungewöhnliche oder bizarre Assoziationen und Gedankenketten - sowohl bei schizophrenen als auch bei sehr kreativen, aber psychisch gesunden Menschen auftreten.

Das ON LEXIK

Der chronische Stress wird von amerikanischen Forschern als die Hauptursache angesehen. Los Angeles. Menschen, die ihren an

Morbus Alzheimer erkrankten Ehepartner pflegen, haben ein größeres Risiko, selbst an Demenz zu erkranken. Das berichten Ärzte um Dr. Maria Norton von der Utah State University in Logan. Möglicherweise sei erhöhter Stress ein Risikofaktor, so die Wissenschaftler. Das Team hatte 1221 verheiratete Paare im Alter von 65 Jahren und älter über einen Zeitraum von 15 Jahren hinweg beobachtet. Die Studienteilnehmer lebten im ländlichen Norden des US-Bundesstaates Utah.

Während dieser Zeit erkrankten 255 Menschen der Gruppe an Demenz. Dabei zeigte sich: Wenn einer der Ehepartner an Morbus Alzheimer oder an einer ähnlichen Demenzform erkrankte, war das Risiko des pflegenden Partners, ebenfalls an Demenz zu erkranken, um das Sechfache höher. Bei der Analyse der Geschlechter zeigte sich, dass Männer ein höheres Erkrankungsrisiko haben als Frauen. Einen Demenz-Patienten zu pflegen bedeute mehr Stress und persönlicher Verzicht als das Versorgen eines körperlich behinderten Patienten, erklärt Nor-

ton. Zudem sei es bereits eine schwere seelische Belastung, die Persönlichkeit des Lebenspartners schwinden zu sehen. Wie schmerzhaft ein derartiger Verlust ist, beschreibt die Frau des Kulturhistorikers und Schriftstellers Professor Walter Jens, Inge Jens, in ihrem Buch „Unvollständige Erinnerungen“ (2009). Über die Krankheit ihres dementen Mannes heißt es unter anderem „Ich sehe seinem Entschwinden zu“.

„Der chronische und oft starke Stress, der mit der Pflege einhergeht, könnte ein substanzielles Risiko für die Entwicklung von Demenz beim Pflegenden sein“, schreiben die US-Ärzte in ihrer Analyse. Weitere Studien seien nötig, um die Ursachen klar benennen zu können. Der Gedanke ist nur zu verständlich: pflegende Tätigkeiten gehören sicher zu den körperlich und emotionalsten Arbeiten. Man hat eine persönliche Beziehung zum Pflegebedürftigen und stellt meist die eigenen Bedürfnisse hinten an. Urlaub gönnen sich die wenigsten, so dass viele nach mehreren Jahren selbst krank werden.

Mit dem Katheter gegen den Herzinfarkt.

Proximal ist rumpfnah Koronarangiographie heißt die Darstellung der Herzkranzgefäße über einen Herzkatheter. Dabei wird der Katheter über die Leistenarterie oder eine Armarterie eingeführt und bis zum Herzen vorgeschoben. Nun wird ein Kontrastmittel in die Herzkranzgefäße injiziert. Dieses Kontrastmittel ist röntgendicht und kann so auf einem Röntgenschirm sichtbar gemacht werden. Engstellen können so erkannt und bewertet werden.

Proximal bezeichnet in der Medizin die Position nahe des Rumpfes. Der proximale Arm meint zum Beispiel den Oberarm.

Richtung des Handgelenks, der proximale Unterarm bezeichnet die Region in Richtung Ellbogen.

Betablocker sind Wirksubstanzen, die die Betarezeptoren am Herzen blockieren. Sie entlasten das Herz, optimieren die Sauerstoffversorgung und senken den Blutdruck. Betablocker reduzieren auch die Herzfrequenz und können so zum Beispiel beim Vorhofflimmern eingesetzt werden. Der Quick-Wert gibt in Prozent die Gerinnung von einer normalen Gerinnung an (100%). Damit wird ausgesagt, auf wieviel Prozent die persönliche Gerinnung abgefallen ist.

Distal ist das Gegenteil von proximal und bedeutet rumpf-fern. Der distale Arm meint somit den Unterarm, der distale Unterarm ist die Region in

Haben Sie auch einen Fachbegriff, den Sie nicht verstehen? Dann schreiben Sie uns: info@gesundheitsbote.com


16 Zum Abschluss Abschluss

Glasgow/Bristol. Das sprichwörtliche Schöntrinken gibt es nach Erkenntnissen britischer Wissenschaftler tatsächlich - und betrifft beide Geschlechter. Nach ein paar Gläschen fanden heterosexuelle Männer in einer Studie der Universität von Bristol sowohl Frauen als auch Vertreter des eigenen Geschlechts hübscher als vorher. Auch in den Augen von Frauen wurden Vertreter beider Geschlechter attraktiver.

Wie das Magazin „New Scientist“ berichtet, stehen diese Ergebnisse in einem gewissen Widerspruch zu Erkenntnissen eines 2003 von Forschern der Universität Glasgow unternommenen SchöntrinkExperiments. Das Glasgower Team war zu dem Schluss gelangt, dass eine mit steigendem Alkoholpegel positiver werdende Wahrnehmung anderer Menschen sich allein auf das jeweils andere Geschlecht bezieht. Als Ursache der Ergebnisse in Bristol vermutet Teamleiter Marcus Munafò, dass die dortige Versuchsreihe mit 84 Probanden ein kontrolliertes Experiment war, während die Untersuchung in Glasgow in Bars und Cafés stattfand. Sie sei damit eher „konzentriert gewesen auf potenzielle sexuelle Partner in einer Umgebung, die für sexuelle Begegnungen förderlich ist“. Anders als das Glasgower Experiment fand jenes in Bristol in völlig neutraler Umgebung statt. Dabei wurden den männlichen und weiblichen Studenten nach dem Genuss von rund einem viertel Liter Wein oder Saft Fotos von Männern und Frauen zur Bewertung vorgelegt. Die Probanden mit Alkoholkonsum bewerteten Menschen beider Geschlechter als deutlich attraktiver als diejenigen, die Saft tranken.

Foto: Fotolia

Schöntrinken, das gibt es tatsächlich Selten allergisch: Kühe im Kuhstall.

Bakterien gegen Allergien Manche Kuhstallbakterien scheinen einen Schutz vor Allergien zu bieten. Bochumer entwickelt einen „Impfstoff“ Von Michael Maicher München/Bochum. Zwei Bakterien aus Kuhställen scheinen einen gewissen Schutz vor Allergien zu bieten. Sie könnten den Weg zu einer Impfung weisen, die resistenter macht gegen allergische Erkrankungen.

Bei den Bakterien handele es sich um Acinetobacter lwoffii und um das Milchsäurebakterium Lactococcus lactis, wie Professor Erika von Mutius von der Dr. von Haunerschen Kinderklinik in München sagte. Diese Bakterien wurden isoliert, indem Petrischalen mit Nährmedien in Kuhställen aufgestellt wurden. Die Wissenschaftler untersuchten dann, welche der diversen Keime, die in diesen Schalen wuchsen, bei Kindern zu einer Immunantwort führten. Die dahinter stehende Hypothese war, dass

Kontakt zu Kuhstallkeimen in früher Jugend das Immunsystem weniger anfällig macht für Allergien. Dass Kinder mit Kontakt zu Kuhställen weniger Allergien entwickeln als Kinder ohne Kontakt zu Kuhställen sei mittlerweile in 17 unabhängigen Untersuchungen gezeigt worden, so die Expertin bei einer Veranstaltung der Deutschen Allergie-Gesellschaft DGAKI und des Deutschen Grünen Kreuzes.

Am ausgeprägtesten war die Immunantwort der Kinder bei Acinetobacter und Lactococcus. Die Antigene dieser Keime haben die Forscher dann bei Mäusen mit Allergie gegen Hühnereiweiß intranasal injiziert. Und siehe da: Jene Mäuse, die mit den Bakterienantigenen in Kontakt kamen, entwickelten weniger Symptome als jene, die sich ohne bakterielle Hilfe mit dem Hühnereiweiß konfrontiert

sahen. Jetzt sollen weitere Studien folgen, sowohl mit Tieren als auch mit Menschen. Unter anderem wird derzeit untersucht, ob Kinder mit Kuhstallkontakt, die keine Allergien haben, regelmäßig Antikörper gegen die beiden Bakterien aufweisen. „Wir wollen außerdem noch weitere Keime identifizieren, die ähnliche Effekte haben“, so von Mutius. Ganz am Ende könnte irgendwann ein Antigencocktail als Medikament stehen, der z.B. allergiegefährdeten Großstadtkindern in früher Jugend „verimpft“ werden könnte, um so deren Allergierisiko - immerhin 15% - zu senken.

Mittlerweile gibt es mit der Bochumer Firma ProtectImmun auch ein von Wissenschaftlern gegründetes Unternehmen, das sich um die kommerzielle Seite der „Impfstoff“-Entwicklung kümmert.


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