Gesundheitsbote September 2009 - Gesundheitszentrum & Fitnessstudio Vitalis Düsseldorf

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GESUNDHEITSBOTE IHRE REGIONALE GESUNDHEITSZEITUNG

Nr.1/September 2009 gb_dus_01_0909

www.gesundheitsbote.com

KOSTENLOS

Wer den Wecker im Blick hat, der schläft schlecht Einfach Wohlfühlen, Seite 14

Jeder dritte NRWler zu dick Düsseldorf. Jeder dritte NRWler ist zu dick. Einer im Oktober 2005 erhobenen Studie zufolge haben 33,4 Prozent der Einwohner in NordrheinWestfalen zu viel auf den Rippen. Geringer ist die Quote jedoch nur in Hamburg (30,5) und in Berlin (33,2). Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 36,5 Prozent. Seite 2

In dieser Ausgabe Sprechstunde

Sport nach Herzinfarkt Sport ist ein wichtiger Faktor beim Genesen nach einem Herzinfarkt, aber langsam starten. Seite 9 Apotheke

Magenschutz Omeprazol hemmt die Säureproduktion des Magens und gibt ihm Zeit, in Ruhe zu heilen. Seite 10

Redaktion Chefredakteur: Michael Maicher (Arzt) Anschrift: Der Gesundheitsbote, Volmestraße 55, 58579 Schalksmühle

Internet Homepage: www.gesundheitsbote.com Mail: info@gesundheitsbote.com

Sonstiges Der Gesundheitsbote erscheint monatlich kostenlos in Düsseldorf mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren. Auflage Gesamt: 10.000 Stück Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1 vom 01.01.2009. Abonnement: 18 Euro/Jahr

Läufer leben einfach besser und nach einer Studie auch länger Sportlich, Seite 6

Leben Nach einem Infarkt sterben einige Menschen, viele fangen aber erst an zu leben

Herzinfarkt macht glücklich Von Michael Maicher

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ürwahr ein dramatisches Ereignis: der Herzinfarkt. Plötzlich, aus heiterem Himmel trifft einen der Schlag. Die Brust brennt, drückt oder sticht so massiv, dass man kaum Luft bekommt und zum ersten Mal im Leben wirklich Angst, ja sogar Todesangst bekommt. Mit den Fortschritten der Medizin, insbesondere mit der Entwicklung der Herzkatheters, überleben immer mehr Menschen allerdings einen solchen Infarkt. Wenn man frühzeitig handelt, dann kann ein Infarkt sogar noch abgewendet werden, ebenfalls dank des Herzkatheters. Jedoch ist ein überlebter Infakt mehr als nur „Glück gehabt“. Er ist vielmehr für die Patienten eine sehr unsanfte Bruchlandung, ein traumatisches Erlebnis. Wenige Minuten zuvor war man schließlich noch unsterblich. Nun ja, jeder weiß schon, dass er irgendwann einmal sterben muss, aber da denkt man doch mit 35, 50 oder 60 noch nicht dran. Das ändert sich mit einem Angina-Pectoris-Anfall aber schlagartig. Nun ist man sterblich geworden, man weiß den morgendlichen Sonnenaufgang wieder zu schätzen, genießt jeden Augenblick. Viele Herzinfarkte sind zum

Glück zumindest so klein, dass sie den Betroffenen in Zukunft keine Probleme bereiten werden, denn die Herzfunktion bzw. die Herzkraft ist meist kaum oder gar nicht eingeschränkt. So ließe sich das alte Leben ja auch wieder problemlos fortsetzen. Doch jedes Zwicken, Stechen oder Drücken macht Herzinfarktpatienten auf lange Sicht nervös, auch wenn in den allermeisten Fällen etwas völlig harmloses dahintersteckt. Unser Gewissen ist nun allgegenwärtig. Lebenszeit verschwenden kommt nun nicht mehr infrage. Geniessen ist angesagt. In einer Rehaklinik werden die Patienten jetzt wieder in

Schlägt das Herz wieder in geordneten Bahnen, dann wird erst einmal das Leben radikal umgeFoto: Fotolia krempelt.

ein normales Leben zurückgeführt. Hier treibt man unter Aufsicht Sport und stellt meist fest, dass auch wenn man sich auspowert, das Herz problemlos mitspielt. Sport macht plötzlich Spaß, das Sofa verkommt zum Feind, Chips und Pommes werden nur noch selten genossen. Wie kleine Kinder haben erwachsene Menschen wieder Spaß an der Bewegung. Man muss es nur tun, und der Herzinfarkt ist ein guter Anlass, um wieder oder überhaupt mit Joggen, Walken

oder Radfahren anzufangen. Mit der Bewegung kommt die Leistungsfähigkeit zurück. Das Wort „Genuss“ wird wieder in den Sprachgebrauch übernommen und die Couch ist eine wunderschöne Zierde des Wohnzimmers. So provokant sich die Bemerkungen nun anhören, so viel Wahrheit steckt darin. Viele Menschen sind nach einem Herzinfarkt viel glücklicher, als voher. Schließlich gilt Stress als einer der Hauptrisikofaktoren für Herzanfälle und negativer Stress fühlt sich nicht gut an. Erst wenn man mal an seine Grenze gekommen ist, merkt man, was man sich eigentlich tagtäglich bisher angetan hat. So merkt man auch, dass das eigene Leben durchaus wertvoll ist und es sich nicht lohnt, es zu verprassen. Muss aber dafür erst der Herzinfarkt sein? Lassen Sie doch einfach mal den Schlüssel im Haus oder in der Wohnung, gehen nach draussen und die Tür fällt ins Schloss. Den Schrecken, den Sie bekommen, das ist ein echter Angina-Pectoris-Anfall! Zugegeben, er mündet nicht zwangsweise in einen Herzinfarkt und verschwindet schnell wieder, aber es ist Grund genug, das ungesunde Leben schnellstmöglich zu ändern. Mehr auf Seite 10


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Auftakt

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1. Jahrgang Nr. 1, September 2009

DAK Angestellte nehmen Medikamente, um fit am Arbeitsplatz zu sein

Vorwort

Gesundheit mal ganz einfach! Gute Nachrichten für alle Männer! Neueste Studien zeigen, dass das beliebte Steak ein wichtiger Bestandteil für eine gesunde Ernährung ist. Wer sich Eiweißreich ernährt, der hat gute Karten schlank zu bleiben oder schlank zu werden. Lediglich die Bratkartoffeln müssen dafür weichen. So macht gesunde Kost Spaß. Eiweiße sättigen gut und andauernd, Kohlenhydrate fördern den Fettaufbau und hemmen die Fettverbrennung. Gesundheit kann so einfach sein. Auch wer unter Schlafstörungen leidet, braucht oft keine intensive Therapie. Manchmal stört einfach nur der Wecker. Mit der neuen Ausgabe des Gesundheitsboten beginnt wieder die Stunde null. Wir haben ein handlicheres Format gewählt, um das Lesen einfacher zu gestalten. Bei den Themen hoffen wir nach wie vor bissig zu sein und versuchen weiter zu zeigen, dass gesund bleiben gar nicht schwer ist. Die Messlatte wird von uns auch gar nicht hoch gelegt, denn schließlich müssen wir ja auch da durch, wenn wir ein gutes Vorbild abgeben wollen. Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß. Ihr Michael Maicher

Aktuelles

Grippewelle klingt offenbar ab Schalksmühle. Die Schweinegrippe-

Epidemie klingt offenbar ab, zumindest in den Medien. Auch das Robert-Koch-Institut meldet innerhalb von 5 Tagen nur einen Zuwachs von 358 Fällen (Stand 08.09.2009). Insgesamt sind damit rund 17.000 Fälle in Deutschland aufgetreten, davon wurden ca. 13.000 Fälle eingeschleppt. Die allermeisten Fälle sind bisher harmlos verlaufen. Die Panik war wohl umsonst, denn einzelne Todesfälle treten auch bei normalen Erkältungen auf. Das Risiko hierzulande zu erkranken lag bislang bei 0,005%, also 5/100.000.

GesundheitsBote IHRE REGIONALE GESUNDHEITSZEITUNG

Verlag Der Gesundheitsbote Verlags-UG (haftungsbeschränkt), Volmestraße 55, 58579 Schalksmühle Telefon 02355 / 52996-20, Fax 02355 / 52996-22 info@gesundheitsbote.com Herausgeber und Chefredakteur Michael Maicher (V.i.S.d.P.) Stellvertretende Chefredakteurin Natascha Krause Redaktion Uta Pohl (Ärztin), Jürgen Zierer, Dr. Jörg Kittel Druck Rheinisch-Bergische Druckerei, Zülpicher Straße 10, 40549 Düsseldorf Erscheinungsweise monatlich kostenlos mit einer Auflage von 10.000 Exemeplaren Für unverlangt eingesendete Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung.

Doping am Arbeitsplatz Von Michael Maicher

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und zwei Millionen Beschäftigte haben schon einmal zu Arzneien gegriffen, um die eigene Leistungskraft am Arbeitsplatz zu steigern. Das geht aus dem neuen Gesundheitsreport der DAK hervor. Das Arbeitsleben in Deutschland ist für viele Beschäftigte rauer geworden. Wer nicht schnell, flexibel und vor allem hochkonzentriert an sein Tageswerk geht, bekommt Ärger mit Vorgesetzten oder Kollegen. Die Folge: Der Leistungsdruck am Arbeitsplatz wächst - mit ihm die Angst, zu versagen. Immer mehr Beschäftigte greifen deshalb auf Suchtmittel und Tabletten zurück, um so für den täglichen Kick im Büro zu sorgen. Die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK) hat das im Sport schon seit langem heftig diskutierte Thema Doping jetzt auch für die Arbeitswelt näher untersucht. Die DAK befragte dazu mehr als 3000 Arbeitnehmern im Alter von 20 bis 50 Jahren. Die Ergebnisse lassen aufhorchen: Rund zwei Millionen Beschäftige haben schon einmal Pillen geschluckt, um sich am Arbeitplatz möglichst lange fit und wach zu halten. Besonders stark verbreitet ist das Phänomen unter Akademikern. Immerhin jeder fünfte Arbeitnehmer hält die Einnahme von Medikamen-

Was bei den Radsportlern verachtet wird, ist in vielen Büros längst Foto: Fotolia gang und gäbe: Doping.

ten ohne medizinische Erfordernis für vertretbar, um die eigene Leistung im Job zu steigern. Etwa 20 Prozent der Befragten akzeptieren Stimmungsaufheller, um Stress und Konflikte am Arbeitsplatz besser aushalten zu können. Jedem fünften Arbeitnehmer wurden schon einmal leistungssteigernde und stimmungsaufhellende Medikamente ohne jegliche medizinische Notwendigkeit empfohlen. Die Empfehlungen gehen zumeist auf Kollegen, Freunde und Familienmitglieder, aber auch auf behandelnde Ärzte zurück: Jede dritte Empfehlung für

ein aufputschendes Mittel kommt von Ärzten. In ihrem Report hat die DAK die Arzneimitteldaten von Antidepressiva, Mitteln gegen Demenz und ADHS sowie Betablockern analysiert und untersucht, inwieweit die Mittel abweichend von ihrer Zulassung verordnet werden. Dabei wurden Verordnungs- und Diagnosedaten abgeglichen. Die Ergebnisse der Analyse gäben „indirekte Hinweise auf eine mögliche Fehl- und Überversorgung oder Medikamentenmissbrauch“, heißt es im DAK-Report. Am Auffälligsten sei die nicht bestimmungsgemäs-

se Verordnung des Wirkstoffes Piracetam gewesen. Dieses Mittel ist unter anderem zur Behandlung von Patienten mit hirnorganisch bedingten Leistungsstörungen, etwa Demenzen, zugelassen. Nur 2,7 Prozent aller DAK-Versicherten, denen Piracetam verordnet wurde, wiesen diese Diagnose überhaupt auf. Bei knapp 15 Prozent der Versicherten erfolgte die Piracetam-Verordnung ganz ohne Diagnose. Auch beim Wirkstoff Methylphenidat, der primär zur Behandlung bei ADHS sowie zur Konzentrationssteigerung eingesetzt wird, ergab der Abgleich von Verordnungs- und Diagnosedaten Auffälligkeiten: Für mehr als ein Viertel der erwerbstätigen DAKVersicherten erfolgte die verordnete Therapie mit Methylphenidat ohne dokumentierte oder nicht bestimmungsgemässe Erkrankung. Ein ähnliches Ergebnis zeigt sich bei dem Narkolepsie-Medikament Modafinil sowie dem Antidepressivum Fuoxetin. DAK-Vorstandschef Professor Herbert Rebscher warnte bei der Vorstellung des Gesundheitsreports davor, derartige Medikamente ohne medizinische Begründung einzunehmen, nur um seine Leistung zu steigern oder „besser drauf zu sein“. „Konzentriert, kreativ, karrierebewusst: Der Wunsch, immer perfekt zu sein, lässt sich auch durch Medikamente nicht erfüllen.“

Untersuchung Deutschlandweit wurden fast 36.000 Menschen untersucht

Studie: Jeder dritte NRWler ist zu dick Jeder dritDüsseldorf. te NRWler ist zu dick. Einer im Oktober 2005 erhobenen Studie zufolge haben 33,4 Prozent der Einwohner zu viel auf den Rippen. Geringer ist die Quote jedoch nur in Hamburg (30,5) und in Berlin (33,2). Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 36,5 Prozent. Trauriger Spitzenreiter ist mit 42,1 Prozent Sachsen-Anhalt. Als Maß galt ein Taillenumfang von mehr als 102 Zentimetern bei Männern und mehr als 88 Zentimetern bei Frauen. Das Bundesforschungsinstitut für Ernährung hatte bereits im Januar eine Studie veröffentlicht, derzufolge zwei Drittel der Männer und rund die Hälfte der Frauen in Deutschland zu dick sind.

Die repräsentative Untersuchung von 35 869 Patienten in 1511 Arztpraxen in ganz Deutschland wurde von Medizinern der Technischen Universität München im «Deutschen Ärzteblatt» (Bd. 105, S. 827ff.) vorgestellt. In NRW beteiligten sich demzufolge 89 Hausärzte mit 2183 Patienten an der Studie. Bei Fettleibigkeit (Adipositas) kam NRW mit 21,6 Prozent ebenfalls deutlich unter dem Bundesdurchschnitt (22,8) ein. Die wenigsten fettleibigen Menschen wurden in Bremen (19,8) gezählt. Als adipös galt in der Studie, wer einen Body-Mass-Index von mehr als 30 erreichte. Der Index berechnet sich aus dem Körpergewicht geteilt

Übergewicht entwickelt sich in Deutschland zur Epidemie, NRW bleibt da leider auch nicht ausFoto: Fotolia sen vor.

durch das Quadrat der Körpergröße. Allerdings wurde in Nordrhein-Westfalen ein überdurchschnittlich hoher Anteil von Typ-2-DiabetesPatienten bei den Untersuchten konstatiert. Während bundesweit von 100 fettleibigen Patienten jeder Zweite Diabetiker ist, sind es in NRW fast drei Viertel. Auch das Verhältnis der Dicken und der Diabetes-Patienten fällt ungünstig aus. In ganz Deutschland ist fast jeder dritte Dicke auch Diabetiker, in NRW liegt die Quote bei 46 %. Diabetes gilt als teuerste chronische Erkrankung in Deutschland. 2006 gaben die Krankenkassen dafür insgesamt über 18 Milliarden Euro aus.


1. Jahrgang Nr. 1, September 2009

Gesundheit

und

Vorsorge

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Diabetes Amputation bringt auch nicht den gewünschten Erfolg

Untersuchung

Eine Amputation ist oft unnötig

Kaugummi regt den Darm an

Von Michael Maicher Heidelberg. Die Amputation

von Gliedmaßnahmen löst das Fuß-Problem von Diabetikern und auch bei älteren Menschen nicht. Im Gegenteil sei die erste Amputation eines Gliedes oft der Anfang vom Ende. Diese Meinung vertritt Dr. Wolfram Wenz von der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg in der Ärzte-Zeitung. Etwa 36 Prozent der Diabetiker sterben ein Jahr nach der Amputation, rund die Hälfte innerhalb von drei Jahren und etwa 66 Prozent innerhalb von fünf Jahren, hat der leitende Oberarzt vom Bereich Fußdeformitäten berichtet. Bei 50 Prozent der Beinamputierten musste innerhalb der nächsten vier Jahre auch am anderen Bein amputiert werden. Außerdem landen nach Oberschenkelamputationen 50 Prozent dieser Patienten in einem Pflegeheim, bei Unterschenkel-Amputierten sind danach 30 Prozent nicht mehr gehfähig. Von einer Verbesserung oder Erleichterung der Situation dieser Patienten könne man vor diesem Hintergrund also guten Gewissens nicht sprechen. Deshalb müsse man weniger amputieren. Wenz warnte vor allem vor den schon beinahe routinemäßigen Entscheidungen zur Amputation bei Diabetikern. Stattdessen plädierte er für eine verstärkte Therapie

London. Regelmäßiger

Kaugummigenuss regt nach Bauchchirurgischen Eingriffen die Darmtätigkeit offenbar schneller wieder an. Forscher um Sanjay Purkayastha vom St. Mary‘s Hospital in London werteten fünf Studien mit insgesamt 158 Patienten aus. In den Untersuchungen kaute jeweils eine Gruppe von Patienten nach einer Darm-OP dreimal am Tag zuckerfreies Kaugummi - für jeweils 5 bis 45 Minuten.

Darm schneller aktiv

Um Hautschäden an den Füßen zu vermeiden, ist eine gründliche Pflege der Füße nötig.

bei Diabetes mellitus und für Gliedmaßen erhaltende Operationen, wenn schon die Ursachen nicht behoben werden können. Seiner Meinung nach ist die Anzahl von jährlich 62 000 Amputationen in Deutschland, sowohl absolut als auch im Vergleich mit anderen Ländern, viel zu hoch. Hauptverantwortlich für die hohe Amputationsrate ist der Diabetes mellitus, und das mit steigender Tendenz: Im Jahr 2001 wurden in Deutschland 29 000 Diabetiker amputiert, 2003 waren es bereits 40 000. Wenz: „Das bedeutet, dass alle 13 Minuten ein Diabetiker amputiert wird. 50% dieser Amputationen halte ich für vermeidbar!“ Die neuesten

Zahlen dürften der steigenden Tendenz der letzten Jahre entsprechend sicherlich noch höher liegen.

1 Millionen betroffen Die Anzahl der in Deutschland lebenden Diabetiker wird auf sieben bis acht Millionen geschätzt. Davon leidet jeder Dritte an schlecht durchbluteten Beinen. Etwa eine Million Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko für offene Wunden, und etwa 250 000 haben bereits eine offene Fußverletzung. Schwindelerregende Höhen haben inzwischen auch die Behandlungskosten von Diabetikern erreicht, übrigens nicht nur in Deutschland: In den USA ver-

Foto: Fotolia

schlang die Behandlung allein der Patienten mit diabetischem Fuß-Syndrom rund zehn Milliarden Dollar. In Deutschland herrscht laut Wenz „aus reiner Unkenntnis“ vielfach die Meinung vor, dass mit einer Amputation auch die Kosten, die ja im Gesundheitswesen eine wichtige Rolle spielen, minimiert würden. Das jedoch sei ein grundlegender Irrtum. Gerade bei Diabetikern, deren Wunden schlecht verheilten, sei die Anpassung einer Prothese ein dauerhafter Vorgang, der natürlich nicht zum Nulltarif erfolgen könne. Und die Kosten für Prothesen sowie deren Wartung gingen ebenfalls in die Tausende.

Prävention Kohlgemüse beugt offenbar einigen schädigenden Enzymen vor

Rosenkohl schützt offenbar vor Krebs Wien. Der Verzehr von Rosen-

kohl könnte weiße Blutkörperchen vor DNA-Schäden durch krebserregende Stoffe bewahren. Dies sind zum Beispiel auch Substanzen, die sich beim Braten oder Grillen von Fleisch bilden. Mehrere Bevölkerungsstudien deuten auf einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Kohlgemüse und einem verminderten Risiko für einige Krebserkrankungen (Lunge, Magen und Dickdarm) hin. Dies wollten Forscher um Siegfried Knasmüller von der Universität Wien genauer untersuchen und um untersuchte acht gesunde Probanden, die über einen Zeitraum von sechs Tagen täglich 300 Gramm gegarten Rosenkohl verzehrten. Zu Beginn und zum Ende der Studie entnahmen die Wissenschaftler den Probanden Blutproben. Zusätzliche Informationen über die zu-

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grunde liegenden Schutzmechanismen erhielten sie über molekularbiologische Untersuchungen und Zellkulturexperimente.

Geringere Enzymschaden Menschliche Darm-, Leber- und auch Blutzellen enthalten Enzyme, die Fremdstoffe im Organismus chemisch so verändern, dass diese leichter aus dem Körper ausgeschieden werden können. Einige der Fremdstoffe werden durch diese Veränderung jedoch aktiviert, wie zum Beispiel beim Braten und Grillen von Fleisch. Ein wenig reaktives Protein wird durch das kör-

pereigene Enzym also in ein stark reaktives Stoffwechselprodukt umgewandelt und kann so die DNA der Zellen schädigen und Krebs auslösen. „Wir konnten erstmalig zeigen, dass der Verzehr von Rosenkohl Blutzellen veranlasst, entweder weniger schädigende Enzyme zu bilden oder diese Enzyme schneller abzubauen“, erläutert Mitautor Hans-Rudolf Glatt. „Hierdurch entstehen vermutlich weniger hoch-reaktive Stoffwechselprodukte, was den Schutzeffekt erklären könnte.“ Welche Substanzen im Rosenkohl für den Effekt verantwortlich sind, könne man noch nicht sagen, die Forscher arbeiten jedoch daran, diese zu identifizieren. Ebenso sei unbekannt, welche physiologische

Funktion mit der Veränderung des Entgiftungssystems verbunden ist. Eventuell werden natürliche, möglicherweise schädliche Inhaltsstoffe des Kohls besser verdaut.

Wirkung ungeklärt Zukünftig wollen die Forscher klären, warum und wie der Rosenkohlverzehr auch vor dem Angriff oxidativer Substanzen schützt. Bereits bekannte Schutzmechanismen können die Befunde nicht erklären. So blieb nach dem Rosenkohlverzehr die Aktivität von antioxidativen Enzymen unverändert. Auch dürfte der relativ hohe Vitamin C-Gehalt des Rosenkohls nicht der entscheidende Schutzfaktor gewesen sein, da kein Zusammenhang zwischen der Vitamin C-Konzentration im Blut und der Empfindlichkeit der Blutzellen für oxidative Schäden festzustellen war.

Im Vergleich zur Kontrollgruppe setzte die Darmtätigkeit bei den Kaugummi kauenden Patienten um durchschnittlich einen Tag schneller ein. Ein Teil der Studien untersuchte zudem die Aufenthaltsdauer in der Klinik (insgesamt 134 Patienten). Hier zeigte sich, dass Kaugummi Kauen den Aufenthalt im Krankenhaus um mehr als einen Tag verkürzte.

Kauen stimuliert den Darm Das Kauen simuliere offenbar die Nahrungsaufnahme, schreiben die Autoren, und stoße die entsprechenden Mechanismen an: Stimulation des Verdauungssystems, Anregung der Speichelproduktion und Ausschüttung von Hormonen sowie Enzymen.

In aller Kürze Reise

Impfpflaster bei Durchfall Gaithersburg. Für Reisende könnte es bald eine Impfung gegen eine der häufigsten Infektionen in fremden Ländern geben: US-Forscher haben ein Pflaster mit einem Impfstoff gegen toxische Coli-Bakterien entwickelt. Diese Bakterien sind die Hauptursache für den Reisedurchfall.

Impfung

Nur geimpft in den Süden Düsseldorf. Patienten, mit südlichen Urlaubszielen wie Spanien, Frankreich, Italien oder Griechenland, sollten sich gegen Hepatitis A impfen lassen. Das empfiehlt das Centrum für Reisemedizin (CRM). Diese Form der Gelbsucht wird bekanntlich über verunreinigte Nahrung und Trinkwasser übertragen. Häufig seien Muscheln und Krebstiere die Infektionsquelle.


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Thema

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Streit Arzt kann Patienten auch ablehnen

Arzt muss nicht jeden Patienten behandeln Schalksmühle. Entgegen

der Ansicht mancher Kassenvorstände sind Vertragsärzte nicht dazu verpflichtet, alle Menschen, die in die Praxis kommen, zu behandeln. Der Vorstandschef der Kaufmännischen Krankenkasse, Ingo Kailuweit, lehnte sich weit aus dem Fenster, als er sich am Mittwoch gegenüber der Deutschen Nachrichtenagentur dpa zu den angeblich über 1000 Ärzten äußerte, die Patienten nur gegen Vorkasse oder gar nicht behandeln (wir berichteten). „Ein Kassenarzt, der die Behandlung verweigert, schadet damit nicht nur seinem Berufsstand, sondern handelt schlichtweg rechtswidrig“, zitierte dpa Kassenchef Kailuweit. Pauschal rechtswidrig sei jedoch nicht jede abgelehnte Behandlung, stellt Arztrechtler Udo Schieferstein aus Mainz klar. Die Behandlungspflicht, die Vertragsärzte bei GKVVersicherten haben, gehe

nicht soweit, dass wirklich jeder Patient ins Sprechzimmer gebeten werden muss. „Die Grenze ist das, was machbar und im üblichen Rahmen ist“, so Schieferstein. Daraus folgt: Wenn kein Notfall vorliegt und das Wartezimmer so voll ist, dass der Arzt bis in den späten Abend behandeln müsste, kann er einen Versicherten nach Hause oder zu einem Kollegen schicken. Auch ein Arzt brauche schließlich mal Feierabend. Für Ärzte mit Bestellpraxen ist es sogar noch leichter, Versicherte ohne Termin abzulehnen. „Denn die einbestellten Patienten kann man ja nicht beliebig lange warten lassen. Sonst läuft der Arzt Gefahr, dass er sich schadenersatzpflichtig macht und Patienten zum Beispiel Lohnausfall erstatten muss“, warnt Schieferstein. Vertragsärzte, die GKV-Versicherte nur gegen Vorkasse behandeln, handeln in jedem Fall rechtswidrig.

Forschung Kaffee gegen Hautkrebs?

Koffein schützt die Haut vor UV-Schäden US-Forscher haben herausgefunden, wie Koffein die Haut vor den schädlichen Einflüssen der UV-Strahlung schützen kann. Anlass der Untersuchungen war die Beobachtung in mehreren Studien, dass Tee- und Kaffeetrinker eine verringerte Rate an Malignomen der Haut (ohne Melanom) haben als Menschen, die die Getränke eher meiden. Bereits in Tierversuchen konnte belegt werden, dass oral verabreichtes oder topisch aufgetragenes Koffein Schäden durch UV-Strahlen beheben und vor maligne Veränderungen der Haut schützen kann. So werden zum Beispiel UV-geschädigte Keratinozyten durch Apoptose, also durch den programmierten Zelltod beseitigt. US-amerikanische Forscher um Dr. Thimothy P. Heffernan vom Dana-Farber

Boston.

Cancer Institute in Boston haben sich die Keratinozyten der Haut etwas genauer angeschaut, um die Koffein-Effekte aufzuklären. Wie sie in der Zeitschrift „Journal of Investigative Dermatology“ online berichten, unterbricht Koffein offenbar den regulären Zellzyklus an einer bestimmten Stelle. Die Folge ist, das sich die Zelle selbst durch programmierten Zelltod zerstört. Bei Keratinozyten, die nicht mit UV-B-Licht bestrahlt wurden, war das nicht der Fall. Es gibt bereits einen spezifischen Hemmstoff - mit der Forschungsbezeichnung PF610666 - der genau an der untersuchten Stelle im Zellzyklus angreift. Die Forscher hoffen damit, durch ähnliche, verträgliche Hemmstoffe eines Tages, unsere Haut vor UV-Schäden schützen zu können.

des

Monats

1. Jahrgang Nr. 1, September 2009

Volkskrankheit Zuckerkrankheit tritt immer häufiger

Diabetes ist eine heim Von Natascha Krause

D

ie Zuckerkrankheit, der Diabetes mellitus, gehört in die Gruppe von Stoffwechselerkrankungen, deren Hauptsymptom eine vermehrte Ausscheidung von Zucker im Urin ist. Der honigsüße Durchfluss, wie der Diabetes in der Antike genannt worden ist, wurde durch einen Geschmackstest des Urins in alten Zeiten diagnostiziert. Heutzutage reicht ein einfacher Stich in den Finger und ein Tropfen Blut, um die Diagnose zu bestätigen. Der Diabetes kann mit Recht als gesellschaftliche Massenerkrankung bezeichnet werden und hat eine Wachstumsrate von mehr als 3 Prozent im Jahr. Im Jahr 2004 waren mehr als 7,6 Prozent der deutschen Bevölkerung an der Zuckerkrankheit erkrankt. Seit 1998 werden nur noch zwei Hauptformen des Diabetes mellitus unterschieden. Der Typ-1-Diabetiker, der Jugenddiabetes, beruht auf einer angeborenen Zerstörung der Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse, entweder als Immun-Reaktion gegen die eigenen Körperzellen oder aufgrund von genetischen Veränderungen. Durch die Zerstörung der Bauchspeicheldrüsenzellen ist schon in jungen Jahren die Therapie mit Insulin die einzige Behandlungsmöglichkeit. Wesentlich häufiger verbreitet ist der Typ-2-Diabetes, auch Alterszucker genannt. Diese Form der Zuckerkrankheit, die in der Regel ab dem 30. Lebensjahr auftritt, hat mehrere Ursachen. Das Hauptproblem beim Typ-2Diabetiker ist, dass der Körper zwar Insulin produzieren kann, die Körperzellen jedoch nicht mehr in der Lage sind, das Insulin an seinem Zielort wirken zu lassen. Haupt-

ursache hierfür ist eine ständige kohlenhydrat- und somit zuckerreiche Ernährung sowie ein Bewegungsmangel. Die Muskelzelle kann nur eine begrenzte Menge Zucker aufnehmen, wird dieser (z.B. durch Bewegung) nicht verwertet, dann ist die Zelle im wahrsten Sinne des Wortes satt. Zucker ist für den Körper eine der wichtigesten Energiequellen und wird hauptsächlich in der Muskulatur gespeichert. Nimmt man zuckerhaltige Lebensmittel zu sich, steigt der Blutzuckerspiegel im Blut, woraufhin die Bauchspeicheldrüse Insulin ausschüttet. Das Insulin bewirkt an der Muskelzelle, dass diese die gespaltenen Zuckermoleküle aufgenommen werden können und somit der Blutzuckerspiegel wieder sinkt. Eine ausreichende körperliche Betätigung hat den selben Effekt. Durch tägliche Bewegung wird Zucker verbraucht und damit ebenfalls der Transport von Zuckermolekülen in die Muskelzelle bewirkt, um die Zellen wieder mit Energie zu versorgen. Achtet man nicht auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung oder bewegt man sich zu wenig, dann produziert die Bauchspeicheldrüse ständig Insulin mit dem Ziel, dass alle Zuckermoleküle in die Zellen aufgenommen werden können. Die Muskelzelle hat jedoch nur eine begrenzte Kapazität für Zuckermoleküle, so dass nach einer gewissen Zeit kein Zucker mehr aufgenommen werden kann. Der Blutzuckerspiegel steigt folglich an. Die ersten Symptome treten auf. Diese sind beim Typ1-Diabetiker ein ständiges Wasserlassen, anhaltender Durst und eine merkliche Gewichtsabnahme. Beim Typ2-Diabetiker zeigen sich erst

sehr spät Symptome. Häufig zeigen sich Müdigkeit, ständiges Hungergefühl und eine Gewichtszunahme, da nicht verwerteter Zucker in Fett umgewandelt wird. Durch einen Blutzuckertest läßt sich die Krankheit bestätigen. Liegt der NüchternZuckerwert über 126mg/dl ist von einem Diabetes auszugehen. Mehrfaches Messen, auch nach dem Essen kann die Diagnose bestätigen.

Fakten über Diabetes Die Erkrankung Diabetes mellitus bedeutet „honigsüßer Durchfluss“. Steigt der Zucker im Blut zu stark an, wird auch vermehrt Zucker über den Urin ausgeschieden. Früher war es üblich, dass Ärzte den Urin der Patienten probierten und so die Diagnose stellten. Das ist zum Glück heute Vergangenheit. Im Wesentlichen gibt es zwei Diabetes-Erkrankungen mit völlig unterschiedlichen Ursachen, aber mit gleichen Folgen, der Typ-1- und der Typ-2-Diabetes (Alterszucker). Der Typ-1-Diabetes tritt typischerweise in jungen Jahren auf. Hierbei findet eine Zerstörung der

Insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse statt, so dass von Anfang an Insulin gespritzt werden muss. Medikamente in Tablettenform bringen hier nichts. Beim Typ-2-Diabetes steht eher das Überangebot an Zucker, durch falsche Ernährung und Bewegungsmangel, im Vordergrund. In der Anfangsphase der Erkrankung ist hier die Insulinproduktion des Körpers normal, der Körper kann aber den Zucker nicht mehr in der „stillgelegten“ Muskulatur unterbringen. Bei dieser Erkrankung stehen Ernährungsumstellung und Bewegung in der Therapie an erster Stelle. Danach kommen erst die Medikamente in

der Therapie. Diese können aber das Fortschreiten der Therapie nicht verhindern, nur etwas verzögern. Die Folgen der DiabetesErkrankungen sind verheerend. Gefäßschäden der Beine, der Herzens, des Gehirns und des Auges drohen. So werden Amputationen nötig, entstehen viel häufiger Herzinfarkte und Schlaganfälle. Diabetes ist eine der häufigsten Ursachen für eine Erblindung. Auch die Nieren der Patienten nehmen einen erheblichen Schaden, hier droht die Dialysepflichtigkeit. Auch Potenzprobleme treten bei Diabetes-Erkrankungen sehr häufig auf.


Thema

1. Jahrgang Nr. 1, September 2009

des

Monats

auf und wird von den Betroffenen oftmals unterschätzt

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Diabetes: Eigenverantwortung gefragt

tückische Erkrankung

Mit Kleinigkeiten eine Menge erreichen Bei keiner Erkrankung ist die Eigenverantwortung so wichtig wie bei der Zuckerkrankheit Diabetes. Von Natascha Krause

Sauer macht lustig, Zucker aber nicht unbedingt süß. Ist der Blutzucker dauerhaft zu hoch, dann kann dies schwerwiegende Folgen haben. Foto: Fotolia

Therapie Bei Diabetes-Diagnose gleich medikamentös therapieren

Metformin von Anfang an geben V

on der neuen Leitlinie zu Typ-2-Diabetes der deutschen Diabetes Gesellschaft erhoffen sich Diabetologen eine verbesserte Versorgung von Patienten. Einzelheiten der neuen Leitlinie der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) hat vor kurzem Dr. Andreas Liebl aus Bad Heilbrunn bei einer Veranstaltung in Wörnbrunn vorgestellt. In der neuen Leitlinie wird nun schon bei der Diagnosestellung eine medikamentöse Behandlung empfohlen. Mittel der Wahl ist Metformin, sofern nichts dagegen spricht. Der Grund: Eine rein nicht-pharmakologische Therapie bei Typ-2-Diabetes hatte in der Vergangenheit nur selten zum Erfolg, also einer genügenden Einstellung geführt, berichtete Liebl bei den Grünwalder Gesprächen. Körperliche Bewegung und Ernährungstherapie bleiben aber weiter wichtige Bausteine der Behandlung. Wenn unter einer Met-

formin-Monotherapie der HbA1c-Wert nach drei bis sechs Monaten immer noch über 6,5 Prozent liegt, muss nach der neuen Leitlinie ein weiteres antihyperglykämisches Medikament gegeben werden. Dabei ist der erreichte HbA1c-Wert das Kriterium: Bei Werten über 6,5 aber unter 7,5 Prozent ist ein zweites

Quetschen verboten. BlutzuckerFoto: Fotolia messung.

Antidiabetikum vorgesehen. Liegt der HbA1c über 7,5 Prozent, wird der sofortige Einstieg in eine kombinierte Behandlung mit Metformin und Insulin empfohlen. Der Grund ist: Mit einem zweiten Antidiabetikum kann

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nämlich der HbA1c-Wert maximal nur noch um einen weiteren Prozentpunkt gesenkt werden. Anzustreben ist aber ein Zielwert unter 6,5 Prozent, erläuterte Liebl bei der von Novo Nordisk unterstützten Veranstaltung. Dieser würde mit dem zweiten Medikament nicht erreicht, sondern es wird Insulin benötigt. Zum Einstieg in die Insulinbehandlung werde entweder ein Basalinsulin oder ein kurzwirksames Insulin vor jedem Essen empfohlen. Da bei den meisten Patienten der Nüchternwert oberhalb des allgemein empfohlenen Zielwertes von 100 mg/dl liegt, sei ein Basalinsulin, das nur einmal täglich abends gespritzt werden muss, zweckmäßig, sagte Liebl. Das Basalinsulin Insulindetemir (Levemir®) zeichne sich im Vergleich zu anderen Basalinsulinen durch eine geringe Gewichtszunahme der Patienten aus. Das Risiko für Hypoglykämien sei sehr klein und die Effektivität der Blutzuckersenkung groß.

MÜNCHEN. Essen Sie nur dreimal am Tag, meiden Sie vor allem gesüßte Getränke und gehen sie wöchentlich vier Stunden spazieren! Typ-2-Diabetiker, die diese einfachen Botschaften in die Tat umsetzen, haben schon sehr viel gewonnen. Wichtig bei der Ernährung von Menschen mit Typ2-Diabetes ist vor allem, dass es ihnen gelingt, ein normnahes Gewicht zu halten oder Übergewicht abzubauen. Leider werde immer noch häufig propagiert, Diabetiker sollten ihre täglichen Mahlzeiten auf sechs Portionen verteilen, kritisierte Professor Hans Hauner vom Klinikum Rechts der Isar der TU-München.

Drei Mahlzeiten täglich So häufige Mahlzeiten hätten sich inzwischen als kontraproduktiv erwiesen, sagte der Ernährungsmediziner bei einer Fortbildungsveranstaltung in München. Denn Zwischenmahlzeiten führen fast nie dazu, dass zu den Hauptmahlzeiten weniger gegessen wird und schlagen sich somit als unnötiges Plus auf den Bauch. Ausnahme seien hier lediglich die eher seltenen Typ-2-Diabetiker mit der Neigung zur Unterzuckerung. Weit gravierender als der etwa in Kuchen oder Schokolade gebundene Haushaltszucker wirkt sich auf das Blut-

zuckerprofil in Getränken gelöster Zucker aus. Vor allem der ist deshalb zu meiden. Wer sein Gewissen mit Diabetikerprodukten beruhigt, investiert die dafür erforderlichen Mehrkosten diabetologisch betrachtet nutzlos, betonte Hauner bei der vom Unternehmen Berlin-Chemie Menarini unterstützten Veranstaltung. Er verwies dabei auf Vergleichsuntersuchungen und Empfehlungen der Diabetes and Nutrion Study Group (DNSG). Wie wichtig sich schon wenige Stunden regelmäßiges Spazierengehen in der Woche auf das Risikoprofil von Diabetikern auswirken, demonstrierte der Sportmediziner Professor Martin Halle, ebenfalls vom Klinikum Rechts der Isar, an einer Studie.

Bewegung bringt‘s An der Untersuchung nahmen 179 Patienten mit Typ2-Diabetes in einem mittleren Alter von 62 Jahren teil. Untersucht wurden die Auswirkungen von vier Stunden Spazierengehen pro Woche. Dadurch erreichten die Patienten innerhalb von zwei Jahren trotz gleich gebliebenem Gewichts eine deutliche durchschnittliche Reduktion ihres HbA1c-Werts um 0,44 Prozentpunkte, ihres Blutdrucks um 6,4/2,9 mmHg, des Cholesterins um 10,2 mg/dl und der Triglyceride um 48,2 mg/dl. Jede Bewegungsstunde mehr bringt noch mehr, hat die Studie zudem ergeben. Halten Sie die Bewegungsempfehlung Ihres Arztes auf einem Bewegungsrezept fest, das Sie mit nach Hause nehmen. Darauf lässt sich vermerken: Sport- oder Bewegungsart, wie oft, wie lange und in welcher Intensität (etwa mit dem Pulsziel oder einer persönlichen Empfindung).

Bewegung kann heilen. Mit einer ausreichenden Bewegung können sich Foto: Fotolia Zuckerwerte normalisieren.


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Sportlich

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1. Jahrgang Nr. 1, September 2009

Ausdauer Wer regelmäßig läuft lebt besser und nach neuen Studien auch länger

Läufer leben einfach besser und länger Laufen macht den meisten Menschen nicht nur Spaß, es kann nach neuen Studien auch das Leben verlängern. Von Michael Maicher

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er regelmäßig läuft, ist gesünder und lebt länger. Wie groß dieser Effekt wirklich ist, belegt jetzt eine Studie: Über 20 Jahre ist die Sterberate bei den Läufern halbiert. Vor über 20 Jahren starteten Forscher an der Stanford Uni in Kalifornien eine Studie zum Nutzen von Ausdauersport. Einbezogen wurden Mitglieder eines Laufklubs für über 50-Jährige und entsprechende Kontrollpersonen. Fast 300 Läufer blie-

Laufen macht einfach vielen Menschen Spass, in jedem Alter. Foto: Maicher

ben bis zum Ende der 21-jährigen Studienzeit dabei. Die Ergebnisse: Die Zahl Gestorbener war in der Gruppe der Läufer geringer als in der Kontrollgruppe: Nach 19 Jahren waren 15 Prozent der Läufer,

aber 34 der Nicht-Läufer gestorben. Nach Berücksichtigung mehrerer Faktoren ein deutlich Unterschied von 40 Prozent. Die Fähigkeiten, allein im Alltag zu recht zu kommen, waren in der Laufgruppe nach zwei Jahrzehnten ebenfalls deutlich besser: Sie nahmen bei den Läufern erheb-

Richtig laufen Sport macht jedem Spaß, aber auch nur, wenn man es richtig macht. Laufanfänger sollten nicht aus dem Nichts heraus gleich mit täglichen Laufeinheiten starten. Die brach liegenden Muskeln und Sehnen sollen erst eine Chance bekommen, sich an die neue Belastung zu gewöhnen. Daher ist ein zweimaliges Training pro Woche völlig ausreichend. Das Tempo darf am Anfang nicht so hoch liegen, da das Training sonst ausschließlich erschöpfend wirkt. Wer mit dem Laufen anfängt, tut gut daran, den Puls nicht so hoch zu jagen, dass während des Trainings kein Gespräch mehr möglich ist. Laufen Sie so, dass Sie sich angestrengt fühlen, sich aber noch ohne Probleme unterhalten können.

lich langsamer ab als bei den Kontrollpersonen. Die Effekte hielten auch nach Ende der Studie an: Sowohl die Kurven für die Überlebensrate als auch für die Alltagsfähigkeiten gingen auch im neunten Lebensjahrzehnt weiter auseinander. Die Autoren erinnern an die Gründe für die positiven Effekte: Ausdauersport fördere die Fitness des Herz-Kreislauf-Systems, die Sauerstoffkapazität des Blutes steige,

Laufen kann man ohne großen Aufwand einfach überall. Ob am Strand, im Park, an der Straße oder im Wald, Möglichkeiten gibt es genügend. Foto: Maicher

und die Muskelmasse nehme zu, die Konzentration von Entzündungsbotenstoffen nehme ab. Und: Regelmäßiger Sport erhöhe die Immunantwort auf Impfungen. In anderen Studien waren die Demenz- und die Krebsrate mit Ausdauersport verringert, so

die Autoren. Es bringt allerdings so gut wie nichts, wenn man einfach drauflos rennt. Ein richtiger Trainingsplan und eine gute Betreuung sind beim Start das A und O. Denn damit ist dafür gesorgt, dass sich auch die notwendigen Effekte einstellen. Wer nach

dem Sport zu erschöpft ist, der hat einfach viel zu schnell trainiert. Die Belastung war zu hoch. Dadurch geht dann der Trainingseffekt zu einem Großteil verloren und spätestens nach ein bis zwei Wochen ist letztendlich auch die Motivation dahin.

Rehabilitation Egal wie, Hauptsache die Hüfte wird nach der Prothesen-Operation wieder bewegt

Reha-Studie zeigt: die neue Hüfte will bewegt werden Bliestal. Wer ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt bekommen hat, der sollte sich regelmäßig bewegen, um einen langfristigen Erfolg zu sichern. Das Wie ist aber fast schon Nebensache, wie eine Studie aus Bliestal nahe legt. Was den mittelfristigen Erfolg der Operation angeht, haben sich die verschiedenen physiotherapeutischen Ansätze als gleichwertig erwiesen. Für diese Studie wurden 120 RehaPatienten nachuntersucht. Für die wissenschaftliche Untersuchung wurden die Daten von 120 Patienten, die eine Hüftgelenks-Endoprothese eingesetzt bekommen hatten, ausgewertet. Jeweils 60 Teilnehmer waren wegen einer Schenkelhalsfraktur, die

anderen Teilnehmer wegen einer Arthrose operiert worden. Nach dem Zufallsprinzip wurden die Patienten unterschiedlichen Nachbehandlungsansätzen zugeordnet: tägliche Einzelkrankengymnastik, allgemeine medizinische Trainingstherapie, Alltagstraining in der Gruppe.

hang zwischen der erreichten Beweglichkeit und den Beschwerden und der Alltagsfunktion.

Gleiche Ergebnisse

Schmerz und Beweglichkeit Zu Beginn und am Ende derRehabilitationsmaßnahme sowie drei Monate nach der Operation wurden Schmerz, Beweglichkeit, Gangbild und Alltagsfunktionen analysiert. Dabei stellte sich heraus, dass die Ergebnisse aller Therapiealternativen im Endergebnis gleichwertig waren. Dabei zeigte sich kein Zusammen-

Eine klassische Hüftgelenks-Prothese auf der rechten Seite wurde dem Foto: Fotolia Patienten implantiert.

Zwar hatten die FrakturPatienten in der Frühphase eine bessere Gelenkfunktion, doch bei der Abschlussuntersuchung schnitten die Arthrose-Patienten hinsichtlich Beschwerden und Alltagsfunktion deutlich besser ab. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Arthrose-Kranken ihre vor der OP erheblich eingeschränkte Lebensqualität zurückgewinnen. Außerdem liegt die Beschwerdefreiheit bei Ihnen manchmal schon etliche Jahre zurück.


Düsseldorf Der Herzinfarkt verändert so manches Leben Seite 10

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Ernährung: nicht immer ist drin, was drauf steht Seite 11

Sporttherapie Kann bei vielen Erkrankungen helfen - Krankenkasse zahlt

Rehasport wird immer gefragter Rehabilitationssport ist eine gute Möglichkeit, Menschen wieder zu sportlichen Aktivitäten zu bringen. Von Michael Maicher

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ie ärztliche verordnete Sporttherapie, Rehabilitationssport, wird immer beliebter. Selbst in den heißen Monaten wächst die Zahl der Teilnehmer stetig an. Die Krankenkassen, die die Rehasportverordnungen bezahlen, setzen aber immer mehr auf Qualität und prüfen inzwischen deutschlandweit die Anbieter. Mehr als 80% der über 30 Jährigen in Deutschland leiden unter Rückenbeschwerden und Problemen mit dem Bewegungsapparat. Jedoch sind meist keine schwerwiegende Schäden die Ursache, sondern eher eine untrainierte Muskulatur, die durch chronisch falsche Belastung nicht in der Lage ist, die alltäglichen Aufgaben zu erfüllen. Zwar

Gemeinsam macht Sport noch Foto: Fotolia mehr Spaß.

Jahrgang, Nr. 1, September 2009

Wichtiges Notdienste Rettungswagen: 112 Ärztlicher Notdienst: 01805 / 044100 Kinderärztlicher Notdienst: 01805 / 044100 Zahnarzt: 0211 / 86 32 71 85 Infoline für Gewaltopfer: 0800 / 6 54 65 45 Tierärztlicher Notdienst: 01805 / 12 34 11 Giftnotruf: 0228 / 2 87 32 11 Telefonseelsorge: 0800 / 1 11 01 11

GesundheitsBote Düsseldorf Herausgeber und Chefredakteur Michael Maicher (V.i.S.d.P.) Stellvertretende Chefredakteurin Natascha Krause LOKALredaktion Frederik von der Heyden

Bewegung ist die Basis der Therapie vieler Erkrankungen. Bewegung macht Spass und kann sogar verordnet werden. Foto: Fotolia

gibt es viele Therapieansätze, um die Symptome zu beseitigen, jedoch reichen die meisten Verfahren nur für eine kurzfristige Besserung der Beschwerden. Ein Therapiemöglichkeit mit dauerhafter Perspektive ist da der Rehabilitationssport, kurz Rehasport. „Durch gezielte Kräftigung der Rücken- und Stützmuskulatur lassen sich insbesondere Rückenbeschwerden langfristig in den Griff kriegen“, sagt Frederik von der Heyden, Studioleiter im Vitalis Gesundheitszentrum in Düsseldorf. „Wer schnelle Schmerzlinderung

erzielen will, geht zum Orthopäden und lässt sich eine

Rehasport Rehabilitationssport kann von jedem Vertragsarzt verordnet werden. Dazu zählen insbesondere Hausärzte, Orthopäden, Internisten und Neurologen. Die Verordnung muss von der Kasse genehmigt werden, was in der Regel kein Problem darstellt. Die Verordnung wird in der Regel für 18 Monate (bis zu 36 Monate, je nach Erkrankung) ausgestellt und umfaßt mindestens 50 Trainingseinheiten (bis zu 120 Einheiten sind möglich).

Spritze geben. Das unterdrückt zwar den akuten Schmerz, aber letzten Endes wird die Ursache nicht behoben. Die Lösung liegt in der gezielten Bewegung. Beim Rehasport werden nicht die Symptome unterdrückt, sondern die Ursachen bekämpft“, fügt von der Heyden selbstbewußt hinzu. Wissenschaftlich erwiesen ist mittlerweile, wer bereits nur zweimal in der Woche gezielt etwas für seine Muskulatur tut, beseitigt nicht nur die Ursachen für seine Beschwerden, sondern fühlt sich auch viel besser, ausgelassener und vitaler.

LOkale Anschrift Prof.-Oehler-Straße 7, 40589 Düsseldorf Telefon 0211/791080, Fax 0211/791448 duesseldorf@gesundheitsbote.com Druck Rheinisch-Bergische Druckerei, Zülpicher Straße 10, 40549 Düsseldorf Erscheinungsweise monatlich kostenlos mit einer Auflage von 10.000 Exemeplaren Für unverlangt eingesendete Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung.

In aller Kürze Reise

Impfpflaster bei Durchfall Gaithersburg. Für Reisende könnte es bald eine Impfung gegen eine der häufigsten Infektionen in fremden Ländern geben: US-Forscher haben ein Pflaster mit einem Impfstoff gegen toxische Coli-Bakterien entwickelt. Diese Bakterien sind die Hauptursache für den Reisedurchfall.


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Düsseldorf

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1. Jahrgang Nr. 1, September 2009

Biomarker Erhöhter Blutwert zeigt erhöhtes Infarktrisiko an

Röntgenuntersuchung bei unklaren Rückenschmerzen meist unnötig PORTLAND. Röntgen, CT oder gar MRT - bei unspezifischen Kreuzschmerzen sind solche Maßnahmen meist überflüssig, bestätigt jetzt eine Studienübersicht. Denn die bildgebende Diagnostik führt zu keinem besseren Therapieerfolg. Ärzte kennen das Problem: Patienten mit banalen, unspezifischen Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule lassen sich oft nicht mit guten Ratschlägen wie mehr Bewegung oder Empfehlungen zur Rückengymnastik zufrieden stellen und fordern nicht selten bildgebende Untersuchungen. Diese sind nach Daten einer neuen Studie bestenfalls überflüssig, im schlimmsten Fall können sie sogar schaden, indem sie einerseits die Ängste bei harmlosen, physiologischen Befunden weiter schüren und damit die Selbstheilung behindern. Andererseits würden die Patienten einer unnötigen Strahlenbelastung ausgesetzt, so Professor Michael M. Kochen von der Universität Göttingen in einem Kommentar zu der im „Lancet“ publizierten Analyse.

Eine Computertomographie zeigt bei vielen Wirbelsäulenleiden viel, hilft Foto: Fotolia aber nicht weiter.

Für die Analyse hatten Ärzte aus Portland in den USA sechs Studien mit insgesamt 1800 Patienten mit unspezifischen LWS-Schmerzen ausgewertet und geschaut, ob es beim Therapieerfolg Unterschiede bei Patienten mit oder ohne bildgebende Diagnostik gab. Bei Patienten mit CT, MRT und Röntgen ließen sich die Schmerzen jedoch genauso gut oder schlecht lindern wie bei Patienten ohne Bildgebung vor der Therapie, auch bei der Lebensqualität und der psychischen Verfas-

sung gab es keine deutlichen Unterschiede, weder kurzfristig nach drei Monaten, noch langfristig nach sechs bis zwölf Monaten. Nach in Deutschland empfohlenen Leitlinien sollte bei bewegungsabhängigen Rückenschmerzen ohne neurologische Ausfälle erst einmal einen Monat lang mit Schmerzmitteln und Physiotherapie behandelt werden. Erst wenn das nicht hilft, sind bildgebende Verfahren wie z.B. eine Röntgenuntersuchung zu erwägen.

Symposium Vorsorgeuntersuchung mit großem Erfolg

Die Darmspiegelung ist immer noch die beste Waffe gegen den Krebs DÜSSELDORF. Die

Lesen, was auch Ärzte lesen.

Darmspiegelung bleibt nach Einschätzung von Medizinern weiterhin die beste Waffe im Kampf gegen den Darmkrebs. Allerdings müsse der untersuchende Mediziner über eine gesetzlich genau festgelegte Qualifikation verfügen und sich für die Koloskopie auch genügend Zeit nehmen. Dies betonte der Chefarzt der Medizinischen Klinik am Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf, Professor Horst Neuhaus. Er leitete ein internationales EndoskopieSymposion, zu dem etwa 1300 Fachmediziner nach Düsseldorf kamen. Es gebe keine Zweifel, dass Polypen im rechtsseitigen Dickdarm häufiger übersehen würden als auf der linken Seite, sagte Neuhaus

mit Blick auf eine Studie. Hier verblieben eher Stuhlreste, die die Sicht bei der Darmspiegelung erschwerten. Eine sorgfältige Vorbereitung der Patienten sei deswegen unerlässlich, betonte der Experte:

„Der Darm muss blitzblank sein.“ Die vollständige Entleerung sei auch bei allen anderen bildgebenden Methoden zur Darmkrebsvorsorge not-

wendig, sagte Neuhaus. Die herkömmliche Darmspiegelung, deren sachgemäße Anwendung das Krebsrisiko um bis zu 90 Prozent senke, habe im Vergleich zu neueren Methoden wie etwa der Computertomografie (CT) den Vorteil, dass verdächtige Polypen mit dem Endoskop gleich abgetragen werden könnten. Nach Darstellung des Facharztes treten in Deutschland beim Dick- und Enddarmkrebs jährlich etwa 52 000 Neuerkrankungen auf. Etwa jeder zweite Patient stirbt daran vor allem als Folge später Diagnose. Weniger als jeder Fünfte der über 55-Jährigen, denen die Krankenkasse die Vorsorgeuntersuchung bezahlt, nehme dieses Recht in Anspruch.


Düsseldorf

1. Jahrgang Nr. 1, September 2009

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Sehen Die richtige Brille ist wichtig bei schwierigen Lichtverhältnissen

Schlechte Sicht im Herbst Düsseldorf. Die letzten Som-

mertage gehen zur Neige, die Tage werden kürzer und trüber. Früh einsetzende Dämmerung, häufiger Regen und Nebel sind nicht nur schlecht für das Wohlbefinden, sondern können zur großen Gefahr werden. Gerade die für den Herbst schwierigen Lichtverhältnisse führen auf den Straßen zu vermehrten Unfällen. Daher gilt speziell im Herbst das Motto: „Sehen und gesehen werden“. Zum einen Die tief stehende Sonne macht Brillenträgern das Leben schwer. Foto: Fotolia behindern Nebel und düstere Lichtverhältnisse die eigene verkehr zu sorgen und gera- rigen Witterungen. Wichtig ist die VorbereiSicht, so dass besondere Vor- de Kinder auf die besonderen sicht und eine hohe Aufmerk- Gefahren durch die verscho- tung auf die ständig wechselnsamkeit gefragt sind. Zum benen Lichtverhältnisse auf- den Lichtverhältnisse insbeanderen wird durch die tief- zuklären. Ebenfalls sollte man sondere für Brillenträger. Hier er stehende Sonne und somit sich selbst kritisch beobach- ist die Wahl der richtigen Brilerhöhter Blendgefahr die Er- ten und immer wieder ins Ge- le von eminenter Bedeutung. dächtnis rufen wie wichtig die Denn sie muss für alle Eventukennbarkeit erschwert. Es empfiehlt sich daher volle Konzentration im Stra- alitäten gerüstet sein. Lassen frühzeitig für eine angemes- ßenverkehr ist. Sie kann Le- Sie sich am Besten von Ihrem sene Ausstattung im Straßen- ben retten, gerade bei schwie- Optiker beraten.

Expertenrat Fragen Sie die Experten vom Gesundheitsboten

Sprechstunde: Expertenrat Michael Maicher ist Arzt an der Klinik Königsfeld in Ennepetal sowie Chefredakteur und Herausgeber des Gesundheitsboten.

Natascha Krause ist Ernährungsberaterin an der Klinik Königsfeld in Ennepetal und stellv. Chefredakteurin des Gesundheitsboten.

Dr. Jörg Kittel ist DiplomPsycholge, wissenschaftlich tätig und betreibt eine psychologische Praxis in Schalksmühle.

Herz-Kreislauf

Wirbelsäule

Speiseröhre

Sport nach Herzinfarkt

Starke Gesäßschmerzen

Schluckstörungen

Ich bin 69 Jahre alt und hatte vor drei Monaten einen Herzinfarkt und mußte mich jetzt eine Zeit lang körperlich schonen. Ich war immer aktiv und würde es auch gerne wieder werden. Was kann ich alles machen?

Ich bin 42 Jahre alt und habe mich beim Arbeiten im Garten offenbar verhoben. Zunächst hatte ich nur starke Rückenschmerzen, später zog der Schmerz auch ins Bein und im Moment kann ich nicht auftreten, weil es extrem im Gesäß weh tut. Was ist passiert?

Mein Mann ist 88 Jahre alt. Seit einigen Jahren klagt er über Schluckbeschwerden. Zuletzt hat man ihn nach Bochum zu einer speziellen Untersuchung überwiesen. Bei allen Untersuchungen sagte man am Ende, das sei eine Muskelschwäche und da könne man nichts machen. Er kann bald nur noch Suppe und Brei essen. Sein Gesundheitszustand läßt auch keine große Operation zu. Wissen Sie einen Rat?

Werner S., Düsseldorf

Im Prinzip können Sie zunächst jede Sportart betreiben, bei der kein ständiger Wechsel der Pulsfrequenz erfolgt. Ideal sind natürlich alle Ausdauersportarten, da sie eine kontinuierliche Belastung garantieren. Ideal wäre vorab eine sportärztliche Untersuchung mit einem EKG. Dieses EKG wird unter Belastung auf einem Ergometer ableitet und zeigt dem Untersucher direkt an, wie Ihr Herz auf Belastungen reagiert. Sport ist nach einem Herzinfarkt im Übrigen nicht nur erlaubt, sondern auch empfehlenswert, da es die Herzfunktion und die Lebensqualität wieder deutlich verbessern kann.

Martina T., Meerbusch

Die Beschwerden, die Sie schildern, lassen vermuten, dass es sich um ein Nervenwurzelreizsyndrom handelt. Dabei wird der Nerv im Wirbelkanal berührt, was zu Schmerzen im Versorgungsgebiet des Nerven, in Ihrem Fall im Gesäß, führt. Bei diesem Beschwerdebild, das zwar eindrucksvoll, aber harmlos ist, können die Beschwerden auch von Tag zu Tag variieren und zum Beispiel ins Bein ausstrahlen. Das Nervenwurzelreizsyndrom kann in der Regel gut mit einer Sporttherapie behandelt werden. Sprechen Sie daher am besten mit Ihrem Hausarzt.

Hildegard A., Ratingen

Die Beschwerden, die Sie schildern, lassen vermuten, dass es sich um eine Achalasie, also einer Muskelschwäche der Speiseröhre handelt, die gut mit Medikamenten behandelbar ist. Auch kann es sich um die Folge eines Schlaganfalls handeln. Dafür gibt es Spezialisten, von denen wir Ihnen gerne die Kontaktdaten übermitteln würden. Sie können sich dazu gerne per Email oder per Post bei uns in der Redaktion melden.

Haben Sie Fragen an unsere Experten, dann schreiben Sie uns an Redaktion Gesundheitsbote im Vitalis Gesundheitszentrum, Prof. Oehler Straße 9, 40211 Düsseldorf oder an duesseldorf@gesundheitsbote.com mit dem Stichwort Expertenrat oder rufen Sie uns an unter 0211/791080.

Information hilft heilen.

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Düsseldorf

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1. Jahrgang Nr. 1, September 2009

Symptome Nach einem Infarkt werden Symptome ernster genommen, manchmal auch zu ernst

Nicht jedes Stechen ist ein Infarkt Von Michael Maicher

Daher gilt es, möglichst schnell zu handeln. Nicht jedes Druckgeer das erste Mal eifühl auf der Brust ist aber nen heftigen Druck ein Infarkt oder eine Vorauf der Brust spürt, der stufe. Häufig sind Schmerdenkt sofort an einen zen an den Rippen, WirHerzinfarkt. Dieser Anbelsäulenprobleme oder gina-Pectoris-Anfall (AP) eine Speiseröhrenentzünzeigt aber schlimmstendung die Ursache. Dabei falls erstmal „nur“ einen gibt es eine goldenen Reteilweisen oder vollstängel (sie trifft nicht immer digen Gefäßverschluss an. zu!): zeigt man anderen Der eigentliche Infarkt den Schmerz mit der Faust entsteht viel später. oder der ganzen Hand, Drückt man zum Beidann handelt es sich meist spiel die beiden zuführenum ein Problem der inneden Arterien der Hand auf ren Organe, in diesem Fall der Handgelenksinnenseides Herzens. Kann man te ab, so wird die Hand zuden Schmerz genau mit nächst nicht mehr durchdem Finger zeigen, dann blutet. Sie wird nach liegt die Ursache meist aukurzer Zeit weiß. Absterßerhalb des Herzbeutels. ben würde sie jedoch erst Infarktbeschwerden nach 2 Stunden, wenn treten auch meistens die Gefäße komplett verplötzlich und unerwarschlossen sind. Am Hertet auf. Oft auch in der zen sieht dies nicht anders Nacht. Dann spricht man aus. von einer instabilen AngiVerschließt sich ein na. Dringendes Handeln Herzkranzgefäß plötzlich, ist erforderlich. Eine stadann verspürt der Patient bile Angina tritt aber tyumgehend ein Brennen, Ein Metallstent wird in ein Koronargefäß implantiert. Man sieht deutlich, wie die pischerweise immer Stechen oder Drücken in Engstelle aufgedehnt und offen gehalten wird. Foto: Fotolia bei Belastungen auf der Brust. Diese Schmerzen können auch in die Ma- wenige) ab. Dies kann rasch Rohr mit einem runden Plätt- (z.B. beim Treppensteigengegend, den linken Arm im EKG gesehen und im Blut chen zu verschließen, derart, gen). Sie zeigt nur ein oder Unterkiefer ausstrahlen. gemessen werden. Aus den dass es absolut dicht ist. Das vorschnelles Erschöpfen Es kommt nun zu wenig Sau- abgestorbenen Muskelzellen Gefäß ist aber auch noch ela- der Koronarreserve. Der erstoff in Teile des Herzmus- werden Enzyme freigesetzt. stisch. Ist das Gefäß aber fast Blutbedarf bei Belastung kels, wie bei einem 100-Me- Dazu zählt die CK (Creatinki- verschlossen, dann tut die kann nicht mehr gedeckt ter-Sprint. Der Muskel nase) oder das Troponin. Di- Blutgerinnung nun ihr üb- werden. Dies ist ein Hinübersäuert nun (da sich ver- ese sind dann bei den Labor- rigstes. Sie verschließt wie bei weis auf eine koronare mehrt Laktat bildet) und dies werten erhöht und zeigen den einer Wunde das Gefäß kom- Herzkrankung, deutet macht zunächst die Schmer- echte Infarkt an. Je höher die plett. Blutplättchen sind eben aber keinen Infarkt an. Hier reicht es aus, zen aus. Rasch kommt bei Werte, desto stärker und aus- nicht intelligent. Durch den verzögerten sich einen Termin bei Herzproblemen auch Panik geprägter ist der Infakt. Das passiert aber frühe- Verschluss gewinnt der Arzt einem Kardiologen zu oder zumindest Angst dazu, was die Symptome noch ver- stens nach zwei Stunden, und damit auch der Patient machen. Dieser wird stärkt. So schlimm sich dies wenn das Gefäß komplett ver- Zeit. Oft bis zu mehrere Stun- dann mit einem Beversunun auch anfühlt, ein Herz- schlossen ist. Dieser Zustand den. So können viele Infarkte lastungs-EKG infarkt ist das noch nicht. Bei ist aber selten, vergleichbar - im Rahmen einer Katheterun- chen, Hinweise auf eine Herzkrankheit einem Infarkt sterben näm- Handwerker werden es wis- tersuchung (PTCA) verhin- Koronare lich Muskelzellen (und nicht sen - mit dem Versuch ein dert oder abgemildert werden. zu finden. Erst danach kann

überlegt werden, ob eine Katheteruntersuchung Sinn macht. Diese Katheteruntersuchung (Coronarangiographie) ist zwar ein Segen, aber trotzdem nicht ungefährlich. Nur um mal nachzuschauen ist das Risiko schlichtweg zu groß. Dafür gibt es andere Verfahren, die für den Patienten kein Risiko bedeuten. Am besten ist es sowieso, gesund zu leben und den Infarkt zu verhindern.

Protonenpumpenhemmer Bremsen die Säureproduktion, der Magen kann sich erholen

Info: Grünes Rezept

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Magen: Omeprazol gegen die Säure O

meprazol ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Protonenpumpenhemmer, der zur Behandlung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren sowie bei Entzündung der Speiseröhre, die durch einen Rückfluss von Magensäure entstehen, eingesetzt wird.

Als Tablette oder Kapsel Die Verabreichung von Omeprazol erfolgt in der Regel als magensaftresistente Tablette oder Kapsel, seltenen auch per Infusionslösung. Protonenpumpen sorgen dafür, dass der Magen sauer ist. Immerhin handelt es sich bei der Säure um Salz-

säure, die einen pH-Wert von 1 hat. Durch Omeprazol wird die Säurefreisetzung des Magens sicher gehemmt und Entzündungen des Magens und der Speiseröhre können in Abwesenheit der Säure in Ruhe ausheilen. Daher muss man heutzutage Geschwüre nicht mehr operieren, es reicht eine medikamentöse Behandlung aus. Omeprazol war der erste in die Therapie eingeführte Protonenpumpenhemmer und wurde als gut verträgliches Magenarzneimittel in den 90er Jahren zum

Kassenschlager des britischschwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca. Dessen Omeprazol-Präparate Antra® und Prilosec® hatten jährliche Umsätze von mehr als 5 Milliarden Euro. Kurz vor dem Patentablauf von Omeprazol brachte AstraZeneca 1998 (man vermutet, um die eigene Marktposition im Hinblick auf den zu erwartenden Wettbewerb mit generischen Markteinführungen zu stärken) eine neue Arzneiform auf den Markt: das Multiple Unit Pellet Sy-

stem (MUPS). Antra MUPS® Tabletten sind Komprimate aus kleinen, magensaftresistent überzogenen Pellets, die bei Kontakt mit Flüssigkeit rasch zerfallen. Dies soll eine besonders gute Bioverfügbarkeit ermöglichen. Eine therapeutische Überlegenheit des MUPS gegenüber den konventionellen Filmtabletten oder Kapseln ist nicht nachgewiesen, aber die Pellets lassen sich leicht anwenden bei Patienten, die Tabletten nicht schlucken können. Nach dem Patentablauf vom Omeprazol kam 2000 das deutlich teurere Mittel Esomeprazol (Nexium®) auf den Markt. Unterschiede gibt es aber kaum.

Symptome Der Herzinfarkt hat viele Gesichter. Das klassischste ist sicher das Engegefühl in der Brust (Angina pectoris). Auch ein Stechen oder Drücken in der Brust, Schmerzen im Rücken und zwischen den Schulterblättern können auf einen Infarkt hindeuten. Einigen Patienten ist auch übel und sie müssen sich übergeben. Die Symptome sind meist sehr eindrücklich und zeigen keinen Herzinfarkt, sondern einen drohenden an. Es ist also Eile geboten. Daher sollte über 112 sofort der Notarzt gerufen werden.

Auf dem Grünen Rezept werden Medikamente aufgeschrieben, die in der Regel nicht auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet werden können. Diese Medikamente müssen die Patienten komplett selbst bezahlen. Dennoch hat das Das Grüne Rezept wichtige Funktionen: Es dient als Merkhilfe für den Patienten. Damit gibt es nun drei Rezepttypen: das rosafarbene Kassenrezept, das blaue Privatrezept, das bei der (privaten) Krankenversicherung zur Kostenerstattung eingereicht werden kann, und das Grüne Rezept als Merkhilfe für den Patienten und wichtige Information für den Apotheker dafür, welches Arzneimittel er konkret nach ärztlicher Auffassung abgeben soll.


Ernährung

1. Jahrgang Nr. 1, September 2009

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Lebensmittel Zuckerarm, dafür fettreich - Lebensmittelhersteller tauschen einfach Kalorien gegeneinander aus

Mogelpackung: Tausche Fett gegen Zucker Nicht immer halten Botschaften auf den Produkten, was sie versprechen. Oft werden Kalorienbomben gegeneinander ausgetauscht. Von Natascha Krause

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er kennt ihn nicht. Den Moment ,in dem einen der Heißhunger packt und man unbedingt etwas Süßes braucht. Hat man zu Hause gerade nichts zur Hand, kein Problem, der Supermarkt ist nicht weit und dank der langen Öffnungszeiten auch nahezu jederzeit verfügbar. Nun aber wird’s schwierig, das ganze Regal ist gefüllt mit verführerischen Naschereien. Wofür soll man sich entscheiden? Da wären auf der einen Seite die althergebrachten Kekse, von denen man genau weiß, wie viel Zucker und Fett sie enthalten und dass man es bei dem Blick auf die Waage am nächsten Tag sicherlich bereuen würde und auf der anderen Seite die Chips, die ja bekanntermaßen „direkt auf die Hüfte“ gehen. Es ist und bleibt ein ständiger Kampf zwischen Vernunft auf der einen und Appetit auf der anderen Seite. Auch die Hersteller solcher Köstlichkeiten haben den Konflikt zwischen Verlangen und Vernunft erkannt und Produkte entwickelt, die das Schlemmen ohne schlechtes Gewissen ermöglichen sollen. So finden sich im Regal zahlreiche Produkte mit sehr ansprechenden Aufschriften wie „enthält 30 % weniger Zucker“, „nicht frittiert, sondern gebacken und 65 % weniger Fett“ oder „ohne den Zusatz von Kristallzucker“. Glaubt man der Werbung, so ist der Genuss der Lieblingssüßwaren möglich, ohne am nächsten Tag voller Furcht auf die Waage zu steigen. Doch Vorsicht! Häufig enthalten diese Produkte genau so viele Kalorien wie die Herkömmlichen. Viele Hersteller tauschen beispielsweise den herkömmlichen Kristallzucker gegen Stärkeverbindungen (wie z. Bsp. Polydextrose) oder Mehrfachzucker (wie z. B. Oligosaccharide) aus und dürfen so die Aufschrift „weniger Zucker“

verwenden. Die Crux ist, dass diese Austauschstoffe am Ende die gleiche Menge an Kalorien liefern wie der ganz normale Zucker auch. Auf der Zutatenliste kann der Laie diese Fachbegriffe nicht als Zucker identifizieren und tappt in die Kalorienfalle. Mit „Zucker“ ist also demnach immer der gewöhnliche Kristall- oder Haushaltszucker gemeint,

Am Ende sind Kalorien eben immer noch Kalorien, auch mit anderen Zutaten den wir als Würfelzucker, als Zucker zum Backen usw. verwenden. Welche Zuckerart uns aber nun die zusätzlichen Kilos beschert ist am Ende doch egal, oder? Auch das Fett steht im Kampf um die Traumfigur immer wieder im Rampenlicht. Da Fett uns die meisten Kalorien liefert, nämlich 9 Kalorien

pro Gramm (Zucker und Eiweiß 4 Kalorien pro 1 Gramm), gilt auch hier die Devise möglichst viel einzusparen. So kommen Produkte die zum Beispiel 50 % weniger Fett oder nur 0,1 % Fett enthalten doch gerade recht. Aber auch hier gibt es einen Haken. Tatsächlich ist bei solchen Produkten der Fettgehalt meist reduziert, jedoch ist dafür der Kohlenhydratanteil, also der Gehalt an Zucker oder Stärke drastisch erhöht, so dass am Ende eine hohe Kalorienzahl erreicht wird und man auch hätte direkt das gewöhnliche Produkt verzehren können. Ebenfalls im Trend liegen die so genannten „fettreduzierten Produkte“. Sie enthalten tatsächlich weniger Fett als das Ausgangsprodukt. Doch bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass sie fett-/ kalorienarm sind. So kann eine Wurst, die von 50 % Fett auf nur noch 30 % Fett reduziert

Hier ist immer - im wahrsten Sinne des Wortes - klar, was drin. Die Frage bei Eiern ist eher, woher sie kommen und wann sie gelegt wurden. Dabei haben Eier bei CholesterinFoto: Fotolia Feinden zu unrecht einen schlechten Ruf.

ist, die Aufschrift tragen „enthält 40 % weniger Fett“. Mager ist sie deshalb noch lange nicht. Ebenfalls in Mode sind so genannte „Wellness“ oder „Fitness“- Produkte. Mit Wellness oder Fitness verbinden die meisten Menschen etwas Positives. Das Wort Wellness kreierte ein amerikanischer Arzt vor 45 Jahren aus den Worten „well being“ (sich gut fühlen) und Fitness, was dafür steht, dass sich Körper und Geist im Einklang befinden. Wellness-Produkte müssen also etwas Gutes sein. Doch wo Wellness und Fitness drauf steht, ist nicht immer ein gesundes Lebensmittel drin. Der

Verbraucherschützer fanden heraus: Wellness-Produkte sind meist überzuckert Begriff ist gesetzlich nicht definiert, was bedeutet, dass Wellness die unterschiedlichsten Bedeutungen haben kann. Ein Wellness-Getränk könnte demnach z.B. ein Getränk sein, das mit besonderen Aromen angereichert ist, ein auf Sportler zugeschnittenes kohlenhydratreiches Getränk oder für Abnehmwillige ein zuckerreduziertes Getränk sein. Die Verbraucherorganisation „foodwatch“ hat daher verschiedene dieser Wellness Artikel einmal genau unter die Lupe genommen und festgestellt, dass sich die Hälfte der Wellnessartikel als überzuckert erwies. Fest steht, egal ob man zu zucker- bzw. fettreduzierten, Wellness oder Fitnessprodukten greift, ein Blick auf die Nährwerttabelle auf der Ver-

packung des Lebensmittels lohnt sich. Zwar sind die Hersteller momentan gesetzlich nicht verpflichtet, eine Nährwerttabelle anzugeben, jedoch befinden sich diese Angaben mittlerweile auf einem Großteil der Produkte. Mittlerweile geben viele Hersteller auf der Vorderseite der Produkte Portionsangaben an. Auch diese sollten kritisch hinterfragt werden, denn die Portionen sind oft sehr klein und für die meisten Verbraucher keine realistischen Größen. So wird zum Beispiel bei Chips eine Portionsgröße von 25 g angegeben, um einen möglichst geringen Kalorien, Fett und Zuckergehalt zu erreichen. Doch mal ganz ehrlich, wer isst denn nur 25 g Chips (ca. 6 Stück)? Letztlich gilt immer noch das alte Sprichwort: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“ Wer sich sicher sein möchte, dass er wirklich ein gutes Produkt erwirbt, sollte nicht blind schönen Aufschriften oder tollen Werbeslogans vertrauen, sondern das Zepter selbst in die Hand nehmen und sich die Produkte mal ganz genau anschauen. Häufig klären sich Fragen wie „Warum nehme ich nicht ab, obwohl ich reduzierte Produkte esse?“ oder „Wo kommt denn der hohe Blutzucker her?“. Damit der Einkauf nun nicht mehrere Stunden dauert, reicht es aus, die häufigsten Produkte einmal unter die Lupe zu nehmen und dann eine dauerhafte Liste anzufertigen.

Empfehlungen Energiearm Feste Lebensmittel dürfen pro 100g nicht mehr als 40 kcal und flüssige Lebensmittel nicht mehr als 20 kcal aufweisen Fettarm Feste Lebensmittel dürfen nicht mehr als 3g Fett/ 100 g und flüssige Lebensmittel nicht mehr als 1,5g Fett/100 g enthalten Fettfrei Das Produkt darf nicht mehr als 0,5g Fett/100g enthalten Zuckerarm Feste Lebensmittel dürfen nicht mehr als 5g Zucker/100g und flüssige Lebensmittel nicht mehr als 2,5g Zucker/100ml enthalten Zuckerfrei Das Produkt darf nicht mehr als 0,5g Zucker/100g enthalten Ohne Zuckerzusatz Das Produkt darf keine zugesetzten Einfachund Zweifachzucker enthalten. Zuckeraustauschstoffe dürfen verwendet werden. Sie haben die gleiche Kalorienmenge wie Zucker. Light/Leicht Ein bestimmter Anteil eines Lebensmittels wie zum Beispiel Fett muss mindestens um 30 % gegenüber einem vergleichbaren Produkt reduziert sein. Der Anteil der reduziert wurde muss erkenntlich sein.


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Quergedacht

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1. Jahrgang Nr. 1, September 2009

Leben Sonne ist Leben und sollte daher auch nicht gewaltsam gemieden werden

Geniessen Sie die Sonnenstrahlen Von Michael Maicher Berlin. Unter dem Motto „Face

the Sun“ haben die Deutsche Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) in Berlin eine Aufklärungskampagne speziell für junge Menschen gestartet. Jeder fünfte Mann und jede zehnte Frau zwischen 20 und 40 Jahren in Deutschland hat ein erhöhtes Melanom-Risiko. Das Risikopotential in dieser Altersgruppe sei so hoch wie in keiner Generation zuvor. „Ein erheblicher Anstieg von Hautkrebs-Neuerkrankungen könnte in den nächsten Jahrzehnten die Folge sein“, betonte der Dermatologe Professor Eckhard Breitbart. Es ist aber sicherlich falsch, die Sonne zu verteufeln, denn Sonne bedeutet Leben und eine natürliche Bräune sieht auch gesund aus. Es ist aber wie es ist so oft Leben, die Dosis macht das Gift. Gegrillt werden sollte nur bereits totes Fleisch, nicht aber der eigene Körper. Als einfache Regel fürs Sonnenbaden kann auch gelten: die Bräune passt zur Haarfarbe. Das ist nicht nur gesünder, es sieht auch

Ein großes Stück Lebensqualität: das Sonnenbad. Wer sich der Sonne entzieht, schützt sich vor Hautkrebs, wird aber auf anderem Wege krank. Foto: Fotolia

schöner aus. Leider scheint für viele aber der Besuch auf der Sonnen-bank zur Sucht zu werden. Dem könnte aber in Zukunft ein Ende bereitet werden.Für Kinder und Jugendliche steht ein Verbot des Besuchs von Sonnenstudios an, ein Gesetz-entwurf ist in Arbeit. Doch auch für Erwachsene wäre ein Verbot ratsam, birgt doch die Bräune

Sonne steht für Leben: die Sonnenblume.

Foto: Fotolia

aus der Röhre beträchtliche Risiken. Hierauf hat das ZDFMagazin „Frontal 21“ jetzt die breite Öffentlichkeit hingewiesen. Der ZDF-Journalist Andreas Halbach machte deutlich, wie wenig der Gedanke an die Prävention von Hautkrebs bei Bürgern und Politikern verbreitet ist. Lange schon ist der Zusammenhang zwischen UV-Strahlen und exponentiell steigenden Hautkrebsraten bekannt. Dennoch dürfe jeder ein Sonnenstudio betreiben und Kunden nach Gutdünken „beraten“. Einer Testperson mit empfindlicher Haut wurden in Berliner Studios viel zu lange Bräunungszeiten empfohlen. In manchen bekam sie nicht einmal eine Schutzbrille angeboten, wie das TV-Magazin berichtete. Eine seit vier Jahren mögliche Qualitätsprüfung durch den TÜV ist freiwillig. Nur jedes 30. der etwa 5000 Studios in Deutschland hat sie vornehmen lassen. Doch Qualität hin oder

her: Wer sich auf eine Sonnenbank legt, fügt sich Schaden zu. Das gilt besonders für jene, die sich sommers zusätzlich in die Sonne legen. Für diese Eitelkeit bezahlt später unter Umständen die Solidargemeinschaft, der Einzelne bezahlt mit einem Karzinom.

Ohne Sonne krank Die Sonne ist wichtig für den Menschen, er braucht sie zum Leben. Daher kann es keine sinnvolle Empfehlung sein, die Sonne zu meiden. Die Dosis macht erst das Gift aus. Ohne Sonne kriegen wir Depressionen oder erkranken an Osteoporose, da Kalzium nur durch Vitamin D3 aufgenommen werden kann. Dieses Vitamin wird durch Sonneneinstrahlung gebildet.

120 000 Neuerkrankungen an Hautkrebs gab es voriges Jahr in Deutschland. „Die große Hautkrebswelle kommt erst noch“, warnte Dr. Peter Mohr von der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Präventi-

on (ADP). Denn die Latenzzeit beträgt 30 Jahre. Allerdings ist es in der Beratung auch wichtig zwischen den verschiedenen Hauttmuoren zu unterscheiden. So wachsen sogenannte Basaliome, also der weiße Hautkrebs, sehr rasch und zerstörerisch, metastasierende aber praktisch nie. Sie können operativ entfernt werden, kehren aber oft zurück, weil sie in einer ersten Operation oft nicht vollständig entfernt werden konnten. Sie treten vorwiegend an den Stellen des Körpers auf, der der Sonne am meisten ausgesetzt ist. Im Gegensatz dazu wächst der schwarze Hautkrebs, das Maligne Melanom, unabhängig von der direkten Sonneneinstrahlung. Daher sind diese Tumoren auch an ungewöhnlichen Stellen zu finden. Sie sind hormonell gesteuert. Daher kann es theoretisch ausreichen, nur die Sonne zu sehen, um daran zu erkranken. Das ist allerdings nur Theorie, praktisch schwer vorstellbar.

Sportlich Wird zu hart trainiert, dann geht der Testosteronspiegel in den Keller - besser moderat Sport treiben

Hartes Training stört Testosteron-Haushalt Hamburg. Es gilt als Inbegriff männlicher Stärke, und gerade im Sport dreht sich viel um das „Männerhormon“ Testosteron. Die richtige Dosis Kraft- oder Ausdauertraining stimuliert dessen Produktion - ein zu stark forderndes Programm kann die Effekte jedoch ins Gegenteil umkehren. Für einen optimalen Testosteronwert muss „Mann“ keine olympiareifen Leistungen abliefern, stellen Experten der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) fest: Mäßiges Kraft- oder Ausdauertrai-

ning seien hier erfolgsversprechender. „Alle Ausdauersportarten um die 45 Minuten sind perfekt, um den Hormonhaushalt anzukurbeln“, empfiehlt Dr. Frank Sommer, Professor für Männergesundheit am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. „Doch gerade weil der Körper auf Aktivität reagiert und die Hormonproduktion durch Sport angeregt wird, können lange Ausdauersportarten wie Marathonlaufen für die Athleten gesundheitsschädlich werden“, erläutert der Experte. Aus seiner eigenen Praxis

kennt er Fälle, in denen Langstreckenläufer sich ihren Hormonhaushalt „kaputtgerannt“ haben. Das Ergebnis bei den Patienten kann dann eine hervorragende Platzierung beim Marathon sein, aber ansonsten Müdigkeit, Abgeschlagenheit und eine geminderte Libido. Ausdauersportler sollten deshalb ein- bis zweimal pro Jahr ihren Testosteronwert kontrollieren lassen, empfiehlt Sommer. Sollten die Werte zu niedrig sein normal sind zwischen 3,5 und 8,6 Nanogramm pro Milliliter Blut -, könnte eine Umstel-

lung des Trainingsprogramms erforderlich sein, um den Körper wieder in den „grünen Bereich“ zu bringen.

Mißbrauch häufig Dieser „grüne Bereich“ mag keinen Medaillenregen bringen, aber auf Dauer gesehen sei er ein größerer Sieg, betont der Mediziner: „Männer, die regelmäßig ein nicht übermäßig langes Kraft- oder Ausdauertraining machen, haben einen guten Testosteronwert. Das Ergebnis: Sie sind frischer, dynamischer, schlafen besser - und die Libi-

do profitiert auch.“ Doch in der Sportszene ist Testosteron-Missbrauch keine Seltenheit. Circa zehn bis zwölf Prozent aller Freizeitsportler dopen, um besser auszusehen, berichten Experten und warnen vor dem Testosteron aus dem Internetversandhandel. „Wer seiner Leistung und Virilität nachhelfen will und sich künstlich Testosteron zuführt, hat deutlich größere Chancen, seinem Körper zu schaden als auf dem Siegertreppchen zu landen“, macht Sommer deutlich.


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Wissenschaft

und

Forschung

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Biomarker Erhöhter Blutwert zeigt erhöhtes Infarktrisiko an

Vision Impfung gegen Allergien

Blutwert verrät Risiko

Mit Kuhstall-Bakterien gegen Allergien

Von Natascha Krause Tübingen. Mit einer einfachen Blutuntersuchung sollen Ärzte künftig ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erkennen. Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) in PotsdamRehbrücke und Ärzte der Universität Tübingen identifizierten einen sogenannten Biomarker. Dabei handle es sich um das Eiweißmolekül Fetuin-A, das in der Leber gebildet und ans Blut abgegeben werde, teilte das DIfE am Dienstag mit. Die Forscher wiesen erstmals nach, dass hohe Blutwerte des Biomarkers mit einem drei- bis vierfach höheren Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall verbunden sind. Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift «Circulation» der American Heart Association. Ausgangspunkt waren Forschungsergebnisse, wonach erhöhte Fetuin-AWerte im Blut mit einer verminderten Insulinempfindlichkeit einhergehen und auf eine verstärkte Fetteinlagerung in der Leber hinweisen, erklärte Hans-Ulrich Häring, Direktor am Universitätsklinikum Tübingen. Mit Hilfe der Potsdamer Langzeitstudie EPIC mit 27 000 Teilnehmern seien Zusammenhän-

Durch eine einfache Blutentnahme soll man in Zukunft das Risiko für Foto: Maicher Herzinfarkte und Schlaganfälle abschätzen können.

ge von Fetuin-A-Werten und bestimmten Erkrankungen untersucht worden, ergänzte Cornelia Weikert, Epidemiologin am DIfE. Erst vor kurzem hatte das Team aus Ärzten und Epidemiologen gezeigt, dass Fetuin-A ein unabhängiger Risikomarker für den Typ-2Diabetes ist. Nun gelang der Nachweis, dass Fetuin-A unabhängig von bekannten Ri-

sikofaktoren wie Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes, Übergewicht auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinweist. Unabhängig von diesen bekannten Faktoren hatten Menschen mit einem sehr hohen Fetuin-A-Blutwert im Vergleich zu solchen mit einem niedrigen Wert ein 3,3-fach erhöhtes Herzinfarkt- bzw. ein 3,8-fach erhöhtes Schlaganfallrisiko.

BERLIN. Zwei Bakterien aus Kuhställen scheinen einen gewissen Schutz vor Allergien zu bieten. Sie könnten den Weg zu einer Impfung weisen, die resistenter macht gegen allergische Erkrankungen. Bei den Bakterien handele es sich um Acinetobacter lwoffii und um das Milchsäurebakterium Lactococcus lactis, wie Professor Erika von Mutius von der Dr. von Haunerschen Kinderklinik in München sagte. Diese Bakterien wurden isoliert, indem Petrischalen mit Nährmedien in Kuhställen aufgestellt wurden. Die Wissenschaftler untersuchten dann, welche der diversen Keime, die in diesen Schalen wuchsen, bei Kindern zu einer Immunantwort führten. Die dahinter stehende Hypothese war, dass Kontakt zu Kuhstallkeimen in früher Jugend das Immunsystem weniger anfällig macht für Allergien. Dass Kinder mit Kontakt zu Kuhställen weniger Allergien entwickeln als Kinder ohne Kontakt zu Kuhställen sei mittlerweile in 17 unabhängigen Untersuchungen gezeigt worden, so die Expertin bei einer Veranstaltung der Deutschen Allergie-Gesellschaft DGAKI und des Deutschen Grünen Kreuzes. Am ausgeprägtesten war die Immunantwort der Kinder

bei Acinetobacter und Lactococcus. Die Antigene dieser Keime haben die Forscher dann bei Mäusen mit Allergie gegen Hühnereiweiß intranasal injiziert. Und siehe da: Jene Mäuse, die mit den Bakterienantigenen in Kontakt kamen, entwickelten weniger Symptome als jene, die sich ohne bakterielle Hilfe mit dem Hühnereiweiß konfrontiert sahen. Jetzt sollen weitere Studien folgen, sowohl mit Tieren als auch mit Menschen. Unter anderem wird derzeit untersucht, ob Kinder mit Kuhstallkontakt, die keine Allergien haben, regelmäßig Antikörper gegen die beiden Bakterien aufweisen. „Wir wollen außerdem noch weitere Keime identifizieren, die ähnliche Effekte haben“, so von Mutius. Ganz am Ende könnte irgendwann ein Antigencocktail als Medikament stehen, der z.B. allergiegefährdeten Großstadtkindern in früher Jugend „verimpft“ werden könnte, um so deren Allergierisiko immerhin 15% - zu senken. Mittlerweile gibt es mit der Bochumer Firma ProtectImmun auch ein von Wissenschaftlern gegründetes Unternehmen, das sich um die kommerzielle Seite der „Impfstoff“-Entwicklung kümmert.

Innovation Operativer Eingriff senkt dauerhaft den Blutdruck

Studie Wahrnehmung wird positiver

Ein Schrittmacher kann dauerhaft den erhöhten Blutdruck senken

Das „Schöntrinken“ gibt es tatsächlich

Hannover. Mit einer Art Schrittmacher wird derzeit versucht, bei Patienten mit schwerem Hochdruck den Blutdruck zu senken. Pilotstudien sind erfolgreich verlaufen. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) ist als einziges deutsches Zentrum an einer Studie beteiligt. Mit dem Gerät Rheos®Hypertension (HT)-System eines US-Unternehmens stimulieren Internisten permanent die Rezeptoren an beiden Halsschlagadern der Patienten. Diese Rezeptoren sitzen an der Gabelung der Halsschlagader und messen quasi den Blutdruck. Dem Körper werde durch dieses Verfahren ein hoher Blutdruck signalisiert. Das wiederum löse über das Zentralnervensystem Gegenregulationsmechanismen aus, sagte Dr. Jan Menne von der MHH in der „Ärzte Zeitung“. Bei Erststimulation sehe man oft starke

Blutdruckabfälle von teilweise mehr als 100 mmHg. In Pilotstudien mit insgesamt etwa 70 Teilnehmern waren Blutdrucksenkungen des ersten Wertes (systolisch) um etwa 30 und um 20 mmHg dia-

Schrittmacher-Operation. Foto: Fotolia

stolisch über ein Jahr erreicht worden, so Menne. Die Implantation der Elektroden ist allerdings anspruchsvoll. In einer zwei- bis vierstündigen Operation präpariert ein Gefäßchirurg die Schlagadern und fixiert die Elektroden. Die Schrittma-

chertasche wird unter dem Brustbein angelegt. Bereits während der Operation wird das Gerät getestet und die für die Stimulation optimale Lokalisation der Elektroden ermittelt. Bei etwa jedem fünften Patienten reiche die einseitige Stimulation aus, sagte der Internist. Etwa 20% der Patienten jedoch sprechen nicht auf diese Blutdruck-Behandlung an, das heißt der Blutdruckabfall liegt bei ihnen unterhalb von 10 mmHg. Für die Behandlung infrage kommen lediglich Patienten, die Blutdrücke von mindestens 160/90 mmHg haben und bei denen sich diese Werte trotz maximal dosierter Therapie mit mindestens drei verschiedenen Blutdruckmedikamenten nicht normalisieren lassen. Die in die Studien aufgenommenen Patienten hatten meist bereits 5 bis 6 Hochdruckmittel erhalten.

Glasgow/Bristol. Das sprich-

wörtliche Schöntrinken gibt es nach Erkenntnissen britischer Wissenschaftler tatsächlich und betrifft nicht nur das jeweils andere Geschlecht. Nach ein paar Gläschen fanden heterosexuelle Männer in einer Studie der Universität von Bristol sowohl Frauen als auch Vertreter des eigenen Geschlechts hübscher als vorher. Auch in den Augen von Frauen wurden Vertreter beider Geschlechter attraktiver. Wie das Magazin „New Scientist“ berichtet, stehen diese Ergebnisse in einem gewissen Widerspruch zu Erkenntnissen eines 2003 von Forschern der Universität Glasgow unternommenen Schöntrink-Experiments. Das Glasgower Team war zu dem Schluss gelangt, dass eine mit steigendem Alkoholpegel positiver werdende Wahrnehmung anderer Menschen sich allein auf das jeweils andere

Geschlecht bezieht. Als Ursache der Ergebnisse in Bristol vermutet Teamleiter Marcus Munafò, dass die dortige Versuchsreihe mit 84 Probanden ein kontrolliertes Experiment war, während die Untersuchung in Glasgow in Bars und Cafés stattfand. Sie sei damit eher „konzentriert gewesen auf potenzielle sexuelle Partner in einer Umgebung, die für sexuelle Begegnungen förderlich ist“. Anders als das Glasgower Experiment fand jenes in Bristol in völlig neutraler Umgebung statt. Dabei wurden den männlichen und weiblichen Studenten nach dem Genuss von rund einem viertel Liter Wein oder Saft Fotos von Männern und Frauen zur Bewertung vorgelegt. Die Probanden mit Alkoholkonsum bewerteten Menschen beider Geschlechter als deutlich attraktiver als diejenigen Probanden, die Saft getrunken hatten.


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Einfach Wohlfühlen

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Erholung Wer nachts nicht auf die Uhr schaut, schläft besser

In aller Kürze

Besser schlafen ohne Wecker

Durchblick

Fetter Fisch für Sehkraft London. Fetter

Fisch schützt nicht nur das Hirn vor Schlaganfall und Demenz, sondern auch die Augen: Wer viel Fisch isst, hat offenbar ein geringeres Risiko für eine Sehschwäche. Wer mindestens einmal pro Woche fetten Fisch isst, hat nach Daten einer Studie ein nur halb so hohes Risiko für eine altersbedingte Sehschwäche (Makuladegeneration) im Vergleich mit den Fischverächtern. Diagnose

Influenza-Schnelltest Düsseldorf. Kleinkinder, alte Menschen, Schwangere und chronisch Kranke haben bei Influenza ein erhöhtes Risiko für Komplikationen. Wird bei ihnen eine Influenza frühzeitig diagnostiziert, können durch eine Therapie mit NeuraminidaseHemmern Schweregrad und Dauer der Krankheit abgemildert werden. Mit einem speziellen Test lassen sich eine Influenza A und B innerhalb von 15 Minuten feststellen.

Verdauung

Rumoren durch Fruktose Bonn. Bei

Patienten mit Rumoren in Bauch und Darm nach dem Genuss von Obst kann eine Störung der Fruktose-Verdauung vorliegen, erinnerte kürzlich die Deutsche Gesellschaft für Ernährung.

Von Michael Maicher

E

s ist ein Uhr nachts, man wälzt sich hin und her, wacht kurz auf, schläft aber sofort wieder ein. Am nächsten Morgen wacht man halbwegs erholt und ausgeschlafen wieder auf. Das passiert in deutschen Schlafzimmern Nacht für Nacht. Es geht aber auch anders: man wacht um ein Uhr nachts auf, schaut auf den Wecker, stellt fest, dass seit dem letzten Blick auf den Wecker gerade erst zehn Minuten vergangen sind. In diesem Augenblick hat man sich ganz gehörig den Schlaf verdorben. Der Blick auf den Wecker signalisiert, dass man noch hundert Mal in den nächsten Stunden auf den Wecker schauen wird, bevor die Nacht überlebt wird. Der Wecker als Schlafkiller, auch das passiert nicht gerade selten.

Schlafqualität leidet Wird der Wecker in den Blickwinkel des Schlafenden gestellt, dann leidet die Schlafqualität. Auch wenn wir gut und erholsam schlafen, so wachen wir doch häufig auf. Das vergessen wir aber wieder, da wir beim Augen öffnen kein besonderes Merkmal wahrnehmen, an das wir uns noch am nächsten Morgen erinnern können. Sieht man beim Aufwachen allerdings den Wecker, bzw. die Uhrzeit, dann sehen wir ein ganz konkretes Merkmal. Wir erinnern uns am nächsten Morgen an die verschie-

Entspannung Musik für den Blutdruck

Ruhige Musik kann den Blutdruck senken Florenz. Patienten mit mildem Bluthochdruck können ihren Blutdruck senken, wenn sie täglich eine halbe Stunde ruhige Musik hören und dabei Atemübungen absolvieren. Das hat eine Studie von italienischen Forschern von der Universität Florenz ergeben. An der Untersuchung nahmen 48 Patien-ten im Alter von 45 bis 70 Jahren teil, die wegen geringfügig erhöhtem Blutdruck medikamentös behandelt wurden. 28 von ihnen hörten täglich 30 Minuten lang Musik von einer CD mit klassischer keltischer oder indischer (Raga), die von den Wissenschaftlern als rhythmisch und gleichförmig charakterisiert wird. Gleichzeitig führten sie langsame Bauchatemübungen

1. Jahrgang Nr. 1, September 2009

durch. Die 20-köpfige Kontrollgruppe blieb ohne derartige Behandlung. Alle Teilnehmer unterzogen sich vor Beginn der Studie, nach einer Woche und nach vier Wochen

einer Blutdruck-Kontrolle. Während in der Kontrollgruppe keine wirkliche Veränderung des Blutdrucks zu verzeichnen war, registrierten die Forscher eine Absenkung des systolischen Blutdrucks.

Der Wecker macht den Mitmenschen nicht nur beim Aufwachen Ärger, er stört auch nachts den erholsamen Schlaf. Foto: Fotolia

denen Zeiten, die wir gesehen haben und haben das Gefühl, schlecht geschlafen zu haben. Immerhin können wir fast alle Uhrzeiten aufzählen, zu denen wir aufgewacht sind. Das Schlimme aber ist, dass wir tatsächlich schlecht geschlafen haben. Der Blick auf den Wecker verrät meistens, dass entweder die Nacht bereits vorbei ist und wir nur noch eine Stunde zu schlafen haben. Oder er verrät, dass wir erst seit einer Stunde schlafen und die Nacht partout nicht vorüberziehen will. Beim Blick auf die Uhrzeit steigen sofort Blutdruck und Herzfrequenz an. Dadurch werden wir erst richtig wach und brauchen

Mann kann nicht ohne Frau Wien. Nachts nebeneinander

gekuschelt ist nicht zwangsweise eine Garantie für erholsamen Schlaf. Wissenschaftler konnten jetzt beweisen, dass Frauen ohne einen Mann in ihrem Bett deutlich erholsamer schlafen, während es sich bei den Männer genau andersherum verhält. Verhaltenswissenschaftler der Universität in Wien beobachten das Schlafverhalten von zehn jungen heterosexuellen Paaren über 249 Nächte. Die Hälfte verbrachte jede Person allein, die andere mit dem Partner. Insgesamt fand in 67 Nächten Sex statt. Studienleiter John Dittami fasst zusammen: „Sex wirkt sich sowohl bei Frauen als auch Männern positiv auf den Schlaf aus“. Allerdings gaben nur die Männer an, sich bei Anwesenheit der Partnerin im Bett morgens insgesamt deutlich munterer zu fühlen.

dementsprechend lange, um wieder einzuschlafen. Da wir nicht nur einmal auf den Wecker schauen, sondern gleich mehrmals, wird unser Schlaf zu oft unterbrochen. Wir wachen am nächsten Morgen auf und fühlen uns wie gerädert. Mit einem erholsamen Schlaf hat das allerdings herzlich wenig zu tun.

Uhrzeit unnötig Der nächtliche Blick auf die Uhr bringt uns im Grunde genommen nichts, außer dass wir unseren Schlaf damit erheblich stören. Deswegen gehört der Wecker nicht ins Blickfeld. Allein das Entfernen des Weckers aus dem

Sichtfeld kann schon erheblich zur Verbesserung der Schlafqualität beitragen. Wecker können glücklicherweise Geräusche von sich geben, so dass man die Uhrzeit gar nicht sehen muss.

Geduld ist wichtig Aber bitte nicht verzagen: sollten Sie den Wecker aus dem Sichtfeld entfernen, dann wundern Sie sich nicht, dass Sie zunächst unruhiger schlafen. Wahrscheinlich werden Sie sich beim Aufwachen jedes Mal fragen, wie viel Uhr es ist. Diese „Entzugserscheinungen“ verschwinden aber nach ein paar Tagen. Gute Nacht!

Denken Gewürz für unser Gehirn

Curry verbessert unsere Denkleistung Singapur. Vielleicht wird die beliebte und besungene deutsche Currywurst eine Renaissance erleben. Denn Wissenschaftler fanden heraus, dass Curry die Hirnleistung steigern kann. Die Gewürzkombination auf der Basis des Gewürzes Kurkuma breitet sich immer mehr auf dem kulinarischem Terrain europäischer Teller aus. Curry wird je nach Region immer wieder neu zusammengestellt und häufig hat jede Familie ihr eigenes Geheimgewürz. Aber dennoch haben alle Gewürzkompositionen eines gemeinsam: Curry kann Gedächtnisleistungen deutlich steigern. Das konnten Wissenschaftler der Universität in Singapur beweisen. Eine anregende Wirkung

des gelben Pulvers auf die Magensaftproduktion, sowie eine entzündungs- und krebshemmende Wirkung konnte schon häufig bestätigt werden. In der aktuellen Studie gelang es den Wissenschaftler darzustellen, dass Patienten, die häufig Curry-Gerichte aßen, eine deutliche Steigerung ihres Hirnpotentials aufwiesen. Außerdem konnte bei Alzheimer-Patienten festgestellt werden, dass Kurkuma eine Ablagerung von Plaques im Gehirn verhindern kann. Diese Plaques sollen an der Entwicklung der AlzheimerErkrankung beteiligt sein. Das Erstaunliche ist, dass bereits nur zwei Gerichte mit Curry ausreichen, um einen positiven Effekt zu erzielen. Wohlgemerkt, zweimal im Jahr.


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Einfach Wohlfühlen

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Entspannung Warmes Bad nach Cleopatra-Art entspannt uns vom Alltagsstreß

Totale Erholung im Cleopatrabad Wer sich nach einem harten Tag entspannen möchte, der ist in einem angenehmen CleopatraBad gut aufgehoben. Von Michael Maicher

E

in stressiger Tag geht zu Ende. Man kommt nach Hause und freut sich aufs Sofa. Kurz vor dem Schlafengehen nimmt man noch ein entspannendes Bad. Dieses Bad kann ein simples warmes Bad sein, es werden oft auch Zusätze wie z.B. ätherische Öle verwendet. So ein Bad kann man aber auch zelebrieren, zum Beispiel als CleopatraBad. Wer hätte nicht gerne die samtweiche Haut der Cleopatra? Der Legende nach soll die ägyptische Herrscherin Cleopatra in Eselsmilch gebadet haben, um ihren schönen Körper zu pflegen. Wenn heute Cleopatra-Bäder angeboten werden, handelt es sich meistens um ein luxuriöses Wannenbad mit Öl- und Milchzusätzen. Meistens kommt die Milch dazu von der Kuh.

Natürliche Hautpflege Die Belastung für unsere Haut, als das Kontaktorgan schlechthin, wird zunehmend grösser. Immer mehr Menschen legen daher Wert auf eine gezielte und natürliche Hautpflege. Die Milch/ Oelmischung des Cleo-patrabades wird unverdünnt verwendet, enthält keiner-

Die Kombination aus angenehmer Musik, warmem Wasser und Rosenduft macht es aus: totale Entspannung nach einem streßigen Tag in der BadeFoto: Fotolia wanne nach Cleopatra-Art.

lei Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel, Stabilisatoren usw. und ist äusserst nährend und pflegend. Das Resultat ist eine weiche, gutdurchblutete und gepflegte Haut am ganzen Körper. Speziell bei trockener und beanspruchter Haut wirkt das Cleopatrabad wahre Wunder. Ein solches Cleopatrabad wird in vielen Wellness-Einrichtungen angeboten. Meist wird man in einem wunderschönen Ambiente empfangen. Man taucht sozusagen von der Strasse ein in eine neue Welt. Während der Gast wartet, wird meist schon einmal das Wasser in die Badewanne gelassen. Anschlie-

ßend wird die Milch und der Honig dazu gegeben. Jetzt kann der gestresste Gast sich in das 38 Grad warme Wasser legen und entspannen. Das Licht wird ausgeschaltet, zahlreiche Kerzen sorgen dann für eine angenehme Beleuchtung. Nun werden die Rosenblätter in das Bad gegeben und der Gast erhält ein Getränk. Während man nun in der

Cleopatra-Bad Das Bad dauert etwa 30 Minuten und kostet für eine einzelne Person 25 Euro und für zwei Personen 42 Euro. Im Anschluss daran ist auch eine Milch-HonigVerwöhnmassage möglich.

Prävention Sportler sind deutlich seltener dement

Seltener Demenz bei Sportlern W

Blutdruck von 140 mmHg das Risiko an einer Demenz zu erkranken verdoppelt, bei noch höheren Werten sogar vervierfacht.

er sich um seine geistige Fitness im Alter sorgt, sollte zunächst einmal auf seinen Blutdruck achten. Denn eine Hypertonie ist der wichtigste beeinflussbare Risikofaktor für eine Demenz. Nach Angaben von Professor Karl M. Einhäupl von der Charité in Berlin gibt es einzig für die Blutdrucksenkung klare Hinweise aus verschiedenen Studien.

Auch Gartenarbeit zählt

Sport als Schutz In der Syst-Eur-Studie mit etwa 2500 Bluthochdruck-Patienten war nach zwei Jahren medikamentöser Therapie die Demenzrate nur halb so hoch wie mit einem Scheinpräparat. Und aus anderen Studien weiß man, dass sich bei Männern ab einem systolischen

Gegen Demenz: sportliche BeweFoto: Fotolia gung.

Zwar sind dies noch keine klaren Belege, aber zumindest gibt es deutliche Hinweise für Sport und Bewegung als Schutzfaktoren. In einer Analyse der Hirnliga hatten 16 von 18 Studien ergeben, dass körperliche Bewegung Menschen vor einer Demenz-Erkrankung schützt, und zwar sowohl Sport, Gartenarbeit als auch Handarbeiten. Je nach Studie und Intensität war die Demenzrate bei den körperlich Aktiven Menschen um 45 bis 60 Prozent und damit deutlich reduziert.

Wanne entspannt, läuft aus den Lautsprechern, die direkt in die Wanne integriert sind, sanfte und entspannende Musik. Durch die Vibrationen der Lautsprecher in der Badewanne erfährt der Gast noch zusätzlich eine Klangwellenmassage, die das Badeerlebnis abrundet. Nach etwa 30 Minuten ist das Entspannungsbad vorbei. Jetzt sollte der Gast noch etwas ruhen, da nach dem warmen Cleopatrabad der Kreislauf noch etwas schwächelt.

vestition. Das Bad ist auch für zwei Personen buchbar und kostet dann 42 Euro. Im Anschluss daran ist eine Massage empfehlenswert, da sie das Erlebnis abrundet.

Klangwellenmassage Das Cleopatrabad kostet für eine einzelne Person 25 Euro und ist eine lohnende In-

Angenehm: Milch und Honig. Foto: Fotolia

Aktiv Bewegung gegen Schmerzen

Bewegung in der Natur fördert die Genesung R egelmäßige Ausflüge in die freie Natur können Schmerzen lindern. Sport im Freien, wie Walking oder SkiLanglauf, aber auch Ballspiele oder Spaziergänge fördern die Genesung nach Operationen oder schweren Krankheiten. Menschen, die regelmäßig viel Zeit in der Natur verbringen sind seelisch und körperlich fitter, so der aktuelle wissenschaftliche Beweis. Die britische Regierung macht es sich nun zur Aufgabe, die Menschen mit einer Werbekampagne zu animieren, mehr Zeit draußen zu verbringen. Kinder zu selten draussen Leider ist auch in Deutschland der Kontakt zur Natur

sehr beschränkt. Viele Kinder verbringen ihre Zeit lieber im Haus und wissen zum Teil gar nicht, wie eine Kiefer oder Birke aussieht und haben keine Kenntnisse über die heimischen Tiere. Besonders förderlich ist das Spiel in der freien Wildbahn für Kinder mit einem Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom, kurz ADS.

Gegen Stress Dies hält den Stresspegel niedrig und sorgt für mehr Ausgeglichenheit im alltäglichen Leben. Regelmäßige sportliche Aktivität draußen, auch bei Schulsport kann des weiteren vor Übergewicht schützen.


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Zu

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guter letzt

1. Jahrgang Nr. 1, September 2009

Langes Leben Änderungen im Lebensstil können das Schlaganfallrisiko deutlich senken

Gesund leben halbiert Infarktrisiko

Buchtipp

Gesund bleiben durch Stress? Schnell verschleißt, wer zu viel ruht. Stress ist gesund! Was wären wir ohne den Adrenalin-Kick, der uns Lust, Leistung und Lebensfreude bringt? Darum: Ab in die Mottenkiste mit dem „Autoreifen-Modell“ des Menschen, das auch noch bei vielen Ärzten en vogue ist! Wenn uns das Höhenklima so gut tut, wenn wir unter mediterraner Sonne mit einem guten Glas Wein und schmackhaft-üppiger Kost - gesünder leben, muss das nachdenklich stimmen. Die Lipizzaner in Wien, sie bekommen ihren Hautkrebs gerade da, wo die Sonne nicht hinkommt: Unterm Sattel. Leben ist Risiko, lassen wir uns von all den vermeintlichen Gefahren und Bedrohungen nicht verrückt machen. Die Angst vor dem Stress ist ungesund, nicht der Stress selbst. „Weiterlaufen“, empfahl einst ein Experte, als er gefragt wurde, was man tun müsse, wenn einem beim Joggen der Herzinfarkt ereilt. Stellen Sie rechtzeitig die Weichen, und Sie werden ein neues Lebensgefühl entdecken. Ganz in diesem Sinne wollen die Autoren - beides übrigens Ärzte - aufrütteln und verkrustete Denkstrukturen sprengen.

Berlin.

Im Notfall kann es beim Schlaganfall um Minuten gehen. Wer die klassischen Symptome verspürt, der sollte den Notarzt informieren. Foto: Maicher

Von Michael Maicher CAMBRIDGE. Bereits kleine Än-

derungen im Lebensstil können tatsächlich dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall deutlich zu verringern. Am besten gelingt es durch mehr Bewegung, weniger Alkohol, mehr Obst und Gemüse zu essen und mit dem Rauchen aufzuhören. Der Nutzen einer Lebensstiländerung geht aus den Daten einer prospektiven Studie mit mehr als 20 000 Männern und Frauen über einen Zeitraum von durchschnittlich elf Jahren hervor. Dr. Phyo K. Mint aus Cambridge in Großbritannien und seine Kollegen haben die Daten der als EPICNorfolk-Studie jetzt ausge-

wertet und der Öffentlichkeit vorgestellt. Wer ungesund lebt, hat der Studie zufolge ein um mehr als das Zweifache erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall im Vergleich zu Menschen, die nicht rauchen, keine Bewegungsmuffel sind, nur wenig Alkohol trinken und viel Obst und Gemüse essen. Über den Beobachtungszeitraum wurden fast 600 Schlaganfall-Episoden registriert, fast 170 Schlaganfallpatienten starben an den Folgen.

Erhöhtes Risiko Nach Berücksichtung unter anderem des Alters und Geschlechts der Studienteilnehmer, deren BMI und Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht errechneten die bri-

tischen Statistiker ein relatives Risiko für einen Schlaganfall von 2,31 bei jenen Studienteilnehmern, die ungesund leben im Vergleich zu jenen,

Info Apoplex Ein Schlaganfall ist im Grunde genommen ein Hirninfarkt, der in aller Regel durch den akuten Verschluss eines Hirngefäßes oder eine Blutung verursacht wird. Dabei können alle Symptome auftreten, die durch den Wegfall der betroffenen Hirnfunktionen bedingt sind, zum Beispiel Lähmungen einer Körperseite (Hemiparese) oder Sprachstörungen. Wie bei einem Herzinfarkt ist im akuten Notfall Zeit = Leben. Durch eine rasche Behandlung kann oft eine Pflegebdürftigkeit oder der Tod verhindert werden.

die nicht rauchen, wenigstens einmal am Tag für 30 Minuten zum Beispiel Fahrrad fahren oder schwimmen, pro Woche maximal 100 g Alkohol trinken und mindestens fünf mal täglich Obst und Gemüse verzehren und dadurch im Blut einen Vitamin-C-Gehalt von mindestens 50 μmol/l haben.

Auch ohne Risikofaktoren Die Forscher erinnern daran, dass es zwar keinen Zweifel daran gibt, durch Ausschalten von Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Vorhofflimmern Schlaganfälle effektiv verhindern zu können. Viele Menschen erlitten jedoch einen Schlaganfall, ohne diese Risikofaktoren zu haben, sondern sie lebten nur ungesund.

„Gesund durch Stress“ von Hans-Jürgen Richter und Dr. Peter Heilmeyer ist im systemed Verlag erschienen.

Lesen, was auch Ärzte lesen.


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