Ve r l a g s -S o n d e r v e r รถ ffe n t l i c h u n g 1 1 / 2 0 1 1
GESUNDHEIT
FOTO: IMAGO/BLICKWINKEL
Unbeschwert leben Welt-Diabetes-Tag
GESUNDHEIT
11-2011- VERLAGS-SONDERVERÖFFENTLICHUNG
02
Leben mit der Zuckerkrankheit Ist der Wert ok? Blutzucker messen ist für Diabetiker an der Tagesordnung.
Der Welt-Diabetes-Tag ist neben dem Welt-Aids-Tag der zweite Tag im Jahr, den die Vereinten Nationen (UN) einer Krankheit gewidmet haben. 2006 beschlossen die Mitgliedstaaten per Resolution, sich immer am 14. November der Aufklärung über das Leiden zu widmen. Dieser Umstand alleine macht vielleicht schon die Bedeutung – und Dramatik – der Krankheit klar. Vier Millionen Menschen sterben weltweit jährlich an Diabetes. 2011 steht der Tag unter dem Motto „Act on Diabetes. Now.“ – „Handeln Sie jetzt!“ Die UN wenden sich mit ihrer Kampagne an Jedermann: „Wähle die Gesundheit: Fordere gesundes Essen und eine gesunde Umwelt, bleibe aktiv, ernähre Dich ge-
sund“, heißt es auf Plakaten. Und: „Du kannst den Unterschied machen.“
Per Spritze der Krankheit begegnen Diabetes mellitus – so der korrekte Name der Krankheit – kommt in zwei Ausprägungen vor. Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem die Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse angreift und zerstört. Der mit der Nahrung aufgenommene Zucker gelangt nicht an die richtigen Stellen im Körper. Wer an Diabetes mellitus Typ 1 leidet, muss sein Leben lang Insulin spritzen, um den Stoffwechsel zu regulieren und Folgekrankheiten zu verhindern.
Betroffene müssen zwar keine Diät oder spezielle Ernährung einhalten, aber sie müssen ihre Insulindosis mit der Menge der aufgenommenen Kohlenhydrate abstimmen. Die Ursachen für diese Diabetes sind wissenschaftlich noch nicht geklärt. Vermutet wird, dass Virusinfektionen wie Masern, Mumps oder Grippe sowie besondere psychische Belastungen die Immunkrankheit auslösen. In Deutschland sind rund 400 000 Menschen an der Typ-1-Diabetes erkrankt. Bei den meisten entwickelt sie sich bis zum 25. Lebensjahr. Das Gros der Erkrankungen tritt zwischen dem 8. und 12. Lebensjahr auf. In Ausnahmefällen können aber auch deutlich ältere oder jüngere
FOTO: IMAGO
Am 14. November ist Welt-Diabetes-Tag. Die UN-Mitgliedstaaten begehen diesen Tag seit 2006, um auf die Folgen der weltweit verbreiteten Krankheit hinzuweisen. Rund sieben Millionen Deutsche sind von dem Leiden betroffen.
03
GESUNDHEIT
VERLAGS-SONDERVERÖFFENTLICHUNG- 11-2011
Menschen krank werden, sogar Säuglinge. Die Krankheit ist nicht heilbar. Noch weitaus verbreiteter ist die so genannte Typ-2-Diabetes, früher auch „Alterszucker“ genannt, weil vor allem ältere und alte Menschen betroffen sind. Dies liegt daran, dass die Leistung der Bauchspeicheldrüse im Laufe des Lebens nachlässt. Mit der steigenden Zahl Übergewichtiger, auch bei jungen Menschen und Kindern, hat sich die Verbreitung der Krankheit aber verändert, so dass der im Volksmund bekannte Name heute nicht mehr passend ist. Bei dieser Variante handelt es sich um eine chronische Stoffwechselkrankheit: Nicht Insulinmangel, sondern Insulinresistenz ist das Problem. Dem Hormon gelingt es nicht mehr, den per Nahrung aufgenommenen Zucker in die Zellen zu transportieren.
Längst sind nicht nur Alte vom Diabetes-2 betroffen Dieser Diabetes-Typ ist eine der am weitesten verbreiteten Volkskrankheiten. Und eine der ältestesten: Schon in einem ägyptischen Papyrus wurde das Leiden beschrieben. Hauptursachen sind neben erblicher Veranlagung falsche Ernährung und Bewegungsmangel. Heute
werden allein in Deutschland mehr als sechs Millionen Menschen medikamentös gegen diese Diabetes-Form behandelt. Das sind 90 Prozent aller Diabetesfälle. Hinzu kommen nach Schätzungen von Experten noch einmal rund vier Millionen Betroffene, deren Krankheit noch nicht erkannt wurde. Sowie elf Millionen Menschen, die sich in einer Art Vorstadium zur Diabetes befinden und ein sehr hohes Risiko haben, chronisch krank zu werden. Und das birgt viele weitere Risiken: Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschwäche und Netzhautschäden sind häufige Folgeerkrankungen des Zuckerleidens. Oft wird Diabetes sogar erst diagnostiziert, wenn er schon eine Folgekrankheit, etwa einen Schlaganfall, ausgelöst hat.
Gesunde Ernährung und viel Bewegung können helfen Der Welt-Diabetes-Tag will deshalb in erster Linie aufklären – und appelliert an alle Menschen, selbst auf einen gesunden Lebensstil zu achten. Denn Bewegung und Abbau von Übergewicht verbessern die Insulinempfindlichkeit unserer Zellen und bewirken so, dass der Zucker besser aus dem Blut in die Zellen geschleust werden kann. Eine halbe
Stunde Bewegung an mindestens fünf Tagen in der Woche – so lautet die pauschale Empfehlung von Ärzten.
Zahnprobleme als Folge
Eindringliche Warnung: Plakat zum Welt-DiabetesTag der Vereinten Nationen
Zusammen mit ausgewogener Ernährung ist es so beim Typ-2-Diabetes, anders als bei der Autoimmunkrankheit, möglich, die Krankheit selbst in den Griff zu bekommen, auch ohne Insulin oder Tabletten dauerhaft einzunehmen. Ein allgemein nicht so bekannter Risikofaktor für die Zuckerkrankheit sind Entzündungen im Mund- und Zahnbereich, vor allem Parodontitis. Auch umgekehrt gibt es eine Wechselwirkung, betont die Bundeszahnärztekammer anlässlich des Welt-Diabetes-Tages: Zahnfleischprobleme, Wurzelkaries und sogar Zahnverlust seien bei Diabetikern deutlich höher als bei anderen Personengruppen. Um den 14. November herum gibt es weltweit und auch in vielen deutschen Städten Informations- und Aufklärungsveranstaltungen über die Volkskrankheit, ihre Ausprägungen und Folgeleiden. ■ YH welt-diabetes-tag.de diabetikerbund.de deutsche-diabetes-gesellschaft.de
FOTO: DIABETES-ZENTRALE E.V.
ANZEIGE
GESUNDHEIT
11-2011- VERLAGS-SONDERVERÖFFENTLICHUNG
Hauptsache gesund Weil immer mehr Menschen immer älter werden, nimmt auch die Zahl der Leiden und Krankheiten zu. Abzulesen auch an steigenden Gesundheitsausgaben.
ENTWICKLUNG DER GESUNDHEITSAUSGABEN IN DEUTSCHLAND VON 2000 BIS 2009 IN MRD. EURO
PROGNOSE ZUM ANSTIEG VON ZIVILISATIONSKRANKHEITEN GEGENÜBER 2007 125%
300
213
220,90
228,80
234,60
234,40
254,30
246,10
240,50
264,50
278,30
113%
100% 75%
75%
62%
200
53% 50%
9% 0%
2%
HYPERTONIE
0 2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
26% 27%
22% 22%
25%
100
42%
37%
DIABETES MELLITUS
KREBS
SCHLAGANFALL HERZINFARKT
DEMENZ
2009 BIS 2030
BIS 2050
QUELLE: STATISTISCHES BUNDESAMT
QUELLE: TK FRITZ BESKE INSTITUT FÜR GESUNDHEITS-SYSTEM-FORSCHUNG KIEL; 2009
ART DER SCHMERZEN, UNTER DENEN MÄNNER UND FRAUEN IN DEUTSCHLAND LEIDEN
WIE OFT KAM ES IN DEN LETZTEN VIER WOCHEN VOR, DASS SIE STARKE KÖRPERLICHE SCHMERZEN HATTEN? 40%
57%
RÜCKEN-, NACKEN-, SCHULTERSCHMERZEN
70%
51%
MUSKEL-, GELENKSCHMERZEN
51%
ANTEIL DER BEFRAGTEN
35,40%
30%
28,10%
21,40% 20%
11,70% 10% 2,70%
35%
KOPFSCHMERZEN
0,70%
0% NIE
44%
FAST NIE
MANCHMAL
OFT
IMMER
KEINE ANGABE
QUELLE: SOEP AB 16 JAHRE; 19 684 BEFRAGTE; TNS INFRATEST SOZIALFORSCHUNG; 2008 14%
ARTHROSE
22%
20%
ZAHNSCHMERZEN
17%
REGELSCHMERZEN
VOR WELCHEN DER FOLGENDEN KRANKHEITEN HABEN SIE AM MEISTEN ANGST?
0% 12%
ANTEIL DER BEFRAGTEN
8%
RHEUMA
11%
8%
ANDERE
11% 0%
10%
20%
30%
40%
50%
ANTEIL DER BEFRAGTEN
WEIBLICH QUELLE: TNS HEALTHCARE AB 14 JAHRE; 1 500 BEFRAGTE
60%
80%
73%
60%
53%
52%
50%
45%
40%
36%
30%
20%
70% 0% KREBS
UNFALL MIT SCHLAGSCHWEREN ANFALL VERLETZUNGEN
MÄNNLICH QUELLE: FORSA AB 14 JAHRE; 3 015 BEFRAGTE
ALZHEIMER, DEMENZ
HERZINFARKT
BANDPSYCHISCHE SCHEIBEN- ERKRANKUNG LEIDEN
04
Wir fĂźr Deutschland.G
VERLAGS-SONDERVERĂ–FFENTLICHUNG- 11-2011
ANZEIGE
05
Spezialisten gegen Wunden Chronische Wunden sind eine häufige Begleiterscheinung von Diabetes und GefäĂ&#x;erkrankungen. Neue „Wundzentren“ sollen Patienten schneller und besser versorgen. FĂźr offene Wunden an den FĂźĂ&#x;en gibt es sogar eine eigene Bezeichnung: Rund 500 000 Menschen sind vom „diabetischen FuĂ&#x;syndrom“ betroffen, so die Gesellschaft fĂźr Versorgungskonzepte in der Wundbehandlung (gvw), ein Tochterunternehmen des Pharmakonzerns Celesio. Aber auch an anderen Stellen am KĂśrper kĂśnnen Wunden entstehen, die nicht leicht verheilen – etwa bei Diabetikern oder Menschen mit einem GefäĂ&#x;leiden oder nach einer Tumoroperation. Vier Millionen Menschen leiden laut gvw unter chronischen Wunden. Davon sprechen Mediziner, wenn nach vier bis spätestens zwĂślf Wochen trotz fachgerechter Behandlung keine Heilung erreicht oder absehbar ist. FĂźr die Patienten bedeutet das häufig Schmerzen, unangenehme Sekretabsonderungen, Bewegungseinschränkungen
gearbeitet“, so Durans Kritik an der bisherigen Versorgung. Das soll sich ändern mit einem Netz neuer „Wundzentren“. Diese sollen individuelle Therapiepläne erstellen, den Patienten ganzheitlich untersuchen „und fĂźhren“, betont Duran. FĂźhren durch den Therapie- oder Facharztdschungel, kĂśnnte man auch sagen. Denn eine wesentliche Aufgabe der Zentren ist die Koordination der Mediziner und Pflegekräfte, die den Erkrankten behandeln und betreuen. Um eine räumliche Nähe zu Ă„rzten verschiedener Fachrichtungen zu gewährleisten, die womĂśglich zur Behandlung hinzugezogen werden sollten, haben alle Wundzentren ihren Standort entweder auf Krankenhausgelände oder in Gesundheitszentren. Zum Team gehĂśren mindestens zwei niedergelassene Ă„rzte, meist ein Chirurg und ein Venenspezialist. Diese
FOTO: GVW
Arzt und Wundmanagerin versorgen gemeinsam einen Patienten im gvw-Wundzentrum MĂźnchen.
und die Notwendigkeit, die Wunde täglich von Pflegepersonal versorgen zu lassen sowie sich regelmäĂ&#x;ig medizinischen Behandlungen beim Arzt zu unterziehen, manchmal auch Operationen. „Uns ist aufgefallen, dass die Heilungserfolge bei stationärer Behandlung grundsätzlich viel besser waren, als bei der darauf folgenden ambulanten Versorgung, wenn der Patient wieder zu Hause ist“, sagt Yasar Duran, Referent der gvwHauptverwaltung in Stuttgart. „Der Patient ist dann auf sich alleine gestellt, auĂ&#x;erdem gibt es zu wenig Fachärzte mit spezieller Ausbildung, und es wird nicht ausreichend interdisziplinär zusammen-
kommen nach Bedarf ins Wundzentrum. Ständig dort sind so genannte Wundmanager, ausgebildete Alten- oder Krankenpfleger. Alle haben eine spezielle Ausbildung zur Wundbehandlung absolviert. Ăœberwiesen werden Patienten von Kliniken und Fachärzten. 1500 Menschen wurden in den inzwischen acht Wundzentren in Deutschland behandelt. Mit gutem Erfolg: Nach drei bis sechs Monaten sind die meisten Wunden verheilt, bei herkĂśmmlicher Versorgung liegt diese Zeit bei bis zu 14 Monaten. Weitere Zentren sind unter anderem in Hamburg, Berlin und KĂśln geplant. â– YH wundzentren.de
In den letzten zwanzig Jahren ist die Zahl der Diabetiker weltweit um mehr als das Siebenfache gestiegen. Derzeit sind nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 250 Millionen Menschen betroffen, bis zum Jahr 2025 rechnet man mit einer weiteren ErhĂśhung auf bis zu 350 Millionen. Volkskrankheit Diabetes In Deutschland leiden mehr als sechs Millionen Menschen an dieser Stoffwechselkrankheit – Tendenz steigend. Grund ist vor allem die dramatische Zunahme von Typ-2-Diabetes. Hauptursache ist die heutige Lebensweise: zu wenig Bewegung und ĂźbermäĂ&#x;ige Ernährung. Diabetes ist jedoch weit mehr als ein aus dem Gleichgewicht geratener Blutzuckerspiegel. Weltweit fordert Diabetes mittlerweile genauso viele Opfer wie HIV bzw. AIDS. Diabetiker leiden häufiger unter zu hohem Blutdruck und ihre Nieren sind Ăźberlastet und kĂśnnen versagen. Ihr Risiko fĂźr einen Herzinfarkt oder Schlaganfall ist deutlich erhĂśht. Menschen, die an Diabetes leiden, sind auf Tabletten oder Insulin-Injektionen angewiesen. Je frĂźher die richtige Behandlung einsetzt, Zahnärzte entwickeln desto besser lassen sich die Spätfolgen verhindern oder zumindest verzĂśgern. Vorsorge-Konzept Moderne Mittel gegen Diabetes von Sanofi haben genau das zum Ziel.
Mundgesund trotz Handicap
Ein neues Konzept soll die zahnmedizinische Versorgung von PflegebedĂźrftigen und Menschen mit Behinderungen verbessern. Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) und die Bundeszahnärztekammer haben mit Wissenschaftlern der Deutschen Gesellschaft fĂźr Alterszahnheilkunde und der Arbeitsgemeinschaft fĂźr zahnärztliche Behindertenbehandlung gemeinsam das Konzept „Mundgesund trotz Handicap und hohem Alter“ entwickelt. Kernpunkte sind ein Anspruch dieser BevĂślkerungsgruppen auf präventive zahnmedizinische Leistungen der Krankenkasse, sowie eine FĂśrderung von Hausbesuchen durch den Zahnarzt. Die Initiatoren bemängeln FĂœR DICH UND DEINE GESUNDHEIT. „grundlegende Defizite in der zahnmedizinischen 'LH PHGL]LQLVFKH (UNHQQWQLV LVW XQVHUH /HLGHQVFKDIW *HPHLQVDP PLW XQVHUHQ Versorgung kĂśrperlich und 3DUWQHUQ LQ )RUVFKXQJ XQG :LVVHQVFKDIW $XVELOGXQJ XQG /HKUH KHOIHQ ZLU 0LOOLRQHQ 0HQVFKHQ ZHOWZHLW 'HU PHGL]LQLVFKH )RUWVFKULWW YHUSĂ€LFKWHW GHQQ kognitiv eingeschränkter GDV :LFKWLJVWH LVW GLH *HVXQGKHLW Menschen“. Bisher sei die Versorgung der Gesetzlichen Krankenversicherung „darauf abgestimmt, dass ZZZ VDQRÂż GH Versicherte zur Vorsorge selbst die Zähne putzen und zur Behandlung zum Arzt Unternehmen mit langer Tradition kĂśnnen“, so der VizeSanofi forscht seit Ăźber 100 Jahren an MĂśglichkeiten,gehen Diabetes zu behandeln. Als Vorstandschef KZBV, erster Hersteller von Insulin in Deutschland hat das Unternehmen eineder lange TradiWolfgang EĂ&#x;er. â– YH tion in der Diabetes-Therapie. Am Anfang retteten Schweineund Rinderinsuline Diabetiker vor dem sicheren Tod – heute sind es modernste biotechnologisch hergestellte Insulinanaloga. Und immer sind es Innovationen made in Germany. Blockbuster aus Deutschland Biotechnologische Methoden ermĂśglichten verschiedene Weiterentwicklungen des Hormons Insulin, dieses lebenswichtigen Hormons und entscheidenden Wirkstoffs im Kampf gegen Diabetes. Insulinanaloga wirken wie Insulin, werden aber vom KĂśrper schneller oder langsamer aufgenommen. Das biotechnologisch hergestellte langwirksame Insulin glargin ist das umsatzstärkste Medikament von Sanofi. Erforscht und entwickelt in Frankfurt, wurde es auch hier zur Produktionsreife gebracht. Jedes Gramm dieses Wirkstoffs, der zu Ăźber 96Prozent exportiert wird und so Millionen Diabetikern weltweit zu einem leichteren Leben verhilft, stammt aus Frankfurter Produktionsbetrieben. Dank des breiten Spektrums an verschiedenen Insulinen von Sanofi findet heute jeder Diabetiker das fĂźr seine individuelle Lebensweise passende Insulin. Und die Entwicklung und Herstellung neuartiger Insulin-Pens ermĂśglichen den Patienten weltweit das sichere, zuverlässige und einfache Spritzen des Medikaments. Etwa 200 Millionen Insulin-Pens werden im Jahr 2011 ihren Weg von Frankfurt aus antreten. Hinzu kommen hochmoderne Blutzuckermessgeräte. Allein 3.000 Arbeitsplätze sind in Frankfurt direkt oder indirekt an die Behandlung von Diabetes gekoppelt. Partner der Patienten Als eines der weltweit grĂśĂ&#x;ten Gesundheitsunternehmen verfĂźgt Sanofi Ăźber eine herausragende Kompetenz in Sachen Diabetes. Das Unternehmen bietet jedem einzelnen Diabetes-Patienten eine Rundum-Versorgung mit den besten und umfassendsten LĂśsungen – mit einer nahtlosen Verbindung zwischen Diagnostik, Behandlung und Kontrolle von Diabetes. Und wir forschen weiter – an neuartigen zielgerichteten Therapien gegen Diabetes, von der Grundlagenforschung Ăźber die klinische Entwicklung bis hin zu einer umfassenden Patientenversorgung – zum Nutzen der Patienten.
GESUNDHEIT
11-2011- VERLAGS-SONDERVERÖFFENTLICHUNG
06
Zahnarzt bei der Arbeit: Vor allem im Gesundheitsbereich besteht ein großer Bedarf an Fachkräften aus dem europäischen Ausland.
Die EU will grenzüberschreitendes Arbeiten erleichtern. Auch in den Gesundheitsberufen. Der Schutz der Patienten vor „schwarzen Schafen“ darf dabei nicht auf der Strecke bleiben. Von Florian Lemor Unter welchen Voraussetzungen kann ein spanischer Arzt oder Zahnarzt in Deutschland arbeiten? Werden Universitätsdiplome innerhalb der EU anerkannt? Wer kontrolliert solche grenzüberschreitenden Tätigkeiten und nach welchem Recht? Die 2007 in Kraft getretene Berufsanerkennungsrichtlinie gibt Antworten auf diese Fragen und ist damit ein wesentlicher Baustein zur Verwirklichung des gemeinsamen Binnenmarktes. Die Richtlinie zielt darauf ab, die Mobilität der Berufstätigen zu verbessern, indem die Modalitäten der Anerkennung von Berufsabschlüssen festlegt werden. Die für eine Niederlassung in einem anderen Mitgliedstaat erforderliche Anerkennung erfolgt, indem Inhalte und Dauer einer Ausbildung von den Behörden im Bestimmungsland mit den nationalen Vorgaben verglichen werden. Dies kann auch die Prüfung von Sprachkenntnissen umfassen.
ANZEIGE
Vorbildlich: eine Krankenversicherung mit eingebauter Altersvorsorge. Die private Krankenversicherung macht es vor: Sie trifft Vorsorge für die im Alter steigenden Gesundheitskosten ihrer Versicherten. Ein verlässliches Polster, das alle Finanzkrisen unbeschadet überstanden hat und auch in Zukunft eine optimale medizinische Versorgung sichert. Ganz ohne staatliche Zuschüsse. So schont die private Krankenversicherung auch alle Steuerzahler. www.gesunde-versicherung.de
PKV – Die gesunde Versicherung.
Die Zahl der Berufsanerkennungen hat sich seit 1997 vervierfacht Ferner ist eine Anerkennung aufgrund bestehender Berufserfahrung vorgesehen. Bei bestimmten Berufsgruppen, zu denen die Zahnärzte gehören, erfolgt die Anerkennung sogar automatisch, da die Richtlinie selbst Mindeststandards für Ausbildungsdauer und Ausbildungsinhalte vorgibt. Nach Zahlen der Europäischen Kommission haben seit 2007 über 100 000 Berufstätige eine Anerkennung nach Maßgabe der Berufsanerkennungsrichtlinie angestrebt. Insgesamt hat sich die Anerkennung von Berufsabschlüssen in der EU
Florian Lemor ist Hauptgeschäftsführer der Bundeszahnärztekammer
zwischen 1997 und 2008 vervierfacht. Der weitaus größte Anteil der Verfahren betraf mit 44 Prozent Angehörige der Gesundheitsberufe. In absoluten Zahlen wurde europaweit zwischen 2007 und 2010 rund 26 000 Ärzten und 6600 Zahnärzten die automatische Anerkennung ihrer Abschlüsse auf Grundlage der Richtlinie zugebilligt. Dies sind jedoch nicht die Zahlen, die man in Brüssel erwartet hatte. Zahlreiche Beschwerden zeigen zudem, dass die Anerkennungsverfahren in manchen Staaten nicht reibungslos verlaufen. Seit ge-
raumer Zeit bereitet die Europäische Kommission daher eine Überarbeitung der Berufsanerkennungsrichtlinie vor. Bereits für Mitte Dezember 2011 wird ein Gesetzesvorschlag erwartet. Die Zielvorgaben sind klar: Im Interesse von mehr Mobilität sollen die Anerkennungsverfahren vereinfacht werden. Große Erwartungen setzt die Europäische Kommission zudem in die Einführung Europäischer Berufsausweise, die die Verfahren beschleunigen und Meldeerfordernisse ersetzen könnten. Die Zusammenarbeit der zuständigen nationalen Behörden soll intensiviert werden. Auch für die Angehörigen der Gesundheitsberufe soll es besondere Regelungen geben. So soll ein europaweiter Vorwarnmechanismus eingeführt werden, um im Ausland „schwarzen Schafen“, die schwerwiegende berufliche Verfehlungen begangen haben, rechtzeitig das Handwerk zu legen. Berufsangehörige, die direkten Kontakt zu Patienten haben, sollen systematisch einen Nachweis über die notwendigen Sprachkenntnisse erbringen.
Das Qualifikationsniveau muss sichergestellt werden Die Bundeszahnärztekammer begrüßt grundsätzlich die Pläne der Europäischen Kommission. Wahre Mobilität in der Europäischen Union setzt rasche und reibungslose Anerkennungsverfahren voraus. Allerdings gilt es, eine Balance zwischen Freizügigkeit, Datenschutz, Verwaltungsvereinfachung und Qualitätssicherung zu finden. Gerade im Gesundheitsbereich haben die Patientinnen und Patienten ein mehr als berechtigtes Interesse daran, dass ein hohes Qualifikationsniveau der Leistungserbringer sichergestellt ist. Dies darf nicht einem falsch verstandenen Interesse an mehr Mobilität zum Opfer fallen. Diesem wichtigen Anliegen fühlt sich die Bundeszahnärztekammer im Diskussionsprozess um die Berufsanerkennungsrichtlinie verpflichtet und wird mit Nachdruck auf deren Beachtung drängen. ■
FOTOS: BZÄK, PRO DENTE
Mit rumänischem Arzt-Diplom in Deutschland
GESUNDHEIT
11-2011- VERLAGS-SONDERVERÖFFENTLICHUNG
Schmerz lass nach! 10 Millionen Menschen leiden unter chronischen Schmerzen, so die Schätzung der Deutschen Schmerzliga. Ein Gespräch mit der Präsidentin Dominique Döttling Interview: Yvonne Holl
Dominique Döttling: „Der Arzt muss den Menschen in seiner Schmerzerkrankung ernst nehmen.“
multimodale Behandlung, dazu kann gehören: Physiotherapie, Akkupunktur, Medikamente. So individuell wie der Schmerz, so individuell ist auch der Weg hinaus. Schmerz ist also heilbar? Nicht immer, aber er ist so weit behandelbar, dass der Patient wieder am Leben teilnehmen kann, wenn auch manchmal mit Einschränkungen. Was raten Sie Menschen, die unter Schmerzen leiden? Die Deutsche Schmerzliga bietet eine Telefonhotline an, die einen Arzt mit schmerztherapeutischer Ausbildung in der Nähe des Betroffenen heraussucht. Außerdem vermitteln wir Kontakte zu Selbsthilfegruppen und unterstützen den Patienten. ■
Deutsche Schmerzliga e.V. Adenauerallee 18 61440 Oberursel Telefon: 0700/375 375 375 (Mo.–Fr. 9.00–12.00 Uhr, 12 Cent/Minute) info@schmerzliga.de schmerzliga.de
verstehen auch, dass man angehende Ärzte nicht ewig studieren lassen kann. Aber wenn der Arzt nicht ausgebildet ist für Schmerzerkrankungen – und da gibt es eben noch erschreckend viele – verschleppt sich die Krankheit immer weiter. Dann gibt es hier eine Spritze, da eine Krankengymnastikverschreibung und irgendwann heißt es: Sie sind nicht krank. Gehen Sie mal zum Psychotherapeuten. Und das ist nicht hilfreich? Nein, nicht, wenn die Schmerzkrankheit nicht erkannt wird. Es kann Teil einer Schmerztherapie sein, auch mit einem Psychotherapeuten zu reden. Aber zunächst muss man den Menschen in seiner Schmerzerkrankung ernst nehmen und zugeben: Jawohl, das ist nicht eingebildet, das ist eine echte Erkrankung. Wie wichtig ist diese Anerkennung für die Betroffenen? Sehr wichtig, um überhaupt wieder in Kontakt mit Menschen treten zu können. Weil das fehlt, leben Schmerzpatienten häufig isoliert. Sie ziehen sich von Freunden und Verwandten zurück und werden im Beruf nicht mehr ernst genommen. Darüber hinaus ist Schmerz auch körperlich sehr auslaugend, ein enormer Stressfaktor für den Körper. Wie sieht eine optimale ärztliche Behandlung aus? Zur Schmerzuntersuchung gehört ein langes Gespräch, die Anamnese. Krankheiten und Verhaltensmuster müssen abgeklärt werden. Umfangreiche Untersuchungen sind nötig. Dann folgt eine so genannte
ANZEIGE
PRODUKTE UND INITIATIVEN GEGEN DEN SCHMERZ Grünenthal – ein forschendes deutsches Pharmaunternehmen und führender Partner in der Schmerztherapie
FOTO: DEUTSCHE SCHMERZLIGA
Frau Döttling, jeder Mensch leidet zeitweise an Schmerzen. Wann spricht man von einem „Schmerzpatienten“? Wenn er chronische Schmerzen hat. Im Gegensatz zu akuten Schmerzen, die zeigen, dass etwas nicht in Ordnung ist, etwa bei einem gebrochenen Bein. Ab sechs Wochen Akut-Schmerz kann es zu einer Chronifizierung kommen. Der Schmerz an sich wird dann zur Krankheit. Um beim Beispiel zu bleiben: Das Bein schmerzt, obwohl der Bruch verheilt ist. Wie kann das sein? Wir wissen heute, dass Nerven lernen. Wenn sie sehr lange Schmerzsignale gesendet haben, senden sie sie manchmal weiter, obwohl der Auslöser weg ist. Ist das ein häufiger Grund für dauerhafte Schmerzen? So vielfältig die Ursachen akuter Schmerzen sind, so vielfältig sind auch die Gründe für chronischen Schmerz. Kopfschmerzen können Sie vom Wetter, von zuviel Alkohol, von schlechtem Essen oder wegen einer Nackenverspannung bekommen. Das gilt auch für chronische Probleme. Deshalb kann man eigentlich keine Hauptursachen benennen. Wie viele Menschen sind von chronischen Schmerzen betroffen? Es gibt sehr unterschiedliche Berechnungen, weil es eine hohe, schwer zu beziffernde Dunkelziffer gibt. Wer vom sechsten Arzt gehört hat, er habe nichts, der geht einfach nicht mehr zum Arzt. Aber wir gehen von rund zehn Millionen Betroffenen aus. Wie ergeht es dem Patienten, wenn er wegen seiner Beschwerden zum Arzt geht? Wenn er da hingeht, ist der erste Schritt schon getan. Denn bevor ein Schmerzpatient zum Arzt geht, vergeht meist schon Zeit – weil er sich selbst zunächst gar nicht als Patient wahrnimmt. Woran liegt das, ihm tut doch etwas weh? Ja, aber wir alle kennen die Sprüche: „Ein Indianer kennt keinen Schmerz.“ „Zähne zusammenbeißen und durch“, „Das vergeht schon wieder.“ Und wenn sich Betroffene doch durchgerungen haben, landen viele bei einem Arzt, der nicht ausgebildet ist für Schmerzerkrankungen und nicht erkennt, worum es sich handelt. Die Deutsche Schmerzliga fordert die Übernahme von Schmerzerkrankungen in die Medizinerausbildung. Leider konkurrieren wir da mit vielen weiteren neuen Erkenntnissen. Und wir
08