caliber 07+08/2024 Leseprobe

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Eines für Alles! Savage 110 Magpul Scout

Österreich € 7,20 I Luxemburg € 7,70 I Schweiz CHF 10,90 I Belgien € 7,70 G 12807 € 6,50 07-08 I 24 +++ kompetent +++ aktuell +++ kompakt +++ kompetent +++ aktuell +++
Innovative Dienstpistole Springfield Armory Echelon 16 Seiten EXTRA Matchpistolen +++ kompetent +++ aktuell +++ kompakt +++ kompetent +++ aktuell +++ 07-08 24 •Technik •Ausstattung •Schießpraxis •Schussleistung Eine Frage des Gewichtes! MatchpistolenMarktanalyse 1.300 Gramm schwere Ganzstahl-Sportpistolen für BDS/DSB-Präzision c_07/08_051-067_Heft_im_Heft.indd Im Portrait Topschütze Oliver Spoerner Ganzmetall-Long-Range-Sportler SIG Sauer CROSS-PRS

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Chefredakteur Stefan Perey

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Nachricht, dass der Verteidigungs- und Technologiekonzern Rheinmetall in Zukunft den Bundesliga-Fußballverein Borussia Dortmund (und den Düsseldorfer Eishockey-Club DEG) sponsern wird, schlug in der Medienlandschaft und Öffentlichkeit wie die sprichwörtliche Bombe ein. Nach Bekanntgabe des Rheinmetall-Deals hagelte es Kritik für den BVB. Pazifisten, Menschenrechtsorganisationen und auch Teile der Fans hatten die Dortmunder dafür getadelt, dass sie Geld von einem Rüstungskonzern nehmen, der auch Geschäfte mit autokratischen Staaten macht. Weniger bekannt ist es aber, dass sich Rheinmetall aus Düsseldorf in der Umgebung schon länger als Sponsor, beispielsweise beim Handball-Bundesligisten Bergischer HC oder den Basketballerinnen der Capitol Bascats, engagiert.

Weltfremde Aufregung?

Der Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV) begrüßte die Partnerschaft zwischen Rheinmetall und dem BVB. „Das Sponsoring ist ein Weg, um einer breiten Schicht der Bevölkerung das Gefühl zu vermitteln, dass Waffen für die Erhaltung unserer Sicherheit und unseres Friedens nichts Unappetitliches sind, sondern eben ganz normal zu unserer gesellschaftlichen Realität gehören, wenn wir in Frieden und Freiheit leben wollen“, sagte BDSV-Hauptgeschäftsführer Hans Christoph Atzpodien. Selbst unser Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kommentierte: „Die eingeübte und auch so verständliche Zurückhaltung im öffentlichen Umgang mit der Rüstungsbranche ist nicht mehr haltbar und richtig. Insofern spiegelt dieses Sponsorship sicherlich auch ein Stück weit die Realität der Zeitenwende wider.“

All die Menschen, die sich nun über den neuen „Champion Partner“ des BVB derart aufregen, möchten aber sicherlich im hoffentlich nie eintretenden Ernstfall durch die Bundeswehr sowie Produkte von Rheinmetall geschützt werden. Von daher ist es in meinen Augen eine Form von heuchlerischer Doppelmoral, wenn man sich über diesen Deal in der Sportwelt so maßlos echauffiert.

In diesem Sinne, viel Spaß beim Lesen,

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Savage 110 Magpul Scout in .308 Win. im Test.
Deep Inside Report:
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14 Coopers Allrounder:
Springfield
im Test.
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32
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Set SCHIESSPRAXIS 28 IPSC-Topschütze Oliver
72 MISIA-Schießausbilderkurs WETTKAMPFBERICHT 48 Infinity Open +++ k ompetent +++ aktuell +++ kompakt +++ kompetent +++ aktuell +++ 07-08 24 •Technik •Ausstattung •Schießpraxis •Schussleistung Eine
MatchpistolenMarktanalyse 1.300 Gramm schwere Ganzstahl-Sportpistolen für BDS/DSB-Präzision c_07/08_051-067_Heft_im_Heft.indd 51 4 caliber 7-8/2024 07- 08/2024 INHALT
SIG Sauer CROSS PRS im Test. 51 Deep Inside Report: Ganzstahl-Matchpistolen für BDS/DSB Präzision.
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28 Flotter Flieger: IPSC-Topschütze Oliver Spoerner im Portrait.

42 Schwedischer Klassiker: 6,5x55 SE in der Langzeiterprobung. AUSRÜSTUNG

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Eines für Alles!

Der legendäre „Combat-Guru“ Jeff Cooper ersann auch das „Scout Rifl e“-Konzept. Hierbei handelt es sich um ein leichtgewichtiges, kompaktes Allround-Repetiergewehr für Jagd, Sport und Verteidigung. Viele Hersteller haben sich mit diesem Konzept beschäftigt und nun offeriert Savage nach dem schon vor 14 Jahren auf dem Markt erschienenen Modell 10 FCM Scout das brandneue Modell 110 Magpul Scout, das wir bereits ausführlich erproben konnten.

Wir hatten die Ehre, den Pionier des praktischen Schießens, Oberstleutnant der US-Marineinfanterie

John Dean „Jeff“ Cooper (10.05.192025.09.2006), noch persönlich kennenlernen zu dürfen. Nach der Teilnahme am WW II und am Korea-Konflikt unternahm er mit seinem Freund, Marine Corps Officer Howie Taft, in Quantico, Virginia, die ersten Schritte in der Entwicklung des praktischen Pistolenschießens. Cooper, der nach seiner Militärkarriere Geschichte in Bear Valley, Kalifornien, studierte und lehrte, veranstaltete 1957 dort die ersten Wettkämpfe, was als die Geburtsstunde des Praktischen Schießens gilt. Vier Jahre später etablierten einige Vereine aus dem südkalifornischen Raum die „Southwest Combat Pistol League“ (SCPL) für die regelmäßige Austragung von Wettkämpfen, was der älteste, organisierte Verband in der Welt des Praktischen Schießens ist. Der Weltdachverband International Practical Shooting Confederation (IPSC) wurde von ihm und weiteren Pionieren wie Ray Chapman oder Ken Hackathorn anlässlich der „International Combat Pistol Conference“ im Mai

1976 in Columbia, Missouri, ins Leben gerufen. Im gleichen Jahr gründete Cooper das American Pistol Institute (API) und die Gunsite Ranch (heute Gunsite Academy) in Paulden, Arizona. Dort wurde für Behörden und zivile Waffenträger realistisches Gefechtsschießen unterrichtet. Als im In- und Ausland aktiver Jäger, der in Afrika den „Big Five“ nachstellte, beschäftigte sich Cooper auch intensiv mit dem Gewehrschießen und so promotete er in den frühen 1980er Jahren sein Scout-Rifle-Konzept. Dafür wurden beispielsweise 1983 und 1984 im Gunsite Training Center zwei Scout-Rifle-Konferenzen mit Büchsenmachern, Schäftern, Schießausbildern, Jägern und Journalisten abgehalten.

Originalkonzept

• Ein Scout-Gewehr in einem überall erhältlichen Standardkaliber wie .308 Winchester, sollte nach seinen Ideen bei einer Gesamtlänge von knapp 99 cm und einer Lauflänge von maximal 48 cm nicht mehr als 3,2 bis maximal 3,6 kg wiegen. Ein Gewehr, was man nicht für 60 Sekunden am ausgestreck-

ten Arm halten kann, war nach Coopers Ansicht schon zu schwer. • Das Gewehr mit mechanischer GhostRing-Visierung sollte bei Bedarf mit einem weit vorne montierten Zielfernrohr mit langem Augenabstand ausgestattet werden können. Dadurch sollte der Bereich des Auswurffensters für

Die rund 3.810 Gramm schwere Savage Arms 110 Magpul Scout in .308 Winchester mit erdfarbenem Magpul-Hunter-Schaft, hier ausgerüstet mit dem jungen Leupold Mark 5HD-Zielfernrohr 2-10x30. TITELTHEMA 6 caliber 7-8/2024 Savage Arms 110 Magpul Scout in .308 Winchester

blitzschnelles Repetieren maximal frei zugänglich sein und um zudem auch auf Ladestreifen fixierte Munition oder Einzelpatronen zügig manuell nachladen zu können.

• Sauber stehender Abzug mit rund 1.400 Gramm Abzugsgewicht

• Drei-Positionen-Sicherung mit Unter-

brecher- anstatt Blockierungsfunktion.

• Ausrüstbar mit einem taktischen Gewehrriemen („Ching Sling“) für Transport und Stabilisierung in unterschiedlichen Anschlagtechniken sowie einem Zweibein.

• Eine Mindestpräzision von 10 cm auf 200 Meter bei drei Schuss sollte eben-

so wie eine maximale Einsatzreichweite auf bis zu 500 Meter gewährleistet sein.

Scout-Interpretationen

Optional gibt es das Modell 110 Magpul Scout auch in 6,5 Creedmoor und .450 Bushmaster sowie mit schwarzem Schaft und in Linkshänderausführung. Zudem sollen demnächst Kaliber

In enger Zusammenarbeit mit dem österreichischen Hersteller Steyr erschuf Jeff Copper den Steyr-Scout-Repetierer in .308 Winchester oder auch .376 Steyr, der 1998 als Serienausführung auf dem Markt erschien. Dieses Gewehr mit Extras, wie einem unsichtbar in den Kunststoffschaft integrierten, ausklappbaren Zweibein oder einem Fach für ein Reservemagazin, entspricht bis ins kleinste Detail den Vorstellungen von Cooper (siehe hierzu Testbericht in caliber 7/1998). Doch auch andere Hersteller brachten Scout-Gewehre auf den Markt wie beispielsweise Ruger im Jahre 2011 mit der 3,2 kg schweren Ruger Gunsite Scout-Büchse in .308 Winchester auf Basis des Ruger Modell 77-Zylinderverschlusssystems mit 16,5“/42-cm-Lauf. Es folgte auch eine Version im Kaliber .450 Bushmaster. Vier Jahre später

6 mm ARC, 300 BLK
7 caliber 7-8/2024
wie
und .350 Legend verfügbar sein.

Der neue Dienstpistolenstandard?

Vor gut einem Jahr lancierte der US-Traditionshersteller Springfield Armory seine neue Dienstpistole Echelon auf dem Markt. Die in den USA mächtige National Rifle Association verlieh ihr bereits den „Golden Bullseye Award“ und Guns & Ammo kürte sie zur „Gun of the Year 2023“. Doch was ist wirklich dran an der neuen Striker-Fire Action-Pistole?

KURZWAFFEN 14 caliber 7-8/2024 Springfield Armory Echelon in 9 mm Luger

Springfield Armory macht kein Geheimnis daraus, mit dem kroatischen Waffenhersteller HS Produkt eine langwährende, enge Zusammenarbeit zu pflegen. Früh in dieser Kooperation entstand die HS-Baureihe mit einer etwas antiquarisch anmutenden Handballensicherung im 1911er-Stil, die von Springfield Armory als „Extreme Duty“ (XD) vermarktet wurde (siehe caliber 7/2013). Es folgten weitere Modelle wie die Subkompaktpistole H11, die auf der anderen Seite des großen Teiches unter dem klangvolleren Namen Hellcat angeboten wird (siehe caliber 11-12/2020). Das kroatische BullpupSturmgewehr in der brandaktuellen, halbautomatischen Zivilausführung VHS-2S, das wir als erste europäische Waffenfachzeitschrift bereits ausführlich erproben konnten, wird von Springfield Armory in der Heimat als Hellion angepriesen (siehe Test in caliber 7-8/2022). Nun gesellt sich also die auf den ersten Blick in der Ästhetik gelungene, ausgewachsene Polymerrahmen-SchlagbolzenschlossDienstpistole Echelon hinzu, die auch mit interessanten technischen Detailfeatures aufwarten kann.

Akkurate Angreiferin?

Springfield Armory bewirbt ihren neuen Sprössling vollmundig mit dem neuen Standard unter den Dienstpistolen. Der Newcomer wurde bereits beim Missouri Lake Ozark Police Department, Geneseo Police Department und Henry County Sheriff’s Office in Illinois in Dienst gestellt. Die Bezeichnung Echelon beschreibt übrigens eine militärische Angriffsformation oder rechteckige Angriffskolonne, die der Überlieferung nach 371 vor Christus gegen die Spartaner erfolgreich Anwendung fand und noch heute teilweise in Gebrauch ist. Es ist aber auch der Name eines weltweiten Spionagenetzes. Die Echelon arbeitet mit einem konventionellen Browning-Petter-SIG-Verriegelungssystem mit eckigem Patronenlager/Riegelblock und offener Steuerkulisse, wobei der 114 mm lange, gehämmerte Lauf mit konventionellem Feld/Zug-Profil zumindestbei unserem Erprobungsmuster toleranzarm im Verschluss saß.

Das Herzstück der neuen Polymerpistole mit voll vorgespanntem Single ActionAbzugssystem bildet die Central Operating Group (COG). Der Käfig aus rostträgem Stahl beherbergt alle Abzugsteile und übernimmt zudem die Verschlussführung. Als eine Einheit kann er somit herausgenommen und in andere Griffstücke implantiert werden. Da er die Waffense-

riennummer trägt, sind die Griffmodule waffenrechtlich nicht mehr relevant. Ein System, das man bereits von der SIG P250/P320 kennt. Unsere Testwaffe war mit dem mittleren Griffstück ausgerüstet, die Full- oder Small-Size-Ausführungen unterscheiden sich nur im Griffumfang. Somit fassen alle Griffstücksmodule auch die standardmäßigen Stahlblechmagazine für 17 Patronen. Ein Reservemagazin mit verlängertem Boden und einer Kapazität von 20 Patronen ist im Lieferumfang enthalten. Die feine, aber dennoch durchaus griffige Oberflächenstruktur am Rahmen entdeckt man auch bei der hauseigenen Springfield Armory 1911 High-CapacityPistole Prodigy (siehe Testbericht in caliber 11-12/2023). Sie bietet viel Kontrolle im Schuss, ohne bei verdeckter Trageweise die Kleidung aufzureiben. Die griffige Oberfläche befindet sich auch auf beiden Griffstückseiten an den Indexpunkten für den Daumen der Unterstützungshand

sowie am Demontagehebel. Mit zwei im Lieferumfang enthaltenen, wechselbaren Griffrücken kann der Polymerrahmen noch etwas individueller angepasst werden. Die austauschbaren, kompletten Griffstückmodule in L, M und S werden auch hierzulande angeboten, wobei der Preis zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses leider noch nicht feststand.

Beidseitige Bedienung ohne Umbau

Die Springfield Armory Echelon gehört zu den wenigen Pistolen, die permanent für die wechselseitige Nutzung in der rechten oder linken Hand ausgelegt ist. Der Magazinknopf und Verschlussfanghebel sind auf beiden Rahmenseiten vorhanden und ohne umständliches Umgreifen gut zu erreichen. Der Verschluss ist mit markanten Greifrillen großzügig übersät, um jedwede Waffenmanipulationen, wie beispielsweise den „Press Check“ für die La-

Die Echelon ist Springfield Armorys neueste Full-Size-Dienstpistole im Kaliber 9 mm Luger mit 114 mm Lauflänge und bis zu 20 Patronen Fassungsvermögen.

15 caliber 7-8/2024

Ostküstenoriginal

Im Jahre 2020 erregte die Weltneuheit in Gestalt der SIG Sauer CROSS Aufsehen und in caliber 4/2022 konnten wir das extrem leichtgewichtige Leichtmetallchassis-Repetiergewehr ausführlich erproben. Der Repetierer soll dem Konzept nach ein „Crossover“-Modell zwischen leichter Jagdbüchse und akkuratem Präzisionsgewehr sein. Mit der PRS-Ausführung steht eine rein sportliche Long-RangeKonfi guration zur Verfügung, die wir uns näher angeschaut haben.

So viel vorweg: In der Konstruktion sind die SIG Sauer CROSS-Gewehre mit den „The Fix“-Modellen des kleinen US-Herstellers „Live Q or Die, LLC“ artverwandt (siehe hierzu Test in caliber 4/2023).

SIG Sauer von der US-Ostküste offeriert neben dem standardmäßigen CROSS-Erstlingsmodell in .277 Fury, 6,5 Creedmoor und .308 Winchester mit 16“/406-mm-oder 18“/460-mmLauf die weiteren vier Ausführungen CROSS Trax in .308 Winchester mit 16“/406-mm-Lauf und minimalistischer Klappschulterstütze, CROSS STX in 6,5 Creedmoor und .308 Winchester mit 20“/510-mm-Lauf, CROSS Magnum in .300 Winchester Magnum mit 24“/610-mm-Lauf und CROSS PRS in 6,5 Creedmoor und .308 Winchester mit 24“/610-mm-Lauf.

Monolithisch & matchtauglich

Herzstück der SIG Sauer CROSS in allen Modellkonfigurationen ist der monolithische – also einteilige – geschmiedete Leichtmetallsystemkasten. Mit ihm werden alle weiteren Baukomponenten wie Lauf, Schulterstütze und Handschutz verbunden. Mag der Repetierer im Erscheinungsbild Assoziationen an die AR-10/15-Selbstladegewehre wecken, so unterscheiden sie sich schon in diesem technischen Grundmerk-

mal. Denn bekanntermaßen bauen die Halbautomaten auf einem zweiteiligen Gehäuse mit „Lower Receiver“ (Griffstück) und „Upper Receiver“ (Systemgehäuse) auf. Auf dem einteiligen Gehäuse thront eine lange, wechselbare Optikmontageschiene mit 20-MOAVorneigung. Im Detail zeigen sich hier sehr effiziente Fertigungsmethoden, denn mit den in der Picatinnyschienenunterseite eingesetzten Distanzstücken und korrespondierenden Ausfräsungen in der Systemkastenoberseite können hier unterschiedliche Höhen/ Vorneigungen realisiert werden. Darüber hinaus wurde in der hintersten Systemkastenoberseitenausfräsung die oben liegende Verschlussfangtaste integriert, bei deren Aktivierung sich der Verschluss aus dem Gehäuse befreien lässt. Die Verschlussfangtaste steuert nur einen Stift, der für die Blockierung und Führung des Verschlusses verantwortlich ist. Eine ebenso simple wie effektive Lösung, die sich deutlich von den Konstruktionen anderer Gewehrfabrikate unterscheidet. Im Systemkastengewinde lagert der 24“/610 mm lange, schwere Edelstahlmatchlauf mit 1-8“-Drall und 5/8 x24 UNEF-Mündungsgewinde mit Abdeckkappe.

Die in ihre Hauptbestandteile zerlegte SIG Sauer CROSS PRS. Alle Baukomponenten sind mit dem einteiligen Gehäuse verbunden.

20 caliber 7-8/2024 SIG Sauer CROSS PRS in 6,5 Creedmoor
LANGWAFFEN
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Fliegen und feuern!

Technik und Geschwindigkeit in Kombination ist das Faible des Oberst im Generalstab der Luftwaffe und ehemaligen Kampfjetpiloten, Oliver Spörner. Denn auch in seiner knapp bemessenen Freizeit mag er es dynamisch und ist vor allem als Deutschlands wohl bester IPSC-Gewehrschütze in der Semi Auto Standard-Klasse mit mechanischer Visierung bekannt, der nicht weniger als 26 Deutsche Meistertitel, auch in anderen Waffenklassen, vorweisen kann.

Der mittlerweile 56-jährige, gebürtige Ingolstädter und glücklich Verheiratete kann als Berufssoldat auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken.

Nach seinem Abitur ging es direkt zur Bundeswehr als Of ziersanwärter „Fliegerischer Dienst“ mit Studium zum ersten Juli 1988. Nach der Ausbildung an der Of ziersschule der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck und Studium der Pädagogik (Dipl. Päd.) an der Universität der Bundeswehr in München verweilte er für 13 Monate in Wichita Falls, Texas, zur iegerischen Ausbildung zum

Jetpiloten. Zurück auf dem alten Kontinent erfolgte im bayerischen Fürstenfeldbruck das Flugtraining mit dem leichten Alpha Jet-Jagdbomber, um sich mit dem europäischen Luftraum und seinen Wetterverhältnissen anzufreunden. Anschließend genoss Oliver die Waffensystemschulung auf dem Tornado-Mehrzweckkampf ugzeug in Großbritannien und schließlich war er als Einsatzpilot im Jagdbombergeschwader 38 „Friesland“ in Schortens, Friesland, tätig. Es schlossen sich die Generalstabsausbildung an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg sowie verschiedene

Stabsverwendungen an. Danach galt es, die Umschulung auf den Euro ghter-Jet zu absolvieren, woraufhin Oliver Spoerner Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“ wurde. Nach seiner aktiven Fliegerzeit wurde er Leitdozent an der Führungsakademie der Bundeswehr. Er hat während seiner Dienstzeit zwei Auslandseinsätze in Afghanistan und Irak erlebt. Seine Karriere ist noch keinesfalls abgeschlossen, denn Oliver Spoerner wird als Verteidigungsattaché mit Diplomatenstatus für mehrere Jahre nach Athen, Griechenland, entsandt.

SCHIESSPRAXIS 28 caliber 7-8/2024 Portrait des IPSC/Action-Topschützen Oliver Spoerner

Jäger auf dem Boden und in der Luft

Sein Vater, ein passionierter Waidmann, hat Oliver schon im Kindesalter mit auf den Wurfscheibenschießstand gebracht und als er rund 16 Jahre alt war, begann er mit dem jagdlichen Flintenschießsport Trap und Skeet. Der Jagdscheininhaber entwickelte aber auch ein Interesse am sportlichen Schießen, so dass er dem BDMP beitrat, wobei seine erste eigene Waffe übrigens eine Beretta 92FS in 9 mm Luger war. Als er beru ich im damaligen Verteidigungsministerium auf der Hardthöhe engagiert war, lernte er dort 2006 über Umwege bei einer Trainingseinheit in der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft 1473 Bonn e.V. das dynamische IPSC kennen und war fortan Feuer und Flamme für diese Art des Schießens. Aufgrund der schnellen Auffassungsgabe, gepaart mit Disziplin und intelligentem Training stellten sich früh erste Erfolge ein, so dass er zwei Jahre nach seinem Start in der IPSC-Welt seinen ersten Deutschen Meister-Titel in der jungen Disziplin 3-Gun gewinnen konnte. So ging es dann kontinuierlich Jahr für Jahr weiter,

wobei er auch erste Plätze und DM-Titel mit der Flinte in 12/76 oder dem Pistolenkarabiner (PCC) in 9x19 einheimste. Wohlgemerkt, immer in den Waffendivisionen mit mechanischer Visierung, weil das seine Spezialität ist (siehe auch Tabelle). Im internationalen IPSC/Action-Zirkus ist er besonders stolz auf den Vizeweltmeistertitel, den er mit der deutschen Semi Auto Stan-

dard-Mannschaft mit Marc Klerser, Georg Gonglach und Werner Wieder bei der „IPSC Ri e World Shoot“-Weltmeisterschaft 2019 in Schweden erkämpfte (siehe caliber 11-12/2019). Spoerner war übrigens mit jeder Waffenart (Gewehr, Flinte, Pistole) Mitglied der deutschen Nationalkader bei internationalen Level 4/5-Großveranstaltungen (EM/WM).

Oliver Spoerner – Ausrüstung vom Scheitel bis zur Sohle

Waffen/Optiken: CZ 75 SP-01 Shadow und KMR Spectra in 9x19 (IPSC Production und Standard Division), Quarter Circle 10 in 9x19 von 3G Sports mit 14,5“-Lauf, JP Comp, Front Sight von Nord Arms und Rear Sight von DPMS (PCC Iron Division), Oberland Arms OA-15 in .223 Rem. mit 20“-Lauf, Gold Trigger und Gunworks Vault .223 Super Sport Kompensator sowie ein AR-15-Eigenbau in .223 Rem. auf Basis eines HERA Lowers mit Gold Trigger und Rainier Arms-Uppers mit 18“-DAR-Lauf, Rifle Length Gas System, DAR-Kompensator, Viking Tactics Handschutz, Nord Arms Front Sight, DPMS Rear Sight (IPSC Standard Semi Auto Division), Benelli M2 in 12/76, von Büchsenmacher Veit Rettinger überarbeitet, vergrößerte Ladeöffnung (IPSC Standard Semi Auto Division)

Munition: Sellier & Bellot 124 Grains FMJ (Pistole und PCC in 9x19), Sellier & Bellot sowie GECO 55 Grains FMJ (Rifle in .223 Rem.), Fiocchi Black Line 28 Gramm (Schrot) und Fiocchi Buckshot sowie GECO Slug (Flinte in 12/76)

Holsterequipment: AA1 Shooting Kydexholster von Marijan Loch und CR Speed WS2-Holster, Ghost- und DAAMagazintaschen (Pistole/PCC), Blackhawk (Gewehr), 28er-Patronenhalter von King Competition mit EZ Load-Gürtel (Flinte)

Kapselgehörschutz: 3M/Peltor

Schießbrille: Müller Manching Dynamic

Ausrüstung eines Allrounders (von oben): Benelli M2-Selbstladefl inte in 12/76, AR-15-Selbstladegewehr in .223 Remington, zusammengestellt aus den Komponenten (siehe Liste), QC 10/3GSports-Pistolenkarabiner in 9x19 sowie CZ Shadow und KMR Spectra-Pistolen in 9x19.

29 caliber 7-8/2024

Keine Endstation!

Seit über 20 Jahren befi ndet sich eine Progressiv- oder Mehrstationenpresse Dillon XL 650 bei uns im Einsatz. Nach wie vor verrichtet die Fünf-Stationen-Presse, abgesehen von wenigen verschlissenen Kleinteilen, treu ihren Dienst. Findige Tüftler - wie Armanov aus Slowenien - offerieren für die bewährte Lademaschine smarte Nachrüstteile, die die Arbeit erleichtern sollen. Wir haben diese Nachrüstkomponenten ausgiebig erprobt.

MUNITION & WIEDERLADEN 32 caliber 7-8/2024 Aufrüstbauteile für die Mehrstationenpresse Dillon XL 650

Das von Mike Dillon (02.01.193507.11.2016) im Jahre 1983 gegründete US-Unternehmen Dillon Precision aus Scottsdale, Arizona, offeriert seit 1992 die Fünf-Stationen Presse XL 650, die nach wie vor weltweit im Einsatz ist und eine treue Fangemeinde hat. Der im Detail modifizierte Nachfolger XL750 hat diesen Klassiker 2019 abgelöst.

Einmal volltanken bitte!

Bevor die Munitionsherstellung beginnt, sind die Vorratsbehälter zu füllen: Geschosse auf das Tablett, Zünder in die Röhre und gereinigte Hülsen in die automatische Hülsenzuführung. Wer sein wertvolles Messing mit Walnussschalen reinigt, wird leider bald Reste des Granulats in der Presse und auf dem Tisch wiederfinden. Woher stammen diese? In der großen Schale wurden am tiefsten Punkt zwei Öffnungen eingebracht, damit Reste, die sich noch in den Hülsen fangen, daraus entweichen können. Hier fehlt ein Sammelbehälter - dachte sich auch die slowenische Firma Armanov Ltd. Ein Kunststoffteil wird einfach mittels zweier Klettpunkte befestigt und schon fällt das Medium der Hülsenreinigung in diesen Behälter - kostet 13,90 Euro. Puristen mögen jetzt einflechten, dass ein Streifen breitem Klebeband den gleichen Effekt liefert. Dies ist korrekt. Nur gibt’s dieses nicht in Dillonblau. Armanov liefert sogar noch ein Ersatzpaar an Flausch- und Klettpunkten mit. Die Passgenauigkeit an die Hülsenschale ist sehr gut, allerdings ist die Haltekraft der Klettpunkte lediglich für leichte Rückstände ausgelegt. Auch bei der Übergabestelle der Hülse vom Füllrohr zum Zubringerarm können Rückstände den Nachschub stören. Für vier Kaliber (9 mm, .40, .45 und .223) bietet Armanov hier einen Kunststoffeinsatz an, der die ursprüngliche Buchse ersetzt und über Schlitze am Umfang verteilt die Rückstände in einer Art breiten Hutkrempe sammelt. Preis: 26,90 Euro.

Werkzeuge

Dillon liefert die Presse mit jeder Menge Werkzeug aus. Am häufigsten werden die Inbusschlüssel benötigt. Damit diese immer griffbereit sind, gibt es einen an der Hülsenzufuhr-Haltestange aufsteckbaren Halter aus Kunststoff (12,80 Euro). Hier wurde das Rad aber nicht neu erfunden, sondern das Original von Dillon in einer solideren Metallausführung einfach abgekupfert und verschlankt. Auch zwei Splinte vom Zünderrohr können in der ArmanovVersion bevorratet werden. Dieser Halter schafft Ordnung auf der Wiederladebank. Die Klemmkraft vom Halter am Rohr könnte

Die Kopfplatte von Armanov wird mit zwei Inbusschrauben im Rahmen der Presse verschraubt.

Das Anti-Rüttellager von Shooters Store sorgt für einen ruckfreien Hülsenhalterteller. Es benötigt niedrigviskoses Öl, auf keinen Fall darf Fett zum Einsatz kommen!

Für einen geschmeidigeren Lauf der Presse sorgt auch ein Wechsel des Indexblocks auf der vierten Station. Hier das originale Dillon-Bauteil im Vergleich zum Armanov-Nachrüstteil mit kugelgelagerter Rolle.

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Gewehrkaliber 6,5x55 SE

Schwedischer Evergreen

Moderne Kaliber wie 6,5 Creedmoor sind äußerst populär. Dabei gab es schon vor über 130 Jahren mit der schwedischen 6,5x55 SE eine ebenso leistungsstarke wie ausgewogene Patrone in der 6,5-mmKalibergruppe, die auch heute noch den Vergleich mit den aktuellen Trendsettern nicht zu scheuen braucht. Wir stellen die schwedische Königin im Detail vor.

Am Anfang einer Sportschützenkarriere steht bei vielen Schützenbrüdern und -schwestern als erste Langwaffe oftmals ein geschichtsträchtiges Ordonnanzgewehr im Waffenschrank. So auch beim Autor. Mit dem „Knochen“ als erste Büchse begann seine Leidenschaft für dieses Langwaffenkaliber. Seine Dienstbezeichnung „6,5 mm Gevär m/96“ – besser bekannt

als „Schwedenmauser“, Baujahr 1915, hergestellt von der Carl Gustafs Stads Gevärsfaktori. Angesichts der wegweisenden Spezifikationen und des Leistungsvermögens dieses betagten Dienstgewehres muss man es in dieser frühen Ära als revolutionär würdigen. Die Standardpatrone m/94 war mit einem üblichen 10,1 Gramm (156 Grains) schweren Rundkopfgeschoss bestückt.

Erst während des Zweiten Weltkrieges wurde zusätzlich eine ballistisch leistungsstärkere Patrone mit der Bezeichnung m/94 mit Spitzgeschoss m/41 ausgegeben. Diese besaß ein 9 Gramm (139 Grains) schweres, stromlinienförmiges Geschoss mit einer Anfangsgeschwindigkeit von 787 m/s, was sich auch im Vergleich zu jüngeren Patronen nicht zu verstecken braucht (siehe Tabelle).

MUNITION & WIEDERLADEN 42 caliber 7-8/2024

Wir entwickelten Match- und Jagdlaborierungen im Klassikerkaliber 6,5x55 SE, wozu auch gasdruckgeprüfte, bleifreie Jagdpatronen gehören.

Zurück in die Zukunft

Nicht nur in den skandinavischen Ländern erfreut sich das nach wie vor als Fabrikmunition auf dem Markt verfügbare Kaliber 6,5x55 SE einem hohen Verbreitungsgrad in Revieren und auf Schießständen. Als hochwildtaugliches Mittelkaliber wirkt es, was die eigene Jagderfahrung bestätigt, umwerfend und ist dabei sehr wildbretschonend. In beiden Anwendungsfeldern überzeugt die 6,5x55 SE mit ihrer sanften Potenz: Gemäßigter Rückstoß in Kombination mit aerodynamischen Flugeigenschaften aufgrund ihrer stromlinienförmigen Spitzgeschosse der 130- bis 150-GrainsGewichtsklasse. Sportlich wird es in Deutschland vorwiegend in den Ordonnanzgewehrdisziplinen der Verbände genutzt. Jagdlich ist die 6,5x55, die

Die Tikka T3x Super Varmint ist ein echtes Allroundgewehr mit hohem Präzisions niveau mit dem wir auch schon PRS-Matches absolvierten.

den „Elchtest“ hunderttausendfach mit Bravour gemeistert hat, in Schweden und Norwegen kaum wegzudenken, wohl analog zur 8x57IS als Teil der deutschen Nationalgeschichte.

Vom alten zum heißen Eisen Vom 100-jährigen Dienstsportkarabiner bis zum modernen Matchgewehr ist es speziell bei skandinavischen Büchsen -

Technische Daten Tikka T3x Super Varmint

System: Zylinderverschluss mit zwei Verriegelungswarzen im Hülsenkopf mit einem Öffnungswinkel von 70°

Lauf: 20“/508 mm langer Heavy-Varmint-Lauf in Stainless, 1:8“-Drall mit 22 mm Mündungsdurchmesser und Gewinde

Schaft: Synthetikschaft mit verstellbarer Schaftbacke, wechselbare Vorderschaft- und Pistolengriffstücke (flach/steil)

Magazin: Boxmagazin „Long Action“ aus robustem Polymer, Kapazität für 3 oder 5 Patronen

Abzug, Abzugsgewicht: einstellbarer Direktabzug, gemessenes Abzugsgewicht 1.195 Gramm

Sicherung: Zwei-Positionen-Sicherung, die auf den Abzugsstollen wirkt

Länge: 102 cm ohne Kompensator (108 cm mit Kompensator)

Gewicht: 3,8 kg (4,5 kg mit Sightron S-Tac 4-20x50 & Gunworks Vault 650 Kompensator)

Preis: 2.828 Euro

Die erstklassige Hornady-Fabrikmunition in 6,5x55 mit 140 Grains BTHPMatchgeschoss ist leider nicht mehr erhältlich.

Wir konnten die Fabrikpatrone als Handlaborierung erfolgreich bei hohem Präzisionsniveau duplizieren.

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MECHANIX WEAR

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SCHUTZBRILLE TACTICAL TYPEN SMOKE ODER AMBER

Ohne Zuzahlung!

Die Schutzbrille Vision Type-N besteht aus einer leichten, rahmenlosen, schlagfesten Polycarbonatstruktur, die ein maximales Sichtfeld und umfassenden Augenschutz bietet. Die Type-N wurde für den Einsatz in Innen- und Außenbereichen in verschiedenen Branchen entwickelt und verfügt über eine fortschrittliche Antibeschlagtechnologie. Sie bietet Schutz und ist äusserst stilvoll.

DETAILS:

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MatchpistolenMarktanalyse

1.300 Gramm schwere

Ganzstahl-Sportpistolen für BDS/DSB-Präzision

•Technik

•Ausstattung

•Schießpraxis

•Schussleistung

Eine Frage des Gewichtes!

+++ kompetent +++ aktuell +++ kompakt +++ kompetent +++ aktuell +++ 07-08 I 24

Die 10 besten 9x19-Pistolen für die BDS-Standardklasse

Ganzstahl-Matchpistolen

Der Bund Deutscher Sportschützen 1975 e.V. (BDS) geht stramm auf die 110.000 Mitglieder zu. Eine feste Größe im riesigen Sportprogramm bildet dabei das Standardprogramm der Kurzwaffen, für das nur Pistolen bis 1.300 Gramm Gesamtgewicht zugelassen sind. Wir haben neben einem Neuzugang in Gestalt der exklusiv nur bei B&H Waffenhandel erhältlichen STP TM 28 Skeleton neun weitere von uns bereits erprobte Ganzstahl-Matchpistolen selektiert, die dem Gewichtslimit gerecht werden und gleichermaßen für die DSB-Großkaliber-Präzisionsdisziplinen geeignet sind.

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Ganzstahl-Matchpistolen auf Diät

Das Leid mit dem Gewicht – wer kennt es nicht. Einige Ganzstahlwaffen, insbesondere mit 6“/152-mm-Lauflänge und somit vorteilhaft langer Visierlänge, müssen im Standardprogramm des BDS leider außen vorbleiben. Man muss aber nicht verzweifeln, denn es gibt durchaus passende Modelle – und das von gut und günstig bis exklusiv. Außen vor bleiben bei unserer Auswahl die vielen, populären Polymerpistolen, die mit Leichtigkeit diese Hürde schaffen würden. Weil sich nicht nur Einsteiger im Schießsport mit schweren Ganzstahlwaffen aber definitiv leichter tun, soll es nur um diese Spezies gehen. Ob man nun der 5“/127-mm oder 6“/152-mmLauflänge den Vorzug gibt, muss man selbst entscheiden. Gute Pistolen mit 5“/127-mm-Lauflänge sind in der Lage, Streukreise unter 30 mm zu Papier zu bringen. Das mehr an etwaiger Eigenpräzision der Longslides können nur die wenigsten Schützen überhaupt umsetzen. Vorteilhafter ist da schon die längere Visierlänge, die Verkantungsfehler besser erkennen lässt. Wenn es schlussendlich um die letzten Ringe geht, stehen aber meist die Schützen mit den Longslides auf dem

Siegertreppchen. Abwägen sollte man bei der Länge des Laufes auch, ob man die Waffe in mehreren Disziplinen nutzen möchte und da eine gemeinsame Schnittmenge aus den Sporthandbüchern braucht. Wir haben übrigens bei allen Gewichtsangaben selbst nachgewogen und uns nicht auf Herstellerangaben verlassen, denn manchmal geht es um die letzten Gramm. Das trifft auch auf die Abzugsgewichte zu. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

B&H TM 28 Skeleton

B&H aus Ganderkesee schickte uns dankenswerterweise die STP TM 28 Skeleton. Sie stammt aus der süddeutschen Waffenschmiede STP aus Kühbach und basiert auf der hauseigenen Target Master (TM)-Serie. Die TM 28 wie auch die leichtere Skeleton wird aber exklusiv nur über B&H vertrieben. Hinter der Zahlenkombination 28 verbirgt sich der zweite und achte Buchstabe des Alphabets, die wiederum auf die Anfangsbuchstaben der Nachnamen der Firmengründer Jens Busch und Hendrik Hansen verweisen. Die Bezeichnung Skeleton (Gerüst) kommt nicht von ungefähr, denn die zahlreichen Ausnehmungen im Ver-

Die STP TM 28 Skeleton stammt vom süddeutschen Hersteller STP und wird exklusiv über die Nordlichter von B&H vertrieben. Im Test überzeugte Sie mit hochwertiger Verarbeitung, superber Schussleistung und kultiviertem Single-Action-Abzugssystem. 53 caliber 7-8/2024

Mit den Falken fliegen!

Die hauseigene Optikbaureihe Falke des deutschen Großhandelsunternehmen Waffen Schumacher aus Krefeld, die nach strengen Spezifikationen in Asien gefertigt wird, fasst auch auf dem internationalen Behördenmarkt immer mehr Fuß. Neu sind zwei Minileuchtpunktvisiermodelle Falke C in offener und Falke CMS in geschlossener Bauweise, wobei wir vor allem das Falke C intensiv erprobt haben.

Mit dem zusätzlichen, bei Bedarf abnehmbaren Schutzrahmen wiegt das Falke C mit einem Gehäuse aus oberflächenveredeltem 6061er-Aluminium lediglich knapp 40 Gramm. Die kratzfeste Glaslinse, in die ein 3 MOA großer Zielpunkt projiziert wird, ist durch eine Nanobeschichtung beschlagfrei. Zudem wurde das Minileuchtpunktvisier vom Hersteller auf bis zu 10 Meter Wassertiefe auf Wasserdichtigkeit getestet. Es stehen elf Leuchtintensitätsstufen, sechs für den Tag und fünf für die Nacht, zur Verfügung, was unterstreicht, dass das Falke C natürlich auch Nachtsichttechnik-kompatibel ist. Die Energieversorgung erfolgt mit einer typischen CR2032-Lithium-Knopfzelle, wobei aufgrund neuester Elektronik auch ohne Solarzelle und Bewegungssensor bis zu 35.000 Betriebsstunden in Aussicht gestellt werden. Zugunsten der

kompakten Dimensionen ist die Batterie auf der Unterseite untergebracht, was bei einem fälligen Wechsel eine Demontage und ein erneutes Einschießen notwendig macht. Auf Nachfrage bei Waffen Schumacher wurde uns der Hinweis gegeben, spätestens nach vier Jahren die Batterie vorsorglich zu wechseln, um durch Alterungserscheinungen der Batterie etwaige Beschädigungen zu vermeiden. Laut Hersteller ist die Optik für alle Waffen/Kaliber geeignet und wurde mit dem Kaliber .375 Holland & Holland Magnum intensiv auf Schussfestigkeit getestet, wobei hier Rückstoßkräfte bis zu 1.000G walten.

Auf Glock bauen

Wir entschieden uns dazu, das Falke C für die weiteren Erprobungen auf eine Glock G17 Gen5 MOS in 9 mm Luger zu montieren. Die simplen Montagerarbei-

G17 Gen5 MOS. OPTIK 68 caliber 7-8/2024 Falke C-
CMS-Minileuchtpunktvisiere
Das Falke C auf einer Glock
und
G17 Gen5 MOS. 69 caliber 7-8/2024
Das Falke CMS auf einer Glock

Lehren mit System

Erstmalig fand vom 11. bis 12.05.2024 ein Seminar der Main International Shooting Instructors Association (MISIA) in Deutschland statt. Unter der Leitung keines Geringeren als des IPSC-Präsidenten Vitaly Kryuchin stellten sich in Philippsburg acht IPSC-Schützen der herausfordernden Aufgabe, den Handgun Instructor Course Level I zu meistern, um sich nach bestandener Prüfung in die internationale Riege der zertifizierten Ausbilder einreihen zu können. Auch wir durften uns zum Teilnehmerkreis zählen und wie es uns dabei ergangen ist, verrät dieser Bericht.

Bei der MISIA handelt es sich um eine Vereinigung unter dem Dach des IPSC-Weltverbandes, die sich die Akkreditierung, Anerkennung sowie Ausund Fortbildung von Ausbildern beziehungsweise Trainern für den praktischen Schießsport zur Aufgabe gemacht hat. Das Programm umfasst alle IPSC-Disziplinen von der Kurzwaffe über Langwaffe (Büchse und Flinte) bis hin zu Action Air mit 6 mmSoftair-Waffen. Das erklärte Ziel der MISIA ist es, die Ausbildung im IPSC-Schießsport zu unterstützen und einen weltweit ein-

heitlichen Standard zu schaffen und zu entwickeln. Das mehrstufig aufgebaute Programm basiert dabei vorrangig auf den Erfahrungen, die international erfolgreiche IPSC-Regionen bei der Grundlagenausbildung und gezielten Wettkampfvorbereitung von Athleten gesammelt haben. Absolventen des MISIA-Programms sollen so am Ende ihrer Ausbildung in der Lage sein, mit einer Gruppe von Schützen sicher auf dem Schießstand zu agieren und diese nachhaltig sowohl im sicheren Umgang mit der Waffe als auch in IPSC-Schießtechni-

ken zu beschulen. MISIA geht auf eine Initiative des im August 2017 zum IPSC Präsidenten gewählten Vitaly Kryuchin zurück. Kryuchin, der zuvor in diversen anderen Sportarten unterwegs war, zeigte sich erstaunt, dass es im praktischen Schießsport keine wirkliche verbandsinterne Aus-/ Fortbildungsstruktur für Schützen respektive Trainer gab und erkannte hier einen entsprechenden Nachholbedarf. Mittlerweile wurden unter seiner Regie weltweit mehr als 29 Seminare durchgeführt, 604 Instruktoren ausgebildet und 68 von 109

SCHIESSPRAXIS 72 caliber 7-8/2024 MISIA Handgun Instructor Course Level I

IPSC-Regionen folgen dem MISIA-Ausbildungsstandard. Unterstützt wird Kryuchin hierbei von dem „MISIA World Direction Team“, dem unter anderem auch die bekannten Top-Schützen Eduardo De Cobos (Vice President for Training and Handgun) und Raine Peltokoski (Vice President for Rifle and Shotgun) angehören

Kurssystem im Überblick

Gegliedert ist das MISIA-Programm in fünf Stufen (Level I-V), beginnend mit der Ausbildung zum Instructor, gefolgt vom Trainer, Master Trainer, Head Trainer und schließlich Continental Trainer. Zudem wird noch nach Pistole/Revolver, Gewehr und Flinte unterschieden. Hauptunterschiede zwischen den einzelnen Stufen ist neben der Länge der Ausbildung vor allen Dingen die Gewichtung der Inhalte. Wird beim Instructor vorrangig auf die Vermittlung der sicheren Waffenhandhabung und Schießgrundfertigkeiten Wert gelegt, soll sich der Trainer in erster Linie dem sportlichen Fortgang widmen und hierzu Kurse für Fortgeschrittene durchführen beziehungsweise Trainingsunterstützung gewähren. Der Handgun Instructor Course Level I untergliedert sich dabei je in einen theoretischen und praktischen Teil, in dessen Verlauf neben diversen Lehrproben auch eine theoretische Prüfung sowie ein Schießtest abzulegen sind.

Handgun Instructor Course Level I

Für die sieben Teilnehmer aus Deutschland und einen tapferen Schweizer begann der Handgun Instructor Course Level I am frühen Samstagmorgen im Seminarraum der Schießanlage Philippsburg, wo sie von Vitaly Kryuchin und dem deutschen MISIA Director Patrick Kummer begrüßt wurden. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde – in Englisch natürlich – ging es dann auch schon ohne Umschweife direkt ans Eingemachte.

Kryuchin führte bis zum Mittag durch den theoretischen Teil, wobei die an den MISIAStandards ausgerichtete Trainingsstruktur den Schwerpunkt einnahm. Diese basiert vorwiegend auf einfach gehaltenen „Drills“ (Standardübungen), die von Ausbildern im Rahmen des MISIA-Systems zur Wahrung eines internationalen Mindeststandards befolgt werden sollen. Als praktischer Leitfaden hierfür dient das 12 Lektionen umfassende Instructor Manual, das neben detaillierten Ausführungen zu sämtlichen Einzelübungen, Abläufen und Lernzielen durchweg sehr anschaulich illustriert ist. Darüber hinaus sind in der neuesten englischen Ausgabe über QR-Codes diverse

Chefsache: IPSC- und MISIA-Präsident Vitaly Kryuchin höchstpersönlich leitete den ersten MISIA Handgun Instructor Course Level I in Deutschland. Mit Top-Platzierungen bei der IPSC Handgun EM 2007 sowie der Shotgun EM 2003/2006 weiß der Mann, wovon er spricht. Hier demonstriert er den dreistufigen Ziehvorgang.

73 caliber 7-8/2024
Hier beobachtet Kryuchin den Autor, wie er im Trockentraining um eine simulierte Sichtblende herum schießt.

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