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KinderGÄRTNERN – Das Erkennen als Schöpfung ...
„Im Grunde genommen kann der Mensch nur das verstehen, wovon er weiß, wie es entsteht, wie es wird.“ (Rudolf Steiner, GA 136)
Wie der Mensch zwischen Geist und Natur steht, ist eine Urfrage des Mensch-Seins. Wie ein Kindergarten zwischen zwischen Kind/Familie und Gesellschaft steht, ist eine Leitbildfrage. Kann eine Rückbesinnung auf den Bedeutungsursprung des Begriffs „Kindergarten“ (Friedrich Fröbel, 17821852) fruchtbar gemacht werden für eine Zukunftsvision?
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Kinder ins Leben begleiten – einen Garten hegen und pflegen, beides fordert ein Streben im Geistigen, ein Denken im Prozesshaften, ein Verständnis vom Organischen und Organismen, es braucht genauso aber das Tätig-Sein im Physischen, das achtsam und empathisch sein. Es braucht den Menschen, seine Liebe zum Lebendigen und eine tiefe Zuversicht ins Werdende.
Dem Kindergartenkollegium ist die Leitbildarbeit im vergehenden Kindergartenjahr nicht greifbar geworden. Das Leben ist einfach weitergegangen und hat ganz konkrete Antworten gebraucht. Vielleicht ist die Inspiration ja im ganz Nahen zu finden und zeigt sich schon sprosshaft? Vielleicht ist es kein Zufall, dass die Garteninitiative von Anja und Cora im Frühling der Waldorfkindergartentagung mit dem Thema „KinderGARTEN als Ort gesunder Entwicklung“ vorausging.
Elisabeth Bonsels für das Kollegium
Bei uns steht keiner rum …
Jeden Tag stehe ich dankbar in unserem Garten und freue mich gemeinsam mit den Kindern und meiner lieben Kollegin Cora Pieper an dieser wunderbaren Natur! Wie reich sind wir beschenkt, wie viel können wir gemeinsam erleben, erspüren und entdecken. Alle Sinne werden angeregt, so viele Lebensprozesse wahrgenommen, ohne dass wir dabei belehrend oder direktiv sein müssen. Je älter ich werde, umso dankbarer bin ich für diesen so wertvollen Erlebens- und Erfahrungsbereich für die Kinder! Unser Garten erfüllt einen großen Auftrag! Es war ein großer Wunsch von mir, unser Gartenbeet neu zu gestalten. So haben wir uns gemeinsam mit den Eltern am Samstag, dem 23. April zu einem Gartentag verabredet. Pünktlich um 9:30 kamen die ersten Autos mit Anhängern angefahren. Voll beladen mit neuer Erde, Scheibtruhen, Spa- ten und Gummistiefeln. Aus einigen purzelten auch Kinder, Kuchen und Getränke. Voller Energie begannen wir, das Beet umzustechen, Altes auszugraben und alle alten Pflanzen auszusortieren. Viele, viele Scheibtruhen fuhren hin und her. Frische Erde ins Beet, alte Erde in die Anhänger.
Wir haben gegraben und gegraben … Unmengen neuer Pflanzen gesetzt und sie alle gleich gedüngt und gewässert. Die Kinder fuhren in Scheibtruhen durch den Garten, haben gegessen, getrunken und alle Regenwürmer und Schnecken „gerettet“.
Zwischendurch lauschten wir alle sehr interessiert dem fachmännischen Rat unseres Gärtners!
Was ist da Großartiges entstanden! Was für ein schöner Tag! Ich danke Euch allen! Anja Herkommer
Endlich wieder die Möglichkeit einer gemeinsamen Aktivität mit allen anderen Eltern – das hat so gefehlt in den letzten zwei Jahren! Wir freuen uns schon auf die kommenden gemeinsamen Feste und gemeinsamen Treffen. Sebastian Frank
Es war ein toller Tag! Das Wetter hat gepasst, die Kinder hatten großen Spaß, und wir als Team haben unter fachmännischer Anleitung super zusammengearbeitet! Es war einfach toll! Alexandra Schuchter
Die vielen dankbaren Rückmeldungen und das freudige Strahlen der Kinderaugen lassen jeden Schweiß und Muskelkater in Vergessenheit geraten. Erich Kratoschka
Für uns war es das erste Projekt im Kindergarten – es war eine entspannte Gelegenheit, die anderen Eltern kennenzulernen und gemeinsam etwas zu schaffen. Die Kinder in ihrer gewohnten Umgebung so sicher und fröhlich herumstreifen zu sehen, hat mich versichert, dass das der richtige Ort für mein Kind ist. Nathalie Kafka
Als Eltern sieht man den wunderbaren Garten meist ja nur von außen. Es war sehr schön, mit den Kindern in „ihrem“ Garten zu arbeiten und sie in ihrer vertrauten Umgebung zu sehen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ein sehr schöner Tag! Marion und Sebastian Pfneisl
Käfer, Regenwürmer und Schnecken, es gibt ja allerhand zu entdecken. Wenn Kinder und Eltern ein Beet bepflanzen, können die Zwerge jeden Tag froh darum tanzen.
Teresa und Noel Wrona
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Kindergarten-Tagung in Salzburg
„Ohne mit der Natur bekannt zu sein und ohne ein Verhältnis zum geistigen Leben zu haben, kann sich heute der Mensch nicht in das soziale Leben hinein stellen.“
(Rudolf
Steiner,
zit. nach Programm zur Tagung)
Am 26. Mai reiste ein Teil des Kindergartenkollegiums nach Salzburg, um dort mit Waldorf-Kindergärtnerinnen (m/w) aus ganz Österreich zusammenzutreffen. Thema war, wie eine lebendige, fruchtbare und liebevolle Begegnung mit der Erde möglich ist und als Haltung und Praxis im KinderGARTEN umgesetzt werden könnte. Erkenntnisse und Erfahrungen aus der biologisch-dynamischen Landwirtschaft brachte Waltraud Neuper von der Lehr- und Forschungsgemeinschaft für biodynamische Lebensfelder ein. Arbeitsgruppen zu den Themen Gartengestaltung im Kindergarten, gesunde Ernährung nach anthroposophischen Gesichtspunkten, Kompost, Naturwahrnehmung und lebensgemäße Prozesse im Sozialen ermöglichten es, echte Erfahrungen zu machen, sich in einen Aspekt zu vertiefen und zuletzt das Gemeinsame dieser Arbeitsfelder wiederzuerkennen. So war die Tagung eine reichhaltige Erfahrung, voll mit inspirierenden Inhalten, eine großartige Begegnungsmöglichkeit, ganz nebenbei auch eine Reise und Auszeit vom Alltag mit leckerer Vollverpflegung. Echt empfehlenswert!
Müsste man den Inhalt der Tagung auf eine Kernaussage komprimieren, so wäre diese etwa so: Die wichtigste Aufgabe des Menschen ist, den Boden lebendig zu halten und in dieser Aufgabe die Kinder mitzunehmen. Aus dem Paradies ist der Mensch aus gutem Grund herausgekommen, die Sehnsucht nach dem Paradies begleitet sein Dasein. Sie bewegt ihn, aufzubrechen in die Ferne, den Horizont zu erweitern, um bereichert wieder heimzukehren. Sie bewegt ihn dazu, einen Garten zu pflegen und sich so sein kleines Paradies zu schaffen. Reisen und Gartenpflege sind Anti-Thesen. Als Ausdruck von Sehnsucht haben sie aber etwas gemein. Als Gegenpol zum anstrengenden Alltag sind sie Oasen der Lebenslust und Kontemplation, des Wieder-zu-sich-Findens.
Tipp: An den vom Mitarbeiterkreis Kindergarten des Waldorfbund Österreich organisierten Tagungen können nicht nur Kindergärtnerinnen (m/w) teilnehmen, sonder alle Interessierten. Aus den sieben Lebensfeldern der Anthroposophie Religion, Landwirtschaft, Ernährung, Medizin, Eurythmie, Heilpädagogik und Kunst sollen Inspirationen kommen für die Waldorfpädagogik und die Erziehung im ersten Jahrsiebt.
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Nächste Tagung ...
Welche Inspiration und welcher Impuls aus der Tagung 2022 im Garten in der Marktgemeindegasse Wurzeln schlagen können, wird sich noch zeigen. Was sich im Sozialen, in der Gemeinschaftsbildung tut durch das gemeinsame Anpacken bei der Gartenpflege und -gestaltung, ebenso. Und welche Sprossen vielleicht schon gekommen sind, welche Visionen für die Ausrichtung des Kindergartens als Ort gesunder Entwicklung, welche Ideen für die Leitbildarbeit, darf sich zu seiner Zeit offenbaren. Manchmal ist das, was man sucht, ganz in der Nähe verborgen. ¶
Kindergartenkollegium
Was sich bei diesem weiterentwickelten Klassiker aus aneinandergereihten Kissen märchenhaft bequem anfühlt, ist das Ergebnis meisterlicher Polsterei und maximaler Konfigurierbarkeit. Ob Sofa oder Eckgruppe, freistehende Hocker oder Liegelandschaft, Stoff oder Leder, Ziernähte Ton in Ton oder farblich abgesetzt: Jalis21 ist fast zu gemütlich, um wahr zu sein.
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COR interlübke Studio
Wien
Tuchlauben 21 1010 Wien
Di.– fr. 11–17 Uhr, sa. 10–14 Uhr und nach Vereinbarung
T. 01.532 07 02 cor-interluebke.at
Wer wir sind?
von Ursula Khol-Haidenthaler und Angelika Burgsteiner
Wir sind die Elternschaft der neuen 1. Klasse und wollten uns trotz allem im ersten Jahr kennenlernen!
Unsere Alice hat alles vorbereitet und alle ins Boot geholt und ab ging es Ende April ins bekannte Jufa Neutal. Was für ein Hallo und Jubel als alle eintrafen! Die sieben Kinder der neunten Klasse (Danke an Marlen, Miriam, Hannah, Patricia, Magdalena, Philipp und Kilian) haben schwuppdiwupp die gesamte Kinderschar übernommen und mit viel Spiel und Spaß begeistert. Wir Eltern konnten uns sehr entspannt kennenlernen, plaudern und Gemeinsamkeiten entdecken. Fachlichen Input zur Herausforderung der Medienkompetenz von (uns und) unseren Kindern bekamen wir von Frau Bauer. Herzlichen Dank an dieser Stelle! So konnten wir an diesem Wochenende unterstützt durch die Methodik der konsensualen Entscheidungsfindung von Marion unsere Medienvereinbarung bereits finalisieren! Den krönenden Abschluss bildete ein Flötenkonzert unserer
Erstklässler von und mit Frau Ammering. Fulminant auf der großen Bühne des Kongressaales! Danke!
Dieses Wochenende war ein Highlight – mögen in den nächsten Jahren noch viele folgen …
Und was sagen die Erstklässler und ihre Geschwister:
Schön, dass soo viele Kinder mit waren, ich hab mich richtig wohl gefühlt vom ersten Tag an! Livia
Ich hab das Fangenspielen beim Lagerfeuer am besten gefunden. Das Perlen-Fädeln war toll! Valentin und Konstantin
Der Abend mit dem Lagerfeuer war am schönsten und die perfekte Betreuung durch die SchülerInnen der 9. Klasse, Marlene P.
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Lagerfeuer, Kegeln und unser erster Bühnenauftritt, daran erinnere ich mich am liebsten. Lenard
Ich vermisse die Jurten! Emma
Es war sehr cool und wir waren sehr lange auf! Noah und Linus
Mir haben ganz besonders das Flötenspiel und die schwarze Katze gefallen, die ich sogar hochgehoben habe. Ina
Wir haben eine Bälleschlacht gemacht und ganz viel Fußball gespielt! Philipp
Die Betreuung der Kinder war toll, es gab so viele schöne Sachen zu machen. Nefeli
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Ich möchte zwei Monate da bleiben! Sophie
Nun brechen bald die zweimonatigen Ferien an und Reisen nach nah und fern. Was aber für eine Reise, die unsere Kinder vor nicht langer Zeit hier an der Waldorfschule Mauer angetreten haben! Die Reise ins zweite Jahrsiebt, das Herantasten an die Kulturtechniken, die sozialen Herausforderungen, die sie täglich meistern und an denen sie wachsen.
Für uns Eltern ist das Wissen um das pädagogische Prinzip dieser zweiten Sieben-Jahres-Periode wertvoll: Die Welt ist schön! ¶
Ursula Khol-Haidenthaler und Angelika Burgsteiner sind Mütter in der 1. Klasse.