JournalAnästhesie
d’anesthésie di anestesia
Nachhaltigkeit von Anästhesiegasen
Medizinische Hypnose auf der Anästhesie
Roboterassistierte Ösophagogastrektomie
Anästhesiekongress SIGA-FSIA im Kursaal Bern
2-2024
Impressum
Anästhesie Journal 2, Juni 2024
Offizielles Organ der Schweizerischen Interessengemeinschaft für Anästhesiepflege SIGA-FSIA
Erscheint vierteljährlich
Auflage Printausgabe: 2000 Exemplare Auflage/Edition E-Paper: 130 Autorenrichtlinien unter https://siga-fsia.ch/mitglieder/journal/ Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird teilweise auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für Frauen und Männer.
Verlag, Inserateverwaltung
Schweizerische Interessengemeinschaft für Anästhesiepflege SIGA-FSIA Bahnhofstrasse 7b, 6210 Sursee 041 926 07 65 info@siga-fsia.ch siga-fsia.ch
Redaktion, Gestaltung wamag | Walker Management AG Bahnhofstrasse 7b, 6210 Sursee
SIGA-FSIA Editorial Board
Maria Castaño
Christine Ghirardi (Übersetzungen D, F)
Florian Müller
Tobias Ries Gisler
Evelin Sahli
Abonnemente für SIGA-FSIA-Mitglieder gratis
Druck
Multicolor Print AG, Sihlbruggstrasse 105a, 6341 Baar Inserateschluss Ausgabe 3/24, 17. Juli 2024 © 2024 Verlag Anästhesie Journal
Bildnachweis
Wenn nicht anders vermerkt, sind die Bilder auf den nachfolgend aufgeführten Seiten von Adobe Stock. S. 6: Andrey Popov, Josh, S. 14: Reda, S. 16/17: LUMEZIA.com, S. 22/23: Dr_Microbe, S. 30/31: itsmejust, S. 41: thodonal
Agenda SIGA-FSIA
Journal d'anesthésie 2, juin 2024 Organe officiel de la Fédération suisse des infirmières et infirmiers anesthésistes SIGA-FSIA Paraît trimestriellement
Edition imprimée: 2000 exemplaires
Edition E-Paper: 130 Directives pour les auteurs: https://siga-fsia.ch/mitglieder/journal/ Pour des raisons de lisibilité, nous avons partiellement renoncé à l’emploi simultané de la forme masculine et de la forme féminine. Toutes les désignations de personnes se rapportent aux personnes des deux sexes.
Edition, Administration des annonces Fédération suisse des infirmières et infirmiers anesthésistes SIGA-FSIA
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Rédaction, Conception wamag | Walker Management AG
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Maria Castaño
Christine Ghirardi (traductions A, F)
Florian Müller
Tobias Ries Gisler
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Impression
Multicolor Print AG, Sihlbruggstrasse 105a, 6341 Baar Délai pour les annonces Edition 3/24, 17 juillet 2024 © 2024 Journal d'anesthésie editions
Crédit photos
Toutes les photos sur les pages suivants sont d’Adobe Stock, sauf mention contraire.
p. 6: Andrey Popov, Josh, p. 18: Reda, p. 20/21: LUMEZIA.com, p. 26/27: Dr_Microbe, p. 36/37: itsmejust
Datum | date | data Veranstaltung | Manifestation | L'evento
Ort | Lieu | Posizione
12e octobre 2024 11e symposium du GIAL Sion
12° ottobre 2024 11° simposio del GIAL Sion
2. November 2024 Herbstsymposium Anästhesie-Pflege am USB Basel
7. – 9. November 2024 SwissAnaesthesia – Jahreskongress der SSAPM & SIGA-FSIA Interlaken
7 – 9 novembre 2024 SwissAnaesthesia – congrès annuel du SSAPM & SIGA-FSIA Interlaken
11. Januar 2025 8. Neujahrssymposium am USZ Zürich
18. Januar 2025 Berner Anästhesie Pflege Symposium Bern
3. Mai 2025 Anästhesiekongress SIGA-FSIA
3 mai 2025 Congrès d’anesthésie SIGA-FSIA
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Bern
Berne
2
–
| Agenda
Anästhesie Journal 2
2024 Impressum
Editorial
Liebe Kolleg:innen, liebe Leser:innen
Wir befinden uns schon fast wieder in der zweiten Jahreshälfte. Für mich verging die Zeit gefühlt wie im Flug. Neben allen beruflichen Neuerungen und dem teils zähen Berufsalltag sind es die Momente des Innehaltens in der Natur, die mir immer wieder Kraft verleihen. Gelegentliche Auszeiten sind in der schnelllebigen Zeit erforderlich, um sich immer wieder auf das Wesentliche konzentrieren zu können. Vielleicht nehmt ihr ja gerade jetzt dieses Journal zur Hand und beginnt darin zu stöbern. Neben den bewährten politischen Informationen haben wir wiederum einige
Fachartikel zusammengetragen, mit denen wir euch den Berufsalltag näherbringen wollen. Gleichzeitig soll die Lektüre aber auch eine Auszeit für euch sein. Passend dazu beinhaltet das vorliegende Journal einen Artikel zur «Medizinischen Hypnose». Neben der Entspannung und Fokussierung unserer Patient:innen soll damit auch eine Erleichterung für das Personal erreicht werden, was für eine sichere Durchführung der Anästhesie essenziell ist. Lasst euch von den neuen Erkenntnissen inspirieren und nutzt das Wissen auch für euch.
Die Wissensvermittlung zu den Besonderheiten von spezifischen Eingriffen sind von grosser Bedeutung im beruflichen Alltag. Die Ösophagogastrektomie ist sicher kein alltäglicher Eingriff, umso mehr Bedarf er der Aufmerksamkeit des gesamten Teams. Der entsprechende Artikel auf Seite 22 bietet Wissenswertes zum speziellen Anästhesiemanagement und einen guten Einblick in die Herausforderungen, die auch für andere grosse chirurgische Eingriffe wichtig sein können. Nicht zuletzt wollten wir uns einem sehr aktuellen Thema widmen: der Nachhaltig-
keit im OP, die unumgänglich ist. Doch was können wir dazu beitragen? Atmet einmal tief durch und lasst euch mitnehmen auf eine Reise vom Spital aufs Jungfraujoch. Geniesst doch das Journal mit einer leckeren Tasse duftenden Kaffees oder Tees in der Sonne und besinnt euch auf die wesentlichen Dinge, die in der kommenden Zeit anstehen. Ich wünsche euch eine spannende Entdeckungsreise durch unser Journal.
Beste Grüsse aus Basel
Euer Florian Müller
Inhaltsverzeichnis
d'anesthésie 2024 à Berne 12
medicale en anesthésie 18
Anästhesiologisches Management der roboterassistierten Ösophagogastrektomie 22
Gestion anesthésiologique de l'oesophagogastrectomie assistée par robot 26 (Be)Atmen im OP und in der Schweiz 30
au bloc opératoire et en Suisse 36
3 Anästhesie Journal 2 – 2024 Editorial | Inhaltsverzeichnis
Titelbild | Couverture: Anästhesiekongress 2024
| Sommaire News 4 Formazione GIAL Ticino 6 Politik in Bewegung 8 Politique en mouvement 9 Anästhesiekongress 2024
Bern
Congrès
Medizinische Hypnose
L'hypnose
in
10
auf der Anästhesie 14
Respirer
Buchempfehlung
Abstract
Serie
41
zur Diplomarbeit 41
«New Generation» – die jungen Anästhesiepflegenden 42
les jeunes
Série «New Generation» –
experts en soins d’anesthésie 43
UMFRAGE ZU MERKBLATT «DELIR»
Für die Berufspraxis in der Schweiz wurde das «Merkblatt Bundle Delirprävention (ASPECT)» unter Leitung der Kommission SIGA-FSIA Practice entwickelt. Das Ziel: Die Förderung der Umsetzung von pflegerischen, nicht-pharmakologischen Massnahmen durch die Anästhesiepflege und die Integration der Massnahmen in das Delirkonzept der jeweils eigenen Institution. Nach der Veröffentlichung im Jahr 2022 streben wir nun einen nächsten Schritt an. Eure aktive Unterstützung ist hierbei entscheidend, daher laden wir euch ein, an unserer Umfrage zum Thema «Merkblatt Delirprävention» teilzunehmen.
Umfrage zum Merkblatt
WORKSHOPS DER SIGA-FSIA
AN DER SWISSANAESTHESIA 2024
Die diesjährige SwissAnaesthesia der SSAPM und SIGA-FSIA findet vom 7.–9. November 2024 im Kursaal Interlaken statt. Die SIGA-FSIA organisiert wie jedes Jahr am Freitag, 8. November, den «SIGA-FSIA Friday» mit interessanten deutschen und französischen Workshops rund um die Anästhesiepflege. Im Rahmen dieses Programms findet auch die diesjährige Hauptversammlung statt. Die Jahresrechnung 2023 wurde auf der Website siga-fsia.ch unter «Über uns» > «Hauptversammlungen» publiziert. Weitere Informationen zur SwissAnaesthesia findest du auf www.swissanaesthesia.ch
ANÄSTHESIEKONGRESS «A-TEAM» –3. MAI 2025
IN BERN
Der nächste Anästhesiekongress wird am Samstag, 3. Mai 2025, zum zweiten Mal im Kursaal Bern stattfinden. Namhafte Referent:innen werden aktuelle Themen aus der Anästhesie erläutern und vertiefen. In der grossen Industrieausstellung werden die neuesten Produkte präsentiert und die Aussteller:innen freuen sich auf den Austausch mit dir. Trag dir das Datum bereits ein!
WILLKOMMEN, LIEBER FUNKTIONÄR
Marc Andre Baumann ist neu in die Kommission SIGA-FSIA Prehospital Care eingetreten. Wir begrüssen dich herzlich und freuen uns auf deine tatkräftige Unterstützung!
DANKE UND BYE-BYE, LIEBE FUNKTIONÄR:INNEN!
Wir verabschieden Damaris Marti als Mitglied aus der Kommission SIGA-FSIA Event, Claude Amacker aus der Kommission SIGA-FSIA Practice und Davide Casellini aus der Redaktionskommission SIGA-FSIA Editorial Board. Wir danken ihnen herzlich für das Engagement für die SIGA-FSIA und wünschen ihnen weiterhin alles Gute.
HERBSTSYMPOSIUM BASEL
AM 2. NOVEMBER 2024
Das 10. Herbstsymposium findet zum Thema «Gemeinsam in die Zukunft» am Samstag, 2. November 2024, im Universitätsspital Basel statt. Das Programm findest du auf www.herbstsymposium2024.ch . Trag dir das Datum bereits ein!
DIE SIGA-FSIA AM
PFLEGEKONGRESS SBK-ASI
Wie jedes Jahr hat die SIGA-FSIA am Schweizer Pflegekongress SBK-ASI vom 2.–3. Mai 2024 in Bern teilgenommen. Mitglieder der Kommission SIGA-FSIA Education betreuten unseren Stand und zeigten Tätigkeiten der Anästhesiepflege, um unseren Beruf in der Welt der Pflege besser bekannt zu machen. Durch unsere Präsenz versuchen wir auch, junge Pflegefachpersonen für das Nachdiplomstudium in Anästhesiepflege zu motivieren. Wir bieten ihnen die Möglichkeit, an Schnuppertagen in ausgewählten Anästhesiekliniken in der ganzen Schweiz teilzunehmen und beantworten alle ihre Fragen.
4 Anästhesie Journal 2 – 2024 News
SYMPOSIUM DU GIAL
LE 12.10.2024 À SION
Tu aimerais participer à un symposium avec des sujets qui pourraient t’inspirer et ouvrir de nouveaux horizons? C’est possible grâce au 11e symposium du GIAL qui se tiendra le 12 octobre 2024 à l’hôpital de Sion. Les thèmes de la journée ont été choisi avec soin pour te tenir en haleine et te permettre de repartir avec de nouvelles connaissances pour ta pratique. Et cerise sur le gâteau, un mini quiz te permettra peut-être de repartir avec un bon d’une valeur de 250 francs. Comme d’habitude, les exposés seront traduits simultanément en italien. Jette un coup d’œil sur le programme et inscris-toi tout de suite: siga-fsia.ch/gial-symposium
SIMPOSIO DEL GIAL
12.10.2024 A SION
Vorresti partecipare ad un congresso con argomenti e tematiche che potrebbero farti conoscere nuovi orizzonti? Questo è possibile grazie al 11o simposio del GIAL che si terrà il 12 ottobre 2024 presso l’ospedale di Sion. Gli argomenti della giornata sono stati scelti con cura per tenervi sulle spine e garantirvi nuove conoscenze per la vostra pratica. E la ciliegina sulla torta è un mini-quiz in cui potrete vincere un buono del valore di 250 franchi svizzeri. Come di consueto, le presentazioni saranno tradotte simultaneamente in italiano. Date un’occhiata al programma e iscrivetevi subito:
siga-fsia.ch/gial-symposium
ENQUÊTE SUR LA FICHE
D’INFORMATION SUR LE DÉLIRE
Pour la pratique professionnelle en Suisse, la «Fiche d’information sur la prévention du délire (ASPECT)» a été développée sous la direction de la commission SIGA-FSIA Practice. L’objectif: encourager la mise en œuvre de mesures infirmières non pharmacologiques par les infirmiers anesthésistes et intégrer ces mesures dans le concept de délire de chaque institution. Après la publication en 2022, nous visons maintenant une prochaine étape. Votre soutien actif est essentiel à cet égard, c’est pourquoi nous vous invitons à participer à notre enquête sur la fiche d’information sur la prévention du délire avant fin juin 2024.
ATELIERS DE LA SIGA-FSIA AU CONGRÈS SWISSANAESTHESIA 2024
Le congrès SwissAnaesthesia de la SSAPM et de la SIGA-FSIA aura lieu du 7 au 9 novembre 2024 au Kursaal Interlaken. Comme chaque année, la SIGA-FSIA organise le vendredi 8 novembre le «SIGA-FSIA Friday» avec des ateliers intéressants sur les soins d’anesthésie en français et en allemand. L’assemblée générale de cette année aura également lieu dans le cadre de ce programme. Les comptes annuels 2023 ont été publiés sur le site internet siga-fsia.ch/fr sous «À propos de nous» > «Assemblées générales». Tu trouveras plus d’information sur le congrès SwissAnaesthesia sur www.swissanaesthesia.ch
Care. Nous te souhaitons la bienvenue et nous réjouissons de ton soutien actif!
SOIS LE BIENVENU, CHER RESPONSABLE
Marc Andre Baumann a rejoint la commission
SIGA-FSIA Prehospital
CONGRÈS D’ANESTHÉSIE
«A-TEAM» À BERNE
Le prochain congrès d’anesthésie aura lieu le samedi le 3 mai 2025 pour la deuxième fois au Kursaal de Berne. Des orateurs et des oratrices renommé-e-s vous exposeront des sujets d’actualité sur l’anesthésie. Les exposant-e-s industriels seront à votre disposition pour vous renseigner et pour vous présenter leurs nouveaux produits. Tu peux d’ores et déjà réserver cette date dans ton agenda!
LA SIGA-FSIA AU CONGRÈS SUISSE
DES SOINS INFIRMIERS DE L’ASI
Comme chaque année, la SIGA-FSIA était présente au congrès suisse des soins infirmiers du 2 à 3 mai 2024 à Berne. Des membres de la commission SIGA-FSIA Education se sont occupés de notre stand et ont exposé des activités des soins d’anesthésie afin de faire mieux connaître notre profession dans le monde des soins. Par notre présence, nous essayons aussi de motiver des jeunes infirmier-ère-s pour les études post diplômes en soins d’anesthésie. Nous leur offrons la possibilité de participer à des journées d’initiations dans certaines cliniques d’anesthésie dans toute la Suisse et répondons à toutes leurs questions.
MERCI ET AU REVOIR, CHÈR-E-S RESPONSABLES!
Nous prenons congé de Damaris Marti, membre de la commission SIGA-FSIA Event, Claude Amacker de la commission SIGAFSIA Practice et Davide Casellini de la commission de rédaction SIGA-FSIA Editorial Board. Nous les remercions chaleureusement pour leur engagement en faveur de la SIGA-FSIA et leur souhaitons bonne continuation.
5 Anästhesie Journal 2 – 2024 News
Formazione GIAL Ticino
Stefano Mazza e Andrea Scossa-Baggi
Successo straordinario per la formazione Ticino del GIAL del 15.04.2024: un passo avanti nella presa in carico anestesiologica delle persone con disabilità. Nell’ampio scenario della sanità ticinese la formazione ha gettato le basi per una nuova prospettiva nella gestione anestesiologica delle persone con disabilità. L’incontro GIAL Ticino si è rivelato non solo un successo, ma un’importante pietra miliare nel cammino verso una cura più inclusiva e sensibile.
Una vasta partecipazione ha caratterizzato questo evento, con numerose figure professionali e rappresentanti delle cliniche d’accoglienza che hanno accolto con entusiasmo l’opportunità di confrontarsi e condividere idee. Tra i protagonisti di questa giornata di dibattito e scambio, spicca la figura di Séverine Lalive d’Epinay Raemy, la cui eloquenza ha saputo mettere in luce la situazione virtuosa di Ginevra, offrendo uno sguardo concreto sulle pratiche che funzionano e che meritano di essere replicate.
Il contributo del Dott. Luciano Anselmi ha fornito una visione prospettica, proiettan-
do le aspettative per il futuro della sanità ticinese. Con sapienza e lungimiranza, ha delineato un percorso che mira a elevare gli standard assistenziali, assicurando un trattamento equo e adeguato a tutte le persone, indipendentemente dalle loro condizioni.
L’evento GIAL Ticino non si è limitato a essere una semplice conferenza, ma ha rappresentato un momento di connessione e collaborazione tra professionisti del settore sanitario e membri delle comunità interessate. È stato un passo significativo verso una pratica medica più inclusiva e rispettosa della diversità umana, e ha posto le basi per futuri sviluppi e miglioramenti nell’assistenza anestesiologica alle persone con disabilità nella regione.
6 Anästhesie Journal 2 – 2024 Verband
12 octobre 2024
Hôpital du Valais
5 points log 5 punti log
5.5 Credits
SIGA-FSIA
SIGA / FSIA
SGAR / SSAR
5 Credits 5 Crediti SSAPM
Programme
La deuxième victime
Expérience au Rallye Dakar
Prise en charge des avalanchés en salle de déchocage
Chirurgie en ventilation spontanée
L’anesthésie générale en ventilation spontanée chez l’enfant
Présentations des posters
Concours avec un prix spécial d’une valeur de CHF 250
Inscription et programme
CHF 80.– pour les membres SIGA-FSIA ou SSAPM
CHF 140.– pour les non-membres
Inscriptions après le 1 octobre 2024 ou sur place: + CHF 20.–
Soirée avec souper (CHF 60 – réservations obligatoires)
Programma
La seconda vittima
Traduzione simultanea in italiano
Esperienza del Rally Dakar
Presa a carico dei pazienti colpiti da valanga in sala REA
Chirurgia in ventilazione spontanea
L'anestesia generale in ventilazione spontanea in pediatria
Presentazioni dei poster
siga-fsia.ch/ gial-symposium
Iscrizioni e programma
Concorso con un premio speciale del valore di CHF 250
CHF 80.– per i membri SIGA-FSIA o SSAPM
CHF 140.– per i non membri
Iscrizioni dopo il 1 ottobre o sul posto: + CHF 20.–
Serata con cena (CHF 60 – prenotazione obbligatoria)
7 Anästhesie Journal 2 – 2024 Verband
NE FR VD GE VS JU TI GR
11 e symposium du GIAL
11o simposio del GIAL 12 ottobre 2024 Ospedale di Sion
Politik in Bewegung
Am 7. März 2024 hat das erste Symposium der Stiftung für Patientensicherheit in der Anästhesie (SPSA) in der Schulthess Klinik in Zürich stattgefunden. Seit über einem Jahr vertrete ich die SIGA-FSIA im Stiftungsrat der SPSA. Die interprofessionelle Zusammenarbeit läuft sehr gut. Die SIGAFSIA durfte sich mit zwei Referent:innen aus der Anästhesiepflege an der Organisation des Symposiums beteiligen. Das Organisationskomitee der SPSA hatte das Thema «Neuromuskuläre Blockade und Monitoring» ausgewählt, was ein zentraler Bestandteil der Anästhesieführung ist.
Thomas Fuchs-Buder, ein führender Anästhesist und Professor der Klinik für Anästhesiologie in Nancy (Frankreich), eröffnete die Veranstaltung mit einem Vortrag über die «Grundlagen der neuromuskulären Blockaden». Der Dozent konnte dieses alltägliche Thema in einen spannenden Vortrag überführen und wertvolle Inputs für die Praxis innerhalb der Anästhesie aufzeigen.
Die nachfolgende Referentin stellte uns die neusten Erkenntnisse über die «Reversion» von Muskelrelaxanzien vor und beleuchtete dabei auch die juristischen Aspekte, die in diesem Bereich nicht unerheblich sind und uns bei der Verabreichung des jeweiligen Medikaments bewusst sein sollten.
Nach der Pause präsentierte Michael John, Mitglied der Kommission SIGA-FSIA Event und den meisten von uns als Moderator des Anästhesiekongresses bestens bekannt, einen hervorragenden Vortrag über die Grundlagen des neuromuskulären Monitorings.
Zum Abschluss gab uns Sandra Schweingruber, dipl. Expertin Anästhesiepflege und Ausbildnerin am Inselspital, einen umfassenden Überblick über die modernen Geräte im Bereich des neuromuskulären Monitorings.
Nach den Referaten fand eine angeregte Diskussion zwischen den Teilnehmenden und den Dozierenden statt. Dabei war es interessant, die Unterschiede innerhalb
der Praxis und den verschiedenen Institutionen zu erfahren. Dazu wurden die zukünftigen Entwicklungen im Bereich der neuromuskulären Blockade und des Monitorings beleuchtet.
An diesem Symposiums-Abend wurde die Bedeutung und der Mehrwert der interprofessionellen Zusammenarbeit zwischen den ärztlichen Fachpersonen Anästhesiologie und den dipl. Expert:innen Anästhesiepflege zum Wohl der Patient:innen innerhalb der Schweiz einmal mehr verdeutlicht. Dass ein solches gleichberechtigtes Nebeneinander an einem fachlichen Symposium heute möglich ist, macht mich glücklich und auch etwas stolz. Dies haben wir gemeinsam erreicht. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass das Tandem aus Anästhesist:in und Anästhesiepflege die beste Patientenversorgung und Patientensicherheit innerhalb der Anästhesie und der perioperativen Phase gewährleistet.
Mit der SPSA arbeiten wir gemeinsam an Projekten, die auf die Optimierung der Patientensicherheit im Bereich der Anästhesie ausgerichtet sind. Die SPSA erarbeitet derzeit nationale Richtlinien für die Induktion einer Anästhesie bei Patient:innen, die besonders aspirationsgefährdet sind. Wir werden euch informieren, sobald diese Richtlinien publiziert werden. Auf der Website der SPSA stehen alle bisher veröffentlichten Publikationen zum Download bereit. Zu finden sind dort auch Informationen zu aktuellen Projekten. Es lohnt sich also, die Website gelegentlich zu besuchen.
Am 27. März 2024 hat der Kick-off des Projekts «SBK-ASI Futuro» in Bern stattgefunden. Das Projekt zielt darauf ab, die vorhandenen Ressourcen innerhalb unseres Zentralverbands effizienter
Bild/photo: spsa-fspa.ch
und effektiver einzusetzen, um auch die finanzielle Sicherheit in Zukunft gewährleisten zu können. Ein weiteres Ziel ist es, die Aufgaben des SBK als Berufsverband nachhaltig zu klären. Letztendlich streben wir danach, die Interessen der Pflegefachpersonen umfassend zu vertreten und attraktive Dienstleistungen für die Mitglieder sicherzustellen. Als Präsidentin der SIGA-FSIA wurde ich als Vertreterin der Fachverbände in die Steuergruppe nominiert. Derzeit befinden wir uns noch in der Analysephase. Das Projekt wird bis 2025 andauern, und ich werde euch regelmässig über die Ergebnisse informieren.
Zum Schluss möchte ich euch für eure Arbeit und euer Engagement danken. In einer Zeit des Fachkräftemangels ist es umso wichtiger, dass wir in unserer täglichen Arbeit die Patientensicherheit bewahren und fördern. Die Patient:innen vertrauen uns dabei. Somit wünsche ich euch weiterhin viele erfolgreiche Anästhesien und zufriedene Patient:innen.
Michèle Giroud Präsidentin
8 Anästhesie Journal 2 – 2024 Verband
Politique en mouvement
Enfin, Sandra Schweingruber, experte diplômée en soins d'anesthésie et formatrice à l'Hôpital de l'Île, nous a donné un aperçu significatif des appareils modernes dans le domaine du monitorage neuromusculaire.
Le 7 mars 2024, le premier symposium de la Fondation pour la sécurité des patients en anesthésie (FSPA) a eu lieu à la clinique Schulthess de Zurich. Depuis plus d'un an, je représente la SIGA-FSIA au sein du conseil de fondation de la FSPA et la collaboration interprofessionnelle se passe très bien. La SIGA-FSIA a pu participer à l'organisation du symposium avec deux intervenants issus des soins d'anesthésie. Le comité d'organisation de la FSPA a choisi le «blocage neuromusculaire et monitorage». Un élément central de l'anesthésie. Thomas Fuchs-Buder, un éminent anesthésiste et professeur à la clinique d'anesthésiologie de Nancy (France), a ouvert la manifestation par une conférence sur les «bases des blocages neuromusculaires».
L’orateur a su transformer ce thème quotidien en une conférence passionnante et montrer des apports précieux pour la pratique au sein de l'anesthésie. La conférencière suivante nous a présenté les derniers résultats sur «l’antagonisation des curares» et a également mis en lumière les aspects juridiques qui ne sont pas négligeables dans ce domaine et dont nous devons être conscients lors de l'administration de ce médicament. Après la pause, Michael John, membre de la commission Event et bien connu de la plupart d'entre nous en tant qu’animateur du congrès d'anesthésie, a présenté un excellent exposé sur les bases du monitorage neuromusculaire.
Les exposés ont été suivis d'une discussion animée entre les participant-e-s et les orateurs et oratrices. Il était intéressant de découvrir les différences entre les pratiques dans les diverses institutions. Le développement futur dans le domaine du blocage neuromusculaire et du monitorage a également été mis en lumière. Cette soirée et ce symposium ont permis de souligner une fois de plus l'importance et la valeur ajoutée de la collaboration interprofessionnelle entre les médecins anesthésistes et les infirmier-ère-s anesthésistes diplômé-e-s pour le bien-être des patient-e-s en Suisse. Le fait qu'une telle coexistence sur un pied d'égalité soit aujourd'hui possible lors d'un symposium professionnel me rend heureuse et fière. Nous y sommes parvenus ensemble. Je reste convaincue que le tandem anesthésiste-infirmier-ère anesthésiste est le meilleur garant des soins et de la sécurité des patient-e-s dans le cadre de l'anesthésie et de la phase périopératoire. Nous travaillons avec la FSPA sur des projets visant à optimiser la sécurité des patient-e-s dans le domaine de l'anesthésie. La FSPA élabore actuellement des directives nationales pour l'induction d'une anesthésie chez les patient-e-s présentant un risque particulier d'aspiration. Nous vous informerons dès que ces directives seront publiées. Sur le site internet de la FSPA, vous trouverez toutes les publications et les projets en cours. Cela vaut la peine de surfer sur ce site.
Le 27 mars 2024, le kick-off du projet «SBK-ASI Futuro» a eu lieu à Berne. Le projet a pour but d'utiliser les ressources existantes de manière plus efficiente et plus efficace au sein de notre association centrale. La sécurité financière doit ainsi être garantie à l'avenir. Il s'agit également de clarifier durablement les tâches de l'ASI en tant qu'association professionnelle. En fin de compte, il s'agit de représenter au mieux les intérêts des infirmier-ère-s et de continuer à garantir des prestations attrayantes pour les membres. En tant que présidente de la SIGA-FSIA, j'ai été nommée pour représenter les associations professionnelles au sein du groupe de pilotage. Actuellement, nous en sommes encore à la phase d'analyse. Le projet durera jusqu'en 2025 et je vous tiendrai régulièrement informés des résultats.
Pour finir, je voudrais vous remercier pour votre travail précieux et votre engagement. En ces temps de pénurie de personnel qualifié, il est d'autant plus important que nous préservions et encouragions la sécurité des patient-e-s dans notre travail quotidien. Les patient-e-s nous font confiance. Je vous souhaite donc beaucoup de succès avec vos anesthésies et des patient-e-s satisfait-e-s.
Michèle Giroud Présidente
9 Journal d’anesthésie 2 – 2024 Association professionelle
Anästhesiekongress 2024 in Bern
«Grüessech u wiukomme z’Bärn»
Herzlichen Dank, dass ihr so zahlreich am Kongress der SIGA-FSIA teilgenommen habt! Mit 680 Kongressteilnehmenden am neuen Standort im Kursaal in Bern gelang uns ein grossartiger Auftakt, obschon wir uns letztes Jahr mit etwas Wehmut vom Kultur- und Kongresshaus KKL in Luzern verabschiedet hatten.
Rückblickend freut es uns sehr, dass der Kongress am neuen Standort so reibungslos über die Bühne ging. Unser intensives Nachdenken und Planen, wie wir euch im Kursaal einen neuen und frischen Kongress mit viel Spannung, fachlichem Input und auch Unterhaltung bieten können, hat sich gelohnt. Es war der ganzen Kommission SIGA-FSIA Event eine Freude, euch den Anästhesiekongress im neuen Gewand zu präsentieren. Wir danken den Referent:innen herzlich für ihre hervorragenden, humorvollen und lehrreichen Beiträge für unseren Arbeitsalltag in der Anästhesie. Sie bereichern und erweitern unser Fachwissen kontinuierlich und tragen damit zur laufenden professionellen Weiterentwicklung der Anästhesiepflege bei. Das Kongressprogramm «Plan B» beinhaltete ethische, pharmakologische und forensische Aspekte. Wir hörten zudem, wie man sich am Morgen vor der Hochzeit mit dem oder der falschen Partner:in an der Seite fühlen könnte. Plan B für In- und Extubation, was ist zu tun bei ADHS? Wie läuft die Arbeit im Schockraum? Welche für uns befremdlich wirkenden Ansätze erlebt man bei einer Anästhesie in Laos? Wie gewohnt bot euch unsere Präsidentin Michèle Giroud auch einen Einblick in
die Arbeit und die aktuellen Projekte des Vorstands der SIGA-FSIA. Last but not least waren wir interaktiv in der Geburtshilfe mit dabei. Michael John glänzte in seiner Rolle als Moderator erneut, führte uns durch den Tag und sorgte dafür, dass die Fülle von hochwertigen Fachreferaten richtig zur Geltung kam.
Speziell gespannt waren wir auf die Reaktionen zu unserem neuen Stand der SIGA-FSIA. Andrea Bühler hat viel Arbeit und Leidenschaft in dieses Designprojekt investiert. Der Stand ist grösser, leuchtet auffällig und beinhaltet einen Bildschirm für die Präsentation der wichtigsten Informationen der SIGA-FSIA. Das neue Erscheinungsbild ist ein gelungenes künstlerisches Bild der modernen Anästhesiepflege. Petra Birrer hat den Standaufbau geleitet und alles rund um den Auftritt der SIGA-FSIA vor Ort organisiert. Der Stand war der zweitletzte Schritt des Redesigns der SIGA-FSIA, was letztes Jahr mit der Lancierung der
neuen Website und dem leichten Redesign des Logos begonnen hatte. Den letzten Schritt haltet ihr jetzt gerade in den Händen: das aufgefrischte Anästhesie Journal.
Ambitioniert waren die Ziele, die sich Jan Stücker und Florian Strunck für die Ausstellung gesetzt hatten. Ihnen war es sehr wichtig, dass die Kongressteilnehmenden einen offenen und ungehinderten Blick auf die schöne Altstadt von Bern erleben durften. Gleichzeitig sollten die Ausstellenden einen geeigneten Standplatz erhalten, an dem ihr sie sehen und sie mit euch in Kontakt treten konnten. Viele Rückmeldungen von verschiedensten Seiten bezeugen, dass die Ausstellungsstände eine Vielfalt an Informationen und Produktinnovationen boten, die es sonst nicht so konzentriert an einem Ort zu besuchen
10 Anästhesie Journal 2 – 2024 Verband
gibt. Zum ersten Mal waren auch Spitäler und Institutionen als Arbeitgebende anwesend und durften sich euch vorstellen. Auf diesem Weg auch ein grosses Dankeschön an unsere Sponsoren und Ausstellenden, die uns unterstützt und zur Vielfältigkeit dieses Kongresses beigetragen haben.
Um den Empfang am Check-in kümmerte sich Nadja Telschow gemeinsam mit einigen Studierenden des BZ Pflege. Sie sorgten dafür, dass ihr zügig in die Kongressausstellung und zu eurem Willkommenskaffee gelangtet. Corinne Sharp kümmerte sich zudem um die Betreuung der Dozent:innen und das gelungene Zeitmanagement. Sabina Mikic, das neuste Mitglied der Kommission, unterstützte uns fleissig bei der Planung und Organisation hinter der Bühne. Leider haben wir dieses Jahr den letzten Vortrag von Thierry Girard als ärztliches Mitglied der Kommission SIGA-FSIA Event gehört. Ihn und Damaris Marti, die sich intensiv um die Organisation rund um den Kongress herum gekümmert hatte, mussten wir verabschieden. Ihnen gilt unser spezielles Merci für ihre wertvolle Mitarbeit in der SIGA-FSIA Event.
Dr. med. Manfred Koch ist bereits vor dem Kongress in die Kommission eingetreten und übernimmt in Zukunft die ärztliche Vertretung im Kongressgremium. Ein weiterer Höhepunkt des Tages war
das Abendprogramm, das eine Rekordzahl von 100 Personen überzeugte. In einer entspannten und geselligen Atmosphäre genossen wir ein hochwertiges Drei-Gänge-Menü und stiessen auf den gelungenen Kongressabschluss an. Zudem durften wir im Sinne des internationalen Austausches auch wieder die Gesellschaft von fünf Gästen aus den Niederlanden geniessen.
Insgesamt war der diesjährige Anästhesiekongress der SIGA-FSIA aus unserer Sicht ein voller Erfolg. Wir sind am neuen Ort im Kursaal Bern gut angekommen. Die Veranstaltung setzte neue Massstäbe und bot den Teilnehmenden und auch uns eine inspirierende Erfahrung. Wie gewohnt ist der Startschuss für den nächsten Anästhesiekongress vom 3. Mai 2025, wiederum im Kursaal Bern, bereits gefallen. Mit Spannung werden wir euer Feedback aus der Online-Evaluation auswerten und in unsere Planung einfliessen lassen. Das Thema für das kommende Jahr heisst «A-Team» und wir sind genauso «gwundrig» wie ihr, was ein A-Team genau umfasst und beinhaltet. Vielleicht können wir noch mehr Anästhesiepflegende
an diesem bereichernden Anlass teilzunehmen. Unser Dank gilt allen, die zum wunderbaren Gelingen dieses Anlasses beigetragen haben. Mit kollegialen Grüssen und bis im nächsten Jahr.
Eure Kommission SIGA-FSIA Event
Gewinner der Verlosung: Malte Kollin, Preis: Eintritt Kongress 2025
Die SIGA-FSIA bedankt sich herzlich bei der Kommission SIGA-FSIA Event für die tolle Organisation des Anästhesiekongresses.
Ganz herzlichen Dank unseren big needle Sponsoren:
Ganz herzlichen Dank unseren small needle Sponsoren:
11 Anästhesie Journal 2 – 2024 Verband
Congrès d’anesthésie 2024 à Berne
«Grüessech u wiukomme z’Bärn» (Bonjour et bienvenue à Berne)
Merci beaucoup d’avoir participé si nombreux au congrès de la SIGA-FSIA! Avec 680 participant-e-s au congrès sur le nouveau site du Kursaal à Berne, nous avons réussi un début grandiose, bien que nous ayons fait nos adieux l’année dernière avec un peu de nostalgie au Kultur- und Kongresshaus KKL à Lucerne. Rétrospectivement, nous sommes très heureux que le congrès se soit déroulé sans problème sur le nouveau site. Notre réflexion et notre planification intensives sur la manière de vous proposer un congrès nouveau et frais au Kursaal, avec beaucoup de suspense, d’apports professionnels et aussi de divertissement, ont porté leurs fruits. Ce fut un plaisir pour toute la commission SIGAFSIA Event de vous présenter le congrès d’anesthésie dans son nouvel habit.
Nous remercions chaleureusement les intervenant-e-s pour leurs excellentes contributions, pleines d’humour et instructives pour notre travail quotidien en anesthésie. Ils enrichissent et élargissent continuellement nos connaissances spécialisées et contribuent ainsi au développement professionnel continu des soins d’anesthésie. Le programme du congrès «Plan B» comprenait des aspects éthiques, pharmacologiques et médicolégaux. Nous avons également entendu ce que l’on pouvait ressentir le matin avant le mariage avec le ou la mauvais-e partenaire à ses côtés. Plan B pour l’intubation et l’extubation, que faire en cas de TDAH? Comment se déroule le travail
en salle de déchocage? Quelles sont les approches qui nous paraissent étranges lors d’une anesthésie au Laos? Comme d’habitude, notre présidente Michèle Giroud vous a également offert un aperçu du travail et des projets actuels du comité de la SIGA-FSIA. Last but not least, nous avons participé de manière interactive à l’obstétrique. Michael John a de nouveau brillé dans son rôle d’animateur, nous a guidés tout au long de la journée et a veillé à ce que la multitude d’exposés spécialisés et de grande qualité soit correctement mise en valeur.
Nous étions particulièrement impatients de connaître les réactions concernant notre nouveau stand de la SIGA-FSIA. Andrea Bühler a investi beaucoup de travail et de passion dans ce projet de design. Le stand est plus grand, il brille de manière significative et comprend un écran pour la présentation des principales informations de la SIGA-FSIA. La
nouvelle identité visuelle est une image artistique réussie des soins d’anesthésie modernes. Petra Birrer a dirigé le montage du stand et organisé tout ce qui concerne la présentation de la SIGAFSIA sur place. Le stand était l’avant-dernière étape de la refonte du design de la SIGA-FSIA, qui avait commencé l’année dernière avec le lancement du nouveau site web et la légère refonte du logo. La dernière étape se trouve actuellement entre vos mains: le Journal d’anesthésie rafraîchi.
Les objectifs que Jan Stücker et Florian Strunck s’étaient fixés pour l’exposition étaient ambitieux. Il était très important pour eux que les participant-e-s au congrès puissent profiter d’une vue ouverte et sans entrave sur la belle vieille ville de Berne. En même temps, les exposants devaient bénéficier d’un emplacement approprié où vous pour-
12 Journal d’anesthésie 2 – 2024 Association professionelle
riez les voir et où ils pourraient entrer en contact avec vous. De nombreux retours de toutes parts témoignent du fait que les stands d’exposition offraient une diversité d’informations et d’innovations de produits qu’il n’est pas possible de visiter de manière aussi concentrée en un seul endroit. Pour la première fois, des hôpitaux et des institutions étaient présents en tant qu’employeurs et ont pu se présenter à vous. Un grand merci également à nos sponsors et aux exposants qui nous ont soutenus et ont contribué à la diversité de ce congrès.
Nadja Telschow s’est occupée de l’accueil au check-in avec quelques étudiant-e-s du BZ Pflege. Ils ont veillé à ce que vous puissiez accéder rapidement à l’exposition du congrès et à votre café de bienvenue. Corinne Sharp s’est également occupée de l’encadrement des conférencier-ère-s et de la gestion du temps.
Sabina Mikic, la nouvelle membre de la commission, nous a apporté son soutien pour la planification et l’organisation en coulisses.
Malheureusement, nous avons assisté cette année à la dernière conférence de Thierry Girard en tant que membre médical de la commission SIGA-FSIA Event. Nous avons dû prendre congé de lui et de Damaris Marti, qui s’est beaucoup occupée de l’organisation autour du congrès. Nous leur adressons un merci particulier pour leur précieuse collaboration au sein de la SIGA-FSIA Event. Le Dr Manfred Koch a rejoint la commission avant le congrès et assumera à l’avenir la représentation médicale au sein du comité du congrès. Un autre point fort du congrès a été le programme de la soirée, qui a convaincu
un nombre record de 100 personnes. Dans une atmosphère détendue et conviviale, nous avons dégusté un menu à trois plats de grande qualité et trinqué à la réussite du congrès. De plus, dans l’esprit d’un échange international, nous avons à nouveau pu profiter de la compagnie de cinq invités venus des Pays-Bas. Dans l’ensemble, le congrès d’anesthésie de la SIGA-FSIA de cette année a été, de notre point de vue, un grand succès. Nous avons été bien accueillis dans le nouveau lieu, le Kursaal de Berne. La manifestation a posé de nouveaux jalons et a offert aux participant-e-s, ainsi qu’à nous-mêmes, une expérience inspirante. Comme d’habitude, le coup d’envoi du prochain congrès d’anesthésie du 3 mai 2025, à nouveau au Kursaal de Berne, a déjà été donné. C’est avec intérêt que nous évaluerons votre feedback de l’évaluation en ligne et que nous l’intégrerons dans notre planification. Le thème de l’année prochaine s’intitule «A-Team» et nous sommes tout aussi curieux que vous de savoir ce que comprend et englobe exactement une A-Team. Peut-être pourrons-nous convaincre encore plus d’infirmier-ère-s anes-
participer à cet événement enrichissant.
Nous remercions tous ceux qui ont contribué à la réussite de cet événement. Avec nos salutations collégiales et à l’année prochaine.
Votre commission SIGA-FSIA Event
Gagnant du tirage: Malte Kollin, Prix: Entrée au Congrès 2025
La SIGA-FSIA remercie chaleureusement la commission SIGA-FSIA Event pour l'excellente organisation du congrès d'anesthésie.
Nous adressons nos chaleureux remerciements à nos sponsors «big needle»:
Nous adressons nos chaleureux remerciements à nos sponsors «small needle»:
13 Journal d’anesthésie 2 – 2024 Association professionelle
Medizinische Hypnose auf der Anästhesie
Claude Amacker, Karin Ritschard Ugi, Christian Eissler
Einleitung
Der Ursprung der Hypnose reicht bis zu den alten Ägyptern zurück. Sie erhält je länger, je mehr Unterstützung in der perioperativen zeitgenössischen klinischen Anwendung und Forschung (7). Mehr als 80 % der Patient:innen, die einen chirurgischen Eingriff durchführen liessen, gaben perioperativen Stress und/oder Angst vor einem chirurgischen Eingriff oder der Anästhesie an (10). In zahlreichen Studien wurde nachgewiesen, dass sich dies negativ auf den Gesundheitszustand der Patient:innen auswirkt (8, 9). In den Metaanalysen von Tefikow et al. (2013) und Valentine et al. (2019) wird die Wirksamkeit von medizinischer Hypnose bei der Reduzierung von Stress und/oder Angst vor chirurgischen und anderen invasiven Eingriffen wissenschaftlich bestätigt. Im Jahr 2013 wurde durch die American Psychological Association folgende Definition von Hypnose erarbeitet, die zurzeit als die aktuellste Definition betrachtet wird:
«A state of consciousness involving focused attention and reduced peripheral awareness characterized by an enhanced capacityforresponsetosuggestion»(4)
Durch die Anwendung medizinischer Hypnose lassen sich Medikamente, emotionale Belastung und Schmerzen reduzieren (5, 11). Medizinische Hypnose ist kosteneffektiv und reduziert die perioperative Gesamtaufenthaltszeit der Patient:innen (13). In der Schweiz kommt medizinische Hypnose in den Universitätsspitälern Genf, Zürich und Basel bereits zur Anwendung, während sie in weiteren Spitälern aktuell nur sehr begrenzt durchgeführt wird. Die im Artikel beschriebene Masterthesis
fokussiert auf die förderlichen und hinderlichen Faktoren für eine mögliche Implementierung medizinischer Hypnose unter Berücksichtigung der subjektiven Wahrnehmung der Pflegenden und Ärzt:innen der Anästhesie in einem Spital mit einer erweiterten Allgemeinversorgung im Bereich Anästhesie.
Methode
Um die subjektiven Meinungen und Perspektiven der teilnehmenden Pflegenden und Ärzt:innen der Anästhesie zu ermitteln, wurde ein qualitativer deskriptiver
Forschungsansatz gewählt. Es wurde hierbei eine zielgerichtete Stichprobe in einem Spital der erweiterten Allgemeinversorgung im Setting Anästhesie für die Evaluation dieser Frage gewählt. Die Einschlusskriterien für die Teilnahme an der Untersuchung waren ein abgeschlossenes Nachdiplomstudium Anästhesiepflege (NDS HF). Daneben wurden Ärzt:innen mit mindestens zwei Jahren Berufserfahrung in der Anästhesie eingeschlossen.
Um die Fragen im Detail zu beantworten, wurden zwei Fokusgruppeninterviews mit insgesamt 13 Teilnehmenden durchgeführt.
Anästhesie Journal 2 – 2024 Studie 14
Von den Teilnehmenden waren 9 Pflegende und 4 Ärzt:innen. Beide Fokusgruppeninterviews wurden mithilfe eines semistrukturierten Interviewleitfadens geführt. Weiter wurde die Meinung der Verantwortlichen des Spitals mittels schriftlicher Stellungnahme angefragt. Zusätzlich wurden weitere acht Patienteninterviews durchgeführt, um einen Einblick in die subjektive Wahrnehmung der Patient:innen zu erhalten. Alle Interviews wurden digital aufgezeichnet.
Die Interviews wurden mithilfe der thematischen Analyse nach Braun und Clarke (2006) durchgeführt. Ziel dieser Methode ist es, die Aussagen gesamtheitlich zu evaluieren, zu analysieren und den Aussagen Gültigkeit zu geben sowie die übergeordnete Bedeutung darzulegen. Alle Daten wurden vor der weiteren Verwendung mit einem Pseudonym versehen. Die Transkription wurde gemäss den Vorgaben von Dresing und Pehl (2018) durchgeführt und bei der Datenauswertung die Software MAXQDA® verwendet. Ein Ethikantrag wurde nicht eingereicht, da keine Gesundheitsdaten der Teilnehmenden erhoben wurden. Alle Teilnehmenden gaben einen Informed Consent hinsichtlich der freiwilligen Teilnahme an dieser Forschungsarbeit. Die Implementierung neuer Interventionen, wie beispielsweise medizinische Hypnose, misslingen in schätzungsweise zwei Dritteln der Vorhaben. Um dem entgegenzuwirken, wurde der Consolidated Framework for Implementation Research (CFIR) entwickelt, welcher auch in dieser Arbeit verwendet wurde (2). Die Frage und das Ziel waren dabei, die förderlichen und hinderlichen Faktoren für eine mögliche Implementierung einer medizinischen Hypnose anhand CFIR in einem Spital mit einer erweiterten Allgemeinversorgung im Bereich Anästhesie zu evaluieren. Hierbei wurde die subjektive Wahrnehmung der Pflegenden und Ärzt:innen der Anästhesie berücksichtigt.
Ergebnisse
Die Ergebnisse wurden in Form einer Grafik dargestellt, um die wechselseitigen Beziehungen der förderlichen und hinderlichen Faktoren für die Implementierung medizinischer Hypnose aufzeigen zu können und
gleichzeitig die verschiedenen Themenbereiche und deren Subthemen visuell darzustellen.
Die Wissensvermittlung
Fundierte Kenntnisse hinsichtlich medizinischer Hypnose sind gemäss den Aussagen der Teilnehmenden der Fokusgruppeninterviews essenziell. Damit die entsprechende Wissensvermittlung als förderlicher Faktor bei der Implementierung medizinischer Hypnose wahrgenommen werden kann, muss die Wissensvermittlung drei Bereiche abdecken: Anwender:innen, Patient:innen sowie die Öffentlichkeit.
Die Teilnehmenden der Fokusgruppeninterviews brachten die Wichtigkeit entsprechender Theorien, von Hintergrundwissen, Techniken und praktischem Üben medizinischer Hypnose zum Ausdruck. Dieses Wissen sei unverzichtbar, um eine hohe qualitative Betreuung im perioperativen Setting gewährleisten zu können. In den Fokusgruppeninterviews wurde die Aufklärung im Bereich der medizinischen Hypnose bei den Patient:innen kontrovers diskutiert. Gemäss den Aussagen von verschiedenen Teilnehmenden könnte diese sowohl als förderlicher, aber auch hinderlicher Faktor ausgelegt werden.
Die Teilnehmenden der Fokusgruppeninterviews erörterten die Möglichkeit einer Information der breiten Gesellschaft hin-
auf mögliche Zeitungsartikel, Interviews in einem lokalen Radiosender oder die Erstellung eines Flyers gemacht, in welchem über die Möglichkeiten dieser Intervention im perioperativen Setting informiert und aufgeklärt werden könnte, um so das entsprechende Wissen breiter zu streuen.
Der Kulturwandel
Die konkludierte Meinung der Geschäftsleitung des betreffenden Spitals hinsichtlich der Durchführung medizinischer Hypnose im perioperativen Setting wurde weiter als zentrales Element definiert. Eine negative Rückmeldung der Vertreter:innen der Geschäftsleitung könnte die Fortführung dieses Projekts verhindern, da dies keine ausreichende Unterstützung durch die vorgesetzten Stellen bedeuten würde. Weiter muss für die Durchführung medizinischer Hypnose auch auf Ebene der Pflegenden und Ärzt:innen Anästhesie eine grundlegende Akzeptanz, mit der Bereitschaft, die Techniken medizinischer Hypnose erlernen zu wollen, vorhanden sein. Zusätzlich würde die Einführung medizinischer Hypnose auch für Patient:innen einen Kulturwandel bedeuten. Patient:innen müssen für die Durchführung einer solchen Intervention bereit sein, so dass die entsprechenden Informationen innerhalb der Anästhesiesprechstunde weitergegeben werden könnten.
Wissensvermittlung
Anwenderinnen und Anwender
Patientinnen und Patienten
Öffentlichkeit
Dynamische Arbeitsprozesse
Raumgestaltung
Lärmpegel
Personalschlüssel
Zeitressourcen
sichtlich der Thematik für die Anwendung medizinischer Hypnose im perioperativen Bereich. Es wurden Vorschläge in Bezug
Kulturwandel
Geschäftsleitung und Stakeholder
Pflegende und Ärzteschaft
Patientinnen und Patienten
Interdisziplinarität und Interprofessionalität
Abbildung 1: Ergebnisse und Themen, Subthemen der Interviews zu medizinischer Hypnose im Bereich der Anästhesie
Anästhesie Journal 2 – 2024 Studie 15
Die Interdisziplinarität und Interprofessionalität
Die Teilnehmenden der Fokusgruppeninterviews sprachen zudem die Wichtigkeit einer interdisziplinären und interprofessionellen Zusammenarbeit bei der Umsetzung und Durchführung medizinischer Hypnose an. Es wurde intensiv thematisiert, dass es wesentlich wäre, dass sich alle Akteur:innen positiv und unterstützend hinsichtlich der Anwendung medizinischer Hypnose positionieren müssten, um so eine einheitliche Regelung zu erreichen. Der Beginn medizinischer Hypnose finde nicht erst im Setting der Anästhesie statt, sondern bereits auf den Abteilungen.
Die dynamischen Arbeitsprozesse
Das Thema mit den zugehörigen Subthemen, welches leidenschaftlich in den Fokusgruppeninterviews debattiert wurde, waren die dynamischen Arbeitsprozesse. Die Subthemen beinhalteten eine angemessene Raumgestaltung, ein angemessener Lärmpegel, entsprechende Personal- und ausreichende Zeitressourcen. Zur Erreichung einer reibungslosen Organisation medizinischer Hypnose im Setting der Anästhesie würde diesen Faktoren eine zentrale Priorisierung beigemessen werden. Die Raumgestaltung sollte eine räumliche Trennung der Anästhesievorbereitungen
und der Operationssäle, angepasste Lichtverhältnisse, stimmungsvolle Farben und weitere Faktoren berücksichtigen. Als hinderlich für eine mögliche Anwendung medizinischer Hypnose wurde unter anderem die häufig zu hohe Geräuschkulisse angesprochen. Hierbei wurden die störenden Faktoren von Telefonaten, Gesprächen, aber auch Umgebungs- und Arbeitsgeräusche aufgelistet. Angemessene Personal- und Zeitressourcen sind eng miteinander verbunden, beeinflussen sich gegenseitig und gehen teilweise ineinander über.
Der Zeitdruck im Bereich Anästhesie wurde von den Pflegenden, aber auch von den Ärzt:innen kritisch angesprochen. Ein grosser hinderlicher Faktor bei der Einführung medizinischer Hypnose scheint das Subthema der ausreichenden Zeitressourcen zu sein. Dieses wurde in den Fokusgruppeninterviews von allen Teilnehmenden am häufigsten benannt, was die Wichtigkeit der Thematik widerspiegelt.
Diskussion
Die Wichtigkeit der Wissensvermittlung bei den Anwender:innen medizinischer Hypnose ist nicht zu bestreiten. Die kontroverse Diskussion im Bereich der prä-
operativen Aufklärung der Patient:innen war überraschend, jedoch sind die Bedenken verständlich, dass durch die Aufklärung über medizinische Hypnose bereits ein negativer Effekt hervorgerufen werden könnte. Eine an die breite Öffentlichkeit gerichtete Informationskampagne zur Thematik der medizinischen Hypnose kann ein sehr guter Ansatz sein, um falschen Vorstellungen der Gesellschaft diesbezüglich entgegenzuwirken.
Betreffend die zwei Faktoren Personalund Zeitressourcen befürchteten die Teilnehmenden, dass zu wenig Zeit vorhanden ist, um medizinische Hypnose im perioperativen Setting korrekt anzuwenden. Laut dem CFIR von Damschroder et al. (2009) gehören verfügbare Ressourcen zu den messbaren Indikatoren einer Institution, wie engagiert sie eine Intervention implementieren will.
Die Unterstützung durch die Geschäftsleitung ist zudem ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Implementation einer solch weitreichenden Massnahme.
Aus den Patienteninterviews ging hervor, dass die Hälfte der interviewten Patient:innen trotz eines eher geringen Wissensstands bezüglich medizinischer Hypnose wenig Widerstand erkennen lassen.
Anästhesie Journal 2 – 2024 Studie 16
Schlussfolgerungen
Mit Hilfe medizinischer Hypnose können im Bereich der perioperativen Praxis Erleichterungen in Bezug auf die (Pflege-) Komforttheorie (6) erreicht werden. Dies durch eine Verminderung von Stress und/ oder Angst der Patient:innen mit einer gleichzeitigen Erhöhung der Zufriedenheit. Ein Ansatzpunkt für weiterführende Forschung besteht in der in den Patient:innenaussagen zum Ausdruck kommenden Diskrepanz zwischen dem Mangel an Wissen und dem Bedürfnis nach medizinischer Hypnose. Relevant wäre weiter eine multizentrisch durchgeführte Studie, um die Ergebnisse zu bestätigen und die Generalisierbarkeit der Ergebnisse zu untermauern. Eine Integration medizinischer Hypnose in die Ausbildung medizinischer Fachpersonen wird als sinnvoll und notwendig erachtet, um eine Sensibilisierung für die Thematik zu ermöglichen. Ein weiterer wichtiger Aspekt scheint zudem die Optimierung der Kommunikation und des Vertrauensverhältnisses zwischen Fachpersonen und den Patient:innen zu sein.
Take-home Messages
Um medizinische Hypnose effektiv und nachhaltig implementieren zu können, scheint es zielführend, die wichtigsten hinderlichen und förderlichen Faktoren frühzeitig zu erkennen: Rechtzeitige Information aller relevanten Personen scheint wichtig zu sein. Daneben scheinen auch die Vermittlung eines fundierten Fachwissens im Bereich der medizinischen Hypnose und entsprechende Personal- und Zeitressourcen von Bedeutung zu sein.
Referenzen
1. Braun, V., & Clarke, V. (2006). Using thematicanalysis in psychology. Qualitative Research in Psychology, 3(2), 77–101. doi:10.1191/1478088706qp063oa
2. Damschroder, L. J., Aron, D. C., Keith, R. E., Kirsh, S. R., Alexander, J. A. & Lowery, J. C. (2009). Fostering implementation of health services research findings into practice: a consolidated framework for advancing implementation science. Implementation Science, 4(1).doi:10.1186/1748-5908-4-50
3. Dresing, T., & Pehl, T. (2018). Praxisbuch Interview, Transkription & Analyse. Anleitungen und Regelsysteme für qualitativ Forschende. (8. Aufl.). Marburg.
4. Elkins, G. R., Barabasz, A. F., Council, J. R. & Spiegel, D. (2015). Advancing Research and Practice: The Revised APA Division 30 Definition of Hypnosis. American Journal of Clinical Hypnosis, 57(4), 378–385. doi:10.1080/00029157.2015.1011465
5. Häuser, W., Hagl, M., Schmierer, A. & Hansen, E. (2016). The Efficacy, Safety and Applications of Medical Hypnosis: A Systematic Review of Metaanalyses. Deutsches Ärzteblatt international. doi:10.3238/arztebl.2016.0289
6. Kolcaba, K. Y. (1994). A theory of holistic comfort for nursing. Journal of Advanced Nursing, 19(6), 1178–1184. doi:10.1111/j.1365-2648.1994.tb01202.x
7. Kossak, H. (2013). Hypnose: Lehrbuch für Psychotherapeuten und Ärzte. Mit Online-Materialien (5. Aufl.). Beltz.
8. Krohne, H. W. (2016). Stress bei Operationen: ein Problem medizinischer Eingriffe. Stress und Stressbewältigung bei Operationen, 1–6. doi:10.1007/978-3-662-53000-9_1
9. Mavros, M. N., Athanasiou, S., Gkegkes, I. D., Polyzos, K. A., Peppas, G. & Falagas, M. E. (2011). Do Psychological Variables Affect Early Surgical Recovery? PLoS ONE, 6(5), e20306. doi:10.1371/journal.pone.0020306
10. Preckel, E. (2016). Ohne Angst in die Narkose. intensiv, 24(05), 282–288. doi:10.1055/s-0042-110550
11. Tefikow, S., Barth, J., Maichrowitz, S., Beelmann, A., Strauss, B. & Rosendahl, J. (2013). Efficacy of hypnosis in adults undergoing surgery or medical procedures: A meta-analysis of randomized controlled trials. Clinical Psychology Review, 33(5), 623–636. doi:10.1016/j.cpr.2013.03.005
12. Valentine, K. E., Milling, L. S., Clark, L. J. & Moriarty, C. L. (2019). The Efficacy of Hypnosis as a Treatment for Anxiety: A Meta-Analysis. International Journal of Clinical and Experimental Hypnosis, 67(3), 336–363. doi:10.1080/00207144.2019.1613863
13. Yeh, V. M., Schnur, J. B. & Montgomery, G. H. (2014). Disseminating hypnosis to health care settings: Applying the RE-AIM framework. Psychology of Consciousness: Theory, Research, and Practice, 1(2), 213–228. doi:10.1037/cns0000012
Kontakt
Claude Amacker
Dipl. Experte Anästhesiepflege NDS HF, Pflegeexperte MScN Anästhesiepflege, Spital Wallis, Spitalzentrum Oberwallis, Standorte Brig und Visp amackerc@outlook.com
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L'hypnose médicale en anesthésie
Claude Amacker, Karin Ritschard Ugi, Christian Eissler
Introduction
L'origine de l'hypnose remonte à l'Égypte ancienne. Elle recoit de plus en plus de soutien dans l'application clinique et la recherche périopératoires contemporaines (7). Plus de 80 % des patient-e-s ayant subi une intervention chirurgicale ont signalé un stress et/ou une anxiété périopératoires liés à l'intervention ou à l'anesthésie (10). De nombreuses études ont démontré que cela avait un impact négatif sur l'état de santé des patient-e-s (8, 9). Les métaanalyses de Tefikow et al. (2013) et de Valentine et al. (2019) confirment scientifiquement l'efficacité de l'hypnose médicale dans la réduction du stress et/ou de l'anxiété avant une intervention chirurgicale ou une autre intervention invasive. En 2013, l'American Psychological Association a élaboré la définition suivante de l'hypnose, qui est actuellement considérée comme la plus actuelle:
«A state of consciousness involving focused attention and reduced peripheral awareness characterized by an enhanced capacityforresponsetosuggestion»(4)
L'utilisation de l'hypnose médicale permet de réduire la prise de médicaments, la charge émotionnelle et la douleur (5, 11).
L'hypnose médicale est rentable et réduit la durée totale du séjour périopératoire des patient-e-s (13). En Suisse, l'hypnose
médicale est déjà utilisée dans les hôpitaux universitaires de Genève, Zurich et Bâle, alors qu'elle n'est actuellement pratiquée que de manière très limitée dans d'autres hôpitaux.
La thèse de master décrite dans cet article se concentre sur les facteurs favorables et défavorables à une éventuelle mise en œuvre de l'hypnose médicale, en tenant compte de la perception subjective des infirmières et des médecins anesthésistes dans un hôpital offrant des soins généraux étendus dans le domaine de l'anesthésie.
Méthode
Afin d’établir les opinions et les perspectives subjectives des soignants et des
qualitative a été retenue. Un échantillon ciblé a été choisi dans un hôpital de soins généraux élargis dans le cadre de l'anesthésie pour l'évaluation de cette question. Les critères d'inclusion pour la participation à l'étude étaient une formation postdiplôme en soins d'anesthésie (EPD ES) terminée. En outre, les médecins ayant au moins deux ans d'expérience professionnelle en anesthésie ont été inclus. Afin de répondre en détail aux questions, deux entretiens avec les groupes cible, comportant 13 participants au total, ont été menés. Parmi les participants, 9 étaient
des infirmier-ère-s et 4 des médecins. Les deux entretiens ont été menés à l'aide d'un guide d'entretien semi-structuré. En outre, l'avis des responsables de l'hôpital a été demandé au moyen d'une prise de position écrite. De plus, huit autres interviews de patient-e-s ont été réalisées afin d'obtenir un aperçu de la perception subjective des patient-e-s. Toutes les interviews ont été enregistrées numériquement.
Les interviews ont été réalisées à l'aide de l'analyse thématique de Braun et Clarke (2006). L'objectif de cette méthode est d'évaluer et d'analyser les déclarations dans leur ensemble, de donner une validité aux déclarations et de présenter la signification générale. Toutes les données ont été munies d'un pseudonyme avant d'être utilisées. La transcription a été effectuée selon les directives de Dresing et Pehl (2018) et le logiciel MAXQDA® a été utilisé pour l'évaluation des données. Aucune demande d'éthique n'a été déposée, car aucune donnée sur la santé des participants n'a été collectée. Tous les participants ont donné un consentement éclairé concernant leur participation volontaire à cette recherche.
On estime que la mise en œuvre de nouvelles interventions, telles que l'hypnose médicale, échoue dans deux tiers des projets. Pour remédier à cela, le Consolidated Framework for Implementation Research (CFIR) a été développé et utilisé dans ce travail (2). La question et l'objectif étaient d'évaluer les facteurs favorables et défavorables à une éventuelle mise en œuvre de l'hypnose médicale à l'aide du CFIR dans un hôpital offrant des soins généraux étendus au sein du domaine de l'anesthésie. La perception subjective des infirmières et des médecins du service d'anesthésie a été prise en compte.
Résultats
Les résultats ont été présentés sous forme de graphique afin de pouvoir mettre en évidence les relations réciproques des facteurs favorables et défavorables à l'implémentation de l'hypnose médicale, tout en offrant une représentation visuelle des différents thèmes et de leurs sousthèmes.
La transmission des connaissances
Selon les participants aux groupes de discussion, il est essentiel de disposer de connaissances approfondies sur l'hypnose médicale. Pour que la transmission des connaissances soit perçue comme un facteur favorisant la mise en œuvre de l'hypnose médicale, elle doit couvrir trois domaines: Les utilisateurs, les patient-e-s
Les participants aux groupes de discussion ont souligné l'importance des théories correspondantes, des connaissances de base, des techniques et de la pratique de l'hypnose médicale. Ces connaissances sont indispensables pour garantir des soins de haute qualité dans le cadre péri-
Lors des entretiens avec les groupes de discussion, l'information des patient-es sur l'hypnose médicale a fait l'objet de controverses. Selon les déclarations de plusieurs participants, elle pourrait être interprétée comme un facteur favorable, mais aussi comme un obstacle.
Les participants aux entrevues du groupe de discussion ont discuté de la possibilité d'informer le grand public sur l'utilisation de l'hypnose médicale dans le domaine périopératoire. Des suggestions ont été faites quant à la possibilité d'écrire des articles dans les journaux, d'accorder des entrevues à une station de radio locale ou de créer un dépliant qui informerait
Transmission des connaissances
Utilisateur-trice
Patient-e-s
Public
Processus de travail dynamique
Aménagement de l’espace
Niveau sonore
Clé de personnalisation
Ressources en temps
et expliquerait les possibilités de cette intervention dans le contexte périopératoire, afin de diffuser plus largement les connaissances.
Le changement de culture
L'opinion implicite de la direction de l'hôpital concerné quant à l'utilisation de l'hypnose médicale dans le cadre périopératoire a été définie comme un élément central. Une réaction négative de la part des représentants de la direction pourrait empêcher la poursuite de ce projet, car cela ne signifierait pas un soutien suffisant de la part des instances supérieures.
En outre, la pratique de l'hypnose médicale doit être acceptée par le personnel soignant et les médecins anesthésistes, qui doivent être disposés à en apprendre les techniques.
De plus, l'introduction de l'hypnose médicale impliquerait un changement de culture pour les patient-e-s. Les patient-e-s doivent être prêts à subir une telle intervention, de sorte que les informations correspondantes puissent être transmises dans le cadre de la consultation d'anesthésie.
L'interdisciplinarité et l'interprofessionnalité
Les participants aux groupes de discussion ont également évoqué l'importance de la collaboration interdisciplinaire et interprofessionnelle dans la mise en œuvre
Changement culturel
Direction et parties prenantes
Soignants et médecins
Patient-e-s
Interdisciplinarité et interprofessionnalité
Figure 1:
Résultats et thèmes, sousthèmes des entretiens sur l’hypnose médicale dans le domaine de l’anesthésie.
Journal d’anesthésie 2 – 2024 Étude 19
et la réalisation de l'hypnose médicale. Il a été souligné qu'il était essentiel que tous les intervenants adoptent une position positive et favorable à l'utilisation de l'hypnose médicale, afin de parvenir à une réglementation uniforme. L'hypnose médicale ne commence pas seulement dans le cadre de l'anesthésie, mais déjà dans les services.
Les processus de travail dynamiques
Le thème et les sous-thèmes correspondants qui ont fait l'objet de débats passionnés dans les entretiens des groupes étaient les processus de travail dynamiques. Les sous-thèmes incluaient un aménagement adéquat de l'espace, un niveau de bruit approprié, des ressources en personnel adéquates et des ressources en temps suffisantes. Afin de parvenir à une organisation sans faille de l'hypnose médicale dans le cadre de l'anesthésie, ces facteurs seraient considérés comme une priorité centrale.
L'aménagement des locaux devrait tenir compte d'une séparation physique entre les salles de préparation à l'anesthésie et les salles d'opération, de conditions d'éclairage adaptées, de couleurs d'ambiance chaleureuses et d'autres facteurs.
Parmi les obstacles à une éventuelle utilisation de l'hypnose médicale, le bruit de fond souvent trop élevé a été évoqué. Les facteurs perturbateurs des appels téléphoniques, des conversations, mais aussi
des bruits ambiants et des bruits de travail ont été énumérés à cet égard. Des ressources humaines et temporelles adéquates sont étroitement liées, s'influencent mutuellement et se confondent parfois.
La pression temporelle dans le domaine de l'anesthésie a été évoquée de manière critique par le personnel soignant, mais aussi par les médecins. Le manque de temps semble être un obstacle majeur à l'introduction de l'hypnose médicale. Ce point a été mentionné le plus souvent par tous les participants lors des entretiens de groupe, ce qui reflète l'importance de cette thématique.
Discussion
L'importance de la transmission des connaissances parmi les utilisateurs de l'hypnose médicale est indéniable. La discussion controversée sur l'information préopératoire des patient-e-s a été surprenante, mais il est compréhensible que l'information sur l'hypnose médicale puisse avoir un effet négatif. Une campagne d'information sur l'hypnose médicale destinée au grand public peut être une très bonne approche pour contrer les idées fausses de la société à ce sujet.
En ce qui concerne les ressources en personnel et en temps, les participants craignent qu'il n'y ait pas assez de temps pour utiliser correctement l'hypnose médicale dans le cadre périopératoire. Selon le CFIR de Damschroder et al. (2009), les ressources disponibles font partie des indicateurs mesurables de l'engagement d'une institution à mettre en œuvre une intervention.
Le soutien de la direction est en outre un élément important pour une mise en œuvre réussie d'une mesure d'une telle ampleur.
Les entrevues avec les patient-e-s ont révélé que la moitié d'entre eux, bien qu'ayant peu de connaissances sur l'hypnose médicale, ont montré peu de résistance.
Conclusions
L'hypnose médicale peut être utilisée dans le domaine de la pratique périopératoire afin de faciliter la théorie du confort (des soins) (6). Ceci grâce à une réduction du stress et/ou de l'anxiété des patient-e-s et à une augmentation simultanée de leur satisfaction.
L’écart entre le manque de connaissances et le besoin d’hypnose médicale dans les
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témoignages des patient-e-s constitue un point de départ pour une recherche plus approfondie. Une étude multicentrique serait également pertinente afin de confirmer les résultats et d'étayer la généralisation des résultats.
L'intégration de l'hypnose médicale dans la formation des professionnels de la santé est jugée utile et nécessaire afin de les sensibiliser à cette thématique. Un autre aspect important semble être l'optimisation de la communication et de la relation de confiance entre les professionnels de la santé et les patient-e-s.
Messages à emporter
Afin de pouvoir mettre en œuvre l'hypnose médicale de manière efficace et durable, il semble judicieux d'identifier à temps les principaux facteurs d'entrave et de soutien: Il semble important d'informer à temps toutes les personnes concernées. En outre, la transmission d'une solide expertise dans le domaine de l'hypnose médicale et des ressources en personnel et en temps appropriées semblent également importantes.
Références
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Claude Amacker
Expert diplômé en soins d'anesthésie
EPD ES, expert en soins MScN en soins d'anesthésie, Hôpital du Valais, Centre Hospitalier du Haut-Valais, Site de Brigue et Viège amackerc@outlook.com
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Anästhesie Journal 2 – 2024 Fachteil
Anästhesiologisches Management der roboterassistierten Ösophagogastrektomie
Die in unserem Leben zunehmend präsentere Robotertechnik hat auch in der roboterassistierten Chirurgie nochmals einen grossen technischen Fortschritt gebracht. Mit der Einführung des daVinci Xi®-Operationsroboters im Mai 2015 begann auch ein neues Zeitalter der Ösophaguschirurgie im St. Claraspital Basel. In diesem Artikel möchten wir einige Blitzlichter auf die anästhesiologischen Herausforderungen werfen.
Amon Näf und Samy Allam
Die Ösophagogastrektomie an sich ist ein Standardverfahren zur kurativen oder palliativen Therapie des Ösophaguskarzinoms. Histologisch wird beim Ösophaguskarzinom hauptsächlich zwischen zwei Arten (siehe unten) unterschieden, die beide etwa gleich häufig vorkommen. Die Gesamtinzidenz in Europa liegt je nach Region und Literatur bei 3–10/100 000 Einwohner:innen (3).
Das Plattenepithelkarzinom:
Dieses entsteht vorrangig auf dem Boden eines langjährigen Alkohol- und Nikotinabusus, dem häufigen Konsum sehr heisser Getränke sowie dem Konsum von Nitrosamin-haltigen Nahrungsmitteln. Es tritt vor allem in den proximalen zwei Dritteln des Ösophagus auf (5).
Das Adenokarzinom:
Es entwickelt sich typischerweise über die Barrett-Metaplasie aufgrund eines langjährigen gastroösophagealen Refluxes. Die Inzidenz des Adenokarzinoms steigt in der westlichen Welt zurzeit stark an, wobei Männer je nach Literatur bis zu 8-mal häufiger betroffen sind als Frauen (5, 3). Es entsteht meist im distalen Drittel des Ösophagus.
Die Karzinome bilden sich gehäuft in der Nähe der drei physiologischen Engstellen des Ösophagus (Larynx-Enge, Aorten-Enge sowie Diaphragma-Enge), was insbesondere beim operativen Vorgehen von Bedeutung ist.
Die Prognose für die Patient:innen und das Überleben eines Ösophaguskarzinoms ist sehr stark vom Tumorstadium nach der TNM-Klassifikation (Grösse und Infiltrationstiefe Primärtumor (T), Lymphknotenbefall (N), Metastasen (M)) bei der Erstdiagnose sowie von Alter und Komorbiditäten abhängig (5). Gemäss dem Robert-Koch-Institut ist die Prognose bzgl. des Überlebens eher schlecht, das 5-Jahres-Überleben liegt zwischen 20–30 %. Das Ösophaguskarzinom macht sich in der Regel erst durch Spätsymptome bemerkbar, weshalb Patient:innen häufig erst mit höheren Tumorstadien vorstellig werden (1). Frühkarzinome sind in der Regel symptomlos. Folgende mögliche Spätsymptome treten oft erst bei einer relevanten Stenosierung des Ösophagus bei bereits metastasierten oder infiltrierenden Karzinomen auf (1):
Dysphagie
Nausea und rezidivierendes Erbrechen
Inappetenz
Gewichtsverlust
Asthenie
Thoraxschmerzen
gastrointestinale Blutungen und Anämien
An einem Ösophaguskarzinom Erkrankte leiden oft an einer signifikanten Polymorbidität durch die Folgen eines langjährigen Alkohol- und Nikotinabusus, Malnutrition sowie weiterer kardiovaskulärer Risikofaktoren (5). Anästhesiologische Herausforderungen ergeben sich insbesondere durch die häufig vorliegende Polymorbidität, die Komplexität des Eingriffs, die Einlungenventilation (OLV) und die Anlage des Kapnoperitoneums/-mediastinums für die roboterassistierte Chirurgie (5). Spezialisierte Zentren mit hohen Fallzahlen erreichen bei dieser Operation eine geringere postoperative Morbidität und Mortalität (< 5 %) (5). Die wichtigsten Einflussfaktoren auf Morbidität und Mortalität sind ein fortgeschrittenes Alter, die präoperativen Komorbiditäten, die Tumorhistologie, die Erfahrung des Zentrums sowie die Anwendung der minimal-invasiven Chirurgie (5).
Präoperative Abklärungen und Vorbereitungen zur Ösophagogastrektomie Patient:innen benötigen zur Ösophagogastrektomie rechtzeitige und umfangreiche
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Anästhesie Journal 2 – 2024 Fachteil
präoperative Abklärungen. Hierbei sollen alle involvierten Disziplinen miteinbezogen werden. In Anbetracht der komplexen somatischen Krankheitssituation darf die enorme psychische Belastung und die eher schlechte Prognose der Erkrankten nicht vernachlässigt werden. Eine frühe psychoonkologische Betreuung ist dabei fester Bestandteil des perioperativen Managements.
Essenziell für den Eingriffserfolg ist die korrekte Einschätzung des Tumorstadiums sowie dessen Operabilität mittels bildgebender Diagnostik wie Computertomographie, Positronen-Emissions-Tomographie und Endoskopie (5). Bei höheren Tumorstadien wird eventuell eine neoadjuvante Radio- und/oder Chemotherapie durchgeführt (3). Zusätzliche Abklärungen und vorbereitende Massnahmen, insbesondere in Abhängigkeit der bestehenden Vorerkrankungen sind (5):
• Die Korrektur einer evtl. vorliegenden Malnutrition
• Ruhe-/Belastungs-Elektrokardiogramm, Echokardiographie
• Lungenfunktionsuntersuchung
• Rauchstopp
• Therapie einer vorliegenden Anämie
• umfangreiche Labordiagnostik (Blutbild, Chemie, Gerinnungsstatus, Blutgasanalyse (BGA) etc.)
• Bereitstellung von Blutprodukten, besonders bei präoperativer Einnahme von oralen Antikoagulantien oder Anämien
Chirurgischer Ablauf der Operation
Um die anästhesiologischen Anforderungen verstehen zu können, möchten wir zuerst den chirurgischen Ablauf kurz erläutern. Die Ösophagogastrektomie ist ein 2-Höhlen-Eingriff, der operativ diverse Problematiken und Risiken mit sich bringt. Besonderheiten ergeben sich aus den oft multiplen Vorerkrankungen der Patient:innen und dem biphasischen Ablauf der Operation. Zuerst erfolgt die laparoskopische Gastrolyse in Rückenlage mit ausgedehnter abdominaler Lymphadenektomie. Der Magen wird nach Devaskularisation der kleinen Kurvatur zu einem Schlauch umgeformt. Für den thorakalen Teil der Operation erfolgt die Umlagerung in eine 90° Linksseitenlagerung zur
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rechtsseitigen Thorakoskopie mit Ösophagogastrektomie, gastraler Rekonstruktion sowie mediastinaler Lymphadenektomie. Um genügend Platz und Sicht für die Thorakoskopie zu haben, ist die linksseitige Einlungenbeatmung (OLV) erforderlich. Für die Rekonstruktion des Ösophagus wird der Restmagen im hinteren Mediastinum hochgezogen und am verbliebenen Ösophagus hoch intrathorakal anastomosiert. Falls der Magen, meist aufgrund von Voroperationen, als Ersatzorgan nicht zur Verfügung steht, wird die Passage durch ein isoperistaltisches Koloninterponat rekonstruiert (5). Die einzelnen Operationsschritte finden immer in unmittelbarer Nähe zu grossen Gefässen statt, was das Risiko einer Gefässverletzung mit entsprechender Massenblutung deutlich erhöht.
Beginn der anästhesiologischen Interventionen Vor dem Eingriff müssen umfangreiche anästhesiologische Vorbereitungen getroffen werden. Neben den Standardüberwachungsmassnahmen wird im St. Claraspital zur intraoperativen und postoperativen Schmerztherapie ein thorakaler Periduralkatheter (PDK) angelegt. Dieser wird intraoperativ halbstündlich mit 5–7.5 mg Bupivacain aufgespritzt. Die analgetische Wirkung ist sehr effizient, so dass Opiate sehr sparsam eingesetzt werden können. Postoperativ ist der PDK essenzieller Bestandteil der Analgesie und gilt als effektive Prophylaxe von pulmonalen Komplikationen. In der Regel wird er am dritten postoperativen Tag entfernt. Aufgrund häufig vorliegender Refluxbeschwerden und um den thorakalen Teil der Operation zu vereinfachen, wird die Einlage eines Doppellumentubus (DLT) mittels Rapid Sequence Induction (RSI) durchgeführt. Die Anlage eines grosslumigen periphervenösen Gefässzugangs ist präventiv bei erhöhtem Blutungsrisiko erforderlich. Aufgrund der langen Operationsdauer, der kardiovaskulären Auswirkungen des Eingriffs, des PDK sowie um regelmässige BGAs durchzuführen, wird eine invasive Blutdruckmessung radial angelegt. Zur Applikation von Vasoaktiva, Volumenersatz sowie eventueller parenteraler Ernährung wird die Einlage eines zentralvenösen,
mehrlumigen Katheters empfohlen, der meist in die Vena jugularis interna eingelegt wird. Daneben wird eine erweiterte nicht-invasive hämodynamische Überwachung mit dem ProAQT® von Getinge umgesetzt. Dazu wird das arterielle Signal am Transducer ausgelesen und zur Berechnung verschiedener hämodynamischer Parameter wie beispielsweise des Herzindex genutzt.
Hämodynamische Probleme
In der ersten laparoskopischen Operationsphase ist durch das Kapnoperitoneum insbesondere mit erhöhten Beatmungsdrücken, Zunahme des arteriellen Kohlendioxidpartialdrucks (pCO₂) und einer Reduktion des Herzzeitvolumen durch Verminderung des venösen Rückstroms und erhöhtem peripheren und pulmonalvaskulären Widerstand zu rechnen (5). Diese Auswirkungen sind in ihrer Ausprägung individuell und somit für den einzelnen Fall nicht sicher vorherzusagen. Die klinische Erfahrung zeigt, dass der frühzeitige Einsatz eines NoradrenalinPerfusors einen deutlichen Beitrag zur hämodynamischen Stabilität leisten kann. Die klinische Situation kann sich bei diesem Hochrisikoeingriff schnell und häufig verändern, was zu jedem Zeitpunkt eine hohe Aufmerksamkeit und ein ausge-
prägtes Situationsbewusstsein des Anästhesie-Teams erfordert. Entsprechend ist eine ständige Anpassung und Überwachung der Lungen-protektiven Ventilation, der Aufrechterhaltung eines adäquaten Herzzeitvolumen durch Optimierung der Vor- und Nachlast sowie der Inotropie erforderlich. Auch die Reduktion des intraabdominalen/mediastinalen CO₂-Drucks kann bei entsprechender Symptomatik erforderlich sein (5). Bei der Thorakoskopie steigt durch das insufflierte CO₂ der intrathorakale Druck, was den venösen Rückstrom stark beeinflussen kann. Die grossen intrathorakalen Gefässe werden dabei nach links verschoben. Je nach Situation kann die Füllung des rechten Ventrikels massiv beeinträchtigt werden und der daraus resultierende Abfall des Herzminutenvolumens zu schweren, behandlungsbedürftigen Hypotonien führen. Idealerweise wird ein intrathorakaler CO₂-Druck von 8 mmHg angestrebt. Um das Risiko einer Anastomoseninsuffizienz zu reduzieren, sollten die Eingriffe, wenn möglich, mittels restriktivem Flüssigkeitsmanagementdurchgeführt werden (5). Zur Einschätzung des Volumenstatus können Parameter wie die Puls-Druck-Variation (PPV), Diurese, metabolische Parameter der BGA, Blutverlust, Bilanz etc. hinzugezogen werden.
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Die Instrumente und die Kamera werden von den Konsolen aus gesteuert. Bild: ©2024 Intuitive Surgical Operations, Inc.
Intraoperative Beatmung
Das Beatmungsmanagement bei einem 2-Höhlen-Eingriff ist sehr anspruchsvoll und erfordert eine kontinuierliche Anpassung entlang der chirurgischen Schritte. Dies beginnt mit der fiberoptischen Lagekontrolle des DLT nach der Intubation. In der laparoskopischen Phase sollte das Atemminutenvolumen (AMV) gestützt auf die Resultate der BGA-Kontrollen angepasst werden, um eine Hyperkapnie zu vermeiden. Lungenprotektive Beatmungskonzepte sind bei der oft langen Operationsdauer und der OLV nicht zu vernachlässigen. Aufgrund der häufig langen OLV wird meist eine moderate Hyperkapnie klinisch akzeptiert. Nach der Umlagerung in die Linksseitenlage ist eine erneute Lagekontrolle des DLT erforderlich, bevor die OLV gestartet werden kann. In dieser Phase gilt es zu beachten, dass sich der Trachealbaum durch Anlage des Kapnomediastinums nach links verschiebt, was zu Dislokationen des DLT führen kann. Der herbeigeführte Pneumothorax führt zu einer deutlichen Verringerung der funktionellen Residualkapazität (FRC). Auf die unten liegende linke Lunge wirken Drücke aus drei verschiedenen Richtungen ein. Von aussen wirkt die Gewichtskraft über die Vakuummatratze gegen die Thoraxwand. Der intraabdominale Druck verlagert das Diaphragma nach kranial und reduziert die FRC der linken Lunge zusätzlich. Von medial wird das Mediastinum gegen die Mittellinie verlagert (4). Wie bei der OLV üblich, können jederzeit Oxygenations- oder Ventilationsprobleme auftreten, sodass eine engmaschige Kontrolle der Blutgaswerte zur frühzeitigen Therapieeinleitung erforderlich ist. Diese kann zum Beispiel aus einer Erhöhung des inspiratorischen Sauerstoffgehalts im Beatmungsgasgemisch bestehen. Mittels Bronchoskopien können Atemwegsverlegungen durch Bronchialsekret oder TubusDislokationen behoben werden. Sollten diese Massnahmen nicht zum Erfolg führen, kann in Absprache mit den Chirurg:innen via CPAP-Ventil kontinuierlich positiver Druck von etwa 5 mbar Air auf die nicht ventilierte Lunge appliziert werden. Diese Massnahme kann allerdings das chirurgische Sichtfeld beeinträchtigen, was eine proaktive Kommunikation erforderlich macht.
Patient:innen sollten, wenn immer möglich, postoperativ extubiert auf die Intensivstation verlegt werden. Sollte dies nicht möglich sein, so muss ein Tubuswechsel von DLT auf einen normalen Endotrachealtubus für die intensivmedizinische Nachbeatmung erfolgen (5).
Postoperative Herausforderungen
Die häufigsten postoperativen Komplikationen nach Ösophagogastrektomien sind pulmonale Infektionen oder Anastomoseninsuffizienzen (5). Bei über 90 % aller letalen Verläufe nach Ösophagogastrektomie liegt eine dieser beiden Komplikationen zugrunde. Diese Komplikationen werden bei 20–25 % aller Patient:innen beobachtet (5). In den ersten 48 Stunden postoperativ dominieren die eher seltenen Blutungskomplikationen. Aufgrund der Relevanz wurde die Komplikations-Prävention in den letzten Jahren stark in den Fokus gerückt (5). Durch das Anästhesie-Team können diverse Massnahmen ergriffen werden. Neben den Standardmassnahmen zur Aufrechterhaltung der Homöostase, der Infekt- und Komplikationsprävention seien hier folgende Punkte hervorgehoben: Eine sorgfältige präoperative Risikoevaluation, ein funktionstüchtiger PDK, ein sparsames, aber bedarfsgerechtes Flüssigkeitsmanagement, sowie die Dauer der OLV spielen eine Schlüsselrolle bei der Prävention von pulmonalen Komplikationen (2).
Aus der klinischen Erfahrung möchten wir an dieser Stelle kurz auf das Randthema des neu erstellten Mageninterponats eingehen. Dieses birgt ein hohes Risiko für eine Aspiration bei der Narkoseeinleitung. Daher ist auch Jahre später bei dieser Patient:innengruppe eine strenge RSI-Einleitung von hoher Wichtigkeit. Die häufig bestehende Polymorbidität der an einem Ösopahguskarzinom erkrankten Menschen, welche eine Ösophagogastrektomie erhalten sollen, benötigen für das äusserst komplexe perioperative Management das gesamte Fachwissen und Skills des Anästhesie-Teams. Hinzu kommt die oft lange Operationsdauer, sich ständig verändernde klinische Situationen und die hohe Komplikationsrate,
was auch für das behandelnde Personal eine hohe Belastung darstellt.
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Kontakt
Amon Näf
Dipl. Experte Anästhesiepflege, Applikationsverantwortlicher
St. Claraspital Basel amon.naef@claraspital.ch
Samy Allam
Dipl. Experte Anästhesiepflege, BScN, BLS-AED-Instruktor
St. Claraspital Basel samy.allam@outlook.com
Anästhesie Journal 2 – 2024 Fachteil 25
Gestion anesthésiologique de l'oesophagogastrectomie assistée par robot
La robotique, de plus en plus présente dans notre vie, a une nouvelle fois apporté un grand progrès technique dans le domaine de la chirurgie assistée par robot. L' introduction du robot chirurgical daVinci Xi® en mai 2015 a également marqué le début d'une nouvelle ère pour la chirurgie œsophagienne à l'hôpital
St. Clara de Bâle. Dans cet article, nous aimerions mettre en lumière les défis anesthésiologiques.
Amon Näf und Samy Allam
L’oesophagogastrectomie en soi est une procédure standard pour le traitement curatif ou palliatif du cancer de l'œsophage. Sur le plan histologique, on distingue principalement deux types de cancer de l'œsophage (voir ci-dessous), qui ont tous deux une incidence à peu près équivalente. L'incidence globale en Europe est de 3 à 10/100 000 habitants, selon les régions et la littérature (3).
Le carcinome épidermoïde:
il se développe principalement sur la base d'un abus prolongé d'alcool et de nicotine, de la consommation fréquente de boissons très chaudes et de la consommation d'aliments contenant de la nitrosamine. Il apparaît principalement dans les deux tiers proximaux de l'œsophage (5).
L’adénocarcinome
se développe typiquement via la métaplasie de Barrett en raison d'un reflux gastro-œsophagien de longue durée. L'incidence de l'adénocarcinome est actuellement en forte augmentation dans le monde occidental, les hommes étant, selon la littérature, jusqu'à 8 fois plus touchés que les femmes (5, 3). Il se déve-
loppe généralement dans le tiers distal de l'œsophage.
Les carcinomes se forment souvent à proximité des trois rétrécissements physiologiques de l'œsophage (rétrécissement laryngé, rétrécissement aortique et rétrécissement diaphragmatique), ce qui est particulièrement important lors d'une intervention chirurgicale.
Le pronostic pour les patient-e-s et la survie d'un cancer de l'œsophage dépendent fortement du stade de la tumeur selon la classification TNM (taille et profondeur d'infiltration de la tumeur primaire (T), atteinte des ganglions lymphatiques (N), métastases (M)) au moment du premier diagnostic ainsi que de l'âge et des comorbidités (5). Selon l'Institut Robert Koch, le pronostic en termes de survie est plutôt mauvais, la survie à 5 ans se situant entre 20 et 30 %. Le cancer de l'œsophage ne se manifeste généralement que par des symptômes tardifs, raison pour laquelle les patient-e-s ne se présentent souvent qu'à un stade avancé de la tumeur (1). Les cancers précoces sont généralement asymptomatiques. Les symptômes tardifs suivants ne se manifestent souvent qu'en cas de sténose importante de l'œsophage dans le cas d'un carcinome déjà métastasé ou infiltrant (1):
Dysphagie
Nausées et vomissements récurrents
Inappétence
perte de poids
asthénie
douleurs thoraciques
saignements gastro-intestinaux et anémies
Les personnes atteintes d'un cancer de l'œsophage souffrent souvent d'une polymorbidité importante due aux conséquences d'un abus d'alcool et de nicotine de longue date, d'une malnutrition et d'autres facteurs de risque cardiovasculaires (5). Les défis anesthésiologiques sont notamment liés à la polymorbidité fréquente, à la complexité de l'intervention, à la ventilation uni-pulmonaire (VUP) et à la mise en place du pneumopéritoine/ médiastin pour la chirurgie assistée par robot (5). Les centres spécialisés avec un nombre élevé de cas obtiennent une morbidité et une mortalité postopératoires plus faibles (< 5 %) pour cette opération (5). Les principaux facteurs influençant la morbidité et la mortalité sont un âge avancé, les comorbidités préopératoires, l'histologie de la tumeur, l'expérience du centre et l'utilisation de la chirurgie miniinvasive (5).
26 Journal d'anesthésie 2 – 2024 Rubrique professionnelle
Examens préopératoires et préparation à l’oesophagogastrectomie
Les patient-e-s ont besoin d'un examen préopératoire complet et suffisamment tôt pour l’oesophagogastrectomie. Toutes les disciplines impliquées doivent être prises en compte. Compte tenu de la complexité de la maladie somatique, il ne faut pas négliger l'énorme charge psychique et le pronostic plutôt mauvais des malades. Une prise en charge psycho-oncologique précoce fait partie intégrante de la gestion périopératoire.
L'évaluation correcte du stade de la tumeur et de son opérabilité à l'aide de techniques d'imagerie telles que le scanner, la tomographie par émission de positrons et l'endoscopie est essentielle au succès de l'intervention (5). Pour les stades tumoraux plus élevés, une radiothérapie et/ou une chimiothérapie néo adjuvante peuvent éventuellement être effectuées (3). Les examens complémentaires et les mesures préparatoires, notamment en fonction des maladies préexistantes, sont (5):
• Correction d'une éventuelle malnutrition préexistante
• Électrocardiogramme au repos/à l'effort, échocardiographie
• Examen de la fonction pulmonaire
• Arrêt du tabac
• Traitement d'une anémie préexistante
• Vaste diagnostic de laboratoire (hémogramme, chimie, état de coagulation, analyse des gaz du sang (GA), etc.)
• Mise à disposition de produits sanguins, en particulier en cas de prise préopératoire d'anticoagulants oraux ou d'anémie
Déroulement chirurgical de l'opération
Pour pouvoir comprendre les exigences anesthésiologiques, nous aimerions d'abord expliquer brièvement le déroulement chirurgical. L'oesophagogastrectomie est une intervention par 2 voies d’abord qui présente divers problèmes et risques sur le plan opératoire. Les particularités découlent des maladies antérieures souvent multiples des patient-e-s et du déroulement biphasique de l'opération. La gastrolyse laparoscopique est d'abord réalisée en décubitus dorsal avec une
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d'anesthésie 2 – 2024 Rubrique professionnelle
lymphadénectomie abdominale étendue. L'estomac est transformé en tube après dévascularisation de la petite courbure. Pour la partie thoracique de l'opération, le patient ou la patiente est transféré-e en position latérale gauche à 90° pour une thoracoscopie du côté droit avec oesophagogastrectomie, reconstruction gastrique ainsi que lymphadénectomie médiastinale. Afin d'avoir suffisamment de place et de visibilité pour la thoracoscopie, la ventilation uni-pulmonaire (VUP) du côté gauche est nécessaire. Pour la reconstruction de l'œsophage, l'estomac restant est remonté dans le médiastin postérieur et anastomosé en haut intrathoracique à l'œsophage restant. Si l'estomac n'est pas disponible comme organe de remplacement, généralement en raison d'opérations antérieures, le passage est reconstruit par une interposition colique isopéristaltique (5). Les différentes étapes de l'opération ont toujours lieu à proximité immédiate de gros vaisseaux, ce qui augmente nettement le risque de lésion vasculaire avec hémorragie massive correspondante.
Début des interventions anesthésiologiques
Avant l'intervention, d'importants préparatifs anesthésiologiques doivent être entrepris. Outre les mesures de surveillance standard, un cathéter péridural thoracique (CPT) est mis en place à l’hôpital St. Clara pour le traitement peropératoire et postopératoire de la douleur. On y injecte toutes les demi-heures, en peropératoire, 5 à 7,5 mg de bupivacaïne. L'effet analgésique est très efficace, ce qui permet d'utiliser les opiacés avec parcimonie. En postopératoire, le CPT est un élément essentiel de l'analgésie et est considéré comme une prophylaxie efficace des complications pulmonaires. En règle générale, il est retiré le troisième jour postopératoire. En raison de la présence fréquente de troubles du reflux et afin de simplifier la partie thoracique de l'opération, la mise en place d'un tube double lumière est effectuée par induction à séquence rapide (ISR). La mise en place d'un accès vasculaire périphérique de gros diamètre est nécessaire à titre préventif en cas de risque accru d'hémorragie. En raison de la longue
durée de l'opération, des conséquences cardiovasculaires de l'intervention, du CPT ainsi que pour réaliser des gazométries régulières, une mesure invasive de la pression artérielle radiale est mise en place. Pour l'administration de vasoactifs, le remplacement du volume ainsi que l'éventuelle alimentation parentérale, il est recommandé de mettre en place un cathéter veineux central à plusieurs lumières, généralement dans la veine jugulaire interne. En outre, une surveillance hémodynamique non invasive étendue est mise en œuvre avec le ProAQT® de Getinge. Pour ce faire, le signal artériel est lu au niveau du transducteur et utilisé pour calculer différents paramètres hémodynamiques tels que l'index cardiaque.
Problèmes hémodynamiques
Au cours de la première phase opératoire laparoscopique, il faut s'attendre, en raison du pneumopéritoine, notamment à une augmentation des pressions ventilatoires, à une augmentation de la pression partielle artérielle en dioxyde de carbone (pCO₂) et à une réduction du débit cardiaque par diminution du retour veineux et augmentation des résistances périphériques et vasculaires pulmonaires
(5). L'ampleur de ces effets est individuelle et ne peut donc pas être prédite avec certitude pour chaque cas. L'expérience clinique montre que l'utilisation précoce d'un perfuseur de noradrénaline peut contribuer de manière significative à la stabilité hémodynamique. La situation clinique peut évoluer rapidement et fréquemment lors de cette intervention à haut risque, ce qui exige à tout moment une grande attention et une conscience aiguë de la situation de la part de l'équipe d'anesthésie. En conséquence, il est nécessaire d'adapter et de surveiller en permanence la ventilation pulmonaire, le maintien d'un débit cardiaque adéquat en optimisant la précharge et la postcharge ainsi que l'inotropie. La réduction de la pression intra-abdominale/médiastinale de CO₂ peut également s'avérer nécessaire si la symptomatologie le justifie (5). Lors de la thoracoscopie, le CO₂ insufflé augmente la pression intrathoracique, ce qui peut avoir une forte influence sur le retour veineux. Les gros vaisseaux intrathoraciques sont alors déplacés vers la gauche. Selon la situation, le remplissage du ventricule droit peut être massivement affecté et la baisse du débit cardiaque qui en résulte peut entraîner de
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2
Les instruments et la caméra sont contrôlés à partir des consoles. Photo: ©2024 Intuitive Surgical Operations, Inc.
graves hypotensions nécessitant un traitement. L'idéal est de viser une pression de CO₂ intrathoracique de 8 mmHg.
Afin de réduire le risque d'insuffisance des anastomoses, les interventions doivent être réalisées, si possible, au moyen d'une gestion restrictive des liquides (5). Pour évaluer le statut volumétrique, on peut faire appel à des paramètres tels que la variation de la pression pulsée (VPP), la diurèse, les paramètres métaboliques de la gazométrie, les pertes sanguines, le bilan, etc.
Ventilation peropératoire
La gestion de la ventilation lors d'une intervention à 2 voies d’abord est très exigeante et nécessite une adaptation continue tout au long des étapes chirurgicales. Cela commence par le contrôle de la position du tube double lumière par fibre optique après l'intubation. Au cours de la phase laparoscopique, nous augmentons le volume minute en nous appuyant sur les gazométries afin d'éviter l'hypercapnie. Les concepts de ventilation de protection pulmonaire ne doivent pas être négligés en raison de la durée souvent longue de l'opération et de la ventilation unilatérale, c'est pourquoi nous acceptons souvent une hypercapnie lors de cette phase. Après le transfert en position latérale gauche, un nouveau contrôle de la position du tube est nécessaire avant de pouvoir commencer la ventilation unilatérale. Au cours de cette phase, il faut tenir compte du fait que l'arbre trachéal se déplace vers la gauche en raison de la mise en place du pneumomédiastin, ce qui peut entraîner des dislocations du tube double lumière. Le pneumothorax provoqué entraîne une nette diminution de la capacité résiduelle fonctionnelle (CRF). Des pressions provenant de trois directions différentes agissent sur le poumon gauche situé en bas. De l'extérieur, la force du poids agit contre la paroi thoracique via le matelas vacuum. La pression intra-abdominale déplace le diaphragme vers le haut et réduit encore la CRF du poumon gauche. Depuis la partie médiane, le médiastin est déplacé contre la ligne médiane (4).
Comme c'est généralement le cas avec la ventilation sélective unilatérale, des problèmes d'oxygénation ou de ventilation
peuvent survenir à tout moment, de sorte qu'un contrôle étroit des gaz du sang est nécessaire pour une mise en place précoce du traitement. Celui-ci peut par exemple consister en une augmentation de la teneur en oxygène inspiratoire dans le mélange de gaz de ventilation. Les bronchoscopies permettent de remédier aux obstructions des voies respiratoires dues à des sécrétions bronchiques ou des dislocations du tube. Si ces mesures n'aboutissent pas, il est possible, en accord avec les chirurgiens, d'appliquer en continu une pression positive d'environ 5 mbar d'air sur le poumon non ventilé via une valve CPAP. Cette mesure peut toutefois entraver le champ de vision chirurgical, ce qui nécessite une communication proactive. Dans la mesure du possible, les patient-es devraient être extubés avant leur transfert aux soins intensifs. Si cela n'est pas possible, il faut changer de tube et passer du tube double lumière à un tube endotrachéal normal pour la ventilation postopératoire en soins intensifs (5).
Défis postopératoires
Les complications postopératoires les plus fréquentes après une oesophagogastrectomie sont les infections pulmonaires ou les insuffisances anastomotiques (5).
L'une de ces deux complications est à l'origine de plus de 90 % des évolutions létales après une œsophagoastrectomie. Ces complications sont observées chez 20 à 25 % des patient-e-s (5).
Les complications hémorragiques, plutôt rares, dominent dans les premières 48 heures postopératoires. En raison de la pertinence, la prévention des complications a fait l'objet d'une attention particulière au cours des dernières années (5). L'équipe d'anesthésie peut prendre diverses mesures. Outre les mesures standard de maintien de l'homéostasie, de prévention des infections et des complications, les points suivants méritent d'être soulignés: Une évaluation préopératoire minutieuse des risques, un CPT fonctionnel, une gestion des fluides parcimonieuse mais adaptée aux besoins, ainsi que la durée de la VUP jouent un rôle clé dans la prévention des complications pulmonaires (2). Sur la base de notre expérience clinique,
nous souhaitons aborder ici brièvement le thème marginal de l'interposition gastrique nouvellement créée. Celle-ci présente un risque élevé d'aspiration lors de l'induction de l'anesthésie.
C'est pourquoi, même des années plus tard, une ISR rigoureuse est d'une importance capitale pour ce groupe de patient-e-s. La polymorbidité fréquente des personnes atteintes d'un cancer de l'œsophage qui doivent subir une œsophagoastrectomie nécessite tout le savoir-faire et les compétences de l'équipe d'anesthésie pour la gestion périopératoire extrêmement complexe. A cela s'ajoutent la durée souvent longue de l'opération, les situations cliniques en constant changements et le taux élevé de complications, ce qui représente également une lourde charge pour le personnel soignant.
Références
Voir l’article en allemand dans Journal 02/2024, page 25
Contact
Amon Näf
Expert diplômé en soins d'anesthésie, responsable des applications
Hôpital St. Clara Bâle amon.naef@claraspital.ch
Samy Allam
Expert diplômé en soins d'anesthésie, BScN, instructeur BLS-AED Hôpital St. Clara Bâle samy.allam@outlook.com
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(Be)Atmen im OP und in der Schweiz
Ist die Nachhaltigkeit von Anästhesiegasen erreichbar?
Vivienne Frey, dipl. Expertin Anästhesiepflege NDS HF, Projektgruppe Nachhaltigkeit USB
Einleitung
Die Atemfrequenz eines ausgewachsenen Menschen liegt in Ruhe durchschnittlich bei 12–15 Atemzügen pro Minute. Über den Tag verteilt sind das rund 20’000 Atemzüge. Weshalb ist Atmen für alle Lebewesen so wichtig? Die Antwort ist ganz klar: Die Mitochondrien benötigen für die Energiegewinnung Sauerstoff. Woher stammt der Sauerstoff, wenn er ausnahmsweise mal nicht aus dem Wandanschluss kommt?
Ganz eindeutig: aus der Atmosphäre. Daher ist sie existenziell bedeutsam für uns Menschen.
Die Atmosphäre ist ein primär naturwissenschaftliches Phänomen, welches jedoch in Bezug auf die Nachhaltigkeit grundlegend ist. Ohne eine Atmosphäre, die uns umgibt, hätte auch kein Leben entstehen können. Es ist nicht alleine der Sauerstoff, welcher von Bedeutung ist.
Die Atmosphäre schützt die Lebewesen vor starken Strahlungen und ist für die gesamte Klimaregulation notwendig (1). Nun, bevor es weitergeht, atme tief ein und aus! Die Zellen benötigen für die nächsten Abschnitte genügend Sauerstoff. Die Atmung und auch die Atmosphäre sind für uns Menschen von grösster Bedeutung. Welcher Zusammenhang besteht nun zur Nachhaltigkeit? Und vor allem: Was hat es mit unserem beruflichen Alltag zu tun?
Einer der wichtigsten Aspekte ist, dass wir hauptberuflich «Gas geben», nämlich Flurane, welche halogenierte Kohlenwasserstoffe und auch unter den Namen Isofluran, Sevofluran und Desfluran bekannt sind. Die chemische Beschaffenheit unterscheidet die Gase an sich, welche im Endeffekt alle mit Fluor halogeniert werden (2).
In unserem Alltag, bis vor kurzem noch kaum wegdenkbar, verschwinden die Anästhesiegase langsam aus unserer Praxis. Vor 177 Jahren, am 16. Oktober 1846, war dies noch unvorstellbar. Damals erfolgte die erste erfolgreiche Allgemeinanästhesie für einen operativen Eingriff – von Alkohol- zu Äther-Narkose mit der Schimmelbusch-Maske bis hin zu Chloroform. Erst in den 1960er Jahren setzte sich Halothan als gasförmiges Narkosemittel durch. Etwa 25 Jahre später wurden die ersten
Erfahrungen mit Propofol gemacht. Zu Beginn der 1990er wurden dann Sevofluran und Desfluran zugelassen (3).
Volatile Narkosemittel
Weshalb sind die heutigen volatilen Anästhetika mit halogeniertem Fluor für die Umwelt schädlich? Es sind hochpotente Treibhausgase, die ungefiltert über ein Anästhesiegas-Fortleitungssystem in die Atmosphäre entweichen. Bei einer Anästhesieführung gelangen etwa 90 % der Gase direkt wieder in die Umwelt und haben dort eine lange Lebensdauer (2). Grundsätzlich sehen und riechen wir die Anästhetika, nach unserer Allgemeinanästhesie, beim Verlassen des Krankenhauses nicht. Daher stellt sich die Frage: Weshalb sollten wir zukünftig unsere Arbeitsweise überdenken?
Anästhesie Journal 2 – 2024 Praxis 30
Tabelle 1
Die Antwort ist simpel: Die Gase werden uns als unsichtbare Begleiter über Jahrzehnte nicht von der Seite weichen (siehe Tabelle 1). Im Weiteren wurden die verschiedenen Inhalationsanästhetika mit Autokilometern verglichen (siehe Tabelle 2). (4)
In diesem Zusammenhang gibt es in der Schweiz Messstationen, welche die Anästhesiegase messen (5). Daher machen wir einen kurzen Ausflug auf das Jungfraujoch, wo der Sauerstoffpartialdruck abnimmt und wir deshalb unsere Atemfrequenz für den nächsten Abschnitt etwas erhöhen müssen.
Messstation auf dem Jungfraujoch –Flurane
Seit 2013 werden langlebige fluorierte Inhalationsanästhetika auf dem Jungfraujoch gemessen. Diese drei Substanzen aus der Gruppe der Flurane sind stabil, sowohl während der Applikation im Operationssaal (praktisch keine Metabolisierung) als auch in der Atmosphäre. In der Schweiz werden Sevofluran und Desfluran in der Humanmedizin angewendet, während Isofluran hauptsächlich in der Tiermedizin genutzt wird. Die Messungen auf dem Jungfraujoch zeigen leicht ansteigende Konzentrationen. In den letzten beiden Jahren ist hingegen die Konzentration von Desfluran leicht sinkend (5).
Anästhesiegas-Fortleitungssystem (AGFS)
Mit der Potenz der volatilen Anästhesieform haben wir uns bereits befasst und können in Ruhe weiteratmen. Für eine volatile Anästhesie benötigen wir eine Gas-Absaugung. Das Anästhesiegas-Fortleitungssystem (AGFS) muss immer dann verwendet werden, wenn Anästhesiegase zum Einsatz kommen, um die Kontamination der Umgebungsluft zu verhindern. Für das AGFS werden 20–60 Liter medizinische Druckluft generiert und bewegt. Es entsteht ein aktiver Prozess mit einem Unterdruck für den Sogeffekt (VenturiPrinzip), welcher durch Generatoren erzeugt wird. Somit gelangt die Abluft mit oder ohne volatile Anästhetika direkt in die Umwelt (6). Dieser Vorgang findet auch dann statt, wenn wir den ganzen Tag
Überdauern in Atmosphäre (in Jahren)
Erwärmungspotenzial 100 Jahre
Erwärmungspotenzial 20 Jahre
CO₂ 5–200 1 1
FCKWs 50–100 10 900 11 000
Lachgas 114 298 289
Desfluran 9–21 893–2540 6810
Isofluran 2,6–6 191–510 1800
Sevofluran 1,1–5,2 48–130 440
Tabelle 1: Inhalationsanästhetika, ihre Verweildauer in der Atmosphäre und ihr Erwärmungspotenzial (Kreutziger, 2023) (FCKW = Flour-Chlor-Kohlenwasserstoffe, CO2 = Kohlendioxid)
Tabelle 2
Sevofluran 2,2 % 563
Desfluran 6,7 %
Tabelle 2: Vergleich des Erwärmungspotenzials (global warming potential, GWP1) einer 6-stündigen Anästhesie im steady state mit verschiedenen Inhalationsanästhetika in Abhängigkeit von der Frischgasflussrate mit einer Autofahrt in Kilometern (Durchschnittsverbrauch 7 l/100 km) (Kreutziger, 2023)
Abbildung 1
fluorierte Anesthetika
Desfluran τ = 14 Jahre
Sevofluran τ = 1.1 Jahre
Isofluran τ = 3.2 Jahre
Abbildung 1: Zeitreihen von Sevofluran, Desfluran und Isofluran auf dem Jungfraujoch (Empa, 2024)
ausschliesslich eine total intravenöse Anästhesie (TIVA) verwenden und das AGFS trotzdem eingesteckt lassen. Für eine nachhaltig orientierte Umsetzung in der
Praxis kann man den Konnektor des AFGS auf den Vapor legen. Sobald auf eine volatile Anästhesie gewechselt wird, kann dieser zeitnah in Betrieb genommen werden.
Anästhesie Journal 2 – 2024 Praxis 31
Metabolic flow 0,3 l/min Minimal flow 0,5 l/min Low flow 1 l/min High flow 2 l/min
km
km 1878 km 3754 km
938
2865 km 4775 km 9552 km 19 103 km Isofluran 1,2 % 436 km 727 km 1454 km 2908 km Lachgas 66 % 182 km 304 km 608 km 1216 km
Im Jahr 2022 wurde ein Beitrag von Schuster et al. (6) veröffentlicht, der die Stromkosten und die entstandenen Emissionen untersuchte. Wenn das AGFS konsequent ausgesteckt bleibt, wird weniger Strom verbraucht und es entsteht weniger CO₂Äquivalenz. Übergeordnet sprechen wir hier von Geld, das in der aktuell angespannten Situation der Spitäler anders eingesetzt werden kann. Es werden wichtige Anhaltspunkte aufgelistet, die je nach geologischer Lage des Krankenhauses variieren können.
Die Messungen des Energiebedarfes und der CO₂-Emissionen eines AGFS sind komplex und von lokalen Gegebenheiten abhängig. Neben dem primären Energieaufwand gibt es ergänzend für die Trocknung, Kühlung und Bereitstellung der Druckluft Umtrieb. Eine exemplarische Kalkulation der CO₂-Emissionen und Kosten für den Betrieb eines AGFS pro Arbeitsplatz auf Basis einer Erhebung an der Universitätsklinik Essen ist in Tabelle 3 zusammengefasst (7).
ContrafluranTM
Eine weitere Thematik in der Praxis ist das Recycling von Anästhesiegasen mit speziellen Aktivkohlefiltern. Können wir mit den ContrafluranTM-Filtern endlich aufatmen und wieder volatile Anästhesien machen ohne schlechtes Gewissen?
Die Firma ZeoSys Medical GmbH verspricht: «Bei Verwendung von Sevofluran/Desflu-
Tabelle 3
ran wird ein geringer Teil des Anästhetikums verstoffwechselt, während der Rest ausgeatmet wird. Unser CONTRAfluranTMNarkosegasfilter fängt das ausgeatmete Sevofluran auf. Narkosefilter, die ihre Kapazitätsgrenze erreicht haben, werden zurückgesendet. In der Herstellungsstätte werden nun durch ein patentiertes und zugelassenes Verfahren volatile Anästhetika wiedergewonnen». (8)
Der Ansatz ist hervorragend, denn genau solche Innovationen benötigen wir für die Zukunft.
Eine Studie von Hinterberg et al. (9) befasst sich eingehend mit der Wiedergewinnung von Desfluran, einem weitverbreiteten Anästhesiegas, um dessen ökologischen Fussabdruck zu minimieren. Es war bisher unklar, wie viel des Anästhetikums nach Extubation zurückgewonnen werden kann. Um diese Fragestellung zu beantworten, wurde der quantifizierte Anteil des zurückgewonnenen Inhalationsanästhetikums, im Verhältnis zur verdampften Menge bei Patient:innen, die sich einer Inhalationsanästhesie unterzogen haben, genauer untersucht.
Alle AFGS wurden zuvor abgeklemmt und die Beatmungsmaschinen wurden mit dem Gaserfassungssystem (CONTRAfluranTM) an die Maschine angeschlossen. Ein Detektor (SENSOfluranTM), der die Identifizierung des inhalierten Anästhetikums ermöglichte, war damit verbunden. Das Anästhe-
Kosten Strom in €/kWh 0,08–0,56
Verbrauch Strom zur Erzeugung Druckluft in kWh/m3 0,14–0,33
Verbrauch Druckluft pro AGFS-Entnahmestelle in l/min 14–80
Verbrauch Strom pro AGFS-Betriebsstunde in kWh 0,1–1,6
CO₂-Emission pro kWh Strom in kga 0,485
Betriebsstunden pro Jahr 250 Tage a 10 h 365 Tage a 24 h
Verbrauch Druckluft pro AGFS-Entnahmestelle p.a. in m3 2000–12 000 7000–42 000
Verbrauch Strom pro AGFS-Entnahmestelle p.a. in kWh 300–4000 1000–14 000
Emission pro AFGS-Entnahmestelle p.a. in t CO₂-Äquivalent 0,14–1,92 0,48–6,73
Kosten Strom pro AGFS-Entnahmestelle p. a. in €b 85–1200 300–4200
Tabelle 3: CO2-Emissionen und Betriebskosten des AGFS pro Arbeitsplatz (Schuster et al., 2023) (AGFS = Atemgasfortleitungssystem, a = Mittelwert der deutschen Stromproduktion laut Umweltbundesamt 2021, b = kalkuliert mit 0.30 €/kWh)
siemanagement wurde nach hausinternen Standards durchgeführt, mit folgenden weiteren Kriterien: Eingriff in Intubationsnarkose mit Desfluran im steady state von 2,4–6,0 Vol.-% und einer minimalen alveolären Konzentration (MAC) von 0,7–1,0; Cuffdruck von 30cm H₂O; Remifentanil als zusätzliche Analgesie und einer mechanischen Beatmung mit 6–8 ml/kgKG Atemzugvolumen unter angestrebter Normokapnie (4,6–6 kPA).
Das Gewicht des Verdampfers und des Aktivkohlebehälters wurde vor und nach jeder Narkose mit einer Präzisionswaage gemessen. Damit wurde die Menge an verdampftem Desfluran in Gramm bestimmt. Für jede:n Patient:in wurde ein neuer Aktivkohlebehälter verwendet. Durch den Einsatz spezieller Aktivkohleabsorber an den Abluftsystemen von Anästhesiegeräten konnte ein signifikanter Anteil des verwendeten Desflurans aufgefangen und zur Wiederverwendung aufbereitet werden. Die Ergebnisse zeigen, dass im Durchschnitt 25 % des verwendeten Desflurans recycelt werden konnten, was einen kleinen, jedoch bedeutenden Schritt zur Reduzierung der Umweltbelastung durch Anästhesiegase darstellt. Die Autor:innen diskutieren verschiedene Faktoren, die die Effizienz der Wiedergewinnung beeinflussen könnten, wie z. B. die Dauer der Anästhesie und die Konzentration des Anästhesiegases. Sie betonen die Notwendigkeit weiterer Forschung, um optimale Methoden für die Wiedergewinnung und -verwendung von Anästhesiegasen zu entwickeln. Von einem möglichen Benefit durch kostengünstigeres, recyceltes Desfluran haben sie sich ganz klar abgegrenzt und in der Studie nicht untersucht (9).
Total intravenöse Anästhesie (TIVA) mit Propofol
Die Inhalationsnarkose im direkten Vergleich zu einer TIVA steht seit langer Zeit im Rampenlicht der Anästhesie. Dabei wird oft erwähnt, wie schädlich unsere Gase sind. Deshalb richten wir unsere Aufmerksamkeit auf Propofol. Dieses Phenolderivat ist eine weisse, ölige Substanz, die in Wasser nur sehr schlecht löslich ist (124 mg Propofol pro 1 Liter Wasser). Wegen seiner Lipophilie wird es in Sojaöl gelöst,
Anästhesie Journal 2 – 2024 Praxis 32
das mit Propofol zu Tröpfchen emulgiert wird (10).
Weber et al. (11) sind im Jahr 2020 näher auf die Umwelteinflüsse eingegangen. Nur ein Bruchteil des zugeführten Propofols wird unmetabolisiert ausgeschieden. Das Umweltrisiko durch die Metaboliten wird eher als gering eingeschätzt. Toxikologisch ist es zumindest wahrscheinlich, dass der Phenolring (Strukturelement für pharmazeutische Wirkstoffe) des Propofols beim Abbau einen Einfluss auf das Ökosystem hat. Phenol ist sowohl für Fische als auch für Plankton stark toxisch und kann das Grundwasser verunreinigen. Propofol gilt mit einem PBT-Score von 6 (persistent 3, bioakkumulierbar 0, toxisch 3) als umweltschädlich, mit hoher Persistenz und Toxizität ohne biologische Akkumulation. Der PEC/PNEC-Quotient von Propofol mit 0,321 spricht für ein niedriges Risiko der Umweltbelastung bei korrekter Entsorgung (siehe Abbildung 2) (11).
Infobox
Der PBT-Wert beschreibt die Eigenschaft einer Substanz und die Interaktion mit der Umwelt. Dabei werden 3 Dimensionen betrachtet und jeweils mit 0–3 Punkten bewertet (höherer Wert für stärkeren Effekt):
• P für «persistent»: Langlebigkeit der Substanz
• B für «bioakkumulierbar»: Aufnahme und Anreicherung in einem Organismus
• T für «toxisch»
PEC steht für «predicted environmental concentration» und damit die prognostizierte Konzentration der Substanz in der Umwelt, PNEC hingegen für «predicted no effect concentration». Dies ist der Wert, unterhalb dessen ein Stoff keine schädliche Umweltauswirkung hat. Der Quotient aus PEC und PNEC stellt ein Mass für die Umweltbelastung einer Substanz dar:
• PEC/PNEC ≤ 0,1: nicht signifikantes Risiko
• PEC/PNEC ≤ 1: geringes Risiko
• PEC/PNEC > 0,1: moderates Risiko
• PEC/PNEC > 0,1: hohes Risiko
Abbildung 2:
Begriffser läuterungen (Weber et al., 2020)
Zacharowski entdeckte im Jahr 2023, dass man durch die Verwendung von Propofol bereits sehr früh die Belastung am Arbeitsplatz und für die Umwelt senken kann (12). Bereits 1990 ermittelte eine Forschungsgruppe aus Ulm, dass der ausschliessliche Gebrauch von Propofol zur Vermeidung der Umweltbelastung durch volatile Anästhetika überdacht werden muss. Eine vollständige Umstellung von der Inhalationsanästhesie auf TIVA kann jedoch die Wasserverschmutzung erhöhen und nicht zu einer Lösung, sondern lediglich zu einer Verlagerung des Umweltproblems führen. Ausschlaggebend dabei war, dass Propofol teilweise unverstoffwechselt ausgeschieden wird (12).
Wesentliche Faktoren in der Praxis sind Reste in Spritzen oder Leitungen und Glasflaschen, die inkorrekt entsorgt werden. Unter diesen Umständen können Bestandteile des Medikaments in das Abwasser gelangen. Der Anteil des verworfenen Propofols in der Praxis liegt zwischen 30 % und 50 %, was sich schlecht auf die CO₂-Äquivalenz und auch auf die Kosten auswirkt. Für die ordnungsgemässe Entsorgung wird eine Verbrennungsanlage benötigt, die Temperaturen bis zu 1000 °C erzeugen kann. Deshalb ist ein verantwortungsbewusstes Handeln in der Praxis von hoher Bedeutung und schliesst dementsprechend eine Verringerung des Medikamentenabfalls mit ein (11). Nun wissen wir, dass Propofol auch einen grösseren ökologischen Fussabdruck hinterlässt, jedoch bei einem verantwortungsvollen Umgang um einiges weniger schädlich für die Umwelt ist als volatile Anästhetika. Unklar bleiben Angaben über dessen Toxizität, gesundheitsschädliche Schwellenwerte und die Lebensdauer im Abwasser. Eine weitere unbeantwortete Frage ist, woher das Sojaöl stammt, welches zur synthetischen Herstellung verwendet wird. Eine Anfrage bei einer Firma blieb leider unbeantwortet. Für die Zukunft wären mehr gesicherte Untersuchungen zu Arzneimitteln und deren Metaboliten im Wasserkreislauf wünschenswert.
TIVA versus volatile Anästhetika
Die Studie von Sherman et al. (13) «Life Cycle Greenhouse Gas Emissions of Anesthetic Drugs» untersuchte im Jahr 2012 die klimatischen Auswirkungen von fünf Anästhetika – Sevofluran, Desfluran, Isofluran, Lachgas und Propofol –, indem eine Lebenszyklusanalyse von der Gewinnung der Rohstoffen bis hin zur Entsorgung mit Einbezug der Emission auf die Umwelt gemacht wurde. Desfluran weist dabei den höchsten Treibhausgas-Fussabdruck auf, signifikant höher als bei den anderen Gasen. Propofol zeigt im Vergleich die geringsten Treibhausgas-Emissionen, deutlich unterhalb der anderen. Diese Ergebnisse verdeutlichen die ökologischen Unterschiede zwischen den Anästhetika und die Notwendigkeit, umweltfreundlichere Optionen zu erwägen, um die Umweltauswirkungen zu minimieren.
Xenon: Unsere Rettung oder nur eine Perspektive
Xenon ist zunächst ein farbloses und geruchloses Edelgas, welches natürlich in der Atmosphäre vorkommt. In der Luft ist der prozentuale Anteil von Edelgasen bei ca. 1 %. Der Bestandteil von Xenon in der Inspirationsluft beträgt gerade einmal 0,0000087 %. Es wurde 1898 entdeckt und primär für Blitzlampen und Triebwerke für Raumfahrzeuge verwendet. Die anästhetische Eigenschaft wurde vermutlich durch Tiefseetaucher unter Überdruckbedingungen entdeckt.
Xenon gehört zu den umweltneutralsten Gasen, weil es im Gegensatz zu den volatilen Anästhetika keinen direkten Einfluss auf das Klima hat. Die Ozonschicht wird nicht direkt geschädigt und somit trägt es nicht zur globalen Erwärmung bei. Mit Luftzerlegungsanlagen, welche viel Energie verbrauchen, um die Luft zu kühlen und zu verflüssigen, wird Xenon in einem komplexen Verfahren aus der Atmosphäre gewonnen. Steigen Nachfrage und Verbrauch über eine bestimmte feste Kapazität hinaus, wird dies zu starken Preissteigerungen führen. Zurzeit besteht keine Möglichkeit, dass unendlich viel Xenon gewonnen werden kann. Daher ist das Angebot stark limitiert und es bleibt ein relativ teures Anästhetikum. Die Anwen-
Anästhesie Journal 2 – 2024 Praxis 33
dung zur volatilen Anästhesieführung wird wohl immer begrenzt bleiben und sich nur auf spezielle Patientengruppen beschränken. Ausserdem würde man geschlossene Narkosesysteme benötigen.
THE FUTURE IS NOW
Die WHO schätzt, dass es bei einem ungebremsten weiteren Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur durch den Klimawandel allein zwischen 2030 und 2050 zu knapp 250 000 zusätzlichen Todesfällen pro Jahr kommen wird. Gründe dafür sind Hitzewellen und Naturkatastrophen, aber auch pulmonale, respiratorische, nephrologische und infektiologische Erkrankungen. Diese werden im relevanten Masse stetig ansteigen und somit erhebliche Auswirkungen auf die Versorgungskapazitäten von Spitälern haben. Hier ist eine vorangehende Forschung notwendig, um die Folgen des Klimawandels für die Bevölkerung zu minimieren oder in einem Gleichgewicht zu halten (15).
Strategien
Als Grundlage für die Entwicklung von nachhaltigen Strategien können folgende Massnahmen ergriffen werden, um in der Zukunft die Umwelt weniger zu belasten:
Fazit
Ökologische Fragestellungen können und dürfen sich nicht auf die Reduzierung der Gasnarkosen beschränken. Es ist wichtig, einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen. Nachhaltigkeit in der Anästhesiologie umfasst ein weites Spektrum an Themen. Anknüpfend an die 5R einige Inputs für die Praxis:
Referenzen
1. Spinner KH. CNL & Atmosphäre. Cult Lit. Published online 2023:62-67. doi:10.53349/oa.2023.a1.210
2. Jedlička, J., Groene, P., Linhart, J., Raith, E., Stapha, D. V. M. & Conzen, P. (2021). Inhalationsanästhetika. Anaesthesist, 70(4), 343–355. doi:10.1007/s00101-020-00908-1
3. Brandt, L., Adams, H.A., Hönemann, Ch. (2016). 170 Jahre Äthernarkose – ein epochales Ereignis mit langer Vorgeschichte. Anästh Intensivmed, 57, 607–620.
4. Kreutziger, J. (2023). Nachhaltigkeit in Anästhesie und Intensivmedizin: mehr als ein Lippenbekenntnis. Anästh Nachr., 5(3), 210–213. doi:10.1007/s44179-023-00163-w
5. Empa. CLIMGAS-CH, Kontinuierliche Messung der Nicht-CO2-Treibhausgase auf dem Jungfraujoch und in Beromünster. Published March 1, 2024. https://www. empa.ch/documents/56101/190047/CLIMGAS-CH_2022/6daef23b-dae4-4a08-a51a0f220fb940be
6. Schuster, M., Kuster, L., Arends, S. & Brenner, T. (2023). Was ist neu … beim Energieverbrauch der Atemgasfortleitungssysteme. Die Anaesthesiologie, 72(5), 348–349. doi:10.1007/s00101-023-01266-4
7. Schuster, M., Kuster, L., Arends, S. & Brenner, T. (2023c). Erratum zu: Was ist neu … beim Energieverbrauch der Atemgasfortleitungssysteme. Die Anaesthesiologie, 72(11), 831–832. doi:10.1007/s00101-023-01345-6
Reduce Reduzieren
Reuse Wiederverwendung
Recycle Wiederverwerten
Rethink Überdenken
Research Forschung
Die Implementierung des 5R-Prinzips «Reduce, Reuse, Recycle, Rethink and Research» kann das Bewusstsein der Mitarbeitenden trainieren und hat fortschrittliche Effekte auf eine positive Teamkultur und die Entwicklung nachhaltiger Spitäler. Der «Faktor Mensch» ist ein zumeist unterschätzter, aber essenzieller Faktor für die Einführung von Veränderungen. Ebenfalls sind Schulungen entscheidend, um zu sensibilisieren und allenfalls ein Umdenken hinsichtlich der Klimaentwicklung zu bewirken (15).
8. ZeoSys Medical GmbH. CONTRAfluran Narkosegasfilter. Published March 7, 2024. https://zeosys-medical.de/contrafluran-op-narkosegasfilter/
9. Hinterberg, J., Beffart, T., Gabriel, A., Holzschneider, M., Tartler, T. M., Schaefer, M. S. & Kienbaum, P. (2022). Efficiency of inhaled anaesthetic recapture in clinical practice. British Journal Of Anaesthesia, 129(4), e79–e81. doi:10.1016/j.bja.2022.04.009
10. Faszination Chemie. Was ist eigentlich… Propofol? Published March 1, 2024. https://faszinationchemie.de/artikel/news/was-ist-eigentlich-propofol/
11. Weber, B., Weber, J., Eberhart, L. & Knoth, S. (2020). Fokus – NarCO2se und Umwelt. Anasthesiologie Intensivmedizin Notfallmedizin Schmerztherapie, 55(11/12), 720–730. doi:10.1055/a-1084-9925
12. Zacharowski, K. (2023). Green Hospital – Medizin ohne CO2-Fußabdruck? Anästh Intensivmed, 64, 433–437. doi:10.19224/ai2023.433
13. Sherman, J. D., Le, C., Lamers, V. & Eckelman, M. J. (2012). Life Cycle Greenhouse Gas Emissions of Anesthetic Drugs. Anesthesia & Analgesia, 114(5), 1086–1090. doi:10.1213/ane.0b013e31824f6940
14. Jin, Z., Piazza, O., Ma, D., Scarpati, G. & De Robertis, E. (2019). Xenon anesthesia and beyond: pros and cons. Minerva Anestesiologica, 85(1). doi:10.23736/s0375-9393.18.12909-9
15. Schuster, M., Richter, H., Pecher, S., Koch, S., Coburn, M. (2020). Positionspapier mit konkreten Handlungsempfehlungen*: Ökologische Nachhaltigkeit in der Anästhesiologie und Intensivmedizin. Anästh Intensivmed, 61, 329–339. doi:10.19224/ai2020.329
Reduzieren von Medikamentenabfall und Einwegmaterialien. Abschalten von Geräten. Mit Herstellern Kontakt aufnehmen und ihren Beitrag für eine nachhaltige Zukunft erfragen. Greenwashing präsent behalten.
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Seien Sie mutig und offen für Veränderungen. Bleiben Sie resilient in der Praxis, von «einfach» war nie die Rede. Schauen Sie die Gegebenheiten differenziert an und treten Sie auch einmal einen Schritt zurück, um die Situation aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Führen Sie kritische Dialoge und geben Sie sich nicht mit einfachen Antworten zufrieden. Kleine Veränderungen können der Change für die Zukunft sein.
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Kontakt
Vivienne Frey
Dipl. Expertin Anästhesiepflege NDS HF, Projektgruppe Nachhaltigkeit USB, Universitätsspital Basel viviennegenevieve.frey@usb.ch
Anästhesie Journal 2 – 2024 Praxis 34
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Anästhesie Journal 2 – 2024 Praxis 35
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Respirer au bloc opératoire et en Suisse
La
viabilité
des gaz
d’anesthésie
est-elle réalisable?
Vivienne Frey, experte diplômée en soins d’anesthésie EPD ES, groupe de projet durabilité USB
Introduction
Au repos, la fréquence respiratoire d’une personne adulte se situe en moyenne entre 12 et 15 respirations par minute. Sur une journée, cela représente environ 20’000 respirations. Pourquoi la respiration est-elle si importante pour tous les êtres vivants? La réponse est très claire: les mitochondries ont besoin d’oxygène pour produire de l’énergie. D’où provient l’oxygène lorsque, pour une fois, il ne provient pas de la prise murale? De toute évidence: de l’atmosphère. C’est pourquoi elle est d’une importance existentielle pour nous, les hommes.
L’atmosphère est un phénomène essentiellement scientifique, mais qui est fondamental en termes de durabilité. Sans l’atmosphère qui nous entoure, la vie n’aurait pas pu apparaître. Ce n’est pas seulement l’oxygène qui est important. L’atmosphère protège les êtres vivants des fortes radiations et est nécessaire à la régulation du climat dans son ensemble (1). Maintenant, avant d’aller plus loin, inspire et expire profondément! Les cellules ont besoin de suffisamment d’oxygène pour les prochains paragraphes. La respiration et l’atmosphère sont d’une importance capitale pour l’homme. Quel est donc le lien avec la durabilité? Et surtout, quel est le rapport avec notre quotidien professionnel?
L’un des aspects les plus importants est que nous «mettons les gaz» la plupart du temps, à savoir des fluranes, qui sont des hydrocarbures halogénés également connus sous les noms d’isoflurane, de sévoflurane et de desflurane. La nature chimique distingue les gaz en eux-mêmes, qui sont en fin de compte tous halogénés avec du fluor (2).
Impensable il y a encore peu, ils disparaissent maintenant lentement de notre pratique quotidienne . Il y a 177 ans, le 16 octobre 1846, c’était encore inimaginable. C’est à cette époque qu’a eu lieu la première anesthésie générale réussie pour une intervention chirurgicale - de l’alcool en passant par l’éther avec le masque de Schimmelbusch jusqu’au chloroforme. Ce n’est que dans les années 1960 que l’halothane s’est imposé comme anesthésique gazeux. Environ 25 ans plus tard, les premières expériences ont été faites avec le propofol. Puis, au début des années 1990, le sévoflurane et le desflurane ont été autorisés (3).
Les anesthésiques volatils
Pourquoi les anesthésiques volatils actuels contenant du fluor halogéné sont-ils nocifs pour l’environnement? Ce sont des gaz à effet de serre très puissants qui sont libérés dans l’atmosphère sans être filtrés par un système d’évacuation des gaz anesthésiques. Lors d’une anesthésie, environ 90 % des gaz retournent directement dans l’environnement et y ont une longue durée de vie (2).
En principe, nous ne voyons ni ne sentons les anesthé-
siques, après notre anesthésie générale, lorsque nous quittons l’hôpital. La question se pose donc: pourquoi devrions-nous à l’avenir repenser notre manière de travailler?
La réponse est simple: les gaz, compagnons invisibles, ne nous quitteront pas pendant des décennies (voir tableau 1). Par ailleurs, les différents anesthésiques par inhalation ont été comparés à des kilomètres de voiture (voir tableau 2). (4)
Dans ce contexte, il existe en Suisse des stations de mesure qui mesurent les gaz anesthésiques (5). C’est pourquoi nous faisons une courte excursion au Jungfraujoch, où la pression partielle d’oxygène diminue et où nous devons donc augmenter quelque peu notre fréquence respiratoire pour le prochain paragraphe.
Station de mesure sur le Jungfraujoch –Fluranes
Depuis 2013, les anesthésiques par inhalation fluorés à longue durée de vie sont mesurés sur le Jungfraujoch. Ces trois substances du groupe des fluranes sont stables, aussi bien pendant l’application en salle d’opération (pratiquement pas de métabolisation) que dans l’atmosphère. En Suisse, le sévoflurane et le desflurane sont utilisés en médecine humaine, tandis que l’isoflu-
Journal d'anesthésie 2 – 2024 Pratique 36
Tableau 1
rane est principalement utilisé en médecine vétérinaire. Les mesures effectuées au Jungfraujoch montrent une légère augmentation des concentrations. Ces deux dernières années, la concentration de desflurane est en revanche en légère baisse (5).
Système d’évacuation des gaz d’anesthésie (AGSS)
Nous nous sommes déjà penchés sur la puissance de la forme d’anesthésie volatile et pouvons continuer à respirer en toute tranquillité. Pour une anesthésie volatile, nous avons besoin d’un système d’extraction de gaz. Le système d’évacuation des gaz d’anesthésie (AGSS) doit être utilisé chaque fois que des gaz d’anesthésie sont utilisés afin d’éviter la contamination de l’air ambiant.
Pour l’AGSS, 20 à 60 litres d’air comprimé médical sont générés et déplacés. Il en résulte un processus actif avec une dépression pour l’effet d’aspiration (principe de Venturi), qui est produit par des générateurs. Ainsi, l’air évacué, avec ou sans anesthésiques volatils, est directement rejeté dans l’environnement (6). Ce processus a également lieu lorsque nous utilisons toute la journée exclusivement
Protoxyde d’azote
Durée de vie dans l’atmosphère (en années)
Desflurane 9–21
Tableau 1: Anesthésiques par inhalation, leur temps de séjour dans l’atmosphère et leur potentiel de réchauffement (Kreutziger, 2023)
2
Tableau 2: Comparaison du potentiel de réchauffement (global warming potential, GWP1) d’une anesthésie de 6 heures à l’état d’équilibre avec différents anesthésiques par inhalation en fonction du débit de gaz frais avec un trajet en voiture en kilomètres (consommation moyenne 7 l/100 km) (Kreutziger, 2023)4
1
Anesthésiques fluorés
Desflurane τ = 14 ans
Sévoflurane τ = 1.1 ans
Isoflurane τ = 3.2 ans
1: Séries temporelles de sévoflurane, desflurane et isoflurane au Jungfraujoch (Empa, 2024)
Journal d'anesthésie 2 – 2024 Pratique 37
Potentiel
100
Potentiel
réchauffement 20
1 Fluor-ChloreHydrocarbures 50–100 10 900 11 000
de réchauffement
ans
de
ans gaz carbonique 5–200 1
114 298 289
893–2540 6810 Isoflurane 2,6–6 191–510 1800 Sévoflurane 1,1–5,2 48–130 440
Figure
Metabolic flow 0,3 l/min Minimal flow 0,5 l/min Low flow 1 l/min High flow 2 l/min Sévoflurane 2,2 % 563 km 938 km 1878 km 3754 km Desflurane 6,7 % 2865 km 4775 km 9552 km 19 103 km Isoflurane 1,2 % 436 km 727 km 1454 km 2908 km Protoxyde
66 % 182 km 304 km 608 km 1216 km
d’azote
Tableau
Figure
une anesthésie intraveineuse totale (TIVA) et que nous laissons malgré tout l’AGSS branché. Dans la pratique, pour une mise en œuvre orientée vers la durabilité, on peut placer le connecteur de l’AGSS sur la cuve. Dès que l’on passe à une anesthésie volatile, celui-ci peut être mis en service rapidement.
En 2022, une contribution de Schuster et al. (6) a été publiée, qui a examiné les coûts de l’électricité et les émissions produites. Si l’AGSS reste systématiquement débranché, la consommation d’électricité et l’équivalent en CO₂ sont moindres. De manière générale, nous parlons ici d’argent qui pourrait être utilisé autrement dans la situation actuelle tendue des hôpitaux. Des points de repère importants sont énumérés, qui peuvent varier en fonction de la situation géologique de l’hôpital.
Les mesures des besoins énergétiques et des émissions de CO₂ d’un AGSS sont complexes et dépendent des conditions locales. En plus de la dépense énergétique primaire, il y a en complément un turnover pour le séchage, le refroidissement et la
Tableau 3
mise à disposition de l’air comprimé. Un exemple de calcul des émissions de CO₂ et des coûts d’exploitation d’un AGSS par poste de travail, basé sur une enquête réalisée à la clinique universitaire d’Essen, est résumé dans le tableau 3 (7).
ContrafluranTM
Une autre thématique dans la pratique est le recyclage des gaz d’anesthésie avec des filtres spéciaux à charbon actif. Pouvons-nous enfin respirer avec les filtres ContrafluranTM et pratiquer à nouveau des anesthésies avec des volatiles sans avoir mauvaise conscience?
La société ZeoSys Medical GmbH promet: «En utilisant du sévoflurane/desflurane, une petite partie de l’anesthésique est métabolisée, tandis que le reste est expiré. Notre filtre à gaz anesthésiant CONTRAfluranTM capture le sévoflurane expiré. Les filtres d’anesthésie qui ont atteint leur limite de capacité sont renvoyés. Dans l’usine de fabrication, les anesthésiques volatils sont désormais récupérés grâce à un procédé breveté et approuvé». (8)
Coûts de l’électricité en €/kWh 0,08–0,56
Consommation d’électricité pour la production d’air comprimé en kWh/m3 0,14–0,33
Consommation d’air comprimé par AGSS par lieu de prélèvement en l/min 14–80
Consommation d’électricité par heure de fonctionnement de l’AGSS en kWh
0,1–1,6
Émissions de CO2 par kWh d’électricité en kg 0,485
Heures de fonctionnement par année 250 jours a 10 h 365 jours a 24 h
Consommation d’air comprimé par unité d’AGSS p.a. en m ³ 2000–12 000 7000–42 000
Consommation d’électricité par unité d’AGSS p.a. en kWh 300–4000 1000–14 000
Émissions par unité d’AGSS p.a. en t d’équivalent CO₂ 0,14–1,92 0,48–6,73
Coûts d’électricité par unité d’AGSS p.a. en € 85–1200 300–4200
Tableau 3: Émissions de CO2 et coûts d’exploitation de l’AGFS par poste de travail
(Schuster et al., 2023)
AGSS Système d’évacuation des gaz d’anesthésie
Valeur moyenne de la production d’électricité allemande selon le bureau fédéral de l’environnement calculé avec 0,30 €/kWh
L’approche est excellente, car c’est précisément de ce genre d’innovations dont nous avons besoin pour l’avenir.
Une étude de Hinterberg et al. (9) s’est penchée en détail sur la récupération du desflurane, un gaz anesthésiant très répandu, afin de minimiser son empreinte écologique. Jusqu’à présent, on ne savait pas exactement quelle quantité de cet anesthésique pouvait être récupérée après extubation. Pour répondre à cette question, la part quantifiée de l’anesthésique inhalé récupéré par rapport à la quantité évaporée chez les patient-e-s ayant subi une anesthésie par inhalation a été examinée de plus près.
Tous les AGSS ont été préalablement débranchés et les respirateurs ont été connectés à la machine avec le système de détection des gaz (CONTRAfluranTM). Un détecteur (SENSOfluranTM) permettant d’identifier l’anesthésique inhalé y était relié. La gestion de l’anesthésie a été effectuée selon les normes internes, avec les critères supplémentaires suivants: Intervention sous anesthésie avec intubation et du desflurane à l’état d’équilibre entre 2,4–6,0 % en volume et une concentration alvéolaire minimale (MAC) de 0,7–1,0; pression du ballonnet de 30 cm H₂O; rémifentanil comme analgésie supplémentaire et ventilation mécanique avec 6–8 ml/kg de volume respiratoire avec une normocapnie visée (4,6-6 kPA).
Le poids de l’évaporateur et du réservoir de charbon actif a été mesuré avant et après chaque anesthésie à l’aide d’une balance de précision. Cela a permis de déterminer la quantité de desflurane administré en grammes. Un nouveau récipient de charbon actif a été utilisé pour chaque patiente. L’utilisation d’absorbeurs de charbon actif spéciaux sur les systèmes d’évacuation d’air des appareils d’anesthésie a permis de capter une part significative du desflurane utilisé et de le traiter en vue de sa réutilisation. Les résultats montrent qu’en moyenne, 25 % du desflurane utilisé a pu être recyclé, ce qui représente un petit pas, mais un pas important, vers la réduction de l’impact environnemental des gaz d’anesthésie. Les auteurs discutent de différents facteurs qui pourraient influencer l’efficacité du recyclage, comme la
Journal d'anesthésie 2 – 2024 Pratique 38
durée de l’anesthésie et la concentration du gaz anesthésiant. Ils soulignent la nécessité de poursuivre les recherches afin de développer des méthodes optimales de récupération et d’utilisation des gaz anesthésiques. Ils se sont très clairement démarqués d’un éventuel bénéfice lié à un desflurane recyclé moins coûteux et ne l’ont pas examiné dans l’étude (9).
Anesthésie intraveineuse totale (TIVA) avec propofol
L’anesthésie par inhalation en comparaison directe avec la TIVA est depuis longtemps sous les feux de la rampe en anesthésie. Dans ce contexte, il est souvent fait mention de la nocivité de nos gaz. C’est pourquoi nous portons notre attention sur le propofol. Ce dérivé du phénol est une substance blanche et huileuse qui est très peu soluble dans l’eau (124 mg de propofol pour 1 litre d’eau). En raison de
Infobox
La valeur PBT décrit la propriété d’une substance et l’interaction avec l’environnement.
Ce faisant, 3 dimensions sont prises en compte et évaluées chacune de 0–3 points (la valeur la plus haute pour l’effet le plus fort):
• P pour «persistant»: longévité de la substance
• B pour «bioaccumulable»: absorption et enrichissement dans un organisme
• T pour «toxique»
PEC signifie «predicted environmental concentration» et donc la concentration pronostiquée de la substance dans l’environnement, PNEC, au contraire, tient pour «predicted no effect concentration». C’est la valeur sous laquelle une substance n’a aucune influence sur l’environnement. Le quotient de PEC et PNEC représente une mesure pour la pollution d’une substance:
• PEC/PNEC ≤ 0,1: pas de risque significatif
• PEC/PNEC ≤ 1: risque moindre
• PEC/PNEC > 1: risque modéré
• PEC/PNEC > 10: risque élevé
Figure 2: Explication des termes (Weber et al., 2020)
sa lipophilie, il est dissous dans l’huile de soja, qui est émulsifiée avec le propofol pour former des gouttelettes (10). En 2020, Weber et al. (11) se sont penchés plus en détail sur les influences environnementales. Seule une fraction du propofol administré est éliminée sans être métabolisée. Le risque environnemental lié aux métabolites est plutôt considéré comme faible. Sur le plan toxicologique, il est pour le moins probable que l’anneau phénolique (élément structurel pour les substances actives pharmaceutiques) du propofol ait une influence sur l’écosystème lors de sa dégradation. Le phénol est très toxique tant pour les poissons que pour le plancton et peut contaminer les eaux souterraines. Avec un score PBT de 6 (persistant 3, bioaccumulable 0, toxique 3), le propofol est considéré comme nocif pour l’environnement, avec une persistance et une toxicité élevées sans accumulation biologique. Le quotient PEC/PNEC du propofol, qui est de 0,321, indique un faible risque de pollution de l’environnement en cas d’élimination correcte (voir figure 2) (11). Zacharowski a découvert en 2023 que l’utilisation du propofol permettait de réduire très tôt la charge sur le lieu de travail et pour l’environnement (12). Déjà en 1990, un groupe de recherche d’Ulm a établi que l’utilisation exclusive du propofol devait être reconsidérée afin d’éviter la pollution de l’environnement par les anesthésiques volatils. Cependant, le passage complet de l’anesthésie par inhalation à l’anesthésie intraveineuse risque d’augmenter la pollution de l’eau et de déplacer le problème environnemental plutôt que de le résoudre. Le fait que le propofol soit partiellement éliminé sans être métabolisé a été déterminant à cet égard (12).
Les facteurs essentiels dans la pratique sont les restes dans les seringues ou les canalisations ainsi que les bouteilles en verre qui sont mal éliminées. Dans ces circonstances, des composants du médicament peuvent se retrouver dans les eaux usées. En pratique, la proportion de propofol jeté se situe entre 30 % et 50 %, ce qui a un impact négatif sur l’équivalence en CO2 et sur les coûts. Pour une élimination correcte, il faut une installation d’incinération pouvant générer des températures allant
jusqu’à 1 000 °C. C’est pourquoi un comportement responsable dans la pratique est d’une grande importance et inclut en conséquence une réduction des déchets de médicaments (11).
Nous savons maintenant que le propofol laisse aussi une empreinte écologique très importante, mais qu’il est beaucoup moins nocif pour l’environnement que les anesthésiques volatils s’il est utilisé de manière responsable. Les données concernant sa toxicité, ses seuils de nocivité et sa durée de vie dans les eaux usées ne sont pas claires. Une autre question sans réponse est celle de l’origine de l’huile de soja utilisée pour la fabrication synthétique. Une demande auprès d’une entreprise est malheureusement restée sans réponse. Pour l’avenir, il serait souhaitable de disposer de davantage d’études confirmées sur les médicaments et leurs métabolites dans le cycle de l’eau.
TIVA versus anesthésiques volatils
L’étude de Sherman et al. (13) «Life Cycle Greenhouse Gas Emissions of Anesthetic Drugs» a examiné en 2012 l’impact climatique de cinq anesthésiques – le sévoflurane, le desflurane, l’isoflurane, le protoxyde d’azote et le propofol – en effectuant une analyse du cycle de vie depuis l’extraction des matières premières jusqu’à l’élimination, en tenant compte des émissions sur l’environnement. Le desflurane présente la plus forte empreinte de gaz à effet de serre, significativement plus élevée que celle des autres gaz. En comparaison, le propofol présente les émissions de gaz à effet de serre les plus faibles, nettement inférieures aux autres. Ces résultats mettent en évidence les différences écologiques entre les anesthésiques et la nécessité d’envisager des options plus écologiques afin de minimiser l’impact environnemental.
Le xénon: notre salut ou une simple perspective?
Le xénon est tout d’abord un gaz rare incolore et inodore, présent naturellement dans l’atmosphère. Dans l’air, le pourcentage de gaz rare est d’environ 1 %. La proportion de xénon dans l’air inspiré est d’à peine 0,0000087 %. Il a été découvert en
Journal d'anesthésie 2 – 2024 Pratique 39
1898 et utilisé en premier lieu pour les lampes flash et les moteurs des engins spatiaux. Ses propriétés anesthésiques ont probablement été découvertes par des plongeurs en eaux profondes dans des conditions de surpression.
Le xénon fait partie des gaz les plus neutres pour l’environnement car, contrairement aux anesthésiques volatils, il n’a pas d’influence directe sur le climat. Il n’endommage pas directement la couche d’ozone et ne contribue donc pas au réchauffement climatique.
Selon un processus complexe, le xénon est extrait de l’atmosphère au moyen d’installations de séparation de l’air, qui consomment beaucoup d’énergie pour refroidir et liquéfier l’air. Si la demande et la consommation augmentent au-delà d’une certaine capacité fixe, cela entraînera de fortes hausses de prix. Actuellement, il n’existe aucune possibilité d’extraire une quantité infinie de xénon. L’offre est donc très limitée et le xénon reste un anesthésique relativement cher. L’utilisation pour la conduite d’anesthésie volatile restera probablement toujours limitée et ne concernera que des groupes de patiente-s spécifiques. En outre, des systèmes d’anesthésie fermés seraient nécessaires.
THE FUTURE IS NOW
L’OMS estime que si la température moyenne mondiale continue d’augmenter sans frein en raison du changement climatique, il y aura près de 250 000 décès supplémentaires par an rien qu’entre 2030 et 2050. Les raisons en sont les vagues de chaleur et les catastrophes naturelles, mais aussi les maladies pulmonaires, respiratoires, néphrologiques et infectieuses. Celles-ci augmenteront constamment dans des proportions importantes et auront donc un impact considérable sur les capacités de soins des hôpitaux. Une recherche en amont est nécessaire pour minimiser les conséquences du changement climatique sur la population ou les maintenir à un niveau équilibré (15).
Stratégies
Les mesures suivantes peuvent servir de base à l’élaboration de stratégies durables afin de réduire l’impact sur l’environnement à l’avenir:
Reduce → Réduire
Reuse → Réutiliser
Recycle → Recycler
Rethink → Repenser Research → Recherche
La mise en œuvre du principe des 5R «Reduce, Reuse, Recycle, Rethink and Research» peut entraîner la prise de conscience des collaborateurs et a des effets progressifs sur une culture d’équipe positive et le développement d’hôpitaux durables. Le «facteur humain» est un facteur souvent sous-estimé, mais essentiel pour l’introduction de changements. Les formations sont également essentielles pour sensibiliser et, le cas échéant, faire évoluer les mentalités en matière de climat (15).
Soyez courageux et ouverts au changement. Restez résilients dans la pratique, il n’a jamais été question de «facilité». Regardez les réalités de manière différenciée et prenez parfois du recul afin d’envisager la situation sous un nouvel angle. Menez des dialogues critiques et ne vous contentez pas de réponses simples. De petits changements peuvent être le changement pour l’avenir.
Nous, les experts en soins d’anesthésie, sommes un groupe professionnel fort avec un grand potentiel. Utilisez-le et soyez ainsi innovants. Last, but not least: inspirez aussi profondément de temps en temps et expirez parfois bruyamment. La respiration est importante pour nos neurones, qui peuvent ainsi développer de nouvelles intuitions.
Références
Voir le texte allemand dans Journal 02/2024, page 34
Conclusion
Les questions écologiques ne peuvent et ne doivent pas se limiter à la réduction des anesthésies avec gaz. Il est important d’adopter une approche globale. La durabilité en anesthésiologie englobe un large éventail de thèmes. Dans le prolongement des 5R, voici quelques éléments pour la pratique:
Réduire les déchets médicamenteux et le matériel à usage unique. Éteindre les appareils. Prendre contact avec les fabricants et s’enquérir de leur contribution à un avenir durable. Garder le greenwashing présent.
Réutiliser les textiles chirurgicaux, les masques de ventilation et les lames de laryngoscope.
Recycler les déchets non infectieux, les trier et les traiter correctement.
Réfléchir et maintenir le dialogue. Créer une «GreenTeam», organiser des formations continues et être ouvert aux propositions.
Planifier et réaliser des recherches par le biais de projets écologiques.
Contact
Vivienne Frey
Experte diplômée en soins d’anesthésie EPD ES, groupe de projet Développement durable USB, Hôpital universitaire de Bâle viviennegenevieve.frey@usb.ch
Journal d'anesthésie 2 – 2024 Pratique 40
Buchempfehlung
Für einmal eine etwas andere Buchempfehlung: Franziska Böhler, Pflegefachfrau aus Deutschland und zweifache Mutter, unterhält einen Instagram-Account mit über 200 000 Followers. Diesen ermöglicht sie regelmässig einen Blick in den Spitalalltag und macht damit auch auf den Fachkräftemangel in der Pflege aufmerksam. In ihrem ersten Buch «I’m a Nurse. Warum ich meinen Beruf als Krankenschwester liebe – trotz allem» gewährt sie Einblick in den herausfordernden Spitalalltag aus unterschiedlichen Perspektiven der Pflege. So wird die ganzheitliche medizinisch-pflegerische Betreuung der Menschen über alle Lebensphasen hinweg abgebildet.
Autorin: Franziska Böhler
Titel: I’m a Nurse
Untertitel: Warum ich meinen Beruf als Krankenschwester liebe – trotz allem
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Erscheinungsjahr: 2020
Seitenzahl: 256
Abstract zur Diplomarbeit
so anstrengend ist «am Pflegen». Einziger Wermutstropfen – die Darstellungen sind aus deutschen Krankenhäusern. Daher liest und spürt man kleine Unterschiede zum Gesundheitssystem und Praxisalltag in der Schweiz. Viel Spass beim Lesen!
Kontakt
Evelin Sahli
SIGA-FSIA Editorial Board evelin.sahli@insel.ch
ISBN/EAN: 978-3-453-60560-2 (Print) 9783641264628 (eBook)
Preis: CHF 19.90 (Print)
Preis: CHF 8.90 (eBook)
Anästhesie bei Patient:innen mit Pacer oder ICD
Besonderheiten und Komplikationen beim Anästhesiemanagement
In der Schweiz gibt es ca. 45000 Patient:innen mit einem Pacer oder einem implantierten Kardioverter-Defibrillator (ICD) (Sticherling et al., 2016, S. 13). Somit trifft man diese Patientengruppe in unserem Anästhesiealltag des Öfteren an. Die Diplomarbeit bietet im ersten Teil eine Übersicht über die Funktionsweisen und Arten von Pacer und ICD. Die Nomenklatur anhand des NBG-Code (North American Society of Pacing and Electrophysiology and British Pacing and Electrophysiology Group NASPE/BPEG) wird ausführlich erklärt.
Im mittleren Teil der Arbeit werden mögliche Fehlfunktionen und Komplikationen wie Oversensing, Exitblock und Aggregatstörungen aufgezeigt und erklärt sowie
aktuelle Empfehlungen zur Vermeidung dieser erläutert. Die Anwendung des Magnets und des externen Defibrillators wird erklärt.
Die konkrete Umsetzung dieser Massnahmen wird im Theorie-Praxis-Transfer beschrieben und als Übersicht dieser Massnahmen wurde ein Merkblatt erstellt. Ebenfalls werden im Theorie-Praxis-Transfer die erarbeiteten Empfehlungen mit der Weisung «Perioperatives Management von Patienten mit Cardiac Implantable Electronic Devices (CIED)» des Kantonsspitals Winterthur auf mögliche Abweichungen verglichen.
Pacer oder ICD und kann diese Patientengruppe kompetent im Alltag als Fachperson Anästhesiepflege betreuen.
Nach dem Lesen dieser Arbeit kennt man die aktuellen Empfehlungen für das Anästhesiemanagement von Patient:innen mit Kontakt
Diplomarbeit auf siga-fsia.ch/abschlussarbeiten
Arina Wagner Kantonsspital Winterthur arina.wagner@ksw.ch
Anästhesie Journal 2 – 2024 Buchempfehlung 41
SERIE «New Generation» –die jungen Anästhesiepflegenden
Anika, du hast das Nachdiplomstudium (NDS) Anästhesiepflege vor kurzem abgeschlossen. Hat das NDS deinen Erwartungen entsprochen?
Ja, das hat es. Das Nachdiplomstudium ist aufwendig, intensiv und natürlich sehr lehrreich. Das soll es ja auch sein, schliesslich will man seine beruflichen Kompetenzen erweitern und einen neuen Beruf erlernen.
Wie hast du dir alle notwendigen Kompetenzen während des Nachdiplomstudiums erarbeiten können?
Es werden zwei Wege des Kompetenzerwerbs verfolgt: Zum einen wird die Theorie durch den Bildungsanbieter vermittelt und in Form von Kompetenznachweisen gefestigt bzw. geprüft. Ja, auch das Meistern von Prüfungen gehört dazu.
Zum anderen wird durch den Praxisanbieter das praktische Wissen vermittelt. Auch hier besteht ein Kompetenzrahmen, der den Studierenden durch Berufskollegen und das Team der Berufsbildner:innen des Fachgebietes vermittelt wird. Der Umfang der Kompetenzen wächst stetig, sodass man in der praktischen Arbeit zunehmend selbstständiger handlungsfähig wird. So wächst man in den neuen Beruf hinein, bis man beweisen kann, wie gut man die neue Arbeit beherrscht. Die Kompetenzen werden durch praktische Qualifikation eingeschätzt und schliesslich durch Abschlussprüfungen auf theoretischer und praktischer Ebene festgestellt.
Wie war die Unterstützung und Begleitung durch den Bildungsanbieter?
Der Inhalt des NDS wird, wie ich später erfuhr, über zwei Jahre im Voraus festgelegt, was auch nötig ist bei der Menge an Kompetenzen, die erlernt und dann auch nachgewiesen werden müssen. Allerdings ist es mit der Ausbildungsstruktur allein nicht getan. Es braucht fähige Dozierende, die den Studierenden das Wissen vermitteln. Daher mein Dank an die Gastdozierenden und natürlich an die Dozierenden des BZ Pflege.
Ich fühlte mich nicht nur fachlich unterstützt, sondern auch auf menschlicher Ebene. Die Dozierenden haben langjährige Berufserfahrung und alle haben einmal mit dem NDS angefangen. Ihnen ist bewusst, dass es Zeit und Energie kostet. Sie holen die Studierenden bei Bedarf auch einmal auf emotionaler Ebene ab.
Wie waren die Unterstützung und Begleitung am Lernort Praxis?
Das Berufsbildungsteam meines Praxisanbieters war fantastisch. Dadurch, dass ich bereits ein NDS absolviert habe, hatte ich einen kleinen Vergleich.
Am Lernort Praxis wurde ein Konzept erstellt, um die relevantesten Tätigkeiten, Materialien, Grundkenntnisse zu Monitoring, PVK-Einlage, Time-Out und weiteres im Crashkurs zu besprechen: 3 Tage Theorie, danach 2 Tage Praxis mit Einführung für den Theorie- Praxis-Transfer. So kommt man ruhig in den ersten 3 Wochen am Praxisort an. Danach begleitet einen das Bildungsteam während der gesamten Weiterbildung und es sind immer Ansprechpartner:innen da für alle Fragen. Schlussendlich wird man vom gesamten Team geprägt, angeleitet, gestärkt, gestützt und ausgebildet.
Wenn du zurückschaust, was waren die Highlights während deiner Weiterbildung?
Jede bestandene Prüfung und das Zusammensein als Kurs. Die Schulbank zu drücken ist mal wieder eine ganz angenehme Abwechslung zum beruflichen Alltag, wobei man als Kurs, als Lernteam zusammenwächst und darüber hinaus Freundschaften entstehen.
Welche Anregungen zur Verbesserung der Weiterbildung würdest du geben?
Man kann immer etwas verbessern, aber man kann es nicht immer allen recht machen. Manche Dinge müssen sich erst auf politischer Ebene ändern oder verbessen. Denn das, was für die Weiterbildung verlangt wird, wird durch Bildungs- und Praxisort korrekt umgesetzt.
Hinweis der Redaktion: Bei den Antworten handelt es sich um die persönliche Meinung der interviewten Person. Sie widerspiegeln weder die Meinung der Redaktion noch die der Schweizerischen Interessengemeinschaft für Anästhesiepflege (SIGA-FSIA).
Wie stellst du dir im Idealfall deine berufliche Zukunft nun vor?
Das ist immer eine interessante Frage. Zum Glück haben wir die Möglichkeit, in einem Pflege- oder auch Spezialpflegeberuf viele Wege einzuschlagen: von der Führungsposition über die Bildung bis hin zum Vertrieb von Medizinprodukten ist vieles möglich. Ich weiss noch nicht genau, wohin es mich verschlägt, aber vorerst geniesse ich den Berufsalltag ohne Prüfungen.
Wie bzw. wohin meinst du wird sich der Beruf dipl. Expert:in Anästhesiepflege NDS HF entwickeln?
Auch hier hängt wieder viel von der Politik ab – Schlagwort Pflegeinitiative! –, denn ohne Pflege gibt es keine Spezial- bzw. Anästhesiepflege! Es braucht gleichermassen Nachwuchs wie auch erfahrene Kolleg:innen. Wer sonst bildet die zukünftigen Kolleg:innen aus? Das Sparen durch Reduzierung von Pflege- und Fachpersonal senkt die Qualität sowie die Sicherheit der Patient:innen und erschwert es den Kolleg:innen, die im Beruf bleiben, einen tollen Job zu machen. Für die Zukunft hoffe ich, dass sich dies ändert. Wir haben einen extrem wichtigen Beruf erwählt und hinterlassen bei unseren Patient:innen Spuren in sehr emotionalen, glücklichen, aber auch beängstigenden Situationen, die weder unsere Patient:innen noch wir so schnell vergessen werden.
Kontakt
Anika Lewerenz
Universitätsklinik für Anästhe siologie und Schmerzmedizin KAS Inselspital, Universitätsspital Bern 3010 Bern
anika.lewerenz@insel.ch
Anästhesie Journal 2 – 2024 Serie 42
SÉRIE «New Generation» – les jeunes experts en soins d’anesthésie
Anika, tu as récemment terminé tes études post diplôme (EPD) en soins d›anesthésie. Les EPD ont-elles répondu à tes attentes?
Oui, cela a été le cas. Les études postdiplôme sont complexes, intensives et bien sûr très instructives. C’est d’ailleurs ce qu’il faut, car nous voulons finalement élargir nos compétences professionnelles et apprendre un nouveau métier.
Commentas-tupuacquérirtouteslescompétences nécessaires pendant les EPD?
L’acquisition des compétences se fait de deux manières: D’une part, la théorie est transmise par le prestataire de formation et consolidée ou examinée sous forme d’attestations de compétences. Oui, la maîtrise des examens en fait également partie. D’autre part, les connaissances pratiques sont transmises par le prestataire de formation pratique. Là aussi, il existe un cadre de compétences qui est transmis aux étudiants par des collègues et l’équipe de formateurs de la spécialité. L’étendue des compétences ne cesse de croître, de sorte que l’on devient de plus en plus autonome dans le travail pratique. C’est ainsi que l’on se familiarise avec le nouveau métier jusqu’à ce que l’on puisse prouver à quel point on maîtrise le nouveau travail. Les compétences sont évaluées par le biais d’une qualification pratique et sont finalement déterminées par des examens finaux au niveau théorique et pratique.
Comment était le soutien et l›accompagnement du prestataire de formation? Comme je l’ai appris plus tard, le contenu de l’EPD est défini plus de deux ans à l’avance, ce qui est nécessaire compte tenu de la quantité de compétences qui doivent
Contact
Anika Lewerenz
Experte diplômée en soins d’anesthésie
EPD ES, Clinique universitaire pour l’anesthésie et l’antalgie
Hôpital de l’Ile, hôpital universitaire Berne 3010 Berne
anika.lewerenz@insel.ch
être acquises et ensuite démontrées. Toutefois, la structure de la formation ne suffit pas. Il faut des professeurs compétents qui transmettent les connaissances aux étudiants. D’où mes remerciements aux professeurs invités et, bien sûr, aux professeurs du BZ Pflege. Je me suis sentie soutenue non seulement sur le plan professionnel, mais aussi sur le plan humain. Les professeurs ont une longue expérience professionnelle et ont tous commencé un jour par l’EPD. Ils sont conscients que cela prend du temps et de l’énergie. Si nécessaire, ils vont parfois chercher les étudiants au niveau émotionnel.
Comment étaient le soutien et l’accompagnement sur le lieu de formation pratique?
L’équipe de formation professionnelle de mon prestataire de formation pratique était fantastique. Le fait d’avoir déjà suivi une EPD m’a permis de faire une petite comparaison. Sur le lieu de formation pratique, un concept a été élaboré pour discuter des activités les plus pertinentes, du matériel, des connaissances de base sur le monitorage, de la pose de VVP, du time-out et autres dans le cours intensif: 3 jours de théorie, puis 2 jours de pratique avec introduction pour le transfert théoriepratique. On arrive ainsi tranquillement sur le lieu de pratique pendant les trois premières semaines. Ensuite, l’équipe de formation nous accompagne tout au long de la formation et il y a toujours des interlocuteurs pour répondre à nos questions. En fin de compte, c’est toute l’équipe qui vous marque, vous guide, vous renforce, vous soutient et vous forme.
Si tu regardes en arrière, quels ont été les moments forts pendant la formation? Chaque examen réussi et le fait d’être ensemble en tant que cours. Le fait de se retrouver sur les bancs de l’école est un changement très agréable par rapport au quotidien professionnel, ce qui permet de se rapprocher en tant que cours, en tant qu’équipe d’apprentissage et de créer des amitiés.
Quelles suggestions donnerais-tu pour améliorer la formation continue?
On peut toujours améliorer les choses, mais on ne peut pas toujours plaire à tout le monde. Certaines choses doivent d’abord changer ou s’améliorer au niveau politique. Car ce qui est exigé pour la formation continue est correctement mis en œuvre par les lieux de formation et de pratique.
Dansl’idéal,commentenvisages-tutonavenir professionnel?
C’est toujours une question intéressante. Heureusement, nous avons la possibilité d’emprunter de nombreuses voies dans le métier des soins infirmiers ou même des soins spécialisés: de la position de cadre à la distribution de produits médicaux en passant par la formation, beaucoup de choses sont possibles. Je ne sais pas encore exactement où je vais me diriger, mais pour l’instant, je profite du quotidien professionnel sans examens.
Commentetoùpenses-tuquelaprofession d’expert-ediplômé-eensoinsd’anesthésieEPD
ES va évoluer?
Ici aussi, beaucoup dépend de la politique –mot-clé: initiative pour des soins infirmiers forts! – car sans soins, il n’y a pas de soins spéciaux ou d’anesthésie! Il faut à la fois de la relève et des collègues expérimentés. Qui d’autre forme les futurs collègues? Les économies réalisées en réduisant le personnel soignant et spécialisé diminuent la qualité et la sécurité des patient-e-s et empêchent les collègues qui restent dans la profession de faire un excellent travail. J’espère que cela changera à l’avenir.
Nous avons choisi une profession extrêmement importante et laissons des traces chez nos patient-e-s dans de situations très émotionnelles, heureuses, mais aussi angoissantes, que ni nos patient-e-s ni nous-mêmes n’oublierons de sitôt.
Journal d’anesthésie 2 – 2024 Série 43
Remarque de la rédaction: les réponses expriment l’opinion personnelle de la personne interviewée. Elles ne reflètent ni l’opinion de la rédaction ni celle de la Fédération suisse des infirmières et infirmiers anesthésistes (SIGA-FSIA).
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