Anästhesie Journal / Journal d'anesthésie 4-2024

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Anästhesie

Frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr wünscht dir die SIGA-FSIA

SIGA-FSIA te souhaite un Joyeux Noël et une Bonne Année

d’anesthésie di anestesia

Rückblick auf die Hauptversammlung 2024

Midline-Katheter: Geschichte und Perspektiven PANDA-Assessment zur Bestimmung der Verlegungsreife Nachhaltigkeit in Anästhesiologie und Intensivpflege

Anästhesie

Impressum

Anästhesie Journal 4, Dezember 2024

Offizielles Organ der Schweizerischen Interessengemeinschaft für Anästhesiepflege SIGA-FSIA

Erscheint vierteljährlich

Auflage Printausgabe: 2000 Exemplare

Auflage E-Paper: 130

Autorenrichtlinien unter https://siga-fsia.ch/mitglieder/journal/ Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird teilweise auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für Frauen und Männer.

Verlag, Inserateverwaltung

Schweizerische Interessengemeinschaft für Anästhesiepflege SIGA-FSIA

Bahnhofstrasse 7b, 6210 Sursee 041 926 07 65 info@siga-fsia.ch siga-fsia.ch

Redaktion, Gestaltung wamag | Walker Management AG Bahnhofstrasse 7b, 6210 Sursee

SIGA-FSIA Editorial Board

Maria Castaño

Christine Ghirardi (Übersetzungen D, F)

Florian Müller

Tobias Ries Gisler

Evelin Sahli

Abonnemente für SIGA-FSIA-Mitglieder gratis

Druck

Multicolor Print AG, Sihlbruggstrasse 105a, 6341 Baar Inserateschluss Ausgabe 1/2025, 24. Januar 2025 © 2024 Verlag Anästhesie Journal

Bildnachweis

Wenn nicht anders vermerkt, sind die Bilder auf den nachfolgend aufgeführten Seiten von Adobe Stock.

Titelseite, S. 4, 8: Sandra Chia, S. 5: gguy, S. 34: Strichfiguren, S. 42: malp, S. 48: New Africa

Agenda SIGA-FSIA

Datum

11. Januar 2025 8. Neujahrssymposium

18. Januar 2025 Berner Anästhesie Pflege Symposium

Journal d'anesthésie 4, decembre 2024 Organe officiel de la Fédération suisse des infirmières et infirmiers anesthésistes SIGA-FSIA Paraît trimestriellement

Edition imprimée: 2000 exemplaires

Edition E-Paper: 130 Directives pour les auteurs: https://siga-fsia.ch/mitglieder/journal/ Pour des raisons de lisibilité, nous avons partiellement renoncé à l’emploi simultané de la forme masculine et de la forme féminine. Toutes les désignations de personnes se rapportent aux personnes des deux sexes.

Edition, Administration des annonces Fédération suisse des infirmières et infirmiers anesthésistes SIGA-FSIA

Bahnhofstrasse 7b, 6210 Sursee 041 926 07 65 info@siga-fsia.ch siga-fsia.ch

Rédaction, Conception wamag | Walker Management AG

Bahnhofstrasse 7b, 6210 Sursee

SIGA-FSIA Editorial Board

Maria Castaño

Christine Ghirardi (traductions A, F)

Florian Müller

Tobias Ries Gisler

Evelin Sahli

Abonnements gratuit pour les membres SIGA-FSIA

Impression

Multicolor Print AG, Sihlbruggstrasse 105a, 6341 Baar

Délai pour les annonces Edition 1/2025, 24 janvier 2025 © 2024 Journal d'anesthésie editions

Crédit photos

Toutes les photos sur les pages suivants sont d’Adobe Stock, sauf mention contraire.

Couverture, p. 4, 9: Sandra Chia, p. 5: gguy, p. 36: Strichfiguren, p. 45, 47: malp, p. 48: New Africa

Zürich

Bern

31 marzo 2025 Formazione de GIAL 2025 da definire

3. Mai 2025 Anästhesiekongress SIGA-FSIA

3 mai 2025 Congrès d’anesthésie SIGA-FSIA

7.–8. Mai 2025 Schweizer Pflegekongress (SBK)

7–8 Mai 2025 Congrès suisse des soins infirmiers (ASI)

13 septembre 2025 12e symposium du GIAL

13 settembre 2025 12o simposio del GIAL

6.–8. November 2025 SwissAnaesthesia

6–8 novembre 2025 SwissAnaesthesia

9. Mai 2026

WCNA World Congress of Nurse Anaesthetists

Alle Fortbildungsdaten finden Sie auf www.e-log.ch/agenda / Toutes les dates de formation vous trouverez sur www.e-log.ch/fr/agenda Partner | partenaires

Bern

Berne

Bern

Berne

Sion

Sion

Lausanne

Lausanne

Brisbane, Australien

Editorial

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Leserinnen und Leser

Ein ereignisreiches Jahr voller Kongresse, Symposien und Weiterbildungen neigt sich dem Ende zu. In dieser Ausgabe erwarten euch Berichte und Zusammenfassungen davon. Darüber hinaus könnt ihr euch auf Fortsetzungen unserer beliebten Serien, interessante Umfrageergebnisse und Interviews sowie spannende Fachartikel freuen, etwa zu Themen wie Midline-Katheter oder Nachhaltigkeit in der Anästhesie und Intensivpflege. Wie jedes Jahr möchte ich euch daran erinnern, dass eine Mitgliedschaft in der SIGAFSIA unsere Chancen erhöht, beachtet und gehört zu werden. Unser Verband engagiert sich in vielen Bereichen, und wir freuen uns, euch in dieser Ausgabe die neusten Nachrichten unserer Präsidentin Michèle Giroud sowie eine Vorstellung der Kommission Practice präsentieren zu können. Die Veränderungen in unserer Gesellschaft, die Entwicklungen der Gesundheitspolitik in der Schweiz sowie die nationalen und globalen Herausforderungen lassen uns schwindelig werden, wenn

nicht sogar traurig. Die Zukunftsaussichten sind düster, aber es gibt immer noch Raum für Optimismus. Ich möchte euch dazu ermutigen, positiv zu denken und das Gute in den Fokus zu rücken. In der Hypnose vermeiden wir Verneinungen und ersetzen sie durch zustimmende Begriffe wie «angenehm», «behaglich», «ruhig», «wohlwollend», «gelassen» usw. Dies sind auch die Wünsche, die ich euch für die Feiertage und für euren Weg ins Jahr 2025 mitgeben möchte. Möge das neue Jahr euch mit Freude, neuen Herausforderungen und Wohlbefinden erfüllen. Ich wünsche euch und euren Familien ein wunderschönes Weihnachtsfest und freue mich darauf, euch bei den kommenden Veranstaltungen der SIGA-FSIA wiederzusehen.

Christine Ghirardi

Cher-ère-s collègues, chères lectrices, chers lecteurs

Nous voici arrivé-e-s au terme d’une année riche en congrès, symposiums ou encore formations continues. Vous en trouverez des revues ou des résumés dans ce journal. Vous trouverez également une suite de nos différentes séries, enquêtes et interviews, ainsi que des articles professionnels très intéressants notamment sur les cathéters Midline ou encore le développement durable en anesthésie et aux soins intensifs. Comme chaque année, je me permets de

vous rappeler qu’une adhésion à la SIGAFSIA augmente nos chances d’être considéré-e-s et entendu-e-s. Notre association est très active dans plusieurs domaines et vous pourrez lire les dernières nouvelles de notre présidente, Michèle Giroud. Vous pourrez également découvrir la commission Practice qui se présente dans ce journal.

Les changements dans notre société, le développement de la politique de santé en Suisse et les différents évènements en Suisse et dans le monde ont de quoi nous donner le tournis, si ce n’est le cafard. Les perspectives d’avenir sont sombres mais il est toujours possible d’être optimiste. Je ne peux que vous encourager à penser de manière positive afin d’attirer le positif. En hypnose, nous évitons les négations pour les remplacer par des termes approbateurs, tels que agréable, confortable, tranquille, bienveillant, calme, etc. C’est tout ce que j’aimerais vous souhaiter pour passer ces fêtes ainsi que pour vous avancer en toute quiétude jusqu’en 2025. Que cette nouvelle année à venir puisse vous combler de nouveaux défis réussis, de joie et de bien-être.

Je vous souhaite, ainsi qu’à vos familles, de merveilleuses fêtes de fin d’année et me réjouis de vous retrouver à l’occasion des diverses manifestations organisées par notre association.

Inhaltsverzeichnis | Sommaire

générale

7

in Bewegung 8 Politique en mouvement 9 Onlinebefragung zum «Merkblatt Bundle Delirprävention ASPECT» 10

Enquête en ligne sur la «fiche d’information prévention du délire ASPECT» 13 Der 3. NEVAM-Kongress 16 Le 3e congrès NEVAM 20 Anästhesiekongress SIGA-FSIA 2025 23 Congrès d’anesthésie SIGA-FSIA 2025 23 Herbstsymposium 2024 27

d’automne 2024 28 Die Kommission SIGA-FSIA Practice stellt sich vor 30 La commission SIGA-FSIA Practice se présente 31 Buchempfehlung 33

ANÄSTHESIEKONGRESS «A-TEAM»

AM 3. MAI 2025 IN BERN

Der nächste Anästhesiekongress findet am Samstag, 3. Mai 2025, zum zweiten Mal im Kursaal Bern statt. Wir haben auch im Jahr 2025 wieder viele spannende Referate zu einem breiten Themenspektrum zusammengestellt. Namhafte Referent:innen werden aktuelle Themen aus der Anästhesie erläutern und vertiefen. In der grossen Industrieausstellung werden die neuesten Produkte präsentiert und die Aussteller:innen freuen sich auf den Austausch mit dir. Zum Abschluss des Kongresses wird wieder ein ansprechendes Abendprogramm angeboten. Die Anmeldung wird ab Anfang Dezember erneut in unserem Onlineshop unter «Events» möglich sein. Sobald du dich als Mitglied einloggst, siehst du die reduzierte Teilnahmegebühr für Mitglieder. Für die Anmeldung als Mitglied via Onlineshop findest du eine detaillierte Schritt-fürSchritt-Anleitung via QR-Code. Nichtmitglieder haben kein Login für den Onlineshop und sehen daher nur den Preis ohne Mitgliederreduktion. Sie können sich jedoch problemlos ohne Login anmelden. Die Teilnahmegebühr kann erneut über diverse Zahlungsmöglichskeiten wie Onlinerechnung per Mail, Twint, VISA oder Kreditkarte beglichen werden.

CALL FOR ABSTRACTS

FÜR POSTERAUSSTELLUNG

Zum zehnten Mal in Folge wird eine Posterausstellung am Anästhesiekongress durchgeführt. Hast du ein praxisbezogenes Projekt, eine wissenschaftliche Arbeit oder eine Diplomarbeit geschrieben? Bei uns hast du die Möglichkeit, dein Poster einem breiten Publikum auf Deutsch, Französisch, Italienisch oder Englisch vorzustellen. Wir freuen uns auf deine Posterbeiträge am jährlichen Anästhesiekongress SIGAFSIA. Abstracts können ab sofort bis zum 5. Januar 2025 eingereicht werden. Das beste Poster erhält ein Preisgeld von CHF 500.– mit grosszügiger Unterstützung des Regionalspitals Lugano. Du findest den Call for Abstracts unter siga-fsia.ch/poster.

CONGRÈS D’ANESTHÉSIE «A-TEAM»

LE 3 MAI 2025 À BERNE

Le prochain congrès d’anesthésie aura lieu le samedi 3 mai 2025 pour la deuxième fois au Kursaal de Berne. Cette année encore, nous avons organisé des présentations passionnantes sur un large éventail de sujets. Des orateurs et des oratrices renommé-e-s vous exposeront des sujets d’actualité sur l’anesthésie. Les exposante-s industriels seront à votre disposition pour vous renseigner et pour vous présenter leurs nouveaux produits. Après le congrès nous vous proposons un programme du soir avec des nouveautés.

L’inscription sera à nouveau possible à partir de début décembre dans notre boutique en ligne sous la rubrique «Events». Dès que tu te connecteras en tant que membre, tu verras le prix de participation réduit pour les membres. Pour l’inscription en tant que membre via la boutique en ligne, tu trouveras des instructions détaillées via le code QR.

Les non-membres n’ont pas de login pour la boutique en ligne et ne voient donc que le prix sans réduction pour les membres. Ils peuvent toutefois se connecter sans problème sans login. Les frais de participation peuvent à nouveau être réglés par divers moyens de paiement tels que facture en ligne par mail, Twint, VISA ou carte de crédit.

CALL FOR ABSTRACTS –EXPOSITION DE POSTERS

Nous avons le plaisir de réaliser l’exposition des posters pour la 10e fois consécutive. Nous t’invitons à présenter ton projet de clinique, ton travail scientifique ou ton mémoire de diplôme à un large public en français, en allemand, en italien ou en anglais.

Profite de cette occasion et participe à cette exposition en nous soumettant ton abstract dès maintenant et jusqu’au 5 janvier 2025. Le meilleur poster gagnera un prix de 500 CHF avec le soutien généreux de l’hôpital régional de Lugano. Tu trouveras le Call for Abstracts sur siga-fisa.ch/fr/poster

SIGA-FSIA SCHENKT DIR

REKA-CHECKS

Wir möchten unsere engagierten Mitglieder für ihren Einsatz belohnen. Aus diesem Grund haben wir die Aktion «Member get member» gestartet: Neumitglieder können im Anmeldeformular die Personen angeben, die sie von der Mitgliedschaft überzeugt haben. Sollte dein Name von einem Neumitglied angegeben werden, erhältst du von uns REKA-Checks im Wert von CHF 60.– als kleines Dankeschön. Wir hoffen, dass viele Mitglieder von dieser Aktion profitieren werden.

DANKE UND BYE-BYE, LIEBE FUNKTIONÄR:INNEN!

Wir verabschieden Benjamin Albiez aus der Kommission SIGA-FSIA Practice und Aline Togni aus dem Vorstand der GIAL. Wir danken Benjamin und Aline für das Engagement für die SIGA-FSIA und wünschen ihnen weiterhin alles Gute!

ENREGISTREMENT DES POINTS LOG

POUR LE CERTIFICAT E-LOG

Au 1er février 2025, les certificats des portfolios e-log seront de nouveau établis. Toutes les formations continues et postgrades que vous avez suivies en 2024 et saisies dans votre profil personnel e-log figurent dans ce certificat. Nous te recommandons par conséquent de vérifier d’ici la fin janvier 2025 au plus tard si tu as enregistré toutes tes formations continues et postgrades dans le portfolio sur e-log.ch/fr

AUSSCHREIBUNG «BLACKOUT» ANÄSTHESIEKONGRESS 2026

Als SIGA-FSIA suchen wir bereits Dozent:innen aus der ganzen Schweiz für den Anästhesiekongress vom 18. April 2026. Das Kongressthema lautet: «BlackOut» Bist du Expert:in für Anästhesiepflege und fühlst dich vom Thema angesprochen? Oder kennst du eine:n ausgewiesene:n Fachexpert:in zu diesem Thema? Reiche uns deinen Vorschlag bitte über office@ siga-fsia.ch bis zum 30. März 2025 ein. Die Auswahl wird nach dem Kongress 2025 getroffen. Wir danken dir für deine Mitarbeit!

LA SIGA-FSIA T’OFFRE DES CHÈQUES REKA

Nous souhaitons récompenser nos membres pour leur engagement. C’est pourquoi nous avons lancé l’action «Member get member»: Les nouveaux membres peuvent indiquer dans le formulaire d’inscription les personnes qui les ont convaincus de devenir membres. Si ton nom est indiqué par un nouveau membre, nous te remettrons des chèques REKA d’une valeur de 60 CHF en guise de remerciement. Nous espérons que beaucoup de membres profiteront de cette action.

MERCI ET AU REVOIR, CHER-E-S RESPONSABLES!

Nous prenons congé de Benjamin Albiez de la commission SIGA-FSIA Practice et d’Aline Togni du comité du GIAL. Nous remercions Benjamin et Aline pour leur engagement au sein de la SIGA-FSIA et leur souhaitons bonne chance pour la suite!

REGISTRIERUNG DER LOG-PUNKTE FÜR DAS ZERTIFIKAT E-LOG

Per 1. Februar 2025 werden wiederum die Zertifikate über die log-Bücher auf e-log erstellt. In diesem Zertifikat werden alle im Jahr 2024 absolvierten Fort- und Weiterbildungen aufgeführt, die du in deinem persönlichen e-log-Profil erfasst hast. Wir empfehlen deshalb, bis Ende Januar 2025 zu überprüfen, ob du alle deine Fort- und Weiterbildungen im log-Buch auf e-log.ch eingetragen hast.

PUBLICATION «BLACKOUT»

POUR LE CONGRÈS D’ANESTHÉSIE 2026

En tant que SIGA-FSIA, nous recherchons déjà des oratrices et orateurs de toute la Suisse pour le congrès d’anesthésie du 18 avril 2026. Le thème du congrès est le suivant: «BlackOut».

Est-ce que tu es expert-e en soins d’anesthésie et tu te sens inspiré-e par ce thème? Ou est-ce que tu connais un-e expert-e reconnu-e dans ce domaine? Dans ce cas, merci de nous soumettre ta proposition à office@siga-fsia.ch jusqu’au 30 mars 2025. La sélection sera faite après le congrès 2025. Nous te remercions pour ta collaboration!

Hauptversammlung 2024: Nachfolge für das Präsidium

Am 8. November 2024 fand im Congress Center Kursaal in Interlaken die Hauptversammlung der SIGA-FSIA statt. Unter der Leitung der Präsidentin

Michèle Giroud kamen zahlreiche stimmberechtigte Mitglieder zusammen, um zentrale Beschlüsse zu fassen und das vergangene Geschäftsjahr zu analysieren.

Wie in den Vorjahren fand im Rahmen der SwissAnaesthesia der SIGA-FSIA Friday mit spannenden Workshops für die Anästhesiepflege statt, wiederum mit Simultanübersetzung zwischen Deutsch und Französisch. Im Rahmen dieses Tages wurde auch die jährliche Hauptversammlung der SIGA-FSIA abgehalten, an der 47 stimmberechtigte Mitglieder teilnahmen. Michèle Giroud gab den Teilnehmenden einen umfassenden Einblick in die Tätigkeiten und Themen, die die Anästhesiepflege in der Schweiz aktuell bewegen.

Einstimmige Wieder- und Neuwahlen

Es standen einige Wiederwahlen und Neubesetzungen an. Erfreulicherweise wurden Maria Castaño und Martin Venetz für zwei weitere Jahre als Vorstandsmitglieder bestätigt. Zudem stellten sich die bisherigen Delegierten für die Schweizer Berufsorganisation der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK) – Luzia Vetter, Rahel Schmid und Caterina Gutersohn –zur Wiederwahl. Besonders erfreulich war die erstmalige Kandidatur von Kai Uwe Skeip als SBK-Delegierter. Für die IFNADelegation stellte sich Matteo Gianinazzi erneut zur Verfügung. Alle Kandidierenden wurden einstimmig gewählt, was vom Publikum mit einem grossen Applaus hono-

riert wurde. Es wurden keine Anträge von Mitgliedern oder vom Vorstand eingereicht.

Grusswort der Präsidentin SBK

Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch der Präsidentin des SBK, Sophie Ley. Sie richtete ein Grusswort an die Teilnehmenden und unterstrich die Bedeutung einer intensiveren Zusammenarbeit, insbesondere im Hinblick auf die nächsten Schritte zur Umsetzung der Pflegeinitiative. Zudem berichtet sie zum Restrukturierungsprojekt «SBK-ASI Futuro».

Rückblick und Ausblick

Die Jahresrechnung 2023 weist aufgrund der vielen Entwicklungen und Investitionen wie des neuen Logos, der neuen Website und des neu digitalisierten Anmeldeprozesses für Verbandsanlässe einen erheblichen Verlust aus. Da dieser jedoch geplant war und dank der finanziellen Polster von der SIGA-FSIA verkraftet werden konnte, wurde die Jahresrechnung ohne Gegenstimmen genehmigt. Anschliessend wurde der Vorstand von den Mitgliedern einstimmig entlastet, begleitet von einem grossen Applaus für die geleistete Arbeit. Bei der Finanzplanung für das kommende Jahr wurde festgestellt, dass das korrigierte Budget 2024 trotz der Beitragserhöhung ein Defizit erwarten lässt. Dieses fällt jedoch deutlich geringer als in den Vorjahren aus. Auch das Budget für 2025, das von den Mitgliedern einstimmig angenommen wurde, ist von kommenden Herausforderungen geprägt, zeigt jedoch eine finanzielle Entspannung. Michèle Giroud stellte dazu das aktuelle Strategiepapier der SIGA-FSIA vor, in dem die kommenden Projekte und Tätigkeiten des Verbandes festgehalten sind.

Nachfolge Präsidium – wir suchen dich! Nächstes Jahr wird Michèle Giroud ihr achtes Dienstjahr als Präsidentin leisten und erreicht damit die maximale Amtszeit

gemäss Statuten. Es ist ihr und dem gesamten Vorstand der SIGA-FSIA ein zentrales Anliegen, die Nachfolge frühzeitig anzugehen, um die Weiterentwicklung der SIGA-FSIA sicherzustellen. Aus diesem Grund wurde eine Findungskommission gegründet, die mit der optimalen Nachfolgeregelung beauftragt wurde. Möchtest du den Verband mitgestalten und dich für den Beruf der Anästhesiepflege einsetzen? Dann findest du mehr Informationen auf siga-fsia.ch/nachfolge. Deine Bewerbung nehmen wir gerne bis 31. Januar 2025 via info@siga-fsia.ch entgegen. Alle weiteren ordentlichen Geschäfte wurden von den Mitgliedern mit grossmehrheitlicher Zustimmung verabschiedet. Das Protokoll der Hauptversammlung ist auf unserer Website unter «Über uns» – «Hauptversammlungen» publiziert. Michèle Giroud spricht einen herzlichen Dank an alle Funktionäre und anwesenden Mitglieder aus. Die nächste Hauptversammlung der SIGAFSIA wird erneut im Rahmen der SwissAnaesthesia vom 6. bis 8. November 2025 in Lausanne stattfinden. Wir freuen uns bereits jetzt, dich wieder vor Ort zu begrüssen.

Kontakt

Remo Fürer

Geschäftsführer SIGA-FSIA info@siga-fsia.ch

L’assemblée générale de la SIGA-FSIA s’est tenue le 8 novembre 2024 au Centre de congrès Kursaal d’Interlaken.

Sous la direction de la présidente Michèle Giroud, de nombreux membres avec droit de vote se sont réunis pour prendre des décisions centrales et analyser la periode écoulée.

Comme les années précédentes, le SIGAFSIA Friday a eu lieu dans le cadre de SwissAnaesthesia avec des ateliers passionnants pour les infirmier-ère-s anesthésistes, avec une traduction simultanée entre l’allemand et le français. C’est également dans le cadre de cette journée que s’est tenue l’assemblée générale annuelle de la SIGA-FSIA, à laquelle 47 membres avec droit de vote ont participé. Michèle Giroud a donné aux participant-e-s un aperçu complet des activités et des thèmes qui animent actuellement les soins d’anesthésie en Suisse.

Assemblée générale 2024: succession à la présidence

Réélections et nouvelles élections à l’unanimité

Plusieurs réélections et nominations étaient à l’ordre du jour. Heureusement, Maria Castaño et Martin Venetz ont été confirmés pour deux années supplémentaires en tant que membres du comité. En outre, les délégués actuels pour l’Association suisse des infirmières et infirmiers (ASI) – Luzia Vetter, Rahel Schmid et Caterina Gutersohn – se sont représentés. La première candidature de Kai Uwe Skeip en tant que délégué de l’ASI a été particulièrement réjouissante. Matteo Gianinazzi s’est à nouveau mis à disposition pour la délégation de l’IFNA. Tous les candidats ont été élus à l’unanimité, ce qui a été salué par des applaudissements nourris du public. Aucune proposition n’a été soumise par les membres ou le comité.

Mot de bienvenue de la présidente de l’ASI La visite de la présidente de l’ASI, Sophie Ley, a été particulièrement réjouissante. Elle a adressé un mot de bienvenue aux participant-e-s et a souligné l’importance d’une collaboration plus intense, notamment en vue des prochaines étapes de la mise en œuvre de l’initiative sur les soins infirmiers. Elle a en outre fait un rapport sur le projet de restructuration «SBK-ASI Futuro».

Contact

Secrétaire

Rétrospective et perspectives

Les comptes annuels 2023 présentent une perte considérable en raison des nombreux développements et investissements, tels que le nouveau logo, le nouveau site web et les automatisations grâce à la nouvelle boutique en ligne pour les événements de la fédération. Mais comme celle-ci était prévue et qu’elle a pu être absorbée par la SIGA-FSIA grâce aux réserves financières, les comptes annuels ont été approuvés sans voix contre. Le comité a ensuite été déchargé à l’unanimité par les membres, accompagné d’applaudissements pour le travail accompli. Lors de la planification

financière pour l’année à venir, il a été constaté que le budget 2024 corrigé laissait entrevoir un déficit malgré l’augmentation des cotisations. Celui-ci est toutefois nettement moins important que les années précédentes. Le budget pour 2025, qui a été adopté à l’unanimité par les membres, est également marqué par les défis à venir, mais montre une détente financière. Michèle Giroud a présenté à ce sujet le document stratégique actuel de la SIGA-FSIA, dans lequel sont consignés les projets et activités à venir de la fédération.

Succession à la présidence –nous te cherchons!

L’année prochaine, Michèle Giroud effectuera sa huitième année de service en tant que présidente et atteindra ainsi la durée maximale de son mandat conformément aux statuts. Pour elle et l’ensemble du comité de la SIGA-FSIA, il est essentiel d’aborder la question de la succession suffisamment tôt afin d’assurer le développement de la SIGA-FSIA. C’est pourquoi une commission de recherche a été créée et chargée de régler la succession de manière optimale. Tu souhaites participer à l’organisation de la fédération et t’engager pour la profession d’infirmier-ère anesthésiste? Alors tu trouveras plus d’informations sur siga-fsia.ch/ succession. Nous acceptons volontiers ta candidature jusqu’au 31 janvier 2025 via info@siga-fsia.ch

Toutes les autres affaires ordinaires ont été approuvées par les membres à une large majorité. Le procès-verbal de l’assemblée générale est publié sur notre site internet sous «A propos de nous» – «Assemblées générales». Michèle Giroud adresse un grand merci à tous les fonctionnaires et aux membres présents.

La prochaine assemblée générale de la SIGAFSIA aura à nouveau lieu dans le cadre de SwissAnaesthesia, du 6 au 8 novembre 2025 à Lausanne. Nous nous réjouissons d’ores et déjà de t’accueillir à nouveau sur place.

Remo Fürer

Politik in Bewegung

In der letzten Ausgabe unseres Anästhesie Journals informierte ich euch über das Massnahmenpaket zur Stärkung der höheren Berufsbildung. Die Anpassungen des Berufsbildungsgesetzes (BBG) und der Berufsbildungsverordnung (BBV) sollen die Attraktivität und Anerkennung der höheren Fachschulen (HF) und der höheren Berufsbildung fördern.

Den Vorschlag, das NDS HF Anästhesiepflege in eine eidgenössische höhere Fachprüfung (HFP) zu überführen, haben wir gemeinsam mit Vertreter:innen der Verbände SBK-ASI, Swiss Society of Anaesthesiology and Perioperative Medicine (SSAPM), Schweizerische Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI) und Notfallpflege Schweiz sowie weiteren relevanten Akteur:innen der Bildungslandschaft geprüft. In den Diskussionen wurden Chancen und Risiken identifiziert, die mit dieser Überführung verbunden sein könnten.

Eine HFP qualifiziert Berufsleute als Expert:innen in ihrem Berufsfeld und wird auch von Universitäts- und Fachhochschulabsolvent:innen genutzt, um fachliche Qualifikationen zu vertiefen und auszuweiten. Sie wird mit einem eidgenössischen Diplom abgeschlossen und verleiht einen geschützten Titel wie zum Beispiel «Expert:in Anästhesiepflege mit eidgenössischem Diplom». Der Abschluss ist gemäss dem nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) auf einem bestimmten Niveau eingestuft und beinhaltet einen Diplomzusatz («Diploma Supplement»), was die internationale Anerkennung erleichtert. Im Gesundheitswesen wird für die HFP ein Abschluss auf Tertiärstufe (Diplom HF oder Bachelor) als Zulassungsbedingung vorausgesetzt und bietet zudem eine bessere Durchlässigkeit im Bildungssystem.

Dennoch bestehen Risiken bei der Überführung des NDS Anästhesiepflege in eine

HFP. Beispielsweise ist die HFP anders geregelt als das NDS, und wir müssen sicherstellen, dass wesentliche Elemente des aktuellen Rahmenlehrplans (RLP) in die Wegleitung und Prüfungsordnung integriert werden. Ziel ist es, die hohe Bildungsqualität des NDS Anästhesiepflege zu wahren. Auch die Finanzierung ist im Rahmen einer HFP anders strukturiert.

Als Fachverband sehen wir es als unsere Aufgabe, die bestmögliche Positionierung der Weiterbildung Anästhesiepflege für die Zukunft sicherzustellen. Dabei sind die Auswirkungen auf die Patientenversorgung, die Bildungsqualität, die Rekrutierung von Studierenden, die Bildungsanbieter und die Arbeitgeber sorgfältig abzuwägen.

Daher stimmt die SIGA-FSIA einer Überführung nur unter der Bedingung zu, dass bestimmte Punkte verbindlich geregelt werden. Unsere detaillierte Stellungnahme zu den Anpassungen des BBG und der BBV ist auf unserer Website veröffentlicht.

Als nächstes werden alle Stellungnahmen im Parlament ausgewertet, und wir warten gespannt auf die kommenden Entscheidungen. Wir werden euch weiterhin auf dem Laufenden halten.

Zum Jahresende möchte ich die Gelegenheit nutzen, euch allen für eure engagierte Arbeit und wertvolle Unterstützung zu danken. Für die bevorstehenden Feiertage wünsche ich euch und euren Familien eine erholsame und besinnliche Zeit. Möge das neue Jahr Gesundheit, Glück und viele positive Momente für euch bereithalten.

Michèle Giroud Präsidentin

Dans la dernière édition de notre journal d’anesthésie, je vous ai informés sur le paquet de mesures visant à renforcer la formation professionnelle supérieure. Les modifications de la Loi sur la formation professionnelle (LFPr) et de l’Ordonnance sur la formation professionnelle (OFPr) ont pour objectif de renforcer l’attractivité et la reconnaissance des écoles supérieures (ES) et de la formation professionnelle supérieure.

La proposition de transférer les EPD ES en anesthésie vers un examen professionnel supérieur fédéral (EPS) a été examinée avec des représentant-e-s des associations SBK-ASI, de la Swiss Society of Anaesthesiology and Perioperative

Politique en mouvement

Medicine (SSAPM), de la Société Suisse de Médecine Intensive (SSMI), de Soins d’Urgence Suisse et d’autres acteurs pertinents du domaine de la formation. Au cours des discussions, des opportunités et des risques liés à ce transfert ont été identifiés.

Un EPS qualifie des professionnels en tant qu’expert-e-s dans leur domaine. Il est également utilisé par des diplômé-es universitaires et de hautes écoles spécialisées pour approfondir et élargir leurs compétences professionnelles. Cet examen mène à un diplôme fédéral et confère un titre protégé tel que «Expert-e en soins d’anesthésie avec diplôme fédéral». Le diplôme est classé dans le Cadre national des certifications (CNC) avec un supplément de diplôme, ce qui facilite sa reconnaissance internationale. Dans le domaine de la santé, l’EPS exige un diplôme de niveau tertiaire (diplôme ES ou bachelor) comme condition d’admission et offre également une meilleure perméabilité dans le système de formation.

Cependant, des risques existent concernant le transfert des EPD ES en anesthésie vers un EPS. Par exemple, l’EPS est réglementé différemment par rapport aux EPD ES, et nous devons nous assurer que les éléments essentiels du plan d’étude cadre (PEC) soient intégrés dans les directives et le règlement d’examen. L’objectif est de maintenir la qualité de formation des EPD en soins d’anesthésie. De plus, le financement est structuré différemment dans le cadre d’un EPS.

En tant qu’association professionnelle, nous considérons qu’il est de notre devoir de garantir la meilleure position possible pour la formation continue en soins d’anesthésie dans le futur. Il est essentiel de peser soigneusement les impacts potentiels sur la prise en charge des patiente-s, la qualité de la formation, le recrutement des étudiant-e-s, les prestataires de formation et les employeurs.

Par conséquent, la SIGA-FSIA n’acceptera ce transfert que si certains points sont réglés de manière contraignante. Notre prise de position détaillée concernant les modifications de la LFPr et de l’OFPr est publiée sur notre site web.

Ensuite, toutes les prises de position seront évaluées par le Parlement, et nous attendons avec impatience les prochaines décisions. Nous vous tiendrons informés de l’évolution de la situation.

À l’approche de la fin d’une année bien remplie, je souhaite saisir l’occasion pour remercier chacun d’entre vous pour votre engagement et votre précieux soutien. Je vous souhaite de passer de belles fêtes de fin d’année avec vos proches. Que la nouvelle année vous apporte santé, bonheur et beaucoup de succès dans votre vie pro fessionnelle et privée.

Onlinebefragung zum «Merkblatt Bundle Delirprävention ASPECT»

Die Umfrage hat ergeben, dass nur 29 % der befragten Anästhesiepflegenden das «Merkblatt Bundle Delirprävention ASPECT» kennen und von denjenigen 46 % es in der Praxis nutzen. Hoch bewertet wurde die Akzeptanz des Merkblatts und die Angemessenheit der Massnahmen, während die Durchführbarkeit leicht niedriger eingeschätzt wurde. Trotz der positiven Rückmeldungen zeigt die geringe Bekanntheit, dass das Merkblatt bislang unzureichend implementiert wurde, und weitere Schritte zur Verbreitung und Umsetzung notwendig sind.

Einleitung

Das postoperative Delir (POD) ist eine lebensbedrohliche und häufige Komplikation nach Operationen. Sie tritt bei bis zu 45 % der chirurgischen Patient:innen im postoperativen Setting auf (1). Patient:innen ab 65 Jahren haben ein besonders hohes Risiko, ein POD zu entwickeln (2). Zur Prävention und Therapie eignen sich nichtpharmakologische und pharmakologische Massnahmen, die während der gesamten perioperativen Phase (prä-, intra- und postoperativ) zum Einsatz kommen können (3, 4). Vor allem bei der Umsetzung der nicht-pharmakologischen Präventivmassnahmen spielt die Anästhesiepflege eine zentrale Rolle.

Auf der Basis aktueller Evidenz und in Zusammenarbeit mit dem ärztlichen Berufsverband (SSAPM) sowie Fachpersonen aus der eigenen Praxis und Lehre wurde das «Merkblatt Bundle Delirprävention ASPECT» (Assessment, Sedation, Perioperatives Management, StrEssfaktoren, Caring und OrienTierung) entwickelt. Darin enthalten sind auf die Kompetenzen der Anästhesiepflege zugeschnittene Massnahmen, die sich zur Prävention eines POD eignen. Diese können in ein bestehendes hausinternes Delir-Konzept integriert werden.

Fragestellung und Ziel

Seit der Publikation des «Merkblatt Bundle Delirprävention ASPECT» im Jahr 2022 wurden bis zum heutigen Zeitpunkt keine Daten erhoben, ob das Merkblatt seinen Weg in die tägliche Berufspraxis gefunden hat. Zudem wurde nicht untersucht, wie hoch die Akzeptanz des Merkblatts bei den Anästhesiepflegenden ist und ob die im Merkblatt enthaltenen Interventionen als angemessen und durchführbar empfunden werden. Aus diesen Gründen wurde mittels einer Onlinebefragung diesen wichtigen Fragen nachgegangen. Ziel war es, daraus weitere Schritte für die Implementierung des Merkblatts in die Berufspraxis abzuleiten.

Methode

Um die beschriebenen Ziele zu evaluieren, wurde von Anfang Mai bis Ende Juni 2024 eine Onlinebefragung bei den Mitgliedern der SIGA-FSIA der deutsch- und französischsprachigen Schweiz durchgeführt. Teilnahmeberechtigt waren alle Anästhesiepflegenden, die zum Zeitpunkt der Erhebung eine aktive oder passive Mitgliedschaft im Verband der SIGA-FSIA hatten (n = 1577) . Neben der Publikation auf

der Homepage der SIGA-FSIA (siga-fsia.ch) wurden die Mitglieder mittels einer E-Mail zur freiwilligen anonymen Teilnahme eingeladen.

Eingeschlossen wurden Teilnehmende, die die Umfrage bis zum Ende der Datensammlungsperiode Ende Juni 2024 vollständig ausgefüllt hatten. Personen, die nicht der Berufsgruppe der Anästhesiepflege zugehörig waren, wurden von der Analyse ausgeschlossen.

Neben der Erfassung von demografischen Daten wie Alter und Geschlecht wurden berufsspezifische Fragen zur Berufserfahrung in Jahren, dem aktuellen Arbeitsort und dem Ort des Nachdiplomstudiengangs NDS HF Anästhesiepflege gestellt. Im zweiten Teil der Umfrage wurden die Teilnehmenden zur Bekanntheit und der aktuellen Verwendung des «Merkblatt Bundle Delirprävention ASPECT» in der eigenen Institution befragt.

Zur Erfassung der Akzeptanz, der Angemessenheit und der Durchführbarkeit der Massnahmen wurde ein validiertes Messinstrument (AIM, IAM, FIM) (5) verwendet. Dieses wurde vorgängig durch die Mitglieder der Kommission Practice in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle der SIGA-FSIA adaptiert und für die Befragung zusätzlich von Deutsch auf Französisch übersetzt. Nach diesen Arbeitsschritten wurden die Fragen von fünf Mitgliedern der SIGA-FSIA auf Verständlichkeit geprüft. Die einzelnen Dimensionen (Akzeptanz, Angemessenheit und Durchführbarkeit) beinhalteten jeweils vier Fragen, die anhand einer 5-Punkte-Likert-Skala beantwortet werden konnten (von 1 = «Stimme überhaupt nicht zu» bis 5 = «Stimme vollkommen zu»). Für das Endergebnis wurde der Mittelwert aus den Antworten errechnet, wobei ein höherer Wert für eine bessere Bewertung steht (von 1 = «sehr schlecht» bis 5 = «sehr gut»).

«ASPECT»

Ziel

zur Delirprävention müssen in ein Delirkonzept der Institution eingebettet sein. Zweck

Die Anästhesiepflege Schweiz setzt primär pflegerische, nicht-pharmakologische Massnahmen einer Delirprävention um. Die Massnahmen

Die Inhalte einer Delirprävention für die Anästhesiepflege sind definiert und bilden die Grundlage für die Umsetzung in einer Anästhesieabteilung.

1. Risikopatienten präoperativ erkennen

• Alter ≥ 65

• anamnestisch beschriebenes Delir

• kognitive Erkrankung (z. B. Demenz, Angststörung, Depression)

• Multimorbidität

• funktionelle Einschränkungen (Seh- oder Hörbeeinträchtigung)

• Substanzabusus und -missbrauch (Alkohol, Drogen, Medikamente) Polypharmazie

• Notfalleingriff

2. Assessments präoperativ

Ist einer der obenstehenden Faktoren vorhanden, besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Delirs. Zur Abklärung ist eines

der folgenden Screenings / Assessments durchzuführen:

• Nursing Delirium Screening Scale (Nu-Desc)

• Test zur Bewertung von Delir und kognitiver Einschränkung (4AT)

• Delirium Observation Screening Scale (DOS)

• Confusion Assessment Method (CAM)

Der Einbezug von Angehörigen oder Vertrauenspersonen kann den Patienten Unterstützung bieten und Sicherheit geben. Gleichzeitig können

Angehörige bei der Anamnese, insbesondere bei einer fluktuierenden Symptomatik, Informationen übermitteln. Wann?

Was? präoperativ intraoperativ postoperativ

A Assessment durchgeführt?

S Sedation – ja / nein?

P Perioperativesbesprochen?Management

E StrEssfaktoren – reduziert?

• Risikofaktoren erfassen, dokumentieren und an Behandlungsteam kommunizieren Schmerzassessment

Prämedikation: nach Möglichkeit keine Sedativa Medikamente mit den besten Risiko-Nutzen- Profilen bezüglich Delir auswählen

• Nüchternzeiten minimieren, allenfalls frühzeitig i. v. Zugang erwägen • Ernährungsersatz erwägen (Carbo-Preloading) Mangelernährung erheben (präoperatives Anästhesiegespräch) adäquate Schmerztherapie, Pethidin vermeiden • suffiziente Oxygenation, SpO2 ≥ 90% • Regionalanästhesie erwägen • bestehende Infektionen diagnostizieren und behandeln Wärmemanagement

Patienten verständlich informieren anwesendes Fachpersonal auf notwendiges Minimum reduzieren

• Lärm- und Lichteinwirkung minimieren (Ruhe, Licht womöglich dimmen, Deckenstrahler bis Einleitung löschen) Musik (auf Wunsch des Patienten) Anästhesieeinleitung im Bett?

• Anästhesietiefe monitorisieren, falls möglich EEG-basiert • zu tiefe Sedation vermeiden bei Regionalanästhesie wenn möglich Sedation vermeiden

Erhalten von:

• Normothermie, Normotonie, Oxygenation Flüssigkeitshaushalt adäquate multimodale Schmerztherapie Wärmemanagement

C Caring + Kontinuität ermöglicht? Begleitung durch Angehörige oder Vertrauensperson bis in die OP-Vorbereitung Bei intraoperativer Regionalanästhesie: Begleitung durch Angehörige oder Vertrauensperson

Schmerzassessment Screening / Assessment im AWR und auf den Abteilungen

• Sedationstiefe im AWR monitorisieren (RASS)

• Sedationstiefe bei Austritt AWR monitorisieren

suffiziente Schmerztherapie ermöglichen

• Zu- und Ableitungen auf das notwendige Minimum reduzieren • Ernährungs- und Flüssigkeitszufuhr regeln Wärmemanagement

• ruhige Umgebung schaffen

• Hör-, Sehhilfen und Zahnprothesen so früh als möglich einsetzen Tag-/Nachtrhythmus unterstützen, Tageslicht (Fensterplatz)

• Kontinuität der Betreuungspersonen planen und umsetzen

de mit 4.29 (SD ± 0.46) bewertet, während die Durchführbarkeit lediglich mit 3.94 (SD ± 0.63) angegeben wurde. Aufgrund der sehr geringen Teilnehmerzahl lassen sich keine verlässlichen statistischen Vergleichswerte errechnen.

Diskussion

Die vorliegende Befragung hatte das Ziel, die Bekanntheit, die Verwendung, sowie die Akzeptanz, Angemessenheit und Durchführbarkeit des «Merkblatt Bundle Delirprävention ASPECT» innerhalb der Anästhesiepflege zu evaluieren. Die Ergebnisse zeigen, dass weniger als ein Drittel der befragten Anästhesiepflegenden das Merkblatt kennen und es von weniger als der Hälfte im klinischen Alltag verwendet wird.

T OrienTierung unterstützt? zeitliche und örtliche Orientierung unterstützen: Information, Hilfsmittel (Sehhilfe, Hörgeräte), Box zur Aufbewahrung dieser Hilfsmittel verwenden zeitliche und örtliche Orientierung unterstützen: Information, Hilfsmittel (Sehhilfe, Hörgeräte), Box zur Aufbewahrung dieser Hilfsmittel verwenden zeitliche und örtliche Orientierung unterstützen: Information, Hilfsmittel (Sehhilfe, Hörgeräte), Box zur Aufbewahrung dieser Hilfsmittel verwenden

Ergebnisse

Gesamthaft haben N = 92 Anästhesiepflegende von insgesamt n = 1577 an der Befragung teilgenommen, was einer Rücklaufquote von 5,8 % entspricht. Nach Berücksichtigung der Ausschlusskriterien wurden n = 82 Teilnehmende in die Analyse eingeschlossen. Exkludiert wurden n = 10 Personen, die nicht der Berufsgruppe der Anästhesiepflege angehörten. Das durchschnittliche Alter der Teilnehmenden betrug 44 Jahre (SD ± 10 Jahre), wovon 62 % weiblich waren. Die durchschnittliche Berufserfahrung betrug knapp 23 Jahre (SD ± 11 Jahre) als Pflegefachperson respektive knapp 15,7 Jahre

• Anwesenheit von Angehörigen oder Vertrauens- person so früh wie möglich

(SD ± 10 Jahre) als Anästhesiepflegefachperson. Zusatzfunktionen im Bereich der Bildung, dem Management oder in der Fachverantwortung der Anästhesiepflege wurden von 46 % der Befragten angegeben.

Von n = 82 Anästhesiepflegenden gaben n = 24 an (29 %), das Merkblatt zu kennen. Von diesen bestätigten n = 11 Personen (46 %) die Benutzung des Merkblatts in ihrem klinischen Alltag. Die Akzeptanz des Merkblatts wurde mit 4.22 (SD ± 0.54) angegeben. Die Angemessenheit der im Merkblatt enthaltenen Massnahmen wur-

Das Merkblatt scheint bisher keinen ausreichenden Bekanntheitsgrad erreicht zu haben und wurde nicht oder nur in Ausnahmefällen in die Praxis implementiert. Die Akzeptanz ist hoch, und die enthaltenen Massnahmen werden als angemessen und durchführbar bewertet.

Eine unzureichende und ineffektive Informationskampagne könnte dazu beigetragen haben, dass das Merkblatt bisher nur einen begrenzten Bekanntheitsgrad erreicht hat. Die Gründe für die geringe Verwendung des Merkblatts könnten in der unzureichenden Verbreitung, dem Fehlen von Personen in der Praxis, die eine Implementierung fördern, und dem Fehlen eines strukturierten Implementierungsprozesses liegen.

Es ist denkbar, dass in Institutionen und Ausbildungsstätten, in denen das Merkblatt aktiv durch einzelne Personen ge-

fördert wird, die Bekanntheit und die Nutzung höher ausfallen. Die geringe Teilnehmerzahl lässt jedoch keine statistischen Vergleichswerte zu, die in diesem Zusammenhang zu internen Qualitätsverbesserungszwecken verwendet werden könnten.

Die hohe Bewertung der Akzeptanz deutet auf eine positive Grundhaltung gegenüber dem Merkblatt hin. Die hohen Werte bei der Bewertung der Angemessenheit und – wenn auch etwas geringer – der Durchführbarkeit der enthaltenen Massnahmen zeigen, dass die darin enthaltenen Massnahmen grundsätzlich als angemessen und durchführbar angesehen werden. Limitierend sei hier auf das Design der Umfrage hinzuweisen. Durch die Freiwilligkeit der Teilnahme könnten generell sehr engagierte, interessierte Anästhesiepflegende mit positiver Grundhaltung teilgenommen haben, die das tatsächliche Bild verzerren. Ein weiterer Aspekt, der zu bedenken ist, sind potenzielle sprachliche Barrieren. Die Umfrage wurde in Deutsch und Französisch durchgeführt, jedoch nicht in Italienisch, was dazu geführt haben könnte, dass ein Teil der SIGA-FSIA-Mitglieder von der Teilnahme ausgeschlossen wurde. Eine weitere Einschränkung ist der Ausschluss von anderen Berufsgruppen. Hier sei vor allem die Befragung der ärztlichen Kolleg:innen erwähnt, die in der Praxis ein wichtiger Teil der interprofessionellen Teams sind, und ärztliche Leitungspersonen, die über die Implementierung von Massnahmen in die hauseigenen Leitlinien entscheiden. Dies schmälert die Repräsentativität und Generalisierbarkeit der Ergebnisse auf die Schweiz erheblich.

Daneben schränkt die geringe Rücklaufquote die Aussagekraft der Ergebnisse ein und lässt darauf schliessen, dass nicht alle relevanten Perspektiven mit der Umfrage erfasst wurden.

Weitere Untersuchungen mit alternativen Herangehensweisen wie beispielsweise Interviews im Praxisfeld der Anästhesie und Anästhesiepflege könnten hilfreich sein, um die Gründe für die begrenzte Anwendung des Merkblatts besser zu verstehen und gezielte Implementierungsstrategien zu entwickeln. Geeignet für eine solche Aufgabe wären Pflegeexpert:innen APN in

der Anästhesiepflege, die durch ihre Ausbildung über die nötige Erfahrung für die Implementierung von komplexen Interventionen in die Berufspraxis der Anästhesiepflege verfügen (6). Sie könnten sich als Implentierungsspezialist:innen für die Weiterentwicklung der Praxis zur Verbesserung der Qualität für ihre Patient:innen einsetzen.

Schlussfolgerung

Die Befragung zeigt, dass das «Merkblatt Bundle Delirprävention ASPECT» in der Praxis nicht weit verbreitet und implementiert ist, obwohl es von denjenigen, die es kennen, positiv bewertet wird. Weitere Untersuchungen im interdisziplinären und interprofessionellen Setting und in allen Sprachregionen der Schweiz sind notwendig, um spezifische Barrieren und förderliche Faktoren für die Anwendung des Merkblatts in der Praxis zu identifizieren und die Implementierungsstrategie entsprechend anzupassen. Pflegeexpert:innen APN wären für diese Aufgabe geeignet, indem sie sich als Implementierungsspezialist:innen für die Weiterentwicklung ihrer Praxis einsetzen und so die Qualität für ihre Patient:innen verbessern. Insgesamt zeigt sich, dass das Merkblatt ein wertvolles und akzeptiertes Instrument zur Delirprävention im Setting der Anästhesie darstellt, dessen Potenzial durch eine verbesserte Implementierung vollständig ausgeschöpft werden sollte.

Referenzen

1. Hernandez BA, Lindroth H, Rowley P, Boncyk C, Raz A, Gaskell A, et al. Post-anaesthesia care unit delirium: incidence, risk factors and associated adverse outcomes. Br J Anaesth. 2017 Aug 1;119(2):288–90.

2. Sadeghirad B, Dodsworth BT, Schmutz Gelsomino N, Goettel N, Spence J, Buchan TA, et al. Perioperative Factors Associated With Postoperative Delirium in Patients Undergoing Noncardiac Surgery: An Individual Patient Data Meta-Analysis. JAMA Netw Open. 2023 Oct 11;6(10):e2337239.

3. Mossie A, Regasa T, Neme D, Aweke Z, Zemedkun A, Hailu S. Evidence-Based Guideline on Management of Postoperative Delirium in Older People for Low Resource Setting: Systematic Review Article. Int J Gen Med. 2022 Apr;Volume 15:4053–65.

4. Aldecoa C, Bettelli G, Bilotta F, Sanders RD, Aceto P, Audisio R, et al. Update of the European Society of Anaesthesiology and Intensive Care Medicine evidence-based and consensus-based guideline on postoperative delirium in adult patients. Eur J Anaesthesiol. 2024 Feb 1;41(2):81–108.

5. Kien C, Griebler U, Schultes MT, Thaler KJ, Stamm T. Psychometric Testing of the German Versions of Three Implementation Outcome Measures. Glob Implement Res Appl. 2021 Sep;1(3):183–94.

6. Mahrer-Imhof R, Eicher M, Frauenfelder F, Oulevey Bachmann A, Ulrich A. Expertenbericht APN [Internet]. Expertengruppe Schweizerischer Verein für Pflegewissenschaft (VfP); 2012. Available from: https://www.vfp-apsi. ch/fileadmin/user_upload/Expertenbericht_ APN_2012.pdf

Kontakt

Marc Keller

MScN (i. A.), RN

Dipl. Experte Anästhesiepflege NDS HF, Berufsbildner, Kantonspital Baden

Tobias Ries Gisler

Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Berner Fachhochschule, Departement Gesundheit, BSc Pflege Dipl. Experte Anästhesiepflege NDS HF, Claraspital Basel tobias.ries@bfh.ch

Enquête en ligne sur la «fiche d’information prévention du délire ASPECT»

L’enquête a révélé que seuls 29 % des infirmier-ère-s anesthésistes interrogé-e-s connaissaient la «fiche d’information prévention du délire ASPECT» et que 46 % d’entre eux l’utilisaient dans leur pratique. L’acceptation de la fiche et l’adéquation des mesures ont été très bien notées, tandis que la faisabilité a été jugée légèrement inférieure. Malgré les réactions positives, la faible notoriété montre que la fiche d’information n’a pas été suffisamment mise en œuvre jusqu’à présent et que des mesures supplémentaires sont nécessaires pour la diffuser et l’utiliser.

Méthode

Afin d’évaluer les objectifs décrits, une enquête en ligne a été menée de début mai à fin juin 2024 auprès des membres de la SIGA-FSIA de Suisse romande et alémanique. Tous les infirmier-ère-s anesthésistes qui étaient membres actifs ou passifs de l’association de la SIGA-FSIA au moment de l’enquête étaient autorisés à participer (n = 1577) . En plus de la publication sur le site Internet de la SIGA-FSIA (siga-fsia. ch), les membres ont été invités par e-mail à participer anonymement et volontairement.

Introduction

Le délire postopératoire (POD) est une complication fréquente et potentiellement mortelle après une opération. Il survient jusqu’à 45 % chez des patient-e-s chirurgicaux dans le cadre postopératoire (1). Les patient-e-s âgé-e-s de 65 ans et plus présentent un risque particulièrement élevé de développer une POD (2). La prévention et le traitement reposent sur des mesures non pharmacologiques et pharmacologiques qui peuvent être appliquées pendant toute la phase périopératoire (pré-, per- et postopératoire) (3, 4). C’est surtout dans la mise en œuvre des mesures préventives non pharmacologiques que les infirmier-ère-s anesthésistes jouent un rôle central.

Sur la base des preuves actuelles et en collaboration avec l’association professionnelle des médecins (SSAPM) ainsi qu’avec des spécialistes issus de la pratique et de l’enseignement, la «fiche d’information prévention du délire ASPECT» (Assessment, Sédation, management Perioperatoire, facteurs de StrEss, Caring und

OrienTation) a été développé. Il contient des mesures adaptées aux compétences des infirmier-ère-s anesthésistes, qui se prêtent à la prévention d’un POD. Ces mesures peuvent être intégrées dans un concept interne existant de lutte contre le délire.

Problématique et objectif

Depuis la publication de la «fiche d’information prévention du délire ASPECT» en 2022, aucune donnée n’a été collectée à ce jour pour savoir si la fiche d’information avait trouvé son chemin dans la pratique professionnelle quotidienne. De plus, aucune étude n’a été menée sur le degré d’acceptation de la fiche par les infirmierère-s anesthésistes et si les interventions contenues dans la fiche sont perçues comme appropriées et réalisables. Pour ces raisons, ces questions importantes ont été examinées au moyen d’une enquête en ligne. L’objectif était d’en déduire d’autres étapes pour l’implémentation de la fiche d’information dans la pratique professionnelle.

Ont été inclus les participants qui avaient entièrement rempli l’enquête jusqu’à la fin de la période de collecte des données, fin juin 2024. Les personnes qui n’appartenaient pas au groupe professionnel des infirmier-ère-s anesthésistes ont été exclues de l’analyse.

Outre la saisie de données démographiques telles que l’âge et le sexe, des questions spécifiques à la profession ont été posées sur l’expérience professionnelle en années, le lieu de travail actuel et le lieu de la filière d’études post-diplôme EPD ES en soins d’anesthésie. Dans la deuxième partie de l’enquête, les participants ont été interrogés sur la notoriété et l’utilisation actuelle de la «fiche d’information prévention du délire ASPECT» dans leur propre institution.

Un instrument de mesure validé (AIM, IAM, FIM) (5) a été utilisé pour saisir l’acceptation, l’adéquation et la faisabilité des mesures. Celui-ci a été adapté au préalable par les membres de la commission Practice en collaboration avec le secrétariat de la SIGA-FSIA et a en outre été traduit d’allemand en français pour l’enquête. Après ces étapes de travail, cinq membres de la SIGA-FSIA ont vérifié que les questions étaient compréhensibles.

Commission SIGA – FSIA practice

Fiche d’information prévention du délire «ASPECT»

But

Les Soins d'anesthésie Suisse mettent en œuvre en premier lieu des mesures de soins non pharmacologiques pour la prévention du délire.

Les mesures de prévention du délire doivent être intégrées dans un concept de prévention du délire de l'institution.

Objectif

Les contenus d'une prévention du délire pour les soins d'anesthésie sont définis et constituent la base de la mise en œuvre dans un service d'anesthésie.

1. Reconnaître les patients à risque en phase préopératioire

• Âge ≥ 65

• Antécédant de delire décrit dans l’anamnèse

• Troubles cognitifs (p. ex. démence, trouble anxieux, dépression)

• Limitations fonctionnelles (troubles de la vue ou de l’audition)

• Polymorbidité

• Abus et mésusage de substances (alcool, médicament, drogue)

• Polymédication

• Intervention d'urgence

2. Evaluation préopératoire

• Si l'un des facteurs ci-dessus est présent, il existe un risque accru de développer un délire. Pour l'évaluer, il convient de procéder à l'un des dépistages/évaluations suivants:

• Test d'évaluation du délire et de la restriction cognitive (4AT)

• Nursing Delirium Screening Scale (Nu-Desc)

• Delirium Observation Screening Scale (DOS)

• Confusion Assessment Method (CAM) L'implication des proches ou des personnes de confiance peut apporter un soutien et une sécurité aux patients. Parallèlement, les proches peuvent transmettre des informations lors de l'anamnèse, notamment en cas de symptomatologie fluctuante.

Intra-opératoire

Quand?

Qui?

A Assessment évaluation effectuée?

S Sédation – oui / non?

P Gestion périopératoire discutée?

E Facteurs de strEss réduits?

C Caring + continuité possible?

T L’orienTation est-elle soutenue?

Pré-opératoire

Identifier les facteurs de risque, les documenter et les communiquer à l'équipe soignante Évaluation de la douleur

Prémédication: si possible pas de sédatif Choisir les médicaments présentant le meilleur profil risque/bénéfice en matière de délire

Monitorer la profondeur de l‘anesthésie si possible avec un EEG Éviter une anesthésie trop profonde Éviter si possible une sédation en cas d’anesthésie locorégional

Minimiser les périodes de jeûne, éventuellement envisager une voie i.v. précoce

Envisager une substitution nutritionnelle (carbopreloading)

Évaluer la malnutrition (entretien préopératoire consultation d'anesthésie)

Maintenir:

Traitement adéquat de la douleur, éviter la péthidine

Oxygénation suffisante, SpO2 ≥ 90%

Envisager une anesthésie locorégionale

Diagnostiquer et traiter les infections existantes Gestion de la chaleur

Informer les patients de manière compréhensible Limiter les soignants présents au strict minimum Minimiser l’impact du bruit et de la lumière (silence, éventuellement tamiser la lumière, éteindre les scialytiques jusqu’à l’induction)

• Musique (selon désir du patient) Induction dans le lit du patient?

Accompagnement par un proche ou une personne de confiance jusque dans l’avant salle

Maintenir l‘orientation dans le temps et l’espace: Information, moyens auxiliaires (lunettes, appareils auditifs), utiliser une boîte pour les ranger

Chaque dimension (acceptation, adéquation et faisabilité) comportait quatre questions auxquelles il était possible de répondre sur une échelle de Likert en cinq points (de 1 = «pas du tout d’accord» à 5 = «tout à fait d’accord»). Pour le résultat final, la moyenne des réponses a été calculée, une valeur plus élevée correspondant à une meilleure évaluation (de 1 = «très mauvais» à 5 = «très bon»).

Résultats

Au total, N = 92 infirmier-ère-s anesthésistes sur un total de n = 1577 ont parti-

Normothermie, normotonie, oxygénation Bilan hydrique Traitement multimodal adéquat de la douleur Gestion de la chaleur

Post-opératoire

Évaluation de la douleur

Dépistage / évaluation en SDR et dans les services

Monitorer la profondeur de la sédation en salle de réveil (RASS)

• Monitorer la profondeur de la sédation à la sortie de la salle de réveil

Antalgie suffisante Réduire au minimum nécessaire les voies veineuses et les cathéters Réguler l'alimentation et l'hydratation Gestion de la chaleur

Créer un environnement calme

• Redonner les prothèses auditives, lunettes et prothèses dentaires le plus tôt possible Soutenir le rythme jour/nuit, lumière du jour (lit près d’une fenêtre)

En cas d'anesthésie locorégionale periopératoire: accompagnement par un proche ou une personne de confiance

Planifier et mettre en œuvre la continuité des soignants Présence des proches ou d'une personne de confiance le plus tôt possible

Maintenir l‘orientation dans le temps et l’espace: Information, moyens auxiliaires (lunettes, appareils auditifs), utiliser une boîte pour les ranger

Maintenir l‘orientation dans le temps et l’espace: Information, moyens auxiliaires (lunettes, appareils auditifs), utiliser une boîte pour les ranger

cipé à l’enquête, ce qui correspond à un taux de réponse de 5,8 %. Après prise en compte des critères d’exclusion, n = 82 participants ont été inclus dans l’analyse. Ont été exclues n = 10 personnes qui n’appartenaient pas au groupe professionnel des infirmier-ère-s anesthésistes. L’âge moyen des participant-e-s était de 44 ans (écart-type ± 10 ans), dont 62 % de femmes. L’expérience professionnelle moyenne était de près de 23 ans (écarttype ± 11 ans) en tant qu’infirmier-ère et de près de 15,7 ans (écart-type ± 10 ans) en tant qu’infirmier-ère anesthésiste. Des

fonctions supplémentaires dans le domaine de la formation, du management ou de la responsabilité technique des soins d’anesthésie ont été indiquées par 46 % des personnes interrogées. Sur n = 82 infirmier-ère-s anesthésistes, n = 24 (29 %) ont déclaré connaître la fiche d’information. Parmi eux, n = 11 personnes (46 %) ont confirmé l’utilisation de la fiche d’information dans leur travail clinique quotidien. L’acceptation de la fiche d’information a été évaluée à 4,22 (ET ± 0,54). L’adéquation des mesures contenues dans l’aide-mémoire a été évaluée à 4,29 (ET ± 0,46), tandis que la faisabilité n’a été évaluée qu’à 3,94 (ET ± 0,63). En raison du très petit nombre de participants, il n’est pas possible de calculer des valeurs statistiques comparatives fiables.

Discussion

La présente enquête avait pour but d’évaluer la notoriété, l’utilisation, ainsi que l’acceptation, l’adéquation et la faisabilité de la «fiche d’information prévention du délire ASPECT» au sein des soins d’anesthésie. Les résultats montrent que moins d’un tiers des infirmier-ère-s anesthésistes interrogé-e-s connaissent la fiche d’information et que moins de la moitié l’utilisent dans leur travail clinique quotidien.

L’aide-mémoire ne semble pas avoir atteint jusqu’à présent un degré de notoriété suffisant et n’a pas été mis en œuvre dans la pratique, ou seulement dans des cas exceptionnels. L’acceptation est élevée et les mesures qu’elle contient sont jugées adéquates et réalisables.

Une campagne d’information insuffisante et inefficace pourrait avoir contribué à ce que l’aide-mémoire n’ait atteint jusqu’à présent qu’un degré de notoriété limité. Les raisons de la faible utilisation de la fiche pourraient être la diffusion insuffisante, l’absence de personnes sur le terrain pour promouvoir la mise en œuvre et l’absence d’un processus de mise en œuvre structuré.

Il est possible que la notoriété et l’utilisation soient plus élevées dans les institutions et les centres de formation où la fiche d’information est activement promue par certaines personnes. Le faible nombre de participants ne permet toutefois pas d’établir des valeurs statistiques comparatives qui pourraient être utilisées dans ce contexte à des fins d’amélioration de la qualité en interne.

L’évaluation élevée de l’acceptation indique une attitude de base positive visà-vis de la fiche d’information. Les valeurs élevées de l’évaluation de l’adéquation etbien qu’un peu moins - de la faisabilité des mesures qu’elle contient montrent que les mesures qu’elle contient sont en principe considérées comme adéquates et réalisables. La conception de l’enquête constitue une limite. En raison du caractère volontaire de la participation, il est possible que des infirmier-ère-s anesthésistes très engagé-e-s, intéressé-e-s et ayant une attitude positive aient participé, ce qui fausserait l’image réelle.

Un autre aspect à prendre en compte est celui des barrières linguistiques potentielles. L’enquête a été menée en allemand et en français, mais pas en italien, ce qui pourrait avoir eu pour conséquence d’exclure une partie des membres de la SIGA-FSIA de la participation. L’exclusion d’autres groupes professionnels constitue une autre restriction. Il convient ici de mentionner en particulier l’enquête auprès des collègues médecins qui, dans la pratique, constituent une partie importante des équipes interdisciplinaires et interprofessionnelles, ainsi que les responsables médicaux qui décident de l’implémentation de mesures dans les lignes directrices propres à l’établissement. Cela réduit considérablement la représentativité et la généralisation des résultats pour la Suisse.

De plus, le faible taux de réponse limite la pertinence des résultats et permet de conclure que toutes les perspectives pertinentes n’ont pas été prises en compte par l’enquête.

Des recherches supplémentaires avec des approches alternatives, telles que des interviews dans le champ de pratique de l’anesthésie et des soins d’anesthésie,

pourraient être utiles pour mieux comprendre les raisons de l’utilisation limitée de la fiche d’information et pour développer des stratégies d’implémentation ciblées. Les expert-e-s en soins infirmiers APN en soins d’anesthésie, qui disposent de par leur formation de l’expérience nécessaire à l’implémentation d’interventions complexes dans la pratique professionnelle des soins d’anesthésie, seraient approprié-e-s pour une telle tâche (6). Ilselles pourraient s’engager en tant que spécialistes de l’implantation pour le développement de la pratique afin d’améliorer la qualité pour leurs patient-e-s.

Conclusion

L’enquête montre que la «fiche d’information prévention du délire ASPECT» n’est pas largement diffusée et mise en œuvre dans la pratique, bien qu’elle soit jugée positivement par ceux qui la connaissent. Des études supplémentaires dans un cadre interprofessionnel et dans toutes les régions linguistiques de Suisse sont nécessaires pour identifier les barrières spécifiques et les facteurs favorables à l’utilisation de la fiche dans la pratique et pour adapter la stratégie d’implémentation en conséquence. Les infirmier-ère-s expert-e-s APN seraient bien placé-e-s pour accomplir cette tâche en s’engageant, en tant que spécialistes de l’implémentation, à développer leur pratique et à améliorer ainsi la qualité pour leurs patient-e-s. Dans l’ensemble, il apparaît que la fiche d’information est un instrument précieux et accepté pour la prévention du délire dans le cadre de l’anesthésie, dont le potentiel devrait être pleinement exploité par une meilleure mise en œuvre.

Références

Voir le texte allemand dans Journal 4/2024, page 12

Contact

Marc Keller

MScN (en formation), RN

Expert diplômé en soins d’anesthésie

EPD ES, formateur professionnel, Hôpital cantonal de Baden

Tobias Ries Gisler

MScN, MME, RN

Collaborateur scientifique, Haute école specialisée bernoise, Département santé, filière BSc Soins infirmiers

Expert diplômé en soins d’anesthèsie

EPD ES, Claraspital Bâle tobias.ries@bfh.ch

Der 3. NEVAM-Kongress

(National Experts for Vascular Access and Maintenance)

Am 14. September 2024 fand bereits zum dritten Mal der NEVAMKongress (NEVAM steht für «National Experts for Vascular Access and Maintenance») in den Räumlichkeiten der Universität Zürich statt. Der Kongress mit dem Motto: «Gemeinsam die Qualität venöser Zugänge verbessern» hatte auch in der dritten Durchführung das Anliegen, Expert:innen zum Austausch, zur Vermittlung von Fachwissen und praktischer Schulung zusammenzuführen. Als die am häufigsten durchgeführte, aber lange als Nebensache eingestufte Intervention im Gesundheitswesen geraten venöse Zugänge, sowohl international als auch national und durch NEVAM, zunehmend ins Rampenlicht einer sorgfältigen Betrachtung. Und dies zu Recht, wie die Kongressreferate zeigten.

Katharina Bosshart als Präsidentin des Vereins NEVAM begrüsste die insgesamt 120 medizinischen Fachpersonen aus dem ärztlichen und pflegerischen Bereich der unterschiedlichsten Spezialisierungen zu einem wiederum sehr gut organisierten Kongress. Das vielseitige Programm bot am Vormittag theoretische Plenarveranstaltungen zur Vertiefung des neusten Fachwissens sowie Zeit für den Austausch und Diskussionen. Am Nachmittag fanden praktische Workshops statt, in denen die Teilnehmenden das Einlegen und Management von venösen Gefässkathetern üben konnten. Daneben zeigten Vertretende

der Industrie in ihrer Ausstellung die neusten Medizinprodukte für eine moderne und sichere Patient:innen-Versorgung.

Fachwissen im Fokus – inspirierende Referate

Das Patronat für den Kongress hatte wiederum das Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie des USZ übernommen. Als Vertreter eröffnete der leitende Arzt, PD Dr. med. Ralph Gnannt, mit einem Grusswort den Kongress, bevor Helmut Paula, Leiter CIRRNET der Stiftung Patientensicherheit Schweiz mit seinem Input die Tagung thematisch eröffnete. Helmut Paula führte in seinem anschaulichen Referat aus, wo mögliche Probleme, Herausforderungen und Wissensdefizite im Bereich der Einlage und

der «Pflege» von Gefässkathetern liegen. CIRRNET erhält jährlich etwa 10 000 Meldungen zu Komplikationen und kritischen Ereignissen im Bereich venöser Zugänge. Um diese Zahlen nachhaltig zu senken und zu verbessern, ist es daher aus Sicht der Stiftung für Patientensicherheit zentral, die bestehenden Wissensdefizite sowie die Bedingungen und Kompetenzen für die Fachpersonen zu verbessern, sodass die Einlage, Pflege und Entfernung von venösen Kathetern optimiert werden kann. Prof. Dr. med. Marc Husmann, Angiologe am Zentrum für Gefässkrankheiten in Zürich, umschrieb in seinem theoretischen Input die Anatomie, die Physiologie und Pathophysiologie des venösen Systems. Dabei fokussierte Prof. Husmann nach einer kurzen Repetition von Anatomie und Physiologie auf die Inzidenz, mögliche Risikofaktoren, aber auch Komplikationen einer tiefen Venenthrombose (TVT) oder embolischer Ereignisse durch die Einlage von peripheren und peripher eingelegten zentralen Gefässkathetern (PICC) an den oberen und unteren Extremitäten. Anschliessend verwies er anhand der Gerinnungskaskade auf mögliche medikamentöse Behandlungspfade zur Vermeidung eines solchen thromboembolischen Geschehnisses.

Nach einer kurzen Kaffeepause vertiefte Dr. med. Michael Reinehr, Klinikdirektor und Chefarzt Pathologie BodenseeHegau-Klinikum Singen und Konstanz, das Grundlagenwissen zur Anatomie und zum Venengeflecht. Er verwies dabei auf das seiner Meinung nach in der ärztlichen Ausbildung und im Studium derzeit noch fehlende Interesse am venösen System. So würden die venösen Gefässe immer noch nicht die benötigte Aufmerksamkeit erhalten, die sie «verdienten». Er demonstrierte anschaulich anhand von Fotos den

Katharina Bosshart und Tobias Ries Gisler

unterschiedlichen anatomischen Aufbau von Venen und Arterien und präsentierte die Anatomie der Venenwände mithilfe von Präparaten. Im Zuge dessen fasste er zudem mögliche Endothel-Schädigungen aufgrund von Genetik, steigendem Alter und Lebensstil zusammen.

PD Dr. med. Walter

Zingg, unter anderem Autor vieler Publikationen zu venösen Zugängen, beleuchtete in seinem Input die «Best Practice» im Umgang mit peripher-venösen Kathetern. Er konnte die 2024 publizierte Guideline der WHO mit Empfehlungen zu peripheren Venenkathetern bezüglich Einlage, Pflege und Entfernung vorstellen. Eine insgesamt 166 Seiten umfassende Arbeit, die trotz fehlender oder qualitativ schwacher Studien detailliert die einzelnen Arbeitsschritte im Umgang mit peripher-venösen Zugängen – von der Einlage über die Pflege bis zur Entfernung – beleuchtet.

Den Abschluss des Vormittages bildete noch einmal PD Dr. med. Ralph Gnannt, der in seinem Referat der Frage nachging, ob speziell ausgebildete und geschulte Mitarbeitende eines Vascular Access Teams (VAT) die Qualität bei der Einlage und Pflege von Gefässkathetern verbessern könnten. Wichtig in diesem Zusammenhang scheint jedoch, dass es bei der Einlage, Pflege und Entfernung von venösen Gefässkathetern standardisierte Abläufe geben sollte, um die Versorgung der Patient:innen zu verbessern, mögliche Komplikationen und die damit entstehenden Kosten zu reduzieren und so die Zufriedenheit der Patient:innen zu erhöhen. VAT-Teams einer Institution sollten interdisziplinär und -professionell zusammengestellt sein, um die Ressourcen nutzen zu können. Auch hier liegen qualitativ noch zu wenige Studien vor, um eine abschliessende Empfehlung zu geben.

Entdecken, Lernen und Vernetzen Nach der Mittagspause im schönen Lichthof der Universität Zürich, die mit der Besichtigung der vielseitigen Industrieausstellung sowie intensiven und fröhlichen Netzwerkgesprächen allzu schnell vorüberging, teilte sich das Kongressprogramm in die frühzeitig ausgebuchten praktischen Workshops und in Referate zu Praxisentwicklungsprojekten und -berichten. Jeannette Cadosch, Pflegeexpertin im Bereich Alters- und Langzeitpflege, vermochte eindrücklich die zunehmenden Herausforderungen komplexer medizinischer Therapien über venöse Zugänge im Langzeitpflegebereich für Bewohnende und die auf unterschiedlichem Niveau ausgebildeten medizinischen Fachpersonen darzustellen. Diese Aspekte sind für die gute Versorgung im Alters- und Langzeitbereich wichtig:

Die frühzeitige Planung der Rückverlegung und eine komplette pflegerische Austrittsdokumentation ist zentral und gerade bei dementen Patient:innen für die Sicherheit relevant.

Der Schulungsbedarf des Personals ist aufgrund der fehlenden Routine hoch, insbesondere da die Informationen bezüglich des technischen Fortschritts und neuer Produkte

nicht wie in der Akutsomatik gezielt bis in den Altersbereich gelangen. Ähnliches berichtete Mirjam Aschwanden als fachführende Pflegeexpertin für Dienstleistungen der Spitex im Knonaueramt. Um eine sichere Weiterbetreuung zu ermöglichen, ist die Vorlaufzeit auch für die Spitex entscheidend, da sie die Materialien nicht auf Lager halten können. Der PICC- oder Port-Ausweis dient als wichtiger Informationsträger und spielt eine zentrale Rolle bei der Zusammenarbeit mit spezialisierten Homecare-Firmen. Diese unterstützen die Spitex, indem sie die benötigten Materialien und Medikamente beschaffen und die Mitarbeiter:innen gezielt schulen. Sorgen und einen grossen zeitlichen Mehraufwand bereiten die überstürzten Anmeldungen aus der Akutsomatik und die mangelnden Informationen im Austrittsrapport.

Den weiteren Diskussionsbogen spannte Tobias Ries Gisler, dipl. Experte Anästhesiepflege NDS HF und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Berner Fachhochschule, mit seinem Beitrag aus der Akutsomatik. Im Gegensatz zu seinen Vorredner:innen verfügt die Anästhesie fast immer über die benötigten Informationen, das Material und die Kompetenz im Umgang mit venösen Zugängen. Erstaunlicherweise konzentriert sich diese Fachrichtung im

Routinebetrieb mehrheitlich auf wenige Katheterarten. So werden Ports und PICC im Anästhesiealltag kaum verwendet –und der Erfahrungshintergrund im Alltag der Anästhesie ist noch zu gering. In der anschlissenden Diskussion wurde die Frage nach gegenseitiger Unterstützung in der sicheren Versorgung mit venösen Zugängen erörtert und primär vier Aspekte herausgearbeitet:

Sorgfältige Dokumentation von Einlage und Pflege eines venösen Zugangs (alle Arten)

Genügend Vorlaufzeit für die externen Institutionen zur Vorbereitung und Übernahme (Material- und Kompetenzbeschaffung) der Patient:innen in den spitalexternen Bereich

Überlegung, Mitarbeitende sowohl der Spitex als auch innerhalb des Langzeitbereichs im Bereich neuer Produkte zu trainieren, die über den Spitalaufenthalt hinaus gebraucht werden

Gegenseitige Besichtigungen des Arbeitsfeldes, um den aktiven Austausch und den Austausch von Fachwissen zu fördern.

Ein sehr beeindruckendes Beispiel einer Qualitätsvision präsentierte Mayuri Sivanathan , Departementsfachleiterin Pflege und MTT des Universitätsspitals Basel. Hier sorgen spezifisch ausgebildete Ressourcenpflegende für den nötigen Theorie-Praxis-Transfer. Durch regelmässige Fort- und Weiterbildungen sowie gezielte Austausch- und Erfahrungstreffen erhält das Thema des venösen Zugangs somit die nötige Aufmerksamkeit und Sorgfalt.

Für intensive Diskussionen sorgte das von David Schoos, Pflegeexperte Intensivstation, vorgestellte Projekt am Spital Männedorf zum Thema «Abstöpseln venöser Zugänge». Er berichtete in seinem Input von seinem Erstaunen nach dem Umzug in die Schweiz, dass – im Gegensatz zu anderen Ländern – in der Schweiz das Abstöpseln (Verschliessen venöser Zugänge) keine Selbstverständlichkeit ist und venöse Zugänge mit leeren Infusionen zum Offenhalten befahren werden. Mit den unterdessen bestens entwickelten nadelfreien Konnektoren und Desinfektionskappen ermöglicht das Abstöpseln einen sicheren Umgang ohne störende Infusionen, welche die Mobilität der Patient:innen einschränken, zu einem grossen Materialaufwand führen und höhere Kosten verursachen. Die grossen Unterschiede im Umgang mit venösen Zugängen in den rund 278 stationären medizinischen Einrichtungen in der Schweiz stellen Fachpersonen, Patient:innen, Angehörige und externe Leistungserbringer:innen vor Herausforderungen. Während im Ausland ein Aufbruch zu national einheitlichen Richtlinien im Umgang mit venösen Zugängen zu beobachten ist, ist dies in der Schweiz noch nicht der Fall. Katharina Bosshart und Ursina Baumgartner , Präsidentin

und Vizepräsidentin von NEVAM, stellten deshalb das Anliegen von nationalen Guidelines vor. Dazu bietet die Publikation von Dr. med. Walter Zingg über «Best practice in the use of peripheral venous catheters» sowie die neue WHO-Empfehlung eine gute Grundlage.

Am abschliessenden Netzwerkapéro versammelten sich die Teilnehmenden nach den Referaten und Workshops zu einem weiteren Austausch ihrer Erfahrungen und Eindrücke. Das Organisationskomitee des Kongresses freute sich über die positiven Rückmeldungen.

Die Anästhesiepflege nimmt in der gesamten Versorgung von Patient:innen mit venösen Zugängen eine zentrale Expertenrolle ein. Das am NEVAM-Kongress vermittelte Grundlagenwissen und die Erkenntnisse aus der aktuellen Forschung sowie die Workshops für den sicheren Umgang mit alternativen Kathetersystemen stärkten diese Expertenrolle, dank der sich Kolleg:innen von Bettenstationen, Langzeit- und Spitexbereich Unterstützung holen können. Zudem sind ein Austausch und das Kennen der unterschiedlichen Bedürfnisse ebenfalls wichtig, um so die Sicherheit der Patient:innen zu erhöhen.

Daher: Nutzt die Gelegenheit.

Der nächste Kongress wird am 30. Januar 2026, zusammen mit den Kolleg:innen aus der französischen Schweiz, stattfinden.

Kontakt

Katharina Bosshart

Präsidentin Verein NEVAM Pflegewissenschaftlerin MScN Dipl. Expertin Anästhesiepflege NDS HF katharina.bosshart@nevam.ch

Tobias Ries Gisler MScN, MME, RN Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Berner Fachhochschule, Departement Gesundheit, Bsc Pflege Dipl. Experte Anästhesiepflege NDS HF, Claraspital Basel tobias.ries@bfh.ch

Le 3 e congrès NEVAM

(National Experts for Vascular Access and Maintenance)

Le 14 septembre 2024, le congrès NEVAM (NEVAM signifie «National Experts for Vascular Access and Maintenance») s’est tenu pour la troisième fois dans les locaux de l’Université de Zurich. Pour sa troisième édition, le congrès, dont la devise était «Améliorer ensemble la qualité des accès veineux», avait pour objectif de réunir des expert-e-s pour un échange, une transmission de connaissances spécialisées et une formation pratique. En tant qu’intervention la plus fréquente dans le domaine de la santé, mais longtemps considérée comme secondaire, les voies veineuses sont de plus en plus sous les feux de la rampe et font l’objet d’un examen attentif, tant au niveau international que national et par le biais de la NEVAM. Et ce à juste titre, comme l’ont montré les exposés du congrès.

Katharina Bosshart présidente de l’association NEVAM, a accueilli les 120 professionnel-le-s de la santé, médecins et infirmier-ère-s, issus des spécialités les plus diverses, pour un congrès à nouveau très bien organisé.

Le programme varié proposait le matin des conférences plénières théoriques pour approfondir les dernières connaissances spécialisées ainsi que du temps pour les échanges et les discussions. L’après-midi, des ateliers pratiques ont permis aux participants de s’exercer à la pose et à la gestion de cathéters vasculaires veineux. Par

Helmut Paula a expliqué où se situent les problèmes, les défis et les déficits de connaissances possibles dans le domaine de la pose et de l’«entretien» des cathéters vasculaires. CIRRNET reçoit chaque année environ 10 000 déclarations de complications et d’événements critiques dans le domaine des voies veineuses. Afin de réduire et d’améliorer durablement ces chiffres, il est donc essentiel, du point de vue de la Fondation Sécurité des patients, d’améliorer les déficits de connaissances existants ainsi que les conditions et les compétences des professionnel-le-s de la santé, de sorte que la pose, l’entretien et le retrait des cathéters veineux puissent être optimisés.

ailleurs, des représentants de l’industrie ont présenté dans leur exposition les derniers dispositifs médicaux pour des soins modernes et sûrs des patient-e-s.

Focus sur les connaissances spécialisées –des exposés inspirants

Le congrès était à nouveau parrainé par l’Institut de radiologie diagnostique et interventionnelle de l’hôpital universitaire de Zürich (USZ). Ralph Gnannt, médecin-chef, a ouvert le congrès par un mot de bienvenue, avant que Helmut Paula, directeur du réseau CIRRNET de la Fondation Sécurité des patients Suisse, n’ouvre le congrès par une intervention thématique. Dans son exposé très clair,

Le professeur Marc Husmann, angiologue au Centre des maladies vasculaires de Zurich, a décrit dans son exposé théorique l’anatomie, la physiologie et la physiopathologie du système veineux. Après un bref rappel de l’anatomie et de la physiologie, le professeur Husmann s’est concentré sur l’incidence, les facteurs de risque potentiels, mais aussi les complications d’une thrombose veineuse profonde (TVP) ou d’événements emboliques dus à la mise en place de cathéters vasculaires périphériques et centraux (PICC) aux extrémités supérieures et inférieures. Il a ensuite évoqué, à l’aide de la cascade de coagulation, les voies de traitement médicamenteux possibles pour éviter un tel événement thromboembolique.

Après une courte pause café, le Dr Michael Reinehr, directeur de la clinique et médecin-chef du service de pathologie de la clinique Bodensee-Hegau de Singen et Constance, a approfondi les connaissances de base sur l’anatomie et le réseau veineux. Il a souligné que, selon lui, l’intérêt pour le système veineux faisait encore

Katharina

défaut dans la formation médicale et les études. Ainsi, les vaisseaux veineux ne reçoivent toujours pas l’attention qu’ils «méritent». Il a démontré clairement, à l’aide de photos, la structure anatomique différente des veines et des artères et a présenté l’anatomie des parois veineuses à l’aide de préparations. Il a également résumé les lésions endothéliales possibles dues à la génétique, à l’âge et au mode de vie.

Le PD Dr Walter Zingg, auteur entre autres de nombreuses publications sur les accès veineux, a mis en lumière dans son intervention la «meilleure pratique» dans l’utilisation des cathéters veineux périphériques. Il a pu présenter la Guideline de l’OMS publiée en 2024 avec des recommandations sur les cathéters veineux périphériques concernant la pose, l’entretien et le retrait. Un travail de 166 pages au total qui, malgré l’absence d’études ou leur faible qualité, met en lumière de manière détaillée les différentes étapes de la manipulation des voies veineuses périphériques - de la pose au retrait en passant par les soins. La matinée s’est terminée par une nouvelle intervention du PD Dr Ralph Gnannt, qui s’est demandé si des collaborateurs spécialement formés d’une Vascular Access Team (VAT) pouvaient améliorer la qualité de la pose et des soins des cathéters vasculaires. Dans ce contexte, il semble toutefois important que la pose, les soins et le retrait des cathéters vasculaires veineux fassent l’objet de procédures standardisées afin d’améliorer les soins aux patient-e-s, de réduire les complications éventuelles et les coûts qui en découlent et d’augmenter ainsi la satisfaction des patient-e-s. Les équipes VAT d’une institution devraient être composées de manière interdisciplinaire et professionnelle afin de pouvoir utiliser les ressources. Ici aussi, les études qualitatives sont encore trop peu nombreuses pour pouvoir émettre une recommandation définitive.

Découvrir, apprendre et réseauter Après la pause de midi dans le bel atrium de l’université de Zurich, qui est passée

trop vite avec la visite de l’exposition industrielle variée et des discussions de réseau intenses et joyeuses, le programme du congrès s’est divisé entre les ateliers pratiques, qui ont affiché complet très tôt, et les exposés sur les projets et les rapports de développement de la pratique. Jeannette Cadosch, experte en soins infirmiers dans le domaine des soins aux personnes âgées et des soins de longue durée, a réussi à présenter de manière impressionnante les défis croissants que représentent les thérapies médicales complexes par voie veineuse dans le domaine des soins de longue durée pour les résidents et les professionnels de la santé formés à différents niveaux. Ces aspects sont importants pour la qualité des soins dans le secteur des personnes âgées et des soins de longue durée:

La planification précoce du retour et une documentation complète sur les soins de sortie sont essentielles et particulièrement importantes pour la sécurité des patient-e-s atteints de démence.

Le besoin de formation du personnel est élevé en raison du manque de routine, d’autant plus que les informations concernant les progrès techniques et les nouveaux produits

ne parviennent pas de manière ciblée jusqu’au secteur des personnes âgées, comme c’est le cas en soins somatiques aigus.

Mirjam Aschwanden, experte en soins pour les services d’aide et de soins à domicile du Knonaueramt, a fait un rapport similaire. Afin de permettre une prise en charge sûre, le délai de préparation est également décisif pour les services d’aide et de soins à domicile, car ils ne peuvent pas garder le matériel en stock. La carte PICC ou Port-à-cath sert de support d’information important et joue un rôle central dans la collaboration avec les entreprises spécialisées dans les soins à domicile. Celles-ci soutiennent les services d’aide et de soins à domicile en leur fournissant le matériel et les médicaments nécessaires et en formant les collaborateurs de manière ciblée. Les annonces précipitées en provenance des soins somatiques aigus et le manque d’informations dans le rapport de sortie sont source d’inquiétude et de surcroît de travail.

Tobias Ries Gisler, expert diplômé en soins d’anesthésie EPD ES et collaborateur scientifique de la Haute école spécialisée bernoise, a poursuivi la discussion avec son exposé sur les soins somatiques aigus. Contrairement aux orateurs précédents, l’anesthésie dispose presque toujours des informations, du matériel et

des compétences nécessaires à la manipulation des voies veineuses. Il est étonnant de constater que cette spécialité se concentre majoritairement sur quelques types de cathéters en routine. Ainsi, dans le quotidien de l’anesthésie, les ports-àcath et les PICC ne sont guère utilisés –et le niveau d’expérience est encore trop faible.

La discussion qui a suivi a porté sur la question du soutien mutuel dans la prise en charge sûre des accès veineux et a permis de dégager en premier lieu quatre aspects:

Documentation soigneuse de la pose et de l’entretien d’une voie veineuse (tous les types).

Prévoir un délai suffisant pour que les institutions externes se préparent et prennent en charge (matériel et compétences) les patient-e-s dans le domaine extrahospitalier.

Envisager de former les collaborateurs des services d’aide et de soins à domicile ainsi que ceux du secteur des soins de longue durée à de nouveaux produits qui seront utilisés audelà de l’hospitalisation. Visites réciproques du champ d’activité afin de favoriser l’échange actif et le partage de connaissances spécialisées.

Mayuri Sivanathan, responsable du département Soins et MTT de l’Hôpital universitaire de Bâle, a présenté un exemple très impressionnant de vision de la qualité. Ici, des infirmier-ère-s ressources spécifiquement formé-es assurent le transfert théorie-pratique nécessaire. Grâce à des formations continues régulières et à des rencontres ciblées d’échange et d’expérience, le thème de l’accès veineux reçoit ainsi l’attention et le soin nécessaires. Le projet présenté par David Schoos, expert en soins intensifs, à l’hôpital de Männedorf sur le thème de «mettre un bouchon sur les voies veineuses» a suscité d’intenses discussions. Dans son intervention, il a fait part de son étonnement, après son déménagement en Suisse, de constater que - contrairement à d’autres pays - le débranchement (bouchage des voies veineuses) ne va pas de soi en Suisse et que les voies veineuses sont utilisées avec des perfusions vides pour les maintenir ouvertes. Grâce aux connecteurs sans aiguille et aux capuchons de désinfection, qui ont été développés au mieux entre-temps, le débranchement permet une manipulation sûre sans perfusion gênante, qui limite la mobilité des patient-e-s, entraîne une grande dépense de matériel et occasionne des coûts plus élevés. Les grandes différences dans la gestion des voies veineuses dans les quelque 278 établissements médicaux stationnaires de Suisse constituent un défi pour les professionnel-le-s, les patient-e-s, les proches et les prestataires de services externes. Alors qu’à l’étranger, on observe une évolution vers des directives nationales uniformes concernant la gestion des voies veineuses, ce n’est pas encore le cas en Suisse. Katharina Bosshart et Ursina Baumgartner, présidente et vice-présidente de NEVAM, ont donc présenté la

nécessité de lignes directrices nationales. A cet effet, la publication du Dr Walter Zingg sur les «Best practice in the use of peripheral veinous catheters» ainsi que la nouvelle recommandation de l’OMS constituent une bonne base.

Lors de l’apéro réseau final, les participants se sont réunis après les exposés et les ateliers pour continuer à échanger leurs expériences et leurs impressions.

Le comité d’organisation du congrès s’est réjoui des réactions positives.

Les infirmier-ère-s anesthésistes jouent un rôle central d’experts dans la prise en charge globale des patient-e-s porteurs de voies veineuses. Les connaissances de base transmises lors du congrès NEVAM, les résultats de la recherche actuelle ainsi que les ateliers sur l’utilisation sûre des systèmes de cathéters alternatifs ont renforcé ce rôle d’expert, grâce auquel les collègues des services, des soins de longue durée et à domicile peuvent obtenir un soutien. En outre, l’échange et la connaissance des différents besoins sont également importants pour améliorer la sécurité des patient-e-s.

Profitez donc de cette occasion. Le prochain congrès aura lieu le 30 janvier 2026, en collaboration avec les collègues de Suisse romande.

Contact

Katharina Bosshart

Prèsidente de l’association NEVAM

Scientifique en soins infirmiers MScN Experte diplômée en soins d’anesthésie EPD ES katharina.bosshart@nevam.ch

Tobias Ries Gisler

MScN, MME, RN

Collaborateur scientifique, Haute école spécialisée bernoise, Département santé, filière BSc Soins infirmiers Expert diplômé en soins d’anesthésie EPD ES, Centre hospitalier Bienne tobias.ries@bfh.ch

Mai 2025 Kursaal Bern | Berne 3 mai 2025 Traduction française simultanée

Credits

Log-points 7 Credits

Zeit | heure

Anästhesiekongress | SIGA-FSIA 3. Mai 2025 | Kursaal Bern A

Thema | Thème

08.00 – 09.00 Türöffnung, Besuch Industrieausstellung Ouverture des portes, visite de l’exposition industrielle

09.00 – 09.25

Begrüssung – News, Trends und Updates Accueil – Nouvelles, tendances et actualités

09.25 – 09.50 Organspende Schweiz: Update Le don d’organes en suisse: mise à jour

09.55 – 10.20 Talent wins games, but teamwork wins championships – CRM in der (Luft-)Rettung Le talent fait gagner des matchs, mais le travail d’équipe fait gagner des championnats – CRM dans le sauvetage (aérien)

10.25 – 10.50 Gute Pillen, schlechte Pillen:

Was braucht der ältere Patient wirklich?

Les bonnes et mauvaises pilules: De quoi le patient âgé a-t-il vraiment besoin?

10.55 – 11.25 Kaffeepause, Besuch Industrieausstellung

Pause de midi, visite de l’exposition industrielle

11.25 – 11.30 Posterausstellung

11.30 – 11.55

Présentation des posters

Thoraxanästhesie: ABCD

Anesthésie thoracique: ABCD

12.00 – 12.25 Kinderanästhesie – beyond the drugs Anesthésie pédiatrique – au-delà des médicaments

12.30 – 12.55 EEG – Monitoring: ein Fenster zu unserem Zielorgan, dem Gehirn

Monitoring EEG: une fenêtre sur notre organe cible, le cerveau

13.00 – 14.20 Mittagspause, Besuch Industrieausstellung

Pause de midi, visite de l’exposition industrielle

14.20 – 14.35 Short News

14.35 – 15.00 Know no limits – über Grenzen hinaus

Know no limits – au-delà des limites

15.00 – 15.25 Was hat (interprofessionelle) Kommunikation mit Sozialisierung gemeinsam?

Qu’est-ce que la communication (interprofessionnelle) a en commun avec la socialisation?

Referenten | Conférenciers

Michèle Giroud Präsidentin SIGA-FSIA Michael John, Moderator

PD Dr. med. Franz Immer Cardiovascular Consultant CEO Swisstransplant

Dr. med. Gian Cajöri FMH Anästhesie und Innere Medizin, Notarzt SGNOR Rettungsdienst Zug / Rega

Prof. Dr. med. Martin Wehling Em. Ordinarius, Internist, Kardiologe, klinischer Pharmakologe Medizinische Fakultät Mannheim

15.35 – 16.00

Der besondere Patient im MRI

Le patient particulier en IRM

16.05 – 16.20 Verabschiedung, Ende der Tagung

Clôture, fin du congrès

16.30 Apéro

Apéro

Ab 18.30

Dès 18h30 Abendprogramm Programme de la soirée

Markus Gautschi Dipl. Experte Anästhesiepflege NDS HF Studiengangsleitung Anästhesiepflege afsain Aarau

Dr. med. Marco Enderlin Leitender Arzt Anästhesiologie Gesundheitszentrum Unterengadin

Dr. med. Anita Lüthy Oberärztin Anästhesie Kantonsspital Aarau

Michèle Giroud Präsidentin SIGA-FSIA

Joel Mattli Athlet, Ninja-Warrior-Champion und Guinness-Weltrekordhalter

Torsten Grein

Lehrkraft für Gesundheitsberufe Betriebliche Einrichtung für Bildung, Information, Kommunikation und Entwicklungsunterstützung Universitätsklinikum Marburg

Prof. Dr. med. Thierry Girard

Chefarzt OP West Anästhesiologie Universitätsspital Basel

Michèle Giroud Präsidentin SIGA-FSIA

SIGA-FSIA | Congrès d’anesthésie TEAM NÄSTHESIE

Kongressinformationen | Informations sur le congrès

Kongressort | Lieu de congrès Kursaal Bern | Berne

Information

Organisation

Kongressgebühr | Tarif

e-log

SIGA-FSIA, Bahnhofstrasse 7b, 6210 Sursee 041 926 07 65, info@siga-fsia.ch

SIGA-FSIA Event

Mitglieder SIGA-FSIA

CHF 130.–Membres SIGA-FSIA

Mitglieder der Partnerverbände (siehe Anmeldeformular)

CHF 130.–Membres des associations partenaires (voir le formulaire d‘inscription)

Nichtmitglieder

CHF 250.–Non-membres

Tageskasse Mitglieder

CHF 160.–Caisse du jour pour membres

Tageskasse Nichtmitglieder

CHF 280.–Caisse du jour pour non-membres

Abendprogramm (Rahmenprogramm)

CHF 70.–Programme de la soirée (programme-cadre)

Anmeldung | Inscription siga-fsia.ch/kongress | siga-fsia.ch/congres

Anmeldeschluss | Délai d‘inscription 15. April 2025 | 15 avril 2025

Die Anmeldung ist verbindlich. Bei einer Annullierung kann die Teilnahmegebühr nur gegen Vorweisen eines Arztzeugnisses zurückerstattet werden.

L’inscription est définitive. Lors d’une annulation, les frais de participation ne pourront être remboursés que sur présentation d’un certificat médical.

Anreise | Arrivée

Siehe siga-fsia.ch/kongress | Voir siga-fsia.ch/fr/congres

Referate als Video-Stream | Exposés en streaming vidéo

Mit deiner Anmeldung zur Kongressteilnahme kannst du nach der Kongressdurchführung die Aufnahmen der Referate als Videos anschauen. So verpasst du sicher nichts.

En t‘inscrivant au congrès, tu peux regarder les enregistrements des exposés sous forme de vidéos après le déroulement du congrès. Ainsi, tu es sûr de ne rien manquer.

Abendprogramm (Rahmenprogramm) | Programme de la soirée (programme-cadre)

Für das Abendprogramm laden wir dich dieses Jahr ins Restaurant Grosse Schanze in Bern zum gemütlichen Beisammensein und einem inkludierten Dinner ein. Wir freuen uns, gemeinsam mit dir anzustossen und den Abend ausklingen zu lassen. Das Platzangebot ist begrenzt und wird nach Anmeldungseingang vergeben. Du kannst dein Ticket über unseren Onlineshop beziehen, Kosten CHF 70.– pro Person. Lass dir diese Gelegenheit nicht entgehen!

Pour le programme de la soirée, nous t‘invitons cette année au Restaurant Grosse Schanze à Berne pour partager un moment de convivialité incluant un repas. Nous nous réjouissons de trinquer avec toi et de profiter de cette soirée. Le nombre des places est limité, les places sont attribuées dans l’ordre d’inscription. Tu pourras acheter ton billet via le shop en ligne, frais CHF 70.– par personne. Ne laisse pas passer cette opportunité!

3. Mai 2025 Kursaal Bern | Berne 3 mai 2025

Anmeldeformular | Bulletin d’inscription

Anmeldeschluss 15. April 2025: Danach sind Tickets an der Tageskasse erhältlich. Délai d’inscription 15 avril 2025: Après cette date, veuillez vous rendre à la caisse du jour. Bei Fragen oder Unklarheiten geben wir gerne Auskunft. Si tu as des questions, nous te renseignerons volontiers.

SIGA-FSIA / Bahnhofstrasse 7b / 6210 Sursee / + 41 (0) 41 926 07 65 / info@siga-fsia.ch / siga-fsia.ch

Ganz herzlichen Dank unseren big needle Sponsoren: Nous adressons nos chaleureux remerciements à nos sponsors «big needle»: siga-fsia.ch/kongress siga-fsia.ch/congres

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Vorschau | Aperçu

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Unterwegs in die Zukunft?

Rückblick auf das Herbstsymposium Anästhesie-Pflege 2024 in Basel

In der kälteren Jahreszeit lockt nicht nur die Herbstmesse viele Besucher:innen nach Basel. Auch unser jährliches Anästhesiepflege-Symposium zog rund 100 Teilnehmer:innen an, die sich aufgemacht hatten, um mehr über die Zukunft ihres Fachgebiets zu erfahren. In der gewohnten Umgebung des Zentrums für Lehre und Forschung am Universitätsspital Basel hatten dieses Jahr sechs Industriesponsoren ihre Stände aufgebaut. Sie boten Einblicke in neue Materialien und spannende Zukunftsvisionen, etwa mittels VR-Brille, was bei vielen einen bleibenden Eindruck hinterliess. Thematisch starteten wir mit einer eher düsteren Zukunftsperspektive. Die Opiatkrise und die Zunahme des Zustandsbildes Delir rücken Problembereiche ins Bewusstsein, die uns immer stärker fordern. Zugleich zeigen sich hier zahlreiche pflegerische Ansätze, mit denen wir aktiv zum Behandlungserfolg beitragen können. Nach einer Podiumsdiskussion und einer Kaffeepause mit intensivem Austausch untereinander und mit den Industriepartnern führte uns Dr. Reza Kaviani (Bild 3) in das zukunftsweisende Gebiet der Alterstraumatologie ein. Der Referent sprach dabei nicht nur über unsere Patient:innen, sondern stellte auch den Bezug zu unserem eigenen Altern her und regte zur aktiven Auseinandersetzung mit diesem Thema an.

Ein weiteres Highlight war das Generationen-Thema: Dr. Rüdiger Maas, ein wahrer Experte auf diesem Gebiet, führte uns mitreissend in die Besonderheiten der Generationen Z und Alpha ein und beleuchtete ihre Erwartungen an den zukünftigen, aber auch aktuellen Arbeitsmarkt. Spannend war hier sein Gedanke, dass weniger die Generationen selbst entscheidend sind, sondern vielmehr das, was wir ihnen bieten, und wie wir erwarteten Herausforderungen proaktiv begegnen. Vor dem Mittagessen bot eine Talkrunde mit Anästhesie-Expert:innen aus verschie-

denen Schweizer Spitälern Einblicke in das generationenübergreifende Arbeiten im aktuellen Arbeitsumfeld und wie es von den verschiedenen Generationen erlebt wird. Der Nachmittag startete mit wertebasierter Medizin, welche unabdingbar scheint, aber auch einige Herausforderungen für die Praxis bietet – Stichwort DRG und Ef-

Wir sind gespannt, welche beruflichen Herausforderungen auf uns in Zukunft warten. Eines bleibt aber sicher: Am 1. November 2025 dürfen wir erneut zu einem Symposium nach Basel einladen – mit spannenden Themen und begeisterten Anästhesiepflegenden, die täglich wertvolle Arbeit in unseren Spitälern leisten.

fizienz. Danach gaben zwei Referenten einen Überblick über die Anästhesiepraxis in Dresden. Dort wird erforscht, wie künstliche Intelligenz die moderne Anästhesie konkret unterstützen kann. Dies eröffnet eine vielversprechende Perspektive mit Technologien, die uns in der kritischen Entscheidungsfindung helfen und effizientere und individualisierte Behandlungen ermöglichen sollen. Den Abschluss bildete Prof. Hiller, ein Biophysiker, der neue Antibiotika erforscht – Medikamente, die im Idealfall nie nötig sein werden, jedoch im Ernstfall mit Erfolg eingesetzt werden können.

Nach Abschluss des Symposiums zog es viele Teilnehmende noch auf die Herbstmesse zu einem gemütlichen oder auch aktiven Ausklang des Tages.

Kontakt

Florian Müller

SIGA-FSIA Editorial Board

florian.mueller@siga-fsia.ch

Bild 1:
Fachvortrag von Dr. Florian Rütter über innovative Ansätze in der wertebasierten Medizin
Bild 2:
Fachvortrag von Sibylle Chettata zur Opiatkrise
Bild 3: Spannende Ausführungen von Dr. Reza Kaviani über die Herausforderungen und Perspektiven in der Alterstraumatologie

En route vers l’avenir?

Compte-rendu du Symposium d’automne des soins d’anesthésie 2024 à Bâle

Pendant la saison froide, ce n’est pas seulement la foire d’automne qui attire de nombreux visiteurs à Bâle. Notre symposium annuel sur les soins infirmiers en anesthésie a également attiré environ 100 participant-e-s qui ont entrepris d’en apprendre davantage sur l’avenir de leur domaine. Cette année, six sponsors de l’industrie ont installé leur stand dans le cadre familier du Centre d’enseignement et de recherche de l’Hôpital universitaire de Bâle. Ils ont donné un aperçu de nouveaux matériaux et des visions passionnantes de l’avenir, par exemple au moyen de lunettes de réalité virtuelle, qui ont laissé une impression durable sur beaucoup. Thématiquement, nous avons commencé avec une perspective d’avenir plutôt sombre. La crise des opiacés et l’augmentation du délire font prendre conscience de problèmes qui nous mettent de plus en plus au défi. En même temps, on peut voir ici de nombreuses approches infirmières avec lesquelles nous pouvons contribuer activement au succès du traitement. Après une table ronde et une pause-café avec des échanges intensifs entre nous et avec les partenaires industriels, le Dr Reza Kaviani nous a présenté le domaine d’avenir de la traumatologie gériatrique. Le conférencier a non seulement parlé de nos patient-e-s, mais a également fait le lien avec notre propre vieillissement et a encouragé un engagement actif sur ce sujet. Un autre temps fort a été le thème des générations: le Dr Rüdiger Maas, un véritable expert dans ce domaine, nous a présenté les particularités des générations Z et Alpha et nous a éclairé sur leurs attentes pour l’avenir, mais aussi pour le marché du travail actuel. Ce qui était passionnant ici, c’est qu’il pensait que ce ne sont pas tant les générations elles-mêmes qui sont décisives, mais plutôt ce que nous leur offrons et la manière dont nous relevons les défis attendus de manière proactive. Avant le repas de midi, une table ronde avec des expert-e-s en anesthésie de dif-

férents hôpitaux suisses a permis d’avoir un aperçu du travail intergénérationnel dans l’environnement de travail actuel et de la manière dont il est vécu par les différentes générations.

L’après-midi a commencé par la médecine fondée sur des valeurs, qui semble indispensable, mais qui présente également quelques défis pour la pratique –mot-clé DRG et efficacité. Ensuite, deux

la foire d’automne pour une fin de journée paisible ou active. Nous sommes impatients de voir quels défis professionnels nous attendent à l’avenir. Mais une chose est sûre: le 1er novembre 2025, nous vous inviterons à nouveau à un symposium à Bâle – avec des thèmes passionnants et des infirmier-ère-s anesthésistes enthousiastes qui accomplissent chaque jour un travail précieux dans nos hôpitaux.

intervenants ont donné un aperçu de la pratique de l’anesthésie à Dresde, où ils étudient comment l’intelligence artificielle peut soutenir concrètement l’anesthésie moderne – une perspective d’avenir prometteuse avec des technologies qui devraient nous aider dans la prise de décision critique et permettre des traitements plus efficaces et individualisés. La dernière conférence a été donnée par le professeur Hiller, un biophysicien qui étudie de nouveaux antibiotiques – des médicaments qui ne seront idéalement jamais nécessaires, mais qui peuvent être utilisés avec succès pour les cas critiques.

Après la conclusion du symposium, de nombreux participants ont été attirés par

Conférence de Sibylle

sur la crise des opiacés

Remarques passionnantes du Dr

sur les défis et les perspectives de la traumatologie gériatrique

Image 1:
Conférence du Dr Florian Rütter sur les approches innovantes en médecine basée sur la valeur
Image 2:
Chettata
Image 3:
Reza Kaviani

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Die Kommission SIGA-FSIA Practice stellt sich vor

Die Kommission SIGA-FSIA Practice fördert die Weiterentwicklung der Anästhesiepflege durch wissenschaftliche Methoden und die enge Zusammenarbeit mit ärztlichen Verbänden wie der SSAPM. Zu ihren Aufgaben zählen das Verfassen von Artikeln, die Teilnahme an Kongressen und die Organisation von Workshops. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Sensibilisierung für klinisch relevante Themen.

Die Kommission SIGA-FSIA Practice wurde 2014 von mehreren Anästhesiepflegenden der Schweizerischen Interessengemeinschaft für Anästhesiepflege SIGA-FSIA gegründet. Die Kommission entstand auf Initiative von diplomierten Expert:innen Anästhesiepflege mit einem zusätzlichen Master of Science (MSc) in Pflege. Ziel der Gründung war es, die Weiterentwicklung des Berufes in Zusammenarbeit mit den ärztlichen Verbänden (SSAPM) zu fördern, die Kompetenzen zu stärken und mit der Einführung wissenschaftlicher Methoden und evidenzbasierter Arbeitsweisen die Position der Anästhesiepflege zu festigen. Neben der beruflichen Weiterentwicklung der Anästhesiepflege liegt ein Schwerpunkt der Kommission Practice darauf, in Abstimmung mit dem Vorstand der SIGAFSIA die nationale und internationale Sichtbarkeit des Berufs zu erhöhen, für den Beruf zu werben und die Bedeutung der Anästhesiepflege hervorzuheben. Zu den Aktivitäten der Kommission zählen das Verfassen von wissenschaftlichen Artikeln, die regelmässig im Anästhesie Journal veröffentlicht werden, sowie die aktive Teilnahme an nationalen und internationalen Kongressen. Die Mitglieder der Kommission engagieren sich auch bei der Auswahl von Referent:innen für den jährlichen SIGA-FSIA-Kongress, um den Wissensaustausch und die interne berufliche

Weiterbildung im Bereich der Anästhesie zu fördern. Zudem erarbeiten die Mitglieder der Kommission Workshops im Rahmen des von der SSAPM und der SIGA-FSIA organisierten Kongresses SwissAnaesthesia und führen diese durch, um den interprofessionellen Austausch zu aktuellen Themen zu unterstützen und das gegenseitige Verständnis zu fördern.

Ein weiteres zentrales Element der Arbeit ist die Organisation der Poster-Ausstellung während des SIGA-FSIA-Jahreskongresses.

Die Kommission unterstützt Autor:innen bei der Erstellung und Präsentation ihrer Poster, wobei Jungautor:innen die Gelegenheit erhalten, ihre Diplomarbeiten oder wissenschaftlichen Projekte vorzustellen. In diesem Zusammenhang vergibt die Kommission auch den jährlichen Preis für das beste Poster.

Die Kommission setzt sich ausserdem für die Sensibilisierung für relevante klinische Themen ein. Hier sei exemplarisch das postoperative Delir genannt. Durch interprofessionelle und interdisziplinäre Zusammenarbeit sollen Präventions- und Managementstrategien gefördert und die Pflegequalität sowie Patientensicherheit verbessert werden.

Ein langfristiges Ziel der Kommission ist die Förderung und Entwicklung der Rolle von Advanced Practice Nurses (APN) in der Anästhesie im Schweizer Gesundheitswesen.

Auch dieses Projekt wird partizipativ mit den ärztlichen Kolleg:innen der SSAPM durchgeführt. APN Anästhesie stellen als Ergänzung zu den gut etablierten Anästhesiepflegefachpersonen einen echten Mehrwert im Gesundheitswesen dar.

Die Kommission setzt sich aus Fachpersonen mit umfassender beruflicher und akademischer Erfahrung zusammen. Luzia Vetter (Vertreterin Vorstand), Tobias Ries Gisler (Kommissionsvorsitz), Benjamin Albiez (bis Ende 2024), Elena Camenzind, Marc Keller und Lorenzo Zoppis

Kontakt

Tobias Ries Gisler

Mitglied der Kommissionen SIGA-FSIA Practice und SIGA-FSIA Editorial Board tobias.ries@siga-fsia.ch

Lorenzo Zoppis

Mitglied der Kommission SIGA-FSIA Practice lorenzo.zoppis@eoc.ch

Luzia Vetter Tobias Ries Gisler
Benjamin Albiez
Lorenzo Zoppis und Tobias Ries Gisler

La commission SIGA-FSIA Practice se présente

La commission SIGA-FSIA Practice a été fondée en 2014 par plusieurs infirmier-ère-s anesthésistes de la Fédération suisse des infirmières et infirmiers anesthésistes SIGA-FSIA. La commission a été créée à l’initiative d’expert-e-s diplômé-es en soins d’anesthésie avec un Master of Science (MSc) en soins infirmiers. L’objectif de cette création était de promouvoir le développement de la profession en collaboration avec les associations médicales (SSAPM), de renforcer les compétences et de consolider la position des soins d’anesthésie par l’introduction de méthodes scientifiques et de méthodes de travail basées sur les preuves. Outre le développement professionnel des infirmier-ère-s anesthésistes, l’une des priorités de la commission Practice est d’accroître la visibilité de la profession au niveau national et international, en coordination avec le comité de la SIGA-FSIA, de promouvoir la profession et de souligner l’importance des infirmier-ère-s anesthésistes.

Les activités de la commission comprennent la rédaction d’articles scientifiques qui sont régulièrement publiés dans le Journal

La commission SIGA-FSIA Practice encourage le développement des soins d’anesthésie par des méthodes scientifiques et une étroite collaboration avec des associations médicales comme la SSAPM.

La rédaction d’articles, la participation à des congrès et l’organisation d’ateliers font partie de ses tâches. Un autre point fort de son travail est la sensibilisation à des thèmes cliniquement pertinents.

d’anesthésie, ainsi que la participation active à des congrès nationaux et internationaux. La commission s’engage également dans la sélection d’intervenants pour le congrès annuel de la FSIA, afin de promouvoir l’échange de connaissances et la formation professionnelle interne dans le domaine de l’anesthésie. De plus, les membres de la commission élaborent et organisent des ateliers dans le cadre du congrès SwissAnaesthesia, organisé par la SSAPM et la SIGA-FSIA, afin de soutenir l’échange interprofessionnel sur des thèmes actuels et de promouvoir la compréhension mutuelle.

Un autre élément central du travail est l’organisation de l’exposition de posters pendant le congrès annuel de la SIGA-FSIA. La commission aide les auteurs à préparer et à présenter leurs posters, et les jeunes auteurs ont l’occasion de présenter leurs travaux de diplôme ou leurs projets scientifiques. Dans ce contexte, la commission décerne également le prix annuel du meilleur poster.

La commission s’engage en outre pour la sensibilisation à des thèmes cliniques pertinents. On peut citer ici à titre d’exemple le délire postopératoire. La collaboration interprofessionnelle et interdisciplinaire doit permettre de promouvoir des stratégies de prévention et de gestion et d’améliorer la qualité des soins et la sécurité des patient-e-s.

Un objectif à long terme de la commission est de promouvoir et de développer le rôle des infirmier-ère-s de pratique avancée (APN/IPA) en anesthésie dans le système de santé suisse. Ce projet est également mené de manière participative avec les collègues médecins de la SSAPM. Les APN/ IPA en anesthésie représentent une véritable valeur ajoutée dans le système de santé, en complément des infirmier-ère-s anesthésistes bien établi-e-s.

La commission est composée de spécialistes disposant d’une vaste expérience professionnelle et académique. Luzia Vetter (représentante du comité), Tobias Ries Gisler (président de la commission), Benjamin Albiez (jusqu’à la fin 2024), Elena Camenzind, Marc Keller et Lorenzo Zoppis

Contact

Tobias Ries Gisler

Membre des commissions SIGA-FSIA Practice et SIGA-FSIA Editorial Board tobias.ries@siga-fsia.ch

Lorenzo Zoppis

Membre de la commission SIGA-FSIA Practice lorenzo.zoppis@eoc.ch

Lorenzo Zoppis
Elena Camenzind
Marc Keller
Lorenzo Zoppis et Tobias Ries Gisler

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Midline-Katheter: Einblick in die Geschichte und Zukunftsperspektiven

Lorenzo Zoppis

Der Midline-Katheter stellt eine wichtige Innovation im Bereich des Gefässzugangs dar und schliesst die Lücke zwischen peripheren und zentralen Kathetern. Midline-Katheter (MC), die in der Regel zwischen 8 und 20 cm lang sind, werden im mittleren Drittel des Arms platziert, wobei sich die Spitze an oder unterhalb der Axillarvene befindet. Im Gegensatz zu zentralen Venenkathetern (ZVK) oder peripher eingelegten zentralen Kathetern (PICC) befinden sie sich nicht im zentralen Kreislauf.

Geschichte des Midline-Katheters

Die Einführung des Midline-Katheters geht auf die 1950er Jahre zurück, als nach Alternativen zu zentralen Kathetern gesucht wurde, um die typischen Komplikationen des zentralen Gefässzugangs zu vermeiden. Trotz Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber dem Material einiger Modelle, die zu einem Rückgang von Produktion und Verwendung führten, gewannen sie seit den 1990er Jahren wieder an Beliebtheit nach der Einführung neuer Materialien und der Anwendung von ultraschallgesteuerten Insertionstechniken.

Die frühen Midline-Katheter wurden aus Polyethylen oder Teflon hergestellt. Dieses Material wurde später durch Silikon und Polyurethan ersetzt. Die Einführung der neuen Polyurethane, die sich durch eine höhere Festigkeit, Haltbarkeit und Biokompatibilität auszeichnen, hat zu einer Verringerung der Risiken von Komplikationen wie Gefässreizungen und Infektionen geführt, und gleichzeitig eine grössere Sicherheit bei der Anwendung gewährleistet. Die ständige Weiterentwicklung der Materialien hat den Weg für die Power-Injectable-Technologie geebnet, die es dem Katheter ermöglicht, Druckströmen (je nach Hersteller bis zu 350 PSI

oder 5 ml/s) standzuhalten, so dass er auch für die Verabreichung von Kontrastmitteln mittels Injektor geeignet ist. Diese technologischen Innovationen führen zu einer erheblichen Verbesserung der Leistungsfähigkeit und der Behandlungsmöglichkeiten für das medizinische Personal. Die ultraschallgesteuerte Technik hat einen direkten Zugang zu den tiefen Venen des Mittelarms ermöglicht, einem relativ sauberen und wenig beweglichen Bereich, und erlaubt eine Kontrolle der Positionierung während des Verfahrens: Der Katheter sollte nämlich nicht über die Achselvene hinausgehen (im Bereich direkt unter dem Schlüsselbein, der mit der gemeinsamen Linearsonde leicht sichtbar ist). Die einfache klinische Beurteilung der freien Blutaspiration und der Flüssigkeitsinjektion sind Indikatoren für die korrekte Positionierung.

Klinischer Einsatz des Midline-Katheters

Der Midline-Katheter hat aufgrund seiner Vielseitigkeit in verschiedenen klinischen Kontexten breite Anwendung gefunden. Er kann für die Verabreichung von Flüssigkeiten, Medikamenten und in begrenztem Umfang auch für die parenterale Ernährung verwendet werden. Er wird in tiefe

Venen gelegt und bietet einen stabileren Gefässzugang als periphere Katheter, wobei er im Vergleich zu zentralen Kathetern kurz- bis mittelfristig ein günstigeres Nutzen-Risiko-Profil aufweist. Zu den Einsatzgebieten gehören die Intensivpflege, die Onkologie, die Chirurgie und viele andere medizinische Fachbereiche. Der Midline-Katheter ist die bevorzugte Wahl, wenn ein mittelfristiger Gefässzugang erforderlich ist (im Allgemeinen innerhalb von 30 Tagen, wenn das Produkt dafür zugelassen ist, auch länger) und die mit zentralen Kathetern verbundenen Risiken vermieden werden sollen. Die Empfehlungen für die Verwendung des Midline-Katheters werden entsprechend den neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen ständig weiterentwickelt. In den aktuellen Leitlinien wird der Midline-Katheter als sichere und wirksame Wahl empfohlen, wenn ein stabilerer Gefässzugang als periphere Katheter für Therapien von mehr als 6 Tagen erforderlich ist und kein Zugang zur zentralen Blutversorgung benötigt wird. Es ist daher ratsam, die Kompatibilität der zu verabreichenden Medikamente mit dem peripheren Zugang zu prüfen: In diesem Zusammenhang haben Borgonovo et al. eine systematische Übersichtsarbeit mit wichtigen Empfehlungen für die intravenöse Verabreichung von Medikamenten veröffentlicht (1), die sich auf die physikalisch-chemischen Eigenschaften der verschiedenen Medikamente konzentriert. In diesem interessanten Artikel hat das Mailänder Team eine Liste von Medikamenten zusammengestellt und aktualisiert, die als Leitfaden für die Wahl des geeigneten intravenösen Gefässzugangs dienen kann, sei es ein peripherer Gefässzugang (peripherer Venenkatheter oder Midline) oder ein zentraler Venenkatheter (FICC, CICC oder PICC).

Abbildung 1:

Ausschnitt (erste sechs Zeilen) der Liste der von Borgonovo et al. (1) identifizierten Antibiotika mit ihren physikochemischen Eigenschaften und praktischen Empfehlungen für die intravenöse Verabreichung. Rot: zentrale Leitung bevorzugt; Grün: periphere Leitung bevorzugt. Quelle: Doi: 10.3390/antibiotics12081338

Durch Befolgung der in dem oben genannten Artikel gegebenen Hinweise ist es möglich, das Auftreten von Komplikationen zu verringern oder zu minimieren. Die strikte Einhaltung ordnungsgemässer Einführungs- und Pflegeverfahren ist jedoch unerlässlich, um Komplikationen weiter zu minimieren. Regelmässige Überwachung und Schulung des Gesundheitspersonals erweisen sich als entscheidende Elemente zur Gewährleistung einer angemessenen, sicheren und dauerhaften Anwendung von Midline-Kathetern. In diesem Zusammenhang haben Carole Hallam et al. eine Aktualisierung des UK Vessel Health and Preservation Framework für 2020 veröffentlicht (2). Eine sehr interessante Arbeit, die darauf abzielt, medizinisches Fachpersonal bei der Wahl des am besten geeigneten Gefässzugangs für Patient:innen, die eine intravenöse Therapie benötigen, zu unterstützen.

Zukunftsperspektiven und mögliche Entwicklungen

Der Bereich der vaskulären Zugänge entwickelt sich ständig weiter, und der Midline-Katheter entwickelt sich im gleichen Tempo weiter. In aktuellen Studien werden neue biokompatible Materialien, fortschrittliche Einführtechniken und verbesserte Geräte erforscht, um die Wirk-

samkeit zu optimieren und die Risiken zu minimieren.

Zu den Zukunftsperspektiven könnten die Integration von Sensoren zur kontinuierlichen Überwachung hämodynamischer Parameter und der Einsatz fortschrittlicherer Technologien zur Verbesserung der Katheternavigation und -positionierung gehören. Diese Entwicklungen könnten neue Möglichkeiten für das klinische Management und die Optimierung des Gefässzugangs eröffnen.

Schlussfolgerungen

Der Midline-Katheter stellt einen wesentlichen Fortschritt im Bereich des Gefässzugangs dar und bietet eine Zwischenlösung zwischen peripheren und zentralen Kathetern. Seine Geschichte, die Entwicklung der Materialien, die klinische Anwendung, die aktuellen Empfehlungen und die Zukunftsaussichten unterstreichen die Bedeutung dieses Katheters im Krankenhausbereich. Kontinuierliche Forschung und Innovation werden dazu beitragen, die Sicherheit und Wirksamkeit des MidlineKatheters weiter zu verbessern, die Möglichkeiten des medizinischen Personals zu erweitern und die Qualität der Patientenversorgung zu verbessern.

Referenzen

1) Borgonovo, F., Quici, M., Gidaro, A., Giustivi, D., Cattaneo, D., Gervasoni, C., Calloni, M., Martini, E., La Cava, L., Antinori, S., Cogliati, C., Gori, A. & Foschi, A. (2023). Physicochemical Characteristics of Antimicrobials and Practical Recommendations for Intravenous Administration: A Systematic Review. Antibiotics, 12(8), 1338. https://doi.org/10.3390/antibiotics12081338

2) Hallam, C., Denton, A., Weston, V., Dunn, H., Jackson, T., Keeling, S. & Hill, S. (2020). UK Vessel Health and Preservation (VHP) Framework: a commentary on the updated VHP 2020. Journal Of Infection Prevention, 22(4), 147–155. https://doi.org/10.1177/1757177420976806

Kontakt

Lorenzo Zoppis

Dipl. Experte Anästhesiepflege NDS HF, Klinischer Spezialist, Ente Ospedaliero Cantonale, Lugano lorenzo.zoppis@eoc.ch

Cathéter Midline: de l’histoire aux perspectives d’avenir

Le cathéter Midline représente une innovation majeure dans le domaine de l’accès vasculaire, en comblant le fossé entre les cathéters périphériques et les cathéters centraux. Les cathéters Midline (MC), d’une longueur généralement comprise entre 8 et 20 cm, sont placés dans le tiers moyen du bras, l’extrémité étant située au niveau de la veine axillaire ou en dessous. Contrairement aux cathéters veineux centraux (CVC) ou aux cathéters centraux insérés en périphérie (PICC), ils ne résident pas dans la circulation centrale.

Historique du cathéter Midline

Leur introduction remonte aux années 1950, lorsque des alternatives aux cathéters centraux ont commencé à être recherchées afin d’éviter les complications typiques de l’accès vasculaire central. Bien que des réactions d’hypersensibilité au matériau de certains modèles aient entraîné un déclin de la production et de l’utilisation, ils ont regagné en popularité depuis les années 1990, suite à l’introduction de nouveaux matériaux et de techniques d’insertion échoguidées.

Les premiers cathéters Midline étaient fabriqués en polyéthylène ou en téflon, qui ont ensuite été remplacés par du silicone et du polyuréthane. L’introduction des nouveaux polyuréthanes, caractérisés par une résistance, une durabilité et une biocompatibilité accrues, a permis de réduire les risques de complications, telles que l’irritation vasculaire et l’infection, tout en garantissant une plus grande sécurité d’utilisation. Le perfectionnement constant des matériaux a ouvert la voie à la technologie Power Injectable, qui permet au cathéter de supporter des flux de pression (jusqu’à 350 PSI ou 5 ml/sec, selon le fabricant), ce qui les rend également adaptés à l’administration d’un produit de contraste via un injecteur. Ces innovations technologiques

se traduisent par une amélioration significative des performances et des possibilités de traitement offertes au personnel médical.

La technique guidée par ultrasons a permis un accès direct aux veines profondes de la partie médiane du bras, une zone relativement propre et peu mobile, et permet de contrôler le positionnement intraprocédural: le cathéter ne doit pas dépasser la veine axillaire (dans la zone située juste en dessous de la clavicule, facilement visualisée avec la sonde linéaire commune). Le simple jugement clinique d’une aspiration de sang libre et d’une injection de liquide sont des indicateurs d’un positionnement correct.

Utilisation clinique du cathéter Midline

Le cathéter Midline est largement utilisé dans divers contextes cliniques en raison de sa polyvalence. Il peut être utilisé pour l’administration de fluides, de médicaments et, dans une certaine mesure, pour la nutrition parentérale. Placé dans les veines profondes, il offre un accès vasculaire plus stable que les cathéters périphériques, avec un profil risque-bénéfice favorable à court et moyen terme par rapport aux cathéters centraux. Les domaines d’utilisation comprennent les

soins intensifs, l’oncologie, la chirurgie et de nombreuses autres spécialités médicales. Le cathéter Midline est le choix privilégié lorsqu’un accès vasculaire à moyen terme est nécessaire (généralement dans les 30 jours, voire plus longtemps si le produit est enregistré pour cela) et que les risques associés aux cathéters centraux doivent être évités. Les recommandations sur l’utilisation du cathéter Midline évoluent constamment en fonction des nouvelles données scientifiques. Les lignes directrices actuelles suggèrent que le cathéter Midline est un choix sûr et efficace lorsqu’un accès vasculaire plus stable que les cathéters périphériques est nécessaire pour des thérapies de plus de 6 jours où l’accès à l’approvisionnement sanguin central n’est pas nécessaire. Il est donc conseillé de vérifier la compatibilité des médicaments à administrer par voie périphérique: à cet égard, Borgonovo et al, en se concentrant sur les caractéristiques physico-chimiques de divers médicaments, ont publié une revue systématique avec d’importantes recommandations pour l’administration de médicaments par voie intraveineuse (1). Dans cet article intéressant, l’équipe de Milan a compilé et mis à jour une liste de médicaments pouvant servir de guide pour le choix du dispositif intraveineux approprié, qu’il s’agisse d’un accès vasculaire périphérique (cathéter veineux périphérique ou midline) ou d’un cathéter veineux central (FICC, CICC ou PICC).

En suivant les conseils fournis dans l’article mentionné ci-dessus, il est possible de réduire l’occurrence ou de minimiser les complications. Toutefois, il est impératif de respecter strictement les procédures d’insertion et d’entretien afin de minimiser davantage les complications. Le suivi régulier et la formation du personnel soignant apparaissent comme des éléments essentiels pour garantir une utilisation appropriée, sûre et durable des cathéters Midline. À cet égard, Carole Hallam et al,

Source: https://doi.org/10.1177/1757177420976806

© Infection Prevention Society, National Infusion and Vascular Access Society Medusa and Royal College of Nursing 2020, avec l’aimable autorisation du groupe de travail UH VHP

ont publié une mise à jour 2020 du cadre britannique pour la santé et la préservation des vaisseaux (Vessel Health and Preservation Framework) (2). Il s’agit d’un travail très intéressant qui vise à aider les professionnels de la santé à choisir l’accès vasculaire le plus approprié pour les patient-e-s nécessitant une thérapie intraveineuse.

Perspectives d’avenir et développements possibles

Le domaine de l’accès vasculaire est en constante évolution et le cathéter Midline évolue au même rythme. Les études actuelles explorent de nouveaux matériaux biocompatibles, des techniques d’insertion avancées et des dispositifs améliorés afin d’optimiser l’efficacité et de minimiser les risques.

Les perspectives futures pourraient inclure l’intégration de capteurs pour la surveillance continue des paramètres hémodynamiques et l’utilisation de technologies plus avancées pour améliorer la navigation et le positionnement du cathéter. Ces développements pourraient ouvrir de nouvelles perspectives dans la gestion clinique et l’optimisation de l’accès vasculaire.

Conclusions

Le cathéter Midline représente une avancée substantielle dans l’accès vasculaire, offrant une solution intermédiaire entre les cathéters périphériques et les cathéters centraux. Son histoire, l’évolution des matériaux, l’utilisation clinique, les recommandations actuelles et les perspectives d’avenir soulignent l’importance de ce dispositif en milieu hospitalier. La poursuite

de la recherche et de l’innovation contribuera à renforcer la sécurité et l’efficacité du cathéter Midline, à élargir les options offertes aux professionnels de santé et à améliorer la qualité des soins prodigués aux patient-e-s.

Références

Voir le texte allemand dans Journal 4/2024, page 35

Contact

Lorenzo Zoppis

Expert diplômé en soins d’anesthésie EPD ES, Specialiste clinique, Ente Ospedaliero Cantonale, Lugano lorenzo.zoppis@eoc.ch

Figure 2: UK VHP 2020 Framework

PANDA-Assessment: Wann ist der richtige Verlegungszeitpunkt im

Aufwachraum?

Das «Postanaesthesia Discharge Assessment» (PANDA) ermöglicht, die Verlegungsreife von Patient:innen im Aufwachraum einzuschätzen. Das Instrument stellt einen bedeutenden Fortschritt für das Entlassungsmanagement im Aufwachraum dar.

Im Aufwachraum liegt Frau Meier, 28 Jahre. Nach einer laparoskopischen Operation ist sie noch erschöpft und hat Schmerzen. Sie möchte gerne auf ihr Zimmer verlegt werden. Doch die Pflegefachpersonen behalten sie im Aufwachraum. Sie überwachen Frau Meiers Vitalwerte und stellen sicher, dass diese stabil bleiben. Wann ist der optimale Zeitpunkt, um Frau Meier auf die Abteilung zu verlegen?

Verlegungsreife feststellen: verschiedene Optionen

Die Überwachung von Patienten:innen im Aufwachraum wurde erstmals 1923 beschrieben (1). Seit 1940 gilt sie als Standard in Spitälern – mit dem Ziel, frühzeitige Komplikationen nach chirurgischen Eingriffen unter Anästhesie zu erkennen und zu therapieren. Seither haben sich in der klinischen Praxis verschiedene Prozedere für die Verlegung etabliert (2).

• Die zeitbasierte Verlegung auf die Folgeabteilung (meistens eine Bettenstation) erfolgt nach einer definierten Zeitspanne.

• Bei der Verlegung nach ärztlicher Visitation gibt eine Ärztin, ein Arzt die Patientin bzw. den Patienten zur Verlegung frei.

• Anhand von vordefinierten Verlegungskriterien schätzen Pflegende den Zustand von Patient:innen in Bezug auf die Verlegbarkeitsreife ein. Beim Erreichen einer bestimmten Schwelle findet die Verlegung statt (2–4). Am bekanntesten ist der Aldrete-Score. Er kommt am

häufigsten zum Einsatz. 1981 wurde er erstmals beschreiben und fand seinen Weg in die Aufwachräume auf der ganzen Welt. 1995 wurde er überarbeitet und durch den Parameter «Sauerstoffsättigung» ergänzt. Der modifizierte Aldrete-Score beinhaltet die Kriterien «motorische Aktivität», «Atmung», «Blutdruck», «Bewusstsein» und «Sauerstoffsättigung» (5).

Verlegungsinstrumente dienen als effiziente und sichere Methode, um individuelle Verlegungsentscheidungen zu treffen, Wartezeiten zu reduzieren und die Effizienz im Aufwachraum zu steigern (2). Jedoch existiert bisher kein international anerkannter Goldstandard zur Beurteilung der Verlegbarkeit von Patient:innen im Aufwachraum.

Ausgangslage in der Schweiz

In der Schweiz definiert die Swiss Society for Anaesthesiology and Perioperative Medicine (SSAPM) acht Kriterien, die vor der Verlegung von Patient:innen aus dem Aufwachraum erfüllt sein müssen. Hierzu gehören «Bewusstsein», «Reflexe», «stabile kardiovaskuläre und respiratorische Funktionen» sowie «akzeptable Analgesie» (6). Die SSAPM empfiehlt jedoch kein Instrument mit einer klaren numerischen Bewertung dieser Kriterien. Im Vergleich dazu kommen international verschiedene Bewertungsinstrumente zum Einsatz, die auf numerischen Schwellenwerten basieren, z. B. der modifizierte Aldrete-Score

(MASS) oder das REACT-Tool (5, 7). Diese Instrumente wurden bisher noch nicht ausreichend psychometrisch validiert (4). Im Universitätsspital Zürich (USZ) basierte das Entlassungsmanagement auf vorgegebenen Zeiten und Verlegungen nach ärztlicher Visitation ohne Anwendung eines Verlegungsinstruments. Uneinheitliche Verlegungen und das häufige Avisieren von ärztlichen Kolleg:innen waren die Konsequenz. Deshalb fiel der Entscheid, ein Verlegungsinstrument einzuführen. Eine Literaturrecherche diente dazu, herauszufinden, welches Instrument sich am ehesten für das USZ eignen würde.

Die Entwicklung von PANDA

Der Autor stiess auf das Readiness for Discharge Assessment Tool (RDAT) (4). Das in den USA entwickelte und psychometrisch validierte 10-Item-Instrument wurde 2021 in einem mehrstufigen Verfahren ins Deutsche übersetzt und an das Schweizer Setting angepasst. Ein Expertengremium aus dreizehn Fachärzt:innen der Anästhesie und dreizehn Pflegenden aus zwei Universitätsspitälern und einem Kantonsspital überprüfte jedes Kriterium und brachte Vorschläge zur Optimierung ein. Daraus entstand das «Postanaesthesia Discharge Assessment» (PANDA) für Erwachsene mit neun Items.

Im USZ wurde es im Oktober 2021 im Patienten-Daten-Management-System (PDMS) im Aufwachraum eingeführt. Das PDMS erfasst und bewertet dabei automatisch die Vitaldaten (Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung, Puls und Blutdruck). Währenddessen ergänzen Pflegefachpersonen manuell zusätzliche Parameter wie Vigilanz, Aktivität, Schmerz, chirurgische Blutung und Übelkeit.

Postanaesthesia Discharge Assessment (PANDA)

Item Kriterien ja/nein

Atmung 12 bis 20 Atemzüge pro Minute oder +/- 10% des präoperativen Wertes (Atemfrequenz wenn nicht augenscheinlich normal oder abweichend zum präoperativen Wert: 60 Sekunden auszählen)

Sauerstoffsättigung

> 94% unter Raumluft oder mit maximal 4 Liter zusätzlichem Sauerstoff oder vergleichbar mit dem präoperativen Status (bei COPD kontrollierte Sauerstofftherapie bis SpO2 91–92 %)

Puls 60 bis 100 Schläge pro Minute oder +/- 10% des präoperativen Wertes

Systolischer Blutdruck 90 bis 160 mmHG oder +/- 10 % des präoperativen Wertes

Chirurgische Blutung keine oder tolerierbare, sichtbare Blutungszeichen (im Verhältnis zum Eingriff)

Vigilanz wach oder weckbar auf Ansprache oder vergleichbar mit dem präoperativen Status

Aktivität willkürliche Bewegung aller vier Extremitäten (Ausnahme: anästhesierte Extremität) oder vergleichbar mit dem präoperativen Status Spinalanästhesie: Niveau: Th 10 und weiter rückläufig Schmerz NRS ≤ 3 oder erträgliche Schmerzen oder vergleichbar mit dem präoperativen Status (zum Beispiel bei chronischen Schmerzen)

Übelkeit keine oder leichte Übelkeit ohne Erbrechen

Pocketcard zum Instrument PANDA, womit Patient:innen nach einer Operation und Anästhesie auf ihre Verlegunsgreife eingeschätzt werden können.

PDF zum Download: https://siga-fsia.ch/panda

PANDA im Einsatz

Im USZ wird PANDA für alle postoperativen Patient:innen im Aufwachraum genutzt –ausser nach grossen Operationen der Kardio- oder Neurochirurgie sowie Sectio Caesarea. Diese Patient:innen werden direkt auf die Intensiv- oder Intermediate Care-Station respektive auf die Gebärabteilung verlegt.

Pflegefachpersonen erhalten beim Eintritt von Patient:innen in den Aufwachraum und danach alle 30 Minuten eine PushNachricht zur Komplettierung des Assessments. Dabei überprüfen sie die automatisch erfassten Daten und ergänzen die manuell zu erfassenden Informationen. Verlegungsfähigkeit besteht, wenn alle neun PANDA-Kriterien erfüllt sind. Sollte

dies nach 150 Minuten oder fünf Assessments noch nicht der Fall sein, erfolgt die Verlegung nach ärztlicher Visitation. Falls eine Verlegung vor Erfüllung aller Kriterien notwendig sein sollte, ist ebenfalls eine ärztliche Visitation und Absprache mit der Folgeabteilung erforderlich.

Implikationen für die Praxis

Die Entwicklung des PANDA-Tools – basierend auf dem RDAT – stellt einen bedeutenden Fortschritt für das Entlassungsmanagement im Aufwachraum dar.

• Mit PANDA hat das Universitätsspital Zürich ein standardisiertes und patientenorientiertes Instrument eingeführt, das die objektive Beurteilung der Verlegbarkeit von Patient:innen ermöglicht.

• PANDA erleichtert den Pflegefachpersonen, relevante Parameter schnell und präzise zu erfassen. So steigert es die Effizienz, eine objektive und einheitliche Dokumentation sowie die Sicherheit im Verlegungsprozess.

Eine standardisierte Bewertung der Verlegbarkeit ist essenziell, um postoperative Komplikationen zu minimieren und die Qualität der Patientenversorgung zu verbessern (3).

Im einleitenden Beispiel waren bei Frau Meier nach 94 Minuten alle neun PANDAKriterien erfüllt und sie wurde auf ihr Zimmer verlegt.

Referenzen

1. Apfelbaum JL, Silverstein JH, Chung FF, Connis RT, Fillmore RB, Hunt SE, u. a. Practice Guidelines for Postanesthetic Care: An Updated Report by the American Society of Anesthesiologists Task Force on Postanesthetic Care. Anesthesiology. 1. Februar 2013;118(2):291–307.

2. Revell CC, Rice AN, Gupta DK, Muckler VC. Implementation of Physiological Scoring to Determine Discharge Readiness for Patients Undergoing Otolaryngology Head and Neck Procedures. Journal of PeriAnesthesia Nursing. 1. Juni 2019;34(3):529–38.

3. Phillips NM, Street M, Kent B, Haesler E, Cadeddu M. Post-anaesthetic discharge scoring criteria: key findings from a systematic review. JBI Evidence Implementation. Dezember 2013;11(4):275–84.

4. Ecoff L, Palomo J, Stichler JF. Design and Testing of a Postanesthesia Care Unit Readiness for Discharge Assessment Tool. Journal of PeriAnesthesia Nursing. 1. Oktober 2017;32(5):389–99.

5. Aldrete JA. Modifications to the postanesthesia score for use in ambulatory surgery. Journal of PeriAnesthesia Nursing. 1. Juni 1998;13(3):148–55.

6. Czarnetzki C, Eichenberger U, Ellenberger C, Noser A, Becker S, Grape S. Überwachung und Betreuung nach Anästhesien. SGAR; 2014.

7. Fraulini KE, Murphy P. R. E. A. C. T. A New System for Measuring Postanesthesia Recovery. Nursing. April 1984;14(4):101–3.

Article en français sur: siga-fsia.ch/traductions

!Kontakt

Benjamin Albiez

MScN, dipl. Experte Anästhesiepflege NDS HF

Fachführender Pflegeexperte, Universitätsspital Zürich benjamin.albiez@usz.ch

Interview mit Cornelia Tannast

In dieser Serie schildern Kolleginnen und Kollegen mit grosser Berufserfahrung ihre Sicht der Dinge im Wandel der Zeit. In dieser Ausgabe berichtet Cornelia Tannast über die Entwicklung und Zukunft der Anästhesiepflege aus ihrem Blickwinkel.

SERIE

INTERVIEW

Warum hast du den Beruf der Anästhesiepflege gewählt?

Nach der Krankenpflegeausbildung arbeitete ich auf einer chirurgischen Station. Ich hatte einen Grundstock an Kenntnissen, war jedoch sehr beeindruckt vom breiten Fachwissen unserer Anästhesiepflege und der Anästhesistinnen und Anästhesisten, die täglich auf unserer Station die Patient:innen prämedizierten. Ich wollte mir dieses Wissen aneignen und in diesem Gebiet, das mir äusserst spannend erschien, arbeiten. Ausserdem faszinierten mich die Eventualitäten, die eine Anästhesie bietet. Schmerztherapie und die Möglichkeit, einen positiven Outcome zu beeinflussen, fand ich äusserst erstrebenswert.

Was schätzt du am Beruf der Anästhesiepflege?

Ich schätze es, Patient:innen in einer aussergewöhnlichen Situation begleiten zu dürfen. Der kurze, intensive Moment vor einer Anästhesie scheint mir noch immer einer der wichtigsten Augenblicke, um eine «gute Erfahrung» aus einer meist nicht sehr angenehmen Lage zu kreieren. Ich schätze noch immer die Sachverständigkeit, die mir in unvorhersehbaren Situationen hilft, das Beste zu erreichen. Anästhesiepflege ist – auch nach vielen Jahren im Beruf – noch immer spannend und abwechslungsreich. Jede Anästhesie hat ihre eigene Dynamik. Das mag ich sehr an meinem Beruf.

Was hat sich während deines Berufs lebens in der Anästhesiepflege positiv verändert?

Die Professionalität hat zugenommen und die Fortschritte in der Überwachung ha ben zu einer klar besseren und genaueren Versorgung beigetragen.

Was hat sich in deinem Berufsleben in der Anästhesiepflege negativ verändert?

Der Faktor Zeit scheint immer mehr ein Thema zu werden. Oft ist nicht genügend Zeit da, um den Bedürfnissen der Patient:innen, zum Beispiel nach Information oder Zuwendung, vollständig gerecht zu werden. Alles sollte möglichst effizient und produktiv gestaltet sein, was insbesondere geriatrischer Klientel nicht entgegenkommt, jedoch aus wirtschaftlicher Sicht sicher verständlich ist.

Was denkst du über die kontinuierliche Entwicklung im Bereich der Anästhesiepflege und diesbezüglich zu Pflegeexpertinnen und -experten im Bereich der Anästhesiepflege?

Die Anästhesiepflege in der Schweiz hat einen sehr hohen Ausbildungsstandard. Die Ausbildung ist fundiert und das selbstständige Arbeiten hat einen hohen Stellenwert. Die Möglichkeiten, sich nach

der Ausbildung weiterzubilden und seine Professionalität auf einem hohen Level zu halten, sind mannigfaltig. Entwicklung und das Überdenken der jeweiligen Ist-Situation ist unbedingt nötig, um die gewünschten Erfolge zu erzielen.

Was wünschst du dir für die Zukunft der Anästhesiepflege?

Ich wünsche mir, dass die Anästhesiepflege eine eigenständige Disziplin mit hohem Fachwissen und empathisch pflegenden Fachkräften bleibt und ihren hohen Standard beibehält, um nicht zu einer Berufsgruppe mit reiner Assistenzfunktion zurückgestuft zu werden.

Kontakt

Cornelia Tannast

Dipl. Expertin Anästhesiepflege NDS HF, Berufsbildnerin, Leiterin Pflege Anästhesie, Claraspital Basel cornelia.tannast@claraspital.ch

Pourquoi as-tu choisi le métier d’infirmière anesthésiste

Après ma formation d’infirmière, j’ai travaillé dans un service de chirurgie. J’avais des connaissances de base, mais j’étais très impressionnée par l’étendue des connaissances de nos infirmier-ère-s anesthésistes et des anesthésistes qui prémédiquaient chaque jour les patient-es dans notre service. Je voulais acquérir ces connaissances et travailler dans ce domaine qui me semblait extrêmement passionnant. En outre, j’étais fascinée par les possibilités qu’offre l’anesthésie. Le traitement de la douleur et la possibilité d’influencer une suite positive me semblaient extrêmement désirables.

Qu’est-ce que tu apprécies dans le métier d’infirmier anesthésiste?

J’apprécie de pouvoir accompagner les patient-e-s dans une situation extraordinaire. Le moment bref et intense qui précède une anesthésie me semble toujours être l’un des moments les plus importants pour créer une «bonne expérience» à partir d’une situation qui n’est généralement pas très agréable. J’apprécie toujours l’expertise qui m’aide à obtenir le meilleur dans des situations imprévisibles. Les soins d’anesthésie – même après de nombreuses années de travail – sont toujours aussi passionnants et variés. Chaque anesthésie a sa propre dynamique. C’est ce que j’aime le plus dans mon métier.

Interview avec Cornelia Tannast

Dans cette série, des collègues ayant une grande expérience professionnelle décrivent leur vision des choses au fil du temps. Dans ce numéro, Cornelia Tannast nous parle de l’évolution et de l’avenir des soins d’anesthésie de son point de vue.

Qu’est-ce qui a changé de manière positive au cours dans les soins d’anesthésie au cours de ta vie professionnelle?

Le professionnalisme a augmenté et les progrès en matière de surveillance ont contribué à des soins clairement meilleurs et plus précis.

Qu’est-ce qui a changé négativement au cours de ta vie professionnelle dans le domaine des soins d’anesthésie?

Le facteur temps semble devenir de plus en plus préoccupant. Souvent, il n’y a pas assez de temps pour satisfaire pleinement les besoins des patient-e-s, par exemple en matière d’information ou d’attention. Tout doit être organisé de la manière la plus efficace et productive possible, ce qui ne convient pas à la clientèle gériatrique en particulier, mais est certainement compréhensible d’un point de vue économique.

Que penses-tu de l’évolution continue dans le domaine des soins d’anesthésie et des expert-e-s en soins infirmiers dans ce domaine?

Les soins d’anesthésie en Suisse ont un niveau de formation très élevé. La formation est solide et le travail autonome occupe une place importante. Les possibili-

tés de se perfectionner après la formation et de maintenir son professionnalisme à un niveau élevé sont multiples. Le développement et la réflexion sur la situation actuelle sont absolument nécessaires pour obtenir les résultats souhaités.

Que souhaites-tu pour l’avenir des soins d’anesthésie?

Je souhaite que les soins d’anesthésie restent une discipline à part entière, avec des connaissances techniques de haut niveau et des professionnels soignants empathiques, et qu’ils conservent leur niveau élevé afin de ne pas être relégués au rang de groupe professionnel ayant uniquement une fonction d’assistance.

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Cornelia Tannast

Experte diplômée en soins d’anesthésie EPD ES, Praticienne formatrice, responsable des soins d’anesthésie, Claraspital Bâle cornelia.tannast@claraspital.ch

Nachhaltigkeit in der Anästhesiologie

und Intensivpflege

In Anbetracht der globalen Herausforderung des Klimawandels gewinnt das Thema Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen zunehmend an Bedeutung. Eine Studie der Europäischen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivpflege (ESAIC) beleuchtet die dringende Notwendigkeit, die Treibhausgasemissionen im Gesundheitssektor zu reduzieren, insbesondere in der Anästhesiologie und der Intensivpflege. Durch die Analyse von vier zentralen Handlungsfeldern werden praxisnahe Empfehlungen formuliert, die darauf abzielen, die Umweltbelastung zu minimieren und gleichzeitig die Qualität der Patientenversorgung zu sichern.

Der Klimawandel ist ein Hauptthema un serer Generation. Trotz steigendem Be wusstsein für den Klimawandel in den letzten Jahrzehnten steigen die Treib hausgasemissionen, die als Hauptursache für die Erderwärmung gelten, weiter an (1). Im Pariser Abkommen von 2015 verpflich teten sich fast alle Staaten der Welt, die globale Erwärmung im Vergleich zum vor industriellen Niveau auf unter 2 °C, idea lerweise sogar auf 1,5 °C, zu begrenzen (2). Die notwendigen Massnahmen zur Erreichung dieses Ziels wurden jedoch auf europäischer Ebene bisher nur zöger lich umgesetzt. Daher wurde im Jahr 2021 das europäische Klimaschutzgesetz er lassen. Es legt ein verbindliches Ziel fest, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % zu reduzieren und bis spätestens 2050 die Klimaneutralität zu erreichen (3).

Die Zusammenhänge zwischen Klimawan del und menschlicher Gesundheit sind unbestreitbar. Der Klimawandel bringt zahlreiche gesundheitliche Risiken mit sich, während Klimaschutzmassnahmen

nachweislich positive Effekte auf die Gesundheit haben. Gleichzeitig trägt der Gesundheitssektor erheblich zu den globalen Treibhausgasemissionen bei: Im Jahr 2014 war er für 4,4 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, wobei die EU im globalen Emissionsranking nach den USA und China an dritter Stelle steht (4, 5). Eine Reduktion der Treibhausgasemissionen im Gesundheitswesen muss daher ein integraler Bestandteil der Klimadebatte sein. In diesem Kontext hat die Europäische Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivpflege (ESAIC) eine wegweisende Erklärung zur Nachhaltigkeit in der Anästhesiologie

Methodik

Minimizeenergyconsumption Useof sustainableenergygeneration

Als Ausgangslage wurden vier HauptHandlungsfelder der Nachhaltigkeit in der Anästhesiologie definiert:

• direkte Emissionen

• Energieverbrauch

• Lieferketten und Abfallwirtschaft

• Wohlbefinden des Gesundheitspersonals

Angesichts der Dringlichkeit des Themas und der begrenzten Anzahl evidenzbasierter Studien zur Nachhaltigkeit im perioperativen Bereich wurden – basierend auf Empfehlungen von Expert:innen – Empfehlungen für die nachhaltige Umsetzung in der Praxis und die Wirkungsüberprüfung gemacht. Insgesamt wurden 90 Empfehlungen zur Nachhaltigkeit formuliert. Diese wurden im Rahmen eines DelphiVerfahrens von 36 Expert:innen aus 24 Ländern validiert und zur Abstimmung gestellt. Alle 90 Empfehlungen erreichten eine Zustimmung von mindestens 80 %. Die vier zentralen Handlungsfelder werden im Folgenden kurz zusammengefasst, und eine Auswahl an Empfehlungen zur nachhaltigen Praxis sowie zur Evaluation der Interventionen wird dargestellt. Für eine detaillierte Übersicht wird auf die weiterführende Literatur verwiesen.

Die direkten Emissionen von Treibhausgasen (inhalative Anästhetika)

Die inhalativen Anästhetika, darunter Sevofluran, Desfluran und Isofluran, werden kaum im Körper abgebaut und fast vollständig in die Atmosphäre abgegeben (vgl. Anästhesie Journal 2/2024, «(Be)Atmen im OP und in der Schweiz: Ist die Nachhaltigkeit von Anästhesiegasen erreichbar?») und haben einen erheblichen Einfluss auf

Abbildung 1:

Trias Energetica

das Klima. Es gibt verschiedene Minderungsstrategien, um die Umweltbelastung zu verringern, zum Beispiel das Auffangen von Anästhesiegasen mit Aktivkohlebehältern oder die photochemische Zerstörung der Gase mit UV-Licht. Allerdings wird ein grosser Teil der Anästhesiegase erst in den Aufwachräumen wieder ausgeatmet, was weitere Herausforderungen für die Emissionskontrolle darstellt. Propofol hat im Vergleich zu flüchtigen Anästhetika ein sehr geringes Treibhauspotenzial. Der Einsatz der Infusionspumpen, die Energie brauchen, die benötigten Plastikmaterialien und die Tatsache, dass ungenutztes Propofol verbrannt werden muss, um eine Wasserverschmutzung zu verhindern, sind die Treiber der Treibhausgasemissionen bei Propofol.

Somit wird empfohlen (Auswahl):

• Eine Regionalanästhesie oder die totale intravenöse Anästhesie soll dem Einsatz von volatilen Anästhesiegasen vorgezogen werden.

• Wird eine volatile Anästhesie notwendig, soll das Anästhesiegas mit dem geringsten Treibhausgaseffekt bevorzugt werden (Sevofluran < Isofluran < Desfluran) und der Frischgasfluss so gering wie möglich gehalten werden (< 0,5 l/min), wann immer sicher und technisch möglich.

• Zur Reduktion des Anästhetikaverbrauchs soll die Anästhesietiefe mittels EEGÜberwachung monitorisiert werden.

Der Energieverbrauch

Die perioperative Medizin ist einer der energieintensivsten Bereiche des Gesundheitswesens. Neben operativen Technologien der Chirurgie und Anästhesiologie und den Sterilisationsverfahren sind vor

allem Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HVAC) die Hauptenergieverbraucher in Operationssälen.

Die Massnahmen zur Verringerung der Umweltbelastung der perioperativen Medizin im Bereich der Energieversorgung und des -verbrauchs orientiert sich am Trias-Energetica-Modell (siehe Abbildung 1). Das Modell berücksichtigt drei Ansatzpunkte zur Steigerung der Nachhaltigkeit im Bereich des Energieverbrauchs: 1. Energieverbrauch reduzieren, 2. Nutzung von erneuerbaren Energiequellen und 3. effizienter Einsatz von fossilen Brennstoffen.

Somit wird empfohlen (Auswahl):

• Bauliche Massnahmen:

• Verwendung eines gemischten Luftstroms anstatt eines laminaren Luftstroms

• Filterung und Rückführung der Luft im Operationssaal

• eigene erneuerbare Energiequellen installieren (z. B. Photovoltaik)

• Fenster und natürliche Lichtquellen einbauen

• Isolierung optimieren

• Systemabschaltung:

• HVAC-Systeme auf ein Minimum reduzieren, wenn die Operationssäle nicht genutzt werden und nicht für Notfalleingriffe zur Verfügung stehen, HVAC-Systeme mit Bewegungs-/ Belegungssensoren

• Computer und WiFi-Netzwerke abschalten, wenn sie nicht verwendet werden

• Kennzeichnen von Geräten, die nach der Benutzung sicher abgeschaltet werden können

• Die Umgebungs- und Operationsbeleuchtung im Operationssaal soll LEDbasiert sein.

• wiederaufladbare Batterien verwenden

Abfallbewirtschaftung und Lieferketten

Die Krankenhausversorgung erzeugt eine grosse Menge an Abfall. Etwa 20–33 % des Gesamtabfalls eines Krankenhauses produzieren die Operationssäle und ca. 50 % davon sind allgemeiner Abfall, also Abfall, der nicht klinisch (d. h. nicht scharf, pharmazeutisch, biologisch oder radioaktiv) ist. Vom Abfall aus Operationssälen sind

25 % Abfall der Anästhesiologie, wobei viel Abfall auch durch abgelaufene Produkte, Sterilitätsverletzung oder vorgepackte Versorgungskits entsteht. Auch im Medikamentenmanagement entsteht viel Abfall: Die Rate an vorbereiteten Medikamenten, die ungenutzt bleiben, liegt bei 50 %.

Somit wird empfohlen (Auswahl):

• just-in-time-Lagerungsmodell: Wann immer möglich, soll der Materialeinsatz nicht auf Vorrat basieren.

• Einweggeräte sollen vermieden werden, wenn kein klarer Vorteil für die Patientenversorgung entsteht.

• Wann immer möglich, sollen energieeffiziente Materialien eingesetzt werden.

• Bevor sterile Materialsets oder Versorgungskits geöffnet werden, soll deren Einsatz kritisch hinterfragt werden.

• Versorgungskits sollen auf die lokalen Bedürfnisse und Richtlinien adaptierte Materialien enthalten.

• Angemessene Abfalltrennung, um so auch einen höheren Anteil an recyceltem Abfall zu erreichen.

• Empfehlungen zum Medikamentenmanagement:

• Vorbereitung von Medikamenten für «Notfallszenarien» auf ein Minimum reduzieren

• angepasste Ampullengrössen von Medikamenten oder Lösungsmitteln verwenden

• angepasste Lagerbestände, um das Überschreiten der Haltbarkeit zu vermeiden

Wohlbefinden des Gesundheitspersonals Um das gesamte Spektrum der perioperativen Nachhaltigkeit abzudecken, müssen neben ökologischen Aspekten auch das Patientenoutcome und die Qualität der Patientenversorgung berücksichtigt werden. Das Wohlbefinden des medizinischen Personals spielt eine entscheidende Rolle für eine nachhaltige klinische Praxis. Schlafmangel und Stress durch Nachtdienste beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit und erhöhen das Fehlerrisiko. In diesem Kontext muss die Bedeutung von Erholungszeiten und psychologischer Unterstützung für das Personal hervorgehoben werden. Diese Massnahmen tragen dazu

bei, die Fehlerquote zu reduzieren, die Patientensicherheit zu erhöhen, das Patientenoutcome zu optimieren und natürlich auch die Sicherheit sowie Gesundheit der Belegschaft zu gewährleisten.

Somit wird empfohlen (Auswahl):

• Leichte Verfügbarkeit von Zweitmeinungen und professioneller Hilfe, insbesondere während Nachtschichten.

• Bereitstellung von Ruhe- und Erholungsräumen während und nach den Schichten

• Sicherstellung angemessener Verpflegungsmöglichkeiten während der Schichtarbeit.

• Zugang zu psychologischen Unterstützungs- und Kriseninterventionsangeboten für belastete Mitarbeitende.

Diskussion

Unabhängig von den einzelnen Handlungsfeldern wird empfohlen, dass für die Nachhaltigkeit der klinischen Praxis in der Anästhesie Verantwortlichkeiten geschaffen werden. Dies kann durch eine thematisch beauftragte Person geschehen oder mittels einer Arbeitsgruppe, die sich mit der Thematik analog der innerklinischen Prozesse auseinandersetzt. Es ist wohl hinfällig zu erwähnen, dass Nachhaltigkeit immer in direkter Abhängigkeit zur Patientensicherheit und Versorgungsqualität stehen muss. Zudem sieht die Empfehlung vor, dass zur Wahrnehmung und Durchführung vieler Massnahmen die Schulung, Sensibilisierung und Information des Personals als zentrale Grundvoraussetzung wichtig sind (u. a. zum Recycling, zum Umgang mit Schichtarbeit und Müdigkeit oder zum Materialverbrauch).

Die Empfehlungen unterstreichen die Dringlichkeit, Massnahmen zur Senkung des CO2-Ausstosses im Gesundheitssektor zu ergreifen. Durch die Kombination von technischen Innovationen, Verhaltensänderungen und politischen Massnahmen kann der ökologische Fussabdruck der Anästhesie erheblich reduziert werden. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf dem Umweltschutz, sondern auch auf der Verbesserung der Arbeitsbedingungen für das medizinische Personal. Und wie anfangs bereits erwähnt, stellen die dargestellten

Massnahmen nur eine Auswahl dar. Die ausführliche Literatur definiert neben den Massnahmen jeweils auch mögliche Hindernisse der Implementierung und adaptierte Messwerte für die Überprüfung. Die ausführliche Literatur ist bei Interesse auf jeden Fall empfehlenswert.

Referenzen

1. Gonzalez-Pizarro P, Brazzi L, Koch S, Trinks A, Muret J, Weiland NS, et al. European Society of Anaesthesiology and Intensive Care consensus document on sustainability: 4 scopes to achieve a more sustainable practice. European Journal of Anaesthesiology EJA. 2024;41(4):260–77.

2. Kreuter-Kirchhof C. Das Pariser Klimaschutzübereinkommen und die Grenzen des Rechts –eine neue Chance für den Klimaschutz. Deutsches Verwaltungsblatt. 2017;132(2):97–104.

3. Richter P. Der Europäische Green Deal: Ein Ausgleich zwischen Ökonomie und Ökologie? Ökologisches Wirtschaften-Fachzeitschrift. 2021;36(2):12–3.

4. Pichler P-P, Jaccard IS, Weisz U, Weisz H. International comparison of health care carbon footprints. Environmental research letters. 2019;14(6):064004.

5. Boyd R, Ashby B, Steele K. Healthcare without harm. Healthcare’s climate footprint–how the health sector contributes to the global climate crisis and opportunities for action, 2019.

Kontakt

Evelin Sahli

RN, dipl. Expertin Anästhesiepflege HF, MScN

Fachführende Pflegeexpertin Herz Gefäss Zentrum, Inselspital Bern evelin.sahli@insel.ch

Développement durable en anesthésiologie et soins intensifs

Compte tenu du défi mondial que représente le changement climatique, le thème de la durabilité dans le secteur de la santé prend de plus en plus d’importance. Une étude de la Société européenne d’anesthésiologie et de soins intensifs (ESAIC) met en lumière le besoin urgent de réduire les émissions de gaz à effet de serre dans le secteur de la santé, en particulier dans le domaine de l’anesthésiologie et des soins intensifs. Grâce à l’analyse de quatre domaines d’action clés, des recommandations pratiques sont formulées dans le but de minimiser l’impact environnemental tout en garantissant la qualité des soins aux patient-e-s.

Le changement climatique est un thème majeur de notre génération. Malgré une prise de conscience croissante du changement climatique au cours des dernières décennies, les émissions de gaz à effet de serre, considérées comme la principale cause du réchauffement de la planète, continuent d’augmenter (1). Dans l’accord de Paris de 2015, presque tous les pays du monde se sont engagés à limiter le réchauffement global à moins de 2 °C, voire idéalement à 1,5 °C, par rapport au niveau préindustriel (2). Les mesures nécessaires pour atteindre cet objectif n’ont toutefois été mises en œuvre que de manière hésitante au niveau européen jusqu’à présent. C’est pourquoi la loi européenne sur le changement climatique a été adoptée en 2021. Elle fixe un objectif contraignant de réduction des émissions de gaz à effet de serre d’au moins 55 % d’ici 2030 et d’atteindre la neutralité climatique au plus tard en 2050 (3).

Les liens entre le changement climatique et la santé humaine sont indéniables. Le changement climatique entraîne de nombreux risques pour la santé, alors que les mesures de protection du climat ont des effets positifs avérés sur la santé. Parallèlement, le secteur de la santé contribue considérablement aux émissions mondiales de gaz à effet de serre: En 2014, il était responsable de 4,4 % des émissions mondiales de CO2, l’UE occupant la troisième place du classement mondial des émissions après les États-Unis et la Chine (4, 5). La réduction des émissions de gaz à effet de serre dans le secteur de la santé doit donc faire partie intégrante du débat sur le climat. Dans ce contexte, la Société européenne d’anesthésiologie et de soins intensifs (ESAIC) a publié une déclaration pionnière sur la durabilité en anesthésiologie et en soins intensifs. L’objectif de ce document est de sensibiliser aux soins de santé durables, d’informer sur les dernières connaissances en matière de soins de santé durables et de fournir des

bases décisionnelles solides qui tiennent compte à la fois de la sécurité des patient-e-s et de la protection de la planète.

Méthodologie

Quatre champs d’action principaux de la durabilité en anesthésiologie ont été définis comme point de départ:

• émissions directes

• consommation d’énergie

• chaînes d’approvisionnement et gestion des déchets

• Bien-être du personnel de santé

Compte tenu de l’urgence du sujet et du nombre limité d’études fondées sur des preuves concernant la durabilité dans le domaine périopératoire, des recommandations ont été formulées - sur la base de recommandations d’experts - pour la mise en œuvre durable dans la pratique et le contrôle de l’impact. Au total, 90 recommandations sur la durabilité ont été formulées. Celles-ci ont été validées et soumises au vote de 36 experts de 24 pays dans le cadre d’une procédure Delphi. Les 90 recommandations ont obtenu un taux d’approbation d’au moins 80 %.

Les quatre domaines d’action centraux sont brièvement résumés ci-dessous, et une sélection de recommandations concernant la pratique durable et l’évaluation des interventions est présentée. Pour un aperçu détaillé, nous vous renvoyons à la littérature complémentaire.

Les émissions directes de gaz à effet de serre (anesthésiques inhalés)

Les anesthésiques inhalés, dont le sévoflurane, le desflurane et l’isoflurane, ne sont guère dégradés dans l’organisme et sont presque entièrement rejetés dans l’atmosphère (cf. Journal d’anesthésie 2/2024, «Respirer au bloc opératoire et en Suisse: la viabilité des gaz d’anesthésie est-elle réalisable?») et ont un impact considérable sur le climat. Il existe différentes stratégies d’atténuation pour réduire l’impact sur l’environnement, par exemple la collecte des gaz d’anesthésie à l’aide de récipients à charbon actif ou la destruction photochimique des gaz à l’aide de lumière UV. Cependant, une grande partie des gaz d’anesthésie n’est expirée que

Minimizeenergyconsumption Useof sustainableenergygeneration

dans les salles de réveil, ce qui représente d’autres défis pour le contrôle des émissions. Le propofol a un potentiel de réchauffement global très faible par rapport aux anesthésiques volatils. L’utilisation des pompes à perfusion, qui nécessitent de l’énergie, les matériaux plastiques nécessaires et le fait que le propofol non utilisé doit être brûlé pour éviter la pollution de l’eau sont les moteurs des émissions de gaz à effet de serre du propofol.

Il est donc recommandé (sélection):

• Il faudrait préférer l’anesthésie régionale ou l’anesthésie intraveineuse totale à l’utilisation de gaz anesthésiques volatils.

• Si une anesthésie aux gaz est nécessaire, il convient de privilégier le gaz anesthésique ayant le plus faible effet de serre (sévoflurane < isoflurane < desflurane) et de maintenir le débit de gaz frais aussi bas que possible (< 0,5 l/min) chaque fois que cela est sûr et techniquement possible.

• Pour réduire la consommation d’anesthésiques, la profondeur de l’anesthésie doit être surveillée par EEG.

La consommation d’énergie

La médecine périopératoire est l’un des domaines les plus énergivores du secteur de la santé. Outre les technologies opératoires de la chirurgie et de l’anesthésiologie et les procédés de stérilisation, ce sont surtout les installations de chauffage, de ventilation et de climatisation (CVC) qui sont les principales consommatrices d’énergie dans les salles d’opération. Les mesures visant à réduire l’impact

environnemental de la médecine périopératoire dans le domaine de l’approvisionnement et de la consommation d’énergie s’inspirent du modèle Trias Energetica (voir figure 1). Ce modèle prend en compte trois points de départ pour augmenter la durabilité dans le domaine de la consommation d’énergie: 1. réduire la consommation d’énergie, 2. utiliser des sources d’énergie renouvelables et 3. utiliser efficacement les combustibles fossiles.

Ainsi, il est recommandé (sélection):

• Mesures de construction:

• utilisation d’un flux d’air mixte au lieu d’un flux d’air laminaire

• filtration et recyclage de l’air dans la salle d’opération

• installation de ses propres sources d’énergie renouvelable (par ex. photovoltaïque)

• installation de fenêtres et de sources de lumière naturelle

• optimisation de l’isolation

• Arrêt du système:

• réduire au minimum les systèmes CVC lorsque les salles d’opération ne sont pas utilisées et ne sont pas à disposition pour des interventions d’urgence, systèmes CVC avec capteurs de mouvement/d’occupation

• éteindre les ordinateurs et les réseaux Wi-Fi lorsqu’ils ne sont pas utilisés

• marquer les appareils qui peuvent être éteints en toute sécurité après utilisation.

• L’éclairage ambiant et opératoire dans la salle d’opération doit être basé sur des LED.

• Utiliser des piles rechargeables

Figure 1:
Trias Energetica

Gestion des déchets et chaînes d’approvisionnement

Les soins hospitaliers génèrent une grande quantité de déchets. Les salles d’opération produisent environ 20 à 33 % du total des déchets d’un hôpital et environ 50 % de ces déchets sont des déchets généraux, c’est-à-dire des déchets qui ne sont pas cliniques (c’est-à-dire non tranchants, pharmaceutiques, biologiques ou radioactifs). Parmi les déchets provenant des salles d’opération, 25 % sont des déchets d’anesthésiologie, mais beaucoup de déchets sont également générés par des produits périmés, des violations de la stérilité ou des kits de soins préemballés. La gestion des médicaments génère également beaucoup de déchets: le taux de médicaments préparés qui restent inutilisés est de 50 %.

Il est donc recommandé (sélection):

• modèle de stockage en flux tendu: chaque fois que cela est possible, l’utilisation du matériel ne doit pas être basée sur les stocks.

• Les dispositifs à usage unique doivent être évités s’il n’y a pas d’avantage clair pour les soins aux patient-e-s.

• Dans la mesure du possible, il convient d’utiliser des matériaux à faible consommation d’énergie.

• Avant d’ouvrir des sets de matériel stérile ou des kits de soins, leur utilisation doit faire l’objet d’un examen critique

• Les kits de soins doivent contenir des matériaux adaptés aux besoins et aux directives locales.

• Trier les déchets de manière appropriée afin d’augmenter la proportion de déchets recyclés.

• Recommandations pour la gestion des médicaments:

• réduire au minimum la préparation des médicaments pour les «scénarios d’urgence».

• utiliser des ampoules de médicaments ou de dilution de taille adaptée

• adapter les stocks afin d’éviter de dépasser la durée de conservation.

compte non seulement les aspects écologiques, mais aussi les résultats pour les patient-e-s et la qualité des soins. Le bien-être du personnel médical joue un rôle crucial dans la pratique clinique durable. Le manque de sommeil et le stress lié aux services de nuit nuisent à la performance et augmentent le risque d’erreurs. Dans ce contexte, il convient de souligner l’importance des périodes de repos et du soutien psychologique pour le personnel. Ces mesures contribuent à réduire le taux d’erreurs, à augmenter la sécurité des patient-e-s, à optimiser le résultat pour les patient-e-s et, bien entendu, à garantir la sécurité ainsi que la santé du personnel.

Il est donc recommandé (sélection):

• Un accès facile à un deuxième avis et à une aide professionnelle, en particulier pendant les gardes de nuit.

• Fournir des espaces de repos et de récupération pendant et après les périodes de travail.

• Assurer des possibilités de restauration adéquates pendant le travail en équipe.

• Accès à des offres de soutien psychologique et d’intervention en cas de crise pour les collaborateurs exposés au stress.

Discussion

de la santé. En combinant les innovations techniques, les changements de comportement et les mesures politiques, l’empreinte écologique de l’anesthésie peut être considérablement réduite. L’accent n’est pas seulement mis sur la protection de l’environnement, mais aussi sur l’amélioration des conditions de travail du personnel médical. Et comme nous l’avons déjà mentionné au début, les mesures présentées ne représentent qu’une sélection. La littérature détaillée définit, outre les mesures, les éventuels obstacles à la mise en œuvre et les valeurs de mesure adaptées pour le contrôle. Si vous êtes intéressés, nous vous recommandons de consulter la littérature détaillée.

Bien-être du personnel de santé

Pour couvrir tout le spectre de la durabilité périopératoire, il faut prendre en

Indépendamment des différents champs d’action, il est recommandé de créer des responsabilités pour la durabilité de la pratique clinique en anesthésie. Cela peut se faire par le biais d’une personne chargée d’une thématique ou au moyen d’un groupe de travail qui se penche sur cette thématique de manière analogue aux processus intra-hospitaliers. Il est sans doute inutile de préciser que la durabilité doit toujours être en relation directe avec la sécurité des patient-e-s et la qualité des soins. En outre, la recommandation prévoit que la formation, la sensibilisation et l’information du personnel sont des conditions de base essentielles à la perception et à la mise en œuvre de nombreuses mesures (notamment en ce qui concerne le recyclage, la gestion du travail en équipe et de la fatigue ou la consommation de matériel).

La recommandation présentée souligne l’urgence de prendre des mesures pour réduire les émissions de CO2 dans le secteur

Références

Voir le texte allemand dans Journal 4/2024, page 44

Contact

Evelin Sahli

RN, experte diplômée en soins d’anesthésie ES, MScN

Experte en soins infirmiers du Centre cardiovasculaire, Hôpital de l’Île, Berne evelin.sahli@insel.ch

Herzlichen Dank an alle unsere Funktionärinnen und Funktionäre! Für die wertvolle Zusammenarbeit in den Kommissionen, im Vorstand und in weiteren Funktionen möchten wir ein grosses Dankeschön an euch richten.

Die SIGA-FSIA lebt von euren breitgefächerten Kompetenzen, innovativen Ideen, eurer unerschütterlichen Motivation und eurem ehrenamtlichen Engagement. Ihr seid ein kostbares Geschenk!

Un grand merci à tous nos responsables! Nous souhaitons vous adresser un grand merci pour votre précieuse collaboration au sein des commissions, du comité et d'autres fonctions. La SIGA-FSIA vit de vos compétences dans différents domaines, de vos idées innovantes, de votre motivation infatigable et de votre engagement bénévole. Vous êtes un cadeau précieux!

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