star of life 2/2024

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star of life

Nr. 2

34. Jahrgang Mai 2024

Fachzeitschrift für medizinisches

Personal aus dem Rettungswesen

Herausgeberin: Swiss Paramedic Association

No 2

34e année mai 2024

Revue pour le personnel médical du sauvetage

Editrice: Swiss Paramedic Association

Fallbeispiel: herausfordernder Einsatz nach Absturz

Étude de cas: intervention des plus délicates après une chute

Impressum star of life 2 / 2024 2 INSERAT

Schweiz aktuell

6 Im Kanton Bern haben sich zwei Rettungsdienste zusammengeschlossen

7 Neues Design für SRZ-Fahrzeuge

10 Grundlegende Änderung des First-Responder-Systems im Kanton Zürich

11 Medien: Das überarbeitete «Handbuch Leitstelle» setzt Massstäbe

12 Aufschlussreiche und hoch relevante Daten: die zentralen Ergebnisse der grossen Kennzahlenerhebung im Schweizer Rettungswesen

Swiss Paramedic intern

21 Letzte Chance für Anmeldung zum Notfallkongress

Fallbeispiel

22 Einsatz für eine abgestürzte Frau wartete mit vielerlei Schwierigkeiten auf

Aus der Praxis

29 Optimierung der Kommunikation im Notrufgespräch –mit einer anderen Einstiegsfrage

33 Erste Erfahrungen aus dem St. Galler PFS-Pilotprojekt

Aus-, Fort- und Weiterbildung

37 Tessiner Simulationszentrum lancierte «Swiss Prehospital Championship»

41 Ein Zahlenreigen am First-Responder-Symposium

Titelbild

Der Sturz einer jungen Frau in einen Geröllhang im Baselbiet löste einen anforderungs- und überraschungsreichen Einsatz mehrerer Rettungsorganisationen aus – unter anderem, weil nur schon der Einsatzort lange nicht klar war. Der grosse Bericht ab Seite 22.

Bild: Polizei Basel-Landschaft

Actualité suisse

6 Dans le canton de Berne, deux services de sauvetage ont fusionné

7 Nouveau design pour les véhicules SRZ

10 Modification fondamentale du système de premiers répondants dans le canton de Zurich

12 Des données révélatrices et très pertinentes: les principaux résultats de la grande enquête sur les chiffres clés dans le domaine du sauvetage en Suisse

Info Swiss Paramedic

21 Dernière chance pour s'inscrire au congrès de médecine d'urgence

Exemple de cas

22 L'intervention pour une femme victime d'une chute s'est heurtée à de nombreux obstacles

Pratique

29 Optimiser la communication lors d'un appel d'urgence –avec une autre question d’introduction

33 Premières expériences du projet pilote SPH de Saint-Gall

Formation, formation continue et postgrade | Istruzione, formazione e perfezionamento

37

40 Le centre de simulation tessinois a lancé le «Swiss Prehospital Championship»

Il Centro di Simulazione ticinese lancia la «Swiss Prehospital Championship»

41 Une série de chiffres lors du symposium des premiers répondants

En couverture

La chute d'une jeune femme sur une pente rocheuse dans le canton de Bâle-Campagne a déclenché une intervention extrêmement exigeante et riche en surprises de plusieurs organisations de sauvetage – entre autres parce que le lieu d'intervention n'était pas clair pendant longtemps. Le grand reportage à partir de la page 22.

Photo: Police de Bâle-Campagne

Inhalt | Sommaire star of life 2/ 2024 3

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In der vorliegenden Ausgabe unserer Fachzeitschrift präsentieren wir Ihnen die neusten Kennzahlen des Schweizer Rettungswesens, erhoben vom Interverband für Rettungswesen (IVR). Daten sind enorm wichtig – sie können Leben retten! Obwohl wir hier nicht von medizinischen Kennzahlen sprechen, können die vorliegenden Daten durch eine sorgfältige Auswertung tatsächlich Leben retten, indem sie fundierte Entwicklungs-Massnahmen im Rettungswesen ermöglichen. Diese sind dringend notwendig. Die Belastung in den Rettungsdiensten ist aufgrund des Bevölkerungswachstums und der Überlastung im Gesundheitswesen deutlich gestiegen. Die Mitarbeitenden in den Rettungsdiensten sind immer stärker ausgelastet und verlassen die Branche, wenn sie keine Entwicklungsmöglichkeiten sehen. Dies führt zu einem Fachkräftemangel, wie Zahlen nun belegen.

Chères lectrices et chers lecteurs,

Erfreulicherweise reagieren viele Rettungsdienste und ­ergreifen Massnahmen. In der aktuellen Ausgabe finden sich positive Beispiele, wie bestimmte Einsätze sinnvoller bewältigt werden können und gleichzeitig echte Karrieremöglichkeiten für Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter entstehen. Es müssen neue, attraktive Weiterbildungs- und Anschlusslösungen für Mitarbeitende in den Rettungsdiensten geschaffen werden. Das betrifft die Möglichkeiten zu zukunftsorientieren Fachkarrieren im Rettungsdienst sowie die verbesserte Durchlässigkeit in andere Gesundheitsberufe. Ausserdem müssen die Kompetenzen dem Berufsalltag der HF-Ausbildung entsprechen. Die Swiss Paramedic Association unterstützt daher die Kennzahlenerhebung des IVR und weitere wichtige Befragungen zur Entwicklung des Rettungswesens.

Wir laden Sie nun ein, in diese wichtigen Daten einzutauchen und entsprechende Schlüsse zu ziehen.

Dans le présent numéro de notre revue spécialisée, nous vous présentons les derniers chiffres clés du sauvetage suisse, relevés par l'Interassociation de sauvetage (IAS). Les données sont extrêmement importantes – elles peuvent sauver des vies! Bien qu’ici, il ne soit pas question de chiffres clés médicaux, les données disponibles peuvent effectivement sauver des vies grâce à une évaluation minutieuse, en permettant de prendre des mesures de développement fondées dans le domaine du sauvetage. Celles-ci sont urgemment nécessaires. La charge de travail dans les services de sauvetage a nettement augmenté en raison de la croissance démographique et de la surcharge du système de santé. Les collaborateurs des services de sauvetage sont de plus en plus sollicités et quittent le secteur s'ils ne voient pas de possibilités d'évolution. Cela entraîne une pénurie de personnel qualifié, comme le prouvent désormais les chiffres.

Heureusement, de nombreux services de sauvetage réagissent en prenant des mesures. Dans le numéro actuel, on trouve des exemples positifs de la manière dont certaines interventions peuvent être gérées plus judicieusement tout en créant de véritables possibilités de carrière pour les ambulanciers. Il faut mettre sur pied de nouvelles solutions attrayantes de formation continue et de passerelle pour les collaborateurs et collaboratrices des services de sauvetage. Cela concerne les possibilités de carrières spécialisées orientées vers l'avenir dans les services de sauvetage ainsi qu'une meilleure perméabilité vers d'autres professions de santé. En outre, les compétences doivent correspondre au quotidien professionnel de la formation ES. C'est pourquoi la Swiss Paramedic Association soutient le relevé des chiffres clés de l'IAS et d'autres enquêtes importantes sur le développement du sauvetage.

Nous vous invitons maintenant à vous plonger dans ces données importantes et à en tirer les conclusions qui s'imposent.

Editorial | Éditorial star of life 2 / 2024 5
Michael Schumann, Präsident Swiss Paramedic | Michael Schumann, président Swiss Paramedic

RD-Fusion im Kanton Bern

Die Rettungsdienste des Spitals Emmental AG und des Spitals Region Oberaargau (SRO) AG haben sich zusammengeschlossen zum «Rettungsdienst EmmentalOberaargau». Dies gaben die beiden Spitäler Mitte Februar in einer Medienmitteilung bekannt, nachdem die beiden RD bereits seit Jahresbeginn zusammenarbeiten. Beim Fusionsprodukt handelt es sich juristisch um eine einfache Gesellschaft, bei der zwei Spitäler gemeinsam die Trägerschaft bilden.

Pionierrolle im geplanten Regionen-Modell

Der Zusammenschluss sei «ein wichtiger Schritt in die Vereinheitlichung von rettungsdienstlichen Prozessen», sagt Regula Feldmann, CEO Spital Emmental AG. «Wir arbeiten schon lange gut und eng mit dem Rettungsdienst der SRO AG zusammen. Unsere Strukturen und Bedingungen sind sehr ähnlich.» Das Ziel sei es, diese Prozesse bis Ende 2027 zu harmonisieren. Im

Hinblick auf das vom Kanton Bern geplante 4+-RegionenModell sind die beiden Spitäler laut Medienmitteilung «die ersten, die ihre Rettungsdienste in diesem Rahmen neu organisieren».

Bisherige Chefs sind auch die neuen Als Co-Leitung des Rettungsdienstes EmmentalOberaargau konnten Mischa Schori und Thomas Giger gewonnen werden. Beide fungierten vorher als Leiter Rettungsdienst für das Emmental respektive für den Oberaargau. Die beiden kennen sich gemäss Medienmitteilung gut «und arbeiten bereits jetzt gut zusammen».

Durch den Zusammenschluss wird die Flexibilität bei den personellen Ressourcen erhöht. Bei personellen Engpässen kann man sich gegenseitig aushelfen. Für die Mitarbeitenden gibt es gemäss den Verantwortlichen «keine grösseren Veränderungen», ebenso wie für die Patientinnen und Patienten. sol.

TCS übernimmt Intermedic

TCS Swiss Ambulance Rescue (TCS SAR) übernimmt den Rettungsdienst Intermedic. Dies gab der Touring-Club der Schweiz (TCS) Mitte Februar überraschend bekannt. Mit der Übernahme des Unternehmens aus dem aargauischen Berikon baut TCS SAR

Fusion de services de sauvetage dans le canton de Berne

Les services de sauvetage de l’hôpital Emmental AG et de l’hôpital Region Oberaargau (SRO) AG se sont regroupés pour former le «Rettungsdienst EmmentalOberaargau». C’est ce qu’ont annoncé mi-février les deux hôpitaux dans un communiqué de presse, sachant que les deux services collaborent depuis le début de l’année déjà. Le produit de la fusion est en fait, sur le plan juridique, une société simple pour laquelle les deux hôpitaux représentent ensemble l’instance responsable.

Rôle de pionnier vers le projet de modèle des régions La fusion est «un pas important dans l’unification des processus des services de sauvetage», a déclaré Regula Feldmann, CEO de l’Hôpital Emmental AG. «Cela fait longtemps déjà que nous collaborons étroitement et avec succès avec le service de sauvetage de SRO AG. Nos structures et nos conditions sont très similaires.»

L’objectif est d’harmoniser ces processus d’ici à fin

TCS

«seine führende Position im Bereich der Notfallrettung und des Krankentransports weiter aus», schreibt der Verkehrsklub in einer Medienmitteilung.

Fast 40 Jahre lang selbständig gewesen Der 1987 gegründete Ret-

2027. Dans la perspective du Modèle 4+-Régions planifié par le canton de Berne, les deux hôpitaux sont, selon le communiqué de presse, «les premiers qui réorganisent leurs services de sauvetage dans ce cadre».

Les anciens chefs sont aussi les nouveaux Mischa Schori et Thomas Giger ont été recrutés pour co-diriger le service de sauvetage Emmental-Oberaargau. Tous deux étaient auparavant actifs comme chefs des services pour l’Emmental, respectivement pour Oberaargau. Selon le communiqué de presse ils se connaissent bien «et travaillent maintenant déjà bien ensemble».

Ce regroupement permet d’augmenter la flexibilité au niveau des ressources en personnel et de mettre en place une aide mutuelle en cas de difficultés. Pour les collaborateurs il n’y a, selon le responsable, «pas de grands changements», et il en va de même pour les patientes et les patients. sol.

reprend Intermedic

Le TCS Swiss Ambulance Rescue (TCS SAR) reprend le service de sauvetage Intermedic. Telle est la surprenante nouvelle donnée mifévrier par le Touring-Club Suisse (TCS). Avec la reprise de cette entreprise de Berikon, en Argovie, le TCS SAR «continue à développer sa

position dominante dans le domaine du sauvetage d’urgence et du transport de malades», déclare le Club dans un communiqué de presse.

Indépendant pendant près de 40 ans Le service de sauvetage

Schweiz aktuell | Actualité suisse star of life 2 / 2024 6

tungsdienst Intermedic beschäftigt 40 Mitarbeitende und verfügt über eine Flotte von zehn Fahrzeugen. Der RD fährt jährlich rund 2000 Notfalleinsätze und ist hauptsächlich im Kanton Aargau, aber auch in Zürich tätig. In der internen Organisation von Intermedic sind gemäss der Medienmitteilung «keine Änderungen geplant, und alle Arbeitsplätze bleiben erhalten». Bruno Nägeli, Verwaltungsratspräsident und Haupteigentümer von Intermedic, sagt zur Übernahme: «Für ein regionales Unternehmen wie das unsrige ist der TCS als Non-Profit-Organisation ein idealer Partner».

Zusammen mit Intermedic ist TCS SAR nun in sechs Kantonen (Zürich, Aargau, Luzern, Zug, Waadt und

Für die TCS Swiss Ambulance Rescue arbeiten mittlerweile über 180 Personen. pd

Plus de 180 personnes travaillent désormais pour TCS Swiss Ambulance Rescue. pd

Genf) vertreten. Das Unternehmen wird jährlich über 30 000 Einsätze leisten. TCS SAR verfügt über 180 Mitarbeitende, die von 14 Stützpunkten aus mit etwa 50 Fahrzeugen arbeiten. sol.

Intermedic, créé en 1987, emploie 40 collaborateurs et dispose d’une flotte de dix véhicules. Il intervient pour près de 2000 interventions d’urgence par année, principalement dans le canton d’Argovie, mais aussi à Zurich. Selon le communiqué de presse

«aucune modification n’est prévue, et toutes les places de travail restent maintenues» dans l’organisation interne d’Intermedic. Bruno Nägeli, Président du Conseil d’administration et principal propriétaire d’Intermedic, déclare à propos de cette reprise: «Pour une entreprise régionale comme la nôtre, le TCS, en sa qualité d’organisation à but non lucratif, est un partenaire idéal».

Avec désormais Intermedic, le TCS SAR est désormais présent dans six cantons (Zurich, Argovie, Lucerne, Zoug, Vaud et Genève). L’entreprise réalisera plus de 30 000 interventions par année. TCS SAR compte plus de 180 collaborateurs qui travaillent depuis 14 bases avec quelque 50 véhicules. sol.

Neues Design für Zürcher Einsatzfahrzeuge Nouveau design pour les véhicules d’intervention zurichois

Nach gut 20 Jahren wurde das Fahrzeugdesign der Sanität von Schutz & Rettung Zürich (SRZ) überarbeitet, um die Sichtbarkeit im immer dichteren und komplexeren Strassenverkehr zu verbessern. Zudem soll mit dem neuen Look gemäss SRZ «eine stärkere Verbundenheit zur Stadt Zürich» hergestellt werden.

Die Grundfarbe Weiss und «züriblaue» Elemente wurden beibehalten. Hinzugekommen sind nun aber die Farben Zitronengelb und Anthrazit, wie sie sich auch auf der Uniform wiederfinden. Die Umsetzung des Rebrandings erfolgt ab Frühjahr 2024 schrittweise in den nächsten zwei bis drei Jahren. Dies

So werden die Rettungswagen von SRZ künftig aussehen.

Visualisierung: Hotz Brand Consultants

Voilà comment se présenteront désormais les véhicules du SRZ.

Visualisation: Hotz Brand Consultants

laut SRZ im Rahmen der geplanten Neubeschaffung von Rettungswagen des Rettungsdiensts, Krankentransportwagen des Verlegungsdiensts sowie Notarzteinsatzfahrzeugen. sol.

Après une bonne vingtaine d’années, le design des véhicules de l’organisation Schutz & Rettung Zurich (SRZ) a été révisé afin d’améliorer encore leur visibilité dans un trafic routier toujours plus dense et plus complexe. Par ailleurs, selon le SRZ, le nouveau look doit permettre

d’établir «un lien plus fort avec la ville de Zurich».

Les couleurs de base, avec des éléments blancs et «bleu zurichois», sont maintenues, auxquelles viennent s’ajouter cependant les couleurs jaune citron et anthracite que l'on retrouve également sur l'uniforme. La mise en œuvre de ces rénovations se fera progressivement à partir du printemps 2024 et au long des prochaines deux à trois années. Tout ceci, selon le SRZ, se déroule dans le cadre de l’acquisition prévue de nouveaux véhicules de sauvetage, de véhicules de transport des malades du service de déplacements, ainsi que des véhicules des médecins d’intervention urgente. sol.

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Start mit Präklinischen Fachspezialisten in Zürich

Nachdem seit 2021 ein entsprechendes Vorprojekt läuft (der «star of life» berichtete darüber), führt Schutz & Rettung Zürich (SRZ) nun im Rahmen eines Pilotprojektes «Präklinische Fachspezialist*innen» – so die SRZSchreibweise – ein. «Schutz & Rettung Zürich trägt damit zur Weiterentwicklung der Berufsbilder im Rettungsdienst und zur zeitgemässen präklinischen Notfallversorgung bei», heisst es in einer Medienmitteilung der Organisation.

Abfrageschema in Zentrale angepasst Die Präklinischen Fachspezialisten (PFS) rücken seit Anfang März bei bestimmten nicht dringlichen Notfalleinsätzen (Kategorie C) in der Stadt Zürich und in den 22 SRZ-Vertragsgemeinden aus. Dies, nachdem die kantonale Gesundheitsdirektion den Zürchern und den am

Projekt beteiligten Rettungsdiensten Spital Bülach AG und Regio 144 AG (Rüti) die Bewilligung dazu erteilt hatte. Damit die Mitarbeitenden der Einsatzleitzentrale Notrufe umfassender abfragen und PFS-Einsätze besser erkennen können, wurde das Abfrageschema angepasst und die Mitarbeitenden geschult.

Bei den PFS handelt es sich um erfahrene dipl. Rettungssanitäter HF, die zusätzlich einen mehrstufigen Kompetenzerwerb absolvieren. Die PFS sind allein und mit einem kleineren Fahrzeug als einer Ambulanz und ohne Sondersignal unterwegs. Sie führen im Auto teilweise anderes Material mit als ein Rettungswagen (RTW). Ihr Ziel ist, Patienten mit leichten Verletzungen oder Erkrankungen so weit medizinisch zu versorgen, dass sie zu Hause verbleiben oder dass sie anschliessend selbst einen Arzt oder eine Notfallpraxis aufsuchen können, ohne einen RTW zu beanspruchen. – Der «star of life» wird voraussichtlich Ende Jahr über erste Ergebnisse dieses Pilotprojektes berichten. sol.

Lancement de spécialistes préhospitaliers à Zurich

Alors que, depuis 2021, un avant-projet est en cours à ce sujet («star of life» en a rendu compte), Schutz & Rettung Zurich (SRZ) lance, dans le cadre d’un avantprojet, un projet pilote appelé «Präklinische Fachspezialist*innen» (spécialistes pré-hospitaliers, SPH) comme l’indique SRZ. «Schutz & Rettung Zurich contribue ainsi au développement des profils professionnels dans les services de sauvetage et à des soins d’urgence préhospitaliers contemporains», peut-on lire dans un communiqué de presse de l’organisation.

Schéma d’interrogatoire adapté à la centrale Les spécialistes pré-hospitaliers interviennent depuis début mars lors de certaines interventions pas trop urgentes (catégorie C) en ville de Zurich et dans les 22 communes sous contrat avec SRZ. Ceci après que la Direction cantonale de la santé a donné l’autorisation aux Zurichois et aux services de sauvetage Spital Bülach AG et Regio 144 AG (Rüti) qui participent au projet. Pour que les collaborateurs de la Centrale

d'alarme puissent mieux trier les appels et mieux reconnaître s’il s’agit d’une intervention de SPH, le catalogue des questions a été adapté et les collaborateurs formés en conséquence.

Les SPH sont des ambulanciers ES expérimentés qui ont suivi une formation complémentaire en plusieurs étapes. Les SPH se déplacent seuls et avec un véhicule plus petit qu’une ambulance, et sans sirène. Dans leur voiture ils ont du matériel en partie différent que dans une ambulance. Leur objectif est de fournir aux patients avec des blessures ou des maladies légères des soins médicaux de telle sorte qu’ils puissent rester à la maison ou se rendre ensuite eux-mêmes chez un médecin ou un service d’urgence sans nécessiter une ambulance. – «star of life» a prévu de rendre compte des premiers résultats de ce projet pilote vers la fin de l’année. sol.

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Vier Rettungshelis nach Neuseeland verkauft

Die Schweizerische Rettungsflugwacht (Rega) verkauft die vier Helis des Typs Airbus Helicopters H145 inklusive medizinische Innenausstattung an die GCH Aviation mit Sitz im neuseeländischen Christchurch. Die GCH, die seit über 40 Jahren im Rettungsbusiness aktiv ist und unter anderem den NZ Flying Doctor Service betreibt, wird die Maschinen für Rettungseinsätze nutzen.

Wie die Rega in einer Mitteilung vom Februar schreibt, hängt der Verkauf mit der Modernisierung der eigenen Flotte zusammen. Denn zwischen 2024 und 2026 erneuert die Organisation ihren gesamten Heli-Park und setzt auf eine Einheitsflotte bestehend aus 21 Maschi-

Quatre

hélicoptères de sauvetage vendus en Nouvelle-Zélande

Il s’envolera bientôt pour l’autre côté du monde: un H145 de la Rega. rega

nen der neuesten Fünfblattversion des Typs H145 D3 des Herstellers Airbus Helicopters (der «star of life» berichtete darüber). Das heisst, dass künftig auf allen Rega-Basen derselbe Helikoptertyp im Einsatz stehen wird. sol.

La Rega vend les quatre hélicoptères de type Airbus Helicopters H145, équipement médical intérieur compris, à la compagnie GCH Aviation sise à Christchurch, en Nouvelle Zélande. GCH, qui est active depuis plus de 40 ans dans le business du

sauvetage et gère entre autres le NZ Flying Doctor Service, utilisera ces appareils pour les interventions de sauvetage.

Comme l’écrit la Rega dans un communiqué de février, la vente est à mettre en relation avec la modernisation de sa propre flotte. Car l’organisation va renouveler l’ensemble de sa flotte d’hélicoptères entre 2024 et 2026, misant sur une flotte homogène composée de 21 appareils de la toute nouvelle version à cinq pales du type H145 D3 du fabricant Airbus Helicopters («star of life» en a déjà parlé). Cela signifie que des hélicoptères du même type seront en intervention sur toutes les bases de la Rega. sol.

Rega: 37 Patienten pro Tag betreut

Die Einsatzzentrale der Schweizerischen Rettungsflugwacht (Rega) hat im Jahr 2023 insgesamt 20 647 Einsätze organisiert. Das entspricht einer Abnahme von 1,6 Prozent gegenüber dem letztjährigen Rekordjahr, wie das Unternehmen mitteilt. Im Durchschnitt organisierten die Einsatzleiterinnen und Einsatzleiter 57 Einsätze pro 24 Stunden. Im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt liegen die Einsatzzahlen im letzten Jahr 15,7 Prozent höher und entspre-

chen dem zweithöchsten Wert in der Geschichte der Rega.

Insgesamt transportierten die Rega-Crews im letzten Jahr 13 674 Patientinnen und Patienten (-3,8 Prozent) an Bord ihrer Luftfahrzeuge. Im Durchschnitt betreuten sie somit 37 Patienten pro Tag. Die Rettungsflugwacht kann gemäss eigenen Angaben mittlerweile auf die Unterstützung von 3,6 Millionen Gönnerinnen und Gönnern zählen. sol.

Rega: 37 patients pris en charge par jour

En 2023, la centrale d'intervention de la Rega a organisé un total de 20 647 interventions, ce qui correspond à une baisse de 1,6 % par rapport au record de l’année passée, comme l’annonce l’entreprise. En moyenne les cheffes et chefs des opérations ont organisé 57 interventions par 24 heures. En comparaison sur la moyenne de cinq ans, ces chiffres de l’année passée sont de 15,7 % plus élevés et correspondent à la deuxième valeur la plus

élevée de l’histoire de la Rega.

Au total les équipes de la Rega ont transporté 13 674 patientes et patients (-3,8 %) à bord de leurs aéronefs, de sorte qu’ils se sont occupés en moyenne de 37 patients par jour. Selon certaines informations, la Garde aérienne suisse de sauvetage peut compter entretemps sur le soutien de 3,6 millions de donatrices et donateurs. sol.

Schweiz aktuell | Actualité suisse star of life 2 / 2024 9
Fliegt bald am anderen Ende der Welt: ein H145 der Rega. rega

Neues FR-System im Kanton Zürich

Im Kanton Zürich ist auf den April hin im Rahmen eines Pilotprojektes ein neues System für First Responder (FR) eingeführt worden. Es soll eine schnellere und vor allem flächendeckende Hilfe bringen, wenn jemand einen Herzkreislaufstillstand erleidet.

Weg von den Feuerwehren Bislang haben 39 von insgesamt 102 Feuerwehren und damit rund 400 Personen im Kanton Zürich freiwillig First-Responder-Einsätze geleistet. «Damit eine noch höhere Abdeckung erreicht wird», so die projektbetreuende Gebäudeversicherung Kanton Zürich (GVZ) in einer Medienmitteilung, soll die Anzahl der First Responder auf bis zu 2500 erhöht werden. Es wurden deshalb und werden weiterhin Personen gesucht, die in lebensrettenden Massnahmen geschult sind. Angesprochen sind beispielsweise Mitglieder von Organisationen des Personen- und Bevölkerungsschutzes oder Personen mit einer medizinischen Ausbildung. Die Tätigkeit als Zürcher First Responder erfordert ein BLS-AED-SRC-Zertifikat und die Teilnahme am obligatorischen First-Responder-Grundkurs der GVZ.

Selbstverständlich können sich auch bisherige Feuerwehr-FR melden – nur werden sie nicht mehr in Feuerwehruniform und -fahrzeugen ausrücken. Dies und unter anderem der Umstand, dass dadurch einsatzerfahrene, bewährte und regelmässig trainierende Teams aufgelöst werden, hat zu einigem Unmut bei den Feuerwehren gesorgt.

Nouveau système de First Responders dans le canton de Zurich

Die Ausrüstung der Zürcher FR, die sie in einer lemongrünen Tasche mitführen. gvz

L’équipement des FR zurichois qu’ils transportent dans un sac de couleur limette. gvz

Aufgebot per App Die Kosten für Ausbildung, Einsatzmaterial und Versicherung der neuen FR werden von der GVZ getragen. First Responder leisten ihre Einsätze ehrenamtlich, also ohne finanzielle Entschädigung. Aufgeboten werden die FR anhand eines ausgeklügelten Algorithmus’ über eine App der Rescuetrack GmbH. – Für weitere Infos und Anmeldung: www.firstresponder.gvz.ch eh.

En avril, dans le cadre d’un projet pilote, un nouveau système pour les First Responders (FR) a été introduit dans le canton de Zurich. Il est censé apporter une aide plus rapide, et avant tout sur tout le territoire cantonal, lorsque quelqu’un souffre d'un arrêt cardio-respiratoire.

Sans les sapeurs pompiers Jusqu'à présent, 39 corps de sapeurs-pompiers sur un total de 102, soit environ 400 personnes, ont effectué des interventions volontaires de premier secours dans le canton de Zurich. «Afin de parvenir à une couverture encore meilleure», a déclaré l’assurance bâtiment du canton de Zurich (Gebäudeversicherung

Kanton Zürich GVZ) dans un communiqué de presse, le nombre des First Responders doit augmenter jusqu’à 2500. On est donc à la recherche d’autres personnes qui souhaiteraient se former aux mesures qui sauvent la vie. L’appel s’adresse par exemple à des membres d’organisations de protection de la personne et de la population, ou à des personnes avec une formation médicale. L’activité en tant que First Responder zurichois nécessite un certificat BLS-AEDSRC et la participation au cours de base First Responder obligatoire de GVZ.

Il va de soi que les FR des services du feu déjà en service peuvent aussi s’inscrire – mais ils ne seront plus appelés à se présenter en uniforme de pompiers et avec véhicules. Cette mesure, mais aussi le fait qu’elle implique la dissolution d’équipes expérimentées qui ont fait leurs preuves et qui suivent régulièrement des formations, a provoqué quelques ressentiments chez les pompiers.

Convocation par app Les frais pour la formation, le matériel d’intervention et l’assurance des nouveaux FR sont pris en charge par GVZ. Les First Responders exercent leurs interventions bénévolement, soit sans dédommagement financier. Les FR sont appelés au moyen d’un algorithme ingénieux par l’intermédiaire d’une App de Rescuetrack GmbH. – Pour plus d’informations et inscription: www.firstresponder.gvz.ch eh.

Schweiz aktuell | Actualité suisse star of life 2 / 2024 10

Die Leitstellen-Bibel

In der dritten, aktualisierten Auflage legt der deutsche Fachverlag Stumpf + Kossendey sein «Handbuch Leitstelle» vor. Ein Titel, der täuscht. Dies aber im positivsten Sinn, denn mit einem «Handbuch» hat das Werk nun beim besten Willen nichts mehr zu tun. Angebracht wäre wohl eher die Bezeichnung «LeitstellenBibel»: Das Werk ist fast 800 Seiten dick, strukturiert in 17 Kapitel, an deren Entstehung 82 Autorinnen und Autoren beteiligt waren. Und für einmal gilt «Masse = Klasse», denn dieses Buch deckt nun wirklich praktisch

INSERAT

Medien

jedes Thema rund um die Leitstelle ab, von den Formen von Leitstellen über die standardisierte Notrufabfrage und Funksysteme bis zum empfehlenswerten Abstand zwischen dem Disponenten und seinen Monitoren. All das geschieht auf sehr kompetente Art.

Ein guter, klarer Aufbau und eine verständliche Sprache führen den Leser durch die Beiträge. Viele Beispiele –von fiktiven und echten Einsätzen, Abfragen und Algorithmen – sorgen für einen hohen Praxisbezug. Das Buch – wahrscheinlich das umfassendste Werk im

deutschsprachigen Raum zum Thema – ist Pflichtlektüre oder gehört mindestens als Nachschlagewerk zuvorderst ins Büchergestell eines jeden Verantwortlichen einer Einsatzzentrale. Und natürlich ist es eine WissensFundgrube für jeden Disponenten. eh.

Handbuch Leitstelle. Herausgegeben von Achim Hackstein und Hendrik Sudowe. Verlag Stumpf + Kossendey. 776 Seiten, ca. 70 bis 93 Franken. ISBN 978-3-96461-064-5.

Randbemerkung

«Anschliessend wurde die Aargauerin von der ausgerückten Ambulanz behandelt.» War da eine dieser brandneuen, selbstfahrenden und -behandelnden Ambulanzen im Einsatz? Unbeantwortete Frage in einer Meldung in der Konsumentenzeitschrift «K-Tipp».

«Sanitätskonzern Geberit» «Sanität» und «Sanitär»: Zwei Begriffe, die sehr ähnlich tönen, aber für grundverschiedene Geschäftszweige stehen, was jedoch die Wirtschaftsredaktion des «Tages-Anzeigers» nicht bemerkt hat, als sie über den grossen Schweizer WCHersteller schrieb. eh.

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Das Schweizer Rettungswesen 2023 in Zahlen

Helge Regener, Nottwil, und André Wilmes, Aarau

In den Ausgaben 2/23 und 4/23 des «star of life» wurde über den Umstand fehlender rettungsdienstlicher Planungsdaten und über die Piloterhebung der Kennzahlen des Schweizer Rettungswesens berichtet. Nun erfolgt die Berichterstattung über die erste Vollerhebung des Interverbandes für Rettungswesen (IVR) und eine begleitend durchgeführte Berufsverbleibstudie der Höheren Fachschulen (HF) Rettungssanität.

Methode und Rücklauf

Die Kennzahlenerhebung durch den IVR erfolgte online zwischen dem 15. Januar und 15. Februar 2024 in drei Sprachversionen. Erfragt wurden Zeitraumdaten

hungsweise Zeitpunktdaten zum Stichtag 30. November 2023. Adressiert wurden Rettungsdienste (RD), Sanitätsnotrufzentralen (SNZ) und Höhere Fachschulen. Der Rücklauf betrug 91 von 100 Rettungsdiensten (91 %), 15 von 15 Sanitätsnotrufzentralen (100 %) und 7 von 7 HFs (100 %).

Mit einer Vorinformation im Dezember 2023 sowie zwei online durchgeführten Infoveranstaltungen während dem Erhebungszeitraum wurden die Rettungsdienste und SNZ bei der Datenerhebung unterstützt.

Die neun Rettungsdienste, die nicht geantwortet haben, sind überwiegend kleinere

Le sauvetage suisse 2023 en chiffres

Helge Regener, Nottwil, et André Wilmes, Aarau

Dans le numéro 4/23 du «star of life», on parlait du fait qu’il manque des données de planification concernant les services de sauvetage et de l’enquête pilote concernant les indicateurs du sauvetage suisse. On dispose désormais d’informations sur le premier relevé complet de l’Interassociation du sauvetage (IAS) et sur une étude sur le maintien dans la profession qui a été organisée en parallèle par les Écoles supérieures (ES) de soins ambulanciers.

Méthode et taux de réponse Le relevé des données par l’IAS a été organisé entre le 15 janvier et le 15 février 2024 dans trois versions linguistiques. Les données

nées concernant une période en 2023, respectivement des données à des moments précis à la date de référence du 30 novembre 2023. Les services de sauvetage (SdS), les centrales d’appels sanitaires urgents (CASU) et les écoles supérieures (ES) ont été contactés. Le taux de réponse était de 91 pour les 100 services de sauvetage contactés (91 %), de 15 pour les 15 centrales d’appels sanitaires urgents contactées (100 %) et de 7 pour les 7 ES contactées (100 %). Lors du relevé des données, les services de sauvetage et les CASU ont bénéficié d’une aide sous forme d’une information préalable en décembre 2023 et de deux séances d’information organisées en ligne

Abbildung 1:

Anzahl der einsatzbereiten Einsatzmittel an einem typischen Werktag 2023, dargestellt an vier Uhrzeiten: Um 12 Uhr stehen am meisten Einsatzmittel zur Verfügung. Grafiken: IVR

Illustration 1:

Nombre des moyens d’intervention prêts pour une intervention durant un jour de travail typique en 2023, représenté à 4 moments de la journée: À midi, il y a le plus grand nombre de moyens d’intervention disponibles. Graphiques: IAS

Schweiz aktuell | Actualité suisse star of life 2 / 2024 12
Utilisable pour les interventions primaires et secondaires (P1-P3 et S1-S3 selon l’IAS) Pour les interventions d’urgentistes

10 Minuten

10 minutes

knapp 6 % der Gesamteinsatzzahlen, womit die Abdeckung bezogen auf das gesamte rettungsdienstliche Leistungsvolumen bei etwa 94 % liegt. Die Fehlenden verteilen sich mit fünf Deutschschweizer, drei Westschweizer und einem Tessiner Rettungsdienst derart, dass dies zu keiner systematischen Verzerrung der Resultate führen dürfte.

Berufsverbleibstudie

An der zwischen Mitte Oktober und Mitte November 2023 ebenfalls online durchgeführten Erhebung zur Berufsverbleibstudie bei den 2394 Absolventinnen und Absolventen der Rettungssanitäter-Diplomjahrgänge 2008 bis 2023 aller sieben HFs nahmen 1453 Personen (60,7 %) teil. Diese Umfrage wurde erforderlich, da die Arbeitgeber keine vertieften Auskünfte über Berufsverbleib und Austrittgründe der indi viduellen Berufsangehörigen geben können und die entsprechenden Informationen bei den einzelnen Personen abgefragt werden mussten.

Strukturdaten des Schweizer Rettungswesens Sanitätsnotrufzentralen:

Die 15 SNZ haben im Jahr 2023 insgesamt 1 873 671 Anrufe bearbeitet. Dabei liegt die Spannbreite mit zwischen 33 000 und 364 939 Anrufen pro SNZ um rund den Faktor 11 auseinander. Von diesen Anrufen erfolgten etwas mehr als ein Drittel (725 668 beziehungsweise 38,7 %) auf die Notrufnummer 144 (von 15 500 bis 137 056 pro SNZ). Die Entgegennahme von Anrufen auf die Nummer 144 erfolgte in 92,8 % in unter 10 Sekunden.

Einsatzvolumen: Insgesamt leisteten die Rettungsdienste der Schweiz im Jahr 2023 deutlich über eine halbe Million Einsätze (Primär: 442 781, Sekundär: 108 867), davon 41 % in der Kategorie P1. Die Spannbreite lag zwischen 12 und 16 043 P1-Einsätzen pro RD.

Die Rettungsmittelverfügbarkeiten, Hilfsfristen und Einsatzklassifizierungen nach NACA stellen sich dar, wie in den Abbildungen 1, 2 und 3 gezeigt.

15 Minuten

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durant la période concernée par le relevé.

Concernant les neuf services de sauvetage n’ayant pas participé au relevé, il s’agit surtout de petites structures qui représentent près de 6 % du nombre d’interventions global. Par rapport au volume de prestations des services de sauvetage, la couverture se situe par conséquent à environ 94 %.

Les réponses qui manquent concernent des services de sauvetage tellement éloignés les uns des autres (5 établissements en Suisse alémanique, 3 en Suisse romande et 1 au Tessin) que cela ne devrait pas entraîner de distorsion systémique des résultats.

Étude sur le maintien dans la profession 1453 personnes (60,7 %) ont participé à l’étude organisée également en ligne entre la mi-octobre et la mi-novembre 2023 sur le maintien dans la profession menée auprès des 2394 ambulancières et ambulanciers diplômés des promotions 2008 à 2023 des sept ES. Cette enquête était devenue

Abbildung 2: Durchschnittliche Hilfsfristen bei Primäreinsätzen der dringlichsten Stufe (P1) in Prozent 2023: In knapp 80 % der Einsätze erreichen die Rettungsdienste den Einsatzort innerhalb von 15 Minuten.

Illustration 2: Délais d’intervention moyens pour les interventions primaires du plus haut niveau (P1) en pourcentage en 2023: Dans près de 80 % des interventions, les services de sauvetage arrivent sur le lieu de l’intervention dans les 15 minutes.

nécessaire puisque les employeurs ne peuvent pas fournir des informations détaillées sur le maintien dans la profession et sur les raisons de départ des professionnels individuels et que ces informations ont dû être demandées à chaque personne individuellement.

Données structurelles du sauvetage suisse Centrales d’appels sanitaires urgents: En 2023, les 15 CASU ont traité 1 873 671 appels en tout. Avec un minimum de 33 000 et un maximum de 364 939 appels par CASU, l’écart représente un facteur de près de 11. Un peu plus d’un tiers de ces appels (725 668 appels, respectivement 38,7 %) concernaient le numéro d’urgence 144 (entre 15 500 et 137 056 par CASU).

Dans 92,8 % des cas, on répondait aux appels 144 entrants en moins de 10 secondes.

Volume des interventions: En 2023, les services de sauvetage en Suisse ont assumé plus d’un demi-million d’interventions en tout

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<
<
<
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90
80 % 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 %
%
0 %

Abbildung 3:

NACA-Einteilung bei den Primäreinsätzen 2023: Über die Hälfte der Einsätze sind der NACA-Stufe 3 zuzuordnen.

Illustration 3:

Répartition selon l’indice NACA des interventions primaires en 2023: Plus de la moitié des interventions sont à attribuer au degré NACA 3.

Personal

Zum Stichtag waren in den Schweizer Rettungsdiensten insgesamt 3 653 Personen «ausrückend» beschäftigt, von denen 478 beziehungsweise 13,1 % (oder anders formuliert: gut jede siebte) die Ausbildung im Ausland absolviert haben. Die Altersverteilung ist in Abbildung 4 ersichtlich.

Von den insgesamt 2564 in den Stellenplänen der RD vorgesehenen Vollzeitäquivalenten (FTE) für Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter (RS) sind 181 (7,1 %) unbesetzt. Bei den Transportsanitäterinnen und Transportsanitätern (TS) sind von 357 FTE 16 unbesetzt (4,5 %).

Die insgesamt besetzten 2382 FTE für Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter teilen sich 3014 Personen, womit das durchschnittliche Arbeitspensum bei 79,0 % liegt. Anteilig machen Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter 84,6 % und Transportsanitäterinnen und Trans-

portsanitäter 11,8 % der vorgesehenen 3031 Vollzeitstellen aus. Weitere 3,6 % entfallen auf andere Berufsgruppen. Notärztinnen und Notärzte wurden in dieser Umfrage noch nicht separat erfasst.

Die Geschlechterverteilung zeigt 38,7 % weibliche, 60,7 % männliche und 0,6 % diverse Berufsangehörige. Hinsichtlich der Geschlechterverteilung in der BFSAbschlussstatistik (1) ist auffällig, dass der Frauenanteil bei den RS-Diplomandinnen und Diplomanden schweizweit von 33,7 % im Jahr 2009 (frühere Zahlen sind nicht dokumentiert) kontinuierlich auf zuletzt 59,5 % im Jahr 2023 gestiegen ist.

Insgesamt beschäftigen die RD Freelancerinnen und Freelancer im Umfang von 238 Vollzeitstellen für RS und im Umfang von 40 Vollzeitstellen für TS. Ende 2023 stehen mit 658 Personen mehr als je zuvor in der RSAusbildung.

(interventions primaires: 442 781, interventions secondaires: 108 867), dont 41 % dans la catégorie P1. La fourchette s’étendait de 12 à 16 043 interventions P1 par SdS.

Les disponibilités des moyens de sauvetage, les délais d’intervention et les classifications des interventions selon l’indice NACA se présentent tels que représentés dans les illustrations 1, 2 et 3 du présent article.

Personnel

À la date de référence, les services de sauvetage suisses employaient en tout 3 653 personnes «en déploiement» dont 478, respectivement 13,1 % (ou un peu plus d’un sur sept pour le formuler autrement) ont suivi la formation à l’étranger. La répartition par âge est représentée dans l’illustration 4.

Sur les 2564 équivalents plein temps (EPT) prévus dans les tableaux des effectifs des SdS pour des ambulanciers, 181 (7,1 %) ne sont

pas occupés. Chez les techniciens ambulanciers, 16 sur 357 EPT sont à pourvoir (4,5 %).

3014 personnes se partagent les 2382 EPT occupés en tout pour les ambulanciers ce qui donne un taux d’occupation de 79,0 % en moyenne. Proportionnellement, les ambulanciers représentent 84,6 % et les techniciens ambulanciers 11,8 % des 3 031 postes à plein temps prévus. D’autres groupes professionnels se partagent 3,6 %. Dans cette enquête, les médecins urgentistes n’ont pas encore été recensés séparément.

La répartition par sexe démontre que 38,7 % des professionnels sont de sexe féminin, 60,7 % de sexe masculin et 0,6% autres. En ce qui concerne la répartition par sexe des statistiques des diplômes de l’OFS (1) il est frappant de constater que chez les ambulanciers diplômés, la part des femmes a continuellement augmenté dans toute la Suisse pour

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NACA 4 13 % NACA 5 3 % NACA 7 2 % NACA 0 2 % NACA 1 5 % NACA 2 21 % NACA andere | autres 2 % NACA 6 1 % NACA 3 51 %

Berufsverweildauer

In Ermangelung einer systematischen Erfassung lässt sich die durchschnittliche Berufsverweildauer im Rettungsdienst heute nicht seriös darstellen. Die vorliegenden Daten geben aber neue Anhaltspunkte. So berichten die Rettungsdienste für die geraden Diplomjahre seit 2008 die Beschäftigtenzahlen, wie sie in Abbildung 5 zu sehen sind.

Die Zahlen bedeuten mit Bezug auf die seinerzeitigen Abschlusszahlen, dass in den geprüften Jahrgängen noch die grosse Mehrheit der Absolventinnen und Absolventen in den Rettungsdiensten arbeitet. Dieser Anteil nimmt – mit starken Schwankungen –von 84 % (Abschluss 2022) auf 65 % (Abschluss 2008) ab. Während die meisten Daten glaubhaft sind, ist für das Jahr 2012 offensichtlich, dass mehr Personen gemeldet wurden, als in diesem Jahr tatsächlich diplomiert worden sind. Dieses Beispiel illustriert, dass die Datenqualität bei

künftigen Erhebungen noch weiterer Aufmerksamkeit bedarf.

Zudem ist nun bekannt, dass von allen 2344 Personen, die zwischen dem 1. Januar 2008 und 30. September 2023 die RS-Ausbildung in der Schweiz absolviert haben, nach wie vor 1955 (beziehungsweise 83,4 %) im Beruf stehen. Die häufig pauschalisierte Aussage, im Rettungsdienst würde niemand bis zur Pensionierung arbeiten, muss auf Basis der vorliegenden Zahlen insofern relativiert werden, als aktuell 159 Personen beziehungsweise 4,4 % des Gesamtpersonalbestands in der Alterskategorie zwischen 60 und 65 Jahren gemeldet wurden.

Berufsverbleib

Aus der Berufsverbleibumfrage ergeben sich zusätzlich zu den Daten der IVR-Kennzahlenerhebung folgende Erkenntnisse:  Bei sieben im November 2023 als arbeitslos ge

passer de 33,7 % en 2009 (les chiffres des années antérieures ne sont pas documentés) à 59,5 % en 2023.

En tout, les SdS emploient des collaborateurs indépendants à hauteur de 238 postes à temps plein pour les ambulanciers et de 40 postes à temps plein pour les techniciens ambulanciers. Fin 2023, 658 personnes suivent la formation d’ambulancier, soit plus que jamais auparavant.

Durée de maintien dans la profession Puisque l’on ne dispose actuellement pas d’un recensement systématique, il n’est pas possible de présenter sérieusement la durée de maintien dans la profession dans les services de sauvetage. Les données disponibles offrent toutefois de nouveaux points de repère. Depuis 2008, les services de sauvetage rapportent ainsi les chiffres concernant les employés pour les années de diplôme paires, cf. illustration 5. Si l’on se réfère aux chiffres

ces chiffres signifient que dans les promotions examinées, la grande majorité des diplômés travaille encore dans les services de sauvetage. Cette proportion diminue, avec de fortes fluctuations, de 84 % (promotion 2022) à 65 % (promotion 2008). Si la plupart des chiffres sont crédibles, il est évident que pour l’année 2012, le nombre de personnes déclarées est supérieur au nombre de personnes effectivement diplômées cette année. Cet exemple démontre que lors des futures enquêtes, il faudra accorder encore plus d’attention à la qualité des données.

Par ailleurs, on sait désormais que des 2344 personnes ayant terminé leur formation d’ambulancier en Suisse entre le 1er janvier 2008 et le 30 septembre 2023, 1955 (soit 83,4 %) exercent toujours leur profession. La déclaration souvent généralisée selon laquelle personne ne travaille dans les services de sauvetage jusqu’à l’âge de la retraite doit par consé-

Alter nach Gruppen | Âge par groupe

Abbildung 4:

Anzahl ausrückender Personen nach Altersgruppe und Geschlecht.

Illustration 4:

Nombre de personnes déployées par groupe d’âge et par sexe.

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1200 1000 800 600 400 200 0 620 < 35 Jahre | ans 35 – 49 Jahre | ans 50 – 59 Jahre | ans > 59 Jahre | ans 621 634 1000 11 8 48 0 2 113 111 485 weiblich | féminin männlich | masculin divers | divers

täterinnen und Rettungssanitätern besteht im Schweizer Rettungswesen de facto Vollbeschäftigung (3).

 Diejenigen Personen, die geantwortet haben, sind zu über 90 % noch im Beruf und davon zu über 89 % ausfahrend im Rettungsdienst tätig. Jede beziehungsweise jeder zehnte Befragungsteilnehmer hat die Berufstätigkeit bereits mindestens einmal unterbrochen, wobei die meisten Unterbrechungen (63,2 %) für weniger als ein Jahr erfolgten. Dabei sind Elternzeit und Reisen die häufigsten genannten Gründe.

 Ein Viertel (25,6 %) der Befragten gibt an, innerhalb des nächsten Jahres das Arbeitspensum «sehr oder eher wahrscheinlich» um 20 % reduzieren zu wollen. Bei 318 Personen wäre das ein Verlust von maximal 64 Stellen, wenn alle diese Absicht im genannten Umfang realisieren würden. 31 Stellen wären es, wenn es diejenigen täten, die die Absicht als «sehr wahrscheinlich» deklarieren.

 44,9 % der Personen, die den Rettungsdienst verlassen haben, sind im Ge-

sundheitswesen geblieben, vornehmlich als Dipl. Pflegefachpersonen mit und ohne Nachdiplomstudium.

 Personen, die einen geplanten Berufsaustritt in 5 bis 10 Jahren angeben, nennen als mit Abstand häufigsten Grund fehlende Karrieremöglichkeiten (15,8 %), gefolgt von «Arbeitszeit/Schichtdienst» (15,3 %) und Lohnvorstellungen (10,6 %). Aus einer Arbeitsmarktperspektive ist interessant, dass ein Drittel (34,2 %) sicher angibt, nicht in den Rettungsdienst zurückkehren zu wollen, während über die Hälfte (53,3 %) unsicher ist.

 Bei denjenigen Personen, die bereits aus dem Beruf ausgestiegen sind (136), lag der durchschnittliche Austrittszeitpunkt 7,5 Jahre nach Diplomexamen (Median 7,0 Jahre). Als Gründe wurden in dieser Gruppe «Fehlende Karrieremöglichkeiten (16,4 %) und «Berufswechsel» (15,7 %), gefolgt von «Arbeitszeit / Schichtdienst» (11,7 %) als häufigste Gründe angegeben. Somit sind «Fehlende Karrieremöglichkeiten» und «Arbeitszeit/Schicht-

quent être relativisée compte tenu des chiffres disponibles dans la mesure où actuellement, 159 personnes, soit 4,4 % de tous les effectifs, sont déclarées dans la catégorie d’âge des 60 à 65 ans.

Maintien dans la profession

En plus des données issues du relevé des données de l’IAS, l’enquête sur le maintien dans la profession permet de tirer les enseignements suivants:

 Avec sept ambulanciers inscrits au chômage en novembre 2023, les milieux du sauvetage en Suisse sont de fait en situation de plein emploi (3).

 Les personnes ayant participé à l’enquête exercent à plus de 90 % toujours la profession dans les services de sauvetage, dont plus de 89 % sur le terrain. Une personne sur 10 ayant participé à l’enquête a déjà interrompu son activité professionnelle au moins une fois.

La plupart de ces interruptions (63, 2%) durait toutefois moins d’une année. Le congé parental et l’envie de voyager sont les raisons les plus souvent évoquées pour ces interruptions.

 Un quart (25,6 %) des

sondés indique vouloir réduire «très ou plutôt probablement» le taux d’occupation de 20 % durant l’année prochaine. Avec 318 personnes, cela signifierait une perte de 64 emplois au maximum si toutes ces personnes devaient concrétiser cette intention. Il s’agirait de 31 emplois si toutes les personnes ayant indiqué vouloir le faire «très probablement» concrétisaient cette intention.

 44,9 % des personnes ayant quitté le service de sauvetage travaillent toujours dans la santé, surtout comme infirmiers diplômés avec ou sans études post-diplômes.

 Les personnes qui déclarent planifier de quitter la profession dans les 5 à 10 ans indiquent le manque de possibilités de carrière comme raison principale (15,8 %), suivi de «Horaire de travail / travail en rotation» (15,3 %) et des prétentions salariales (10,6 %). Du point de vue du marché de travail, il est intéressant de constater qu’un tiers (34,2 %) déclare avec certitude ne pas vouloir revenir au service de sauvetage tandis que plus de la

Abbildung 5: Verbleib der RS pro Abschlussjahr. Lesebeispiel: Im Jahr 2008 wurden in der Schweiz gemäss Abschlussstatistik des BFS 97 RS diplomiert. Davon sind nach Angaben der Rettungsdienste heute noch 63 (also 64,9 %) im Beruf.

Illustration 5: Maintien des ambulanciers par promotion. Exemple de lecture: En 2008, 97 ambulanciers ont été diplômés selon les statistiques des diplômes de l’OFS. Selon les déclarations des services de sauvetage, 63 (donc 64,9%) de ceux-ci exercent actuellement encore la profession.

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Jahr 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 2022 Noch tätige RS (RD-Angaben) | Ambulanciers encore en activité (données SdS) 63 66 112 109 122 162 166 162 Von Diplomen (bfs-Angaben) | De diplômes (données ofs) 97 93 111 121 152 190 185 193 Verbleib | Maintien 64,9 % 71,0 % 100,9 % 90,1 % 80,3 % 85,3 % 89,7 % 83,9 %

dienst» in der Gruppe derer mit Austrittsabsicht, wie auch derer mit vollzogenem Austritt, die häufigsten genannten Gründe.

Abbildung 6 zeigt zusammenfassend einen Vergleich der aktuellen Datenerhebung mit der im Jahr 2017 publizierten Obsan-Erhebung.

Ausblick

Im vorliegenden Beitrag können die erhobenen Kennzahlen nur ausschnitthaft dargestellt werden. Eine differenzierte Darstellung der Ergebnisse aus der Berufsverbleibstudie erfolgt unter anderem auf der Website des IVR.

Künftig werden die hier vorgestellten Daten regelmässig erhoben, um eine verlässliche Datenbasis über das Schweizer Rettungswesen zur Verfügung zu stellen. Die Berichterstattung wird voraussichtlich noch im laufenden Jahr auf der Homepage des IVR, www.144.ch, öffentlich zugänglich gemacht.

Quellen | Sources

1 Bundesamt für Statistik (2023). Abschlussstatistik Dipl. Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter HF (nicht publiziert)

2) Frey, M., Lobsiger, M. & Trede, I. (2017). Rettungsdienste in der Schweiz, Bulletin 1/2017, Schweizerisches Gesundheitsobservatorium Obsan

3) Staatssekretariat für Wirtschaft seco (2023). Arbeitslosenstatistik Rettungswesen (nicht publiziert)

2023 (IVR | IAS, HFs | ES) 2017 (Obsan)

Total: 551 648

Einsatzzahlen / Jahr | Nombre d'interventions / an

Einsatzzahlen pro RD / Jahr | Nombre d'interventions par Sds / an

Beschäftigte nach Beruf | Employés par profession

Vollzeitstellen (FTE) | Equivalent plein temps (EPT)

Durchschnittliches Pensum | Taux d'occupation moyen

Einsatzkategorie | Catégorie d'intervention

Primär | Primaire: 442 781, Sekundär | Secondaire: 108 867

Spanne | Fourchette: 160 – 37 407

Median | Médiane: 4 790

Total: 3 653

RS | Ambulanciers: 3 014 TS | TA*: 442

Weitere | Autres: 197 Nicht ausrückend: nicht erfasst | Sans déploiement: Non saisi

Total: 3 031

RS | Ambulanciers: 2 564 TS | TA: 357 Weitere | Autres: 110

RS | Ambulanciers: 79 % TS | TA*: 77,1 %

P1: 41 % P2: 33 % P3: 6 % S1: 4 % S2: 6 % S3: 10 %

Total: 460 000

Spanne | Fourchette: 100 – 35 000

Median | Médiane: 3 400

Total: 3 700

RS | Ambulanciers: 2 500 TS | TA*: 430 Weitere | Autres: 530 Nicht ausrückend | Sans déploiement: 220

Total: 2 465

RS | Ambulanciers: 1 900 TS | TA*: 260 Weitere | Autres: 305

RS | Ambulanciers: 76 % TS | TA*: 60,5 %

P1: 38 % P2: 32 % P3: 8 % S1: 3 % S2: 5 % S3: 14 %

Mitarbeitende / RD | Collaborateurs / SdS Spanne | Fourchette: 7 – 184 Median | Médiane: 30 Spanne | Fourchette: 1 – 123 Median | Médiane: 21

Geschlechterverteilung RS | Répartition par sexe Ambulanciers

Weiblich |Féminin: 38,7 % Männlich | Masculin: 60,7 % Divers | Diverse: 0,6 %

Weiblich | Féminin: 30 % Männlich | Masculin: 70 %

Divers: Nicht erfasst | Divers Non saisi

Alter der RS < 35 und ≥ 50 Jahre | Âge des ambulanciers < 35 et ≥ 50 ans < 35: 33,8 % ≥ 50: 19,0 % < 35: 37 % ≥ 50: 16 %

Offene Stellen | Postes vacants 7,1 % 3 %

Ausbildungsquote (Studierende / RS-Köpfe) | Taux de formation (étudiants / têtes d’ambulanciers) 18 % 19 %

Abbildung 6: Zusammenfassender Vergleich der aktuellen Datenerhebung mit der im Jahr 2017 publizierten Obsan-Erhebung.

Illustration 6: Comparaison récapitulative entre le relevé de données actuel et le relevé de l’Obsan publié en 2017.

*TS = Techniciens Ambulanciers (TA)

Die Autoren

Helge Regener ist Geschäftsführer des Schweizer Instituts für Rettungsmedizin (Sirmed) in Nottwil und Vorsitzender der Fachgruppe Entwicklung des Interverbands für Rettungswesen (IVR) sowie Redaktionsmitglied des «star of life». André Wilmes ist Mitarbeiter Klinik und Wissenschaft beim IVR in Aarau und leitet unter anderem das Projekt Kennzahlenerhebung.

Les auteurs

Helge Regener est directeur de l’Institut suisse de méde cine d’urgence (Sirmed) à Nottwil et président du groupe technique Développement de l’Interassociation de sauvetage (IAS). Il est également membre de la rédaction du «star of life». André Wilmes est collaborateur scientifique dans le domaine Clinique et Science de l’IAS à Aarau et dirige entre autres le projet de relevé des données.

moitié (53,3 %) n’en est pas certaine.

 Chez les personnes qui ont déjà quitté la profession (136), le moment du départ arrivait en moyenne 7,5 ans après l’examen de diplôme (médiane à 7,0 ans). Dans ce groupe, les raisons évoquées étaient principalement le «Manque de possibilités de carrière» (16,4 %) et la «Réorientation professionnelle» (15,7 %) suivis de «Horaire de travail / travail en rotation» (11,7 %). Dans le groupe qui envisage de quitter la profession et dans celui qui l’a déjà fait, le «Manque de possibilités de carrière» et l’«Horaire de travail / travail en rotation» sont par conséquent les raisons les plus fréquemment évoquées.

L’illustration 6 démontre une comparaison récapitulative entre le relevé de données actuel et le relevé de l’Obsan publié en 2017.

Perspectives

Dans le présent article, les données relevées ne peuvent que partiellement être représentées. Une représentation différenciée des résultats issus de l’étude sur le maintien dans la profession est disponible, entre autres, sur le site Web de l'IAS.

À l’avenir, les données présentées dans cet article seront régulièrement relevées afin que l’on dispose d’une base de données fiable concernant le sauvetage en Suisse. Le rapport sera probablement disponible publiquement sur le site internet de l’IAS (www.144.ch) encore cette année.

Schweiz aktuell | Actualité suisse star of life 2 / 2024 17

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Vielen Dank, Ilario!

Nach zehn Jahren intensiver Mitarbeit in der Fachkommission «star of life» verabschiedet sich Ilario Boldo. Er tritt, weil nun im beruflichen Ruhestand, auf eigenen Wunsch und zum grossen Bedauern der Redaktion zurück.

Boldo hatte als früherer Kadermann der Höheren Fachschule für Rettungsberufe (HFRB) von Schutz & Rettung Zürich (SRZ) einerseits unzählige Diplomarbeiten von angehenden Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitätern (RS) auf eine mögliche Publikation im Heft hin geprüft und die Schreibenden danach auch beim Erstellen eines Artikels begleitet, andererseits natürlich auch immer wieder Schulthemen eingebracht.

Zudem hatte er als gut vernetzter RS regelmässig Beiträge jeder Art organisiert, unter anderem die gesamte Interviewserie «7 Fragen an …».

Ilario wurde von der ganzen Redaktion für seine äusserst konstruktive Mitarbeit geschätzt, und seine Wertschätzung der Kommission gegenüber baute uns bei der nicht immer ganz einfachen Arbeit regelmässig auf. Deshalb: Vielen herzlichen Dank für dein langjähriges Engagement, Ilario!

Boldos «Sitz» bleibt – und das ist ein Zufall – bei der Zürcher Rettungsorganisation. Als neues Mitglied darf die Fachkommission «star of life» Thorsten Schuck willkommen heissen. Schuck ist Leiter Ausbildung bei der Sanität von SRZ.

Ernst Hilfiker, Chefredaktor «star of life»

Un tout grand merci, Ilario!

Après dix ans de collaboration intense au sein de la commission spécialisée «star of life», Ilario Boldo se retire. Au grand regret de la rédaction, il a décidé de démissionner parce qu’il a désormais pris sa retraite professionnelle.

En tant qu’ancien cadre de l’école supérieure des métiers du sauvetage (HFRB) de Schutz & Rettung Zurich (SRZ), Boldo a d’une part examiné d’innombrables travaux de diplôme de futurs ambulanciers en vue d’une publication éventuelle dans la revue en accompagnant ensuite également les auteurs dans le cadre de la rédaction de l’article et d’autre part, il a bien entendu aussi régulièrement suggéré des thèmes scolaires.

En tant qu’ambulancier disposant d’un vaste réseau, il a par ailleurs régulièrement

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organisé des articles de tout genre, entre autres l’ensemble de la série d’interviews «7 questions à …».

Tous les membres de la rédaction ont beaucoup apprécié Ilario pour sa collaboration extrêmement constructive. Son estime envers la commission nous a régulièrement encouragés dans le cadre de ce travail qui n’est pas toujours facile. C’est pour cette raison que nous t’adressons nos remerciements les plus chaleureux pour ton engagement pendant de longues années, Ilario!

Par pur hasard, l’organisation de sauvetage zurichoise garde le «siège» de Boldo. La commission de rédaction «star of life» souhaite la bienvenue à Thorsten Schuck comme nouveau membre. Schuck est responsable de la formation des services sanitaires de SRZ. Ernst Hilfiker, rédacteur en chef «star of life»

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Schweizer Kongress für Notfallmedizin

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Es hat noch freie Plätze am Schweizer Kongress für Notfallmedizin. Der Kongress findet am 6./7. Juni 2024 im Forum Fribourg statt. Im Rahmen desselben Anlasses wird am Donnerstag, 6. Juni, von 17.30 bis 18.45 Uhr, die Hauptversammlung der Swiss Paramedic Association durchgeführt.

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Alle Mitglieder einer Sektion der Swiss Paramedic können vom Rabattangebot profitieren, wenn ihr Arbeitgeber ihnen diese Weiterbildung nicht bezahlt. Bei einem Zweitages-Eintritt beträgt der Rabatt 120 Franken, bei einem EintagesEintritt 70 Franken. Der Ablauf für die Verrechnung des Rabatts wird den Sektionsmitgliedern per E-Mail mitgeteilt. Swiss Paramedic.

Congrès d’urgence: inscrivez-vous sans tarder

Il reste encore quelques places pour le Congrès suisse de médecine d'urgence. Le congrès aura lieu les 6/7 juin 2024 au Forum Fribourg. A cette même occasion, l’assemblée générale de la Swiss Paramedic Association aura lieu jeudi, 6 juin, de 17h30 à 18h45.

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Pour plus d'informations: notfallkongress.ch

Tous les membres d’une section de la Swiss Paramedic peuvent bénéficier de l’offre de rabais si leur employeur ne leur paie pas cette formation continue. Pour une entrée de deux jours, le rabais s’élève à 120 francs et pour une entrée d’un jour à 70 francs. La procédure de prise en compte du rabais sera communiquée par e-mail aux membres des sections.

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Ausserdem werden seit Anfang Jahr die Stellen- und Kursinserate nicht nur auf der Website und im Magazin «star of life», sondern auch in der Verbands-App publiziert. Nähere Informationen zu den verschiedenen Schaltungsvarianten für Geschäfts-, Stellen- und Kursinserate sind der Mediadokumentation 2024 unter https://www.swissparamedic.ch/mitglieder/star-of-lifemagazin.html zu entnehmen.

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Depuis début février, l’application de la Swiss Paramedic est disponible pour tous les membres. Des nouvelles intéressantes de la Swiss Paramedic et des sections sont régulièrement publiées. Tenez-vous au courant et enregistrez-vous dès maintenant! En cas de questions tout autour de l’application, vous pouvez vous adresser au secrétariat général (info@swissparamedic.ch).

Depuis le début de l’année, les annonces d’emploi et de cours ne sont par ailleurs plus seulement publiées sur le site internet et dans la revue «star of life», mais également dans l’application de l’association. De plus amples informations concernant les différentes variantes de publication pour les annonces commerciales, d’emploi et de cours peuvent être obtenues en consultant la documentation média 2024 disponible sous https://www.swissparamedic.ch/f/membres/star-oflife-magazine.html

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«Dialog»-Anlass

nochmals online

Im Herbst 2024 findet der nächste Austausch «Swiss Paramedic im Dialog VI» statt. Aus organisatorischen Gründen wird der Anlass nun doch nochmals online in Form einer Websession

durchgeführt. Der Austausch ist offen für Mitglieder aus allen Sprachregionen. Die Einladung mit dem Datum, den Details und dem Thema erhalten die Mitglieder via Mailing im Verlauf des Sommers zugestellt.

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La manifestation «Dialogue» une nouvelle fois en ligne

Le prochain échange «Swiss Paramedic en dialogue VI» aura lieu en automne 2024. Pour des raisons organisationnelles, la manifestation

aura finalement quand même encore une fois lieu en ligne sous forme d’une websession. L’échange est ouvert aux membres de toutes les régions linguistiques. L’invitation avec la date, les détails et le thème sera envoyée aux membres via un publipostage en été.

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Swiss Paramedic intern | Info Swiss Paramedic star of life 2 / 2024 21

Ein Einsatz, herausfordernd in jeder Beziehung

Une intervention, véritable défi à tous les niveaux

Fallbeispiel | Exemple de cas star of life 2 / 2024 22
Katharina Buchbauer und Martin Wagner, Basel Katharina Buchbauer et Martin Wagner, Bâle

In der Welt des Rettungswesens gibt es Momente, die alle beteiligten Fachkräfte herausfordern. Ein solcher aussergewöhnlicher Einsatz ereignete sich im vergangenen Sommer im Baselbiet, als sämtliche Organisationen, von der Einsatzleitzentrale zum Rettungsdienst, von der Luftrettung über die Feuerwehr bis zur Polizei, gemeinsam in einem komplexen Fall involviert waren. Dieser war keine Routine, sondern geprägt von unvorhersehbaren Herausforderungen. Die folgende Fallbeschreibung dieses Ereignisses – im ersten Teil aus Sicht der Einsatzzentrale, im zweiten aus Sicht des Rettungsteams –

bietet einen Einblick in die geforderte Koordination, Fachkompetenz und Flexibilität unseres Rettungswesens, wie auch in einige wertvolle Lektionen, die aus dieser ungewöhnlichen Situation gelernt wurden.

Anrufende konnten Ereignisort nicht benennen

Am Freitag, 4. August 2023, um 12.52 Uhr erhielt die Einsatzzentrale Rettung (EZR) Basel einen Notruf von einem polnischen Mobiltelefon. Dieser wurde von der integrierten Leitstelle Lörrach (D) weitergeleitet. Die Anruferin sprach nur englisch und französisch. Eine Ortung konnte aufgrund fehlender Internetverbindung

Kein Suchbild, sondern der kaum zu findende Ort, wo die Frau hingestürzt war. Bild: Polizei Basel-Landschaft

Ce n’est pas un labyrinthe mais l’emplacement pratiquement impossible à situer où était tombée la femme.

Photo: Police Bâle-Campagne

Dans le monde du sauvetage, il y a des moments qui représentent un véritable défi pour tout le personnel engagé. C’est justement ce qui s’est passé lors d’une intervention extraordinaire survenue l’été dernier dans la région bâloise lorsque toutes les organisations, depuis la centrale d'alarme et d'engagement jusqu’au service de sauvetage, y compris le sauvetage aérien, le service du feu et jusqu’à la police, ont tous été appelés pour un cas complexe, absolument hors de toute routine et réellement marqué par une série de défis imprévisibles. La description de ce cas – dans un premier temps dans la perspective de la centrale d'intervention, puis dans celle de l’équipe de sauvetage –donne une bonne idée de la coordination, des compétences professionnelles et de la flexibilité dont notre système de sauvetage a dû faire preuve, ainsi que des

Der Rettungsdienst bei der Erstversorgung der Patientin. Unten rechts erkennbar: Am einzigen Baum am Geröllhang konnte sich die Frau mit dem Fuss vor dem weiteren Abstürzen schützen.

Bild: Polizei Basel-Landschaft

Le service de sauvetage prodiguant les premiers soins à la patiente. Visible en bas à droite: le seul arbre de l’éboulis grâce auquel la femme a pu éviter, avec son pied, de continuer à dégringoler.

Photo: Police Bâle-Campagne

quelques précieuses leçons que l’on a pu tirer de cette situation inhabituelle.

Les appelants dans l’impossibilité d’indiquer l’emplacement Le vendredi 4 août 2023, à 12h52, la centrale d'intervention Einsatzzentrale Rettung (EZR) de Bâle a reçu un appel de détresse depuis un téléphone mobile polonais. Il était retransmis depuis la centrale intégrée de Lörrach (D). L’appelante ne parlait qu’anglais et français et, en l’absence d’une liaison Internet à l’endroit du sinistre, la localisation était impossible.

L’appelante, une guide de voyage polonaise, n’est parvenue à décrire l’emplacement que de façon très rudimentaire: elle était sur une ruine dont elle ne connaissait pas le nom. Après quelque 5 minutes de discussion, et grâce à la description du chemin parcouru

Fallbeispiel | Exemple de cas star of life 2 / 2024 23

am Ereignisort nicht durchgeführt werden.

Die Anruferin, eine polnische Reisebegleitung, konnte den Einsatzort nur sehr rudimentär beschreiben. Sie sei auf einer Ruine, den Namen kenne sie nicht. Aufgrund der Anfahrtsbeschreibung (sie sei mit der Tramlinie 14 gefahren) konnte nach etwa fünf Minuten Gesprächsdauer mit grosser Wahrscheinlichkeit bestimmt werden, dass sich die Anruferin auf der Wartenberg-Ruine oberhalb von Muttenz (BL) befinden musste. Die Anruferin erklärte weiter, dass eine Frau «in den Wald gestürzt» sei.

In der Zwischenzeit hatte ein weiterer Anruf die Einsatzzentrale Rettung erreicht. Der Anrufer war von der Ruine durch den Wald zur Patientin geklettert und konnte mitteilen, dass diese eine ca. 20 Meter (!) hohe Mauer herabgestürzt sei. Die Patientin sei ansprechbar und hätte sich am Fuss verletzt. Auch dieser Anrufer konnte keine genaueren Angaben zum Standort machen.

Wetter verschlechtert sich Anhand der vorhandenen Angaben wurden zu diesem Zeitpunkt folgende Mittel in Richtung Muttenz, Ruine Wartenberg, alarmiert:

 Rettungswagen (RTW) und Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) Rettung Basel-Stadt (zuständiger Rettungsdienst)

 Polizei Basel-Landschaft

 Stützpunktfeuerwehr Muttenz

Weiter wurde die Luftrettung angefragt, ob wettertechnisch (aufkommender Gewitterregen) eine Windenret-

tung möglich wäre. Mit einem Aufgebot wurde aber noch abgewartet, da bis dahin noch völlig unklar war, ob sich eine Windenrettung überhaupt anbieten würde.

Da die Ruine aus drei Teilen besteht, die mehrere hundert Meter voneinander entfernt liegen, war es ebenfalls sehr schwierig, die exakte Position der Patientin zu bestimmen. Dies gelang erst ca. 20 Minuten nach dem Eintreffen der aufgebotenen Rettungskräfte. Die Zeit zwischen dem Aufgebot der ersten Einsatzkräfte und dem Auffinden der Patientin summierte sich damit auf 29 Minuten.

Erkenntnisse und Lehren seitens EZR

 Es war dem diensthabenden Team relativ schnell bewusst, dass dies ein anspruchsvoller Einsatz werden wird. Trotzdem wurde bei den involvierten Polydisponenten keine klare Aufgabenverteilung vorgenommen, wie das bei anderen Einsätzen üblich ist. Dies hätte einige Kommunikationsfehler vermieden (nach dem CRM-Prinzip «Verteile die Arbeitsbelastung»).

 Die EZR und die Teams vor Ort waren immer wieder auf unterschiedlichem Wissensstand. Durch regelmässiges Durchführen von Updates hätten diverse Kommunikationsfehler vermieden werden können (10-für-10-Prinzip).

 Das Auffinden der Patientin verzögerte sich zusätzlich durch eine Falschaussage eines Partners. Dieser Aussage wurde zuviel Gewicht beigemessen, anstatt das interne Wis-

(elle aurait pris le tram 14), on est parvenu à déterminer avec une forte probabilité qu’elle devait se trouver sur la ruine du Wartenberg, dans les hauts de Muttenz (BL). Elle a encore déclaré qu’une femme serait «tombée dans la forêt».

Entre-temps un autre appel avait atteint la centrale de sauvetage, provenant d’une personne qui, depuis la ruine, avait grimpé dans la forêt jusqu’à la patiente. Il annonçait qu’elle serait tombée d’un mur d’environ 20 mètres (!) de haut. La patiente pouvait parler et se serait blessée au pied, mais cet interlocuteur non plus ne pouvait pas donner des informations plus précises sur l’emplacement.

La météo empire

Sur la base des indications disponibles, les moyens suivants ont été appelés à ce moment en direction de Muttenz, Ruine Wartenberg:  Ambulance et le SMUR de Rettung Basel-Stadt (service de sauvetage responsable)

 Police de Bâle-Campagne

 Sapeurs-pompiers de Muttenz

Par ailleurs on a demandé au secours aérien si, sur le plan technique (violent orage annoncé), un hélitreuillage était envisageable. On avait cependant décidé d’attendre encore avant de lancer l’appel vu que, à ce stade, on ne savait encore absolument pas s’il serait nécessaire.

Vu que la ruine se compose de 3 parties éloignées de plusieurs centaines de mètres les unes des autres, il était aussi très difficile de

déterminer la position exacte de la patiente. Ce n’est qu’env. 20 minutes après l’arrivée des secouristes mandatés que cela a été possible. C’est ainsi que 29 minutes se sont écoulées entre le premier appel à la centrale et la découverte de la patiente.

Conclusions et enseignements pour la centrale d'intervention EZR

 L’équipe en service a relativement vite pris conscience qu’il s’agissait d’une intervention des plus délicates. Malgré cela, les «poly-intervenants» impliqués n’ont pas effectué de répartition claire des tâches comme cela est habituel lors des autres interventions. Cela aurait permit d’éviter quelques erreurs de communication (selon le principe de la CRM «répartir les charges»).

 Les informations disponibles à la centrale d’intervention EZR et aux équipes sur place étaient constamment à des niveaux différents. Plusieurs erreurs de communication auraient pu être évitées grâce à des actualisations régulières (principe des 10 secondes).

 Une déclaration erronée de l’un des partenaires a encore retardé la découverte de la patiente trop d’importance a été accordée à cette déclaration au lieu de lui préférer les connaissances internes («exprime des doutes et vérifie précisément»).

Recherche compliquée de la patiente

Ce jour-là, l’ambulance était occupée par une étudiante

Fallbeispiel | Exemple de cas star of life 2 / 2024 24

sen vorzuziehen («Habe Zweifel und überprüfe genau»).

Komplizierte Suche nach der Patientin

An diesem Tag wurde der RTW durch eine Studierende im letzten Ausbildungsjahr und eine diplomierte Rettungssanitäterin HF besetzt. Es war bis anhin ein ruhiger Dienst, als kurz nach dem Mittagessen der Alarm losging. Die Meldung lautete «P1: Einsatzzentrale in Abklärung». Während der Anfahrt zum Einsatzort stellte sich heraus, dass es sich um eine Frau handelt, die wahrscheinlich etwa 20 Meter von einer Ruine gestürzt war. Freunde der Patientin waren ebenfalls vor Ort, hatten jedoch noch keinen Zugang zu ihr. Der genaue Standort der Patientin war aktuell nicht bekannt. Das Wetter war sommerlich, doch dem Himmel konnte man ansehen, dass es bald heftig zu regnen beginnen würde.

Vor Ort auf der Burgruine angekommen, war auf den ersten Blick niemand zu sehen. Beim näheren Betrachten fiel jedoch eine Sonnenbrille auf, die weit vorne an der Mauer lag. Blickte man die Burgmauer hinunter, sah man nur Baumkronen. Auf den lauten Ruf «Hallo, ist da jemand?» kam überraschend von weiter unten aus dem dichten Wald ein leises «Hello» zurück. Es war also klar, dort unten war jemand. Ob es sich um die gesuchte Patientin handelte, war jedoch noch nicht sicher.

Über einen Kilometer zu Fuss unterwegs

In der Zwischenzeit waren

die Polizei und das NEF ebenfalls eingetroffen. Gemeinsam machte sich das ganze Team auf die Suche nach einem Weg zu der Patientin. Nach etwa zehn Minuten erfolgloser Suche mit den Fahrzeugen, entschied das Team, sich aufzuteilen. Die Studierende, die den Einsatz leitete, lief gemeinsam mit dem Notarzt zu Fuss los. Die Rettungssanitäterin und der NEF-Fahrer warteten bei den Fahrzeugen, um weiter benötigtes Material zu bringen.

Es lagen etwa 900 Meter Waldweg vor dem Team, bevor sie dann die Patientin

en dernière année de formation et une ambulancière diplômée ES. La journée avait été plutôt calme lorsque l’alarme a été déclenchée peu après la pause de midi. L’annonce était «P1: clarification de la situation en cours». Pendant le trajet vers le lieu de l'intervention il s’est avéré qu’il s’agissait d’une femme qui avait probablement fait une chute d’env. 20 mètre depuis une ruine. Des amis de la patiente étaient également sur place, mais n’avaient pas encore pu s’approcher d’elle. L’emplacement précis n’était pas connu sur le moment. La journée était esti-

In einer Schleifkorbtrage der Feuerwehr wurde die Patientin vom Hang in ein flaches Geländestück gebracht, wo sie dann die Luftrettung übernehmen konnte.

Bild: Felix Gruner

C’est dans une barquette d’évacuation des pompiers que la patiente a pu être déplacée de la pente vers un bout de terrain plat où le sauvetage aérien a ensuite pu la prendre en charge.

Photo: Felix Gruner

vale mais en observant le ciel on voyait des nuages menaçants qui annonçaient une forte pluie.

Arrivés devant la ruine du château on ne voyait personne dans un premier temps, mais en observant mieux on a remarqué des lunettes de soleil situées loin en avant, près du mur. Et depuis le mur du château on ne voyait vers le bas que les cimes des arbres. A l’appel «Hello, il y a quelqu’un?» on a eu la surprise d’entendre, beaucoup plus bas dans la forêt dense, un léger «Hello». De toute évidence il y avait donc quelqu’un tout en bas mais on n’était pas encore sûrs qu’il s’agisse vraiment de la patiente recherchée.

Plus d’un kilomètre à pied Entretemps la police et le VIM étaient aussi arrivés et toute l’équipe s’est mise en route à la recherche d’un accès vers la patiente. Après quelques dix minutes de recherches inutiles avec les véhicules, l’équipe a décidé de se séparer. L’étudiante qui dirigeait l’intervention est partie à pied avec le médecin urgentiste, pendant que l’ambulancière et l'équipier SMUR attendaient près des véhicules afin d’apporter le matériel éventuellement nécessaire.

L’équipe a encore dû parcourir environ 900 mètres en forêt avant de pouvoir voir la patiente. De loin il y avait deux personnes situées directement sous la falaise, sur un éboulis à la fois long et raide. L’ambulancière en formation a immédiatement appelé la centrale d'intervention par radio afin de demander de l’aide supplémentaire.

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sichteten. Aus der Ferne sah man zwei Personen, die direkt unterhalb der Felswand auf einem langen, steil abfallenden Geröllhaufen lagen. Sofort gab die Rettungssanitäterin i.A. per Funk eine Rückmeldung an die Einsatzzentrale, um weiteren Support nachzufordern.

Steiniger Weg zur Patientin

Das Team kraxelte den Geröllhaufen zur Patientin hoch, wobei den Teammitgliedern erst hier richtig bewusst wurde, wie lose das Gestein war. Immer wieder rutschten sie ein Stück zurück und mussten sich mühsam weiter hochkämpfen.

Einziger Baum vor Ort als Abrutsch-Schutz

Die Patientin lag in Seitenlage und stöhnte vor Schmerzen. Geschützt vor weiterem Abrutschen wurde sie durch den einzigen Baum am Geröllhang, an dem sie mit ihrem Fuss anstand. Schnell stellte sich heraus, dass es sich «nur» um eine einzige verletzte Person handelt, jedoch die Kommunikation aufgrund Fremdsprachigkeit eingeschränkt ist. Die zweite Person am Ort konnte jedoch mitteilen, dass die 25-jährige Patientin aufgrund eines Fehltritts etwa 20 Meter von der Ruine her in die Tiefe stürzte.

Während der Notarzt sich ein erstes Bild von der Patientin machte, war die Rettungssanitäterin weiterhin mit organisatorischen Aufgaben beschäftigt. Zum einen benötigte die Einsatzzentrale noch einen genauen Standort, der nur per SMSLink zugestellt werden konnte. Zum anderen benötigten die beiden Teammitglieder,

die noch immer bei den Fahrzeugen warteten, weitere Anweisungen.

Anspruchsvolles Polytrauma

Das ABC ergab folgende Werte:

X: keine

A: frei, HWS indolent

B: Tachypnoe, VAG bds., SpO2 92 %

C: tachykarder RP, RekapZeit 2 Sek., kalte Peripherie, 4Bs: Becken/Thorax druckdolent

D: GCS 15, Sensibilitätsstörung Bein/Fuss rechts und kleiner Finger links

E: Offene Fraktur OSG rechts und Schmerzen im BWSBereich. Ein genauer Bodycheck war aufgrund der Abrutschgefahr nicht möglich.

Verdachtsdiagnose: Wirbelsäulentrauma mit neurologischen Ausfällen, Becken-/ Thoraxtrauma mit konsekutiver innerer Blutung und eine offene OSG-Fraktur. Ein zeitkritisches Polytrauma also, das eines schnellen Transports ins Zentrumsspital bedurfte.

Aufwendige Bergung und Downwash-Turbulenzen

Das Team war auf eine Bergung mit der Feuerwehr und Flugrettung angewiesen. Jede grössere

Manipulation der Patientin hätte zu weiterem Abrutschen führen können. Während die örtliche Stützpunktfeuerwehr am Einsatzort eintraf und sich ein Bild der Lage verschaffte, nutzte das Rettungsteam die Zeit für eine medizinische Therapie. Die Patientin erhielt vor Eintreffen der Flugrettung bereits Sauerstoff, Fentanyl, Midazolam, Ketamin, Cyklokapron und Ringer-Acetat.

Chemin caillouteux jusqu’à la patiente Ce n’est qu’en escaladant l’éboulis pour s’approcher de la patiente que l’équipe a vraiment constaté à quel point la pente était friable. Ils glissaient en arrière à tout moment, de sorte qu’ils ont eu beaucoup de mal pour parvenir à remonter la pente.

Un seul arbre sur place pour éviter de glisser La patiente était couchée sur le côté et gémissait de douleur. Elle était accrochée par son pied au seul arbre présent sur tout l’éboulis, ce qui lui permettait d’éviter de continuer à glisser. Il s’est vite avéré qu’il s’agissait de «seulement» une seule personne blessée, mais la communication était très limitée en raison de problèmes linguistiques. La deuxième personne sur place était néanmoins en mesure d’informer que la patiente de 25 ans avait fait une chute d’environ 20 mètres dans le vide depuis la ruine.

Pendant que le médecin d'urgence se faisait une première idée de l’état de la patiente, l’ambulancière en formation a continué à s’occuper de l’organisation. D’une part la centrale d'intervention avait encore besoin de connaître l’emplacement précis qui ne pouvait être communiqué que par SMS, alors que d’autre part les deux membres de l’équipe qui attendaient encore vers les véhicules avaient besoin de nouvelles instructions.

Polytraumatisme délicat

L’ABC donnait les valeurs suivantes: X: aucune

A: libre, colonne cervicale

sans douleur

B: tachypnée, murmure vésiculaire des 2 côtés, SpO2 92 %

C: tachycardie, temps de recoloration capilaire 2 sec., périphérie froide, 4Bs: bassin/thorax douloureux à la palpation

D: GCS 15, trouble de sensibilité à la jambe/pied droit et petit doigt gauche

E: fracture ouverte cheville droite et douleurs au niveau des vertèbres dorsales. Un contrôle plus précis était impossible en raison du risque de décrochement.

Diagnostic présumé: traumatisme de la colonne vertébrale avec déficit neurologique, traumatisme bassin/ thorax avec saignement interne et une fracture ouverte de la cheville. Un polytraumatisme urgent donc, qui nécessitait un transport rapide vers un centre hospitalier.

Sauvetage complexe et problèmes dus au vent rabattant

L’équipe était tributaire du service du feu et du sauvetage aérien pour récupérer la patiente. Toute manipulation plus importante de la patiente aurait pu entraîner un nouveau dérapage. Pendant que le service du feu local arrivait sur le lieu de l'intervention pour se faire une idée de la situation, l’équipe de sauvetage a profité d’effectuer un début de thérapie. Avant l’arrivée du sauvetage aérien la patiente a donc déjà reçu de l’oxygène ainsi que Fentanyl, Midazolam, Kétamine, Cyklokapron et Ringer-Acétate.

Et voilà qu’on entendait déjà les rotors de l’hélicoptère de

Fallbeispiel | Exemple de cas star of life 2 / 2024 26

Und dann waren auch schon die Rotoren des Rega-Helikopters zu hören. Mit der Winde wurde der Notarzt abgesetzt. Dabei gab es einen massiven Downwash, und Äste flogen durch die Luft. Eine unbeteiligte Person wurde von einem Ast getroffen und stürzte dadurch zu Boden. Zum Glück verletzte sie sich nicht, und der Einsatz konnte fortgesetzt werden.

In der Zwischenzeit hatte es zu regnen begonnen. Dank vereinter Kräfte konnte die Patientin mittels Seilzug der Feuerwehr vom Geröllfeld in eine flache Ebene geborgen werden. Von dort aus wurde sie mit der Winde der Flugrettung aus dem Wald gehoben und in das nächste Zentrumsspital geflogen.

Katamnese

Im Verlauf der Hospitalisation wurden folgende Diagnosen gestellt:

– Skapulafraktur links mit Avulsion des Proc. Coracoideus

– Apikaler Pneumothorax beidseits mit Hämatothoraxkomponente links

– Rippenserienfraktur links 4 –7

– Lungenkontusion

– Milzlazeration Grad II nach AAST

– Multiple thorakale und lumbale Wirbelkörperfrakturen:

– Dislozierte 3° offene Tibiaund Fibulafraktur rechts

Die Patientin konnte einige Tage nach dem Unfall in ihr Heimatland nach Polen repatriiert werden.

Erkenntnisse und Lehren seitens Rettungsdienst

 Die eigene Sicherheit hat zu jedem Zeitpunkt obers-

te Priorität. Als wir das Rettungsfahrzeug verliessen, waren wir uns den später angetroffenen Gefahren einer bröckeligen Felswand, eines instabilen Untergrunds und des starken Downwashs nicht bewusst. Wir hatten deshalb keine Helme mitgenommen und trugen nicht alle eine Jacke. Es ist zwingend notwendig, an einem solchen Einsatzort frühzeitig zu antizipieren und die komplette Schutzausrüstung zu tragen.

 Eine grosse Schwierigkeit des Einsatzes war die Kommunikation mit allen beteiligten Organisationen. Damit Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei, Einsatzzentrale und Luftrettung immer alle die für sie wichtigen Informationen erhielten, bedurfte es viel Zeit, Aufmerksamkeit und Ressourcen. Es zeigte sich einmal mehr, wie wichtig regelmässige 10-für-10-Meetings sind, bei denen alle zuhören, weitere Aufgaben verteilt und Unklarheiten geklärt werden können.

 Der medizinische Leader wurde im Einsatz nie richtig definiert. Dadurch liefen wir Gefahr, dass unkoordiniert gearbeitet und Aufgaben doppelt erledigt wurden. Durch eine klare Zuordnung des Leades kann eine effektive Kommunikation und Koordination des Einsatzes sichergestellt werden. Zudem führt es zu einer effizienten Entscheidungsfindung und Ressourcennutzung.

Intensive Aufarbeitung war sehr aufschlussreich Da dieser Einsatz von der

la Rega. Le médecin urgentiste a été déposé au moyen d’un treuil. Or à ce moment le vent rabattant était violent et des branches volaient un peu partout. Une personne étrangère au sauvetage a d’ailleurs été percutée par une des branches et est tombée par terre, mais heureusement sans se blesser, de sorte que l’intervention a pu continuer.

Entretemps il avait commencé à pleuvoir. Grâce aux efforts combinés, la patiente a pu être retirée des éboulis au moyen d’un câble des pompiers et mise à l’abri sur une surface plane. De là elle a été sortie de la forêt avec le treuil du sauvetage aérien et héliportée jusqu’au prochain centre hospitalier.

Catamnèse

Lors de l’hospitalisation les diagnostics suivants ont été posés:

– Fracture scapulaire gauche avec avulsion du processus coracoïde

– Pneumothorax apical bilatéral avec composante hémothorax à gauche

– Fracture des côtes 4–7 à gauche

– Contusion pulmonaire

– Rupture de la rate degré II selon AAST

– Fractures multiples de la colonne thoracique et lombaire:

– Fracture ouverte du tibia et du péroné à droite déplacée 3°

Quelques jours après l’accident la patiente a pu être rapatriée chez elle en Pologne.

Conclusions et enseignements du côté du service de sauvetage

 Sa propre sécurité est une

priorité absolue en tout temps. Lorsque nous avons quitté l’ambulance nous n’avions pas conscience des risques encourus plus tard avec une paroi rocheuse friable, un sol instable et des vents rabattants violents, de sorte que nous n’avions pas pris de casques et ne portions pas tous une veste. Dans ce type de lieu d’intervention il est absolument indispensable d’anticiper assez tôt et de porter un équipement de protection complet.

 Une des grandes difficultés de cette intervention était la communication avec toutes les organisations impliquées. Pour que le service de sauvetage, le service du feu, la police, la centrale d'intervention et le sauvetage aérien obtiennent en tout temps toutes les informations importantes pour eux il a fallu beaucoup de temps, d’attention et de ressources. Une fois de plus il s’est avéré à quel point les rencontres régulières sont importantes, rencontres au cours desquelles tous les participants peuvent échanger, les tâches peuvent être réparties et les ambigüités résolues.

 Pendant l’intervention, le leader médical n’a jamais été clairement défini. Nous avons ainsi risqué de travailler de manière non coordonnée et que des tâches soient réalisées à double. Une attribution claire de la direction de l’opération permet de garantir une communication et une coordination efficaces. De plus cela permet d’être efficace dans la

Fallbeispiel | Exemple de cas star of life 2 / 2024 27

Einsatzaufnahme bis hin zum Patiententransport alles andere als gewöhnlich war, wurde dieser organisationsübergreifend und intensiv aufgearbeitet. In einem ersten Schritt haben sich das zuständige RTW-Team und der Polydisponent zusammengesetzt und sich gegenseitig die Probleme aufgezeigt, von denen die «andere Seite» bisher nichts wusste. Bereits diese Begegnung war für beide Parteien äusserst aufschlussreich.

Als weiterer Schritt wurden die anderen an der Rettung beteiligten Partner (Notarzt, Rega-Crew und Feuerwehr) eingeladen, ihre Wahrnehmung und Erfahrung aus dem Einsatz zu schildern. Dies führte auf der einen Seite zu spannenden Diskussionen, auf der anderen Seite zeigten sich nicht nur Wissenslücken, sondern auch Systemschwächen.

In einem dritten Schritt wurde der Einsatz dem restlichen Team der Einsatzzentrale und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sanität BaselStadt in einer Fortbildung präsentiert. Dabei konnten die Wissenslücken geschlossen werden und die Systemschwächen nochmals erläutert werden, um bei einem ähnlichen Einsatz davon profitieren zu können bzw. sich den Schwierigkeiten bewusst zu werden.

Um den Aha-Effekt zu verstärken wurden die Notrufe im Originalton zur Verfügung gestellt und der Einsatz vor Ort wurde durch Luftaufnahmen, Karten und Bilder visuell eindrucksvoll dargestellt.

Fazit

Die Nachbereitung benötigte viel Arbeitszeit und Gespräche zwischen allen Partnern. Die Investition hat sich aber gelohnt, da sowohl die direkt Beteiligten davon profitieren konnten als auch viele andere im Rettungswesen Tätige.

Wir sind überzeugt, dass die Einführung standardisierter, organisationsübergreifender Debriefings von grosser Bedeutung sind. Durch strukturiertes, gemeinsames Aufarbeiten von Einsatzgeschehnissen können wichtige Lernschritte zur individuellen Weiterentwicklung gemacht werden. Zudem stärkt es deutlich die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Organisationen und trägt letztendlich dazu bei, die Qualität der Versorgung für die Patienten kontinuierlich zu steigern.

prise de décision et l’utilisation des ressources.

Le traitement intensif de l’intervention s’est avéré très révélateur Etant donné que, depuis le tout début et jusqu’au transport de la patiente, cette intervention s’est avérée tout sauf routinière, il a fallu passer toute l’organisation en revue avec attention. Dans un premier temps l’équipe ambulance et l'opérateur d’apples d’urgence responsables se sont réunis afin de mettre en avant mutuellement les problèmes dont «l’autre partie» ne savait rien jusque là. Cette rencontre s’est déjà avérée extrêmement instructive pour les deux parties.

L’étape suivante a consisté à inviter les autres partenaires ayant participé au sauvetage (médecin d'urgence, équipage Rega et service du feu) à présenter leur perception et expérience tirées de cette intervention. D’un côté ceci a permis des discussions passionnantes, et de l’autre on a pu mettre en avant non seulement diverses lacunes d’information, mais aussi des faiblesses systémiques.

Lors d’une troisième étape l’intervention a été présentée, dans le cadre d’une formation continue, au reste de l’équipe de la centrale d'intervention et aux collaboratrices et collaborateurs du service de santé de BâleVille. Cela a permis de combler des lacunes dans leurs connaissances et d’expliquer une fois encore des faiblesses systémiques afin de pouvoir profiter de l’expérience lors d’une intervention similaire, resp. être conscient des difficultés. Et pour renforcer l’effet de surprise les appels à l’aide ont été mis à disposition en version originale, et l’intervention sur place a été présentée avec des prise de vue aériennes, des cartes et autres illustrations.

Conclusion

Ce suivi a nécessité beaucoup de temps, de travail et de discussions entre tous les partenaires, mais l’investissement a été payant. En effet non seulement les personnes directement concernées ont pu en profiter, mais aussi de nombreux autres acteurs dans le domaine du sauvetage.

Die Autoren

Katharina Buchbauer ist dipl. Rettungssanitäterin HF und Berufsbildnerin bei der Sanität

Basel-Stadt. Martin Wagner ist dipl. Rettungssanitäter HF und arbeitet als Polydisponent auf der Einsatzzentrale der Rettung

Basel-Stadt und im Rettungsdienst der Solothurner Spitäler am Standort Olten.

Les auteurs

Katharina Buchbauer est ambulancière dipl. ES et formatrice professionnelle auprès de Sanität Basel-Stadt. Martin Wagner est ambulancier dipl. ES et travaille comme poly-gestionnaire à la centrale d'intervention de Rettung

Basel-Stadt, ainsi qu’au service de sauvetage des hôpitaux de Soleure, sur le site d’Olten.

Nous sommes convaincus que l’introduction de debriefings standardisés adressés à toutes les organisations est de la plus grande importance. Grâce à un travail commun structuré sur le déroulement d’une intervention on peut faire d’importants progrès de formation pour le développement individuel. De plus, cela renforce clairement la collaboration entre les différentes organisations et contribue finalement aussi à augmenter continuellement la qualité de l’attention pour les patients.

Fallbeispiel | Exemple de cas star of life 2 / 2024 28

Was eine geänderte Einstiegsfrage im Notrufgespräch bewirkt

Les effets d’une question d’introduction modifiée durant l’appel d’urgence

Im Rahmen meiner Bachelorarbeit habe ich als Polydisponent in der Einsatzleitzentrale (ELZ) von Schutz & Rettung Zürich (SRZ) meine eigene Tätigkeit genauer unter die Lupe genommen. Besonderes Augenmerk legte ich dabei auf die Gesprächsführung im Notruf –einem zentralen Element meiner täglichen Arbeit.

Die ELZ nimmt die Feuerwehrnotrufe auf die Nummer 118 für den Kanton Zürich sowie die Sanitätsnotrufe auf die Nummer 144 für die Kantone Zürich, Schaffhausen, Zug und Schwyz entgegen und disponiert die entsprechenden Einsatzmittel und -kräfte. Das Dispositionsgebiet umfasst 7,3 Prozent der Landesfläche (ca. 3147 Quadratkilometer) und rund 22 Prozent der Schweizer Bevölkerung (rund 2 Milionen Menschen) (2). Im Jahr 2023 gingen hier insgesamt 168 798 Notrufe ein, aus denen 159 463 Dispositionen resultierten (3).

Das Problem mit dem ungenauen «Wo?»

Im Alltag der Notrufentgegennahme fiel auf, dass die aktuelle Einstiegsfrage «Sanitäts-/ Feuerwehrnotruf –Wo genau ist der Notfallort?» trotz einer geschlossenen Fragestellung einen offenen Charakter aufweist. Notrufende beantworten

diese Frage also nicht immer mit der Einsatzadresse, sondern auch mit «bei mir zuhause» oder «im Supermarkt XY». Subjektiv wahrgenommen wird die Frage also häufig ungenau beantwortet und lässt so auch keine direkte Übernahme der Gesprächsführung zu.

Forschungsfrage und (Hypo-)These Meine Forschungsfrage lautete: «Inwiefern beeinflusst die Fragestellung die Zeit zur Ermittlung der Einsatzadresse im Notrufgespräch und die erfolgreiche Übernahme der Gesprächsführung?» Die These besagt, dass die derzeitige Einstiegsfrage im Notrufgespräch häufig ungenau beantwortet wird und so die Ermittlung der Einsatzadresse verzögert wird. Im Gegensatz dazu postuliert die Hypothese, dass eine konkretere Fragestellung in der Einstiegsfrage häufiger zu einer präziseren Beantwortung und einer schnelleren Ermittlung der Einsatzadresse führt.

Drei minim unterschiedliche Einstiegsfragen getestet In drei Untersuchungszeiträumen sollten drei verschiedene Einstiegsfragen getestet werden. Die aktuelle Einstiegsfrage (Frage 1) und folgende Alternativen: «Sanitäts-/Feuerwehrnotruf –

Dans le cadre de mon travail de bachelor, j’ai étudié de près ma propre activité en tant que poly-opérateur à la centrale d’intervention de Schutz & Rettung Zurich (SRZ) en accordant une attention particulière à la conduite d’entretien durant l’appel d’urgence. Il s’agit d’un élément central de mon travail quotidien.

La centrale d’intervention répond aux appels d’urgence des sapeurs-pompiers au numéro 118 pour le canton de Zurich et aux appels d’urgence sanitaire au numéro 144 pour les cantons de Zurich, Schaffhouse, Zoug et Schwyz et planifie les moyens et forces nécessaires pour les interventions. La région couverte par la centrale d’intervention représente 7,3 % du territoire national (environ 3147 km2) et concerne près de 22 % de la population suisse (près de 2 millions de personnes) (2). En 2023, la centrale d’intervention à répondu à 168 798 appels d’urgence en tout dont 159 463 ont donné lieu à une intervention (3).

Le problème du «Où?» imprécis En répondant aux appels d’urgence au quotidien, on a remarqué que la question d’introduction actuelle «Appels d’urgence sanitaire/ sapeurs-pompiers – où se

trouve exactement le lieu de l’urgence?» présente un caractère ouvert malgré une formulation précise de la question. Les personnes ayant composé le numéro d’urgence ne répondent donc pas toujours à cette question en donnant l’adresse d’intervention mais aussi par «chez moi» ou «au supermarché XY». Subjectivement, la réponse à cette question est donc souvent imprécise et ne permet par conséquent pas non plus à l’opérateur de se charger directement de la conduite de l’entretien.

Question de recherche et (hypo)thèse

Ma question de recherche était la suivante: «Dans quelle mesure, la formulation de la question influence-t-elle le temps nécessaire pour identifier l’adresse d’intervention lors de l’appel d’urgence et pour se charger avec succès de la conduite de l’entretien?»

Selon la thèse, la question d’introduction actuelle lors d’un appel d’urgence obtient souvent une réponse imprécise ce qui retarde l’identification de l’adresse d’intervention. L’hypothèse affirme en revanche qu’une formulation plus concrète de la question d’introduction permet plus souvent d’obtenir une réponse plus précise et d’identifier plus

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Sandro Palma Villagra, Zürich Sandro Palma Villagra, Zurich

In welcher Gemeinde ist der Notfall?» (Frage 2) und «Sanitäts-/Feuerwehrnotruf –An welcher Adresse ist der Notfall?» (Frage 3).

Eine solche Untersuchung unter scharfen Bedingungen auf der Einsatzleitzentrale durchzuführen, stellte sich als anspruchsvoll heraus. Ziel musste es sein, die Notrufabfrage nicht zu verlängern, damit keine Zeitverzögerung und somit keine Patientenschädigung eintritt.

Aus diesem Grund wurde ein Dokumentationsbogen entwickelt, der auf zwei Ja-/ Nein-Fragen basiert. Die Untersuchungsfragen lauteten «Wurde die Einstiegsfrage exakt beantwortet?» und «Konnte die Gesprächsführung von Anfang an übernommen werden?». Diese Bögen wurden von allen Mitarbeitenden ausgefüllt. Ausserdem wurde die Zeit zwischen Gesprächsannahme und Öffnen der strukturierten Notrufabfrage ausgewertet. Diese entspricht der Zeit zur Ermittlung des Einsatzortes.

Klare Ergebnisse

In den Untersuchungszeiträumen konnten ca. 5000 Notrufe ausgewertet werden. Die Ergebnisse bestätigen die (Hypo-)These. So wurde die aktuelle Einstiegsfrage in 63,8 Prozent der Fälle exakt beantwortet. Bei Frage 2 waren es 79,9 Prozent und bei Frage 3 72,2 Prozent.

Die Gesprächsführung konnte mit Fragestellung 1 bei 83,5 Prozent der ausgewerteten Notrufe direkt übernommen werden, bei Frage 2 waren es 91,1 Prozent und

Konnte die Einstiegsfrage exakt beantwortet werden? | Était-il possible de répondre à la question d’introduction avec précision? Nein | No

Antwortqualität bei den verschiedenen Einstiegsfragen, folgend auf den Gesprächsauftakt mit «Sanitäts-/ Feuerwehrnotruf». Phase 1: Frage «Wo genau ist der Notfallort?». Phase 2: Frage «In welcher Gemeinde ist der Notfall?». Phase 3: Frage «An welcher Adresse ist der Notfall?».

La qualité des réponses avec les différentes questions d’introduction après le début de l’entretien avec «Appels d’urgence sanitaire/sapeurs-pompiers». Phase 1: question «Où se trouve exactement le lieu de l’urgence?». Phase 2: question «Dans quelle commune se trouve l’urgence?». Phase 3: question «À quelle adresse se trouve l’urgence?».

Konnte die Gesprächsführung von Anfang an übernommen werden? | Était-il possible de se charger de la conduite de l’entretien dès le début?

Nein | No

Comparaison de la situation pour évaluer quelle question d’introduction a permis de se charger le mieux de la conduite de l’entretien. Phase 1: question «Où se trouve exactement le lieu de l'urgence?». Phase 2: question «Dans quelle commune se trouve l’urgence?». Phase 3: question «À quelle adresse se trouve l’urgence?». Ja | Oui

Vergleich der Situation, nach welcher Einstiegsfrage die Gesprächsführung am besten übernommen werden konnte. Phase 1: Frage «Wo genau ist der Notfallort?». Phase 2: Frage «In welcher Gemeinde ist der Notfall?». Phase 3: Frage «An welcher Adresse ist der Notfall?».

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Ja
Oui
|

bei Frage 3 89,6 Prozent. Der Mittelwert zur Ermittlung der Einsatzadresse lag bei Frage 1 bei 48,68 Sekunden, bei Frage 2 bei 43,67 Sekunden und bei Frage 3 bei 42,63 Sekunden. Die Forschungsfrage kann demnach wie folgt beantwortet werden: Die Fragestellung hat einen erheblichen Einfluss auf die Zeit zur Ermittlung der Einsatzadresse und die erfolgreiche Übernahme der Gesprächsführung im Notrufgespräch.

Schlussfolgerungen

Folgende Empfehlungen wurden aus den Ergebnissen der Untersuchung für die Einsatzleitzentrale abgeleitet:

1. Anpassung der Einstiegsfrage

2. weiterführende Fort- und Weiterbildung

3. stetige Analyse

4. weiterführendes Qualitätsmanagement und Feedback an Mitarbeitende 5. vertiefende Forschung

Einstieg wird angepasst Die der Abteilungsleitung präsentierten Ergebnisse wurden positiv aufgenommen, was dazu führt, dass die Frage 2 («In welcher Gemeinde ist der Notfall?») im Rahmen der Einführung einer neuen strukturierten Notrufabfrage noch 2024 übernommen werden soll. Die neue Einstiegsfrage lautet dann also: «Sanitäts-/ Feuerwehrnotruf – In welcher Gemeinde ist der Notfall?».

rapidement l’adresse d’intervention.

Trois questions d’introduction légèrement différentes testées

Durant trois périodes étudiées, trois questions d’introduction différentes devaient être testées. La question d’introduction actuelle (question 1) et les alternatives suivantes: «Appels d’urgence sanitaire/sapeurspompiers – Dans quelle commune se trouve l’urgence?» (question 2) et «Appels d’urgence sanitaire/ sapeurs-pompiers – À quelle adresse se trouve l’urgence?» (question 3).

Mener une telle enquête dans des conditions difficiles à la centrale d’intervention s’est avéré être une tâche exigeante. L’objectif était de ne pas prolonger la

durée de l’appel d’urgence afin d’éviter tout retard et donc tout risque pour le patient.

C’est pour cette raison qu’une fiche documentaire basée sur deux questions oui/non a été élaborée. Les questions d’enquête étaient les suivantes «Est-ce que la réponse à la question d’introduction a été précise?» et «Était-il possible de se charger de la conduite de l’entretien dès le début?». Ces fiches ont été remplies par tous les collaborateurs. Par ailleurs, le temps écoulé entre la prise de l’appel et l’ouverture de la réponse structurée à l’appel d’urgence a été évalué. Ce temps correspond au temps nécessaire à l’identification du lieu d’intervention.

Des résultats clairs Durant les périodes étu-

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Notrufbearbeitung in der Einsatzleitzentrale von Schutz & Rettung Zürich. Foto und Grafiken: Sandro Palma Traitement des appels d’urgence à la centrale d’intervention de Schutz & Rettung Zurich. Photo et graphiques: Sandro Palma

Quellen | Sources

1 Schutz & Rettung Zürich: Einsatzleitzentrale 144/118, Zürich, 2024, stadt-zuerich.ch

2 Schutz & Rettung Zürich: Zahlen & Fakten, Zürich, 2024, stadt-zuerich.ch

3 Gregor Gysi: Einsatzzahlen 2023, Schutz & Rettung Zürich, 2024

4 Sandro Palma Villagra: Notrufbearbeitung auf der Einsatzleitzentrale, Zürich, 2024

5 Sandro Palma Villagra: Dokumentationsbogen Phase 1, Bachelorthesis «Die Einstiegsfrage im Fokus: Optimierung der Kommunikation im Notrufgespräch am Beispiel der Einsatzleitzentrale von Schutz & Rettung Zürich», S. 16, Zürich, 2023

6 Sandro Palma Villagra: Vergleich der Testphasen bei Untersuchungsfrage 1, Bachelorthesis «Die Einstiegsfrage im Fokus: Optimierung der Kommunikation im Notrufgespräch am Beispiel der Einsatzleitzentrale von Schutz & Rettung Zürich», S. 39 Zürich, 2023

7 Sandro Palma Villagra: Vergleich der Testphasen bei Untersuchungsfrage 2, Bachelorthesis «Die Einstiegsfrage im Fokus: Optimierung der Kommunikation im Notrufgespräch am Beispiel der Einsatzleitzentrale von Schutz & Rettung Zürich», S. 39, Zürich, 2023

Der Erfolg soll fortlaufend überprüft werden. Gegebenenfalls müssen Anpassungen vorgenommen werden. Zusätzlich ist vorgesehen, Weiterbildungen mit Schwerpunkten auf Kommunikation und Gesprächsführung zu fördern.

diées, environ 5000 appels d’urgence ont pu être évalués. Les résultats confirment l’(hypo)thèse. Ainsi, les réponses étaient précises dans 63,8 % des cas pour la question d’introduction actuelle. Pour la question 2, ce pourcentage était de 79,9 % et pour la question 3 de 72,2 %.

La conduite de l’entretien était possible directement dans 83,5 % des appels évalués pour la question 1. Pour la question 2, ce pourcentage était de 91,1 % et pour la question 3 de 89,6 %. La durée moyenne pour identifier l’adresse d’intervention était de 48,68 secondes pour la question 1, de 43,67 secondes pour la question 2 et de 42,63 secondes pour la question 3.

Il est donc possible de répondre comme suit à la question de recherche: La formulation de la question a une influence considérable sur le temps nécessaire pour identifier l’adresse de l’intervention et pour se charger avec succès de la conduite de l’entretien lors de l’appel d’urgence.

Conclusions

Les recommandations suivantes ont été déduites des résultats de l’enquête pour la centrale d’intervention: 1. adaptation de la question d’introduction 2. perfectionnement et formation continue approfondis

3. analyse continue 4. gestion de la qualité approfondie et feedback aux collaborateurs 5. recherche approfondie

Der Autor

Sandro Palma Villagra ist Notfallsanitäter und arbeitet als Polydisponent auf der Einsatzleitzentrale von Schutz & Rettung Zürich. Er verfügt über einen B. A. in Business Administration mit Schwerpunkt Emergency Management. Der vorliegende Artikel ist eine Zusammenfassung seiner Untersuchung im Rahmen der im Herbst 2023 eingereichten Bachelorthesis «Die Einstiegsfrage im Fokus: Optimierung der Kommunikation im Notrufgespräch am Beispiel der Einsatzleitzentrale von Schutz & Rettung Zürich».

L'auteur

Sandro Palma Villagra est ambulancier d’urgence et travaille comme poly-opérateur à la centrale d’intervention de Schutz & Rettung Zurich. Il est titulaire d’un B. A. in Business Administration, option Emergency Management. Le présent article est un résumé de son enquête menée dans le cadre de la thèse de bachelor soumise en automne 2023 «Focus sur la question d’introduction: optimisation de la communication durant l’entretien de l’appel d’urgence à l’exemple de la centrale d’intervention de Schutz & Rettung Zurich».

L’introduction sera adaptée Les résultats présentés à la direction du service ont été accueillis positivement ce qui mène à la décision de reprendre la question 2 («Dans quelle commune se trouve l’urgence?») encore en 2024 dans le cadre de l’introduction d’une nouvelle réponse structurée à l’appel d’urgence. La nouvelle question d’introduction sera alors la suivante: «Appels d’urgence sanitaire/ sapeurs-pompiers – Dans quelle commune se trouve l’urgence?».

Le succès devra être vérifié constamment et des adaptations devront être faites le cas échéant. Par ailleurs, il est prévu d’encourager les collaborateurs à suivre des formations continues mettant l’accent sur la communication et la conduite des entretiens.

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Präklinischer Fachspezialist: das St. Galler Pilotprojekt Spécialiste pré-hospitalier: le projet saint-gallois

Steigende Einsatzzahlen, Kostendruck, gesellschaftliche Veränderungen und Personalmangel: Ob Präklinische Fachspezialistinnen und Fachspezialisten eine geeignete Antwort auf die aktuellen Herausforderungen im Rettungswesen sind, testet die Rettung St. Gallen AG seit Ende 2023 mit einem entsprechenden Pilotprojekt –und zieht nun eine erste Zwischenbilanz.

Simon Köpping, Gossau SG

Viele Schweizer Rettungsdienste arbeiten derzeit an Massnahmen, um den sich verändernden Gegebenheiten gerecht zu werden. So lancierte die Rettung St. Gallen AG im Jahr 2021 ein Projekt, welches die Einführung von Präklinischen Fachspezialistinnen und Fachspezialisten (PFS) zum Ziel hatte. Der PFS wird zu nicht dringlichen Einsätzen disponiert und übernimmt die Erstversorgung und weitere Abklärungen. Mit einem angepassten Versorgungsangebot soll versucht werden, die Bindung von Rettungswagen (RTW) zu verhindern, wenn diese nicht benötigt respektive durch weniger kostenund personalintensive Mittel ersetzt werden könnten.

Informationsbeschaffung im In- und Ausland

Nach verschiedenen Abklärungen, einer intensiven Datenanalyse, Gesprächen mit Haus- und Notfallärzten sowie mit Verantwortlichen von Rettungsdiensten im Inund Ausland, welche sich

mit vergleichbaren Projekten beschäftigen (zum Beispiel Community Paramedics, Gemeindenotfallsanitäter), startete die Rettung St. Gallen schliesslich im November 2023 mit einem Pilotbetrieb. Ab dann wurden Präklinische Fachspezialisten eingesetzt.

Seit Beginn des PFS-Projektes bei der Rettung St. Gallen findet ein regelmässiger Austausch mit den Verantwortlichen anderer PFS-Projekte wie denjenigen von Schutz & Rettung Zürich und des Rettungsdienstes Regio 144 AG statt. Eine Zusammenarbeit auch über die Kantonsgrenzen hinweg erachten wir für die Entwicklung eines einheitlichen Berufsbildes PFS als wichtig.

Eine Aufgabe für erfahrene RS

Bei den St. Galler PFS handelt es sich um ausgebildete Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter (RS), die über mehrere Jahre Praxiserfahrung verfügen.

Augmentation du nombre d’interventions, pression des coûts, changements sociaux et pénurie de personnel: Dans le cadre d’un projet-pilote lancé fin 2023, la Rettung St. Gallen AG examine si les spécialistes pré-hospitaliers constituent une réponse appropriée aux défis actuels dans le domaine du sauvetage. Aujourd’hui, elle tire un premier bilan intermédiaire.

Simon Köpping, Gossau SG

Actuellement, de nombreux services de sauvetage suisses travaillent sur des mesures permettant de faire face aux circonstances changeantes. En 2021, la Rettung St. Gallen AG a ainsi lancé un projet qui a pour objectif d’introduire des spécialistes pré-hospitaliers (SPH). Le SPH assure des interventions non urgentes, administre les premiers soins et fait des examens complémentaires. Une offre de soins adaptée devrait permettre d’éviter le déploiement d’ambulances si celles-ci ne sont pas nécessaires, respectivement s’il est possible de les remplacer par des moyens plus avantageux et moins coûteux en termes de personnel.

Collecte d’informations en Suisse et à l’étranger Après diverses clarifications, une analyse intense des données, des entretiens menés avec des médecins de famille et des urgentistes ainsi qu’avec des responsables de services de sauve-

tage en Suisse et à l’étranger qui s’occupent de projets similaires (par exemple Community Paramedics, ambulancier communautaire), la Rettung St. Gallen a finalement lancé une opération pilote en novembre 2023. Depuis cette date, des spécialistes pré-hospitaliers sont déployés.

Depuis le lancement du projet SPH de Rettung St.Gallen, un échange régulier avec les responsables d’autres projets SPH a lieu, par exemple avec ceux de Schutz & Rettung Zurich et du service de sauvetage Regio 144 AG. Pour le développement d’un profil professionnel SPH uniforme, nous pensons qu’il est très important d’instaurer une collaboration qui dépasse les frontières cantonales.

Une tâche pour des ambulanciers expérimentés Les SPH de St-Gall sont des ambulancières et des ambulanciers au bénéfice d’une formation solide qui s’ap-

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Diese RS rücken alleine mit einem entsprechend ausgerüsteten Fahrzeug zu den Patientinnen und Patienten aus. Nach einer Beurteilung der Situation vor Ort entscheidet der PFS, wie mit dem Patienten weiter verfahren werden soll und ob zusätzliche Mittel aufgeboten werden müssen. Zusätzlich können die PFS als Rapid Responder eingesetzt werden.

Erste Erkenntnisse: in Drittel der Fälle noch RTW nötig In den ersten drei Monaten war jeweils ein PFS von Montag bis Freitag während eines Tagdienstes verfügbar. In diesem Zeitraum (Stand 29. Februar 2024) verzeichnete die Rettung St. Gallen 121 Fälle, bei denen Präklinische Fachspezialisten eingesetzt wurden. Neun dieser Einsätze wurden als Rapid Responder geleistet. In gut 45 Prozent der Einsätze war kein Transport zu einer weiterbehandelnden Stelle notwendig. Von den restlichen 55 Prozent wurde der grösste Teil privat oder mit einem Taxi transportiert, so dass insgesamt lediglich in 35 Prozent der gesamten Einsätze zusätzlich zum PFS ein Rettungswagen nachgefordert werden musste. Die Dauer der Einsätze variierte stark (30 Minuten bis mehrere Stunden) und lag im Durchschnitt bei rund zwei Stunden.

Auch Disponenten kommt wichtige Rolle zu Die disponierten Fälle waren grossmehrheitlich für den Einsatz von PFS geeignet. Dank des engen Austausches mit der Leitung der Sanitätsnotrufzentrale und den Disponentinnen und Disponenten konnte im

Laufe des Pilotbetriebes die Abfrage der Sanitätsnotrufzentrale deutlich verbessert werden. Das Verfeinern des Abfragesystems im Sinne eines PDCA-Kreislaufs wird aber auch in Zukunft notwendig sein und dürfte spätestens bei Abschluss des Pilotprojektes nochmals überprüft und angepasst werden. Die Rolle der Sanitätsnotrufzentrale für das Gelingen des PFS-Projektes

puient sur une expérience pratique de plusieurs années. Ces ambulanciers sont déployés seuls dans un véhicule aménagé en conséquence et se rendent chez les patientes et les patients. Après une évaluation de la situation sur place, les SPH décident si une autre procédure est nécessaire pour le patient et si des moyens supplémentaires s’imposent. Par ailleurs, les SPH

peuvent intervenir comme Rapid Responders.

Premières conclusions: dans un tiers des cas, une ambulance est encore nécessaire Au cours des trois premiers mois, un SPH était disponible durant le service de jour de lundi à vendredi. Durant cette période (situation au 29 février 2024), la Rettung St. Gallen

Die umfassende Ausrüstung erlaubt auch Rapid-Responder-Einsätze.

L’équipement bien étoffé permet aussi d’assurer des interventions de Rapid Responders.

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ist erwartungsgemäss zentral, und die Anforderungen an die Disponierenden sind trotz Abfragesystem hoch.

Sehr positives Echo «Genau so etwas haben wir uns gewünscht», lautete ein Satz, den die Mitarbeitenden während des Pilotprojektes wiederholt von verschiedenen Seiten zu hören bekamen. Sowohl bei Patienten, Angehörigen, Hausärztinnen

Quellen | Sources

Goetze Lea, Lehner Philine, 2020, Entwicklungen im Rettungswesen – Bedeutung für die Gestaltung der Berufsbilder und der Berufsbildung, Forum Berufsbildung Rettungswesen BfB Büro für Bildungsfragen AG

und Hausärzten und Vertreter von Institutionen wurde der Einsatz von Präklinischen Fachspezialistinnen und Fachspezialisten sehr begrüsst und ausschliesslich positiv wahrgenommen. Negative Reaktionen sind bisher keine bekannt.

Auch die RTW-Besatzungen stehen den PFS positiv gegenüber. Einerseits weil die Rettungswagen weniger zu Bagatellfällen ausrücken müssen und für dringliche Einsätze bereitstehen, andererseits wird bei der Zusammenarbeit mit den PFS der massgeschneiderte Übergaberapport, die Unterstützung vor Ort und das kollegiale Miteinander sehr geschätzt.

enregistrait 121 cas ayant mobilisé des spécialistes pré-hospitaliers. Neuf de ces interventions étaient assurées comme Rapid Responders. Dans environ 45 % des interventions, il n’était pas nécessaire de transporter le patient vers un service permettant de poursuivre le traitement. Des 55 % restants, la plus grande partie des transports était assurée par des moyens privés ou en taxi. C’était donc seulement dans 35 % des interventions qu’il fallait, en plus du SPH, demander une ambulance. La durée des interventions était très variable (de 30 minutes à plusieurs heures), la moyenne étant d’environ deux heures.

Les opérateurs jouent aussi un rôle important Les cas traités étaient en majeure partie adaptés à l’intervention des SPH. Grâce à un échange étroit avec la direction de la centrale d’appels sanitaires urgents et les opératrices et les opérateurs, il était possible d’améliorer considérablement les questions de la centrale d’appels sanitaires urgents au cours de l’opération pilote. Il sera toutefois nécessaire d’affiner le système d’interrogation dans le sens d’un cycle PDCA également à l’avenir. Il devra être une nouvelle fois examiné et adapté au plus tard à la fin du projet pilote. Comme l’on pouvait s’y attendre, la centrale d’appels sanitaires

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Das PFS-Einsatzfahrzeug der Rettung St. Gallen. Bilder: Rettung St. Gallen AG Le véhicule d’intervention SPH de la Rettung St. Gallen Photos: Rettung St. Gallen AG

Künftig ein Beruf mit einheitlicher Ausbildung?

Auch wenn es derzeit Hinweise gibt, dass die angepasste Versorgung der Patienten mit dem Einsatz von Präklinischen Fachspezialisten eine Massnahme zur Bewältigung verschiedener Herausforderungen ist, steht die Entscheidung über die Zukunft des PFS bei der Rettung St. Gallen noch aus. Sollte sich die Rettung St. Gallen entscheiden, dass PFS weiterhin eingesetzt werden, ist sie bestrebt, gemeinsam mit interessierten Rettungsdiensten eine fundierte Ausbildung für diese Aufgabe zu erarbeiten und somit ein schweizweit einheitliches Berufsbild «Präklinische Fachspezialistin/ Präklinischer Fachspezialist» zu entwickeln.

Die Projektziele

Die sechsmonatige Projektphase verfolgt primär folgende Ziele (welche bei Redaktionsschluss dieses Artikels noch nicht alle erreicht waren):

 Eine Definition der Einsatzstichworte für den PFS sind erstellt und können ins Einsatzleitsystem der Sanitätsnotrufzentrale eingepflegt werden.

 Notwendige zusätzliche diagnostische Verfahren sowie zusätzliche medizinische Kompetenzen sind evaluiert.

 Ein den evaluierten Anforderungen angepasstes Ausbildungsprogramm ist definiert.

 Ein neuer PFS-Tarif kann eingeführt werden, und der Kostendeckungsgrad ist bekannt.

Les objectifs du projet

La phase de projet de six mois poursuit en premier lieu les objectifs suivants (qui n’ont pas encore tous été atteints au moment de la clôture de rédaction du présent article):

 Une définition des motsclés pour l’intervention des SPH est établie et ces mots-clés peuvent être saisis dans le système de gestion des interventions de la centrale d’appels sanitaires urgents.

 Des procédures diagnostiques supplémentaires nécessaires ainsi que des compétences médicales supplémentaires sont évaluées.

 Un programme de formation adapté selon les exigences évaluées est défini.

 Un nouveau tarif SPH peut être introduit et le degré de couverture des coûts est connu.

urgents joue un rôle central pour la réussite du projet SPH et malgré le système d’interrogation, les opérateurs doivent remplir des exigences élevées.

Des réactions très positives «C’est exactement ce que nous souhaitions». Au cours du projet pilote, les collabo-

rateurs entendaient régulièrement cette phrase de différents côtés. Les patients, proches, médecins de famille et les représentants d’institutions saluaient vivement l’intervention par les spécialistes pré-hospitaliers et réagissaient tous positivement. Jusqu’à présent, aucune réaction négative n’a été enregistrée.

Les équipages des ambulances accueillent également positivement la présence des SPH. D’une part parce que les ambulances sont moins déployées pour des cas mineurs et restent disponibles pour des interventions urgentes. D’autre part, ils apprécient particulièrement le rapport de transfert sur mesure, le soutien sur place et les relations collégiales dans le cadre de la collaboration avec les SPH.

Der Autor

Simon Köpping ist dipl. Rettungssanitäter HF. Er arbeitet bei der Rettung St. Gallen AG als stellvertretender Leiter Region Nord und Projektleiter Präklinischer Fachspezialist.

L'auteur

Simon Köpping est ambulancier diplômé ES. Il travaille chez Rettung St. Gallen AG comme responsable adjoint pour la Région Nord et il est chef du projet Spécialiste pré-hospitalier.

À l’avenir une profession avec une formation uniforme? Même si actuellement, certains indices laissent supposer que la prise en charge adaptée des patients grâce à l’intervention des spécialistes pré-hospitaliers constitue une mesure permettant de relever différents défis, la Rettung St. Gallen n’a pas encore pris de décision concernant l’avenir des SPH. Si la Rettung St. Gallen décide de continuer à déployer des SPH, elle voudra élaborer, en collaboration avec des services de sauvetage intéressés, une formation solide pour cette tâche et ainsi développer un profil professionnel uniforme de «spécialiste pré-hospitalière/spécialiste pré-hospitalier» dans l’ensemble de la Suisse.

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Ein Tessiner Wettbewerb soll zum nationalen Anlass werden

Simulationen sind in der Medizin eine Ausbildungsmethode, mit der realistische Szenarien abgebildet werden können. Dies fördert den Erwerb und die Weiterentwicklung von rettungsdienstlichen Kompetenzen. Bei einer medizinischen Simulation begegnen die Teilnehmenden herausfordernden Situationen, die unter anderem eine genaue Beurteilung, das Stellen von Diagnosen, die Kommunikation mit Patienten und Kollegen, den Umgang mit unerwarteten Ereignissen und die Anwendung von Behandlun-

gen erfordern. Simulationen bieten zudem die Möglichkeit, aus Fehlern zu lernen, ohne dass dies Folgen für die Patienten hat.

RD mit eigenem Simulationszentrum Es verwundert nicht, dass die Simulation einer der Eckpfeiler der Rettungssanitäter-Ausbildung ist. Seit 2016 verfügt der Rettungsdienst des Mendrisiotto (Servizio Autoambulanza del Mendrisiotto, SAM) über ein Simulationszentrum, das Centro Simulazioni SAM. Es bietet ein Ausbildungsfor-

Un concours tessinois pourrait devenir une manifestation nationale

En médecine, les simulations offrent une méthode de formation qui permettent d’illustrer des scénarios réalistes. Cela favorise l’acquisition et le développement de compétences en matière de sauvetage. Dans le cadre d’une simulation médicale, les participants sont confrontés à des situations exigeantes qui nécessitent, entre autres, une évaluation précise, l’établissement de diagnostics, la communication avec les patients et les collègues, la gestion d’événements inattendus et l’application de traitements. Par

ailleurs, les simulations permettent de tirer des enseignements des erreurs commises sans que cela n’entraîne des conséquences pour les patients.

Un SdS avec son propre centre de simulation Il n’est pas étonnant que la simulation soit l’un des piliers de la formation des ambulanciers. Depuis 2016, le service de sauvetage du Mendrisiotto (Servizio Autoambulanza del Mendrisiotto, SAM) dispose d’un centre de simulation, le Centro Simulazioni SAM. Il

Arbeiten im typischen Simulations-Setting: Das Team CVL in der Finalrunde. Bild: Marco Galli

Travailler dans un cadre typique des simulations: l’équipe CVL lors du tour final. Photo: Marco Galli

Al lavoro in un tipico scenario di simulazione: il team CVL nel girone finale. Foto: Marco Galli

Aus-, Fort- und Weiterbildung | Formation, formation continue et postgrade star of life 2 / 2024 37

mat für den Erhalt und die kontinuierliche Weiterentwicklung von beruflichen Kompetenzen an und entspricht dem Bedarf des eigenen Rettungsdienstes wie auch dem Bedarf externer Partner.

«Swiss Prehospital Championship» durchgeführt Dank der guten Zusammenarbeit mit der Federazione Cantonale Ticinese Servizi Autoambulanza (FCTSA), der Accademia di Medicina d’Urgenza Ticinese (AMUT), dem Centro Professionale Sociosanitario Infermieristico (CPSI), der Swiss-Paramedic-Sektion Tessin und Moesano und dem Centro Simulazione del Centro Professionale Sociosanitario di Lugano konnte das Centro Simulazioni SAM im vergangenen Jahr unter anderem die Beta-Edition der «Swiss Prehospital Championship» anbieten. Fünf Rettungsdienste aus der Region südlich der Alpen sowie ein Team der Swiss-ParamedicSektion Tessin und Moesano und ein Team aus angehenden Rettungssanitäterinnen und -sanitätern des CPSI nahmen daran teil. In verschiedenen Runden wurden die Teams in Simulationen mit unterschiedlichen Fällen konfrontiert. Die Anzahl der erzielten Punkte entschied darüber, welche Teams in die nächste Runde kamen und welche Teams ausschieden. Die drei Teams, die das Finale erreichten, machten die ersten Plätze mithilfe eines einzigen Szenarios unter sich aus.

Mehr als nur ein Wettbewerb Erklärtes Ziel des Tages war es, den Teilnehmenden eine dynamische und interaktive

Erfahrung zu ermöglichen. «Das Grundprinzip der Initiative beruht nicht auf der Leistung an sich. Vielmehr ging es darum, alle charakteristischen didaktischen Komponenten der Simulation zu aktivieren und zu nutzen», erklärt Alan Zuccolo, Leiter des Servizio Sociosanitario SAM, Techniker und Instruktor für Simulationen. Dies sind beispielsweise das Zusammenspiel und die Motivation im Team, das Absolvieren von Übungsstunden vor dem Einsatz in der Praxis, das Zugehörigkeitsgefühl zum eigenen Rettungsdienst und nicht zuletzt der Umgang mit dem Druck, die eigenen Kolleginnen und Kollegen würdig zu vertreten.

«Der Wettbewerb zwischen den Teams spielte eine untergeordnete Rolle. Eines unserer Hauptziele bestand darin, eine Gemeinschaft von Rettungssanitäterinnen und -sanitätern aufzubauen, die bewährte Vorgehensweisen austauschen und zusammenarbeiten, um ihre Kompetenzen kontinuierlich zu verbessern.» Zudem lernten sich die Teilnehmenden bei der Veranstaltung gegenseitig besser kennen. «Dies stärkte das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Gemeinschaft», ergänzt Fidel Esteves Pinto, Verantwortlicher für den Bereich Ausbildung beim SAM, Techniker und Instruktor für Simulationen.

Ausweitung angestrebt

Die Wörter «Beta» und «Swiss» stehen für die geplante Zukunft der Initiative. «Beta bedeutet, dass wir die Ausgabe 2023 als Experiment ansehen, das auf die Rettungsdienste im Tessin

offre un format de formation pour l’acquisition et le développement continu des compétences professionnelles et répond aux besoin de son propre service de sauvetage mais aussi à ceux de partenaires externes.

Le «Swiss Prehospital Championship» organisé Grâce à la bonne collaboration avec la Federazione Cantonale Ticinese Servizi Autoambulanza (FCTSA), l’Accademia di Medicina d’Urgenza Ticinese (AMUT), le Centro Professionale Sociosanitario Infermieristico (CPSI), la section Tessin et Moesano de la Swiss Paramedic et le Centro Simulazione del Centro Professionale Sociosanitario di Lugano, le Centro Simulazioni SAM était en mesure de proposer, entre autres, l’édition bêta du «Swiss Prehospital Championship» l’année dernière. Cinq services de sauvetage de la région au sud des Alpes ainsi qu’une équipe de la section Tessin et Moesano de la Swiss Paramedic et une équipe de futurs/-es ambulanciers/ères du CPSI y participaient. Dans le cadre de différents tours, les équipes étaient confrontées à différents cas présentés grâce à la simulation. Le nombre des points obtenus décidait du sort des équipes: soit elles participaient au tour suivant, soit elles étaient éliminées. Les trois équipes finalistes se disputaient les premières places à l’aide d’un seul scénario.

Plus qu’un concours La journée avait pour objectif de permettre aux participants de vivre une expérience dynamique et interactive. «Le principe de base de

l’initiative ne s’appuie pas sur la performance proprement dite, mais il s’agissait plutôt d’activer toutes les composantes caractéristiques didactiques de la simulation et de s’en servir», explique Alan Zuccolo, responsable du Servizio Sociosanitario SAM, technicien et instructeur lors de simulations. Il s’agit par exemple de l’interaction et de la motivation au sein de l’équipe, de faire quelques heures d’exercice avant l’intervention dans la pratique, du sentiment d’appartenance à son propre service de sauvetage mais également de la gestion de la pression pour représenter dignement ses propres collègues.

«Le concours entre les équipes était secondaire. L’un de nos principaux objectifs était de mettre en place une communauté d’ambulancières et d’ambulanciers, d’échanger les bonnes pratiques et de travailler ensemble afin d’améliorer continuellement leurs compétences». Par ailleurs, la manifestation permettait aux participants de mieux se connaître. «Cela renforçait le sentiment d’appartenance au sein de la communauté», ajoute Fidel Esteves Pinto, responsable du domaine de formation du SAM, technicien et instructeur lors de simulations.

Une extension est souhaitée Les termes «bêta» et «Swiss» indiquent qu’un futur est planifié pour cette initiative. «Bêta signifie que nous considérons l’édition 2023 comme une expérience qui se limite aux services de sauvetage du Tessin et Moesano», explique Esteves Pinto. «L’objectif est toute-

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und im Moesano begrenzt ist», erklärt Esteves Pinto. «Ziel ist es aber, die Initiative auf sämtliche Kantone auszuweiten, damit das Siegerteam als Vertreter der Schweizer Rettungssanitäterinnen und -sanitäter an Wettbewerben auf europäischer Ebene teilnehmen kann», ergänzt Zuccolo.

Seit letztem Januar befassen sich die beiden diplomierten Rettungssanitäter des SAM, die Erfinder und Gründer der Veranstaltung, wieder intensiv mit dem Projekt. Sie wollen es in der italienischen Schweiz wieder anbieten und es auch auf die Kantone der anderen Sprachregionen ausweiten. Interessierte aus der gesamten Schweiz können sich auf der Website spchampionship.ch über den aktuellen Stand informieren oder @swissprehospitalchampionship auf Instagram folgen.

Die Sieger

Auch wenn der Wettbewerbscharakter des Swiss Prehospital Championship nur einer neben vielen anderen wichtigen Aspekten ist, seien an dieser Stelle die erfolgreichsten Teams genannt: 1. Croce Verde Lugano, 2. CPSI, 3. Tre Valli Soccorso. Die Bestplatzierten erhielten Preise. Das Siegerteam darf sich zudem über die kostenlose Teilnahme am Schweizer Kongress für Notfallmedizin im Juni in Freiburg freuen.

logo du SPC,

manifestation

Il logo della SPC, un’iniziativa nata in Ticino, ma destinata ad essere estesa a tutti i cantoni.

Grafica: Fidel Esteves Pinto

plômés du SAM, les inventeurs et fondateurs de la manifestation, s’occupent de nouveau de manière intense du projet. Ils souhaitent le proposer une nouvelle fois en Suisse italienne et l’étendre également aux cantons des autres régions linguistiques. Les personnes intéressées de toute la Suisse peuvent s’informer de la situation actuelle sur le site internet spchampionship.ch ou suivre l’évolution sur Instagram (@swissprehospitalchampionship).

Les gagnants

Wie bereits erwähnt war eines der Ziele des Tages ein gemeinsames Ausbildungserlebnis in geselliger rettungsdienstlicher Atmosphäre. In diesem Sinne waren alle Teilnehmenden Sieger und haben zur Stärkung des Zusammenhalts unter Rettungskräften beigetragen.

fois d’étendre l’initiative à tous les cantons afin que l’équipe gagnante puisse participer à des concours au niveau européen en représentant les ambulancières et ambulanciers suisses», ajoute Zuccolo.

Depuis le mois de janvier, les deux ambulanciers di-

Même si le caractère compétitif du Swiss Prehospital Championship n’est qu’un aspect parmi beaucoup d’autres aspects importants, voici les équipes ayant obtenu les meilleurs résultats: 1. Croce Verde Lugano, 2. CPSI, 3. Tre Valli Soccorso. Les meilleures équipes recevaient des prix et la première équipe pourra en plus participer gratuitement au Congrès suisse de médecine d’urgence qui aura lieu en juin à Fribourg.

Comme cela a déjà été mentionné, l’un des objectifs de la journée était de vivre une expérience de formation ensemble dans une ambiance conviviale dédiée aux ambulanciers. Dans cet esprit, tous les participants étaient gagnants et contribuaient à renforcer la cohésion entre les équipes de sauvetage.

Der Autor

Graziano Regazzoni ist TV-Produzent bei der italienischsprachigen Radiotelevisione Svizzera. Zudem arbeitet er als Transportsanitäter und engagiert sich beim Croce Verde Lugano.

L'auteur

Graziano Regazzoni est producteur de télévision à la Radiotelevisione Svizzera italophone. Il travaille également comme technicien ambulancier et s’engage chez Croce Verde Lugano.

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Das Logo der SPC, einem Anlass, der keine reine Tessiner Angelegenheit bleiben soll. Grafik: Fidel Esteves Pinto Le une qui ne devrait pas rester une affaire purement tessinoise. Graphique: Fidel Esteves Pinto

Simulare, gareggiare, vincere

La simulazione in medicina rappresenta un metodo educativo finalizzato a ricreare scenari realistici e verosimili, promuovendo così l'apprendimento e lo sviluppo delle competenze nel contesto sanitario. Durante una simulazione medica, i partecipanti si trovano ad affrontare situazioni che richiedono valutazioni specifiche, diagnosi, comunicazione con pazienti e colleghi, gestione di imprevisti e applicazione di trattamenti, tra altre sfide.

Grazie alle nuove tecnologie il potenziale della simulazione in medicina si evolve costantemente. Inoltre, la possibilità di apprendere dagli errori senza alcuna conseguenza per i pazienti, le conferisce un ruolo fondamentale nell'ambito dell'educazione continua.

Servizio di soccorso con proprio centro simulazioni Non stupisce che la simulazione sia un cardine della formazione dei paramedici. A tal proposito, dal 2016 il Servizio Autoambulanza del Mendrisiotto (SAM) si è dotato del Centro Simulazioni SAM. Esso propone una realtà formativa per il mantenimento e il continuo sviluppo delle competenze sanitarie, che risponde ai bisogni interni e di partner esterni.

Beta Edition dello «Swiss Prehospital Championship» Grazie alla preziosa collaborazione della Federazione Cantonale Ticinese Servizi Autoambulanza (FCTSA), dell’Accademia di Medicina d’Urgenza Ticinese (AMUT),

del Centro Professionale Sociosanitario Infermieristico (CPSI), di Swiss Paramedic –Sezione Ticino e Moesano e del Centro Simulazione del Centro Professionale Sociosanitario di Lugano, lo scorso anno fra le proposte del Centro simulazioni SAM si è tenuta la Beta Edition dello «Swiss Prehospital Championship». Hanno partecipato cinque enti di soccorso operanti a sud delle Alpi, una squadra di Swiss Paramedic – Sezione Ticino e Moesano e una composta dagli allievi soccorritori del CPSI.

In differenti gironi le squadre si sono confrontate in simulazioni con casistiche variate. Il punteggio ottenuto permetteva di accedere alla fase successiva o ne decretava l’eliminazione. Per la definizione del podio le tre squadre giunte in finale si sono confrontate con un unico scenario.

Ben più di un torneo

L’intento dichiarato della giornata era quello di permettere un'esperienza dinamica e interattiva. «Il principio alla base di questa iniziativa non era quello della prestazione fine a sé stessa, bensì attivare e approfittare di tutte le componenti formative caratteristiche della simulazione» ci spiega Alan Zuccolo, Capo Servizio Sociosanitario SAM, tecnico e facilitatore in simulazione. Si pensi al lavoro di affiatamento e motivazione del team, alle ore formative di esercitazione svolte prima di scendere in campo, allo spirito di appartenenza al proprio ente e, non da ultimo, alla gestione della

pressione data dall’onere di rappresentare i propri colleghi.

«L'agonismo tra le squadre era un aspetto secondario. Uno dei nostri principali obiettivi era quello di creare una comunità di paramedici che condividessero le migliori pratiche e collaborassero per migliorare costantemente le loro competenze. Inoltre, l’evento ci ha permesso di favorire una maggiore conoscenza reciproca tra i partecipanti, contribuendo a consolidare ulteriormente il senso di appartenenza alla stessa comunità», aggiunge Fidel Esteves Pinto, Responsabile Area Formazione SAM, tecnico e facilitatore in simulazione.

Un potenziale «Swiss» Le parole «Beta» e «Swiss» rappresentano il futuro che si vuole dare all’iniziativa. «Beta perché consideriamo l’edizione 2023 come un esperimento, circoscritto agli enti di soccorso preospedaliero di Ticino e Moesano», ci spiega Esteves Pinto. «L’ambizione è però quella di estenderla a tutti i cantoni, così che l’equipe vincitrice possa partecipare alle competizioni organizzate a livello europeo, fregiandosi del titolo di rappresentante dei paramedici svizzeri», gli fa eco Zuccolo.

Dallo scorso gennaio i due soccorritori diplomati del SAM, ideatori e co-fondatori dell’evento, hanno ricominciato a lavorare alacremente al progetto, sia per riproporlo nella Svizzera italiana, sia per estenderlo ai cantoni delle altre regioni linguistiche. A tal

proposito, gli interessati di tutta la Svizzera possono rimanere aggiornati sugli sviluppi consultando il sito spchampionship.ch o seguendo la pagina Instagram @swissprehospitalchampionship

I vincitori

Nonostante per Swiss Prehospital Championship l’aspetto agonistico è solo uno fra altri ugualmente importanti, per dovere di cronaca ecco il podio: 1. Croce Verde Lugano, 2. CPSI, 3. Tre Valli Soccorso. I primi classificati si sono aggiudicati diversi premi, e il team vincitore anche il privilegio della partecipazione gratuita al Congresso svizzero di medicina d'urgenza del 6 e 7 giugno 2024 a Friburgo.

Come detto, uno degli obiettivi della giornata era promuovere la condivisione di un'esperienza formativa e conviviale nella comunità dei paramedici di Ticino e Moesano. Con questa premessa, tutti i partecipanti ne escono vincitori, contribuendo così alla crescita e al consolidamento del legame tra i professionisti del settore.

L’autore

Graziano Regazzoni è produttore televisivo presso la Radiotelevisione svizzera di lingua italiana (RSI). È contemporaneamente Soccorritore Assistente di Ambulanza e collabora con la Croce Verde di Lugano.

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Zahlen rund um die Reanimation, spannend präsentiert

280 Personen besuchten am 16. März das 16. Schweizer First-Responder-Symposium in Nottwil und bekamen dort viele Zahlen, Daten und Analysen präsentiert. Was trocken tönt, stellte sich als sehr interessante Sache heraus.

Bevölkerung noch viel zu wenig sensibilisiert So diskutierten etwa Roman Burkart und André Wilmes vom Interverband für Rettungswesen (IVR) unter der Leitung von Helge Regener die immer reichhaltigeren Schweizer Daten zur Reanimation. Aufgrund der Zahlen sieht man unter anderem, dass die Bevölkerung wohl schneller den Notruf wählt, wenn jemand einen Herzkreislaufstillstand erleidet, jedoch in diesem Bereich immer noch viel zu

langsam gehandelt wird. In 35 Prozent dieser Fälle kommt dann ein First Responder (FR) vor Ort, aber nur in 10 Prozent auch noch ein automatischer externer Defibrillator (AED).

Burkart konstatierte deshalb: «Es gibt noch viel zu tun!». Das heisst, dass unter anderem die Bevölkerung weiter zur Wichtigkeit schnellstmöglicher Hilfe in Reanimationssituationen sensibilisiert werden muss.

Nationale Qualitätsstandards geplant

In mehreren weiteren Referaten wurde unter anderem auf die für 2025 geplante Definition von nationalen Ausbildungs- und Qualitätsstandards für FR-Organisationen eingegangen, das neue Zürcher FR-System

Chiffres concernant la réanimation présentés de façon passionnante

280 personnes ont participé le 16 mars dernier au 16e Symposium suisse des First-Responders à Nottwil. A cette occasion elles ont obtenu pléthore de données, analyses et chiffres divers. Ce qui peut sembler plutôt ardu s’est avéré être un sujet très intéressant.

Population encore beaucoup trop peu sensibilisée C’est ainsi que Roman Burkart et André Wilmes, de l’Interassociation de Sauvetage (IAS), ont débattu, sous la direction de Helge Regener, de l’abondance croissante des données suisses sur la réanimation. Au vu de ces chiffres on constate entre autres que la population fait certes plus rapidement le numéro d’appel lorsque quelqu’un souffre d’un arrêt cardiocirculatoire,

mais intervient encore bien trop lentement dans une telle situation. Dans 35 % des cas un First Responder (FR) arrive alors sur place, mais dans 10 % seulement on dispose aussi d’un défibrillateur automatique externe (AED).

C’est ainsi que Roman Burkart a relevé: «Il y a encore beaucoup à faire!». Cela signifie entre autres que la population doit encore être beaucoup mieux sensibilisée à l’importance d’une aide aussi rapide que possible dans les situations de réanimation.

Planification des standards de qualité nationaux Dans plusieurs autres exposés la question de la définition, prévue pour 2025, des standards nationaux de

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Präsentierten neueste Zahlen rund um die Reanimation: Roman Burkart (links), André Wilmes (Mitte) und Moderator Helge Regener. eh Ont présenté les chiffres les plus récents sur la réanimation: Roman Burkart (à g.), André Wilmes (au centre) et l’animateur Helge Regener. eh

vorgestellt und aufgezeigt, mit welch grossem Aufwand nach einer Reanimation Patienten dann auf der Intensivpflegestation im Spital weiterversorgt werden. Den Abschluss des von einer gut besuchten Industrieausstellung begleiteten Symposiums bildete wie immer der Rückblick auf eine gelungene Reanimation. –

Das nächste Schweizer First-Responder-Symposium findet am 29. März 2025 wiederum in Nottwil statt. eh.

formation et de qualité pour les organisations de FR a été abordée. Il y a eu aussi la présentation du nouveau système FR zurichois, ainsi qu’une démonstration de l’importance et de l’ampleur des efforts de prise en charge engagés dans l'unité de soins intensifs de l’hôpital pour les patients après

une réanimation. Comme toujours ce symposium, accompagné d’une exposition de l’industrie qui a attiré beaucoup de visiteurs, s’est terminé par une rétrospective sur une réanimation réussie. –Le prochain Symposium suisse des First Responders se tiendra le 29 mars 2025, cette fois encore à Nottwil. eh.

«Taktische Lagen im RD» mit exklusiven Workshops

Das 8. Symposium «Taktische Lagen im Rettungsdienst» findet am 6. Juni 2024 in der Messe Dortmund statt. Dort bildet das Symposium eine Satellitenveranstaltung der Messe Rescue 112, die vom 5. bis 8. Juni ausgerichtet wird. Die Eintrittskarte zum Symposium beinhaltet gleichzeitig den kostenlosen

Zugang an allen Messetagen für die Rescue 112.

Auch dieses Jahr erwartet die Besucher der «Taktischen Lagen» ein abwechslungsreiches Tagungsprogramm mit namhaften Referenten. Am Vortag des Symposiums finden wieder mehrere Workshops statt, die den Teilnehmern des Symposi-

ums vorbehalten sind. Ganztägig werden ein Medicalhands-on-Workshop der Capsarius-Akademie sowie eine Planspielsimulation «Lebensbedrohliche Einsatzlage (LebEL)» unter der Leitung der Berliner Feuer und des Berliner Landeskriminalamtes (SEK) angeboten. Jeweils am Vor- und Nachmittag finden zwei Workshops zu den Themen «Gefährliche Konfrontationen – Wie Verhaltensprognosen Leben retten» und «Verhaltensmassnahmen bei Verdacht auf Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen (USBV)» statt. –Für Infos und Anmeldung: www.taktik-rettungsdienst.de

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Redaktion

Fachredaktion «star of life»: Ernst Hilfiker, Michel Eigenmann, Denise Probst, Helge Regener, Thorsten Schuck

Vertreter des IVR: Nicolas Soldati

Chefredaktion: Ernst Hilfiker, staroflife@swissparamedic.ch, Telefon 044 796 26 10

Postadresse Redaktion: Trübelstrasse 33, 8712 Stäfa Verantwortlich für den ganzen Inhalt von «star of life» ist der Vorstand der Swiss Paramedic Association. Für die einzelnen Artikel zeichnen die jeweiligen Autoren verantwortlich.

Inserateverwaltung

Swiss Paramedic Association

Bahnhofstrasse 7b, 6210 Sursee office@swissparamedic.ch Telefon 041 926 07 74

Herausgeberin

Swiss Paramedic Association Bahnhofstrasse 7b, 6210 Sursee www.swissparamedic.ch info@swissparamedic.ch Telefon 041 926 07 74

Abonnemente

Die Fachzeitschrift «star of life» ist zum Preis von 40 Franken im Abonnement erhältlich (Ausland 60 Franken). Bei Mitgliedern von Swiss Paramedic ist das Abonnement im Mitgliederbeitrag enthalten.

Gestaltung

Christiane Pommerien, wamag | Walker Management AG, Bahnhofstrasse 7b, 6210 Sursee, und Ernst Hilfiker, Stäfa

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Kantonsärzte, Notärzte, Rettungsdienste, Rettungssanitäter, medizinisches, im Rettungsdienst tätiges Fachpersonal, interessierte Personen.

Copyright Abdruck oder sonstige Übernahme von Artikeln – auch auszugsweise –oder Illustrationen nur nach Absprache mit der Redaktion.

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