Podologie Schweiz Offizielles Organ des Schweizerischen Podologen-Verbandes SPV
1 | 2015
• Hydrolipidarme Haut, Hyper keratosen und Schwielen • Delegiertenversammlung 2015: Jetzt anmelden! ISSN 1660-0835
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Editorial I Inhaltsverzeichnis I Impressum
Podologie Schweiz 1 | 2015
Recht und richtig ist nicht für jede Person dasselbe Zu Beginn eines Jahres machen wir uns oft Gedanken, was es wohl bringen werde. Wird es ein Jahr der Visionen, der Entscheidungen, des Loslassens oder der Erfüllungen? Oder wird es vielleicht ein Jahr, das von all dem etwas bringt? Seit einigen Wochen hat uns der Alltag wieder eingeholt. Wir gehen unsere Aufgaben im neuen Jahr mit frischem Elan und Motivation an. In unserem Alltag werden wir aber auch immer wieder mit neuen Herausforderungen konfrontiert, was das Ganze sehr interessant und abwechslungsreich gestaltet. Es gibt oft Situationen, wo wir mit unserem Wissen und mit unseren Erfahrungen korri-
gierend eingreifen müssen. So können wir Gespräche und Entscheidungen bewusst oder unbewusst beeinflussen. Doch es soll uns auch klar sein, dass wir Dinge, die wir gerne nach unserem Sinne verwirklichen möchten, nicht immer ohne Kompromisse zu Ende führen können. Wir müssen offen und tolerant sein und andere Meinungen und Ideen anhören. Toleranz und Kompromissbereitschaft sind Eigenschaften, die uns im Alltag stark herausfordern. Es ist nicht immer einfach, in einem Gespräch zuzuhören und Äusserungen und Meinungen zu akzeptieren. Zuhören heisst Wertschätzung und Akzeptanz des Gegenübers. Ohne gegenseitigen Respekt ist eine produktive und befriedigende Zusammenarbeit kaum möglich.
Recht und richtig ist nicht für jede Person dasselbe. Doch Aufrichtigkeit, Offenheit und Anerkennung sind Grundlagen einer guten Zusammenarbeit. Es muss spürbar sein, dass ein gegenseitiges Vertrauen vorhanden ist. Das gibt auch wieder Mut und Kraft, um weiter zu arbeiten und am Ball zu bleiben. Nur so ist es meines Erachtens möglich, unsere Visionen und Ziele zu erreichen und umzusetzen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein Jahr mit vielen neuen, offenen Begegnungen, guten Gesprächen und Diskussionen, welche sich in Balance zwischen Kompromissen und Toleranz befinden. Edith Dürrenberger, Zentralpräsidentin SPV
Impressum 1 | 2015, Februar 2015, 39. Jahrgang Erscheinungsweise: 10-mal jährlich Auflage: 1000 Exemplare Offizielles Organ des Schweizerischen Podologen-Verbandes SPV
Inhaltsverzeichnis
Fachredaktion Roland Wiederkehr, Podologe SPV
Verband
Verlag / Inserateverwaltung Schweizerischer Podologen-Verband SPV Bahnhofstrasse 7b, 6210 Sursee Tel. 041 926 07 61, Fax 041 926 07 99 sekretariat@podologie.ch, www.podologie.ch Redaktion / Layout WALKER Management AG, Media-Abteilung, Hirschmattstrasse 36, CH-6003 Luzern Tel. 041 248 70 11, Fax 041 241 10 32, redaktion@podologie.ch Druck Multicolor Print AG, Sihlbruggstrasse 105a, 6341 Baar, Tel. 041 767 76 80 Copyright Die Rechte des Herausgebers und der Autoren bleiben vorbehalten. Eine allfällige Weiterverarbeitung, Wiederveröffentlichung oder Vervielfältigung zu gewerblichen Zwecken ohne vorherige ausdrückliche Zustimmung der Autorenschaft oder des Herausgebers ist nicht gestattet.
Delegiertenversammlung 2015 in Appenzell
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Rechtsecke
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Regionalgruppe Zentralschweiz hat Zuwachs bekommen
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Regionalgruppe Zürich: Gute und böse Hautveränderungen rund um den Fuss
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Veranstaltungen und Termine 2015/2016
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Fachbericht Hydrolipidarme Haut, Hyperkeratosen und Schwielen
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Medizin Patienten mit Gonarthrose vom Sofa holen
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Wer gleichzeitig reden und gehen kann, steht auf festen Beinen
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Verband
Podologie Schweiz 1 | 2015
Delegiertenversammlung 2015 in Appenzell Isabelle Küttel Bürkler, Geschäftsführerin
Die Podologinnen und Podologen treffen sich im Städtchen Appenzell.
Liebe Mitglieder des Schweizerischen Podologen-Verbandes SPV
Programm
Am 29./30. Mai 2015 findet die 86. Delegiertenversammlung des SPV statt. Der Zentralvorstand und die Regionalgruppe Ostschweiz freuen sich, Sie in diesem Jahr in den Kanton Appenzell Innerrhoden einzuladen. Im Hotel Hecht halten wir am Freitagnachmittag, 29. Mai den geschäftlichen Teil ab, bevor wir am Abend im Romantik Hotel Säntis ein festliches Apéro und Gala-Diner geniessen. Dieses Jahr wird das Gala-Diner im Rahmen von tänzerischer Unterhaltung organisiert. Ein traditioneller «Appenzeller Ausklang» rundet das Programm am Samstagmorgen ab.
Freitag, 29. Mai 2015 Ab 13.15 Uhr Begrüssungskaffee und Einschreiben der Delegierten 13.45 Uhr Letzter Einschreibetermin für Delegierte 14.00 – 16.30 Uhr Grussbotschaft von Herrn Landammann Roland Inauen, Kanton Appenzell Innerrhoden anschliessend Delegiertenversammlung 18.00 Uhr Apéro 19.00 Uhr Gala-Diner
Der Zentralvorstand freut sich auf ein zahlreiches Erscheinen der Mitglieder.
Samstag, 30. Mai 2015 09.15 Uhr Appenzellerbitter-Führung mit anschliessendem Apéro (traditioneller Appenzellerausklang) Ca. 12.30 Uhr Schluss der Veranstaltung
Verband
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Arrangements DV 2015 Landsgemeinde Delegiertenversammlung, Apéro, Gala-Diner, (Kongresskarte für Delegierte) Samstagprogramm Fr. 250.– Hecht
Delegiertenversammlung, Apéro, Gala-Diner Fr. 160.–
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Apéro, Gala-Diner, Samstagprogramm Fr. 195.–
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Apéro und Gala-Diner Fr. 160.–
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Anmeldeschluss: 24. April 2015 Talon einsenden an: Schweizerischer Podologen-Verband SPV, Bahnhofstrasse 7b, 6210 Sursee
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Appenzeller Biber
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Teilnahme Delegiertenversammlung (kostenlos)
Rechnungsadresse Name Vorname Firma Strasse PLZ / Ort Datum
Unterschrift
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Paragraph
In der Rubrik «Paragraph» werden Fragen im Zusammenhang mit dem Arbeitsrecht behandelt. Laura Strebel, Juristin MLaw, SPV-Rechtsdienst Meine Chefin hat mich drei Tage an eine Weiterbildung geschickt. Nun verlangt sie, dass ich diese Tage nachhole. Darf sie das? Nein. Gemäss Gesetz sind die Kosten von Weiterbildungen, welche die Arbeitgeberin von der Arbeitnehmerin verlangt, vollumfänglich
von der Arbeitgeberin zu tragen, da sie notwendige Auslagen darstellen (Art. 327a Abs. 1 OR). Vereinbarungen, dass die Arbeitnehmerin diese Auslagen ganz oder teilweise selbst zu tragen hat, oder entsprechende Rückzahlungsklauseln, sind nichtig (Art. 327a Abs. 3 OR).
So ist es auch nicht zulässig, dass die Arbeitgeberin verlangt, die für die Weiterbildung aufgewendete Zeit nachzuholen. Diese stellt nämlich Arbeitszeit dar und ist entsprechend zu entschädigen (Art. 13 Abs. 4 der Verordnung 1 zum Arbeitsgesetz).
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Verband
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Regionalgruppe Zentralschweiz hat Zuwachs bekommen Sandra Affentranger, Vorstand Regionalgruppe Zentralschweiz
Am Freitag, 23. Januar 2015 fand die 3. Jahresversammlung der Regionalgruppe Zentralschweiz am neuen Standort in Luzern statt.
Vorstand der Regionalgruppe Zentralschweiz (vlnr.): Jasmin Müller (Rücktritt), Jolanda Schönmann, Sandra Affentranger, Nadja Niederberger-Styger (neu), Anita Hofer.
Um 17.30 Uhr begrüssten wir die ersten Mitglieder zum ersten Mal im Hotel Ambassador. An einem Apéro konnten sich die Berufskolleginnen köstlich verpflegen und es fanden bereits interessante Gespräche statt. Um 18.30 Uhr begrüsste die Präsidentin Jolanda Schönmann 43 Mitglieder an der all-
jährlichen Regionalgruppenversammlung. Es freut uns sehr, dass wir 9 Neumitglieder und 2 Übertritte in unserer Regionalgruppe willkommen heissen konnten. Somit hat die Regionalgruppe Zentralschweiz Zuwachs bekommen und wir können nun auf 127 Regionalgruppenmitglieder zählen.
Schweizerischer PodologenVerband SPV
Ersatzwahl in den Vorstand Jolanda Schönmann führte uns gekonnt durch die Regionalgruppenversammlung und so kamen wir zügig voran. Beim Traktandum «Mutationen» wurde Jasmin Müller unter Applaus und mit einem Geschenk aus dem Vorstand verabschiedet. Wir danken Jasmin Müller ganz herzlich für ihr Engagement und wünschen ihr für ihre Zukunft alles Gute und viel Erfolg bei ihrer Weiterbildung zur dipl. Podologin HF. Neu in den Vorstand gewählt wurde Nadja Niederberger-Styger. Sie hatte uns zuvor schon tatkräftig unterstützt bei der Organisation der ZEBI und stellte sich nun als Vorstandsmitglied zur Verfügung. Um 19.30 konnte Jolanda Schönmann eine reibungslose Regionalgruppenversammlung beenden. Wir freuen uns, Sie an den kommenden Weiterbildungen und Geselligkeitsanlässen begrüssen zu dürfen. Anschliessend zu der Jahresversammlung begann der gesellige Teil des Abends. 32 Mitglieder genossen im Restaurant du Lapin ein gelungenes Nachtessen. Am Freitag 22. Januar 2016 um 17.30 Uhr findet die nächste Jahresversammlung der Regionalgruppe Zentralschweiz statt.
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Verband
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Gute und böse Hautveränderungen rund um den Fuss Manuela Vallone, Vorstand Regionalgruppe Zürich
Am 22. Oktober fand die letzte Weiterbildung 2014 der Regionalgruppe Zürich statt. 57 Mitglieder trafen sich im Spital Balgrist, Referentin war Frau Dr. Ziegler, Dermatologin am Triemlispital Zürich.
Die Weiterbildung der Regionalgruppe Zürich stiess auf breites Interesse.
Das Thema: «Gute und böse Hautveränderungen rund um den Fuss» begegnet uns allen tagtäglich in der Praxis. Nicht immer ist klar ersichtlich, um welche Krankheit es sich handelt, schnell macht sich Unsicherheit breit. Jeder Mensch ist in der einen oder anderen Art von einer Hautveränderung betroffen, und diese sind auch meistens gutartig (Pigmentstörungen, Alterswarzen). Manche Erscheinungen bedürfen jedoch ärztlicher Abklärung. Unser Wissen wieder aufzufrischen und Bilder aus dem Praxisalltag einer versierten Fachperson zu erhalten, helfen uns, die richtige Entscheidung zu treffen, wann eine Abklärung notwendig ist. Weisser Hautkrebs am häufigsten Dr. Maya Ziegler zeigte uns anhand vieler verschiedener Fotos aus ihrem Berufsalltag auf, worauf man achten sollte. Sie begann den Vortrag mit lokalen Neubildungen an Fuss und Bein. Genauer gesagt, mit dem weis sen und schwarzen Hautkrebs. Die Haut ist am häufigsten von Krebs betroffen. Bei ca. 90% der Fälle handelt es sich um den weissen Hautkrebs. Der schwarze Hautkrebs,
das sogenannte Melanom, kommt seltener vor, kann aber aggressiver verlaufen. Da darf keine Zeit verloren gehen. 1 mm Tumordicke genügt, um die Prognose drastisch zu verändern. Die akral gelegenen, also an Händen und Füssen, verlaufen meist noch aggressiver, denn schon bei 1 mm muss nach Ablegern gesucht werden. Uns wurden verschiedene Fallbeispiele gezeigt. Erst sahen wir nur ein Bild, danach folgten Infos wie Alter des Patienten, wie
Akrolentiginöses Melanom.
lange ist die Hautveränderung schon vorhanden, gibt es noch andere parallel verlaufende Krankheiten … Und dann fragte die Referentin in die Runde: Haben Sie einen Verdacht, was es sein könnte? Gehört dies zur Abklärung zum Arzt? Fleissig wurde diskutiert, Vermutungen wurden angebracht, und die Ärztin war begeistert, wie gut unser Wissensstand ist. Wir scheuten uns auch nicht, einmal falsch zu liegen. Wie etwa bei einer offenen Wunde, die seit 10 Jahren trotz Behandlung ohne Erfolg nicht «zu geht», Nach der Biopsie wurde erkannt, dass es sich um ein Basalzellkarzinom handelte (weisser Hautkrebs, dazu gehören das spinozelluläre und das basozelluläre Karzinom).Bei chronische Wunden, egal ob bei vorhandener CVI oder nicht, die trotz allem nicht heilen, sollte immer Verdacht geschöpft werden und eine Biopsie erfolgen. Spinozelluläres Basozelluläres Carcinom Carcinom Häufigkeit Häufigkeit 30/100000E/Jahr 200/100000E/Jahr Immunsupprimierte Häufigster, langsam Patienten wachsender Tumor Die Risikopatient/innen Beim basozellulären Karzinom ist die Struktur einer «Perlenschnur» zu erkennen; gehört
Akrolentiginöses Melanom.
Verband
Podologie Schweiz 1 | 2015
Basozelluläres Carcinom.
Solides Basalzellcarcinom.
Spinozelluläres Carcinom.
da nicht hin; abklären! Die Vorstufe ist die aktinische Keratose. Sie zeigt sich mit einer feinen Schuppung auf rauher, roter Haut. Sie lässt sich sehr gut ertasten. Risikopatienten sind Menschen ab dem 40. Lebensjahr, heller Hauttyp 1+2 (rothaarig, blond, blaue und grüne Augen), wiederholte starke Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend, viele und/ oder auffällige Muttermale, Hautkrebs in der Familie. Der UV-B Anteil des Sonnenlichtes löst Schäden an den Zellen der Oberhaut aus und führt zu Vorstufen des Hautkrebses (aktinische Keratosen) und dann zum Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom. UV-A dringt tiefer, d.h. bis in die Lederhaut ein. Das gibt Falten, schlaffe und runzlige Haut! Die seborrhoische Keratose sehen wir oft. Der nicht so elegante Name dafür ist «Alterswarze», wenn auch schon ab dem 30. Lebensjahr zu sehen. Ihre Hautoberfläche ist fett, wuchrig, manchmal auch schuppend. Nicht sehr attraktiv, aber harmlos. Ebenfalls harmlos ist
die Hypomelanosis gutata idiopathica. Kleine, helle Flecken von 2-5mm Durchmesser, bevorzugt an den Streckseiten der Arme und Beine vorkommend. Eine Depigmentierung der Haut.
Arzt! Auch bei atypischer Pigmentierung und verwaschenen Rändern! Ab 0,7 mm Dicke besteht Metastasierungsgefahr. Das Melanom ist einer der aggressivsten Krebse überhaupt. Allein in der Schweiz erkranken pro Jahr rund 2100 Menschen. Und ca. ein Drittel der Patienten ist bei der Diagnose jünger als 50 Jahre! Erschreckend. Seit kurzem wird beim Kampf gegen das Melanom die Immuntherapie eingesetzt. Sie regt das körpereigene Abwehrsystem an, eventuell verbliebene, nicht sichtbare Tumorzellen zu bekämpfen. In verschiedenen Studien konnte nachgewiesen werden, dass dadurch eine Verlängerung des Überlebens erreicht werden kann. Wir sahen uns noch Bilder des akrolentiginösen Melanoms am Grosszehennagelrand an. Sieht aus wie eine Warze. Beim nächsten Bild Farbveränderung subungual. Inhomogene Pigmentierung, Verbreiterung der Pigmentierung bis übergreifen auf die Nagelhaut! Seit einem Jahr Verfärbung grössenkonstant!! Oder beim nächsten Bild Onychorrhexis, aber ohne Erinnerung an ein Trauma. Ebenfalls ein Melanom! Ein Bild folgte dem andern, Stimmen wurden laut, «das ist doch …», «kann das sein …». Die Ärztin: « Ja das ist ein Gichttophus der zweiten Zehe, aber dies ist ein Kaposi an der Grosszehe …» Die Zeit war viel zu schnell vorbei. Und auch beim anschliessenden Apero wurde fleissig weiter diskutiert. Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich bei Frau Dr. Ziegler bedanken. Sie erwähnte, dass im Dermatologischen Ambulatorium des Triemlispitals Zürich jederzeit die Möglichkeit besteht, ohne Anmeldung und Überweisung vorstellig zu werden.
Melanom ist nicht …
A-B-C-D-Regel für Muttermale Muttermale müssen an ihrem Rand beurteilt werden. A-B-C-D-Regel A- Asymmetrie B- Begrenzung C- Color D- Dynamik
unregelmässige nicht runde Formen unregelmässige, unscharfe Ränder Farbe, verschiedenfarbig, fleckig Veränderungen (Grösse, Farbe und Dicke)
Die Pigmentierung muss «im Tal» sein. Muttermale dürfen nicht neu entstanden sein, d.h. keine neuen Muttermale nach dem 40.Lebensjahr. Wenn doch, dann sofort zum
… gleich Melanom.
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Verband
Podologie Schweiz 1 | 2015
Veranstaltungen und Termine 2015 | 2016 Anlass / Veranstalter
Datum / Zeit
Thema
Ort
86. Delegiertenversammlung 2015
29. / 30.5.2015
Appenzell
Sitzungen des Zentralvorstandes
29.5.2015, 10.00 Uhr (vor DV)
Appenzell
15.9.2015, 14.00 Uhr
Zofingen
10.12.2015, 14.00 Uhr anschliessend Weihnachtsessen
Luzern
Strategietagung Zentralvorstand
26.10.2015, ganzer Tag
Verbandskonferenz
16.3.2015, 14.00 Uhr
Zofingen
23.11.2015, 14.00 Uhr
Zofingen
30.3.2015, 16.00 Uhr
Zofingen
1.7.2015, 16.00 Uhr
Zofingen
23.11.2015, 17.00 Uhr
Zofingen
Sitzung Aufsichtskommission ÜK
15.09.2015, 17.00 Uhr
Zofingen
Sitzung Kommission Berufsentwicklung & Qualität
6.5.2015, 10.00 Uhr
Zofingen
Sitzungen der Kurskommission ÜK
Kongress
7.11.2015
6. Jahreskongress SPV
Baden
Weiterbildungen
21.2.2015
Orthonyxie und Teilnagelprothetik
Zofingen
28. / 29.6.2015
Interdisziplinärer Diabetes-Workshop SGED – Schweizerische Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie
Murten
31.8. / 1.9. / 3. – 4.9.2015
ÜK III A 3. Lehrjahr
Zofingen
7. / 8. / 10. / 11.9.2015
ÜK III B 3. Lehrjahr
Zofingen
19. – 21. / 23. / 26. – 28.10.2015
ÜK II A 2. Lehrjahr
Zofingen
2. – 4. / 6. / 9. – 11.11.2015
ÜK II B 2. Lehrjahr
Zofingen
23. – 26.11. / 30.11. – 2.12.2015
ÜK I A 1. Lehrjahr
Zofingen
7. – 10. / 14. – 16.12.2015
ÜK I B 1. Lehrjahr
Zofingen
5. / 6. / 8. / 9.9.2016
ÜK III A 3. Lehrjahr
Zofingen
12. / 13. / 15. / 16.9.2016
ÜK III B 3. Lehrjahr
Zofingen
17.-19. / 21. / 24. – 26.10.2016
ÜK II A 2. Lehrjahr
Zofingen
31.10. – 2.11. / 4. / 7. – 9.11.2016
ÜK II B 2. Lehrjahr
Zofingen
21. – 24. / 28. – 30.11.2016
ÜK I A 1. Lehrjahr
Zofingen
5. – 8. / 12. – 14.12.2016
ÜK I B 1. Lehrjahr
Zofingen
16.3.2015, 16.00 Uhr
Expertenschulung
Zofingen
28.4. – 5.5.2015 (inkl. Samstag)
Praktische Prüfungen
Zofingen
1.6.2015
Prüfung Allgemeinbildung
Zofingen
3.6.2015
Prüfung Berufskenntnisse
Zofingen
1.7.2015, 18.30 Uhr
Abschluss-Feier
Zofingen
Überbetriebliche Kurse (ÜK) (Die Gruppeneinteilung A / B entspricht nicht zwingend der Einteilung der Berufsfachschule)
Qualifikationsverfahren 2015
Berufsbildner-Treff
17.3.2015, 18.00 Uhr
Zofingen
15.9.2015, 18.00 Uhr (anschliessend Elternabend der BWZ)
Zofingen
Verband
Podologie Schweiz 1 | 2015
Veranstaltungen und Termine 2015 | 2016 Anlass / Veranstalter
Datum / Zeit
Bildungskonferenz
30.10.2015, 14.00 Uhr
Regionalgruppe Aargau-Solothurn
27.2.2015
Regionalgruppenversammlung
Baden
4.5.2015
DV-Vorbesprechung
Baden
22.6.2015
Vortrag «Auswirkungen der Chemotherapie auf die Füsse»
31.8.2015
Praxisaustausch «Reflexzonenmassage»
Mellingen
8. – 13.9.2015
Berufsschau «ab15»
Wettingen
30.11.2015
Stadtführung «Weihnachtslicht»
Baden
11.3.2015
Regionalgruppenversammlung
19.5.2015
DV-Vorbesprechung
12.9.2015
Geselligkeitsanlass (Brotbacken Römerart) in Augusta Raurica
19.9.2015
Berner Herbstseminar
19.11.2015
Chlousehöck
2.3.2015
Regionalgruppenversammlung
Wil
27.4.2015
Vortragsabend
Wil
11.5.2015
DV-Vorbesprechung
Wil
8.6.2015
Praxisabend Thema Spangen
Wil
28.8.2015
Ausflug
4.12.2015
Chlaushöck
20.5.2015
DV-Vorbesprechung
24.6.2015
Praxisabend «Notfall in der Podologie-Praxis»
18.9.2015
Geselligkeitsanlass
21.10.2015
Praxisabend «Lagerung von Patienten mit körperlichen Einschränkungen»
5. – 8.11.2015
ZEBI 2015
25.3.2015
Weiterbildung «Medikamentenkunde – Altes und Neues aus der Apotheke»
6.5.2015
DV-Vorbesprechung
30.10.2015
Geselligkeitsanlass
17. – 21.11.2015
Berufsmesse Zürich
Regionalgruppe Basel
Regionalgruppe Bern Regionalgruppe Ostschweiz
Regionalgruppe Zentralschweiz
Regionalgruppe Zürich
Thema
Ort Luzern
Augst
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Fachbericht
Podologie Schweiz 1 | 2015
Hydrolipidarme Haut, Hyperkeratosen und Schwielen Heinz Scholz, Arzneimittelanalytiker und Buchautor, Schopfheim D
Fast 30 Prozent der Bevölkerung leiden unter einer trockenen Haut. Es kommt zu einer vermehrten Hornhautbildung oder sogar zu einem Austrocknungsekzem. Durch fusspflegerische Massnahmen und Dermokosmetika, die auch dem Diabetiker zugute kommen,
sie geschmeidig. Der Hautfettgehalt ist dort vermindert, wo weniger Talgdrüsen vorliegen. Das ist beispielsweise an Armen, Beinen und Füssen der Fall. Es ist jetzt klar, dass es in diesen Bereichen des Körpers zu einer Hauttrockenheit kommen kann.
wird eine übermässige Hornhautbildung reduziert und ein Anstieg der Hautfeuchtigkeit erreicht. Ein Organ, das so viele Funktionen ausübt wie die Haut, muss grossartig aufgebaut sein. In der Tat ist die Haut ein Wunderwerk der Natur. Sie ist mit vielen Sensoren, Drüsen, Gefässen und Nerven ausgestattet. Die Haut kann Stoffe
aufnehmen und abgeben, Fett als Vorrat speichern und wie ein Thermostat bei Wärme und Kälte reagieren. Der Hydrolipidfilm aus Wasser und Fett ist ein Schutzschild. Dadurch wird die Haut vor Austrocknung bewahrt und hält
So erfolgt die Diagnostik Die Diagnostik der trockenen Haut erfolgt so: Subjektives Empfinden der Betroffenen sowie durch einen visuellen und palpatorischen Befund. Eine Objektivierung erfolgt durch biophysikalische Untersuchen wie Messungen der Hautrauigkeit, des Feuchtigkeitsgehaltes, der Was-
Wie kommt es zu trockener Haut? Die Kennzeichnung für eine trockene Haut (Xerosis, Xerodermis) ist nach einer Leitlinie der GD Gesellschaft für Dermopharmazie e.V. die Folgende: «Hautzustand, der gekennzeichnet ist durch verminderte Feuchtigkeit sowie durch eine verminderte Quantität und/oder Qualität von Lipiden und/oder hydrophilen Substanzen, die dem natürlichen Feuchthaltekomplex (Natural Moisturizing Faktor) zugerechnet werden. Daher wird dieser Hautzustand zutreffender als hydrolipidarme Haut bezeichnet.» 75 bis 80 % der Diabetiker leiden unter einer hydrolipidarmen Haut, die unbehandelt zu einer Einschränkung der hauteigenen Barrierefunktion und damit ebenfalls zur Entstehung von Fussläsionen führen kann. Eine trockene Haut ist entweder genetisch bedingt oder erworben. Sie kann Symptom einer hormonellen Veränderung in den Wechseljahren sein, oder durch eine Hautkrankheit ausgelöst werden, wie dies zum Beispiel bei einem atopischen Ekzem oder bei Leber-, Gallen-, Nierenerkrankungen und Diabetes mellitus der Fall ist. Die trockene Haut ist meist mit Juckreiz verbunden. Es können aber auch Nebenwirkungen von Arzneimitteln vorliegen, die eine trockene Haut bewirken. Folgende Arzneimittel sind für diesen Zustand verantwortlich: Retinoide, Calciumantagonisten, Betablocker, Lipidsenker, Antirheumatika, Kontrazeptiva. Trockene Haut kann aber auch durch verminderte Zufuhr von bestimmen Vitaminen und Mineralstoffen, durch geringe Flüssigkeitszufuhr, starke UV-Bestrahlung, Stress und seelische Belastungen
ausgelöst werden. Auch berufsbedingte Belastungen durch Feuchtigkeit oder Kontakt zu hautschädigenden Berufsstoffen und durch klimatische Faktoren wie Kälte oder trockene Luft führen zur Hauttrockenheit. Häufiges und intensives Duschen oder Baden mit oder ohne Verwendung von Seifen oder Syndets, das Tragen von atmungsinaktiven Strümpfen oder luftundurchlässigen Stiefeln führen zur Hauttrockenheit. Wichtige Hinweise: Vollbäder nicht öfters als zweimal pro Woche. Badezusätze dürfen nicht austrocknen. Geeignet sind ölige Badezusätze (Ölbäder). Dauer beim Duschvorgang: 5 bis 10 Minuten. Ein Vollbad sollte nicht länger als 20 Minuten dauern. Die geeignete Badetemperatur: 32 bis 35 °C. Zu beachten: Jeder Wasserkontakt entfernt einen Teil des wichtigen Hydrolipidfilms. Eine gesunde Haut kann den Schaden in relativ kurzer Zeit beheben. Bei trockener Haut ist die Regenerationsfähigkeit gestört oder verlangsamt. Schadstoffe können leichter eindringen. Die in den tieferen Hautschichten gespeicherte Feuchtigkeit geht verloren. Bei fortschreitendem Lebensalter vermindern sich die Qualität der Epidermislipide, die Talgproduktion und die Synthese der natürlichen Feuchthaltefaktoren. Es kommt bei Älteren gehäuft zu einer trockenen Haut.
Fachbericht
Podologie Schweiz 1 | 2015
Wasser-Fett-Mantel Hornschicht Glanzschicht Körnerschicht
Stachelzellschicht
Hautschäden im Unterarmbereich, verursacht durch starkes Austrocknen der Haut bei übertriebenem Gebrauch von Wasser und Seife. (Foto: Dr. H.-J. Vogt)
Fälle aus der Praxis Patienten mit trockener Haut empfinden oft ein unangenehmes Spannungsgefühl und auch Juckreiz. Diese Beschwerden äussern sich häufig nach dem Waschen und Duschen. Der Juckreiz verleitet zum Kratzen, wodurch die Haut verletzt wird. Betroffene unterlassen aus Angst vor Verletzung wichtige Pflegemassnahmen oder verwenden das falsche Hautpflegemittel.
im Handel angebotenen Produkte erfolglos ausprobiert. • In einem anderen Fall beklagte sich ein Wanderfreund über eine vermehrte Hornhautbildung auf der Fusssohle und an der Aussenseite der Grosszehen. Wenn er diese nicht mit einer Hornhautfeile wegraspelt, dann bemerkt er einen Druckschmerz. Auch betonte er, die Hornhaut bilde sich immer wieder zurück. • Eine Frau aus Biberstein beschrieb ihren Zustand so: Sie habe an Händen und Füssen (Fersenbereich) unangenehm schmerzende Risse. Sie fragte, was sie falsch gemacht habe und was man tun solle. • Ursula Riedel, medizinische Fusspflegerin von Aichach, schrieb mir, sie habe eine 87-Jährige, die immer die gleichen Fehler mache. Sie trägt die falschen Schuhe, cremt sich mit einer austrocknenden Creme ein. «Ihre Fusshaut ist zum Platzen trocken und juckt», wie sie betonte. Die Betroffenen erhielten dann in der podologischen Praxis eine kompetente Behandlung und das richtige Dermakosmetikum für die Pflege zu Hause. Wichtig ist auch die Abklärung, ob Krankheiten oder andere Ursachen für eine trockene Haut vorliegen. Im vorliegenden Fall der 87-Jährigen wurden ihre Schwielen abgetragen, dann ihre Füsse mit einer speziellen Zubereitung eingecremt. Ursula Riedel: «Sie hatte sofort ein Wohlgefühl. Sie freute sich wie ein kleines Kind.»
Hier einige Fälle aus der Praxis: • Eine Frau aus Winterthur berichtete, sie leide seit Langem unter stark verhornten Fersen mit Rissen. Sie habe schon viele der
Hyperkeratosen, Schwielen Bei übermässiger Hornhaut ist das Gleichgewicht zwischen den neu gebildeten Zellen in der Basalschicht (Zellproliferation) so-
Hyperkeratose. (Fotos: Gehwol)
serbindungskapazität, der Schuppenbildung, des Fettgehaltes, des Hautglanzes und Ermittlung des transepidermalen Wasserverlustes. Eine trockene Haut ist anfällig auf Entzündungen, Infektionen mit Pilzen, Warzenviren und Bakterien. Eine extreme Hauttrockenheit kann zu einem Austrocknungsekzem (Exsikkationsekzem) führen.
Keimschicht Aufbau der Haut.
wie ihrer Abschuppung in der Hornschicht (Desquamation) gestört. Die Epidermis ist verdickt, weil mehr Zellen neu gebildet werden, diese aber langsamer verhornen und abschuppen. Am Fuss sind im Alter Veränderungen an der Tagesordnung. An den druckbelasteten Stellen bilden sich vermehrt Schwielen und tiefgreifende Hühneraugen. Daneben findet der Podologe, die Podologin auch dünne, verletzungsgefährdete Haut. Verstärkte Hornhautbildung (Hyperkeratose) in Verbindung mit trockener Haut kann zu Einrissen im Fersenund Ballenbereich führen. Unbehandelt führt diese zu grösseren schmerzhaften Einrissen, die das Gehen behindern. Wie mir eine Podologin berichtete, ist eine verstärkte Hornhautbildung auch dann zu beobachten, wenn der Patient zu kleine Pantoffeln mit harten Rändern trägt. Dadurch drückt die Ferse auf die harten Ränder. Der Dauerdruck fördert die Hornhautbildung. Deshalb sollte man den Patienten zum Kauf von geeignetem Schuhwerk animieren. Die Ferse sollte wie in einer Schale liegen. Schwielen entstehen aber auch durch Übergewicht, Fussdeformationen, häufige Verletzungen der Haut, Verbrennungen und Erfrierungen. Schwielen bilden sich vorwiegend unter der Ferse und auf der Fusssohle, aber auch unter den grossen Zehen und seitlich davon. Zuerst Grunderkrankung behandeln Betrachten wir die Hypokeratosen einmal näher. Laut Dr. med. Gerhard Fleischner ist die genaue Ursache einer starken Hornhautbildung, die nicht durch statische oder lokale Einflüsse ausgelöst wird, nicht geklärt. Es könnten einseitige Ernährung, Hautkrankhei-
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det. Im Zweifelsfall durch einen Arzt abklären lassen. Bei der Behandlung unbedingt Verletzungen vermeiden.
1. Tag, nach 15 und 29 Tagen der Anwendung wurde die Hautdicke mittels eines 22MHz Ultraschallgerätes vermessen. Nach 2 Wochen nahm die Hautdicke um 17 % und nach 4 Wochen um 36 % ab (s. Grafik unten). Infolge der regelmässigen Anwendung der erwähnten Creme wurde der Verhornungsprozess normalisiert, was unter anderem mit der hemmenden Wirkung von Harnstoff auf die Proliferation der Hornzellen (Corneozyten) zusammenhängt. Weitere Wirkstoffe unterstützen diesen Prozess. In einer weiteren Untersuchung wurde die Wirkung der Creme auf die Hauttrockenheit getestet. In der Studie mit 31 Diabetikern stieg die Hautbefeuchtung nach 2 Wochen um durchschnittlich 40 % an. Ist die Hautbarriere bereits vorgeschädigt, fördern Allantoin sowie die im Sanddornöl enthaltenen Carotinoiden und Vitamin E die Regeneration. Die Gesamtrezeptur wirkt ferner entzündungshemmend und schützt mit Farnesol vor Fuss- und Nagelpilzinfektionen (s. Grafik Seite 16 ).
Dermokosmetika zur Hornhautreduktion Die im Handel erhältlichen Rezepturen weisen oft 10 % Harnstoff und andere Wirkstoffe auf (s. Tabelle oben). Diese Zubereitungen sind dermatologisch geprüft und auch für den Diabetiker geeignet. Eine experimentelle Untersuchung von proDerm mit einer speziellen Fusspflegecreme ergab nach der zweimaligen täglichen Anwendung bei insgesamt 24 Probanden, darunter 10 Diabetiker, die folgenden Ergebnisse: Am
Wirkstoffe brauchen ein Vehikel Ein entscheidender Faktor für die Wirksamkeit der Inhaltsstoffe ist ihre Penetrationsfähigkeit. Von grosser Bedeutung sind die Pflegegrundlage und der Emulsionstyp. Pflanzliche Öle, die als Grundstoffe eingesetzt werden, besitzen eine Vehikelfunktion. Mit ihnen gelangen die Wirkstoffe in die einzelnen Hautschichten. Penetrationsverbessernde Hilfsstoffe können diesen Vorgang noch weiter optimieren.
Wirkstoffe
Wirkungen
Harnstoff
Körpereigener hautfreundlicher Stoff (Urea, Carbamid). Bindet Wasser in tieferen Hautschichten, Hornhaut wird erweicht, reduziert übermässige Neubildung der Hornhaut.
Sanddornöl, Avocadoöl
Diese Öle enthalten einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren; führen der trockenen Haut fehlende Lipide zu und vermindern so den Wasserverlust durch Verdunstung.
Glycerin, Algenextrakt
Unterstützt die Funktion der Öle; der Feuchtigkeitshaushalt der Haut wird positiv beeinflusst; die Hornhaut wird geschmeidiger
Allantoin
Ein Wirkstoff der Rosskastanie, regeneriert die Haut; wirkt heilungsfördernd
Ceramide
Mischung aus Ceramiden und Phytospingosin. Die Mischung ist ein hautidentisches Lipidkonzentrat, das die schützende Hautbarrierefunktion wiederherstellt. Es erreicht auch tiefere Hautschichten
Einige Wirkstoffe zur Behandlung der trockenen Haut und Hornhaut.
ten oder Stoffwechselkrankheiten vorliegen. Die Ursache sollte dann geklärt werden. Dr. Fleischner: «In der Fusspflegepraxis sind Hyperkeratosen zunächst mit aufweichenden Salben anzugehen. Auch Bäder versprechen Erfolg. Danach wird grossflächig abgeschliffen. Es ist jedoch darauf zu achten, dass ausreichend Hornschicht (wie beim normalen Fuss auch) zur Polsterung und zum Hautschutz am Fuss verbleibt.» Zu viel Hornhaut entfernen bedeute nämlich, dass die Haut ihrer natürlichen Barriere erneut beraubt wird. Sie reagiert erst recht mit der Ausbildung übermässiger Hornhaut. Schwielen (flächenhafte Verhornungen) entstehen durch eine vermehrte Druckbelastung. In den Zentren der Schwielen bilden sich manchmal Hühneraugen und infolge der mangelhaften Zirkulation Warzen. Schwielen sieht man häufig an der Fusssohle oder am Fussrand neben den Köpfchen des I. und II. Mittelfussknochens. Dr. Fleischner empfiehlt zunächst die Behandlung der Grunderkrankung (Deformation, Fehlstatik, Knick-Senk-Spreizfuss) mittels Einlagen und anderen orthopädischen Hilfsmitteln. Danach folgte eine Entfernung der Hornschicht durch Entlastung, Erweichung mit Salben, Pflastern und Bädern. «Fusspflegerische Massnahmen wie Fräsen, Hobeln und Anlegen von Druckschutz (z. B. PolymerGel-Druckschutzpolster) kommen in Frage.» Der Fusstherapeut sollte unbedingt den Patienten fragen, ob er unter einem Diabetes lei-
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Beispiel: Die Haut am Fuss ist fettarm. Eine hydrophile Grundlage (Öl-in-Wasser-Emulsion) führt zu einer verhältnismässig schnellen Freisetzung der Inhaltsstoffe aus der Grundlage in der oberen Hornschicht. Die Behandlung einer hydrolipidarmen Haut durch fusspflegerische Massnahmen ist eminent wichtig, um Folgeschäden zu vermeiden. Der Behandlungserfolg wird durch geeignete Dermakosmetika für die Fusspflege zu Hause wirksam zu unterstützt. Literatur • Arnth, Susanne: «Trockene Fusshaut – ein häufiges Problem», Podologie, Heft 12/2014. • Eckle, Georg, Günter: «Theorie und Praxis der medizinischen Fusspflege», Verlag E.mar Baehr, Waiblingen 2003. • Fleischner, Gerhard: «Der schmerzende Fuss» (Monographie), Band II, Kompendium der medizinischen Fusspflege, Verlag Neuer Merkur GmbH, München 1991. • Gesellschaft für Dermopharmazie e. V.: «Dermokosmetika zur Reinigung und Pflege trockener Haut», Köln 2009 und Ratgeber «Trockene Haut» (Tipps zur Reinigung und Pflege), im Internet unter www.gd-online.de • Gehwol: Informationen über trockene Haut und Hornhaut.
Auf Strandwanderungen ... … am Swimmingpool oder in Freibädern kann man die Füsse von Jung und Alt sehr gut studieren. So sah ich auf Mallorca und Sardinien viele Füsse, die in schlechtem Zustand waren. Ich erblickte Füsse mit Schwielen, übermässiger Hornhaut, Druckstellen, Hallux valgus, eingewachsenen und eingerollten Nägeln und so manchen Nagelpilz. Mir fiel auf, dass meistens die gestyltesten Frauen mit diesen Fussmängeln behaftet waren. Ihnen ist die Gesichts- und Haarpflege wichtiger als alles andere. Es gibt inzwischen auch Männer, die unangenehm auffallen. Sie pflegen sich nicht immer unten herum, sei es an den Füs sen oder anderswo.
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Patienten mit Gonarthrose vom Sofa holen Medical Tribune
Patienten mit Kniegelenkarthrose sollten sich nicht schonen: Wer richtig trainiert, kann das Risiko von späteren Behinderungen deutlich reduzieren. Wie viel Training ist erforderlich, um bei degenerativen Knieschäden oder entsprechenden Risikofaktoren das Behinderungsrisiko zu reduzieren? In einschlägigen Leitlinien werden wöchentlich 150 Minuten moderate bis intensive sportliche Aktivitäten empfohlen. Aber muss es überhaupt so heftig sein? Was leichte Bewegung in diesem Zusammenhang ausrichten kann, haben nun Professor Dr. Dorothy D. Dunlop und Kollegen von der Feinberg School of Medicine der Northwestern University in Chicago geprüft. Viele Übergewichtige An ihrer prospektiven Untersuchung nahmen 1680 Erwachsene im Alter von 49 bis 83 Jahren teil. Alle hatten eine Kniegelenkarthrose
(oder entsprechende Risikofaktoren wie frühere Knieoperationen oder -verletzungen), aber noch keine damit einhergehende Behinderung. Als Vergleichsgruppe dienten 1814 Gonarthrose-Patienten mit bereits bestehender Behinderung. Drei Viertel aller Teilnehmer waren übergewichtig oder adipös. Über einen Zeitraum von zwei Jahren registrierte man die Bewegungen der Studienteilnehmer mittels Beschleunigungsmesser.
leichter Intensität waren (284 Minuten/Tag). Der weitaus grösste Teil des Tages – bis zu 20 Stunden – wurde im Sitzen oder Liegen verbracht. Je mehr leicht intensive körperliche Aktivität pro Tag registriert wurde, umso seltener trat eine Behinderung ein bzw. verschlechterte sich eine bereits vorliegende Beeinträchtigung. 15% der Teilnehmer, die dem untersten Quartil von körperlichen Aktivitäten zugeordnet waren, entwickelten innerhalb der zwei Jahre eine Behinderung – in der anderen drei Quartilen betrug diese Rate unter 10%. Die gute Nachricht: Eine Stunde am Tag ausserhalb des Sessels reicht bei Betroffenen aus, um einer Behinderung vorzubeugen – z. B. kleine Aktivitäten während der Werbepausen im Fernsehen.
Eine Stunde Bewegung täglich Insgesamt war die Kohorte sehr bewegungsscheu: Im Mittel verbrachten die 1680 Teilnehmer nur 302 Minuten am mit «nichtsitzenden» körperlichen Aktivitäten, die überwiegend von
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Wer gleichzeitig reden und gehen kann, steht auf festen Beinen Medical Tribune
Gangunregelmässigkeiten bei älteren Menschen geben frühzeitig Hinweise auf ein erhöhtes Sturzrisiko und demenzielle Entwicklungen. Eine wirksame Massnahme, um Stürze zu verhindern, ist das Trainieren von mehreren Bewegungsabläufen in speziellen Programmen. Gangsicherheit und kognitive Fitness bilden die wichtigsten Voraussetzungen für Unabhängigkeit und Lebensqualität im Alter. Trotz günstiger Effekte von Krafttraining verhindert man Stürze nicht allein durch verbesserte Muskelkraft. Sind die Schritte immer gleich lang? Sicheres Gehen basiert nicht nur auf muskulären Aktivitäten, sondern auch auf dem Zusammenspiel verschiedener Organsysteme, wie Professor Dr. Reto W. Kressig vom Universitären Zentrum für Altersmedizin am Felix Platter-Spital in Basel erläutert: «Auf die Qualität der motorischen Kontrolle können Sie schliessen, indem Sie Ihren Patienten beim Gehen beobachten.» Die Gangvariabilität, d.h. die Veränderungen (in der Länge oder der Zeit) von Schritt zu Schritt bildet hierbei ein wichtiges Kriterium: Ein sicherer Gang ist absolut regelmässig und weist einen sehr geringen Variations-Koeffizienten auf: Je unregelmässiger ein Patient geht, umso mehr schwebt er in Sturzgefahr. Bereits geringe Abweichungen von ca. 1.7cm zwischen zwei Schritten gehen nach Angaben Prof. Kressig mit einer Verdopplung des Sturzrisikos einher. Noch deutlichere Hinweise auf ein erhöhtes Sturzrisiko wie auch frühe Anzeichen einer späteren Demenzerkrankung lassen sich beim Dual-Tasking erheben, also wenn eine motorische mit einer kognitiven Aufgabe verbunden wird: Hierbei soll der Patient normal umhergehen und gleichzeitig kognitive Aufgaben (z.B. leichte Rechenaufgaben) lösen. So wurde etwa anhand des Walk-and-TalkTests eindrucksvoll nachgewiesen, dass älte-
re Menschen, die während des Gehens beim Sprechen stehen bleiben, in den kommenden sechs Monaten ein massiv erhöhtes Sturzrisiko haben. Multitasking üben durch rhythmische Bewegungen Die Fähigkeit zu Multitasking, auch Exekutivfunktion genannt, hat ihren Sitz im Frontalhirn. Sie ermöglicht komplexe Handlungen und koordiniert die Aufmerksamkeit zwischen mehreren gleichzeitigen Aktivitäten. Sie kann durch spezifische Interventionen trainiert werden, wie z.B. durch die Rhythmik nach Emile Jaques-Dalcorze, die sowohl die
Motorik als auch die Kognition fordert (s. Kasten). Mit dieser Methode lassen sich laut Prof. Kressig beeindruckende Ergebnisse erzielen. Eine Gruppe 80-jähriger Frauen, die seit über 40 Jahren Rhythmik nach Jaques-Dalcorze praktizierten, schnitten im Dual-Tasking so gut ab wie 20-Jährige. Dass es auch in höherem Alter noch möglich ist, die Exekutivfunktion zu verbessern, belegen die Daten einer Studie aus Genf: Von insgesamt 134 Teilnehmern über 65 Jahre mit erhöhtem Sturzrisiko wurden 66 einer Gruppe zugeordnet, die sechs Monate lang einmal pro Woche Dalcoze-Rhythmik praktizierte. Die Kontrollgruppe wurde dagegen lediglich beobachtet. In der Rhythmikgruppe führten die musikunterstützen Bewegungen im Vergleich zu den Kontrollpersonen zu einer Reduktion der Sturzrate um 54%. Zudem besserten sich Exekutivfunktion und Dual-Task-Fähigkeit.
Rhythmik nach Dalcroze Bei der vom Schweizer Komponisten und Musikpädagogen Emile Jaques-Dalcroze (1865–1950) Anfang des 20. Jahrhunderts in Genf entwickelten Rhythmik handelt es sich um körperliche Übungen mit mehreren Bewegungsabläufen (Multitasking), die den gesamten Körper involvieren. Die Bewegungsfolgen werden im Rhythmus zu improvisiert gespielter (Klavier-) Musik in der Gruppe ausgeführt und können je nach Melodie unerwartet wechseln. Die Rhythmik sensibilisiert den Menschen in seiner Ganzheit, entwickelt seine Wahrnehmungen und fördert seine geistige und körperliche Mobilität. Als Grundlage für die Bewegungen dienen die natürlichen, körpereigenen Bewegun-
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