Podologie-Schweiz 8/2018

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Podologie Schweiz Offizielles Organ des Schweizerischen Podologen-Verbandes SPV

8 | 2018

• Die häufigsten Formen der Kleinzehendeformationen

Bild © Dr. C. Sommer

ISSN 1660-0835

• Podologie EFZ: Totalrevision ist auf Kurs


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Editorial I Inhaltsverzeichnis I Impressum

Podologie Schweiz 8 | 2018

Ein roter Faden von der Grundbildung bis zu Podologin HF Seit 20 Jahren arbeite ich aktiv in den Gremien des SPV mit. Anfänglich als Expertin, später wurde ich für die Mitarbeit in der Schulkommission angefragt. Es folgte das Chefexperten Amt noch zu Verbandslehrzeiten, anschliessend wurde ich Präsidentin der Schulkommission und damit in den Zentralvorstand gewählt. Seit 15 Jahren arbeite ich nun als Vertreterin der Grundbildung im ZV mit. Einen grossen Teil des Anerkennungsverfahren zur Podologin EFZ durfte ich miterleben und bei der Umsetzung mithelfen. Die ÜK’s wurden organisiert; waren viele Ausbildner anfänglich sehr skeptisch, sind die ÜK’s heute nicht mehr wegzudenken. Es mussten Referenten akquiriert werden; diese werden regelmässig geschult, um einen möglichst hohen Ausbildungsstandart zu gewährleisten. 2012 – 2015 begleitete ich als Fachperson beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) das Anerkennungsverfahren des Bildungsganges Podologie HF. Viel habe ich gelernt; der Einblick und die Beurteilung von einer anderen Position

aus war nicht immer ganz einfach, aber bestimmt lehrreich. Seit zwei Jahren bin ich in der Bildungsgangleitung Podologie HF tätig und darf nun auf höchster Stufe mitarbeiten, mein Wissen und die Erfahrungen einfliessen lassen. Meine grosse Herausforderung ist es nun, einen Aufbau mit einem roten Faden von der Grundbildung bis in die Podologie HF erarbeiten und umsetzen zu können. Kürzlich hatten wir eine Verbandsitzung und es wurde über die «Alten» diskutiert. Wenn ich meinen Werdegang so anschaue, muss ich sagen, jawohl, auch ich gehöre langsam zu den «Alten». Obwohl ich mich vielleicht noch gar nicht so alt fühle. Sicher ist aber, dass mit all den Erfahrungen auch viel bewegt werden kann. Etwas stolz schaue ich zurück, wenn ich an unsere EFZ-Anerkennung denke, die Entwicklung, die unser Beruf durchlebt hat, die Ausbildung mit der tollen Infrastruktur in Zofingen und als Pünktchen auf dem i die qualifizierte anerkannte HF. Bereits zwei Bildungsgänge durften diese interessanten drei Jahre durchleben, viele Berufsleute konnten wir gewinnen. Ende August fand die Diplomfeier der Podologinnen HF statt. Viele tolle junge Podologinnen HF durften wir begrüssen und ich hoffe sehr,

Impressum 8 | 2018, November 2018, 42. Jahrgang Erscheinungsweise: 10-mal jährlich Auflage: 1000 Exemplare Inserateschluss für 9 | 2018: 25. Oktober 2018 Offizielles Organ des Schweizerischen Podologen-Verbandes SPV

dass eini­ge für interessante Aufgaben im Verbandsgeschehen motiviert werden können. Denn irgendwann müssen die «Alten» durch junge, kompetente Fachleute ersetzt werden. Dies gelingt aber nur mit einer guten Einarbeitungszeit und einer frühzeitigen Integra­tion. Bereits vor ein paar Wochen fiel der Startschuss bereits zum dritten Bildungsgang HF. Bei jedem Neustart, seien es ÜK’s oder der Bildungsgang HF, ist es mir sehr wichtig, die «Probleme» möglichst zu minimieren und die Qualität zu optimieren. Mein persönliches Ziel ist es, den roten Faden, der bereits zwischen der Grundbildung und der Podologie HF entstanden ist, noch besser zu verflechten und zu verstärken. Aus dem roten Faden soll ein stabiles rotes Seil entstehen. Ich bedanke mich bei allen, die beim Mitflechten dieses Seils mithelfen und wünsche allen, die davon profitieren können, viel Freude am Beruf. Regula Kuster, Mitglied Zentralvorstand

Inhaltsverzeichnis Verband Podologie EFZ: Totalrevision ist auf Kurs

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Fachredaktion Roland Wiederkehr, Podologe SPV Yvonne Siegenthaler, Mitglied Zentralvorstand

Einzigartig und als Fachperson respektiert

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Verlag | Inserateverwaltung Schweizerischer Podologen-Verband SPV | Bahnhofstrasse 7b | 6210 Sursee Tel. 041 926 07 61 | sekretariat@podologie.ch | www.podologie.ch

Verkaufen JA, aber WIE?

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Schnitzeljagd in der Stadt Solothurn

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Veranstaltungen und Termine 2018/2019

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Redaktion | Layout wamag | Walker Management AG | Hirschmattstrasse 36 | 6003 Luzern Tel. 041 248 70 11 | redaktion@podologie.ch Druck Multicolor Print AG | Sihlbruggstrasse 105a | 6341 Baar Copyright Die Rechte des Herausgebers und der Autoren bleiben vorbehalten. Eine allfällige Weiterverarbeitung, Wie­der­ver­öffentlichung oder Vervielfältigung zu ge­wer­blichen Zwecken ohne vorherige ausdrückliche Zu­stimmung der Autorenschaft oder des Herausgebers ist nicht gestattet.

«Mikroorganismen – die unsichtbaren Feinde»

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Fachbericht Die häufigsten Formen der Kleinzehendeformationen

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Anno dazumal: «… ich bin auch ein Zahnarzt»

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Was wissen Sie noch von den Pilzen?

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Weiterbildung Biomechanik/Ganganalyse – praktische A ­ nwendung

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Verband

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Podologie EFZ: Totalrevision ist auf Kurs Isabelle Küttel Bürkler, Geschäftsführerin SPV

Das Projekt Totalrevision Podologie EFZ kommt voran. Nachdem das Qualifikationsprofil vorliegt, wird nun der Bildungsplan erarbeitet. Bisher konnte der straffe Zeitplan eingehalten werden. Nach der Kick-Off-Sitzung im Januar haben drei Analyse-Workshops stattgefunden (vgl. Podologie Schweiz 4/2018). Bildungsplan erarbeiten Für das Qualifikationsprofil «Podologin / Podologe mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EZF)» liegt seit Juli eine erste Fassung vor. Diese ist von der Kommission Berufsentwicklung und Qualität (Kommission B&Q) sowie vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) offiziell freigegeben worden. Jetzt geht es darum, die definitive Version des Qualifikationsprofils zu erstellen. Mitte August hat die Startsitzung der Arbeitsgruppe Bildungsplan stattgefunden. Ihr gehören Vertretungen der Lernorte Betrieb,

Überbetriebliche Kurse und Berufsfachschule an, dazu kommt die pädagogische Begleitung. Namentlich sind dies Sonja Klein (Chefexpertin), Esther Bieri, Jocelyne Bühler, Regula Kuster, Mario Malgaroli, Sandra Schwarz, André Hug, Isabelle Küttel Bürkler und Barbara Petrini (s. auch Kasten rechts Projektorganisation). Aus der Arbeitsgruppe wurde eine Kerngruppe, bestehend aus Esther Bieri, Jocelyne Bühler, Regula Kuster, André Hug und Isabelle Küttel Bürkler, gebildet. Diese hat bis im Januar 2019 zehn halb- und ganztätige Sitzungen anberaumt. Dann sollten die berufsspezifischen Inhalte vorliegen. Dazu gehören die Formulierung von Handlungskompetenzen und Leistungszielen sowie das Festlegen von Lektionentafel, ÜK-Kursen und Qualifikationsverfahren.

Handlungskompetenzen-orientiert Wichtigster Aspekt in dieser Totalrevision ist die Handlungskompetenzen-Orientierung. Die Handlungskompetenzen werden in den vier Dimensionen Fach-, Methoden-, Sozialund Selbstkompetenz beschrieben (s. Grafik unten). Die Handlungskompetenzen werden als Leistungszeile konkretisiert und den drei Lernorten Betrieb, ÜK und Berufsfachschule zugewiesen. Durch die Leistungszeile ist das Anforderungsniveau zum Erfüllen einer Handlungskompetenz definiert. Dies bedeutet, dass künftig der Unterricht an der Berufsfachschule nicht mehr fächerorientiert sein wird. In Bezug auf das Qualifikationsverfahren wird zudem die Möglichkeit diskutiert, die praktische Prüfung nicht mehr zentral in Zofingen, sondern im jeweiligen Ausbildungsbetrieb durchzuführen. Die Totalrevision soll auf Anfang 2021 in Kraft treten; Start des ersten Lehrganges ist dann im August 2021 und das erste Qualifikationsverfahren 2024.

Fachkompetenz

Selbstkompetenz

Handlungskompetenz

Sozialkompetenz Handlungskompetenzen-Modell.

Methodenkompetenz


Verband

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Organ

Mitglieder

Aufgaben

Kommission B&Q

Mario Malgaroli (SPV, Präsident), Isabelle Küttel Bürkler (SPV), Myriam Rossat (SSP), André Hug (Fachlehrerschaft), Nicoletta Gullin (SBFI), Béatrice Gloor (Kantonsvertreterin Schweizerische Berufsbildungsämter-Konferenz SBBK)

• • • • •

Administration Trägerschaft

Isabelle Küttel Bürkler

• • • •

Strategische Projektsteuerung Grundsatzentscheide Erteilung der Aufträge an die Arbeitsgruppen Diskussion und Bereinigung der Ergebnisse der Arbeitsgruppen Freigabe der Projektergebnisse zuhanden der Branchenvernehmlassung • Auswertung der Branchenvernehmlassung • Bei der Trägerschaft den Ticketantrag ans SBFI beantragen

• • • • • • •

Administration der Kommission B&Q Projektadministration Koordination der Arbeitsgruppen Sicherstellen der Information der Arbeitsgruppen über die Entscheide der Kommission B&Q Mitwirken bei Projektplanung und Projektmanagement Controlling der Projektarbeiten Kommunikation mit den anderen Verbänden Unterstützung der Arbeitsgruppen in ihren Aufgaben Übersetzungen Bildungsplan Verfassen des Begleitberichts für die Branchenvernehmlassung Mitwirken bei der Auswertung der Branchenvernehmlassung

Projektleitung Bildungsverordnung Seite SBFI

Nicoletta Gullin

• • • • • •

Strategische Projektleitung Unterstützung von Projektleitung Beachtung der formalen und rechtlichen Rahmenbedingungen Ausarbeitung und Übersetzung Bildungsverordnung Bundesinterne Prüfungen durch das SBFI Durchführung und Auswertung Vernehmlassung SBFI

Pädagogische Begleitung

Barbara Petrini (EHB)

• • • •

Mitwirken bei Projektplanung Durchführen der Analyseworkshops Leitung von Arbeitssitzungen Vorbereiten der Arbeitsdokumente

Arbeitsgruppe Bildungsplan

Sonja Klein, Esther Bieri, Jocelyne Bühler, Regula Kuster, Mario Malgaroli, Sandra Schwarz, André Hug, Isabelle Küttel Bürkler, Barbara Petrini

• Vorbereitung der Erarbeitung der Inhalte des Bildungsplans • Definition der Eckwerte Bildungsplan • Rückmeldung zu den Arbeiten der Kerngruppe

Kerngruppe

Esther Bieri, Jocelyne Bühler, Regula Kuster, André Hug, Isabelle Küttel Bürkler

• Erarbeiten der Inhalte der berufsspezifischen Inhalte von Bildungsplan und Bildungsverordnung

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Verband

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Einzigartig und als Fachperson respektiert Susanne Burger-Egli, dipl. Podologin HF, Mitglied Zentralvorstand

Wie vielen von uns fällt es schwer, ganz sich selbst zu sein und nicht einfach die Erwartungen anderer zu erfüllen! Die Weiterbildung des SPV im August zeigte mögliche Lösungen auf. «So werden Sie als Fachperson glaubwürdig und echt.» Und «be different!» Mit diesen beiden kurzen, einprägsamen Merksätzen elektrisierte uns Dr. Esther Oberle am 31. August in Zofingen. Die Psychologin und Supervisorin OE BSO bot uns eine lehrreiche, spannende Weiterbildung zum Thema Glaubwürdigkeit als Fachperson. Mit ihrer energievollen, spontanen und packenden Persönlichkeit zog sie uns von Anfang an in ihren Bann und unser gemeinsamer Tag flog nur so dahin. Ihre Empfehlung, unsere eigene Persönlichkeit genauer zu betrachten sind keine leeren Worte, sie sprangen uns an und machten Lust, uns zu erforschen. Die richtigen Fragen stellen Wer möchte nicht etwas anderes sein als die andern, doch wie sollten wir dies erkennen und fassbar, ja sichtbar machen? Diese

Fragen beschäftigten uns den ganzen Tag! Keine Minute war langweilig, keine von Dr. Esther Oberles Ausführungen war zu viel. Immer wieder wurde unsere Aufmerksamkeit von neuem entfacht. Wir stellen uns Fragen wie: • Wer bin ich? • Weiss ich, wie ich ticke? • Was zeichnet mich aus? • Was ist mein USP? USP? Vor meinem inneren Auge sah ich klar und deutlich ein Computervernetzungskabel. Doch weit gefehlt, der USP ist die «Unique Selling Proposition», zu Deutsch: das Alleinstellungsmerkmal. Bereits im Jahre 1940 reduzierte Rosser Reeve, ein junger Werbefachmann, seine vielfältige Marketing- und Arbeitstheorie auf diese drei Buchstaben. Die Idee vom USP gilt in allen Bereichen der Wirtschaft: Gemeint ist mit

Dr. Esther Oberle zog die Podologinnen mit ihrer energievollen Persönlichkeit in ihren Bann.

ihr «das einzigartige Verkaufsversprechen im Rahmen der Werbung für ein Produkt oder einer Dienstleitung.» Und «… wesentlich ist dabei, dass das Produkt auch halten muss, was die Werbung verspricht!» Dies können wir auch auf uns selbst als Fachpersonen beziehen. Ohne eine sorgfältige Selbstbetrachtung scheitern wir aber bereits an der ersten oben genannten Frage und gelangen niemals zu unserem persönlichen USP. Doch welche Fragen kann ich mir selber stellen, um mich besser kennenzulernen? Sinnvoll sind zum Beispiel die folgenden: • Wie eigenständig bin ich wirklich? Messe ich in für mich wichtigen Lebensbereichen Fremdmeinungen zu viel Bedeutung bei und öffne damit der Fremdbestimmung Tür und Tor? • Kenne ich meinen inneren Kritiker, welcher mich so beharrlich von meinen besonnenen Vorsätzen abbringt? • Wie trainiere ich einen pfleglichen Umgang mit diesem unausweichlichen inneren Partner, um nicht in einer endlosen Frustration zu darben? • Was bedeutet Charisma, kann ich es lernen? Ja, das können wir, es bedarf dazu der Verinnerlichung des 6-Säulen-Prinzips des Charismas, das Dr. Esther Oberle uns näherbrachte.


Verband

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Ich bleibe mich selbst Das nächste magische Wort war die allgegenwärtige «Authentizität». Wie lebe ich eine professionelle Authentizität, ohne mich selber zu verkaufen? Solche uns bekannten, alltäglichen Modeworte sind voll bepackt mit Erwartungen und Ansprüchen

anderer – und unserer selbst. Die persönliche Beschäftigung mit ihnen ist ein veritables Marathontraining für unsere emotionale Energie sowie die Wachheit unseres Geistes. Ein gemütliches «Hängen» in unserer bisherigen Komfortzone erscheint nach die-

sem Tag unmöglich. Die Gedanken müssen neu gedacht, die offenen Fragen ergründet werden. Den Mut, uns ehrlich in Achtsamkeit und Disziplin auf uns selber einzulassen, das ist das Geschenk, das uns Dr. Esther Oberle an diesem kühlen, regnerischen Tag in Zofingen machte.

Die 6 Säulen des Charismas Anleitungen, wie eine Person ihr Charisma fördern kann, gibt es viele. Im Alltag besonders gut anwendbar ist das 6-Säulen-Prinzip. 1. Ich entwickle meinen eigenen Stil und bleibe authentisch. 2. Ich bleibe ruhig und gelassen. 3. Ich pflege den Dialog mit mir selbst. 4. Ich suche soziale Kontakte. 5. Ich vermittle anderen gute Gefühle. 6. Ich kommuniziere respektvoll. Nach einem spannenden Weiterbildungstag war das Selbstbewusstsein gestärkt ...

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Verband

Podologie Schweiz 8 | 2018

«Mikroorganismen – die unsichtbaren Feinde»

ziert. Obwohl wir uns alle grosse Mühe gegeben hatten, das Desinfektionsmittel sehr gut auf unseren Händen zu verteilen, gab es bei allen dunkle Stellen!

Gabriela Marthaler-Wolf, Präsidentin Regionalgruppe Aargau-Solothurn

Es begann mit Cholerabekämpfung Die Schülke & Mayr AG wurde 1889 in Hamburg gegründet. Der Grundstein des Erfolgs war das weltweit erste Markendesinfektionsmittel Lysol, dank dem 1892 die Choleraepidemie in Hamburg besiegt werden konnte. Bei 16 956 Erkrankungen starben damals 8605 Menschen. Für ihre Verdienste

Am 18. Juni 2018 trafen sich 19 interessierte Podologinnen der Regionalgruppe Aargau-Solothurn und lernten so manches über Mikroorganismen – die unsichtbaren Feinde der Hygiene. Fatmir Hoti, Sales Manager Medical / Dental der Firma Schülke & Mayr AG, informierte im Hotel Du Parc, Baden, mit einem Vortrag über die Risiken, die von Mikroorganismen ausgehen. «Schmutzige» Hände Krankheitserreger werden am häufigsten über die Hände des Personals übertragen. 90 Prozent aller infektiösen Kontaminationen erfolgen über die Hände! Deshalb gehört die Händehygiene zu den wichtigsten Massnahmen zur Verhütung von Infektionen. Schmuck, Armbanduhren, Nagellacke, lange Fingernägel bieten nicht nur «Nistplätze» für Keime, sondern beeinträchtigen auch die Wirkung der Desinfektion, da die Desinfektionsmittel die Haut unter Schmuckstücken und künstlichen Fingernägeln nicht erreichen. Zum Beispiel unter einem kurzgeschnittenen Fingernagel tummelt sich das Zehnfache der Schweizer Bevölkerung (ca. 80 Millionen) an Keimen. Unter einem Fingerring sind es gar 400 Millionen, was der Bevölkerung von ganz Europa entspricht. Auch das Tragen von Handschuhen schützt nicht vor Keimen, berichtete Fatmir Hoti. Die Hände müssen vor dem Anziehen und nach

Die Top 10 der Überträger von Infektionserregern.

dem Ausziehen der Handschuhe desinfiziert werden, da Handschuhe nicht undurchlässig sind! In einer praktischen Übung durften wir unsere Hände mit einem präparierten Desinfektionsmittel desinfizieren und danach unter dem Blaulicht betrachten; alles, was nicht hell leuchtete, war nicht richtig desinfi-

wurde die Schülke & Mayr AG von der Stadt Hamburg geehrt. Die Firma ist heute spezialisiert auf Produkte der Hygiene, Desinfektion und Spezialitätenchemie und ist weltweit in über 120 Ländern aktiv nach dem Motto: «Wir bekämpfen Krankheiten und Kontaminationen, bevor sie entstehen.»

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in Ausbildungsbetrieben Auf www.podologie.swiss ist eine Checkliste aufgeschaltet, die vor allem für Ausbildungsbetriebe interessant ist. Sie dient als Übersicht und Unterstützung, welche Punkte in Zusammenhang mit den «Begleitenden Massnahmen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes» für Lernende zu beachten sind. Dabei geht es um die Umsetzung der gesetzlichen Grundlagen.


9. Jahreskongress des SPV vom 17. November 2018 Kultur- und Kongresszentrum TRAFO in Baden Schweizerischer Podologen-Verband SPV

Das wissenschaftliche Programm steht unter dem Titel «Knie – Hüfte – Rücken» und befasst sich mit der Achse, welche das System bildet. Der berufspolitische Teil behandelt die rechtlichen Grundlagen der Podologie. PD Dr. med. Thomas J. Strasmann, FMH, Privatdozent und FA für Anatomie, Dozent Berufsschule Zofingen Prof. Dr. med. Marius Keel, Facharzt FMH für Chirurgie, Allgemeinchirurgie und Traumatologie, Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates, TraumaZentrum Hirslanden, Inselspital Bern Dr. med. Stefan Brunner, Facharzt FMH für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates,Hirslanden St. Anna, Luzern MLaw Laura Strebel, Juristin, Leiterin Rechtsdienst SPV Wiederum wird ein Wettbewerb durchgeführt. Und wir präsentieren Ihnen eine grosse Ausstellung mit interessanten Produkten für den Podologie-Bereich. Zahlreiche Firmen freuen sich auf Ihren Besuch. Das detaillierte Kongressprogamm und den Anmeldetalon finden Sie unter www.podologie.ch oder es kann bei der Geschäftsstelle des SPV angefordert werden.

Knie – Hüfte – Rücken


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Verband

Podologie Schweiz 8 | 2018

Verkaufen JA, aber WIE? Sandra Affentranger, Vorstand Regionalgruppe Zentralschweiz

Podologische Behandlungen, kombiniert mit dem Verkauf von Produkten, sind in der Podologie-Branche ein heiss disku­tiertes Thema. Am 1. Sep­tember 2018 nahm die Regional­gruppe ­Zen­tralschweiz dieses auf. Gespannt auf die Verkaufsschulung, trafen elf Verbandsmitglieder der Regionalgruppe Zentralschweiz im Hotel Ländli ein. Als Erstes mussten wir uns drei Stichwörter oder Sätze aufschreiben, welche Erwartungen wir an unseren Referenten, Patrick Casaluci von der Simon Keller AG, und diesen Vormittag hatten. Der erste Teil beinhaltete einen Theorieblock über die Grundlagen der Kommunikation, welche die Basis aller Verkaufsstrategien ist. Und wie in vielen Bereichen unserer Berufswelt ist eine gute und professionelle Kommunikation das Wichtigste, um ein erfolgreiches Verkaufsgespräch zu führen. Patrick Casaluci ging auf unsere Bedürfnisse ein und wusste genau, welche Themen uns Podologinnen interessierten.

Verkaufen ohne aufzuschwatzen Nach einer Pause mit einer kleinen Verpflegung ging es weiter mit dem praxisbezogenen Teil. Wie verkaufe ich am besten, ohne das Gefühl zu haben, dem Kunden etwas aufzuschwatzen? Ein Thema, welches immer wieder viel zu diskutieren gibt. Patrick Casaluci konnte uns einige Ängste nehmen und uns aufzeigen, wie man ein Produkt am besten präsentiert; auch dies ist ein wichtiger Teil beim Verkaufen. Überlegen Sie sich: Was spricht Sie an einem Produkt an, sodass Sie es kaufen? Was muss es bewirken? Wie muss es aussehen? Über diese Fragen konnten wir offen diskutieren. Danach ging es um das Schwierigste am Verkaufen überhaupt, das Umsetzen der gesteckten Ziele: VERKAUFEN, VERKAUFEN, VERKAUFEN ... Dies aber immer mit der Grundhaltung, eine ehrliche, wahrheitsgetreue und professionelle Beratung für ein Produkt zu bieten, sodass der Kunde am

Patrick Casaluci führte die Podologinnen praxisbezogen in die Kunst der Verkaufens ein.

Schluss zufrieden ist. Dazu erhielten wir von Patrick Casaluci wertvolle Tipps und zum Schluss seine ausführlichen Unterlagen, um zu Hause das Gehörte nochmals zu ver­ tiefen. Ich bin mir ziemlich sicher, es gingen alle elf Podologinnen mit dem Gedanken nach Hause, am Montag top motiviert etwas (mehr) zu verkaufen. Ich bedanke mich im Namen aller Teilnehmerinnen bei Patrick Casaluci ganz herzlich für diese interessante und praxisbezogene Weiterbildung.

Regionalgruppe Aargau-Solothurn

Schnitzeljagd in der Stadt Solothurn Monika Keller Bei Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen haben sich am 20. August 2018 zwölf Mitglieder der Regionalgruppe Aargau-Solothurn auf die Jagd nach Sehenswürdigkeiten gemacht. Es wurde gesucht, beraten, wir baten Passanten um Hilfe, um all die Fragen zu beantworten. Am Ziel wurden die Gewinnerinnen auserkoren und mit einem feinen Znacht haben wir den Abend ausklingen lassen. Es hat grossen Spass gemacht und wir sind um einiges Wissen reicher. Solothurn ist definitiv eine Reise wert. ??


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FRAGEN RUND UM DIE HYGIENE IN DER PODOLOGIE-PRAXIS Frage Podologin: Ist der Helix Test wirklich notwendig und gegebenenfalls wann?

Frage Podologin: „Sind Instrumente steril, wenn Folien mit Instrumenten drin nass aus dem Sterilisator kommen?“

Daniel Badstuber: Die Antwort ist ein ganz klares Ja. Zur Gewährleistung eines erfolgreichen Sterilisationszyklus wird eine Überwachung der Prozess bestimmenden Parameter – Temperatur, Druck und Zeit – gefordert. Dies passiert mittels eines Helix Tests, den man mindestens einmal pro Woche als ersten Zyklus an diesem Tag, mit leerer Kammer und dem dafür vom Hersteller vorgesehenem Helix TestProgramm durchführt. Der Helix Test repräsentiert Chargen-Beladungen von Hohlinstrumenten und besteht aus einem 1500 mm langen Schlauch, der auf einer Seite offen ist und auf der anderen Seite mit einer Kapsel abgedichtet ist, welche einen Test-Indikator enthält.

Daniel Badstuber: Die Freigabe der Sterilisation beinhaltet Trockenheit, Unversehrtheit, Intaktheit der Siegelnähte und vollständige Kennzeichnung. Der Trockenheit wird bei verpackten Instrumenten viel Aufmerksamkeit gewidmet, da eine nasse Verpackung die sterile Barriere nicht gewährleistet (Papier wird porös, wenn es feucht ist) und somit von einem nicht sterilen Produkt auszugehen ist. Dazu kommt, dass eine hohe verbleibende Restfeuchtigkeit auch die Lebensdauer speziell von Übertragungsinstrumenten negativ beeinflussen kann. Somit muss die Frage klar mit Nein beantwortet werden.

Haben auch Sie praxisbezogene Fragen an Daniel Badstuber? Dann schreiben Sie eine E-Mail an: badstuber@dabamed.ch


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Verband

Podologie Schweiz 8 | 2018

Veranstaltungen und Termine 2018 | 2019 Anlass/Veranstalter

Datum/Zeit

Delegiertenversammlung

24./25.5.2019

Murten

Sitzungen des Zentralvorstandes

13.12.2018, 14.00 Uhr, anschliessend Weihnachtsessen

Luzern

25.2.2019, 14.00 Uhr

Zofingen

24.5.2019, 10.00 Uhr (vor DV)

Murten

24.9.2019, 14.00 Uhr

Zofingen

12.12.2019, 14.00 Uhr, anschliessend Weihnachtsessen

Luzern

Strategietagung Zentralvorstand

Thema

Ort

22.10.2018, halber Tag 21.10.2019, ganzer Tag

Verbandskonferenz

19.11.2018, 14.00 Uhr

Zofingen

18.3.2019, 14.00 Uhr

Zofingen

25.11.2019, 14.00 Uhr

Zofingen

Sitzungen Dachverband Organisation ­Podologie Schweiz OPS

1.4.2019, 14.00 Uhr 26.8.2019, 14.00 Uhr

Zofingen

Sitzung Kurskommission ÜK

27.11.2018, 17.00 Uhr

Zofingen

Sitzung Aufsichtskommission ÜK

24.9.2019, 17.00 Uhr

Zofingen

Sitzung Kommission QV

2.9.2019, 17.00 Uhr

Zofingen

Sitzungen Kommission Berufsentwicklung und Qualität Podologie EFZ

26.11.2018, 14.00 Uhr

Zofingen

30.1.2019, 9.00 Uhr

Zofingen

Berufsbildner-Treff

18.3.2019, 18.00 Uhr

Zofingen

24.9.2019, 18.00 Uhr

Zofingen

26.10.2018, 10.00 Uhr

Luzern

25.10.2019, 10.00 Uhr

Luzern

Bildungskonferenz Qualifikationsverfahren EFZ

Überbetriebliche Kurse (ÜK) (Die Gruppeneinteilung A/B entspricht nicht zwingend der Einteilung der Berufsfachschule)

Kongress

29.4.2019 – 9.5.2019 (inkl. Samstag, ohne 1./8. Mai)

Praktische Prüfungen

Zofingen

3.6.2019

Prüfung Allgemeinbildung

Zofingen

5.6.2019

Prüfung Berufskenntnisse

Zofingen

3.7.2019

Abschlussfeier

Zofingen

8.7.2019, 14.00 Uhr

Akteneinsicht

Sursee

15. – 17./19./22. – 24.10.2018

ÜK II A 2. Lehrjahr

Zofingen

29. – 31.10./2.11./5. – 7.11.2018

ÜK II B 2. Lehrjahr

Zofingen

19. – 22./26. – 28.11.2018

ÜK I A 1. Lehrjahr

Zofingen

3. – 6./10. – 12.12.2018

ÜK I B 1. Lehrjahr

Zofingen

2./3./5./6.9.2019

ÜK III A 3. Lehrjahr

Zofingen

9./10./12./13.9.2019

ÜK III B 3. Lehrjahr

Zofingen

14. – 16./18./21. – 23.10.2019

ÜK II A 2. Lehrjahr

Zofingen

28. – 30.10./ 1.11./ 4. – 6.11.2019

ÜK II B 2. Lehrjahr

Zofingen

18. – 21./25. – 27.11.2019

ÜK I A 1. Lehrjahr

Zofingen

2. – 5./9. – 11.12.2019

ÜK I B 1. Lehrjahr

Zofingen

17.11.2018

9. Jahreskongress SPV

Baden

14. – 16.11.2019

FIP-Weltkongress

Miami (Florida, USA)

23.11.2019

10. Jahreskongress SPV

Baden


Verband

Podologie Schweiz 8 | 2018

Anlass/Veranstalter

Datum/Zeit

Thema

Weiterbildungen des SPV

27.10.2018, 9.00 – 12.00 Uhr

Hygiene und Sterilisation in der Podologiepraxis Zofingen

1.12.2018, 9.00 – 13.00 Uhr

Biomechanik/Ganganalyse – praktische Anwendung

26.1.2019, 9.00 – 12.00 Uhr

Hygiene und Sterilisation in der Podologiepraxis Zofingen

16.2.2019, 9.00 – 13.00 Uhr

Anatomie der Biomechanik

Zofingen

18.3.2019, 19.00 – 21.00 Uhr

Austausch «Runder Tisch Podologie»

Zofingen

30.3.2019, 9.00 – 13.00 Uhr

Rechtliche Grundlagen der Podologie – was darf Zofingen eine Podologin/ein Podologe und was nicht?

4.4.2019, 14.00 – 17.00 Uhr

Fussmykose: der Weg einer Patientenprobe im Labor und die differenzierte Sicht eines Dermatologen

Buchs

7.9.2019, 9.00 – 16.00 Uhr

Update für Berufsbildnerinnen und Berufsbildner

Zofingen

23.9.2019, 17.00 – 20.00 Uhr

Orthesentechnik

Zofingen

21.10.2019, 17.00 – 20.00 Uhr

Hygiene und Sterilisation in der Podologiepraxis Zofingen

26.11.2018

Raclette-Plausch

1.3.2019

Regionalgruppenversammlung

18. – 20.10.2018

Berufsmesse Basel

25.10.2018

Zolli-Führung

6.2.2019

Regionalgruppenversammlung

8. – 12.11.2018

BAM (Berufsmesse)

22.11.2018

Chlausehöck

24.1.2019

Regionalgruppenversammlung

24.10.2018

Praxisabend

30.11.2018

Chlaushöck

25.2.2019

Regionalgruppenversammlung

Wil

19.10.2018

Geselligkeitsanlass

Merlischachen

18.1.2019

Regionalgruppenversammlung

Luzern

9.11.2018

Geselligkeitsanlass

25.1.2019

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Podologie Schweiz 8 | 2018

Die häufigsten Formen der Kleinzehendeformationen Dr. med. Christian Sommer

Die häufigsten Formen der Kleinzehendeformation sind die Hammerzehe und die Krallenzehe. Bei der Hammerzehe steht die kontrakte Beugung im Zehenendglied im Vordergrund. Die Hammerzehe kann als Zehenform definiert werden, bei der die Zehenspitze im Stehen den Fussboden berührt. Sie tritt überwiegend an den Kleinzehen, seltener auch an der Grosszehe auf. Die Ursachen sind vielfältig, immer resultiert ein Kräfteungleichgewicht zwischen den Zehenstreckermuskeln und Zehenbeugemuskeln. Der Übergang von der Hammerzehe zur Krallenzehe ist fliessend. Bei der Krallenzehe steht die kontrakte Überstreckung der Zehe im Grundgelenk im Vordergrund (Dorsalextension). Die Krallenzehen können als Zehenform definiert werden, bei der die Zehenspitze den Boden nicht mehr berührt. Auch hier sind die Entstehungsursachen vielfältig, es resultiert immer ein Gleichgewicht zwischen den Zehenstreckern und den -beugern. Kleinzehendeformitäten sind häufig im Zusammenhang mit Spreizfüssigkeit und Hallux-valgus-Fehlstellungen zu finden. Hier drückt der Hallux seitlich auf die Kleinzehen und der Schuh von vorne. Die Kleinzehen werden so in eine Fehlstellung gedrängt. Auch eine im Vergleich zur Grosszehe überlange zweite Zehe kann durch Schuhe unter Druck geraten. Seltener verursacht eine verkürzte Wadenmuskulatur beim Anheben des Fusses die übermässige Anspannung der Kleinzehen nach oben. Beim Anfersen in der Landephase des Gehens werden so die Kleinzehen chronisch überbeansprucht, was unter Umständen nach Monaten eine bleibende Fehlstellung verursachen kann. Man spricht von einem Rekrutierungsphänomen, da die Kleinzehenstreckersehnen übermässig rekrutiert, d. h. angespannt werden müssen. In solchen Fällen lohnt sich eine neurologische Untersuchung, um eine

Muskeldysfunktion als Ursache der Kleinzehendeformation auszuschliessen. Grosse Schmerzen Die meisten Kleinzehendeformitäten verursachen heftige Schmerzen entweder über den Gelenken oder an der Endgliedspitze. Manchmal können Schmerzen unter den Mittelfussköpfchen entstehen (Metatarsalgien). In diesen Fällen zieht die deformierte Kleinzehe das Fettgewebepolster der Kleinzehenballen von der Fusssohle weg nach vorne oben. Der Patient hat den Eindruck, direkt auf den Mittelfussknochen zu gehen, was sehr schmerzhaft sein kann.

Hammerzehe

Krallenzehe

Effiziente vorbeugende Massnahmen sind leider nicht bekannt. Bei flexiblen, d. h. nicht eingesteiften Zehenfehlstellungen kann versucht werden, mit Bewegungstherapie die Fussform günstig zu beeinflussen. Ist die Fehlstellung einmal fixiert, kann in aller Regel nur noch eine Linderung der Symptome erfolgen. Am häufigsten kommen bei den Kleinzehen redressierende Bandagen oder Silikonpolster zur Anwendung. Wenn die konservativen Therapieversuche nicht zu genügen vermögen, kann die Operationsdiskussion geführt werden. Nur die Operation vermag das Ungleichgewicht der Sehnenzüge zu verbessern. Die Deformierungsprozesse an den Kleinzehen sind in der Regel jedoch langsam, sodass sich eine abwartende Haltung nicht automatisch negativ auf das später zu erwartende Operationsresultat auswirkt.


Fachbericht

Operation als letzte Möglichkeit Das Ziel der Kleinzehen-Operation ist in erster Linie die Schmerzreduktion und ­ in zweiter Linie die ästhetische Wiederherstellung der Vorfussform. Durch eine Kleinzehen­streckung soll es wieder ­möglich sein, schmerzfrei einen geschlossenen Schuh zu tragen. Die Prognose für die Schmerzbefreiung ist bei sorgfältiger Planung und Durchführung der Operation gut. Das Operationsprinzip richtet sich nach der Grundproblematik. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen einer fixierten und einer unfixierten Fehlstellung. Auch das Ausmass und die Lokalisation der Fehlstellung beeinflussen die Wahl der Operationsmethode. Bei beweglichen Zehengelenken muss unter Umständen die Korrektur nur an den Sehnen oder der Kapsel des Zehengrundgelenkes durchgeführt werden. Bei bereits in Fehlstellung fixierten Zehengelenken wird häufig das Mittelglied der Kleinzehe in korrigierter Stellung versteift, um die Zehe bleibend gerade zu halten. Je nach Spannung im Kleinzehengrundgelenk müssen die Sehnenzüge der Strecker und der Beuger zusätzlich ausbalanciert werden. Der Preis der Stellungskorrektur liegt in einem Teilverlust

Podologie Schweiz 8 | 2018

der Zehenbeweglichkeit. Das Ziel am Zehengrundgelenk ist immer eine spannungsfreie Situation. Da Zehen im Vergleich zur Hand keine ausgeprägte Greiffunktion mehr besitzen, werden diese Korrekturmassnahmen aber gut toleriert. Aufwendige Nachbehandlungen Das Operationsrisiko wird bei den komplizierten Zehenfehlstellungen durch die Gewebsbeschaffenheit des Vorfusses definiert. Neben den allgemeinen Operationsrisiken besteht die Gefahr, dass eine Fehlstellung der Kleinzehen trotz Operation wieder auftritt, ohne dass die Schmerzen andauern. Die Schwellungen der Kleinzehen nach deren operativer Korrektur nehmen meh­ rere Wochen in Anspruch. Kompressions-/ Polsterbandagen aus Silikon können hier ­ helfen. Bei schlechten Durchblutungsverhältnissen besteht die Gefahr von Gewebsnekrosen über dem Fussrücken oder der korrigierten Kleinzehen. Kleinzehen verhalten sich bei operativen Korrekturen im Vergleich zum Hallux rebellisch. Postoperativ muss deshalb mit umfangreichen Kontrollen die korrekte Zehenstellung überprüft und unter Umständen mit

Darstellung Streckersehnen

Darstellung LIP-Gelenk

Manualtherapie und Haltebandagen gearbeitet werden. Die Arbeitsunfähigkeit nach der Operation ist abhängig von der Arbeitstätigkeit. Für sitzende Büroarbeit ist ein Ausfall von einer Woche einzurechnen, für Arbeiten mit viel Laufarbeit etwa vier Wochen , für handwerkliche Tätigkeiten meist sechs Wochen. Die Sportunfähigkeit dauert in der Regel länger als die Arbeitsunfähigkeit. Wanderungen sind etwa ab dem zweiten Monat, Joggen u.ä. ab dem dritten Monat postoperativ möglich. Für das Tragen von modischen Damenschuhen muss mit einer Wartezeit von mindestens vier Monaten gerechnet werden. Dieser Artikel ist ein Zweitabdruck aus Fuss & Schuh 4/2017.

Bild links: präoperativ Bild Mitte: intraoperativ Bild rechts: postoperativ

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Fachbericht

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«… ich bin auch ein Zahnarzt» Urs Kühne, Redaktion

In einer lockeren Folge berichten wir an dieser Stelle über die jahrhundertelange Geschichte der Podologie. Nach einem Ausflug ins alte Ägypten* wenden wir uns Europa zu. Schon immer haben Fussleiden die Menschen geplagt. Überhaupt machen wir uns heute keine Vorstellung von den Gebresten und Schmerzen, an welchen die Menschen früherer Zeiten gelitten haben. Medizin war stets eine Mischung zwischen Erfahrungswissen, Aberglaube und schlichter Quacksalberei. Wen wunderts, dass es auch keine medizinische Spezialdisziplinen gab. Bis in die Neuzeit hinein war der Bartscherer, den wir heute Coiffeur nennen, auch Zahnarzt und Chirurg. Einer seiner Konkurrenten war der Bader, bei dem sich die «Mehrbesseren» vielleicht zweimal im Jahr in einen Zuber mit heissem Wasser setzten und sich abschrubben liessen. So funktionierte damals Körperhygiene. Nach dem Bad wurde auch noch die Pedicure erledigt – mit Instrumenten, die wir uns lieber nicht vorstellen. Diese Zustände hielten bis ins 19. Jahrhundert an. «Freie Unternehmer» All die erwähnten vermeintlichen medizinischen Fachpersonen waren gleichsam freie Unternehmer. Da es keine Krankenversicherungen gab, mussten sie ihre Dienstleistungen lautstark anpreisen. Aus Paris zum Beispiel erzählt Pierre Dionis in seinem Buch «Cours d’Opération de Chirurgie» von 1712 die folgende Geschichte: «In Paris habe ich einen Mann getroffen, der den ganzen Tag in den Strassen herumging und pausenlos rief: ‹Hühneraugen ausziehen ohne Schmerzen, ohne Verletzungen.› Ich denke, dieser Mann steht auf der gleichen Stufe wie die Zahnausreisser. Die behaupten auch, dass sie keine Schmerzen bereiten, obwohl sie genau wissen, dass das Gegenteil wahr ist. Daher kommt das Sprichwort: Er lügt wie ein Zahnausreisser.» Ebenfalls aus Paris ist die Geschichte von

Louis-Marie Prudhomme aus dem Jahr 1807 überliefert. Er wirkte als «Podologe» und «Zahnarzt» am Königshof und soll sehr geschickt Hühneraugen behandelt haben. Wenn eine Dame ihn gefragt habe, ob das Hühnerauge nachwachse, soll er jeweils gesagt haben: «Ich wäre traurig, wenn dies nicht der Fall wäre, da ich Sie dann nicht wiedersehen würde.» Wenigstens bei ihm könne man jedenfalls nicht sagen, er lüge wie ein Zahnausreisser, merkte Louis-Marie Prudhomme noch an. Von der Strasse ins Haus Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurden aus der Podologie und der Zahnausreisserei,

auch Zahnbrecherei genannt, zwei Disziplinen. Dies zeigt sich auch darin, dass die Zahnärzte sich zu dieser Zeit vermehrt gegen die Podologen zu wehren begannen. ­Eines der letzten Zeugnisse der doppelten Betätigung ist die anonym verfasste Broschüre aus Hanau (D) mit dem ausführlichen Titel: «Einzig erprobte Rathschläge, die Zähne von Jugend auf bis in das späteste Alter ohne Zahnarzt gesund zu erhalten; das Schwitzen der Füsse zu verhüten; erfrorene Glieder zu heilen, und Hühneraugen oder Leichdornen leicht wegzuschaffen.» Zu dieser Zeit verschwanden die Podologen allmählich von den Strassen und Marktplätzen und richteten sich zu Hause Praxen ein. Viele machten Hausbesuche, was sich natürlich nur die «Mehrbesseren» leisten konnten. * Podologie Schweiz Ausgabe 10/2017

Podologie in prekären hygienischen Verhältnissen (Adriaen Brouwer, ca. 1605/1606).


Fachbericht

Podologie Schweiz 8 | 2018

Strasmann’s Kreuzworträtsel

Was wissen Sie noch von den Pilzen? Auflösung aus 7/2018

© Dr. med. Thomas J. Strasmann, 2018

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Podologie Schweiz 8 | 2018

Weiterbildung

Biomechanik/Ganganalyse – praktische ­Anwendung Datum/Zeit:

Samstag, 1. Dezember 2018, 9.00 – 13.00 Uhr

Ort:

Berufs- und Weiterbildung Zofingen

Kosten: Fr. 190.– für Mitglieder, Fr. 380.– für Nichtmitglieder (inkl. Pausenverpflegung, ausführliche Dokumentation) Kursleitung:

• Manuela Crameri, MSc ETH in Bewegungswissenschaften/Sportphysiologie • Mirjam Waldmeier, MSc Uni Basel in Sportwissenschaften/Prävention und Rehabilitation

Themen: Modernste Analysesysteme ermöglichen es Biomechanikern und Bewegungswissenschaftlern, das Gangbild zu analysieren. Durch das Markieren und Digitalisieren von anatomisch relevanten Strukturen können Bewegungen einzelner Gelenke gemessen und biomechanisch beschrieben werden. Mit der plantaren Druckverteilungsmessung steht eine etablierte Messdiagnostik zur Verfügung, um die Fussbelastung zu erfassen und Veränderungen frühzeitig zu entdecken. Das System zur dynamischen Barfussmessung, bestehend aus einer Druckmessplatte und einer Software zur Analyse der gewonnenen Daten, erlaubt eine funktionelle Diagnostik des Fusses. Speziell bei Diabetikern ist die Druckbelastung im Schuh ein entscheidender Faktor (Polyneuropathie). Ein zweiter messbarer und sehr entscheidender Parameter ist die Kontaktzeit der belastenden Fussregionen, welche das Risiko von gefährdeten Stellen zusätzlich erhöht. Die Ergebnisse der Ganganalyse und der Patientenanamnese werden von verschiedenen Fachleuten interpretiert, um den Ursachen der Beschwerden zielgerichtet auf den Grund zu gehen. Kursziele:

Die Teilnehmerinnen erhalten Kenntnisse und Einblicke in die praktische Anwendung der Biomechanik/Ganganalyse.

Mitbringen: Schreibmaterial Anmeldeschluss: 2. November 2018 Für die Kursteilnahme ist der Abschluss der dreijährigen Lehre als Podologin/Podologe erforderlich. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt; die Anmeldungen werden nach Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt. Mitglieder des SPV haben Vorrang. Die Anmeldung gilt erst nach der Bezahlung der Seminarkosten als definitiv. Wer sich später als zwei Wochen vor Kursbeginn abmeldet, muss die gesamte Kursgebühr entrichten.

Anmeldung Seminar Biomechanik/Ganganalyse – praktische ­Anwendung Name Vorname Firma Adresse PLZ/Ort Telefon Datum Unterschrift Mitglied Fr. 190.–

Nichtmitglied Fr. 380.–

Bitte einsenden an: Schweizerischer Podologen-Verband SPV, Bahnhofstrasse 7b, 6210 Sursee, Tel. 041 926 07 61, sekretariat@podologie.ch Oder online ausfüllen unter: www.podologie.swiss/weiterbildungskurse.html


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