Podologie Schweiz Offizielles Organ des Schweizerischen Podologen-Verbandes SPV
8 | 2020
Nach hitziger Delegiertenversammlung: Das Präsidium des SPV ist vakant Zahlreiche Corona-Infizierte klagen über Geschmacksstörungen ISSN 1660-0835
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Editorial I Inhaltsverzeichnis I Impressum
Podologie Schweiz 8 | 2020
Weshalb Berufsverbände wichtig sind
Gerne bewege ich mich in einem Umfeld, wo ich mich auskenne und wo man mich kennt. Etwa, wenn es um die Einkäufe oder einen Restaurantbesuch geht. So suche ich seit Jahren die gleiche Coiffeuse auf. Als Stammkunde erhielt ich nach dem Lockdown trotz des A nsturms gleich einen Termin. Ich wollte wissen, ob sie die Schutzmasken und Wegwerf-Umhänge über einen Anbieter ihres Verbandes bezogen habe. Worauf sie meinte, dieses Material habe sie übers Internet bezogen; dazu benötige sie keinen Berufsverband. Und überhaupt lohne es sich für sie als Einfrau-Betrieb, der keine Lernenden ausbilde, nicht, Mitglied von Coiffure Suisse zu sein. Ich wäre zuvor nie auf die Idee g ekommen, nach ihrer Mitgliedschaft zu fragen. Nichtsdestotrotz irritierte mich ihre Aussage. Und ich konnte es nicht lassen, sie darauf hinzuweisen, dass sie allemal von dem Verband profitiere – in der aktuellen Situation vom Schutzkonzept, das dieser ausgearbeitet hatte. Als ich kürzlich eine neue Dentalhygienikerin suchen musste, überzeugte ich mich
zuerst davon, dass die Angestellten in der Zahnarztpraxis meiner Wahl Mitglied von Swiss Dental Hygienists sind. Und als meine betagte Mutter eine podologische Behandlung benötigte, freute es mich sehr, in ihrer Wohnregion auf eine Podologin zu stossen, die ich am Jahreskongress des Schweizerischen Podologen-Verbandes SPV in Baden mal flüchtig kennengelernt hatte. Für mich ist als Redaktor bei wamag | Walker Management AG ist klar, dass den Berufsverbänden ein hoher Stellenwert zukommt. Nur dank ihnen kann sich ein Beruf gegenüber den Stakeholdern, in Politik und Bildung positionieren. Eine einzelne Stimme geht unter, ein gemeinsames Sprachrohr wird gehört. Es geht um die Interessenvertretung im besten Wortsinn. Dass dabei die Interessen der Mitglieder nicht zwingend ganz deckungsgleich sind, gehört dazu. Je nachdem ob man etwa die Ausbildung schon länger abgeschlossen hat, selbständigerwerbend oder angestellt ist, in einem grösseren oder kleineren Betrieb arbeitet, können die Anliegen unterschiedlich sein. Doch es gibt übergeordnete Interessen, die es im Auge zu behalten gilt. Das ist
die Kernaufgabe der Berufsverbände. Deren Vorstände müssen auch Veränderungen des Umfelds antizipieren und proaktiv angehen. Dem SPV ist dies mit der Integration der Ausbildung ins schweizerische Bildungssystem (EFZ- und HF-Abschlüsse) ausgezeichnet gelungen. Dabei sind diejenigen Podologinnen und Podologen mit den altrechtlichen SPVund HFP-Abschlüssen nicht vergessen gegangen. Der Verband hat sich erfolgreich für die Besitzstandswahrung eingesetzt. Bestehende Leitplanken insbesondere betreffend die Abrechnung von podologischen Leistungen an Risikopatienten in der Grundversicherung kann er aber nicht einfach umstossen. Dass dies manchmal nicht verstanden wird, erleichtert die Vorstandsarbeit nicht gerade. Nächstens ist bei mir übrigens wieder ein Haarschnitt fällig. Ich bin gespannt, ob meine Überzeugungsarbeit Früchte getragen hat und meine Coiffeuse inzwischen dem Verband der Schweizer Coiffeurgeschäfte beigetreten ist.
Andreas Affolter, Redaktor
Impressum 8 | 2020, September 2020, 44. Jahrgang Erscheinungsweise: 10-mal jährlich Auflage: 1000 Exemplare Redaktionsschluss für 9 | 2020: 8. Oktober 2020 Inserateschluss für 9 | 2020: 25. Oktober 2020 Offizielles Organ des Schweizerischen Podologen-Verbandes SPV Fachredaktion Roland Wiederkehr, Podologe SPV, B.Sc. Podologie Yvonne Siegenthaler, Mitglied Zentralvorstand Verlag | Inserateverwaltung Schweizerischer Podologen-Verband SPV | Bahnhofstrasse 7b | 6210 Sursee Tel. 041 926 07 61 | sekretariat@podologie.ch | www.podologie.ch
Inhaltsverzeichnis Verband Nach hitziger Delegiertenversammlung: Das Präsidium des SPV ist vakant
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Spannende Weiterbildung über Anatomie der Biomechanik
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Info-Veranstaltung zu KVG-Anerkennung
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Veranstaltungen und Termine 2020/2021
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Redaktion | Layout wamag | Walker Management AG | Bahnhofstrasse 7b | 6210 Sursee Tel. 041 248 70 11 | redaktion@podologie.ch
Fachbericht
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Copyright Die Rechte des Herausgebers und der Autoren bleiben vorbehalten. Eine allfällige Weiterverarbeitung, Wiederveröffentlichung oder Vervielfältigung zu gewerblichen Zwecken ohne vorherige ausdrückliche Zustimmung der Autorenschaft oder des Herausgebers ist nicht gestattet.
Plattfüsse zweimal täglich t urnen lassen
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Mehr als ein Drittel der Corona-Infizierten klagt über Geschmacksstörungen
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Frostbeulen im Herbst: Coronavirus kann Pseudo-Perniones h ervorrufen
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Verband
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Nach hitziger Delegiertenversammlung: Das Präsidium des SPV ist vakant
Andreas Affolter, Redaktor
Unter Berücksichtigung der Corona-Schutzmassnahmen fand am 25. September 2020 in der Berufs- und Weiterbildung Zofingen die vom Mai verschobene 91. Delegiertenversammlung des Schweizerischen Podologen-Verbandes SPV statt. Während fünfeinhalb Stunden gab es zahlreiche Diskussionen, Gegenund Ordnungsanträge. Edith Dürrenberger trat nach zwölf Jahren als Zentralpräsidentin zurück. Die vom Zentralvorstand als Nachfolgerin portierte Susanne Burger schaffte die Wahl nicht. Damit bleibt das Präsidium vorerst unbesetzt. Das Traktandum stand nicht am Anfang der DV, wurde aber mit Spannung erwartet: die Wahl der neuen Zentralpräsidentin. Es war ein offenes Geheimnis, dass die Nomination von Susanne Burger nicht unumstritten war.
Diese erklärte einleitend, ihr Ziel sei es, die berufspolitische Arbeit weiterzuführen. Dann wurden seitens der Regionalgruppen verschiedene Kritikpunkte geäussert, was wiederum das Votum aus der Versammlung pro-
Warteten gespannt auf das Wahlergebnis: Susanne Burger (links) und Regula Kuster (rechts).
vozierte, mit der Kandidatin werde jetzt sehr hart ins Gericht gegangen. Die ZV-Mitglieder verteidigten den Wahlvorschlag. Susanne Burger habe «Ecken und Kanten» und nehme kein Blatt vor den Mund. Aber sie sei grad linig und korrekt und in ihrem bisherigen Ressort Weiterbildung sehr engagiert. Sprengkandidatur nicht möglich Die Regionalgruppe Bern wollte Peter Vondal als Gegenkandidaten aufstellen. Verbands juristin Laura Strebel wies darauf hin, dass dies ohne vorgängige Nomination durch die Regionalgruppenversammlung nicht möglich sei. Nachdem die Fronten klar waren, folgte das Wahlprozedere. Im ersten Wahlgang hätte Susanne Burger bei 77 Stimmberechtigten das absolute Mehr von 39 Stimmen erreichen müssen, was sie aber mit 38 Ja-, 36 NeinStimmen und 4 Enthaltungen verfehlte. Im zweiten Wahlgang hätte das relative Mehr genügt. Das Resultat: 37 Ja- und 37- Nein Stimmen; die 3 Enthaltungen waren nicht relevant. Mit diesem Patt war der Beschluss nicht zustande gekommen. Zentralpräsidentin Edith Dürrenberger erläuterte, mit einem Ordnungsantrag könnte ein dritter Wahlgang gefordert werden. Dafür sprachen sich dann aber nur 35 Delegierte aus, 40 waren dagegen und 2 enthielten sich der Stimme. Damit wurde das Präsidentenamt an der DV nicht neu besetzt, es bleibt vakant. Susanne Burger bedankte sich bei allen, die ihr die Stimme gegeben hatten – und auch bei den NeinStimmenden. «Ich danke allen, die heute mit mir ehrlich waren.» Wahlen schriftlich durchführen? Am meisten Zeit beanspruchten an der Dele giertenversammlung die Anträge der Regionalgruppen – vor allem der Antrag der Regionalgruppe Bern, Wahlen seien immer schriftlich
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durchzuführen und bei Sachgeschäften solle dies der Fall sein, wenn es 10 Prozent der Anwesenden (bisher 50 Prozent) wünschten. Das Argument: Manche Delegierte befänden sich in einem Zielkonflikt und getrauten sich bei einer offenen Abstimmung nicht, gegen jemanden zu stimmen, von dem sie vielleicht auch abhängig seien. Der Zentralvorstand empfahl Ablehnung des Antrags; eine ehrliche Debatte müsse möglich sein und in der Abstimmung gelte es zu seiner Meinung zu stehen. Es bestehe ja bereits bei den geltenden Statuten die Möglichkeit, für ein Traktandum eine schriftliche Abstimmung zu verlangen. Laura Strebel wies darauf hin, dass der Antrag sehr umfassend sei und zum Teil Elemente enthalte, die im Widerspruch zu den Statuten stünden. Die Versammlung erklärte sich in einer ersten Abstimmung damit einverstanden, alternativ nur über den Kern des Antrags abzustimmen. In einer weiteren Abstimmung obsiegte dieser über den Nein-Antrag des ZV. Weil es sich um eine Statutenänderung handelt, wäre eine Zweidrittelsmehrheit (52 Delegierte) nötig gewesen. Diese wurde jedoch in der Schlussabstimmung mit 49 Stimmen nicht erreicht. Somit bleibt alles wie bisher; die Statuten werden bezüglich offene oder geheime Wahl nicht angepasst. Amtszeit begrenzen? Ebenso umstritten war der Antrag einer Amtszeitbegrenzung auf zwölf Jahre – insbesondere deshalb, weil er ein ZV-Mitglied unmittelbar betraf. Rebecca Stalder erklärte namens der Regionalgruppe Zürich, bei Einreichung des Antrags sei man sich nicht bewusst gewesen, dass Regula Kuster dann nicht mehr gewählt werden könnte. Ziel sei es, dass rechtzeitig Nachwuchs gesucht werden müsse und so vermehrt Junge einbezogen würden. Dies gebe eine neue Dynamik. Dem stand die Haltung gegenüber, es gelte die Erfahrung und das Beziehungsnetz langjähriger Amtsträgerinnen und Amtsträger zu nutzen. So mache es beispielsweise keinen Sinn, dass Regula Kuster inmitten der laufenden Totalrevision Grundbildung das Amt abgeben müsse. Die Regionalgruppe Zürich stellte denn auch den Ergänzungsantrag, dass die Anpassung nicht unmittelbar nach der DV, sondern per 1. Januar 2021 in Kraft treten würde. Im Verlauf der Diskussion wurde verschiedentlich betont, das Engagement des jetzigen ZV werde
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nicht in Frage gestellt. Junge Podologinnen und Podologen seien in einem Amt jederzeit herzlich willkommen. Die Nachfolgeplanung sei an den Strategietagungen des ZV jeweils immer ein Thema. Ein Ordnungsantrag auf schriftliche Abstimmung erreichte mit 38 Ja-, 36 Nein-Stimmen und drei Enthaltungen das erforderliche Mehr nicht. In einer offenen Abstimmung obsiegte der Ergänzungsantrag bezüglich Termin der Anpassung über den ursprünglichen Antrag,
Erläuterten die Anträge der Regionalgruppen Bern und Zürich: Peter Vondal (Bild oben), Rebecca Stalder (Bild unten).
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schlussendlich erreichte er aber mit 32 Ja-, 41 Nein-Stimmen und 4 Enthaltungen die nötige Zweidrittelmehrheit nicht. Damit bleibt bezüglich Amtszeitdauer alles beim Alten. In der Folge stand denn auch der Wiederwahl von Regula Kuster für weitere vier Jahre nichts im Weg. Sie war von der Bildungskonferenz für das Ressort Grundbildung nominiert worden und wurde mit 73 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme und 2 Enthaltungen erfolgreich bestätigt. Wer kann für ZV kandidieren? Ebenfalls mit der Zusammensetzung des Zentralvorstandes beschäftige sich der Antrag der Regionalgruppe Zürich, dass nicht nur selbständig erwerbende Podologinnen und Podologen in den ZV gewählt werden können, sondern grundsätzlich alle berufstätigen. Damit werde die Durchmischung besser und die Zusammensetzung repräsentativer. Der ZV befürwortete das Ansinnen, wollte aber nur Aktivmitglieder als wählbar erklären. Die Regionalgruppe Bern stellte den Zusatzantrag, den Satz «Als Zentralpräsident/ in und als Verantwortliche/r Grundbildung kann nur gewählt werden, wer über einen (…) Abschluss der Podologie-Ausbildung auf Tertiärstufe verfügt.» zu streichen. Zuerst fiel der ursprüngliche Antrag der Regionalgruppe Zürich aus dem Rennen, dann der Zusatzantrag der Regionalgruppe Bern. Schliesslich wurde der Antrag des ZV mit 75 Ja, 1 Nein und 1 Enthaltung klar angenommen. Und die Podologen mit SPV-Abschluss? Zwei weitere Anträge befassten sich mit der Positionierung der Podologinnen und Podologen mit dem altrechtlichen SPV-Abschluss (bis 2007). Ein Antrag der Regionalgruppe Bern forderte, die Podologinnen und Podologen SPV sollten die Möglichkeit erhalten, über die Grundversicherung abzurechnen. Peter Vondal: «Wir müssen die SPV-ler ins Boot holen.» Aus der Versammlung wurde die Einschätzung geäussert, bei den Verhandlungen habe man sich zu wenig für sie eingesetzt. Mario Malgaroli zeigte Verständnis für deren Anliegen, betonte aber: «Wir haben immer für die Besitzstandswahrung gekämpft und diese durchgesetzt. Es wird ihnen nichts weggenommen.» Dass nur Inhaber eines Abschlusses auf Tertiärstufe (HF) über die Obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) abrechnen könnten, sei von jeher klar gewesen. Dabei handle es
sich jedoch gemäss der Vernehmlassungsvorlage gerademal um insgesamt zehn Behandlungen des Diabetischen Fusses pro Jahr. Bei den Tarifverhandlungen werde man versuchen zu erreichen, dass die Podologinnen und Podologen SPV ihre Leistungen unter dem Schirm von HF-Inhabern geltend machen könnten. Ob dies gelingen wird, weiss man aber nicht. Mario Malgaroli wies darauf hin, dass mit dem altrechtlichen Abschluss weiterhin Behandlungen an Risikopatienten vorgenommen werden können; auch sei die Abrechnung bei gewissen Zusatzversicherungen möglich. Es habe ausgehandelt werden können, dass die nächsten beiden HF-Ausbildungsgänge nochmals für Selbständigerwerbende mit SPV- oder EFZ-Abschluss offen stehen. «Eigentlich können wir den Antrag der Regionalgruppe Bern gar nicht annehmen, weil unsere Partner im Welschland und Tessin, die nur den HF-Abschluss kennen, dies nicht akzeptieren würden. Dann stehen wir wieder am Anfang.» Schliesslich lehnten 50 Delegierte den Antrag klar ab, 22 stimmten ihm zu. Einstimmig angenommen wurde der Antrag der Regionalgruppe Bern, den der ZV unterstützte. Somit heisst es auf der Webseite neu: «Podologin/Podologe SPV: (…) Der Abschluss befähigt zur selbständigen Berufsausübung und zur selbständigen Behandlung von Risikopatienten.»
Mitgliederzahl stabil Speditiv abgewickelt wurden die normalen statutarischen Geschäfte. So hiess die Versammlung die schriftlich vorliegenden Jahresberichte 2019 von Zentralpräsidentin Edith Dürrenberger und des Ressorts Grundbildung mit Regula Kuster und Mario Malgaroli gut. Ebenso zugestimmt wurde der Jahresrechnung 2019 und dem ZV wurde einstimmig Décharge erteilt. Geschäftsführerin Isabelle Küttel Bürkler gab bekannt, dass der SPV 778 Mitglieder zählt. 2019 standen 35 Austritten 34 Eintritte gegenüber, was einer stabilen Situation entspricht. Die Verbandsbeiträge 2021 bleiben unverändert. Einstimmig zum Freimitglied ernannt wurde wie von der Regionalgruppe Zürich beantragt Rita Burkart, die trotz Pensionierung weiterhin am Verbandsgeschehen teilhaben möchte.
Verband
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Edith Dürrenberger wurde für ihre Arbeit als Zentralpräsidentin von Vizepräsident Mario Malgaroli sowie den ZV-Mitgliedern Denise Lüthy und Yvonne Siegenthaler g ewürdigt und beschenkt.
Ehrenmitgliedschaft für Edith Dürrenberger Einen würdigen Abschluss der Delegiertenversammlung bildete die Ernennung der nach zwölf Jahren als Zentralpräsidentin abtretenden Edith Dürrenberger zum Ehrenmitglied, dies unter Standing Ovation. Vizepräsident Mario Malgaroli brachte es auf den Punkt: «Liebe Edith, es war schön mit dir. Du warst die Mutter für uns alle. Wenn es brannte,
warst du immer da und bereit.» Edith Dürrenberger bedankte sich für das in all den Jahren entgegengebrachte Vertrauen. «Ich begleitete zahlreiche Projekte. Es war hochspannend und lehrreich.» Stets wichtig sei ihr der Kontakt zu den Mitgliedern gewesen. «Es war nicht immer möglich, all ihre Anliegen umzusetzen, da es Leitplanken gibt, auf die wir keinen Einfluss haben. Aber unser Verband hat in der Bildungslandschaft viel erreicht.»
Wie geht es weiter?
Standing Ovation für Ehrenmitglied Edith Dürrenberger.
Nachdem an der Delegiertenversammlung die Nachfolge von Edith Dürrenberger nicht geregelt werden konnte, übernimmt Vize präsident Mario Malgaroli die Führung. Die Wahl der neuen Zentralpräsidentin oder des neuen Zentralpräsidenten erfolgt voraussichtlich an der 92. Delegierten versammlung vom 28./29. Mai 2021 in St. Gallen. Dem geht das übliche Nomina tionsverfahren voraus.
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Verband
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Spannende Weiterbildung über Anatomie der Biomechanik Susanne Burger, Zentralvorstand
Dr. med. Regula Wiesmann, Chirurgin der Orthopädie, bot den Mitgliedern des SPV am Samstag, 29. August eine hervorragende Weiterbildung.
Der etwas sperrige Titel «Anatomie der Biomechanik» stand in angenehmem Widerspruch zum packenden, praxisnahen Referat. Die strikte Maskenpflicht im Schulhaus der Berufs- und Weiterbildung Zofingen sowie der erste kühle, regnerische Spätsommermorgen schienen ideale Voraussetzung für eine konzentrierte Ruhe während des vierstündigen Vortrages zu bilden. Dr. Wiesmann stellte als erstes den britischen Physiker Isaac Newton (1642 – 1727) und den französischen Philosophen Blaise Pascal (1623 – 1662) vor. Diese beiden Wissenschafter haben in ihrer sehr frühen Zeit bereits die wichtigsten Grundlagen zur Biomechanik beobachtet und niedergeschrieben. Selbst Albert Einstein (1879 bis 1955) nutzte diese Grundlagen als Referenz für seine Relativitätstheorie. Darauf führte uns die Referentin von den rechtwinkligen Dreiecken nach Euklid, der dazugehörigen Hypotenuse, zu den Vektoren und damit zur Grundfrage, was eigentlich diese Bewegung bedeutet und wie diese als Kraft wirkt und berechnet werden kann. Beim Gehen wirken kaum gradlinige Kräfte der Muskelbeteiligung. Darum ist die Winkelbetrachtung essenziell, der Winkel der ansetzenden Kraft entscheidet über die schlussendliche Länge der Hebelarme und dies wiederum für die effektive Kraft und Gegenkraft. Weiter erläuterte Dr. Wiesmann, wie ein Schritt als Kraft und Leistung ausdividiert wird. Nicht nur in die acht Schrittphasen, sondern auch in deren Knochen-, Bänder- und Muskelbeteiligung. Fragen und Antworten Welches ist die Funktion der Bänder beim Gehen, welche Befehle führt das Klein- und
Dr. Regula Wiesmann illustrierte ihre Ausführungen anschaulich.
welche das Grosshirn aus? Warum bietet unser Körper vielfältige Muskelstrukturen an? Flache, gefiederte oder spindelförmige Muskelgruppen? Auf den ersten Blick war die Verstärkung der Muskelkraft in der gefiederten Struktur nicht erkennbar. Doch die Betrachtung der Winkel mit der damit einhergehenden Hebelberechnung zeigte die Zweidrittel Verstärkung der Muskelleistung gegenüber einer nicht gefiederten, flachen Muskelstruktur. Und ganz nebenbei: Es ist nicht nur ästhetisch, schmale Vorderarme sowie Unterschenkel zu haben. Dies ist auch richtig p raktisch, da wir in unseren Breitengraden immer wieder auf
ordentliche Bekleidung angewiesen sind. Dann kamen die Röntgenbilder der unteren Extremitäten von Neugeborenen! Es sind nur lose Knochenstecklein erkennbar, wie ein hingelegtes Puzzle, welches auf die konkreten Verbindungsstücke wartet. Und genau so ist es. In den ersten 12 bis 16 Jahren wächst zusammen, was zusammen gehört – und manchmal eben auch nicht. Werden dann irgendwann beim Gehen Kräfteasymmetrien beobachtet, wird es interessant, und die genaue Erforschung der Ursache muss mit viel Fachwissen sowie Bedacht ergründet werden. Haben wir ein Winkel-/Hebelproblem, fanden ungewollte Knochenverbindungen statt,
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hatte eine vergessene Unterschenkelfraktur Muskelverkürzungen zur Folge, oder gibt es ein unentdecktes Bänderproblem…? Weist die Instabilität eines Rückfuss varus vielleicht sogar auf eine hereditäre, neurologische Ursache hin…? Dr. Regula Wiesmann liess uns teilhaben an Erfahrungen aus ihrer Praxis und gleichzeitig übersetzte sie diese auch auf den podologischen Alltag. Welche Muskelbeteiligung haben wir in welcher Schrittphase, welche Anzeichen können auf Kräfteasymmetrien hinweisen? Dr. Regula Wiesmann hat es geschafft, der anspruchsvollen Ausschreibung gerecht zu werden, und ich hätte noch ewig zuhören können. Besonders freut mich, dass sie an der Höheren Fach schule für Podologie an der BW Zofingen u nterrichtet, also ein steter Austausch mit dem Fachgebiet Podologie gepflegt wird.
Untere Extremitäten eines Kleinkindes.
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Verband
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Info-Veranstaltung zu KVG-Anerkennung Bezüglich der künftigen Anerkennung von podologischen Leistungen im Krankenversicherungsgesetz KVG stellen sich zahlreiche Fragen, es herrscht offensichtlich Klärungsbedarf.
Deshalb hat der Zentralvorstand des SPV beschlossen, eine Informations veranstaltung durchzuführen. Diese findet am Montag, 18. Januar 2021 ab 19 Uhr an der Berufs- und Weiterbildung Zofingen statt.
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Verband
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Veranstaltungen und Termine 2020/2021 Stand vom 5.10.2020. Terminänderungen oder -absagen aufgrund der Corona-Pandemie vorbehalten.
Anlass/Veranstalter
Datum/Zeit
Sitzungen des Zentralvorstandes
14.12.2020, 14.00 Uhr
Luzern
1.3.2021, 14.00 Uhr
Zofingen
28.5.2021, 09.30 Uhr
St. Gallen
21.9.2021, 14.00 Uhr
Zofingen
13.12.2021, 14.00 Uhr
Luzern
26.10.2020, nachmittags
Luzern
Strategietagungen des Zentralvorstandes
Thema
Ort
25.10.2021, 13.00 Uhr Sitzung Organisation Podologie Schweiz OPS
17.5.2021, 14.00 Uhr
Zofingen
Verbandskonferenz
30.11.2020, 14.00 Uhr
Zofingen
15.3.2021, 14.00 Uhr
Zofingen
29.11.2021, 14.00 Uhr
Zofingen
Delegiertenversammlung
28./29.5.2021
St. Gallen
Sitzung Aufsichtskommission ÜK
21.9.2021, 17.00 Uhr
Zofingen
Sitzung Kommission Berufsentwicklung & Qualität EFZ
27.1.2021, 08.45 Uhr
Zofingen
Sitzung Kommission QV
23.10.2020, 16.30 Uhr
Luzern
Berufsbildner-Treff
21.9.2021, 18.00 Uhr (anschliessend Elternabend der BWZ)
Zofingen
Bildungskonferenz
23.10.2020, 15.15 Uhr
Luzern
29.10.2021, 10.00 Uhr Informationsveranstaltung für interessierte ÜK-Referentinnen und -Referenten ab 2021
26.11.2020, 15.00 Uhr
Sitzung Kurskommission ÜK
30.11.2020, 17.00 Uhr
Überbetriebliche Kurse (ÜK) (Die Gruppeneinteilung A/B entspricht nicht zwingend der Einteilung der Berufsfachschule)
12.–14./16./19.–21.10.2020
ÜK II A 2. Lehrjahr
Zofingen
26.–28./30.10./2.–4.11.2020
ÜK II B 2. Lehrjahr
Zofingen
16.–19./23–25.11.2020
ÜK I A 1. Lehrjahr
Zofingen
30.11. – 3.12/7.–9.12.2020
ÜK I B 1. Lehrjahr
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26.4.–8.5.2021 (ohne 28.4./1.5./5.5.2021)
Praktische Arbeit
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31.5.2021
Prüfung Allgemeinbildung
Zofingen
2.6.2021
Prüfung Berufskenntnisse
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30.6.2021
Abschlussfeier
Zofingen
Qualifikationsverfahren
Zofingen
Zofingen
Informationsveranstaltung KVG-Anerkennung Podologie
18.1.2021, 19.00 Uhr
Zofingen
Runder Tisch Podologie
15.6.2021, 19.00 Uhr
Zofingen
Jahreskongress
6.11.2021, 8.30 Uhr
Trafo Baden
Weiterbildungen des SPV
23.10.2020, 09.00 Uhr
Neue berufliche Grundbildung Podologin EFZ/Podologe EFZ: Ausbildung für Berufsbildnerinnen und Berufsbildner, Teil 1
Luzern
15.6.2021, 16.00 Uhr
Neue berufliche Grundbildung Podologin EFZ/Podologe EFZ: Ausbildung für Berufsbildnerinnen und Berufsbildner, Teil 2
Zofingen
21.8.2021, 9.00 Uhr
Demenz
Zofingen
25.9.2021, 9.00 Uhr
Medizinische Terminologie
Zofingen
2.10.2021, 9.00 Uhr
Hygiene und Sterilisation in der Podologiepraxis
Zofingen
28.10.2020, 18.30 Uhr
1. Praxisabend «Titanspange – praktische Tipps»
Lyss
30.10. – 2.11.2020
BAM (Berufsmesse)
BernExpo
4.11.2020, 18.30 Uhr
2. Praxisabend «Titanspange – praktische Tipps» (Wiederholung)
Lyss
Regionalgruppe Bern
19.11.2020
Chlausehöck
Regionalgruppe Ostschweiz
4.12.2020
Chlaushöck
Regionalgruppe Zentralschweiz
31.10.2020
Geselligkeitsanlass Milchmanufaktur
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Podologie Schweiz 8 | 2020
Fachbericht
Plattfüsse zweimal täglich turnen lassen
Dr. Dorothea Ranft (Medical Tribune)
Wenn Fussschmerz den Spaziergang vergällt, ist medizinische Hilfe gefragt. Die Diagnose Plattfuss gelingt meist in wenigen Minuten – ganz ohne Hilfsmittel, aber mit Gefühl für Alarmzeichen. Übungen und Einlagen können die Beschwerden lindern. Mitunter muss der Patient aber zum Chirurgen geschickt werden. Beim Plattfuss, medizinisch Senkfuss oder Pes planus genannt, der sich erst im Erwachsenenalter manifestiert, entwickelt sich der Befund meist einseitig. Es kommt zu einem Kollaps des medialen Längsgewölbes mit Valgus-Deformität und Abduktion des Vorfußes. Ausgelöst werden diese Veränderungen meist durch eine Schwäche der Tibialis-posterior-Sehne. Zu den Risikofaktoren zählen u.a. Adipositas, Diabetes, Traumata und Steroid-Injektionen. Der Pes planus kann auch bei Erwachsenen eine Normvariante ohne Krankheitswert sein, erkennbar an den fehlenden Beschwerden. Als typische Symptome gelten Schmerzen im medialen Längsgewölbe und am Innenknöchel sowie eine progrediente Verflachung des Fussgewölbes. In fortgeschrittenen Fällen kann es durch die unphysiologische Belastung auch zu lateralen Fussschmerzen kommen (subfibulares Impingement). Gangunsicherheit und häufiges Umknicken als Hinweise Gezielt fragen sollte man Betroffene, ob sie bereits ihre Gehstrecke eingeschränkt haben.
Auch eine Gangunsicherheit und vermehrtes Umknicken können auf einen Senkfuss hinweisen. Bleibt dieser unbehandelt, kommt es eventuell zu einer Versteifung in der pathologischen Position. Mit einem Dreiseitenblick lässt sich beim stehenden Patienten verifizieren, ob die Höhe des Längsgewölbes abgenommen hat (von lateral), der Vorderfuss abduziert ist (von oben) und eine Valgusstellung der Ferse vorliegt (von hinten). Bei einseitigem Befund dient der andere Fuss als Referenz. Außerdem sollte man nach einem Hallux valgus fahnden (häufiger Begleitbefund), die Schuhsohlen inspizieren (medial abgelaufen) und das Gangbild genauer ansehen (medial verstärkter Bodenkontakt). Bei der Palpation fällt eine Druckdolenz der distalen Tibialisposterior-Sehne auf. Sie verläuft vom Os navi-
Mit Röntgenaufnahmen lassen sich Differenzialdiagnosen ausschliessen.
Fachbericht
culare hinter dem Innenknöchel bis zur Wade. Ob der Senkfuss noch beweglich ist, zeigen zwei einfache Tests: Bei einer passiven Dorsalflexion der Großzehe richtet sich das Längsgewölbe auf. Im Zehenstand bewegt sich die Ferse von der Valgus- in die VarusPosition. Patienten mit akuter bzw. fixierter Deformität benötigen eine fachärztliche Behandlung, ggf. auch eine Operation. Zehenstand und Dorsalflexion kräftigen das Fußgewölbe Die Stärke der Tibialis-posterior-Sehne kann mit einem Handgriff geprüft werden. Bei ungestörter Funktion lässt sich die Bewegung des hinteren Schienbeinmuskels nicht aufheben. Auch der einseitige Zehenstand auf dem betroffenen Bein ist problemlos möglich. Als weiterer möglicher Auslöser sollte zudem die Funktion der Achillessehne kontrolliert werden. Mit Röntgenaufnahmen lassen sich Differenzialdiagnosen wie Stressfrakturen, Verletzung der Tarsometatarsalgelenke, Charcot-Fuß und Nekrose des Os naviculare ausschließen. Pathologische Veränderungen der Tibialis-posterior-Sehne zeigen sich im Ultraschall.
Podologie Schweiz 8 | 2020
Klassische Kandidaten für eine hausärztliche Behandlung sind Patienten mit Schmerzen im Längsgewölbe und langsam progredienter Verflachung der Fusssohle. Rund 88 % der Patienten mit symptomatischem Senkfuss lassen sich erfolgreich konservativ behandeln – mit einem häuslichen Trainingsprogramm und gegebenenfalls Einlagen für die Schuhe. Gezieltes «Fußturnen» zweimal täglich mit mehreren Wiederholungen soll die Tibialisposterior-Sehne kräftigen und die Gelenkbeweglichkeit erhalten. Dazu eignen sich z.B. der beidbeinige Zehenstand oder eine aktive Dorsalflexion der Zehen zur Kräftigung des Fußgewölbes. Auch Übungen zur Inversion der Valgusstellung des Rückfusses sind geeignet. Patienten mit verspanntem M. gastrocnemius profitieren von einer Dehnung der Achilles-Sehne. Physiotherapie ist ebenfalls möglich. Individuell angepasste Einlagen erhöhen das mediale Längsgewölbe und reduzieren so den Stress für die Tibialis-posterior-Sehne. Sie können Schmerz und Deformation reduzieren und eine Versteifung des Fußes verhindern.
Nach Trauma oder bei Diabetes nicht mit der OP zögern Die Einlagen sollten so oft wie möglich und in gut sitzenden Schuhen getragen werden – auch zu Hause. In schweren Fällen kann eine Fussschiene, die das Sprunggelenk ruhigstellt, die Beschwerden verringern (Tragezeit vier bis sechs Wochen). NSAR und andere Analgetika lindern zwar den Schmerz, ändern aber nichts an dem mechanischen Problem. Nach drei Wochen sollte der Therapieerfolg kontrolliert werden. Eine Überweisung zum Fußchirurgen empfehlen Fachleute nicht nur bei rigiden Fussdeformitäten, sondern auch, wenn sich flexible Veränderungen unter einer sechsmonatigen konservativen Behandlung verschlechtern. Gleiches gilt bei ausgeprägten Gangstörungen – mit und ohne Versteifung sowie erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität. Besonders dringlich ist die Überweisung bei Patienten mit Trauma-Anamnese und Diabetikern, sie sollten innerhalb von zwei Wochen dem orthopädischen Chirurgen vorgestellt werden.
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Aus der Medizin
Podologie Schweiz 8 | 2020
Mehr als ein Drittel der Corona-Infizierten klagt über Geschmacksstörungen Dr. Judith Lorenz (Medical Tribune)
Dass eine SARS-CoV-2-Infektionen Störungen der Geruchs- und Geschmackswahrnehmung hervorrufen können, weiss man seit einiger Zeit. Wie häufig diese Beschwerden auftreten, wurde nun in einer Metaanalyse von 24 Studien untersucht.
Inzwischen weiss man, dass Erkrankte neben anderen Symptomen auch an Störungen des Geruchs- und Geschmacksempfindens leiden.
Lokale Covid-19-Ausbrüche lassen sich nur durch effektive Screeningmassnahmen, eine schnelle Diagnose sowie die konsequente Isolation infizierter Personen eindämmen, schreibt Akosua Adom Agyeman vom Institute of Pharmaceutical Sciences an der Monash University im australischen Victoria. Um Infizierte zu erkennen, ist aber die Kenntnis der typischen klinischen Manifestationen unerlässlich. Inzwischen weiss man, dass Erkrankte neben den anfänglich vor allem berichteten Symptomen wie Fieber, trockenem Husten, Dyspnoe, Myalgien und Appetitlosigkeit überproportional häufig auch an Störungen des Geruchsund Geschmacksempfindens leiden. Um die Prävalenz dieser beiden Symptome exakter bestimmen zu können, werteten Agyeman et
al. im Rahmen einer Metaanalyse 24 Studien aus 13 Ländern aus. Insgesamt gingen die Daten von 8438 Covid-19-Patienten mit positivem Virustest in die Analyse ein. Gründe bisher unklar Den gepoolten Ergebnissen zufolge litten 41 % aller Infizierten unter olfaktorischen Störungen und 38 % unter Einschränkungen des Geschmackssinns. Mit zunehmendem Alter sank dabei die Häufigkeit der beiden Sinnesstörungen. Erfolgte die Diagnosestellung der Geruchsstörung mithilfe objektiver Messmethoden, war ihre Prävalenz höher. Warum ein erheblicher Anteil der SARS-CoV2-Patienten Störungen des Geruchs- und/ oder Geschmacksempfindens entwickelt, weiß man bislang nicht. Möglicherweise
kommt es im Rahmen der Infektion zu einer Schädigung peripherer Rezeptorzellen im Neuroepithel der Nase. Aber auch eine veränderte Speichelproduktion und/oder -zusammensetzung könnte für die Beschwerden verantwortlich sein. Ebenfalls nicht bekannt ist, wie schnell sich die Symptome zurückbilden bzw. wie häufig mit dauerhaften Einschränkungen gerechnet werden muss. Weitere Studien sind daher dringend erforderlich. Die Experten hoffen, dass zukünftig Infizierte anhand der charakteristischen sensorischen Ausfälle schneller identifiziert werden können und damit die Virusausbreitung verlangsamt werden kann.
Aus der Medizin
Podologie Schweiz 8 | 2020
Frostbeulen im Herbst: Coronavirus kann Pseudo-Perniones hervorrufen Friederike Klein (Medical Tribune)
Im Rahmen einer SARS-CoV-2-Infektion kann es zu diversen Hautveränderungen kommen. Eine davon sorgt vor allem in der wärmeren Jahreszeit auf den ersten Blick für Überraschung: die Pseudo-Frostbeule.
Die meisten Haut veränderungen zeigen sich früh, zusammen mit anderen Covid-19-Symptomen.
Etwa 10 % aller Viren, die Atemwegserkrankungen auslösen, können auch zu dermatologischen Auffälligkeiten führen. Inzwischen mehren sich die Berichte über solche Hautveränderungen auch bei Covid-19: Petechien, akute Urtikaria, immunthrombozytische Purpura oder varizellaähnliche Exantheme sind im Rahmen der Erkrankung möglich, wie Untersuchungen zeigen. Läsionen blieben im Median über 14 Tage Die meisten Hautveränderungen zeigen sich früh, zusammen mit anderen Covid-19-Symptomen. Zu Pseudo-Frostbeulen kommt es bei SARS-CoV-2-Infektion dagegen eher später. Sie scheinen aber keineswegs selten zu sein.
In einer Fallserie aus acht Ländern traten die Pseudo-Perniones bei knapp zwei Drittel der Patienten mit dermatologischen Veränderungen auf und waren bei mehr als der Hälfte der Betroffenen (55 %) sogar das einzige Hautsymptom. Im Median blieben die Läsionen über 14 Tage bestehen, bevor sie wieder vollständig verschwanden. Die Pathogenese ist noch unklar. Möglicherweise entstehen die PseudoPerniones durch die Interferonantwort auf das Coronavirus. Eine Hyperkoagulopathie ist unwahrscheinlich. Vgl. Bericht in Podologie Schweiz 5/2020: «Der Covid-19-Zeh, ein neues Corona-Symptom».
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