Podologie Schweiz 9/2015

Page 1

Podologie Schweiz Offizielles Organ des Schweizerischen Podologen-Verbandes SPV

9 | 2015

• Kleinzehendeformitäten: Lösungswege in der Revisionschirurgie • Aargauische Berufsschau ab’15 mit Podologie-Stand ISSN 1660-0835


Foto: ©gpointstudio, Fotolia.com

Neu bei

Schützt.

regenerierend

Genauso.

pflegend

reizlindernd

Remmele's Propolis ist wirksamer Hautschutz für die Füsse. Propolis wirkt bei Bienen auf Grund mikrobieller Eigenschaften der Vermehrung von Bakterien, Pilzen und Viren entgegen und dient in unseren Produkten als „zweite biologische Haut“. Testen Sie selbst und bestellen Sie Ihr

Informationen zu unserer Produktpalette:

kostenloses Probeset für die Fusspflege/Podologie: Tel. 056 481 77 88 • Fax 056 481 77 80 • E-Mail info@greco.ag

Greco AG Obere Bahnhofstrasse 11 • 5507 Mellingen • www.greco.ag

Remmele's Propolis GmbH www.remmele-propolis.de


Editorial I Inhaltsverzeichnis I Impressum

Podologie Schweiz 9 | 2015

In Europa angekommen Das Schweizer Berufsbildungssystem bildet hoch qualifizierte Fachkräfte aus, deren Abschlüsse im Ausland jedoch häufig zu wenig bekannt sind. Berufsbildungsabsolventinnen und -absolventen haben deshalb im Ausland oftmals Schwierigkeiten. Mit der Einstufung in den Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) wird nun Abhilfe geschaffen. Sind Sie auch schon an ihre Grenzen gestossen, wenn es darum geht, jemandem aus dem Ausland das Schweizer Berufsbildungssystem zu erklären? Verfügt man über keine Matura und einen akademischen Berufsweg, dann wird es schnell schwierig. Damit die Stärken der dualen Berufsbildung besser wahrgenommen werden, hat der Bund im letzten Herbst die Verordnung über den Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) in Kraft gesetzt. Der NQR ist kompetenzorientiert, das heisst, es wird nicht mehr gefragt, was Berufsleute nach einer Ausbildung wissen, sondern

vielmehr, was sie können müssen. Unter dem Begriff Kompetenz verstehen wir das Potenzial einer einzelnen Person, wie sie eine berufliche Situation unter Einbezug von Ressourcen (Wissen, Fertigkeiten, Haltung) angemessen und professionell bewältigen kann. Der Nationale Qualifikationsrahmen unterteilt die Handlungskompetenz in Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz. Diese Kompetenzfacetten entwickeln sich über acht Stufen von einem Anfängerstadium über fortgeschrittene Stufen hin zum Expertentum. Die OdA Santé hat als Trägerin der verschiedensten Rahmenlehrpläne im Gesundheitsbereich die Einstufung Anfang 2015 lanciert. Die Berufe Podologin/Podologe EFZ und Dipl. Podologin/Podologe HF wurden von einer Arbeitsgruppe eingestuft, das gleiche passierte in 14 weiteren Gesundheitsberufen. Es war spannend und herausfordernd, unsere beiden Ausbildungen gemäss dem Raster des NQR einzustufen. Das Ergebnis war für den EFZ-Abschluss eine Einstufung auf Niveau 4, der HF-Abschluss wurde auf Niveau 6 positioniert. Ein Vergleich mit den anderen Berufen

im Gesundheitswesen zeigte, dass unsere Einstufungen realistisch sind und wir den entsprechenden Antrag so beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) einreichen können. Die Einstufung im NQR hat uns gezeigt, dass wir inzwischen im schweizerischen Gesundheitswesen gut positioniert sind. Erfreulich ist, dass der Nationale Qualifikationsrahmen referenziert ist zum europäischen Qualifikationsrahmen (EQR). Nach der Genehmigung durch den Bund werden alle künftigen Abschlüsse eine Zeugniserläuterung bzw. einen Diplomzusatz erhalten, wo das NQR-Niveau festgehalten ist. Somit dürften sich die künftigen Erklärungsversuche im Ausland weitaus einfacher gestalten. Nicht zuletzt hilft dies uns Deutschschweizern auch, im internationalen Verband FIP Klarheit zu schaffen über unsere duale Ausbildung, von der ich mehr denn je als «Königsweg» in der Berufsbildung überzeugt bin. Mario Malgaroli Vizepräsident SPV, Präsident Bildungskonferenz SPV

Impressum 9 | 2015, November 2015, 39. Jahrgang Erscheinungsweise: 10-mal jährlich Auflage: 1000 Exemplare Inserateschluss für 10 | 2015: 25. November 2015 Offizielles Organ des Schweizerischen Podologen-Verbandes SPV Fachredaktion Roland Wiederkehr, Podologe SPV / Yvonne Siegenthaler, Mitglied ZV Verlag / Inserateverwaltung Schweizerischer Podologen-Verband SPV Bahnhofstrasse 7b, 6210 Sursee Tel. 041 926 07 61, Fax 041 926 07 99 sekretariat@podologie.ch, www.podologie.ch Redaktion / Layout WALKER Management AG, Media-Abteilung, Hirschmattstrasse 36, CH-6003 Luzern Tel. 041 248 70 11, Fax 041 241 10 32, redaktion@podologie.ch Druck Multicolor Print AG, Sihlbruggstrasse 105a, 6341 Baar, Tel. 041 767 76 80 Copyright Die Rechte des Herausgebers und der Autoren bleiben vorbehalten. Eine allfällige Weiterverarbeitung, Wie­der­ver­öffentlichung oder Vervielfältigung zu ge­wer­blichen Zwecken ohne vorherige ausdrückliche Zu­stimmung der Autorenschaft oder des Herausgebers ist nicht gestattet.

Inhaltsverzeichnis Verband Aargauische Berufsschau ab’15 mit Podologie-Stand

4

Paragraph

5

Veranstaltungen und Termine 2015 | 2016

6

Fachbericht Kleinzehendeformitäten: Lösungswege in der Revisionschirurgie

8

Medizin Moderne Behandlung chronischer Wunden

13

Quiz

14

Sport schützt nicht jeden vor Hyperglykämie

15

Weiterbildung Funktionelle Fussgymnastik

17

3


4

Verband

Podologie Schweiz 9 | 2015

Aargauische Berufsschau ab’15 mit Podologie-Stand Gabriela Marthaler, Präsidentin Regionalgruppe Aargau

Vom 8. bis 13. September hat die Aargauische Berufsschau ab’15 in Wettingen stattgefunden. Die Podologie war zum 3. Mal mit einem Stand vertreten. Die Aargauische Berufsschau hat eine lange Tradition. Sie fand erstmals 1981 statt und zählt laut OK für Besucher, Aussteller, Partner und AGV-Mitglieder zu den grössten und attraktivsten Berufsschauen in der Schweiz. Interessierte Jugendliche … 11 Podologinnen und 5 Lernende betreuten unseren Stand während der ab’15. Es war für uns Betreuerinnen sehr interessant, mit den Jugendlichen über unseren Beruf zu diskutieren und ihre zahlreichen Fragen zu beantworten. Wie 2013 verzichteten wir auf die Abgabe von Müsterli oder Süssigkeiten. Dadurch fan-

den sich wiederum nur wirklich interessierte Jugendliche an unserem Stand ein. Viele Jugendliche sind an der Berufsschau auf «Gschänkli-Jagd»; auch uns fragten sie immer wieder, was es hier für Geschenke gäbe. Wir boten ihnen an, einen Verband oder eine Orthese anzufertigen. Einige setzten sich dann hin und so kam es zu längeren interessanten Gesprächen. Noch immer kennen viele unseren Beruf überhaupt nicht. … und Erwachsene Zum Teil kamen Eltern mit ihren Kindern an den Stand und liessen sich wegen Fussproblemen beraten.

Auch Erwachsene, die schon eine Ausbildung abgeschlossen haben, interessierten sich für unseren Beruf. Am Freitag besuchte uns eine Berufsberaterin. Sie erwähnte eine Jugendliche, die dank der ab’13 Podologin lernt. Das hat uns sehr gefreut. Im Grossen und Ganzen war es für uns alle wieder eine interessante und lehrreiche Erfahrung. Ganz herzlichen Dank allen Helferinnen: • Sandra Aigner • Esther Bieri • Flavia Blättler • Nathalie Choucair • Pascale Donninger • Arya Gloor • Carmen Gyger • Joana Käser • Denise Lüthy


Verband

Podologie Schweiz 9 | 2015

• Anic Malgaroli • Corinna Manger • Gabriela Marthaler • Sarah Roth • Sarah Schaffner • Nicole Schefer • Jasmin Sennhauser Herzlichen Dank allen Firmen, die uns ihre Angestellten und / oder Lernenden zur Verfügung gestellt haben: • Fusspraxis Tellenbach, Trimbach, Regula Kuster • Podologie Malgaroli & Werne, Baden, Mario Malgaroli • Podologie-Praxis im Maihof, Luzern, Edith Dürrenberger • Podoprima, Brugg, Sarah Schaffner • Salon Drü, Aarau, Marion Soltermann Herzlichen Dank auch unseren Sponsoren: • Greco AG, Mellingen • Schülke & Mayr AG, Zürich • Simon Keller AG, Burgdorf

Bitte Platz nehmen: Interessierte bei einer Demo-Behandlung.

Paragraph

In der Rubrik «Paragraph» werden Fragen im ­Zusammenhang mit dem ­Arbeitsrecht behandelt. Laura Strebel, Juristin MLaw, SPV-Rechtsdienst Was ist bei der Anstellung von Personen mit ausländischen Bildungsabschlüssen zu beachten? Bei der Anstellung von Personen mit ausländischen Bildungsabschlüssen ist insbesondere darauf zu achten, dass deren Ausbildung zur entsprechenden schweizerischen Ausbildung gleichwertig ist. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass Sie ausschliesslich eine im Ausland ausgebildete Podologin anstellen, die bereits über eine Anerkennung ihres ausländischen Titels verfügt. Diese Anerkennung ist beim Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) zu ersuchen. Dieses bestätigt mittels einer Verfügung, dass der ausländische Ausbildungsabschluss in Podologie der schweizerischen Ausbildung auf Stufe Höhere Fachschule oder

dem Eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) entspricht. Allenfalls sind vom betreffenden Podologen noch Ausgleichsmassnahmen (Anpassungslehrgang / Zusatzausbildung / Eignungsprüfung) vorzunehmen, damit seine ausländische Ausbildung jener in der Schweiz gleichkommt und er damit den Beruf in der Schweiz ausüben kann. Weiterführende Informationen erhalten Sie auch direkt beim Schweizerischen Roten Kreuz unter 0900 733 276 (CHF 2.50 / min.) oder auf www.redcross. ch unter «Anerkennung/Registrierung Gesundheitsberufe». Zudem ist bei ausländischen Arbeitnehmern auch immer darauf zu achten, dass die notwendigen aufenthaltsrechtlichen Bewilligungen vorliegen. Fehlt eine gültige

Bewilligung, haben Sie als Arbeitgeberin als auch die ausländische Arbeitnehmende mit einem Strafverfahren zu rechnen. Bei Bürgern aus EU- oder EFTA-Staaten ist die Bewilligungserteilung aufgrund der Personenfreizügigkeit allerdings keine grosse Hürde mehr. Sofern die betreffende Person eine Anstellung hat, hat sie Anspruch auf eine Aufenthaltsbewilligung. Dazu muss sie bei der Einwohnerkontrolle der Wohnsitzgemeinde ein Gesuch stellen, in welchem Sie als Arbeitgeberin die Anstellung bestätigen. Drittstaatsangehörige hingegen haben zusätzliche Voraussetzungen zu erfüllen (z. B. Wohnsitzerfordernis, Inländervorrang etc.). Diesbezüglich können Sie sich bei der Gemeinde oder beim Amt für Migration des Kantons informieren.

5


6

Verband

Podologie Schweiz 9 | 2015

Veranstaltungen und Termine 2015 | 2016 Anlass / Veranstalter

Datum / Zeit

Thema

Ort

Delegiertenversammlung

20. / 21.5.2016

Rüschlikon (ZH)

Sitzungen des Zentralvorstandes

10.12.2015, 14.00 Uhr anschliessend Weihnachtsessen

Luzern

22.2.2016, 14.00 Uhr

Sursee

20.5.2016, 10.00 Uhr (vor DV)

Rüschlikon (ZH)

13.9.2016, 14.00 Uhr

Zofingen

12.12.2016, 14.00 Uhr anschliessend Weihnachtsessen

Luzern

Strategietagung Zentralvorstand

24.10.2016, ganzer Tag

Verbandskonferenz

23.11.2015, 14.00 Uhr

Luzern

14.3.2016, 14.00 Uhr

Zofingen

21.11.2016, 14.00 Uhr

Zofingen

Sitzungen der Kurskommission ÜK

23.11.2015, 17.00 Uhr

Zofingen

Sitzung der Aufsichtskommission ÜK

13.9.2016, 17.00 Uhr

Zofingen

Sitzung der Kommission Berufsentwicklung & Qualität

24.8.2016, 10.00 Uhr

Zofingen

Kongress

12.11.2016

7. Jahreskongress SPV

Baden

Überbetriebliche Kurse (ÜK) (Die Gruppeneinteilung A / B entspricht nicht zwingend der Einteilung der Berufsfachschule)

23. – 26.11. / 30.11. – 2.12.2015

ÜK I A 1. Lehrjahr

Zofingen

7. – 10. / 14. – 16.12.2015

ÜK I B 1. Lehrjahr

Zofingen

5. / 6. / 8. / 9.9.2016

ÜK III A 3. Lehrjahr

Zofingen

12. / 13. / 15. / 16.9.2016

ÜK III B 3. Lehrjahr

Zofingen

17.-19. / 21. / 24. – 26.10.2016

ÜK II A 2. Lehrjahr

Zofingen

31.10. – 2.11. / 4. / 7. – 9.11.2016

ÜK II B 2. Lehrjahr

Zofingen

21. – 24. / 28. – 30.11.2016

ÜK I A 1. Lehrjahr

Zofingen

5. – 8. / 12. – 14.12.2016

ÜK I B 1. Lehrjahr

Zofingen

4. / 5. / 7. / 8.9.2017

ÜK III A 3. Lehrjahr

Zofingen

11. / 12. / 14. / 15.9.2017

ÜK III B 3. Lehrjahr

Zofingen

16. – 18. / 20. / 23. – 25.10.2017

ÜK II A 2. Lehrjahr

Zofingen

30.10. – 1.11. / 3. / 6. – 8.11.2017

ÜK II B 2. Lehrjahr

Zofingen

20. – 23. / 27. – 29.11.2017

ÜK I A 1. Lehrjahr

Zofingen

4. – 7. / 11. – 13.12.2017

ÜK I B 1. Lehrjahr

Zofingen

18.3.2016, ganzer Tag

Expertenschulung

Zofingen

26.4. – 4.5.2016 (inkl. Samstag)

Praktische Prüfungen

Zofingen

30.5.2016

Prüfung Allgemeinbildung

Zofingen

1.6.2016

Prüfung Berufskenntnisse

Zofingen

29.6.2016, 18.30 Uhr

Abschluss-Feier

Zofingen

Qualifikationsverfahren EFZ

Berufsbildner-Treff

Bildungskonferenz

14.3.2016, 18.00 Uhr

Zofingen

13.9.2016, 18.00 Uhr (anschliessend Elternabend der BWZ)

Zofingen

28.10.2016, 14.00 Uhr

Luzern


Verband

Podologie Schweiz 9 | 2015

Veranstaltungen und Termine 2015 | 2016 Anlass / Veranstalter

Datum / Zeit

Thema

Ort

Weiterbildungen

9.1.2016

Funktionelle Fussgymnastik

Zofingen

11./12.3.2016

Diabetesseminar

Nottwil

Regionalgruppe Aargau-Solothurn

30.11.2015

Stadtführung «Weihnachtslicht»

Baden

26.2.2016

Regionalgruppenversammlung

Baden

Regionalgruppe Basel

14. / 21.11.2015

Weiterbildung Samariterkurs

Augst

9.3.2016

Regionalgruppenversammlung

19.11.2015

Chlousehöck

21.1.2016

Regionalgruppenversammlung

4.12.2015

Chlaushöck

7.3.2016

Regionalgruppenversammlung

Regionalgruppe Zentralschweiz

22.1.2016

Regionalgruppenversammlung

Regionalgruppe Zürich

17. – 21.11.2015

Berufsmesse Zürich

22.1.2016

Regionalgruppenversammlung

Regionalgruppe Bern Regionalgruppe Ostschweiz

Wil

Anzeige

Ihr Partner in allen Treuhandfragen Selbständigkeit? Kein Problem! Mit sermed und dem Treuhandpartner BDO AG gelingt Ihnen ein erfolgreicher Start in die berufliche Unabhängigkeit.

Rufen Sie an und lassen Sie sich kostenlos beraten!

0848 848 810 info@sermed.ch www.sermed.ch

7


8

Fachbericht

Podologie Schweiz 9 | 2015

Kleinzehendeformitäten: Lösungswege in der Revisionschirurgie André Michel

Egal ob konservativ oder operativ, egal ob chirurgisch, podologisch oder handwerklich. Nicht jede Therapie oder Versorgung klappt beim ersten Mal und es muss «nachgebessert» werden. Hier werden die Wege in der Chirurgie aufgezeigt. Die Kleinzehen spielen eine grosse Rolle für die Statik und Dynamik der menschlichen Bewegung, da sie das Ausbalancieren des Fusses ermöglichen. Fehlstellungen beziehungsweise Defor­mitäten der Kleinzehen behindern die natürliche Abrollbewegung des Fusses beim Laufen und können zudem sehr schmerzhaft sein. Dysbalance der Muskelkräfte Neben dem Hallux valgus – als häufigste Fehlstellung der Grosszehe – stellen die Krallen-, Hammer- und Klauenzehen klinisch bedeutsame De­formitäten der Kleinzehen dar.

Patient miteinbeziehen Wenn Beschwerden aufgrund der Klein­ zehenfehlstellungen entstehen, wird zunächst versucht, mithilfe von konser­ vativen Therapiemassnahmen wie Polste­rung oder Weichbettung eine Linderung der Beschwerden zu erreichen. Hilft die konservative Therapie nicht, kommt es zur Operation, die nicht im­ mer den gewünschten Effekt hat und Rezidive mit sich bringt. An den Beispie­ len einer Hammerzehendeformität und einer Athrofibrose im MTP-Gelenk wird das Vorgehen der Rezidivchirurgie auf­ gezeigt. Auch hier sollte – wie bei der konserva­ tiven Therapie – der Patient miteinbezo­ gen und umfassend aufgeklärt werden, um zu hohe Erwartungen an das Ergeb­ nis – funkionell wie auch kosmetisch – zu vermeiden.

Kleinzehendeformitäten sind in der Regel erworben und treten gehäuft in­folge einer Dysbalance der Muskelkräfte auf. Sie sind insbesondere bei Frauen im mittleren Lebensalter zu finden. Die Fehlstellungen der Kleinzehen können zunächst flexibel, später aber auch kontrakt auftreten. Eine kontrakte Fehlstellung beinhaltet, dass das Gelenk in der deformierten Stellung rigide ver­harrt und sich durch konservative Tech­niken nicht mehr redressieren lässt. Akut auftretende isolierte Fehlstellun­gen eines Zehenstrahls lassen sich meist auf eine traumatische Genese zurück­führen. Hier wird häufig die Ruptur der plantaren Platte nachgewiesen. Verwirrende Begriffsdefinition In der Literatur werden die Begriffe Hammerzehe, Klauenzehen und Kral­lenzehe oftmals unterschiedlich be­schrieben oder auch syno­ nym verwendet. Dies ist verwirrend, da die Anzahl der betroffenen Gelenke und der damit ver­bundenen Therapiestrategien zu berücksichtigen sind. Hammerzehe Eine gängige Definition der Hammerze­ he liefert Cracchiolo [1]. Er beschreibt die Hammerzehe als eine Flexionsdefor­ mität des proximalen Interphalangealgelenks (PIPGelenk). In Konfektions­ schuhen sorgt sie häufig für eine schmerzhafte dorsale Clavusbildung und veranlasst den Patienten, sich schliesslich eine Fachperson vorzustellen. Am häufigsten tritt die Hammerzehe am zweiten Strahl auf (Abb. 1). Hier ist die mechanische Verdrängung durch ei­nen Hallux valgus mitverantwortlich.

Ihre Enstehung wird ausserdem da­ durch begünstigt, dass anatomisch gese­ hen die zweite Zehe – im Vergleich zu den übrigen Kleinzehen – das grösste Längenwachstum aufweist. Somit ist sie einem ungünstigeren Hebelarm ausge­setzt [5]. Bei der klinischen Untersuchung hat die Zehenkuppe noch Kontakt mit dem Fussboden, was sekundär das Auftreten von Nageldeformitäten fördert [2]. Das distale Interphalangealgelenk (DIP) steht hierbei entweder in Neutral-, Fle­xions- oder Extensionsstellung. Durch den sogenannten «Ziehharmo­ nika­ effekt», verursacht durch eine Do­minanz der extrinsischen Muskulatur, und Schwächung der intrinsischen Grundgliedbeuger befindet sich das je­weilige Metatarsophalagealgelenk in ei­ner Hyperextensionsstellung [3]. Die Wahl der Therapie hängt davon ab, ob es sich bereits um eine kontrakte Kleinzehendeformität handelt, oder ob noch eine flexible Form vorliegt. Eine wichtige klinische Untersu­chungs­metho­ de liefert hier der «Push-up-Test». Dabei wird manuell Druck von plantar auf das betroffene Metatar­saleköpfchen ausgeübt (Abb. 2) und so die Belastungssituation imitiert. Lässt sich die Deformität hierbei kor­ rigieren, liegt nach Knecht [4] eine fle­xible Deformität vor. Über einen längeren Zeitraum kann die flexible Form jedoch in eine kon­trakte Deformität übergehen. Es handelt sich daher um einen dynamischen Pro­ zess, der einer gewissen Progredienz un­terliegt. Mallet toe Der Begriff des «Mallet toe» (Abb. 3) fin­det sich überwiegend in der englischen Literatur und darf nicht als «Hammer­zehe» übersetzt werden. Der Mallet toe wurde erstmalig 1939 durch Lake be­schrieben. Beim Mallet toe liegt eine Plantarflexi­on im distalen Interphalangealgelenk vor [6.] Die Beschwerden treten vor al­lem an der Zehenkuppe durch den stän­digen und unphysiolo-


Fachbericht

Podologie Schweiz 9 | 2015

Abb. 1: Hammerzehen II und III. Die Kleinzehe hat keinen Bodenkontakt mehr.

Abb. 2: Push-up-Test.

Abb. 3: Mallet toe am dritten Zeh.

gischen Boden­kontakt auf. Im Vergleich mit dem Hammerzeh besitzt der Mallet toe nicht den gleichen Bekanntheitsgrad, da er zirka neunmal seltener auftritt. Auch ist er in der Regel nur auf eine Zehe be­grenzt [7].

Schuhspitze wird die Zehe in eine Zwangsposition gebracht [5].

Aufgrund der schlechteren Trophik und des beeinträchtigten Lymphabflus­ ses nach Primäroperationen sind Folge­ eingriffen an den Kleinzehen Grenzen gesetzt. Der dünne Weichteilmantel, die mitunter gestörte Gefässversorgung und die bereits aufgetretenen narbigen Um­bauten erlauben keine endlose Kom­pensationsfähigkeit.

Krallenzehe Die Krallenzehe ist durch eine Dorsalfle­ xionskontraktur des Grundgliedes im Metatarsophalangealgelenk mit einer begleitenden Flexionskontraktur im proximalen Interperphalangealgelenk gekennzeichnet (Abb. 4). Klinisch findet sich eine druckdolente dorsale Clavus­bildung über dem Mittelgelenk und plantar unter dem Metatarsalekopf. Ein weiterer Unterschied zu der Hammer­zehe ist, dass die Zehenkuppe den Un­ tergrund nicht mehr berührt. Klauenzehen Klauenzehen weisen eine Flexionskon­traktur im distalen Interphalangeal­ gelenk auf und ähneln dadurch einem Mallet toe. Besonders die Begriffe Kral­lenzehe und Klauenzehe werden in der aktuellen Fachliteratur immer noch un­terschiedlich und sich austauschend ge­braucht. Gemeinsam für die Entstehung der Kleinzehendeformitäten ist eine Dysba­ lance zwischen der intrinsischen und der extrinsischen Fussmuskulatur. Die Lumbrical- und Inerosseimusku­ latur verliert mit Fortschreiten der De­formität ihre stabilisierende Eigenschaft, das Grundglied im Grundgelenk zu flektieren. Dadurch gewinnt die lange Extensorensehne an Kraft und die Zehe verliert langfristig ihre orthograde Stel­lung. Das Tragen von einengendem Schuh­ werk wirkt hierbei zusätzlich wie ein Ka­talysator: Durch den permanenten Druck gegen die

Paradigmawechsel in der Therapie Kleinzehendeformitäten lassen sich je nach Ausprägungsgrad und Flexibi­lität – aber auch je nach Erwartungshal­tung des Patienten – konservativ und operativ behandeln. Wünscht ein Patient keine operative Intervention, ist es zunächst wichtig, den Druck auf den Vorfuss durch ent­sprechend weites Schuhwerk zu nehmen [8]. Eine entsprechende «Schuhbox» er­möglicht eine Polsterung durch unter­schiedliche Materialien wie beispiels­weise Silikonkissen oder Zehenkappen. Auch reduziert die retrokapitale Ab­stützung der Metatarsalia den Druck auf das Metatarsaleköpfchen. Bleiben jedoch die Beschwerden unter der konservativen Therapie, oder neh­men sie zu, ist die operative Interven­tion abzuwägen und mit dem Patienten zu besprechen. Noch bis vor zirka 15 Jahren bestand das operative Lösungsmodell bei kon­trakten Kleinzehendeformitäten in einer arthroplastischen Prozedur. Hammerzehen wurden mittels einer Kondylenresektion des Grundgliedes (Operation nach Hohmann) [9], Kral­lenzehen durch eine Basisresektion des Grundgliedes (Operation nach Gocht) [10] operativ versorgt. Dadurch konnte die Dysbalance der Sehnenkräfte weiter ungehindert auf die instabilen Grund- und Mittelgelenke der Zehenstrahlen wirken und ein Rezi­div hervorrufen. Das biomechanische Verständnis hat sich in den letzten Jah­ren deutlich verbessert und einen Paradigmenwechsel in der operativen Thera­ pie bewirkt. Trotzdem begegnen uns in der Fusschirurgie häufig Rezidive und Se­kundärkomplikationen.

Behandlung von Rezidiven In diesem Artikel werden in zwei Fällen Lösungsvorschläge angeboten, um bei einer Redizivbildung einer Kleinzehen­deformität eine adäquate Revision durchführen zu können. Der Schwerpunkt liegt bei den ange­botenen Verfahren in einer Beschwerde­ reduktion und Funktionsverbesserung. Ein – mitunter erwarteter – hoher ästhe­tischer Anspruch kann meist nicht ge­ währleistet werden und steht funktionell auch nicht im Vordergrund, muss aber in einem ausführlichen Aufklärungsge­spräch dem Patienten deutlich gemacht werden. Rezidiv Hammerzehendeformität Das erste Beispiel zeigt die Subluxa­tion des Grundgliedes im MTP-Gelenk nach dorsal als Rezidiv einer Hammer­ zehendeformität (Abb. 4) [11]. Häufig lässt sich bei einem Rezidiv ei­ ner Hammer- oder Krallenzehe eine Subluxation im betreffenden Metatarso­phalangealgelenk beobachten. Als vorangegangener Primäreingriff findet sich meist die Operation nach Hohmann zur Korrektur der störenden Flexionskontraktur im PIP-Gelenk. Wurde bei der Primäroperation eine bestehende Hyperextensionsstellung im MTPGelenk verkannt, besteht an­schliessend die Gefahr einer voran­schreitenden Hyperexten-

9


10

Fachbericht

Podologie Schweiz 9 | 2015

Abb. 4: Krallenzehe am zweiten Strahl. Gut sichtbar ist auch der ausgeprägte Hallux.

Abb. 5: K-Draht-Fixation.

Abb. 6: «Floating toe» nach Weil-Operation.

Abb. 7: Postoperative Arthrofibrose.

sion durch ein Überwiegen der extrinsischen Sehnen­ zügel. Eine postoperative Zügelung des Grundgliedes nach plantar durch Ban­ dagen oder Tapes ist zum Scheitern ver­urteilt und führt eher zu Lymphstaupro­ blemen. Schliesslich resultiert eine Subluxationsstellung im MTP-Gelenk mit Rezidivbildung der Flexionskon­traktur im PIP-Gelenk. Ziel der folgenden Intervention muss also die Balancierung der Sehnenkräfte sein, um eine orthograde Korrektur des Zehenstrahls in allen Raumebenen zu gewährleisten. In der Operation erfolgt zunächst der Hautschnitt längsverlaufend entlang der bestehenden Narbe über der dorsalen Phalanx. Unter Schonung neurovas­kulärer Strukturen wird nun die ver­narbte Sehne des M. extensorum digi­torum longus dargestellt, längsgespalten und schliesslich Z-förmig für die Verlän­gerung durchtrennt. Die dorsale Kapsel des MTP-Gelenkes wird eröffnet und alle kontrakten Antei­le im Sinne eines Release gelöst bezie­hungsweise ovalär ausgeschnitten. Nun ist es notwendig, die

Kollateralbänder medial und lateral von der Insertion am Grundglied zu lösen, bis eine entspann­ te Stellung des Zehenstrahls im soge­nannten Push-up-Test resultiert. Weicht die Zehe immer noch von der orthograden Position ab, ist es notwen­dig, Verklebungen zwischen dem Meta­tarsalekopf und der plantaren Platte zu lösen. Nun folgt die achskorrigierende PIP-Arthrodese mit Nachresektion am dista­len Grundglied sowie das Entknorpeln an der Basis der Mittelphalanx. Die notwendige Rotationsstabilität kann durch eine sattelförmige Forma­tion der Resektionsebene gesichert wer­den. Die Operation wird durch das axiale und transartikuläre Einbringen eines K-Drahtes beendet. Dabei wird der Draht zunächst anterograd durch Mittel- und Englied gebohrt, dann retrograd durch die Grundphalanx und transartikulär durch das MTP-Gelenk bis in das Meta­tarsale gebracht (Abb. 5). Wichtig ist es, darauf zu achten, dass ein wasserdichter Kontakt der Knochen­ flächen im

PIP-Gelenk resultiert, aber auch eine Gelenkspaltbreite im MTP-Gelenk von mindestens drei Millimeter gewährleistet ist. Dies hat sich bewährt, da durch die postoperativ allgemein auf­tretende Narbenbildung eine Arthrofi­brose bei zu engem Kontakt der Gelenk­flächen entstehen, diesem aber durch die Distanz der Gelenkflächen vorgebeugt werden kann. Der K-Draht wird nach zirka vier Wochen wieder entfernt. Pas­ sive Bewegungsübungen für das MTP- Gelenk sind danach entscheidend, um die Beweglichkeit der Dorsal- und Plan­ tarflexion im MTP-Gelenk zurückzuge­winnen. Arthrofibrose im MTP-Gelenk Die Arthrofibrose im MTP-Gelenk [11] tritt gehäuft nach einer Osteotomie an der retrokapitalen Metatarsale (OP nach Weil), beziehungsweise nach Arthroto­mien oder Arthroplastiken des MTP-Gelenkes auf (Abb. 6). Ziel der Operation nach Weil ist die Elevation des präoperativ zu weit nach plantar gestellten Metatarsalekopfes (MT-Kopf). Aufgrund der doch technisch nicht einfach


Fachbericht

Podologie Schweiz 9 | 2015

durchzuführenden Osteotomie (die Eleva­tion wird nicht erreicht, son­dern der MT-Kopf eher plantarisiert) resul­tiert im ungünstigen Fall eine schwe­bende Zehe, die den Boden nicht mehr berührt und eine schmerzhafte Hyper­pression des ungewollt plantarisierten Metatarsalekopfes [12, 13]. Der MT-Kopf bleibt weiterhin pathologisch nach plantar verschoben. Biomechanisch erfährt die nun relativ nach dorsal verschobene intrinsische Muskulatur einen Wechsel ihrer Funkti­on. In der dadurch geänderten Funktion wird die intrinsische Muskulatur zum Extensor und verstärkt dadurch die Dorsalextension im Grundglied. Vergesellschaftet ist diese postoperati­ve Deformität oft mit einer Arthrofibro­se des MTPGelenkes. Das Risiko der Arthrofibrose lässt sich im Idealfall bei der Primäroperation be­ einflussen. Durch vorsichtige Opera­tionstechnik mit Berücksichtigung der neurovaskulären Strukturen und Scho­nung des Weichteilgewebes kann die Problematik der gestauten Zehe und des geschädigten Lymphabflusses reduziert werden. Kapselverklebungen sollten sym­metrisch gelöst werden, ebenso die Re­sektion von Kollateralbändern und Kap­selanteilen. Durch die postoperativ eintretende Vernarbung tritt nach einer asymmetrischen Präparation des Weichteilmantels auch eine asymmetrische Vernarbung ein. In der Revisionsoperation ist ein grosszügiges Entfernen der vernarbten Anteile notwendig, um den Zeh in einer orthograden Posi­ tion einstellen zu kön­nen (Abb. 7). Auch hier ist anschliessend eine vier­wöchige Fixation durch einen transarti­ kulär einge-

brachten K-Draht notwen­dig, welche eine Distanz im MTP-Gelenk von drei bis vier Millime­ ter aufweisen sollte. Bevor der K-Draht eingebracht wird, ist der Zehenstrahl mittels Push-up-Test auf die erforderliche Neutralstel­ lung zu prüfen. Nach Entfernung des K-Drahtes ist immer eine intensive Bewegungstherapie des MTP-Gelenkes erforderlich, welche der Patient in Eigenregie – aber sehr konsequent – durchführen sollte. Deutliche Grenzen Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Revisionschirurgie der Kleinze­hen deutliche Grenzen gesetzt sind. Die Einschränkungen sind unter ande­ rem durch den dünnen Weichteilmantel und die periphere Situation der neuro­vaskulären Versorgung bedingt. Die Schwierigkeit, eine geeignete Ope­ rationsmethode zu finden, liegt darin, zwischen einer Verbesserung der Funk­tionalität oder Stabilität abzuwägen. Die operative Korrektur kann nur dann erfolgversprechend sein, wenn es intraoperativ gelingt, die Zehe im Push-up-Test in eine orthograde Stellung zu bringen. Von grosser Bedeutung ist das Ge­spräch mit dem Patienten vor der Ope­ration. Die Erwartungshaltung über das Ergebnis (kosmetisch wie auch funktio­nell) ist oft nicht zu erfüllen. In der Revisionschirurgie ist die Bio­mechanik kompliziert und wird durch Rezidiveingriffe eher unberechenbar. Die immense Schonung der Weichteile soll dazu beitragen, keine «enlarge fibro­tic sausage» («dicke Würstchenze­ he») [14] zu produzieren.

Die beste Möglichkeit, ein Rezidiv zu vermeiden, ist die sicher geplante und erfolgreich durchgeführte Erstopera­tion. Literatur [1] Cracchiolo A. (1193): Hammerzehen und Krallenzehen: Pathologie und Behand­lung, In Wirth C.J., Ferdini R., Wülker N. (Hrsg): Vorfussdeformitäten, Springer, Berlin, Heidelberg, New York: 135-143 [2] Alvine F.G., Garvin K.L. (1980): Peg and dowel fusion of the proximal interphalan­geal joint, Foot & Ankle, 1(2): 90-4 [3] Coughlin M.D. (2002): Lesser toe abnor­malities, Instructionel Course lectures, The Journal of Bone and Joint Surgery (American), Vol 84: 1446-1469 [4] Knecht J.G. (1974): Pathomechanical de­formities of the lesser toes, Journal of the American Podiatry Association, Vol 64, No. 12:941-54 [5] Coughlin M.J. (1984): Mallet toes, ham­mer toes, claw toes, and corns. Causes and treatment of lesser-toe deformities, Postgraduate Medicine, 75(5):191-8 [6] E.D. Mc Glamry, Lesser Raw Deformities, in: E.D. Mc Glamry, A.S. Banks, M.S. Dow­ney (Eds.), Comprehensive Textbook of Foot and ankle Surgery, 1, 3nd edn, Lip­ pincott Williams & Wilkins, Baltimore, 2001, pp. 253-304 [7] Coughlin M.J. (1987): Lesser toes defor­mities, Instructional Course Lectures, 36:137-59 [8] Michel J., Coughlin M.D. (2003): Lesser toe abnormalities, Instructional course Lectures, Vol 52: 421-444 [9] Monson D.K., Buell T.R., Scurran B.L. (1986): Lesser digital arthrodesis, Clinics in Podiatric Medicine and Surgery, Vol 3 (2):347-56 [10] L. Kreuz, Die Hammerzehen und ihre Operation nach Gocht, Arch Orthop Un­fallchir 21 (1923) 459-572. [11] A. Simon, Revisionschirurgie nach Klein­ze­hen­kor­rek­ turen, Fuss&Sprunggelenk 9 (2011) 216-234 [12] Highlander Petal: Complications of the Weil osteotomy. Foot Ankle Spec, 2011 Jun; 4 (3): 165-70. Epub 2011 Apr 13. [13] A. Migues, et al., Floating toe deformity as a complication of the Weil osteo­tomy, Foot ankle Int. 25 (9) (2004 Sep) 609-613. [14] A. E. Burns, digital arthroplasty, Clin. Podiatric. Med. Surg. 3 (1986) 20-21. Erstveröffentlichung in DER FUSS, Sonderheft Fussschmerzen 2013 Abbildungen: Dr. med. Angela Simon

Anzeigen

Schweizerischer PodologenVerband SPV

Haben Sie defekte oder stumpfe Zangen? Wir schleifen und reparieren alle Fusspflege-Instrumente (Zangen, Skalpelle, Pinzetten usw.) Wir garantieren einen erstklassigen und prompten Service.

Tel. 041 926 07 61 www.podologie.ch

Inserieren lohnt sich immer! Machen Sie mit einem Inserat in der Fachzeitung Podologie Schweiz auf sich aufmerksam.

Stefan Kubinec Messerschmiede Kirchweg 1 CH-6048 Horw LU Telefon 041 340 20 51

11


te Kompeten indiviBeratung, richtung duelle Ein zeichund ausge ice sind neter Serv rken. unsere Stä

Einrichten nach Mass.

Bei uns sind Sie in besten Händen. Benötigen Sie eine komplett neue Einrichtung oder fehlt Ihnen nur ein passendes Möbel? In unserer hauseigenen Schreinerei bieten wir Ihnen Möbel nach Mass, die perfekt in Ihre Praxis passen. Unser Service hört nach dem Kauf der Einrichtung nicht auf. Treten

Probleme auf, sind wir für Sie da und setzen alles daran, Ihnen bis zum Folgetag ein Leihgerät zur Verfügung zu stellen. Mit uns als speditivem Partner wird Ihre Praxis zu einem Ort des Wohlfühlens für Sie und Ihre Patienten. Am besten vereinbaren Sie gleich einen Termin und besu-

chen uns im Showroom in Burgdorf oder Dübendorf. Wir freuen uns auf Sie. Simon Keller AG, Burgdorf T 034 420 08 00 verkauf@simonkeller.ch www.simonkeller.ch


Aus der Medizin

Podologie Schweiz 9 | 2015

Moderne Behandlung chronischer Wunden Alisa Ort (Medical Tribune)

Neu entwickelte Techniken und Medizinprodukte erhöhen die Heilungschancen für Patienten mit chronischen Wunden. Die Vielzahl an Therapieoptionen stellt den behandelnden Arzt aber auch vor die Qual der Wahl.

Kompresse allerdings nicht – ein regelrechtes Débridement der Wunde muss auch hier immer vorausgesetzt sein. Wundauflagen mit Kollagen Das Strukturprotein Kollagen in resorbierbaren Zelluloseauflagen reduziert Entzündungsmediatoren (z. B. Matrix-Metalloproteasen, Elastase, Interleukine) und fördert die Granulation. Bei Restnekrosen oder massiven bakteriellen Besiedlungen sollten sie allerdings nicht eingesetzt werden.

Ein Fall aus der Praxis: Der Patient ist starker Raucher, dialysepflichtig und leidet an einer zunehmenden peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) beider Beine. Aufgrund einer feuchten Fussgangrän rechts muss er sich einer Zehenstrahlamputation mit Nekrosektomie der Weichteile am Fussrücken und der Planta pedis unterziehen. Die massive Wunde heilt daraufhin jedoch nicht ab – eine Unterschenkelamputation steht im Raum. Mit Hilfe einer hyperbaren Sauerstofftherapie kombiniert mit einem Débridement und Alginatauflagen mit Schaumstoffdeckverband versuchen die Ärzte, das Bein zu retten, und sind schliesslich erfolgreich – nach knapp zwei Wochen setzt die Heilung ein. Doch was steckt hinter diesen modernen physiologischen feuchten Wundbehandlungs-

methoden und welche Optionen eröffnen sie für die generelle Therapie von Patienten mit chronischen Wunden? Moderne Wundauflagen durchbrechen die pathophysiologischen Vorgänge in der Wunde und greifen direkt in die Heilung ein. Sie können ihre Wirkung allerdings nur bei optimaler Wundtemperatur (= physiologische Körpertemperatur) und angepasster Tragedauer entfalten.

Chronische Wunde eines Patienten mit einer zunehmenden peripheren arteriellen Verschlusskrankheit.

Vakuumverband: Die flächenhafte Wunde ist in diesem Beispiel mit einem schwarzen Schaumstoff bedeckt, dieser wiederum mit einer Klebefolie dicht verschlossen. Links oben ist der Saugschlauch sichtbar.

Wundauflagen mit Silber Alginatkompressen, hergestellt aus Braunalgenextrakt, mit integriertem Silber haben sich besonders etabliert. Sie geben antibakteriell wirksame Silberionen an die Wundoberfläche ab und unterstützen die Selbstreinigung der Wunde. Schutz vor einer bakteriellen Superinfektion mit resistenten Keimen bietet die

Medizinischer Honig (pollen- und giftfrei) Das Bienenprodukt verhindert das Bakte­ rien­wachstum, indem es geringe Mengen an Wasserstoffperoxid bildet und den pH-Wert vermindert. Ein leicht saures Milieu fördert die Wundheilungsprozesse. Die osmotische Wirkung des Honigs kann jedoch zu Schmerzen führen. Biobags Die Goldfliegenlarven in Gazebeuteln bieten sich vor allem für die Behandlung von Weichteilnekrosen an. Mit ihren Verdauungssekre-

13


14

Aus der Medizin

Podologie Schweiz 9 | 2015

ten verflüssigen sie abgestorbenes Gewebe. Der Deckverband muss ein warmes, feuchtes und gut belüftetes Milieu für die Maden gewährleisten. Auch die apparativen Techniken haben sich weiterentwickelt. Als besonders empfehlenswert werden folgende Therapieformen betrachtet: Hyperbare O2-Therapie Das Verfahren ist amputationsgefährdeten Patienten mit chronischen Wunden an den Gliedmassen vorbehalten. Die betroffene Extremität wird in einer sogenannten HyperBox mindestens zweimal täglich für 90 Minuten einem lokalen Sauerstoff-Überdruck (50 mmHg) ausgesetzt.

Vakuumassistierte Unterdrucktherapie Diese therapeutische Option ist heute Standard für die offene Behandlung von Patienten mit septischen Prozessen im Abdomen, findet aber zunehmend auch bei peripheren Wunden Anwendung. Mit Hilfe eines extern angelegten Unterdrucks von 50 – 150 mmHg wird bei dieser Methode Wundsekret und Detritus in einen exakt auf die Wundaktivität angepassten Schwamm eingesaugt. Niedrigenergie-Laser Die Biostimulation durch monochromatisches Licht verbessert die Wundranddurchblutung und fördert so den Heilungsprozess. Aber auch Schmerzen werden auf diese Weise reduziert.

Frage Mit unserer Rubrik «Quiz» geben wir Ihnen Gelegenheit, Ihr Wissen auf spielerische Weise aufzufrischen. Das Quiz erscheint regelmässig an dieser Stelle. Wir wünschen viel Vergnügen!

Woher rühren Quaddeln? Eine Quaddel entsteht durch eine erhöhte Durchlässigkeit der dermalen Blutgefässe, die wiederum durch eine überhöhte Ausschüttung von Mediatoren (meist Histamin) aus den Mastzellen verursacht wird und zu einer Wassereinlagerung in der oberen Epidermis führt. Quaddeln sind meist knopf- oder plateauförmig, häufig blasser als ihre Umgebung und von verschiedener Grösse. Sie können kreisrund oder unregelmässig geformt sein. Quaddeln sind oft von einem roten Hof umgeben. Ebenfalls typisch für Quaddeln ist ein kurz- oder längerfristig auftretender Juckreiz. Durch welche Krankheit können sie ausgelöst werden? Auflösung Seite 16

Stosswellentherapie Die durch Schallwellen extrakorporal erzeugten Minidruckwellen regen die Granulation an. Bei pAVK-Patienten kann die Therapie Schmerzen auslösen. Transkutane Vagusstimulation Die Stimulation wirkt gefässerweiternd und fördert in Kombination mit Fibrin- / Thrombozytenkonzentraten die Granulation.

Selbstverständlich dürfen diese modernen Wundtherapeutika nicht ohne kritische Prüfung und genaue Indikationsstellung zum Einsatz kommen.

Quiz


Aus der Medizin

Podologie Schweiz 9 | 2015

Sport schützt nicht jeden vor Hyperglykämie Antje Thiel (Medical Tribune)

Mehr bewegen, gesünder essen! Es sind vor allem diese Standard­ empfehlungen, die Menschen mit metabolischen Risikofaktoren vor der Diabetes-Manifestation bewahren sollen. Doch nicht bei allen schlägt eine solche Intervention gleich gut an: Bei manch ­einem profitieren weder Blutzucker- noch Blutfettwerte davon, dass er auf dem Laufband regelmässig ins Schwitzen gerät. Der Zahl der Sport-Non-Responder schwankt je nach untersuchtem Parameter zwischen 10 und 40 Prozent, wie deutsche Forscher der Universitätsklinik Tübingen ermittelten. Bei rund 10 Prozent der Patienten lassen sich sogar unerwünschte Effekte im Zusammenhang mit einem Bewegungsprogramm feststellen. Das ist eine irritierende Feststellung, denn in Empfehlungen wird davon ausgegangen, dass Sport den Blutzucker senkt, die Insu-

linsensitivität erhöht und das viszerale Fett verringert. Bisher konzentrierte man sich bei Studien mit solchen Sportinterventionen sehr häufig auf diejenigen Studienteilnehmer, bei denen Bewegung einen positiven Effekt zeigt. Die Non-Responder erhielten dagegen nur wenig Aufmerksamkeit. Entsprechend tappen die Fachleute noch weitgehend im Dunkeln bei der Frage, welche Parameter dafür verantwortlich sind, dass je-

mand nicht von einem Bewegungsprogramm profitiert. Unklar bleibt auch, warum manche unter Umständen hinterher sogar schlechtere Stoffwechselwerte aufweisen als zu «fauleren Zeiten» vor Studienbeginn. Als mögliche Risikofaktoren gelten der Phänotyp der Patienten, aber auch genetische Faktoren sowie eine geringe Insulinsekre­tion. Es scheint auf mitochondrialer Ebene der Muskeln eine Genvariante zu geben, welche die Insulinwirkung und Insulinproduktion ungünstig beeinflusst. Eine klare Empfehlung für diese Patienten kann zurzeit noch nicht abgegeben werden. Die Lebensstilforschung läuft auf Hochtouren Zurzeit wird untersucht, warum manche Menschen trotz Gewichtsabnahme und sogar bei Normalgewicht an Diabetes Typ 2 erkranken.

15


16

Aus der Medizin

Podologie Schweiz 9 | 2015

Auch für diese Patienten gilt es, eine funk­ tionierende Therapie in Form eines Medikaments oder einer speziellen Lebensstilintervention zu entwickeln. Patient wäscht seine Hände in Unschuld Und was wird bis dahin aus der Empfehlung an Diabetesgefährdete, sich körperlich mehr zu betätigen? Diese Empfehlung ist selbstverständlich nach wie vor richtig. Doch das Wissen, dass nicht jeder Risikopatient gleichermassen von mehr Bewegung profitiert, kann möglicherweise manch eine Unterhaltung im Sprechzimmer entschärfen. Denn unter Umständen sitzt vor dem Arzt nicht ein Patient, der sich seit der letzten Predigt wieder nicht an den Rat seines Therapeuten gehalten hat, sondern einer derjenigen, welche auf mehr Bewegung einfach nicht ansprechen.

Pille statt Sport? Darauf sollte man sich nicht verlassen Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach … Nicht jedem Risikopatienten gelingt es, sich zu mehr Bewegung zu motivieren. Manch einer bringt auch so viele überschüssige Pfunde auf die Waage, dass er seinen Gelenken erst einmal keinen Sport zumuten sollte. Für diese Zielgruppe tüfteln Forscher seit geraumer Zeit an einer Pille, die auf Zellebene dieselben Effekte bewirken soll wie regelmässige Bewegung. Doch auf eine solch einfache Lösung sollte man vorerst keine Hoffnung setzen. So hat man lange geglaubt, dass sich mit Hilfe der körpereigenen Botenstoffes Irisin weisse («schlechte») Fettzellen in braune («gute») Adipozyten umwandeln lassen. Das funktioniert zwar bei Mäusen, doch leider nicht bei Menschen. Auch vom Hoffnungsträger Resveratol müssen sich Sportmuffel verabschieden. Zwar stimuliert die Substanz in höheren Konzentrationen die Biogenese neuer Mitochondrien in den Muskeln und damit die Energieverbrennung. Doch der Wirkmechanismus ist noch unklar, zudem gibt es Hinweise auf negative Effekte im Zusammenspiel mit richtigem Sport. Sport-Mimetika können im besten Fall nur zur Gewichtsreduktion und zur Abnahme der Fettgewebsmenge beitragen. Doch Sport hat so viele positive Effekte auf alle Organe und die Psyche, dass er nicht durch ein Medikament zu ersetzen ist.

Auflösung

Quiz

Chronische Urtikaria Das Bild zeigt eine Hautpartie mit Urtikaria, zu deutsch Nesselsucht. Eine chronische Urtikaria kann entweder spontan oder aber induziert auftreten. Man unterscheidet drei Kategorien: Die Patienten … • … entwickeln ausschliesslich Quaddeln (ca. 50 %) • … haben Quaddeln und Angioödeme (50 %) • … leiden ausschliesslich unter Angioödemen (10 %). Eine chronische Urtikaria zu diagnostizieren ist keine Hexerei. Die erste Frage an einen

Patienten mit Quaddeln lautet: «Haben Sie wiederkehrend Fieber, Krankheitsgefühl oder haben Sie Gelenk- und Knochenschmerzen?» Lautet die Antwort ja, ist vor allem an ein auto­inflammatorisches Syndrom zu denken. Verneint der Patient diese Frage, heisst die zweite: «Wie lange dauern Ihre Quaddeln?» Halten sie länger als 24 Stunden an, muss per Biopsie eine Urtikariavaskulitis ausgeschlossen werden. Bilden sich die Quaddeln jeweils innerhalb von 24 Stunden zurück, kann man sicher sein, dass es sich um eine chronische Urtikaria handelt. Es bleibt dann nur noch

zu klären, ob es sich um eine spontane oder eine induzierbare Urtikaria («Können Sie das herbeiführen?») handelt. Beim Urtikaria-Aktivitätsscore vermerkt der Patient eine Woche lang jeden Tag die Anzahl seiner Quaddeln und die Stärke des Juckreizes. So kann das therapeutische Vorgehen (Antihistaminikum) optimiert werden. Quelle Text: Medical Tribune Quelle Bild: By Urticaire_dos.jpg: Ericalens derivative work: F. Lamiot (Urticaire_dos.jpg) [CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0) or GFDL (http://www.gnu. org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons


Weiterbildung

Podologie Schweiz 9 | 2015

Seminar

Funktionelle Fussgymnastik Datum:

Samstag, 9. Januar 2016

Zeit:

09.30 – 13.00 Uhr

Ort:

Bildungszentrum Zofingen, Mehrzweckraum ZU25

Kosten:

Fr. 190.– Mitglieder / Fr. 280.– Nichtmitglieder (inkl. Pausenverpflegung, Unterlagen / Material für Seminar)

Kursleitung:

Sabine Azzouz, Dipl. Bewegungspädagogin SBTG/BGB

Themen/Methodik: Sie tragen uns Tag für Tag durchs Leben. Auf sie aufmerksam werden wir nur dann, wenn sie anfangen zu schmerzen, unschöne Formen annehmen oder der Schuh drückt. Gemeint sind unsere Füsse. Spielerisch lernen wir funktionelle Übungen in den Alltag zu integrieren, damit wir mit starken Füssen durch das Leben schreiten können. Kursziele:

• Schmerzlinderung • Fehlstellungen korrigieren • Stärkung der Fussmuskulatur • Verbesserung der Wahrnehmung

Mitbringen:

Schreibzeug, Trainerhosen und Socken, Yogamatte (falls Yogamatte nicht vorhanden, bitte bei Geschäftsstelle melden)

Anmeldeschluss:

18. Dezember 2015

Für die Kursteilnahme ist der Abschluss der dreijährigen Lehre als Podologin / Podologe erforderlich. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt; die Anmeldungen werden nach Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt. Mitglieder des SPV haben Vorrang. Die Anmeldung gilt erst nach der Bezahlung der Seminarkosten als definitiv.

Anmeldung Seminar Funktionelle Fussgymnastik vom 9. Januar 2016 Name Vorname Firma Adresse PLZ / Ort Telefon Datum Unterschrift Mitglied Fr. 190.–

Nichtmitglied Fr. 280.–

Bitte einsenden oder faxen an: Schweizerischer Podologen-Verband SPV, Bahnhofstrasse 7b, 6210 Sursee, Tel. 041 926 07 61, Fax 041 926 07 99

17


PUBLITEXT GRECO AG

Biologische Fusspflege und Podologie nach Remmele’s Propolis Was ist Propolis? Propolis ist das Kittharz der Bienen, ein reiner Naturstoff, der nicht nur erfrischt und desodorierend wirkt, sondern durch seine komplexen Wirkstoffe eine unvergleichlich sanfte und langanhaltende Pflege der Haut bewirkt. Propolis war schon zu Zeiten der Pharaonen als natürliches Heilmittel bekannt. Im Laufe der Jahrtausende geriet sie immer wieder in Vergessenheit. Ihre perfekten Eigenschaften, die ganz besonders für den Fuss unübertroffen sind, wurden von Germán RemmeleFischer, dem Gründer der Firma Remmele’s Propolis in dieser Form «neu entdeckt». Nicht nur in der podologischen Praxis ist dieser Stoff ein wunderbarer Ersatz für chemische Weichmacher und ein einzigartiger Konservierungsstoff für Verbände und Tamponaden. Der Podologe Germán Remmele-Fischer stellte fest, dass Propolis nicht gleich Propolis ist, da die auf dem Markt angebotenen Produkte qualitativ grosse Unterschiede aufweisen. Die lo­gische Konsequenz daraus war, Rohpropolis von verschiedenen Kontinenten zu importieren und diesen selbst weiter zu verarbeiten. Propolis-Produkte halten die Haut elastisch und geschmeidig, lassen z. B. Narben bzw. Verhornungsstörungen reizarm bis reizfrei werden. Propolis Balsam-Spray erfrischt nach einem langen Tag müde Füsse schnell. Propolis Balsam ist besonders zur abendlichen Pflege geeignet, weil er langsam einzieht, die Haut trocken, weich und elastisch macht. Sie wird damit widerstandsfähiger. Bei Verhornungen, Hühneraugen, Narben und Warzen bietet sich die Propolis Lösung als ideales Pflege­ produkt an. Auch schmerzende Nagelfalze können hiermit schnell und problemlos entspannen.

Die Behandlung solcher Läsionen erfordert nicht nur einen erfahrenen Behandler, sondern auch die Verwendung von natürlichen Mitteln – soweit dies sinnvoll ist – um die ohnehin geschädigte Haut durch nebenwirkungsreiche chemische Substanzen nicht weiter zu belasten. Propolis ist natürlich nicht die einzig wirksame Substanz in der Podologie. Aber bei einem grossen Teil der täglichen podologischen Problemstellungen ist dieser Naturstoff ein ne­ benwirkungsfreies Mittel, um eine ge­schädigte Haut bei ihrer Regenerierung schnell und wirkungsvoll zu unterstützen. Zu beachten ist allerdings, dass es bei entsprechender Dis­position zu allergischen Reaktionen kommen kann. Der Prozentsatz dieser Unverträglichkeit liegt nach praktischen Erfahrungen bei ca. 1,5 % der Patienten. Zum eindrucksvollen Beweis der guten und schnellen Verträglichkeit von Propolis als Pflegemittel soll hier die Kran­kengeschichte einer 86-jährigen Frau dienen: Die Patientin stellte sich mit einer geschwollenen Zehe (DV li.) vor. Sie gab an, dass es nach auswärts durchgeführter, offensichtlich zu tiefer Abtragung eines Clavus an der 5. Zehe zur Ausbildung einer therapieresistenten Entzündung mit andauernden Schmerzen kam. Die Läsion wurde über Monate mit einem 60 %igen Salicylpräparat behandelt, ohne dass eine Besserung oder gar Heilung eintrat. Als letzte Massnahme hatte der behandelnde Arzt sogar eine Amputation der kleinen Zehe in Erwägung gezogen. Bei der Inspektion zeigte sich ein massiver Spreizfuss, die Zehen befanden sich in Krallenstellung, die extensiven Vernarbungen nach Clavektomie führten zu Hautspannungen und Schmerzen. Die Behandlung verlief wie folgt: Zum Behandlungsbeginn am Tag 1 (Abb. 1) zeigt den Originalverband, mit dem sich die Patientin präsentierte.

Nach dem vorsichtigen Entfernen des Verbandes und Vorreinigung mit Propolis Balsam-Spray zeigte sich die Salicylschädigung der Haut, die nahezu die gesamte Zehe umfasst, in Form einer völlig weissen Mazeration (Abb. 2).

Auf die Mazeration wurde Propolis Lösung aufgebracht (Abb. 3).

Nach dem Beträufeln mit Propolis Lösung folgte eine vorsichtige Probeabtragung mit dem Skalpell, um einschätzen zu können, wie tief die Ver­ätzung reichte (Abb. 4), wobei keine Blutungen auftraten.


Zum Abschluss der Behandlung wurde ein Schlauchverband übergestülpt, der wiederum mit Propolis konserviert wurde (Abb. 7).

Danach wurde erneut Propolis Lösung aufgebracht. Es folgte die vollständige Abtragung mit dem Skalpell (Abb. 5a und b). Danach wurde die Behandlungsstelle mit der Schleifkappe geglättet.

Nach vier Tagen kam die Patientin zur Nachkontrolle. Der Verband wurde ent­fernt und der Behandlungssitus mit Propolis BalsamSpray vorgereinigt (Abb. 8).

Mit dem Kappenschleifer wurde die Hornhaut vorsichtig entfernt. Deutlich zu sehen ist, dass die Haut, die sich vollkommen trocken, weich, elastisch und schmerzfrei präsentierte, bereits völlig entzündungsfrei und die Läsion fast abgeheilt war (Abb. 9). Als nächster Schritt folgte die Anlage einer lateralen Entlastung durch Polsterung und Fixierung mit Leukosilk (Abb. 6 a) sowie die Abdeckung des Behandlungssitus mit einem Baumwollfliess, das mit Propolis getränkt wurde (Abb. 6 b).

Zur weiteren Entlastung wurde erneut eine Polsterung fixiert. Auf die Läsion selbst wurde Propolis Balsam aufgetragen, dem zur Sicherheit Betaisodonna beigemischt war (Abb. 10).

Danach wurde noch ein mit Propolis-Lösung getränktes Baumwollfliess aufgelegt (Abb. 11)

und die Behandlung mit einem Schlauchverband abgeschlossen, der wiederum mit Propolis-Lösung getränkt wurde (Abb. 12).

Damit war die Zehe nach nur vier Tagen völlig reizlos, das mazerierte Hautbild war abgeheilt, die Schwellung signifikant zurückgegangen. Auch in der Folgezeit kam es zu keiner Rezidivbildung. Die Betaisodonna-Beimischung erfolgte in diesem Fall rein prophylaktisch, da grössere Abschleifungen erforderlich waren und die Patientin als Risikofall einzustufen war. Als Richtlinie kann gelten, dass Propolis Lösung bei geschlossenen Wunden bzw. unverletzten Hautarealen als Mittel der Wahl verwendet werden kann. Bei offenen Wunden empfiehlt sich primär die Verwendung eines pharmazeutischen Präparates, um Infektionen vorzubeugen. Zusätzlich dazu erfolgt in diesen Fällen die Behandlung mit den verschiedenen Propolis-Zubereitungen (Lösung, Spray, Balsam etc.) zur Unterstützung der Haut.


PUBLITEXT SWISS WELLNESS ACADEMY

Professionelle Kurse für Einsteiger und Profis Neue Techniken, neue Hilfsmittel, neue Erkenntnisse und Behandlungsansätze: Wer sich nicht ständig weiterbildet, verliert den Anschluss. Die Swiss Wellness Academy bietet 2016 wieder über 100 Kurse für Profis im Gesundheitsbereich an, darunter auch eine ganze Reihe von Kompetenzseminaren im Bereich der Podologie. Ziel der Swiss Wellness Academy SWA ist es, ständig neueste Erkenntnisse und Behandlungsmethoden in ihr Kursprogramm einfliessen zu lassen. Ein Teil der über 100 Kursangebote, die 2016 im Programm ste-

hen, ist speziell auf die Bedürfnisse der Podologie zugeschnitten – zum Beispiel zu Themen wie «moderne Wundversorgung» oder zum Einsatz der B/S-SpangenTechnik.

Kompetent und praxisnah Die ausgewiesenen Dozierenden stehen mitten in der Praxis und sind fachlich up to date. In Kursen für Praktikerinnen und Praktiker vermitteln sie aktuelles Wissen und Fähigkeiten, die sich im professionellen Alltag unmittelbar umsetzen lassen. Effiziente Schulung Entscheidend für den Lernerfolg ist auch die Klassengrösse. Je nach Thema und praktischer Arbeit werden pro Kurs höchstens 6 bis 10 Teilnehmende zugelassen. So kann gezielt auf individuelle Bedürfnisse eingegangen und ein intensiver Erfahrungsaustausch gepflegt werden. Die SWA – ganz in Ihrer Nähe Die SWA ist eine führende Ausbildungsstätte, u. a. in den Bereichen Podologie, Therapie, Physiotherapie und Selbstmanagement, mit Standorten in Dübendorf, Burgdorf und Echandens (VD). Die SWA ist eduQua-zertifiziert. Mehr Informationen: www.swa.ch

Mit engagierten und erfahrenen Fachdozenten fällt das Lernen leicht.

Topmoderne und grosszügige Schulungsräume an vier Standorten in der Schweiz.

Kontakt: Swiss Wellness Academy Lyssachstrasse 83 3400 Burgdorf 034 420 08 04 info@swa.ch

Alle Informationen zu Aus- und Weiterbildungen und Anmeldemöglichkeiten findet man auf www.swa.ch.


e Neu n der nsio ngse Dim egu Bew alyse! an

0848 000 433 www.swissbiomechanics.ch

ERÖFFNUNG Kompetenzzentrum rund um die gesunde Bewegung

SportClinic Zurich Sihlcity swissbiomechanics ist ein Spin-off Unternehmen der ETH Zürich und eröffnet ein neues Kompetenzzentrum rund um die gesunde Bewegung: + Fuss-, Lauf- und Ganganalysen + Bewegungs- und Haltungsanalysen in 3D + Fahrradanalysen + Mass-Einlagen für Freizeit, Sport und Business + Mass-Schuhe für Freizeit und Sport + bei allgemeinen Fussbeschwerden + bei Überlastungen des Bewegungsapparates + für Hobby- und Profisportler + für ältere Menschen

Melden Sie sich zur Eröffnung des neuen Standortes an und erfahren Sie mehr über das neue Konzept der ganzheitlichen Analyse und Versorgung nach Mass. Wir freuen uns auf Sie! Standort: 1. Stock an der Giesshübelstrasse 15 in 8045 Zürich, Tramhaltestelle Sihlcity-Nord Anmeldung: www.swissbiomechanics.ch/zuerich

15 0 2 . .11 0 Uhr 0 2 , FR – 21.0 0 15 17.0 0 2 . .11 Uhr 1 2 , .00 SA 0– 0 . 9 0

15


Zur Verstärkung suche ich nach Gunzgen SO ab Januar 2016 oder nach Absprache eine zuverlässige und engagierte Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir per sofort eine(n) aufgestellte(n), zuverlässige(n) und motivierte (n)

PODOLOGIN / PODOLOGEN (20 % – 80 %) Wir führen eine Mobile Fusspraxis und betreuen Kunden in verschiedenen Gemeinden und Heimen im Kanton Bern. Es erwartet Sie ein abwechslungsreicher Arbeitsplatz und ein aufgestelltes Team Falls wir Ihr Interesse geweckt haben, senden Sie uns Ihre schriftliche Bewerbung oder rufen Sie uns an. Wir freuen uns auf Sie!

PODOLOGIN EFZ / SPV 100% Es erwartet Sie eine freundlich und modern eingerichtete Praxis mit treuer Stammkundschaft. Sind Sie interessiert? Ich freue mich auf Ihre Bewerbungs­ unterlagen.

Mobile Fusspraxis René Werthmüller, Podologe SPV Uf em Feld 8, 3303 Münchringen, 079 334 56 05

Praxis für Podologie, Bettina Hummel Oberfeldweg 9, 4617 Gunzgen 062 212 10 25 oder info@bettina-hummel.ch

Gesucht

Als Nachfolgerin suchen wir eine

Zur Verstärkung suche ich ab sofort oder nach Vereinbarung eine

PODOLOGIN

PODOLOGIN

in bestehendes Kosmetikinstitut auf selbstständiger Basis.

Ich stelle meine moderne, zentral gelegene Praxis 20 – 80 % zur Verfügung, um selbstständig zu arbeiten. Es besteht die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt meine Praxis zu übernehmen.

Es besteht die Möglichkeit das ganze Inventar mit treuer Kundschaft zu übernehmen.

Habe ich Ihr Interesse geweckt? Ich freue mich auf Sie.

Unser Geschäft ist im Kanton Zug am Ägerisee, Morgarten.

Bürki Natascha, Podologin SPV, Bahnhofstrasse 8, 3360 Herzogenbuchsee, 062 961 47 37

Dorothea Beeler, Sattelstrasse 11, 6315 Morgarten, Telefon 042 750 46 70, E-Mail calmesa@gmx.ch

An Top-Lage Zürich Bellevue Ich vermiete einen wunderschönen, hohen Stukkraum. Mit Cheminée, Parkett, kl. Balkon (direkt auf Rämistrasse raus), Wasseranschluss ist möglich, inkl. Mitbenutzung von Entrée (mit Erker) & WC (im Gang). Im 2. Stock (ohne Lift). Miete Fr. 1270.– inkl. Bei Interesse melden Sie sich für einen Besichtigungstermin unter 076 426 09 99. Ich freue mich auf Ihre Anfrage. Denise Claire Gadient THE FACE www.theface-zuerich.ch

Wir bieten Kosmetik, Nail-Art sowie Fusspflege an.

Podologie-Praxis im Kanton Zug aus Altersgründen zu verkaufen. Die modern, hell eingerichtete Praxis besitzt derzeit ein Behandlungsraum (2. Behandlungsraum wäre möglich) in perfekter Lage mit PP und ÖV Anschluss. Übernahme ab Mitte 2016 oder später. Bei Interesse freue ich mich auf eine Kontaktaufnahme unter podologiezug@gmx.ch.

An sehr guter Lage, in Allschwil vermiete ich ein

Schweizerischer PodologenVerband SPV

Ladenlokal zur Untermiete. Es ist ein Coiffuregeschäft mit separatem Raum, der 30 m2 misst. Zusätzlich: + Keller

+ grosses Schaufenster

+ WC zur Mitbenützung

Miete Fr. 852.– exkl. Nebenkosten. Bei Fragen oder Interesse melden Sie sich unter der Nummer 061 302 82 33.

Tel. 041 926 07 61 www.podologie.ch

Inserieren lohnt sich immer! Machen Sie mit einem Inserat in der Fachzeitung Podologie Schweiz auf sich aufmerksam.


tibicare®

Mit reinem Teebaumöl aus Australien

NrEIhU re fü F ü sse

Mit der einzigartigen Kraft der Natur – schützt, belebt und pflegt tibicare® verwöhnt Ihre Füsse wohltuend und sanft

tibicare® FUSS-CREME Schutz für Ihren Fuss über den ganzen Tag

tibicare® FUSS-EMULSION Belebt und erfrischt nach einem langen Tag

tibicare® FUSS-BALSAM für samtige Haut, pflegt und nährt über Nacht

INTENSIV

tibicare® FUSS-SALBE Bei Schrunden, Rissen und sehr trockener Haut Beugt Hornhautbildung effizient vor

In der Schweiz hergestellt

Besuchen Sie uns beim Podologenkongress am 7. November 2015, Stand 5 und erhalten Sie 1x tibicare® Balsam 75 ml gratis

steinberg pharma


Sparen Sie beim Preis, nicht bei der Qualität. Ab CHF 3‘990.– Leasing ab CHF 85.–/Mt.

Gerlach Technik SK07

Kaufen Sie jetzt bei uns einen Top-Autoklav von Gerlach Technik zu Sonderkonditionen. Den SK07 Autoklaven gibt es in vier Ausführungen. Als S oder B-Variante mit integriertem Drucker oder mit CF-System.

Die Angebote sind gültig bis zum 30. November 2015. Gerne beraten wir Sie persönlich. Vereinbaren Sie dazu einfach einen Termin unter 034 420 08 00. www.simonkeller.ch/sk07

SK07 S mit integriertem Drucker oder CF-System

SK07 B mit integriertem Drucker oder CF-System

Für nur CHF 3‘990.– anstelle CHF 4‘680.–. Für nur CHF 5‘600.– anstelle CHF 6‘490.–. Sie sparen CHF 600.–. Sie sparen CHF 890.–. Leasing ab CHF 85.–/Mt. möglich. Leasing ab CHF 120.–/Mt. möglich.

Einfach clever shoppen: www.simonkeller.ch

T 034 420 08 00 verkauf@simonkeller.ch


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.