Podologie Schweiz 9/2020

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Podologie Schweiz Offizielles Organ des Schweizerischen Podologen-Verbandes SPV

9 | 2020

Spitzendruck bei plantaren ­Hyperkeratosen Neue berufliche Grundbildung: Ausbildung­stag für Berufsbildnerinnen und Berufsbildner ISSN 1660-0835


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Editorial I Inhaltsverzeichnis I Impressum

Podologie Schweiz 9 | 2020

Wissenschaftliche Studien erwünscht

Die Akademisierung des Berufstandes Podologie auf Stufe HF und FH ist im deutschsprachigen Raum noch jung. Daher erstaunt es nicht, dass ein wissenschaftlicher Austausch oder gar eine Zusammenarbeit eher selten stattgefunden hat. Dies überrascht, denn der Fuss ist aus biomechanischer Sicht weiterhin eine der am wenigsten verstandenen Strukturen des menschlichen Körpers. Und nicht nur die Struktur, sondern auch die Beziehung zwischen der motorischen Steuerung und der biomechanischen Variabilität ist nicht vollständig geklärt. Beispielsweise verstehen wir bis heute nicht, wie die Variabilität zwischen dem Körper und dem Boden genau funktioniert. Daraus ableitend, stellte ich im Rahmen einer Bachelorarbeit die Frage, welchen dynamischen Druckeffekt eine plantare Hyperkeratose und deren Entfernung herbeiführen kann. Denn immerhin ist die Entfernung von

plantaren Hyperkeratose eines der Kerngeschäfte für uns Podologinnen und Podologen. Es wird im Allgemeinen angenommen, dass eine plantare Hyperkeratose z.B. auf einem Mittelfusskopf einen erhöhten plantaren Druck an der besagten Stelle des Fusses erzeugt. Daraus ableitend müsste deren Entfernung eine Druckreduktion herbeiführen, zumindest dachte ich das so. Ich musste aber bereits während den Recherchen feststellen, dass diese Fragestellung sehr ambitioniert war. Eine Zusammenfassung dieser Bachelorarbeit finden Sie auf Seite 14. Eines kann ich schon vorweg verraten: Die Diskussionen, die sich mit dem plantaren Druck befassen, sind kontrovers und legen eine weitere Unklarheit im Hinblick auf den Fuss offen. Eigentlich wollte ich in diesem Editorial nicht über das allgegenwärtige Thema Corona schreiben. Doch angesichts der stark zunehmenden Fallzahlen und der Ungewissheit für die bevorstehenden Wintermonate sehen

wir uns veranlasst, auch in dieser Ausgabe darauf hinzuweisen. Wir bitten Sie, die Sicherheitsrichtlinien, wie Sie sie auf Seite 7 finden, weiterhin konsequent und sorgfältig anzuwenden und einzuhalten. Das sind Sie Ihren Patienten, Mitarbeitenden und sich selbst schuldig. Das Thema Masken beschäftigt und prägt im Moment unseren Alltag. Nun kommt niemand mehr darum herum, eine zu tragen. Dazu und den nun viel mehr wahrgenommenen Augen hat sich meine Redaktionskollegin in ihrer Kolumne Gedanken gemacht. Anscheinend leidet heute ein Drittel der Weltbevölkerung an Kurzsichtigkeit. Dass wir zu oft mit unserem Handy beschäftigt und zu wenig draussen sind, wo unserer Augen in die Ferne schweifen können, stellt für diese ein Problem dar. Auf unseren kleinen Displays sehen wir die ganze Welt – doch wohl bald nicht mehr über den Tellerrand hinaus … Roland Wiederkehr, Fachredaktion

Inhaltsverzeichnis Verband

Impressum

Neue berufliche Grundbildung: A ­ usbildungstag für Berufsbildnerinnen und Berufsbildner

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9 | 2020, November 2020, 44. Jahrgang Erscheinungsweise: 10-mal jährlich Auflage: 1000 Exemplare Redaktionsschluss für 10 | 2020: 16. November 2020 Inserateschluss für 10 | 2020: 25. November 2020 Offizielles Organ des Schweizerischen Podologen-Verbandes SPV

Bildungskonferenz mit Infos zu Podologie HF

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Schutzkonzepte müssen konsequent u ­ mgesetzt und eingehalten werden!

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Podologische Berichte an zuweisende Ärzte

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Fachredaktion Roland Wiederkehr, Podologe SPV, B.Sc. Podologie Yvonne Siegenthaler, Mitglied Zentralvorstand Verlag | Inserateverwaltung Schweizerischer Podologen-Verband SPV | Bahnhofstrasse 7b | 6210 Sursee Tel. 041 926 07 61 | sekretariat@podologie.ch | www.podologie.ch Redaktion | Layout wamag | Walker Management AG | Bahnhofstrasse 7b | 6210 Sursee Tel. 041 248 70 11 | redaktion@podologie.ch

Diabetesseminar 2020 auf dem Campus Sursee

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Veranstaltungen und Termine 2020/2021

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Fachbericht Probleme der Messbarkeit des Spitzendruckes bei plantaren Hyperkeratosen. Vergleich mit den Ergebnissen einer ­eigenen Untersuchung.

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Weiterbildung

Druck Multicolor Print AG | Sihlbruggstrasse 105a | 6341 Baar

Neue berufliche Grundbildung Podologin EFZ/Podologe EFZ: Ausbildung für Berufsbildnerinnen und Berufsbildner (Teil 2)

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Copyright Die Rechte des Herausgebers und der Autoren bleiben vorbehalten. Eine allfällige Weiterverarbeitung, Wie­der­ver­öffentlichung oder Vervielfältigung zu ge­wer­blichen Zwecken ohne vorherige ausdrückliche Zu­stimmung der Autorenschaft oder des Herausgebers ist nicht gestattet.

Austausch «Runder Tisch Podologie»

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Kolumne Aus dem Blickwinkel von …

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Neue berufliche Grundbildung: ­Ausbildungstag für Berufsbildnerinnen und Berufsbildner Isabelle Küttel Bürkler, Geschäftsführerin

Am Ausbildungstag über die neue berufliche Grundbildung Podologin / Podologe EFZ vom Freitagmorgen, 23. Oktober 2020 liessen sich rund 60 Berufsbildnerinnen und Berufsbildner aus erster Hand infor-

Mario Malgaroli.

mieren. Mario Malgaroli betonte einleitend, dass der Ausbildungstag nebst der Delegiertenversammlung der wichtigste Anlass des SPV in diesem Jahr ist, geht es doch darum, über die Neuerungen in der beruflichen Grundbildung zu informieren und die Ausbildungsbetriebe vorzubereiten für den Start im Sommer 2021. Aufgrund dieser Wichtigkeit hat der Zentralvorstand entschieden, den Anlass mit einem strengen Schutzkonzept trotz Covid-19-Pandemie vor Ort abzuhalten.

Barbara Petrini.

Handlungskompetenzen Barbara Petrini hat seitens des EHB (Eidgenössisches Hochschulinstitut für Berufsbildung) die Erstellung der neuen Verordnung und des neuen Bildungsplans pädagogisch begleitet und unterstützt. Sie erläuterte einleitend, dass die neue berufliche Grundbildung nach Handlungskompetenzen aufgebaut ist. Der Begriff «Handlungskompetenzen-Orientierung», welcher besagt, dass die betriebliche Praxis leitend ist für die gesamte Entwicklung der Ausbildung, ist daher von zentraler Bedeutung. Jocelyne Bühler blickte anschliessend zurück zum Start der Totalrevision. Sie hat dies als sehr spannenden Prozess in Erinnerung. Ausgangspunkt waren drei Workshops mit verschiedenen Gruppen im Frühling 2018,

Jocelyne Bühler.

an welchen die beruflichen Situationen und Tätigkeiten erfasst worden sind. Daraus entstand das Qualifikationsprofil und basierend darauf erfolgte die Erarbeitung des Bildungsplans durch eine Arbeits- und Kerngruppe. Der Bildungsplan ist wie erwähnt nach

dem handlungskompetenzorientierten Modell aufgebaut. Das heisst, die berufliche Praxis, sprich die Tätigkeit der Podologin EFZ / des Podologen EFZ, bestimmt die Struktur der Ausbildung und die Formulierung der Leistungsziele für den Betrieb, die Berufsfachschule und die überbetrieblichen Kurse (ÜK). Der rechtliche Rahmen der Ausbildung ist in der Bildungsverordnung festgelegt. Zentral bei der neuen beruflichen Grundbildung ist die Lernortkooperation, d.h. die Zusammenarbeit von Betrieb, Berufsfachschule und ÜK. Idealerweise werden die Leistungsziele gleichzeitig in allen drei Lernorten ausgebildet, damit die Lernenden verstehen, warum welche Inhalte gelehrt werden. In einer anschliessenden Umfrage unter den Anwesenden zeigte sich dann auch, dass diese Koordination und Abstimmung der drei Lernorte als grösste Herausforderung bei der Umsetzung der Neuerungen beurteilt wird. Digitales Ausbildungsprogramm für Lernbetriebe Für die Umsetzung im Lehrbetrieb wird ein Ausbildungsordner mit allen relevanten Unterlagen den Berufsbildnerinnen und Berufsbildner digital auf der Website des SPV zur Verfügung gestellt werden. Anstelle des bisherigen Modelllehrganges wird es neu ein Ausbildungsprogramm für die Betriebe geben. Dieses ist Dreh- und Angelpunkt während der gesamten betrieblichen Ausbildung und dokumentiert zweistufig die Einführung und das Erreichen der Leistungsziele. Aktuell laufen hier Abklärungen für eine vollständig digitale Version des Ausbildungsprogrammes. Mario Malgaroli stellte anschiessend die Anpassungen bei den Mindesteinrichtungen vor und erwähnte als neuen Punkt den erforderlichen Internetanschluss. Auch hier ist der Einzug der Digitalisierung ersichtlich … Die Lerndokumentation wurde vor vier Jahren vollständig überarbeitet und neu konzipiert und nun lediglich dahingehend angepasst, dass die Berichte den jeweiligen Handlungs-


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a. Betreuen der Patientinnen und Patienten b. A usführen von nicht operativen podolo­gischen Behandlungen e. Ausführungen von administrativen Aufgaben Gewichtung 40 %

Qualifikationsbereich Praktische Arbeit als VPA Gewichtung 40 % Fallnote

c. Anbringen von podologischen Hilfsmitteln und Spezialitäten d. Vor- und Nachbereiten des Arbeitsumfeldes Gewichtung 40 % Fachgespräch Gewichtung 20 %

kompetenzen zugeordnet sind. Chefexpertin Sonja Klein konnte festhalten, dass sich die Qualität bei der Führung der Lerndokumentation in den letzten Jahren verbessert hat. Leider fehlt aber oftmals immer noch die Unterschrift des Berufsbildners bzw. der Berufsbildnerin als Zeichen, dass die Lerndokumentation kontrolliert und besprochen worden ist. Ziel der Lerndokumentation ist, dass sich die Lernenden mit einem Thema auseinandersetzen und ihre Arbeit reflektieren. Dies ermöglicht es der Berufsbildnerin und dem Berufsbildner zu erkennen, ob die Lernenden das Thema tatsächlich verstanden haben. Der pro Semester obligatorisch auszufüllende Bildungsbericht wurde aufgrund der Vorlage der SBBK (Schweizerische Berufsbildungsämter-Konferenz) adaptiert auf die PodologieAusbildung. Der Bildungsbericht dient als Lernkontrolle um festzuhalten, welche Ziele erreicht wurden bzw. wo die Lernende oder der Lernende noch Unterstützung braucht. Die Lernenden ihrerseits erhalten damit ein regelmässiges Feedback und wissen, wo sie stehen. Der Bildungsbericht stützt sich auf dem Bildungsplan und dem Ausbildungsprogramm ab. Grosse Herausforderungen für die Berufsfachschule … André Hug von der BW Zofingen erzählte den Anwesenden von den verschiedenen Herausforderungen für die Berufsfachschule mit der Umsetzung der Handlungskompetenzen-Orientierung. Das grösste Umdenken für alle beteiligten Lehrpersonen war, dass es keine klassischen Unterrichtsfächer mehr gibt und nur zwei Semesternoten bei den Berufskenntnissen. Die Handlungskompetenzen-Orientierung bringt es mit sich, dass die Lehrpersonen mehr involviert sind und sich untereinander abstimmen müssen. Die

Erstellung des neuen Schullehrplans ist mittlerweile abgeschlossen. Die neuen Inhalte und das Unterrichtskonzept sind noch in Erarbeitung. Eine weitere Herausforderung ist die Neuorganisation der Lehrmittel und Aufbereitung der Lehrunterlagen. … und für die Organisation der­ ­Überbetrieblichen Kurse Regula Kuster informierte als Präsidentin der Kurskommission über die neue Struktur der ÜK. Der bisherige ÜK I wird neu in 3 kürzere ÜK aufgesplittet. Die Anzahl ÜK-Tage bleibt mit 18 gleich wie bisher und auch bei den Kosten für die Ausbildungsbetriebe wird sich nichts ändern. Dadurch, dass bereits im September der erste ÜK für die Lernenden des 1. Lehrjahres abgehalten wird, kann ein optimaler Einstieg in die Ausbildung ermöglicht werden. QV: Praktische Prüfung findet ­ neu in der Praxis statt Die wichtigste Neuerung beim Qualifika­tions­

verfahren (QV) ist, dass der Prüfungsteil «Praktische Arbeit» neu im Ausbildungsbetrieb stattfinden wird und nicht mehr zentral in Zofingen. Es werden alle Bereiche geprüft und neu muss auch eine Nagelveränderung behandelt werden. Das QV wird als sogenannte «Vorgegebene praktische Arbeit» (VPA) durchgeführt und 6 Stunden dauern. Neu gehört das Fachgespräch zur praktischen Prüfung und findet im Anschluss ebenfalls in der jeweiligen Praxis statt. Die Details zum Qualifikationsverfahren sind in den Ausführungsbestimmungen geregelt. Diese werden bis Ende 2021 veröffentlicht werden. Fortsetzung folgt Barbara Petrini konnte zum Abschluss des Tages erfreut feststellen, dass die zu Beginn von den Anwesenden aufgenommen Fragen nahezu alle im Verlauf des Tages geklärt werden konnten. Sie betonte, dass für die Arbeitsgruppe noch viel Arbeit ansteht bis zur vollständigen Umsetzung, sie aber zuversichtlich sei, dass die Ziele erreicht werden. Sie bedankte sich bei den Mitgliedern der Arbeitsgruppe für die hervorragende Zusammenarbeit. Mario Malgaroli bedankte sich bei Barbara Petrini im Namen des SPV für die kompetente und wertvolle Projektbegleitung. Ein weiterer Informationsanlass für die Berufsbildnerinnen und Berufsbildner zur neuen beruflichen Grundbildung findet am 15. Juni 2021 um 16.00 Uhr in Zofingen statt.

Der Ausbildungstag stiess auf grosses Interesse.

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Bildungskonferenz mit Infos zu Podologie HF Isabelle Küttel Bürkler, Geschäftsführerin An der Bildungskonferenz 2020 des SPV vom 23. Oktober im Radisson Blu Hotel Luzern durfte Präsident Mario Malgaroli 38 Stimmberechtigte begrüssen. Im Zentrum stand der Bildungsgang Podologie HF. Laut André Hug von der Berufs- und Weiterbildung Zofingen hat im aktuellen Bildungsgang 2018-2021 der Fernunterricht während des Lockdowns im Frühling ohne Unterbruch funktioniert, der Lehrplan konnte eingehalten werden. Die Praxiswoche Einlagen muss auf-

grund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Bei Schwierigkeiten, eine Praktikumsstelle in der Orthopädie zu finden, soll man sich an die BWZ wenden. Im 2. Jahr gab es einen Austritt vor der Zwischenprüfung und einen reglementierten Ausschluss nach der Wiederholungsprüfung. Erfreulich ist die Entwicklung der Falldokumentationen und Lernjournale: Die Anzahl der Ablehnungen ging im 4. Semester stark zurück. Für die Bildungsgänge 2021-2024 und 20242027 werden nochmals bereits selbständige

Podologinnen und Podologen (SPV/EFZ) zugelassen. Diese Teilnehmenden müssen von einer externen Fachperson begleitet werden, welche mindestens 2 Jahre Praxiserfahrung als dipl. Podologin/Podologe HF hat. Das detaillierte Konzept wird am Infoanlass vom 23. November 2020 vorgestellt. Mario Malgaroli informierte, dass in diesem Herbst eine Überprüfung und eine Revision des Rahmenlehrplanes Podologie HF startet. Voraussichtlich wird es aber nicht viele Anpassungen geben.

Arbeitszeugnis Sabrina Leisibach, lic. iur., SPV-Rechtsdienst Runder Tisch zu Corona-Zeiten: Schutzmasken und Abstand.

Frage: Welche Stolpersteine können für den Arbeitgeber bei der Abfassung von Arbeitszeugnissen bestehen? Antwort: Ein Arbeitszeugnis kann für den Arbeitnehmer von existentieller Bedeutung sein. Daher hat der Arbeitgeber bei der Abfassung des Arbeitszeugnisses zahlreiche inhaltliche Vorgaben und Grundsätze zu beachten. So muss das Arbeitszeugnis neben den Personalien, der Art und Dauer des Arbeitsverhältnisses, einer objektiven und fairen Beschreibung der Leistungen auch Auskunft über das Verhalten des Arbeitsnehmers geben. Es muss wahr, klar und wohlwollend formuliert werden. Der Arbeitgeber muss darauf achten, dass das Arbeitszeugnis frei von versteckten oder zweideutigen Formulierungen ist. So ist auch der Zusatz, dass das Arbeitszeugnis nicht codiert ist, nicht zu verwenden. Diese Bemerkung kann den Aussteller des Arbeitszeugnisses disqualifizieren, denn sie lassen den Schluss zu, dass eventuell andere Dokumente mit rechtswidrigen Formulierungen ausgestellt werden könnten.

Zudem hat der Arbeitgeber darauf zu achten, dass das Arbeitszeugnis einerseits wahrheitsgetreu und andererseits wohlwollend verfasst ist. Diese beiden Grundsätze stehen in einem Spannungsverhältnis zueinander. Letztendlich gilt jedoch Wahrheit vor Wohlwollen. So ist beispielsweise für die Datierung des Arbeitszeugnisses der Zeitpunkt der Ausstellung beziehungsweise der Unterzeichnung massgebend und nicht etwa der Zeitpunkt der Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Sollte der Arbeitgeber das Arbeitszeugnis erst einige Zeit nach der Beendigung des Arbeitsverhältnisses ausstellen, so ist dieses Datum zu verwenden. Eine Rückdatierung auf den Beendigungszeitpunkt ist nur aufgrund einer gerichtlichen Anordnung zulässig. Des Weiteren stellt sich für den Arbeitgeber oft die Frage, ob das Vorhandensein einer Krankheit des Arbeitnehmers in einem Arbeitszeugnis erwähnt werden darf oder nicht. Gemäss der bundesgerichtlichen Rechtsprechung darf eine Krankheit im Arbeitszeugnis nur erwähnt werden, wenn sich die Krankheit

wesentlich auf die Leistung und das Verhalten des Arbeitnehmers ausgewirkt hat. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die Länge der Krankheit im Verhältnis zur Anstellungsdauer ein erhebliches Ausmass hatte. Dadurch könnte nämlich bei dem neuen Arbeitgeber ein falscher Eindruck bezüglich Anstellungsdauer beziehungsweise der gesammelten Berufserfahrung aufkommen. Somit kann es im Einzelfall zulässig sein, eine Krankheit im Arbeitszeugnis zu erwähnen, obwohl dadurch das wirtschaftliche Fortkommen des Arbeitnehmers verletzt werden könnte. Letztendlich stellt die Formulierung eines Arbeitszeugnisses den Arbeitgeber immer wieder vor eine neue Herausforderung. Wichtig ist, dass das Arbeitszeugnis inhaltlich vollständig ist (Personalien, Art und Dauer des Arbeitsverhältnisses, Leistungs- und Verhaltensbeurteilung) und dass es soweit wie möglich wahr, klar und wohlwollend formuliert wird, damit es das wirtschaftliche Fortkommen des Arbeitnehmers nicht unnötig beeinträchtigt.


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Schutzkonzepte müssen konsequent ­umgesetzt und eingehalten werden! Yvonne Siegenthaler, Zentralvorstand/Fachredaktion

Die Corona-Pandemie beschäftigt uns wie erwartet auch in d ­ iesem Herbst und Winter. In letzter Zeit stiegen die Fallzahlen stark an und wurden unter anderem damit begründet, dass wir bezüglich der Corona-Schutzmassnahmen nachlässiger geworden sind. Un­ diszipliniertes Verhalten war und ist in der momentanen Situation fahr­lässig! Es gilt, unsere Patientinnen und Patienten, unsere Mitarbeitenden und uns selbst bestmöglich zu schützen. Wir haben seitens des SPV schon mehrmals darauf hingewiesen und wollen Sie erneut darauf aufmerksam machen, wie wichtig die Einhaltung der Schutzmassnahmen ist. Schutzmassnahmen sind wichtig, um die Übertragung des Virus zu verhindern. Bei diesen Massnahmen sind der Stand der Technik, die Arbeitsmedizin und Hygiene sowie sonstige gesicherte arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse zu berücksichtigen. Die vom SPV gebildete Taskforce hat beim Ausbruch der Pandemie umgehend ein eigenes Schutzkonzept erarbeitet und dieses

stetig den neuen Begebenheiten angepasst. Für die Umsetzung des Konzeptes ist jedoch jede Praxisinhaberin, jeder Praxisinhaber selbst verantwortlich. Zum Schutz der Patientinnen und Patienten sowie den Praxismitarbeitenden sind weiterhin alle nötigen Vorkehrungen zu treffen. Die Mitarbeitenden müssen durch den Arbeitgeber umfassend und sorgfältig über das Schutzkonzept informiert werden. Zudem gilt es, die Bestimmungen der jeweiligen kantonalen Behörden zu beachten. Es muss damit gerechnet werden, dass Praxen diesbezüglich kontrolliert werden. Bei Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Hygienemassnahmen kann es zu Sanktionen kommen. Im Weiteren weisen wir Sie nochmals daraufhin, Schutzmaterial wie Handschuhe, Masken, Desinfektionsmittel etc. für mindestens drei Monate an Lager zu haben. Das aktualisierte Schutzkonzept des Verbandes finden Sie auf unserer Webseite: www.podologie.ch. Bei Fragen und Unklarheiten wenden Sie sich bitte an unsere Geschäftsstelle.

Präzisierung In der Ausgabe 07/2020 wurde auf Seite 17 ein Bild einer FFP-Maske mit Filter gezeigt. Diese eignet sich als Staubfiltermaske, jedoch nicht in der momentanen Situation zur Vorbeugung einer Ansteckung mit Covid-19.

Sicherheitsrichtlinien • Bringen Sie vor dem Praxiseingang einen

Hinweis an, Aushang der Schutzmassnahmen gemäss BAG, dass Patientinnen und Patienten mit Symptomen (Fieber, Husten) oder Verdacht auf eine Infektionskrankheit die Praxis nicht betreten dürfen. • Seit dem 19. Oktober 2020 ist das Tragen einer Schutzmaske für Patientinnen ­ und Patienten und alle weiteren Personen während der gesamten Aufenthaltsdauer in der Praxis obligatorisch. • Beim Betreten der Praxis müssen die Patientinnen und Patienten ihre Hände desinfizieren. Neben dem Desinfektionsspender muss eine Anleitung zur korrekten Händedesinfektion angebracht sein. • Im Wartebereich sind die Plätze so anzuordnen oder zu belegen, dass mindestens ein Platz freigehalten bzw. zwischen den Sitzplätzen der erforderliche Abstand eingehalten wird. Ist das nicht möglich, sollen die Patienten oder Begleitpersonen ausserhalb der Praxis warten. Das Auflegen von Zeitschriften ist weiterhin nicht erlaubt. • Bei engen Platzverhältnissen wird das Einschreiben längerer Termine angeraten, damit das Zusammentreffen der Patienten vermieden werden kann. Das • Tragen von Schutzmaske, Schutzbrille und Handschuhen ist für das Praxispersonal obligatorisch. Zudem wird während der Behandlung ein Gesichtsschild (Face-Protect) empfohlen. • Der Behandlungsstuhl soll so gekippt werden, dass die/der Patient/in fast in liegender Position ist, sodass eine direkte Tröpfcheninfektion nicht stattfinden und der vorgegebene Abstand eingehalten werden kann. • Nach der Behandlung werden nebst der üblichen Desinfektion gemäss Hygieneratgeber SPV auch sämtliche Türklinken, Kugelschreiber etc., mit denen der Patient in Berührung gekommen ist, desinfiziert. Die Einwirkzeit ist zu beachten, bevor der nächste Patient die Praxis betreten darf. Es wird empfohlen, das Behandlungszimmer nach jedem Patienten gründlich zu lüften. Bitte beachten Sie die Bestimmungen der jeweiligen kantonalen Behörden.

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Podologische Berichte an zuweisende Ärzte

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten der Referentin aktiv.

Denise Lüthy, Zentralvorstand Die Weiterbildung vom 28. September 2020 «Wie verfasse ich Berichte über die podologische Behandlungen an zuweisende Ärzte und andere Fachpersonen?» wurde an der Berufsschule in Zofingen mit 30 Teilnehmenden durchgeführt. Lea Kurmann hat den Podologinnen und ­Podologen vor Ort das spannende Thema in ­einem Theorie- und Praxis­teil nahegebracht. Wie werden Berichte verfasst, aufgebaut und strukturiert? Zudem wurde gezeigt, auf was geachtet werden sollte, um optimale ­Fotos für die Dokumentation zu erstellen. Dies bedeutet zum Einen die Füsse nicht überbelichten und zum Anderen den Hintergrund neutral ­abdecken, damit keine Ablenkung vom Hauptproblem entsteht. Das Seminar war sehr interessant und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben engagiert mitgemacht. Die vorgestellten Beispiele sind optimale Vorlagen, damit in Zukunft in den Praxen ­ fleis­sig Berichte über podologische Behandlungen geschrieben werden können.

Lea Kurmann vermittelte das Thema spannend und praxisbezogen.

Statuten angepasst Die Statuten des SPV sind gemäss den Beschlüssen der Delegiertenversammlung aktualisiert worden. Sie sind auf www.podologie.ch unter der Rubrik Verband aufgeschaltet.


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Diabetesseminar 2020 auf dem Campus Sursee

Susanne Burger, Zentralvorstand

Alle zwei Jahre findet das Diabetesseminar des SPV statt. So auch dieses Jahr, am 18. und 19. September auf dem Campus in Sursee. Wie alles im Jahr 2020 erfuhr auch dieses Seminar bis zur tatsächlichen Austragung sehr viele Anpassungen. Umso zufriedener schauen die Organisatorinnen auf den gelungenen Anlass zurück. Eigentlich ist das Thema «Diabetes mellitus» für uns Podologinnen und Podologen nichts Neues. Wir sind mit der Unbill dieser Gesundheitseinschränkung gewissermassen von Berufes wegen vertraut. Aus Erzählungen unserer Patienten, vielleicht betrifft es jemand in der Familie, des Freundeskreises oder gar Sie selbst. Wir könnten uns eigentlich in diesem gesättigten Informationspolster ausruhen. Theoretisch wissen wir Bescheid.

len Belastungsgrenzen auszuloten und wie diese den chirurgischen Eingriff mitbestimmen, erläuterte Dr. Wiesmann. Nicht anders bei Dr. Faulenbach. Die endokrinologische Aufklärung, die Auslegung der Faktenlage, die Auswahl der Medikation aufgrund mathematischer Analysen sind das Eine. Die Begleitung des Menschen und sein Umfeld, die persönlichen Ressourcen der Betroffenen, das Andere. Im Plenum wurden von den beiden Medizinerinnen drei spontan aufgeschaltete Falldokumentationen aus dem laufenden HF Bildungsgang der Podologie in Zofingen interpretiert.

Eckwerte der täglichen Arbeit Und genau da überraschte mich dieser ­Reigen an Referaten und Zwiegesprächen. Dr. med. Regula Wiesmann und Dr. med. Mirjam Faulenbach stellten zuerst ihre Fachrichtung mit Eckwerten der täglichen Arbeit vor. Wie wichtig ein erhaltener Fuss, ein geheilter Unterschenkel für den nächtlichen Gang zur Toilette werden kann: Eine Bagatelle oder eine Notwendigkeit! Wie wichtig es ist, mit dem betroffenen Menschen seine emotiona-

Genaue Tests wichtig Was bedeutet ein Monofilament «Test 2 von 4», wenn eine Amputation von Strahl I und Strahl III in der Anamnese zu lesen ist? Es zeigte, wie ausserordentlich wichtig es ist, dass bei einer in medizinischen Fachkreisen standardisierten Messung bei minimalsten Abweichungen der Anwendung genau beschrieben werden muss, welche Fusspunkte der Messung dienten. Ersichtlich wurde zudem, dass es nicht reicht

Dr. med. Regula Wiesmann und Dr. med. Mirjam Faulenbach im Coreferat.

theoretisch zu wissen, wir müssen auch bei einem so ein­fachen Test wie dem Monofilament genau sein. Sie können nun einwenden, dies sei spitzfindig, vielleicht sogar pingelig. In Anbetracht des kleinen Spielraumes der letalen Zuckerkonzentration in mmol/l sticht dieses Argument nicht. Netzwerk aufgebaut Trotz der Ernsthaftigkeit der Themen über die beiden Tage wohnte eine Heiterkeit in den Gesprächen. Durch die Erkenntnisse und Errungenschaften der letzten 30 Jahre, können heute Menschen mit Diabetes mellitus oft ein langes Leben geniessen. Die beiden Tage in Sursee haben das heutige Netzwerk für betroffene Menschen aufgezeigt. Neben Endokrinologie und Chirurgie gibt es Diabetes-Fachfrauen wie Sara Lein, welche nicht nur erklärte, wie die verschiedenen


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Dr. med. Regula Wiesmann.

Dr. med. Mirjam Faulenbach: Baustoffe in der Ernährung.

Zuckermessungen benannt und interpretiert werden. Sie wies uns in ihrem temporeichen Referat auch darauf hin, den HbA1c Wert nicht mit dem Spontanzucker als Masseinheit zu vergleichen. Obwohl diese beiden Werte als Zahl ähnlich sind, so messen diese in unterschiedlicher Einheit. Da wären wir wieder bei der Wichtigkeit des genauen Hinschauens. Dann berichtete Leta Singer, dipl. Podolo­ gin HF, aus ihrem Alltag am Universitätsspital ­Basel. Nichts Abstraktes, podologischer Alltag pur. Und das klare Aufzeigen, dass wir unsere Grenzen mutig anerkennen dürfen und im medizinischen Netzwerk Rückfragen weiterleiten, die Unklarheiten, vielleicht sogar Ängste ansprechen, mit dem betroffenen Menschen, mit seinen persönlichen Möglichkeiten. Zum Abschluss zeigte uns Patrick Ruckstuhl aus Sicht eines OSM: Selbst wenn schon viele Hürden genommen wurden, chirurgische Interventionen nötig waren, der «angepasste

Sara Lein, Diabetes-Fachfrau: Blutzuckermessungen.

Schuh» oder ein Massschuh, kann eine wei­ tere, «gangbare» Unter­­stützung bieten. Die ­angepasste, sorgfältige Schuhversorgung stützt nicht nur die betroffenen Menschen, auch

die podologische Fussbehandlung gewinnt bei einem korrekt versorgten Problemfuss. Ein gelungenes Diabetesseminar ging am Samstagnachmittag mit der Prüfung zu Ende.

Sara Lein: Erläuterung der «Spontanzuckermessung» vor Ort.

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Veranstaltungen und Termine 2020/2021 Stand vom 9.11.2020. Terminänderungen oder -absagen aufgrund der Corona-Pandemie vorbehalten.

Anlass/Veranstalter

Datum/Zeit

Thema

Ort

Sitzungen des Zentralvorstandes

14.12.2020, 14.00 Uhr

Zofingen

1.3.2021, 14.00 Uhr

Zofingen

28.5.2021, 09.30 Uhr

Zofingen

21.9.2021, 14.00 Uhr

Zofingen

13.12.2021, 14.00 Uhr

Luzern

Strategietagung des Zentralvorstandes

25.10.2021, 13.00 Uhr

Sitzung Organisation Podologie Schweiz OPS

17.5.2021, 14.00 Uhr

Zofingen

Verbandskonferenz

30.11.2020, 14.00 Uhr

Zofingen

15.3.2021, 14.00 Uhr

Zofingen

29.11.2021, 14.00 Uhr

Zofingen

Sitzung Aufsichtskommission ÜK

21.9.2021, 17.00 Uhr

Zofingen

Sitzung Kommission Berufsentwicklung & Qualität EFZ

27.1.2021, 08.45 Uhr

Zofingen

Sitzung Kommission QV

29.10.2021, 15.30 Uhr

Luzern

Berufsbildner-Treff

21.9.2021, 18.00 Uhr (anschliessend Elternabend der BWZ)

Zofingen

Bildungskonferenz

29.10.2021, 10.00 Uhr

Luzern

Informationsveranstaltung für interessierte ÜK-Referentinnen und -Referenten ab 2021

26.11.2020, 15.00 Uhr

Zofingen

Sitzung Kurskommission ÜK

30.11.2020, 17.00 Uhr

Zofingen

Überbetriebliche Kurse (ÜK)

16.–19./23.–25.11.2020

ÜK I A 1. Lehrjahr

Zofingen

30.11. – 3.12./7.–9.12.2020

ÜK I B 1. Lehrjahr

Zofingen

26.4.–8.5.2021 (ohne 28.4./1.5./5.5.2021)

Praktische Arbeit

Zofingen

31.5.2021

Prüfung Allgemeinbildung

Zofingen

2.6.2021

Prüfung Berufskenntnisse

Zofingen

30.6.2021

Abschlussfeier

Zofingen

Qualifikationsverfahren

Informationsveranstaltung KVG-Anerkennung Podologie

18.1.2021, 19.00 Uhr

Zofingen

Runder Tisch Podologie

15.6.2021, 19.00 Uhr

Zofingen

Jahreskongress

6.11.2021, 8.30 Uhr

Baden

Weiterbildungen des SPV

15.6.2021, 16.00 Uhr

Neue berufliche Grundbildung Podologin EFZ/Podologe EFZ: Ausbildung für Berufsbild­nerinnen und Berufsbildner, Teil 2

Zofingen

21.8.2021, 9.00 Uhr

Demenz

Zofingen

25.9.2021, 9.00 Uhr

Medizinische Terminologie

Zofingen

2.10.2021, 9.00 Uhr

Hygiene und Sterilisation in der Podologiepraxis

Zofingen

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Fachbericht

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Probleme der Messbarkeit des Spitzendruckes Vergleich mit den Ergebnissen einer ­eigenen U Roland Wiederkehr, Fachredaktion

Schon während meiner Ausbildung zum Podologen war für mich die Hyperkeratose ein Mysterium. Denn zum einen dient sie für uns als natürliche Schutzschicht und zum anderen ist sie ein schmerzhaftes Übel. Beim Fehlen von taktilen Reizen, wie wir es bei Polyneuropathie (PNP) Patienten kennen, kann sie gar zu einem Malum Perforans führen. Im Rahmen einer Bachelor Arbeit hatte ich die Möglichkeit und Chance, mich mit diesem interessanten Studienprojekt tiefer auseinanderzusetzen, was sich schlussendlich auf 100 Seiten erstreckte. Ein Grossteil der Arbeit bestand darin, bereits vorhandenes Wissen zu sammeln und zu vergleichen. Der andere Teil war das eigentliche Experiment (empirisch), da es sich jedoch nur um eine geringe Fallzahl handelte (4 Probandinnen), ist eine Wahrscheinlichkeitsaussage über die Grundgesamtheit nicht sinnvoll. Sie dient vielmehr zur Entwicklung von Theorien und angehenden Hypothesen und wird daher in diesem Artikel nur kurz erläutert.

Die plantare Hyperkeratose ist für uns Podologinnen und Podologen ein essentielles Thema, denn deren Entfernung ist für uns ein wichtiges Geschäftsfeld. Nebenbei gilt sie als eine der häufigsten Auslöser von Fussschmerzen beim Menschen (Benvenuti et al., 1995). Daher ist es erstaunlich, dass es in der Literatur nur wenige Studien gibt, die den hypothetischen Zusammenhang zwischen Fussbiomechanik und plantarer Hyperkeratose exakt belegen. Ich stellte mir also die Frage, welchen dynamischen Druckeffekt die Entfernung einer Hyperkeratose herbeiführt? Bevor man sich jedoch diese Frage stellt, muss zuerst in Erfahrung gebracht werden, welche Druckbelastung eine plantare Hyperkeratose herbeiführt. Aber was ist eigentlich Druck und was bedeutet dies für den Fuss?

Auch wenn der Druck auf die plantare Hyperkeratose oder die anatomische Struktur im Zentrum des Interesses steht, sollte sich der Blick zunächst auf die Kraft richten. Beim Kontakt zwischen dem Körper und dem Boden entsteht Kraft, die sich auf eine bestimmte Kontaktfläche verteilt. Sie wird definiert durch ihre Wirkung, welche durch eine Bewegungsänderung verursacht wird (Mitternacht, 2016). Somit ist Druck das Mass für die auf eine Fläche ausgeübte Kraft (Newton/cm²). Denn eine grosse Kraft auf eine ausgedehnte Fläche verteilt, muss nicht zwingend schädlich sein. Wenn sich diese Kraft aber auf einer kleinen Fläche wie die eines Mittelfusskopfes verteilt, könnte das negative Folgen haben. Also das Wissen darüber, wie sich die Kraft an bestimmten Stellen des ­ Fusses verteilt

und wieviel Druck ausgeübt wird, ist unabdingbar, um zu verstehen, wann für die Haut das Risiko besteht, einen Ulkus zu entwickeln (Wright, 2015). Verschiedene Studien zu dieser Thematik Jetzt zurück zu den plantaren Hyperkeratosen. Die Studien von Bevans und Bowker (1999), Abouaesha et al. (2001) und diejenige von Menz et al. (2007), befassen sich mit dieser Thematik und sind hierfür von besonderer Relevanz. Letztere untersuchten 292 Teilnehmer aus einem Altersheim und überprüften sie auf plantare Hyperkeratosen, welche über die Hälfte (52 %) der teilnehmenden Probanden aufwiesen. Mithilfe einer Druckmessmatte stellten die Forscher fest, dass ein signifikant höherer, plantarer Druck unter den Hyperkeratosen beim Hallux valgus (Zunahme 12,3 %), dem zweiten Mittelfusskopf (Zunahme 9,2 %) sowie dem dritten bis fünften Mittelfusskopf vorhanden war (Zunahme 11,9 %) (Menz et al., 2007). Dies würde also die Annahme bestätigen, dass eine plantare Hyperkeratose eine erhöhte Druckbelastung verursacht, wenn auch nur marginal. Ein etwas deutlicheres Ergebnis zeigte eine Vergleichsstudie von Potter, die zwei Probandengruppen untersuchte. Die eine Gruppe hatte plantare Hyperkeratosen, die andere Gruppe nicht. Dabei wurde eine signifikante Erhöhung des lokalen Drucks in der Grössenordnung von 25 % bei der Gruppe mit der plantaren Hyperkeratose festgestellt (Potter & Potter, 2000). Die Ergebnisse dieser zwei Studien zeigen also, dass Probanden mit einer plantaren Hyperkeratose, grundlegend einen erhöhten lokalen Druck an der Stelle aufweisen, an der sich diese befindet.


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bei plantaren Hyperkeratosen. ntersuchung. Ich stellte mir also die Frage, ob sich dieser Druck wieder reduziert, wenn die besagte plantare Hyperkeratose entfernt worden ist. Um dies zu testen, müsste man ein Experiment im Pretest-Posttest-Design durchführen. Das heisst, im bestenfalls geschlechtsund altersangepasste Probanden oder Probandinnen mit einer oder mehreren

ten Zeile, denn er ist massgebend. Er ist die am häufigsten verwendete Druckvariable, um die plantare Fussbelastung auszudrücken. Dieser Wert gibt die maximale Belastung in einem Bereich unter dem Fuss während eines Schrittes an. Es fällt auf, dass die meisten Studien nach der Entfernung der plantaren Hyperkeratose zwar im Durchschnitt eine Reduktion beobachten, jedoch nicht alle.

druck sichtbar sind. Wie wir wissen, ist die Begründung und der therapeutische Nutzen eines Skalpell-Debridements zur Behandlung einer Hyperkeratose, bei Menschen mit einem Diabetes mellitus mit PNP gut etabliert. Dies wurde in einer systematischen Überprüfung der Evidenz der Wirksamkeit empfohlener Methoden zur Vorbeugung eines diabetischen Ulkus bereits bestätigt und steht

Tabelle 1: Tabellarische Zusammenfassung der sieben Studien.

plantaren Hyper­keratosen, müssten vor und nach der podologischen Intervention, einer dynamischen Fussdruckmessung unterzogen werden. Diese gesammelten Daten könnten danach miteinander verglichen werden. Das Entfernen der plantaren Hyperkeratose wird vorzugsweise immer von derselben Podologin oder demselben Podologen durchgeführt, die Druckmessplatte ist für das gesamte Experiment immer dieselbe. Die vorgängige Recherche hat gezeigt, dass sich in einem Zeitraum von 1992 bis 2018, sieben wissenschaftliche Teams, mit dieser Fragestellung mit vergleichbarem Design bzw. Ablauf auseinandersetzt haben. In der Tabelle konzentrieren wir uns vorerst nur auf den Spitzendruck in der unters-

Was sind die Gründe dafür? Wenn wir neben dem Spitzendruck auch die anderen Faktoren genauer betrachten, fällt auf, dass unterschiedliche Probandengruppen oder Messsysteme verwendet werden. Sind sie unter Umständen für die unterschiedlichen Ergebnisse in den Studien verantwortlich? Somit analysierte ich einige dieser Faktoren, welche in ihrer Indikation das plantare Druckbild variabel verändern könnten. Wie die Zulassung verschiedener Probandengruppen, welche für die Studien rekrutiert wurden, z. B.. Patienten mit Diabetes mellitus mit PNP und Rheumatoider Arthritis. Dabei fällt auf, dass genau zwischen diesen zwei Probandengruppen Unterschiede im Spitzen-

dadurch ausser Acht. (Singh et al., 2005). Bei Rheumatoider Arthritis-Probanden sieht die Konstellation etwas anders aus. Zum einen wurde eine leichte Druckreduktion von 2 % beobachtet (Davys et al., 2005), welche als normale Variabilität gesehen werden kann. Zum anderen wurde ein Anstieg nach der Behandlung von 17 % aufgezeichnet (Woodburn et al. 2000). Dieser Druckanstieg bei RA Probanden ist auch den Autoren aufgefallen, nach ihrer Ansicht können diesen Umstand folgende Faktoren hervorgerufen haben: Zum einen ist die Rede von prominenten Knochenvorsprüngen, z. B. des Mittelfusskopfes, der nach einer podologischen Intervention an Kontaktfläche (cm²) verliert und den Spitzen-

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druck an der besagten Stelle erhöht (Helliwell et al., 2006; Woodburn et al., 2000; Young et al., 1992), zum anderen wird eine verkürzte Kontaktzeit an der schmerzhaften plantaren Hyperkeratose erwähnt, die ebenso für die Erhöhung des Spitzendruckes verantwortlich sein könnte (Woodburn et al., 2000). Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob die unterschiedlichen plantaren Druckmuster krankheitsbedingt oder eine Folge davon sind. Wie verhält sich z. B. das plantare Druckbild zum Faktor Schmerz, wenn dieser zwischen den Messungen unterschiedlich intensiv ausgeprägt ist? So beobachteten Davys et al. (2005) eine erhöhte Gehgeschwindigkeit der Probanden nach der podologischen Intervention, was bedeuten könnte, dass diese den plantaren Druck ansteigen lässt. Es gibt natürlich noch weitere Faktoren, wie z. B.. die Variabilität, Fussfehlstellungen, plantare Fettpolster, Limited joint mobility sowie Alter und Körpergewicht der Probanden. Ergebnisse aus meiner eigenen ­Untersuchung Es zeigt sich, dass sich die differenzierten

Ergebnisse der bereits durchgeführten Studien in der eigenen Untersuchung fortsetzen bzw. widerspiegeln (siehe Tabelle 2). Auch ist bei der Gegenüberstellung der verschiedenen Parameter kein Zusammenhang zwischen diesen erkennbar (ist in der originalen Fassung sichtbar). Eine merkliche Reduktion ist bei Probandin 2 mit 36,44 % und bei Probandin 4 am Mittelfusskopf (MFK) 1 mit 30,57 % sichtbar. Die grösste Zunahme des Spitzendrucks wurde bei Probandin 1 am MFK 3 rechts aufgezeichnet. Der Mittelwert ergibt eine Reduktion von 9,46 %. Bei den Ganglinien von Probandin 1 ist klar zu erkennen, dass die Schmerzreduktion am MFK 2 und 3 zu einer Umlagerung des Abrollvorganges des Fusses führte (Abbildung Probandin 1). Die geschonte Struktur war wieder belastbar und das ‹gewohnte› Bewegungsmuster ist eingetreten (Ludwig 2015). Dies bedeutet eine Kraftzunahme und demzufolge eine Erhöhung des Spitzendruckes an den besagten Stellen. Eine Veränderung der Ganglinie bringt somit zwangsläufig eine Veränderung des plantaren Druckes mit sich, was eine Interpretation der Ergebnisse von Pre-/Post-Studien über plantare Hyperkeratosen erschwert.

Schlussfolgerung Der Schmerz ist wahrscheinlich einer der wichtigsten Faktoren für die grosse Variabilität, denn Schmerzen können zu Schonbewegungen führen, die kurzzeitig das Gangbild ändern. Ist diese durch Schmerzen geschonte Struktur wieder belastbar, tritt normalerweise das natürliche Bewegungsmuster wieder auf. Was auch erklären würde, dass wegen der reduzierten Empfindungen an den Füssen, bei Diabetes mellitus Probanden mit PNP immer eine klare Druckreduktion sichtbar war. Schlussfolgernd muss jedoch erläutert werden, dass kein Wissenschaftler oder Podologe anhand der bereits durchgeführten Studien gewissenhaft erläutern kann, welchen dynamischen Druckeffekt die Entfernung einer plantaren Hyperkeratose herbeiführt, zumindest bei RA Patienten. Das erstaunt, denn das Abtragen schmerzhafter oder auch nicht schmerzhafter Hyperkeratose ist eines der Kerngeschäfte jeder podologischen Praxis. Daher sollte zumindest annährend in Erfahrung gebracht werden, was aus biomechanischer Sicht mit dem Patienten danach passiert oder was genau die Behandlung auslöst.

Tabelle 2: Spitzendrucke aller Probandinnen bei den zu messenden plantaren Hyperkeratosen vor und nach der Intervention.


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Tabelle 3: Alle Parameter der Probandin 1 rechts, welche aus den Druckmasken errechnet wurden. Die hellblau eingefärbten Masken sind die Stellen, an der sich die plantare Hyperkeratose befand. (ROP = Roll-Over-Phase)

Habe ich Ihr Interesse geweckt und wünschen Sie vertieftere Informationen zu diesem ­Thema? Gerne stelle ich Ihnen meine Bachelorarbeit zum Thema «Probleme der Messbarkeit des Spitzendruckes bei plantaren Hyperkeratosen. Vergleich mit den Ergebnissen einer eigenen Untersuchung.» zur Verfügung. Das Quellenverzeichnis kann ebenfalls über mich eingesehen werden. Interessierte melden sich bitte unter: roland.wiederkehr@podologie.ch

Abbildung: Probandin 1, Fussabdruck rechts mit den Druckwerten und Ganglinie (Novel®Software).

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Weiterbildung

Neue berufliche Grundbildung Podologin EFZ/Podologe EFZ: Ausbildung für Berufsbildnerinnen und Berufsbildner (Teil 2) Datum/Zeit:

Dienstag, 15. Juni 2021, 16.00 – 19.00 Uhr

Ort:

Berufs- und Weiterbildung Zofingen

Kosten: Gratis Kursleitung: Sonja Klein, Jocelyne Bühler, Regula Kuster (dipl. Podologinnen HF) Mario Malgaroli (dipl. Podologe HF) Themen: Ergänzung und Vertiefung der Informationen aus Teil 1 vom 23.10.2020 (integriert zugleich Berufsbildner-Treff vom Frühling): • Ausbildungsprogramm Betrieb • Qualifikationsverfahren • Klärung von offenen Fragen (spezifische Fragen zur neuen beruflichen Grundbildung können zur Vorbereitung der Kursleitung bis Ende Mai 2021 auch vorgängig an die Geschäftsstelle an sekretariat@podologie.ch zugesendet werden). Kursziele: Ausbildungsablauf und Inhalt der neuen Ausbildung sind bekannt. Den Berufsbildner/innen der Betriebe ist bewusst, was sie für Investitionen tätigen müssen, damit sie nach der neuen BiVo ausbilden können. Mitbringen: Schreibmaterial Anmeldeschluss:

25. Mai 2021

Anmeldung Ausbildung für Berufsbildnerinnen und Berufsbildner (Teil 2) Name Vorname Firma Adresse PLZ/Ort Telefon Datum Unterschrift

Bitte einsenden an: Schweizerischer Podologen-Verband SPV, Bahnhofstrasse 7b, 6210 Sursee, Tel. 041 926 07 61, sekretariat@podologie.ch Oder online ausfüllen unter: www.podologie.swiss/weiterbildungskurse.html


Kolumne

Kolumne

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Aus dem Blickwinkel von … Schau mir in die Augen … Im wohl berühmtesten Liebesfilm aller Zeiten, spielte der Satz «Schau mir in die Augen, Kleines» eine sehr wichtige Rolle. Diesen Satz sagt Humphrey Bogart im Film «Casablanca» als Rick jedes Mal, wenn er Ingrid Bergmann als Ilsa zuprostet. Auch unsere Sprache zeigt, welche zentrale Rolle die Augen für uns Menschen spielen: «Ein Auge zudrücken», «seine Augen vor etwas verschliessen», «Augen zu und durch», «es fällt ihm wie Schuppen von den Augen» und so weiter. Redewendungen dieser Art sind alltäglich und jeder kennt sie. In der momentanen Situation, da wir, um uns vor einer Infektion mit Covid-19 zu schützen, in öffentlichen Räumen, bei der Arbeit etc. Masken tragen, erhalten die Augen besondere Aufmerksamkeit. Mund und Nase sind verdeckt und so nehmen wir das Gesicht unseres Gegenübers ganz anders wahr. Mir persönlich vermittelt dies teilweise ein mulmiges Gefühl. Es kann sogar passieren, dass man seine Freunde und Bekannten nicht sofort erkennt – oder zumindest zweimal hinschauen muss. Es fehlt eine gewisse Vertrautheit und vielleicht ist man anderen gegenüber gar etwas misstrauischer. Zwar kann man Emotionen in den Augen durchaus lesen. Wenn wir Angst empfinden oder wir jemandem besonders gut zuhören, weiten sich unsere Pupillen. Unsere Augen sind nicht nur ein Sinnesorgan, welches wir nicht missen möchten, sondern auch das Fenster zur Seele. Die Augen spielen für uns eine zentrale Rolle, für viele von uns ist das Sehen das wichtigste Sinnesorgan. Doch genau dieser Sinn scheint bedroht. Also nicht nur die Corona-Pandemie sollte uns derzeit beschäftigen, sondern auch die von einigen Experten betitelte «Epidemie» Kurzsichtigkeit. Diese

nimmt weltweit so sehr zu, dass sie die Weltgesundheitsorganisation WHO gar zu einem weltweiten Gesundheitsproblem erklärt. Besonders in Teilen Asiens steigt die Zahl der Kurzsichtigen rasant an. Die Rede ist von 80 bis 90 Prozent der Jugendlichen, in Südkorea sogar 97 %. In Europa ist bereits jeder zweite junge Mensch betroffen, Tendenz steigend. Die genauen Gründe sind nicht bekannt. Doch es kann davon ausgegangen werden, dass die vermehrte Kurzsichtigkeit, im Fachjargon Myopie genannt, mit den veränderten Lebensumständen zusammenhängt. Wir verbringen heutzutage einen Grossteil unserer Zeit in Innenräumen, die künstlich ausgeleuchtet sind. Der Trend der energiesparenden Beleuchtung führt zu einer Überflutung mit Blaulicht. Die überdurchschnittliche Nutzung von Displays in allen Bereichen unseres Lebens – vom Fernseher über den Computer bis hin zu den digitalen Hilfsmitteln wie Tablets und Smartphones schaden unseren Augen und begünstigen Myopie. Eine starke Kurzsichtigkeit erhöht zudem das Risiko für Folgeerkrankungen wie Grüner und Grauer Star, Makuladegenerationen und Netzhautablösungen. Hand aufs Herz, wie oft schauen Sie pro Tag ins Grüne und lassen Ihren Blick in die Ferne schweifen? Nach meinen Recherchen bezüglich der Kurzsichtigkeit werde ich dies von nun an viel öfter tun. Verschwommen sehen – geht gar nicht! Für uns Podologinnen und Podologen sind gute Augen absolut wichtig. Wir arbeiten sehr präzise und genau. Hilfsmittel wie Lupenlampen, Brillen oder Kontaktlinsen helfen uns dabei, trotzdem sollten wir den Augen einen hohen Stellenwert beimessen und ihnen die nötige Aufmerksamkeit schenken. Augenärzte empfehlen regelmässige Kontrollen. Ab dem 40. Lebensjahr sollte man jedes Jahr, oder je nach Befund, alle zwei bis drei Jahre einen

… Yvonne Siegenthaler

Augenarzt aufsuchen. Dabei soll man unbedingt den Augendruck überprüfen lassen. Ähnlich wie beim Diabetes ist die Dunkelziffer hierfür sehr hoch und die Erkrankung bleibt oft zu lange unbemerkt. Das tückische daran ist, dass man in den meisten Fällen nicht merkt, dass der Augenduck erhöht ist, denn man hat keine Schmerzen und auch ­äusserlich ist keine Veränderung zu erkennen. Erhöhter Augendruck entsteht durch erhöhten Kammerwasserfluss, welcher nicht mehr richtig abfliessen kann und ist gefährlich, denn dadurch können Glaukome entstehen. Der Sammelbegriff Glaukom (Grüner Star) ist eine Erkrankung des Auges, die mit einer Druckschädigung des Nervus opticus (Optikusneuropathie) und damit verbundenen Gesichtsfeldausfällen und Veränderungen der Sehnervenpapille einhergeht. Mit der Zeit werden die Nervenzellen der Netzhaut und des Sehnervs geschädigt. Im schlimmsten Fall kann das sogar zur Erblindung führen. Da wir ja unseren Mitmenschen nun vermehrt in die Augen schauen, fallen uns Merkmale auf, die wir vorher weniger oder gar nicht wahrgenommen haben. Augenfarbe, Augenform, lange, schön geschwungene Wimpern, dichte Augenbrauen, Lachfältchen − und wenn Sie ihr Gegenüber nun dank Maskenpflicht nicht direkt anlächeln können, tun Sie es trotzdem, das Lächeln wird auch Ihre Augen erreichen, sie zum Glänzen bringen und Ihren Mitmenschen etwas Wärme im Herzen vermitteln. Apropos Herzen: Wie schrieb einst Antoine de Saint Exupéry in seinem Meisterwerk «Der kleine Prinz»: «Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar».

Bild: Filmszene aus Casablanca dpa

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Weiterbildung

Austausch «Runder Tisch Podologie» Datum/Zeit:

Dienstag, 15. Juni 2021, 19.00 – 21.00 Uhr (nach Berufsbildner-Info Teil 2)

Ort:

Berufs- und Weiterbildung Zofingen

Kosten: Gratis Leitung: Mario Malgaroli (dipl. Podologe HF) Lea Kurmann, Sonja Klein, Jocelyne Bühler, Regula Kuster (dipl. Podologinnen HF) Themen: Austausch über fachliche und berufspolitische Themenbereiche sowie Plenumsdiskussionen Ziele: Immer wieder aufkommende Fragen und Unsicherheiten bei f­achlichen oder berufspolitischen Themen können im Plenum und im Austausch mit Fachleuten besprochen und erläutert werden. Mitbringen: – Anmeldeschluss:

25. Mai 2021

Anmeldung Austausch «Runder Tisch Podologie» Name Vorname Firma Adresse PLZ/Ort Telefon Datum Unterschrift

Bitte einsenden an: Schweizerischer Podologen-Verband SPV, Bahnhofstrasse 7b, 6210 Sursee, Tel. 041 926 07 61, sekretariat@podologie.ch Oder online ausfüllen unter: www.podologie.swiss/weiterbildungskurse.html



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