Watt`n Eiland 13-2/2010

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WATT `n EILAND 13-2/2010

W A T T `n

WATT `n EILAND S

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- SPÖKENKIEKER

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Patrick Kösters

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- EILAND & LÜ

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Schöne Schiffe, spektakuläre Manöver:

53. Seestern-Gedächtnis-Regatta; Im Wilden Osten der Insel; 100. Geburtstag: Heye Deepen ist ältester

- MIT KOPP UN SINN GENEITEN Havenhuus Neuharlingersiel; Künstlerhaus zeigt Bauhaus-Fotografien; Insel-Musikfest - INKIEK Urlaub für jeden; 125 Jahre Museumspferdebahn - BUTEN & BINNEN www.inselalldag-spiekeroog.de - WATT’n EILAND FÖR DE LÜTTJEN Basteltipps Mann der Insel



INHALT INKIEK

SPÖKENKIEKER Patrick Kösters

4

Für jeden etwas dabei: Urlaub auf Spiekeroog

38

Bildergalerie: Auf Spiekeroog war was los

6

125 Jahre Museumspferdebahn

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Künstlerporträt Karin Speckmann

44

Auf dem Kutter mit Willi Jacobs

46

EILAND & LÜ Schöne Schiffe, spektakuläre Manöver: Die 53. Seestern-Gedächtnis-Regatta

8

Erstaunliche Entdeckungen im Wilden Osten der Insel

12

BUTEN & BINNEN

Heye Deepen feiert 100. Geburtstag

18

Heimische Tierwelt: Der Taschenkrebs

48

Kreativwettbewerb: Frühlingserwachen

20

Ein besonderer Ort, ein besonderer Anlass

50

Sommerwettbewerb: Wahrzeichen von Spiekeroog

23

Online-Zeitung für die Insel

52

Leserbriefe

54

Aus dem Gästebuch

55

MIT KOPP UN SINN GENEITEN Arrangements: Spätsommer

24

Herbstferien auf Spiekeroog

25

WATT’n EILAND FÖR DE LÜTTJEN

Sommermenü

26

Bastelspaß im Sommer

Tipp: Im Havenhuus fängt der Urlaub an

28

56

Ankündigung: Bauhaus-Fotografien im Künstlerhaus 30 Sommerprogramm Galerie und Künstlerhaus

32

Insel-Musikfest: Frische Brise mit Musik

36

Impressum: Kontakt: Watt´n Eiland Am Deich 86, 28199 Bremen, redaktion@watt-n-eiland.de Redaktion und Produktion: Harriet Eversmeyer Konzeption: Verena Beckhusen, Harriet Eversmeyer Autoren: Timo Cyriacks, Marcus Duroldt, Harriet Eversmeyer, Oliver Lipinski, Birte Siedenburg Mitarbeit: Kristina Gerdes Fotos: Julia Bauer, Robert Geipel, Jörg Schoppen Grafische Gestaltung & Realisation: Anke Wragge Werbebüro Druck: Text Team, Medien und Druck, Rastede, Juni 2010, 6.000 Exemplare Herausgeber: Wundervolle Ferien Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG Noorderpad 6, 26474 Spiekeroog


SPÖKENKIEKER

PATRICK KÖSTERS KURS AUF SPIEKEROOG!

Fernab vom Alltäglichen, nur einen Katzensprung vom Festland entfernt, beeindruckend ursprünglich, mit charmantem Zeitgeist, idyllisch, natürlich, sandig, weich und meeresberauschend schön, ein Meer voll Licht und Farben – all das ist Spiekeroog, unsere grüne Insel im Nationalpark und UNESCO Weltnaturerbe Niedersächsisches Wattenmeer! 18,25 Quadratkilometer, die allein mit ihren Naturschauspielen große und kleine Besucher verzaubern, inspirieren, alle Sinne angenehm berühren und der Seele einfach gut tun. Als staatliches anerkanntes Nordseeheilbad ist Spiekeroog „natürlich bunt“, Heimat von vielen Tier- und Pflanzenarten und zu jeder Jahreszeit ein fantastisches Spektakel der Kontraste. Ein endloser, feiner weißer Sandstrand, verträumte Dünenlandschaften, sattes Grün in Wäldchen und auf Wiesen und das beschauliche Dorf mit seinen denkmalgeschützten Häusern, verleihen der Insel ihren ganz besonderen Charakter.

Wer Spiekeroog betritt, den empfängt faszinierende Ruhe und fröhliche Gelassenheit. Flug- und Straßenlärm gibt es hier nicht und unschöne Hotelburgen werden von fantasievollen Strandburgen ersetzt! Und das ist nun mein Arbeitsplatz. Mein Wohnort. Mein Lebensmittelpunkt – und der meiner kleinen Familie.


Erst ein paar Monate ist es her, dass wir uns entschieden haben, Kurs auf Spiekeroog zu nehmen. Auf die Insel zu ziehen, dorthin wo die Natur den Lebensrhythmus vorgibt, Autos und Hektik geradezu Fremdworte sind. Raus aus der Großstadt, rein in das dörfliche Leben. Raus aus dem Büro bei der Deutschen Bahn in Frankfurt, rein in das „Haus des Gastes“.

Eingetaucht in eine neue Welt, an jeder Stelle neue Erfahrungen. Großeinkauf mit dem Bollerwagen? Bisher für uns Neuland. In ein paar Minuten zum Arbeitsplatz zu laufen, statt sich in der Rushhour mit dem PKW zum Arbeitsplatz zu quälen? Wahrer Luxus! Den modernen Dienstwagen gegen ein Fahrrad einzutauschen? Anfänglich wirklich gewöhnungsbedürftig! Permanente Erreichbarkeit versus Tidenabhängigkeit, Anonymität der Großstadt gegen dörfliche Gemeinschaft. Die letzten Monate waren geprägt durch viel Neues und sehr viel Schönes! Gewohnheiten und Selbstverständliches mussten über Bord geworfen werden, nein – durften über Bord geworfen werden. Selbstverständnisse wurden neu definiert, das Leben in großen Teilen neu entdeckt.

Der Alltag auf Spiekeroog ist natürlich nicht mit dem unserer Gäste zu vergleichen, doch zeigt sich schon ein gewaltiger Unterschied zum Bisherigen. Und wir sind glücklich, diesen erleben zu dürfen, diese Erfahrung machen zu dürfen, denn wer wünscht sich nicht ein Leben in einem „Urlaubsparadies“.

Beruflich offenbart sich Spiekeroog wie ein kleiner Diamant, ein faszinierender Ort mit einem schier endlosen Facettenreichtum und einer langen Tradition als Badekurort. Die Geschicke im Tourismus zu übernehmen, immerhin die wichtigste Einnahmequelle und Existenzgrundlage vieler Insulaner – eine wirklich große Verantwortung mit der man behutsam umgehen muss. Spiekeroogs Einzigartigkeit und Natürlichkeit zu erhalten. Das Gesicht und die Authentizität der Insel zu bewahren. Unter Einbeziehung der Insulaner und örtlichen Leistungsträger den Tourismus auf eine nachhaltige, soziale und ökologisch vertretbare Art weiterzuentwickeln. Gemeinsam die Dienstleistungs- und Urlaubsqualität konsequent weiter zu verbessern, All das sind wirklich spannende Aufgaben und Herausforderungen, denen ich mich gerne und mit ganzem Engagement stelle. Mein Arbeitsplatz ist die ganze Insel, vom Strand bis zum Zeltplatz, vom Kinderspielhaus „Trockendock“ über das Kurmittelhaus bis hin zum „Schwimmdock“. Vom Veranstaltungsmanagement bis zum Marketing. Und ähnlich facettenreich wie die Insel gestaltet sich dann auch der Arbeitstag, ebenso viele Erfahrungen und Impressionen gewinne ich von Tag zu Tag. Die erste „Dienstreise“ zum Strand – das war schon wirklich etwas ganz Besonderes. Die ersten Gäste, die über ihre Spiekeroog-Erfahrungen der letzten fünf Jahrzehnte berichtet haben etwas Unbezahlbares und hoch Spannendes. Enger Kontakt und Erfahrungsaustausch mit Insulanern und Gästen – eigentlich das schönste Mittel, um Bestätigung in unserem täglichen Schaffen und Wirken zu finden. Für den Urlaub, das immerhin meist kostbarste Gut im Jahr, verantwortlich zu sein und es positiv beeinflussen zu können – ein wirklich schönes Gefühl.

Patrick Kösters Patrick Kösters, 1978 in Castrop-Rauxel geboren, ist verheiratet und Vater eines zweijährigen Sohnes. Seit November 2009 ist Kösters Bereichsleiter Tourismus der Nordseebad Spiekeroog GmbH. Zuvor war er für die DB Fernverkehr in Frankfurt für die 1. Klasse Lounges sowie die Servicequalität in allen ICE/ICs verantwortlich. Seinen Einstieg in den Tourismus und wertvolle Erfahrungen sammelte er als langjähriger Marketingleiter der Lindner Hotels & Resorts. Privat ist er leidenschaftlicher Pianist, begeisterter Windsurfer und Fotograf.

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AUF SPI EK E R O O G WA R WA S LOS ... EINWEIHUNG

DER

KOMBIFÄHRE

„SPIEKEROOG

SPIEKEROOG IV Insulaner und Urlauber wünschen „Allzeit gute Fahrt“

IV“


DIE

T H E AT E R P R E M I E R E

„DIE

VERLORENEN

SÖHNE“

Im Strandkorbschuppen auf Spiekeroog


EILAND & LÜ SPANNENDER „KRIMI“ BEI DER 53. SEESTERN-GEDÄCHTNIS-REGATTA SCHÖNE SCHIFFE, SPEKTAKULÄRE MANÖVER: AUF WIEDERSEHEN IN 2011! „Wo sind die Boote?“ Ge-

Kurze Zweifel habe es schon

eingehalten werden. Alles hat

chensbekämpfung. Heute hat

spenstischer Nebel liegt über

gegeben, „aber es war dann

seine Ordnung.

der 1. Vorsitzende des Spie-

der See. Wo eben noch dut-

doch abzusehen, dass sich der

zende Jollen, Katamarane und

Nebel schnell wieder verzie-

Punkt 12.30 Uhr auf dem

ter der Regatta, die Aufgabe,

viele andere Bootsarten auf ih-

hen wird“, erklärt Claas Wa-

Startboot „Marianne-Johan-

mit der Pistole die Startschüs-

ren Start warteten, sind jetzt

renski von der Regattaleitung.

ne“: Dirk Schulz hebt den

se für die einzelnen Bootsklas-

nur noch vereinzelte Masten im

Die 53. Seestern-Gedächtnis-

rechten Arm, eine Pistole in

sen abzufeuern. Mit einem zu-

dichten Dunst zu sehen. Doch

Regatta kann also wie ge-

der Hand. Knapp zwei Me-

friedenen Grinsen schiebt er

da – ein bisschen wirkt es wie

plant gestartet werden. Unge-

ter groß, breite Schultern, eine

die Frage, ob er denn aufge-

im Kino-Piratenabenteuer

duldig warten die Teilnehmer

coole Sonnenbrille auf der

regt sei aufgrund dieses ver-

„Fluch der Karibik“ – tauchen

der ersten Startergruppe auf

Nase. Ganz ungewöhnlich ist

antwortungsvollen Auftrags,

sie plötzlich wieder auf. Der

den Startschuss. Doch sie müs-

eine Waffe für den Polizisten

beiseite. Der erste Startschuss

graue Schleier lüftet sich, der

sen noch etwas ausharren, der

Schulz vielleicht nicht, heute

ertönt, die erste Startgrup-

Seenebel verschwindet.

Ablauf und die Zeiten müssen

geht es aber nicht um Verbre-

pe geht auf die 18,5 Seemei-

kerooger Segelclubs, Ausrich-


Pfingsten 2010: 53. Seestern-Gedächnis-Regatta vor Spiekeroog.

len lange Regattastrecke, die

auf der Haut, der frische See-

Verfügung und übernimmt so-

Wind“. Und dann melden sich

je nach Bootsklasse ein-, zwei-

wind zerzaust das Haar von

mit die Aufgabe der zurzeit

immer mehr Segler per Funk

oder, bei den schnellen Kata-

Kapitän Horst Schweikard. Der

nicht einsatzfähigen „Fortu-

bei der Regattaleitung, um sich

maranen, dreimal umsegelt

erfahrene Seebär hat das Sa-

na“, die dieses zwischen 1996

abzumelden. Einige wegen des

werden muss. Nun herrscht

gen auf dem Startboot „Ma-

und 2008 tat.

gespannte Erwartung auf der

rianne-Johanne“, das er 1986

„Marianne-Johanne“. Minuten

nahezu schrottreif in Holland

Verhedderte Segel, ein Ruder-

lands einhüllt, anderen da-

und Sekunden werden runter

gekauft hat. Die Umbau- und

bruch. Das ist nach den ers-

gegen ist der Sonnenschein

gezählt, alle zehn Minuten be-

Restaurierungsarbeiten des

ten Stunden die Schadensbi-

wichtiger als der sportliche

kommt eine weitere Startgrup-

1891 erbauten Schiffes konnte

lanz der Regattateilnehmer.

Wettbewerb.

pe ihr Signal zum Regattabe-

Schweikard 1991 abschließen.

„Ziemlich passabel“ meint Dirk

ginn. So langsam hat auch der

Mittlerweile stellt er nun schon

Schulz, „normalerweise haben

Zum 53. Mal wird die See-

Wettergott ein Einsehen mit

zum zweiten Mal hintereinan-

wir hier deutlich mehr Ausfälle

stern-Gedächtnis-Regatta in

den Seglern. Die Sonne brennt

der sein Boot als Startboot zur

zu beklagen, gerade bei dem

diesem Jahr ausgetragen.

Nebels, der immer wieder einige Passagen nahe des Fest-


Alles im Blick: Die Regattaleitung auf der „Marianne-Johanne“ (unten Mitte).

Neben dem feststehenden Ter-

auf ein kleines Motorboot be-

es ruhig. „Außer ein paar ge-

knallt und gequalmt“, lacht er

min am Pfingstsonntag gibt es

geben. Der Regattaleiter will

kenterten Katamaranen ist al-

und alle lachen mit. Anekdoten

noch eine weitere Tradition: Im

sich die Boote auch mal aus

les in Ordnung“, stellen die

aus der eigenen Ausbildungs-

Laufe der Regatta wird eine

der Nähe ansehen. „Hier sind

Männer im Begleitboot fest. Im

zeit dürfen natürlich auch nicht

Kiste Bier auf eine Sandbank

immer wieder schöne Exemp-

Startboot unterhält unterdes-

fehlen. Unter lautem Gelächter

gestellt, um den Katamaranen

lare dabei“, schwärmt er, wäh-

sen Kapitän Horst Schweikard

spielt Kapitän Horst noch ein-

die Zieleinfahrt zu versüßen. Ein

rend er die Segler bei ihren

die Regattaleitung und Gäs-

mal die wichtigsten Szenen aus

bisschen Extramotivation muss

Wendemanövern beobachtet.

te mit Seemannsgarn. „Als ich

dieser sehr harten, aber doch

eben sein, wobei die Kiste Bier

Zwischendurch wird sich auch

das Schiff hier neu hatte, kann-

unterhaltsamen Zeit nach.

eine kleine Überraschung bereit

immer mal wieder mit dem Be-

te ich mich noch nicht so rich-

hält, die hier aber nicht weiter

gleitboot der DLRG Ortsgrup-

tig mit den ganzen Gas-Sauer-

Gegen halb drei dann plötzlich

verraten wird. Sonst wäre es ja

pe Esens abgesprochen, ob

stoff-Gemischen aus“, sagt der

Hektik auf der „Marianne-Jo-

keine Überraschung mehr.

diese bereits zu Einsätzen ge-

Kapitän. „Hier hat es deswegen

hanne“. Die ersten Zieleinläufe

Claas Warenski hat sich derweil

rufen wurde. Aber heute bleibt

die erste Woche überall nur ge-

stehen bevor. Und hier gilt:

10


WATT `n EILAND Übersicht behalten. Fernglas in der rechten Hand, Stift in der linken und auf dem Schoß einen Schreibblock. „GER 101“, „Circus Maximus“, „Polaris“. Im Sekundentakt ruft Claas Warenski den Schreibern nun die Start- oder Segelnummern und Namen der Boote im Zielbereich. „Tröt!“ Dirk Schulz hat die Pistole inzwischen gegen ein Signalhorn getauscht, mit dem er die Segler im Ziel willkommen heißt, aber auch als Zeitnehmer die genaue Ankunftszeit signalisiert. Nun wird nicht mehr viel gesprochen auf dem Boot. Kein Seemannsgarn, kein Gelächter. Es gilt höchste Konzentration, denn kein Boot darf der Regattaleitung „durchrutschen“ und so vergessen werden. Keine Stunde nach dem ersten Zieleinlauf erreicht dann auch der letzte Teilnehmer die Zielboje OB 11. Die Mitglieder der Regattaleitung sind sich einig: „Eine gelungene Regatta“. Schöne Schiffe, spektakuläre Manöver, manchmal sogar beides gleichzeitig, wie der Blitzstart von „Doris von Ochtum“, einem traditionsreichen großen Tjalk, der hierfür nicht nur Szenenapplaus von der Regattaleitung bekam, sondern beim abschließenden Regattaball auch noch den Preis für den besten Start einsackte. Alle Segler sind nach der Regatta wohlauf und hatten ihren Spaß. Kein Wunder also, dass sich alle Teilnehmer schon auf das nächste Jahr freuen. Denn dann wird an Pfingsten mit der 54. Regatta der offenen Jolle „Seestern“ gedacht, die über 20 Jahre lang die Flotte des Spiekerooger Segelclubs anführte. Auf Wiedersehen in 2011!

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EILAND & LÜ DER TOD BEGINNT AM SÜDHANG DER DÜNE ERSTAUNLICHE ENTDECKUNGEN AN DER OSTPLATE – IM WILDEN OSTEN DER INSEL Vier Uhr fünfundvierzig. Die

einmal die bereits zart in uns

ersten Eindrücke dieses jun-

aufsteigende Stimmung von

gen Morgens verführen und

Frühromantik: Genau auf der

überraschen. Gerade erst kit-

Kuppe, wo unser gepflasterter

zelt der köstliche Duft frisch

Weg den Deich quert, liegt tot

backender Brötchen aus der

ein Hase. Der Verendete ist al-

Inselbäckerei in der Nase, da

lerdings nicht mehr allein: Eine

bleibt diese leckere Versu-

fette Silbermöve sitzt auf ihm,

chung mit dem Verlassen des

pickt und schluckt. Mit ihrem

Dorfes schon hinter uns zu-

scharfen Schnabel hat sie ein

rück. Der hedonistische Urlau-

Viertel seines felligen Kopfes

ber von Welt träumt um diese

bereits verspeist – samt Auge.

Zeit noch im Bett gemütlich

Der uns eben noch quälende

dem Frühstück entgegen, wir

Frühstücksappetit ist damit

aber wollen weit draußen die

erst einmal weg. So ist sie halt,

Sonne über dem Meer auf-

die Natur, sie gibt und nimmt.

gehen sehen und heute als

Ein Schauspiel, das auf Spie-

erste Menschen eine fast un-

keroog nicht nur zur frühen

berührte Natur im frühen Ta-

Morgenstunde zu beobachten

geslicht erleben. Wir sind auf

ist, sondern tagaus, tagein mit

dem Weg zur Ostplate – Spie-

dem Wirken der Gezeiten und

keroogs Wildem Osten.

den Kräften des Windes, und das ganz besonders deutlich

Ein violetter Streifen am Hori-

– fast wie im Zeitraffer – an

zont kündigt das Herannahen

der Ostplate.

des Tagesanbruchs schon an,

12

da verscheucht unerwartet

Hundert Meter hinter der Her-

eine Szene wie aus Hitchcocks

mann-Lietz-Schule haben wir

Film-Klassiker „Die Vögel“ erst

die Schutzhütte der National-


parkverwaltung und damit

sich dieser einzigartige Natur-

den eigentlichen Ausgangs-

raum auf derzeit geschätzte

punkt unserer Wanderung

sieben Kilometer Länge und

erreicht. Nur mehr ein kleiner

zweieinhalb Kilometer Brei-

Trampelpfad führt vorbei an

te und wächst immer noch

der achteckigen Holzhütte. Er

weiter. Nicht nur Geologen,

ist nicht zu verlassen: Die Ost-

Botaniker und Ornithologen,

plate gehört zur Ruhezone des

sondern auch aufmerksame

Nationalparks Wattenmeer

Wanderer finden hier – unter

und darf lediglich auf einigen

Begleitung eines Naturkund-

wenigen markierten Wegen

lers – beeindruckende Be-

betreten werden. Schon 1970

gegnungen mit anderenorts

ließen die weitsichtigen Spie-

selten gewordenen Tierarten

kerooger die Ostplate unter Na-

und Pflanzen und den ver-

turschutz stellen. Zum Glück,

schiedenen Stadien der In-

denn nur dadurch konnte sie

selentstehung. Uns hat zu

sich ungehindert und ganz

diesem Zwecke Uli Bauer, Ex-

natürlich zu dem entwickeln,

Bürgermeister von Spiekeroog

was heutzutage gerade ihre

und Naturführer, unter seine

Einzigartigkeit ausmacht: zu

Fittiche genommen.

einem Flecken wahrlich unberührter Vegetation.

Die Luft ist noch immer frisch und schmeckt leicht salzig. Es

Denn eigentlich ist eine Plate

ist noch komplett windstill.

nichts anderes als eine sich

Nur ab und zu schneidet in das

vergrößernde Sandbank, die

Rauschen der wegen des Nied-

nur noch bei Sturmfluten,

rigwassers momentan ein paar

nicht aber bei normalem Hoch-

Kilometer weiter entfernten

wasser überflutet wird. Auf

Brandung das Kreischen einer

Spiekeroog aber überrascht

Möve. Während der Brut- und

diese Landschaft, weil sie in-

Aufzuchtszeit der Vögel (Anfang

zwischen eben keine blanke

April bis Ende Juli) ist die Ostplate

Sandbank mehr, sondern von

für Fußgänger fast komplett ge-

einer einzigartigen Pflanzen-

sperrt. Unsere Wanderung führt

und Tierwelt besiedelt ist.

deshalb nur an ihrem Rand ent-

Ungestört vom Einfluss des

lang. Ihr östliches Ende ist das

Menschen entwickelte sie sich

heutige Ostende der Insel und

– und zwar in relativ kurzer

markiert den immer schmaler

Zeit – zu einem der wichtigs-

werdenden Meeresdurchgang

ten Biotope der Nordhalbkugel.

zwischen Spiekeroog und Wan-

Und das soll auch so bleiben.

gerooge. Wir stehen staunend

Im Osten der Insel erstreckt

am anderen, dem westlichen u

13


Fortsetzung von Seite 13

1

Ende der Ostplate und riechen,

gab es allerdings diese hier men-

Besiedelung der Plate mit Tieren

hören und fühlen förmlich das

schenleer vor uns liegende Land-

und Pflanzen von Anfang an

Ende der Zivilisation. Auf den

schaft überhaupt noch nicht.

mit eigenen Augen miterlebt.

rechten seiner Wanderstöcke

Bauer unterbricht nun die fast

Die Ostplate liegt ihm von allen

gestützt blickt Uli Bauer andäch-

andächtige Stille: „Das hier ist

schönen Ecken der Insel ganz

tig über diese schier endlos er-

das Naturreinste, was es über-

besonders am Herzen.

scheinende Landschaft. Ein paar

haupt gibt“, sagt er und holt

Schritte hinter ihm stehend, erin-

dabei mit dem rechten Arm in

Denn als Bauer vor 50 Jahren

nert dieses Bild an Caspar David

einer weiten Bewegung aus, so

hier zur Schule ging, hörte

Friedrichs „Der Wanderer über

als wolle er die überwältigende

genau hier die bewachsene

dem Nebelmeer“. Als Friedrich

Weite unter dem Horizont sanft

Insel auf. Was es gab, war

1818 dieses berühmte Bild malte,

streicheln. Er hat diese natürliche

nichts als eine glatte Fläche


enormer Mengen Sand, der

weiteren Sandes und wei-

Rastplätze für Zugvögel auf

vor der glühenden Sonne kurz

sich hier im Verlauf einer Hand

terer Pflanzen förderte. Auch

den Ostfriesischen Inseln.

miteinander zu einem extrem

voll Jahrzehnten langsam im-

das Meer brachte Samen und

langen Schiff zu verschmelzen.

mer höher abgelagert hatte,

Sand. „Was wir heute hier in

Blutrot taucht die Sonne jetzt

Nur für einen kurzen Augen-

bis er nicht mehr vom Meer

einer großen Fläche sehen ist

auf aus dem Meer. Vor ihrem

blick, dann teilt sich dies in der

überspült wurde. „Als Kinder

eine einzigartige Salzwiese“,

Feuerball über der schnurge-

Mitte wieder auseinander – wie

sahen wir hier keine einzige

erklärt Naturexperte Bauer. Sie

raden Linie des Meeres zeich-

ein Regenwurm in zwei unab-

Pflanze, nichts, gar nichts“,

gilt als eine der wenigen natür-

nen sich wie Scherenschnitte

hängige Körper. Unbeirrt, als

erinnert sich Bauer. Erst der

lichen Salzwiesen der gesam-

die Umrisse mehrerer riesiger

würden sie an Schnüren gezo-

Wind brachte Pionierpflanzen,

ten Nordhalbkugel mit eige-

Containerschiffe ab. Auf dem

gen, setzen beide Silhouetten

in deren Bewuchs sich Sand

nem Regenerationspotenzial.

Horizont gleiten zwei von ihnen

in gegensätzliche Richtungen

verfing, was die Ablagerung

Und sie ist einer der wichtigsten

aufeinander zu, um dann genau

ihre Reise fort. u

15


Fortsetzung von Seite 15 Andere Schiffe scheinen fest

alte Oceanik, der einzige echte

uns hingegen nicht einmal zu

sondern – wie Dill und Fenchel

auf der Stelle an den Horizont

Hochseeschlepper, den wir in

bemerken. In der noch flach

– zu den Doldenblütlern. Wo

geheftet. „Diese Schiffe liegen

Deutschland noch haben.“

scheinenden Sonne zeichnet

sie wächst, ist der Sand noch

eine bizarre Pflanze mit stache-

frisch und damit die Düne jung,

auf Reede“, erklärt Bauer und schätzt ihre Entfernung von

Wir wandern weiter den Tram-

ligen, grau-grünen Blättern ih-

denn die Stranddistel wächst

der Küste auf „mindestens 25

pelpfad entlang durch noch

ren wehrhaften, spitzen Schat-

nur dort, wo im Sand noch

Kilometer“. Die Besatzungen

„embrionale Dünen“ auf das

ten: Es ist die hier häufige – an

die Nährsalze des Meeres ent-

könnten schon Helgoland seh-

Meer zu. Austernfischer flie-

anderen Orten aber seltene –

halten sind. Bauer deutet auf

en, meint er. Dann zeigt er

gen über uns hinweg. Wir se-

Stranddistel. Sie ist die Symbol-

eine Lücke weiter westlich in

auf einen etwas kompakteren

hen Queller, Strandweizen und

pflanze Spiekeroogs. Anders

einem etwas entfernter liegen-

Schattenriss: „Das da hinten ist

auch einige Strandastern. Eine

als ihr Name vermuten lässt,

den Dünengürtel. „Da haben

die berühmte, fast vierzig Jahre

Gruppe von Eiderenten scheint

gehört sie nicht zu den Disteln,

die starken Stürme 2006/2007

16


gewaltig etwas weggerissen

sehen ist. „Das dort ist junger

Schatten selbst kleinster Pflan-

durchmessenden, so perfekten

und die Spizten abrasiert.“

Strandflieder.“ Noch ist von

zen verschwunden. Alpen-

Rund, als wäre das Tier mit

Die jungen Dünen dort sind

seiner blauvioletten Blüte leider

strandläufer rennen des Weges.

einem Bein festgenagelt fünf

bewachsen mit dem für sie

nichts zu sehen. Wir passieren

Wir erreichen nun den Strand.

bis sechs Mal im Kreis gerannt.

typischen Strandhafer. Die

Queckenrasen, Brackwasser-

Die Sonne brennt mittlerweile

Bauer lacht über unsere ab-

Südseiten einiger Dünen sind

röhricht und Strandsimsen.

schon vom Himmel, dabei ist

solut unverständlichen Blicke.

schon wieder kahl. „Der Tod

Am Himmel kreisen zwei Krä-

es gerade einmal sieben Uhr.

Dann deutet er in die Mitte des

beginnt am Südhang“, erklärt

hen. „Die benehmen sich hier

Der nächste Schatten, den wir

Musters: Hier habe das Weib-

Uli Bauer. Der heize sich in der

ganz komisch“, verrät Bauer,

sehen werden, ist winzig und

chen gesessen. „Das Männ-

Sonne extrem auf. Bauer bückt

„die Krähen sind hier seltsa-

der von dem derzeit nur noch

chen musste es nach allen Re-

sich und zeigt auf ein kleines

merweise Bodenbrüter.“ „Gre-

wenige Zentimeter aus dem

geln der Kunst umwerben.“

Pflänzchen, das hier häufig zu

ta, Greta“, ruft jemand durch

Watt ragendem Schiffswrack

Wir sind mittlerweile mehr als

die Dünen. „Das ist die Ufer-

„Verona“. Wir passieren es

überwältigt von den vielen Ein-

schnepfe“, weiß Bauer. Auch

nach einer weiteren Stun-

drücken dieser erstaunlichen

eine Lerche ist zu hören. Diese

de. Der englische Dampfer

Natur und entschließen uns,

würden auf Spiekeroog leider

lief 1883 vor Spiekeroog auf

umzudrehen. Noch zweiein-

immer seltener, bedauert der

Grund. Mehr als ein paar un-

halb Stunden Fußmarsch zu-

Naturliebhaber.

spektakuläre Stahlplatten sind

rück, dann können auch wir

nicht von ihm geblieben.

uns dem Frühstück widmen. Die Hedonisten sind gerade

Die blaue Stunde des Tages ist längst dem immer heller

Als wolle jemand einen Scherz

von den Tischen verschwun-

werdenden Licht gewichen

mit uns treiben, sehen wir

den. Sie gehen nun an den

und damit sind auch die teils

plötzlich Spuren einer Möve in

Strand. Erst jetzt!

dramatischen Kontraste und

einem etwa dreißig Zentimeter

1


EILAND & LÜ HEYE DEEPEN FEIERT 100. GEBURTSTAG WATT’N EILAND, BÜRGERMEISTER UND NSB-GESCHÄFTSFÜHRER GRATULIEREN DEM INSELÄLTESTEN

Der Jahrgang ist fürwahr ein

Licht der Welt erblickte. Jetzt

Lietz-Schule, ging dann nach

Die Insel ist offenbar zudem

guter. Friedensnobelpreisträ-

feierte Heye Deepen auf Spie-

Hannover in den Staatsdienst

ein guter Jungbrunnen. Marie-

gerin Mutter Theresa, der be-

keroog seinen 100. Geburts-

und kehrte Mitte der Siebzi-

chen Damm ist in diesem Jahr

liebte TV-Kommissar Erik Ode

tag – er ist der älteste Mann

ger Jahre nach Spiekeroog zu-

bereits 100 Jahre alt gewor-

und der filmende Meeresfor-

der Insel. Watt’n Eiland gratu-

rück. Seither wohnt er mit Frau

den. Nun zieht er nach. Auf

scher Jacques-Yves Cousteau

liert auf das Herzlichste! Und

Waltraud in einem gemüt-

die Welt gebracht hat ihn vor

beispielsweise wurden 1910

ebenso der Gemeinde-Bür-

lichen Haus im Inselosten. In

100 Jahren die Hebamme So-

geboren. 1910 ist das Jahr, in

germeister und der Geschäfts-

der Watt’n Eiland-Ausgabe 10-

phie Meyer, die auf dem Ei-

dem in den USA der erste Hol-

führer der Nordseebad (NSB)

3/2009 haben wir in der „Ge-

land jahrzehntelang die Ge-

lywood-Film gedreht wurde,

Spiekeroog GmbH.

schichtsstunde mit Heye Dee-

burten intensiv betreut hat.

pen“ bereits ausführlich über

Kaum irgendwo anders denn

in dem sich der britische Polarforscher Robert Scott und

Zehn Pfund wog der wasch-

seinen Lebensweg und das

auf Spiekeroog konnten Kin-

der siegreiche Norweger Roald

echte Insulaner Heye Dee-

Spiekeroog der frühen Jahre

der so gesund leben und

Amundsen ein Wettrennen

pen bei seiner Geburt. Auf-

berichtet. Er habe beispielswei-

heranwachsen. „Das Spieker-

gen Südpol lieferten, in dem

gewachsen noch zu Zeiten als

se zu Kriegszeiten schlichtweg

oog von damals kommt einem

in Deutschland das Staatsober-

weit und breit das einzige Te-

auch ein paar Mal Glück ge-

Märchen gleich“, sagt Heye De-

haupt Kaiser Wilhelm II. war. Es

lefon bei der Inselpost zu fin-

habt, überhaupt so alt werden

epen. Man rannte über saftige

ist das Jahr, in dem Heye Dee-

den war, wurde Heye Deepen

zu können, sagte er im Ge-

Weiden, sprang über natür-

pen am Sonntag, 19. Juni, das

später Lehrer an der Hermann-

spräch mit Watt’n Eiland.

liche Gräben und angelte nach

1 1


WATT `n EILAND

Historisches Spiekeroog

mit seiner Gabe, spannend und

Mal persönlich getroffen. „Die

interessant zu erzählen, fühl-

Begegnung war für mich sehr

te ich mich als Zuhörer des Öf-

beeindruckend und bewe-

teren animiert, in diesem ‚Ge-

gend. Einen Menschen zu

schichtsbuch‘ zu blättern. Ich

treffen, der als Kind den ers-

erinnere mich, dass ich ihn zu

ten und als Erwachsener den

Beginn meiner Amtszeit um ei-

zweiten Weltkrieg miterlebt

nen Rat gebeten hatte. Anstel-

hat, heute aus eigener Erfah-

le eines Ratschlages lieferte er

rung auf die Weltwirtschafts-

mir Beispiele aus der Vergan-

krise in den 30er-Jahren zu-

genheit, die zur Beantwor-

rückblicken kann und dann bei

tung meiner Frage beitrugen.

der weltweiten rasanten tech-

Heye Deepen genießt meine

nologischen Entwicklung und

außerordentliche Wertschät-

Globalisierung dabei war, ist

zung. Wie kaum ein anderer ist

für mich außerordentlich fas-

er einerseits traditions- und

zinierend. Die Erreichung eines

geschichtsbewusst, verwehrt

solch hohen Lebensalters ist

Plattfischen. Der Tourismus –

„Hast du eine große Freude an

sich aber andererseits nicht

ganz bestimmt nur mit der

heute wichtigste Einnahme-

etwas gehabt, nimm Abschied!

neuen Entwicklungen. Viel-

richtigen Einstellung zum Le-

quelle der Insel – entwickel-

Nie kommt es zum zweiten

mehr sieht er diese als Fortfüh-

ben und zu den Mitmenschen

te sich erst noch. „Seit etwa

Male.“ Wer Spiekeroog heu-

rung der Geschichte. Die Spie-

möglich. Nicht zuletzt trägt si-

Mitte des vergangenen Jahr-

te schön findet, hätte die Insel

kerooger Geschichte hat Heye

cherlich auch die besonders

hunderts hat sich die Struktur

mal vor 100 Jahren sehen sol-

Deepen mitgestaltet. Hierfür

gute Lebensqualität auf der

Spiekeroogs dann stark ver-

len“, schwelgt der Inselsenior

gilt mein Dank, den ich verbin-

Insel Spiekeroog dazu bei, sich

ändert“, blickt Heye Deepen

in lebhafter Erinnerung.

den möchte mit dem Wunsch,

hier in jedem Alter wohl und

dass wir Jungen in der Lage

zu Hause zu fühlen“, sagt

zurück, „und das Spiekeroog von heute ist ein ganz an-

Sehr waches historisches Wis-

sind, aus den Erfahrungen

Ansgar Ohmes. Bestätigt wird

deres als jenes ursprüngliche

sen gepaart mit reichlich Le-

unserer älteren Mitbürger zu

seine Ansicht nicht zuletzt

meiner Kindheit und Jugend.“

benserfahrung – auch das ist

lernen“, sagt Bürgermeister

durch die zahlreichen eng

Fast könnte für den Vergleich

Heye Deepen. Bei Besuchen

Bernd Fiegenheim.

mit Spiekeroog verbundenen

von früher und heute ein

anlässlich der Ehrentage hat

Spruch von Friedrich Nietzsche

ihn Spiekeroogs Bürgermeis-

Ansgar Ohmes, Geschäftsfüh-

‚ihrer‘ Urlaubsinsel kommen.

in Anlehnung Verwendung fin-

ter Bernd Fiegenheim kennen

rer der Nordseebad Spieker-

Und wer weiß? Vielleicht fei-

den, jenes Philosophen, von

gelernt. „Heye Deepens Ge-

oog GmbH, hat Heye Deepen

ert demnächst ja auch ein Ur-

dem Heye Deepen im Kriege

dächtnis ist wie ein lebendes

und Frau Waltraud vor we-

lauber auf dem Eiland seinen

stets einen Band bei sich trug:

Geschichtsbuch. Verbunden

nigen Monaten zum ersten

100. Geburtstag.

Gäste, die jährlich wieder zu

1


KREATIVWETTBEWERB: FRÜHLINGSERWACHEN AUF DER INSEL

„Wer fängt den Frühling am schönsten ein?“ hieß es bei unserem Kreativwettbewerb in der letzten Ausgabe Watt´n Eiland. Und eines wurde wieder klar – Spiekeroog ist einfach außergewöhnlich schön, denn die Redaktion erhielt auch diesmal besonders vielfältige, farbenfrohe und ideenreiche Einsendungen. Der Jury fiel die Auswahl schwer. Deshalb zeigen wir nicht nur das Siegerbild, sondern auch diese kreativen Fotocollagen, die unsere Leserinnen Nicole Höfler (rechts) und Elisabeth Solte (unten) eingereicht haben.

Elisabeth Solte

20


Nicole Hรถfler

Vielen Dank allen Leserinnen und Lesern, die sich an unserem Wettbewerb beteiligt haben.

21


SIEGERFOTOS – Frühlingserwachen auf Spiekeroog Die Wahl der Ausdrucksform war beim Kreativwettbewerb diesmal frei – ob fotografiert, gedichtet, getextet oder gemalt, alles war erlaubt. Die Jury hat sich für die Fotoserie unserer Leserin Reinhild Homburg entschieden, die mit fotografischem Können, aber auch mit Witz und Kreativität den Frühling eingefangen hat.

„Demnächst Frühjahrsputz“ Die Jury hat sie mit ihrem Foto „Frühjahrsputz“ überzeugt und damit einen Schnupperkurs ihrer Wahl im Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog gewonnen.

Herzlichen Glückwunsch!

„Vorboten“

22

„Der Strand wird lebendig“


Was ist für Sie besonders typisch für Spiekeroog? Wann wissen Sie genau: Jetzt bin ich angekommen auf meiner Lieblingsinsel. Ob Dorfkirche, Utkieker, die Spiekeroog-Fähren oder einfach der Strand: Zeigen Sie uns Ihr persönliches Wahrzeichen von Spiekeroog: Gezeichnet oder gemalt. Die eingereichten Werke sollten typische Merkmale oder Erkennungszeichen der Insel darstellen, dazu gehören zum Beispiel markante Gebäude oder natürliche Gegebenheiten. Lassen Sie sich von der grünen Nordseeinsel inspirieren, wir freuen uns auf Ihre Einsendungen, die Sie bitte an folgende Adresse senden:

Redaktion Watt´ n Eiland Kennwort: Sommerwettbewerb Am Deich 86 I 28199 Bremen Einsendeschluss ist Montag, 06. September 2010 Als Belohnung erwartet den Gewinner ein Gutschein für einen Schnupperkurs im Galerieund Künstlerhaus Spiekeroog. Fotografie, Malerei, Schmuckgestaltung, Bildhauerei und andere Kunstsparten stehen zur Auswahl. Gemäß aktuellem Programm sind alle Kreativkurse jeweils für drei Stunden am Nachmittag spontan vor Ort buchbar. Der Sieger wird schriftlich benachrichtigt. Der Preis ist ein Sachgewinn und kann nicht ausgezahlt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Mit dem Einsenden der Wettbewerbsbeiträge willigt der Teilnehmer in die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung seiner Werke sowie in den kostenfreien Abdruck durch die Redaktion Watt`n Eiland ein. Die Erhebung der Daten erfolgt nur zum Zwecke der Durchführung des Wettbewerbs.

KREATIVWETTBEWERB SOMMER WAHRZEICHEN VON SPIEKEROOG – GEZEICHNET ODER GEMALT

23


MIT KOPP UN SINN GENEITEN SPÄTSOMMER-ARRANGEMENT Wenn der Sommer sich dem Ende

Das Ende der Hauptsaison ist der perfekte Zeitpunkt für einen letzten vorwinterlichen

neigt und der Herbst die Blätter

Abstecher auf die Insel. Seien Sie unser Gast und gönnen Sie sich eine kurze Auszeit

langsam golden einfärbt: Gerade die

zum Durchatmen und um zur Ruhe zu kommen. Erforschen Sie während eines Offenen

rechte Zeit, um sich im Wechsel der

Ateliers im Galerie- und Künstlerhaus Ihr künstlerisches Talent. Wir kümmern uns mit

Jahreszeiten eine Ruhepause für die

einer „Verwöhn-Halbpension“ um Ihr leibliches Wohl: Von einem reichhaltigen Früh-

Seele zu gönnen. Lassen Sie sich an

stückbuffet bis hin zu einem orientalisch-biovitalen Fünf-Gang-Menü am Abend.

warmen Herbsttagen von der spätsommerlichen Atmosphäre auf Spie-

Leistungen

keroog inspirieren. Genießen Sie die

drei bzw. fünf Übernachtungen im Doppelzimmer

goldene Jahreszeit auf der grünen

inklusive Frühstücksbuffet

Nordseeinsel Spiekeroog.

zwei bzw. vier Abendessen als Drei-Gänge-Menü

mit zwei Hauptgängen zur Wahl

ein Abendessen als orientalisches Fünf-Gänge-Menü

im Bio-Vital Restaurant der Künstlerherberge

eine Teilnahme am Mittagsbuffet im Galerie- und Künstlerhaus

ein Besuch eines Offenen Ateliers im Galerie- und Künstlerhaus

Arrangement mit drei Übernachtungen ab 285 Euro pro Person im Doppelzimmer der Künstlerherbege ab 315 Euro pro Person im Doppelzimmer der Spiekerooger Leidenschaft

Arrangement mit fünf Übernachtungen ab 425 Euro pro Person im Doppelzimmer der Künstlerherbege ab 465 Euro pro Person im Doppelzimmer der Spiekerooger Leidenschaft

Buchbar nach Verfügbarkeit & auf Anfrage Reisezeitraum 12.09. - 01.10.2010 sowie 24.10. - 01.11.2010

2


ARRANGEMENT

HERBSTFERIEN AUF SPIEKEROOG Endlich Urlaub! Damit diese Zeit vor dem langen Winter für Sie und Ihre Lieben zu einem echten Volltreffer wird, haben wir dieses Paket für Sie geschnürt. Gönnen Sie sich während der Herbstferien einen erholsamen Urlaub in dem stilvollen Ambiente der Spiekerooger Leidenschaft oder der Künstlerherberge.

Leistungen •

fünf bzw. sieben Übernachtungen im Doppelzimmer

inklusive Frühstücksbuffet

drei bzw. fünf Abendessen als Drei-Gänge-Menü

mit zwei Hauptgängen zur Wahl

ein Abendessen als orientalisches Fünf-Gang-Menü

im Bio-Vital Restaurant der Künstlerherberge

ein Vier-Gänge-Candle-Light-Dinner

inklusive begleitender Getränke

Arrangement mit fünf Übernachtungen ab 485 Euro pro Person im Doppelzimmer der Künstlerherbege ab 535 Euro pro Person im Doppelzimmer der Spiekerooger Leidenschaft Weitere Informationen & Beratung: Arrangement mit sieben Übernachtungen

Spiekerooger Leidenschaft

ab 655 Euro pro Person im Doppelzimmer der Künstlerherbege

Hotels & Residenzen Noorderpad 6 ∙ 26474 Spiekeroog Telefon 0 49 76 / 70 60-0 Fax 0 49 76 / 70 60-99 info@spiekerooger-leidenschaft.de www.spiekerooger-leidenschaft.de

ab 725 Euro pro Person im Doppelzimmer der Spiekerooger Leidenschaft

Buchbar nach Verfügbarkeit & auf Anfrage Reisezeitraum 01.10.- 24.10.2010

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MIT KOPP UN SINN GENEITEN Eine Empfehlung aus dem Restaurant

SOMMERMENÜ

der Spiekerooger Leidenschaft

für 4-6 Personen

Für sommerliche Gaumenfreuden sorgt Küchendirektor Joachim Fecht mit dem Team der Spiekerooger Leidenschaft:

VORSPEISE PULPOSALAT MIT PASPIERRE, TOMATEN UND BALSAMICO-KRISTALLEN

Lassen Sie sich doch einmal auf der schönen Sonnenterrasse von den vielfältigen

600 g

Pulpo

Köstlichkeiten verwöhnen!

200 g

Paspiere

Oder holen Sie sich die leichte Inselküche

4

Strauchtomaten Piment d‘espelette

einfach nach Haus: Hier stellt Joachim

Zitrusfruchtessig

Fecht exklusiv ein Sommermenü vor, mit

Olivenöl

dem Sie Ihre Gäste ganz sicher verzaubern

Salz

können.

Balsamico-Kristalle 1

Bund Dill

1

Bund Blattpetersilie

ZUBEREITUNG

2

1.

Pulpo in leichtem Salzwasser weichkochen,

abkühlen lassen, mit dem Messer in 2 cm lange Stücke schneiden

2.

Paspiere (Meerbohne) putzen, waschen und knackig blanchieren

3.

Tomaten enthäuten, entkernen und das Fleisch in Würfel schneiden

4.

Aus Essig, Olivenöl, Salz und Piment d‘espelette

eine Vinaigrette herstellen und die Zutaten untereinander heben

5.

Mit den Kräutern und den Balsamico-Kristallen verfeinern


HAUPTGERICHT SURF & TURF MIT KAFFEE-GEBEIZTEM RINDERFILET, GARNELEN UND GESCHMOLZENEN TOMATEN, BACKED POTATO UND TZATZIKI ZUBEREITUNG 800 g

Rinderfilet

1.

Rinderfilet zurechtschneiden mit dem braunen Zucker, Café und Sonnenblumenöl

beizen ( das Filet sollte mind. 12 Std. in der Beize liegen ).

2.

Das Filet aus der Beize nehmen, Kaffee und Zucker vollständig abschaben mit Salz

und Pfeffer würzen und am Stück rund herum anbraten.

3.

Bei 120 °C Ober - und Unterhitze (ohne Umluft) je nach gewünschter Garstufe

ca. 45 bis 60 Minuten garen.

100 g

brauner Zucker

300 g

geschrotete Kaffeebohnen

80 ml

Sonnenblumenöl

12

Black Tiger Garnelen 13/15-er ohne Kopf und Schale

20

Kirschtomaten an der Rispe

4.

Kartoffeln waschen und mit Salz, 10 g Butter, Thymian und Rosmarin jeweils in

6

große festkochende Kartoffeln

Aluminiumfolie packen. Bei 200 Grad ca. 45 min. im Ofen weich backen.

300 g

Schmand

5.

Kirschtomaten von der Rispe schneiden und mit etwas Olivenöl, Salz, Pfeffer, etwas

40 g

frischer Knoblauch

gehacktem Rosmarin und Thymian vermengen. Bei 90 °C 20 min im Ofen confieren.

1

Salatgurke

6.

Garnelen säubern, würzen mit Salz, Pfeffer und in der Pfanne mit Olivenöl braten.

Rosmarin, Thymian

7.

Die Gurke schälen und mit dem Küchenhobel (Mandoline) in dünne Stifte

Olivenöl, Salz, Pfeffer

hobeln, etwas salzen, sodass die Gurke Wasser verliert und auspressen, anschließend

Kalbsjus

mit dem Schmand und dem gepressten Knoblauch, Salz, Pfeffer vermengen.

400 ml

DESSERT MOJITOPARFAIT 3

Eigelb

ZUBEREITUNG

75 g

brauner Zucker

1.

Eigelb mit dem Zucker und Rum schaumig schlagen

250 g

Sahne

2.

Limettenabrieb und Saft zugeben

0,15 l

Rum

3.

Die steifgeschlagene Sahne unter die abgekühlte Masse heben

2

Limetten

4.

In feine Streifen geschnittene Minze untermengen

1 Bund

frische Minze

5.

In geeignete Förmchen füllen und einfrieren

DESSERT ZITRONENGRAS - KOKOSMOUSSE ZUBEREITUNG 1.

Kokospüree erhitzen und das aufgebrochene Zitronengras ausziehen lassen

2.

Die eingeweichte und ausgedrückte Gelatine in dem erneut erhitzten und

passierten Kokospüree auflösen

Eiweiß

3.

Bis kurz vor den Gelierpunkt herunterkühlen

210 g

Schlagsahne

4.

Die geschlagene Sahne unter das Kokospüree heben

3 Blatt

Gelatine

5.

Das Eiweiß mit dem Zucker steif schlagen und unter die gesamte Masse rühren

6

Dann in die vorgesehenen Gläser abfüllen

270 g

Kokospüree oder angedickte Kokosmilch

110 g

Zucker

60 g

3 Stangen Zitronengras

2


Havenhuus Neuharlingersiel: Der Urlaub beginnt hier ...

MIT KOPP UN SINN GENEITEN DIE LETZTE GASTSTÄTTE VOR SPIEKEROOG SCHÖNE AUSSICHT, GUTER KAFFEE, VIELE LECKEREIEN: IM HAVENHUUS FÄNGT DER URLAUB AN

Milchreis, Matjes und Meer, frische Pom-

Urlaub. Die letzte Gaststätte vor Spiekeroog.

Vor rund einem Jahr, Anfang Juli 2009, ist

mes für die Kids, Kaffee, Kuchen und Küste,

Bei gutem Wetter auf der Terrasse – oder

das gemütliche Selbstbedienungs-Restau-

Brötchen, Bolognese und eine frische Brise

wenn Petrus nicht mitspielt – innerhalb der

rant eröffnet worden. Täglich von 9 bis 22

– bevor die Schiffe in See stechen, docken

hellen Räumlichkeiten, lässt sich bei einer klei-

Uhr lädt das Havenhuus ein, „und wenn

Passagiere gerne im Havenhuus an. Gelegen

nen Stärkung schon hier vom Sonnenbaden

aus Neuharlingersiel mal eine Fähre später

im Fährhaus am urigen Hafen Ost, befinden

am Strand, vom Wellenreiten in der Nordsee

fährt, warten wir diese letzte Fähre natür-

sich ebenerdig der Fahrkartenschalter und

und von langen Spaziergängen durch die

lich auch noch ab, damit die Passagiere

nur eine kurze Treppe hoch der Anfang vom

Spiekerooger Dünenlandschaft träumen.

sich vorher bei uns verpflegen können“,

2


WATT `n EILAND

... Köstlichkeiten von der Küste.

sagt Sandra Keßler, stellver-

Man kann dann auch herr-

der ganzen Küste zwischen

Durchschnittlich mindestens

tretende Serviceleiterin. Un-

lich Segler, Kite-Surfer und

Wittmund und Emden“. San-

zweimal pro Woche erleben

gefähr eine Stunde vor den

Wattwanderer beobachten“,

dra Keßler schreibt das dem

die engagierten Service-

jeweiligen Fährabfahrten fällt

schwärmt Sandra Keßler über

„wunderbaren Milchschaum“

Mitarbeiter im Havenhuus

der Andrang am größten aus.

ihren, wie sie selbst sagt,

zu, den die exquisite Kaffee-

überdies ein Schauspiel der

Für den Umsatz ist Schietwet-

„wunderschönen Arbeits-

maschine zaubert. Seit Kurzem

besonderen Art. Wenn meh-

ter alles andere als verkehrt,

platz“.

gibt es sogar noch eine ganz

rere befreundete Rentner-

besondere Köstlichkeit: Fleisch,

pärchen, aber gelegentlich

dann entfliehen die Gäste in Scharen Regen und Sturm

Abgesehen vom Meerblick

Fisch oder Scampi vom Grill,

auch junge Leute, in kleinen

und gönnen sich im Haven-

und dem guten Klima sind es

frisch zubereitet auf der Son-

Gruppen zusammensitzen

huus eine wohlbehütete, le-

vor allem Bienenstich, heiße

nenterrasse. Während Eltern

und dann die Rechnung

ckere Auszeit. Aber bei Son-

Waffeln, Muffins, Erdbeer-

oder Großeltern derlei Spezi-

kommt, ergibt sich ein Dis-

nenschein macht das auf der

torte, Himbeer-Käse-Sah-

alitäten genießen, können die

put, wer denn jetzt bezahlen

traumhaften Panoramaterras-

ne-Torte und der besondere

Kinder in der eigens eingerich-

darf. Denn das ist ganz klar:

se natürlich umso mehr Spaß:

Apfelkuchen was anziehend

teten Spielecke toben: XXL-

Im Havenhuus ist es nett

„Bei gutem Wetter reicht der

wirkt. Neulich am Tresen lob-

Schaumstoffbauklötze, Lese-

und lecker, da möchte je-

Blick aus dem Havenhuus bis

te ein Kunde, offenkundig ein

und Malbücher beispielsweise

der gerne seinen Freunden

zu den Inseln Spiekeroog,

Experte, das Havenhuus für

lassen auch hier die Herzen

ein kleines Urlaubs-Antritts-

Langeoog und Wangerooge.

„den besten Cappuccino an

höherschlagen.

geschenk spendieren.

2


30


Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Vorträgen und Kursen zum Thema Bauhaus begleitet. Außerdem werden Tagesausflüge und Arrangements angeboten. Mehr Informationen: www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

31


SOMMERPROGRAMM IM GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG Seien Sie herzlich willkommen in den sonnendurchfl uteten, freundlich-hellen Ateliers des Künstlerhauses. Ein Sommer voller Inspiration und Kreativität wartet auf Sie. Ob Offenes Ateliers oder Kurs in den Sparten Malerei, Druck, Bildhauerei, Schmuck, Fotografi e und Literatur oder bei einer der vielfältigen Veranstaltungen und Ausstellungen: Genießen Sie Kunst und Kultur mit allen Sinnen. Oder entspannen Sie einfach auf der herrlichen Sonnenterasse mit weitem Blick über die Salzwiesen. Lassen Sie sich von der besonderen Atmosphäre des Hauses und der Ursprünglichkeit Spiekeroogs verzaubern!

KURSPROGRAMM

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MALEREI

MI 06.10. – SA 09.10.2010

MALEREI

DI 07.09. – DO 09.09.2010

Rhythmus und Farben der Insel, Angelika Ludwig

DRUCKGRAFIK

FR 09.07. – MO 12.07.2010

Experimentelles Drucken, Igor Oster

FOTOGRAFIE

SO 22.08. – MI 25.08.2010

Körperlandschaften, Ann Gabrysch

FOTOGRAFIE

MO 04.10. – MI 06.10.2010

SchwarzWeiß Fotografi e, Jörg Schoppen

BILDHAUEREI

FR 02.07. – MO 05.07.2010

Figuren und Köpfe, Marianna Zumstein

SCHMUCK

MI 18.08. – SA 21.08.2010

Ringe fürs Leben, Karin Speckmann

LITERATUR

FR 06.08. – SO 08.08.2010

Tatort Spiekeroog, Jürgen Müller und Insa Müller-Popken

KINDERPROGRAMM

SA 10.07. – FR 23.07.2010

Aquarell Experimentell, Martin Koroscha

Das Kinderatelier, Puse Schröder


AUSSTELLUNGEN GEDANKEN - T – RÄUME

MI 02.06. – MI 14.07.2010

Aida Oelke

STILLLEBEN UND STILLES LEBEN

SA 17.07. – DI 24.08.2010

Mooki Koeppel

BODY STORIES

DI 24.08. – FR 24.09.2010

Hanna Schwingenheuer

BAUHAUS-FOTOGRAFIEN

SA 28.08 – DO 28.10.2010

in Kooperation mit der Kunsthalle Bremen

RAHMENPROGRAMM ZUR AUSSTELLUNG BAUHAUS-FOTOGRAFIEN (AUSZUG) FOTOGRAFIE AM BAUHAUS

05.09.2010 | 11.30 UHR + 20.10.2010 | 20.00 UHR

MÖBEL UND KUNSTHANDWERK AM BAUHAUS

12.09.2010 | 11.30 UHR

ARCHITEKTUR AM BAUHAUS

03.10.2010 | 11.30 UHR

DAS BAUHAUS 1919-1933 - GESCHICHTE UND BEDEUTUNG

06.09.2010 | 20.00 UHR

LITERATUR AM BAUHAUS

17.09.2010 | 11.30 UHR + 23.10.2010 | 11.30 UHR

SEMINARE VIVERE – KREATIVES LEBEN

VIVERE GEFÜHLSLANDSCHAFT ANGST

MO 20.09. – DO 23.09.2010

EINKLANG - STIMMARBEIT MO 25.10. – DO 28.10.2010 ALS QUELLE DER KRAFT: HARMONIE VON KÖRPER UND GEIST DEMENZ VERSTEHEN UND DAMIT UMGEHEN

FR 19.11. – SA 20.11.2010

Vom Nutzen und der Last eines großen Gefühls Prof. Dr. Annelie Keil

Stimmarbeit als Quelle der eigenen Kraft Steffi Schmidt

Wie bleibe ich gesund als Angehöriger? Christina Steffan

KUNSTWERK PERSÖNLICHKEIT – MI 01.12 – SA 04.12.2010 Training und Coaching WERKSTÜCK DES LEBENS zur Entwicklung der Persönlichkeit HARMONIE VON KÖRPER UND GEIST Orientierung und Potenzial für ein wirkungsvolles und persönliches Handeln, Susanne Basler

Service-Telefon: 0421 - 460 44 440 (täglich von 9.00 - 18.30 Uhr) www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

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VERANSTALTUNGS-HIGHLIGHTS IM GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG VERANSTALTUNGEN

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BALKONKONZERT PETER KROLL-PLOEGER

DO 15.07.2010 | 20.00 UHR

Akustikgitarre

BOP CATS

FR 16.07.2010 | 20.00 UHR

Jazz & Satire

OTTO GROOTE

SA 24.07. 2010 | 20.00 UHR

MARIA FERNANDEZ ALVAREZ

SO 25.07. 2010 | 20.00 UHR

Boogie Woogie, Blues & Swing

COCKTAIL & CRIME WUT & WELLEN

MI 28.07.2010 | 21.00 UHR

Lesung mit Peter Gerdes

CARA VIE BALKONKONZERT ULI KRINGLER

FR 06.08.2010 | 20.00 UHR MI 11.08.2010 | 20.00 UHR

Gypsy Swing und Tango Nuevo Akustikgitarre

TINCHEN, TROLL & TRAUMGESCHICHTEN

DO 12.08.2010 | 16.00 UHR

Kindertheater

SENTIMENTAL JOURNEY NICO THEIN

DO 12.08.2010 | 20.00 UHR

Lieder der 40er- und 50er-Jahre

KLEZGOYEM

FR 13.08.2010 | 20.00 UHR

Klezmer und neue goyische Musik

SCH… LIEBE 2

SA 14.08.2010 | 20.00 UHR

DIE KLEINE RAUPE NIMMERSATT

DO 19.08.2010 | 15.00 UHR

Figurentheater

DAS GLÜCK IST JA SCHLIESSLICH KEINE DAUERWURST

FR 20.08.2010 | 20.00 UHR

Figurentheater

MISS GROOVANOVA

SA 21.08.2010 | 20.00 UHR

Bossa Nova

BALDUIN BLEIBT GRÜN

MI 25.08.2010 | 15.00 UHR

Lesung mit Fritzi Bender

Norddeutscher Folk mit plattdeutscher Mundart

Schauspiel


MASHA BIJLSMA BAND

DO 26.08.2010 | 20.00 UHR

BLAU

FR 27.08.2010 | 20.00 UHR

TEMPTONES

SO 29.08.2010 | 20.00 UHR

Soul, Latin, Jazz

MAUSER, HAHN UND FERKELSCHEIN

SO 05.09.2010 | 15.00 UHR

Figurentheater

DIE KARTOFFELKOMÖDIE

SO 05.09.2010 | 20.00 UHR

Figurentheater

BALKONKONZERT SASCHA LOSS

MI 08.09.2010 | 20.00 UHR

Acoustic Roots und Delta Blues

HEAVY CLASSICS

FR 10.09.2010 | 20.00 UHR

KC MCKANZIE

SA 11.09.2010 | 20.00 UHR

Folk, Alternative

COCKTAIL & CRIME FÜRCHTE DICH NICHT

MO 20.09.2010 | 21.00 UHR

Lesung mit Jürgen Kehrer

ADWOA HACKMAN

FR 24.09.2010 | 20.00 UHR

Soul Konzert

COCKTAIL & CRIME EHRENHÜTER

DO 07.10.2010 | 21.00 UHR

Lesung mit Rose Gerdts-Schiffer

MARIA FERNANDEZ ALVAREZ

FR 08.10.2010 | 20.00 UHR

Jazz, Latin, Folk

Jazz

Weltmusik up Platt

Rock und Klassik

Service-Telefon: 0421 - 460 44 440 (täglich von 9.00 - 18.30 Uhr) www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

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INSEL-MUSIKFEST SPIEKEROOG FRISCHE BRISE MIT MUSIK Das Musikfest Bremen ist wieder reif für die Insel – kein Wunder! Nach drei Wochen Konzertmarathon in Bremen und im Nordwesten packt das Musikfest seine Koffer und bezieht Quartier im Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog. Hier locken fünf hochkarätig besetzte Konzerte, deren Ausrichtung von Klassik bis Jazz reicht. Genießen Sie das »Fest nach dem Fest« dort, wo auch die Natur Atem holt!

ENRICO PIERANUNZI TRIO DO 16. SEPTEMBER 2010 I 19.30 UHR EINTRITT: 14 EUR ENRICO PIERANUNZI, Klavier | LUCA BULGARELLO, Bass | MAURO BEGGIO, Drums Er gilt als Italiens renommiertester Jazz-Musiker: Enrico Pieranunzi. Das Spiel des inzwischen 60-jährigen Pianisten und Komponisten aus Rom zeichnet sich durch rhythmischen Reichtum, geistreiche Improvisationen und einen gepflegten, klassisch geschulten Anschlag aus. Mit Bassist Luca Bulgarello und Drummer Mauro Beggio gestaltet Pieranunzi TrioSpiel vom Feinsten und vereint Standards und eigene Stücke zu einer temporeichen, dynamischen Mischung, durchdrungen von Kreativität und Spiellaune.

LISE DE LA SALLE FR 17. SEPTEMBER 2010 I 21.30 UHR EINTRITT: 25 EUR | 20 EUR ERMÄSSIGT Klavier | F. LISZT: Ballade Nr. 2 h-Moll »Après une lecture de Dante« aus »Années de Pèlerinage II« F. LISZT / F. SCHUBERT: Ave Maria, Ständchen, Erlkönig | F. LISZT / R. WAGNER: »Liebestod« und andere Werke Die bemerkenswerte Karriere der 1988 in Cherbourg geborenen Pianistin Lise de la Salle lässt aufhorchen: Mit vier Jahren begann sie mit dem Klavierspiel, gab mit neun ihr erstes Konzert bei Radio France und startete mit elf Jahren ihr Studium am Pariser Konservatorium, das sie 2001 mit Auszeichnung abschloss. 2004, nach einer eindrucksvollen Reihe erster Preise, wurde Lise de la Salle in New York als jüngste Teilnehmerin des Wettbewerbs mit dem »Young Concert Artists Award« ausgezeichnet – ihre Interpretionen von Liszt-Werken werden zeigen, warum.

CÉCILE VERNY QUARTETT SA 18. SEPTEMBER 2010 I 19.30 UHR EINTRITT: 14 EUR CÉCILE VERNY, Gesang | ANDREAS ERCHINGER, Klavier | BERND HEITZLER, Bass | LARS BINDER, Schlagzeug »Keep some secrets within« Leidenschaftlich, ansteckend, unverfälscht, charmant und humorvoll – so beschreiben Fans und Kritiker die Auftritte von Cécile Verny. Seit zwei Jahrzehnten begeistert die afrikanisch-französische Sängerin das Publikum mit ihrem rassigen Mix aus Jazz, Blues, Swing, Afrobeat und einer kräftigen Prise Soul. Mit Pianist Andreas Erchinger, Bassist Bernd Heitzler und Schlagzeuger Lars Binder macht sie Musik in jenem wirklich eigenständigen Stil des Cécile Verny Quartetts – mal süß, heiß, energisch, freudig, energiegeladen und dann wieder bitter, melancholisch, elegisch und nachdenklich.

PAUL MEYER & SZYMANOWSKI QUARTETT SO 19. SEPTEMBER 2010 I 12.00 UHR EINTRITT: 25 EUR | 20 EUR ERMÄSSIGT J. HAYDN: Streichquartett C-Dur op. | 76/3 »Kaiserquartett« Hob. III: 77 W. A. MOZART: Klarinettenquintett | A-Dur KV 581 J. BRAHMS: Klarinettenquintett | h-Moll op. 115 Paul Meyer, 1965 in Mulhouse geboren, zählt zu den herausragenden und vielseitigsten Klarinettisten von heute und konzertiert weltweit mit bedeutenden Orchestern. Neben aller technischen Virtuosität überzeugen seine Interpretationen durch Spontaneität, Charme und Tiefgang. So harmoniert er aufs Schönste mit dem Szymanowski Quartett, das mit ausgefeilten Programmen, vorgetragen in ausgewogener Balance zwischen Intellekt und Leidenschaft, begeistert.

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2010 KUNGSBACKA PiANo TRio SO 19. SepteMBeR 2010 I 12.00 UhR EINTRITT: 25 EUR | 20 EUR ERMÄSSIGT R. SCHUMANN: Klaviertrio Nr. 1 | d-Moll op. 63 B. SMETANA: Klaviertrio g-Moll op. 15| Im Jahre 1997 fand in einer Kleinstadt unweit von Göteborg der erste Auftritt eines neu gegründeten Klaviertrios statt. Als Hommage an diesen Ort gaben die drei Musiker ihrem Ensemble daraufhin den Namen Kungsbacka. 2003 gaben sie ihr erfolgreiches Debüt in der New Yorker Carnegie Hall. Mittlerweile hat sich das Ensemble als eines der außergewöhnlichsten seiner Generation fest etabliert und gastiert regelmäßig auf den renommiertesten Musikpodien der Welt. Mit dem Klaviertrio Nr. 1 d-Moll von Robert Schumann und dem in g-Moll von Bedrich Smetana stellen sie zwei Werke der Romantik reizvoll einander gegenüber.

Kombiticket für alle Konzerte: 75 eUR

ARRANGEMENT: iNSEL-MUSiKFEST „KREATiV“ DO 16. SepteMBeR – SO 19. SepteMBeR 2010 Erleben Sie Musikgenuss und Künstler der Extraklasse im familiären Rahmen des Galerie- und Künstlerhauses Spiekeroog. Hier wird Ihr kreativer Geist aus dem Vollen schöpfen. Inspiriert von Konzerterlebnissen des Insel-Musikfestes besuchen Sie an einem Nachmittag unsere Ateliers für experimentelles und freies Arbeiten unter fachkundiger Betreuung. Das Arrangement bietet Ihnen: •

Kombiticket Insel-Musikfest zum Besuch aller Konzerte

drei Übernachtungen inklusive Frühstücksbuffet

eine Teilnahme am Mittagsbuffet im Künstlerhaus Spiekeroog

ein Abendessen als drei-Gang-Menü im Restaurant Spiekerooger Leidenschaft

ein Besuch eines Offenen Ateliers im Galerie- und Künstlerhaus

Preis pro Person im Doppelzimmer 330 eUR Preis pro Person im Einzelzimmer 390 eUR

TICKETS & INFORMATIONEN ZUM INSEL-MUSIKFEST GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG Telefon 04976 - 70 62 70 | Achter d‘Diek 3 | 26474 Spiekeroog

TICKET-SERVICE IN DER GLOCKE Telefon 0421 - 33 66 99 | Domsheide 6 – 8 | 28195 Bremen www.musikfest-bremen.de | www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

37


INKIEK VOM KLEINEN ZELT BIS ZUR GROSSEN FAMILIENPENSION: UNTERSCHIEDLICHE URLAUBSFORMEN MACHEN SPIEKEROOG ZUM ATTRAKTIVEN ZIEL

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Urlaub im kleinen Paradies – das ist für jeden etwas. Und was ein echtes Paradies ist, das hält auch für jeden Geschmack etwas bereit. Spiekeroog ist ein solcher Wonnegarten, 18 und einen Viertel Quadratkilometer klein und doch so groß an Möglichkeiten. Zahlreiche Ferienwohnungen und Pensionen, ein paar Hotels, Jugend- und Freizeitheime und ein Zeltplatz obendrauf: Rucksacktouristen sowie anspruchsvolle Reisende, Kinder, Familien und Senioren finden allesamt im Urlaub auf Spiekeroog ein schönes zweites Zuhause ganz nach ihrem Geschmack. Dafür sorgen die eifrigen Insulaner, für die die Urlaubszeit der anderen intensive Arbeitszeit bedeutet. Und dafür sorgt das breitgefächerte Angebot an unterschiedlichen Arten, wie man die Zeit auf der idyllischen Nordseeinsel verbringen kann. „Watt’n Eiland“ hat eine Auswahl an Möglichkeiten unter die Lupe genommen. Weit hinaus in den Westen, wo die letzte Düne das Land vom Meer trennt, verschlägt es den Natur und Seeluft liebenden Typen, der statistisch am häufigsten aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen kommt. Seit mehr als 50 Jahren lockt hier der urige Zeltplatz die Urlauber an. „Rund 65 Prozent sind Stammgäste“, sagt Heiner Heitmann, Abteilungsleiter Zeltplatz der Nordseebad Spiekeroog GmbH, gut zwei Dutzend Gäste kämen sogar kontinuierlich seit mindestens drei Jahrzehnten. Die je nach Zeltgrößen rund 150 verfügbaren Stellplätze werden nach dem Buchungseingang vergeben, Sonderwünsche versucht man zu berücksichtigen: Jeder will den schönsten Platz möglichst hoch auf der Düne. Hier sieht, riecht und spürt man das Meer. Fortsetzung auf Seite 40

39


Fortsetzung von Seite 39 Drei Kilometer bis zum Dorf-

„Der Spiekeroog-Urlauber ist

Gar bis zu zehn Gäste in ei-

Selbst mitgebrachte Haustiere

kern, drei Minuten bis zum

sich zumeist der einzigartigen

ner Ferienwohnung schafft

fühlen sich wohl beim Urlaub

Strand. Der Zeltplatz bedeutet

Natur der Insel und der Wich-

das Friesenhaus Emil Nolde

im Friesenhaus.

Naturgenuss pur. „Urlaub auf

tigkeit der Dünen bewusst“,

bequem zu beherbergen. 192

Spiekeroog steht generell für

sagen Patrick Kösters und Hei-

Quadratmeter Entfaltungs-

Wer nicht mit dem Zelt oder

Ruhe, Entschleunigung und

ner Heitmann unisono. Ihren

möglichkeiten über zwei Eta-

dem großen Tross anreist,

Gelassenheit. Doch das gilt

eigenen Lieblingszeltplatz ha-

gen, zwei Kamine, eine Sau-

kann auf Spiekeroog in vie-

besonders für den Zeltplatz,

ben sie übrigens auch: Wenn

na, ein Garten mit kleinem

len schönen Pensionen oder

wo die Idylle selbst in der ab-

nicht Spiekeroog, dann ist es

eigenen Spielplatz, Terrasse,

Hotels die Zeiten zwischen

soluten Hauptsaison erhalten

Zeeland im Südwesten der

Balkon, Blick über das Wat-

Spaziergängen, Sonnenba-

bleibt“, sagt Patrick Kösters, in

Niederlande. Rund 13.000 Ur-

tenmeer: So geht Familienur-

den und Wellenbrechen ver-

der Kurverwaltung Bereichslei-

lauber pro Saison von Mai bis

laub heute. Urig friesisch ist

bringen. Die Spiekerooger

ter Tourismus. Gelegen ist das

September ziehen es vor, ihre

das nach dem norddeutschen

Leidenschaft und die Künst-

Domizil mitten im Naturschutz-

Zelte auf Spiekeroog aufzu-

Maler Emil Nolde benannte

lerherberge sind da einige

gebiet. Mit den kostbaren Dü-

schlagen, im Durchschnitt 2,4

Haus von außen, modern und

nahe liegende Möglichkeiten,

nen gehen alle pfleglich um.

Personen pro Zelt.

komfortabel von innen.

dem wohlverdienten Urlaub

0


mit einer guten Unterkunft die

verzichtet bewusst auf den

Gerade erst renoviert und wie-

Watt und die Insel selber, das

Krone aufzusetzen.

Schick eines Sterne-Hotels.

dereröffnet bietet das Sturmeck

alles versprüht ein ganz beson-

Statt mit Minibar, Telefonan-

jungen Familien, Individualrei-

deres Flair. Das kann man nur lie-

Wer hingegen nur über ein

schluss oder gar integrierten

senden, Backpackern wie auch

ben“, ist er überzeugt. Für seine

begrenztes Reisebudget ver-

Duschen punkten die hellen

ganzen Schulklassen eine will-

Gäste nimmt er sich auch gern

fügt, muss deswegen noch

Räume mit einer angenehmen

kommene Alternative zu Pen-

einmal persönlich Zeit, um deren

lange nicht auf einen erhol-

und einladenden Atmosphä-

sion oder zum Hotel. Das Haus

Sinne für die verschiedenen Nu-

samen Urlaub an der Nord-

re, hervorgerufen durch viel

besticht durch Charme und

ancen der Natur zu schärfen.

see verzichten – und schon

Holz und freundliche Farben.

Persönlichkeit, was nicht zuletzt

gar nicht auf eine gute Un-

Hierher kommt, wer vor allem

am couragierten Betriebsleiter

Ob Zeltplatz, Appartement, Ho-

terkunft. Das Haus Sturmeck,

ein gutes Basislager für Ent-

Freddy Meixner liegt: „Ich lie-

tel oder Herberge, ein Urlaub

welches sich etwas außer-

deckungen an der frischen

be dieses Haus, seit ich es zum

auf Spiekeroog lässt sich vollauf

halb des Ortskerns direkt am

Luft sucht – und dazu gerne

ersten Mal betreten habe. Die

nach den eigenen Vorlieben

Strand in Richtung Westend

den Vollverpflegungsservice

Ruhe, der einmalige Blick von

gestalten – ganz wie im kleinen

zwischen den Dünen erhebt,

nutzen möchte.

der Sonnenterrasse auf Strand,

Paradies eben.

1


INKIEK 125 JAHRE NATUR UND HISTORIE ZUM JUBILÄUM: EINE FAHRT MIT DER MUSEUMSPFERDEBAHN „Alle aufpassen und gut fest-

debahn wurde am 9. Juli 1885,

ehemaligen Franzosenschan-

Friedrichs derweil und grinst,

halten!“ Dann geht es auch

also vor genau 125 Jahren, er-

ze. Hier war während der

„der Liebe wegen“. Ihren

schon los und die Warnung

öffnet. Damals war sie für den

Franzosenzeit (1810-1813)

Mann lernte sie bei einem Se-

war nicht übertrieben. Denn

regulären Pendelverkehr zwi-

ein Fort eingerichtet. Auf der

gelurlaub an der Ostsee ken-

mit einem ordentlichen Ruck

schen Dorf und Weststrand zu-

rechten Seite ist das 1909 ge-

nen. Anfangs verschwieg er

startet sie, die Museumspfer-

ständig. Ein Jahr später konnte

baute Haus auf der hohen

noch, auf einer Insel zu woh-

debahn. „Funny“, das Pferd,

mit der Bahn auch der 1. Anle-

Düne nicht zu übersehen. Das

nen. „Das war vielleicht bes-

zieht den Wagen, der heu-

ger erreicht werden.

vom Leipziger Verleger Kla-

ser so“, lacht die Inhaberin der

sing erbaute Haus diente un-

Museumspferdebahn. Bereut

te mit fast 20 Gästen ziemlich voll ist, die Strecke entlang. In-

Die Bahn verlässt den Muse-

ter anderem Alt-Bundespräsi-

habe sie die Entscheidung, zu

haberin Sabine Friedrichs freut

umsbahnhof und durchfährt

dent Richard von Weizsäcker

ihm nach Spiekeroog zu zie-

sich über so viel Zuspruch.

das Deichtor. Bei einem Blick

als Ferienhaus.

hen, aber nicht. Auch wenn es

„Gerade die Kinder lieben die

nach links entdecken die Fahr-

Bahn, das ist besonders toll“.

gäste im Süden die Gräben

„Seit fünf Jahren bin ich jetzt

Beginn schwer war, da sie erst

Die Strecke der Museumspfer-

und das Dünengelände der

auf der Insel“, erklärt Sabine

einmal ohne Arbeit dastand.

2

für die gelernte Erzieherin zu


Da leuchten die Augen der Kinder und auch das Pferd genießt die Zuwendungen. Mittlerweile sind Sabine Friedrichs und ihr Team eine eingespielte Einheit. Ihr Mann kümmert sich beispielsweise um die Technik, hat also mit SchweiDie Museumspferdebahn.

Blick zum Islandhof Spiekeroog.

ßen, Streichen, Mähen und der Instandhaltung alle Hände voll zu tun. Da komme man, gerade im Sommer, schnell auf einen Zehn- bis Zwölf-Stunden-Tag. Doch die Arbeit lohnt sich, wenn man sieht, dass jeden Tag Gäste dabei sein wollen und, besonders die Kinder, mit einem Lächeln die Bahn verlassen.

Haus auf der hohen Düne. Die Fahrt vom Deichtor zum Weststrand.

Inzwischen hat die Museums„Da braucht man auf jeden Fall

Der Wagen ruckelt weiter die

ist Funny das Pferd schon Er-

pferdebahn auch schon viele

ein Hobby“, so Friedrichs, die

Strecke entlang. Zur rech-

lebnis genug. Die Begeiste-

Stammgäste. Sabine Friedrichs

zusammen mit ihrem Pferd auf

ten Hand liegt im Nordwes-

rung für das Tier kann manch-

erzählt dann immer gerne von

die Insel zog. Integriert habe

ten die Remise des Islandhofs

mal aber auch zur Belastung

dem älteren Herren, der jedes

sie sich dann auch sehr schnell,

Fürth. Von 1862 bis 1909 war

werden. „An heißen Sommer-

Jahr auf der Insel ist. „Morgens

da sie Mitglied im Posaunen-

das weiße Haus die Station

tagen, wenn wir viele Touren

füttert er die Tiere und nachmit-

chor Spiekeroog wurde.

des ersten Spiekerooger Ret-

fahren, kann es schon sehr an-

tags fährt er mit der Bahn. Eine

tungsbootes. „Früher gab es

strengend werden für Funny“,

schöne Geschichte“, lächelt sie.

Ein Jahr später, 2006, erlitt der

übrigens auch mehrere Stre-

erklärt Friedrichs. Dann habe

damalige Betreiber der Muse-

cken“, erklärt Sabine Friedrichs

sich die Stute abends auch

Auf der Rückfahrt geht es dann

umspferdebahn einen Bein-

ihren Fahrgästen. So führte

einmal eine Extraration Futter

noch einmal an den Wiesen vor-

bruch, woraufhin Sabine Fried-

eine Trasse über den ehema-

verdient. Apropos Futter: Die

bei, wo Fasane in Seelenruhe

richs seinen Part übernahm.

ligen Flugplatz und am Zelt-

Gäste haben die Möglichkeit,

ein Sonnenbad nehmen, sehr

„Anfangs waren alle noch et-

platz vorbei zum neueren

entweder eine Viertelstunde

zur Freude der Touristen und ih-

was misstrauisch, ob eine Frau

Anleger. Während der Fahrt

mit der Bahn zum Westend

ren Fotoapparaten. „Sooo, und

diese nicht ganz leichte Auf-

bekommt jeder etwas gebo-

zu fahren oder aber, nach einer

gleich Vorsicht beim Ausstei-

gabe übernehmen kann“, sagt

ten. Naturverliebte können

kurzen Pause, wieder mit zum

gen“. Ein letztes Erinnerungs-

sie und fügt hinzu, dass sie

die Ruhe und Aussicht in den

Startpunkt zurückzupendeln.

foto mit Funny und dann ist das

sofort mit viel Eifer und Spaß

Wiesen genießen, für histo-

Während der Pause nutzen

Erlebnis Museumspferdebahn

bei der Sache und die Einge-

risch Interessierte hat Inhabe-

vor allem die kleinen Teilneh-

auch schon vorüber. Aber viele

wöhnungsphase sehr schnell

rin Friedrichs einige spannende

mer das Angebot, Funny strei-

der Gäste werden sicher nicht

vorbei war.

Fakten parat und für die Kinder

cheln und füttern zu dürfen.

das letzte Mal gefahren sein.

3


Karin Speckmann 44


INKIEK IN RUHIGER ATMOSPHÄRE UNIKATE ERSCHAFFEN KARIN SPECKMANN IST GOLDSCHMIEDIN IM KÜNSTLERHAUS Wir betreten ein typisches Ate-

Ausgebildet wurde Karin Speck-

Kleinod glatt geschliffen, bis

mer wiederkommen. Beson-

lier: Die Wände voller Bilder, hier

mann in der Goldschmiede-

das Unikat an Ohr oder Ring-

ders beeindruckt sei sie von

liegt Werkzeug, dort Materi-

hochburg Pforzheim. Anschlie-

finger glänzt und alle Blicke

einem Herrn gewesen, der,

al. Ein Ort der Kreativität. „Hier

ßend war sie acht Jahre lang

auf sich zieht.

und dabei hält sie ihre Hand-

fühle ich mich unglaublich

Goldschmiedin im Atelier für

wohl“, erklärt Karin Speck-

Schmuck von Zeddelmann

Karin Speckmann arbeitet im-

große Orchideenblüte aus Sil-

mann. Die Goldschmiedin

in Lübbecke. Dort stellte sie

mer wieder auch an neu-

ber geformt hat. „Der Fanta-

ist seit Juli letzten Jahres im

hochwertigen Unikatschmuck

en Ideen und Konzepten. So

sie und Kreativität sind eben

Galerie- und Künstlerhaus

her. Diese Arbeit habe sie sehr

hat sie ganz aktuell einen Sil-

keine Grenzen gesetzt.“ Und

Spiekeroog tätig.

inspiriert, auch für die Do-

berring gestaltet, auf dem der

so gehört auch die Herstel-

zententätigkeit im Galerie- und

Umriss Spiekeroogs zu erken-

lung klassischen Schmucks aus

Künstlerhaus.

nen ist. Wahlweise kann dann

Bernstein zum Repertoire der

noch an die Stelle seiner Wahl

Workshops. Auch der Kurs, in

Hier bietet sie Kurse an, für alle, die schon immer das tra-

flächen nebeneinander, so eine

ditionelle Handwerk der Gold-

Die Kursangebote sind sehr

ein kleiner Brillant gesetzt wer-

dem Paare ihren Verlobungs-

schmiedekunst (kennen) lernen

vielfältig. Besonders beliebt

den. „Das Schöne an der Ar-

oder Trauring selber schmie-

wollten. Wichtige Grundtech-

sind zum Beispiel die Arbeiten

beit hier“, so Speckmann, „ist

den können, erfreut sich im-

niken, aber auch detailreiche

mit dem Edelstein Aquama-

das Ruhige und Vertraute“. So

mer größerer Beliebtheit.

Kleinarbeiten – Karin Speck-

rin oder auch Silberschmuck

könne man sich auf das We-

mann zeigt in ihren Workshops

mit der so genannten Ossa Se-

sentliche konzentrieren. Die

Glücklich ist Karin Speckmann

wie es geht.

pia-Gusstechnik. Dabei ver-

perfekte Atmosphäre, um et-

darüber, dass der von ihr ent-

leiht die Rückenschale des Tin-

was ganz Besonderes zu er-

worfene Schmuck, der direkt

Die Goldschmiedin kannte so-

tenfisches dem Schmuckstück

schaffen. Mittlerweile gibt es

im Künstlerhaus verkauft wird,

wohl Spiekeroog als auch das

eine reliefartige Oberfläche,

auch Stammgäste, die von

so gut bei den Gästen an-

Künstlerhaus schon vor ih-

wie sie sonst nur das Meer in

den Ideen der Goldschmiedin

kommt. „Da sind ständig Stü-

rem Engagement. Als dann die

den Sand malt. Nach weiteren

und der eigenen Umsetzung

cke ausverkauft“, freut sie sich

Stelle ausgeschrieben war, be-

Arbeitsschritten wird dann das

so fasziniert sind, dass sie im-

über die Anerkennung.

warb sie sich und war „einfach überglücklich, dass es geklappt hat“. Auch, wenn der Umzug auf eine Insel logischerweise

AUSSTELLUNG UND SCHMUCKVERKAUF

große Veränderungen mit sich

GALERIE UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG Achter d‘Diek 3 | 26474 Spiekeroog info@kuenstlerhaus-spiekeroog.de Telefon 04976 - 70 62 70

bringt. Das sei schon ein großer Schnitt in ihrem Leben gewesen, erklärt sie. „Aber es war richtig.“

5


INKIEK JEDE FAHRT IST ANDERS, JEDE FAHRT MACHT SPASS KAPITÄN WILLI JACOBS – 5 JAHRE AN BORD DER GORCH FOCK „Unsere Familie betreibt die

Jacobs Vater, Hermanus, bot

macht die ganze Organisation

Kinder sind mit Begeisterung da-

Fischerei mittlerweile in der

zum ersten Mal so genann-

und auch die Kinder müssen

bei und sagen ihm immer wie-

fünften Generation hauptbe-

te „Lust- und Angelfahrten“

mal mit anpacken“, sagt der

der, dass sie sich schon auf die

ruflich“, erklärt Wilhelm, ge-

an, aber erst mit der großflä-

Kapitän, der seit 45 Jahren da-

Seehunde freuen. Neben der

nannt Willi, Jacobs stolz. Der

chigen Entwicklung des Tou-

bei ist. Doch müde ist er noch

Fahrt zu den Seehundbänken hat

60-jährige Kapitän steht am

rismus, Anfang der siebziger

nicht. „Ich will noch so lange

Jacobs noch einiges mehr im

Steuer seines Kutters „Gorch

Jahre, konnte die Familie diese

fahren, wie es die Gesundheit

Angebot: verschiedene Rou-

Fock“. Sein Großvater, Johann

Erlebnisfahrten in großem Stil

zulässt“, erklärt er. Man sieht

ten, darunter Fahrten in den

Wilhelm Jacobs, begann noch

anbieten.

es ihm an, die Seefahrt macht

Nationalpark Niedersächsisches

ihm einfach Spaß. „Kein Wun-

Wattenmeer mit Schaufischen,

vor 1900 mit der damals populären Angelfischerei und

Seinem Heimathafen Neuhar-

der“, sagt Jacobs und zeigt

Hochseeangeln, Aufenthalt auf

stieg bereits 1890 in die Netz-

lingersiel ist Willi Jacobs treu

auf seinen vollbesetzten Kut-

Spiekeroog und vieles mehr.

fischerei auf Krabben und

geblieben. Dort liegt die Gorch

ter, „jede Fahrt ist anders,

Über 7.000 Seemeilen in 2009

Seefische ein.

Fock direkt vor dem Wohn-

jede Fahrt macht Spaß“.

und in diesem Jahr sind es bereits 2.000. Über zu wenig zu

haus der Familie, die fleißig Heute ist die Gorch Fock vor

mithilft, damit alles reibungs-

Heute hat er eine Schulklasse an

tun kann sich Willi Jacobs also

allem ein Ausflugskutter.

los funktioniert. „Meine Frau

Bord. Das gefalle ihm besonders.

nicht beschweren.


WATT `n EILAND

Ausflugskutter Gorch Fock: Kapitän Wilhelm Jacobs

Auch, wenn es eigentlich kei-

Jacobs. Besonders die Kinder

Willi Jacobs ist auch freiwil-

Schlimmes passiert“, sagt er.

nen richtigen Fahrplan gibt,

schwärmen von den Fahrten

liger Mitarbeiter und Partner

„Ein paar kleinere Schram-

„das ist immer wetter- und ti-

und wollen immer noch länger

der Seehundaufzuchtstati-

men, mehr nicht.“ Keine

deabhängig“, ist der Kapi-

fahren – manchmal zum Leid-

on Norddeich. Übrigens ge-

schlechte Bilanz nach 45 Jah-

tän mit seinem Kutter zu ei-

wesen der Eltern.

nauso wie beim Wattenmeer-

ren auf See.

haus Wilhelmshaven und dem

ner echten Institution an der Küste geworden. „Es kommen

Vor allem bei den Touren zu

Umweltzentrum Wittbülten

Die Saison für die Kutter-Aus-

immer wieder Gäste an Bord,

den Seehundbänken ist der

auf Spiekeroog, mit denen er

flugsfahrten dauert von April

die schon mehrmals dabei wa-

Kutter bis auf den letzten der

sich immer wieder über die

bis Oktober. Die Gorch Fock

ren“, lächelt Jacobs. Die Atmo-

50 Plätze gefüllt. Hier muss

Ausflugsfahrten in den Nati-

kann übrigens auch für pri-

sphäre sei eben bei jeder Fahrt

Willi Jacobs die Gäste dann

onalpark Niedersächsisches

vate Touren gebucht werden.

eine andere. Es haben sich so-

um etwas Ruhe bitten. „Die

Wattenmeer austauscht. Au-

gar schon Freundschaften auf

Tiere erkennen die Gorch Fock

ßerdem startet die Gorch Fock

dem Kutter entwickelt. Eine

am Motorengeräusch und wis-

alle zwei Wochen von Neu-

Weitere Informationen über

Zeltplatzgruppe trifft sich bei-

sen mittlerweile, dass von uns

harlingersiel aus zu Andachts-

Ausflugsfahrten aller Art:

spielsweise jeden Sommer auf

keine Gefahr ausgeht. Und

fahrten. „Kirche unterwegs

www.willi-jacobs.de

der Gorch Fock, „die haben

dieses Vertrauen soll auch so

ist das sozusagen“, erklärt Ja-

und auch bei der Nordseebad

bald 50-Jähriges“. Trotz Flyern

bleiben“, erläutert der Kapitän.

cobs und blickt aufs Deck, wo

Spiekeroog GmbH:

und Internet, „Mundpropa-

Der Respekt, mit dem er

einige Kinder der Schulklasse

www.spiekeroog.de.

ganda ist eben einfach die bes-

den Tieren gegenüber tritt,

ausgelassen toben. „Zum

te Werbung“, weiß Kapitän

kommt nicht von ungefähr:

Glück ist hier noch nichts


BUTEN & BINNEN HEIMISCHE TIERWELT DER TASCHENKREBS

Im Meer gibt es wohl wenige Tiergruppen, die eine solche Artenvielfalt wie Krebse ausgebildet haben. Um die 40.000 bis 50.000 Vertreter der Crustacea, so deren lateinischer Name, zählen die Zoologen. Von winzigen, 0,1 Millimeter messenden Stygotantulus stocki bis hin zur Japanischen Riesenkrabbe, deren Beinspannweite stattliche vier Meter beträgt, reicht dabei die Bandbreite. In der Nordsee gehören die Steine und Muscheln bevölkernden Seepocken genauso dazu wie die Nordseegarnele, die so mancher gern auf einem Krabbenbrot genießt. Alle Krebse eint der feste Panzer, der nicht mitwächst und deswegen immer wieder abgeworfen und neu gebildet werden muss. Überhaupt: Sogar einzelne Gliedmaßen können bei Gefahr bewusst abgestoßen werden und wachsen dann unter Umständen – wie zum Beispiel beim Taschenkrebs – wieder nach. Welch Enttäuschung für manche Möwe, die mit der Aussicht auf einen Leckerbissen davonfliegt und dann den Großteil ihrer Mahlzeit wieder hinein ins Meer verliert. Der Taschenkrebs ist gut an seiner rötlichbraunen Farbe und am an den Rändern wie zusammengenäht wirkenden Panzer zu erkennen. Einzelne Exemplare können gut und gerne 25 Zentimeter Breite und ein Gewicht von bis zu drei Kilo erreichen. Typischerweise sind ausgewachsene Taschenkrebse aber um die neun Zentimeter lang und 15 Zentimeter breit. Vor allem in den schlammigen, sandigen oder felsigen Böden der Nordsee, des Atlantiks oder des Mittelmeers trifft man sie im Flachwasser unter Steinen oder in Tiefen bis zu 100 Metern an.


Das aber eher nachts, wenn sie jagen, denn tagsüber graben sich Taschenkrebse ein oder ziehen sich in ein sicheres Refugium zwischen Felsen oder Steinhöhlen wie etwa in den Spiekerooger Buhnen zurück. Als Nahrung dienen zum Beispiel Seesterne, Muscheln oder andere Krebsarten, wobei die mächtigen Scheren der Taschenkrebse selbst härteste Panzer zu durchbrechen vermögen. Männchen untereinander – die sich übrigens an den im Vergleich zu den Weibchen größeren Scheren erkennen – verhalten sich im Kampf um einen Fortpflanzungspartner extrem aggressiv und greifen bei einem Aufeinandertreffen sofort an. Die befruchteten Eier behalten die Weibchen erst einmal bis zum Schlüpfen am Hinterleib verborgen und geben sie dann ins Wasser ab. Im Larvenstadium bildet der Nachwuchs eine wichtige Nahrungsgrundlage für zahlreiche Plankton verzehrende Arten, junge Taschenkrebse stehen auf dem Speisezettel von Seevögeln. Ausgewachsene Exemplare müssen sich vor größeren Fischen oder Tintenfischen in Acht nehmen, besonders jedoch – wie so oft – vor dem Menschen. Mehrere Zehntausend Tonnen fängt er mit Hilfe von beköderten Körben jedes Jahr im Meer. Besonders das Fleisch der Scheren gilt als ausgesprochene Delikatesse und wird beispielsweise auf Helgoland unter dem Namen „Knieper“ genossen. Wer zufällig einen Taschenkrebs unter einem Stein aufscheucht, sollte Acht geben: Sie sind zwar längst nicht so schnell wie andere Krabben, ihre starken, spitz zulaufenden Scheren wissen sie jedoch äußerst geschickt einzusetzen. Ein „Kniff“ kann äußerst schmerzhaft sein und sogar ernsthafte Verletzungen mit sich bringen.


BUTEN & BINNEN EIN BESONDERER ORT – EIN BESONDERER ANLASS

50

Es gibt Tage, für die braucht

genau die richtige Umgebung

vertrauen, das im Künstler-

man einfach einen ganz be-

– mit lichtdurchfluteten hellen

haus Feierlichkeiten für bis

sonderen, außergewöhnlichen

Räumen, einem romantischen

zu 100 Personen durchführt

und festlichen Ort: Für den

Blick auf Dünen und Meer und

und in allen Fragen rund um

„schönsten Tag im Leben“,

dem weiten Himmel über der

Speisen und Getränke sowie

den runden Geburtstag oder

Nordsee. Wer Lust hat zu fei-

das passende Rahmenpro-

die schon lang geplante Fa-

ern – und das anders als an-

gramm und die Gestaltung

milienfeier bietet das Galerie-

dere – kann auf den großen

der Räumlichkeiten persön-

und Künstlerhaus Spiekeroog

Erfahrungsschatz des Teams

lich berät.


Dabei bietet das Galerie- und

farbenfrohes Bild malen, zu

hier sogar ihre eigenen Trau-

geschlossenen Ferienhäuser

Künstlerhaus mit umfang-

dem jeder seinen Teil beiträgt?

ringe individuell gestalten:

bieten Übernachtungen in

reichen Kreativangeboten weit

Oder in der Goldschmiede-

Lassen Sie sich inspirieren und

stilvollem und komfortablem

mehr als nur den passenden

werkstatt eine Schmuckkette

feiern Sie anders als alle ande-

Ambiente – oder romantische

Rahmen für eine außerge-

gestalten, für die alle Gäste

ren! Auch für die Unterkunft

Arrangements, beispielsweise

wöhnliche Feier: Warum nicht

ein eigenes Glied schmieden?

der Gäste ist bestens gesorgt.

für Ihre Flitterwochen!

einmal die bestens ausge-

Eine bleibende Erinnerung an

Das Apart-Hotel Spiekerooger

Weitere Informationen:

statteten Ateliers des Hauses

einen ganz besonderen Tag.

Leidenschaft, die Künstler-

nutzen und gemeinsam ein

Zukünftige Eheleute können

herberge oder die vier an-

www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de www.spiekerooger-leidenschaft.de.

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WATT `n EILAND

BUTEN & BINNEN ONLINE-ZEITUNG FÜR DIE INSEL SPIEKEROOG, NUR EINEN KLICK ENTFERNT Wo ist der Lieblingsplatz von Bürgermeister Bernd Fiegenheim?

Seit einem Jahr online, bietet die Internetseite Spiekeroogern,

Was ist bei Ingo Huth auf dem Tennisplatz los? Und wie sehen ei-

Freunden und Besuchern der Insel viele interessante Einblicke

gentlich die Übungen der Freiwilligen Feuerwehr Spiekeroog aus?

in das Leben auf der Grünen Insel und informiert über aktuelle

Für Antworten auf diese und viele weitere spannende Fragen gibt

Termine.

es eine Adresse: www.inselalldag-spiekeroog.de.

Mit interessanten Serien wie zum Beispiel „Spiekeroog von

Ganz egal, ob Sportereignis oder Theatervorführung, Inselschnack

der schönsten Seite“ erhalten Leser/innen besondere Tipps für

oder -historie, „Inselalldag“ berichtet aktuell und informiert über

einen außergewöhnlichen Aufenthalt auf der Insel. Hier ist für

Hintergründe. Komplettiert werden die Nachrichten und Reporta-

jeden etwas dabei. Spiekeroog, nur einen Klick entfernt:

gen durch stimmungsvolle Fotostrecken.

www.inselalldag-spiekeroog.de

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WATT `n EILAND

BUTEN & BINNEN LESERBRIEFE Ein besonders schöner Brief kam vor einigen Wochen in unsere Redaktion „gehoppelt“: Leserin Doris Christoffers schickte uns einen der vielen Stoff-Osterhasen zu, die ihre Kinder nach Vorlage der Watt´n Eiland-Basteltipps erstellt hatten. Wir bedanken uns bei Familie Christoffers recht herzlich Juli 2009

URLAUBSERINNERUNG

Liebe „Watt´ n Eiland” Redaktion!

wir 5 Freundinnen aus dem Osnabrücker Land haben seit 12 Jahren Spiekeroog einmal im Jahr als Wochenend-Insel auserkoren. Wir lieben diese zauberhafte Insel und kommen davon nicht los! Und Watt´ n Eiland ist eine „Lebensbereicherung“ . Ich freu mich immer, wenn die nächste Ausgabe in meinem Postfach liegt. Sehr viel „Detailliebe“ und „Herzblut“. So, genug der „Schleimerei“. Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer! Sylvia Janßen

Die Redaktion bedankt sich für diesen charmanten Leserbrief von Sylvia Janßen, die uns anlässlich des Sommerwettbewerbs „Fotografi e“ geschrieben hat. Das Bild der „5 Freundinnen“ (Fotografi n nicht im Bild) ist nicht zum Siegerfoto geworden – ein Abdruck an dieser Stelle, so hoffen wir, ist jedoch fast genauso schön!

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für diese nette Aufmerksamkeit!


WATT `n EILAND

Als „Laudatio auf den alltäglichen Marsch zum Hauptstrand mit Kind und Kegel“ beschreibt unser Leser Vincenz Keuck sein Gedicht, das er auf Spiekeroog verfasst hat:

AUS DEM GÄSTEBUCH

WESTWÄRTS Fußmarsch Weststrand – sei´n wir ehrlich: mittlerweile unbeschwerlich!

Liebe Redaktion,

meine Familie und ich haben unseren Urlaub auf Spiekeroog sehr genossen und sind gerade wieder zu Hause angekommen .[…] Ich möchte die Zeitschrift „Watt`n Eiland“ gern abonnieren, damit die Sehnsucht zur Insel wach bleibt. Vielen Dank für die schönen Fotos und Artikel.

Viele Grüße aus Haan, Astrid Reeh

Praktisch! Prima! Nix zu tragen! Leichter macht´s der Bollerwagen: Zettel, Zeitung, Zaubertücher Bodylotion, Bilderbücher Kekse, Krimi, Kreuzworträtsel Brote, Bifi, Butterbrezel Drops in Dosen, Decken, Drachen Bälle, Barbie, Badesachen Twix, Tankini, Taucherbrillen Baseballcap, Bronchialpastillen Reiseführer, Ramsch, Romane Flitter-, Flatter-, Friesenfahne Müsliriegel, Mittagessen Strickzeug, Stulpen – Stift vergessen! Lolly, Lippenstift, Labello Sirup, Sonnenöl, >Othello< Sportsandalen, Sommerwolle

Liebe Redaktion,

Plastikbecher, Prinzenrolle Sisaltaschen, Sandys Handy:

nachdem ich immer nur durch Zufall Watt‘n

Tierisch teuer! Tipptopp! Trendy!

Eiland bei einem Spiekeroog Besuch ergattert

Surfbrett, Schlauchboot, Speckbrettschläger –

habe und sie immer wieder ganz klasse über

Leistungsstarker Lastenträger!

die Zeit zwischen den Besuchen hinweghilft,

Unisono Sandy / Fritz:

möchte ich sie jetzt abonnieren. Die Insel gibt

„Bestbereifter Bollerblitz!“

mir so viel Ruhe und Kraft und ich genieße mit meiner Freundin zur Zeit die Vorosterzeit. Danke

Vincenz Keuck

für diese schönen Inspirationen.

Marie Luise Schulz aus Haldensleben

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WATT ´n EILAND FÖR DE LÜTTJEN

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MIT WÄSCHEKLAMMERN SCHICK IN DEN SOMMER Diese schicken Spangen stehen jedem „Pony“. Du brauchst: - Wäscheklammern aus Holz - Farbe deiner Wahl, um die Wäscheklammern anmalen zu können - verschiedene unechte Blumen, wie z.B. Häkelblume, Blume aus Moosgummi oder aus ausgeschnittenem Stoff - Kleber

So geht´s: Male zunächst die Wäscheklammern an und lass sie trocken. Klebe nun Motive Deiner Wahl auf.

JEANS-BÄNDER Wir haben eine alte Jeanshose zerschnitten, um diese ausgefallenen Armbänder herzustellen. Die Mädchen haben sich noch kleine Blumen aus Stoff ausgeschnitten und aufgenäht. Auch hier kannst du deinen eigenen Geschmack zeigen. Du brauchst: - alte Jeanskleidung - Schere - Nadel - Faden - Druckknopf So geht´s: Schneide zunächst aus alter Jeanskleidung längere Stücke für die Armbänder aus. Ideal sind hier Jeansstellen, die doppelt genäht sind, wie es auf den hier abgebildeten Armbändern zu sehen ist. Miss nun das Armband an deinem Handgelenk ab. Schneide es passend zu und nähe den Druckknopf an. Wenn du möchtest, verschönere Dein Armband mit verschiedenen Applikationen. Ihr könnt euch auch Freundschaftsbänder mit denselben Symbolen anfertigen.

Fotos und Text: Katja v. Lipinski, www.dekopress.de

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EIN FLOSS FÜR JEDES WASSER Egal ob Meer, Bach oder See: Mit Wasser spielen macht immer gute Laune! Aus wenigen Holzstücken und Schnur kannst du schon ein kleines Floß bauen. Falls ihr mehrere Kinder seid, könnt ihr sogar Wettfahrten veranstalten oder kleine Gegenstände mit euren Frachtern transportieren.

Du brauchst: - Äste - Schnur - eventuell eine Gartenschere, ansonsten musst du die Stöcke brechen.

So geht´s: Unser Floß ist sehr einfach gefertigt. Wir haben dafür etwa gleich lange Stöcke genommen und sie fest nebeneinander geknotet. Am Schluss wird am Floß noch eine Halteleine befestigt. Deiner eigenen Phantasie solltest du aber keine Grenzen setzen. Erlaubt ist alles, solange es schwimmt. Also: Basteln und ausprobieren – viel Spaß dabei!

LAGERFEUER-GRILLAPFEL Im Grunde genommen werden Bratäpfel genau so zubereitet wie Folienkartoffeln. Ihr benötigt dazu viel Glut, damit ihr die Bratäpfel darauf legen und damit bedecken könnt. So werden sie von allen Seiten gegart. Du brauchst: - Alufolie - Äpfel - Marmelade - Löffel zum Essen

So geht´s: Wickel die Äpfel mit Alufolie ein und lege sie mitten in die Glut eures Lagerfeuers oder Grills. Nach ca. 20 – 30 Minuten sind sie weich. Nun kannst du sie vorsichtig herausnehmen und die Alufolie öffnen. Jetzt noch ein bisschen Marmelade und fertig ist eine gesunde und außergewöhnliche Zwischenmahlzeit.

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E I L A N D

WATT `n EILAND 13-2/2010

W A T T `n

WATT `n EILAND S

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- SPÖKENKIEKER

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Patrick Kösters

K

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- EILAND & LÜ

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O

G

Schöne Schiffe, spektakuläre Manöver:

53. Seestern-Gedächtnis-Regatta; Im Wilden Osten der Insel; 100. Geburtstag: Heye Deepen ist ältester

- MIT KOPP UN SINN GENEITEN Havenhuus Neuharlingersiel; Künstlerhaus zeigt Bauhaus-Fotografien; Insel-Musikfest - INKIEK Urlaub für jeden; 125 Jahre Museumspferdebahn - BUTEN & BINNEN www.inselalldag-spiekeroog.de - WATT’n EILAND FÖR DE LÜTTJEN Basteltipps Mann der Insel


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