Februar 2010
Wissen & Erfolg
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Im Fokus:
Innovation
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Inhalt
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,Editorial | www.themenheft.ch
Liebe Leserin, lieber Leser! Innovation ist relevant für Wirtschaft und Gesellschaft. Innovation hat sich in den letzten Jahren zum am häufigsten genannten Schlagwort auf Unternehmens-, Verbandsund politischer Ebene entwickelt. Als Antrieb für Wachstum und Beschäftigung besitzen Innovationen einen herausragenden Stellenwert. Doch dies war nicht immer so. Anfang der 1980er-Jahre galt Innovation als etwas Suspektes. Noch im Kontext stabiler wirtschaftlicher Wachstumsphasen konzentrierte man sich auf das Optimieren des Status quo. Erst mit zunehmendem Druck zu Veränderungen steigt – zumindest vordergründig – die Bereitschaft zur Innovation. Doch Innovationen fallen nicht vom Himmel und bedürfen auch in der Umsetzung Engagement. Innovationen werden von Menschen gemacht. Zahlreiche Fehleinschätzungen zu Ideen für neue Produkte, zur Verbreitung neuer Techniken, zu den Auswirkungen rechtlicher Regelungen etc. kennzeichnen das häufig mangelnde Verständnis der Entstehungs- und Umsetzungsprobleme von Innovationen.
04 Alphabet des Optimisten - Im Gespräch mit Bestsellerautor Florian Langenscheidt.
07 Ihr Körper sind Sie - Gibt es einen einfachen Weg, seinen Körper gesund zu halten, leistungsfähig zu werden und zu bleiben?
09 Innovationskraft in der Schweiz - eine kritische Betrachtung.
14 Müssen die USA die Welt retten? Interview mit Wall Street-Korrespondent Jens Korte.
15 Auf Sand gebaut? Im Gespräch mit Sheikh Samir A. S. Mirdad, Berater von Königshäusern und Wirtschaftsführern der Golfregion.
Impressum Herausgeberin: Themenheft Publishing Ltd. D-73433 Aalen, Spessartstr. 14 Fon: +49 7361 92 10 47 Fax: +49 7361 92 10 48 info@themenheft.ch www.themenheft.ch
Verleger und Chefredakteur:
Wolfgang S. Bolsinger
Akquise und Redaktion/CvD: Projektleitung: Grafik und PrePress: Druck:
Allen Dedic Halden 38 CH-5001 Aarau +41 62 534 11 74 Dr. Eduard Hauser Anette Lillestrand Basler Zeitung Druckzentrum Hochbergerstr. 15 CH-4002 Basel
Es ist Auftrag und Herausforderung aller gesellschaftlichen Gruppen den Diskurs in und Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit über Fragen des technischen, organisatorischen und strukturellen Wandels anzustossen und mitzugestalten.
Wolfgang S. Bolsinger, Herausgeber
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Aus Ideen werden Innovationen Herr Dr. Böhme, IDEE-SUISSE® verfolgt seit 1981 die Innovationsszene in der Schweiz. Sie möchten mit dem Verband, den Sie führen, den Nährboden für eine aktivere Innovationstätigkeit in Wirtschaft und Verwaltung aufbereiten helfen. Welches sind die Stärken und Schwächen der Innovationsnation Schweiz? Statistiken über die Schweiz zeigen, dass wir hinsichtlich Innovationskraft auf Spitzenplätzen rangieren. Das ist einerseits sehr erfreulich, andererseits muss diese Feststellung, je nach Blickwinkel, relativiert werden. Die offizielle Politik sowie Ämter und Verbände zeichnen in der Regel das erwähnte positive Bild, doch die KMU sehen das anders: Es wird dort vor allem festgestellt, dass die Beschaffung von Geldern für die Innovationsumsetzung schwierig ist. Dazu kommen immer wieder die bekannten KillerPhrasen wie «das ist doch nichts Neues, das haben wir auch schon probiert, das müsste noch genauer angeschaut werden usw.» zum Zuge. Das bedeutet, wenn es um die Umsetzung von Ideen und Verbesserungsvorschlägen in die Praxis geht, greifen Verzögerungstaktiken, Zurückhaltung, Reserviertheit, Ideenmobbing usw. Es sind letztlich kulturelle Hintergründe, die dazu führen, dass die Schweiz ein echtes Umsetzungsproblem hat. Im Grunde müsste unser Land das Innovationslicht auf und nicht unter den Schemel stellen; denn wir besitzen bedeutende Stärken, wenn man von der Anzahl Patente, der sehr guten Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie von den hohen Forschungs- und Ent-
wicklungsinvestitionen ausgeht, die in grossen und mittleren Firmen vorgenommen werden. Im Durchschnitt liegt der Anteil an Investitionen, gemessen am Umsatz, in den KMU bei zwei bis drei Prozent. Dies ist aber stark branchenabhängig. Bei Hightech-Firmen kann der Anteil ohne Weiteres über zehn Prozent liegen. Wo sehen Sie Chancen oder Gefahren für den Denk-, Bildungsund Werkplatz Schweiz? Die Chancen in den Firmen liegen vor allem bei den Mitarbeitenden. Leider geschieht deren Einbezug in den Innovationsprozess durch das mittlere Kader zu wenig intensiv. Es fehlt auch häufig ein institutionalisiertes Wissens-, Ideen- und Innovationsmanagement, das direkt der Geschäftsführung untersteht. Die latent vorhandenen Ideen und Verbesserungsvorschläge der Mitarbeitenden werden viel zu wenig genutzt. Das heisst, es liegt hier ein gewaltiges Potenzial leider noch immer brach. Eine weitere Chance sehe ich im europäischen Umfeld, wo viele EU-Töpfe mit Finanzmitteln bereit stehen, die von Schweizer KMU nicht oder zu wenig angezapft werden. Das Geld ist da, aber unser Land steht da noch etwas abseits. Natürlich gibt es auch hier andere Erfahrungen. Diese werden in erster Linie von grösseren Firmen kommuniziert und erlebt. Gefahren für die Schweiz sehe ich vor allem darin, dass wir zu passiv, zu zurückhaltend und hin und wieder zu kompromissbereit sind. Selbst dann, wenn wir von Aussen aufgefordert werden, mitzumachen. Ein Beispiel
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Dr. rer. pol. Olaf J. Böhme ist Verbandspräsident der IDEE-SUISSE® – Schweizerische Gesellschaft für Ideenund Innovationsmanagement, Zürich. www.idee-suisse.ch
bietet die Aviatik-Industrie: Die Schweiz ist erst seit 2009 beim Europäischen Satellitennavigations-Wettbewerb und beim Europäischen Aviatik-Cluster dabei, obwohl es sich bei der Navigationstechnologie um ein Gebiet mit sehr grossem Wachstumspotenzial handelt. Wenn Sie zaubern könnten, wie würden Sie die Schweiz noch innovativer machen? Ich würde eine Innovationsstrategie mit Umsetzungsplan in Richtung Innovationskultur und
Clustermanagement herbeizaubern, dann eine Innovationsplattform über alle bereits bestehenden Kompetenzzentren aufbauen, einen Eidgenössischen Innovationsrat installieren sowie eine Öffnung zu Europa auslösen und schliesslich die Banken im Unterstützungsprozess weit vorn und nicht am Schluss positionieren – das Modell hierzu könnte die Europäische Investitionsbank EIB sein.
Fragen: Dr. Eduard Hauser
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Alphabet des Optimisten In der Wirtschaftskrise stellt sich selten jemand die Frage nach dem Anspruch, hoffnungsvoll in die Zukunft zu schauen. Es gibt kein Recht auf Optimismus und Glück. Auch in Krisenzeiten sollte man sich an kleinen Dingen freuen können und niemals den Mut verlieren, für eine Sache, die einem am Herzen liegt, zu kämpfen.
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an kann nicht nur, man muss sogar optimistisch sein. Diesem Lebensmotto folgt Florian Langenscheidt und lässt uns mit seinem neuen Buch «Wörterbuch des Optimisten» an dieser Überzeugung teilhaben. Wann ist jemand Optimist? Nach landläufiger Auffassung ist es derjenige, der das Glas Wasser halb gefüllt anstatt halb leer sieht. Langenscheidt ist selbst bekennender Optimist und hat in diesem Wörterbuch 66 Stichwörter aufgelistet, die sein Lebensmotto umschreiben. Man findet Begriffe wie Altern, Familie, Gesundheit, Neugier ebenso wie Tierliebe, Essen und Trinken, und natürlich Ziele. Wie betrachtet ein Optimist die Welt und warum lohnt es sich trotz allem, heutzutage ein Optimist zu sein? Langenscheidt streift auch die Schattenseiten des Lebens in seinem Plädoyer, in erster Linie will er den Leser aber zu einer optimistischen Lebenseinstellung und zu mutigem Handeln inspirieren, wie er es im Vorwort des Buches sagt. Themenheft sprach mit Bestsellerautor Florian Langenscheidt. Was verstehen Sie unter einem Optimisten? Ein Optimist ist jemand, der die Schönheiten des Lebens zu geniessen weiss und daraus die Energie zieht, mit aller Kraft gegen das zu kämpfen, was schrecklich ist am Leben. Was hat Sie bewogen darüber nachzudenken, ob Sie ein Optimist sind oder nicht? Ich beschäftige mich schon seit
Jahrzehnten mit Glück. Glück und Optimismus sind ja zwei Schwestern. Schon die Möglichkeit, an Glück zu glauben, ist per seine optimistische Grundhaltung. Das war die Basis. Und dann hatten wir im Jahr 2006 in Deutschland die Fussball-Weltmeisterschaft… Da hatten wir ein so positives Klima und eine solche Lässigkeit, wir waren noch nie so weltoffene Gastgeber und hatten ein entspanntes Verhältnis zu uns selbst. Vieles von dem Negativen und Larmoyanten, das in Deutschland oft sehr verbreitet ist, war scheinbar plötzlich weg. Aber eben nur scheinbar. 2007 kam das im Alltag sehr schnell wieder, also entschloss ich mich, publizistisch dagegen etwas zu machen. Was lag näher, als dass ein Langenscheidt dazu ein Wörterbuch verfasst. Warum ist das «Wörterbuch des Optimisten» so erfolgreich? Ich glaube, die Menschen haben eine Sehnsucht nach Glück und Optimismus. Manche belächeln es vielleicht oder bezeichnen es als blauäugig, aber damit kann ich leben. Ich merke insgesamt, wie gross die Sehnsucht danach ist, weil man ja auch unzufrieden mit sich selbst ist, wenn man immer nur auf das Negative schaut. Im Übrigen ist es auch unfair, wenn wir unser Leben nicht geniessen und dankbar sind, im Hinblick auf andere, denen es sehr viel schlechter geht, die aber nicht in dem Masse darüber lamentieren, wie wir das gerne ungerechtfertigterweise tun. Waren Sie in jungen Jahren ein grösserer Optimist als heute? Wie
beeinflusst das Umfeld und die Umstände die Entwicklung zum Optimisten oder Pessimisten? Zum Glück ist das Leben so bunt wie unsere Biographien. Man kann daher nichts verallgemeinern, aber ich war als Pubertierender oder als Student sehr viel pessimistischer als heute. Dabei habe ich als klassischer Intellektueller nur die dunklen Seiten gesehen und auch sicherlich die daraus resultierende Melancholie so ein wenig auch gepflegt. Aber je mehr ich durchs Leben gehe und auch die Schattenseiten des Lebens sehe – ich habe ein Kinderhilfswerk gegründet und bin von daher sehr häufig mit Not von Kindern konfrontiert –, desto mehr geniesse ich die tollen Lebensumstände, die ich als Mitteleuropäer habe und werde dadurch paradoxerweise mehr zum Optimisten, obwohl ich weiss, wie viel zu tun ist in der Welt. Ich glaube, Optimismus ist eben nicht angeboren, das lernt man sich selbst an durch das soziale Umfeld, durch Vorbilder wie z. B. Eltern, Lehrer, Mentoren. Optimisten werden häufig als Idealisten oder gar Illusionisten dargestellt. Pessimisten dagegen oft als Realisten. Stimmt die Einschätzung, dass Pessimisten öfter Recht haben? Das kann, so glaube ich, keiner wirklich nachweisen, zumal die Wirklichkeit, wie sie sich in unseren Köpfen und unserer Wahrnehmung konstituiert, von aussen genauso gemacht ist wie von uns selber. Jeder wird behaupten, er hätte mehr recht und das ist auch vom Management der Er-
wartungshaltung her gar nicht schlecht, immer etwas Negatives anzunehmen und sich dann überraschen zu lassen. Das ist ja das grosse Argument der Pessimisten. Ich persönlich empfinde Optimisten als die positiveren Menschen mit einem gewinnenderen Wesen – ich bin ehrlicherweise ungern mit Pessimisten zusammen, das ist aber eine sehr persönliche Entscheidung. Es wäre falsch, einen Pessimisten zu verurteilen. Evolutionsmässig ist es für die Menschheit gerade in den frühen Zeiten wichtig gewesen, Pessimist zu sein. In der Steinzeit war es durchaus angezeigt, einen gewissen Pessimismus zu pflegen im Umgang mit existenziellen Nöten. Heute ist Pessimismus nicht mehr überlebensnotwendig. Kann es sein, dass Pessimismus oft auch daher kommt, dass man Angst hat vor der Enttäuschung? Ich stimme dem zu. Es gäbe die Menschheit nicht, wenn es nicht auch die Grundhaltung des Pessimismus gäbe. Das führt ja beispielsweise auch zu Vorsichtsmassnahmen gegenüber all dem, was Schreckliches passieren kann und hat dann präventiven Charakter. Nur wenn Pessimismus zur durchgängigen Haltung wird, führt er zu einer gewissen Handlungsunfähigkeit. Glauben Sie, dass es die kleinen und grösseren Erfolgserlebnisse sind, die die Glücksmomente und dieses Zufriedenheitsgefühl ausmachen? Ja, aber es sind ja nicht nur die Erfolge. Ich glaube, dass die Textur des Glücks sehr stark gemacht ist aus kleinen Momenten, die mit
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solchen Erfolgen beispielsweise im Beruf gar nichts zu tun haben. Das ist eher das Kinderlachen, das frische Bier, das Erlebnis wie sich die Grossmutter freut, wenn man sie besucht, all diese kleinen Dinge, die scheinbar nicht so wichtig sind, sind letztlich verantwortlich für die Textur des Glücks. Klar ist aber auch, dass grosse Erfolgsmomente in Beruf oder Ausbildung sehr nachhaltige Momente des Glücks sind. Aber eben nicht allein. Braucht Optimismus Konjunktur? Wie sehen Sie die Rolle der Medien in diesem Zusammenhang? Medien reflektieren immer das Bewusstsein ihrer Leserschaft. Es ist klar, dass man dabei mit negativen Nachrichten besser verkauft, als mit positiven. Die «Bild» macht einmal im Jahr eine Ausgabe nur mit positiven Nachrichten – das ist schön, aber es ist auch relativ bald langweilig. Ich finde, man kann die Medien nicht verantwortlich machen für solche gesellschaftlichen Veränderungen, die nun einmal stattfinden. Dass wir mehr Optimismus brauchen können, stimme ich Ihnen hundertprozentig zu. Stichwort Wirtschaftskrise: Ich finde es erstaunlich, wie verantwortungsvoll die meisten Medien in Europa in ihrer Berichterstattung damit umgegangen sind. Medien haben auch gelernt und wissen um ihre gesell................................................................................................................................................................................................................................................ schaftliche Verantwortung. Dr. Florian Langenscheidt, geboren 1955 in Berlin, ist Verleger, TV-Moderator und Autor. Er reist als «Botschafter des Herzens» durch die Welt und hält an Universitäten und vor renommiertem Publikum Vorträge über die Sinnfragen des Lebens. Langenscheidt ist Gründer von «Children for a Better World» und Stiftungsratsmitglied des «WWF». Er lebt in München. www.florian-langenscheidt.de
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Fragen: Wolfgang Bolsinger, Allen Dedic
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Humor hilft heilen
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er Hausärzteverband Nordrhein e. V. verlieh 2009 seinen Innovationspreis an die Stiftung «Humor hilft heilen». Diese Initiative, 2008 gegründet vom Arzt und Kabarettisten Dr. med. Eckart von Hirschhausen, unterstützt speziell ausgebildete Klinikclowns. Lachen ist die beste Medizin – das weiss der Volksmund schon lange! Vor 15 Jahren kam die Idee von Patch Adams nach Deutschland, Clowns in Krankenhäuser zu bringen. Professionelle Clowns bringen Leichtigkeit, muntern kleine und grosse Patienten auf und stärken Hoffnung und Lebensmut. «Wissenschaftlich erwiesen wirkt Lachen wie ein Schmerzmittel», erklärt Hirschhausen. Praxisnah wie wir sind, wollen wir zur Tat schreiten: Sie erhalten ein Rezept für Humor im Alltag – © von Hirschhausen. Die Anwendung funktioniert. Beleg: Am Alpensymposium in Interlaken wurde das Publikum nach Hirschhausens Referat mit roten Nasen bedient. Was meinen Sie, wie die Reaktionen der anderen Hotelgäste waren, als Anzugsträger plötzlich mit roten Nasen durch die edlen Hallen des «Victoria-Jungfrau» spazierten? Eben: angewandter Humor – und Freude herrscht.
Ihre Anleitung zum «emotionalen Airbag»: Achtung: Diese Rote Nase kann Ihr Leben verlängern! 1. Vorbereitung treffen: Die Rote Nase griffbereit verstauen (z. B. im Handschuhfach). 2. Bedarfsfall erkennen: Plötzlich platzt Ihnen die Geduld (z. B. Stau, Rechtsüberholer, Beifahrer).
© Frank Eidel
/////////////////////////// 3. Notfallmassnahme: Sie sagen laut «Ich könnte mich aufregen. Ich bin aber nicht dazu verpflichtet!» (Ärger nutzt schliesslich niemandem und schadet einem selbst). 4. Rote Nase aufsetzen. Wenn sie nicht die Sicht behindert, ist die Rote Nase durch die die Strassenverkehrsordnung zugelassen – sofern nicht durch Alkohol verursacht.
In der Schweiz ist die Stiftung Theodora aktiv; ihre Spitalclowns bringen die Kinder zum Lachen und unterstützen sie dabei, schneller gesund zu werden: www. theodora.ch
5. Anfänger schauen mit der Nase nach rechts und links. Profis wissen: Du hast noch mehr Spass, /////////////////////////// wenn du mit der Roten Nase im ..................................................................................................................................................... Gesicht stur geradeaus starrst, und Dr. med. Eckart von Hirschhausen (Jahrgang 1967) dir die Gesichter der Anderen nur studierte Medizin und Wissenschaftsjournalismus. vorstellst!
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P. S.: Die Rote Nase erhalten Sie hier: www.themenheft.ch
Seit über fünfzehn Jahren ist er als Kabarettist, Moderator und Autor in den Medien und auf allen grossen Bühnen des deutschsprachigen Raumes präsent; sein neuestes Werk «Glück kommt selten allein» steht seit Erscheinen an der Spitze der Bestsellerliste.
Text: Allen Dedic
2008 gründete er die Stiftung «HUMOR HILFT HEILEN»: www.humorhilftheilen.de
Viel Spass!
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Ihr Körper sind Sie! Gibt es einen einfachen Weg, seinen Körper gesund zu halten, Schmerzen zu vermeiden, leistungsfähig zu sein, zu werden, zu bleiben?
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enita Cantieni, Entwicklerin der CANTIENICA®Methode, hat sich die Entschlüsselung der Gebrauchsanweisung für den menschlichen Körper zur Aufgabe gemacht. Die Methode geht von der Einmaligkeit jedes Menschen aus und passt sich an diese individuellen Bedürfnisse an. Die Schwerkraft wird zur Aufrichtung genützt; sie unterstützt den vertikalen, gelenk- und rückenfreundlichen Gebrauch des Körpers. Zu Nackenverspannungen, Gelenk- und Rückenschmerzen lesen Sie unser Interview. Alternative Heilmethoden gibt es viele. Besser gesagt: Es gibt viele Anbieter, die viel versprechen. Wie kann man sicher sein, dass Ihre Methode wirklich etwas nützt? Ausprobieren, anwenden, sofort weniger Schmerzen haben, sofort besser fühlen, sofort anders aussehen: Das sind die Kriterien, die zählen. Die Methode funktioniert. In Privatlektionen kann ich die Wirkung vorher und nachher fotografieren, messen. Die schmerzende Schulter tut nicht mehr weh und sitzt fünf Zentimeter tiefer. Der schiefe Kopf sitzt gerade. Das
schiefe Becken steht ebenmässig. Die X-Beine sind gerade. Und immer ist die Wirbelsäule «länger», messbar in Zentimetern. Was ist besonders innovativ an Ihrer Methode? Die Schulanatomie geht von dem aus, was ist. Und wenn die pathologisch analysierten Körper alle Abnützungen aufweisen, so gilt das als normal. Ich gehe von einem idealen Körperbauplan in individueller Prägung aus und zeige den Menschen, wie sie dieses persönliche Ideal erreichen können. Endlich wurden zumindest einige technische Geräte intuitiv benutzbar, ohne Bedienungsanleitung. Sie empfehlen jetzt den Menschen für den eigenen Körper eine Bedienungsanleitung. Warum? Das ist eine perfekte Analogie. Viele Menschen wissen über ihr Auto, ihren TV, ihren PC viel mehr als über den eigenen Körper. Fussgelenk? Hab ich so etwas? Schambein? Wo ist denn das? Brustbein? Nie gehört! Zehen lassen sich bewegen? Beckenboden? Wo gibts denn so was! Nur, wer seinen Körper kennt, kann ihn intuitiv gut benützen. Für diese Intuition braucht es Selbstwahrnehmung. Anders gesagt: Wer als erstes technisches Gerät ein iPhone in die Hand nimmt, ist überfordert. Wer ungefähr weiss, wie Handys funkti-
onieren, kommt mit dem iPhone intuitiv zurecht. Ein Hauptbestandteil Ihrer Methode ist die entspannte Aufspannung, wenn man sich selbst empor streckt… Was ist damit genau gemeint? Der Mensch ist ein evolutionäres Meisterwerk, er hat sich aufgerichtet, geht auf zwei Beinen. Kaum erwachsen, misstraut er seiner Aufrichtung und beginnt zu schrumpfen, ergibt sich der Schwerkraft, wird wieder kleiner. Und weshalb macht er das? Weil es alle anderen Menschen auch machen. Betonung auf Menschen, denn die anderen Wirbelsäugetiere schrumpfen nicht im Alter, weder die Giraffe, der Delfin, der Spatz. Sie sind entspannt aufgespannt, rund um die Uhr, 24 Stunden am Tag, ganz ohne Anstrengung. Es gibt allerdings einen grossen Unterschied zwischen den anderen Wirbelsäugetieren und uns: Die Lebenserwartung des Menschen hat sich innerhalb von 100 Jahren verdoppelt. Das ist eine einmalige Herausforderung. Wer mit gesunden Knochen, beweglich und kräftig 100 Jahre alt werden will, muss selber aktiv werden, im wahren Sinn des Wortes. Viele Mediziner begegnen Ihrer Methode skeptisch bis ablehnend. Regt sich da der Autospengler auf wegen Fahrübungen, die Karosserieschäden vermeiden?
Schöner könnte ich es nicht formulieren! Besonders interessant finde ich es, wenn der ablehnende Doc selber gebeugt geht, mit den Zähnen knirscht, unter Tinnitus leidet, ein künstliches Hüftgelenk besitzt und sich mit den eigenen Rückenschmerzen abgefunden hat… Für wen eignet sich Ihre Methode? Die Methode funktioniert für alle Menschen, weil sie der Einmaligkeit jedes Menschen Rechnung trägt. Die jüngsten Fans sind Kinder, die ältesten sind über 90. Einschränkend wirken Operationen und Krankheiten mit Einfluss auf die Selbstwahrnehmung, die Sensomotorik, die Bewegungsfreiheit. Fragen: Allen Dedic
///////////////////////////////////// CANTIENICA AG Seefeldstrasse 215 8008 Zürich Fon: 044 388 72 72 infotiger@cantienica.com www.cantienica.com
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Benita Cantieni, 59, war erfolgreiche Journalistin (Sonntags-Blick, Schweizer Illustrierte, Annabelle, Vogue, Shape). Sie litt unter einer Wirbelsäulenverkrümmung, die sich mit dem Alter verschlimmerte. 1992 begann sie ihre Haltung zu erforschen. Die Forschung wurde zum Beruf, die CANTIENICA®-Methode wird heute in Europa von über 1’000 Therapeuten angeboten. Zurzeit werden die CANTIENICA®-Produkte im grossen Stil für den amerikanischen Markt aufbereitet. Weitere Informationen und die Liste der CANTIENICA®-Anbieter/-innen in Ihrer Nähe finden Sie unter www.cantienica.com.
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Ein Ausweg aus dem Stent-Dilemma
Medikamentenbeschichteter Ballonkatheter als Alternative Früher konnten verengte Herzkranzgefässe nur in einer aufwändigen und riskanten Operation am offenen Herzen ersetzt werden. Heutzutage öffnen Kardiologen via Herzkatheter das verengte Gefäss von innen mit einem Ballon und setzen Metallgitter, sogenannte Stents ein, um es offen zu halten. Stents revolutionierten die Herzmedizin, haben aber auch ihre Nachteile. Eine neue Technologie setzt nun auf den bewährten Ballonkatheter und kombiniert diesen mit den Vorteilen moderner Stents.
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tents, dünne Röhrchen aus Metallgeflecht, werden als Stütze nach dem Aufweiten mit einem Ballonkatheter in Innern des einstmals verengten Herzkranzgefässes eingesetzt und halten dieses offen. Überzieht der Organismus das Gitternetz danach mit zu viel Gewebe, verschliesst es das Gefäss jedoch erneut. Seit etwa zehn Jahren setzt man darum bevorzugt medikamentenbeschichtete Stents ein. Sie geben Substanzen ab, die das Wachstum von Gefässwandzellen
bremsen. Das vermindert zwar den erneuten Gefässverschluss beträchtlich, verzögert aber auch die an und für sich gewünschte dünne Überwachsung des Metallgitters mit körpereigenen Zellen. Solange das Stentgitter nämlich noch nicht von körpereigenem Gewebe überwachsen ist, kann es gefährliche Blutgerinnsel bewirken. Aus diesem Grund müssen Herzpatienten mit einem Stent über Monate hinweg gerinnungshemmende Medikamente einnehmen und zwar mit medikamentenbeschichteten Stents wesentlich länger als mit reinen Metall-Stents. Überdies beunruhigt Herzpatienten wie Kardiologen die Beobachtung, dass es bei den beschichteten Stents auch noch nach Jahren zum Wiederverschluss kommen kann, während diese sogenannten späten Stentthrombosen bei den unbeschichteten Stents seltener sind. Einen Ausweg aus dem Dilemma, den positiven Effekt zellwachstumshemmender Medikamente mit der zwar kleinen, aber anhaltenden Bedrohung eines späten Gefässverschlusses zu erkaufen, könnte eine neue Technologie bie-
ten, der medikamentenbeschichtete Ballon. Der medikamentenbeschichtete Ballon wird wie ein normaler Ballonkatheter zur Aufweitung des Herzkranzgefässes verwendet. Er ist jedoch zusätzlich mit dem wachstumshemmenden Paclitaxel beschichtet und appliziert diesen Wirkstoff beim Aufweiten in die Gefässwand. Dass die kurze Kontaktzeit von 30 bis 60 Sekunden für die gewünschte Wirkung ausreicht, verdankt man der Trägersubstanz Iopromid, die die Löslichkeit des Paclitaxels um das 20-fache erhöht. Es gibt zurzeit weltweit nur einen einzigen medikamentenbeschichteten Ballon mit dieser Medikamenten-TrägersubstanzKombination (Sequent® Please von B. Braun Medical). Die ersten Erfahrungen in der Praxis sind ermutigend. So betrug in einer Studie mit 82 Patienten die Wiederverschlussrate von Herzkranzgefässen, die man mit dem medikamentenbeschichteten Ballon öffnete ohne danach einen Stent einzusetzen, nur 5,5 Prozent; üblicherweise hätte man hierbei mit etwa 30 Prozent erneuten Gefässverschlüssen rechnen
müssen. Auch wenn der medikamentenbeschichtete Ballon Stents sicher nicht überflüssig machen wird, könnte er in vielen Fällen eine gute Alternative sein. «Man könnte sich neben dem Risiko der späten Stentthrombose eine ganze Reihe von Folgeproblemen ersparen», sagte Professor Dr. med. Detlef Mathey, Direktor am Universitären Herz- und Gefässzentrum Hamburg, als er die neue Technologie an einem Kardiologenkongress in Lausanne seinen Schweizer Kollegen vorstellte. Text: Dr. Renate Bonifer
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Innovationskraft der Schweiz – eine kritische Betrachtung Betrachten wir internationale Statistiken, steht die Schweiz bei der Innovationskraft auf den vordersten Plätzen. Dies, weil die Schweizer bei der Produktion von Patenten Weltmeister sind und viele Grossfirmen bedeutende Beträge in die Forschung investieren. So weit, so gut. Aus einer eher anwendungsorientierten Sicht belegen Untersuchungen, dass die Umsetzungskraft von Ideen in konkrete Produkte und Dienstleistungen eher eine Schwäche der Schweiz ist.
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elche Forderungen können an die Schweiz gestellt werden, damit die langfristige Prosperität wirtschaftlich und gesellschaftlich über die Innovationskraft gesichert ist? • Steuerliche Vorteile können bedeutend sein. Warum nicht Steuervorteile für Technologiefirmen anbieten, die Arbeitsplätze schaffen? • Der Bildungsstand eines Landes ist sein Zukunftskapital. Es sollte nicht so sein, dass immer mehr Lese- und Schreibschwächen bei Schulabgängern lokalisiert werden müssen. Die Praxisnähe der Bildung auf der Hochschulstufe ist auch ein Thema. Die Einführung von Bachelor- und Masterstufen ist dafür nicht zentral. Praxisnähe können nur Theorie-Praktiker mit pädagogischem Geschick vermitteln. Warum nicht noch mehr Menschen mit grosser Erfahrung in den Ausbildungsprozess an den Hochschulen integrieren? Schliesslich geht es darum, den «braindrain» zu verhindern. Es darf nicht sein, dass Doktoranden nach der Ausbildung mit erfolgreichem Abschluss ins Ausland gehen, weil sie in der Schweiz keine Stelle finden. • Die Nachwuchsförderung ist ein weiteres wichtiges Thema. Aktuell gibt es immer noch zu wenig Ingenieure. In der Schweiz gibt es rund 40 Ansät-
ze, die Nachwuchsförderung zu pflegen. Leider sind diese zu wenig koordiniert und viele dieser Ansätze greifen zu spät ein, nämlich wenn die jungen Menschen die Berufs- oder Studienwahl bereits getroffen haben. Die Schweiz muss sich vermehrt und koordiniert um den technischen Nachwuchs auf Berufs- und Hochschulebene kümmern. • Ein anderes Gebiet mit starkem Nachholbedarf: die Zusammenarbeit der Hochund Fachhochschulen mit den KMU. Ebenfalls: der Aufbau von Clusters – dabei geht es um das branchenorientierte oder übergreifende Zusammenwirken zwischen den Behörden, den Hochschulen, den Verbänden und den Industrieund Dienstleistungspartnern. Die Anforderungen an die Kooperation und die Koopetition sind hoch. Eine Hürde können Verbände sein, die sich auf ihre politische Lobbyarbeit und die Berufsbildungspolitik ausrichten, den Wissens- und Technologietransfer aber häufig ausblenden. Gerade in Wachstumsbranchen (Medizinaltechnik, Gesundheit/Wellness generell, Robotik und IT, Nanotechnologie, Navigationstechnologie, Cleantech etc.) wäre es angezeigt, Clusters in einem internationalen Kontext zu lancieren. • Ein weiteres Kapitel ist das
«venture capital». Business Angels gibt es in der Schweiz genügend. Das Problem liegt eher bei den Folgefinanzierungen oder bei möglichen Investments in Nachwuchsfirmen. Wie wäre es zum Beispiel, wenn die öffentliche Hand über Schuldenabbau Zinsen einsparen und in Nachwuchsfirmen investieren würde? Das ist möglich, setzt aber strategisches Denken und Handel voraus. Zusammengefasst stellen wir fest, dass es sich bei der Innovation um eine Frage der Kulturgestaltung geht, die tief in das Selbstverständnis einer Gesellschaft eingreift. Die Innovationen folgen einem evolutiven Prozess, sind daher nicht unmittelbar planbar und leben von der Vielfalt der Erscheinungsformen. Der Bildungsstand, der Stand der Forschung und Entwicklung sind Faktoren, die für die Innovationskraft entscheidend sind. Attraktive Standorte und forschungsfreudliche Gesetze sind Rahmenbedingungen, die stark zu beachten sind. Hohe Rechtssicherheit und eine tiefe Regelungsdichte runden das Bild einer innovativen Gesellschaft ab. Zum Schluss eine persönliche Kurzübersicht zu den potenziellen Gefahren: Die Bildungsqualität ist ein wesentlicher Gefahrenherd, dem wir in der Schweiz aktiv begegnen müssen. Es kann
nicht sein, dass junge Menschen in «medialen Seichtgebieten» den Egotrip zelebrieren und auf dem «besten Weg» zur Verblödung voranschreiten. Lese- und Schreibschwächen sowie die mangelhaft ausgebildete Fähigkeit, komplexe Probleme selbständig zu lösen, stehen im Hintergrund eines noch intakten Bildungssystems. Das duale Bildungssystem ist dann in Gefahr, wenn eine Verakademisierung der Berufe um sich greift und die Nivellierung alltäglich wird. Auf der Werteebene, damit auf der Ebene der Kultur, ist die Respektlosigkeit und die zunehmende Verrohung der Sitten aufmerksam zu verfolgen. Die zunehmende Brutalisierung der Gewalt ist ein Phänomen, das genau zu verfolgen ist, selbst, wenn es noch immer um Minderheiten geht, die davon betroffen sind. Die Erziehung der Kinder ist Sache der Eltern. Die Schule muss unterstützen. Es kann nicht sein, dass Eltern nur noch über einen Anwalt mit den Lehrpersonen kommunizieren. Es geht nicht um die Reaktivierung «alter Prinzipien». Es geht darum, dass akzeptiert wird, dass das «Zwillingspaar» nebst «Förderung» die «Forderung» ist. Wenn es noch gelingt, in einer wertschätzenden Atmosphäre Konflikte anzusprechen und auszutragen, dann sind wir in der Schweiz für die Zukunft gut gerüstet. Text: Dr. Eduard Hauser
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Das Fenster neu erfinden – Neuentwicklungen reduzieren die Energieverschwendung drastisch Die Ansprüche an Produkte ändern sich. Produzenten sind gefordert, jedem Produkt so viele Mehrwerte als möglich zukommen zu lassen. Anbieter wie EgoKiefer entwickeln neue Technologien, womit beeindruckende Wärmedämmwerte erreicht werden. Solche Fenster sparen Energiekosten und schützen das Klima. Mit diesen Innovation zeigen die Hersteller, dass das Rad immer wieder neu erfunden werden kann – oder eben, das Fenster.
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er Erfolg des unabhängigen Labels MINERGIE® zeigt eindrücklich, wie wichtig energieeffizientes Bauen und energieeffiziente Produkte sind. Für Firmen ist es nicht nur eine Auszeichnung sondern eine Notwendigkeit, dass die Produkte MINERGIE®-zertifiziert sind. Mit dem noch strengeren MINERGIE-P®-Standard wurde die Innovationsleistung auf eine neue Probe gestellt. Dieser Standard versichert die nachhaltige Wirkung beim Einbau der Fenster. Nicht zuletzt dank dem ersten MINERGIE-P®-zertifizierten Fenster in der Schweiz, dem EgoKiefer Fenster XL®, präsentiert sich die Firma aus Altstätten nun als Leadingpartner von MINERGIE® im Bereich Fenster und Türen. Solche Zusammenarbeiten sind eine Belohnung von technischem Fortschritt.
Ein Glas, viele Mehrwerte
Auch wenn das Fenster geschlossen ist, kann Wärme verloren gehen. Besonders bei älteren Fenstersystemen oder auch bei schlecht montierten neuen Fenstern gehen 15-20 Prozent der gesamten Energie verloren und verursachen
unnötige Energiekosten. Wie viel Wärmedämmung heutzutage möglich ist, zeigen die Hochleistungsprodukte der Nummer 1 im Fenster- und Türenmarkt, EgoKiefer. Die Firma aus Altstätten im St.Galler Rheintal entwickelte in einem ersten Schritt ein Hochleistungsisolierglas. Mit thermoplastischen Abstandhaltern und Dreifach-Verglasung erzielt das Glas EgoVerre® einen Wärmedämmwert von Ug 0.4 W/m2K und ein Energiewert (g-Wert) von 56 Prozent erreicht. Das EgoVerre erzielt damit die besten Werte aller erhältlichen Isoliergläser. Zusammen mit dem MINERGIEP-zertifizierten Fenstersystem XL ist eine Wärmedämmleistung von Uw bis 0.64 W/m2K möglich. Der Energieverbrauch über das Fenster wird dadurch – je nach Art und Alter des zu ersetzenden Fensters – um bis zu 75 Prozent reduziert. So können Heizkosten gespart und Emissionen reduziert werden. Doch das Hochleistungsisolierglas ermöglicht mehr als nur den Mehrwert der maximalen Wärmedämmung. In den Zusammenhang mit ihm können auch Mehrwerte wie Lärmschutz und Sicherheit gestellt werden, dies dank der Verwendung von Lärmschutzglas oder Sicherheitsverbundsglas.
Die Mehrwertesammler
Damit die Kunden nicht mehr zwischen einzelnen Vorteilen aussuchen müssen, produzieren die Hersteller Fenster, bei denen eine Vielzahl von Mehrwerten kombiniert werden. Im neusten Produkt von EgoKiefer, das AllStar AS1®-Fenster, können auch Lüftungssysteme oder Alarmgriffe inbegriffen werden und die Fenstertüren ermöglichen ein hindernisfreies Ein- und Austreten. Die Lüftungssysteme helfen, in den
Das erste MINERGIE-P ®-zertifizierte Fenster der Schweiz, das EgoKiefer Fenster XL ®.
durch die MINERGIE®-Bauweise abgedichteten Neubauten ein gesundes Raumklima zu erhalten. Der Luftaustausch ist dafür unabdingbar und wird durch die intelligenten Lüftungssysteme der Fenster gewährleistet, ohne dass man von Zugluft oder Lärm von aussen gestört wird. Dank den neusten Entwicklungen haben Fenster wie das ebenfalls MINERGIE-zertifizierte AS1® dennoch ein schlankes Design, welches sie optimal mit der Umgebung vereint. Wer neu baut oder modernisiert, trifft Entscheidungen, die Energieverbrauch, Energiekosten und CO2-Emissionen für einen langen Zeitraum festlegen. Mit neuen modernen Fenstersystemen kann mit vertretbarem Aufwand eine grosse Wirkung erzielt werden. EgoKiefer AllStar AS1®-Fenster bieten dank dem Energiespareffekt die Möglichkeit, von staatli-
chen und kantonalen Fördermittel zu profitieren. Solche Beratungen werden unterdessen ebenfalls von Fensterproduzenten wie EgoKiefer angeboten. Text: EgoKiefer
///////////////////////////////////// EgoKiefer AG Fenster und Türen 9450 Altstätten Fon: 071 757 33 33 zentrale@ egokiefer.ch www.egokiefer.ch
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Sicherheitsanalysen für geologische Tiefenlager Geologisches Tiefenlager HAA
Geologische Standortgebiete HAA (SMA überdeckt) Südranden (SH) Opalinuston
SMA
HAA = hochaktive Abfälle, SMA = schwach- und mittelaktive Abfälle Zürcher Weinland (ZH, TG) Brauner Dogger Opalinuston Bözberg (AG) Opalinuston
Zugangstunnel Lagerstollen für hochaktive Abfälle und verbrauchte Brennelemente Testbereich/Felslabor
Nördlich Lägeren (ZH, AG) Brauner Dogger Opalinuston
Schacht Lagertunnel für langlebige mittelaktive Abfälle
Jura-Südfuss (SO, AG) Effinger Schichten Opalinuston
Wellenberg (NW, OW) Helvetische Mergel
Pilotlager
Zweck, Vorgehen, Resultate und Aussagen
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urch die Nutzung der Kernenergie und Verwendung radioaktiver Stoffe in Medizin, Industrie und Forschung fallen in der Schweiz seit vielen Jahren radioaktive Abfälle an. Diese müssen sicher entsorgt werden. Obwohl die Mengen relativ klein sind, erfordert ihre Entsorgung ein sorgfältiges Vorgehen. Der Betrieb eines geologischen Tiefenlagers wird vergleichsweise einfach sein. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Transportund Umladevorgänge, wie sie seit Jahren zuverlässig und sicher in Zwischenlagern durchgeführt werden. Anspruchsvoll hingegen ist die Einstufung der Langzeitsicherheit eines geologischen Tiefenlagers. Bis die strahlungsbedingte Giftigkeit von hochaktiven Abfällen so weit abgeklungen ist, dass für die Gewährleistung der Sicherheit keine Anforderungen an das Barrierensystem mehr gestellt werden müssen, dauert es etwa 1 Million Jahre. Das Sicherheitskonzept eines geologischen Tiefenlagers sieht ein System mit mehrfachen passiven Barrieren vor. Passiv bedeutet hier, dass nach Verschluss des Tiefenlagers die Sicherheit ohne Zutun des Menschen (also ohne Unterhalt oder Reparatur) gewährleistet wird. Die
Geologie spielt dabei eine wichtige Rolle. Deshalb wird der Standortwahl eine grosse Bedeutung zugemessen. Die technischen Barrieren ergänzen die geologische Barriere (Wirtgestein) und sind auf diese abgestimmt. Die Sicherheitsanalysen für geologische Tiefenlager haben das Ziel, die durch das System gewährleistete Sicherheit zu analysieren. Die Resultate dienen als Grundlage für die Beurteilung, ob das System aus Sicherheitssicht akzeptabel ist. Weiter werden für die Sicherheit wichtige Elemente des Systems und darin ablaufende relevante Prozesse identifiziert. Dies erlaubt es, Möglichkeiten zur Systemverbesserung aufzuzeigen, den gegenwärtigen Wissensstand zu bewerten und die zukünftige Forschung auf die relevanten Fragen auszurichten. Zur Analyse gehört auch eine vollständige Darstellung und Bewertung der noch vorhandenen Ungewissheiten. Ungewissheiten sind in geologischen Tiefenlagern unvermeidbar wegen der langen zu betrachtenden Zeiträume und wegen der Komplexität von natürlichen Systemen, wie die Geologie eines darstellt. Für die Beschreibung der sicherheitsrelevanten Phänomene kann auf umfangreiche Forschungsarbeiten aus dem In- und
Ausland zurückgegriffen werden. Dabei liefern auch die Untersuchungen in den beiden Felslabors Grimsel (BE) und Mont Terri (JU) einen wichtigen Beitrag. Nachdem die grundsätzliche Machbarkeit der geologischen Tiefenlagerung für die Entsorgung radioaktiver Abfälle in der Schweiz anerkannt worden ist, geht es jetzt um die Standortfindung. Diese findet unter der Federführung des Bundesamtes für Energie nach genau festgelegten Regeln (Sachplan geologische Tiefenlager) statt. Voraussetzung für den Erfolg ist zum einen die einwandfreie technisch-wissenschaftliche Arbeit, zu der auch hochwertige Sicherheitsberichte gehören. Dies allein wird aber nicht genügen – ein Entscheidfindungsprozess, bei welchem die verschiedenen Interessengruppen und die Gesellschaft einbezogen sind und der die nötige Akzeptanz finden muss, ist von vergleichbarer Bedeutung. Nur wenn beides stimmt, kann es gelingen, die gesellschaftlich anspruchsvolle Realisierung der geologischen Tiefenlager in der Schweiz umzusetzen. Text: Nagra – Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle, Wettingen
///////////////////////////////////// Im Jahr 1972 haben der Bund und die KernkraftwerkBetreiber die Nationale Genosenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) gegründet. 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen sich täglich für diese wichtige Aufgabe ein - aus Verantwortung für den langfristigen Schutz von Mensch und Umwelt.
Nagra Hardstrasse 73 5430 Wettingen Fon: 056 437 11 11 www.nagra.ch
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Das Holz – auch für innovatives Bauen geeignet Forschungsprojekt arbeitet am weltweit höchsten Holzhochhaus mit bis zu 20 Geschossen – Internationales Leuchtturmprojekt für nachhaltigen urbanen Holzbau
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as Unternehmen Rhomberg Bau mit Sitz in Bregenz arbeitet an einem internationalen Leuchtturmprojekt für den Holzbau, für Energieeffizienz und Ressourcenschonung: Ein interdisziplinäres Forschungsteam hat sich bis Ende des Jahres zum Ziel gesetzt, die Entwicklung eines energieeffizienten Holzhochhauses in Systembauweise mit bis zu 20 Geschossen erfolgreich abzuschliessen. Der bisherige Rekord im mehrgeschossigen Holzbau, ein Gebäude mit neun Stockwerken in London, soll damit bei weitem übertroffen werden. An dem Zukunftsprojekt, das von der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) sowie dem österreichischen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) gefördert wird, sind neben dem Projekt-Initiator Rhomberg der für nachhaltiges Bauen bekannte Vorarlberger Architekt Hermann Kaufmann, das international tätige Ingenieurbüro Arup, das oberösterreichische Holzbauunternehmen Wiehag sowie die Technische Universität Graz engagiert.
Geringere Lebenszykluskosten
Ziel ist es, ein umfassendes Gebäudekonzept für Konstruktion, Gebäudetechnik und Fassade zu erstellen – samt einreichfähiger Planung für einen fiktiven Standort. Um die Höhe von 20 Geschossen technisch, wirtschaftlich und ökologisch realisieren zu können, wird dabei auf eine innovative Systembauweise mittels Holz-Baukastensystem zurückgegriffen, das die Anforderungen an
Brandschutz, Akustik und Tragfähigkeit erfüllen soll. Erreicht wird dies über eine modulare, industriell herstellbare Holzverbundweise, die die Tragstruktur eines energetisch optimierten Gebäudes bildet.
Haus als Kraftwerk
«Als eine wichtige Forschungsaufgabe sehen wir das Energiedesign des Gebäudesystems. Das Holzhochhaus soll auch Energie produzieren. Darüber hinaus wird es eine Vorreiterrolle für nachhaltige Bauweise einnehmen», so Carsten Hein von Arup. Denn gerade durch die zunehmende Ressourcenknappheit, die CO2-Thematik und die steigenden Preise für Stahl, Dämmstoffe und Beton wird die Bedeutung von Holz als Baustoff künftig immer wichtiger werden. Die Abhängigkeit von konventionellen Baustoffen und Energieträgern soll mit dem Projekt «LifeCycle Tower» reduziert werden.
Export – Chance für die heimische Wirtschaft
Hubert Rhomberg, Geschäftsführer des gleichnamigen Bauunternehmens, ist überzeugt, dass sich die Realisierung des LifeCycle Towers als weltweites Leuchtturmprojekt positiv auswirkt: «Diese Öko-Innovation schafft die Voraussetzung für nachhaltiges Bauen im urbanen Raum. Zudem stellt der LifeCycle Tower eine enorme wirtschaftliche Chance für unser Unternehmen aber auch für die gesamte Region dar.» Besonders Architekt Hermann Kaufmann kennt die Möglichkeiten und Chancen, die im mehrgeschossigen Holzbau liegen: «Es ist wieder an der Zeit, dass der Baustoff Holz ins urbane Bauen zurückkehrt. Die technischen Fortschritte der letzten Jahre, unterstützt von zahlreichen Forschungsergebnissen, machen das möglich.
///////////////////////////////////////////////////////////////////////////// Rhomberg Gruppe • 3 Geschäftsbereiche: Bau, Bahntechnik und Ressourcen • Standorte und Tochterunternehmen in Österreich, Schweiz, Deutschland, Australien, Türkei • Konsolidierter Jahresumsatz 2008/09: 282 Millionen Euro • Derzeit 780 Mitarbeiter • Zertifikate: EN ISO 9001:2000 (Qualitätsmanagement), EN ISO 14001:2004 (Umweltmanagement), Öko-Profit Informationen erhalten Sie bei: Mag. Michael Zangerl Geschäftsfeldentwicklung, Chancen-/Risikomanagement Fon: +43 5574 403-215 michael.zangerl@rhombergbau.at www.rhombergbau.at
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Der Ort als Produkt Jeder Standort ist auf der Welt einmalig. Ein Standort ist jedoch nie allein. Er ist eingebettet in einen spezifischen Kontext. Dieses Umfeld prägt den Ort, bringt ihn in Beziehung zum geographischen, soziodemographischen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Umfeld.
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tandorte erhalten ihre Bedeutung durch die mit ihnen verbundene Community von Eigentümern, Nutzern und Behörden sowie der Ballung von Potentialen. Eine gute Verkehrsanbindung, eine städtebaulich sinnvolle Organisation sowie geeignete politische Rahmenbedingungen schaffen Potentiale, welche mehr Wert generieren als ihre Teile. Dies macht Standorte attraktiv und wettbewerbsfähig. Was trägt eine bestimmte Nutzung zu einem Standort bei? Was macht einen Standort zu einer «guten Adresse»? Die Immobilieneigentümer und die Geschäftsinhaber gehören an Zentrumsstandorten zu den Schlüsselpersonen der lokalen Community. Sie schaffen neben dem örtlichen Gemeinwesen Mehrwerte, welcher durch eine positive Standortentwicklung erzielt werden können. Unsere Dienstleistungen erlauben die Analyse und Promotion der lokalen Interessen und ermöglichen die zielgerichtete Ansprache der lokalen Akteure.
Publi-Text: Markimo AG
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Müssen die USA die Welt retten? Die Vereinigten Staaten, ein bewährter Ort der Hoffnung und Erneuerung, werden in der neoemanzipierten europäischen Politik zunehmend mit einer sehr eigenartigen Mischung aus Schadenfreude, Anschuldigungen und Mitleid gesehen. Heikel dabei: Europa erkennt keine Alternativen zu den USA und stellt auch selber keine dar. Und so schaut das gute alte Europa weiter zu, was Amerika für sich und die Welt tun wird.
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ie USA aber haben eigene Probleme. Die Infrastruktur ist erschreckend veraltet, die Verschuldung enorm, das aussenpolitische Ansehen grob beschädigt. Und dennoch: Die Amerikaner sehen die Situati-
on als Challenge, sehen die Chances und wollen den Change schaffen. Sie werden es wohl wieder auf ihre Art machen. Die ganze Welt hat das Recht, die USA zu kritisieren. Aber macht uns das unabhängig und macht uns das besser? Die USA taugen sicher nicht als generelles Vorbild… Es ist an uns, eigene Stärken und Kräfte zu mobilisieren und es besser zu machen. Yes, we can. Am Alpensymposium in Interlaken hatte Themenheft Gelegenheit, über die USA mit Jens Korte, einem Kenner der USA, uns von seinen stets kompetenten Berichten von der Wall Street bekannt, zu sprechen: Gibt es Unterschiede in der Art und Weise der Krisenbekämpfung zwischen den USA und Europa?
Rein von der Intensität her betrachtet ist die Krise in den USA noch stärker bekämpft worden als beispielsweise in der Schweiz oder in Deutschland. Speziell die Interventionen in der Schweiz waren sehr überlegt und effizient. Die Bankenlandschaft in der Schweiz ist ja im Vergleich zu den USA relativ stabil geblieben. Dies wird umso deutlicher, wenn man sieht, dass es seit 2008 in Amerika eigentlich keine klassischen Investmentbanken mehr gibt. Das Ausmass der Krise war in den USA ungleich höher und entsprechend hat Washington auch massive Krisenintervention betrieben. Gab oder gibt es vor dem Hintergrund der Erfahrungen dieser Krise einen Bewusstseinswandel? Eher nicht – gerade in den USA sind die Finanzinstitute teilweise noch grösser geworden, als sie vor der Krise schon waren. Insofern gibt es eine Menge Leute, die der Meinung sind, der nächste Crash wäre schon vorprogrammiert. Je weiter wir uns zeitlich von der Krise wegbewegen, desto grösser wird die Wahrscheinlichkeit, dass nichts Fundamentales geändert wird. Eine fatale Entwicklung. Wie steht es um das Ansehen der schweizerischen Bankinstitute in den USA? Hat es sich rehabilitiert? Ich denke diese Debatte war von Beginn an eine politisch motivierte und geführte Diskussion. In der Bevölkerung – aber auch an der Wall Street – hat es diese
Überhöhung eigentlich nie gegeben wie in der Berichterstattung diverser Medien ausserhalb Amerikas. Ich denke, es war in erster Linie ein vorübergehendes Imageproblem. Der Ruf der Schweizer Banken ist nach wie vor gut – keine Frage. Wie kreativ muss die amerikanische Politik werden, um die krisenbedingten Problem und Fehlentwicklungen zu beheben? Ich sehe zwei Strömungen in diesem Zusammenhang: Amerikaner haben es in der Vergangenheit immer wieder geschafft, sich neu zu erfinden. Und sie haben überhaupt keine Scheu vor Veränderungen. Zudem hat das Land bisher immer stark von klugen Köpfen aus dem Ausland profitiert. Das ist momentan ein echtes Problem, weil sich Amerika in den letzten Jahren sehr stark abgeschottet hat. Aussenpolitisch durch George W. Bush und aktuell durch Barack Obama mit seinem Motto «Buy American» – also die klare Bevorzugung von Einheimischen z. B. bei der Personalrekrutierung. Hier muss schnell ein politisches Umdenken stattfinden. Gleichwohl ist Amerika nicht das einzige Land auf der Welt mit Problemen – auch die Europäer haben eine beachtliche Agenda vor sich.
Text: Allen Dedic Fragen: Wolfgang Bolsinger, Allen Dedic
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Jens Korte lebt seit über zehn Jahren in New York und arbeitet als wirtschaftspolitischer Korrespondent für Fernsehen, Radio und Print. Er berichtet vom Parkett der New York Stock Exchange, der Energiebörse Nymex und Technologiebörse Nasdaq. Im April 2003 gründete er die eigene Firma «nygp new york german press».
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Auf Sand gebaut? Saudi-Arabien, die Emirate Dubai und Abu Dhabi, die ehrgeizigen Länder der Golfregion, sind nicht erst seit gestern in den Schlagzeilen. Spekulative und beängstigende Meldungen aus der Golfregion wechseln sich ab mit faszinierenden Berichten und Bildern von Traumstädten, die während eines gigantischen Booms in den letzten Jahren aus dem Boden gestampft wurden. Künstliche Inseln wurden aufgeschüttet, Hotelpaläste kreiert, der Tourismus angekurbelt, Airlines gegründet – alles mit dem Ziel, unabhängig vom Öl zu werden.
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hemenheft hatte anlässlich des Alpensymposiums in Interlaken Gelegenheit für ein Gespräch mit Sheikh Samir A. S. Mirdad. Er zeigte mit gewinnender Weltoffenheit und sympathischem Geschäftsverständnis, dass beidseitiger Profit auf der ganzen Welt Freunde schaffen kann. Schweizer KMU steht der arabische Markt offen. Geschäfte macht man im arabischen Raum nicht von heute auf morgen, dafür aber auf Basis echter und fairer Zusammenarbeit. Wie lange kann es der Region Öl sei Dank gut gehen? Wie stark war der Einfluss der Finanz- und Wirtschaftskrise im vergangenen Jahr? Es gab niemanden auf der Welt, der sich quasi mit einem Schirm vor Auswirkungen dieser verheerenden Krise schützen konnte. Auch nicht die VAE. Jedes Land der Welt hat seine Herausforderungen, einige mit sehr viel grösserer Intensität als andere. Dubai ist zweifellos in vielen Dingen sehr privilegiert, aber daraus entsteht auch eine Verpflichtung. Ein besonderes Glück aller Emirate ist, dass sie sich auch in schlechten Zeiten wie Mitglieder einer guten Familie gegenseitig unterstützen. Das ist Ehrensache und wird nicht infrage gestellt. Aktuell wird viel über diese angeblich grossen finanziellen Probleme in Dubai berichtet – es ist gar die Rede des drohenden Staatsbankrotts. Ist ein solches Szenario denkbar?
Diese Debatte ist ganz klar überzeichnet. Dubai hat aktuell die Laufzeiten einiger Kredite verlängert – ein nicht unübliches Vorgehen, wenn man daran denkt, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise kein Land der Welt unberührt lässt. Ich habe keinerlei Zweifel an der exzellenten Bonität der VAE. Dubai hat die richtige Strategie und was noch viel wichtiger ist, es hat die erforderlichen Ressourcen materieller und immaterieller Art wie z. B. Know-how durch hohe Bildungsstandards oder eine nahezu perfekte Infrastruktur im Land. Ich sage nicht, die Probleme seien gelöst, aber Dubai wird ganz sicher zu alter Stärke zurückfinden, davon bin ich überzeugt. Die VAE sind zweifellos ein glänzender Investor wenn man sich die Atem raubende Bautätigkeit im Land anschaut. Offenbar wird viel Geld ausgegeben. Ist denn Dubai auch innovativ genug, nachhaltige Konzepte zu entwickeln, um das Geld auch wieder zu verdienen, oder besteht hier noch Entwicklungspotenzial? Es gibt überall Verbesserungsmöglichkeiten – auch in Dubai. Wenn wir Innovationen stoppten, würden wir nicht nur das Erreichte zerstören – wir würden im globalen Wettbewerb dramatisch zurückfallen. Es gilt, sich fortwährend weiterzuentwickeln und vor allem, sich an Gegebenheiten und Umstände anzupassen. Welche politische und ökonomische Rolle in der Welt sehen
Sie für die Vereinigten Arabischen Emirate in zwanzig Jahren? Sehen Sie, es ist in Dubai so, dass bis zur Gegenwart sehr viel Geld verdient wird mit Öl. Die Ölreserven in den VAE reichen aktuell noch etwa 100 Jahre. Nun ist die Frage, wie setzen wir dies intelligent in Zukunftsinvestitionen
um für die Zeit nach dem Öl. Wir setzen auf globale Beteiligungen in unterschiedlichsten Branchen und nachhaltige Zusammenarbeit.
Text: Allen Dedic Fragen: Allen Dedic, Wolfgang Bolsinger
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Sheikh Samir A. S. Mirdad, ist eine der einflussreichsten Person der ganzen Golfregion. Er berät Königshäuser und Wirtschaftsführer. Milliardengeschäfte sind für ihn nichts Unübliches.
Der Aargau schafft die Voraussetzungen für den Erfolg Ihres Unternehmens. Garantiert. AARGAU SWISS LEADER IN INDUSTRY, ENERGY AND SCIENCE
Sie finden im Aargau die besten Bedingungen für Ihren Unternehmenserfolg. Die Lage im wirtschaftlichen Zentrum der Schweiz ermöglicht Ihnen eine erfolgreiche nationale und internationale Markterschliessung. Einer der Gründe für die positive Entwicklung des Kantons ist die unternehmerfreundliche Politik. Wirtschaftsorientierte, stabile Rahmenbedingungen fördern Innovationen. Aargau Services Standortmarketing, Rain 53, CH-5001 Aarau, Telefon +41 (0)62 835 24 40 aargau.services@ag.ch, www.aargauservices.ch