Lichtbuch 11-12

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LICHT Technische Universität Darmstadt Fachbereich 15 Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetechnologie


Technische Universität Darmstadt Fachbereich 15 Entwerfen und Gebäudetechnologie Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetechnologie info@techno-tud.de El-Lissitzky-Str.1 D-64287 Darmstadt Fon: +49 (06151) 162102 Prof.Dipl.-Ing.M.Arch Anett-Maud Joppien http://www.techno.architektur.tu-darmstadt.de Prof i.V. Prof. em. Dr. eh. Klaus Daniels

Die nachfolgenden Beiträge sind von den Studierenden als Referate präsentiert und im Seminar diskutiert worden. Eine inhaltliche Redegierung des für Studienzwecke zusammengestellten Readers ist nicht erfolgt.



Inhalt Technische Universität Darmstadt Fachbereich Architektur Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetechnologie Entwerfen und Licht Forschung Solar Decathlon Projekte


Selbstverständnis und Auftrag Unsere Herkunft Wir sind seit unserer Gründung 1877 eine international orientierte Universität. Wir haben mit unseren Pionierleistungen und Persönlichkeiten die Welt verändert. Wir sind der Mittelpunkt der Wissenschafts- und Kulturstadt Darmstadt und tragen zum Wohlstand und Fortschritt in einer der potentesten Metropolregionen Europas bei. Unsere Leistung Wir erarbeiten uns weltweit hohe Reputation durch Bildung, Forschung und unsere Antworten auf entscheidende Zukunftsfragen. Wir konzentrieren uns auf Technik – aus der Perspektive der Ingenieur-, Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften, von der Erkenntnis bis zur Anwendung im Alltag. Unsere Studierenden und Wissenschaftler lernen und forschen gemeinsam. Das ist ein Garant für den Erfolg unserer Universität. Wir qualifizieren – für beste Chancen und Positionen. Mit unserer Innovationskraft überzeugen wir Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Wir kooperieren mit ausgesuchten Partnern. Unser Anspruch Wir wollen stets zu den drei besten Technischen Universitäten Deutschlands gehören. Wir wollen insbesondere in den Zukunftsfeldern Energie und Mobilität, Kommunikation und Information sowie Bauen und Wohnen international führend sein. Wir wollen so attraktiv sein, dass wir unsere Budgets kontinuierlich erhöhen können – um unser Profil zu stärken und weitere Anreize für exzellente Leistungen zu bieten. Unsere Haltung Wir wissen um unsere gesellschaftliche Verantwortung für Wissenschaft und Bildung. Sie ist Maßstab unseres Handelns. Wir sind eine autonome Universität. Wir leben Eigenverantwortlichkeit und Veränderungsbereitschaft. So schaffen wir Freiräume für Kreativität und Begeisterung.


Schlossbibliothek Technische Universität Darmstadt



Willkommen an der Technischen Universität Darmstadt, Präsident Prömel die national wie international hohe Reputation in Forschung und Lehre genießt. Der Erfolg bei der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern zum Ausbau der Spitzenforschung, die immer wieder von Personalverantwortlichen großer Unternehmen vergebenen Top-Noten für unsere Absolventinnen und Absolventen, aber auch die enge Kooperation mit renommiertesten Gesellschaften außeruniversitärer Forschung bestärken uns in der täglichen Arbeit. Dass spezialisierte mittelständische Unternehmen bis hin zu den großen Konzernen mit uns zusammenarbeiten, aber auch Städte und Gemeinden und weltweit agierende Non-Profit-Organisationen großen Wert auf unsere Expertise legen, werten wir als Zeichen außergewöhnlicher Anerkennung. Ich freue mich über den Vertrauensvorschuss, wenn Sie an der TU Darmstadt studieren wollen oder bereits hier eingeschrieben sind. Die Technische Universität Darmstadt möchte Sie nach Kräften unterstützen, Ihre Fähigkeiten zu entfalten und zum Beispiel auch die Chance zu einem Auslandsaufenthalt zu nutzen. Sie davon überzeugen zu können, dass die TU Darmstadt, die erste autonome öffentliche Universität in Deutschland, ein guter Platz ist für ausgezeichnete Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, für kreative und im Wettbewerb erprobte Persönlichkeiten, ist mir ein Anliegen. Sie finden eine Technische Universität mit einem wohldosiert breiten Spektrum von Ingenieurwissenschaften, Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften vor. Mit attraktiven Forschungsschwerpunkten und hoch motivierten Menschen, die nach relevanten Antworten auf brennende Zukunftsfragen suchen und sie auch finden. Wir wollen stets zu den drei besten Technischen Universitäten in Deutschland gehören. Ein hoher Anspruch. Ein Weg, der sich lohnt. Professor Dr. Hans Jürgen Prömel, Präsident der Technischen Universität Darmstadt



Fachbereich Architektur Das Darmstädter Modell „Der Darmstädter Studiengang versteht Architektur als Einheit von Hochbau und Städtebau. Der Fachbereich wird hieran weiter festhalten und sieht sich nicht zuletzt durch die beruflichen Erfolge der Absolventen bestätigt. Konsequent bleiben wir bei der breiten Auffächerung der Lehrangebote und weitgehenden Individualisierung der Methoden und Wege, aber auch bei den gemeinsam formulierten Anforderungen an qualifizierte Ausbildung.“ „Hauptstärken der Lehre des Fachbereich Architektur der TU Darmstadt sind… Das Darmstädter Modell mit integriertem Städtebau Die Ausbildung zum entwurfsstarken Generalisten Die fundierte Grundausbildung in Kunst und Theorie“ „Der Fachbereich Architektur der TU Darmstadt zeichnet sich durch eine gut reformierte Lehrstruktur aus, mit einem schon fast radikal zu nennenden Entwurfsschwerpunkt. Mit diesem prägnanten Profil, einem Alleinstellungsmerkmal innerhalb deutscher Architekturfakultäten erfolgt eine sehr wirksame Auseinandersetzung mit den Themen Architektur und Städtebau. Der Fachbereich besitzt bedeutende Persönlichkeiten, die den ausgezeichneten Ruf der Darmstädter Universität wirksam nach außen vermitteln. Der Fachbereich Architektur besitzt landesweite Ausstrahlung und gehört nicht nur zu den führenden deutschen Architekturfakultäten, sondern ist die forschungsstärkste in Deutschland.“


Lehre

Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetechnologie Das Fachgebiet beschäftigt sich umfassend mit den technologischen Aspekten des Bauens, die zur Konzeption von zeitgemäßer Architektur immer mehr an Bedeutung gewinnen. Technische Weiterentwicklungen, wachsende Komfortansprüche, Forderungen nach Nutzungsflexibilität und Betriebskosteneinsparungen sind Parameter des heutigen Bauens. Gleichzeitig sind Umwelt- und Klimaschutz, sowie die Schonung der Ressourcen von zentraler Bedeutung für nachhaltige Entwicklungen und Sicherung unserer Lebensgrundlagen. Das Fachgebiet verfolgt das Ziel diese hohe Komplexität im Zusammenwirken der am Bau Beteiligten in der Lehre zu vermitteln. Hierbei spielen die moderne Bauphysik, die Tragwerksplanung und die Baukonstruktion mit ihren Abhängigkeiten zur Gebäudetechnologie eine zentrale Rolle. Aus diesen Gründen heraus besteht die Forderung zur Ausbildung von Architekten mit fundiertem Grundlagenwissen und Aufgeschlossenheit zur interdisziplinären Kooperation. Das Fachgebiet bearbeitet folgende Vertiefungsschwerpunkte: Technologie der Gebäudehülle Leichte Konstruktionssysteme Technik der Architektur-Beleuchtung Diese Schwerpunkte werden gleichermaßen in Forschung und Lehre verfolgt, um eine gegenseitige Weiterentwicklung der Themen zu erreichen.

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Zwischentestat Entwurf


Team

Anett-Maud Joppien

Harald Hofmann Hon. Prof. Dr.-Ing.

Ernst Joachim Vรถlker Hon. Prof. Dr.-Ing.

Sascha Luipold, Dipl. Arch. ETH Architekt Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Christine Stรถrmer Dipl. Ing. (FH), Dipl. Architekt Wissenschaftliche Mitarbeiter


Team

Agnes KrĂźger Sekretariat

Mathias SchĂśnau Dipl.-Ing. Architekt Lehrbeauftragter

Stefan Winter Dipl.-Ing. Lehrbeauftragte

Kiumars Kazerani cand.arch. Studentische Tutoren

Marina Kirrkamm, M.Sc. arch. Dipl.-Ing. Wissenschaftliche Hilfskraft


Curriculum Vitae

Anett-Maud Joppien Uni-Prof. Dipl.-Ing. M.Ach.

Ausbildung

1986

1985

1981 – 1985 1978 – 1980

Lehrtätigkeiten

seit 2011

seit 2003

2000 - 2002 1999 – 2000

1998

1988

1987

Berufliche Tätigkeiten

seit 2010 2000 – 2006 seit 2004

1995 – 2009

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Studies in Architecture at the University of California/Berkeley (Fulbright Stipendium), Master of Architecture (with distinction) Studies in Theater and Communication at the University of Illinois at Chicago (Fulbright Stipendium) Studium der Architektur, Technische Hochschule Darmstadt, Diplom (sehr gut) Studium der Architektur, Technische Universität Berlin, Vordiplom Professur Technische Universität Darmstadt Lehrstuhl für Entwerfen und Gebäudekonstruktion“ Professur Bergische Universität Wuppertal/ Lehrstuhl für „Baukonstruktion, Entwerfen und Baustoffkunde“ Eidgenössische Technische Universität Zürich Mitglied von Berufungskommissionen Gastprofessur Technische Universität Darmstadt, Fachbereich Architektur, Lehrstuhl für Entwerfen und Visuelle Kommunikation Gastdozentur Sommerakademie, Technische Universität Hannover, Fachbereich Architektur, Lehrstuhl für Städtebau Technische Universität Darmstadt, Wissenschaftliche Mitarbeit bei Prof. Dr.-Ing. Thomas Herzog, Lehrstuhl für Entwerfen und Technischer Ausbau Graduate Student Advisor University of California/Berkeley, Dept. of Architecture, „distinctive teaching award“ Mitglied im Gestaltungsbeirat der Stadt Karlsruhe Landeswettbewerbsausschuss AHK Dietz Joppien Architekten AG · www.dietzjoppien.de, Frankfurt am Main und Potsdam Partnerschaft mit Albert Dietz Mitglieg der Vertreterversammlung Architektenkammer Hessen (AKH)


1989 – 2003

Jurytätigkeiten

Auszeichnungen

Dietz · Joppien Architekten GbR in Frankfurt am Main in Partnerschaft mit Albert Dietz (1991-95 mit Jörg Joppien), 1992-97 Niederlassung in Berlin, ab 1997 Niederlassung in Potsdam seit 1993 Jurytätigkeit in mehr als 120 internationalen und nationalen Preisgerichten 2009 2009 2008 2008 2007 2006 2006 2005 2003 2003 2002 2002 2002 2002 2001 2001 2000 1998 1996 1995 1994 1985 1983

iF product design award 2009 Initiative Architektur und Baukultur, Bundesminist. Verkehr, Bau u. Stadtentw., Sonderpreis „Städte besser gestalten“ Simon-Louis-du-Ry Plakette, Anerkennung Martin – Elsässer Plakette Internationaler DETAIL Preis 2007 Office Application Award 2006 Innovationspreis Architektur und Technik Vorbildliche Bauten in Hessen, Auszeichnung Public Design Award Martin – Elsässer Plakette Renault Traffic Design Award, Auszeichnung Renault Traffic Design Award, Anerkennung Vorbildliche Bauten in Hessen, Anerkennung Vorbildliche Bauten in Hessen, Auszeichnung Renault Traffic Design Award, Anerkennung IOC / IAKS AWARD 2001 (Max-Schmeling-Halle), 1.Preis, Goldmedaille Innovationspreis Architektur und Technik Martin Elsässer-Plakette BDA-Förderpreis junger Architekten Hessen Deutscher Verzinkerpreis 1995, Anerkennung Deutscher Stahlbaupreis 1994, 2.Preis Fulbright Stipendium, USA, Auszeichnung Rudolf Lodders WB – Wohnen in der Stadt Hamburg (Energiesparendes Bauen), 3.Preis



Lebenslauf

Harald Hofmann Hon. Prof. Dr.-Ing. Universitätslaufbahn an der TU Darmstadt Studium der Elektrotechnik Wissenschaftlicher Mitarbeiter am FB Elektrotechnik und Lehrbeauftragter am FB Architektur Forschung im Auftrag der Fraunhofer Gesellschaft 1975 : Promotion zum Dr.-Ing. am FB Elektrotechnik Seit 1997: Honorarprofessor für „Entwerfen und Beleuchtungstechnik“ am FB Architektur Industrietätigkeit: 1979 bis 2003: Leiter des Bereichs „Lichttechnische Entwicklung und Anwendungstechnik“ der ERCO GmbH, Lüdenscheid. Forschung: 2004 bis 2010: Forschungskoordination und Forschungsberatung „LED-Technik“ im Rahmen des BMBF-Projekts „Optische Technologien“ Lehre: Hochschule Wismar: Masterstudiengang „Architectural Lighting Design“ Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW, Winterthur: „Professionelle Lichtplanung in der Architektur“ Buchveröffentlichungen: u.a. „Handbuch der Lichtplanung“ Verlag Vieweg, 1992


Curriculum Vitae

Michael Haverland Dipl.-Ing. Architektur

Ausbildung

2003/2004

Diplom an der Technischen Universität Darmstadt Note der Diplomarbeit: 1,0 Gesamtnote: sehr gut

2001-2002

Studium der Architektur (Schwerpunkt Lichtplanung) an der Technische Universität Wien u.a. bei W. Alsop, F.-H. Jourda, C. Bartenbach, G. Schach

1996-2004

Studium der Architektur an der Technische Universität Darmstadt u.a. bei D. Eberle, M. Hegger, H. Hofmann

1994-1996

Ausbildung als Bauzeichner

1994

Abitur am Städtischen Gymnasium Bad Laasphe, NRW

Seit 2010

Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter im Fachgebiet Entwerfen und Gebäudelehre der Technischen Universität Darmstadt bei Prof. Meinrad Morger

2008-2010

Projektarchitekt / Teilprojektleiter bei David Chip perfield Architects, Berlin

2007

Design Director (Abteilungsleiter) bei LEOX Lighting Design, Shanghai, China

2006

Projektarchitekt bei METRON Architektur AG, Brugg, Schweiz

2004-2005

Projektleiter im Architektursalon Fritz+Hilka, Darmstadt (Prof. Nicolas Fritz, Akademie der Bildenden Künste Stuttgart)

2004

Mitarbeit im Fachgebiet Entwerfen und Energieeffizientes Bauen der Technischen Universität Darmstadt bei Prof. Manfred Hegger

2001-2002

Mitarbeit im Lichtplanungsbüro Rudolf Lamprecht, Wien

Berufliche Tätigkeiten

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Preise und Auszeichnungen

1999-2005

Veranstaltungstechniker im Bereich Licht-, Kameraund Projektionstechnik

1999

Praktikum bei 4a Architekten, Stuttgart

2011

1. Preis Ideenwettbewerb Landmarke Duhamel mit Pfeifer+Sachse Berlin

2010

2. Preis Wettbewerb Schweizer Ministerien am Guisanplatz, Bern (für David Chipperfield Architects)

2009

1. Preis Wettbewerb Museum für Moderne Kunst Kiew (für David Chipperfield Architects)

2005

Velux Attic Award „Licht der Architektur”

2004

Förderpreis des Hessischen Baugewerbes (3.Preis)

2002

1. Preis Architektur Wettbewerb “ee Lounge” mit T. Bialucha



„Entwerfen und Beleuchtungstechnik“ Zielsetzungen Die Arbeitsgruppe Licht am FG Entwerfen und Gebäudetechnologie des FB Architektur verfolgt das Ziel, Architekturbeleuchtung als grundlegendes Entwurfselement durch Seminarreihen und Entwurfsworkshops fest im Curriculum des Masterstudiengangs Architektur der TU Darmstadt zu verankern. Einerseits sollen Architekturstudenten mit technischen Entwicklungen von Lichtwerkzeugen sowohl im Produktions- wie auch im Anwendungsbereich vertraut werden. Andererseits sollen sie lernen, Tageslicht und Kunstlicht als Werkzeuge eines Architekturentwurfs zu verstehen, zu entwickeln und einzusetzen. Damit ist die Voraussetzung gegeben, in der Berufspraxis für unterschiedliche Anwendungsfelder im Außen- wie im Innenraum Beleuchtungsstrategien zu entwickeln und diese mit Fachplanern, wie Lichtplanern und Elektroplanern sowie dem Leuchtenhersteller kompetent zu diskutieren und umzusetzen. Die Arbeitsgruppe Licht geht dabei vom Entwurfsansatz aus, dass das Medium Licht unter der Voraussetzung von Nachhaltigkeit und Energieeffizienz -den Sehanforderungen der Nutzer einschließlich gesundheitlicher Kriterien genügt (visual needs) -den Wahrnehmungsansprüchen in einem visuellen Ambiente entspricht (biological needs) -die gestalterischen Ansprüchen der Beleuchtungsanlage als Architekturdetail erfüllt (architectural needs) Das dafür erforderliche Wissen wird im Rahmen des ersten Studiensemesters in einer Seminarreihe vermittelt und in Entwurfsübungen exemplarisch angewendet. Im zweiten Studiensemester werden Fachwissen und Entwurfserfahrung in einem konkreten Entwurfsprojekt „Architektur und Licht“ angewendet und erprobt.


Lichtwoche

Lichtwoche auf der Lichtwiese Im Rahmen des einwöchigen Kompaktseminars werden von den Seminarteilnehmern Leistungen im Umfang von 4 CP erbracht. Zur Einführung in das Thema „Entwerfen und Beleuchtungstechnik“ wird den Teilnehmern die Teilnahme an einer Exkursion zur Fa. ERCO Leuchten GmbH in Lüdenscheid angeboten. In Vorlesungen wird entwurfsbezogenes Grundlagenwissen zur Tageslicht- und Kunstlichtbeleuchtung vermittelt. Das Wissen wird in betreuten Stegreifübungen vertieft und in Modellen praktisch umgesetzt. Die Wissensvermittlung geschieht unter besonderer Berücksichtigung von funktionalen und architektonischen Anforderungen. Die Vorlesungen und Stegreifübungen münden in eine beleuchtungstechnische Entwurfsübung, die zum Abschluss der Seminarwoche präsentiert und bewertet wird. Der Gastvortrag eines Beleuchtungsplaners rundet das Seminarprogramm ab.

Entwurfsübung WS 2010/11 Lichtkonzept für die Mehrfachnutzung der Kunsthalle Darmstadt unter Einbeziehung des Außenraums Thema: Die Kunsthalle Darmstadt (Steubenplatz / Rheinstraße) ist in den sechziger Jahren von Theo Pabst (ehemals Professor an der TH-Darmstadt, FB Architektur) geplant worden. Das Gebäude wurde im Geist der „Klassischen Moderne“ entworfen und strahlt trotz bescheidener Außenabmessungen eine innere Großzügigkeit aus, die sich in im Lauf von Jahrzehnten bei unterschiedlichsten Kunstausstellungen funktionell bewährt hat. Ein wichtiger Grund für die hohe Akzeptanz der Kunsthalle liegt in der großzügigen Durchflutung der Ausstellungsräume mit Tageslicht. Sie erfolgt hauptsächlich durch die verglaste Südfassade (gleichzeitig „Schaufenster“ zur Rheinstraße) und über eine Lichtdecke im zentralen Ausstellungsraum. In diesen großen Verglasungen liegen aber auch die Probleme einer direkten Sonneneinstrahlung mit Überhitzung während des Sommers und einer Blendung bei tiefstehender Sonne im Winter. Ein weiterer Punkt, welcher noch gestalterischer Klärung bedarf, liegt in der Außenpräsentation des Gebäudes mit Zugang und Skulpturenhof, während der Abendstunden. Hier vermisst man zur Zeit die Attraktivität einer „einladenden Geste“, die bei Tageslicht durch die „Schaufensterfassade“ der Eingangs alle gegeben ist. Durch ihre zentrale Lage bietet sich die Kunsthalle an, auch weitere Nutzungen außer Kunstausstellungen zuzulassen. Ziel der Aufgabe ist es, das

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Aufgabe: Für die Kunsthalle Darmstadt ist eine optimierte Beleuchtung der Ausstellungsräume mit Kunstlicht- und Tageslichtsystemen zu konzipieren. Die Nutzungen bestehen aus folgenden Inhalten: - Kunstausstellung - Nutzung als Vortragssaal - Nutzung als Festhalle Hierbei sind folgende Punkte zu beachten: - wechselnde Tageslichtbedingungen innerhalb der Tages- und Jahreszeiten - Notwendigkeit der Abstimmung der Beleuchtung für unterschiedliche Nutzungskonzepte incl. Verdunkelung. Die Tageslichttechnik bezieht sich sowohl auf die verglaste Südfassade, als auch auf das Glasdach im zentralen Ausstellungsraum; die Planung der künstlichen Beleuchtung auf beide Raumbereiche .Vorhandene Beleuchtungseinrichtungen können integriert oder durch neue Systeme ersetzt werden. Es ist darauf zu achten, dass bei der Installation der Maßnahmen weder die großzügige Innenraumqualitätennoch die Gestaltung der äußeren Erscheinung des Gebäudes ihren Charakter verlieren. Den dritten Aufgabenteil bildet die Außenraumbeleuchtung zur Außenpräsentation des Gebäudes und der Beleuchtung des Skulpturenhofes. Leistungen: In Gruppen von 3-5 Studierenden werden anhand der zur Verfügung gestellten Planunterlagen folgende Bearbeitungen und Darstellungen der Kunstlicht- und Tageslichtsysteme erwartet: - Eingangshalle Südfassade: Deckenspiegel, Ansicht, Schnitt M. 1 : 50 Anschlussdetails an Fassade und Konstruktion M. 1 : 10 - Zentrale Halle: Deckenspiegel und Schnitt M. 1 : 50 Anschlussdetails und Konstruktion M. 1 : 10 - Außenraum: Skulpturenhof und Eingangssituation in Grundriss, Schnitt und Ansicht M. 1 : 200 - Räumliche Präsentation mit Darstellung der atmosphärischen Qualität des Freiraums als „Puffer“ zwischen Rheinstraße und Kunsthalle als Isometrie (1 : 200) oder Perspektive (ohne Maßstab) Alle Darstellungen sind neben dem Ausdruck als Zeichnung (Format DIN A 2) auch als PDF-Dateien auf CD-ROM einzureichen. H.Hofmann


Projekte von Studierenden Lichtwoche WS 09/10 Felix Eckerth Fatma Esmer Berth Hennig Deborah Jöst

Das Haus im Haus Die Kunsthalle in Darmstadt bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, die mit einem Lichtkonzept unterstützt werden möchten. Das Konzept des Gebäudes sieht in der Südseite ein Schaufenster für die Kunst vor. Dahinter befindet sich ein großer Ausstellungssaal, der als „Haus im Haus“ gesehen werden kann. Das mit Tageslicht versorgte Schaufenster wird bei Bedarf durch Wandfluter in der gleichen Farbtemperatur unterstützt. Lamellen an dieser Südfassade helfen, die Überhitzung und Blendung zu verhindern. Abends erhellen warmweiße Wandfluter die Wand des inneren Hauses, um so das Prinzip der Architektur sichtbar zu machen. Bei gegebenem Anlass können zusätzlich warmweiße Spots zugeschaltet werden. Der große Ausstellungssaal wird tagsüber durch ein Oberlicht beleuchtet. Dieses ist ein Kubus, der in den Raum herein sticht und ringsherum eine 1,5 m breite Fuge bildet. Die Fuge sorgt dafür, dass die Wände dunkler sind als die Mitte des Raumes. So hat man die Möglichkeit bei einer Ausstellungsnutzung die Bilder durch Spots in Szene zu setzen. Falls man kein Highlight setzen möchte, kann man die Wände auch mit Wandflutern bescheinen. Tagsüber hat man die Mö lichkeit ta eslichtweiße Leuchtmittel zu wählen. Am Abend kann man das „Haus im Haus“ mit warmweißen Leuchtmitteln in eine Lagerfeueratmosphäre tauchen. Bei festlichem Anlass kann abends über dimmbare Leuchtstoffröhren hinter dem Oberlicht eine warmweiße Grundhelligkeit erzeugt werden. Ein Stromschienenraster, bestückt mit Spots bietet zusätzlich die Möglichkeit Akzente zu setzen. Für Vorträge kann tagsüber der Raum durch horizontale aufrollbare Screens verschattet werden. Abends können bei Vorträgen die Leuchtstoffröhren über dem Oberlicht nach Bedarf zum Teil einschaltet werden.





Projekte von Studierenden Lichtwoche WS 09/10 Sandra Renner Christian Manns







Projekte von Studierenden Lichtwoche WS 09/10 Hannes Fischer Katharina GossenHalil Aydogdu

Kunst im Licht Architekturbeleuchtung Kunst im Licht Das Hauptanliegen des neuen Beleuchtungskonzeptes ist die Wahrnehmungssteigerung der Kunsthalle zur Rheinstraße. Durch die Inszenierung mit Licht soll eine Zonierung des Gesamtraumes erreicht werden. Besondere Bedeutung kommt dabei der Zwischenzone zu, also dem Bereich des Vorplatztes und des Gebäudefoyers. Unterstützend zur Beleuchtung gehören auch kleinere architektonische Eingriffe, wie die Veränderung des Bodenbelags im Skulpturengarten vor der Kunsthalle, die Ummantelung des Windfangs und den Austausch des Sonnenschutzes. Man betritt das Grundstück durch ein Torbogen dessen Unterseiten bei Nacht und Dämmerung beleuchtet sind. Durch diese Ausleuchtung wirk der Bogen offener und einladender. Der kurzen Weg zwischen dem Tor und dem Eingang der Kunsthalle wird durch seitliche Beleuchtung akzentuiert und bekommt damit nicht nur eine Richtung, sondern gewinnt auch Bedeutung. Den Eingang bildet ein Windfang, der, um einen Kontrast zu schaffen, bewusst dunkel gehalten ist. Seine Beleuchtung bekommt er rückseitig von der Hofauslichtung sowie frontal vom hellen Foyer, das einen großen Anziehungspunkt in der Zwischenzone bildet. Schaufensterartig wird hier die große Wand geflutet und erhellt damit indirekt die Foyersituation. In der Gesamterscheinung rückt der Raum durch seine Helligkeit näher in das Wahrnehmungsfeld der Passanten auf dem Gehweg. Die Besucher der Kunstahalle heben sich vor der hellen Wand silhouettenartig ab und werden Teil des Gesamtbildes - und zu darstellenden Akteuren der Kunsthalle. Gleiches geschieht mit den Skulpturen auf dem Vorplatz. Vom Foyer betritt man den großen Ausstellungsraum. Die Allgemeinbeleuchtung funktioniert hier über eine Lichtdecke, die randlos den gesamten Raum umfasst. Das Glasdach wird durch Prismenglas ergänzt mit dessen Hilfe ein Teil der Sonneneinstrahlung ferngehalten wird. Das eintretende Licht wird an den abgehängten, mattierten Glasscheiben, welche die Lichtdecke bilden, diffundiert und kommt somit gleichmäßig im Raum an. Abends oder im Falle von Bewölkung wird der Lichtmangel durch im Dachraum liegende Leuchtstoffröhren ausgeglichen. Die Akzentbeleuchtung für die Ausstellungsgegenstände oder Bilder, sowie die Beleuchtung zu festlichen Anlässen wird über Strahler, die in Deckenschienen eingelegt sind, reguliert. So entsteht ein einheitlicher Eindruck des Ausstellungsraumes.
















Forschung Technische Universität Darmstadt Der Fachbereich sieht seinen Fokus in Forschung und Entwicklung im Nachhaltigen Bauen mit den Schwerpunktbereichen Energie, Material, Raum und Prozess. Die Ergebnisse tragen dazu bei, das Wissen zur integrativen und verantwortungsbewussten Planung weiter auszubauen. Um innerhalb dieses jungen und gleichzeitig sehr breiten Forschungsfelds die Orientierung zu wahren, verfolgt der Fachbereich ein definiertes Gesamtkonzept, das Einzelprojekte übergeordneten Zielen zuordnet. Hierbei spielt die Zusammenführung von Wissen verschiedener Disziplinen eine zentrale Rolle. Entsprechend eng ist die Kooperation mit Städtebau, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik, Materialwissenschaften, Chemie, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Soziologie und Mathematik. Im Sinne Forschenden Lernens sind in alle Projekte Studierende eingebunden, um methodische Kenntnisse und vertiefte Einsichten gewinnen zu können. Das Fachbereich sucht dazu besonders den Brückenschlag über die Grenzen der Universität hinaus in Industrie und Wirtschaft sowie in das konkrete Bauen, um für alle Beteiligten die Wirkung von Forschung unmittelbar greifbar zu machen. Dies geschieht auf verschiedenen Ebenen von der Produktentwicklung bis zum gebauten Beispiel nachhaltiger Architektur. Die Verknüpfung mit der Praxis geschieht ausgehend von den Schwerpunktthemen des Fachbereichs auch über gutachterliche Tätigkeit und die Beratung von Institutionen und Bauprojekten. So können z. B. innovative und integrale Systemlösungen für umfassende energetische Konzepte oder neue Architekturkonzepte unter dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit gefunden und umgesetzt werden.


Solar Decathlon

Solar Decathlon 2007 – Prototype Home 2015

Teilnahme am internationalen Hochschulwettbewerb in den USA Der zum dritten Mal vom U.S. Energieministerium ausgeschriebene internationale Hochschulwettbewerb hatte zum Ziel, ein visionäres Plusenergie-Wohnhaus, das nur durch Sonnenenergie betrieben wird, zu entwickeln, zu planen und konkret zu bauen. Die Beiträge 20 konkurrierender Universitäten wurden im Herbst 2007 auf der National Mall in Washington D.C. in Form einer Bauausstellung errichtet. Im dann stattfindenden solaren Wettstreit mußte sich jedes Haus in zehn Disziplinen der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit vor Experten und einem breiten Publikum (100.000 Besucher), praktisch beweisen. 01 Architecture (zukunftsfähige Wohnformen) 02 Engineering (Konstruktion und Technik) 03 Communications + Documentation (PR) 04 Appliances (Energieeffizienz der Haushaltsgeräte) 05 Market Viabilitiy (Vermarktungsstrategie) 06 Comfort Zone (Behaglichkeit) 07 Hot Water (Brauchwarmwassererzeugung) 08 Lighting (Qualtität Tages- und Kunstlicht) 09 Energy Balance (Energiebilanz) 10 Getting Around (Betrieb eines Elektroautos)

Die einzige teilnehmende deutsche Universität gewann in drei der zehn Teildisziplinen souverän - Architektur, Beleuchtungskonzept und Technik. „Eine Klasse für sich“, schwärmte die Architektur-Jury. Darmstadt habe hinsichtlich Ästhetik und Funktionalität alles herausgeholt, was nur möglich war. Die Jury aus Ingenieurwissenschaftlern bescheinigte ein Maximum an Innovation. Besucher hatten die ganze Woche über auf dem Wettbewerbs-Gelände an der National Mall in Washington Schlange gestanden, um sich im Darmstädter Haus umzusehen. Die Teilnahme am Solar Decathlon wurde durch Unterstützung von Sponsoren aus der Wirtschaft und für die notwendige Begleitforschung durch Bundesministerien ermöglicht. Dabei erfolgten Konzeption, Planung und Realisierung des Projektes durch ein studentisches Team, bestehend aus einem Kernteam von 25 Architekturstudenten, die seit Frühjahr 2006 unter Leitung des Fach-gebietes Entwerfen und Energieeffizientes Bauen um Prof. Manfred Hegger am Solar Decathlon arbeiteten und über den Projektverlauf und im Wettbewerb von Partnerinstituten unterstützt wurden. and the winner is ... Darmstadt Mit dem Sieg verwies das Team aus Darmstadt im Finale vor dem White House in Washington D.C. die Konkurrenz von 19 Top- Universitäten u.a. aus den USA, Kanada und Spanien auf die Plätze und bewies damit, dass deutsche Technologie und Energiekonzepte weltweit führend sind. Besucher hatten die ganze Woche über auf dem Wettbewerbs-Gelände an der NationalMall in Washington Schlange gestanden, um das Darmstädter Haus anzusehen.

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1. Preis Solar Decathlon 2007


Solar Decathlon

Solar Decathlon 2007 – Prototype Home 2015

Teilnahme am internationalen Hochschulwettbewerb in den USA Die einzige teilnehmende deutsche Universität gewann in drei der zehn Teildisziplinen souverän - Architektur, Beleuchtungskonzept und Technik. „Eine Klasse für sich“, schwärmte die Architektur-Jury. Darmstadt habe hinsichtlich Ästhetik und Funktionalität alles herausgeholt, was nur möglich war. Die Jury aus Ingenieurwissenschaftlern bescheinigte ein Maximum an Innovation. Besucher hatten die ganze Woche über auf dem Wettbewerbs-Gelände an der National Mall in Washington Schlange gestanden, um sich im Darmstädter Haus umzusehen. Die Teilnahme am Solar Decathlon wurde durch Unterstützung von Sponsoren aus der Wirtschaft und für die notwendige Begleitforschung durch Bundesministerien ermöglicht. Dabei erfolgten Konzeption, Planung und Realisierung des Projektes durch ein studentisches Team, bestehend aus einem Kernteam von 25 Architekturstudenten, die seit Frühjahr 2006 unter Leitung des Fach-gebietes Entwerfen und Energieeffizientes Bauen um Prof. Manfred Hegger am Solar Decathlon arbeiteten und über den Projektverlauf und im Wettbewerb von Partnerinstituten unterstützt wurden. and the winner is ... Darmstadt Mit dem Sieg verwies das Team aus Darmstadt im Finale vor dem White House in Washington D.C. die Konkurrenz von 19 Top- Universitäten u.a. aus den USA, Kanada und Spanien auf die Plätze und bewies damit, dass deutsche Technologie und Energiekonzepte weltweit führend sind. Besucher hatten die ganze Woche über auf dem Wettbewerbs-Gelände an der NationalMall in Washington Schlange gestanden, um das Darmstädter Haus anzusehen. Die Juroren waren voll des Lobes für die Leistungen der TU „Eine Klasse für sich“, schwärmte die Architektur-Jury. Die Licht-Gutachter waren fasziniert von der Ausstrahlung bei Nacht. Die Jury aus Ingenieurwissenschaftlern bescheinigte ein Maximum an Innovation. Auch in der Energiebilanz war das Urteil positiv. „Besonders die zukunftsweisenden Konzepte im Bereich der regenerativen Energie aus Sonnenlicht sowie das Energiemanagement haben uns beeindruckt und begeistert.“ berichteten die Juroren. Die Teilnahme am Wettbewerb war durch die Zusammenarbeit mit IndustrieUnternehmen möglich. Durch Begleitforschung für die Bundesministerien Bau und Wirtschaft konnten innovative Themen vertieft bearbeitet werden.

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1. Preis Solar Decathlon 2007


Solar Decathlon

Fertigstellung Oktober 2007 Dieses Projekt wurde durch Institutionen aus Wirtschaft und Politik gefördert. Kontakt: Isabell Schäfer | ischaefer@ee.tu-darmstadt.de

Das Team Projektleitung: (Architektur, Bauausführung) Fachgebiet Entwerfen und Energieeffizientes Bauen Fachbereich Architektur, TU Darmstadt: Prof. Manfred Hegger, Dipl.Arch.ETH Andrea Georgi-Tomas, Dipl.-Ing. Barbara Gehrung, Dipl.-Ing. Isabell Schäfer Studentisches Kernteam: (Architektur, Bauausführung)

Kernteam, Fachbereich Architektur, TU Darmstadt: Andreas Demharter, Andreas Kinkeldey, Andreas Pilot, Cristian Hickel, Christian Stumpf, Denis Arnold, Eva Zellmann, Franziska Swoboda, Hend El Dahan, Johannes Lahme, Jörg Thöne, Julia Hartl, Leon Schmidt, Mark Hampel, Patrick Ungermann, Simon Gallner, Simon Schetter, Steffen Schwitzke, Susanne Pfanzer, Therese Heidecke, Thomas Köhler, Thomas Wach, Timo Trageser, Tobias Kern, Tomislav Kovacevic, Hannes Guddat. Support: Fachbereich Elektro- und Informationstechnik TUD,Fachgebiet Regenerative Energien, Prof. Thomas Hartkopf, Dipl.-Ing. Jürgen Wolf, Elektromeister Georg König, Dipl.-Ing. Björn Eberleh (Akasol, Julia Still, Arnaud Hofmann, Lutz Steiner, Jochen Bühler Fachbereich Architektur, Fachgebiet Statik der Hochbaukonstruktionen, Prof.Johann-Dietrich Wörner und Dipl.-Ing. Jochen Stahl TU München Prof. Thomas Sattelmayer, Dr.-Ing. Markus Spinnler, Fachgebiet Thermodynamik, Fachbereich Maschinenbau, Eva Bernal, Simon Fiedler; Holger Wagner, Bastian Huber, Ingemar Hunold, Michael Klotsche, Peter Neumeier, Sherif Sayed, Sarah Reynvaan. HfT Stuttgart, Fachbereich Bauphysik, Prof. Ursula Eicker,Dipl.-Ing. Jürgen Schumacher, Fachgebiet Solares Heizen und Kühlen, Fachbereich Bauphysik, HfT Stuttgart, Markus Binder, Sebastian Hillnhüter

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1. Preis Solar Decathlon 2007


Solar Decathlon

surPLUShome Beitrag der Technischen Universität Darmstadt zum Solar Decathlon 2009

Ausgangslage Der Klimawandel, der steigende Energieverbrauch und die zu Ende gehenden Ressourcen verlangen nicht nur beim Betrieb, sondern auch beim Bau von Gebäuden Aufmerksamkeit. Der Bausektor ist der Wirtschaftssektor, der weltweit die meisten Ressourcen verbraucht, so dass dem nachhaltigem Bauen ein besonders hoher Stellenwert eingeräumt werden muss. Nachhaltig Bauen bedeutet, den Flä-chenverbrauch zu reduzieren, den Energieverbrauch bei der Herstellung und den Energiebedarf im Betrieb zu minimieren, die Bedürfnisse kommender Generationen zu befriedigen, um eine möglichst lange Nutzungsdauer zu gewährleisten, sowie nachwachsende Rohstoffe für den Bau zu verwenden. Vor diesem Hintergrund findet seit 2002 der Solar Decathlon statt. Das Fachgebiet Entwerfen und Energie-effizientes Bauen hat im Jahr 2007 erstmalig unter der Leitung von Prof. Manfred Hegger am Solar Decathlon in Washington D.C. teilgenommen und gewonnen. Der Solar Decathlon ist ein internationaler Hochschulwettbewerb, bei dem 20 ausgewählte Universitäten gegeneinander antreten. Ziele Ziel des Solar Decathlon ist es ein allein durch Sonnenenergie betriebenes Haus zu planen und zu bauen. Die Häuser werden in einer Bauausstellung in Washington D.C. in 10 Disziplinen miteinander verglichen. Die Wettbewerbs-disziplinen teilen sich in objektiv bewertete (Thermische Behaglichkeit, Warmwasserbereitstellung, Technische Ausstattung, Home Entertainment, Energieeinspeisung) und subjektiv bewertete (Architektur, Marktfähigkeit, Technologisch Umsetzung, Lichtkonzept, Kommunikation) Disziplinen auf.

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1. Preis Solar Decathlon 2007


Solar Decathlon

surPLUShome Beitrag der Technischen Universität Darmstadt zum Solar Decathlon 2009 Methodik Das Haus – surPLUShome – besitzt zahlreiche Elemente, die es dem Nutzer ermöglichen sich von einem klassischen Wohnverständnis zu lösen und neue effiziente Lebensstile zu generieren. Architektonisches Konzept: Einraumkonzept mit Ebenenversprüngen um sowohl verschiedene Atmo-sphären als auch thermische Raumzonen zu definieren Multifunktionale und flexible Möbel Energetisches Konzept: -

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Zwei Grundsäulen: 1. Minimierung des Energiebedarfs durch passiv, teilaktive und aktive Systeme und 2. Energieerzeugung Passive Maßnahmen: gutes A/V-Verhältnis, gute thermische Raumzo nie-rung, eine dichte und hocheffizient gedämmte Gebäudehülle und gute Speicherkapazitäten Aktive Systeme: energieeffizienten Haushaltsgeräten, Wärmepumpe für die gesamte Heizung und Kühlung des Gebäudes Energieerzeugung: gesamte Gebäudehülle (Fassade und Dach) sola raktiv, insgesamt wurden Photovoltaikmodule mit einer Leistung von 19kWpeak installiert. Dach: hochwirksame Photovoltaik-Modulen aus monokristallinen Sili zium Zellen (18% Wirkungsgrad). Fassade: CIS-Module (Kupfer, Indium, Selenid) (11% Wirkungsgrad), die Fassade ist beispielhaft für eine gebäudeintegrierte Photovoltaik Insgesamt wird 2,5 mal mehr Energie gewonnen als verbraucht

Die Beiträge der TU Darmstadt zum Solar Decathlon 2007 und 2009 dienen nicht nur dazu, neue Wege in der Architektur zu beschreiten, sondern auch neue Technologien und Produkte zu generieren, im Rahmen von Forschungsprojekten weiter zu entwickeln und ggf. zur Marktreife zu führen. Aus dem Wettbewerb im Jahr 2009 ging die Technische Universität Darmstadt erneut als Sieger hervor und hat ihren Titel somit erfolgreich verteidigt.

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Solar Decathlon Kooperationspartner: Fachbereich Architektur, Fachgebiet Entwerfen und Energieeffizientes Bauen Fachbereich Elektrotechnik, Fachgebiet Regenerative Energien Fertigstellung: Oktober 2009 Dieses Projekt wird durch das Bundesministerium fĂźr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und durch Industriepartner gefĂśrdert. Kontakt: Dipl.-Ing. Caroline Fafflok M.A. | fafflok@ee.tu-darmstadt.de Dipl.-Ing. Johanna Henrich | henrich@ee.tu-darmstadt.de


Solar Decathlon Sponsoren

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Projekt

Standort

Solar Decathlon Europe

2010

Team Bergische Universität Wuppertal Prof. Anett-Maud Joppien Zwischen Kopenhagen, Wuppertal und Madrid

Die Bergische Universität hat erfolgreich am internationalen „Solar Decathlon Europe 2010“ in Madrid 2010 teilgenommen. Ziel des „Solar Decathlon“ ist es, Forschung und universitäre Verbreitung von Wissen zu Themen des nachhaltigen und energieeffizienten Bauens zu fördern. Nach Entwicklung eines Prototyps wurde das Projekt nach Madrid transportiert und stellte sich dort einer Jury und der Öffentlichkeit .Eine Wertung in zehn Disziplinen – entsprechend einem „Zehnkampf“ (engl. „Decathlon“) – bestimmt den Erfolg unter den 20 beteiligten Hochschulen aus aller Welt. Im Mittelpunkt der Entwicklungen stehen intelligente, zukunftsweisende Raumkonzepte, die Erforschung von leicht zu transportierenden, modularen Elementen und die konzeptabhängige Integration der Solarmodule und der Gebäudetechnologie.


Ziel des Konzeptes ist die harmonische Zusammenführung der entwurfsbestimmenden Faktoren Funktion, Ästhetik, Technik und Raum zu einem Ganzen. Hierbei vereinigt das Projekt Nachhaltigkeit als zentrales Thema unserer Zeit mit einer Idee modernen Wohnens. Das Haus mit seinen Aussenräumen besitzt eine Kantenlänge 13,00 m x 23,20 m bei einer maximalen Höhe von 5,45 m, inklusive des 0.50 m hohen Sockels. Zwei solaraktive, thematisch differenzierte Wände begleiten den von Ost nach West fliessenden Raum mit 74 m² überbauter Grundfläche. Das Energiekonzept folgt dem eines Netto- Nullenergie-Gebäudes. Die Idee „Europäisches Haus“ umfasst ein Energiekonzept mit Anpassungsoptionen an die verschiedenen Klimazonen Europas. Mit geringfügigen Änderungen der Gebäudehülle sowie der Energiesysteme ist ein Standortwechsel des Hauses vom warmen Klima Madrids in das gemäßigte Klima Wuppertals oder auch in kältere Klimazonen möglich.


Die solare Stromversorgung wird primär durch auf dem Flachdach integrierte, netzgekoppelte Solarstromanlage gewährleistet. Zusätzliche Energiegewinnung erfolgt über die südliche Solarwand (Solarworld), deren Anteil an aktiven Photovoltaikmodulen den jeweiligen Standortbedingungen angepasst werden kann. Solar thermische Energie wird über Vakuumröhrenkollektoren, auf der Südseite der nördlichen Solarwand gewonnen. Der Energiebedarf für Heizen und Kühlen optimiert sich effizient durch eine hochwärmegedämmten Gebäudehülle und einen konsequenten Sonnenschutz. Gestalterisch wie energetisch wirksames Element zur Reduktion der äußeren Wärmelasten ist das Vorhangsystem. Es dient als automatisiert zu regelnder Sonnenschutz und gleichzeitig als wichtiges architektonisches Element in Kontext der Gestaltung der Gebäudehülle. Das aluminisierte Gewebe besitzt ein hohe Strahlungsreflexions-vermögen und eine sehr geringe, richtungsselektive Lichttransmission. In verschiedenen Versuchsaufbauten wurde energetische Effizienz mit gutem Tageslichtanteil und Blickdurchlässigkeit ausbalanciert. Als zentrales Element der aktiven Gebäudetechnik funktioniert ein Lüftungskompaktgerät mit integrierter Wärmepumpe, das die Funktionen Heizen, Kühlen und Trinkwassererwärmung in Kombination mit den Solarkollektoren vereint. Die Kühlung wird durch eine hydraulische Umschaltung erreicht. Zusätzlich kommt in wärmeren Klimazonen eine indirekte, adiabate Kühlung zum Einsatz.





Projekt

Bahnhofstunnel Hennigsdorf

Standort Bauherr Wettbewerb Leistungsphasen Fertigstellung Auszeichnungen

Postplatz · Bahnhof Hennigsdorf Deutsche Bahn AG 1. Preis Realisierung 2000 Renault Traffic Design Award Innovationspreis Architektur und Technik Der S-Bahnhof mit zwei Bahnsteigen ist auf einem Bahndamm erbaut, der Hennigsdorf nach Westen hin begrenzt. Zwei Treppenanlagen führen in die polygonale Betonröhre, die die durch den Bahndamm getrennten Stadtteile miteinander verbindet. Dieser wichtige Stadtraum war desolat und sollte mit geringem Budget aufgewertet werden. In der Überlegung, den Tunnel in seiner ungewöhnlichen Form als polygonale Röhre zu zeigen, wurde der Raum auf seine Begrenzungsflächen reduziert. Die acht Wandsegmente wurden geglättet und einheitlich in hellem Gelb gestrichen, die Bodenfläche mit dunklen Verbundsteinplatten ausgelegt. Als Lichtquelle dienen freistrahlende Rohrleuchten, von denen jeweils drei Stück im Abstand von 10 cm ein Lichtelement bilden. Jedes Lichtelement ist mit je einer Leuchtstofflampe in den Farben Rot, Grün und Blau bestückt. Durch Veränderung der prozentualen Anteile der drei Lichtfarben lässt sich das Raumlicht von Weiß in jede weitere Spektralfarbe ändern.



Projekt

Lichtinstallation Neuköllner Tor · Berlin

Standort Bauherr Wettbewerb Leistungsphasen Fertigstellung Auszeichnung

Karl-Marx-Straße · Berlin - Neukölln Bezirksamt von Berlin-Neukölln 1. Preis 2-8 2008 Nationaler Preis für integrierte Stadtentwicklung und Baukultur · Sonderpreis luna.lichtarchitektur · Lichtplanung Roland Stratmann · künstlerische Gestaltung

Zusammenarbeit

Der S-und U-Bahnhof Neukölln ist ein wichtiger Verkehrs- und Umsteigepunkt im Berliner Stadtgebiet. Zwei Stahlträgerbrücken mit ihrer beeindruckenden Konstruktion aus dem frühen 20. Jahrhundert überspannen die Karl-Marx-Straße und erzeugen einen Raum, den sich S-Bahn, Autos, Busse, Fahrradfahrer und Fußgänger teilen. Um die Aufenthaltsqualität und die Sicherheit zu erhöhen, wurde durch den Einsatz von lichttechnischen und künstlerischen Mitteln dieser öffentliche Raum nachhaltig aufgewertet. Das mit dem Bezirk und seinen Bewohnern verankerte Kunstwerk schafft Akzeptanz und Identität. Die 75 in die Brücke integrierten und hinterleuchteten Glaselemente wurden mit der Rindenstruktur von Neuköllner Straßenbäumen aus der direkten Umgebung gestaltet. Geographische Straßennamen sind prägend für den Bezirk Neukölln und stehen für seine Multikulturalität. Durchsichtige Fenster in den Glaselementen ermöglichen einen Einblick in die Konstruktion der Stahlbrücke. Die Tiefe des Brückenbauwerks steht in diesen Bereichen als Vitrine für temporäre Kunstprojekte zur Verfügung. Leicht zu reinigende Oberflächen und eine gegen Vandalismus sichere und revisionierbare Konstruktion ermöglichen geringe Wartungskosten.


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Projekt

Fußgängerunterführung · Bahnhof Bad Hersfeld

Standort Bauherr Wettbewerb Leistungsphasen Fertigstellung Auszeichnung

Bahnhof Bad Hersfeld Deutsche Bahn AG · Kreisstadt Bad Hersfeld 1. Preis 2-7 2006 Innovationspreis Architektur und Technik Architektur Das Konzept der Fußgängerunterführung zielt auf ein dynamisch gesteuertes Zusammenspiel von farbigem Licht und künstlerischer Wandgestaltung. Diesem Farb- und Lichtspiel steht eine klare und schlichte Gestaltung von Wand-, Boden- und Deckenflächen als ideale »Spielfläche« entgegen. Die Auswahl der Materialien und Oberflächen unterstützt die optische Aufweitung des Raumes. So wird die Durchgangshöhe durch eine reflektierende Edelstahldecke visuell aufgelöst. Ein dunkler Fußboden setzt sich kontrastierend ab und verstärkt die Wirkung der Wandflächen als Basis für die wechselnde Farb-Licht-Inszenierung. Diese Flächen bestehen aus VSG - Glaselementen, die auf der einen Wandseite mit einer farbigen Grafik gestaltet sind und auf der anderen Wandseite flächenbündig die vertikalen Lichtelemente aufnehmen. Spiegelungen in den Glasoberflächen führen zu einer weiteren Öffnung des Raumes. Lichtkonzept Der farbdynamische Lichtraum und die grafische Kulisse erzeugen in der Kombination von additiver und subtraktiver Farbmischung ein Spiel von Licht und Form. Vertikale LED-Leuchten mit wechselnden farbigen Lichtpunkten sind flächenbündig in die Glaspaneele der Nordwand eingesetzt. Die Lichtwirkung der Leuchten, die aus der additiven Farbmischung der einzelnen LEDModule entsteht, reflektiert auf der gegenüberliegenden bedruckten Tunnelwand. Dadurch reagieren die wechselnden Lichtfarben mit den Körperfarben der Grafik. Die statische Grafik bewegt sich in einer steten Animation und versetzt den gesamten Raum in ein dynamisches Pulsieren.



Projekt

S-Bahnhof Flughafen Hannover

Standort Bauherr Leistungsphasen Fertigstellung Auszeichnung

Flughafen Hannover Deutsche Bahn AG 2-5 1999 Renault Traffic Design Award Innovationspreis Architektur und Technik Der Neubau der S-Bahnstation Flughafen Hannover befindet sich unterhalb der Ankunftsebene des neuen Flughafenterminals C. Er ist als Kopfbahnhof ausgebildet und erstreckt sich mit zwei Gleisen und einem Bahnsteig in Mittellage über eine Länge von ca. 200 m. Als Schnittpunkt von Flugverkehr, öffentlichem Nahverkehr im Großraum Hannover und der Messe-Linie wird vor allem während der Messezeit mit einem hohen Fahrgastaufkommen gerechnet. Für viele der Besucher ist die Station einer der ersten Eindrücke der Stadt. Spannung erhält die Station durch eine farbdynamische Lichtsteuerung: Die Lichtfarbe der Glaswände verändert sich fließend und zwar sowohl im zeitlichen Ablauf als auch räumlich gesehen über die Länge der Station. Die eigentliche Beleuchtung des Bahnsteiges schafft bewusst Distanz zu den hochreflektierenden Lichtwänden: geht von den Glasflächen ein eher kühles Licht aus, so umgibt den Wartenden auf dem Bahnsteig eine komplementäre, warme Lichtstimmung, die sich zur Bahnsteigmitte hin verdichtet. Diese Grundbeleuchtung im Zusammenspiel mit den Lichtwänden gilt für die ruhige, eher kommunikative Situation der Wartenden auf dem Bahnsteig. Mit Einfahrt des Zuges verändert sich diese grundlegend. Sicherheit und Orientierung stehen nun im Vordergrund: Durch einen Schienenkontaktschalter ausgelöst, »schiebt« der herannahende Zug die Farben der Lichtinstallation vor sich. Gleichzeitig werden Leuchten von 20% Leistung auf 100% Leistung aktiviert, die in der Decke integriert sind, und dem Verlauf der Bahnsteigkanten folgen. Es entsteht ein neuer, klar begrenzter Raum mit hohem, gleichmäßigem Lichtniveau.



THCIL eigolonhceteduäbeG dnu nefrewtnE teibeghcaF 51 hcierebhcaF tdatsmraD tätisrevinU ehcsinhceT


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