Liebi
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SEELIEBE PERSÖNLICHKEITEN OUTDOOR
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Fliegendes Juwel, Meisterin der Tarnung
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HAUENSTEIN HOTELS
Die Hotelgruppe umfasst drei Hotels im Drei- bis Vier-Sterne-Superior-Bereich und sechs Restaurants rund um den Thunersee. Mit insgesamt 234 Hotelzimmern, Suiten, Appartements sowie Luxus Seevillen zählen die Hauenstein Hotels zu den grössten Hotelgruppen und Arbeitgebern im Berner Oberland.
Wunderschön gelegen am Thunersee, eingebettet in die traumhafte Bergkulisse des Berner Oberlands, ist jedes der Häuser in sich einzigartig. Überzeugen Sie sich selbst und lassen Sie sich von der Herzlichkeit der Mitarbeitenden verzaubern – wir freuen uns auf Sie.
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MEHR ÜBER UNS
www.hauensteinhotels.ch FOLGEN
Liebe Leserin, lieber Leser
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Bühne frei für einen bunten Sommer! Nicht nur die äusseren Anzeichen wie lange Tage, viel Sonnenschein, Hitze, Gewitter, üppige Felder und summende Insekten zeichnen den Sommer aus. Oft sind es auch die damit verbundenen Gefühle, die uns signalisieren: Es ist endlich wieder Sommer! Vielleicht ist es eine Erinnerung an das erste Erlebnis, ohne Schuhe durch die Wiese zu streifen, oder an das Naschen der ersten Erdbeeren aus dem eigenen Garten.
Wissen Sie noch, wie selbst gepflückte, von der Sonne gewärmte Erdbeeren schmecken? Nicht? Bei der Familie Kipfer kann man etwas ausserhalb des 800-Seelen-Dorfes Amsoldingen am Fusse des Stockhorns den unvergleichlichen Geschmack selbst erleben. Im Juni ist Hochsaison, die Erdbeeren sind reif, und die Kundschaft erscheint in Scharen, um sie zu pflücken.
Als leidenschaftlicher Chorleiter und zweiter Dirigent sorgt Patrick Secchiari diesen Sommer an den Thunerseespielen für klangliche Genüsse auf der Bühne. Für den in Beatenberg aufgewachsenen passionierten Chordirigenten ist es ein fulminantes Heimspiel am Thunersee. Er scheint für die Neuinszenierung von «Dällebach Kari» geradezu prädestiniert zu sein, führt er doch seit langer Zeit viel beachtete Projekte in der Schweiz durch.
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Am Tag der offenen Gartentür kann der naturnah gestaltete Garten von Lotti Bohren auf dem Sonnenrain in Uetendorf besucht werden. Wer sich für verschiedene einheimische Pflanzen auf kleinem Raum interessiert, kommt in diesem Garten auf seine Rechnung und kann persönlich noch viel mehr entdecken. Neben dem Biotop und seinen Bewohnern treffen wir auf eine vielfältige Bepflanzung, Rosen- und Pflanzenbögen, lustige Keramikvögel und weitere Überraschungen.
Ich wünsche Ihnen eine abwechslungsreiche Sommerzeit und viel Vergnügen beim Lesen der neuen ThunerseeLiebi!
Highlights
Christine Hunkeler Leiterin und Beraterin ThunerseeLiebi Weber Verlag AG, Thun/GwattEin Ausflug mit dem Pedalo verspricht nicht nur Entspannung pur, sondern bietet auch eine tolle Sicht auf See, Ufer und Berge. Rund um den Thunersee warten verschiedene Tretboote auf fröhliche Ausfahrten. Ein besonders tierisches Vergnügen verspricht dabei «Swana».
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Die Blauflügelige Ödlandschrecke ist ein fliegendes Juwel: Mit ihren aussergewöhnlichen Flügeln legt sie einen spektakulären Auftritt hin; gleichzeitig hat sie aber auch die Kunst der Tarnung perfektioniert. Nichtsdestotrotz gilt das Tier des Jahres 2023 als gefährdet.
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Fischknusperli gehören eindeutig zur Sommersaison. Es ist schon Feierabend, die Sonne wird noch eine ganze Weile scheinen – was könnte all das besser abrunden als feine Fischknusperli auf dem Teller? Rund um den Thunersee gibt es Fischknusperli in den verschiedensten Variationen.
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Einblick
Seeliebe
6 Raus aus dem Alltag und ab aufs Pedalo
Tierwelten
16 Blaue Ödlandschrecke: Gefährdetes Juwel
Thunersee-Persönlichkeiten
24 Alphornbläserin Christine Amstutz
30 Patrick Secchiari: Fulminantes Heimspiel am Thunersee
Essen und Geniessen
38 Mit Liebe produziert: Eine heimliche Erdbeerkönigin
46 Fischknusperli-Report: Knusper, knusper, Knäuschen …
52 Geniessen ab Hof: Gartenhof mit schnatternder Gänseschar
Naturheilkunde
62 Karde: Wunderpflanze Feuerdrachenschlange
Leben im Alter
68 Paul Saurer: «Und plötzlich stand da dieser weisse Geist…»
Natur & Outdoor
72 Einheimische Wildpflanzen und Gartengöttin Flora
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80 Wanderung auf den Sigriswiler Grat
88 Fotospot Niederhorn
Kunst & Handwerk
98 Maritska Trösch und Nicole Ueltschi: Schönes aus Holz, Beton und Floralem
105 Thomas Seilnacht: Mystische Bergwelt in «Seilnacht Blau»
Architektur
110 Seerestaurant Beatenbucht: Südländisches Feeling am Thunersee
Literatur
118 Lesen macht glücklich! Buchtipps von Lucie Moritz
Basteln & Kochen
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120 Grasstehstrauss
122 Lichtergläser mit Blumen
124 Wassermelonendrink
Geschichte
126 Ein Dichter der Romantik in Thun: August Graf von Platen
Bärndütsch
132 Andreas Feuz: Wa mier Bueben sii ga fischen ohni Padänt
137 Kreuzworträtsel
139 Gute Adressen
144 Veranstaltungen
146 Ausblick & Impressum
Publireportage
36 Hotel Restaurant Schönbühl AG: Die Riviera des Thunersees in vollen Zügen geniessen
60 Hauenstein Hotels: Die Mitarbeitenden liegen uns am Herzen
143 Rugenbräu AG: Frisch und fruchtig in den Sommer
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Raus aus dem Alltag und ab aufs Pedalo
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Was gibt es Schöneres, als genüsslich in die Pedale zu treten und bei strahlendem Wetter über den blaugrünen Thunersee zu gleiten? Ein Ausflug mit dem Pedalo verspricht nicht nur Entspannung pur, sondern bietet auch eine tolle Sicht auf See, Ufer und Berge. Rund um den Thunersee warten verschiedene Tretboote auf amüsante Ausfahrten.
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b eine Kanutour mit der gesamten Familie, eine abendliche Runde mit dem Stand-up-Paddle oder gar ein Tagestörn mit einem wendigen Segelboot: Die Möglichkeiten, sich an der frischen Seeluft zu bewegen und gleichzeitig die Schönheit der Thunerseeregion voll auszukosten, sind beinahe grenzenlos. Bei all dieser Vielfalt – und der Konkurrenz durch actionreichere oder trendigere Wassersportgeräte wie Funtubes, Wasserski und Stand-up-Paddles – führt das Pedalo teilweise ein eher stiefmütterliches Dasein. Grund genug, den (vergessenen) Klassiker in den Fokus zu rücken und diesen Sommer Kindheitserinnerungen an Tretbootausfahrten mit neuen Glücksmomenten zu ergänzen.
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Wenig überraschend bezieht sich die Bezeichnung «Pedalo» ebenso wie sein bundesdeutsches Pendant «Tretboot» auf die Art des Antriebs. Und dieser funktioniert im Grunde genommen wie bei einem Fahrrad: Eine oder mehrere Personen treten in die Pedale – die Beinkraft wird über eine Antriebskette auf ein Schaufelrad weitergeleitet, das sich meist am Heck, teilweise aber auch vorne befi ndet.
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Gefährdetes Juwel
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Text: Laura Spielmann
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Bilder: zvg
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Kommt ein Räuber in ihre Nähe, flattern die Tiere kurz auf, was den Feind verwirrt. (Bild: © Wolfgang Hock)
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Die Blauflügelige Ödlandschrecke ist ein fliegendes Juwel: Mit ihren aussergewöhnlichen Flügeln legt sie einen spektakulären Auftritt hin; gleichzeitig hat sie aber, ebenfalls dank ihrem Aussehen, auch die Kunst der Tarnung perfektioniert. Nichtsdestotrotz gilt das Tier des Jahres 2023 als gefährdet.
Meisterin der Tarnung
Die Körperfarbe der Blauflügeligen Ödlandschrecke unterscheidet sich von Tier zu Tier, denn sie passt ihre Farbe dem Untergrund an, auf dem sie aufwächst und lebt. So entsteht eine enorme Farb- und Mustervariation: Sie reicht von fein bis gröber marmoriertem Graubraun über helles Grau bis fast zu Schwarz; aber auch ocker- und rotbraune oder gelbliche Färbungen sind möglich. Weil sie so gut mit ihrer Umgebung verschmelzen kann, ist die Blauflügelige Ödlandschrecke Meisterin der Tarnung – für die Tiere überlebensnotwendig. Sie drücken sich auf den Boden und bleiben bewegungslos. Erst bei unmittelbar drohender Gefahr fliegen sie los. Das plötzliche Aufblitzen der blauen Flügel erschreckt und verwirrt den Angreifer, was der Blauflügeligen Ödlandschrecke Zeit verschafft. Dieses Überraschungsmoment ist zwar kurz, aber lang genug, um davonzufliegen und sich ein paar Meter weiter wieder unsichtbar zu machen.
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Die Vorderflügel des Insekts haben zwei bis drei dunkle Querbinden, die Hinterflügel sind leuchtend blau gefärbt und weisen deutliche dunkle Querbinden auf. Sie machen das Tier unverwechselbar und sind gleichzeitig ein Farbtupfer in seinem Lebensraum, der eher karg und grau ist. Die fantastische Blaufärbung der Hinterflügel bekommt man allerdings nur selten zu Gesicht, und wenn, dann auch nur für einen sehr kurzen Augenblick. Denn die Blauflügelige Ödlandschrecke fl iegt nur selten und bleibt meist getarnt. So lassen sich ihre Flügel nur im Sprung oder im Flug bewundern.
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Die charakteristischen blauen Flügel F. Perserke)
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Die Männchen sind sehr viel kleiner als die Weibchen; das Weibchen legt nach Thomas Marent)
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Eine heimliche Erdbeerkönigin
Wissen Sie noch, wie selbst gepflückte, von der Sonne gewärmte Erdbeeren schmecken? Nicht? Bei der Familie Kipfer kann man etwas ausserhalb des 800-Seelen-Dorfes
Amsoldingen am Fusse des Stockhorns den unvergleichlichen Geschmack selbst erleben.
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Die gesunde Frucht enthält neben viel Vitamin C auch sehr viel Folsäure und andere wichtige Vitamine und Mineralstoff e.
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Im Juni ist bei Kipfers Hochsaison. Die Erdbeeren sind reif, und die Kundschaft erscheint oft in Scharen, um sie zu pflücken. Für Martin Kipfer ist es die 40. Saison, die er auf dem Erdbeerfeld verbringt. Seine Eltern haben hier in Amsoldingen mit einer kleinen Menge begonnen. Dann ist das Feld immer ein bisschen grösser und auch bekannter geworden. Heute gedeihen die Erdbeeren auf einer Fläche von 1,2 Hektaren, auch das Angebot zum Selbstpflücken besteht seit nunmehr 40 Jahren. Sogar aus der Innerschweiz über den Brünig kommen die Leute, um sich mit Kipfers feinen Erdbeeren einzudecken. Der Hof der Familie Kipfer liegt direkt am Fusse des Stockhorns, fernab vom grossen Verkehr. Der herrliche Blick auf die Stockhornkette und die drei Bergriesen Eiger, Mönch und Jungfrau wird auch von der Erdbeerkundschaft besonders häufig bewundert. Während der Hochsaison gleicht das Ganze hier einem grossen Event, mit fröhlichen und zufriedenen Gesichtern und Kindern mit erdbeerrot verschmierten Wangen.
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Die Liste der Loblieder auf die beliebte Erdbeere ist sehr lang. Die gesunde Frucht enthält neben viel Vitamin C (mehr als Orangen und Zitronen) auch sehr viel Folsäure und andere wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Sie ist sogar eine Spitzenreiterin unter den Vitaminspendern. Und natürlich ist es auch ein Genuss ohne Reue, da die Erdbeere einen grossen Anteil an Wasser enthält und daher sehr kalorienarm ist. Doch dass Erdbeeren nicht gleich Erdbeeren sind, wissen Kipfers nur allzu gut. Es gibt weltweit 5000 verschiedene Erdbeersorten, die sich nicht nur in der Grösse, sondern auch hinsichtlich Erntezeit, Wetterbeständigkeit und Geschmack unterscheiden. Kipfers haben sich für die diesjährige Saison für die Sorte Clery entschieden, die unter den verschiedenen Erdbeersorten ein besonderes Geschmackserlebnis bietet. Es ist eine kegelförmi-
ge, orangerote Erdbeere, die mit ihrem aromatischen und süssen Geschmack überzeugt. Diese Erdbeersorte eignet sich dank der Festigkeit und dem ausgewogenen Säureverhältnis für jede Küche.
Kipfers Erdbeeren wachsen nicht auf Plastikdämmen, was bei heisser Witterung ein Vorteil ist. Bereits im Vorjahr, Ende Juli, werden die jungen Erdbeerpflanzen mit einem Pflanzgerät gesetzt und danach laufend gepflegt, damit sie im Juni des nächsten Jahres einen guten Ertrag bringen. Es steckt viel Herzblut und Handarbeit dahinter. Bei Kipfers gibt es mehrere Tage am Stück, an denen auf dem Erdbeerfeld von morgens bis abends durchgejätet wird. Der Herbst ist jeweils die Jahreszeit, in der die Fruchtanlagen für die nächste Saison gebildet werden. Bleibt es im Herbst länger warm, können sich die Erdbeeren ideal an ihren Standort anpassen. Dann, während der Blütezeit im Mai, wird über die ganze Fläche Stroh gestreut. Die Schicht aus Stroh sieht nicht nur nett aus – sie dient vor allem dazu, die Früchte sauber zu halten und sie vor Pilzkrankheiten zu schützen.
Kipfers können während der ungefähr vier Wochen Erdbeerernte die Arbeit auf dem Betrieb nicht allein bewältigen. Es braucht Hilfe beim Verkauf im Zelt, beim Einteilen auf dem Feld und bei grossem Kundenandrang Parkplatzeinweisende. Während dieser Zeit werden auch die Frühkartoffeln auf dem Hof verkauft, die im März in der Region extra für Kipfers gepflanzt werden. Deshalb sind auch viele
Erdb rome li
Für 4 Personen
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120 g Mehl
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¼ TL Salz
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1 EL Zucker
1 Päckli Vanillezucker
½ TL Backpulver
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2 Msp. Natron
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1 dl Buttermilch
1 Ei
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1 EL Butter Bratbutter
250 g Erdbeeren
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1 EL Puderzucker
1 EL Zitronensaft
180 g Natur joghurt
verrühren, zum Mehl geben, zu einem
Mehl, Salz, Zucker, Vanillezucker, Backpulver und Natron mischen. Buttermilch, Ei und geschmolzene Butter separat verrühren, zum Mehl geben, zu einem glatten Teig rühren. Ca. 15 Min. quellen lassen. Bratbutter in einer Bratpfanne schmelzen. Portionenweise so viel Teig in die Pfanne geben, dass kleine Omelettli von ca. 5 cm Durchmesser entstehen. Beidseitig braten, bis sie gebräunt sind, zugedeckt warm stellen.
Erdbeeren in Scheiben schneiden, mit Puderzucker und Zitronensaft vermischen, kurz stehen lassen. Omelettli mit Erdbeeren, entstandenem Saft und Joghurt anrichten.
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Lesen Sie den komp letten
1. 2.Gartenhof mit schnatternder
Gänseschar
An schönster Aussichtslage auf 900 Metern über Meer gedeihen auf dem Gartenhof in Fahrni gesunde und frische Lebensmittel aus nachhaltiger Bio-Landwirtschaft. Schnatternde Gänse und Enten gehören ebenso auf den Hof wie die genügsamen Walliser Landschafe mit ihren spiralig gewundenen Hörnern.
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Der geselligen Gänseschar steht ein grosses Areal zur Verfügung, das sie auf dem Gartenhof in Fahrni erkunden kann.
Das über 200-jährige Bauernhaus liegt in Fahrni am Ende vom Dörfli. Der Besitzer und Psychiater Daniel Berger ist hier aufgewachsen. Seit vielen Generationen gehört dieses Land der Familie Berger. Gemüse zur Selbstversorgung wurde schon immer angebaut, und anno dazumal ging es sogar noch mit Ross und Wagen auf den Markt in Thun, wo das Gemüse und das Obst verkauft wurden. An der Stelle des heutigen Stöckli stand früher das Ofenhaus des Weilers, wo Obst und Gemüse des Hofs wie auch der umliegenden Betriebe gedörrt wurden, um es für den Winter haltbar zu machen. Die Eltern von Daniel Berger führten einen traditionellen Milchvieh- und Kälbermastbetrieb, sein Bruder hielt anschliessend Schottische Hochlandrinder, bis er sich dazu entschied, die Schweiz zu verlassen und einen grösseren Hof in Kanada zu übernehmen. Für Daniel Berger war danach klar, dass der Gartenhof ein lebendiger Bauernhof sein soll, wo Lebensmittel produziert werden.
Auf dem Gartenhof werden gesunde und frische Lebensmittel aus nachhaltiger Bio-Landwirtschaft produziert und den Prinzipien der sozialen Landwirtschaft einen besonderen Stellenwert gegeben. Daneben bietet der Gartenhof die einmalige Möglichkeit einer professionellen ärztlichen, psychiatrischen, sozialpädagogischen und agogischen Begleitung in einem Umfeld mit engem Kontakt zu Natur, Pflanzen und Tieren. Dabei entstehen dank dem gemeinsamen Erleben auf dem Bauernhof wichtige soziale Kontakte. Durch das Erleben, die Wertschätzung und das vermittelte vertiefte Verständnis für Mensch, Tier, Natur und sich selbst werden Prozesse in Gang gesetzt, die die Gesundheit verbessern und wiederherstellen können.
Der landwirtschaftliche Betriebsleiter vom Gartenhof, Michael Rauch, ist seit bald drei Jahren mit an Bord. Er ist in Thun aufgewachsen, hat Landwirtschaft studiert und ist Berufsschullehrer und Erwachsenenbildner. Vorher war er auf einem Hof im
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In den Sommermonaten sind es mit den Jungtieren manchmal bis zu 40 Walliser Landschafe, die man auf dem Gartenhof antriff t.
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Lesen Sie den komp letten Artikelim Heft!
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Wunderpflanze Feuerdrachenschlange
Die Karde ist eine Heilpflanze voller Gegensätze. In ihr vereint sich das männliche Feuerelement mit dem weiblichen Wasserelement. Entsprechend kraftvoll stärkt sie die Immunabwehr und regt entgiftende Ausscheidungsprozesse an.
Hundstage nennt man in Europa die heissesten Tage des Jahres. Sie beginnen im August mit der Zeit der ersten Ernte und können sich bis in den September ziehen. Entsprechend ausgeprägt zeigt sich in diesen Wochen die Feuersqualität, die für geistiges Wachstum und Reife steht. Jetzt durchflutet das Feuerelement alles Lebendige auf dieser Erde und sorgt für Aktivität und Schöpferkraft. Das Feuer ist das männliche Prinzip, steht für das Feuer im Leben, die Flamme der Liebe, die Begeisterung und die Leidenschaft. Dazu gehören das Erkennen und die Bewusstwerdung seiner selbst – nicht umsonst sagen wir: «Wofür brennst du?» Ein Symbol für die Hundstage ist der Göttervater Odin. Für unsere Vorfahren war Odin der männliche Teil der Schöpferkraft. An seiner Seite begleiten ihn verschiedene tierische Helfer, zwei davon sind die Wölfe Geri und Freki.
Eine wichtige helfende Pflanzenmedizin für die heisseste Zeit im Jahr ist die Karde. Die Karde besitzt die feurige Urkraft der grossen Mutter, der Feuerdrachenschlange Kundalini. Man erkennt den Feuerdrachen an den Blättern der Karde. Vor allem die Unterseite der Blätter wirkt wie ein Drachenschwanz. Als Gegenkraft zum Feuerdrachen berührt die Karde durch den grossen Wasserhaushalt die mondig-weibliche Gefühlsebene. Die Stacheln sind wiederum Mars, männlich, wärmend, extrovertiert. Bei dieser Pflanze kommt deutlich das Naturgesetz der Schöpfung zum Ausdruck, dass das Leben immer den Ausgleich im Gegenpol braucht.
Links: Die Karde verleiht als Heilpflanze Ausdauer und den nötigen Durchhaltewillen.
Die Karde
Die Karde ist eine zweijährige Pflanze. Sie bildet im ersten Jahr eine Blattrosette mit einer starken Pfahlwurzel aus – das Nest mit Bodenhaftung. Es werden Nährstoffreserven angelegt, welche die Pflanze für die Wachstumsphase im zweiten Jahr benötigt. Erst im zweiten Jahr erreicht sie das Ziel, die Blüte. Dieser Prozess zeugt von Reife und Geduld. Entsprechend verleiht uns die Karde als Heilmittel Ausdauer und den nötigen Durchhaltewillen. Das Wesen der Karde erdet, verleiht Schutz und stärkt unsere*n innere*n Lichtkrieger*in. Sie unterstützt in Zeiten, wo Widerstände uns das Leben schwer machen. Sie stärkt den Widerstand, ohne jedoch die Verbindung zum Herzen zu verlieren. Sodass wir bei überwältigenden Ereignissen die Ruhe im Chaos finden und einen kühlen Kopf bewahren.
Pflanzenmeditation
Im meditativen Zugang zur Karde nehme ich folgende Energie wahr:
«In mir wirken die Wölfe des Odin, sie sind gierig und gefrässig. In ihren Streifzügen durch deinen Leib wirken sie als Leibwächter. Sie sind auf der Jagd nach all dem Wuchernden, dem Zersetzenden und dem Übermass. Auf natürliche Art und Weise regulieren sie die Bestände deines Ökosystems. Sie jagen hinaus, was nicht nach innen gehört. Schädigende Organismen sowie hinkende Verhaltensmuster werden über den Rand deines Revieres nach aussen gedrängt. Erkenne, was oder wer Gifte in dich einfliessen lässt und dich deiner Lebensenergie beraubt. Wo stellst du dich als Opfer oder Täter*in zur Verfügung und wo besteht Abhängigkeit. Fühlst du dich oft manipuliert von Stimmungen oder selbstbewussten Persönlichkeiten? Neigst du dazu, dich undurchschaubar zu machen, unberührbar zu sein, weil du es für sicherer hältst, einen abwehrenden Eindruck zu erwecken? Ich vermag deine Sensitivität gegenüber deinen Mitmenschen auf eine Art und Weise zu öffnen. Ich helfe dir, dass deine Individualität für dein Umfeld wahrnehmbar wird. Mit meiner Hilfe wirst du dich sicherer fühlen, und deine Schutzmecha-
nismen dürfen sich auflösen. Ich begleite dich ein Stück deines Pfades, damit du lernst, mit deiner eigenen Sensitivität umzugehen. Wage den Schritt aus der Isolation deiner Höhle in ein aktives, feinfühliges Leben mit dem nötigen Mass an Biss.»
Von Kugelkopf bis Fuss
In den dichten, strahligen und stacheligen Igelköpfen der Karde erkenne ich die Verbindung zum Kopf. Daher verwende ich sie bei chronischen Kopfschmerzen und Migräneanfällen. Auch als Begleitmittel bei Hirnhautentzündungen ist sie zu empfehlen. Sie hilft, den Kopf frei zu machen bei kreisenden Gedanken, einem Verlust geistiger Klarheit und bei Depressionen. Die Karde unterstützt uns auch dabei, versöhnlicher und weicher mit uns selbst umzugehen. Sie erweicht die Stacheln, die wir gegen uns selbst richten. Sie verschafft Abstand zu angstvollen Gedanken und öffnet uns für die Botschaften aus dem Kosmos.
Ein auffallendes Zeichen der Karde sind die Anwachsstellen, wo die Blätter dem Stängel entspringen. Sie wachsen paarweise zusammen und bilden ein Gefäss, in dem sich das Regenwasser ansammelt. Diese kunstvoll ausgebildeten Wasserbecken dienen der Selbstversorgung und dem Schutz vor Schädlingen, welche im Wasser ertrinken und später der Karde zur zusätzlichen Nährstoffversorgung dienen. Sie ist also eine Art fleischfressende Pflanze. Die ertrunkenen Insekten symbolisieren auch die Gefahr, in den eigenen Gefühlswelten zu ertrinken. Statt uns in den Gefühlen zu verlieren, sollten wir schöpferisch damit umgehen und an ihnen wachsen. Dies zeigt uns die Karde auch durch die feinen Triebe, die aus dem Regenwassertank, dem Venusgefühlsbecken, entspringen. Mit dem Wasser in den Blätterbecken können Mensch und Tier ihren Durst stillen. Das gesammelte Wasser eignet sich zudem als Gesichtswaschung für den Erhalt einer reinen, jugendlichen Haut beziehungsweise zur Pflege von unreinen, entzündlichen und wunden Hautpartien.
Sie unterstützt in Zeiten, wo Widerstände uns das Leben schwer machen.
Die Bildung der zarten, violetten Blüten beginnt in der Mitte und setzt sich dann nach oben und unten fort.
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Lesen Sie den komp letten
Artikelim Heft!
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Bild: Der Einstieg ins Schafloch.
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Rechts: Aussicht auf das Hintere Schafläger und Grat.
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Wanderung auf den Sigriswiler Grat
Die Wanderung zum Schäferhüttli via Burst und retour über die Schafläger zum Schafloch beginnt im Grön am Anfang des Justistals. Die erste Augenweide ist der Aufstieg zum Püfel. Dort öffnet sich das Justistal mit Blick zur Sichel. Von einer beeindruckenden Stille umgeben, geht es durch das Justistal hoch zum Schäferhüttli, wo uns 28 Bündner Strahlenziegen begrüssen.
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Wir starten die Wanderung im Grön. Dieses liegt an der Verbindungsstrasse von Sigriswil nach Beatenberg. Bevor die Talstrasse die Talseite quert, haben wir die Möglichkeit, das Fahrzeug auf dem Naturparkplatz zu parkieren. Es muss uns bewusst sein, dass wir uns in einem Alpgebiet befinden: Hier weiden Rinder und Kühe mit Glocken und «Treicheli», die an den parkierten Fahrzeugen einen Schaden verursachen könnten.
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Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen möchte, kann dies machen. Von Thun aus nimmt man den STI-Bus Nr. 25 nach Sigriswil oder das Postauto B101 oder B21 von Interlaken via Beatenberg. Man muss sich im Klaren sein, dass die Wanderung im Minimum zwei Stunden länger dauert, da der Ausgangspunkt somit Sigriswil oder Beatenberg sein wird.
Nun beginnt unsere Reise ab Grön, und sie dauert rund sechseinhalb Stunden, mit gefüllten 17 Kilometern und 844 Höhenmetern. Wir ziehen an der Grönhütte vorbei ins Justistal, einige Hundert Meter höher sieht man zu rechter Hand das Ende des Sendemasts vom Niederhorn. Wir wandern am Grönbach entlang, kommen zum Spycherberg, vorbei an den vier «Chässpycher», wo alle Jahre am dritten Freitag im September der traditionelle «Justistaler Chästeilet» stattfindet. Dieser Anlass lockt jährlich Tausende von Zuschauer:innen an. Weiter geht es hoch zum Püfel, einem Ort, der uns staunen lässt. Eine riesige Ebene und zuhinterst im Tal die bekannte Sichel. Jetzt stehen wir am Ort, wo sich im Herbst etliche Naturfans treffen, um die Hirschbrunft zu bestaunen und dieser zuzuhören.
Das Justistal ist mit neun Sennentümern bestückt, unsere Reise führt an sieben von diesen vorbei.
Diese sind Grön, Spycherberg, Püfel, Flüelauene, Klein Mittelberg, Rossschatten, Gross Mittelberg, Sigriswiler und Oberhofner. Alle Sennentümer liegen auf der linken Talseite, der Grund dafür ist wohl die Sonne. Zwischen der Alp Püfel und Flüelauene biegt rechts der Bergweg zum Bärenpfad ab, dieser Pfad geht durch die Felswände hoch auf den Grat unterhalb des Niederhorns.
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Wer die Augen und Ohren in diesem wunderbaren Naturparadies offen hält, sieht bestimmt Hirsche oder Gämsen. Die Tiere haben uns schon aus weiter Ferne gesehen und behalten uns immer im Auge. Im Sommer ist es meistens das Kahlwild, das durchs Tal zieht.
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Die Wanderung geht weiter durch die Ebene vom Justistal, rechter Hand eine schwarze, lange, hohe Felswand, obenauf der Güggisgrat, der zum Gem-
ist ein aktiver Schwinger. Das Gebäude nebenan, ist heute «Lilis Beizli». Die Seeländerin Lili Jaberg
menalphorn führt, und inmitten der Talebene der Grönbach. Bei der Alphütte Gross Mittelberg kommt man ins Staunen, hier wohnt ein Hirtenpaar, das das Brauchtum pflegt. Rund 30 Treicheln hängen an der Hausfront. Wenn man genauer hinschaut, sieht man, dass es Treicheln aus den Gabentempeln von Schwingfesten sind. Ja, der Senn ist ein aktiver Schwinger. Das Gebäude nebenan, das früher die Käserei vom Gross Mittelberg war, ist heute «Lilis Beizli». Die Seeländerin Lili Jaberg wirtet hier bereits den achten Sommer.
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Links: Alp Flüelauene . Das Schäferhüttli mit dem Gemmenalphorn und den beiden Stallungen für die Kühe und Ziegen.
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Rechts:
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Fotospot Niederhorn
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Wir treffen uns gegen Mittag auf dem Niederhorn, essen etwas und geniessen den schönen Ausblick auf das Dreigestirn Eiger, Mönch, Jungfrau. Fotografen und Fotografinnen aus der ganzen Schweiz haben den Weg ins Berghaus gefunden und sind die nächsten zwei Tage Teilnehmende des Fotoworkshops «Tierfotografie auf dem Niederhorn». Alle sind pünktlich da. Nach einer Vorstellungsrunde und einer kurzen Einführung in die Tierfotografie beziehen wir unsere Zimmer und machen unseren vollbepackten Fotorucksack parat. Mit dem Ziel, die ersten Steinböcke aufzustöbern und diese dann bei schönstem Abendlicht fotografieren zu können, marschieren wir mit dem Stativ auf der Schulter in Richtung Burgfeldstand. Auf dem Weg dorthin
Das Niederhorn ist diskussionslos einer der schönsten Fotospots der Schweiz. Nicht nur für Landschaftsfotografien, sondern auch für Bilder aus dem Tierreich ist der Bergrücken bis hin zum Gemmenalphorn ein absolutes Highlight. schaue ich in jeder Felsnische, ob ich auf der Nordseite des Berges bereits einzelne Steinböcke ausmachen kann. Auf dem Wanderweg herrscht noch emsiges Treiben. Viele Wanderlustige sind unterwegs und Hängegleiter fliegen. Deshalb zeigen sich die Steinböcke noch nicht so gerne. Am späteren Nachmittag wird es etwas ruhiger, und wir treffen schon bald auf den ersten «Kindergarten» – eine Gruppe Steingeissen mit ein paar Jungen. Fotografinnen und Fotografen sind in ihrem Element, und die jungen Steinböcke wissen schon gut, wie man Modell
Titelbild: Gämse mit ihren übermütigen Jungen. Oben: Alpenschneehühner im Sommerkleid.
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steht. Man hat das Gefühl, dass sie gar nicht ungerne im Rampenlicht stehen. Da wir uns ruhig verhalten, haben die Steinböcke Vertrauen in uns gewonnen, und die Jungen toben sich unter ständiger Beobachtung ihrer Mütter so richtig aus. Die ersten guten Bilder von jungen Steinböcken sind im Kasten. Dann geht es weiter in Richtung Burgfeldstand. Inzwischen ist es still geworden da oben. Die Tagesausflüglerinnen und Tagesausflügler sind wieder im Tal, und die Sonne steht tiefer. Nun wird es schon fast stressig. Etwas weiter in Richtung Gemmenalphorn sehe ich durchs Fernglas die ersten Gämsen. Jetzt müssen wir entscheiden. Bleiben wir hier und fotografieren Steinböcke vor Eiger, Mönch und Jungfrau? Wenn wir uns in Richtung Sonne und Abendrot umdrehen, könnten wir exklusive Gegenlichtaufnahmen von Steinböcken machen. Wir haben die Qual der Wahl. Nur, wo sind die Steinböcke? Wo ist die Chance am grössten, zu guten Bildern zu kommen? Da ich nun ein paar Steinböcke entdecke, die den Hang hinaufkommen, entscheiden wir uns, auf dem Burgfeldstand zu bleiben, und nützen so das schöne Abendlicht für herrliche Tieraufnahmen. Auf dem Weg retour ins Berghaus Niederhorn legen wir immer wieder Stopps ein und fotografieren die wunderbare Landschaft in der blauen Stunde, kurz bevor es dunkel wird.
grössten,
Wo ist die Chance am grössten, zu guten Bildern zu kommen?
Tagwache 4.30 Uhr! Ja, das ist so bei der Tierfotografie. Früh aufstehen ist eines der Rezepte für gute Tierbilder. Viele Tiere sind frühmorgens aktiver, weil sie auf Futtersuche sind. Mit Stirnlampen und dem recht schweren Fotoequipment ausgerüstet, geht es, noch nicht so gesprächig wie am Vorabend, bergwärts. Im ersten Licht zeigen sich die Sieben Hengste und die Sichel – sensationell! Nun heisst es, ruhig bleiben und nach meinen Anweisungen langsam weitergehen. Wenn wir zu laut sind, verscheuchen wir unsere nächste Zielart. Gar nicht so einfach mit einer Achtergruppe. Wir wollen die Alpenschneehühner ja nicht vertreiben, sondern sie aus nicht allzu grosser Distanz fotografieren. Es
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Aufnahmen machen. Für viele ist es licht gelingt es uns trotzdem, einzellohnt, früh aufzustehen. Nach dem Morgenessen
braucht ein gutes Auge und einige Erfahrung, um die Schneehühner mit ihrer guten Sommertarnung aufzustöbern. Etwas einfacher ist es, wenn der Hahn ab und zu ruft. Aber heute Morgen ist er ruhig. Doch bald entdecke ich die ersten Alpenschneehühner bei der Nahrungsaufnahme. Super getarnt – fast unsichtbar. Noch etwas weit weg, aber alle Teilnehmenden können die ersten Aufnahmen machen. Für viele ist es das erste Mal, dass sie Alpenschneehühner in der Wildnis zu sehen bekommen – ein beglückendes Erlebnis. Gämsen sind in der Regel scheuer als Steinböcke. Im Morgenlicht gelingt es uns trotzdem, einzelne Gämsen zu fotografieren. Es hat sich also gelohnt, früh aufzustehen. Nach dem Morgenessen aus dem Rucksack geht es dann langsam zurück ins Hotel. Auf dem Rückweg begegnen wir nochmals einer Gruppe Alpenschneehühner und jungen Steinböcken. Etwas müde, aber glücklich lassen wir den Tierfotoworkshop gegen Mittag auf dem Niederhorn ausklingen. Mit vollen Speicherkarten und leeren Kameraakkus geht es auf die Heimreise. Ein letzter Blick auf das Dreigestirn Eiger, Mönch, Jungfrau. Schön war es – ein Top-Fotospot!
derhorn ausklingen. Mit vollen Speicherkarten und letzter Blick auf das Dreigestirn Eiger, Mönch, Jungschirm) – zur Bildbesprechung. Da eine Bildbesprechung vor Ort ökologisch gesehen unverantwortbar wäre, gebe ich den Teilnehmenden das Feedback zu ihren Bildern auf diese Weise. Jede Teilnehmerin
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Zehn Tage später sieht sich die Gruppe noch einmal – zwar nur via Zoom (Videokonferenz am Bildschirm) – zur Bildbesprechung. Da eine Bildbesprechung vor Ort ökologisch gesehen unverantwortbar wäre, gebe ich den Teilnehmenden das Feedback zu ihren Bildern auf diese Weise. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer hat zu Hause Hunderte Bilder
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Lesen Sie den komp letten Artikelim Heft!
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Südländisches Feeling am Thunersee
In der Beatenbucht hat sich in den letzten Jahren ein faszinierendes Lokal etabliert. Direkt am Wasser und mit toller Aussicht auf den Thunersee wird im Seerestaurant Beatenbucht moderne saisonale Küche zelebriert – das hätte vielleicht sogar St. Beatus gefallen.
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Links: Beatenbucht, inklusive Restaurant und Bahnstation, aus der Vogelperspektive.
Mitte oben: Das alte Buffet vor dem Umbau. Mitte unten: Das Seerestaurant Beatenbucht nach dem Umbau.
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Rechts: Grandiose Aussicht auf den Thunersee.
Beatenbucht, Beatushöhlen, Beatenberg –der heilige Beatus hat auf der rechten Thunerseeseite deutliche Spuren hinterlassen. Der Legende nach bekam St. Beatus von Petrus die Mission erteilt, nördlich der Alpen das Christentum zu verbreiten. So gelangte er in die Thunerseeregion – und hatte gleich ein gefährliches Abenteuer zu bestehen: In einer Höhle oberhalb des Sees lebte ein furchtbarer Drache, der die Landschaft verwüstete und die Menschen terrorisierte. Doch Beatus liess sich nicht einschüchtern und trat mutig mit dem Kreuz in der Hand dem Drachen entgegen. Dieser floh und stürzte in den Thunersee, wo er sein nasses Grab fand. Bis zu seinem Tod im Jahr 112 lebte Beatus dann in ebendieser Höhle als Einsiedler. Bei einer solchen Heldentat ist es kaum überraschend, dass ihn die Menschen in der Region von da an als Heiligen verehrten und die St.-Beatus-Höhlen zu einem Wallfahrtsort
wurden. Die Wallfahrten nahmen in den folgenden Jahrhunderten immer weiter zu, angeblich weil die Kranken in den Höhlen von ihren Leiden befreit wurden. Doch Anfang des 16. Jahrhunderts setzte sich im ganzen Kanton Bern die Reformation durch, und der Berner Obrigkeit war das Treiben bei den St.-BeatusHöhlen ein Dorn im Auge. Kurzerhand liess sie die Kapelle einreissen und die Höhle zumauern. Doch die Gläubigen liessen sich davon nicht abschrecken, immer wieder wurden die Mauern eingebrochen, und die Verehrung des St. Beatus dauerte fort.
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Vom beschaulichen Buffet
zum modernen Restaurant
Nun machen wir einen grossen Sprung in der Geschichte nach vorne und landen in der Moderne. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Standseilbahn von der Beatenbucht nach Beatenberg gebaut und
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1889 feierlich eröff net. 1946 folgte die Sesselbahn, die Beatenberg mit dem Niederhorn verband; nun waren der touristischen Erschliessung der Region keine Grenzen mehr gesetzt. Gemütlich konnte man von der Beatenbucht aus auf das Niederhorn reisen und auf 1964 Metern über Meer die fantastische Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau geniessen, während der Thunersee weit unten am Fuss des Bergs blau funkelte. Bald wurde bei der Bahnstation in der Beatenbucht auch ein kleines Buffet gebaut –der Vorgänger des Seerestaurants Beatenbucht. Das Lokal war damals noch viel kleiner, und es gehörte noch keine Terrasse zum Betrieb. Über 40 Jahre war Susanne Tschanz die Wirtin im alten Buffet und lebte auch danach noch in der Wirtenwohnung in der Station Beatenbucht. Im Jahr 2005 wurde dann das heutige Seerestaurant mit seiner schönen Sonnenterrasse eröff net. Seit einigen Jahren ver-
pachtet die Niederhornbahn AG die Lokalität a n die Firma Hüttenzauber. Diese führt viele Betriebe in der Region, wobei das Seerestaurant Beatenbucht ein wenig aus dem Portfolio heraussticht. Während die anderen Betriebe eher Berghütten-Feeling vermitteln, ist das Seerestaurant Beatenbucht sehr modern und
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Genuss mit grandioser Aussicht
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Vor dem Gebäude stehend, erblickt man einen eher unscheinbaren roten Container, an den sich ein Glaskubus anschliesst. Sofort fällt die grosse Terrasse auf, die sich elegant dem See anschmiegt und sich auf der rechten Seite der Bucht entlang bis ans Wasser erstreckt. Nur an wenigen Stellen kann man am rechten Thunerseeufer so nahe am Wasser dinieren. Wer das Restaurant betritt, wird von der unglaublichen Aussicht fast geblendet – eine riesige
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Ausblick
auf die ThunerseeLiebi 3/2023 , erscheint Anfang September 2023
Wandern am Fusse der berühmten Eigernordwand
Seit einigen Jahren besitzt der «Eckzahn» der Berner Alpen mit dem faszinierenden Eigertrail eine weitere Attraktion. Der Pfad
wurde vom Grindelwaldner Wanderwegmeister Adolf Gsteiger eigenhändig mit Pickel und Schaufel gebaut. Der wunderschön angelegte Bergwanderweg führt direkt am Fusse der berühmten Eigernordwand entlang.
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Impressum
Herausgeberin und Verlagsleitung:
Annette Weber-Hadorn, Weber Verlag AG
Konzept, Realisation: Weber Verlag AG, Gwattstrasse 144, 3645 Gwatt, Tel. 033 336 55 55, Fax 033 336 55 56, www.thunersee-liebi.ch, mail@thunersee-liebi.ch
Projektleitung und Inserate: Christine Hunkeler, c.hunkeler@weberverlag.ch
Autoren: Thomas Bornhauser, Alain Diezig, Rolf Eicher, Andreas Feuz, David Heinen, Christine Hunkeler, Dr. Jon Keller, Esther Loosli, Lucie Moritz, Beatrice Schenk, Adrian Schmid, Laura Spielmann, Anna Wingeier, Steven Wolf, Barbara Zanetti
Fotos: Archiv Verein Geschichte Thierachern VGT, Thomas Bornhauser, Alain Diezig, Rolf Eicher, Franz Hecker, Friederike Hegner, Wolfgang Hock, Christine Hunkeler, Kunstmuseum Thun, Claudia Link, Thomas Marent, Pia Neuenschwander, F. Perserke, Christian Rösti, Beatrice Schenk, Adrian Schmid, Thomas Seilnacht, Dieter Thommen, Thunerseespiele, Thomas Ulrich, Annette Weber-Hadorn, Phil Wenger, Anna Wingeier
Layout und Grafik: Celine Lanz, Urs Meyer, Nina Ruosch
Bildbearbeitung: Adrian Aellig
Lektorat: David Heinen, Esther Loosli, Laura Spielmann
Korrektorat: David Heinen
Auflage: 10 000 Exemplare
Erscheinungsweise: 4× jährlich
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Kraftstrotzende Schlehe
Die Schlehe ist eine Pflanze, die den Prozess des Kommens und Gehens kraftvoll begleitet. Sie wächst an sonnigen Waldrändern und Wegen als beinahe undurchdringliche und dornenreiche wilde Heckenpflanze. Damit die Früchte erntereif werden, braucht es einige frostige Nächte.
Geissentrekking und mehr
Geissen sind lustige, sehr trittsichere und treue Wanderbegleiter. Mit ihrem sanften, neugierigen, aber auch sehr charaktervollen und zuweilen eigensinnigen Wesen erwärmen sie unser Herz. Direkt vor unserer Haustür bieten sich malerische Wandermöglichkeiten an.
Verteilung: Abonnenten, Kiosk, Anwohner um den Thunersee, KKK 1&2, VIPs, Geschäfte, Arztpraxen
Abonnementspreise: 1 Jahr mit 4 Ausgaben CHF 48.– (inkl. 2,5 % MwSt.); 2 Jahre mit 8 Ausgaben CHF 89.– (inkl. 2,5 % MwSt.)
ISSN-Nummer: 2296-8504
Nächste Ausgabe: Anfang September 2023
Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen ist verboten.
Kontakt/Aboservice: Tel. 033 336 55 55, Fax 033 336 55 56 oder abo@weberverlag.ch, www.thunersee-liebi.ch
WEITERE THEMEN: Spareribs-Report P Der höchste Berner Bauer P Filzkunst aus Faulensee P
Geschichte: Die Grippeepidemie anno 1918 in Thun
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Collection SOLITAIRE
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