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Gesunde
Schilddrüse
Sie beeinflusst alles in unseren Körpern.
Entrümpeln
Aufräumen ist angesagt! Aber wie?
Kropf oder Struma
Wenn die Schilddrüse zu stark wächst.
Traumata
Unsichtbare Fäden zu unseren Vorfahren.
Gesunde
Schilddrüse
Sie beeinflusst alles in unseren Körpern.
Entrümpeln
Aufräumen ist angesagt! Aber wie?
Kropf oder Struma
Wenn die Schilddrüse zu stark wächst.
Traumata
Unsichtbare Fäden zu unseren Vorfahren.
Liebe Leserin, lieber Leser
Kropf. Was ist das? Die meisten Kinder, welche heutzutage in Mittel europa geboren werden, kennen vielleicht noch den im ganzen deut schen Sprachraum verbreiteten Nachnamen «Kropf». Aber sie wissen wohl meistens nicht mehr aus eigener Anschauung, was es damit auf sich hat. Als ich Ende der Siebzigerjahre ein kleiner Junge war, lebte noch meine im 19. Jahrhundert geborene Urgrosstante. Und die hatte einen Kropf, also eine deutliche Verdickung ihres Halses um die Schilddrüse. Mir hat das bleibenden Eindruck gemacht.
Heute sind die Kröpfe, medizinisch auch «Struma» genannt, weit gehend verschwunden. Dazu beigetragen hat wohl auch die Jodierung des Kochsalzes. Doch Erkrankungen der Schilddrüse bleiben weiter hin ein Thema. Denn die Schilddrüse ist ein immens wichtiges Organ für unseren Stoffwechsel. Funktioniert sie nicht richtig, zu stark oder auch zu schwach, dann merken wir das sofort, auch wenn wir vielleicht die Ursache nicht sofort erkennen. Dazu mehr in den Beiträgen zum Thema Schilddrüse, zum Thema Strumen sowie auch im Interview zum Hashimoto-Syndrom.
Auch unsere Kolumnistin Sabine Hurni kommt in Ihrer Kolumne zum Thema «Erholung im Schlaf» auf die Schilddrüse zu sprechen. Aber nicht nur die Schilddrüse, sondern etwa auch die Nebennierenrinde und das ganze Nervensystem beeinflussen unseren WachSchlaf-Rhythmus.
Und wenn wir schon beim Schlafen sind: Unser Fokusthema widmet sich unter dem romantischen Titel «Schlafen unter den Sternen» ebenfalls diesem Thema.
Frühling ist die Jahreszeit des Putzens und des Aufräumens. Doch manchmal fällt uns das schwerer, als uns lieb ist. Wie wir das Aufräumen und Entrümpeln erfolgreich angehen können, lesen Sie in unserem Beitrag dazu.
Das ist nur ein kurzer Einblick in die vielfältigen Inhalte des neusetn «natürlich». Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre!
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Die Schilddrüse hat fast überall ihre Finger im Spiel. Sie beeinflusst Regelsysteme wie Herz-Kreislauf, Verdauung oder Wachstum. Schilddrüsenprobleme sind von so vielen Faktoren abhängig, dass wir das Organ nie isoliert betrachten können.
Text: Sabine Hurni, Illustration: Lena Kissóczy
Sie sieht aus wie ein Schmetterling und steht als Symbol der warmen, strahlenden Sonnenkraft in uns selbst: die Schilddrüse. Ist sie zu aktiv, befinden sich Körper und Geist im Dauerstress. Ist sie erschöpft, fehlt die Energie und jedes Treppensteigen wird zur Hürde. Ein gesunder Lebenswandel mit genügend Schlaf und ausgewogener Ernährung kann das empfindliche Organ in Balance halten.
Die Schilddrüse ist ein kleines Organ, das sich im Hals, unterhalb des Adamsapfels befindet. So gering ihre Grösse auch ist, muss man die Schilddrüse sehr ernst nehmen. Immerhin beeinflusst sie praktisch jedes Organ des Körpers. Die Schilddrüsenhormone sind am Stoffwechsel beteiligt, regulieren die Energieproduktion, steuern die Verdauung, halten die Muskeln unter Kontrolle und prägen die Gehirnentwicklung. Die Schilddrüse hat einen Einfluss auf das Herz, unser Befinden und unsere Emotionen. Ihre Bedeutung zeigt sich auch auf Zellebene. In jeder Zelle des Körpers befinden sich Rezeptoren für bestimmte Hormone. Doch nur zwei Arten von Rezeptoren sind in allen Zellen zu finden: Jene für die Schilddrüsenhormone und die Vitamin-D-Rezeptoren. Wenn der Körper eine derart hohe Präsenz dieser Rezeptoren aufrechterhält, sind beide Hormone wohl von grösserer Wichtigkeit, als die Forschung bisher weiss.
Trotzdem müssen viele Menschen lange Zeit leiden und sich mit chronischen Beschwerden durch den Alltag kämpfen, bis endlich ein Zusammenhang mit der Schilddrüse erkannt wird. Das liegt nicht an den Fähigkeiten der Fachleute, sondern daran, dass die Schilddrüse ein Teil eines äusserst sensiblen Hormonsystems ist. Man kann sie nie isoliert betrachten, sondern immer nur als Teil des menschlichen Systems. Wie kein ande-
res Organ ist die Schilddrüse geprägt von der Funktion der anderen Organe, von der Beziehung einer Person zu sich selbst und der Umwelt, von äusseren Einflüssen in Form von Ernährung, Umweltgiften, Gedanken und Lebenssituationen. Das macht die Behandlung und die Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen so überaus anspruchsvoll.
Die Bedeutung von Jod
Die Schilddrüse steht in direkter Kommunikation mit der Hypophyse und dem Hypothalamus. Beides Hormondrüsen, die sich um Gehirn befinden. Sinken die Hormonwerte der Schilddrüse, regt sich zuerst der Hypothalamus. Er erkennt, dass die Werte gesunken sind und gibt der Hypophyse die Information, dass sie schilddrüsenstimulierende Hormone ausschütten soll. Diese Hormone aktivieren die Schilddrüse, damit sie mehr Schilddrüsenhormone ausschüttet. Sind die Hormonwerte zu hoch, passiert das Ganze in umgekehrter Reihenfolge.
Damit sich Schilddrüsenhormone bilden können, benötigt der Körper Jod und eine Aminosäure namens Thyrosin, an die sich die Jodmoleküle binden. Thyrosin wiederum wird aus Phenylalanin aufgebaut. Das ist eine Aminosäure, die in vielen Speisen mit hohem Proteinanteil zu finden ist. Dazu gehört Fisch, Geflügel, Milch, Joghurt, Hüttenkäse, Mandeln und Sesamsamen. Die tierischen Eiweisse erzeugen deutlich mehr Thyrosin als die pflanzlichen Eiweisse. Auch das Spurenelement Jod müssen wir über die Nahrung zu uns nehmen. Es befindet sich in natürlicher Form in Meeresfisch, Meeresfrüchten und Meeresalgen wie Kombu (Kelp), Wakame, Hiziki oder Arame. Doch auch in Kuhmilch, Käse, Joghurt, Eiern und Cranberries sind Spuren von Jod zu finden.
Die Schilddrüsenhormone
Je nachdem wie viel Jod an ein schilddrüsenstimulierendes Hormon (TSH) gebunden ist, ergibt sich die Bezeichnung T1 bis T4. Zu 80 Prozent bestehen die Schilddrüsenhormone aus T4, zu 15 Prozent aus T3. Die übrigen fünf Prozent setzen sich aus T1 und T2 zusammen, welche aufgrund des vermeintlich unbedeutenden Anteils meist unerwähnt bleiben. Erst in den letzten Jahren begann die Forschung damit, sich näher mit diesen beiden Hormonen zu befassen. Obwohl der Körper mit 80 Prozent eine sehr grosse Menge an T4 produziert, kann er mit dieser Art von Schilddrüsenhormon gar nichts anfangen. Es muss in der Leber und im Darm von den Darmbakterien zuerst in T3 umgewandelt werden, damit es von den Zellen aufgenommen werden kann.
Vom Schilddrüsenhormon T3 gibt es zwei Formen. Das aktive T3 und das inaktive rT3. In Zeiten von Stress, Krankheiten, extremen Diäten und chronischen Erkrankungen produziert der Körper mehr vom inaktiven rT3-Hormon, wie Frau Dr. Marianne Teitelbaum in ihrem Buch «Ayurveda für die Schilddrüse» schreibt. Sie nennt das inaktive rT3 Winterschlafhormon: In Zeiten von Stress und chronischer Krankheit fährt es den Stoffwechsel runter, um Energie zu sparen. Dies, indem sich die inaktiven rT3 auf die T3-Rezeptoren in in den Zellen setzen. So sind diese Schaltstellen besetzt und das aktive T3 kann seine Aufgabe nicht erfüllen. Nimmt jemand Schilddrüsenmedikamente ein und befindet sich gleichzeitig in einer Stresssituation, wird diese Person weiterhin Beschwerden haben, weil zu viel inaktives rT3 die Rezeptoren besetzt.
Grundursachen einer Fehlfunktion der Schilddrüse
Weil der Darm und die Leber einen grossen Teil der Schilddrüsenhormone aktivieren, spielen diese zwei Organe eine wichtige Rolle bei der Gesunderhaltung der Schilddrüse. Ist die Darmflora durch die Aufnahme von Antibiotika oder in Folge von einseitiger und bal-
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Die Schilddrüsenhormone T1 bis T4 spielen eine entscheidende Rolle im Stoffwechsel.
laststoffarmer Ernährung geschwächt, hat dies einen Einfluss auf die Schilddrüse. Dasselbe gilt für eine Leber, die aufgrund von Substanzen, wie Medikamenten, Koffein, Alkohol, Umweltgiften und Fetten, die sie täglich verarbeiten muss, überlastet ist. Nur wenn die Leber und der Darm vollumfänglich funktionstüchtig sind, können sie die T4-Schilddrüsenhormone in die aktive Form T3 umwandeln. Die Gesunderhaltung von Leber und Darm gehört aus Sicht der Naturheilkunde zu jeder Schilddrüsentherapie mit dazu.
Aus Sicht der östlichen Lehre, insbesondere der indischen Naturheilkunde Ayurveda, ist im Frühstadium einer Schilddrüsenerkrankung häufig eine Disbalance der Elemente Luft und Raum (Vata) vorhanden. Das kann zuerst zu einer Überfunktion, dann zu einer Erschöpfung und später zu einer Unterfunktion der Schilddrüse führen. Menschen mit luftiger Energie, haben die Angewohnheit, sehr aktiv zu sein und ununterbrochen zu Reden. Mit diesem Schwall an Worten und der uneingeschränkten Aktivität verschlimmern sich jedoch die Schilddrüsenprobleme. Das Hormonsystem, insbesondere die Nebennieren werden geschwächt. Um hier das Steuer anzusetzen und das erhöhte Luftelement zu beruhigen, braucht der Körper viel Ruhe, regelmässige Routine bei den Essens- und Schlafenszeiten, Nachtruhe um 22 Uhr, Entspannungsübungen, eine Ernährung mit ölhaltigen Lebensmitteln wie Nüssen, Saaten, Frischkäse und Olivenöl, gekochte Speisen, warme Ölmassagen, Spaziergänge und warme Kleidung.
Belastung durch Schwermetalle, Elektrosmog und schwere Kost Fehlen die zentralen Nährstoffe im Essen, aufgrund von Diäten oder einseitigen Ernährungsweisen, leidet der Umwandlungsprozess von T4 zu T3 ebenfalls. Wichtig sind Jod, Eisen, Magnesium, Selen, Zink, Vitamin A, Vitamin B12 und Vitamin D. Mit möglichst frischer, naturbelassener, schonend zubereiteter, abwechslungsreicher und vollwertiger Nahrung können diese Nährstoffe über die tägliche Ernährung zugeführt werden.
Auch Entzündungen im Körper verhindern die Transformation von T4 in T3 und den Transport von T3 zu den Zellen. Ebenso Schwermetallbelastungen, Fluoride aus Trinkwasser und Zahnpaste, Elektrosmog, anhaltender Stress der Nebennieren und eine Ernährung, die reich an nicht-fermentierten Sojaprodukten wie Sojajoghurt, Tofu, Sojamilch und Edamame ist. Ob Soja einen Einfluss auf die Schilddrüsenfunktion hat, ist umstritten. Tatsache ist, dass nicht-fermentierte Sojaprodukte einen hohen Anteil an Isoflavonen enthalten, welche als Phytoöstrogene gelten und somit das Hormonsystem beeinflussen können. Wenn das empfindliche Hormonsystem ohnehin schon in Schieflage ist, macht es vermutlich Sinn, diese Produktegruppe weitgehend zu meiden oder zumindest stark zu reduzieren.
« Eine ganzheitliche Betrachtung der Schilddrüse erfordert körperliche und emotionale Massnahmen für eine umfassende Heilung. »
stützt wird und die Ernährung so abwechslungsreich wie möglich ist. Der regelmässige, wenn möglich tägliche, Aufenthalt in der Natur reinigt das Energiefeld, erdet und wirkt ausgleichend. Am wichtigsten jedoch ist der Schlaf: Gönnen Sie sich und Ihrer Schilddrüse ab 22 Uhr die wohlverdiente Pause.
Die Psyche und die Schilddrüse
Gerät die Schilddrüse aus der Balance, empfiehlt die indische Naturheilkunde Ayurveda, wie auch andere ganzheitlich ausgerichtete Heilmethoden, regelmässige Reinigungen durchzuführen. In Form von Detox-Tagen, die man einmal wöchentlich durchführt oder auch die tiefgehenden Pancha-Karma-Kuren unter fachlicher Begleitung. Dazu kommt, dass die Darmflora mit wertvollen Ballaststoffen und lebenden Bakterienkulturen unter-
Die Schilddrüse und das Nervensystem arbeiten eng zusammen. Der mentale Zustand eines Menschen wirkt sich direkt auf das Nerven- und das Hormonsystem aus. Ungelöste Konflikte, eine unbefriedigende Lebenssituation, Sorgen und Ängste können die gesunde Funktion der Schilddrüse unbewusst beeinflussen. Umgekehrt stärkt die Psychohygiene den Zustand des Nerven- und Hormonsystems. Bewegung, Meditation, Entspannung, frühes Zubettgehen und eine Reduktion von Sinnesreizen tun der Schilddrüse, der Seele und dem Geist gut. Kaum ein Organ erfordert eine derart ganzheitliche Therapie wie die Schilddrüse. Sie lehrt uns, vernetzt zu denken, zu akzeptieren, dass das Leben einem stetigen Wandel unterworfen ist und dass die Gedanken, der Atem und der Körper eine Einheit bilden.
Quellenangaben und weiterführende Informationen:
«Ayurveda für die Schilddrüse. Natürlich, sanft und effektiv Hashimoto, Hyperthyreose und Hypothyreose heilen» von Marianne Teitelbaum
Der Verzehr von jodiertem Salz unterstützt eine gesunde Schilddrüsenfunktion und beugt Kropfbildung vor.
Was umgangssprachlich als Kropf bezeichnet wird, gilt in der Medizin als «Schilddrüsenschwellung am Hals» oder «Struma». Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts war der Kropf in der Schweiz weit verbreitet. Dank der Jodierung von Speisesalz sind heute hierzulande nur noch wenige Menschen davon betroffen.
Fabrice MüllerDie scheusslichen Kröpfe haben mich ganz und gar üblen Humors gemacht», schrieb der Dichter Johann Wolfgang von Goethe in einem Brief, als er 1779 die Schweiz besuchte. Dabei fielen ihm offenbar die Bewohner*innen des Kanton Wallis besonders auf. Doch nicht nur im Wallis, sondern in vielen Teilen der Schweiz und auch im übrigen Alpenraum waren damals Kröpfe an der Tagesordnung. Die ersten Beschreibungen zu Vergrösserungen der Schilddrüse stammen aus China, Ägypten und Indien – und sind über 4000 Jahre alt. In der Schweiz galt die Schwellung der Schilddrüse lange Zeit als eines der schwerwiegendsten Gesundheitsprobleme; weite Teile der Bevölkerung waren davon betroffen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts dürften je nach Gebiet bis zu 50 Prozent aller 15-Jährigen und bis zu 80 Prozent der Erwachsenen einen gut sichtbaren Kropf aufgewiesen haben. Die Vergrösserung der Schilddrüse wird umgangssprachlich als Kropf bezeichnet. Der medizinische Fachausdruck dafür lautet Struma.
Folge des Jodmangelsyndroms
Von einer Struma spricht man in der Medizin, wenn das Schilddrüsenvolumen bei einer Frau 18 Millimeter und bei einem Mann 25 Millimeter überschreitet. Die Gefahr eines Strumas ist bei Frauen höher als bei Männer. Als Grund wird die höhere Prävalenz der autoimmunen Grundkrankheiten und der erhöhte Jodbedarf in der Schwangerschaft vermutet. In 90 Prozent der Fälle entsteht ein Kropf durch ernährungsbedingten Jodmangel. Bei Jodmangel produziert der Körper zu geringe Mengen der Schilddrüsenhormone. Aus diesem Grund fühlen sich Betroffene abgeschlagen und schwach. Ausserdem können Beschwerden am Hals auftreten –zum Beispiel Druck- und Engefühle im Halsbereich, Einengung der Luft- oder Speiseröhre, verbunden mit Heiserkeit, Atem- und Schluckbeschwerden. Weiter steigt gemäss einem Bericht von VISCERA Bauchmedizin Bern mit einem Struma das Risiko, an Schilddrüsenkrebs zu erkranken, um das etwa Siebenfache.
Laut medizinischen Erkenntnissen steht die Struma in Verbindung mit dem sogenannten Jodmangelsyndrom, auch Kretinismus genannt. Selbst Neugeborene und Kleinkinder waren noch bis Ende des 19. Jahrhunderts und zum Teil darüber hinaus davon betroffen. Sie litten unter Entwicklungsstörungen sowie neurologischen Schäden, verkürzten Extremitäten und Sprachstörungen. Ein Kropf kann zu Schluckbeschwerden oder Atemnot führen, wenn die vergrösserte Schilddrüse auf die Luftröhre drückt.
Weil die Böden in der Schweiz kaum Jod enthalten, war das Land früher besonders stark vom Jodmangel betroffen. Gewisse Gegenden wie die Bergregionen im Wallis und Waadtland sowie die Region rund um Basel bzw. Riehen BS galten vor der Kochsalz-Jodierung als Endemiegebiet.
Die Schilddrüse ist in gesundem Zustand äusserlich kaum sichtbar.
Abseits der grossen Forschungsinstitute und Universitäten waren es drei Schweizer Landärzte, die sich mit dem Kropf-Problem befassten und erfolgreich Tests mit Jod durchführten. Heinrich Hunziker (1879–1982), Hausarzt in Adliswil ZH, zeigte in einem Vortrag 1914 auf, dass die Entstehung des Kropfes mit der jodarmen Ernährung zusammenhängt. Der Arzt schlug eine Therapie mit geringer Dosierung von Jod vor. Der Allgemeinarzt Otto Bayard (1881–1957) aus Zermatt führte ab 1918 systematische Tests zur Wirkung von Jod im Salz durch. Die Massnahme erwies sich als Erfolg – die Schilddrüsen der Betroffenen waren deutlich weniger geschwollen als zuvor.
Nun kam der dritte Schweizer Landarzt ins Spiel: Der Chirurg Hans Eggenberger (1881–1946) aus dem Kanton Appenzell-Ausserrhoden startete eine Kampagne, mit der er sich für die Jodierung von Kochsalz aussprach. Er initiierte eine erfolgreiche Volksabstimmung für die Einführung von Jodsalz. 1922 stimmte die Bevölkerung dieser Idee mehrheitlich zu. Daraufhin schrieb der Kanton Appenzell-Ausserrhoden als erster Kanton die Jodbeifügung zum Kochsalz gesetzlich vor. Schon bald folgten auch die übrigen Kantone diesem Beispiel. Seit 1930 ist jodiertes Salz in der Schweiz überall erhältlich. Die Zahl der Kröpfe hat sich in der Schweiz dadurch stark verringert. Das Modell der Jodmikrodosierung verbreitete sich in vielen Teilen der Welt. In Deutschland allerdings kennt man keine gesetzliche Verordnung; seit 1981 darf Jodsalz jedoch ohne den Hinweis «Nur bei ärztlich festgestelltem Jodmangel» verkauft werden. Seit 2007 gilt Deutschland zwar nicht mehr als Jodmangelgebiet, aber etwa ein Drittel der Deutschen leidet heutzutage wieder an Jodmangel. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO sind weltweit etwa 750 Millionen Menschen davon betroffen.
Bevor Jod als prophylaktisches Mittel gegen die Kropfbildung entdeckt und eingesetzt wurde, mussten die Kröpfe meist operativ entfernt werden. Schon in der
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Seit 1930 ist jodiertes Salz in der Schweiz überall erhältlich.
Antike wurden solchen Kropfoperationen vorgenommen, wie Aufzeichungen zeigen. Hierzulande begann der bekannte Chirurg Christian-Theodor Billroth um 1850 mit der operativen Entfernung von Knotenkröpfen – eine damals gefährliche Operation mit oft tödlichen Komplikationen. In den Jahren 1860 bis 1867 operierte er in Zürich 20 Kröpfe. 40 Prozent der Patient*innen verstarben. Deshalb riet der erfahrene Operateur dringend von diesen Eingriffen ab.
Professor Theodor Kocher, der spätere Nobelpreisträger für Medizin, 1872 als Chirurg an die Universitätsklinik Bern berufen, wurde weltweit durch seine Fälle von operativen Schilddrüsenentfernungen bekannt. Bern war somit lange Zeit das führende Zentrum für Schilddrüsenchirurgie in Europa. Im Spital Riehen entwickelte sich die Schilddrüsenchirurgie zu einem Schwerpunkt in der operativen Medizin. Zu verdanken hatte dies das Diakonissenspital seinem chirurgischen Leiter Ludwig Georg Courvoisier. Der 28-Jährige wurde 1871 ans Spital Riehen berufen und machte sich mit seinen Kropfoperationen einen Namen.
Wie wird ein Kropf heute diagnostiziert? Durch das Abtasten des Halses erhält die Ärztin oder der Arzt Hinweise auf die Beschaffenheit der Schilddrüse. In der Ultraschalluntersuchung zeigt sich die Grösse und Lage der Schilddrüse; zudem werden dank Ultraschall kno-
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Mit einer richtigen Ernährung kann der Bildung des Jodmangel-Kropfs vorgebeugt werden.
tige Gewebeveränderungen sichtbar. Bei Knoten in der Schilddrüse wird häufig eine Szintigrafie, sprich, eine nuklearmedizinische Untersuchung durchgeführt. Letztere macht den Stoffwechsel der Schilddrüse sichtbar. Ein schwach radioaktiver Stoff wird dabei in die Armvene gespritzt. Er reichert sich in aktiven Bezirken der Schilddrüse an. Weiter werden mit feinen, dünnen Nadeln Gewebeproben entnommen und im Labor untersucht. Diese Untersuchung gibt Hinweise darauf, ob es sich um gut- oder bösartige Veränderungen oder um Entzündungen des Gewebes handelt.
Milchprodukte zählen zu den jodreichen Nahrungsmitteln.
Die Jodierung von Speisesalz hat die Anzahl an Strumen massiv verringert.
Die Behandlung kann heute medikamentös oder chirurgisch erfolgen. Je jünger die Betroffenen sind, umso mehr Erfolg verspricht die alleinige Abgabe von Jodidtabletten. Alternativ kommt bei Erwachsenen die Kombination von Jodid mit einem synthetisch hergestellten Schilddrüsenhormon in Frage. Unter dieser Kombinationstherapie soll die Schilddrüse meist innerhalb von 12 bis 18 Monaten schrumpfen. Eine weitere Behandlungsart ist Radiojodtherapie. Dabei wird die Schilddrüse örtlich durch radioaktive Jodmoleküle bestrahlt. Diese Behandlung wird häufig bei Schilddrüsenkrebs und krankhafter Überaktivität der Schilddrüse angewendet. Besteht eine Struma bereits über einen längeren Zeitraum hinweg, lässt sie sich mit Medikamenten häufig nicht mehr behandeln und muss chirurgisch entfernt werden. Bei Krebsverdacht ist eine Operation zwingend. In der Regel wird bei einer Struma nur ein Teil der Schilddrüse entfernt, damit ein ausreichend grosses und funktionierendes Stück des Organs bestehen bleibt. Dadurch entfällt für die Patient*innen die lebenslange Einnahme der Schilddrüsenhormone. Bei einer vollständigen Entfernung der Schilddrüse sind die Betroffenen für den Rest ihres Lebens auf die Einnahme von Schilddrüsenhormonen in Tablettenform angewiesen.
Jodmangel-Kropf vorbeugen
Mit einer richtigen Ernährung kann die Bildung des Jodmangel-Kropfs vorgebeugt werden. «Wichtig ist, auf eine vollwertige, abwechslungsreiche Ernährung zu achten, die jodreiche Lebensmittel enthält», betont Professor Gerhard Huber, Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten an der Klinik Hirslanden in Zürich. Konkret empfiehlt Gerhard Huber den täglichen Verzehr von Milch und Milchprodukten, von Seefisch einbis zweimal pro Woche, die konsequente Verwendung von Jodsalz im Haushalt sowie der bevorzugte Kauf von Lebensmitteln, die mit Jodsalz hergestellt werden.
Hingegen kann ein hoher Konsum von Kohl, Rettich, Mais und Hirse die Jodaufnahme in die Schilddrüse verhindern. Ursache dafür ist das enthaltene Thiocyanat, wie Gerhard Huber erklärt. Cyanate bilden sich auch beim Zigarettenrauchen, das ebenfalls einen kropfbildenden Effekt zur Folge hat. Störend auf den Jodstoffwechsl wirkt sich zudem ein Mangel an Selen, Zink und Eisen aus.
Nur noch 3,9 Prozent Struma-Prävalenz
Die letzte epidemiologische Studie, die sich mit der landesweiten Verbreitung von Strumen in der Schweiz befasste, stammt aus dem Jahr 1999 und umfasste 600 sechs- bis zwölfjährige Kinder. Die Struma-Prävalenz lag dabei bei 3,9 Prozent und somit unter dem Grenzwert von fünf Prozent, ab dem die WHO Strumen als Problem für die Volksgesundheit ansieht. Somit weisen die aktuellen Daten für die Schweiz auf eine ausreichende Jodversorgung von Schulkindern hin.
«Ich war gleichzeitig hyperaktiv und übermüdet»
David Stettler hat eine bewegte Krankheitsgeschichte hinter sich. Alles begann mit einem kreisrunden Haarausfall im Jahr 2010. Später erkrankte seine Schilddrüse.
Und schliesslich seine Nebennierenrinde. Trotzdem geht es ihm heute wieder gut.
Interview: Samuel Krähenbühl
«natürlich»: Sie haben eine jahrelange Krankheitsgeschichte mit Ihren Drüsen.
Wie geht es Ihnen heute?
David Stettler: Mir geht es gut. Ich bin vital, arbeite in einem 80-Prozent-Pensum bei der Post und bewirtschafte zusätzlich mit meiner Frau einen Landwirtschaftsbetrieb mit 11 Hektaren. Aber es stimmt: Ich hatte schwierige Zeiten.
Wie hat Ihre Krankheitsgeschichte angefangen?
Alles begann im Jahr 2010 noch relativ harmlos mit kreisrundem Haarausfall. Ich verlor büschelweise Haare, hatte neben kahlen Stellen aber auch noch solche, wo die Haare weiterwuchsen. Ich habe mich bald einmal entschieden, die Haare auf dem Kopf zu rasieren. Der Haarausfall passierte an meinem ganzen Körper. Mittlerweile habe ich wieder etwas Haare bekommen, etwa an den Beinen. Trotzdem wurde abgeklärt, ob ich allenfalls Krebs haben könnte. Das bestätigte sich aber nicht.
Es begann mit Haarausfall.
Wie ging es weiter weiter?
Im Jahr 2017 hatte ich einen unerklärlichen, grösseren Gewichtsverlust. Es stellte sich heraus, dass die Schilddrüse eine Überfunktion hatte. Bei einer Überfunktion kommt es zu einer Gewichtsabnahme. Zudem erlebte ich eine Vitalität, welche fast ungesund war. Ich war wie geladen. Schlafen konnte ich auch nicht mehr gut. Manchmal war ich gleichzeitig völlig hyperaktiv und dann wieder übermüdet. Das führte zu körperlichen Abstürzen. Man muss allerdings betonten, dass die Auswirkungen einer Schilddrüsenüberfunktion nicht bei allen Menschen gleich sind.
Sie gingen zum Hausarzt. Was fand der heraus?
Eigentlich fand der Hausarzt die Laborbefunde nicht alarmierend. Gewisse Werte waren zwar nicht optimal, aber eben auch nicht problematisch. Wie bereits erwähnt arbeite ich als Logistiker – früher sagte man Briefträger – bei der Post. Auf meinem Zustelldienst
wohnte ein pensionierter Professor, welcher spezialisiert war auf Drüsen. Ich habe ihm dann mein Blutbild gebracht. Er sagte auf einen Schlag, dass ich Hashimoto hätte. Er dürfe mir offiziell aber keine Diagnose geben. Ich solle zu einem Endokrinologen gehen. Ich hatte also die Diagnose, bevor ich sie offiziell hatte.
Der Endokrinologe bestätigte also die Diagnose Hashimoto-Syndrom?
Ja. Er bestätigte das. Hashimoto beginnt mit einer Schilddrüsenüberfunktion. Es ist mit einem Strohfeuer zu vergleichen. Die Schilddrüse «verbrennt» quasi zu schnell.
Und was unternahmen Sie dann?
Ich war ständig unter Kontrolle, aber zunächst hatte ich noch wenig Beschwerden. Dann fingen die Beschwerden wieder an. Im Herbst 2018 begann meine neue Krankheit. Ich bekam eine Autoimmunerkrankung, das sogenannte Addison-Syndrom. Das Addison-Syndrom geht von einer Unterfunktion der Nebennierenrinde aus. Innerhalb eines halben Jahres ging meine Nebennierenrinde kaputt. Wenn diese nicht mehr produziert, wird alles verlangsamt.
Wie wirkte sich das Addison-Syndrom aus?
Im Herbst 2018 begannen die Symptome. Im Winter 2018–2019 hatte ich sehr gelitten. Das erste Symptom waren Zahnschmerzen. Ich konnte keine Äpfel mehr essen. Mein Zahnarzt konnte nicht nachvollziehen, dass ich Schmerzen in den Zähnen hatte. Dann wurde ich müde. Und auch mein Darm veränderte sich. Ich war oft verstopft. Auch Muskelkrämpfe kamen dazu. Und die Haut veränderte sich. Ich wurde goldbraun. Doch meine damalige Hausärztin stellte noch zwei Wochen vor meiner Spitaleinlieferung nichts Besonderes fest. Dabei musste ich jeden Morgen erbrechen. Immerhin konnte ich dann wieder essen am Mittag. In den Tagen vor meiner Spitaleinlieferung schaffte ich es kaum mehr die Treppe hoch. Schliesslich merkte ich, dass ich nicht mehr konnte und liess mich ins Spital einliefern. Das war dann definitiv die Addison-Krise.
Und wie lange ging es, bis die Diagnose gestellt wurde?
Zunächst waren die Ärzte etwas ratlos. Doch trotzdem haben die Notärzte das intuitiv Richtige im richtigen Moment gemacht. Dies, obschon meine Diagnose in dem Moment noch nicht klar war. Das Eingreifen war ganz einfach: Ich erhielt Cortison direkt ins Blut. Erst nach dieser richtigen und erfolgreichen Notfallbehandlung erhielt ich dann die richtige Diagnose. Bereits nach fünf Tagen konnte ich wieder nach Hause. Dann war ich wieder unausgeglichen. Es brauchte aber noch manche Abklärung und diverse Arztbesuche, bis ich wieder richtig eingestellt war.
Von dann an ging es also wieder aufwärts?
Ja. Wobei der Anfang nicht einfach war. Denn das Cortison wirkt ziemlich direkt. Bei einer Magendarmgrippe muss ich sofort in den Notfall, um Cortison intravenös verabreichen zulassen. Ansonsten nehme ich täglich Cortison-Tabletten. Zwar ist es nicht immer einfach, die genau richtige Dosierung zu treffen. Aber insgesamt geht es mir sehr gut.
Was ist das Spezielle am Addison-Syndrom?
Ich muss betonen. Schilddrüsenerkrankungen wie das Hashimoto-Syndrom sind relativ häufig. Erkrankungen der Nebennierenrinde wie das Addison-Syndrom sind selten. Darum war auch die Diagnose schwierig. Es wurde hinsichtlich der Schilddrüse keine Medizinierung getätigt, sondern das sogenannte «Watch and Wait»-Prinzip angewandt. Erfreulicherweise arbeitet die Schilddrüse jetzt wieder auf einem Stand, der gut ist. Es hat sich also gelohnt, zu warten. Auf der anderen Seite ist nicht geklärt, ob das Addison-Syndrom eine Folge des Hashimoto-Syndroms war oder ob es eine andere Ursache gab.
Gibt es trotzdem noch Beschwerden?
Die Dosierung des Medikamentes ist sehr schwierig. Emotionale oder körperliche Anstrengungen oder auch Abendsitzungen erfordern beispielsweise eine höhere Dosierung. Sonst bin ich auf einmal am Abend K.O. Denn bei körperlicher Belastung darf ich ja nicht in ein zu grosses Defizit an Cortison fallen. Deshalb muss ich mein Leben relativ ausgeglichen gestalten. Ansonsten habe ich keine grossen Einschränkungen. Ich bin sehr dankbar, dass es mir wieder so gut geht. Denn die Situation war lebensbedrohlich. Dass die Ärzte insbesondere bei meinem Addison-Notfall richtig reagiert haben, obschon sie die Diagnose nicht wussten, erachte ich als göttliche Fügung. Auch psychisch geht es mir gut, was auch nicht selbstverständlich ist.
David Stettler ist 57-jährig, verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Er wohnt in Heimenschwand BE und führt dort zusammen mit seiner Familie im Nebenerwerb einen Landwirtschaftsbetrieb. Zudem arbeitet er mit einem 80-Prozent-Pensum im Zustelldienst der Post.
Die transgenerationale Weitergabe von Traumata bezeichnet die Übertragung von Emotionen traumatischer Erfahrungen zwischen Angehörigen einer oder mehrerer Generationen, die in der Regel unbeabsichtigt, meist unbewusst und oft ungewollt erfolgt. Wie können wir diese emotionalen Bindungen und Solidaritäten erkennen? Und wie können wir uns daraus befreien, ohne die Lebenskraft zu verlieren, die von unseren Vorfahren ausgeht?
Susanne Scherzinger-Hochuli
Transgenerationale Beziehungen als Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind Beziehungen, die über mehrere Generationen hinweg bestehen. Sie können auf verschiedenen Ebenen bestehen, sei es auf familiärer, kultureller, emotionaler oder spiritueller Ebene. Transgenerationale Verbindungen können sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Positive Verbindungen können wichtige Traditionen, Werte und Geschichten weitergeben, die die Identität einer Familie oder Gemeinschaft stärken. Negativ können sich jedoch belastende Erfahrungen oder ungelöste Konflikte früherer Generationen auf die nachfolgenden Generationen auswirken. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, wie Generationenbeziehungen uns prägen und beeinflussen können, um negative Muster zu durchbrechen und positive Aspekte zu stärken, damit Generationenbeziehungen auf gesunde und konstruktive Weise weitergegeben werden.
Kraft unserer Ahnen wirkt
Die Kraft unserer Ahnen spielt eine entscheidende Rolle in unserem Leben, auch wenn wir uns dessen nicht immer bewusst sind. Durch unsere Ahnen tragen wir nicht nur genetische Merkmale und Eigenschaften in uns, sondern auch ihre Geisteshaltung, ihre Erfahrungen und ihr Wissen. Die Verbindung zu unseren Ahnen hilft uns, unsere eigene Identität zu finden und uns in schwierigen Situationen zu stärken. Ihre Lebensgeschichten und Überlieferungen geben uns Mut und Zuversicht und begleiten uns auf unserem Lebensweg. Deshalb ist es wichtig, sich mit der Kraft der eigenen Vorfahren auseinanderzusetzen und ihre Lehren zu ehren. Indem wir ihre Geschichten weitergeben, ihre Traditionen bewahren und ihr Erbe respektieren, geben wir ihrer Kraft Raum, in unserem eigenen Leben zu wirken.
Die Verbundenheit zu unseren Ahnen hilft uns, unsere Wurzeln zu erkennen und unsere Bestimmung zu finden. Denn letztlich stehen wir in einer langen Reihe von Menschen, die uns geprägt haben und uns bis heute begleiten. Ihre Kraft gibt unserem Leben eine Tiefe und einen Sinn, der uns auch in schwierigen Zeiten stützt.
Unsichtbare Fäden verbinden uns
Transgenerationale Bindungen sind wie unsichtbare Fäden, die uns mit unseren Vorfahren und ihren Erfahrungen verbinden. Deshalb ist es wichtig, dass diese Verbindungen neutral sind, frei von negativer Solidarität, denn oft tragen wir Lasten mit uns herum, die nicht unsere eigenen sind, sondern von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Diese unsichtbaren Fesseln halten uns zurück und hindern uns daran, unser volles Potenzial zu entfalten und ein erfülltes Leben zu führen. Indem wir diese übernommenen Energien heilen und transformieren, können wir den Kreislauf von Trauma und Leid durchbrechen und ein erfülltes und freies Leben führen.
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Durch die Verbindung zu unseren Ahnen, erkennen wir unsere Wurzeln und finden unsere Bestimmung. »
Die transgenerationale Vererbung von Traumata ist ein Phänomen, das seit vielen Jahren in der wissenschaftlichen Literatur diskutiert wird. Es bezieht sich auf die Beobachtung, dass Emotionen aus traumatischen Erfahrungen unserer Vorfahren an uns weitergegeben werden und sich in unserem Verhalten und unseren psychischen Problemen manifestieren. Transgenerationale Emotionen, die aus Traumata herrühren, die unsere Eltern, Grosseltern, Urgrosseltern und andere Personen unserer direkten Abstammungslinie erlebt haben, können auf verschiedenen Wegen weitergegeben werden:
• Eine Möglichkeit ist, dass traumatische Erfahrungen unbewusst von Generation zu Generation weitergegeben werden, oft in Form ähnlicher emotionaler Reaktionen oder Verhaltensweisen. Zum Beispiel können Kinder die Ängste oder Depressionen ihrer Eltern, Grosseltern oder Urgrosseltern übernehmen, ohne zu wissen, woher diese kommen.
• Ein weiterer Mechanismus, durch den Emotionen transgenerational weitergegeben werden können, ist die Epigenetik. Studien haben gezeigt, dass Traumata die Genexpression verändern können und dass diese Veränderungen an zukünftige Generationen weitergegeben werden können. Epigenetik ist ein Mechanismus, der die Aktivität bestimmter Gene reguliert, ohne die DNA-Sequenz zu verändern. Dies kann dazu führen, dass wir unbewusst die Gefühle und Gedanken unserer Vorfahren übernehmen und uns in ähnliche Situationen bringen wie sie.
• Darüber hinaus können transgenerationale Emotionen auch durch die Art und Weise, wie Eltern oder Grosseltern mit ihren Kindern oder Enkelkindern interagieren, weitergegeben werden. Eltern oder Grosseltern, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, können unbewusst ihre eigenen unverarbeiteten Emotionen und Ängste an ihre Kinder weitergeben, indem sie ihnen möglicherweise nicht die emotionale Unterstützung geben, die sie benötigen.
«
Die Bewusstwerdung und Behandlung dieser Dynamiken ist entscheidend, um traumatische Belastungen in Familien zu überwinden.
Auch wenn wir es uns oft nicht bewusst sind: Unsere Vorfahren beeinflussen uns.
Insgesamt ist die transgenerationale Weitergabe von Emotionen ein komplexer Prozess, der verschiedene psychologische und biologische Mechanismen umfasst. Es ist wichtig, diese Dynamiken zu erkennen und anzugehen, um den Kreislauf von Traumatisierung und emotionaler Belastung in Familien zu durchbrechen.
Unbewusste Wirkung blockiert uns
Die blockierende Wirkung unbewusst übernommener Energien aus früheren traumatischen Ereignissen im Leben unserer Vorfahren beeinträchtigt uns in vielerlei Hinsicht. Oft sind wir uns gar nicht bewusst, dass wir diese Energien in uns tragen und dass sie unser Verhalten, unsere Emotionen und sogar unsere körperliche Gesundheit beeinflussen. Diese Energien stammen von traumatischen Ereignissen, die unsere Vorfahr*innen erlebt haben. Diese Ereignisse können Krieg, Flucht, Vergewaltigung, Verfolgung, früher Tod eines Elternteils oder eines Kindes, Unfälle, Naturkatastrophen, Verlust von Eigentum oder andere traumatische Erlebnisse sein, die tiefe Spuren in der Familiengeschichte hinterlassen haben.
Die übernommenen Energien und Emotionen können sich auf unterschiedliche Weise in unserem Leben manifestieren. Sie können körperliche und seelische Krankheiten verursachen, wie beispielsweise plötzliche Angstzustände, Panikattacken, Wutausbrüche,
mangelnde Lebensfreude bis hin zu Depression, Kinderlosigkeit, früher Kindsverlust oder Aborte, Verlustängste, ständige Mangelerfahrungen bis hin zu Existenzängsten, allgemein Erbkrankheiten, Essstörungen und vieles mehr. Diese Energien können auch unsere Beziehungen beeinflussen, indem sie uns dazu verleiten, Konflikte und Muster aus der Vergangenheit zu wiederholen. Oder die übernommenen Emotionen und Energien bringen uns dazu, bestimmte Verhaltensmuster zu wiederholen, die wir nicht verstehen oder kontrollieren können, wie beispielsweise: Existenzängste, Kleptomanie, Jähzorn, Eifersucht, Paraphilie, Single sein, Kontrollsucht und vieles mehr.
Hinweise auf unverarbeitete Traumata
Es gibt verschiedene Anzeichen, die darauf hinweisen können, dass wir immer noch mit den Emotionen unverarbeiteter Traumata unserer Vorfahren verbunden sind. Dazu gehören wiederkehrende belastende Gefühle wie Angst, Wut, Schuld oder Scham, die scheinbar aus dem Nichts auftauchen und schwer zu erklären sind. Auch Überreaktionen auf bestimmte Auslöser oder Situationen können ein Hinweis darauf sein, dass wir die Emotionen unserer Vorfahren weitertragen. Auch körperliche Symptome wie chronische Schmerzen, Schlafstörungen oder Magenprobleme können auftreten, ohne dass eine medizinische Ursache gefunden werden kann. Es ist wichtig, diese Anzeichen
« Traumata der Vorfahren beeinflussen unser Verhalten, Emotionen und Gesundheit. »
ernst zu nehmen und die Verbindung zu den unverarbeiteten Traumata unserer Vorfahren zu lösen. Indem wir uns aus diesen transgenerationalen Bindungen befreien, geben wir uns die Chance, unseren eigenen Weg zu gehen, unsere eigenen Fehler zu machen und unsere eigenen Erfolge zu feiern. Wir können eine neue Geschichte schreiben, die nicht von Schuldgefühlen, Ängsten und Traumata geprägt ist, sondern von Selbstliebe, Selbstvertrauen und innerem Frieden.
Insgesamt zeigen uns Forschung und Erfahrung, dass die transgenerationalen Verbindungen zu den Traumata unserer Vorfahren tiefgreifende Auswirkungen auf unser Leben haben. Mit einer gezielten Therapiemethode, so wie ich sie seit Jahren erfolgreich einsetze, werden diese blockierenden Bindungen dauerhaft gelöst. Darüber hinaus stehen uns keine belastenden Solidaritäten mehr im Wege, wir können auf die Kraft, auf die Erfahrungen und die Unterstützung der Lebenskraft unserer Vorfahren vertrauen.
Haben wir also den Mut, uns von den unsichtbaren Fäden zu befreien, die uns zurückhalten. Es ist an der Zeit, unsere eigene Geschichte zu schreiben und unser eigenes Glück zu finden. Denn nur wenn wir uns von den belastenden transgenerationalen Bindungen befreien, können wir wirklich frei sein und unser Leben in vollen Zügen geniessen.
Susanne Scherzinger-Hochuli ist Lebens-Beraterin und -Begleiterin, diplomierte Traumatherapeutin SE und Autorin. Seit 2002 arbeitet sie als Spezialistin für Systemische Familien- und Organisations-Themen mit eigener Praxis in Aarau und bildet in der Anwendung des «Familienstellens» aus. Ihre Ausrichtung und ihre Medialität gehört der ganzheitlichen Spiritualität, den geistigen Gesetzen des Universums sowie dem Urwissen Advaitas. Als Expertin in diesen Fachgebieten unterrichtet sie als Soul-Coach. Der Weg zu einem Kontakt und weitere Informationen führt über die Homepage www.susanne-scherzinger.ch
Unser Leben ist vollgestopft mit zu vielen Dingen. Wie schön wäre es, könnten wir radikal ausmisten! Wir zeigen auf, wie nachhaltiges Entrümpeln und Loslassen gelingt.
Lioba Schneemann
Was sich alles so «ansammelt» mit den Jahren! Spätestens vor einem Umzug nimmt man sich vor, richtig auszumisten. Jedoch fällt das Weggeben oder Wegwerfen auch den Menschen schwer, die es sich fest vorgenommen haben. Da hilft zwar Humor, jedoch kommt damit nichts weg. In unserer Familie ist es nämlich oft so: Einer will endlich etwas zur Brocki bringen oder wegwerfen, dann meint ein anderer, das könne man doch nochmal, irgendwann brauchen – und Schwups, landet das Ding wieder an seinem Platz oder im Kellerregal.
Dabei wissen wir es aus eigener Erfahrung, wenn wir es mal geschafft haben, etwas auszumisten: Es tut gut! Es schafft nicht nur Platz im Schrank, sondern befreit uns auch im Inneren.
Ausmisten bedeutet Loslassen
Beim Ausmisten geht es auch darum, sich zu fragen, warum man so viele Gegenstände besitzt. Ist mein Haus, meine Wohnung ein Lebensraum oder eher zu einem Lagerraum geworden? Der erste Schritt zum Ausmisten und Weggeben ist, sich mit seinem Leben, seinem Kaufund Konsumverhalten und auch mit seinen Glaubenssätzen zu befassen. Und sich auch klar zu machen: Es ist kein einfacher Schritt. Entrümpeln und Loslassen kann und darf wehtun.
Es kann hilfreich sein, sich seiner Prägungen bewusster zu werden, indem man sich folgende Fragen bezüglich dem Ausmisten stellt: Welche Gedanken halten mich davon ab, Dinge, die ich nicht mehr brauche oder nicht mehr mag, wegzugeben? Sind es Überzeugungen wie «Man darf Geschenke nicht weitergeben, schon gar nicht wegwerfen. Ich muss das behalten, weil ich dafür viel Geld ausgegeben habe. Dinge, an welchen Erinnerungen hängen, kann ich nicht wegwerfen oder anderen geben!», die mich plagen? Wenn wir diese uns bewusst machen und nach dem Sinn und dem Nutzen für mich jetzt fragen, kann es helfen, mit dem Entrümpeln zu beginnen.
Aufzuräumen kann auch Spass machen, wenn eine neue Ordnung entsteht, die Befriedigung verschafft.
Einfach weniger Ballast
Ausmisten macht nämlich Spass, wie die Fachfrau Karen Kingston schreibt. Und wir würden mit gründlichem Ausmisten gegen vieles angehen können: Sei es gegen eine allgemeine Apathie und Energielosigkeit oder gegen ein Festklammern an der Vergangenheit. Depressionen und Familienkonflikte und gar Übergewicht könne mit ordentlichem Ausmisten entgegengewirkt werden, meint sie. «Der Generalangriff auf das alltägliche Chaos macht uns zu selbstbewussten, ausgeglichenen Menschen», sagt auch die Bestseller-Autorin Marie Kondo. Der «heilsam-positive Schock der Ordnung» ermögliche uns genau das Leben zu führen, das wir führen wollen.
Einfach Ballast loswerden und Aufräumen als Start in eine neue, aufgeräumte Zukunft! Das tönt gut – leicht ist es dennoch nicht. Guter Rat ist teuer, und so lautet denn der erste Ratschlag der Japanerin Kondo: Sei radikal! Höchstens 6 Monate solle man sich Zeit nehmen für den ganzen Prozess des Aufräumens und Loslassens. «Nur durch das radikale Aufräumen in einem Rutsch wird ein drastischer Bewusstseinsprozess ausgelöst.» Das garantiere keinen Rückfall ins Chaos. Ihr zweiter Tipp: Gehe nach Kategorien vor. Man beginnt, Gegenstände einer Kategorie, unabhängig davon, wo Sie sich befinden, zu sammeln. Kleider sind ja nicht nur in einem Schrank zu finden, sondern befinden sich an vielen Orten im Haus oder in der Wohnung verteilt.
Sie rät, mit der Kleidung zu starten, dann Bücher, Dokumente, Kleinkram und dann am Schluss, sich an emotionale Dinge wie Erinnerungsstücke heranzuwagen. Kleider, so die Expertin, besässen wir recht viele, darum sei es einfacher, damit zu beginnen und seine ersten Loslass-Erfahrungen zu sammeln.
Fühle ich Freude?
Man lege also alle Kleider – ja, alle! – auf einen Haufen. Ein ziemlicher Schock sei dies für viele, denn man merke dann erst einmal konkret, wieviel man besitze. Danach solle man sich jedes Stück einzeln vornehmen, in die Hand nehmen – ein taktiler Reiz sei wesentlich – und sich fragen: Macht mich dieser Gegenstand froh? Dieses Glücks-Kriterium ist das Herzstück ihrer Methode.
Umgebe dich mit Gegenständen, die dir am Herzen liegen, so ihr Credo Finde Gegenstände in deinem Haushalt, die du gern behalten willst. Beim Aufräumen sollten wir nämlich nicht nur ans Wegwerfen denken, denn damit tue man sich keinen Gefallen. Denken wir aber an das, was wir gerne um uns haben wollen, motivierten wir uns. Schliesslich sei es wohltuend, an einem Ort zu leben und zusammen mit Gegenständen, die Freude bereiteten. So
« Ordnung mag glücklich machen, aber Dinge, die uns an schöne Zeiten erinnern, können uns auch in einer schweren Stunde aufmuntern.
können also die Sammlung alter Fotografien, der uralte Rucksack vom Grossvater oder die Uhr aus Kopenhagen, die mich an die Reise vor 20 Jahren erinnert, getrost bleiben. Das Loslassen kann leichter sein, wenn wir uns klarmachen, dass wir mit dem Weggeben von Gegenständen anderen Freude bereiten, während sie bei uns ja nur herumliegen und uns eher belasten. Auch die Überlegung, ob ich diesen Gegenstand heute noch kaufen würde, kann das Loslassen erleichtern. Eine weitere positive Anregung gibt die Expertin den Aufräumwilligen noch mit auf dem Weg. So sollte man beim Loslassen des Gegenstandes einen Moment innehalten, sich Zeit nehmen und sich bei dem Gegenstand bedanken. Und all die Erinnerungen, die damit verknüpft sind, wertschätzen. Man solle sich mit Respekt verabschieden.
Es fragt sich, ob so ein radikales Vorgehen für alle stimmt. Aber, manchmal braucht es drastische Massnahmen, um aus dem alten Trott und Denkmustern heraus zu kommen. Was auch logisch klingt, ist ein weiterer Tipp von Marie Kondo: Man solle keine Dinge behalten, deren Existenz man vergessen habe. Man schätze dann auch gar nicht mehr deren Wert – warum dann noch behalten?
Anfangen! Aber, was tun, wenn man sich bei manchen Gegenständen einfach gar nicht entscheiden kann, was damit passieren soll? Dann gibt es eine Schonfrist, so rät die Aufräum-Expertin Nicole Weiss in ihrem Buch (siehe Kasten): Indem man diese Dinge in einen Karton
Sehr persönliche Erinnerungen wie etwa alte Fotografien sollten eher aufbewahrt werden.
Bestandesaufnahme
Wo sind «Problemzonen»? (unnütz, kaputt, Chaos-Ecke, total überfüllte Schränke usw.)
Fotos machen
Es kann hilfreich sein, von einzelnen Zimmern Fotos zu machen, um störende Dinge oder das Chaos, das «Zuviel» besser zu erkennen. Denn vieles, was man im Alltag übersieht, ist auf Fotos klar erkennbar. Mit diesen «Vorher-Fotos» kannst du deine Fortschritte später deutlich sehen – das motiviert.
Zweck und Nutzung einzelner Räume festlegen
Wie nutze ich diesen Raum oder diese Ecke im Haus? Man kann sich ein Idealbild vorstellen, wie der Raum aussehen soll und was dort stattfinden soll. Wenn im Wohnzimmer viel gelesen oder Gäste empfangen oder zusammengespielt wird, gehören dort sicher alle Bücher und Spiele hin.
Mit grossen Sachen anfangen
Wird jedes Möbelstück noch genutzt? Oder gibt es Stücke, die da sind, aber keine Funktion mehr haben? Vielleicht braucht es gar keinen Sofatisch, dafür mehr Platz für die Kinder zum Spielen.
Drei Kisten zum Sortieren
packt und für einen gewissen Zeitraum in den Keller oder in die Garage stellt. Nach einigen Wochen kann man sich diese Kiste wieder vornehmen. Wenn man sie bis jetzt nicht gebraucht oder vermisst hat, oder man nach Kondo-Methode wieder feststellt, dass es einem keine Freude bereitet, kann es getrost weg.
Erinnerungen an schöne Zeiten
Radikal und allzu voreilig vorzugehen, kann allerdings auch einen negativen Effekt haben. Denn wir finden uns selbst in den Dingen wieder, die uns umgeben. Ein tiefes Bedürfnis in uns Menschen ist es, sich an etwas zu erinnern und Erinnerung in Objekten zu speichern. So schreibt der Psychologe Mihály Csíkszentmihályi, dass sich in Gegenständen die Persönlichkeit ihrer Eigentümer*innen manifestiere. Sie binden uns ein in die Gegenwart, sind Erinnerungen an die Vergangenheit und können auch gute Wegweiser in die Zukunft sein. Die Objekte lieferten konkrete Anhaltspunkte über den Stand, der Leute, die sie besitzen in der Gesellschaft.
Wie in allen Dingen des Lebens ist es sicher auch hierbei gut, die «goldene Mitte» zu wählen: Weder Horten noch zu radikal Wegwerfen. Ordnung mag glücklich machen, aber Dinge, die uns an schöne Zeiten erinnern, können uns auch in einer schweren Stunde aufmuntern. «Ohne Objekte, die mich erden, die mir Freude machen, würde ich womöglich haltlos davontreiben im Strom des Bewusstseins», schreibt die Autorin Lee Randall im Magazin «Geo.de».
Zum Entrümpeln ist es ratsam, drei Kisten bereitzustellen. In die erste Kiste gehören Dinge, die da bleiben sollen. In die zweite Kiste Gegenstände, die an einen anderen Platz gehören und in die dritte Kiste die Dinge, die weg sollen.
Nach dem Sortieren erhalten alle Objekte, die da bleiben, einen festen Platz. Dinge, die benutzt werden, bekommen die beste Position, Sachen die selten benutzt werden, kommen weiter nach hinten oder auf den Dachboden.
Gleiches zu Gleichem
Schuhe an einem Ort, alle Bastelmaterialien an einem Ort, Bücher an einem Ort – diese Ordnung hilft, auf einem Blick zu sehen, wieviel man von einer Sache besitzt. Man behält besser den Überblick und kauft nicht noch mehr davon oder sogar etwas, was man schon besitzt.
Entscheiden
Zuletzt wird entschieden, was mit den Gegenständen passieren soll, die weg sollen: Spenden, verkaufen, verschenken, entsorgen oder recyceln.
Wichtig: Nicht von Raum zu Raum springen. Erst einen Bereich fertig machen! Das Ziel sollte sein, so viele Dinge wie möglich in die «Kommt-Weg-Kiste» zu geben. Wichtig ist auch, das zu Ende zu bringen, was angefangen wurde, bevor ein neues Projekt angegangen wird. Das aktuelle Projekt ist erst beendet, wenn alles, was bleibt, an seinem Platz ist, und wenn alles, was geht, aus dem Haus ist.
(Aus dem Buch «Familie minimalistisch» von Nicole Weiss)
«Jede sechste
leidet unter chronischen Schmerzen»
Niemand hat gerne Schmerzen. Martina Pracht war eine, die stark unter Schmerzen litt. Heute ist sie Expertin für ganzheitliche Gesundheit im Allgemeinen und Schmerztherapie im Besonderen. Im Interview berichtet sie über ihre spannende Lebensgeschichte und wie sie von der Schmerzpatientin zur Schmerztherapeutin wurde.
Interview: Samuel Krähenbühl
«natürlich»: Schmerzen können zwar ein wichtiges Signal über das Befinden unseres Körpers sein. Gerne haben wir sie aber nicht. Vor allem dann nicht, wenn sie chronisch werden. Sie sind Schmerzspezialistin. Wie viele Menschen in der Schweiz haben chronische Schmerzen?
Martina Pracht: Aus meiner Sicht, viel zu viele! Gemäss Universitätsspital Zürich leidet jede sechste Person in der Schweiz unter chronischen Schmerzen (1,5 Mio. Menschen). 39 Prozent der Betroffenen haben ununterbrochen Dauerschmerzen, 35 Prozent leiden täglich und 26 Prozent mehrmals wöchentlich. Tendenz steigend.
Sie selbst sind über Ihre eigene Schmerzgeschichte und deren Heilung zur Schmerztherapie gekommen. Als junge Pferdefachwirtin und Jockey sind Sie wohl oft vom Pferde gefallen … Haben Sie dort Ihre ersten Schmerzerfahrungen gemacht?
Mit 17 Jahren erlitt ich durch meinen schlimmsten Sturz im Training auf einem jungen Rennpferd fast eine Querschnittslähmung. Diagnose: Stauchung des Rückenmarks ab dem dritten Halswirbel. Ich konnte nur meinen Kopf bewegen, erst viele Tage später meinen Körper. Glücklicherweise konnte ich mir da schon selbst gut körperlich aber vor allem mental weiterhelfen. Ich sitze seit meinem fünften Lebensjahr auf Pferden. Stürze gehörten zur Tagesordnung. Das Herunterfallen lag aber eher daran, dass ich mich zu Ponys und Pferden hingezogen fühlte, die sonst keiner reiten, geschweige denn sich um sie kümmern mochte. Ich erkannte früh, dass das Fehlverhalten von Menschen die Ursache war und meine Aufgabe darin bestand, das Ungleichgewicht wieder ins Lot zu bringen, was mir auch immer gelungen ist. Meine Vorliebe für «ungehorsame» Pferde blieb. Ich ritt überwiegend Rennpferde, die kein Jockey mehr reiten wollte. Das war auf der einen Seite meine Chance, auf der anderen musste ich
viel Zeit investieren, um zunächst das Vertrauen der Pferde wiederzugewinnen. Diese intensive Arbeit hatte unweigerlich auch zu Stürzen geführt, was zu durchschnittlich neun bis zwölf Krankenhausaufenthalten im Jahr führte.
Sie hatten auch einen schweren Autounfall. Was geschah und welche Schäden und vor allem Schmerzen hat er hinterlassen?
Der Unfall geschah als Beifahrerin eines Arbeitskollegen im Alter von 25 Jahren in einer Kurve auf der Autobahn. Er fuhr zu schnell in eine Kurve und verlor die Kontrolle über das Auto. Das Auto überschlug sich mehrfach durch die Leitplanke hindurch und 150 Meter den Abhang hinunter durch einen Wald mit jungen Bäumen. «Glück muss man haben», sagte die Polizei. Wäre es ein üblicher Wald gewesen, hätten wir den Unfall nicht überstanden. Wie durch ein Wunder haben wir beide mit überwiegend äusseren Blessuren, heftigs-
«
Die ganzheitliche Betrachtung meines Körpers und meiner Lebensumstände
ermöglichte mir, den Weg zur Schmerzfreiheit zu finden. »
ten Stauchungen und ein paar Brüchen überlebt. Monatelang sollten meine nächtlichen Panikattacken mit wahnsinnigen Schmerzen in den Halswirbeln und Brustwirbeln andauern. Renommierte Kliniken in Frankfurt am Main und Wiesbaden und unzählige Behandlungen konnten keine Linderung verschaffen. Meine Schmerzen waren unerträglich. Quasi als «letzter Versuch» machte das Sekretariat meines Chefs einen Termin für mich aus: «Geh da mal hin», hiess es «… und wundere dich nicht.» Dort angekommen sah ich unterschiedlichste Nadeln, Glocken und Kräuter … herzlich willkommen in der Welt der Traditionellen Chinesischen Medizin TCM. Genau drei Behandlungen zuzüglich meiner Eigeninitiative im Anschluss waren nötig und ich war schmerzfrei!
Wie haben Sie zunächst Ihre medizinische Behandlung und namentlich auch die Behandlung Ihrer Schmerzen erlebt?
Extrem unterschiedlich. Leider eher seltener einfühlsam. Standard war leider eher eine Massen- oder Schlachtvieh-Abfertigung. Nicht selten habe ich mich gegen enormen Widerstand selbst aus den Krankenhäusern entlassen. Ich erinnere mich noch genau an meinen Sturz an einem Sonntag vor dem Pferderennen in Gelsenkirchen. Zur Belustigung der Zuschauenden wurde am Eingang der Galopprennbahn ein Heissluftballon gefüllt. Alle Pferde drehten völlig durch. Ich kam beim Sturz unters Pferd. Trotz Schutzweste erlitt ich vier Rippenbrüche und einen partiellen Kollaps der Lunge. Der Notarztwagen vor Ort konnte mich nicht wegfahren, da immer ein Wagen bei der Veranstaltung bleiben musste. Erst 45 Minuten später erfolgte die Abfahrt ins Krankenhaus. Beim Ausziehen zum Röntgen haben sie mir anscheinend eine Rippe völlig durchgebrochen. Weitere Fehler wurden bei der Infusion gemacht. Da sagte ich mir: «Nix wie raus aus dem Schlachthof!»
Nach einer längeren Leidensperiode haben Sie Ihre Schmerzen und auch Ihre übrigen gesundheitlichen Beschwerden überwunden. Was hat dazu geführt?
Durch die vielen Unfälle und Erfahrungen im Krankenhaus lernte ich schnell Selbstverantwortung. Mit Selbstverantwortung meine ich vor allem, Diagnosen
So sah Martina Pracht nach ihrem Unfall aus.
und auch Therapien zu hinterfragen. Ein Beispiel ist meine Diagnose für Gebärmutterhalskrebs, die ich mit 20 Jahren bekam. Ich bin danach zu drei Fachärzten gefahren. Alle drei wollten sofort operieren und gleich alles herausnehmen. Der vierte sagte dann, nehmen sie mal zwei Monate Folsäure, reduzieren Sie unbedingt Ihren beruflichen Stress und dann schauen wir erneut. Bei der Nachuntersuchung konnte keine Zellveränderung mehr festgestellt werden. Keine Operation war nötig und ich durfte meinen Sohn neun Jahre später zur Welt bringen. Die tatsächliche Ursache der Schmerzen und Zusammenhänge mit mentalen Aspekten wurden schlichtweg ignoriert. Einzelne betroffene Körperteile wurde angeschaut wie in einer Autowerkstatt und mit Standardverfahren letztlich experimentiert.
Seit rund 30 Jahren bieten Sie ganzheitliche Behandlungen gegen chronische Schmerzen an. Wie sind Sie von der Schmerzpatientin zur Schmerztherapeutin geworden und welche Methoden wenden
Sie an?
Nach meiner Rennreiterlaufbahn habe ich mich durch einige Umwege in den Vorstand börsennotierter Unternehmen gearbeitet. Viele Kolleg*innen und Geschäftspartner*innen litten unter akuten und chronischen Beschwerden aller Art. Jeder Mensch hat seine eigene Konstitution und somit auch Schwachpunkte im Körper. Der wirtschaftliche Druck der leistungsorientierten
Gesellschaft, Angst vor Existenzverlust, Stress in der Familie oder die Wohnsituation treibt viele in chronische Schmerzzustände. Da traditionell meist an der Oberfläche behandelt wird, bleiben die Behandlungen oftmals erfolglos. Ich lernte in der Zeit erneut zu verstehen, dass es niemals nur die eine Methode gibt, und bildete mich speziell im Bereich «Schmerzreduktion» immer weiter. Sehr erfolgreich wende ich im MentalBereich CQM (Chinesische Quantum Methode) und auf körperlicher Ebene die Methoden und Übungen nach Liebscher und Bracht an, da diese in jedem Alter und bei jedem Schmerz oder einer Unbeweglichkeit anwendbar sind. Zu den speziellen Engpassdehnungen gehört unbedingt die Faszienrollmassage.
Was sind die häufigsten Schmerzursachen der Menschen, die zu Ihnen kommen?
Abgesehen von akuten Fällen durch Unfälle sind die häufigsten Schmerzursachen in den Lebensumständen zu finden. Angefangen bei der Ernährung, zu wenig und falsche Bewegung und zu wenig Schlaf, zu wenig Ich-Zeit. Darüber hinaus zu viel Stress im Beruf, in der Partnerschaft, innerhalb der Familie bis hin zu fehlender Zeit für die Pflege vom eigenen sozialen Umfeld. Nicht selten ist ein kompletter Tapetenwechsel nötig. Die meisten Menschen kennen die Ursache intuitiv. Sie haben aber grosse Ängste in die Veränderung zu gehen. Sei es im Job oder in der Partnerschaft. In seinem tiefen
Inneren weiss der Mensch um diese Abwärtsspirale, findet aber nicht die Kraft und den Mut aus dem Hamsterrad. Zweifel kommen hinzu und dann werden die Schmerzen noch unerträglicher.
Was sind die häufigsten Fehler, welche Patientinnen und Patienten bei Schmerzen machen?
Beim verständlichen Wunsch, den Schmerz schnellstmöglich loszuwerden, wird rasch das komplette Register gezogen. Von Spritzen über Tabletten wird alles versucht, um den Schmerz am besten sofort zu eliminieren. Diese Versuche sind nachvollziehbar, da spreche ich auch aus eigener Erfahrung. Ist der Schmerz dann wie auch immer betäubt, wird im Alltag einfach so weitergemacht wie zuvor. Meist dauert es nicht lange bis sich der Schmerz erneut und massiver meldet. Ein Teufelskreis. Dabei ist der Schmerz ein Informant mit der deutlichen Meldung, genauer auf sich zu schauen.
Wie erstellen Sie eine Diagnose und wie gehen Sie eine Therapie an?
Jeder Mensch darf und sollte ganz genau angeschaut werden - und zwar aus einer 360-Grad-Perspektive. Erst wenn wir wirklich verstehen, woher die Ursachen kommen, können wir nachhaltig und mit passenden Methoden den Menschen auf seinem individuellen Weg in die Schmerzfreiheit unterstützen. Wichtig zu erkennen ist auch hier wieder, jeder Mensch hat seinen Weg selbst in der Hand. Stichwort: Eigenverantwortung. Deshalb ist mein erster Ansatz die Anamnese bis in die kleinste Kapillare. Danach wird auf der mentalen Ebene sowie auf der körperlichen Ebene die optimale Methode ausgewählt. Besonders erfolgreich, bezogen auf die körperliche Ebene, bin ich als «Liebscher und Bracht»-Therapeutin.
Martina Pracht
Martina Pracht ist Expertin für ganzheitliche Gesundheit (Personal Body & Mind Trainer), «Liebscher & Bracht»Therapeutin und Beckenboden-Trainerin. Sie arbeitet im DACH-Raum. Dabei nutzt sie einen neuen Ansatz Schmerzen zu begegnen z. B. durch die evidenzbasierte oszillographische Messung (Deutsche Ingenieurskunst trifft Traditionelle Chinesische Medizin). 30 Jahre Selbstständigkeit u. a. in den ersten Jahren als Vorstandsmitglied börsennotierter Unternehmen und im Interimsmanagement folgten ihrer Ausbildung zur Pferdewirtin Schwerpunkt Rennreiten «Kraft aus der Mitte und Beweglichkeit bis ins hohe Alter» ist seitdem ihr Motto.
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Manchmal braucht unser Gehirn Unterstützung, ganz besonders dann, wenn Dauerstress auf Konzentration und Gedächtnisleistung schlägt.
Die Blätter des Ginkgo-Baumes enthalten Wirkstoffe, die das Blut besser fliessen und das Hirn wieder besser arbeiten lassen.
In vielen Kulturen wird der ausgesprochen widerstandsfähige Baum als Zeichen für ein langes Leben, für Fruchtbarkeit, Unbesiegbarkeit und Freundschaft verehrt. Auch als Heilpflanze findet Ginkgo seit Jahrhunderten Verwendung. Vor allem in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) hat er einen hohen Stellenwert. Samen, Blätter, Rinde und Wurzeln kommen bei unterschiedlichen Beschwerden und Erkrankungen zum Einsatz.
Die westliche Komplementärmedizin verwendet Ginkgo ebenfalls schon eine Weile – allerdings nur die getrockneten Blätter des Baums. Aus ihnen wird ein spezieller Extrakt gewonnen. Als Arzneimittel ist er unter anderem bei diesen Beschwerden zugelassen:
• Gedächtnisschwäche
• Konzentrationsstörungen
• Leistungsstörungen des Gehirns (z. B. leichte Demenz)
• Schwindel
• Durchblutungsstörungen
• Ohrgeräuschen (Tinnitus)
Was steckt im Ginkgo-Blatt?
In den Blättern stecken die meisten Inhaltsstoffe. Am wichtigsten sind hier die sekundären Pflanzenstoffe, darunter vor allem Flavonoide und Terpentrilactone. Diese Stoffe haben eine antioxidative Wirkung.
«
Der Ginkgo-Baum wird in vielen Kulturen als Symbol für ein langes Leben, Fruchtbarkeit, Unbesiegbarkeit und Freundschaft verehrt.
Das heisst, sie fangen freie Radikale ab und schützen die Nervenzellen im Gehirn vor schädlichen Einflüssen. Gleichzeitig verbessern sie die Sauerstoffversorgung der Zellen. Sie fördern die Fliesseigenschaften des Blutes und die Durchblutung der kleinen Gefässe und sorgen so für eine bessere Vernetzung der Nervenund Gehirnzellen.
Doch Vorsicht: Ginkgo-Blätter enthalten auch schädliche Inhaltsstoffe – zum Beispiel Ginkgolsäure. Sie kann Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen sowie Magenschleimhautentzündungen und Allergien hervorrufen. Allerdings betrifft das nicht die GinkgoArzneimittel aus dem Fachhandel, denn darin ist der Ginkgolsäure-Gehalt begrenzt.
Ginkgo ist nicht gleich Ginkgo Für die Herstellung von Arznei-Extrakten aus GinkgoBlättern gelten strenge Richtlinien. Die wirksamen Bestandteile werden angereichert und konzentriert, während die unerwünschten Bestandteile entfernt werden. Die Extrakte sind zudem standardisiert. Das heisst: Sie enthalten immer die gleiche Menge an Wirkstoff pro Tablette oder Lösung. Die Wirksamkeit dieser Extrakte wurde in vielen wissenschaftlichen Studien untersucht und nachgewiesen. Für Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel mit Ginkgo gibt es solche Standards jedoch nicht, hier ist also Vorsicht geboten. Auch die Zubereitung von Ginkgo-Tee ist wegen der schädlichen Inhaltsstoffe nicht zu empfehlen. Nebenwirkungen treten bei Medikamenten mit Ginkgo nur selten auf. Dazu gehören leichte Magen-Darm-Beschwerden, allergische Hautreaktionen sowie Kopfschmerzen.
Da Ginkgo-Präparate die Blutungsbereitschaft erhöhen, sollten Patientinnen und Patienten, die Blutverdünner einnehmen, Rücksprache mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin halten. Wer Ginkgo nimmt und operiert werden muss, sollte die Medikamente vorsichtshalber drei bis vier Tage vor der geplanten Operation absetzen. (kel)
In seinem Garten hatte Johann Wolfgang von Goethe einen der damals noch seltenen und exotischen Ginkgo-Bäume gepflanzt. Er gefiel ihm so gut, dass er 1815 ein Gedicht über den Baum schrieb. Hier ist es im Originalwortlaut:
Ginkgo Biloba
DiesesBaumsBlatt,dervonOsten MeinemGartenanvertraut, GiebtgeheimenSinnzukosten, Wie's denWissenden erbaut.
IsteseinlebendigWesen, Dassichinsichselbstgetrennt, Sindeszwei,diesicherlesen, Dass man sie als eines kennt.
SolcheFragezuerwiedern
FandichwohldenrechtenSinn, Fühlst du nicht an meinen Liedern Dassicheinsunddoppeltbin
In China symbolisiert der Ginkgo-Baum Weisheit.
Rumi (1207–1273)
Liebe ist, empor zum Himmel zu fliegen, Hundert Schleier bei jedem Atemzug zu durchtrennen.
Zuerst einen Atemzug nach dem andern zu schöpfen,
Zuerst einen Schritt nach dem andern zu gehen.
Diese Welt zu übersehen,
Den Blick auf das eigene Selbst zu richten.
Ich sprach: Mein Herz, sei gesegnet,
In den Kreis der Liebenden einzutreten! Jenseits des Blicks zu schauen,
In den Gassen der Herzen zu eilen.
0 Herz, woher kommt dieser Augenblick?
0 Herz, woher kommt dieser Schlag?
0 Vogel, sprich die Sprache der Vögel,
Ich kenne das Geheimnis, dich zu hören!
Quelle
aus: Rumi, Du wurdest mit Flügeln geboren. Ausgewählt, übersetzt und kommentiert von Ahmad Milad Karimi © Patmos Verlag. Verlagsgruppe Patmos in der Schwabenverlag AG, Ostfildern, 2. Nachauflage 2024 www.verlagsgruppe-patmos.de
Wäre Sex ein ganz normales Thema wie Essen und Trinken würden Sie diesen Text vielleicht gar nicht lesen. Aber wir sind Menschen und unsere Sexualität ist nun mal ein heisses Eisen, das kaum jemanden kalt lässt. Für die einen stellt sich hier sofort die Frage nach Sitte und Moral, für andere die nach einem selbstbestimmten Liebesleben.
Markus KellenbergerDie Frage, die Paul McCartney 1968 kehlig singend stellte, war provokant: «Why don’t we do it in the road?» Die Antwort darauf liess zwei Jahre auf sich warten, denn sie kam aus Bern. Sie lautete: «Will mir Hemmige hei!» Mit dem ihm eigenen tiefsinnigen Humor brachte Mani Matter in wenigen Versen auf den Punkt, wozu andere erst jahrelange Studien betreiben und unzählige Bücher verfassen mussten. Daran hat sich bis heute kaum etwas geändert, denn wenn es um Sex und Sexualität geht, dann geht beim Menschen immer irgendwie die Post ab.
So natürlich Sex auch sein mag – wir haben etwas sehr kompliziertes daraus gemacht. Denn wäre Sex einfach Sex, dann ginge es uns damit wie unseren nächsten Verwandten, den friedfertigen Bonobos. Die gehen mit
der natürlichsten Nebensache der Welt völlig locker um. Sex dient nämlich nicht nur der Fortpflanzung, sondern macht vor a llem auch Spass, verbindet, entspannt und verhindert Streit in der Gruppe – und deshalb treiben es die kleinen Schimpansen so häufig wie nur möglich und gern auch in wechselnder Besetzung, gegenseitiges Einverständnis vorausgesetzt. Ähnlich machten es unsere jagenden und sammelnden Vorfahren, bevor sie vor rund 6000 Jahren in die – wie es unter anderen der Anthropologe Carel van Schaik nennt – «Sesshaftigkeitsfalle» tappten. Von da an war fertig mit lustig.
Sitte und Moral als Machtinstrument
Die neue Lebensart ermöglichte es den Menschen erstmals in ihrer Geschichte Besitz anzusammeln, und bald kam es den Männern in den Sinn, dass dazu auch
die Frauen zählen. Im Nu war das Patriarchat geboren und beendete die zuvor hunderttausende von Generationen währende und gleichberechtigte Freiheit von Liebe und Sex. Um die neue Vormachtstellung der Männer zu festigen und um den Frauen deutlich zu machen, wer ab jetzt das Sagen und mit wem sie ihr Bett zu teilen hatten, wurden sicherheitshalber mit kirchlichem Nachdruck Sitten- und Moralgesetze erlassen, die bis heute nachwirken.
Nun bestimmten nicht mehr die Menschen über ihre Sexualität und mit wem sie die teilen möchten, sondern Religion und Staat legten jetzt fest, was in Bezug auf Körperlichkeit und Liebe richtig und was falsch, was erlaubt und was widernatürlich sei. Sesshaftigkeit, Patriarchat und die ebenfalls männerdominierte Kirche schufen so eine «Normalität», die eigentlich keine ist, und die deshalb im Widerspruch zur Urnatur des Menschen steht, der übrigens auch die Gleichgeschlechtlichkeit nie fremd war.
Für immer und ewig ist nicht für alle Wie sehr kulturell aufdoktrinierte Moralvorstellungen und die Urnatur im Dauerclinch liegen, zeigt sich allein schon in der Scheidungsquote. Wäre der Mensch tatsächlich für die lebenslange Ehe geschaffen, würde sich niemand scheiden lassen, und wäre Sex ausschliesslich eine Sache zwischen Eheleuten, respektive Mann und Frau, dann gäbe es weder Seitensprünge noch Prostitution und Tinder, Grindr und Co. wären überflüssig. Dem ist aber nicht so – und das nicht etwa weil der Mensch «sündhaft» ist wie ihm gerne unterstellt wird, sondern ganz einfach deshalb, weil in seinem Inneren Lust und Liebe schon immer frei und wild waren, lange bevor «Sitte und Moral» als patriarchale Leitplanken erfunden wurden.
Auch wenn die sexuelle Revolution mittlerweile rund 50 Jahre zurückliegt und einiges verändert hat: Als richtig und erstrebenswert angesehen, gilt noch immer das lange als das einzig wahre hochgehaltene «Amefi»Prinzip, wie es der auch als Buchautor bekannte Paarund Sexualtherapeut Michael Mary nennt. Amefi ist die Abkürzung für: Alles mit einer/einem für immer! «Das mag für einige von uns stimmen», sagt Mary, «aber längst nicht für alle.» Bis ans Ende der Tage alle Bedürfnisse eines einzigen Partners abdecken zu wollen, ist gut gemeint, in der Regel aber zum scheitern verurteilt. Das gilt auch für den Tabubereich Paarsexualität. «Auf Dauer überfordert das die meisten von uns», so Mary.
Die neuen Hippies mit dem * Hoffnung darauf, dass die sexuelle Revolution, die etwas im pornografischen steckengeblieben ist, weitergeht, macht aktuell die Genderbewegung. Ihr geht es nämlich um weit mehr als den berühmten *. Sie bricht mit jugendlicher Kraft die uns auferlegten und als «normal» verkauften Geschlechter- und Rollenbilder
weiter auf, als es die 68er-Hippies geschafft haben. Viel zu lange wurde die menschliche Sexualität reguliert und den Menschen vorgeschrieben, wie sie ihr Liebesleben zu organisieren hatten. Dabei ist es allen selbst überlassen, nach ihrer Façon glücklich zu werden. Regeln und Gesetze braucht es nur dort, wo die Freiheit und Integrität anderer berührt werden und alte Diskriminierungen aus der Welt zu räumen sind.
Auch wenn nun einige fürchten, dass deshalb bald Zustände wie in Sodom und Gomorrha herrschen werden – unsere Urnatur wird das nicht zulassen. Die Paarbeziehung wird weiter eine grosse Rolle spielen, und um auf Paul McCartney und Mani Matter zurückzukommen: Wir werden es bei aller sexuellen Freiheit nicht auf der Strasse treiben, eben weil wir Hemmungen haben. Auch da sind wir den Bonobos sehr nahe. Liebe, Lust und Sinnlichkeit tauschen auch sie am liebsten zu zweit und unter Ausschluss der Öffentlichkeit aus, in ihrem Fall heisst das: hinter dem Gebüsch.
Haben Sie Fragen?
Markus Kellenberger begleitet Menschen auf der Reise ins Innere und beantwortet Ihre Fragen aus den Bereichen Leben, Liebe, Glaube und Spiritualität persönlich und ganzheitlich.
m.kellenberger@weberverlag.ch
Shiatsu ist eine ganzheitliche japanische Therapieform, die sich positiv auf Körper, Geist und Seele auswirkt. Insbesondere in Zeiten der Veränderungen unterstützt und begleitet die sanfte Körpertherapie.
Blanca Bürgisser
In der Schweiz arbeitet die Mehrheit der ShiatsuTherapeut*innen nach der Methode des Japaners Shizuto Masunaga, der seinen eigenen Shiatsu-Stil – das Zen Shiatsu – entwickelte, mit dem Ziel, westliche und östliche Ansätze zu verbinden. In der Schweiz hat sich Shiatsu in den letzten Jahrzehnten stark etabliert und verbreitet. So zählt der Shiatsu-Verband heute um die 1000 Mitglieder.
Shiatsu-Therapeut*innen konzentrieren sich nicht auf einzelne Punkte, sondern betrachten und behandeln stets den ganzen Körper. Im Fokus stehen dabei die Meridiane, anhand derer die Therapeut*innen den energetischen Zustand einer Person wahrnehmen. Dabei erspüren sie allfällige Blockaden, die sie dann
im Verlauf der Therapie lösen, um den Energiefluss wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dabei wenden sie unterschiedliche Techniken an, insbesondere Fingerdruck. Denn schliesslich bedeutet das Wort «Shiatsu» übersetzt auch so viel wie Fingerdruck. Aber auch andere Techniken wie Dehnungen oder Rotationen werden gebraucht, um den Körper zu öffnen. «Manchmal arbeiten wir auch mit dem Knie oder dem Ellbogen», erklärt die Shiatsu-Therapeutin Alexandra Aebischer aus Thun. Wie viel Druck die Therapeutin anwendet, hängt ganz von der Person ab und kann von Sitzung zu Sitzung variieren. Manchmal arbeitet sie ganz fein: «Ich habe viele Rückmeldungen von Menschen, die sagen: ‹Es ist so erstaunlich, du hast michnur fein angefasst und so viel bewirkt.›»
Stärkung von Körper und Seele Meist findet die Shiatsu-Therapie auf dem Futon statt. Die Therapeut*innen arbeiten dabei am angekleideten Körper. Am besten zieht man für die Sitzung also eine Trainerhose und ein bequemes Oberteil an. «Ein sehr wichtiger Teil», betont Alexandra Aebischer, «ist das Gespräch vor und nach der Sitzung.» Dies dient zum Reflektieren und Besprechen allfälliger Veränderungen. Denn die Selbstwahrnehmung und -reflexion ist essenziell für die Genesung. Sie hilft, Gefühls-, Denkund Handlungsmuster zu erkennen und zu verändern.
Die Anliegen, mit denen die Leute Alexandra Aebischer aufsuchen, sind ganz unterschiedlich. Manche Klient*innen beispielsweise kommen nach Operationen, wenn es ihnen körperlich nicht mehr wohl ist. Menschen mit chronischen Schmerzen erfahren im Shiatsu einen Moment der Entspannung. Auch Leute mit psychischen Anliegen, die sich häufig auch im Körper manifestieren, suchen die Therapeutin auf. Hier kann Shiatsu nicht nur körperliche Symptome lindern, sondern es unterstützt und begleitet auch eine psychische Genesung.
Raum für Veränderungen
«Shiatsu ist etwas ganz Schönes zur Begleitung von Veränderungsprozessen», betont Alexandra Aebischer. Sei es eine neue Stelle, eine Pensionierung oder eine Schwangerschaft. «Eine Schwangerschaft ist eine körperliche Meisterleistung und für mich etwas Wunderschönes zum Begleiten», schwärmt die Thuner ShiatsuTherapeutin. Aber auch bei traurigen Veränderungen wie dem Verlust einer geliebten Person oder einer Trennung, bei der einem der Boden unter den Füssen wegfällt, kann Shiatsu stabilisieren und begleiten.
Der schönste Moment während einer Behandlung ist für Alexandra Aebischer, wenn es plötzlich ganz still ist und die Aussenwelt komplett in den Hintergrund rückt. Während dieses Augenblicks der Ruhe und des Seins entsteht ein Kontakt mit sich selbst und seinem ureigenen Ich. Und aus diesem Moment kann ganz viel Neues entstehen.
www.shiatsuverband.ch
Alexandra Aebischer hat ihre Ausbildung zur Shiatsu-Therapeutin 2016 abgeschlossen und ist seither Mitglied der Shiatsu Gesellschaft Schweiz. In ihren Weiterbildungen setzt sie sich gerne mit dem Thema des multidimensionalen Shiatsus auseinander.
www.raumzumsein.ch
Durch den Kontakt mit immer beiden Händen fühlt die Klient:in sich geborgen.
Durch die Entspannung kann sich die Selbstwahrnehmung verbessern.
Am 9. Juni stimmen Volk und Stände über die Volksinitiative «Maximal 10 % des Einkommens für die Krankenkassenprämien (Prämien-Entlastungs-Initiative)» ab, welche von der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz (SPS) lanciert worden ist. Die Initiative will, dass keine versicherte Person mehr als 10 % ihres verfügbaren Einkommens für die Krankenkassenprämien der Grundversicherung aufwenden muss. Was darüber liegt, soll entsprechend von Bund und Kantonen durch Prämienverbilligungen gedeckt werden.
«PRÄMIENWAHNSINN STOPPEN: JA ZUR PRÄMIEN-ENTLASTUNGS-INITIATIVE»
Bei den Krankenkassenprämien braucht es dringend Lösungen, denn in den letzten zwanzig Jahren haben sich die Prämien mehr als verdoppelt, Löhne und Renten hingegen sind kaum gestiegen. Mit der PrämienEntlastungs-Initiative stoppen wir diese Entwicklung. Die Belastung durch die Krankenkassenprämien ist enorm und soll gedeckelt werden. Neu dürfen sie nicht mehr als zehn Prozents des verfügbaren Einkommens ausmachen. Mit einem JA zur Prämien-EntlastungsInitiative können wir die Belastung der Menschen durch die explodierenden Prämien reduzieren.
Die Krankenkassenprämien steigen seit Jahren. Gleichzeitig sparen die Kantone auf Kosten des Mittelstands und die Prämienverbilligungen sinken. Diese werden gemeinsam durch Bund und Kantone finanziert: Doch während der Bund die Prämienverbilligungen jedes Jahr an die Kostenentwicklung anpasst, machen die meisten Kantone das Gegenteil. Diese Entwicklung verschärft das Problem der Kopfprämien, denn ein Manager bezahlt gleich viel für die Grundversicherung wie eine Verkäuferin. Um die Kosten wieder gerechter zu verteilen, braucht es mehr Prämienverbilligungen. Die Finanzierungsart des Schweizer Gesundheitswesens ist auch im internationalen Vergleich unüblich. In keinem Land Europas müssen die Menschen mehr aus der eigenen Tasche zu den Gesundheitskosten beitragen als in der Schweiz. Die Krankenkassenprämien sind nicht begrenzt und steigen jedes Jahr. Mit der Prämien-Entlastungs-Initiative wird eine
Deckelung bei zehn Prozent des verfügbaren Einkommens gefordert. Das schützt nicht nur Personen mit kleinen Löhnen vor Kaufkraftverlust, sondern vor allem auch Familien, Rentner-Paare und Personen mit durchschnittlichen Einkommen. Eine vierköpfige Familie mit einem Monatseinkommen von 9000 wird dank der Initiative monatlich mehrere Hundert Franken sparen. Einzelpersonen mit einem Netto-Einkommen von bis rund 5000 Franken werden auch von der geforderten Deckelung profitieren. Damit schützt die Initiative die Kaufkraft der Menschen und stärkt unsere Wirtschaft.
Heute zahlen die Versicherten den Preis, dass die Lobby der Pharmakonzerne und der Gesundheitsbranche ihre Interessen durchsetzen. Sie haben bisher tiefere Medikamentenpreise und den Stopp lukrativer Verrechnungspraxis verhindert. Mit der Initiative verschiebt sich der Druck der steigenden Gesundheitskosten weg von den Prämienzahlenden hin zur Politik endlich zu handeln.
Barbara Gysi ist dipl. Sozialpädagogin und seit 2011 für die SP im Nationalrat, wo sie aktuell die Sozial- und Gesundheitskommission präsidiert. Als langjährige Stadträtin in Wil SG hat sie einen engen Bezug zur Langzeitpflege und zur integrierten Versorgung. Sie war massgeblich am Erfolg der Pflegeinitiative beteiligt und engagiert sich für deren gute Umsetzung. Neben dem Nationalratsmandat engagiert sie sich in verschiedenen Sozial- und Gesundheitsorganisationen.
«SUBVENTIONEN UND UMVERTEILUNG LÖSEN KEINE PROBLEME IM GESUNDHEITSWESEN»
Die SP-Prämien-Entlastungs-Initative ist eine Umverteilungsinitative mit 10 Milliarden Franken Prämienverbilligungen pro Jahr. Sie will, dass keine versicherte Person mehr als 10 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für die Krankenkassenprämien der Grundversicherung aufwenden muss.
Was darüber liegt, soll entsprechend durch Prämienverbilligungen gedeckt werden. Die Prämienverbilligungen schlagen bereits heute mit 5,4 Milliarden Franken jährlich zu Buche. Mit der SP-Initiative kämen weitere 4,2 Milliarden Franken hinzu – Tendenz steigend! Die Initiative löst kein einziges Problem in der Gesundheitspolitik. Was es braucht, sind griffige Reformen, mehr Qualitätswettbewerb und sicher nicht noch mehr Subventionen und Umverteilung.
Teilzeitarbeit würde damit an Attraktivität gewinnen. Und auch in Sachen Gleichstellung wäre es ein Rückschritt. Der Anreiz, dass die Frau zu Hause bleibt, steigt ebenfalls. Dies alles würde den Fachkräftemangel massiv verschärfen und damit die Zuwanderung noch mehr anheizen.
Es geht der SP einmal mehr um Umverteilung, dazu soll die Bevölkerung mit unbezahlbaren und übermässigen Prämienverbilligungen geködert werden. Wird die Initiative hingegen abgelehnt, tritt der indirekte Gegenvorschlag in Kraft.
Denn die Prämienverbilligungen wurden in den letzten Jahren nicht überall in gleichem Masse an die gestiegenen Gesundheitskosten angepasst. Der Gegenvorschlag sieht prozentuale Mindestsätze vor, mit denen die einkommenstiefsten Haushalte von den Krankenkassenprämien entlastet werden sollen. Die Kantone sollen neu abhängig von der Prämienlast zwischen 3,5 und 7,5 Prozent der kantonalen Bruttokosten der obligatorischen Krankenversicherung für die Prämienverbilligung aufwenden. Sie behalten die Kompetenz für die Berechnung des genauen Prämienverbilligungsbetrags. Der verabschiedete Gegenvorschlag bringt für die Kantone Mehrkosten von etwa 356 Millionen Franken. Er ist klar besser als die Initiative der SP und wirkt vor allem sofort.
Martina Bircher, wohnhaft in Aarburg, studierte Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Controlling an der FHNW. Seit 2019 ist sie Inhaberin und Managerin einer Consultingfirma. Den Grundstein ihrer politischen Karriere setzte sie 2013 mit ihrer SVP-Kandidatur für den Aarburger Gemeinderat. Zurzeit ist sie Frau Vizeammann der Gemeinde Aarburg und vertritt seit 2019 die SVP im Nationalrat. Seit 2022 ist sie zusätzlich Mitglied der Sozial- und Gesundheitskommission SGK.
Der Zusammenhalt unter Kindern und Jugendlichen entwickelt sich ungünstig, und Mobbing nimmt zu. Darunter leidet zunehmend auch die biopsychosoziale Gesundheit. Detaillierte empirische Belege liefert die aktuelle HBSC-Gesundheitsstudie im Auftrag der WHO: «Aufwachsen in Krisenzeiten. Gesundheit und Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen in Brandenburg 2018–2022».
Besonders auffällig ist eine Korrelation: Je höher die Unterstützung der Freund*innen, desto solider die psychosomatische Gesundheit. Das subjektiv wahrgenommene Ausmass an Freund*innen-Unterstützung ist bei Jungen und divers orientierten Jugendlichen etwa gleich ausgeprägt. Mädchen berichten im Vergleich zu ihnen eine etwas höhere Freundinnen-Untersützung. Zwischen den Klassenstufen zeigen sich nur geringfügige Unterschiede. Kinder und Jugendliche mit hohem familiärem Wohlstand erleben eine höhere Freund*innen-Unterstützung als jene mit mittlerem oder niedrigem familiären Wohlstand. ska
Rumis (1207–1273) zeitlose Poesie bewegt die Menschen bis heute und dringt tief in unsere Herzen ein. Dschalal ad-Din Rumi war nicht nur ein Dichter, sondern ein Seelengefährte, dem es gelang, die menschlichen Erfahrungen in wundersamen Versen einzufangen. Sein Leben zeigt eindrücklich den Weg eines Pilgers auf dem Weg der Liebe. Der Gedichtband «Rumi – Du wurdest mit Flügeln geboren» sammelt von Ahmad Milad Karimi ausgewählte und übersetzte Texte und erschliesst sie für die Gegenwart. Die Auswahl spiegelt Rumis Sehnsucht wider und will die innere Schönheit seines spirituellen Weges aufzeigen und in seine Poesie eintauchen. Die Gedichte werden mit Denkanstössen und Hintergrundinformationen zu Rumis Leben ergänzt. Das Werk ist wunderschön illustriert mit Kalligrafien von Iyad Shraim.
Rumi. Du bist mit Flügeln geboren – Hrsg. Ahmad Milad Karimi Patmos Verlag 2023, ca. 27.90 Franken ISBN 978-3-8436-1465-8
Dialyse-Transportkosten belasten Nierenkranke zusätzlich
Menschen mit schweren Nierenleiden sind oft auf eine lebensnotwendige Hämodialyse – Blutwäsche – angewiesen. In der Schweiz betrifft das 4200 Menschen. Sie müssen bis zu dreimal in der Woche in ein Dialysezentrum fahren und die Kosten dafür oft selbst tragen. Erstmals liegen laut einer Mitteilung nun in der Schweiz konkrete Daten zu den Transportkosten und deren Auswirkungen vor. Denn im Auftrag der Schweizerischen Nierenstiftung hat die Forschungsgruppe von Prof. Schmitt an der Berner Fachhochschule im Vorfeld des Weltnierentags Dialysepatientinnen und -patienten befragt. Klar ist: Neben der psychischen und zeitlichen Belastung der Dialyse sind auch die Transportkosten zum Dialysezentrum für viele eine finanzielle Herausforderung. Denn die Kosten-Unterstützung ist nicht einheitlich geregelt. Die Studie beziffert den finanziellen Aufwand für die Transportkosten zum Dialysezentrum auf durchschnittlich 5041 Franken pro Jahr. Im Einzelfall kann dieser Betrag aber bei mehreren 10 000 Franken pro Jahr liegen, insbesondere wenn Transportdienste genutzt werden. Wer für diese Kosten aufkommt? Einen grossen Teil müssen die Betroffenen selbst tragen. Die Grundversicherung deckt maximal 500 Franken pro Jahr. Im Einzelfall können Zusatzversicherungen, Invalidenversicherung usw. Beträge übernehmen. ska
Alpha-Linolensäure (ALA) steckt vor allem in Perillaöl. Die asiatische Perillapflanze ist mit ca. 60% ALA-Gehalt in ihren Samen eine ausgezeichnete Quelle für diese essenzielle ungesättigte Fettsäure. Sie ist eine starke Verbündete für einen ausgeglichenen Cholesterinspiegel.
Alpha-Linolensäure (ALA) trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut bei¹.
Hinweis: Eine positive Wirkung stellt sich bei einer Tagesdosis von mindestens 2.000 mg ALA ein.
Waldböden speichern Kohlenstoff, geben diesen jedoch bei natürlichen Störungen oder Holzernte in grossen Mengen wieder frei. Die Art und Weise, wie dies geschieht sollte bei der Berechnung des CO2-Budgets berücksichtigt werden. Dies zeigt eine Studie der Eidg. Forschungsanstalt WSL. Unbestritten ist, dass der Waldboden grosse Mengen von CO2 als organischen Kohlenstoff im Humus speichert, im Schweizer Wald 17 Prozent mehr als in der Biomasse. Ein Forschungsteam um Mathias Mayer der Eidg. Forschungsanstalt WSL hat analysiert, welche Rolle dabei Störungen spielen, die in den letzten Jahren durch den Klimawandel zugenommen haben. Dafür haben die Forschenden 151 Studien weltweit unter die Lupe genommen, mit dem Ziel, die Freisetzung von CO2 und damit von gespeichertem Kohlenstoff nach einer Störung einzuschätzen. Sie kamen zum Schluss, dass Waldbrände den grössten Einfluss haben, gefolgt von Windwurf, Holzernte und Schadinsekten. ska
BirdLife Schweiz setzt sich seit Jahrzehnten für den Erhalt der Vielfalt in der Natur ein. Jetzt hat die Natur- und Vogelschutzorganisation ihren ersten Bergvogelführer herausgebracht. Ein perfekter Begleiter für das nächste Naturerlebnis in den Schweizer Alpen. Die wissenschaftlich detailgetreu gezeichneten Vogelbilder und die präzisen Texte helfen beim Erkennen von Vogelarten auf Wanderungen und Bergtouren.
Der BirdLife-Feldführer ist die perfekte Vorbereitung für das nächste Naturerlebnis in den Schweizer Bergen. Er bietet aber noch vieles mehr! Die Bilder sprechen von einer einmaligen Schönheit; von der Vielfalt der Vogelwelt unserer Alpen und variantenreichen Anpassungen der Tiere an ihren herausfordernden Lebensraum. Sie machen uns deutlich, wie komplex die Zusammenhänge in der Natur sind und welchen Reichtum an Farben, Formen und Lebensarten sie hervorbringt. mgt
Für die einen Nostalgie, für die anderen Abenteuer, wecken Kleinseilbahnen unser Interesse. Dieses Buch beleuchtet illustrativ die vielgestaltigen Facetten der kleinen Luftseilbahnen, zeigt aber auch auf, wie einheimische Betreiber für den Erhalt dieser für die Schweiz typischen Bähnli zu kämpfen haben. Alle 204 Kleinluftseilbahnen der Schweiz, die über eine kantonale Betriebsbewilligung für die Personenbeförderung verfügen, werden mit Bild und Kurztext vorgestellt, in rund 40 ausführlichen Porträts werden einzelne Bahnen mit zahlreichen Fotos illustriert. Weiter gibt das Buch mit einfach verständlichen Fachtexten Einblick in technische Besonderheiten, Geschichte und gesetzliche Vorgaben.
© 2024, 3. überarbeitete Auflage
356 Seiten, 16,3 × 23,4 cm, gebunden, Hardcover
Mit 447 Abbildungen & 50 Karten. ISBN 978-3-03818-461-4 CHF 39.20 statt CHF 49.–
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Eine alte indische Weisheit heisst: Wenn du müde bist, dann schlaf. Und was machen wir? Wir halten uns mit Hilfe von Ablenkung und hellem Licht möglichst lange wach, statt um
22 Uhr ins Bett zu gehen. Wer die Müdigkeit um 22 Uhr verdrängt und überwindet, kommt oft nochmals in Fahrt und bleibt bis spät in die Nacht wach. Wenn sich der Körper, die Schilddürse, die Nebenniere und das ganze Nervensystem jedoch erholen müssen, gibt es kein besseres Heilmittel als das frühe Zubettgehen. Um 22 Uhr stellt sich im Körper in der Regel eine wohlige Schwere ein, die man nutzen kann, um vor 24 Uhr bereits die erste Tiefschlafphase zu geniessen. In Schlafratgebern findet man immer wieder den Vergleich zum U-Boot, das langsam in die Tiefen des Wassers eintaucht. Genau diese Schwere muss sich einstellen, damit das Einschlafen passieren kann.
Geschehen lassen. Das ist es schlussendlich, was uns in den Schlaf trägt. Wir können uns willentlich ins Bett legen, aber es lässt sich nicht über den Willen steuern, dass Körper und Geist in den Schlaf sinken. Im Gegenteil. Je mehr der Kopf will, desto schlechter gelingt das Einschlafen. Wie beneidenswert ist doch der Tiefschlaf eines Babys, das unabhängig von Lärm, Licht und Schlafposition friedlich abtaucht in eine Welt, die so ganz anders ist als der gelebte Alltag. Kleinkinder schlafen mehr als die Hälfte eines Tages, bei Teenager*innen sind es 8 bis 10 Stunden und Erwachsene benötigen rund 7 bis 9 Stunden Schlaf, um am Morgen erfrischt und ausgeruht zu erwachen.
Auf den eigenen Rhythmus achten
Es ist genetisch bedingt, ob jemand viel oder wenig Schlaf benötigt. Auch der innere Rhythmus, der uns zu
Morgen- oder Nachtmenschen macht, ist vorwiegend genetisch bedingt. Allerdings: Wer bis spät in der Nacht im hellen Licht arbeitet, überlistet den inneren Rhythmus und kann sich wachhalten. Es stellt sich nur die Frage, ob dieser Rhythmuswechsel für den Körper wirklich wohltuend ist, oder ob er im Gegenteil mit reichlich Stress verbunden ist.
Der Schlaf ist für den Stoffwechsel, den Energieverbrauch und die Abwehrkräfte wichtig, vor allem die Non-REM-Schlaf-Phasen, welche in der Regel rund 90 Minuten dauern. Gleichzeitig ist der Schlaf für die Lernprozesse im Gehirn enorm wichtig. Gelerntes wird in der Nacht, in den Tiefschlaf- wie auch in den REMSchlaf-Phasen (= Traumphasen) im Gehirn abgespeichert. Viele Körperorgane sind froh, wenn endlich Ruhe einkehrt und sie ihre Aufgaben erledigen zu können. So läuft zum Beispiel die Regulation von Hormonen auf Hochtouren, das Immunsystem baut Abwehrmechanismen auf, die Nerven bilden neue Zellverbindungen und die Leber nimmt nachts ihre Entgiftungsfunktion wahr. Wer absichtlich oder infolge von Schlafstörungen zu wenig schläft, schadet längerfristig seinem Körper.
Das wichtigste Wecksignal ist das Licht, vor allem die blauen Lichtwellen. Ist viel Licht vorhanden, nimmt die Produktion des Schlafhormons ab. So zum Beispiel am Morgen, wenn der Tag anbricht. Am Abend hingegen soll sich die Melatonin-Produktion erhöhen, damit der Schlafdruck zunimmt. Deshalb hilft es, abends im Schein einer Kerze oder eines schwachen Lichtes noch ein bisschen zu plaudern oder einen Spaziergang durch die Nacht zu machen. Auf diese Weise kommt der Körper zur Ruhe und der Übergang zum Tiefschlaf ist leichter.
Was so einfach klingt, ist für viele Menschen weit entfernt von ihrer nächtlichen Realität. Unruhiger Schlaf mit häufigem Erwachen, zu viele Gedanken, die das Einschlafen verhindern oder das frühe Erwachen um 4 Uhr morgens gehören für sie zum leidigen Alltag. Schlafstörungen können viele Ursachen haben. Von den fehlenden Abendritualen, zu schweren Mahlzeiten am Abend, Elektrogeräten im Schlafzimmer, Sorgen und Stress, falschen Essgewohnheiten bis hin zu einer überlasteten Leber oder einem Nährstoffmangel kann alles einen Einfluss auf die Schlafqualität haben. Wer über längere Zeit an Schlafstörungen leidet, sich morgens nicht erholt fühlt oder tagsüber einnickt, sollte sich Hilfe holen.
Die Naturheilkunde kennt viele unterschiedliche Helfer bei Schlafstörungen, welche das Nervensystem unterstützen, beruhigen und entspannen. Allen voran die Heilpflanzen Baldrian, Passionsblume, Melissenblätter, Orangenblüten oder Hopfen. Das beste Hilfsmittel bei Schlafstörungen sind Ruhe, ein Abendspaziergang, ein warmer Tee vor dem Zubettgehen, leichte Suppen zum Abendessen, ein warmes Fussbad oder eine warme Bettflasche, welche man sich im Bereich des unteren Rückens platziert. Diese Massnahmen fördern den Tiefschlaf und die Regeneration der Leber, welche zwingend den Tiefschlaf braucht, um sich zu erholen.
Machen Sie das Schlafzimmer zu einer Oase der Ruhe. Alltagsgegenstände wie Fernseher, Telefon oder Musikanlage haben im Schlafzimmer nichts verloren. Die feinen elektromagnetischen Strahlen können den Körper daran hindern, sich tief zu entspannen. Schlafen heisst Loslassen, Vertrauen, Sein. Loslassen, vertrauen, sein. Ausatmen, Atemstille, Einatmen. Nicht mehr und nicht weniger.
Sabine Hurni arbeitet als Naturheilpraktikerin und Lebensberaterin in Baden, wo sie auch Ayurveda Kochkurse, Lu Jong- und Meditationskurse anbietet.
RÜCKENSCHMERZEN NACH OP
Ich wurde am 30. Januar am Rücken operiert. Die OP verlief gut, doch ich habe noch Schmerzen im unteren Rücken und/oder in den Oberschenkeln. Nach fünf Minuten gehen muss ich wegen starken Schmerzen eine Pause machen. Zum Glück kann ich gut schlafen, und wenn ich sitze, habe ich überhaupt keine Schmerzen. Ist eine so lange
Heilungszeit normal?
MD. N., Luzern
edizinisch kann ich nicht abschätzen, was normal ist und was nicht. Das müssten Sie mit dem behandelnden Arzt anschauen. Aber ich kann Sie gut verstehen – ständig hochdosierte Schmerzmittel einzunehmen ist keine befriedigende Lösung. Stellen Sie sich innerlich vollkommen auf Heilung ein. Die Naturheilkunde empfiehlt bei Schmerzen Wickel. Sie könnten sich einen Johanniskrautölwickel auflegen über Nacht oder morgens und abends den unteren Rücken mit Johanniskrautöl einölen. Sie können es auch nach unten in Richtung Beine streichen. Johanniskrautöl ist ein sehr gutes Schmerz- und Nervenöl. Auch Heublumen, Arnikaessenz oder Lehm eignen sich als Auflage. Zusätzlich könnten Sie Arnikasalbe einreiben, welche bei Verletzungen und Schmerzen immer eine wertvolle Unterstützung ist.
Ich kann mir auch vorstellen, dass das homöopathische Heilmittel Traumeel etwas für Sie ist. Es sind Tabletten, die Sie mehrmals täglich einnehmen. Sie unterstützen den Körper sehr gut bei der Heilung. Ich empfehle sie immer vor- und nach Operationen. Unterstützend dazu könnte das Schüsslersalz Nr. 7 (Magnesium) die Nerven etwas beruhigen. Lösen Sie 6 bis 10 Tabletten des Schüsslersalzes abends in heissem Wasser auf und trinken Sie die Lösung langsam. Trinken Sie von früh bis spät heisses Wasser. Essen Sie warm. Machen Sie Fussbäder am Abend und ölen Sie danach Ihre Füsse ein (danach Socken anziehen). Essen Sie in regelmässigen Abständen zu den üblichen Essenszeiten. Geben Sie ruhig etwas Olivenöl über das fertige Essen oder in die Suppe. Es beruhigt die Nerven und zentriert bei Stress. Verzichten Sie auf kalte Nahrung, Rohkost, weissen Zucker und Schweinefleisch, bis Sie wieder ganz gesund sind. Ideal wären Kraftbrühen, mit ausgekochten Knochenstücken, wie das in der chinesischen Medizin empfohlen wird.
Ich (76 Jahre) habe seit einigen Jahren Vorhofflimmern, das mit dem Blutverdünner behandelt wird. Wir essen sehr selten Fleisch und viele Sprossen. Was könnte ich aus naturheilkundlicher Sicht unternehmen?
U. G., Zürich
Sprossen und viel Gemüse sind schon mal sehr hilfreich. Auch Olivenöl ist ein ausgezeichnetes Lebensmittel für das Herz. Ich empfehle Ihnen, sehr gut auf den Kalzium- und Magnesiumhaushalt zu achten. Das sind zwei Taktgeber für die Muskulatur.
Kalzium regt das Herz an, Magnesium entspannt es. Nehmen Sie allenfalls ein natürliches Kalziumpräparat auf der Basis von Korallenkalk oder Rotalgen ein. Das Magnesium könnten Sie in Form von Magnesiumöl direkt auf das Herz und den Herzmuskel (diagonal vom Herz zum Arm) und über die Schulter einreiben. So wird das Magnesium direkt aufgenommen.
Trinken Sie immer mal wieder eine Tasse Brennnesseltee. Er stärkt die Niere und die Nebenniere. Zwei Protagonisten, die sehr wichtig sind für die Herzgesundheit. Ansonsten: Essen Sie warme Mahlzeiten, essen Sie ausgewogen mit vielen frischen Kräutern, trinken Sie rund 1,8 Liter Wasser pro Tag, am besten heiss oder Zimmertemperatur und bewegen Sie sich täglich draussen an der frischen Luft. Ein wunderbares Herztonikum ist auch der Weissdorn. Die Heilpflanze gibt es im Fachhandel in Form von Tabletten, Tinkturen und Tee.
FUCHSBANDWURM
In meinem Garten, in der Nähe des Waldes, spriesst Löwenzahn. Darf ich ihn ernten und als Salat zubereiten oder ist das gefährlich wegen dem Fuchsbandwurm?
J. S., Bern
Vorsicht ist gut, Angst und Panik jedoch nicht. Das Bundesamt für Gesundheit schreibt auf seiner Webseite «Menschen werden durch den Genuss von Rohkost infiziert, welche mit Eiern des Fuchsbandwurms kontaminiert ist. Waldbeeren, Fallobst und FreilandGemüse sollten vor dem Verzehr gründlich gewaschen oder gekocht werden». Der Fuchsbandwurm Echinococcus multilocularis ist ein kleiner Bandwurm, der im Darm von Füchsen, selten von Hund und Katze lebt. Mit dem Kot scheidet das Tier die Eier aus, welche in feuchter Umgebung monatelang überleben. Menschen stecken sich durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren an oder durch rohe Lebensmittel und Trinkwasser, wenn diese mit Eiern des Fuchsbandwurms verunreinigt sind. Die Wurmeier können somit nur überleben, wenn sie durch ein Erdklümpchen feucht gehalten werden. Wenn viele Füchse durch Ihren Garten streifen, sollten Sie die Wildpflanzen vor dem Verzehr gut waschen. Wenn keine Erde mehr daran ist, ist auch die Gefahr einer Infektion äusserst gering. In der Schweiz treten pro Jahr 10 bis 20 Neuinfektionen auf. Somit darf ich an dieser Stelle sicher sagen, dass der Nutzen von Wildpflanzen aufgrund des hohen Gehaltes an Nährstoffen deutlich höher ist als das Risiko, an Fuchsbandwurm zu erkranken. Und vergessen Sie nicht, dass wir Menschen mit einem hervorragenden Immunsystem ausgerüstet sind. Fuchskot sollte man mit einem Plastiksack aus dem Garten entfernen und nicht kompostieren. Man sollte ihn nicht unter die Blumenerde mischen und ihn auch nicht mit einer Schaufel entfernen. Füchse markieren mit dem Kot ihr Revier. Daher liegt der Kot oft auf gut sichtbaren und erhöhten Stellen wie Grasbüscheln oder Steinen.
Stein im Bauch?
An warmen Tagen zieht es uns ins Freie. Ein Kaffee in der Sonne oder ein Salat zum Mittagessen auf der Parkbank. Der Frühling ist allgegenwärtig. Er lockt mit vielen kulinarischen Genüssen und die Lust auf Rohkost steigt. Salate und Joghurt wirken kühlend auf die Körpermitte, was die Verdauung beeinflusst.
Auch üppige Mahlzeiten, Alkohol und Glacé fordern die Verdauungsenzyme. Je besser die Nahrung durch die Enzyme für den Körper verwertbar gemacht wird, desto weniger bleibt sie wie ein Stein im Verdauungstrakt liegen.
Inspiriert vom Wissen der Tibeter über die Bedeutung von Wärme für die Verdauung und den Einsatz von Kräutern hat Padma das Nahrungsergänzungsmittel PADMA DIGESTIN plus entwickelt. Natürliche Kräuterkapseln mit Calcium. Dieses trägt zu einer normalen Funktion der Verdauungsenzymen bei. Die wärmenden Gewürze, Kardamom und Zimt, ergänzen die naturbelassene Granatapfel-Rezeptur.
www.padma.ch
Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung sowie eine gesunde Lebensweise.
Was haben Patient*innen bei der Behandlung zu sagen?
Kennen Sie diesen Satz? «Das habe ich doch gesagt …» äussert man häufig, wenn am Ende doch das eintrifft, was man längst prophezeit hat. Er kann mit dem Gefühl verbunden sein, Recht behalten zu haben. Für viele Patient*innen drückt dieser Satz jedoch eher Hilflosigkeit aus. Hilflosigkeit, weil einfach nicht reagiert oder gehandelt wurde, auf das, was wieder und wieder gesagt wurde.
Kommunikation auf Augenhöhe, Beteiligung, ein Miteinander – so sollte eine medizinische Behandlung ausschauen.
Patient*innen können auf unterschiedliche Art in ihre Behandlung miteinbezogen werden: Das fängt bei kleinen Dingen im Alltag an – zum Beispiel, Diagnosen und Behandlungsoptionen so zu beschreiben, dass Patient*innen sie verstehen. Oder dass deren Rückfragen und Vorschläge in die Entscheidung über das weitere Vorgehen einbezogen werden. Das liegt eigentlich auf der Hand, denn Patient*innen verfügen als Betroffene über Kenntnisse, Perspektiven und Erfahrungen, die das Wissen der Fachpersonen massgeblich ergänzen.
Leider ist dies noch keine gelebte Realität: Viele Patient*innen fühlen sich mit ihren Nachfragen oder Vorschlägen oft nicht ernst genommen oder ignoriert. Also eben genau nicht adäquat eingebunden in den Behandlungsprozess. In diesem Fall hilft es nur, mutig zu sein und kritisch Fragen zu stellen: Letzten Endes müssen Patient*innen selbst in letzter Instanz entscheiden, wie ihre Behandlung aussieht. Und das geht nur, wenn Fachpersonen sie verständlich und vollständig über ihre Optionen informieren und sie als ernst zu nehmende*r Partner*in auf Augenhöhe betrachten.
Susanne Gedamke, Geschäftsführerin SPO
Mehr zum Thema Patient*innenrecht: Schweizerische Stiftung SPO Patientenschutz, www.spo.ch
Telefonische Beratung via Hotline 0900 567 047, Fr. 2.90/Min.
Im Rahmen der SPO-Mitgliedschaft erhalten Sie diese Beratung unentgeltlich (044 252 54 22).
Ich 72 Jahre alt, w, habe seit ca. 20 Jahren unter Fettstühlen und Durchfall gelitten. 2012 zeigte sich, dass ich eine Bauchspeicheldrüsenentzündung habe und demzufolge Diabetes Typ II. Seither nehme ich Verdauungsenzyme ein und achte auf die Ernährung. Könnten Sie mir etwas über die Bauchspeicheldrüse berichten?
D. N., Luzern
Die Bauchspeicheldrüse ist tatsächlich ein Organ, das nicht so häufig im Heft besprochen wird. Die Drüse produziert Verdauungsenzyme und stellt dem Körper zwei Hormone bereit. Das Insulin und das Glukagon, welche für die Verstoffwechselung des Zuckers im Blut zuständig sind. Mit Ihren Enzymtabletten und der Ernährungsumstellung haben Sie somit schon viel zur Lösung beigetragen. Oft ist die Bauchspeicheldrüse die Leidtragende, wenn die Leber überlastet oder gestaut ist. Offenbar konnte Ihr Körper das Fett noch nie so richtig verdauen. Die Massnahmen, die ich Ihnen empfehle, dienen deshalb eher der Gesundheit der Leber und indirekt auch der Bauchspeicheldrüse.
• Machen Sie zwischen den drei Mahlzeiten Essenspausen von 3 bis 5 Stunden, damit ihre Verdauungsorgane Zeit haben, die Nahrung zu bewältigen.
• Trinken Sie morgens nach dem Aufstehen als Erstes ein Glas heisses Wasser.
• Essen Sie zum Frühstück einen Apfel dämpfen mit etwas Wasser, Salz, Zimt und Nelken. Bei starkem Hunger können Sie etwas Hirse, Vollkorngries oder Haferflocken beifügen.
• Ersetzen Sie so oft es geht die tierischen Eiweisse durch Pflanzennahrung. Mehr Linsen und Kichererbsen als Käse und Fleisch. Bevorzugen Sie Vollkorngetreide wie Hirse, Vollreis, Amarant, Gerste oder Hafer.
• Verzichten Sie auf Frittiertes, in viel Fett gekochtes und sehr fettreiches Essen.
• Gute Gewürze sind Kurkuma, Koriander, Kümmel/Kreuzkümmel, Kardamom, Zimt und Bockshornklee. Sie dürfen Ihr Essen ruhig damit würzen. Kennen Sie den Bockshornklee? Sie können die sehr harten Samen trocken in der Pfanne rösten, abkühlen lassen und dann zu einem Pulver verarbeiten, von dem Sie mehrmals täglich eine Prise naschen.
• Ideale Heilpflanzen sind Löwenzahn, Mariendistel und Artischocke. Machen Sie im Frühling und im Herbst eine Leberentgiftung mit diesen wunderbaren Heilpflanzen. Sie sind als Frischpflanzensaft, Tee, Tinktur oder Spagyrik-Essenz erhältlich.
Ich denke, das sind die wichtigsten Punkte. Allenfalls könnten Sie Ihre Organe auch mittels APM, Kinesiologie, Fussreflexzonenmassage oder anderen therapeutischen Massnahmen, die Ihnen zusagen, unterstützten.
Haben Sie Fragen?
Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und AyurvedaExpertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich: s.hurni@weberverlag.ch
Wer bist du – wer bist du wirklich – hinter all deinen Masken und Rollen?», fragte Marlon Brando seine Filmpartnerin Faye Dunaway in dem hübschen alten Hollywood-Film «Don Juan de Marco» – nach etlichen Jahren Film-Ehe. Sie will abwehren, er bleibt bei der Frage, und schliesslich sagt sie unter Tränen: «Ich dachte schon, du fragst nie.»
Eine Beziehung hat meistens schon viele Phasen durchlaufen – Verliebtsein, Alltag, Enttäuschungen, Neuanfänge – bevor wir wissen wollen, wer der andere wirklich ist, jenseits unserer Bedürfnisse, Sehnsüchte, Erwartungen. Wenn die Filme gegenseitiger Projektionen abgedreht sind, wird sich ein Paar entweder trennen – oder tiefer gehen wollen. Und das könnte mit Marlon Brandos Frage beginnen: Wer bist du?
Ein Instrument, das helfen kann, die gewohnten Gesprächs- und Umgangsformen zu verlassen, ist das so genannte Zwiegespräch. Es eignet sich auch bei Konflikten, um die Position des Gegenübers wirklich zu verstehen.
Was man braucht, ist eine Stoppuhr, einen ungestörten Raum und Zeit. Die Regel ist einfach: Ihr macht eine bestimmte Zeitspanne aus. Beginnt mit fünf oder zehn Minuten – für den Anfang schon ganz schön lang. Für Fortgeschrittene kann es dann bis zu eine Stunde gehen. Eine spricht, der andere hört zu. Danach wird gewechselt. Jetzt spricht er, sie hört zu. Und – wenn gewünscht – noch einmal und noch einmal.
Es ist erstaunlich, was diese einfache Regel bewirkt: Wenn wir nicht auf unser Gegenüber reagieren müssen, ihn weder bestätigen noch ihr widersprechen sollen, konzentrieren wir uns aufs Zuhören. Und wenn wir nicht unterbrochen, korrigiert, bestätigt werden, beruhigt sich etwas in uns – unser Herz wird zum Massstab, und wir können aus Verbundenheit sprechen. So wird
ein Gespräch von einem Pingpong – wer hat Recht, wer hat die besseren Argumente? – zu einem Friedensdialog. Der Schlüssel ist das Zuhören: Mach dich ganz offen für die Position deines Gegenübers. Auch wenn er deiner Meinung nach völlig falsch liegt: Bezwinge deinen Wunsch zu korrigieren oder zu widersprechen, auch zu bestätigen. Denn darum geht es nicht. Wenn möglich, haltet den Blickkontakt, vielleicht auch Körperkontakt. So entsteht eine Gemeinsamkeit über die Worte hinaus.
Ist einer fertig, bedankt sich die andere. Eine Zusatzregel ist vor allem bei Konflikten sehr hilfreich: Bevor man selbst spricht, wiederholt man die Essenz des Gehörten, und zwar ohne Wertung. Einfach um zu erkennen, was wirklich angekommen ist. Ich kann gar nicht genug sagen, wie sehr bereits diese Praxis eine Erleichterung in einem Konflikt schafft, die Erkenntnis: Ich wurde verstanden! Ich muss nicht mehr kämpfen.
Es gibt das Sprichwort: Ein Feind ist jemand, dessen Geschichte wir noch nicht kennen. Durch Zuhören können wir Feindschaft – und das gibt es auch in einer Beziehung manchmal – in Erkennen und Liebe wandeln. Durch Zuhören entdecken wir Neues im Geliebten – und lernen ihn als eigenständiges Wesen kennen. Eine tiefere Liebe wird möglich, und vielleicht sagt ihr euch wie Faye Dunaway: «Ich dachte schön, du fragst nie.»
Leila Dregger ist Journalistin und Buchautorin. Sie begeistert sich für gemeinschaftliche Lebensformen, lebte u. a. über 18 Jahre in Tamera, Portugal, sowie in anderen Gemeinschaften. Am meisten liebt sie das Thema Heilung von Liebe und Sexualität sowie neue Wege für das Mann- und Frau-Sein.
Ohne Zelt unter freiem Himmel zu übernachten, ist ein abenteuerlicher und wilder Ausbruch aus dem Alltag. Es braucht wenig dazu und funktioniert auf dem Balkon, im Garten und am Waldrand. Wer einen Schlafsack und eine Liegematte hat, kann schon morgen Abend in eine Nacht voller wunderbarer Erfahrungen eintauchen. Ein bisschen Mut braucht es dazu schon – und die Klärung von drei Fragen und einer noch dazu.
Markus KellenbergerSeit meiner Kindheit schlafe ich gerne draussen, und jetzt, im Mai, beginnt für mich wieder die Saison. Sie dauert bis in den Herbst hinein und ich freue mich schon auf meine drei Lieblingsplätze, die ich dazu regelmässig aufsuche. Vorbei sind die Zeiten, als ich Kälte, Regen und Sturm trotzen und entsprechende Erfahrungen sammeln wollte – mittlerweile mag ich es gemütlich. Die Temperatur soll mild, der Boden möglichst trocken und eben und der Nachthimmel klar sein. Ein kleines Lagerfeuer darf auch nicht fehlen, denn das bietet im Dunkeln flackernde Geborgenheit.
In Gesprächen stelle ich immer wieder fest: Es gibt erstaunlich viele Menschen, die hin und wieder gerne draussen schlafen. So wie ich tun sie das meistens allein oder auch mal zu zweit – tiefe Gespräche sind garantiert. Für die Übernachtung in der Natur suchen sich die meisten abgelegene und stille Plätze mit und ohne Aussicht, an Waldrändern, auf Wiesen oder in der Nähe von Gewässern. Jeder, jede und jedes hat dafür unterschiedlichste Gründe. Einer aber ist uns allen gemeinsam: Wir wollen die Sterne über uns funkeln sehen, denn das ist Magie.
Viele von uns haben schon mal draussen geschlafen, meistens in der Kindheit, in einem Pfadi- oder Blauringlager oder etwas später in der Rekrutenschule. Nicht wenige von uns verknüpfen tolle Erinnerungen mit diesen Nächten unter dem freien Himmel und würden es – falls wir es nicht längst schon tun – gerne wieder einmal ausprobieren. Doch dann tauchen plötzlich Fragen auf, die man sich in der stürmischen Jugendzeit nie gestellt hätte. In der Regel lautet die erste: Ist das nicht gefährlich? Die zweite: Wie ist das mit wilden Tieren? Und die dritte: Ist das nicht verboten?
Gehen wir diesen drei Fragen einzeln nach und beantworten wir am Schluss noch eine vierte und – aus meiner Sicht – die wichtigste.
Von eingebildeten und echten Gefahren Wir mögen uns dafür halten, aber wir sind nicht wirklich rationale Wesen und unsere Fantasie ist unser grösster Angstmacher. Die Räuber- und Gespenstergeschichten aus unserer Kindheit, später die vielen Krimis und Horrorfilme haben diesbezüglich ihre Spuren hinterlassen. Kommen dann noch passende Schlagzeilen dazu, wie jene vom letzten Sommer, als ein Wildcamper am deutschen Rheinufer ermordet wurde, dann packt uns die Panik. Dieser Einzelfall ist schrecklich, aber zahlenmässig nichts im Vergleich zu den Opfern, die der Strassenverkehr in der Schweiz täglich fordert. Niemandem käme es in den Sinn, deswegen zu Hause zu bleiben – und das ist auch besser so, denn dort sterben gemäss Suva-Statistik noch mehr Menschen bei Unfällen. Allein schon bei Treppenstür-
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Wir wollen die Sterne über uns funkeln sehen, denn das ist Magie.
zen sind es bis zu vier pro Tag. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch – es geht hier nicht darum, Opfer gegen Opfer auszuspielen, sondern unsere Ängste in Relation zu echten Gefahren zu setzen. Was uns beim Schlafen im Freien gefährlich werden kann, ist das Wetter. Lokal kann sich immer überraschend ein Gewitter zusammenbrauen – in der Regel aber mit genügend Vorwarnzeit, um sich in Sicherheit zu bringen. Sofern man sich nicht in ein Haus oder Auto flüchten kann, heisst das: weg von Wasser, Bäumen und exponiert erhöhten Plätzen, raus aufs Feld, sich dort mit eng beieinander stehenden Füssen hinkauern und das Gewitter über sich hinwegziehen lassen. Dass man dabei pflotschnass wird, ist das kleinste Übel.
Die Frage, ist draussen schlafen gefährlich, lässt sich also mit einem «eigentlich nein» beantworten, eine Portion gesunder Menschenverstand vorausgesetzt. Möchten Sie auf Nummer sicher gehen, dann finden sich im Internet viele «Einsteigerangebote» in Form von Wild- und Naturkursen – oder Freundinnen und Freunde, die dieses Erlebnis gerne mit Ihnen teilen möchten.
Die am zweithäufigsten gestellte Frage ist die nach den «gefährlichen Tieren». Hier gleich eines vorneweg: Vergessen Sie alle Märchen und Horrorgeschichten über böse Wölfe und Bären. Wenn Sie auf der Suche nach einem Schlafplatz sind, dann machen Sie sich bemerkbar. Die Feld-, Wald- und Wiesenbewohner wissen dann, dass Sie da sind und suchen in der Regel das Weite, denn Wildtiere, egal ob gross oder klein, wollen mit uns nichts, aber auch gar nichts zu tun haben. Wir Menschen sind ihnen aus gutem Grund nicht geheuer. Verhalten Sie sich im Gegenzug wie ein rücksichtsvoller Gast. Meiden Sie die Nähe von Fuchs- oder Dachsbau-
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Im Dunkel der Nacht scheinen alle Geräusche laut und nahe zu sein. So wird aus der im Laub raschelnden Maus schnell ein Monster.
ten und Brutplätzen und legen Sie sich nicht auf einem offensichtlichen Wildwechsel zum Schlafen nieder. Wenn Sie Tiere sehen, beobachten Sie sie still und leise und mit gebührendem Respekt.
Was Ihnen in der Nacht ungewöhnlich erscheinen und vielleicht sogar ein bisschen Angst einflössen wird, das sind vor allem die vielen ungewöhnlichen Geräusche. An sie muss man sich erst gewöhnen. Im Dunkel der Nacht scheinen sie alle sehr laut und sehr nahe zu sein. Das beflügelt unsere Fantasie und so wird aus der im dürren Laub raschelnden Maus schnell ein mittelgrosses Monster. Schnüffelt und schnaubt dann noch ein Igel im Gebüsch herum, dann kann es einem schon mal unheimlich werden. Da hilft nur tief durchatmen – und weiterschlafen. Wir sind hier nicht in der afrikanischen Savanne oder im indischen Dschungel, wo Löwen und Tiger Menschen als willkommene Beute betrachten.
Folgen Sie Ihrem Instinkt
Natürlich ist es mittlerweile auch hierzulande nicht ganz auszuschliessen, dass Sie einem grossen und vielleicht sogar potenziell gefährlichen Wildtier begegnen könnten – aber die Chance dazu ist sehr viel kleiner, als auf der Fahrt zur Arbeit in einen Unfall verwickelt zu werden. Trotzdem strotzen viele OutdoorRatgeber mit «wichtigen» Tipps, wie man sich bei einer solchen Begegnung zu verhalten hat. Sollten Sie tatsächlich einmal in Ihrem Leben überraschend einem Bären oder einem Wolf gegenüber stehen, werden Sie
alle diese Ratschläge auf einen Schlag vergessen und instinktiv das einzig Richtige tun: sich mit Anstand und Respekt langsam zurückziehen. Ist bei dieser Begegnung die Fluchtdistanz dummerweise aber schon unterschritten und das Tier geht zum Angriff über – dann kämpfen Sie mit allen Mitteln um Ihr Leben. Wegrennen hilft nichts, denn die Tiere sind wesentlich schneller als Sie, und Ratschläge wie «stellen Sie sich tot» … Sie können es ja versuchen.
Ein paar Worte über Insekten
Weitaus problematischer als die grossen sind die kleinen Tiere, Zecken zum Beispiel. Sie können Krankheiten übertragen, darunter die Borreliose, eine Bakterieninfektion, und die durch Viren verursachte Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME. Beide Krankheiten lassen sich zwar behandeln, was aber langwierig und sehr unangenehm sein kann. Es macht also Sinn, am Morgen nach dem Schlafen im Freien den ganzen Körper akribisch nach diesen Viechern abzusuchen, um sie sofort zu entfernen.
Mücken hingegen, dazu gehören mittlerweile auch Neuankömmlinge wie die Tiger- und die Buschmücke, verbreiten laut dem Bundesamt für Gesundheit aktuell keine gefährlichen Krankheiten. Sie haben dafür eine andere, höchst lästige Eigenschaft: Summend und stechend können sie einem die Sternennacht so richtig verderben. Packen Sie also einen guten Insektenschutz gegen Zecken und Mücken ein – und die nötigen Medikamente, falls Sie gegen Bienen- und Wespenstiche
allergisch sind. In der Nacht sind diese Tiere zwar nicht aktiv, aber bis Sonnenuntergang und dann wieder ab Sonnenaufgang sind sie unterwegs.
Und was sagt das Gesetz?
Die dritte und letzte der am häufigsten gestellten Fragen lautet: «Ist draussen schlafen überhaupt erlaubt?»
Das kommt darauf an, wie und wo man draussen schläft. Auch wenn das viele nicht wissen: in der Schweiz ist es nicht verboten, sich an einem Waldrand, auf einer Wiese, an einem Bach oder Seelein hinzulegen und zu schlafen. Wer dazu nur einen Rucksack, einen Schlafsack und eine Liegematte braucht und dies nicht in einer Verbotszone, einem Naturschutzgebiet oder ungefragt auf Privatgelände tut, hat vor dem Gesetz nichts zu befürchten. Die Schweiz kennt und respektiert ähnlich wie einige skandinavische Länder, Schottland und Irland seit dem Mittelalter das «Alamannen-» oder «Jedermannsrecht». Dieses besagt, dass alle Menschen das Recht haben, sich mit dem gebotenen Anstand und unter Einhaltung bestehender Vorschriften oder Verbote allein, zu zweit oder in einer kleinen Gruppe frei in der Natur zu bewegen, sich in ihr aufzuhalten, wilde Früchte zu sammeln und zu essen – und dort vorübergehend auch zu schlafen.
Das Zelt macht den Unterschied Selbstverständlich gibt es mittlerweile viele zusätzliche Gesetzte, die so genau wie möglich Regeln, wer wo und wie die Natur kostenlos und frei nutzen darf, denn auf Privatbesitz muss ebenso selbstverständlich
Rücksicht genommen werden, wie auf Schutz- und Sperrgebiete. Auch Sicherheitsbedenken spielen dabei eine Rolle, und natürlich die Angst, dass ohne Vorschriften die Anarchie ausbrechen könnte … und weil wir in einem föderalistischen Staat leben, hat nicht nur der Bund, sondern auch jeder Kanton eigene Gebote und Verbote erlassen.
Das Überraschende in diesem Irrgarten: Keine dieser Vorschriften befasst sich mit Menschen, die in der freien Natur im Schlafsack übernachten. Wer das tut, ist einfach jemand, der draussen schläft. Schlägt dieser Jemand aber ein Zelt auf, mutiert er zum Camper, und da fängt die Regulierung an. In einigen Kantonen ist das Aufstellen eines Zeltes ausserhalb von Campingplätzen und Privatgärten für eine Nacht erlaubt, in anderen ist es ganz verboten. Die Vorschriften für Wohnmobile und Wohnwagen sind ebenso unterschiedlich, tendenziell aber deutlich restriktiver. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen: Auf den Websites von Bund, Kantonen und Gemeinden, aber auch von Naturschutzparks und Tourismusorganisationen finden Sie in der Regel unter Suchbegriffen wie «Wildcampen, Camping, Zelten, Wohnwagen oder Wohnmobil» die nötigen Auskünfte.
Warum sollte ich mir das antun?
Wenn die drei ersten Fragen nach den Gefahren, den Tieren und den Verboten geklärt sind, geht die wichtigste manchmal fast vergessen: Warum überhaupt soll ich mein bequemes Bett gegen ein Lager draussen in der dunklen und unbekannten Nacht tauschen? Um ehrlich zu sein, fehlt mir hier die Antwort, denn ich habe überhaupt keine Ahnung, warum ausgerechnet Sie draussen schlafen sollten. Das müssen Sie selbst wissen – oder es herausfinden.
Ich weiss nur, warum ich es gerne tue. Einmal draussen, ist es die Fülle an Eindrücken, die mich am Morgen mit einem Gefühl tiefster Befriedigung erwachen lässt. Diese Eindrücke fangen bereits mit der Freude an, einen schönen Lagerplatz gefunden und ihn mir für eine Nacht zu eigen gemacht zu haben. Es ist auch der leise Stolz, die eigenen Ängste überwunden zu haben und sich mutig dem Alleinsein unter dem Himmel ebenso hinzugeben wie den immer freier fliessenden Gedanken. Und wenn dann Stille und Friede eingekehrt sind, das kleine Feuer nur noch glüht und ich auf dem Rücken liegend in die Sterne schaue, dann weiss ich, dass Mutter Erde meine Heimat ist. Und mehr noch: Sie ist der schönste Aussichtsplatz auf das grosse Wunder der Schöpfung – und ich bin ein Teil davon. Was möchten Sie noch wissen?
Packliste für ein Sternenabenteuer
Für eine Nacht unter den Sternen braucht es wenig. Die Basisausrüstung für alle, die im eigenen Garten, am nahe gelegenen Waldrand oder einige Kilometer weit weg von zu Hause schlafen möchten, passt in einen mittleren Rucksack und lässt sich problemlos zu Fuss oder mit dem Velo transportieren.
Basisausrüstung
• Ein der Jahreszeit angemessen warmer Schlafsack
• Eine bequeme Liegematte, roll- oder aufblasbar
• Taschenlampe
• Taschenmesser
• Insektenspray
• WC-Papier oder Papiertaschentücher
• Ein kleiner Müllbeutel
Falls der Boden feucht ist oder es regnen könnte:
• Ein Tarp oder eine Baumwollblache als Unterlage, Notdecke oder Notzelt
• Zehn Meter Schnur, um ein Notzelt spannen zu können
Was es jetzt noch braucht, ist ganz nach eigenem Gusto eine Flasche Wasser, eine Thermoskanne Tee oder Kaffee, eine Flasche Wein, ein Bier, vielleicht ein bisschen Hanf, etwas zum Bräteln und noch einen Happen fürs Outdoor-Frühstück, bevor man wieder nach Hause geht – selbstverständlich ohne Spuren zu hinterlassen.
Wenn Stille und Friede
eingekehrt sind, das kleine Feuer nur noch glüht und ich auf dem Rücken liegend in die Sterne schaue, dann weiss ich, dass Mutter Erde meine Heimat ist.
Es werde Feuer
Für mich steht fest: Ein richtiges Lager braucht ein richtiges Feuer – und sei es nur, um später in die Glut starren zu können. Bestehen keine Feuerverbote und geht kein Wind, der zu gefährlichem Funkenflug führen kann, dann ist die Schweiz diesbezüglich ein tolerantes Land und setzt auf Eigenverantwortung und darauf, dass man sich aus Rücksicht auf die Natur über nationale, kantonale und regionale Vorschriften im Voraus informiert und sie auch einhält. Ein gutes Feuer braucht viel Aufmerksamkeit. Solange es noch hell ist, muss trockenes Holz gesammelt und bereit gelegt werden. Dann kommt die eigentliche Feuerstelle an die Reihe. Ringsum darf kein dürres Gras oder Laub liegen. Sie darf nicht zu nahe an Bäumen oder unter herabhängenden Ästen angelegt sein, sondern einen genügend grossen Sicherheitsabstand zu allem einhalten, das in Flammen aufgehen könnte.
Wenn Sie eine geeignete Stelle gefunden haben, räumen Sie sie von brennbarem Material frei. Bauen Sie mit Steinen oder Erde eine kleine Brandschutzmauer rund um das Feuer – und lassen Sie es nicht ohne Aufsicht brennen. Halten Sie das Feuer so klein wie möglich.
Wenn Sie am Morgen den Lagerplatz verlassen: Löschen Sie letzte Glutnester mit Wasser oder in fröhlicher Lausbuben- und Lausmädchenmanier, decken Sie Erde (bitte nicht dürres Laub!) über die Asche und lassen Sie übrig gebliebenes Holz und allenfalls auch Steine nicht auf Wiesen liegen.
Dort, wo es erlaubt ist, macht auch eine wilde Zeltnacht Freude.
Der richtige Platz zum Schlafen im Freien
Ausschlaggebend für eine schöne Nacht draussen in der Natur ist die Wahl des richtigen Schlafplatzes. Idealerweise liegt er höchstens eine Stunde zu Fuss, mit dem Velo oder dem ÖV von zu Hause entfernt und ausserhalb von Ortschaften und Tourismusgebieten. Machen Sie es sich beim nächsten Sonntagsspaziergang zur Aufgabe, links und rechts des Weges nach einem möglichen Schlafplatz Ausschau zu halten, und denken Sie daran: Ein guter Schlafplatz liegt immer etwas abseits der Wege und ist vor Blicken geschützt. Gehen Sie auf Ihrer Suche also ruhig ein bisschen querfeldein.
Was Sie im Minimum brauchen, ist eine ebene Fläche von ein mal zwei Metern. Da haben Ihre Matte und der Schlafsack ausreichend Platz. Legen Sie sich ruhig zur Probe hin. Offene Felder und Wiesen bieten den schönsten Ausblick auf den Sternenhimmel. Mit Vorteil wählen Sie hier die Nähe zu einem Baum oder einer Hecke. Das bietet Sichtschutz. An Waldrändern ist die Sicht auf die Sterne leicht eingeschränkt, dafür bieten die Bäume im Rücken ein Gefühl von Sicherheit. Hier finden Sie auch genügend Holz für ein Feuer – und mit grosser Wahrscheinlichkeit können in der Dämmerung Tiere beobachtet werden.
Wenn Sie dann ein paar Tage später Ihr Mikroabenteuer bei bestem Wetter starten, achten Sie darauf, den ausgewählten Lagerplatz mindestens eine Stunde vor Sonnenuntergang in Beschlag zu nehmen, das gibt Ihnen genügend Zeit, sich einzurichten. Hat sich ein Platz bewährt und das Erlebnis hat Ihnen gefallen, dann nutzen Sie ihn ruhig öfters für wilde Nächte. Und denken Sie daran: Es geht nicht um eine Überlebensübung, sondern einzig und allein um eine wunderschöne Nacht in der Natur. Am Morgen nach dem Aufstehen geht es wieder heim und unter die Dusche.
Spargel schmeckt fein und hat viele gute Eigenschaften. Ende Juni sollte er nicht mehr geerntet werden. Grund genug, die Spargelsaison umso mehr zu zelebrieren und das feine Gemüse täglich zu geniessen.
Therese Krähenbühl-Müller
Jetzt ist Spargelsaison und diese geniessen viele Menschen sehr. Müssen sie auch, denn die Zeit der Spargeln ist beschränkt. Bis Johanni, also bis am 24. Juni dürfen sie gestochen werden, danach sollte man sie nicht mehr essen. «Kirschen rot, Spargel tot», sagt eine alte Bauernweisheit dazu. Doch bis es so weit ist, dauert es noch etwas und man sollte die Zeit nutzen, um Spargeln zu essen und vor allem zu geniessen.
Spargeln stammen aus dem Mittelmeerraum und wurden bereits in der Antike sehr geschätzt. Dann gerieten sie etwas in Vergessenheit und erlebten erst ab dem Rinascimento in Italien eine neue Blütezeit. Spargeln gibt es in unzähligen Ausprägungen und Formen. Oft werden Spargelgewächse zur Zierde angebaut. Am bekanntesten sind aber natürlich die Gemüsespargeln. Nebst dem sogenannten «wilden» Spargel, der etwas feiner gewachsen ist, werden grüner und weisser Spargel auch im grossen Stil als Kulturpflanzen angebaut. Eine Besonderheit daran ist, dass Spargeln relativ tief im Boden wachsen und viel Platz zum Gedeihen brauchen. Darum sind sie auch so teuer. Über dem weissen Spargel werden sogar Erddämme aufgehäuft, damit sie kein Sonnenlicht abbekommen. Grüner Spargel darf den Kopf über die Erde hinausstrecken.
Die Ernte des Spargels wird von Hand gemacht, ist etwas aufwändiger und ein weiterer Grund für den hohen Preis der Spargeln. Ob grün oder weiss, Spargeln sind gesund: Sie haben einen hohen Gehalt an Rohfasern, Mineralstoffen, organischen Säuren, Aromastoffen und vielen Vitaminen. Ausserdem sind Spargeln mehrjährige Stauden, und ein Wurzelstock kann bis zu 15 Jahre alt werden. Spargeln bevorzugen leichte bis mittelschwere, sandig-lehmige Böden, die tiefgründig sind, eine gute Wasserführung aufweisen und einen neutralen pH-Wert haben. Die Kulturdauer einer Spargel-
pflanze beträgt acht bis zehn Jahre. Mit einem Vollertrag kann erst ab dem dritten Jahr gerechnet werden. Der Konsum von Grün- und Bleichspargeln beträgt pro Kopf in der Schweiz rund 1,2 Kilogramm. Am meisten Spargeln werden in der Ostschweiz angebaut, gefolgt vom Mittelland und von der Westschweiz.
Den Nieren Gutes tun
Da Spargel manchmal etwas bitter schmecken kann, scheiden sich daran teils auch die Geister. Es lohnt sich aber dennoch, dem Spargel eine Chance zu geben. Denn er hat eine ganz wichtige Eigenschaft: Im Spargel befindet sich die harntreibende Asparagusinsäure. Wer Spargeln isst, tut also seinen Nieren etwas Gutes, weil er sie so richtig in Schwung bringt. Leider verwandelt der Körper die Säure in eine Schwefelverbindung um, die den Urin streng riechen lässt. Doch auch das sollte einem vom Konsum nicht abhalten. Denn Spargeln enthalten auch viel Vitamin C und E, Folsäure und Vitamin B und Kalium.
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Die Spargelsaison ist eine Zeit des Genusses, die es zu nutzen gilt, bevor sie wieder vorüber ist.
Spargeln schmecken nicht nur als Ofengemüse oder im Wasser gekocht fein, sondern auch als Quiche.
Eine weitere, interessante Eigenschaft von Spargel ist, dass er Silberbesteck durch bestimmte Inhaltsstoffe schwarz anlaufen lässt. Früher wurde der Spargel darum von Hand gegessen. Doch noch wichtiger, als wie man Spargel isst, ist die Frage, wie man ihn zubereitet. Häufig wird Spargel einfach im Wasser gekocht. Meist leider etwas zu lange und zu intensiv. Wer womöglich noch den Dampfkochtopf verwendet, wird dem Spargel geradezu die Seele aus dem Leib kochen. Doch was sind die Alternativen? Wer Spargel im Wasser kochen will, sollte darauf achten, dass er nicht zu lange im Wasser bleibt. Wenn man ihn in der Mitte anhebt, sollte der Spargel immer noch so fest sein, dass er sich an den Enden nur leicht nach unten biegt, aber nicht rechts und links schlaff herunterhängt.
Spargel kann auch wunderbar in etwas Fett gedünstet werden. Eine andere Variante ist die Zubereitung im Ofen. Dazu wird der Spargel gerüstet, in einem gut erhitzbaren Öl gewendet, mit etwas Salz bestreut und dann im Ofen gebacken. Übrigens: Aus den Rüstabfällen der Spargeln lässt sich eine wunderbare Spargelcremesuppe oder ein Gemüsefond herstellen. So kann aus dem kostspieligen Gemüse noch mehr gemacht werden.
Wilder Spargel ist etwas weniger bekannt. Mit etwas Glück lässt er sich auf dem Markt ergattern.
Spargeln schmecken nicht nur als Ofengemüse oder im Wasser gekocht fein, sondern auch als Quiche.
Zutaten
Teig: 200 g Mehl, Salz, 50 g Butter, etwas Wasser
Belag: 1 grosse Zwiebel, 300 g Spargeln (oder optional anderes, saisonales Gemüse), 2 dl Gemüsebrühe zum Ablöschen, 1 Schuss Weisswein, 2 Eier, 1 dl Rahm, Pfeffer, Kräuter zum Würzen
Zubereitung
Die Butter für den Teig weich werden lassen und mit dem Mehl und dem Salz verkneten. Nach Bedarf etwas Wasser dazu geben, bis der Teig die richtige, feste Konsistenz bekommt. Den Teig ca. 20 Minuten zugedeckt im Kühlschrank ruhen lassen. Das Gemüse rüsten, zerkleinern, in Butter andünsten, mit etwas Weisswein ablöschen und mit Salz, Pfeffer und Kräutern würzen. Den Teig auswallen, auf einem Blechreinpapier in die Kuchenform geben und einstechen. Die Eier schaumig rühren, Rahm und Käse dazu geben und die Masse allenfalls nochmals etwas würzen (je nachdem, wie rezent der verwendete Käse ist). Die Eier-KäseMasse mit dem Gemüse vermischen und auf dem Kuchenboden verteilen. Den Kuchen knapp eine halbe Stunde lang im auf 200 Grad vorgeheizten Ofen backen. Nach dem Backen kurz auskühlen lassen und servieren.
Der Spargelsalat aus wilden Spargeln schmeckt vorzüglich.
Wilder Spargel ist etwas weniger bekannt. Mit etwas Glück lässt er sich auf dem Markt ergattern. In Kombination mit jungen Kartoffeln schmeckt er besonders gut.
Zutaten
1 Bund Wildspargel (grüner Spargel funktioniert auch), 500 g kleine Kartoffel, 2 kleine oder eine grosse Lauchzwiebel, frische Gartenkräuter (ich habe Thymian, Petersilie und Schnittlauch verwendet), 50 ml Gemüsebrühe, 1 EL Apfelessig, 1 EL Olivenöl, 1 TL Senf und etwas Pfeffer.
Zubereitung
Die Kartoffel weichkochen. Die Enden von den Spargeln abrechen und diese dann kurz im heissen Salzwasser sieden und danach das Wasser abgiessen. Die Kartoffeln halbieren und zusammen mit den Spargeln in eine Schüssel geben. Die Lauchzwiebeln in dünne Scheiben schneiden und mit den restlichen Zutaten in der Schüssel verrühren. Die Kräuter, die Gemüsebrühe, Essig, Öl, Pfeffer und Senf zusammen in ein Mixglas geben oder mit einem Stabmixer kräftig verrühren. Die Sauce unter den Salat mischen und alles etwa eine halbe Stunde ziehen lassen.
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ISBN 978-3-03818-148-4
Zutaten
für 4 Portionen
250 g Nüsslersalat
50 ml Olivenöl
2 EL Senf
4 EL Weissweinessig
2 TL Honig
2 EL Zitronensaft
Etwas Salz, Pfeffer
12 Speckscheiben
4 Eier
1. Für das Dressing Olivenöl mit Senf, Weissweinessig, Honig, Zitronensaft und 2 EL Wasser vermischen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
2. Speckscheiben ohne Öl in der Pfanne beidseitig knusprig anbraten und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
3. Für die pochierten Eier zunächst Wasser mit Essig (für 1 Liter Wasser nimmt man 1 EL Essig) in einem Topf zum Kochen bringen. Die Eier vorsichtig in eine Schüssel aufschlagen (jedes Ei in eine eigene Schüssel).
4. Das kochende Essigwasser mit einem Schneebesen kräftig durchrühren. Das erste Ei hineingleiten lassen. Vorgang für die weiteren 3 Eier wiederholen.
5. Jedes Ei 3 bis 4 Minuten garziehen lassen, das Wasser soll nur leicht köcheln. Vorsichtig jedes Ei aus dem Wasser heben.
6. Salat mit dem Dressing vermischen und auf vier Teller verteilen. Je 3 Scheiben Speck und 1 Ei darauflegen und sofort servieren.
Schon der Name knuspert in den Ohren. Die fingerfeinen Baguettes aus Italien dirigieren unseren Appetit nach einem Wunschkonzert der Verführung. So bleibt es selten bei einem einzigen dieser krossen Stängel. Vor allem, weil sie selbstgemacht in umso verlockenderer Variante unsere Gaumen zu bespielen wissen.
Zutaten
Zutaten für 24 Stück
2 Stück Biofarm-getrocknete-Tomaten
250 g Biofarm-Ruchmehl
1 TL Salz
3 g Trockenhefe
1 EL Biofarm-Olivenöl
1.5 dl Wasser
1 TL Biofarm-Kümmel
Wenig Wasser
Wenig Salz
1. Die Tomaten über Nacht in Wasser einweichen. Das Wasser anschliessend wegschütten, die Tomaten trocken tupfen und ganz klein schneiden.
2. Mehl, Salz und Hefe in einer Schüssel mischen. Olivenöl und Wasser beigeben und alles zu einem glatten Teig kneten.
3. Den Teig nun in zwei gleich grosse Stücke teilen. In einen den Kümmel und in den anderen die Tomaten einkneten. Bei den Tomaten evtl. noch etwas Mehl dazugeben, da diese durch das Einweichen etwas feucht sind. Beide Teige zugedeckt bei Raumtemperatur etwa 1 ½ Stunden aufgehen lassen.
4. Den Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
5. Jeden Teig in 12 Stücke teilen und diese zu 30 cm langen Grissini ausrollen. Auf zwei mit Backpapier belegte Bleche legen. Mit Wasser bestreichen und mit Salz bestreuen.
6. In der Ofenmitte 30 Minuten backen.
Tipp
Nach Belieben andere Kräuter oder Gewürze beigeben. Auch nature schmecken diese Grissini super.
Die Ringelblume ist eine unserer ganz grossen Heilpflanzen. Wundheilmittel der ersten Wahl, Infektionsschutz, Krebsvorsorge und Grundsubstanz der Naturkosmetik – Calendula kann fast alles.
Yves SchererUnverwüstlich erscheint die Ringelblume jedes Jahr von selbst in unserem Garten. Wie hundert kleine Sonnen leuchten ihre Blüten intensiv gelb- und orangefarben zwischen den anderen Pflanzen hervor. Ich ernte sie, indem ich den Stängel unterhalb des Blütenbodens fasse und die ganze Blüte mit dem Daumennagel abknipse. Ein leicht harziger Duft macht sich bemerkbar. Auch wenn sehr bald wieder neue Blüten erscheinen werden, habe ich doch so grossen Respekt vor dieser Blume, dass ich nie alle auf einmal ernte.
Ich lernte die Ringelblume (Calendula officinalis) nach der Geburt unseres ersten Kindes kennen. Irgendwie gehört diese hübsche Blume einfach dazu, wenn ein Baby gepflegt wird. Calendula ist die Kosmetikerin unter den Heilpflanzen – heilsam wie das Licht der Sonne und dabei so sanft wie Babyhaut. Die Ringelblume gehört zur grossen Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie blüht von Juni bis Oktober. Manchmal finde ich vereinzelte Blüten noch mitten im Winter. Wenn die Pflanze verblüht ist, bilden die Samen einen eingekrümmten Ring. Anfangs noch hellgrün, färbt sich der Fruchtstand mit zunehmender Reife dunkelbraun.
Namen und Signatur
Die eingekringelte Form der Samen verlieh der Pflanze den Namen «Ringelblume». Die lateinische Bezeichnung Calendula stammt vom Begriff «calendis» (= Monate) und wurde ihr zuteil, weil sie viele Monate lang blüht. Der Namenszusatz officinalis verweist auf das «Offizin», die Werkstatt der Apotheker*innen. Alle Pflanzen, die diesen Namenszusatz tragen, sind traditionelle Heilpflanzen. Im Mittelalter kannte man sie unter dem Namen «Sponsa solis» (= Sonnenbraut). Andere alte Namen sind: Ringelrose, Gelringle, Goldblume, Sonnenwendblume, Liebfrauenblume, Wucherblume und viele mehr.
In der Antike und im Mittelalter wurden aus der Ringelblume Zaubertränke hergestellt, um die Liebe zu fördern. Die Pflanze war der Göttin Freya und später Maria geweiht. Als Heilpflanze der Frauen und der Liebe symbolisiert die goldene Blume Anmut, Schönheit, Treue, Schutz in der Liebe und in der Ehe. Eine weitere schöne Symbolik zeigt sich im Brauch, die Ringelblume auf Gräber zu pflanzen. Das stark wuchernde Kraut wird mit der Wiedergeburt assoziiert. Hinweise dafür sind die ladinische Bezeichnung «Ciof
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Die goldene Blume symbolisiert Anmut und Schönheit, Treue, Schutz in der Liebe und in der Ehe, und verkörpert göttliches Heil, Trost und Erlösung nach dem Tod. »
Die goldgelben Blüten öffnen sich nur bei Sonnenschein.
di morc» und der gleichbedeutende Name «Totenbleaml». Als Abbild der Sonne verkörpert die Ringelblume göttliches Heil, Trost, Erlösung nach dem Tod und ewiges Leben.
Wegen ihres breiten Wirkspektrums und der guten Verträglichkeit ist die Ringelblume eine universell einsetzbare, zuverlässige und sichere Heilpflanze. In der Volksheilkunde tief verwurzelt, darf sie in keinem Bauerngarten fehlen. In der alpinen Volksheilkunde wurde die Ringelblume unter anderem zur Behandlung von Lebererkrankungen angewendet. In der Steiermark kennt man die Pflanze deswegen auch unter dem Namen «Gelbsuchtröserl».
Im Blütenboden liegt die grösste Konzentration von Wirkstoffen. Für sämtliche Ringelblumen-Anwendungen werden deswegen die ganzen Blüten verwendet. Sie enthalten Flavonoide, Carotinoide, Triterpenalkohole, ätherische Öle, Cumarine, Pflanzenschleim, Allantoin, Saponine, Bitterstoffe und Salicylsäure. Innerliche Anwendungen wirken entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral, immunstimulierend, antikanzerogen, krampflösend, den Gallenfluss und die Verdauung fördernd. Äusserliche Anwendungen wirken desinfizierend, wundheilend, geweberegenerierend, leicht schmerzstillend, lymphabflussfördernd und pilzhemmend.
Ringelblumen-Anwendungen machen die Haut geschmeidig und erhöhen deren Widerstandskraft. Sie verbessern die Durchblutung und den Stoffwechsel der Haut und wirken tief geweberegenerierend. Eine Waschung mit Ringelblumentee, verdünnter Tinktur oder Hydrolat kann bei allen Hauterkrankungen Linderung verschaffen. Das anschliessende Auftragen von Ringelblumenöl oder -salbe versorgt die Haut nachhaltig mit heilenden Wirkstoffen. Das ist besonders wertvoll bei Gewebeschädigungen, die durch eine Bestrahlungstherapie entstanden sind. Zusammen mit dem Stiefmütterchen und dem Gänseblümchen bildet die Ringelblume eine Trias von Hautheilmitteln für Kinder. Die drei Pflanzen können abwechselnd oder als Mischung eingesetzt werden.
Zum Auswaschen und Desinfizieren offener Wunden verwendet man verdünnte Ringelblumentinktur (Wasser:Tinktur = 10:1) oder lauwarmen Ringelblumentee. Für die Versorgung von Hauterkrankungen und Wunden helfen Tee-Kompressen. Die Salbe eignet sich zur Behandlung von Wundrändern, stumpfen Verletzungen, Verbrennungen, Brustwarzen- und Brustdrüsenentzündung, wunden Babypopos und zur Narbenpflege. Besonders bewährt hat sich die Ringelblume zur Behandlung chronischer, schlecht heilender Wunden.
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Der Löwenzahn gehört in die Hausapotheke
Während die einen versuchen, ihm im Garten Herr zu werden, schätzen ihn die anderen als erstaunlich vielseitige Heilpflanze: den Löwenzahn. In der chinesischen Medizin wird die Pflanze bereits seit dem 7. Jahrhundert nach Christus erwähnt. In den Schriften des Abendlandes taucht sie erstmals um 1485 auf. Heute wird der Löwenzahn gerne bei Gallenblasen- und Harnwegsbeschwerden eingesetzt, kann aber auch zur Milderung von Schuppenflechte oder Akne beitragen.
In der Volksmedizin wird der Tee aus Löwenzahnblättern gegen Rheuma, Nieren- und Leberleiden eingesetzt und dem frischen Presssaft sagt man eine Wirkung bei chronischer Arthrose und degenerierten Erkrankungen der Wirbelsäule nach.
Rezept: Löwenzahn-Pesto
Zutaten für ca. 100 g Pesto:
• 15 g junge Löwenzahnblätter
• 20 g Pinienkerne
• ½ Knoblauchzehe
• 2 EL Sbrinz gerieben
• 40 ml Olivenöl
• 40 ml Rapsöl oder Sonnenblumenöl
• Salz
Hier geht es zur Zubereitung
www.egk.ch/loewenzahn#rezept
Anwendungstipps
Zubereitung des Tees
Eine handvoll frische oder getrocknete ganze Blüten mit 1 Liter heissem Wasser übergiessen, 10 Minuten ziehen lassen und über den Tag verteilt trinken. Um die fettlöslichen Carotinoide verfügbar zu machen, dem Tee etwas Pflanzenfett oder Sahne beigeben.
Ringelblumenöl herstellen
Ganze Ringelblumenblüten werden in Olivenöl oder Mandelöl bei Raumtemperatur im Schatten ausgezogen. Ein weithalsiges, dicht verschliessbares Glas mit Blüten befüllen und mit dem Öl vollständig bedecken. Das Glas täglich schwenken. Werden frische Blüten verwendet, sollte das Gefäss regelmässig kurz geöffnet werden, um allfällige Gärgase abzulassen. Nach 3–4 Wochen wird das Öl filtriert und in Braunglasflaschen abgefüllt. Beschriften und datieren nicht vergessen!
Ringelblumensalbe herstellen
Rezept für 100 ml
Zutaten und Zubehör:
• 100 ml Ringelblumenöl (Rezept siehe oben)
• 10 g gereinigtes Bienenwachs aus der Drogerie oder Apotheke
• je 10–20 Tropfen Ringelblumen- und Propolistinktur
• Salbendöschen aus Glas
• Topf und Schüssel für Wasserbad
Vorgehen:
1. Salbendöschen mit kochendem Wasser ausspülen und trocknen lassen.
2. Das Ringelblumenöl in die Schüssel geben und im Wasserbad erwärmen,
3. das Bienenwachs hinzugeben und gelegentlich umrühren, bis es vollständig geschmolzen ist. Die Schüssel aus dem Wasserbad nehmen, Tinkturen hinzugeben, nochmals gut umrühren und anschliessend die flüssige Salbe in Salbendöschen füllen und offen auskühlen lassen. Beschriften und datieren.
Hinweis:
Verwenden Sie einen kleinen Holzspatel, um die Salbe aus dem Döschen zu entnehmen. So bleibt das Produkt keimfrei.
Der Tee lindert Entzündungen der Mundschleimhaut und des Zahnfleisches und kräftigt die Verdauungsorgane. Er unterstützt die Selbstheilungskräfte bei Magenbeschwerden, Durchfall, Lebererkrankungen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und wird sogar zur Vorbeugung gegen Krebserkrankungen empfohlen. Ein geringes allergenes Potenzial birgt der Blütenboden. Die gezupften Blütenblätter hingegen lösen keine allergischen Reaktionen aus. Sie können auch von Menschen verwendet werden, die unter einer KorbblütlerAllergie leiden. In der modernen Phytotherapie wird Calendula ihres grossen Wirkspektrums wegen vielen Teemischungen als Begleitmittel beigegeben. Die Liste möglicher Indikationen ist viel zu lang, um in diesem Artikel umfassend dargestellt zu werden. Ausnahmsweise gilt: Diese Pflanze ist für alles gut!
Mit dem desinfizierenden, geweberegenerierenden Ringelblumentee können Wunden ausgewaschen und Hauterkrankungen gepflegt werden.
Yves Scherer
Yves Scherer ist Herbalist, diplomierter Naturheilpraktiker und visueller Gestalter. Er unterrichtet Phytotherapie an verschiedenen Fachschulen und bietet eine eigene Ausbildung in Pflanzenheilkunde und Kräuterwanderungen an: www.medizingarten.ch / www.medizinwald.ch
Als «Eisheilige» werden die Tage vom 11. bis 15. Mai (Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia) bezeichnet, deren Namenstage die katholische Kirche feiert. Häufig findet zu dieser Zeit einer der letzten kräftigen Kaltluftvorstösse mit entsprechenden Nachtfrösten statt.
Allerdings können diese Kälteeinbrüche auch einige Tage früher oder später auftreten und manchmal kommen sie gar nicht vor. Folgende Bauernregel beschreibt die Eisheiligen: «Die Pankrazi, Servazi und Bonifazi sind drei frostige Bazi und zum Schluss fehlt nie die kalte Sophie.»
Obwohl die Sonne im Mai bereits viel Kraft hat, können bis zu den Eisheiligen immer noch Fröste auftreten. Es lohnt sich deshalb, in der ersten Maihälfte den Witterungsverlauf besonders gut zu beobachten, damit die neuen Pflanzen im Garten nicht der Kälte zum Opfer fallen.
Statistische Auswertungen zeigen, dass die Bodenfrostwahrscheinlichkeit Anfang Mai noch bei 30 Prozent, nach dem 15. Mai jedoch nur noch bei 5 Prozent liegt. Damit ist die Gefahr von späten Frösten in der Landwirtschaft nach den «Eisheiligen» tatsächlich deutlich geringer als davor.
Allerdings muss man bei der Beurteilung der Bauernregel der «Eisheiligen» auch Klimaveränderungen berücksichtigen, denn die Regel mit den «Eisheiligen» wurde wahrscheinlich während einer mittelalterlichen Kälteperiode aufgestellt. Mit der globalen Erwärmung sollten die Temperaturen im Mai in Zukunft seltener unter den Gefrierpunkt fallen.
Andreas WalkerAm 8. Mai um 5.22 Uhr ist Neumond. Am Abend des 9. Mai kann bei klarem Wetter am Abendhimmel bereits die sehr schmale Mondsichel gesehen werden. Mit jedem Tag steigt der Mond am Abend höher und seine Sichelgestalt nimmt stetig zu.
Im Frühling kann bei uns der Mond im besten Fall schon einen Tag nach Neumond am Abendhimmel beobachtet werden. Dies hängt mit der Lage der Ekliptik (Bahnebene der Erde um die Sonne) zusammen. Im Frühling steht die Ekliptik am Abend besonders hoch über dem Horizont. Somit kann man im Frühling die zunehmende Mondsichel am Abendhimmel besonders gut beobachten – vorausgesetzt, dass keine grossen Hügel oder Berge am westlichen Horizont emporragen. Wenn der Mond als schmale Sichel zu sehen ist,
kann man in dieser Phase das sogenannte Erdlicht sehen. Man sieht nicht nur die von der Sonne beleuchtete Mondsichel, sondern auch den dunklen Teil des Mondes in einem fahlen, aschgrauen Licht. Dieses Licht stammt von der sonnenbeschienenen Erde, die ein Astronaut auf der dunklen Mondseite als volle leuchtende Kugel sehen würde. Zu dieser Zeit scheint also auf der Nachtseite des Mondes die volle Erdkugel und erhellt die dunkle Mondoberfläche – ähnlich wie wir es von hellen Vollmondnächten kennen.
Die schmale Mondsichel mit dem Erdlicht ist jeweils beim zunehmenden Mond in der Abenddämmerung und beim abnehmenden Mond in der Morgendämmerung sichtbar.
Andreas WalkerHimbeeren sind köstliche und leicht zu kultivierende Früchte, die sich für jede Gartengrösse und sogar für die Kübelhaltung eignen. Wer gut plant, kann fast ohne Unterbruch vom Hochsommer bis in den Herbst die schmackhaften Beeren ernten. Neue, robuste und noch aromatischere Sorten haben den Markt für die himmlischen Früchtchen in den letzten Jahren kräftig aufgemischt.
Irène Nager, JardinSuisse
Sie sind ein wahrer Genuss, die vitaminreichen Beeren mit dem fruchtigen, blumigen Aroma. Am besten schmecken Himbeeren frisch vom Strauch gepflückt und mit etwas Rahm und Glacé zubereitet. Aber natürlich sind sie auch die perfekte Grundlage für Konfitüren, Liköre oder Desserts. Bei Himbeeren gibt es zwei Hauptgruppen: Sommerhimbeeren, die ab Frühsommer reifen, und Herbsthimbeeren, deren Früchte ab August bis in den Oktober erntereif sind.
Die beste Pflanzzeit für Himbeeren beginnt Mitte April und endet im September, wenn der Boden von der Sommersonne noch schön warm ist. Im Garten gefällt es den Pflanzen an einem sonnigen bis halbschattigen Standort am besten. Das Erdreich muss durchlässig und humos sein, denn Staunässe vertragen sie nicht. Bei schweren, lehmigen Böden braucht es daher eine Untergrundlockerung und für einen besseren Wasserabzug sollte
Sand oder Splitt eingearbeitet werden. Danach können die Sträucher reihenweise idealerweise in etwa 40 cm hohe Dämme aus Gartenerde und Kompost gepflanzt werden. Eine genaue Anleitung gibt es hier: www.pflanzanleitung. ch/de/anleitungen/29-obst-himbeeren.php
Als Faustregel für den Pflanzenabstand gelten 40 cm, was zweieinhalb Pflanzen pro Laufmeter entspricht. Der Reihenabstand liegt bei zwei Metern. Die Pflanzen nicht zu eng zu setzen, ist wichtig, denn stehen sie zu dicht, ist die Durchlüftung nicht mehr gewährleistet. Als Folge kann sich bei den Sommerhimbeeren die gefürchtete Rutenkrankheit einstellen.
Himbeeren sind Flachwurzler, deswegen mögen sie keine Bodenbearbeitung im Wurzelbereich. Stattdessen bietet es sich an, den Boden mit einer dünnen Schicht zu mulchen, beispielsweise mit Laub oder Stroh. Auch eine spezielle Mulchfolie ist eine Variante. Vor allem während
Es gibt zwei typische Pilzinfektionen, die zum Absterben der Himbeerruten beziehungsweise -wurzeln führen. Beim Himbeer-Wurzelsterben dringen Pilze der Gattung Phytophthora in den Wurzelhals ein und zerstören ihn. Dies geschieht vor allem bei schweren, verdichteten Böden.
Die zweite Krankheit ist das Rutensterben. Sie wird durch verschiedene Pilze ausgelöst. Meist erfolgt die Erstinfektion im Frühsommer. Kennzeichnend sind violette bis schwarze Flecken an den Blattachseln und Knospen, die sich streifenförmig weiterverbreiten. Am Ende des Sommers ist der ganze Trieb befallen. Dann äussert sich die Krankheit durch eine silbrig glänzende, später braunschwarz verfärbte Rinde, die sich vom Holz zu lösen beginnt. Weniger Knospen im Frühjahr und damit ein geringerer Ertrag sind die Folge.
Bei guter Pflege und idealem Standort treten diese Krankheiten kaum auf. Wird ein Bekämpfen dennoch notwendig, bieten sich spezielle Mittel aus dem Fachhandel an.
der Erntezeit sollten die Pflanzen immer gleichmässig feucht sein. Ab dem 2. Pflanzjahr erhalten Himbeeren für einen gesunden Start in die Saison eine erste Portion Dünger im März, idealerweise Kompost und Hornspäne oder einen organischen Beerendünger. Eine zweite Düngung empfiehlt sich im Juni oder Juli.
Sommerhimbeeren tragen ihre Blüten und Früchte an letztjährigen Ruten, also an denen, die sie im letzten Jahr ausgebildet haben. Haben die neuen Triebe im Frühjahr eine Höhe von 20 bis 30 cm erreicht, werden sie auf 12 bis 15 gesunde Ruten pro Laufmeter vereinzelt. Die überzähligen Triebe kappt man mit einer scharfen Schere bodeneben ab, ohne dabei Stummel zu hinterlassen. Klassischerweise werden als Rankhilfe für Sommerhimbeeren Pfosten in den Boden geschlagen, zwischen denen man drei Reihen Drähte spannt. An diesen werden die Ruten festgebunden. Sobald im Sommer die Triebe abgeerntet sind, schneidet man sie bodeneben zurück. Der Schnitt von Herbsthimbeeren ist sehr einfach. Hier werden im Winter sämtliche Triebe bodeneben gekappt. Die neuen Ruten treiben im Frühjahr aus, wobei sie ein beachtliches Wachstum an den Tag legen können. Daher bietet sich eine Stütze an, beispielsweise ein 80 cm breites Maschengitter, das man auf mehreren etwa einen Meter hohe Pfähle fixiert.
Zwerghimbeeren sind eine spezielle Köstlichkeit.
Zwerghimbeeren für den Balkon
Mehr Ertrag bei noch feinerem Aroma, Robustheit und stachellose Triebe: Diese Eigenschaften sind die Züchtungsziele bei Himbeeren. In den letzten Jahren ist in dieser Hinsicht einiges auf dem Markt passiert. Auch Sorten, die zweimal tragen, sind begehrt, beispielsweise die Sorte 'Enrosadira', die erstmals ab Mitte Juni und ein weiteres Mal im Herbst fruchtet. Eine stachellose Herbsthimbeeren-Sorte ist 'Autumn Amber', die honigfarbene Früchte produziert.
Spezielle «Zwerghimbeeren» wie die Sorte 'Rote Schwedin' eignen sich sogar für die Topfhaltung auf dem Balkon oder der Terrasse. Sie wird maximal 1,20 Meter hoch und bildet sehr stabile Ruten aus, weswegen sie keine Stütze benötigt. Auffällig an dieser Sorte sind die dunkelroten Triebe sowie das rotgrüne Laub, womit sie auch optisch grossen Eindruck macht. Zur Erntezeit im Juli trägt sie zahlreiche, eher kleine, dafür umso süssere Beeren.
Allen, die in den Genuss der himmlischen Früchtchen kommen wollen, bietet sich ein Besuch im gärtnerischen Fachhandel, in Gärtnereien und bei renommierten Obst- und Beerenproduzenten an. Hier darf man ein breites Sortiment bei fachkundiger Beratung erwarten, welche den Beerentraum im eigenen Garten Wirklichkeit werden lässt.
« Zur Erntezeit im Juli trägt die Zwerghimbeere zahlreiche, eher kleine, dafür umso süssere Beeren. »
Wie Rosen, Pfirsiche oder Nektarinen gehören Himbeeren zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Entsprechend dürfen sie nicht dort gepflanzt werden, wo bereits Himbeersträucher standen. Kommt kein anderer Platz in Frage, muss das Erdreich auf 70 cm Tiefe ausgewechselt werden.
JardinSuisse ist der Unternehmerverband Gärtner Schweiz. Ihm gehören 1700 Betriebe des Garten- und Landschaftsbaus, der Topflanzen- und Schnittblumenproduktion, der Baumschulproduktion sowie des Gärtnerischen Detailhandels an. Er bietet seinen Mitgliedern eine umfassende Palette an Dienstleistungen. Dazu gehören die Beratung, die Unterstützung bei der Werbung, die Zertifizierung von Produktionsbetrieben und vieles anderes mehr. Der Verband betreut zudem die gärtnerische Berufsbildung von der Grundbildung bis zur Ausbildung zum Gärtnermeister.
Im Engadin fühlt man sich den Sternen ohnehin schon ein Stück näher –erst recht, wenn man in einer dieser besonderen Unterkünften nächtigt.
Silvia SchaubUnter der Kuppel der Sternwarte S terngucker werden sich an diesem Ort am berühmten Suvretta-Hang in St. Moritz wie im siebten Himmel fühlen. Genau sieben steile St ufen muss man nämlich erklimmen, dann steht man im Erlebniszimmer in der historischen Sternwarte aus dem Jahr 1924. Über Jahrzehnte stand die Kuppel der Sternwarte, die zum Berghotel Randolins gehört, leer. Seit ein paar Jahren steht anstelle des antiken Newton-Teleskops ein gemütliches Doppelbett im Raum. Die Kuppel lässt sich wie anno dazumal mit einer Kurbel aufdrehen – und schon hat man das Panorama vom Piz Languard bis zum Piz Julier im Blickfeld. Auch wenn die Öffnung nur schmal ist: Die gesamte Kuppel lässt sich zusätzlich per Knopfdruck bis 180 Grad drehen. Am besten sieht man übrigens die Sterne bei Leermond. «Und auch Sternschnuppen beobachtet man bei klarem Himmel des Öfteren», versichert Hoteldirektor Stephan Amsler.
Es war der Elsässer Apotheker René Adolphe Schwaller Lubricz, der 1924 am damals noch unbebauten SuvrettaHang sein wissenschaftliches Zentrum «Suhalia» auf-
baute – samt einer Sternwarte. Physiker, Mediziner, Astronomen, aber auch Künstler aus ganz Europa gingen hier ein und aus. Längst gehören die fünf Häuser der «Stiftung Zentrum Randolins, St. Moritz». In den letzten Jahren wurde kräftig investiert, so dass heute im Berghotel Randolins die Gäste, vorab Familien, von den Annehmlichkeiten eines Dreisternehotels profitieren –und von einem ganz besonderen Himmel-Zimmer.
Sternwarte by Randolins, ab Fr. 219.- für zwei Personen, www.randolins.ch
Zwischen Himmel und Abgrund
Wie ein Adler oder ein Steinbock wird man sich fühlen, wenn man im Portaledge – kurz für Portable Ledge –nächtigt. Dafür braucht es aber auch Schwindelfreiheit und etwas Mut. Schliesslich muss man erst über den Klettersteig von der Diavolezza in den Schlafplatz hochklettern, damit man die Nacht in luftiger Höhe verbringen kann. Und dies in einer rund zwei Meter langen und 130 Zentimeter breiten Konstruktion aus Aluminiumstangen, die mit Stoff bespannt ist. Es kommt noch
abenteuerlicher: Diese Plattform wird an Spanngurten an einem Haken in der Felswand aufgehängt. Doch die Bergsteigerschule Pontresina instruiert ihre Gäste fachkundig, wie sie ihr Nachtlager in der Felswand am Piz Trovat auf rund 3000 Metern über Meer erreichen und aufbauen. Hat man dies geschafft, geniesst man beim Abendessen in absoluter Abgeschiedenheit den Sonnenuntergang, danach den nächtlichen Sternenhimmel und frühmorgens die ersten Sonnenstrahlen am Piz Palü und Piz Bernina. Zweifellos ein unvergessliches Highlight, bei dem man den Bergen und Sternen wohl kaum näher kommen kann.
Portaledge, ab Fr. 750.-, www.bergsteiger-pontresina.ch
Glamping im Sternhimmelzelt
Allein die Lage des St. Moritzer Campingplatzes ist schon idyllisch – eingebettet zwischen Arvenbäumen und in Fussdistanz zu den drei Naturseen Lej Marsch, Lej Nair und Lej Zuppo. Das Sahnehäubchen aber ist, wenn man in einem der Sternhimmelzelte nächtigt. Da werden Glamping-Träume wahr! Ein transparentes
Dach sorgt für einen 360 Grad-Blick auf den Sternenhimmel. Dank einem integrierten Vorhang mit Isolation hat man dennoch genügend Privatsphäre – für genügend Wärme, wenn es kalt ist, und ausreichend Schatten an sonnigen Tagen. Eingerichtet ist das Zelt mit einem bequemen Bett im Engadiner Boho-Style, sodass man es am liebsten gar nicht mehr verlassen möchte.
Falls doch, etwa weil man hungrig ist, geniesst man in der Osteria Nuschpigna auf dem Campinggelände einen Flammenkuchen oder eine Burrito Salad Bowl. Noch besser, man holt sich das Essen als Take away ins Sternhimmelzelt, damit man ja keine Sternschnuppe verpasst. Lust auf Frühstück im Bett? Auch dieser Wunsch lässt sich erfüllen.
Sternhimmelzelt ab Fr. 110.- für zwei Personen, www.camping-stmoritz.ch
Sterne gucken im Schlaffass
Er gilt als einer der schönsten Campingplätze im Alpenraum und liegt hinten in der Val Bernina mit wunderbarem Blick aufs Bernina-Massiv und den Morteratschgletscher: der Campingplatz Morteratsch bei Pontresina. Kein Wunder, befindet er sich noch dazu in einem lichten Lärchen- und Arvenwald, zwischen Bächen und kleinen Bergseen. Ruhig am Waldrand stehen vier gemütliche, komfortable Schlaffässer. Sie bieten Platz für zwei Personen, sind beheizbar und erlauben zudem den Blick auf den Sternenhimmel. Eine Küche ist darin nicht vorhanden, hingegen eine Nespresso-Kaffeemaschine. Doch hungrig muss niemand ins Bett, das Restaurant «z’reschti» bietet von Engadiner Gerstensuppe über Pinsa bis zu Churer Rindssauerbraten eine breite Auswahl.
Schlaffass ab Fr. 40.- pro Person, www.camping-morteratsch.ch
Die Region Vinschgau im Südtirol lockt mit historischen Orten, vielfältigen Aktivitäten und gemütlichen Almwirtschaften. Geheimtipp für die Unterkunft: das Amolaris Private Garden Chalets & Residence in Goldrain.
Jonathan Spirig
Romantische Waalwege und weitläufige VeloRouten, zünftige Almwirtschaften und gehobene Gastronomie, Sonne, Seen, Berge, Wein – Ferien im Vinschgau fühlen sich ein wenig an wie ein Besuch im Paradies. Der «Garten Eden des Südtirols» bietet bereits im Vorfrühling diverse Möglichkeiten, in sanften Höhen die wärmende Sonne zu geniessen. Anfang April beginnen bereits die Apfelplantagen zu blühen – ganz in Weiss.
Mitten drin im Apfelparadies, im historischen Örtchen Goldrain in der Region Latsch-Martelltal, liegt das Amolaris Private Garden Chalets & Residence. Wer durch das schwere Eingangstor tritt, befindet sich innert weniger Sekunden in einer eigenen Welt. Zwischen den dunkelgrünen Hügeln, weissen Bergspitzen, Burgruinen und Bio-Apfelplantagen eröffnet sich ein liebevoll angelegter Garten, um einen smaragdgrün glitzernden Naturschwimmteich reihen sich acht stilvolle Chalets
mit Holzverkleidung, ein Haupthaus mit sechs Apartments, Spa und Innenpool und eine historische Mühle (daher der Name Amolaris). Auf der grossen Terrasse am Wasser lassen sich selbst gemixte Longdrinks aus der «Honestybar» geniessen. Vögel zwitschern, Bienen summen.
In diesem von der Gastgeberfamilie Katharina, Wally und Martin Kaserer geschaffenen Hideaway findet man Frieden, Privatheit und unaufgeregten Luxus ohne Schnörkel. Aussergewöhnlich: Die Wellnesschalets sind mit 75 m 2 Wohnfläche, komplett ausgestatteter Küche und überdachter Terrasse nicht nur grosszügig angelegt, sondern bieten nochmals einen eigenen, von aussen nicht einsehbaren Garten mit 100m 2 – jeweils inklusive Whirlpool und Sauna.
Gäste können täglich eine individuell gestaltbare Frühstücks-Wunschbox bestellen – sie enthält von Senior-
chefin Wally Kaserer liebevoll zubereitete und dekorierte Schalen und Teller mit Obst, Wurst, Käse, Eiern, Joghurt, Smoothies oder Gebäck, natürlich alles regional oder hausgemacht.
Der Garten wurde von Seniorchef Martin Kaserer mit viel Liebe und gärtnerischem Fachwissen bepflanzt. Den Garten zieren ein grosser und ein kleiner Teich, sie liefern frisches Wasser für Vögel und wichtige Insekten, das Plätschern sorgt bei den menschlichen Gästen für Entspannung. Direkt vor den Chaletgärten wächst das ganze Jahr über, was die Natur hervorbringt.
Die drei Hektar grosse Apfelplantage neben dem Amolaris wird ebenfalls von Martin Kaserer bewirtschaftet. Er hat 2019 auf biologische Landwirtschaft umgestellt und produziert heute sieben verschiedene Apfelsorten als Tafelobst. Kaserer ist sich bewusst, dass die Apfelplantagen im Südtirol nicht überall den besten Ruf haben. «Von Vegetationsbeginn bis ein Apfel reif ist, vergehen sechs bis sieben Monate. In dieser Zeit kann einiges passieren, deshalb kommt auch der Biobauer nicht ohne Spritzen aus», sagt er. Er verwende aber ausschliesslich biologische Mittel und lasse die Natur gerne in seine Apfelplantage hinein.
Wie im Bilderbuch: die Genussregion Latsch-Martelltal
In und um Goldrain finden Besucherinnen und Besucher alles, was einen traumhaften Ferienaufenthalt ausmacht. Die Region Latsch-Martelltal – weniger als eine Autostunde von der Schweizer Grenze entfernt –lockt mit historischen Orten und mächtigen Burgen, gemütlichen Spaziergängen entlang der Waalwege sowie mit Wanderungen durch imposante Schluchten oder
auf Höhenwegen zu liebevoll bewirteten Almen. Zudem gilt die Gegend als Traumziel für sportliche, naturverbundene Mountainbiker*innen.
Von Speckteller bis Sterneküche
Generell spielt Genuss hier im sonnenverwöhnten Vinschgau eine Hauptrolle. Kraftvolle Weine lassen sich hier ebenso geniessen wie die gastronomische Vielfalt – vom schmackhaften Speckteller oder dem Knödel-Tris bis hin zum kreativen Sternemenü. Dieses kann man sich übrigens im Amolaris in der eigenen Unterkunft zubereiten. Wer die Kochbox von «Home Chef» Karl Telfser ordert, bekommt diese (plastikfrei) ins Chalet geliefert. Dank einfacher Anleitung können auch Lai*innen das bestellte Menü innert 15 Minuten fertigkochen und wie im Restaurant servieren.
www.amolaris.com
Die Einen wissen seit Jahrzehnten um die entschleunigende Wirkung. Andere sind durch die Pandemie darauf gekommen. Fest steht: Ferien auf dem Campingplatz erleben gerade eine Blütezeit – auch, weil die Betreiber*innen mit der Zeit gegangen sind.
Anita SuterAlles campt. Zwischen 2016 und 2022 sind die Übernachtungen auf Schweizer Campingplätzen um sagenhafte 74 Prozent angestiegen. Spitzenreiter war das Jahr 2021. Über eine Million Übernachtungen hat allein der TCS als grösster Campingplatzbetreiber des Landes im zweiten «Corona-Jahr» auf seinen 24 (heute 25) Plätzen verbucht. Der Trend hält an. Auch jetzt, wo Reiseeinschränkungen nur noch als schwammige Erinnerung im Gedächtnis haften, die Reisewege in die weite Welt längst wieder offen sind. «Die Schweiz ist und bleibt mit ihrer üppigen Natur ein perfektes Ferienland», hält Oliver Grützner, Leiter Tourismus und Freizeit TCS fest.
Nach einer Wanderung die Füsse in den plätschernden Bergbach zu strecken, einen Spaziergang im schattigen Wald zu unternehmen oder zur Erfrischung in den See zu springen – all das klingt zu Zeiten, in denen die Temperaturen in den südlichen Ferienländern immer öfters
weit über das Angenehme hinausklettern, noch attraktiver. All das lässt sich allerdings auch in Form von Tagesausflügen oder bei einem komfortablen Hotelaufenthalt erkunden. Weshalb sich also mit Zeltstangen und unbequemen Mätteli herumschlagen?
Der «Alltagshetze» entrinnen
«Mittendrin statt nur dabei», lautet die Antwort. Wer in der Natur lebt und schläft, kommt ihr ungeheuer nahe. Der Tagesrhythmus orientiert sich immer mehr an jenem der Sonne, zum Aufwachen gibt es Vogelgezwitscher statt Handywecker, zum Einschlafen musizieren die Grillen statt die Nachbar*innen.
Ferien auf dem Campingplatz führen weg vom urbanen Alltag und hin zum Freiluftdasein – ohne dabei auf die Annehmlichkeiten einer eigenen Unterkunft verzichten zu müssen. Kommt hinzu: Campingferien sind längst nicht mehr nur Zelt und Mätteli.
Dass der TCS heuer sein 75-jähriges Jubiläum als Campingplatzbetreiber feiert, zeigt: Neu ist unser Verlangen nach ebendieser Art von Auszeit nicht. «Der Wunsch, der Alltagshetze zu entrinnen, lässt sich in einem Satze ausdrücken: zurück zur Natur!», steht im Vorwort des ersten TCS-Campingführers von 1950 geschrieben. Was schon vor einem Dreiviertel Jahrhundert (und somit in einer Zeit vor Handy- und Computerbildschirmen) für einen Campingaufenthalt sprach, tut es auch heute noch. Nicht zuletzt angesichts eines steigenden ökologischen Bewusstseins was Fern- und vor allem Flugreisen betrifft. Dabei haben just diese dem Campingtrend einst einen Dämpfer verpasst.
Pauschalreisen und Billigflüge
statt Camping
Auf einen fulminanten Start nach der Gründung – die Anzahl der TCS-Campingplätze, Club-Mitglieder und Logiernächte stiegen in den ersten Jahren rasant – folgte
Mitte der 60er-Jahre erstmals eine Baisse. Ein Grund war das Aufkommen von Wohnmobilen, wofür die auf «Zeltler*innen» ausgerichteten Plätze schlicht nicht ausgelegt waren. Und als mit den 80er-Jahren ferne Destinationen und Städtetrips dank Pauschalreisen und Billigflügen immer verfügbarer und erschwinglicher wurden, hatten Campingplatzanbieter*innen das Nachsehen
Gerüstet für Vanlife und Glamping
Nun ist Camping wieder in. Dazu beigetragen haben auch die Bemühungen der Platzbetreiber*innen, sich den wandelnden Bedürfnissen ihrer Klientel anzupassen. Beim TCS etwa gehören Stellplätze mit Strom und Wasser für Campervans längst genauso zum Standard wie Wi-Fi und ein überarbeitetes kulinarisches Angebot.
«Wir stellen auch fest, dass unsere Glamping-Unterkünfte ein neues Publikum anziehen», sagt Oliver Grützner. Camping mit Glamour-Faktor gibt es mittlerweile in den unterschiedlichsten Ausführungen, vom Wohnfass bis zum Edelzelt mit Terrasse. Sie eignen sich für Gäste, die ohne eigenes Zelt oder Camping-Fahrzeug anreisen und nicht auf Komfort verzichten möchten. «Beliebt sind etwa unsere AirLodges in Sion oder die Geopods in Scuol» erzählt Grützner. Beide bieten vom bequemen Bett aus freien Blick in den Sternenhimmel. Worin genau das individuelle Campingplatz-Glück liegt, bleibt allen selbst überlassen. Es gibt Ganzjahrescampings, speziell familien- oder haustierfreundliche Plätze, solche am See, solche in den Bergen, mit oder ohne Animation. Und auf der Alp Nagens, oberhalb von Laax, da steht über die Sommermonate hinweg sogar ein ganzes Pop-Up-Glamping-Dorf – Speichersee zum Baden und grandioses Bergpanorama inklusive. www.tcs-camping.ch
Die grossen Baumwollzelte des Pop-up-Glamping Laax sind so ausgerichtet, dass jeder Gast Privatsphäre und das Bündner Bergpanorama geniessen kann.
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Ihr «natürlich» wird seit langer Zeit in meiner grossen Familie herumgereicht und sehr geschätzt!
Als Idee oder Anstupf hin zu der Thematik «Biodiversität – madre terra –Heilen». Dann heilen auch wir. Denn, dies, im Gegensatz zum Klima, welches wir ja spüren, Ende Oktober im
Kurzarm-Tshirt, das Gesicht in die Sonne, die einem noch Schwitzen lässt … Dies, das Aussterben der Artenvielfalt ist ein ganz stiller, noch nicht so in den Vordergrund gerückter Prozess. Deshalb auch diese Zeichnung. Und zur Vertiefung dieser Buchtipp: Vom Verschwinden der Arten. Der Kampf um die Zukunft der Menschheit – Katrin Böhnig-Gaese, Friederike Bauer Gerade haben wir weltweit die 50 % Grenze überschritten, es gibt nunmehr menschgemachter Boden, also Beton, Metall, Glas usw. statt Erde! Und global bewegt sich die Säugetiermasse (die Freilebenden) bei tragischen 4 Prozent. 96 % sind für den
Menschen und seine «Nutz»-Tiere –das müssen Milliarden arme Hühner sein … So, ich bin keine Wissenschaftlerin, aber wach genug für gemalte Anregung. Wir sollten beginnen in Jahrzehnten zu denken. Ich bin dann zwar nicht mehr da, meine Enkelkinder aber wohl, oder eben unwohl – das was hier gerade abgeht geht uns alle an – deshalb bedanke ich mich herzlich für Ihre Aufmerksamkeit und wenn es klappt, dann hört ihr mich vom Lago Maggiore auch am Thunersee jodeln.
Mit freundlichen Grüssen Manuela Corrieri, Piazzogna TI
Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder per Post an «natürlich», Leserbriefe, Gwattstrasse 144, 3645 Thun/Gwatt.
Helfer beim Golf (engl.)
Schweizer Bühnenbildner † 1928
Keimträger Wichtigtuer Qualbereiter
Erdteil
Glas des Fensters
Bewohnerin eines Erdteils bestimmter Artikel
Dachboden Schonkost
Abk.: Inhaber
veraltet: Sofa
Kw.: Bundesamt f. Kommunikation
Schweizer Sopranistin (Lisa Della) †
Abk.: Hypertext Transfer Protocol
Irland in der Landessprache
Bergwerk Umriss, Kontur
steifes Sumpfgras
frz.: Schloss
Saugwurm
Fortbestehen
Lösung des Rätsels
aus dem Heft 04/2024
Gesucht war: Windbruch
vorgeschichtl. Bewohner Italiens Wannenvorleger
Abk.: Europarecht Fechtwaffe ungebraucht
einfetten, schmieren Farbe für Drucker, Kopierer
SRFWettersendung
Abk.: Gebrüder Hackwerkzeug
Rabenvogel
Erkennungswort, Losung hierhin
Teil des Unterschenkels fussloses kriech. Tier
span.: Meer
schmerzhaftes Gliederreissen
Ruf der Begeisterung (engl.)
einstudieren, üben gerade erst
Querstange am Segelmast heftig, dringlich Hutrand
Fussbekleidung Erhebung im Gelände
gebündelter Lichtstrahl (Med.)
Stadtteil der Hauptst. Ungarns
engl.: Hitze, Wärme
Schaumwein
Behauptung
ugs.: den Strassenbelag erneuern
Riese im Alten Testament
Nachzüglerin
Schweizer SchoggiUnternehmer †
Tierpark
ein Signalhorn ertönen lassen
Europ. Weltraumorganisation (Abk.)
Gruss auf Hawaii Tanz-, Konzertraum Schmuckkugel
Windrichtung
Stadionwelle: La ...
Teil d. Wintersports Modegymnastik der 80er-J.
Teil des Fussballtrikots Junge
Halbgott, stärkster Mann der Welt unnachsichtig
Futtergefäss grob, ungehobelt
Münzen langsamer Volkstanz
Vorname Name
Strasse PLZ / Ort
Lösung
Und so spielen Sie mit: Senden Sie den Talon mit der Lösung und Ihrer Adresse an: Weber Verlag, «natürlich», Gwattstrasse 144, 3645 Gwatt Schneller gehts via Internet: www.natuerlich-online.ch/raetsel
Teilnahmebedingungen: Einsendeschluss ist der 24. Mai 2024. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden direkt benachrichtigt. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Über diese Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Bewegung zur Musik
frz.: nach Art von (2 W.)
Abk.: französisch
Gewinnen Sie eines von drei «Unterwegs»Sets und einen Gutschein im Wert von 50.– Fr. für den Biofarm Onlineshop.
Im Set enthalten: Apfelringli mit Schale 60 g, Knuspermüesli aus Schweizer Urgetreide, Hafergetränk, Kitchener und Gutschein
IMPRESSUM
44. Jahrgang 2024, ISSN 2234-9103
Erscheint 10-mal jährlich
Verbreitete Auflage: 19 857Exemplare (WEMF/KS beglaubigt 2023)
Kontakt
mail@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch
Redaktion, Herausgeber und Verlag
Weber Verlag AG , Gwattstrasse 144, CH-3645 Thun Tel. +41 33 336 55 55, leserbrief@natuerlich-online.ch www.weberverlag.ch
Verlegerin
Annette Weber-Hadorn a.weber@weberverlag.ch
Verlagsleiter Zeitschriften
Dyami Häfliger d.haefliger@weberverlag.ch
Chefredaktor
Samuel Krähenbühl, s.kraehenbuehl@weberverlag.ch
Leser*innenberatung
Sabine Hurni, s.hurni@weberverlag.ch
Weitere Autor*innen
Sabine Hurni, Fabrice Müller, Samuel Krähenbühl, Susanne Scherzinger-Hochuli, Lioba Schneemann, Markus Kellenberger, Blanca Bürgisser, Markus Kellenberger, Susanne Gedamke, Leila Dregger, Therese Krähenbühl-Müller, Yves Scherer, Andreas Walker, Irène Nager
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shiatsuverband: 34-35
Andrea Abegglen: 42
Therese Krähenbühl-Müller: 54-57
Yves Scherer: 61-63
Andreas Walker: 65
Reto Rohner, Picturegarden: 66-69
Irène Nager: 66-69
Schweiz Tourismus AG: 71
Camping St. Moritz: 71
Camping Morteratsch: 71
Alex Filz: 72, Amolaris: 73
davidbirri: 74
NicholasIliano: 75
Doris Furter: 78
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Wie der Wald unserem Körper und Geist guttun kann.
Heilpflanzen aus dem Wald
Was unsere Wälder an Heilpflanzen bieten.
Wie sich Fauna und Flora im Wald verändern.
Vorwechseljahre
Ein wenig beachteter Lebensabschnitt im Fokus. Fokusthema Schamanismus.
Wissen Sie was? Wir lassen die Krisen heute einfach Krisen sein, kein Wort über Klima, Kriege, Wohnungsknappheit oder andere Alarmmeldungen aus jeder noch so fernen Ecke der Welt, denn es ist Mai. Schauen wir uns das Schöne an, das die Welt zu bieten hat. Es gibt es in Hülle und Fülle, ungeschminkt, ungekünstelt und ohne uns etwas verkaufen zu wollen. Es ist das blühende Leben. Es findet um uns herum und in uns drin statt, wir müssen es nur zulassen.
Komm, lieber Mai, und mache die Bäume wieder grün,
Irgendwann im Mai stehen die Wälder in frischem Grün und die Fuchsjungen sind gross genug, um vor ihrem Bau zu spielen. Seit ich bei meinen Streifzügen durch den Wald ihre Höhle entdeckt habe, mache ich einen Bogen darum, denn ich weiss: Die Fähe will mich nicht in ihrer Nähe haben. Ich respektiere das und freue mich darauf, das lustige Balgen, Raufen, Jagen und Tollen der Welpen bald durch den Feldstecher beobachten zu können. Füchse sind ein bisschen wie wir. Väter und Mütter kümmern sich gemeinsam um die Kleinen, die einen bleiben ein Fuchsleben lang als Paar zusammen, andere trennen sich und gründen neue Familien. Das ist das blühende Leben, das es in so vielfältiger Form und Weise gibt.
und lass mir an dem Bache die kleinen Veilchen blüh’n!
«Was ist Glück», fragte ein Mensch, der mit uns um ein Maienfeuer sass, und recht schnell waren wir uns darin einig, dass es dafür keine abschliessende Antwort, sondern unzählige gibt. Soll Glück ewig währen wie im Paradies oder immer nur einen Augenblick lang wie im echten Leben? Wir fanden Argumente dafür und dagegen, und es war ein spannender Austausch bekannter und auch überraschend neuer An- und Einsichten. Jede, jeder und jedes kam zu Wort und wurde gehört, und so sassen wir irgendwann still um die rot leuchtende Glut des heruntergebrannten Feuers und fühlten uns glücklich. Das ist das blühende Leben, es wächst aus dem vertrauensvollen Miteinander.
Wie möcht’ ich doch so gerne ein Veilchen wieder seh’n!
Der Mai ist der Wonnemonat, die Zeit der überschäumenden Liebe. In der Nacht auf den 1. Mai feiern die Menschen Walpurgisnacht oder Beltane, wie die Kelten dieses Fest nannten. Den ganzen Monat hindurch wurde früher Fruchtbarkeitsmagie im Namen von Göttinen wie Maj, Flora und Freya und von Göttern wie Baal oder Baldur ausgeübt. Ausgelassen wurde dabei um bemalte und geschmückte Baumstämme herum getanzt, gelacht und geliebt. Dass die Kirche schon vor über tausend Jahren so unverschämt fröhliches Treiben verteufelte, hat nur wenig daran geändert, denn noch immer stellen die Menschen Maibäume auf – aus Liebe und aus purer Lust. So ist es, das blühende Leben, nichts hat die Kraft, es zu verbieten, es findet immer einen Weg.
Ach, lieber Mai, wie gerne einmal spazieren geh’n!
Ja, einfach spontan die Schuhe binden und in den Mai hinaus spazieren und dabei unsere Sinne für all das Schöne öffnen, das in der Welt ist. Mit jedem Schritt und mit jedem Atemzug das grosse und das kleine Glück in seiner ganzen Vielfalt spüren und uns dabei mit dem kraftvollen Leben um uns herum verbunden fühlen – ist das, was uns daran hindert, wirklich so wichtig?
Wir sind das blühende Leben. Wir müssen es nur zulassen – und ihm vertrauen.
Markus Kellenberger ist Autor und Journalist. In der Kolumne «Anderswelt» betrachtet er Alltägliches – nicht nur – aus schamanischer Sicht, und an seinen «Feuerabenden» im Tipi begleitet er Menschen auf der Reise ins Innere. markuskellenberger.ch
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