Bärn i e b i L
1/Frühling 2018/CHF 14.–
Alec von Graffenried: Mein Bern
Naturparadies an der Sense
Das Leben der Fische in der Aare
h c s i Typ n r e B
Dählhölzli – wo Tiere guT drauf sinD. 2
www.Tierpark-bern.ch
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser BärnLiebi, so heisst die neue Zeitschrift, die wir regelmässig herausgeben werden. Warum eine neue Zeitschrift und gerade diese Zeitschrift? Auch wenn die Lesenden diese Frage nicht aussprechen, wird sie sich stellen. Wo es doch schon so viele Zeitungen und Zeitschriften gibt; was kann der Zweck einer weiteren sein? Der Grund dafür ist kein Zweck, sondern ein Gefühl, das uns Berner begleitet. Täglich, immer, mal oberflächlich und mal ganz tief. Die Liebe zur Region Bern ist ein gutes Gefühl, es bedeutet Heimat, Stolz, Erinnerungen, Emotionen, Augenblicke, Natur und eben Liebe. Wir finden, dass darüber zu wenig berichtet wird. So haben wir uns zum Ziel gesetzt, die BärnLiebi in einer ansprechenden Zeitschrift zu dokumentieren.
Highlights:
Bern hat nicht nur oberirdisch viel zu bieten! Die Aare begeistert Spaziergänger, Schwimmer, Land- und Wassertiere gleichermassen. Ihre Schönheit und Vielfalt ist allerdings nicht selbstverständlich.
Es ist eine alte Liebe, seit tausenden von Jahren leben die Menschen in und um Bern und geniessen die unvergleichlichen Naturschauspiele an der Aare. Über die alte BärnLiebi berichten wir regelmässig. Wir eröffnen Fotosammlungen für BärnLiebi und wir werden Einblicke und Texte dazu geniessen. BärnLiebi ist eine neue Liebe, weil wir bisher nicht Veröffentlichtes und Neues zeigen. Wir berichten über Menschen aus Bern, die Erstaunliches leisten, und wir eröffnen Bildwelten wie die Sense-Bilder von Peter Imhof. Wir freuen uns über Ihr Feedback an redaktion@baern-liebi.ch, sind offen für Ideen zu neuen Themen und auch für Kritik. Teilen Sie mit uns die BärnLiebi und unterstützen Sie die noch junge Zeitschrift mit einer Abonnementbestellung. Danke.
Der Bariton Todd Boyce gehört seit fast zwei Jahren zum Opernensemble des Stadttheaters Bern. Mit «Don Giovanni» feierte der gebürtige Amerikaner auf der Stadttheaterbühne grosse Erfolge.
Mit freundlichen Grüssen
Annette Weber Leiterin BärnLiebi Werd & Weber Verlag AG, Thun
ren!
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Auch am Kiosk!
Irgendwann wurde die Sense zum Grenzfluss zwischen den Kantonen Bern und Freiburg. Und obschon sie nirgends unmittelbar an der Sprachgrenze kratzt, ist sie zum Symbol des sogenannten «Röstigrabens» geworden.
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EINBLICK
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40 Kunterbunte Vielfalt rund um Bern
Tradition 6 Es war einmal ein Bär, der Bärner Bär …
Aare-Liebi
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Renaturierung Hunzigenau Rubigen
Bärn-Persönlichkeiten 32 Hans Zurbrügg: Mr. Jazz 40 Alec von Graffenried: Mein Bern 58 Annemarie Morgenegg: «Bühnenarbeit ist harte Arbeit» 78 Professor Dr. Bernhard Furrer: Meine liebsten Orte in Bern Kunst 14 Von Van Gogh über Cézanne bis Matisse 88 Warum Meret Oppenheim in Bern wirkte 108 «Düreschnuufe, abefahre. ’s chunnt scho wider …» Tierwelten 48 Die verborgenen Schätze der Aare Gesundheit 66 Naturapotheke: Frühjahrsputz für unseren Körper
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Musik
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Berns neuer Opernstar
Freizeit 82 Was wäre, hätte Bern keinen «Park im Grünen» auf dem Gurten? Stadtrundgang 94 Cucos Bern 114 Everything looks better in black and white Gourmet 102 Wiener-Schnitzel-Rating: Wo gibt es das beste Wiener Schnitzel in Bern? Outdoor 122 Eine wilde Schönheit – die Sense Literatur 132 Lesen macht glücklich! Buchtipps von Regula Tanner 134 136
Backen & Basteln Osterfladen mit Griess Jetzt sind die Türen wieder offen …
Geschichte 138 Mehr als Madame de
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Bärndütsch 142 J. Harald Wäber: Vo gigele bis gugle 141 144 146
Kreuzworträtsel Veranstaltungen Ausblick & Impressum
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Rubriktitel
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Tradition
Es war einmal ein Bär, der Bärner Bär … Hans R. Amrein Michael Schneeberger, Rémy Steinegger, Bern Welcome, Stadtarchiv Bern
Wir Bernerinnen und Berner haben zu unseren Bären eine ganz besondere herzliche oder gar innige Beziehung. Warum ist der Bär für uns mehr als ein Raubtier? Weshalb haben Bär und Berner eine gewisse Ähnlichkeit? «BärnLiebi»-Autor Hans R. Amrein über Geschichte und Tradition des Berner Wappentiers.
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er spricht da von Bärenkult? Natürlich begegnet man Bären in Bern nicht nur im Tierpark und im BärenPark, sondern «ü-bär-all», wie Berns ehemaliger Stadtarchivar Guido Schmezer (ein Bären-Kenner) sagte. Bären auf Brunnen und Denkmälern, auf (Bären-)Lebkuchen und Bierflaschen, auf Fahnen und Briefköpfen, im Rathaus wie im Münster, als Salzstreuer und Schirmständer, auf Autoschildern und Tramwagen – einfach «ü-bär-all». Es war im Jahr 1191, da zog der Herzog von Zähringen auf die Jagd. Das erste erlegte Tier sollte der neuen Stadt den Namen geben. Glücklicherweise war es ein Bär, erzählt
uns die Sage – und nicht ein Hase («Hasenburg»?) oder eine Wildsau. Man stelle sich einmal vor: ein Schwein auf dem Wappenschild unserer Bundeshauptstadt … Nein, der Name Berns hat mit dem Bären nichts zu tun. Einige Historiker deuten «Bern» ganz einfach als deutsche Form von «Verona», andere sehen darin eine Ableitung aus dem lateinischen Wort «taberna» (= Wirtshaus, sprich «Bären»). Es gibt wohl kaum eine andere Stadt, in der der Bär so gut gedeiht und so zahlreich vorkommt wie in Bern. Der Bär ist hier geradezu eine Philosophie, Ausdruck bernischer Lebensweise. Für Stadtarchivar Guido Schmezer war Bern das «ideale Biotop für
Bild: Seit 1989 bevölkern auch die feinen Mandelbärli der Konditorei Glatz die Bundeshauptstadt. Foto: Aus dem Buch «Ofenfrisch und zuckersüss», erschienen im Weber Verlag.
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Tradition
Bären oder, um es kurz zu machen, ein richtiges Bärotop». Ein «Bärotop», wo Edi Bär mit seiner Ländlermusik «bärestarchi Volksmusig» macht, wo «Bären» die Beizenszene landauf, landab prägen, wo 1832 (in Muri bei Bern) eine bronzene keltisch-römische Bärengöttin aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. ausgegraben wurde. Apropos Geschichte: Der Bär tritt in Bern erstmals auf Münzen und Siegeln des 13. Jahrhunderts in Erscheinung. Um 1280 wars, da zeigte sich der Mutz erstmals auf dem Stadtbanner: schwarz auf weissem Grund. Und seit der Niederlage der Berner auf der Schosshalde gegen Rudolf von Habsburg anno 1289 schreitet der «Bärner Bär» auf goldener Bahn über ein rotes Feld. «Gibt es in der Welt ein für seinen Inhaber charakteristisches Wappen», so schrieb Rudolf von Tavel, «so ist es dasjenige von Bern.
Unser Tipp Weitere Bärengeschichten finden sich in folgenden zwei Büchern der Autorin und Illustratorin Maya Delaquis: Finn und der Berner Bär Eine Berner Bärengeschichte für Kinder und Erwachsene. © 2012, Weber Verlag 22 × 29,3 cm, Hardcover, 48 Seiten ISBN 978-3-906033-06-8 CHF 29.– Finn der Bär und Agathe im Berner Zytglogge Das zweite Abenteuer von Bär Finn! © 2013, Weber Verlag 22 × 29,3 cm, Hardcover, 52 Seiten ISBN 978-3-906033-83-9 CHF 29.–
E RHÄLTLICH IM WWW.WEBERVERLAG.CH ODER IM BUCHHANDEL
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Berns Wappentier entspricht in seinem Temperament dem Berner Volk: Wuchtig, sicher, zielbewusst, aber langsam und, solange nicht gereizt, gutmütig geht der Bär seinen Weg, und zwar, weil im Ganzen nüchtern und solid, aufwärts …» So verschiedene Typen es unter den Bären wie unter den Bernern gibt – eine gewisse Verwandtschaft sei schon äusserlich nicht zu übersehen, stellt Friedrich August Volmar in seinem 1940 erschienenen «Bärenbuch» fest: «Des erdhaften Bären gedrungene Gestalt, sein kurzer, starker Hals, sein muskulöser Nacken, seine breite Brust und seine kraftvollen Arme mit den kräftig zupackenden und zuschlagenden Tatzen, die stämmigen Beine und der selbstbewusst gelassene Gang, sein ganzes behäbiges Wesen und Gebaren – das sind typische Merkmale, die man auch bei einem echten, urchigen Berner gerne sieht.» Nicht bloss als zufälliges Wappentier verehrt man also in Bern den Mutz, man bekennt sich zu ihm wie zu einem Stammestier. Langschädel oder Rundschädel? «Mir gfaue diser eifach besser», erklärte ein stämmiger Berner am damaligen Bärengraben, «lue, si müesse eifach sone richtige runde Bärnergring ha!» Der Mutz, so viel steht fest, betrachtet sich als Herr in seinem Revier und Zoologen meinen, dass er die Bäume in gewissen Abständen mit seinen Krallen markiere. «Er lässt die Menschen im allgemeinen ruhig ihres Weges gehen», liest man in Brehms Tierleben, «aber auch er will in Ruhe gelassen sein. Er verteidigt seine Beute.» Wie sagts der Emmentaler? «Hie bin i Meischter, das si miner Sache, da lan i mir vo niemerem bifäle!» Prominente Berner wie Gotthelf, Stauffer oder Hodler hatten in Aussehen und Gehaben etwas bärenhaft Starkes, Trutziges, Zorniges und Biederes, das mehr oder weniger sichtbar auch ihren Werken und Taten innewohnt. Ja, und was die physische Kraft anbelangt, gehören die Berner an den eidgenössischen Schwingfesten be-
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kanntlich zu den ganz «Bösen». Ein Grafologe will sogar in der Unterschrift von Bundesrat Minger nicht nur Behäbigkeit entdeckt haben, sondern auch «die beinahe zeichnerische Darstellung eines Schwingerpaares». «Gemütsstimmungen», heisst es in Brehms Tierleben, «geben die Bären durch verschiedene Betonung ihrer an und für sich merkwürdigen, aus dumpfem Brummen, Schnauben und Murmeln oder grunzenden und pfeifenden, zuweilen auch bellenden Tönen bestehenden Stimme zu erkennen.» Wie sagt doch die verliebte Bernerin: «Ruedi, hesch mi gärn?» – «Mhhm.»
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Da wären wir also beim alten Bärengraben. Es war der Chronist Diebold Schilling, der um 1485 in seiner Spiezer Chronik erstmals auf die Haltung von «Stadtbären» in Bern aufmerksam machte: Dargestellt ist die Kriegsansage des Grafen von Neuenburg in Bern vor der Schlacht bei Laupen (1339); unter einer Treppe an der Stadtmauer hockt ein an einen grossen Stein geketteter Bär. 1441 wird der Bär erstmals in der Stadtrechnung erwähnt: Der Säckelmeister musste den Überbringern eines Bären 14 Schilling bezahlen.
Bild: Braunbär im Bärenpark. Derzeit bevölkern drei Mutzen den Park am Aarehang. Fest steht: Der Bär ist in Bern mehr als nur ein Raubtier.
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Ein deutscher Reiseschriftsteller des 19. Jahrhunderts, er hiess W. Kaden, erwähnt in seinem Werk «Schweizerland» im Kapitel über Bern auch den «berühmten Graben, wo man die Staatsbären aufbehält, die in ihrer Art mehr verherrlicht werden als in manchem Lande der Staatsminister». Er findet in Berns Geschichte und Stadtbild ein «stämmiges Kraftgefühl». Diese «Stadteigentümlichkeit» wie auch eine «behäbige Zufriedenheit, Unabhängigkeit und Stolz» seien dem Berner von der Stirn abzulesen. «Graziöse Zierlichkeit ist des Berners Sache nicht … ja, boshafte Zungen wollen behaupten, dass er im Laufe der Jahrhunderte gar viel von seinem edlen Wappentier angenommen habe und dass ihn ein Zug familiennaher Sympathie wöchentlich wenigstens einmal zu seinem Bärengraben draussen vor der Nydeggbrücke hinzöge …»
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Bärn-Persönlichkeiten
Bärn-Persönlichkeiten
Alec von Graffenried: Mein Bern Hans R. Amrein, Stadtarchiv Bern Hans R. Amrein, Bern Welcome, Stadtarchiv Bern
Alec von Graffenried, seit Januar 2017 Stadtpräsident von Bern, stammt aus einer alten Berner Patrizierfamilie und gilt als intimer Kenner der Bundesstadt. Im Frühjahr erscheint im Weber Verlag (Thun) ein neuartiges Buch: Alec von Graffenried zeigt darin seine Lieblingsorte in Bern.
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tadtpräsident Alec von Graffenried zeigt im neuen Buch sein ganz persönliches Bern. Auf einem Rundgang durch die Bundesstadt besucht der Stadtpräsident Orte, die ihm besonders wichtig sind: u. a. historische Gebäude und Denkmäler, Bars und Restaurants, Museen, Parks, Plätze, Märkte und architektonische Highlights. Dabei blickt Alec von Graffenried hinter Mauern und Fassaden und erzählt Geschichten, Anekdoten und persönliche Erlebnisse. Das Buch ist mehr als ein touristischer Stadtführer, denn Bern bietet mehr als Zytglogge, Bärenpark und Bundeshaus. Alec von Graffenried repräsentiert eine moderne, fort-
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schrittliche Stadt, die als UNESCO-Weltkulturerbe zu den schönsten Hauptstädten der Welt gehört. Hier ein Auszug aus dem Buch:
«DIE ALTSTADT IST DAS BESTE, WAS BERN ZU BIETEN HAT» Alec von Graffenried über den Stadtgründer Herzog Berchtold V. von Zähringen, das Zähringerdenkmal im Nydegghöfli, die Nydeggkirche und die Altstadt von Bern: «In der Nydeggkirche haben meine Eltern geheiratet. Das war vor 60 Jahren, am 9. März 1957. Viele Jahre später wurde meine Toch-
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Bärn-PersÜnlichkeiten
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Tierwelten
Die verborgenen Schätze der Aare Annette Weber
Michel Roggo
Bern hat nicht nur oberirdisch viel zu bieten! Die Aare begeistert Spaziergänger, Schwimmer, Land- und Wassertiere gleichermassen. Ihre Schönheit und Vielfalt ist allerdings nicht selbstverständlich. Michel Roggo erklärt seine spektakuläre Unterwasserfotografie und mahnt zur Vorsicht im Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen.
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Tierwelten
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ICHEL ROGGO, WANN UND WARUM HABEN SIE BEGONNEN, UNTER WASSER ZU FOTOGRAFIEREN?
Vor über 30 Jahren sah ich in Alaska erstmals Lachse auf der Laichwanderung. Fasziniert davon, entschloss ich mich, dies zu dokumentieren – unter Wasser, aber ohne zu tauchen, um unabhängig und mit wenig Gepäck für Wochen draussen im Busch arbeiten zu können. Ich entwickelte ein System, mit welchem ich vom Ufer aus arbeiten konnte – auch, um während der Arbeit nach etwaigen Bären Ausschau halten zu können. Jahr für Jahr kehrte ich nach Alaska zurück und reiste später auch nach Kanada, verfeinerte die Technik im Lauf der Jahre. Der Hauptvorteil der Arbeit mit Fernbedienung war, dass die Lachse nicht wirklich gestört wurden von einem Ge-
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häuse am Flussgrund und so ihr natürliches Verhalten fotografiert werden konnte. Bald folgten erste bedeutende Publikationen und ich machte die Fotografie zum Beruf.
SIE SIND DER BEKANNTESTE UNTERWASSERFOTOGRAF DER SCHWEIZ. WAS ZEICHNET SIE BESONDERS AUS? Nun ja, der bekannteste, das ist so eine Sache … Ich bin natürlich nicht der einzige Unterwasserfotograf der Schweiz, aber weltweit einer der wenigen, die ausschliesslich im Süsswasser arbeiten. Ich habe während eines Vierteljahrhunderts ziemlich hart unter Wasser gearbeitet und tue dies auch weiterhin. Jeder Tag, an dem ich nicht fotografieren kann, ist fast ein bisschen ein verlorener Tag – natürlich nur, was die Arbeit betrifft. In der Tat macht die Büroarbeit mehr als die Hälfte aus und ich muss
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Bilder: Altarme der Aare – Karpfen zwischen Algentürmen und in Winterruhe unter einem Wurzelstock. Die Spiegelung an der Oberfläche des seichten Wassers schafft magische Lichtwelten.
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Ich bin immer auf der Suche nach neuen Unterwasserlandschaften, mit diesem dramatischen Licht, welches es nur in Gewässern geben kann.
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Bärn-Persönlichkeiten
Die Berner Schauspielerin Annemarie Morgenegg (Theater Matte)
«Bühnenarbeit ist harte Arbeit» Hans R. Amrein
Theater Matte Bern
Annemarie Morgenegg ist Schauspielerin. Die 58-jährige Theaterfrau aus Bümpliz war Mitbegründerin des Theater Matte in der Altstadt und spielt dort immer wieder Hauptrollen – mit grossem Erfolg. Im April und Mai 2018 spielt sie die Angelika im Stück «Push up 1–3», einer wortwitzigen Büro-Komödie.
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nnemarie Morgenegg ist ein leidenschaftlicher Theatermensch. Während ihrer Ausbildung im kaufmännischen Bereich und anschliessenden Tätigkeiten im Sektor Tourismus widmete sie ihre Freizeit der AmateurTheaterbühne. Unter professionellen Regien sammelte sie Erfahrungen unter anderem beim Theater Ittigen, der Remise Bühni Jegenstorf, dem Theater Chardonnez und der Freilichtbühne Schwarzenburg. Während dieser Zeit bildete sie sich berufsbegleitend weiter am Konservatorium für
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Musik und Theater in Bern und an diversen Seminaren und Workshops. Es folgten Schauspielunterricht bei Astrid Lanz und Gaby Rabe. Seit 2002 ist Annemarie Morgenegg hauptberuflich Theaterschaffende, ursprünglich bei «Lart» (Livia Anne Richard Theaterproduktionen) sowie seit Beginn beim Theater Gurten. 2010 war sie Mitbegründerin des Theater Matte. Mit viel Herzblut und Einsatz verbringt sie die meiste Zeit in diesem kleinen Theater an der Aare. Tagsüber arbeitet sie in einem 80-Prozent-Pensum in
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Rubriktitel
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Naturapotheke
Frühjahrsputz für unseren Körper Peter Brechbühl 18
Christine Hunkeler
Naturapotheke
Die Natur macht es uns vor: Nach der Winterruhezeit spriesst die Natur mit gewaltiger Kraft; Knospen – Blüten in unermesslicher Fülle – es grünt und wächst üppig und unaufhaltsam. Dies nach einer Zeit der Ruhe, der Entledigung von unnötigem Ballast, des Abwartens und des Sammelns neuer Kräfte. Für uns Menschen ein vortreffliches Beispiel, was wir unserem Körper – und auch unserer Seele – zuliebe tun können, um mit neuer Kraft und Freude – gleich dem Vorbild der Natur – die kommende Sommerzeit genussvoll und unbeschwert erleben zu können.
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Mit Heilpflanzen entlasten wir unseren Körper auf eine sanfte und effiziente Weise. Die frisch geernteten Blätter des Bärlauchs als Köstlichkeit in Salaten und Suppen wirken ebenso reinigend wie junge, frische Löwenzahnblätter. In Form von Frischpflanzentinkturen und als Tee finden wir in Drogerien und Apotheken folgende Möglichkeiten:
HEILPFLANZEN FÜR DIE LEBER:
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Birkenblatt, Schachtelhalm, Brennnesselblatt, Goldrutenkraut, Rosmarin.
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HEILPFLANZEN ZUR ENTWÄSSERUNG:
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Artischockenblatt, Mariendistelfrüchte, Tausendgüldenkraut, Enzianwurzel und Wermut.
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Geeignete Entschlackung und Entgiftung reinigt unseren Körper von im Gewebe angesammelten Schlackenstoffen, entlastet von überflüssigen Kilos und stimuliert unsere Organe zu vitaler Aktivität.
ENTSCHLACKUNG UND ENTGIFTUNG:
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ewegung an der frischen Luft und regelmässige Spaziergänge in der Natur aktivieren nicht nur unseren Stoffwechsel, sondern verbessern auch die HerzKreislauf-Tätigkeit und tragen zudem zum Aufbau von Muskelgewebe bei. Mehrere erwünschte Effekte gleichzeitig, welche unsere lebensnotwendigen Organe auf sanfte, natürliche Art stimulieren und durch die verbesserte Funktion die Organe entlasten und schützen.
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Wiener-Schnitzel-Rating
Wo gibt es das beste Wiener Schnitzel in Bern? Hans R. Amrein 20
Hans R. Amrein, zvg
Wiener-Schnitzel-Rating
Der grosse Wiener-Schnitzel-Test des Magazins «BärnLiebi» bestätigt, was viele Bernerinnen und Berner bereits wissen: Das beste Wiener Schnitzel von Bern wird in der Jack’s Brasserie im Hotel Schweizerhof angeboten. Hier steht das Wiener Schnitzel schon seit 50 Jahren auf der Karte. Es war das Lieblingsessen des ehemaligen SchweizerhofBesitzers Jack Gauer. Seit sechs Jahren wird es offiziell mit Kartoffelvogerlsalat angerichtet. Pro Tag werden im Durchschnitt 52 Schnitzel verspiesen. Die Schweizerhof-Küche produziert jährlich rund 19 000 Wiener Schnitzel. Das ist Schweizer Rekord!
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Ein Blick in die Geschichte zeigt: Die Bezeichnung «Wiener Schnitzel» wurde im 19. Jahrhundert geprägt, sie findet sich bereits in Maria Anna Neudeckers «Allerneuestem allgemeinen Kochbuch» von 1831 als «Wiener Schnitzel vom Kalbfleisch». In dem damals weit verbreiteten Kochbuch «Die Süddeutsche Küche» der Grazerin Katharina Prato wird das Gericht noch in der 26. Auflage von 1897 zwar unter den «Kalbsschnitzchen» aufgeführt, jedoch lediglich als «eingebrö-
Ein perfektes Wiener Schnitzel findet man in der Schweiz eher selten.
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auf den Teller kommen. In welchem Berner Restaurant trifft dies alles zu? Ja, in der legendären Jack’s Brasserie im Hotel Schweizerhof wird seit Jahren ein Wiener Schnitzel angeboten, das es mit dem Original in Wien jederzeit aufnehmen kann.
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in komplexes Rezept ist es ja nicht unbedingt. Man nehme eine Tranche Kalbfleisch – hierzulande werden Eckstücke vom Stotzen, also dem oberen Hinterlauf, empfohlen. Man plattiert das Fleisch, umhüllt es mit Mehl, gewürztem Ei und Paniermehl, backt das Ganze schwimmend in Bratbutter aus. So weit, so gut. Bloss scheint das eben doch eine höhere Kunst zu sein, denn ein perfektes Wiener Schnitzel findet man in der Schweiz eher selten. Eines, bei dem die Panade knusprig ist und die richtige goldbraune Farbe hat. Und ja, dünn sollte das Fleisch zwar sein, aber eben nicht so dünn, dass das Ganze am Schluss keinen Geschmack mehr hat. Zudem sollte das Schnitzel nicht allzu mickrig
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Backen
Backen
Osterfladen mit Griess Eine unkomplizierte, zitronige Alternative zum traditionellen Reiskuchen. Wenns denn unbedingt der aufwändige, « richtige » Reiskuchen sein soll, denkt daran: Bäckereien backen immer auch im Namen unserer Gelassenheit !
Das brauchts
So gehts
... für den Teig 200 g Mehl 1 Prise Salz 40 g Zucker ½ Zitrone (abgeriebene Schale) 100 g weiche Butter 1 Ei 2 EL Rahm
1 Mehl, Salz, Zucker, Zitronenschale und Butterstückchen mischen und mit den Fingern verkrümeln.
2 Ei und Rahm aufschlagen, dazugeben und die Masse zu einem Teig kneten.
3 Teig in die ausgebutterte Wähen- oder Springform legen und kühl stellen.
... f ür die Füllung 30 g weiche Butter 40 g Zucker ( 1 ) 2 Eigelb 3 EL Rahm 2 EL Griess 250 g Magerquark 1 Zitrone (abgeriebene Schale und Saft ) 2 Eiweiss 1 Prise Salz 1 EL Zucker ( 2 ) ... für die Garnitur Puderzucker Zuckereier
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4 Für die Füllung Butter, Zucker ( 1 ), Eigelb, Rahm, Griess, Quark, Zitronenschale und -saft verrühren. Eiweiss mit dem Salz steif schlagen, Zucker ( 2 ) dazugeben und weiterschlagen, bis die Masse fest ist. Eischnee unter die Quarkmasse heben und diese auf dem Teigboden verteilen.
5 Osterfladen im auf 200 Grad vorgeheizten Backofen ca. 20 Minuten backen.
6 Nach dem Auskühlen mit Puderzucker bestäuben und nach Belieben mit farbigen Zuckereiern verzieren.
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AUSBLICK MOUNTAINFLYERS
IMPRESSUM
Die Mountainflyers mit Basis am Flughafen Bern haben das grösste Angebot an Helikopterflügen. Perfekt gelegen zwischen Seeland, Jura, den Alpen und dem Emmental, bietet das Team der Mountainflyers mit seinen rund 35 Jahren Erfahrung unvergessliche Helikopterflüge.
HERAUSGEBER: Werd & Weber Verlag AG KONZEPT, REALISATION, COPYRIGHT: Werd & Weber Verlag AG Gwattstrasse 144, 3645 Thun Tel. 033 336 55 55, Fax 033 336 55 56 www.baern-liebi.ch mail@baern-liebi.ch LEITUNG: Annette Weber, a.weber@ weberag.ch AUTOREN: Hans R. Amrein, Thomas Bornhauser, Peter Brechbühl, Bernhard Furrer, Naomi Gregorio, Peter Imhof, Iris Lengyel, Stadtarchiv Bern, Regula Tanner, J. Harald Wäber, Annette Weber FOTOS: Archiv Innere Enge Bern, Archiv Schweizer Fernsehen SRF, Hans R. Amrein, Bern Welcome, Thomas Bornhauser, CC BY 3.0, Gurten – Park im Grünen, Marcus Gyger, Christine Hunkeler, Peter Imhof, Kunstmuseum Bern, Reto Pedrini, Michel Roggo, Michael Schneeberger, Dori Schulthess, Monica Schulthess Zettel, Stadtarchiv Bern, Stadttheater Bern, Rémy Steinegger, Theater Matte Bern, Rahel Winiger (Illustration), z-arts.ch/artraum.ch
A AREBÖÖTLE Die Reise von Thun nach Bern per Gummiboot – für viele Berner eine der Lieblingsbeschäftigungen in den sonnigen Sommermonaten. Wir zeigen Ihnen die besten Tipps und Tricks für eine sichere und beschwingte Bootsfahrt.
WEITERE THEMEN BÄRNER MÄRIT Diese beiden Bundesräte werden gleich über den Bärner Märit schreiten. Erkennen Sie sie? Thomas Bornhauser zeigt in einer Bildstrecke die schönsten Schwarz-Weiss-Aufnahmen des Bärner Märits wie auch des Zibelemärits aus dem Jahr 1981.
Freuen Sie sich auf weitere spannende Artikel zu inspirierenden Berner Persönlichkeiten und kulinarischen Geheimtipps, tauchen Sie ein in die wunderbare Welt entlang der Aare, zaubern auch Sie selber Köstlichkeiten mit unseren Rezepten oder lassen Sie sich mithilfe unserer FoodReports kulinarisch verwöhnen und lernen Sie die Heilkraft einheimischer Kräuter kennen.
Die nächste BärnLiebi erscheint Ende Juni 2018. 24
LAYOUT / GRAFIK: Monica Schulthess Zettel BILDBEARBEITUNG: Adrian Aellig LEKTORAT: Romina del Principe, Laura Scheidegger KORREKTORAT: Heinz Zürcher INSERATE: Iris Lengyel, i.lengyel@ weberag.ch AUFLAGE: 10 000 Exemplare ERSCHEINUNGSWEISE: 4× jährlich, jeweils Ende März, Juni, September und Dezember VERTEILUNG: Abonnenten, Kioskbesucher, Anwohner entlang der Aare, VIPs ABONNEMENTSPREISE: 1 Jahr mit 4 Ausgaben CHF 48.– (inkl. 2,5 % MwSt.) 2 Jahre mit 8 Ausgaben CHF 89.– (inkl. 2,5 % MwSt.) ISSN-NUMMER: 2571-8126 Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen ist verboten. KONTAKT / ABOSERVICE: Telefon 033 336 55 55, Fax 033 336 55 56 oder mail@baern-liebi.ch, www.baern-liebi.ch
NINA BURRI – BODY IN MOTION Die Tänzerin Nina Burri erlernte in der Akrobatikschule «China Acrobatic Troupe» in Peking die Kunst der Kontorsion. Und was für eine Kunst: Die Performances von Nina Burri sind atemberaubend, spektakulär und unbeschreiblich elegant zu gleichen Teilen. «Body in Motion» zeigt das ganze Spektrum des aussergewöhnlichen Könnens dieses Ausnahmetalents, mit unzähligen, nie zuvor gesehenen Aufnahmen renommierter Fotografen. Ca. 160 Seiten, 26 × 34 cm, Hardcover Mit 120 Abbildungen ISBN 978-3-85932-907-2
CHF 59.– / EUR 47.–
Nina Burri, ursprünglich Tänzerin, erlernte in der Akrobatikschule «China Acrobatic Troupe» in Peking die Kunst der Kontorsion. Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz schaffte sie den Sprung in bekannte Varietés und Zirkusshows. Heute ist sie mehr denn je eine Weltenbummlerin und schafft elegant den Spagat zwischen den Kontinenten. Daneben wird Nina Burri regelmässig gebucht als Speakerin, Model und Repräsentantin von Zirkusfestivals. www.ninaburri.com
Bestellung Bitte senden Sie mir ___ Ex. «NINA BURRI – BODY IN MOTION» zum Preis von je CHF 59.– / EUR 47.– (inkl. Versandkosten). ISBN 978-3-85932-907-2
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Talon einsenden / faxen an: Werd & Weber Verlag AG, Gwattstrasse 144, 3645 Thun / Gwatt, Fax 033 336 55 56 oder bestellen Sie online oder per Mail: www.werdverlag.ch, mail@weberag.ch
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Restaurant mille sens
unendlich sinnlich auf kulinarische Reise gehen und tausend Sinne wecken
Vinothek mille vins
für Sie auserlesen 24/7 online bestellen: www.milleshop.ch Code: ECVMB4UC*
mille privé Gastro-Mentoring
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