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Ihr Hotelbäcker.
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Da greift man gerne zu: Mit viel Leidenschaft und Bäckerstolz produzieren wir als eigenständiges Schweizer Familienunternehmen ein breites Sortiment tiefgekühlter Feinbackwaren sowie Konditoreiprodukte und beliefern damit die ganze Schweiz. Demnächst auch Sie?
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Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf romers.swiss oder Ihren Anruf unter 055 293 36 36.
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Nichtstun
NAussicht, Chance, Hoffnung, Möglichkeend zum
ichtstun ist ein äusserst anspruchs volles Tun. *
Dr. Hilmar Gernet Chefredaktor
* Viele beenden in diesen Tagen das verdiente Nichtstun. Andere machen sich freudig auf zum Nichtstun. Gerade viel zu tun haben Hotelièren und Hoteliers mit den Gästen beim Nichtstun. Vielleicht ist es dennoch ein guter Zeitpunkt, sich während eines kurzen Nichtstuns ein paar Gedanken über das Tun und / oder das Nichtstun zu machen. Warum fällt einem gerade beim Nichtstun so vieles ein, das man tun muss, will, sollte, möchte, wenn man vom Nichtstun heimgekehrt sein wird? Nichtstun ist Vollstopp, ist radikales Innehalten. In gewisser Weise ist Nichtstun ein Aktionsplan zum eigenen Bewusstsein. Zwei Alternativen zum Nichtstun: 1. Lesen Sie Jenny Odells Buch «Nichts tun. Die Kunst, sich der Aufmerksamkeitsökonomie zu entziehen»; 2. Machen Sie einen Spaziergang, keine Wanderung.
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Führungskonzepte
52 Führungskräfte müssen sich permanent häuten
Sonderbundskrieg
54 Wiege der modernen Eidgenossenschaft stand im Grand Hotel Schweizerhof in Luzern
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58 Zimmer 046 / Room 046 – General Dufour
Unternehmen
60 Effiziente Geräte senken die Betriebskosten
64 Digitales Wellnesspaket für den «Stockalperhof»
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66 Auf den Spuren der Zukunft: ein Visionär des 21. Jahrhunderts
Finanzen
68 «Irgendwie passt es, denn es schliesst sich auch ein Konjunkturzyklus»
72 Anreize schaffen statt Nachhaltigkeitspolizei
74 Swiss Hospitality Investment Club: Jahresevent geht in die zweite Runde
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Recht
78 Datenschutz – ab sofort neue Pflichten für Chefs
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Next Generation
80 Digitale Fitness macht auch vor Hotels in einer Biosphäre nicht Halt
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Architektur
83 Ein Blick hinter die Kulissen
84 Jan Schoch und seine Vision mit 12 Hotel-Sternen
92 «Gute Architektur ist nicht teurer als schlechte»
Essen
96
Vereinigung
«Les Trois Rois», Besitzerfamilie mit junger Generation im Verwaltungsrat
Thomas Straumann, Besitzerfamilie des Grand Hotel Les Trois Rois in Basel, hat entschieden, der jungen Generation im Verwaltungsrat Platz zu machen. An seiner Stelle wurde Amy Straumann neu in den Verwaltungsrat gewählt. «Wir wollen damit auch auf strategischer Ebene die junge Generation für die Weiterentwicklung der Zukunft unseres Hauses miteinbeziehen», so Straumann. Amy Straumann, Thomas Straumanns Schwiegertochter, ist bereits in verschiedene Projekte des «Les Trois Rois» involviert. Zusammen mit Ursula Straumann vertritt sie die Besitzerfamilie im obersten
Sorell Hotels bieten neu ein Hunde-Package
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In allen 16 Häusern der Schweizer Hotelgruppe Sorell Hotels gibt es seit kurzem ein neues Hunde-Package: «Sorell Dog Room» zum Preis von 20 Franken pro Hund und Nacht. «Mit diesem Konzept», so heisst es in der Mitteilung, «möchte die Hotelgruppe den Aufenthalt für Herrchen, Frauchen und ihre Vierbeiner so angenehm wie möglich gestalten».
Das Hunde-Package beinhaltet einen speziell gestalteten Sorell-Türhänger mit Informationen für den Aufenthalt, Willkommensleckerli, ein gemütliches Hundebett, Wasser- und Futternäpfe, Hundebeutel, ein Hundehandtuch, hochwertiges Hundeshampoo
Gremium. Nach ihrer Ausbildung arbeitete Amy Straumann in der Immobilienbranche in Gstaad. Danach war sie in der Medizinalbranche in verschiedenen Funktionen im In- und Ausland tätig. Stefan Meister wurde zum neuen Vizepräsidenten des Verwaltungsrates ernannt, eine Position, die er bereits früher innehatte. Er ersetzt damit Hans Wiedemann, der dieses Amt über viele Jahre innehatte. Wiedemann verbleibt weiterhin im Verwaltungsrat. mm/phg
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sowie eine Hundebürste. Gegen einen Aufpreis können eine Leine ausgeliehen, eine Cooling-Matte für die heissen Tage oder Hundespielzeug gebucht werden. Zudem sind Hunde auch in den hoteleigenen Restaurants erlaubt.
«Wir möchten sicherstellen, dass unsere Gäste, einschliesslich ihrer geliebten Vierbeiner, einen komfortablen und angenehmen Aufenthalt bei uns haben», sagt Thomas Kleber, COO Sorell Hotels, und fügt an: «Hunde waren schon immer willkommen bei uns. Es freut uns, mit dem neuen Package noch besser auf die Bedürfnisse der Tiere eingehen zu können.» mm/phg
Saas-Fee: «The Capra» ist neu
Fünf-Sterne-Superior-Hotel
Seit diesem Sommer darf das «The Capra» das Adjektiv «superior», die höchstmögliche Klassifikation in der schweizerischen Hotelbranche, führen. «Die Klassifikation Fünf-Sterne-Superior ist ein bedeutender Meilenstein für das «The Capra», auf den wir sehr stolz sind», sagt Florian Leven, General Manager. Und er fügt hinzu: «Es ist vor allem auch eine Anerkennung des exzellenten Service unseres Teams, unserer Partner und eine Auszeichnung für ihre Leidenschaft und ihr Engagement für unsere Gäste.»
Nicht nur mit der Junior Suite erreicht Capra einen neuen Master-Standard.
Das Fünf-Sterne-Boutiquehotel wird mit dem Zusatz «superior» zum einzigen Haus dieser Kategorie in Saas-Fee. Florian Leven ist sich sicher: «Dank dieser Errungenschaft ist die Destination Saas-Fee nun auf Augenhöhe mit Zermatt und anderen namhaften Bergdestinationen.» Die höchste Klassifizierung werde «zweifellos dazu beitragen, die Region Saastal weiterhin als attraktives Reiseziel für Touristen mit höchsten Ansprüchen zu positionieren.» mm/phg
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Tiroler Hotelgruppe harry’s home umkreist Zürich
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Nach Bern-Ostermundigen und Zürich-Wallisellen öffnete in Spreitenbach vor kurzem das dritte «harry’s home» in der Schweiz. Gastgeber ist Florian Schremper, der das 97-Zimmer- und Apartments-Haus führt. «Unser Haus befindet sich in Top-Lage –nur wenige Gehminuten von der Umwelt Arena Schweiz und dem Shoppi Tivoli entfernt sowie nahe der Limmattalbahn mit Direkt verbindungen nach Zürich», sagt Gründer und Namensgeber Harald «Harry» Ultsch. «harry's home»-Gäste erreichen das Hotel mit dem Tram in 20 Minuten, wenn sie in Zürichs Stadtmitte starten.
«Spreitenbach steckt in einer grossen Erneuerungsphase, die die Stadtentwicklung,
die Infrastruktur sowie die Mobilität betrifft, und wir freuen uns, Teil dieses Prozesses zu sein. Die Leitidee der Mischnutzung passt dabei perfekt zu ‹harry’s home›», führt Ultsch weiter aus. Ganz im Sinn der Misch- und Mehrfachnutzung finden sich im Gebäude etwa ein Mini-Supermarkt sowie zahlreiche Büros, zudem entsteht dort in Kürze ein modernes Selbstbedienungsrestaurant. Im Hotel selbst gibt es neben zwei Service Points mit Waschmaschinen, Trocknern und Snackautomaten einen Flex-Seminarraum für Gruppen bis 24 Personen samt angrenzender Terrasse für Tagungen und Workation. Nach der Arbeit oder dem Ankommen ist Wohlfühlen angesagt. Direkt neben der Lobby im zweiten Stock befindet sich das stylische «Wohnzimmer» mit gemütlichen Sitzecken zum Lesen oder Entspannen. mm/phg
Die Signora, die aus der Modewelt kam
Barbara Gibellini gehört zu den raren weiblichen General Managers in Schweizer Luxushotels. Vom «Principe Leopoldo» in Lugano hatte sie einst geträumt, nun führt sie die Villa in die Zukunft.
Christoph AmmannDie Frau passt gut in dieses Haus, das vor 98 Jahren von einem Hohenzollern-Spross als südländisches Refugium gebaut worden ist: Barbara Gibellini hat auf den ersten Blick eine beinahe aristokratische Aura – sie ist perfekt gekleidet und geschminkt, tadellose Umgangsformen sind selbstverständlich. 2015 kam die Italienerin vom hektischen Mailand ins beschauliche Tessin. «Ich dachte, ich würde Milano schmerzlich vermissen und regelmässig zurückfahren», erinnert sie sich. «Aber wissen Sie, wie oft ich seit 2015 dort war?» Die Antwort erstaunt: kein einziges Mal.
Es gefällt ihr in der «Villa Principe Leopoldo» mit 37 Zimmern und Suiten und im nahen Colina d’Oro, wo sie mit ihrem Partner, einem italienischen Fussballtrainer, wohnt. Die Lombardin aus Bergamo ist die erste General Managerin im fürstlichen Anwesen, das schon eine halbe Ewigkeit zu Relais & Châteaux gehört.
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Die Gäste begrüssten einst lieber den Sommelier Sie liess nicht nur die Hektik der Grossstadt zurück, sie musste sich auch in einem Hotelbetrieb durchsetzen, in dem seit der Eröffnung 1985 die Dinge ihren Lauf
genommen hatten. «Es brauchte Fingerspitzengefühl und Überzeugungsarbeit», sagt Gibellini. «Die einzelnen Abteilungen verstanden sich als individuelle Firmen und kooperierten kaum. Ich musste die Leute, die zum Teil schon seit Jahrzehnten hier arbeiteten, auf gemeinsame Ziele einschwören.» Wenn Stammgäste zum Dinner oder Serviceclub-Lunch anrückten, begrüssten sie zwar den Maître oder den Sommelier wie alte Freunde, würdigten aber die neue Chefin keines Blickes. «Tempi passati. Inzwischen fühle ich mich akzeptiert. Ich glaube, ich geniesse intern und extern grosses Vertrauen», sagt die 52-Jährige. Sie hat im Tessin nochmals die Schulbank einer Hotelfachschule gedrückt, arbeitet eng mit regionalen Touristikern und den vier anderen Fünf-Sterne-Hotels in Lugano zusammen. Gibellini hat die «Villa Principe Leopoldo» für örtliche Künstlerinnen und Künstler geöffnet. Die Direktorin ist in der Regel sieben Tage die Woche im Hotel präsent. Sie schloss das Chefbüro im ersten Stock und zog in die Rezeption um: «So bin ich nahe an Mitarbeitenden und Gästen.» Sie schaut beim Frühstück vorbei, bespricht sich mit den Technikern und Baufachleuten und überwacht persönlich grössere Events, die im «Principe Leopoldo» über die Bühne gehen.
Studierte Ingenieurin und Ökonomin
Die Signora ist längst zur Vollblut-Hotelière geworden. Dabei hatte Barbara Gibellini einem Uniabschluss als Ingenieurin ein Wirtschaftsstudium angehängt und lange in der Modebranche gearbeitet, etwa als Retailspezialistin für Boston Consulting oder grosse Brands wie Max Mara. «Ich habe dort viel gelernt. Bei meinem Start Mitte der 90er-Jahre wandelte sich das Modegeschäft in Italien gerade, neue Player tauchten auf.» Dann der Branchenwechsel: Sechs Jahre stand Barbara Gibellini im Sold der italienischen Hotelgruppe Boscolo, überwachte und definierte als Quereinsteigerin die Standards, führte selbst Hotels in Varese, Rom und Mailand. «Die Hospitality-Branche könnte einiges vom Modegeschäft lernen», bilanziert sie. «In den Fashion Shops schult man das Personal in der Kundenansprache minutiös. In vielen Hotels begnügt man sich dagegen, den Gast das Check-in-Formular ausfüllen zu lassen, zieht die Kreditkarte durch und händigt den Schlüssel aus.» So entstehe keine Bindung; die wahren Bedürfnisse der Kundschaft bleiben ungeklärt.
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Konkurrenzfähig auch im Winter
Die Auslastung in der «Villa Principe Leopoldo» und im Schwesterhotel Park Hotel Principe ist so gut, dass gemäss Gibellini «genug Geld auf dem Konto liegt, um zu investieren». Im Idealfall beginnen Ende 2024 Renovierungen und Umbauarbeiten im Luxushotel, das einem Tessiner Immobilienunternehmen gehört. In Planung: Investition in den Gourmettempel Principe Leopoldo (16 GaultMillau-Punkte, 1 Michelin-Stern), zeitgemässe Bäder und ein grösseres Spa. «Wenn wir mehr Wellnessfeeling bieten, sind wir im Winter noch konkurrenzfähiger», sagt Barbara Gibellini.
Und wie kam Frau General Manager damals nach Lugano? «Ein Anruf hat alles ausgelöst», erinnert sich Barbara Gibellini. «Ich brauchte nicht lange, um zuzusagen.» Das «Principe Leopoldo» sei schon immer ihr Traumhotel gewesen: «Als ich in Varese arbeitete, kam ich öfters für einen Kaffee vorbei. Ich dachte: Dieses Haus möchte ich mal führen.» So wurde aus dem Traum Wirklichkeit. Es gibt momentan keinen Grund, der Barbara Gibellini beruflich zurück nach Nord italien ziehen könnte, schon gar nicht ins Grosstadtleben in der Metropole Mailand.
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Kunst und Hotel – die Leidenschaften von Heinz Julen vereint in seinem Backstage Hotel.
«Ich bin an Misserfolgen und Enttäuschungen gewachsen»
Karl Wild
Sie sind Hotelier, Künstler, Architekt, Freigeist und noch einiges mehr. Als was sehen Sie sich selbst?
In der Öffentlichkeit werde ich wohl am ehesten als Künstler wahrgenommen oder bezeichnet. Würde ich das selbst von mir sagen, könnte es als Selbstüberschätzung wahrgenommen werden. So halte ich mich an das Zitat von Joseph Beuys: «Jeder Mensch ist ein Künstler.»
Was fasziniert Sie an Hotels?
Ein Hotel ist die ideale Plattform, um ein Gesamtkunstwerk zu schaffen. Etwas, das so gut wie alle Sinne des Menschen anspricht.
Mit Ihrem Backstage Hotel schreiben Sie eine tolle Erfolgsgeschichte.
Das Backstage Hotel ist 2009 aus dem «Vernissage» heraus entstanden, diesem kulturellen Zentrum, das in eine Kunstgalerie, ein Kino und Theater, eine Bar oder ein Auditorium verwandelt werden kann. Dort habe ich vor 26 Jahren meine Bautätigkeit in Zermatt begonnen. Zum 20-Jahr-Jubiläum des «Vernissage» habe ich dann ein Boutiquehotel darauf gesetzt. Das Projekt ist über die Jahre hinweg entstanden, ähnlich einer Skulptur.
Was sind die Hauptgründe für den Erfolg?
Ein Grund dafür ist sicher, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom unkonventionellen Konzept begeistert sind, diese Begeisterung weitergeben und sich inspirieren lassen. Ich bin auch ein bisschen stolz darauf, dass wir einen Michelin-Stern und die meisten
GaultMillau-Punkte in Zermatt haben. Letztlich verdanken wir den Erfolg aber unseren Gästen, die uns bei jedem Besuch unterstützen und uns die Möglichkeit geben, immer weiterzugehen.
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Wie wichtig ist für Sie die Gastronomie im Hotel?
Wichtiger, als ich anfangs gedacht habe. Sie ist zwar aufwändig, aber es macht Spass, wenn ich abends meinen kleinen Rundgang mache und die Gäste strahlen sehe. Und der Gast verbringt auch eine gewisse Zeit im Hotel, was sonst vielleicht nicht der Fall wäre. Besonders bewusst wurde mir das, als wir während der Pandemie im «Vernissage» den Dinners Club mit Musik, Film und Gastronomie eröffnet haben.
Wie viele Hotels tragen Ihre Handschrift?
In Zermatt sind es vier bis fünf, je nach Sichtweise.
Dazu kommen Restaurants, Bars, Residenzen und vieles mehr. In wie vielen Ländern sind Sie mit Ihrer Kunst eigentlich präsent?
Eigene Kunst habe ich über die Kunsträume Zermatt in sehr viele Länder dieser Welt schicken oder gar selbst aufhängen oder installieren dürfen.
Weshalb haben Sie seinerzeit das Kunststudium abgebrochen?
Es zog mich damals zurück ins Bergatelier in Findeln, in die Einsamkeit meiner Gedanken und Arbeiten.
Wie erklären Sie sich Ihren Erfolg?
Schwer zu sagen. Ich glaube, dass ich vor allem an meinen Misserfolgen und Enttäuschungen gewachsen bin.
Heinz Julen
Das Zermatter Urgestein Heinz Julen ist ein Universalgenie von internationaler Strahlkraft, eine ungemein charismatische Persönlichkeit, die man erfinden müsste, wenn es sie nicht gäbe. Zusammen mit drei Schwestern wuchs er im Bergdorf Findeln oberhalb von Zermatt auf. Die Mitarbeit im Restaurant der Eltern war selbstverständlich. Er genoss Freiheiten, die ihn beflügelten. Er fuhr Traktor, schraubte Kühlschränke auseinander, entdeckte die Malerei und die Kunst, baute Häuser und Hotels, wurde berühmt – und blieb stets am Boden. Sein grandioses Backstage Hotel mitten in Zermatt ist ein einzigartiges Kunstwerk voller Überraschungen. Und schon plant er Neues. Das nächste Hotel soll das exakte Gegenstück zum «Backstage» werden.
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Wie wichtig ist für Sie der christliche Glaube? Bestimmt wichtiger als der Erfolg. Weil er persönlich nachhaltiger ist und unermesslichen inneren Reichtum bringen kann.
Stimmt es, dass Sie nie etwas allein wegen des Geldes gemacht haben?
Meine Projekte sind von Visionen getrieben, bestimmt nicht vom Geld. Erstaunlicherweise hat sich das bis heute ausbezahlt, auch wenn die Wege oft anders verliefen, als ich das erwartet oder erhofft hatte. Allein des Geldes wegen ging ich gestern immerhin zur Bank, um etwas Bargeld abzuheben.
Welches vollendete Projekt hat Ihnen am meisten Freude bereitet?
Meine Projekte sind eigentlich nie richtig vollendet, Sie leben den Bedürfnissen der Zeit und Gesellschaft nach.
Vor vier Jahren haben Sie an der Zermatter Bahnhofstrasse auf 160 Quadratmetern den Shop
Zermatt Selection Kunst eröffnet, wo Sie
Kunst, Designs und Souvenirs voller Zermatter Emotionen präsentieren. Wie läufts?
Zermatt Selection ist trotz der schwierigen Startphase inmitten der Pandemie gut angelaufen. An Toplage ist es ein ganz wichtiges Fenster für unsere Betriebe, meine Designmöbel und Lampen. Vor allem ist es auch Schauplatz der Kunsträume Zermatt. So wurden dort im vorletzten Winter Originale von Peter Doig ausgestellt, die ab Oktober im Musée d’Orsay in Paris zu sehen sein werden. Die Zermatter Bahnhofstrasse
wird so entscheidend aufgewertet. Seit der Eröffnung verkaufen wir erstaunlicherweise viel mehr über unsere Website von Zermatt Selection. Das liegt vielleicht daran, dass ich den Laden so konzipiert habe, dass er physisch auch erlebbar wird, wenn er geschlossen ist.
Sie planen ein neues Hotel als Gegenstück zum «Backstage». Wann soll es entstehen und wie soll es aussehen?
Es wäre ein Projekt des Herzens in einem ganz ruhigen Ortsteil von Zermatt. In Winkelmatten, wo ich neben einer alten Kapelle eine kleine Bauparzelle besitze. Es ist vom Baureglement her gesehen bewilligungstauglich und wäre ein Gegenstück zu meinem eher lebhaften Backstage Hotel. Das Projekt soll ganz auf Ruhe und Spiritualität ausgerichtet sein. Vielleicht ist es gar ein leiser Hilferuf angesichts der grossen internationalen Hotelketten, die vor den Toren Zermatts stehen. Zu meiner Verwunderung werden diesen von der Gemeinde die Türen eher aufgemacht als meinem kleinen und doch so grossen Projekt.
Gibt es einen Traum, den Sie sich noch erfüllen möchten?
Träume, zu denen ich alle einladen könnte, reichen von Winkelmatten bis hinunter nach Stalden. Alle anderen Träume bleiben eingeschlossen in meinem Herzen.
In zehn Jahren möchte ich …
Naima Pfister
Anfang Juli erhielt Naima Pfister das Hotelière-Diplom der Schweizer Hotelfachschule Luzern SHL. Jetzt, seit Anfang August, ist sie Direktorin des Hôtel Bodenhaus im bündnerischen Splügen. 301 Jahre Geschichte mit 26 Zimmern fordern sie heraus. Sie habe extrem Respekt vor der Aufgabe und habe sich viele Gedanken gemacht. Nicht nur, weil sie erst 26-jährig ist, sondern auch, weil sich zeigen werde, ob der SHL-Ausbildungsrucksack gut gefüllt ist. Naima Pfister, die in Zell im Tösstal aufgewachsen ist, bringt auch noch eine Lehre als Köchin mit. «Ich hatte den besten Lehr meister.» Von ihm habe sie vieles gelernt, was man in der Küche eines Altersheims nicht unbedingt erwarten würde, wie Rehrücken oder Hummer zubereiten, schwärmt sie.
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Für die Aufgabe im «Bodenhaus» ist sie fokussiert. Sie weiss, was sie will und was sie kann, und sie will weiter lernen. Sie ist zuversichtlich, mit ihrer Bereitschaft, alles zu geben, und mit ihrem Wissen aus Theorie und Praxis («der Schlüssel zum Erfolg»), die Aufgabe zu meistern. Zudem sei die SHL «eine Hand, die weiterhin da ist». Überhaupt hatte sie das Engagement der Lehrkräfte an der SHL sehr beeindruckt – ihre Hilfs bereitschaft im Studium, bei privaten Fragen oder in der Jobsuche. «Der Team Spirit und das Netzwerk sind das A und O, beides nehme ich mit, beides trägt.»
Der Weg an die SHL war für Naima Pfister eher Fügung als gezielte Planung. Sie wollte sich beruflich weiterentwickeln, auch wenn ihr heute das «spezielle Feeling in der Küche» manchmal fehle. Beim Surfen im Internet sei sie auf der SHL-Website gelandet und habe sofort gespürt: Da gehöre ich hin. Das muss ich machen. Zumal sie die duale Ausbildung von Schule und Praktika eine «grandiose Kombination» findet.
Ein Traum, den sie «noch nicht ganz zu träumen wagt», auf den sie sich dennoch gezielt vorbereitet, ist, irgendwann «etwas Eigenes» zu haben. Die Anstellung als Direktion des «Bodenhauses» ist dafür ein zweiter oder dritter Schritt. In Absprache mit dem Hotel verwaltungsrat folgt 2024 berufsbegleitend eine Ausbildung als Ayurveda-Therapeutin. Ziel strebig geht es voran (denn «das Leben wartet nicht»), um einmal ein eigenes kleines Resort zu führen. Dort sollen die Menschen Ruhe und zu sich selbst finden, vorübergehend ein Zuhause erfahren. Dass dies gelingen wird, daran ist nicht zu zweifeln, denn Naima Pfister sprüht vor realistischer Zuversicht. In ihrer Stimme liegt eine selten gehörte Überzeugungskraft, wenn sie von sich sagt: «Ich bin ein Mensch-Mensch.» Solche Persönlichkeiten braucht es in der Hotellerie, in der «die Menschen so wichtig sind». Und lebhaft beschreibt sie das Profil, das Erfolgsrezept und gleichzeitig wohl auch den Anspruch an sich selbst: «Es braucht Führungskräfte, die Wertschätzung und Werte vorleben, die wie eine Flamme für den Job brennen. Es ist eine Schande, wenn schöne Leitbilder nur an der Wand hängen und nicht gelebt werden. Die Menschen machen den Unterschied.»
Hilmar GernetWas macht eigentlich …
Christian Lienhard
Christian Lienhard warals Vizedirektor die rechte Hand des legendären
Hans C. Leu und erlebte im «Giardino Ascona» an vorderster Front mit, wie man aus dem Nichts ein Hotel aufbaut. Im «Giardino» lernte er auch seine Frau Damaris kennen. Als die beiden mit dem Aufbau des 30-Millionen-Projekts
«Hof Weissbad» im idyllischen Flecken Weissbad bei Appenzell begannen, gab ihnen kaum jemand eine Chance. Doch das Wunder trat ein. Ab dem dritten Jahr wurden schwarze Zahlen geschrieben, nach fünf Jahren lag die Auslastung konstant auf dem Schweizer Rekord niveau von rund 95 Prozent, und vor rund neun Jahren wurden Christian und Damaris zu Hoteliers des Jahres gekürt.
Der «Hof» ist bis heute eines der rentabelsten Hotels im Land, doch seit der Eröffnung vor knapp 30 Jahren ist vieles anders (und noch besser) geworden. Satte 100 Millionen Franken wurden investiert, um den «Hof» unter die allerbesten Häuser im Land zu bringen und ihn dort auch zu halten. Soeben wurde das neue, zehn Millionen Franken teure Spa eröffnet, «und jetzt ist das Resort mit seinen über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern endlich fertig gebaut», freut sich Christian Lienhard.
Der persönliche Einsatz des innovativen und kreativen Hotelierpaars war immens, und vor einem Jahr, mit 63, fand Christian Lienhard es an der Zeit, sich aus dem operativen Geschäft zu lösen und mehr strategisch zu wirken. Damaris, charmanter Liebling vieler Gäste und eigentliches Gesicht des Hotels, ist zur allgemeinen Freude noch zu 50 Prozent als Gast-
geberin und im Marketing tätig. Den Schritt zurück ins zweite Glied hat Christian Lienhard nie bereut. Als Verwaltungsrat und Co-CEO ist er im «Hof» weiterhin gefordert, und sicher bis zum nächsten Jahr wird er auch noch regelmässig im Hotel anzutreffen sein.
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In einem 40-Prozent-Pensum ist er mittlerweile im Tessiner RestaurantImperium des kürzlich verstorbenen Fred Feldpausch tätig. Als VR-Präsident unterstützt er dort den CEO und arbeitet an neuen Konzepten, ohne das Altbewährte über den Haufen zu werfen. Das jüngst dazugekaufte Hotel Mulino in Ascona, dessen VR Lienhard ebenfalls präsidiert, wurde im vergangenen Winter umgebaut und soll mit den Restaurants zusammengelegt werden. Interessant ist das Konzept des Hotels Mulino: Das Erdgeschoss wird in eine Art Wohnzimmer (die Ascona-Lodge) umgebaut, wobei die Gäste ihr Frühstück direkt aus der Küche holen.
Als Verwaltungsrat bei der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrt ist Lienhard auch in die Planung eines Drei-Sterne-Hotels mit 90 Zimmern direkt im Hafen von Romanshorn involviert. «Und ab 2024 bin ich dann sicher noch für das eine oder andere spannende Mandat zu haben.»
Karl WildEin halbes Leben fürs «Centro»
35 Jahre lang hat Claudia Zbären das «Centro Magliaso», ein inklusives Ferienzentrum am Luganersee, geleitet und geprägt. Jetzt ist Schluss.
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Anita Suter
Dass ihr Herz für die Hotellerie schlug, wusste Claudia Zbären schon früh. Aber auch, dass sie nicht zu klassischen Häusern im hohen Sternesegment passte. «Viel zu hierarchisch», winkt die heute 63-Jährige ab. Das bestätigte sich in einem entsprechenden Praktikum. «Aber das Hotelfach hat mir trotzdem gefallen. Vor allem die Idee, Menschen etwas Gutes zu tun.» Und so fielen die
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Würfel für das Offensichtliche: die Hotelfachschule in Lausanne. Wenn auch nur widerwillig.
«Mein Vater erzählt mir heute noch, wie widerspenstig ich die Schule betrat», lacht die extrovertierte Wahltessinerin. Viel zu elitär, habe sie sich gedacht. «Aber die Stages, die waren toll. Ein halbes Jahr New York, das war echt ein Erlebnis!», blickt sie auf ihre Zeit im Big Apple, damals ein hartes Pflaster in jeglicher Hinsicht, zurück. «Die vielen Obdachlosen an der Grand Central Station – so etwas hatte ich noch nie gesehen.» Als der Hoteldirektor kurzfristig nach Kalifornien weiterzog, packte eine selbstbewusste junge Zbären die Gelegenheit beim Schopf. «Ich stellte sicher, dass er mich mitnahm. Und der California Way of Life war dann voll mein Ding.»
Claudia Zbären trägt ihr Herz auf der Zunge, nennt die Dinge beim Namen und lacht viel. Ihr zuzuhören, ist wie eine wilde Achterbahnfahrt. Denn man weiss nie, welche Anekdote, welcher Plot Twist nach der nächsten Kurve wartet. Auch dass die Luzernerin («aber mit Berner Wurzeln!») ihr Lebenswerk diesen Herbst abtritt, kommt für viele überraschend. Zur Biografie der charismatischen Geschäftsführerin könnte das abrupte Ende hingegen besser nicht passen.
Zurück in der Schweiz arbeitete sie in Hotelbetrieben im Engadin und in Bern. «Dort lernte ich, was arbeiten heisst», erzählt Zbären. Bieten liess sie sich naturgemäss nicht alles. «Gerade als ich meine Stelle in Bern gekündigt hatte, suchten sie nach einer Lösung
fürs ‹Centro Magliaso›.» Das 17 000 Quadratmeter grosse Gelände am Luganersee, ursprünglich ein Lagerort der reformierten Kirche Zürich, stand samt Gebäuden zum Verkauf. Aber nicht an irgendwen. «Ein engagierter Personenkreis war bemüht, sicherzustellen, dass das ‹Centro› mit seiner traumhaften Lage eine Oase für minderbegüterte Menschen bleibt.»
27 Jahre alt war Claudia Zbären, als sie in ihrem «Fiatli» ins Tessin fuhr, die Ärmel hochkrempelte und sich dem damals, wie sie sagt, etwas maroden «Centro Magliaso» annahm. «Nach ein paar Wochen kam ein Anruf von der Betriebsgenossenschaft aus Zürich, ob ich noch lebe», lässt sie lachend die Anekdote Revue passieren. «Ich bin halt nicht der Typ, der anruft und um Hilfe bittet. Ich bin eine Macherin.» Alles in Ordnung, habe sie verlauten lassen – und sei zurück an die Arbeit gegangen. «Jedes Plus in der Rechnung haben wir in Bauten und Renovationen gesteckt. Uns ist es gelungen, à jour zu bleiben.» Aber immer nur so, dass die vergleichsweise günstigen Preise beibehalten und die Idee eines schönen Ferienorts für Menschen mit weniger grossem Budget aufrechterhalten werden konnte.
Alle zwei Jahre investierte die junge Hotelmanagerin ihre Ersparnisse in eine grosse Reise im Winter. Dabei lernte sie in Australien ihren Mann Jürg, einen ausgewanderten Schweizer, kennen. Er kehrte der Wahlheimat den Rücken, das Paar kriegte zwei Söhne. Mutterschaftsurlaub gönnte sich Zbären keinen («Das ‹Centro› war ja auch mein Baby!»). Ihr Mann
Das «Centro Magliaso» ist ein Ferienzentrum innerhalb einer weitläufigen Parklandschaft am Ufer des Luganersees. Mit knapp 100 Zimmern und einer grosszügigen Infrastruktur für Sport- und Freizeitaktivitäten bietet es Ferienerlebnisse für Familien, Alleinreisende, Gruppen sowie für Personen mit Handicap. Oberstes Ziel des genossenschaftlich geführten Betriebs ist es, allen Menschen Ferien zu ermöglichen – un abhängig von Alter, Geschlecht, Religion, Ethnie und Status. Nach fast 35-jähriger Tätigkeit wird Claudia Zbären pensioniert. Ihre Rolle übernimmt Roland Fischer, bis anhin Leiter der Jugendherberge St. Moritz.
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www.centro-magliaso.ch
übernahm während zehn Jahren die Rolle des Hausmanns und hielt der Managerin den Rücken frei.
«Als Arbeitgeber ist es eine schwierige Situation» «Über all die Jahre hatte ich eine enorme Autonomie, eine riesengrosse Freiheit. Hier konnte ich all meine Vorstellungen ausleben», zieht sie nach einem halben Leben im und fürs «Centro» Bilanz. Jetzt hat sie genug. «Die Pandemie war anstrengend, sie hat einiges verändert», so Zbären. «Zwei Jahre danach habe ich 75 Prozent neues Personal. Mit neuen Ansprüchen.» Sie habe gemerkt, dass auch im Hotelgewerbe eine neue Generation mit neuem Denken komme. «Eine, die möglichst keine Vollzeit arbeiten will. Und bei der Aushilfen möglichst keine Wochenendeinsätze möchten.» Dem kann sie zwar ein gewisses Verständnis entgegenbringen, die Arbeit sei in vielerlei Hinsicht vielschichtiger und herausfordernder geworden. «Doch als Arbeitgeber ist es eine schwierige Situation. Ich bin da noch alte Schule. Früher hatten wir im Team ein gemeinsames Ziel: das ‹Centro› voranzutreiben.» Davon spürt sie heute zu wenig.
Und dann war da noch dieser horrende 16-StundenTag, an dem so ziemlich alles schiefging. «Ich musste merken, dass ich keine 20 mehr bin. Und dass meine Gesundheit auf dem Spiel steht.» Wieder sind die Würfel gefallen. Am meisten werde ihr der Austausch mit den Menschen fehlen. «Die Hotellerie ist etwas sehr Geselliges. Aber so wie ich mich kenne, werde ich auch ausserhalb schnell neue Kontakte knüpfen», lacht sie. Da dürfte eine wie Claudia Zbären recht haben.
Xoana Janner leitet IST – Tourismus- & Outdoorausbildung
Am 1. September 2023 übernahm Xoana Janner die Gesamtschulleitung der IST, Höhere Fachschule für Tourismus & Outdoor mit den Standorten Zürich und Lausanne. Die 34-Jährige bringt mehrere Jahre Berufs- und Führungserfahrung in den Bereichen Sales, Marketing und digitale Kommunikation mit. Zudem war sie als Beraterin für diverse KMU und Start-ups tätig. Spezifische Kenntnisse im Bildungsbereich erwarb Xoana Janner als Head of Marketing/Communication & Business Development bei EF Education First in Zürich und Bern. Die stu-
dierte Germanistin und Musikwissenschafterin belegte fachdidaktische und pädagogische Kurse an der PH Bern und war längere Zeit als Dozentin aktiv. Zudem war sie Mitglied der Geschäftsleitung der Syntax Übersetzungen AG, Thalwil. Sie spricht fünf Sprachen fliessend.
Daniel Nussbaumer, Executive Director der Vantage Education Group, zu der die IST gehört, sieht die Herausforderungen für das Unternehmen in der Weiterentwicklung des operativen Geschäfts der Schulen, um sie für die Anforderungen der Branche stark zu machen. «Im Fokus stehen unter anderem die Ausrichtung auf moderne Unterrichtsformen und zu kunftsgerichtete Unterrichtsinhalte.» Bei der jeweiligen Leitung der IST-Standorte setzt man auf das bewährte Team. Sandra Murer führt weiterhin den IST-Standort in Zürich, Thomas Gény ist verantwortlich für die IST in Lausanne. mm/phg
Xoana Janner ist neue Gesamtschulleiterin der IST AG, Höhere Fachschule für Tourismus & Outdoor in Zürich und Lausanne. Bild: IST
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Radisson Blu Hotel Basel: Nadine Fernbacher neue Direktorin
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Im Juni hat die diplomierte Hotelfachfrau das Amt der General Managerin im Radisson Blu Hotel in Basel übernommen. Die 47-jährige Deutsche kennt die gehobene Hotellerie und auch die Radisson Hotel Group bestens. So war sie in den letzten 18 Jahren in verschiedenen Funktionen in Frankfurt, Hamburg, Neubrandenburg, Batumi (Georgien) und Kiew für die Gruppe tätig. Zuletzt führte sie als General Manager das Hotel Park Inn by Radisson in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans.
«Ich bin stolz, ein so etabliertes Hotel zu übernehmen, das von Basler und internationalen Gästen gleichermassen geschätzt wird. Die Stadt Basel hat ihren Gästen viel zu bieten. Ich freue mich, mit dem Radisson Blu Hotel ein Teil davon zu sein», sagt die neue Direktorin. Nadine Fernbacher folgt in Basel auf Nicola Thomas Grupp, der mittlerweile das Radisson Blu Hotel Frank furt als General Manager leitet. mm/phg
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Neue Generation übernimmt das 111 Jahre alte Schlosshotel Chastè
Im Schlosshotel Chastè in Tarasp gibt es 2023 drei Meilensteine zu feiern: das 111-Jahr-Jubiläum des Hotels, das 55-jährige Wirken von Rudolf Pazeller und die Übergabe des Hotels bzw. der Schlosshotel Chastè AG an Gian Andrea Pazeller. Damit übernimmt die vierte Generation das Schlosshotel.
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Begonnen hat die Geschichte der Gastfreundschaft vor 111 Jahren in der Nachbarschaft vom Schloss Tarasp mit einer kleinen Pension der Familie Pazeller. In den letzten Jahrzehnten bauten Rudolf und Daniela Pazeller das Haus zu einem luxuriösen Vier-SterneHotel um. Sie hatten das Hotel seit 1979 schrittweise von Vater Robert übernommen. Seit 1996 ist es ein «Relais & Châteaux»-Hotel mit Wellnessbereich.
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Ein halbes Jahrhundert Gäste verwöhnt
«55 Jahre lang – seit 1968 – durften wir die Gäste willkommen heissen und sie verwöhnen», sagt Patron Rudolf Pazeller rückblickend und sehr zufrieden. Es hätte auch anders kommen können. Als Rudolf Pazeller in den elterlichen Betrieb mit einsteigen und dort kochen sollte, war er zuerst überhaupt nicht begeistert. Denn eigentlich hätte er Kunstmaler oder Innenarchitekt werden wollen. «Dann wurde ich
aber doch Koch, sogar einer mit Begeisterung», erinnert er sich. «Und meine Träume konnte ich in der Planung von vielen Hotelumbauten ebenfalls verwirklichen.»
Im Jahr 1979 erfolgte die Übergabe von Vater Robert an Rudolf und Daniela Pazeller. Im Verlauf der kommenden Jahre bauten sie es zum Vier-Sterne-Hotel aus. Seit 1996 ist es ein «Relais & Châteaux»-Hotel mit Wellnessbereich. Nachdem das Schindeldach des alten Bauernhauses 1954 erneuert wurde, begannen sukzessiv die Renovationen sowie der Aus- und Umbau zum heutigen Schlosshotel mitten in schönster Engadiner Natur. Das Hotel hat sich in über 100 Jahren von einer einfachen Unterkunft zu einem stilvollen Haus entwickelt.
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Innovationsgeist geerbt
Gian Andrea Pazeller, der Sohn von Rudolf und Daniela Pazeller, arbeitet seit 2012 im Betrieb mit. Er freut sich nun, den traditionsreichen Familienbetrieb in Zukunft führen zu dürfen. Obwohl die Eltern Jahr für Jahr in ihr Schlosshotel Chastè investiert haben, und es so zu einem Luxushaus entwickelten, hat Gian Andrea noch viele eigene Pläne. Ihm wurde gewissermassen
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der Innovationsgeist von seinen Eltern in die Wiege gelegt. «Unsere Gäste», so Gian Andrea Pazeller, «liegen uns sehr am Herzen, genauso wie unsere Mitarbeitenden. Sie sollen weiterhin in einer schönen Unterkunft wohnen. Geplant sind Investitionen in neue Küchen- und Restaurantinfrastrukturen. Dabei ist die Finanzierung eine anspruchsvolle Aufgabe.»
22 Generationen
Zur Geschichte der Gastrofamilie Pazeller gehört auch, dass aus der einstigen Pension zum Schloss (1912), damals eröffnet im heute über 500-jährigen Bauernhaus der Familie Pazeller, ein Schlosshotel geworden ist. Eine andere Reminiszenz der Hotelgeschichte ist die Bundesratsreise von 2012. Sie führte ins Unterengadin mit Übernachtung der Regierung im Schlosshotel Chastè und einem Abendessen im Schloss Tarasp.
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Nach der Umsetzung der Nachfolgeregelung kam für Rudolf und Daniela Pazeller ein Abschied auf Raten. Mit dem Jubiläumsjahr ist für sie nun der richtige Moment gekommen, das Haus definitiv ihrem Sohn Gian Andrea zu übergeben. Denn sie wissen: «Unser Schlosshotel ist in den allerbesten Händen.» mm/phg
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Kulm Hotel St. Moritz –ein Palast von Weltklasse legt immer noch zu
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Seit zehn Jahren führen Jenny und Heinz E. Hunkeler das berühmte Kulm Hotel in St. Moritz. Sie gelten als Dream-Team der helvetischen Luxushotellerie. Denn noch nie war das Weltklassehotel mit der aussergewöhnlichen Geschichte und der grossartigen Besitzerfamilie so gut wie heute. Gründe für die schöne Erfolgsstory gibt es viele.
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Vor vielen Jahren stand ein kleines Mädchen oft am Genfer Quai du Mont-Blanc und bestaunte das berühmte Hotel Des Bergues, das heutige Four Seasons Hotel Des Bergues. Die kleine Jenny träumte davon, eines Tages in einem derart prachtvollen Haus zu leben oder zu arbeiten. Oder gar beides. Der Traum ging in Erfüllung. Und wie. Nach der Hotelfachschule Lausanne arbeitete die kleine Träumerin von einst unter anderem in so renommierten Häusern wie dem «Peninsula New York» in den Bereichen Sales und Marketing und liess sich zur Spa- und Wellnessexpertin ausbilden. Bereits in Lausanne hatte Jenny einen gewissen Heinz Hunkeler kennengelernt, der gleichzeitig die Hotelfachschule absolvierte. Die beiden sollten sich nie mehr aus den Augen verlieren.
Das Aufwachsen im Hotel
Heinz Hunkelers Weg verlief nach dem Studium vorerst anders als der von Jenny. Er arbeitete für Four Seasons, Kempinski und Mandarin Oriental in New York, Genf, Prag, Paris und München – es ist die klassische Laufbahn vieler Hoteliers, die heute Häuser von Weltruf führen. Aufgewachsen war er im St. Moritzer «Kulm», das 35 Jahre lang von seinen Eltern, die sich im Hotel kennengelernt hatten, geführt wurde. Der Vater hatte im Oberengadiner Alpenpalast eine tolle Tellerwäscherkarriere hingelegt: Er begann in der Küche, wurde Rezeptionist, Chef de Réception und schliesslich Direktor.
Nachdem Heinz Hunkeler senior um die Jahrtausendwende die operative Führung im «Kulm» an Dominique Godat abgetreten hatte, wurde er als Vertrauens-
person der «Kulm»-Besitzerfamilie Niarchos (siehe «Die Könige von St. Moritz», Seite 32) Delegierter des Verwaltungsrates. Insgesamt hat er die Geschicke des «Kulms» über ein halbes Jahrhundert lang entscheidend mitgeprägt. Und er liefert den schlagenden Beweis dafür, dass ein Hotelier immer Hotelier bleibt. Sei es bei der Saisoneröffnung, beim ersten Schneefall, bei Umbauten und allen möglichen anderen Ereignissen: Der Senior fiebert immer noch mit. Gesund und munter wie eh und je.
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Der Traum vom eigenen Hotel
Das Aufwachsen im Hotel hatte für Heinz junior Vor- und Nachteile. Dass er in der Zwischensaison im leeren Schwimmbad Fussball spielen und in den langen Gängen Verstecken spielen konnte, empfand er als grossartiges Privileg. «Aber natürlich habe ich auch mitbekommen, was es heisst, ein solches Hotel zu führen, welche Herausforderungen und Probleme damit verbunden sind», sagt er. Das «Kulm» war in der Familie allgegenwärtig, war erstes Gesprächsthema auch beim Essen. Da hätte der Junior gern auch mal was anderes diskutiert und das Hotel Hotel sein lassen. «Über alles gesehen aber war die Kindheit und Jugend im Hotel klar positiv», hält er fest. Und als die Zeit für die berufliche Weichenstellung gekommen war, entschied er sich für die Hotellerie. Was den Vater natürlich freute, aber doch einigermassen erstaunte. Schliesslich wusste der Sohn nur zu gut, worauf er sich einliess.
27 Jahre sind vergangen, seit Jenny und Heinz Hunkeler sich während des Studiums in Lausanne kennengelernt haben. Und schon damals beschlossen sie, an ihrem Traum zu arbeiten und einmal gemeinsam ein Hotel zu führen. «Mein Herz hat immer für die Grandhotellerie geschlagen», sagt Heinz. «Aber es hätte auch ein anderes Haus als das ‹Kulm› sein können.» Als Heimweh-Engadiner war er dann aber doch glücklich, dass er 2007 zusammen mit Jenny das Alpenmonument Kronenhof in Pontresina übernehmen und nach der Totalrenovation durch die Besitzerfamilie Niarchos in Schwung bringen konnte. Mit 33 Jahren war er der jüngste General Manager eines Schweizer Luxushotels. Der Traum des jungen Paares war Wirklichkeit geworden.
«Wir ergänzen uns perfekt»
Vor zehn Jahren dann der ganz grosse Schritt: Jenny und Heinz Hunkeler wurden als Nachfolger von Dominique Godat ins Kulm Hotel nach St. Moritz berufen. Das «Kulm» ist weit mehr als ein Hotel. Hier wurden vor bald 160 Jahren die Winterferien erfunden. 1879 brannte hier das erste elektrische Licht der Schweiz und im Kulm-Park wurden 1928 und 1948 die Olympischen Winterspiele eröffnet. Das wunderbare Zusammenspiel von Geschichte und modernstem Luxus verleiht dem Hotel eine faszinierende Aura der Einzigartigkeit. Mit allem, was dazugehört, ist das «Kulm» ein atemberaubendes Resort mit einer topmodernen Infrastruktur und exklusivsten Angeboten in allen Bereichen. Dass in allen sieben Restaurants
… bei Kaffee und Kuchen warm eingehüllt den Eistänzerinnen und -tänzern staunend zusehen?
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auf unterschiedliche Art, aber immer auf höchstem Niveau gekocht wird, ist in einem solchen Haus selbstverständlich.
Mittlerweile haben die Hunkelers mit Eleonore (12), Leandro (10) und Aurelio (9) drei Kinder. Dass sie sich als Mutter arrangieren und immer im Hotel mitarbeiten würde, war für Jenny klar. Im «Kulm» ist sie zuständig für Spa, Floristik, Housekeeping, Lingerie und den Kids Club mit total rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der Balanceakt zwischen Managementposition und Familie gelinge ihr geradezu meisterhaft, heisst es im Hotel. Nie verliere sie die Contenance, ihr verschmitztes, motivierendes Lächeln schon gar nicht. Heinz verantwortet den gesamten F&B-Bereich, Rooms Division mit Rezeption und Reservation sowie Technik inklusive Gärtner, Greenkeeper und Golfplatzmitarbeiter. «Wir ergänzen uns perfekt», sagt er. «Alles, was ich nicht kann, kann meine Frau.» Und dann ist da immer noch Executive
Assistant Manager Jean-Jacques Baur, ein Topmann für alle Fälle. Er kennt das «Kulm» und seine Gäste, darunter ausgesprochen viel Prominenz aus aller Welt, seit über zwei Jahrzehnten so gut wie kaum ein anderer.
Wenn die Mitarbeitenden schwärmen
Dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Hotels von ihren Chefs so schwärmen wie im «Kulm», ist nicht selbstverständlich. Fast erinnert man sich da ein bisschen an das «Giardino Ascona» zu den Glanzzeiten von Hans C. Leu in den 90er-Jahren. Eindrücklich auf den Punkt bringt es Teodora Moncea, die Concierge des Jahres 2023: «Herr Hunkeler ist immer, aber auch immer mit Rat und Tat für alle da, seine Tür ist stets offen», sagt sie. «In all den Luxushotels, in denen ich arbeiten durfte, habe ich das nie erlebt. Er ist mein grosses Vorbild.» Er pflege einen kooperativen Führungsstil, sagt Heinz Hunkeler dazu. «Die Menschen und ihre Meinung sind mir wichtig, und ich
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diskutiere gern. Klappt einmal etwas nicht wie gewünscht, packen wir es beim nächsten Mal eben anders an.»
Jenny und Heinz legen grössten Wert auf Herzlichkeit und eine tolle Atmosphäre in allen Teams, verlangen aber auch Disziplin. Und es ist ihnen wichtig, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, insbesondere die Abteilungsleiter, Verantwortung übernehmen. Letztlich zählt für Hunkelers vor allem, «dass alle das Herz auf dem rechten Fleck haben und ihre Leistung erbringen, ohne dass wir ständig kontrollieren müssen».
Die grossen Vorbilder
Als grosses Vorbild nennt Heinz Hunkeler bezeichnenderweise Emanuel Berger. Der Vollbluthotelier, der das «Victoria-Jungfrau» in Interlaken einst aus dem Nichts unter die Besten der Welt gebracht hatte, pflegte einen ähnlichen Führungsstil und war seiner Zeit überhaupt weit voraus. Vor vier Jahren erhielt «Mani» den Lifetime Award für seine immensen Verdienste um die Schweizer Hotellerie. Heute sitzt er im Verwaltungsrat des «Kulms».
Ein anderes Vorbild ist für Heinz Hunkeler der legendäre Hotelpionier Johannes Badrutt. Der hatte vor 165 Jahren in St. Moritz die bescheidene 12-BettenPension Faller gekauft und sie unter dem Namen Hotel-Pension Engadiner Kulm zu einem der führenden Luxushäuser im Land ausgebaut. Von Badrutts Mut, seiner Schaffenskraft und den Visionen hatte Heinz in seiner Kindheit viel gehört und ist von dessen unermüdlicher Aufbauarbeit bis heute beeindruckt. Badrutt andererseits hätte wohl seine helle Freude am Dream-Team der Schweizer Luxushotellerie, das sein «Kulm» in eine verheissungsvolle Zukunft führt.
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Dream-Teams der Luxushotellerie
Jenny und Heinz E. Hunkeler sind nicht das einzige Dream-Team in der Schweizer Fünf-Sterne-Hotellerie. Hier weitere Paare (ohne Anspruch auf Vollständigkeit), die ein Luxushotel gemeinsam leiten und sich im Rating «Die 125 besten Hotels der Schweiz» erfolgreich platzieren:
Silvana und Ingo Schlösser
Tschuggen Grand Hotel, Arosa
Gabriela und Simon V. Jenny
Castello del Sole, Ascona
Tamara und Dario Cadonau
In Lain Hotel Cadonau, Brail
Heike Schmidt und Jan Stiller
Lenkerhof, Lenk
Carina und Daniel Eisner
Chasa Montana, Samnaun
Esther und Peter Egli
Suvretta House, St. Moritz
Stephanie und Michael Lehnort
Carlton Hotel, St. Moritz
Sereina und Daniel F. Lauber
Cervo Mountain Resort, Zermatt
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Claudia und Hansjörg Walther
Riffelalp Resort, Zermatt
Daniela und Philippe Frutiger
Giardino Hotel Group
Die Könige von St. Moritz
Die «Kulm»-Besitzer Philip und Spyros Niarchos sind die Chefs des berühmten Niarchos-Clans. Die beiden stillen Multimilliardäre haben enorme Verdienste um St. Moritz und das Engadin. Für ihre Engagements wurden sie vor vier Jahren zu Ehrenbürgern von St. Moritz ernannt.
Karl WildDie märchenhafte Story, die dauerhafte – und kostspielige – Liebe zwischen der Familie Niarchos und dem schönsten Hochtal der Alpen, begann Ende der 50er-Jahre. Damals verbrachte der griechische Reeder Stavros Niarchos, einer der erfolgreichsten Unternehmer der Welt, immer mehr Zeit in St. Moritz. 1974, nach dem Ende der Militärdiktatur, liess er sich endgültig im Bündner Nobelkurort nieder. Er richtete sich geschäftlich neu aus und wurde vom Schiffseigner zum Investor. Gut zu leben, wusste er auch. An seinen legendären Partys soll sich jeweils das Arvenholz von den Wänden gelöst haben. Mitzuhalten vermochte da nur sein früherer Gegenspieler auf den Weltmeeren, Aristoteles Onassis. Und etwas später Playboy Gunter Sachs. Ähnlich spektakuläre Feten hat es danach im ganzen Alpenraum nie mehr gegeben.
Retter von Hotels und Bergbahnen
Stavros Niarchos’ grosses Hobby war das Skifahren. 1959 baute er in St. Moritz einen neuen Skilift, der dort das ganzjährige Skifahren möglich machte. Er gründete die Luftseilbahnen auf Corvatsch und Piz Nair und schnappte 1970 dem Club Med das zum Verkauf stehende Luxushotel Kulm vor der Nase weg. Fortan wurde er als Retter von St. Moritz gefeiert. Nach seinem Tod im Jahr 1996 investierten die Söhne Philip und Spyros geschickt weiter. Bis heute flossen rund 200 Millionen Franken ins «Kulm». Es sind weitestgehend selbst erarbeitete Mittel, weil die Familie Niarchos sich keine Dividenden auszahlt.
Das Hotel zählt längst zu den weltweit besten FünfSterne-Häusern und wurde schon mehrfach zum besten Winterhotel der Schweiz gekürt. Vor fünf Jahren liessen die Brüder Niarchos für zwölf Millionen Franken den 110 Jahre alten Pavillon im Park des Kulm Hotels renovieren. Der daraus hervorgegangene Kulm Country Club mit Lounge, Bar, Restaurant, Museum und einer Tribüne für 200 Personen ist eine Wucht. Die Familie hakte die teure Übung ab als «Geschenk an St. Moritz».
Riesensummen für wohltätige Zwecke
Im benachbarten Pontresina geriet vor bald 20 Jahren das Grand Hotel Kronenhof in Schieflage. Die Besitzer kamen finanziell an ihre Grenzen und mochten kein Geld mehr locker machen; der prächtige Alpentempel mit grosser Geschichte drohte zu vergammeln. Das freilich mochten die Niarchos-Brüder nicht mit ansehen. Zur Erleichterung nicht bloss des Engadins, sondern der ganzen Schweizer Hotellerie griffen sie in ihre Portokasse und machten aus dem «Kronenhof» wieder eines der schönsten und besten Luxushotels der Alpen. Rund 80 Millionen Franken liessen sie sich das bis heute kosten.
Erfreulich: Die Liebe des Grossvaters und der Eltern zum Engadin und zu den Hotels hat sich auf die junge Generation übertragen. Die Sprösslinge von Philip und Spyros Niarchos sind oft im Tal und kümmern sich um die vielen geschäftlichen Aktivitäten. Der älteste Sohn von Philip, Stavros Niarchos III., zwischenzeitlich als
Freund von Paris Hilton in die Schlagzeilen geraten, heiratete vor drei Jahren im «Kulm» Dascha Schukowa. Es war eine sagenhafte Party mit 1200 Gästen und einer geballten Ladung Prominenz aus der ganzen Welt.
Ohne jegliche Allüren
Die Stavros-Niarchos-Foundation spendet alljährlich weltweit gewaltige Summen für Kultur, Bildung, Gesundheit und soziale Projekte. Im bevorzugten Engadin freut dies nicht bloss Hotels und Bergbahnen, sondern auch das Museum, das Spital, ein Kloster, Kirchgemeinden und viele andere. Oft nehmen die Brüder an Sitzungen der von ihnen unterstützten Organisationen persönlich teil. Die Ehrenbürger von St. Moritz geben sich dabei freundlich, umgänglich und frei von jeglichen Allüren. Wodurch sie sich angenehm abheben von etlichen Besuchern des Oberengadins.
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Schöne Vergangenheit ist im Hotel Kulm nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer gegenwärtig.
Luxusimperium der Superlative Zum «Kulm» gehören auch 34 Luxusresidenzen. Sie sind zwischen 50 und 400 Quadratmeter gross und zählen zu den exklusivsten Wohnungen in der Schweiz. Sie werden ausschliesslich vermietet und bieten ein Rundum-sorglos-Paket mit vollem Hotelservice. Die Jahresmiete für die grösste Residenz beläuft sich auf knapp eine halbe Million Franken. An Mietern hat es nie gefehlt. Ebenfalls zum «Kulm» gehören ein eigener 9-Loch-Golfplatz mit Driving Range, der Kulm-Park vor dem ehemaligen Olympiastadion, Tennis- und Eislaufplätze, der berühmte Dracula Club, Dutzende von Wohnungen in mehreren Liegenschaften und einiges mehr.
Auch mehrere Mitarbeiterhäuser gehören dazu. Sie wurden in den vergangenen Jahren alle renoviert, aktuell wird das letzte Haus komplett erneuert. Ein Teil der Bobbahn und der Crestabahn zählt ebenso zum «Kulm»-Imperium wie verschiedene Moor wiesen im Stazerwald. Vor einigen Jahren rettete die Familie Niarchos die Bergbahnen Diavolezza und Lagalb. Dort, wie auch an den Corvatschbahnen, hält sie heute die Aktienmehrheit. Philip und Spyros Niarchos sind die grössten privaten Grundbesitzer im Dorf mit enormen Baulandreserven. Mit rund 1000 Mitarbeitern im Engadin gehören sie zu den grössten Arbeitgebern Graubündens.
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Australische Premiere im Norden von Genf
«Adina» ist eine Hotelmarke mit australischen Wurzeln – und auf energischem Wachstumskurs. Erfolgsrezept auch in der Rhonestadt: hochwertige Studios und Apartments, kombiniert mit Hotelservice und dezentem Down-Under-Feeling.
Christoph AmmannDie Nummer 511, ein Studio für zwei Personen: Der Blick geht zum «Marriott» auf der anderen Seite der Hauptstrasse, weiter zum Palexpo, zum Kontrollturm des Genfer Flughafens und zu den bewaldeten Jurahängen. «Interessante Aussicht», sagt Gabriel Urban. Er führt als General Manager das Adina Hotel im Norden von Genf. Wer an der Route de Meyrin 125, im ehemaligen Niemandsland zwischen Stadtzentrum und Airport, ein seelenloses Studiosilo erwartet, muss diese Vorstellung revidieren.
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Das «Adina», lebt – und wie: In der 250 Quadratmeter grossen, gemütlichen Lobby beugen sich am späten Vormittag Geschäftsleute über Laptops, Touristinnen und Touristen planen die nächste Shoppingtour und ermattete Eltern lassen die Kids um die Tische toben. Auch am Frontdesk herrscht reges Kommen und Gehen. Im Fitnessraum des ebenerdigen kleinen Spa schwitzen zwei Männer an den Geräten. Das Frühstücksbüffet ist abgeräumt. Wer Durst hat, bedient sich in einem Selfservice-Kiosk, der selbstredend «Honesty Bar» heisst, und lässt den Kauf aufs Zimmer schreiben. «Eine Gastronomie über das Frühstück hinaus zu betreiben, würde hier keinen Sinn ergeben», sagt Gabriel Urban. Jede Menge Restaurants haben sich in der Gegend angesiedelt; vor kurzem wurde das benachbarte Shoppingcenter mit einem üppigen Food-Court eröffnet.
Konzept für Europa
Das erste «Adina» der Schweiz entspricht einer abgespeckten Variante des ursprünglichen Konzepts.
«Im Normalfall bieten wir ein Restaurant und einen Pool in der Wellnnesszone», erklärt Matthias Niemeyer, einer der beiden Geschäftsführer von Adina Hotels Europe. «Adina» gehört, wie sechs andere Marken, zur australischen Hotelgruppe TFE Hotels (Toga Far East Hotels). Einwanderer aus Osteuropa hatten das Unternehmen gegründet. Sie waren in Down Under in der Immobilienbranche tätig und erkannten schon in den 80er-Jahren, dass sich schwierig zu vermietende Wohnobjekte renditebringend zu Serviced Apartments umgestalten liessen. «Das ‹Adina›-Konzept wurde extra für Europa erarbeitet», berichtet Matthias Niemeyer.
Die Aussies wollten die Marke ursprünglich «Medina» taufen, schwenkten dann aber auf «Adina» um, was auf Hebräisch «Die Elegante» bedeutet und recht gut passt. Die Mischung: ein Hotel mit sehr hochwertigen Studios und Apartments, Vollservice auf gutem VierSterne-Niveau. «Diese Kombination ist unser Alleinstellungsmerkmal», ergänzt der Entwicklungschef. 2005 wurde das erste «Adina» in Kopenhagen eröffnet. Ende März 2023 ging in Genf das 18. europäische «Adina» an den Start. Am 1. Juli übernahm man zudem das frühere «Joyn» in Wien. «Adina» ist mit
14 Häusern in deutschen Städten vertreten, von Düsseldorf bis Leipzig. Ausserhalb Europas findet sich die Marke in Singapur, Australien und Neuseeland.
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80 Prozent Jahresauslastung im Visier Sechs Hotelimmobilien gehören dem Betreiber. Das «Adina Genf» ist ein Pachtbetrieb. Franchisen fehlen, weil die Australier das Produkt und die Wertschöpfungskette nicht aus der Hand geben wollen. Niemeyer sagt, man strebe eine Jahresauslastung von 80 Prozent an. «Die Rentabilität ist dank des Hotelbetriebes höher als bei herkömmlichen Serviced Apartments.» Die Klientel in Genf: Businessleute und Messebesucher und -aussteller, internationale Touristen, erstaunlich viele Familien, allerdings kaum aus der Deutschschweiz. Wer mehr als zwei Wochen bleibt, gilt als Longstay-Gast. Er profitiert von günstigeren Preisen, muss aber damit leben, dass die Unterkunft nur zweimal pro Woche gereinigt wird.
Drei Besonderheiten: leger, Platz, Zmorge
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Beim ersten «Adina» im französischen Sprachraum fallen drei Dinge auf:
1. Australisches Flair: Ganz schön leger
Das Känguru hoppelt zwar durchs Corporate Design. Doch sind es vor allem die Farbgebung und die pragmatische Einrichtung, die für australisches Flair sor-
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gen: erdige Töne, Braun, Beige, mal ein knalliges Gelb oder Schwarz erinnern an Down Under. In der Lobby hängen auffallend bunte australische Bilder. Wie in einer Outback-Lodge knistert ein (gasbetriebener) Kamin. Die total 140 Studios auf zehn Etagen sind auf jene praktische Art eingerichtet, wie man sie in Australien schätzt. Betont leger ist das Outfit der Angestellten: Die Frontdesk-Crew trägt etwa ein weisses T-Shirt, Jeans und ein graues Sakko.
2. Studios und Apartments: mehr Raum für Gäste
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Das Studio ist 28 Quadratmeter gross. Zur Ausstattung gehören unter anderem ein hohes Doppelbett, ein Cosy Corner (runder Tisch mit Sitzecke), das Bad mit geräumiger Duschkabine und die Küchenzeile. Letztere hat es in sich: Neben Induktionsherd, Kühlschrank, Geschirrspüler, Mikrowelle/Backofen wartet auch eine kleine Waschmaschine mit Trocknerfunktion. Das Ein-Zimmer-Apartment mit Wohnzimmer und abgetrenntem Schlafraum hat 37 Quadratmeter, das Zwei-Zimmer-Apartment, in dem eine
fünfköpfige Familie Unterschlupf findet, ist 45 Quadratmeter gross.
3. Gastrokonzept: Frühstück als kulinarischer
Höhepunkt
Das Zmorge im «Adina Genf» ist für 25 Franken zu haben. Die Auswahl auf dem Buffet entspricht jener eines herkömmlichen Stadthotels im Vier-SterneSegment. Schinken, Charcuterie, Käse, Cerealien, Brote – alles da. Und der Koch, der am Mittag die Mitarbeitenden verpflegt, liefert nach Wunsch küchenfrische Eierspeisen. Später im Tag reduziert sich das kulinarische Angebot im Genfer «Adina» auf Snacks, ein paar Grundnahrungsmittel für die Küche im Zimmer und Getränke vom Selbstbedienungskiosk.
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Bemerkenswert: General Manager Gabriel Urban legt Wert auf ein Sortiment an Genfer Wein und Bier.
Badehose obligatorisch «Adina» ist Teil des völlig neuen Quartier de l’Étang mit 900 Wohnungen, sehr viel Büroflächen und drei
Hotels – «Adina», «B&B» und «Intercity». Die Investoren haben sich Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben; begrünte Dächer, perfekter ÖV-Anschluss, Minergie-Standard, Heizung und Kühlung der Innenräume mit Seewasser zeugen davon.
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«Adina» führt grundsätzlich keine Riesenhotels. «Höchstens 200 Einheiten», sagt Matthias Niemeyer. Der Betrieb in der Rhonestadt liegt mit 140 Studios und Apartments eher unter dem Durchschnitt und folgt dem Slogan der Marke: Wohnen nach Wunsch. Man verzichtet auf Meetingfacilities, nicht aber auf einen Fitnessraum mit Sauna (Badehose obligatorisch!) und Liegebereich.
Auslagern und ausbauen
Gabriel Urban hat eine zwölfköpfige Crew angeheuert, 58 Prozent der Mitarbeitenden sind Grenzgängerinnen und -gänger aus Frankreich. Die Reinigung – grösster Kostenblock im Budget – wurde an eine externe Firma ausgelagert. Auch weil der Aufwand fürs Putzen im
Vergleich zu herkömmlichen Hotelzimmern um 70 Prozent höher ist. «Mehr Fläche und die Küchenzeile», räumt Gabriel Urban ein.
Trotz seines jugendlichen Alters von 37 Jahren hat EHL-Absolvent Urban viel Erfahrung in der Hospitality-Branche gesammelt. Zudem hatte er als Serviceangestellter im «Baur au Lac» in Zürich einst gut Deutsch gelernt. «Auch dank seiner lokalen Vernetzung ist Gabriel ein Glücksfall für uns», meldet Matthias Niemeyer aus der Adina-Zentrale in Berlin. Bis jetzt hat das Aparthotel im Quartier de l’Étang die Erwartungen übertroffen. Niemeyer sucht Standorte für weitere «Adinas» in der Schweiz. Im Fokus sind die grossen Städte. Niemeyer: «Aber wir würden uns auch an ein Projekt in einer Feriendestination ohne ausgeprägte Saisons wagen.»
Auf Wissen verzichten?
Nein! L-GAV-Angebot bietet viele Chancen
Diese Zahl sollte zu denken geben: Die Hälfte der Mitarbeitenden im Gastgewerbe verfügt über keine spezifische Ausbildung. Dadurch liegt beträchliches Potenzial brach – auch in der Hotellerie. Denn ausgebildete Mitarbeitende tragen zu qualitativ hochwertigen, professionellen und effizienten Dienstleistungen und so zur Gästezufriedenheit bei. Die Kosten sind kein Grund, auf Wissen zu verzichten. Sie werden zu grossen Teilen durch den Landes-Gesamtarbeitsvertrag des Gastgewerbes (L-GAV) übernommen.
Über 15 000 Mitarbeitende der Gastround Hotelbranche haben seit 2010 von den subventionierten Weiterbildungen profitiert. Aber es könnten noch mehr sein. Das Programm «Weiterbildung inklusive» des L-GAV beeindruckt sowohl mit dem Umfang der Unterstützung als auch mit der Bandbreite der geförderten Kurse. Aktuell werden 48 Angebote grösstenteils vollständig finanziert, um
die Folgen der Pandemie zu mindern und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Diese Angebote reichen von Basisausbildungen für Mitarbeitende, die noch keinen Abschluss im Gastgewerbe haben, bis zu Weiterbildungen für Kader, Betriebsleitende und Arbeitgebende. Auch für die Hotellerie eröffnet das Programm von der Basis bis zur Spitze spannende Perspektiven. Hier eine kurze Übersicht mit Fokus auf relevante Angebote für die Hotellerie:
Anerkannt an die Spitze: Formelle Abschlüsse Grundangebote und berufliche Grundbildungen:
– Basisbildung «Progresso» für Service, Küche, Hauswirtschaft, Systemgastronomie
– Sprachkurs «fide»
– Modulares EBA
– Nachholbildung EFZ
Berufsprüfungen mit eidgenössischem Fachausweis:
– Chef de Réception BP
– Betriebsleiter:in Hotellerie-Hauswirtschaft
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– Chefköchin/Chefkoch
– Führungsfachfrau/-mann
Höhere Fachprüfungen mit eidgenössischem Diplom:
– Leitung Hotellerie-Hauswirtschaft
– Küchenchef:in
– Leitung Restauration
Weiterbildung à la carte: informelle Kursangebote
– Nachdiplomstudium HF Hotelmanagement
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– TOP Ausbildungsbetrieb (TAB)
– Diverse Berufsbildnerkurse
– Modulare Expertenausbildung
– Director of E-Commerce
– Diverse Sommelier-Kurse
Die Gesamtübersicht der aktuell 48 durch den L-GAV subventionierten Angebote finden Sie auf www.weiterbildung-inklusive.ch.
Beide profitieren: Absolvierende und Betrieb
Die Subventionen werden finanziert durch die Vollzugskostenbeiträge des L-GAV. Diese betragen aktuell pro Betrieb und pro Mitarbeitenden 89 Franken im Jahr. Von den Vergünstigungen profitieren alle Mitarbeitenden mit einer Anstellung von mindestens zwanzig Prozent in einem Betrieb, der zwingend dem L-GAV unterstellt ist. Pro Jahr und Betrieb erhält zudem eine nicht zwingend dem L-GAV unterstellte Person (z. B. Betriebsleitende und deren Familienangehörige) Zugang zu einem Angebot. Voraussetzung ist, dass im Betrieb zusätzlich Mitarbeitende beschäftigt sind, die zwingend dem L-GAV unterstellt sind.
Auch die Betriebe profitieren. Sie erhalten für einen Grossteil der Weiterbildungs- und Prüfungstage, die ihre L-GAV-unterstellten Mitarbeitenden absolvieren, Arbeitsausfallentschädigungen. Die Beträge können sich sehen lassen: Sie reichen von einigen Hundert bis zu 16 800 Franken für Aus- und Weiterbildungen und von 500 bis 6800 Franken Entschädigung für den Arbeitsausfall.
Weiterführung 2024
Die Sozialpartner im Gastgewerbe, GastroSuisse, HotellerieSuisse und Swiss Catering Association (Arbeitgeberseite) sowie Hotel & Gastro Union, Syna und Unia (Arbeitnehmerseite), haben entschieden, das Programm im kommenden Jahr weiterzuführen. In welchem Ausmass und für welche Kurse ab 2024 Subventionen und Arbeitsausfallentschädigungen ausgerichtet werden, legt die Aufsichtskommission für den L-GAV des Gastgewerbes bis Ende 2023 fest. Wie bei einem gluschtigen Hotelfrühstück heisst es auch beim Aus- und Weiterbildungsangebot des L-GAV: zugreifen!
Vier besondere Hotels verstärken die «Familie»
Private Selection Hotels & Tours hat vier aussergewöhnliche Hotels als neue Mitglieder gewonnen. Diese einzigartigen Hotels verkörpern nicht nur die Werte und Servicequalität der Private Selection Hotels, sondern erweitern auch die Aktivtouren der Private Selection Hotels & Tours.
Private Selection Hotels & Tours versteht sich als Qualitätssiegel für privat geführte Erstklass-, Luxus- und Boutiquehotels sowie deren Erlebniswelten. Die neuen Mitglieder erweitern die Hotelgruppe in Arosa, Bern, Les Paccots und Yverdonles-Bains.
Arosa: Blatter’s Hotel
Direkt an der Piste und den Wanderwegen gelegen, verwöhnt Familie Blatter ihre Gäste seit über 100 Jahren mit herzlicher Gastfreundschaft, exquisiter Gourmetküche und einem erstklassigen Spa. Das traditionsreiche Hotel bietet eine einzigartige Kombination aus Luxus, Gemütlichkeit und alpiner Naturschönheit.
Bern: Boutique Hotel Belle Epoque
In der historischen Altstadt Berns, unter den Lauben, empfängt der Gastgeber und Musiker des Boutique Hotels Belle Epoque, Dirk Raufeisen, seine Gäste. Dass es dabei schon mal zu spontanen Jazzkonzerten in der romantischen Pianobar kommt, ist keine Seltenheit. Das charmante Boutiquehotel ist eines der kleinsten Vier-Sterne-Hotels der Schweiz.
Les Paccots: Boutique Hôtel Corbetta
Im Frühjahr 2023 wurde das Haus, ein kleines Juwel, eröffnet. Es befindet sich in der Natur entlang des Alpenpanoramawegs zum Lac Léman. Die Gemütlichkeit des Chalet-Hotels wird ergänzt durch ein kleines, feines Spa. Der Charme der Gastgeberin Annabelle Pauwels und die herausragende Küche laden zum Verweilen ein.
Yverdon-les-Bains: Hotel La Prairie
Nur zwei Gehminuten vom Thermalbadzentrum und von der historischen Altstadt Yverdons entfernt, empfangen Jean Claude Vagnières und sein Team des Hotels La Prairie mitten in einem grossen, ruhigen Park mit altem Baumbestand ihre Gäste. Hier erlebt man das intime Ambiente eines Familienhotels und geniesst die Haute Cuisine und den Sinn für Geselligkeit der Gastgeber.
Esther Dysli, Mitgründerin von Private Selection Hotels, Geschäftsführerin und Delegierte des Verwaltungsrates, freut sich darüber, dass die Hotelfamilie wächst: «Die neuen Mitglieder sind nicht nur einzigartige Hotelperlen, sondern ermöglichen auch den attraktiven Ausbau der Aktivtouren, die wir als Veranstalter anbieten.» Diese Touren bieten eine Besonderheit. Die Geschäftsführerin: «Egal ob man zu Fuss, mit dem Fahrrad, dem Zug oder dem Auto unterwegs ist, am Anfang und Ende jeder Tour erwartet die Gäste ein Private Selection Hotel mit charmanten Gastgebern, herausragender Küche und einem Ambiente zum Wohlfühlen.» mm/phg
Das Saanenland entwickelt und finanziert die digitale Zukunft gemeinsam
Gstaad Saanenland Tourismus, Tourismus Adelboden-Lenk-Kandersteg und Lenk-Simmental Tourismus vertiefen die vor zwei Jahren begonnene Zusammenarbeit in der Digitalisierung. Im Sommer startete Phase zwei des Projekts «Berner Oberland West – gemeinsam digital».
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Die Projektphase ist abgeschlossen und legte die konzeptionellen Grundlagen. Es wurde ein Verständnis dafür entwickelt, wie und in welcher Form bei der Digitalisierung zusammengearbeitet werden soll. Zudem wurden erste IT-Systeme gemeinsam evaluiert und beschafft. Albert Kruker, Direktor von Lenk-Simmental Tourismus, zieht eine positive Zwischenbilanz: «Die Konzeptionsphase hat unsere Tourismusorganisationen näher zusammengebracht und uns klar die Vorteile einer Zusammenarbeit im anspruchsvollen Thema der Digitalisierung aufgezeigt.»
Das Projekt «Berner Oberland West – gemeinsam digital» wird von der Neuen Regionalpolitik (NRP) des Bundes unterstützt. Zudem wird es begleitet durch die conim ag, die touristika GmbH und die Forschungsstelle Tourismus CRED-T der Universität Bern.
Gemeinsame Finanzierung
In der zweiten Phase wird nun die Zusammenarbeit weiter intensiviert. Das IT-Management wird harmonisiert, wo es sinnvoll und möglich ist. Es wird gemeinsam beschafft, eingeführt und betrieben. Der Einsatz von Mitarbeitenden in der Digitalisierung, im Marketing und in weiteren Bereichen sowie die Einhaltung der Richtlinien des Datenschutzes werden destinationsübergreifend koordiniert. Dazu gehört
auch eine nachhaltige Finanzierungslösung für die Umsetzung der digitalen Transformation und der digitalen Gästekarte. Flurin Riedi, Tourismusdirektor der Destination Gstaad erklärt: «Auch wir spüren den Fachkräftemangel. Durch die destinationsübergreifende digitale Zusammenarbeit können wir Synergien nutzen und gleichzeitig Fachkräften attraktive Arbeitsplätze anbieten.»
Digitalisierung für die Gäste
Die Nutzung von Verbundvorteilen optimiert die Investitions- und Betriebskosten der Digitalisierung und verbessert ausserdem die Qualität. Die Inhalte der Webseiten und die digitalen Berührungspunkte sind gästespezifisch entwickelt worden. Die Gäste profitieren von attraktiven Angeboten und Erlebnissen. Auf Wunsch können sie beispielsweise mit dem digitalen Concierge oder dem individuellen Reisebegleiter verschiedene Angebote buchen. Mittelfristig soll ein Marketing nach Gästesegmenten möglich werden. «Die Webseiten unserer drei Organisationen werden ab Dezember 2023 die gleiche technologische Basis haben und können dennoch pro Destination individuell ausgespielt werden», freut sich Dominique Lüthy, Geschäftsführer von Tourismus AdelbodenLenk-Kandersteg. Von den Schnittstellen sowie den digitalen Plattformen profitieren auch die Hotels, Bergbahnen oder Skischulen. mm/phg
«Top 3 Star Hotels» starten durch
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Sie haben eines gemeinsam: den hohen Anspruch an Qualität und individuelle Gastfreundschaft. Es ist kein Zufall, dass viele der rund 25 besten Drei-Sterne-Hotels in der Schweiz bei Ratings immer wieder Spitzenplätze erobern. Jetzt leisten sich die vormals «Best 3 Star Hotels» einen neuen Namen mit «Top 3 Star Hotels» und eine neue Positionierung mit neuem Auftritt.
Die Neugestaltung und Auffrischung von Auftritt und Name beschäftigten die Mitgliederhotels schon länger. Aus markenrechtlichen Überlegungen hat man zudem einen neuen Namen gewählt. Mit «Top 3 Star Hotels of Switzerland» gehört die Marke nun vollumfänglich dem Verein, was vorher nicht der Fall war. Das Ziel der «Top 3 Star Hotels» ist es, mit weiteren herausragenden DreiSterne-Hotels in allen Sprachregionen der Schweiz zu wachsen. Für die Aufnahme in die Vereinigung müssen die Hotels zahlreiche Qualitätskriterien erfüllen.
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Kleine Häuser mit grosser Philosophie
Die «Top 3 Star Hotels» überzeugen durch ihre zeitgemässe Infrastruktur, den überdurchschnittlichen Service und ihre einzigartigen Persönlichkeiten von Gastgeberinnen und Gastgebern. Sie bieten ein breites Angebot und verpflichten sich den Werten individuell, emotional und überraschend. So begrüssen die Hotels Freizeitreisende ebenso wie Geschäftsreisende. Die mittlerweile 25 Hotels sind in Feriendestinationen in den Bergen oder am Wasser zu finden, aber auch in Städten wie Basel, Brig, Lenzburg, Lugano, Stans und Zürich. Alle Hotels erfüllen einen hohen Qualitätsstandard, der in der Wahrnehmung die Drei-SterneKategorie übertrifft. Dabei legen die Häuser grossen Wert auf eine Topausstattung und die so geschätzte Pflege von hard und soft Details. Zudem will man den
hohen Standard zu fairen Konditionen anbieten. So garantiert man den Luxus einer familiären und lockeren Atmosphäre in einem kleinen oder mittelgrossen Hotel.
Zu den richtigen Sternen greifen
Der Claim: «Greifen Sie zu den richtigen Sternen», ist bei den «Top 3 Star Hotels» Programm. Was das konkret bedeutet, beschreibt Präsident Lukas Kalbermatten: «Lassen Sie sich immer wieder aufs Neue überraschen. Ob Sie in unseren Häusern als Familie logieren, mit ihrem Lieblingsmenschen oder mit Freunden reisen oder geschäftlich unterwegs sind: Es erwarten Sie Inspiration für wahre (Ferien-)Freude und Gastgeberinnen und Gastgeber aus Leidenschaft.» Der Präsident ist überzeugt, dass nicht der Markenname oder die Logofarbe den Erfolg des führenden Drei-SterneHotelprodukts der Schweiz ausmachen.
Die Geschäftsstelle der Hotelgruppe, geführt von Nicoletta Müller, hat auch die Projektleitung für eine aussagekräftige, neue Webseite übernommen. Die Webseite ermöglicht eine einfache und schnelle Navigation, von der die Verantwortlichen sich eine noch höhere Bekanntheit und Sichtbarkeit der «Top 3 Star Hotels» erhoffen. Zudem können die «Top 3 Star Hotels» auf die kontinuierliche Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen zählen, die auch beim Neustart dabei sind. mm/phg
Grand Hotel Castagnola mit neuem Glanz im traditionellen Lido
Das Traditionshaus Grand Hotel Villa Castagnola, direkt am Ufer des Lago di Lugano, bietet noch mehr Genuss und Privatsphäre. Die exklusiv für Hotelgäste reservierte Seeterrasse wurde deutlich erweitert.
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Im Jahr 1880 erbaut, als Wohnsitz russischer Adeliger, wurde die Villa Castagnola 1885 von einem jungen Ehepaar der Luzerner Familie Schnyder von Wartensee gekauft und in ein Hotel umgewandelt. 1982 erwarb eine Tessiner Familie das Anwesen. Sie liess das Hotel mit 39 Zimmern und 33 Suiten aufwendig renovieren. So gelang es, der Villa ihren früheren Glanz – kombiniert mit modernem Komfort – zurückzugeben. Nach der erfolgten Rundumerneuerung wurde der in Lugano einzigartige Ort nun wieder eröffnet. Er bietet doppelt so viel Platz wie früher. Aufgefrischt wurde auch die gedeckte Schattenterrasse im oberen Bereich des Lidos. Sie ist
mit neuen Lounge-Möbeln ausgestattet – mediterranes Feeling direkt am türkisblauen Lago.
«Für uns ist es selbstverständlich, stetig in unser Angebot zu investieren und neue Erlebnisse für unsere Gäste zu schaffen», sagt Ivan Zorloni, General Manager des Hotels. Der private Lido des Grand Hotel Villa Castagnola ist eine der wundervollen Besonderheiten von Lugano. Im Lido Club können Gäste in der Sonne baden, den See mit den hoteleigenen Stand-up-PaddleBoards und Kanus entdecken oder Köstlichkeiten von Küchenchef Alessandro Boleso aus dem Hotelrestaurant Le Relais (15 GaultMillau-Punkte) geniessen. mm/phg
Hauptsache grün und idyllisch
Grüne Oasen und Rückzugsmöglichkeiten sind in der Hotellerie und Gastronomie im Trend. Nicht alle Hoteliers haben die Möglichkeit, ihren Gästen einen Garten oder einen Park zu bieten. Halb so schlimm: Mit den geeigneten Pflanzen lassen sich auch kleine Aussenräume begrünen, wie uns die Stadthotels zeigen.
Christine KünzlerMenschen begrünen ihre Balkone, mieten einen Schrebergarten und machen vermehrt Spaziergänge im Freien. Auch Städte haben die Biodiversität für Plätze und Strassen entdeckt. Gärten und Naturoasen sind gefragt. In unsicheren Zeiten wie den jetzigen sind grüne Oasen wichtiger denn je. Die IMAS in Linz hat im Auftrag eines Gartenprodukte-Herstellers zu diesem Thema eine empirische Studie verfasst. Diese zeigt, dass die Österreicherinnen und Österreicher noch mehr als bisher ihre Zeit in grünen Aussenbereichen verbringen wollen. In der Schweiz dürfte das nicht anders sein. IMAS geht davon aus, dass Inflation, steigende Kosten und andauernde Klimakrise Treiber dieses Trends sind. Fakt ist, dass sich in einer idyllisch begrünten Fläche entspannter speisen und verweilen lässt. Pflanzen und Bäume vermitteln Ferienstimmung und Lebensfreude.
Wie werden Hoteldirektorinnen und Hoteliers diesem Trend nach mehr Grün gerecht? Hotels mit Grünflächen, Pärken oder Gärten sind privilegiert. Die Anlagen brauchen zwar viel Pflege, sie können jedoch ein USP sein und erholungssuchende Gäste anziehen. Hotels in Bergregionen
brauchen meist keine eigenen Grünflächen, sie haben den Erholungsraum direkt vor oder hinter dem Haus. Für Stadthotels oder Hotels an Autobahnen ist es schwieriger, einen grünen Aussenraum herbeizuzaubern. Doch wie wichtig sind für diese Hotels bepflanzte Terrassen, Eingangsbereiche oder Fassaden? Die künstliche Intelligenz ChatGPT, stellvertretend für die Gästesicht, sagt dazu folgendes: «Es ist sehr wichtig, dass Stadthotels grüne Oasen aufweisen. In einer Stadt kann es oft hektisch und laut sein, und ein grüner Raum kann den Gästen eine willkommene Abwechslung bieten. Ein Hotelgarten oder eine Dachterrasse mit Pflanzen und Bäumen kann eine entspannende Atmosphäre schaffen und den Gästen helfen, sich zu regenerieren. Darüber hinaus können grüne Oasen auch dazu beitragen, die Luftqualität in der Umgebung zu verbessern und das Stadtbild zu verschönern. Insgesamt kann ein grüner Raum in einem Stadthotel dazu beitragen, dass sich die Gäste wohler fühlen und einen angenehmeren Aufenthalt haben.» Dem ist nichts beizufügen.
So begrünen Altstadthotels
Das Hotel Restaurant Baseltor in der Solothurner Altstadt muss mit einer kleinen Grünfläche auskommen. Trotzdem wirken
der Eingangsbereich und der Platz hinter dem Haus grün und lauschig. «Die Speisekarte und auch das Baseltor an sich verbreiten einen mediterranen Charme. Daher war es für uns naheliegend, mediterrane Pflanzen einzusetzen», sagt Martin Unternährer, Betriebsleiter und Gastgeber des «Baseltors». «Vor allem auf der Südseite, wo es im Sommer heiss werden kann, fühlen sich unsere Palmen und Olivenbäume sehr wohl. Hinter dem Haus steht eine grosse Linde, welche die Terrasse im Sommer wunderbar kühl hält.» Die Gäste schätzen diese Begrünung. «Unsere Pflanzen vermitteln ein wohliges Gefühl und Ferienstimmung», so der Gastgeber. Der Trend nach mehr Natürlichkeit setzt das «Baseltor» nicht nur im Freien, sondern auch in der Küche um. Küchenchefin Pia Camponovo, die seit Tag 1 im «Baseltor» arbeitet, setzt seit jeher auf saisonale Produkte aus der näheren Umgebung. Entsprechend plane sie ihre Menüs erst nachdem sie sich über das Angebot ihrer Gemüselieferanten informiert habe. «Das meiste Gemüse stammt übrigens aus dem sieben Kilometer entfernten Attiswil.»
Auch das Hotel Dom liegt in der Altstadt, jedoch in der St. Galler Altstadt. Aktuell beschränkt sich die Begrünung des Hauses auf die Terrasse im ersten Stock, die gegen
den Innenhof gerichtet ist. Doch nun hat die Direktion die GSI-Architekten beauftragt, im Rahmen des Leitbildes «Grünes Gallustal» eine neue grüne Oase zu planen. «Grünes Gallustal» ist ein innovatives Projekt mit dem Ziel, eine grüne und nachhaltige Umgebung in der Stadt St. Gallen zu schaffen. Es beinhaltet verschiedene Massnahmen, so soll unter anderem die Hitze in der Innenstadt durch die Schaffung von Grün- und Freiräumen reduziert werden. «Das Thema ökologische Nachhaltigkeit liegt uns sehr am Herzen. Zudem haben Grünflächen nachweislich positive Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen. Unsere Gäste und Mitarbeitenden sollen sich in unserem Haus noch wohler fühlen», so die Co-Hoteldirektorin Yvonne Fanconi. «Sobald die Baubewilligung vorliegt, wird das Projekt umgesetzt. In einem ersten Schritt begrünen wir die Hauptfassade an der Webergasse, und im Innenhof entsteht ein wunderschöner Garten mit Sträuchern, Stauden und Kräutern.»
«Mit der Begrünung möchte das Hotel Dom ein Zeichen setzen und seinen Teil beitragen zur Erschaffung von wertvollem Lebensraum und einer grösseren Biodiversität im städtischen Raum», erklärt Céline Hummel, Landschaftsarchitektin
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im GSI-Team. «Die Bepflanzung wertet Aufenthaltsbereiche wie Aussenrestaurant, Innenhof und Balkone sowohl atmosphärisch als auch klimatisch auf.» Das Begrünungs-Konzept sieht einheimische und standortgerechte Pflanzen vor, welche auf die einzelnen Bereiche und Gegebenheiten vor Ort abgestimmt sind. Die Artenvielfalt spielt dabei eine zentrale Rolle. «Mit den unterschiedlich begrünten Lebensbereichen sollen sowohl Habitate für Insekten, Reptilien und Vögel als auch ein reiches Nahrungsangebot für die Stadtfauna geschaffen werden», so Céline Hummel. Am Anfang ist der Pflegeaufwand intensiver. «Es ist sehr wichtig, dass der Aussenraum, insbesondere die Begrünung in den ersten zwei bis drei Jahren engmaschiger und fachgerecht begleitet und entwickelt wird», betont die Gartenarchitektin.
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«Sobald sich die Bepflanzung etablieren und entfalten kann, reduziert sich auch der Pflegeaufwand.» Nach der Anwachsphase reicht je einen Pflegedurchgang im Frühjahr und im Herbst.
Pflanzen haben im Art Hotel Riposo, das in Asconas Fussgängerzone liegt, einen hohen Stellenwert. «Alljährlich erweitern wir unsere Pflanzensammlung. Denn es sind
die Pflanzen und Blumen, die unser Hotel mit Leben füllen. Sie bringen Farbe und Frische ins Haus», sagt Direktor Lorenzo Studer. Seine Mutter habe ihm ihr Wissen über Pflanzen weitergegeben. «Sie kümmert sich um die Blumengestecke und gemeinsam gestalten wir unsere grüne Oase. Das besondere Mikroklima in Ascona erlaubt uns, Pflanzen zu berücksichtigen, die in der Schweiz sonst kaum verbreitet sind.» Der Fokus richtet sich auf eine mediterrane Bepflanzung mit Palmen, Zitrusbäumen, Olivenbäumen, Lavendel und Gewürzkräuter. Die Blumen und Pflanzen sollen die Gäste jedoch nicht nur optisch verwöhnen, sondern auch kulinarisch. «Aus den vielen Kumquats kocht meine Mutter Konfitüre und wir verarbeiten Kräuter und Blumen täglich in unserer Küche.» Der Pflegeaufwand, sagt Lorenzo Studer, sei nicht zu unterschätzen. «Aber die Pflanzen bringen dem Hotel so viel, dass sich der Aufwand lohnt.» Eine automatisierte Bewässerungsanlage sei eine Voraussetzung und die Pflanzen müssen täglich geschnitten und kontrolliert werden. «Hier bringt ein gut geschulter Gärtner, der mit den Bedürfnissen eines Hotels vertraut ist, erhebliche Vorteile.»
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Garten im Haus und zwischen den Häusern
Das Atrium Hotel Blume in Baden hat seine grüne Oase gleich im Haus angelegt. Direktor Patrik Erne erzählt, wie er zu seinem grünen Daumen gekommen ist. «Mein Bruder und ich sind im Hotel aufgewachsen. Als meine Mutter noch lebte, pflegte sie die Blumen und Pflanzen im ganzen Hotel. Ich habe schon früh jeweils Kerne von Zitrusfrüchten oder irgendwelche Sämereien in die Töpfe gedrückt.» Die Affinität zu Pflanzen habe er also von seiner Mutter geerbt. Begrünt war das Atrium immer schon, einfach mit deutlich weniger Pflanzen als heute, hält der Direktor fest. «Die Pflanzen und der Brunnen im Atrium sorgen für ein sehr angenehmes Klima im Innenhof.» Eine Oase, die wenig Pflege benötigt. Einmal pro Woche brauchen die Pflanzen einen Schluck Wasser, im Sommer etwas mehr, und alle sechs Wochen
erhalten sie etwas Dünger. Da die Lichtverhältnisse in den Etagen unterschiedlich ausfallen, wachsen nicht alle Pflanzen im ganzen Haus gleich gut. Auf der dritten Etage etwa gedeihen Orchideen optimal. «Das Atrium ist eines der grossen Highlights des Hotels und wird entsprechend häufig fotografiert», so der Direktor. Die Pflege der Pflanzen obliegt ihm persönlich, Gärtner brauche er keinen. «Die meisten Gäste zeigen sich überrascht, wenn sie das hören.»
Conny Husers grüne Oase hat in ihrem Betrieb eine wichtige Rolle inne. «Unser Hotel ist auf zwei Häuser verteilt, das kleine Gärtchen dazwischen ist für uns von immenser Bedeutung», betont die Gastgeberin im Hotel Schlüssel in Beckenried. «Wir nutzen diesen Grünbereich für den Service, das Abendessen und den Apéro. Nachmittags halten sich dort
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«Das Bewusstsein für Naturnähe ist geschärft»
Die Gartengestalterin Anja Gut sagt im Interview, was es bei einer Begrünung zu beachten gilt. Sie und ihr Mann Michael Gut sind Inhaber der Hariyo GmbH in Ennetbaden und leiten an der ZHAW in Wädenswil den Lehrgang Gartengestaltung naturnah. Ihr Unternehmen hat sich auf die Gestaltung von individuellen naturnahen Freiräumen spezialisiert.
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Anja Gut, wie wichtig sind Pflanzen im Aussenbereich von Hotels und Restaurants?
Ein Strassencafé bringt andere Voraussetzungen mit als ein im Innenhof gelegener Aussenbereich eines Restaurants oder eine Hotelanlage im Grünen mit Bergsicht.
Grundsätzlich wird von Erholungssuchenden gerne die Natur aufgesucht. Ein grüner Aussenbereich wirkt entspannend und wohltuend. Gut gestaltet kann er auch dazu beitragen, die Gäste von der Umgebung abzuschirmen und in eine Oase zu versetzen. Nicht zu unterschätzen ist die Wirkung von natürlichem Schatten. Ein Blätterdach weist andere Qualitäten auf als ein Sonnenschirm, wo sich je nach Exposition die Hitze stauen kann.
Können auch naturnahe und insektenfreundliche
Pflanzen eingesetzt werden?
Gerade in der heutigen Zeit ist das Bewusstsein für Naturnähe in der Bevölkerung geschärft. Vielerorts wird dieser Trend bewusst als Marketingmittel eingesetzt. Das Interesse und Verständnis sind gewachsen und es wird positiv gewertet, wenn sich eine Unternehmung grün positioniert und sich für Biodiversität einsetzt.
Darf’s auch wild sein?
Der Begriff «wild» wird sehr individuell aufgefasst. Aber ja, unbedingt darf es wild sein. Eine gepflegte Wildnis in Kombination mit zum Beispiel einer grosszügigen ruhigen Belagsfläche kann gestalterisch eine sehr spannende Wirkung haben.
Wie lässt sich eine idyllische grüne Oase bei einem Stadthotel realisieren?
In der Stadt wird es sicherlich eine Frage des Platzes sein, der Bodenbeschaffenheit und der Anbindung an den umgebenden Aussenraum. Vielleicht reicht schon ein schöner, mehrstämmiger Solitärbaum für ein spannendes Raumgefühl. Oder eine begrünte Wand, die gekonnt in Szene gesetzt ist. Eine dezente Auflockerung der Belagsflächen mit eingelegten Pflanzflächen kann ebenfalls wirkungsvoll sein. Als mobile oder temporäre Lösung bieten sich Pflanzgefässe an. Grundsätzlich gibt es mit Kreativität und etwas Mut zur Individualität immer eine Möglichkeit, eine grüne Oase zu schaffen.
Welche Kletterpflanzen sind unschädlich für die Fassaden?
Bei den Kletterpflanzen gilt es, sich im Vorfeld gut über deren Eigenschaften beraten zu lassen. Insbesondere das Wuchsverhalten, der Platzbedarf, die Standortansprüche und der Bedarf an Rankhilfen sind sehr individuell. Es gibt sehr schöne Ausführungsmöglichkeiten. Etwa ein Rank element der Fassade vorzulagern, zum Beispiel in Aus führung mit Stahlseilen, Webnetzen oder Holzlamellen.
Sind Pflanzentröge eine taugliche Alternative?
Pflanztröge sind eine sehr willkommene Alternative gerade in Bereichen, wo entweder der Boden fehlt oder eine mobile Lösung zur Raumbildung gesucht ist. Bei den Pflanztrögen ist das Thema Bewässerung nicht zu unterschätzen, da sie oftmals auch exponiert platziert sind. Die Bewässerung kann manuell erfolgen oder man zieht von Anfang an eine automatische Bewässerungslösung in Betracht.
Welche Pflege brauchen diese Oasen?
Der Pflegeaufwand ist unbedingt zu thematisieren. Um den Mehrwert eines begrünten Aussenraumes auszuschöpfen, kommt man um eine Pflege nicht umhin. Idealerweise sollte das Thema bei einer professionellen Aussenraumberatung früh zur Sprache kommen, damit das Unternehmen die Pflege, sei es durch eine Gartenpflegefirma oder durch eigene Mitarbeiter, mitberücksichtigen kann.
Welche Pflanzen kommen mit wenig Erde aus?
Eine professionelle Pflanzberatung beinhaltet viele Faktoren wie Lichteinfall, Bodenbeschaffenheit und Feuchtigkeitshaushalt. Für nahezu jeden Standort gibt es eine Pflanzengesellschaft, die sich den Gegebenheiten entsprechend anpassen und voll entfalten kann. Bei einem exponierten Standort mit wenig Bodenaufbau könnte man zum Beispiel Thymianarten einsetzen. Diese sind anspruchslos, teils sehr blühfreudig und bilden schöne sogenannte Polster. Und als Pluspunkt können die Kräuter auch in der Küche verwendet werden.
unsere Hotelgäste auf.» Entstanden ist die Anlage in Zusammenarbeit mit einem lokalen Landschaftsgärtner, jedoch sind in den letzten Jahren einige Anpassungen in Eigenregie vorgenommen worden. «Wir legen den Fokus auf eine einfache Pflege, auf einen bunten Mix aus Nutzpflanzen und Zierblumen. Die Kräuter aus dem Garten verarbeiten wir in der Küche.» Einige Pflanzen dienen als Sichtschutz, da das Hotel mitten in einem Wohngebiet liegt. Die Bewässerung des Gärtchens gestalte sich besonders im Sommer sehr aufwendig, ebenso die Pflege des Rasens und der Pflanzen.
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Das grüne Autobahnhotel
Für Autobahnhotels ist eine grüne Umgebung vor allem dann relevant, wenn sie auf verschiedene Gästesegmente setzen. Auch Matthias Knoche, Manager des Mövenpick Hotel Egerkingen, bietet seinen Gästen eine solche Oase. «Unsere Gäste sollen sich erholen, neue Energie tanken und frische Luft atmen können, um ihren meist stressigen Alltag gut meistern zu können.» Bei jedem Seminarraum gibt es einen nahegelegenen Ausgang ins Grüne, sei es im zweiten Stock, im Erdgeschoss oder im Untergeschoss, wo ein Biotop angelegt ist. Zudem ist die umliegende Jura Naturschutzzone rasch erreichbar. «Das Hotel
liegt an einem Waldrand, von dort aus gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Natur aktiv zu erleben», hält Matthias Knoche fest. «Zum Beispiel kneippen in Egerkingen, Geocaching im Jura, der Vitaparcours rund um das Hotel oder die nahe gelegene Grillstelle.» Wer mag, kann sich im Hotel ein E-Bike leihen. «Mitten in der Schweiz, am Knotenpunkt der Autobahnen, im Grünen gelegen – das ist das Konzept unseres Hauses. Viele unserer Gäste sind auf der Durchreise oder wechseln von Sitzung zu Sitzung. Deshalb ist es uns enorm wichtig, im Freien einen ruhigen Grünbereich mit vielen Sitzmöglichkeiten zu bieten, wo auch mal eine Mail geschrieben oder einen Kaffee getrunken werden kann.» Die Begrünung der Hotelumgebung, an welcher verschiedene Landschaftsgärtner beteiligt waren, fand etappenweise statt. «Wir haben uns für einheimische Pflanzen entschieden, sie kommen mit der Schweizer Witterung gut zurecht. Zudem spielt für uns auch die Nachhaltigkeit eine grosse Rolle», hält Matthias Knoche fest. Der Pflegeaufwand für die grosse Grünfläche sei jedoch sehr hoch. «In den Sommermonaten beschäftigen wir einen Mitarbeiter, der sich um die ganze Begrünung kümmert und den Rasen, die Bäume sowie die Umgebung pflegt.»
Themenhotels: Wer sich klar positioniert, hebt sich ab
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Thematisch ausgerichtete Hotels können erfolgreich vermarktet werden. Sie schaffen nicht nur einen Mehrwert für die Gäste, sondern auch für sich selbst. Sich von anderen abzuheben, ist für Hotels zunehmend wichtiger, sagt Claude Meier, Direktor von HotellerieSuisse.
Christine KünzlerThemenhotels unterscheiden sich von der herkömmlichen Hotellerie, indem sie sich auf ein spezifisches Thema fokussieren. Das kann sich auf verschiedene Bereiche beziehen: eine besondere Ausstattung, ein kreatives Konzept, einen überdurchschnittlichen Service, themenbezogene Speisen oder Spa-Behandlungen. Die Gretchenfrage: Sind Themenhotels überhaupt ein Erfolgsrezept? Ja, sagt Claude Meier, der Direktor von HotellerieSuisse (siehe auch Interview). «Die Spezialisierungskategorien von HotellerieSuisse etwa helfen den Beherbergungsbetrieben, sich auf dem Markt gezielt zu positionieren – das kann natürlich ein Erfolgsrezept sein.» Zuzüglich ihrer spezialisierten Position stellen Themenhotels auch einen Mehrwert für die Gäste dar, denn sie erhalten zusätzliche Hinweise zur Ausrichtung und zur Infrastruktur. Das erlaubt ihnen, eine Auswahl zu treffen, so Claude Meier. «Die Spezialisierungskategorien werden zudem von Schweiz Tourismus verwendet, um die Beherbergungsbetriebe im In- und Ausland zu bewerben.» Es werde immer wichtiger, sich abzuheben und etwas Spezielles zu bieten. «Dies gilt auch für Brand-Hotels, die bereits ein Profil haben. Auch diese Betriebe schärfen ihr Profil immer mehr, um sich von anderen abzuheben.»
Themen gibt es viele, doch die Anforderung, diese innovativ umzusetzen, ist hoch. Zudem setzt das kleine Binnenland Schweiz der Kreativität natürliche Grenzen. In Kenia beispielsweise punktet ein Themenhotel mit Giraffen. Die Gäste, welche in der Giraffe
Manor Lodge in Nairobi übernachten, werden jeden Morgen von Giraffen begrüsst. Das kann die Schweiz nicht bieten. Kühe sind nicht so attraktiv, Murmeli oder Steinböcke wären da schon besser geeignet. Allerdings dürfte es schwierig sein, die Tiere rund um das Hotel zu scharen. Und eine allzu kreative Architektur wie die des Magic Mountain Hotel in Chile, von Moos und Pflanzen überwachsen, dürfte an den schweizerischen Baugesetzen scheitern. Auch das Konzept des Poseidon Undersea Resort auf den Fidschi-Inseln mit Unterwassersuiten lässt sich nicht eins zu eins auf die Schweiz übertragen.
Das Thema kreiert die Zielgruppe Anders das Konzept des erfolgreichen Icehotel in Schweden. Das gibt es in der Schweiz auch, zumindest in ähnlicher Form. Der Unterschied: Unsere Icehotels, die Iglu-Dörfer in Gstaad, Zermatt und Davos-Klosters haben nur im Winter geöffnet, während das schwedische auch im Sommer Gäste empfängt. Jedoch schlafen diese dann nicht in eisigen Zimmern, dafür kommen sie rund um die Uhr in den Genuss von Sonne. Bei Interesse kann also auch nachts bei Tageslicht gewandert werden. Dadurch steht einer Nachtwanderung bei Tageslicht nichts im Wege.
Kein Iglu aus Eis, dafür einen Pot in der freien Natur bietet das Whitepod Luxury Hotel im Walliser Dorf Les Cerniers. Die Unterkunft ist das ganze Jahr über attraktiv. Jeder Pot ist anders eingerichtet, jeder verfügt über einen Balkon und alle stehen in der freien Natur. Die 18 Pods verbinden Luxus mit Umwelt-
schutz. Wasser und Stromverbrauch werden kontrolliert, Pellets sorgen für Wärme, Abfälle werden rezykliert und lokale Produkte bevorzugt. Das machen andere Hoteliers auch, zumindest teilweise, selbst wenn sie das nicht aktiv vermarkten. Doch das «Whitepod» geht noch weiter: Die Mitarbeitenden wohnen in der Nähe und gehen zu Fuss zur Arbeit. Das besondere Erlebnis für die Gäste dürfte möglicherweise weniger die Ökologie sein als die ungewohnten und luxuriösen kuppelförmigen Unterkünfte.
Wohl eines der ersten Themenhotels der Schweiz ist das Märchenhotel im autofreien Braunwald, gegründet und geführt von der Familie Vogel. Neu verfügt das Haus über die Paradies-Suite, angelegt auf zwei Stockwerken, mit Rutschbahn, Panoramaterrasse, Whirlpool und eigener Sauna. Im Märchenhotel stehen die Kinder im Mittelpunkt. Sie erleben dort alles, was Spass macht: Hühner besuchen, Hasen im Schloss begrüssen, mit dem Lift durch ein Aquarium fahren – und vieles mehr. Jeweils um 18 Uhr ist Märchenstunde. Während sich die Kids vergnügen, entspannen sich die erwachsenen Gäste im Aussenpool und auf der Sonnenterrasse.
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Hier geht es um die Familiengeschichte
Die beiden Betriebe Trauffer Bretterhotel in Hofstetten bei Brienz und In Lain Hotel Cadonau in Zernez könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch beide widmen sich dem gleichen Thema, dem Holz. Beide Hotels widerspiegeln die Familiengeschichte. «In Lain» heisst auf romanisch Holz. Und im 5-Sterne-Superior-Hotel ist Holz allgegenwärtig. Die Fassade aus altem Arven-, Lärchen- und Tannenholz schmiegt sich sanft in die Bergwelt. Dank der edlen Inneneinrichtung kommt sofort Wohlbefinden auf. Die Gastgeber, Dario und Tamara Cadonau, haben das Haus 2010 eröffnet. Der ambitionierte Chefkoch und Hotelier ist schon nach kurzer Zeit mit Auszeichnungen geehrt worden. So ist sein Gourmetrestaurant Vivanda mit einem Michelin-
Stern und 17 GaultMillau-Punkten ausgezeichnet. 2007 begann Dario Cadonau mit der Verwirklichung seines Hotel-Traums. Mit Hilfe des Know-hows aus dem väterlichen Schreinerbetrieb und der familieneigenen «In Lain»-Holzmanufaktur baute er das elterliche Haupthaus in drei Jahren aus und realisierte einen Hotelannexbau mit elf Suiten. Das gesamte Projekt entstand nahezu ausschliesslich in Eigenleistung. Auch beim Bretterhotel Trauffer liegt der Ursprung im familiären Unternehmen, der Holzspielwaren-Schnitzerei. Das Bretterhotel ist Teil der Trauffer Erlebniswelt, welche vor einem Jahr eröffnet worden ist. Das Hotel, aussen ganz aus Holz, ist innen mit vielen Brettern ausgestattet. Obwohl in den Zimmern auch andere Materialien verwendet worden sind, steht das Thema Holz im Fokus. In der Erlebniswelt finden Schnitzkurse und Seminare statt, während im Laden fleissig verkauft wird. Ein Rundgang zeigt die Handwerkskunst, Geschichte und Tradition der Trauffer Holzspielwaren. Kreiert haben Hotel und Erlebniswelt Marc A. Trauffer und seine Frau Brigitte, welche die Holzspielwaren Firma in dritter Generation führen.
Das Hotel des Horlogers in Le Brassus, ein faszinierendes Designhotel, ist im Besitz von Audemars Piguet. Das prägt die Werte des Hauses: «Bescheiden und authentisch in dem, wofür wir stehen, wie wir handeln und wie wir den Geist der Uhrmacher verkörpern. Unser Innovationsgeist schöpft aus unseren Uhrmacherwurzeln und erstreckt sich auf unsere Architektur und das gesamte Gästeerlebnis.» Die Brasserie Le Gogant ermöglicht einen atemberaubenden Blick auf den Risoud-Wald, die Küchenteams pflücken Produkte direkt in der nahen Natur. Das Restaurant La Table des Horlogers by Emmanuel Renaut lädt seine Gäste zu einer exklusiven gastronomischen Reise ein.
Das Hotel des Horlogers ist zudem Mitglied der Gruppe «Urlaubsarchitektur», welcher ausschliesslich architektonisch anspruchsvolle Ferien- und Gästehäuser
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angehören. «Hotelarchitektur, die neue Massstäbe setzt – ein vielschichtiges und ganzheitliches Erlebnis», schreibt das Portal zum Betrieb in Le Brassus.
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Mit Spezialisierung auf Zielgruppen ausrichten
Eine andere Möglichkeit, sich auf eine bestimmte Zielgruppe auszurichten, sind thematische Kooperationen wie unter anderem Wellnesshotels, Bikehotels, Wanderhotels, Kinderhotels, Designhotels, Historische Hotels, Familienhotels oder Golfhotels. Gäste, die gerne hoch hinaus möchten, können zum Beispiel ein Gipfelhotel buchen. Acht Hotels gehören dieser Kooperation an, unter anderem das Grimsel Hospiz in Guttannen. Ursprünglich eine Unterkunft für Bergarbeiter, hat sich das Hotel nach dem Umbau zu einem Haus für Ästheten und Naturliebhaber entwickelt. Auch kulinarisch überzeugt das Haus: Gekocht wird nur mit natürlichen regionalen Zutaten. Im berühmten Felsenkeller ruhen über 300 Weine.
Hotels, die einer Spezialisierungskategorie angeschlossen sind, haben jedoch oft keinen eignen USP. Profitieren können sie trotzdem. Claude Meier: «Aufgrund der strategischen Kooperation mit Schweiz Tourismus können Betriebe in Katalogen für themenspezifische Kampagnen aufgenommen und so gemeinsam vermarktet werden. Es gibt kein eigenes Thema, das einen Betrieb gänzlich abhebt, doch es sind Faktoren wie Standort, Destination usw., die das Hotel von anderen unterscheidet.» Die Spezialisierungskategorien zielen nicht per se auf Innovation ab, denn Innovation kann in allen Bereichen geschehen, hält Claude Meier fest. «Die Spezialisierungskategorien helfen den Beherbergungsbetrieben, sich in einer bestimmten Kategorie zu positionieren und so herauszuragen. Gerade die Kooperationen mit Schweiz Tourismus helfen den Beherbergungsbetrieben, mehr Sichtbarkeit zu erlangen.»
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Authentizität muss sein Je nach Betrieb werden die Spezialisierungskategorien anders interpretiert. «So gibt es etwa kleine Wellnesshotels, aber auch grosse. Einige Wellnesshotels sind auch Medical-Wellness-Betriebe», so der HotellerieSuisse-Direktor. Sporthotels etwa können sich auf eine oder mehrere Sportarten spezialisieren, je nach Nachfrage in der Destination oder Region. «Wichtig ist immer die Authentizität der Umsetzung. Wenn eine grosse internationale Hotelmarke einen Betrieb unter ‹Swissness› betreibt, aber keinen Bezug zur Schweiz hat oder das Konzept nicht mit lokalen Personen vor Ort authentisch umsetzt, spüren dies die Gäste», sagt Claude Meier. «Ein historisches Hotel muss die Geschichte des Betriebs verinnerlichen und ganzheitlich umsetzen, damit diese auch wirklich rüberkommt. Ein Familienhotel muss die Bedürfnisse der Familien im Vordergrund wissen – das Trauffer Hotel und das Märchenhotel sind hier zwei gute Beispiele.»
Je nach Bedarf kann ein Hotel, das einer bestimmten Spezialisierungskategorie angehört, auch noch einen eigenen USP entwickeln. «Ein Wellnessbetrieb kann sich beispielsweise zusätzlich positionieren, indem er Bemühungen im Thema Nachhaltigkeit anstrebt, auf Energieeffizienz achtet oder das Verpflegungsangebot regional ausrichtet. Ein historischer Betrieb etwa kann zusätzlich auf Wellness- oder Sportangebote setzen. So lassen sich drei verschiedene Gästebedürfnisse kombinieren.» Es gebe zahlreiche Möglichkeiten, so Claude Meier. Ein Thema lässt sich jedoch auch einfach vertiefen oder mit bestimmten Schwerpunkten ergänzen. HotellerieSuisse unterstützt die Betriebe mit den verschiedenen Spezialisierungskategorien und mit der Klassifikationsberatung, die dabei hilft, die angestrebten Ziele bei Bau- und Rennovationsprojekten zu erreichen.
Vier Fragen an Claude Meier, Direktor von HotellerieSuisse
Claude Meier, welches sind für Sie die drei innovativsten Themenhotels der Schweiz?
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HotellerieSuisse bietet Beherbergungsbetrieben in der Schweiz über 20 Spezialisierungskategorien in neun Gruppen an. Die Gruppen und Spezialisierungen sind so unterschiedlich, dass sie alle auf ihre Art innovativ sind und die unterschiedlichsten Gästebedürfnisse abholen. Die Spezialisierungen der Gruppe Sports & Activity gehen beispielsweise auf die Bedürfnisse Biking, Hiking, Golf oder Snowsports ein und sorgen dafür, dass der sport liche Aufenthalt ein einmaliges Erlebnis wird. In der Gruppe Wellness & Spa dreht sich alles um das Wohl befinden der Gäste. In der Gruppe Architecture & Design kommen Architektur- und Inneneinrichtungsliebhaber auf ihre Kosten. Seit letztem Jahr können Betriebe, die als Serviced Apartments klassiert sind, auch die Spezialisierungskategorien von HotellerieSuisse beantragen. Bisher standen die nur Swiss-LodgeBetrieben und Betrieben mit einer Hotelklassifikation offen.
Braucht die Schweiz überhaupt mehr Themen hotels?
Die Frage ist nicht, ob die Schweiz Themenhotels braucht. Themenhotels zielen auf die Positionierung eines Betriebs und somit auch auf dessen Erfolg ab. Es ist viel mehr die Frage, ob ein Betrieb eine Posi tionierung braucht oder ob diese Positionierung in einer Destination gefragt ist. Beispielsweise positionieren sich Hotels in Flughafennähe durch ihre Lokalität und die Nähe zum Flughafen. Ein Business-Hotel in der Stadt zielt auf Geschäftskunden ab. Ein Wellnesshotel in einem Erholungsgebiet reiht sich in das Angebot der Destination ein.
Welche Themen fehlen in der Schweizer Hotellerie?
Die Spezialisierungen werden laufend evaluiert und den Gästebedürfnissen angepasst. So hat die Nachfrage nach Boutiquehotels nicht nur bei den Gästen, sondern
auch bei den Hotelbetrieben in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Eine passende Spezialisierung gab es aber nicht. Mit der Spezialisierungskategorie «Boutique» wurde 2020 dann ein Gefäss geschaffen, das die Lücke in den bestehenden Kategorien im Bereich «Architecture & Design» schliesst. Dies war eine weltweite Innovation, denn ein vergleichbares Angebot gab es bis dato nirgends auf der Welt. Wir sind als Verband also bemüht, die Spezialisierungen stetig weiterzuentwickeln und auch als innovative Vorreiter voranzugehen. HotellerieSuisse beobachtet den Markt laufend und evaluiert die Spezialisierungskategorien und die Nachfrage.
Kreative Hotels ermöglichen ihren Gästen ein unvergessliches Erlebnis. Das kann mit einem speziellen Service einzigartigen Veranstal tungen oder Ausstattungen sein. Das Henn- Na-Hotel in Japan etwa setzt Roboter ein, welche direkten Gästekontakt pflegen. Ist das auch in der Schweiz denkbar?
Dieses Thema ist auch in der Schweiz angekommen – sicherlich noch nicht im Ausmass wie etwa in Japan. Die FH Graubünden hat den Einsatz von Robotern in der Hotellerie untersucht und 2022 eine Publikation veröffentlicht. Auch waren wir im Zürcher Hotel Opera zu Besuch und haben über den Einsatz vom Roboter «Pepper» im Betrieb gesprochen. Die Frage wird in dieser Thematik sein, wo man Roboter in Zukunft einsetzen will und wo der Mensch unersetzlich bleibt.
Unsere Branche lebt von Menschen, deshalb wird es immer Menschen brauchen, die in den Beherbergungsbetrieben arbeiten. Der Trend hin zur Robotik wird also wahrscheinlich auch dazu führen, dass das Qualitätsmerkmal der menschlichen Interaktion wieder an Bedeutung gewinnen wird. Denn der Urzweck des Reisens ist, neue Orte und lokale Kulturen zu entdecken sowie Menschen aus anderen Regionen und Kulturen kennenzulernen.
Führungskräfte müssen sich permanent häuten
Ein Frage-Antwort-Pingpong von Ernst «Aschi» Wyrsch, dipl. Hotelier SHV/VDH, Dozent St. Gallen Business School für Leadership, Motivation und Glück.
Gibt es so was wie die mutigste Entscheidung, die ich je gefällt habe?
Ich habe mich vor elf Jahren ausgehend von einer sicheren Lebensstellung für die Selbstständigkeit entschieden. Das hat mein Umfeld als mutig betrachtet. Für mich war es jedoch einfach ein logischer Schritt. Ich habe mich mit 49 Jahren damit befasst, was ich eigentlich beruflich aus meinem Leben noch machen will. Dabei ist mir klar geworden, dass ich nicht mit 65 mit dem Arbeiten aufhören will. Als Angestellter ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass man in diesem Alter keine Anstellung mehr findet. Mit 50 hatte ich das Gefühl, dass dies für mich nun wohl die letzte Gelegenheit sei, in die Selbstständigkeit zu gehen. So wollte ich die Wahrscheinlichkeit erhöhen, bis 80 arbeiten zu können.
Warum ist es erstrebenswert, bis 80 zu arbeiten?
Bis 80 zu arbeiten, bedeutet für mich, einem Lustprinzip zu folgen. Folgt man dem Lustprinzip, ist man lang leistungsfähig – sofern man gesund bleibt. Ich glaube, dass in zehn Jahren die Menschen mit 65 im Schnitt noch viel fitter sein werden, als sie es bereits heute sind. Ich glaube auch, dass es künftig seitens der Senioren zu einer Welle von Unternehmensgründungen kommen wird. Wir müssen die über 65-Jährigen künftig in den Unternehmen behalten. Sonst kommt es zu einem Verlust von Wissen, Talent und Geld.
War es Zufall, dass ich mich auf Zeitmanagement und Life Balance spezialisiert habe?
Zwei meiner wichtigsten Kompetenzen sind das Zeitmanagement und, damit verbunden, die Thematik der
Life Balance. Viel zu arbeiten, ist kein erstrebenswertes Ziel. Dem Lustprinzip folgend, geht es um die Frage, wie ich mit möglichst wenig Aufwand viel erreichen kann. Das ist meine Mission. Wenn man sich mit der effizienten Bewältigung seiner Aufgaben befasst, dann will man nicht möglichst viel arbeiten, sondern in kürzester Zeit möglichst viel vollendet haben. Das bedingt, loslassen und delegieren zu können. Das ist ein wichtiger Treiber meiner Trainerund Coaching-Tätigkeit und der Kern dessen, was ich heute vermittle.
Wie den Trennungsschmerz aushalten?
Es ist in der Tat ein Sehnsuchtsthema. Die geistige Überforderung ist heute die Ursache für ein Burn-out und das Gefühl, am Anschlag zu sein. Dieses Gefühl hat sehr stark mit der Einstellung zu tun und mit den Fragen: Tue ich das Richtige? Bin ich effektiv? Man kann sehr effizient das Falsche tun. Es geht um Effektivität, Zieleffizienz und Wirksamkeitsorientierung, also um die Frage, wie man mit optimalem Einsatz Wirkung entfalten kann. Noch einmal: Dies hat sehr stark mit Loslassen zu tun – also den Trennungsschmerz auszuhalten –, ein Kernelement der Führung.
Wie die Folgen von Überforderung vermeiden?
Leadership funktioniert heute nicht mehr über Arbeitsanweisungen, sondern über die werte- und motivorientierte Führung, bei der wir mit Stärkeprofilen arbeiten und eine Führungskultur entwickeln, die auch eine kritische Feedbackkultur aushält. Das ist gerade für meine Babyboomer-Generation sehr schwierig. Führungskräfte müssen sich heute perma-
nent häuten, um diesen anspruchsvollen Themen gerecht zu werden. Einerseits sind die Folgen der Digitalisierung schwer planbar, andererseits fordern die jüngeren Generationen eine völlig andere Führungskultur. Man kann nicht mehr über die institutionelle Autorität führen, die Hierarchie muss flach werden. Das bringt sehr viele Change-Themen mit sich. Wenn ich mich diesen Themen nicht stelle, lande ich dort, wo sich heute viele Führungskräfte befinden: in der Überforderung, und diese ist die Vorstufe eines Burnouts.
Was hat das Burn-out des Kollegen mit mir zu tun?
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Das Burn-out ist die Krankheit der Tüchtigen. Burnout ist ein Führungsthema. Wenn bei mir als Führungskraft einer im Team ein Burn-out hat, so hat dies auch etwas mit mir zu tun. Ich muss mir die Fragen stellen, ob ich die betreffende Person richtig geführt und Warnzeichen übersehen habe. Ich muss mir die Frage stellen, ob ich das Umfeld so gestaltet habe, dass es zur Überforderung führen musste. Ich bin radikal in meinen Führungsansätzen. Für mich ist jedes Problem ein Führungsproblem.
Wie komme ich in die Champions League der Führung?
Aus meiner Sicht sind operationell und strategisch auf folgende zwei Fragen Antworten zu finden. Erstens: Was kann ich tun, dass Mitarbeitende freiwillig mehr leisten, als sie leisten müssten? Zweitens: Was kann ich tun, dass Mitarbeitende für mich durchs Feuer gehen? Wenn ich diese zwei Antworten habe, bin ich in der Champions League der Führung angekommen.
Was brauchen Mitarbeitende, um ihre Stärken zu entfalten?
Diese Frage zu stellen, bedeutet, in einen anderen Modus zu wechseln. Ich führe nicht mehr über das Instrument der Arbeitsanweisung, sondern über das der Beobachtung. Im Idealfall hole ich so die Mitarbeitenden dort ab, wo sie stark sind – auch im Lustbereich. Erst dann schauen Mitarbeitende nicht mehr auf die Uhr, denn die Arbeit macht Spass. So funktioniert zeitgenössische Führung. Dabei ist eine wertund motivorientierte Sprache zentral. Also eine Sprache, bei der ich mich zwinge, die Ich-Perspektive zu verlassen, und die Du-Perspektive einnehme.
Wer ist für wen da?
Der Strategieanteil in der Führung wächst zwangsläufig, wenn wir wollen, dass Mitarbeitende mehr leisten sollen, als sie leisten müssten. Dabei geht es um eine ganz zentrale Frage: Wer ist eigentlich für wen da? Sind die Mitarbeitenden für die Führungskräfte da? Oder sind die Führungskräfte für die Mitarbeitenden da? In der alten Denkweise war der Fall klar: Führung funktionierte über Arbeitsanweisung. Das kann in gewissen Situationen – zum Beispiel in einer Krise – durchaus erfolgreich sein. Mittel- und langfristig wird das aber nicht mehr funktionieren. Heute muss eine Führungskraft stärker für die Mitarbeitenden da sein und nicht zu viel im Weg herumstehen. Die gute Nachricht: Werte- und motivorientierte Führung ist lernbar!
Wiege der modernen Eidgenossenschaft stand im Grand Hotel Schweizerhof
in Luzern
Schlusskapitel des Sonderbundskrieges, dem letzten Bürgerkrieg der Schweiz, wurden im November 1847 im Grand Hotel Schweizerhof in Luzern geschrieben. General Henri Dufour siegte mit seinen eidgenössischen Truppen gegen die katholisch-konservativen Föderalisten in den Schlachten und in seinem Hotelzimmer. Dort handelte er Kapitulationen mit den Innerschweizer Verlierern aus. Er zeigte sich als humaner Feldherr. Statt verbrannte Erde zu hinterlassen, gelang es ihm, fruchtbaren Boden für die erst Bundesverfassung zu schaffen.
Am 12. September 1848 – vor 175 Jahren – trat sie in Kraft. Der moderne Bundesstaat löste den Staatenbund ab.
Hilmar Gernet Von welcher Art der Bürgerkrieg war, darüber streiten sich die Historiker. Zur Debatte stehen: Volkskrieg, Konfessionskrieg, Freischarenzug, Nationalkrieg, ein Krieg von Modernisten gegen Traditionalisten, ein Krieg von Zentralisten gegen Föderalisten usw. Auf jeden Fall war es ein «Einigungskrieg». Sein Ergebnis war der moderne Bundesstaat, der die kantonale Tagsatzung (Staatenbund) ablöste. Der glücklicherweise nur wenige Wochen dauernde Bürgerkrieg forderte Opfer auf beiden Seiten: eidgenössische Truppen – 60 Tote / 386 Verletzte; Sonderbund – 33/124. Der Bürgerkrieg, der den epochalen politischen Systemwechsel herbeigeführt hatte, prägte das schweizerische Nationalbewusstsein kaum. Sieger und Verlierer von 1847 behielten die gemeinsamen Helden und Mythen (Rütli, Tell, Marignano, Niklaus von Flüe usw.) in ihrem Bewusstsein.
Menschlicher General Dufour
Die Instruktion der Tagsatzung verlangte von General Henri Dufour die Auflösung des Separatbündnisses. Den militärischen Auftrag, einen Angriffskrieg gegen den Sonderbund zu führen, führte er erfolgreich aus. Zugleich wusste der Autor eines Lehrbuchs für militärische Taktik, dass er einen Krieg führen wollte, der möglichst wenig Wunden zurückliess. Diesen Kriegsplan wollte der als Oberstquartiermeister höchste Offizier mit zwei Devisen erreichen: Möglichst unblutig zum Erfolg kommen und den Gegner nach dem Sieg möglichst human behandeln.
Geschichte wird von den Siegern geschrieben. Das war beim Sonderbundskrieg 1847 nicht anders. Es ist jedoch dem General der Gewinner zu verdanken, dass er es vermied, die Verlierer in den Kapitulationen absolut zu demütigen. Dafür bekam der General von
nachgeborenen Historikern Lob. Edgar Bonjour sieht in ihm «ein Stück bestes, höchstes Schweizertum verkörpert». Der Autor des Standardwerks zur Geschichte des Sonderbundskrieges, Erwin Bucher, erkennt Dufours «eigentliche Grösse in seiner reifen, abgeklärten Menschlichkeit».
Quartier im Schweizerhof
«Am 24. Wintermonat, Morgens gegen 10 Uhr, rückte die ganze Division in Luzern ein. Die weisse Fahne auf den Thürmen und den vorzüglichen Gebäuden aufgepflanzt.» So beschrieb General Dufour die Kapitulation Luzerns und damit das faktische Ende des Sonderbundskrieges. Um 12.45 Uhr habe er mit seinen Begleitern im Hotel Schweizerhof Quartier genommen, meldete er dem Berner Schultheissen. Die offizielle Mitteilung an die Tagsatzung, Luzern sei besetzt, kam in Bern erst am 26. November gegen 11 Uhr an.
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Die Meldung war am 24. abends um 7 Uhr in Luzern der Post übergeben worden, blieb aber in Aarau sechs Stunden liegen.
Kapitulation im Hotelzimmer
Die Kantone Nidwalden, Obwalden und Uri hatten gehofft, gemeinschaftlich einen Frieden mit Dufour schliessen zu können. Davon wollte der General nichts wissen. Am 26. November, nach 21 Uhr, traf dann eine Delegation aus Nidwalden per Schiff in Luzern ein. Dufour empfing die «Gesandten nachts ½ 10 Uhr in einem Prachtzimmer des Schweizerhofes – mit wahrhaft französischer Höflichkeit – in Gegenwart des Chefs des Generalstabs Frey-Hérosé. Die Audienz dauerte bis gegen 12 Uhr.» Dufour sprach in den harten Verhandlungen Französisch. So berichtet der Sohn des Nidwaldner Landammanns Zelger in seinem Tagebuch.
Die Nidwaldner verlangten, trotz Kapitulation eine Garantie für ihre heilige Religion sowie ihre alten Rechte und Freiheiten. Dufour weigerte sich, diese Forderungen zu akzeptieren. Er sah darin eine Beleidigung und ein Misstrauen gegenüber ihm und der Eidgenossenschaft. Diese Interpretation sei ein Missverständnis, erwiderten die Nidwaldner. Man müsse mit einem Ergebnis nach Stans zurückkehren, denn es sei noch viel Gärung in ihrer Heimat. Sie brachten den Franzoseneinfall von 1798 ins Spiel, bei dem die Nidwaldner erbitterten Widerstand geleistet hatten. Davon liess sich Dufour, «die herzensgute Seele», überzeugen. «Das Eis war gebrochen», wie es im Tagebuch des Landammann-Sohns heisst.
Obwalden als Trittbrettfahrer von Nidwalden Inzwischen – es muss in der letzten Stunde vor Mitternacht gewesen sein – waren auch die beiden Obwaldner Gesandten ins Zimmer eingetreten im «Schweizerhof». Die Verhandlungen mit ihnen gingen rasch vonstatten. Ihre Kapitulation lehnte sich wörtlich an das Nidwaldner Verhandlungsergebnis an. Unterzeichnet wurde die Kapitulation der Nidwaldner gegen Mitternacht. Zur Präambel berichtet der General an Bern, den Vorort der Tagsatzung, noch am selben Abend: «… préambule qui est sans inconvénient et qui les a satisfaits. Il n’y avait pas moyen de conclure sans sela.»
Kapitulation und Kompromiss im Hotelzimmer
Das Hotelzimmer von General Henri Dufour im «Schweizerhof», dem damals einzigen Luzerner Grand Hotel (1845 eröffnet), bildete die Bühne (oder eher das Hinterzimmer) für die letzte Kriegshandlung der Unterlegenen. Sie verhandelten mit dem General ihre Kapitulation. Die Nidwaldner während gut zwei Stunden und erreichten eine Präambel mit zwei Zugeständnissen. So konnten die Verlierer in der Nacht vom 26./27. November mit nicht ganz leeren Händen nach Stans zurückkehren. Der einleitende Kompromiss im Wortlaut:
«Zwischen Seiner Excellenz, dem Herrn General Dufour, Oberkommandanten der eidgenössischen Armee – in der Absicht, auf eine möglichst freundliche Weise die ihm übertragene Aufgabe der hohen Tagsatzung, den Sonderbund aufzulösen, zu vollziehen – und den Herren Abgeordneten des hohen Standes Unterwalden nid dem Wald, nämlich den Hochgeachteten Herren Landammann und Pannerherr Achermann, Landammann Zelger, Landammann Wyrsch, Landesfähnrich Niederberger und Landschreiber Odermatt, in gleicher Absicht und im festem Vertrauen auf die von der hohen Tagsatzung in ihrer Proklamation vom 20. Weinmonat abhin feierlich gegebenen Versicherung der Garantie der heiligen Religion und der Rechte und Freiheiten aller Kantone, ist folgender Vertrag ausgehandelt worden …»
phg
Die Präambel wurde auch in die Verträge mit Schwyz und Zug übernommen. Uris Landammänner Zgraggen und Muheim erschienen am 27. November, morgens um 9 Uhr ebenfalls im Schweizerhof. Sie wurden von Generalstabschef Frey-Hérosé ausgelacht, als sie mit der Bravour der Urner drohten und mussten klein beigeben. General Dufour notierte zum Auftritt der Urner im Schweizerhof: «… apès une longue discussion ils signent une convention pareille …». Die Urner Regierung bedankte sich in einem Brief an Dufour vom 28. November für den Empfang ihrer Delegation im Schweizerhof. Man komme nicht «… umhin, Ihnen die unserer Abordnung zu Theil gewordene wohlwollende Aufnahme anmit höflichst und geziemend zu verdanken».
Abschied auf dem «Schweizerhof»-Balkon Für den Sonntag 28. November befahl General Dufour einen Militärgottesdienst für die in Luzern stationierten eidgenössischen Truppen. Er selbst nahm auf dem Mühleplatz, rund 200 Meter vom «Schweizerhof» entfernt, an der reformierten Feldpredigt teil. Ein Berichterstatter der ‹Allgemeinen Zeitung› in Augsburg beschrieb Dufour beim Gottesdienst: «Seine Uniform von grüner Farbe, geschmückt mit dem Offizierskreuz der Ehrenlegion, ist die einfachste unter all den goldschimmernden Röcken der Stabsoffiziere welche ihn umgeben. Sein Haupt ist völlig kahl. Er sieht ziemlich gebrechlich und noch um einige Jahre älter aus als er wirklich ist.»
General Dufour verliess den «Schweizerhof» und Luzern am 2. Dezember und fuhr in einem zweispännigen Wagen nach Bern. Die Zeitung ‹Berner Volksfreund› berichtete am 5. Dezember 1847 von einem Ständchen, mit welchem die Luzerner Bevölkerung den General vor der Abreise ehrte. «Er hielt vom Balkon des Hotels Schweizerhof eine kurze französische Ansprache und dankte mit vielen Verbeugungen für die Ehrung.»
Weiterführende Literatur: Erwin Bucher, Die Geschichte des Sonderbundskrieges; Hilmar Gernet, Luzerns heiliger Krieg, eine historische Reportage zum Sonderbundskrieg 1847
Münzen und Motionen
Die offizielle Schweiz feiert und gedenkt der ersten Bundesverfassung am 12. September 2023. Vor 175 Jahren, als Folge des Sonderbundskrieges, war es den Politikern gelungen, in nur 51 Tagen das Fundament einer modernen Schweiz in eine Verfassung zu schreiben. Für die Feierlichkeiten zum Verfassungsjubiläum 2023 steht ein Patronatskomitee mit den Reprä sentanten der drei staatlichen Gewalten: Bundesrätin Elisabeth Baume Schneider (Justiz departement), Nationalratspräsident Martin Candinas, Ständeratspräsidentin Brigitte Häberlin-Koller und Yves Donzallaz, Präsident des Bundesgerichts.
Bereits seit 2021 hat sich das Parlament zu den Vorbereitungen zum Verfassungsgeburtstag eingemischt – mit bescheidenem Erfolg. Im März 2021 hatte der grünliberale Nationalrat Beat Flach mit einer Motion verlangt, der Bundesrat solle Massnahmen treffen, um «175 Jahre Bundesverfassung gebührend zu feiern». Diesem Anliegen stimmten National- und Ständerat zu. Nicht jedoch seinen weiteren Forderungen an die Parlamentsdienste ein dezentrales Fest konzept mit zahlreichen Vorgaben zu entwickeln und dabei ein besonderes Augenmerk auf jüngere Zielgruppen zu richten.
Zweimal Schiffbruch erlitt die Grüne Nationalrätin Natalie Imboden mit ihren beiden Motionen vom September 2022, die sie ebenfalls unter dem Stichwort «175 Jahre Bundesverfassung» einreichte. Sie verlangte einerseits eine Stiftung für ein Demokratielabor für die Zukunft und andererseits einen Zukunftsrat für eine nachhaltige Verfassung der Zukunft.
Die Idee «Bleibendes schaffen! Fonds zur historischen Aufarbeitung der Neutralitätsdebatte in der Schweiz an grossen Konfliktpunkten der Geschichte seit 1848 bis heute» fand im Parlament ebenfalls kein Gehör. Der Ständerat lehnte die Motion der Urner Ständerätin Heidi Zgraggen ab. Nicht zuletzt darum, weil der auf zehn Jahre beschränkte Fonds mit 10 Mio. Franken hätte geöffnet werden sollen.
Die Eidgenössische Münzstätte Swissmint prägte zum Jubiläum eine 20 Gramm schwere in Silber 999.9 legierte Sondermünze «175 Jahre Bundesverfassung». Die Auflage beträgt 10 000 Stück bei einem Nominalwert von 20 Franken. 5000 Stück gibt es von der Sondermünze in Gold 0.900, die 11,29 Gramm schwer ist und einen Nominalwert von 50 Franken hat.
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Zimmer 046 / Room 046 –General Dufour
Hilmar Gernet«Jeder Gast teilt mit dem Hotel Schweizerhof Luzern einen Teil seines Wesens. Jeder Gast ist verbunden mit der Geschichte anderer Gäste, die hier gewohnt haben.» So schreiben Patrick und Michael Hauser, die den Schweizerhof in fünfter Generation führen, in ihrem Hotelbuch ‹Wo Luzern Geschichte(n) schreibt›. Heute ist jedes ihrer 101 Zimmer mit der Geschichte bekannter Hotelgäste verbunden: Roger Moore (Zimmer 027 – 007 war schon von Richard Wagner besetzt), Candy Dulfer (044, Jazz-Musikerin), Doris Leuthard (033), Kaiserin Eugénie (065) oder Sir Winston Churchill (185) usw. «Das 1843–1845 erbaute, damals einzige Grandhotel (seit 1861 im Besitz der Familie Hauser), schaffte für Luzern den Anschluss an die Welt. Alle Adelsfamilien Europas waren hier präsent», sagt Patrick Hauser im Gespräch mit Hotelière.
«Das Reisen fand damals noch ohne Zeitdruck statt, war aber beschwerlicher.» Erst die Eisenbahn brachte Erleichterung. Es verwundert nicht, dass die grosse Feier zur Eröffnung der Gotthardbahn am 22. Mai 1882 im «Schweizerhof» stattfand.
«Mit einem Riesen-Menü», schmunzelt Patrick Hauser. Man glaubt ihm, wenn er
sagt: «Ich habe Freude an der Geschichte.»
Deshalb auch die Geschichten in jedem Hotelzimmer. Sie beruhen alle auf wahren Begebenheiten und sollen den Gästen den ideellen Reichtum des Hauses näherbringen.
General Dufour – Zimmer 046 bitte
Das Zimmer 046 ist dem Schweizer Humanist, General, Politiker und Ingenieur, dem siegreichen Oberkommandanten der eidgenössischen Truppen ge-gen den konservativ-katholischen Sonderbund, Henri Dufour, gewidmet. Er richtete sein Hauptquartier vom 24. November bis 2. Dezember 1847 im «Schweizerhof» ein. Hier verhandelte er u. a. die Kapitulationen mit Nidwalden, Obwalden, Schwyz und Zug. Mit Luzern gab es nichts zu verhandeln. Die Kantonsregierung war geflüchtet und Dufours Truppen marschierten ein.
Gescheiterte Offiziere und General
Guisan
Mit Blick auf die Geschichte des Sonderbunds und die schweizerische Verfassungsgeschichte mutet es wie ein Witz der Hotelgeschichte an, dass am 1. April 1846, als erster Grossanlass nach der Eröffnung des Hauses, ein Offiziersfest stattfand. Es trafen sich Militärs aus den Kantonen Uri,
Schwyz, Unterwalden, Zug, Luzern und aus den damals noch erlaubten fremden Diensten. Ihre Absicht war die Gründung einer fünf-örtigen Offiziersgesellschaft. Sie sollte für den katholischen Sonderbund das militärische Rückgrat bilden. Gut anderthalb Jahre später war der Sonderbund Geschichte.
1944 war auch der Schweizer General des 2. Weltkriegs, Henri Guisan, Gast im «Schweizerhof». Er schrieb einen Dankesbrief aus seinem Büro am Waisenhausplatz 2 in Bern an Madame Hauser, in Erinnerung seines Aufenthalts in Luzern und unter Verdankung der ihm zugesandten interessanten geschichtlichen Angaben über das Hotel Schweizerhof.
Dufour-Bild im Archiv
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Das undatierte, unsignierte, farbenfrohe Dufour-Bild des Zürcher Landschaftsmalers Jakob Eggli (* 1812, Dachsen; † 1880, Rheinau) befindet sich heute aus Platzgründen im Schweizerhof-Hotelarchiv.
Es zeigt die Siegerparade vom 26. November 1847 vor dem Hotel Schweizerhof (Angaben Schweizer Nationalmuseums, LM-59906, Druckgrafik). Früher hing das Bild bei der Rezeption, was jedoch aus Gründen der neuen Inszenierung des Emp-
fangsbereichs keinen Sinn mehr mache, erläutert Patrick Hauser. «Wir prüfen derzeit, ob das Bild eventuell ins DufourZimmer 046 gehängt werden soll.»
Das historische Schweizerhof-Erbe wird von der Besitzerfamilie Hauser gepflegt. Rund 800 Bücher, Dokumente und Artefakte sind im Luzerner Stadtarchiv gelagert. So stehen beispielsweise Fremdenbücher (Anreise, Abreise usw.) oder Gästebuch haltungsbücher der historischen Forschung zur Tourismus- und Hotelgeschichte Luzerns und der Innerschweiz zur Verfügung.
Effiziente Kochfelder verbrauchen deutlich weniger Strom als kon ventionelle Platten – neue Vorschriften beschleunigen den Wechsel.
Effiziente Geräte senken die Betriebskosten
Kochen, frittieren und gratinieren – diese drei Tätigkeiten verbrauchen in der Profiküche viel Strom. Neue Mindestanforderungen, die 2024 in Kraft treten, tragen zur Energieeffizienz bei. Wer auf moderne Geräte wechselt, senkt auch seine Betriebskosten.
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Pieter Poldervaart für EnergieSchweiz
Drei Jahre ist es her, seit Erich Werder von der Rosengartenevent AG in Holzhäusern (ZG) auf einen Induktionsherd umgestiegen ist. «Der Stromverbrauch sank um ein Viertel», bilanziert Werder. Doch neben der eindrücklichen Einsparung hat die Induktionstechnologie weitere Vorteile. So geht es bloss zwei Sekunden, bis ein Kochfeld voll verfügbar ist – und nach Gebrauch kühlt es umgehend wieder ab. Für Werder und sein Küchenteam bedeutet diese Technik gerade bei «Cook and Chill» eine grosse Zeitersparnis. Ein weiterer Faktor hilft vor allem dem Personal: «Weil die Kochzeiten kürzer sind, wird es in der Küche auch weniger warm. So ist die Arbeitsatmosphäre viel angenehmer», lautet Werders Urteil.
Induktion wird Pflicht
Werders Eventlokal war vor drei Jahren noch freiwillig auf den Induktionsherd umgestiegen. Doch in Kürze werden effiziente Kochfelder zur Pflicht: Ab dem 1. Januar 2024 dürfen in Profiküchen nur noch Kochfelder neu in Verkehr gebracht werden, wenn diese mit Induktion arbeiten.
Wärmedämmung für Fritteusen
Als Ausnahme zugelassen bleibt die Infrarottechnologie, wenn das Gerät zusätzlich über eine Topferkennungsfunktion verfügt, die sich nicht dauerhaft deaktivieren lässt. Die Erkennung der Topfgrösse führt dazu, dass nur jener Bereich aktiviert wird, auf dem tatsächlich eine Pfanne steht. Das verhindert, dass
Sparpotenzial von zwölf Millionen Franken
Greifen die Energie-Mindestanforderungen, sind die Auswirkungen beträchtlich: Hierzulande werden pro Jahr geschätzt 500 Kochfelder, 5000 Fritteusen und 1500 Salamander verkauft.
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Kochfelder haben eine Lebensdauer von 20 Jahren, Fritteusen und Salamander werden durchschnittlich zwölf Jahre lang genutzt. Die pro Jahr in der Schweiz verkauften Geräte senken über ihre gesamte Lebensdauer den Strom verbrauch um schätzungsweise 95 Gigawattstunden und sparen zwölf Millionen Franken.
Ein Faktenblatt zu den neuen Mindestanforderungen und weitere Informationen finden Sie hier: www.bfe.admin.ch/gewerbliche-kuechengeraete
Sparpotenzial
Im Vorfeld der beschlossenen Anforderungen waren in Untersuchungen für typische Fallbeispiele folgende Sparwirkungen geschätzt worden:
eine kleine Pfanne auf einem zu grossen Kochfeld steht und so Energie verloren geht. Nicht betroffen von den Mindestanforderungen sind Grillplatten.
Die zweite von der neuen Effizienzvorschrift betroffene Gerätekategorie ist die Fritteuse, wobei Tischfritteusen ausgenommen sind und sich die Anforderungen ausschliesslich auf Standgeräte beziehen. Hier muss künftig das Becken eine minimale Wärmedämmung aufweisen. Der sogenannte R-Wert muss mindestens 0,12 Quadratmeter Kelvin pro Watt betragen. Das führt dazu, dass das Frittieröl weniger nachgeheizt werden muss und weniger Wärme verloren geht. Auch die Dicke der Dämmschicht muss in den technischen Unterlagen in Millimetern angegeben werden.
Quelle: EnergieSchweiz
Um Details braucht sich die Käuferin respektive der Käufer nicht zu kümmern: Der Verkäufer ist dafür verantwortlich. Ab dem 1. Januar 2024 muss er mit einer Konformitätserklärung und technischen Unterlagen nachweisen, dass sein Gerät die Anforderungen erfüllt.
Salamander mit automatischer Erkennung
Besonders viel Strom geht bei Salamandern verloren, wenn sie im sogenannten «Betrieb ohne Nutzen» laufen: Bleiben sie durchgängig eingeschaltet, obwohl es nichts zu gratinieren oder zu erwärmen gibt, strahlt die Oberhitze ungenutzt in die Umgebung. Ab 2024 müssen Neugeräte über eine Tellererkennungsfunktion verfügen, die den Salamander automatisch ein-
Förderprogramme unterstützen den Umstieg
Der Bund unterstützt die Wirtschaft dabei, auf effizientere Modelle zu wechseln. Speziell an die Gastrobranche wendet sich ecogastro.org. Bis Ende 2023 werden beispielsweise effiziente Salamander gefördert. Das Portal topten.ch/ gewerbe listet gewerbliche Förderprogramme in den Bereichen Kühlgeräte und Tumbler auf, während lightbank.ch auf Fördermöglichkeiten im Bereich Licht hinweist. Einen zentralen Einstieg in alle Förderprogramme bietet energiefranken.ch.
Sind auf jedem Gerät die Betriebszeiten notiert, schaltet es das Team nur dann ein, wenn es auch gebraucht wird.
und ausschaltet. Zusätzliche Betriebsarten, etwa mit einem Timer, sind aber erlaubt. Nicht betroffen von den Mindestanforderungen sind dreiseitig geschlossene Salamander mit Grilleinschub.
Sparhebel während Jahren
Wie schlägt sich die Anschaffung eines solchen effizienten neuen Geräts im Vergleich zu den bisherigen Produkten in der eigenen Betriebsrechnung nieder?
In der Anschaffung liegen die Kosten zwischen zehn Prozent (Salamander) und 50 Prozent (Induktionskochfelder) höher. Dank den deutlich tieferen Stromkosten amortisieren sich die Geräte relativ schnell: Nach sechs Monaten lohnt sich ein neuer Salamander, gut zwei Jahre dauert es bei der neuen
Fritteuse und knapp fünf Jahre beim Induktionskochfeld. Aufgrund der steigenden Strompreise dürfte es sogar noch schneller gehen, bis sich der Neukauf rentiert. Ab dann profitiert der Betrieb während Jahren von den tieferen Betriebskosten.
Stephan Künzle, Energieberater beim Elektrizitätswerk der Stadt Zürich ewz, verweist auf einen weiteren Pluspunkt: «Da neue Geräte meist so konstruiert sind, dass sie nicht unnötig laufen, können sie einen positiven Einfluss auf die Wärmeabgabe haben.» Diese nicht produzierte Abwärme müsse dann nicht über die Lüftung oder die Klimaanlage mit zusätzlichem Energieeinsatz abgeführt werden – was gleich nochmals Strom spart.
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So spart man Energie
– Definieren Sie für jedes Gerät eine Betriebszeit, ab wann es eingeschaltet werden soll und wie lange die Aufheizzeit ist. Machen Sie diese mit einem Kleber fürs ganze Team gut sichtbar.
– Heizen Sie Küchengeräte nicht unnötig lange vor. Rechtzeitiges Ausschalten spart ebenso Energie wie das Nutzen der Restwärme.
– Wärmequellen nicht neben Kühlanlagen platzieren.
– Geräte, die nur selten verwendet werden, vom Netz trennen.
– Wärmetauscher sauber halten. Schmutz und Fett ablagerungen verschlechtern die Betriebsleistung.
– Kühltemperatur kontrollieren. Zu tiefe Einstellungen ver ursachen unnötigen Mehrverbrauch von drei Prozent pro zusätzliches Grad.
– Jedes Öffnen von Kühl- und Tiefkühlschränken bringt einen Kälteverlust. Türen nur so lange wie nötig offen lassen. Regelmässig die Dichtungen kontrollieren.
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Digitales Wellnesspaket für den «Stockalperhof»
Das Briger Boutiquehotel Stockalperhof vereint unter seinem Dach die Business Class und Ferienträume. Sowohl Geschäftsreisende als auch Tourist*innen fühlen sich im modernen und zugleich historisch-individuellen Ambiente überaus wohl – unter anderem dank des zeitgemässen Digital- und TV-Angebots.
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Mit seinem Namen erweist das Briger Vier-Sterne-Haus dem prominentesten Wahrzeichen der Stadt die Ehre: dem Stockalperpalast. Mehr noch: Im «Stockalperhof» ziert eine künstlerische Illustration von Palastelementen jedes Zimmer. Erbaut wurde der Palast im 17. Jahrhundert von Kaspar Stockalper –einem geschäftstüchtigen Visionär, der mit dem Ausbau der Saumstrasse über den Simplonpass die Handels- und Kommunikationswege wesentlich verkürzte. Was würde er wohl dazu sagen, dass sich heute im «Stockalperhof» Gäste und Personal innert Sekunden mit der ganzen Welt verbinden?
Trotz Personalmangel: Genug Zeit für die Gäste muss sein Mandy Hischier, die quirlige Managerin des «Stockalperhofs», ist ganz im Hier und Jetzt zu Hause. Wie viele andere Gastgeber*innen kämpft sie mit Personalknappheit. «Die Betreuung unserer Gäste darf auf keinen Fall darunter leiden», sagt sie vehement. «Rund 70 Prozent der Geschäftsreisenden sind Stammgäste, die jede Woche eine bis zwei Nächte bei uns verbrin-
gen. Damit dies so bleibt, muss unser Service stimmen. Dazu gehört auch, Zeit für Gespräche zu haben.» Um diese Zeit freizuspielen, ist das 15-köpfige Team auf schlanke, schnelle und reibungslos funktionierende Prozesse angewiesen. Dafür bietet die Digitalisierung wichtige Unterstützung. Vor allem dann, wenn sie richtig aufgegleist sei, erläutert Mandy Hischier: «2021 mussten wir feststellen, dass wir uns in Sachen IT und TV verzettelt hatten: Ein Lieferant für das Sat-TV, ein anderer für das Internet, ein separater Vertrag für das Gäste-Internet usw. Was wir brauchten, war eine einzige Ansprechperson für die IT, die Telefonie und das Gäste-TV.»
Elegante Gesamtlösung statt ein kompliziertes Puzzle
Bei Swisscom ist der «Stockalperhof» schliesslich fündig geworden. Heute erhält er sämtliche Services rund um IT, Telefonie und TV aus einer Hand – inklusive Support, den Mandy Hischier sehr schätzt: «95 Prozent der Probleme löst Swisscom innert nützlicher Frist über den Team Viewer. Falls dies nicht möglich ist, kommt ziemlich zügig ein Mitarbeitender des Swisscom-Partners Net27 vorbei.» Auf diese stabile
Basis lässt sich bauen. Zum Beispiel mit der Integration des effizienten Reservierungssystems Vertical Booking. «Egal auf welcher Plattform jemand gebucht hat – Vertical speichert die Buchung direkt in unserem eigenen Programm», erklärt Mandy Hischier. «Manchmal erhalten wir in einer Nacht 40 Reservationen. Diese am Morgen einzeln einzutippen, wäre enorm aufwändig. Zudem sorgt Vertical bei voller Belegung automatisch dafür, dass unsere Zimmer auf Booking und Co. nicht mehr angezeigt werden.»
Die Daten überall anzapfen – aber bitte sicher Manchmal hilft Mandy Hischier an der Rezeption aus und arbeitet danach in ihrem Büro weiter. Oder bei Bedarf auch mal zu Hause: «Etwa für die Buchhaltung oder das Personalwesen», bemerkt sie. «Denn vieles kann warten, aber nicht unsere Mitarbeitenden.» Egal wo und mit welchem Gerät sie zugange ist: Weil die Daten sicher in der Swisscom Cloud abgespeichert sind, hat sie diese überall zur Hand. Zusätzliche Sicherheit garantieren die getrennten Netze für die Mitarbeitenden, die Rezeption, das Kassensystem und das Gäste-WLAN.
Grosses Zimmerkino mit über 300 TV-Sendern Manchmal macht es einfach Freude, in den Ferien oder auf Geschäftsreise das heimische TV-Programm anzuschauen. Den Gästen des Stockalperhofs stehen dafür über 300 Sender in allen erdenklichen Sprachen zur Verfügung. Oder sie streamen Netflix und Co. bequem vom Handy oder Tablet aus über das WLAN auf den TV. Auf dessen Startbildschirm finden sie die wichtigsten Infos zum Hotel – die gedruckte Dokumentation ist Geschichte. Den eigenen TV-Infokanal will Mandy Hischier künftig noch besser nutzen. Schon bald erhält sie dafür nützliche Tipps von einem Swisscom- und HotellerieSuisse-Beratungsteam.
Lösungen für die Hotellerie von Swisscom
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Mehr Infos zu den eingesetzten Swisscom-Komplettlösungen für IT, IT-Sicherheit sowie TV-Unterhaltung und Information: www.swisscom.ch/hotellerie
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Auf den Spuren der Zukunft: ein Visionär des 21.
Jahrhunderts
In der malerischen Innerschweiz, wo Tradition auf Innovation trifft, findet sich ein visionärer Unternehmer, der die Hotellerie- und Gastronomie-Branche neu definiert: Thomas Holenstein, CEO von Sebotics. Er erzählt, wieso er daran glaubt, dass Roboter ein integraler Bestandteil unseres täglichen Lebens werden.
Eine Geschichte der Anpassungsfähigkeit
Thomas Holenstein, ursprünglich bekannt für die Softwarelösung Pogastro im Bereich Gastronomie. Während der Covid-19-Pandemie stand er vor plötzlichen Herausforderungen. Wie die meisten in der Branche musste auch er sich anpassen. Doch anstatt sich zurückzulehnen, beschloss er, ein zweites Standbein aufzubauen, das die Zukunft der Gastronomie prägen soll. Seine Antwort? Serviceroboter.
Erfolgreiche Umstellung auf Serviceroboter
Die Serviceroboter, die wir als Unternehmen Sebotics erstmals in die Schweiz importierten, waren ein sofortiger Erfolg. Drei der ersten fünf Roboter wurden schnell verkauft, was eindeutig den Bedarf in der Branche widerspiegelte.
Doch wer kauft diese Roboter?
Die Antwort mag überraschen. Thomas Holensteins Kunden reichen vom kleinen Chinarestaurant bis hin zu renommierten Fünf-Sterne-Hotels wie «The Dolder Grand». Die Roboter sind so effizient, dass sie sich innerhalb von drei Monaten amortisieren, obwohl sie zwischen 20 000 und 22 000 Franken kosten.
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Aber was macht einen Serviceroboter so attraktiv?
Thomas Holenstein erklärt, dass diese Roboter das Personal entlasten und die Effizienz steigern können. Nehmen wir zum Beispiel den Serviceroboter BellaBot. Dieser intelligente Helfer bringt die Teller von der Küche in den Gastraum und wieder zurück, wodurch das Personal mehr Zeit hat, sich auf die Gäste zu konzentrieren. Nicht nur das, diese Roboter sind schlau und werden immer schlauer. Mit dem Fortschritt in der künstlichen Intelligenz wird ihre Spracherkennung immer ausgereifter, und Thomas Holenstein ist selbst erstaunt, was schon heute möglich ist. Erst vor kurzer Zeit wurde der erste Reinigungsroboter in der Schweiz im Fünf-Sterne-Segment eingeführt, und zwar im Hotel The Dolder Grand.
Die Zukunft des Gastgewerbes
Thomas Holenstein ist sich sicher, dass Digitalisierung, künstliche Intelligenz und automatisierte Prozesse immer mehr in unser Leben einziehen werden, insbesondere in der Gastronomie. Während er einräumt, dass der Einsatz von Robotern die Gastronomie etwas weniger romantisch erscheinen lässt, ist er der Meinung, dass diese Veränderung nicht negativ ist.
Immer auf der Suche nach der nächsten grossen Sache, befasst sich Thomas Holenstein jetzt mit der digitalen Fachkräftegewinnung über Social Media unter dem Brand Allsynpro.io. Er weiss, dass es nicht nur um Roboter geht, sondern auch darum, eine positive Arbeitgebermarke aufzubauen, um attraktiv für Arbeitnehmer zu sein.
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Vom Visionär zum Innovator
Thomas Holenstein, ein Selfmade-Unternehmer mit einem Händchen für digitale Innovationen, hat sich stets an die Spitze der technologischen Entwicklung gestellt. Heute führt er Sebotics, eine Firma, die Serviceroboter in der Schweiz, Deutschland und Österreich vertreibt. Mit seinem unternehmerischen Scharfsinn und seinem unablässigen Erfindergeist bleibt er der Zukunft immer einen Schritt voraus. In unserer sich ständig verändernden Welt ist er ein Leuchtfeuer der Anpassungsfähigkeit und Innovation.
Seine Geschichte ist ein Beweis dafür, dass der Schlüssel zum Überleben in jeder Branche die Fähigkeit ist, sich zu wandeln und zu innovieren. So wie Thomas Holenstein sind wir alle auf unserer eigenen Reise in die Zukunft. Es liegt an uns, wie wir sie gestalten.
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«Irgendwie passt es, denn es schliesst sich auch ein Konjunkturzyklus»
Die Schweizerische Gesellschaft für Hotelkredit SGH und der Schweizer Tourismus haben 2022 ein erfolgreiches Jahr mit Spitzenzahlen hinter sich. In diesem Kontext hielt Prof. Dr. Thomas Bieger seine zehnte und letzte Präsidialansprache bei der 56. Generalversammlung der SGH in Zürich. Nochmals eine kleine Vorlesung zur Situation der Tourismuswirtschaft: analytisch, klar, sachlich, typisch Thomas Bieger. Eine Kurzfassung.
Prof. Dr. Thomas Bieger«Irgendwie klaffen im Moment Aussichten und kurzfristige Realität auseinander. Und zwar in dem Sinne, dass die kurzfristige Realität vordergründig besser ist, als das Umfeld und die längerfristigen Aussichten vermuten lassen.» Wie es mein Kollege Lion Guzella von der ETH ausgedrückt hat – irgendwie sind innerhalb weniger Monate drei Lebenslügen aufgeplatzt: die vom ewigen Gratisgeld, die vom Recht auf billige Energie und die von der Gratissicherheit. Und trotzdem scheint, mindestens in der Schweiz, die Wirtschaft gut zu laufen. Noch? (…)
Irgendwie und irgendwann holt einen die Realwirtschaft ein. Über Jahre habe ich die übergrossen Geldinfusionen der Notenbanken in meinen Ansprachen erwähnt. (…) Die Frage war einfach, wann, wo und was der Auslöser für die Umkehr sein würde, was gewissermassen der Funke sein würde, der die grossen Ungleichgewichte zum Platzen bringt. Jetzt wissen wir es, der Schock der steigenden Energiepreise im Zuge des Angriffskrieges von Russland auf die Ukraine.
Finanzkrisen im Zeitalter der sozialen Medien
Die Zyklen der Wirtschaft folgen immer wieder ähnlichen Mustern. Was sich geändert hat, ist die Techno-
logie und mit ihr die Bedeutung der sozialen Medien – sekundenschnelle Informationen und Transaktionen sind die Folge. So wie Covid-19 die erste Pandemie im Zeitalter der sozialen Medien war – und das hat die Reaktion der Politik geprägt –, sehen wir jetzt die erste Finanzkrise mit Twitter und Co.
Irgendwie scheint das klassische Geschäft von Banken, das hauptsächlich auf Grössen- und Fristentransformation beruht, infrage gestellt. Gib mir kurzfristig abrufbare Gelder und ich finanziere einen Gotthardtunnel, der über Jahrzehnte zurückbezahlt wird, funktioniert nicht mehr, wenn innert Sekundenbruchteile, quasi per Mausklick, Milliarden abgezogen werden können. Diese neue Dynamik des Vertrauensverlustes wurde ja dann auch von Bundesrat und der SNB als wesentlicher Grund für die Situation der CS genannt. Auch eine hohe Eigenkapitalquote kann einen extremen Vertrauensverlust nicht aufhalten, bestenfalls ist die Hürde, wann der Vertrauensverlust eintritt, etwas höher. Finanzkrisen können damit rascher, aber auch punktueller denjenigen treffen, der exponiert ist, dessen Vertrauen erodiert ist.
Diese Probleme hat die SGH nicht, weil wir, so glaube ich feststellen zu dürfen, nicht nur ein hohes Vertrauen
Mitglieder des SGHVorstandes lauschen ein letztes Mal ihrem abtretenden Präsidenten, v.l.n.r, Nathalie Seiler-Hayez, Gabriele Burn-Schulz, Ion Eglin.
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bei unseren Geldgebenden, Genossenschafterinnen und Genossenschaftern und Bund, sondern auch bei unseren Kundinnen und Kunden, der Beherbergungswirtschaft, geniessen. Wir sind nicht im Einlagengeschäft tätig, und auch unser Fremdkapital, die Bundesdarlehen, sind langfristig garantiert. Dies dürfte für unsere Kundschaft, die Beherbergungswirtschaft insgesamt, wichtig sein. Als nachrangige Finanziererin übernehmen wir zusätzliches Risiko und geben mit langfristigen Kontrakten Stabilität und auch Vertrauen in der Finanzierung der Hotellerie.
Momentan läuft es im Schweizer und im internationalen Tourismus gut. Die aufgestaute Nachfrage und die Liquidität aus den Covid-19-Jahren erlauben es, Reisen auch bei gestiegenen Preisen zu machen. Wenn aber, was zu befürchten ist, die Notenbankzinsen noch weiter angehoben werden müssen, dann kann das volle Programm der 90er wieder zuschlagen. Sinkende Immobilienpreise (was in DEU und AUT schon der Fall ist), Baurezession, Finanzkrise – nur alles eben noch nervöser und rascher, wenn es kippt. Wichtig sind in einer solchen Phase Investitionen, und zwar nicht nur in die Angebotsqualität, sondern auch in die Nachhaltigkeit, insbesondere auch in die Energieeffizienz sowie in die Produktivität. Denn dies
stärkt die Ertragskraft, was gerade bei steigenden Zinsen überlebenswichtig ist.
2022 – Jahr der Wende für die SGH
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Das Jahr 2022 war für die SGH ein Jahr der Wende. Die Lage in der Branche hat sich mit dem touristischen Aufschwung seit Aufhebung der Sanktionen in der Schweiz im April 2022 auch im interkontinentalen Tourismus normalisiert. In der Folge mussten die vor zwei Jahren gebildeten Wertberichtigungen nicht beansprucht werden, sie konnten aufgelöst werden. Die Bilanz der SGH steht wieder ohne Überschuldung da. (…) Die SGH zeigt heute dank der guten Risikosituation sowie den guten operativen Resultaten eine solide Bilanz und kann ihre Förderfunktion voll erfüllen. (…)
Im vergangenen Jahr nahmen die Arbeiten an der Weiterentwicklung der SGH Gestalt an. In Zusammenarbeit mit dem SECO konnten und mussten verschiedene Grundsatzfragen in Bezug auf die Revision des Bundesgesetzes über die Förderung der Beherbergungswirtschaft aus dem Jahr 2003 geklärt werden. Dazu gehörten Fragen bezüglich der Betriebsbeiträge an die SGH oder auch die Frage der Erweiterung des Förderperimeters. Ebenfalls wurden strategische Pro-
Die neue SGH-Verwaltung mit v.l.n.r Ion Eglin, Marco Huber, Dr. Martha Scheiber, Iwan Willisch, Nathalie Seiler-Hayez, Alois Vinzens (Präsident), Gabriele Burn-Schulz, Urs Bircher und Laure von Wyss.
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jekte der Weiterentwicklung der Organisation selbst wie die Nachhaltigkeitsstrategie oder ein Update des Corporate Designs in Angriff genommen beziehungsweise umgesetzt.
Personelle Erneuerung
Im Jahr 2022 wurde die Erneuerung der operativen Führung der SGH abgeschlossen. Vor zwei Jahren übernahm Peter Gloor die Direktion. Giles Zollinger wurde damals zum Leiter der Abteilung Finanzierung befördert. Mit Reto Grohmann nahm der neue Leiter Beratung seine Tätigkeit auf. Philip Rüegg folgte als Leiter Finanzen und Ressourcen dem nach über 30 Jahren in den Ruhestand übertretenden Christoph Riser. Damit verfügt die SGH über ein erneuertes, qualifiziertes Leitungsteam auf operativer Stufe.
Zwei Zyklen schliessen sich
Nachdem bereits vor vier Jahren die Hälfte der Mitglieder der Verwaltung neu bestellt wurde, wurde auf GV 2023 hin auch die Erneuerung auf strategischer Stufe fortgeführt. Nach 15 Jahren in der Verwaltung stellt sich Pierre-André Michoud nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung. (…) Bereits nach vier Jahren tritt Véronique Hermanjat zurück. Nach 24 Jahren in
der Verwaltung unserer Gesellschaft, davon zehn als deren Präsident, trete auch ich zurück. Der Bundesrat hat bereits im Herbst 2022 meine Nachfolge bestimmt und mit Alois Vinzens den bisherigen Vizepräsidenten in dieses Amt gewählt. Die Zeit ist richtig, denn ein Vierteljahrhundert in einer Verwaltung ist heute sehr lange. Und irgendwie passt es, denn es schliesst sich auch ein Konjunkturzyklus. (…)
Die Zusammenarbeit in der Verwaltung war immer hervorragend, auch in kritischen Phasen wurde pragmatisch und sachgerecht nach Lösungen gesucht. Herzlich danken möchte ich allen unseren Partnerinnen und Partnern, Bund, Kantonen, Banken, vor allem aber auch unseren Branchenpartnern HotellerieSuisse und GastroSuisse für die gute Zusammenarbeit über die vergangenen Jahre – und das geschenkte Vertrauen.
Anreize schaffen statt Nachhaltigkeitspolizei
Im Austausch mit «Hotelière» benennt Alois Vinzens, neuer Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit SGH, die strategischen Schwerpunkte für seine Amtszeit. Die Revision des Beherbergungsgesetzes soll ermöglichen, dass künftig Projekte zur Digitalisierung oder zur Verbesserung von Prozessen finanziert werden können statt wie bisher nur «Steine und Mauern». Nachhaltigkeit soll durch Anreize und ohne Nachhaltigkeitspolizei erreicht werden.
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Welches sind Ihre Schwerpunkte, die Sie als neuer Präsident der SGH anpacken wollen?
Alois Vinzens: Die SGH ist generell gut aufgestellt und erfüllt ihren Auftrag zur Zufriedenheit der Kunden, des Bundes und der Genossenschafter. Strukturelle Veränderungen sind deshalb keine geplant. Ein Schwerpunkt meiner bevorstehenden Präsidialzeit wird die bevorstehende Gesetzesrevision sein, mit dem Ziel, das Förderinstrument SGH zugunsten der Branche zu stärken. In absehbarer Zukunft steht zudem aufgrund der in einigen Jahren bevorstehenden Pensionierung des CEO die geordnete Nachfolgeregelung an der operativen Spitze der SGH an. Diesen Prozess möchten wir rechtzeitig angehen. Weiter möchte ich die gute Zusammenarbeit mit den Banken weiterführen. Nur mit ihnen und zusammen mit den Branchenverbänden kann die SGH erfolgreich sein. Künftig wollen wir unsere Beratungsleistungen noch bekannter machen. In der Zusammenarbeit mit Banken und weiteren Partnern können wir diese noch besser verankern.
Das Bundesgesetz zur Förderung der Beherbergungswirtschaft steht zur Revision an. Welches sind die wesentlichen Elemente, die aus Sicht der SGH angepasst werden sollen/müssen und warum?
Die Gesetzesrevision sieht im Wesentlichen die Ausweitung der Finanzierungen im Bereich Prozesse, Digitalisierung und Sachanlagen vor. Heute können wir ja nur Investitionen in Stein und Mauern mitfinanzieren. Über Anreizsysteme wie Zinsvergünstigungen oder Ausdehnung der Rückzahlungsfristen werden besonders förderwürdige Projekte unterstützt, hauptsächlich auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Im Weiteren wird die SGH als Kompetenzzentrum der Schweizer Hotelförderung gestärkt. Zudem erfolgt eine Anpassung des bisherigen, aus dem Jahr 2003 stammende Gesetz an die heutigen Compliance- und Governance-Richtlinien des Bundes. Die beiden Motionen der WAK-N (Ausdehnung des Förderperimeters auf die ganze Schweiz) und die Motion Stöckli (Impulsprogramm für die Berggebiete) sollen in die Gesetzesrevision integriert werden. Die politische Diskussion ist noch im Gange.
Finanzierungen in der Hotel- bzw. Beherbergungsbranche scheinen en vogue zu sein. Es gibt verschiedene neue Investmentplattformen, die private Finanzierungen anbieten (z. B. Hospitality Investment Club, Switzerland Hospitality Financing). Wie beurteilen Sie diesen Trend? Oder ist es mehr als ein Trend, der nachhaltiges finanzielles Engagement in der Branche sicherstellt?
Die Vergangenheit zeigt, dass private Investorengefässe in der Hotellerie schon immer eine wichtige Rolle eingenommen haben. Es ist ja allgemein bekannt, dass viele Hotels mit Investitionen konfrontiert sind, die den Ertragswert übersteigen und damit durch Eigenkapital eingebracht werden müssen. Für die Branche ist es wichtig, dass neben den bestehenden Banken und Förderinstrumenten somit immer auch wieder private Innovationen für die Finanzierung entwickelt werden. Die angesprochenen Plattformen sind damit aus unserer Sicht wertvoll und zur Stärkung des Netzwerkes angebracht.
Der Bundesrat hat in seiner Botschaft zur Standortförderung Schweiz 2024–2027 mit 649 Millionen Franken den finanziellen Status quo vorgeschlagen. Als Erstrat bestätigte der Ständerat diese Linie in der Sommersession. Allerdings wurde beklagt, dass die Teuerung im Ausland einen beachtlichen Teil der Tourismuspromotion «wegfressen» würde. Mit den Folgen ist und wird in der längeren Frist auch die SGH indirekt (partnerschaftliche finanzielle Unterstützung für Investitionen in der Schweiz) konfrontiert. Wie beurteilen Sie das Förderprogramm des Bundes und die Haltung des Ständerates dazu? Steht genügend Geld zur Verfügung?
In der Botschaft ist die SGH erwähnt mit der angestrebten Gesetzesrevision. Allfällige Mittel als Folge davon sind in der Botschaft nicht aufgeführt. Die genannten Mittel im Bereich Tourismus gehen somit vor allem an Schweiz Tourismus und Innotour. Aus der Sicht der SGH sind diese für die Vermarktung des Angebots wichtig, und die Haltung des Ständerates zeigt, dass hier keine Kürzung angebracht ist. Diese wäre ja aufgrund des aktuellen Standes der Bundesfinanzen möglich. Mehr Mittel zur Standortförderung wären natürlich immer willkommen, wichtiger aber ist, dass die verfügbaren Mittel effizient und wirksam eingesetzt werden.
Nachhaltigkeitsthemen haben auch die Beherbergungsindustrie erfasst. Wie verändern diese Fragestellungen das Geschäftsmodell der SGH? Nachhaltigkeit ist ein grosses, umfassendes Thema, das zum strategischen Hauptbestandteil jeder Unternehmungsführung geworden ist. Derzeit erarbeiten wir eine Nachhaltigkeitsstrategie, einerseits intern als SGH, andererseits aber auch in Bezug auf die Finanzierung und die Beratung von Beherbergungsbetrieben. Wir wollen Anreizsysteme schaffen, um Veränderungen in den bekannten Nachhaltigkeitsdimensionen wie Umwelt, Soziales und Führung zu unterstützen. Dabei ist aber auch klar, dass die SGH als Institution allein keine grosse Wirkung erzielen kann. Wir können schliesslich nicht Nachhaltigkeitspolizei sein. Nur in Kombination mit Bewilligungsinstanzen und Banken könnten wir hier eine Wirkung erzielen.
Swiss Hospitality Investment Club: Jahresevent geht in die zweite Runde
Der Swiss Hospitality Investment Club öffnet am 7. und 8. September 2023 erneut seine Pforten. Auf dem Programm stehen exklusive Insights zu Hotelentwicklungen und Investments im DACH-Raum. Neu ist Hotelière als Medienpartner mit von der Partie.
Innovative Branchendrehscheibe und exklusives Networking: Nach der ersten, sehr erfolgreichen Auflage im vergangenen Jahr bietet der Swiss Hospitality Club auch dieses Jahr wieder ein Event der Extraklasse für Hotelbetreiber, Eigentümer und Investoren. Die neuesten Trends und Entwicklungen im Hospitality-Markt werden dabei unter die Lupe genommen, zusätzlich bietet die Veranstaltung im Herzen Zürichs die perfekte Plattform für erfolgreiches und nachhaltiges Netzwerken. Bei der Fortsetzung des hochkarätigen Events baut das Planungsteam rund um hospitality connect, Claus Jacobs Networks,
Bratschi und Monoplan auf ein innovatives Konzept, das schon im vergangenen Jahr für Begeisterung gesorgt hat.
Informationsvorsprung
Der weit über die Grenzen Zürichs hinaus bekannte Veranstaltungs-Hotspot und Nachtclub Kaufleuten ist die perfekte Bühne für den Swiss Hospitality Investment Club und das richtige Umfeld für spannende Vorträge, kontroverse PanelDiskussionen, inspirierende Bar-Talks und entspanntes Netzwerken. Der exklusive Think-Tank bietet ein breites Spektrum: Die Palette reicht von aktuellen und zukunftsträchtigen Investitionstrends über
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Einige wenige Tickets sind noch verfügbar: hospitalityinvestmentclub.ch/tickets
Investment-Cases bis hin zu aktuellen Entwicklungen in den Bereichen Finanzierung und Performance. Live-Talks und interaktive Diskussionen liefern den Blick auf ganz neue Perspektiven und zeigen auf, was die Zukunft der Hospitality in ihrer Vielfalt zu bieten hat: Umfassende Fakten zur aktuellen Entwicklung der Schweizer Hospitality-Landschaft und zu dem Investmentmarkt zeigen, welche Projekte schon jetzt erfolgreich umgesetzt werden und in welchen Bereichen Zukunftspotenzial liegt – national und international. Nicht zuletzt sind Digitalisierung, Ökonomie und Nachhaltigkeit Themen, die auch im Rahmen strategischer Partnerschaften immer wichtiger werden.
Meet the experts
Schon bei der ersten Auflage des Swiss Hospitality Investment Clubs war unter den renommierten Speakern das Who-isWho der Hospitality vertreten – auch die zweite Runde setzt in Sachen Expertise einen Meilenstein. Mehr als 20 Speaker werden über aktuelle Weichenstellungen und Trends berichten und innovative Impulse für den Hospitality-Markt der Zukunft geben. Als Keynote-Speaker spricht Neuropsychologe Lutz Jäncke über die Auswirkungen der Digitalisierung auf unser Verhalten, Rolf Gantner (Head CIO European Equities, UBS) zeichnet ein klares Bild der aktuellen Entwicklungen am Finanzplatz Schweiz. Als CEO der
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Novelle AG erläutert Dr. Hans Volkert Volckens neue Modelle und Finanzierungsmöglichkeiten für Hotelprojekte – und Leo Maissen (CEO Hotel Operations Tschuggen Collection) weiss, warum die ESG-Integration wesentlich für eine nachhaltige Zukunft ist. Die Riege an Impulsgebern und Experten wird ergänzt durch Paul Dudda (CEO und Vorstandsvorsitzender DES International AG), Connor Ryterski (CEO prizeotel), Arno Schwalie (CEO Lindner Hotels & Resorts), Isabell Fuss (Group Vice President Development Ruby Hotels & Resorts), Julian Mayer (Managing Partner Familux Resorts), Daniel Renggli (CEO und Delegierter des Verwaltungsrates Revier Hospi-
tality Group AG), Josef Vollmayr (Co-Founder LimeHome), Robert van der Graaf (Development Director IHG Hotels), Markus Lehnert (Senior Vice President International Development Marriott International) und vielen weiteren hochkarätigen Speakern und Gästen. Der Swiss Hospitality Investment Club beweist als Branchenevent mit praxisnahem Wissenstransfer vor allem eines: Am 7. und 8. September werden mit diesem geballten Know-how die Weichen für die Hospitality der Zukunft wieder neu gestellt.
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Datenschutz – ab sofort neue Pflichten für Chefs
Das neue Datenschutzrecht bringt neue Pflichten für Arbeitgebende. Im Vordergrund steht die Informationspflicht an die Adresse der Mitarbeitenden. Denn alles, was etwa in Personaldossiers steht, in der Lohnbuchhaltung abgespeichert ist oder im Rahmen von Mitarbeiterbeurteilungen zusammengetragen wurde, sind Daten.
Martin SchweglerAlle wissen, dass es Datenschutz gibt. Viele berufen sich immer wieder darauf. Aber was damit gemeint ist, können die wenigsten konkret benennen. Am 1. September 2023 tritt das revidierte Datenschutzgesetz (revDSG) in Kraft. Nun kommt man nicht mehr umhin, sich mit den Details – je nach Lesart auch Abgründen – des Datenschutzrechts zu befassen. Weil es keine Übergangsfrist gibt, müssen alle Betriebe und Personen, die in irgendeiner Form Daten sammeln oder bearbeiten, ab sofort die neuen Pflichten einhalten.
Informationspflicht verletzt – Busse möglich Heutzutage gibt es wohl nur noch wenige Unternehmungen, die nicht in irgendeiner Form Daten von natürlichen Personen bearbeiten. Auf der Homepage werden beispielsweise Cookies gesammelt (Zwischenspeicherung von Mailadressen, Sprachen, Seiteneinstellungen usw.) oder Google Analytics ist im Einsatz. Man führt eine Kundendatei mit Geburtstagen. Sobald dies der Fall ist, müssen die betroffenen Personen informiert werden (Art. 19 revDSG). Schon die Missachtung dieser Informationspflicht und nicht erst die fehlerhafte Bearbeitung von Daten oder die unberechtigte Bekanntgabe derselben führt zur Strafbarkeit nach Art. 60 revDSG. Immerhin ist davon auszugehen, dass der erweiterte Bussenrahmen von bis zu 250 000 Franken in solchen Fällen nicht im
Ansatz erreicht wird. Aber eine Busse riskiert man auf jeden Fall. Das geeignete Mittel, um die Informationspflicht zu erfüllen, ist im Regelfall eine sogenannte Datenschutzerklärung. Darunter versteht man die Publikation beispielsweise auf der Homepage, die aufzeigt, welche Person welche Daten bearbeitet und wie man diese Person beziehungsweise Stelle kontaktieren kann. Zudem ist der Zweck der Datenbearbeitung zu benennen.
Mitarbeitende aktiv informieren
Es gibt keinen Betrieb, der Mitarbeitende beschäftigt, der nicht auch Daten im Sinne des Datenschutzgesetzes bearbeitet. Das beginnt bei der Rekrutierung, geht über die Personaladministration und die Lohnbuchhaltung sowie die Mitarbeiterbeurteilung und endet vielleicht bei einer Mitarbeiterüberwachung. Neu müssen Arbeitgebende im Voraus bekanntgeben, welche Daten sie zu welchem Zweck bearbeiten und bei wem diese Daten eingesehen werden können. Während nach bisherigem Recht einfach Anspruch auf Einsicht ins Personaldossier bestand (Art. 8 DSG), muss neu der Betrieb aktiv von sich aus informieren, dass er ein solches Dossier führt und welche Informationen beziehungsweise Daten abgelegt werden.
Wahrscheinlich macht es keinen Sinn, die Information an die Mitarbeitenden in der auf der Homepage platzierten Datenschutzerklärung unterzubringen. Sinn-
voller ist eine spezifische Information im Arbeitsvertrag oder in entsprechenden Klauseln im Personalreglement. Ein separates Informationsblatt tut diesen Zweck aber auch.
Mit der Informationspflicht ist es nicht getan Klar ist, dass bei der bestehenden Informationspflicht auch ein Auskunftsrecht zu den gesammelten Daten bestehen muss. Die von der Datenbearbeitung betroffenen Personen können kostenlos die Herausgabe der bearbeiteten Personendaten beziehungsweise deren Übertragung in eine lesbare Form verlangen (Art. 25 revDSG).
Das neue Datenschutzrecht führt neue Pflichten ein, die sogar für Juristen gewöhnungsbedürftig sind. Eine ist die Datenschutz-Folgeabschätzung (Art. 22 Abs. 2 revDSG), wenn die Datenbearbeitung ein potenziell hohes Risiko für die Persönlichkeit der Betroffenen oder für ihre Grundrechte mit sich bringt. Unklar ist, ab wann dieses Risiko vorliegt. Sobald besonders schützenswerte Daten bearbeitet werden –darunter fallen neben Daten über religiöse, politische oder gewerkschaftliche Ansichten oder Tätigkeiten auch Gesundheitsdaten sowie genetische oder biometrische Daten (Art. 5 Bst. c revDSG) –, ist zwingend eine Folgeabschätzung verlangt.
Martin Schwegler, lic. iur. / RA
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Der Autor dieses Beitrags ist seit 1994 Dozent für Arbeitsrecht an der SHL Schweizerische Hotelfachschule Luzern. Hauptberuflich ist er in der von ihm gegründeten Anwaltskanzlei Schwegler & Partner Rechtsanwälte und Notare AG in Menznau (LU) tätig. 2020 hat er die correct.ch ag gegründet, die arbeitsrechtliche Dienstleistungen für die Hotelund Gastrobranche anbietet. Ein Produkt der Firma ist correctTime, eine Zeiterfassung, die nach L-GAV und ArG korrekt rechnet.
Betriebe mit über 250 Mitarbeitenden müssen zudem neu ein Verzeichnis über die bearbeiteten Daten führen (Art. 12 revDSG). Ist der Betrieb von einem Hackerangriff betroffen, muss eine Meldung an den Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten erfolgen (Art. 24 revDSG).
Nonchalance ist vermutlich vorbei Unternehmungen, die mit dem Ausland im Austausch sind, wissen, dass die EU das Datenschutzrecht verschärft hat. Das nun revidierte Datenschutzgesetz der Schweiz ist mit dem europäischen Datenschutzrecht nicht deckungsgleich, aber kompatibel. Wer schon die Vorgaben der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) einhält, hat keinen wirklichen Handlungsbedarf.
Alle Unternehmungen, die sich bis jetzt mit Datenschutzrecht nicht auseinandergesetzt haben, sind unter einem gewissen Druck. Denn sobald ein Betrieb beispielsweise die Informationspflicht verletzt, können Betroffene eine Anzeige einreichen. Zwar ist nur Vorsatz strafbar, aber allein das Strafverfahren ist schon unangenehm. Wenn Bussen von unter 50 000 Franken im Raume stehen, muss die fehlbare Person nicht ermittelt werden. Es kann der Geschäftsbetrieb bestraft werden (Art. 64 Abs. 2 revDSG). Fazit: Das neue Datenschutzrecht hat es in sich – wer keine Risiken eingehen will, hat einigen Aufwand vor sich.
Digitale Fitness macht auch vor Hotels in einer Biosphäre nicht Halt
Digitalisierung ist auch in der UNESCO Biosphäre Entlebuch (UBE) ein fester Bestandteil der Zukunft. Jetzt wird die Hotellerie digital fit gemacht. Innerhalb des UBE-Masterplans wird den Hotels ein Coachingprogramm zur praxisnahen Digitalisierung angeboten. Verantwortlich für das digitale Fitnessprogramm ist die SHS Pop Up Academy Entlebuch des Weiterbildungsinstituts SHS Academy.
Hilmar GernetDie UNESCO Biosphäre Entlebuch (UBE) hat proaktive Schritte unternommen, um die Hotellerie der Region digital fit zu machen. Mit Unterstützung des Weiterbildungsinstituts SHS Academy ist die UBE in der Planung für die Coachinginitiative namens «SHS Pop Up Academy Entlebuch». Das Projekt basiert auf einer Selbsteinschätzung von 19 Entlebucher Hotelbetrieben. Bei ihnen wurden die Bedürfnisse und die Herausforderungen in den Bereichen Positionierung, Online-Buchbarkeit und Vernetzung identifiziert.
Daniel Plancic, Geschäftsführer SHS Academy, sieht im Entlebuch eine Region, die seit langem die Bedeutung des Sommerund Wintertourismus verstanden hat. «Um die Beherbergungsbetriebe digital vorwärts zu bringen, haben wir für die digitale Transformation ein behutsames Schritt-für-Schritt-Vorgehen gewählt», erläutert er. Es gehe in erster Linie um ein zielorientiertes Vorgehen im Sinne der Hoteliers. «Das Coachingprogramm richtet sich nach den identifizierten praxisnahen Bereichen, in denen Potenzial festgestellt worden ist», so Plancic. Im Vordergrund stehen die Preisgestaltung, die Distribution und der Online-Auftritt.
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Die UNESCO Biosphäre Entlebuch – Sandro Bucher, Projektmanager Tourismus (l.), und Anna Baumann, Direktorin –spannt für die digitale Transformation mit Daniel Plancic (r.) von der SHS Academy zusammen.
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Analyse für jedes Hotel Nach intensiven Vorabklärungen und Selbsteinschätzungen der Hotels startet das Programm der SHS Pop Up Academy Entlebuch am 20. September. Als Erstes erfolgt eine detaillierte Analyse jedes einzelnen Hotelbetriebs. Die Experten der SHS Academy analysieren nebst der Ausrichtung vor allem die digitale Präsenz und die Fähigkeiten der Hotels in fünf Schlüsselbereichen:
1. Online-Marketing (Website / Social Media): Wie effektiv nutzen die Hotels digitale Kanäle zur Förderung ihrer Angebote?
2. Online-Distribution (Technology): Wie effizient und zuverlässig sind die technologischen Systeme der Hotels für die Online-Vertriebsabwicklung?
3. Online-Message (Content): Wie ansprechend und zielgruppenspezifisch sind die Online-Inhalte der Hotels?
4. Online-Image (Reputation): Wie wird das Image der Hotels online wahrgenommen und verwaltet?
5. Online-Offer (Dynamic Pricing): Wie dynamisch und marktgerecht sind die Online-Preise der Hotels?
Nach Abschluss der Analyse erhält jedes Hotel einen ausführlichen Bericht zu Stärken und Schwächen sowie konkrete Verbesserungsvorschläge. Die Berichte werden von den Experten mit den Hotelmanagements besprochen und können als Grundlage für weitere Massnahmen dienen.
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Digitale Hilfe gegen Arbeitskräftemangel
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Die Wettbewerbsfähigkeit eines Hotels hängt auch von seiner digitalen Fitness ab. Daniel Plancic konkretisiert dies anhand des gegenwärtigen Arbeitskräftemangels: «Die digitale Transformation beinhaltet Chancen in den Bereichen Automatisierung – respektive bringt Erleichterungen bei repetitiven Arbeitsabläufen.» Digitalisierung ist nie Selbstzweck, sondern muss dazu dienen, dass die Hotels besser performen, und zwar in jeder Hinsicht.
Ein wesentliches Element für jedes Hotel ist die Preispositionierung, die für jedes einzelne Hotel analysiert wird. «Grundlegend für den Erfolg des Coachingprogramms ist», so machte Plancic die Erfahrung, «dass sich die Hoteliers dem Thema digitale Transformation wirklich widmen. Tun sie das, so steigt auch die Freude daran». Damit wäre dann der entscheidende Schritt getan: «Den Hoteliers die Chance geben, sich in Zukunft selbst mit diesen Themen auseinanderzusetzen – im Sinne des lebenslangen Lernens», zeigt
sich der Academy-Geschäftsführer beinahe pädagogisch.
Masterplan Entlebucher Hotellerie
Die Coachinginitiative für die Hotellerie ist Teil des UBE-Masterplans Tourismus. Neben dem Agrotourismus soll auch die Positionierung der Hotellerie mit ihren je eigenen Erlebniswelten vorangebracht werden. «Eine klare Fokussierung hilft, sich in Investitionen, in Kooperationen und in der Vermarktung nicht zu verzetteln», erläutert Sandro Bucher, UBE-Projektmanager Tourismus. Dazu sollen die digitalen Vertriebsplattformen weiterentwickelt werden. Bucher sieht darin die Basis für «die gemeinsame Orchestrierung des Online-Vertriebs und eine gemeinsame Vermarktung». Parallel zu den strategischen Zielen arbeitet die UBE daran, regionale Investoren für ein neues Familienhotel in Sörenberg zu finden, wie Sandro Bucher ausführt.
Ein Blick hinter die Kulissen
Ivo ChristowDie Hospitality-Bühne ist ein Ort, der seinen Gästen den bestmöglichen Aufenthalt und Service bieten möchte. Die Hauptrollen spielen die Mitarbeitenden. Sie haben einen grossen Anteil daran, wie ein Betrieb von den Gästen wahrgenommen wird. Heute möchte ich in einen Bereich eintreten, der normalerweise ausserhalb des Sichtfeldes des Publikums liegt.
Meiner Erfahrung nach ist der Blick hinter die Kulissen, in das Back of House, oftmals eine echte Tragödie. Betrachtet man die Räumlichkeiten, die für das Personal bestimmt sind, hat man das Gefühl, die Mitarbeitenden spielen nur eine Statistenrolle. Oft liegen ihre Aufenthaltsbereiche im Untergeschoss, sind klein, schlecht belüftet, mit wenig Tageslicht. Sie hätten dringend Aus- oder Umbaubedarf.
Ist Ihnen «New Work Culture» ein Begriff? In der ITBranche des Silicon Valley hat diese bereits vor Jahren Einzug gehalten. In der Hospitality-Welt scheint es für viele immer noch ein Fremdwort zu sein. Auf Anfrage bei HotellerieSuisse und GastroSuisse lautete die Antwort: «Eine Nachfrage zur Gestaltung von Personalräumen sei sehr spezifisch und die Thematik werde nicht explizit hervorgehoben. Man sehe jedoch eine Tendenz für eine steigende Wichtigkeit an Informationen in Bezug auf das Employer Branding.»*
In der Branche ist jeder Quadratmeter von Wert und es wird hart kalkuliert. Softfaktoren haben es nach wie vor schwierig, sich «Platz» zu verschaffen. Für viele Menschen hat sich durch Homeoffice und Remotework eine Arbeitsflexibilität mit neuen Formen und Perspektiven eröffnet. Für Service- und Küchenpersonal sind all diese neuen Arbeitsmöglichkeiten nicht möglich. Umso mehr sollte in die Gestaltung und Ausstattung ihrer Bereiche investiert werden, wenn man die Leute erfolgreich anwerben und langfristig halten möchte.
Pausen-, Ess- und Rückzugsorte werden immer noch unterschätzt, denn sie erfüllen weit mehr als nur das Absitzen der obligaten Auszeit. Dort beginnt und
endet ein Arbeitstag. Dort ist es möglich, sich aus dem Alltagsbetrieb rauszunehmen, sich den Kopf freizumachen, Energie zu tanken. Dort findet der persönliche Austausch von Erfahrungen und privaten Dingen zwischen Arbeitskollegen statt. Dort werden Ideen kreiert und Neues geplant; Freundschaften entstehen. Man sollte wissen: Sozialisierung verbindet und bindet.
Für eine gute Planung der Personalräume sollten Angestellte bereits in der Konzeptphase involviert werden. In Gesprächen und Umfragen können Mitarbeitende wichtige Punkte aus dem Alltag aufs Tapet bringen und ihre Wünsche äussern. Jede Person hat individuelle Bedürfnisse. Manche möchten Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten, andere sind gesellig, wieder andere wollen sich bewegen. Räume werden zu Nutzungszonen. Dabei gilt es, Optionen zu schaffen, die eine Vielfalt an möglichen Anwendungen zulassen. Je nach Betrieb und Platzangebot, sind auch Doppelfunktionen im Gästebereich realisierbar.
Mit einer zweckmässigen, ansprechenden Raumgestaltung können positive Aspekte gefördert und wichtige Wertehaltungen der Firma implementiert werden. Attraktive und gut ausgestattete Personalräume senden ein positives Signal an die Mitarbeitenden, vermitteln Wertschätzung, zeigen, dass ihre Bedürfnisse ernst genommen werden und tragen zu einer nachhaltigen Unternehmenskultur bei.
* Der umfassende Begriff für alle Massnahmen, die ein Unternehmen ergreifen kann, um die eigene Marke zu stärken und sich gegenüber potenziellen Bewerbern als passender und attraktiver Arbeitgeber darzustellen.
Ivo Christow, Head of Design krucker.swiss
Jan Schoch und seine Vision mit 12 Hotel-Sternen
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Investitionen von 120 Millionen, Strickbau, Kraftort sind Wörter, die Investor Jan Schoch zu seinem Projekt «Appenzeller Huus» in Gonten unangestrengt über die Lippen kommen. Aber auch Mondholz, Ökosystem, Wellness, Farbkonzept, Zielpublikum, Fachkräftemangel, 4,5 Prozent garantierte Rendite und noch viele andere Stichworte stehen für Themen, die ihm wichtig sind. Man bekommt den Eindruck, dass er nicht mit Begriffen jongliert, sondern von jedem durchdrungen ist und sie sich in Gonten materialisieren.
Hilmar GernetDas Haifischbecken der Zürcher Finanzwelt hat Jan Schoch hinter sich gelassen. Er hat es eingetauscht gegen die «Bezirkspfütze» Gonten. Der Name der Gemeinde Gonten leitet sich ab von «Gumbton» (12. Jh.) und bedeutet Wasserlache oder Tümpel (nahe gelegenes Moor). Im Appenzeller Dialekt bezeichnet «Gonte» noch heute eine Pfütze.
Gonten ist seine Berufung geworden. Er ist angekommen. Belegen lässt sich dies in doppelter Weise. Rückblickend meint Jan Schoch: «Ich bin nicht mehr gerne in Zürich.» Vorausschauend steht hierzu seine Vision des «Appenzeller Huus». Er ist sich bewusst, dass er diese Vision in der härtesten Branche, der Hotellerie, verwirklichen will, so seine eigenen Worte.
Im Dorf und mit dem Dorf
Das (Hotel-)Dorf im Dorf ist sein Projekt. Seine Investition von 120 Millionen Franken ist darauf ausgelegt, das Unternehmen
Appenzeller Huus in jeder Beziehung ein Teil des Dorfes werden zu lassen. Bisher ist ihm dieser Anspruch gelungen. Die ersten beiden Etappen, die Sanierung und Erneuerung des Hotels Huus Bären (erbaut 1601, heute 3 Sterne) und des Hotels Huus Löwen (erbaut 1878, heute 4 Sterne) sind mitten im Dorf erfolgreich realisiert worden. Während der Bären seit seiner Neueröffnung 2015 erfolgreich arbeitet, öffnete der «Löwen» (Investition: 14 Mio.) seine Gaststube, den Saal und die 24 Hotelzimmer im letzten Juni.
Jan Schoch und sein Team konnten die Bevölkerung überzeugen, dass auch das dritte Hotel Huus Quell (5 Sterne) sowie vier neue Häuser mit Ferien- und Eigentumswohnungen eine einmalige Chance für das Dorf sind. Wie das gelungen ist?
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Jan Schoch: «Wir wollten, dass das Projekt «Appenzeller Huus» von Anfang an als Teil des Dorfes gesehen wurde. Die konstruktive Zusammenarbeit mit den Behörden» – Baubewilligung innerhalb von drei Monaten –«und die wirklich spürbare Unterstützung durch die Bevölkerung machten das Pro-
jekt möglich. Die Leute haben gewusst, was es für das Dorf bedeutet, wenn der ‹Löwen› schliessen würde.»
Wertschöpfung innerhalb von 30 Kilometern
Die nachhaltige Bauweise der Hotelbauten und der Häuser mit Eigentumswohnungen, bei der nur einheimisches Holz (zum Teil Mondholz) verbaut wird, trägt zur Akzeptanz bei. Zudem hat man sich einer
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regionalen Wertschöpfung im Umkreis von dreissig Kilometern verpflichtet. Im Verlauf des Jahres 2025 werden das Fünf-Sterne-Hotel Huus Quell (mit 2200 Quadratmetern Wellness) sowie die vier Gebäude: Huus Altenalp (7 Wohnungen: 2,5-, 3,5-, 4,5-Zimmer), Huus Himmelberg (7 Wohnungen: 3,5-Zimmer), Huus Kronberg (19 Wohnungen, barrierefrei: 2,5-, 3,5-Zimmer) und Huus Seealpsee (10 Wohnungen: 3,5- und 4,5-Zimmer) mit insgesamt 43 Eigentumswohnungen parat sein.
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«Nicht alles auf ein Ross setzen»
In seinem Konzept «Appenzeller Huus» –Hotels und Eigentumswohnungen mit nachhaltigen Synergien zu realisieren –verbindet sich der Visionär mit dem Investor Jan Schoch. In seinem differenzierten und diversifizierten Ökosystem, welches ein Dutzend der klassischen Hotel-Sterne (3 + 4 + 5 = 12 Sterne) unter dem «Appenzeller Huus»-Dach vereinigt, will Schoch nicht alles auf ein Ross setzen. Er hat unterschiedliche Zielpublika im Auge: Sportler im «Huus Löwen», im «Huus Bären» Geniesser und Romantiker, während im «Huus Quell» die Spa-, Fit- und Wellnessbegeisterten voll abgeholt werden. «Das ganzheitliche In- und OutdoorWellness-Angebot für Körper, Geist und Seele will mit seinen 2200 Quadratmetern Massstäbe setzen und muss sich weder schweizweit noch europaweit verstecken», sagt Schoch.
Im «Huus Seealpsee» werden Shared Eigentumswohnungen angeboten. Benutzt ein Eigentümer seine Wohnung nicht, so kann er sie der Firma «Appenzeller Huus» zur Vermietung anbieten. So werden die grosszügigen Wohnungen vom Hotel Huus Quell als Gäste-Suiten angeboten. Dem Eigentümer wird dafür eine Nettorendite (nach Abzug der Nebenkosten und der Investitionen für den Erneuerungsfonds) von 4,5 Prozent pro Jahr für mindestens fünf Jahre angeboten. Ein herausforderndes Versprechen.
Appenzeller Forum
Zum Forum für Ökosystem von Jan Schoch in Gonten gehört auch das Appenzeller Forum. Es sorgt dafür, dass auch der Geist zur Balance im «Appenzeller Huus» beiträgt. Vorerst ein Verein, der bei genügend Interessierten in eine Stiftung umgewandelt wird. Die Zielsetzung vom Verein und später von der Stiftung fasst sich kurz und passt zum gesamten Projekt: Die Vernetzung des «Appenzeller Huus» mit der Region zu fördern.
Dazu werden hochkarätige Anlässe angeboten. Kulturell-musikalisch steht der neue Steinway-Flügel für den Qualitätsanspruch, begleitet von Namen wie dem Stradivari Quartett, dem Ausnahmegeiger Sebastian Bohren oder auch dem Hackbrett-Virtuosen Nicolas Senn. Das Forum sieht sich dem Dialog in verschiedensten Themenfeldern der Wirtschaft, der Zukunft der Demokratie, der Literatur oder der Körper-Geist-Seele-Balance verpflichtet. Gespräche und Gesprächsreihen mit interessanten Persönlichkeiten zu aktuellen und zu beständigen Themen anzubieten, ist der Weg, den der Visionär, Investor und Geniesser Jan Schoch wählt.
Noch eine Ambition: 400 Champagner Jan Schoch, der Geniesser? Ja, der ging fast vergessen. Jan Schoch ist seit vielen Jahren Vegetarier. Zudem hat er für sein Projekt «Appenzeller Huus» eine Ambition, die seine Dorfwelt in Gonten mit der grossen, weiten Welt des Champagnergenusses verbindet. Er möchte in seinen drei Hotels («Bären», «Löwen», «Quell») in absehbarer Zeit 400 verschiedene Champagner servieren können. Zwischenstand am 21. Juni 2023: 120 Champagner. – Auf gutes Gelingen!
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Von Mondholz, Maschinen, Materialien und den Machern
Statements von Machern bei der Medienpräsentation des neuen BoutiqueHotels Huus Löwen in Gonten. Das Hotel bildet den Abschluss der zweiten Etappe der Lifestyle-Wellness-Community, die Jan Schoch mit seinem Projekt «Appenzeller Huus» bis 2025 in Gonten realisiert. Aufgezeichnet hat die Aussagen Hilmar Gernet.
Jan Schoch – Ideengeber, Investor und Inhaber
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«Im ‹Huus Bären› haben meine Eltern vor 47 Jahren geheiratet. Das älteste Haus in Gonten (1601 erbaut) ist für mich ein Kraftort. Mit dem Projekt «Appenzeller Huus» möchte ich teilen, was ich hier selbst erleben durfte und darf. Es wächst hier mit dem ganzen Dorf ein Ökosystem, das durch das gegenseitige Befruchten etwas entstehen lässt, das es in dieser Breite noch nicht gibt.»
Jan Schoch baut hier nicht nur ein überzeugendes Ökosystem sondern entdeckte auch den Strickbau, den er so oft es geht fördert und anwendet.
Strickbau
Bereits bei der aufwendigen Umgestaltung des Drei-Sterne-Hotels «Huus Bären» wurde klar, dass hier an nichts gespart wird. Jetzt überzeugt auch das Huus Löwen mit seiner hochwertigen Bauweise, für welche sich das Luzerner Architekurbüro Rüssli verantwortlich zeichnet. Sie realisierten einen massiven Strickhaus-Holzbau mit sogenannten Schwalbenschwanzverbindungen. Diese «Verstrickung» an den Balkenenden gibt der Bauart ihren Namen. Der renommierte Appenzell-Ausserrhoder Holzbauingenieur Hermann Blumer stand dem Projekt beratend zur Seite. mm
Albert Manser – Dipl. Zimmermeister, Inhaber Holzbau Albert Manser AG, Innerrhoder Grossratspräsident 2023/2024
«Jan und ich haben gemeinsam eine Firma gegründet, mit je fünfzig Prozent Beteiligung, und eine CADMaschine zur Holzbverarbeitung gekauft. Damit können wir die grossen Holzmengen bearbeiten, die es für die Hotelbauten braucht. Mit der Maschine kann das Holz ganz besonders für den hier typischen Strickbau vorbereitet werden. Ein beachtlicher Teil des in der Region geschlagenen Holzes ist Mondholz. – Das Projekt wird nach dem Bau der fünf Häuser nicht fertig sein, so wie ich Jan kenne.»
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Fachkräfte für 50 000 Gäste
Die erwarteten 50 000 Gäste pro Jahr werden, nach der vollen Inbetriebnahme des gesamten Hideaway
«Appenzeller Huus» im Verlauf des Jahres 2025, von 90 bis 100 Fachkräften betreut. Vorgesehen ist, dass die Gäste von einer zentralen Rezeption für alle drei Hotels empfangen und begleitet werden. Unter den Fachkräften sind bis zu dreissig Spezialistinnen und Spezialisten im Wellnessbereich.
Sorgen, genügend Mitarbeitenden zu finden, macht sich
Jan Schoch nicht: «Das Projekt zieht Fachkräfte an. Das durchlässige 3-/4-/5-Sterne-Hotel-Konzept sowie die durchgängige Nachhaltigkeit zieht die Leute an.»
Zudem arbeitet und testet man schon heute neue Motivationskonzepte für junge Mitarbeitende. So kann jemand beispielsweise einen zusätzlichen freien Tag gewinnen, wenn er kurzfristig gesetzte Ziele erreicht.
phg
Randolph Koller – Bauleiter/Bauherrenvertreter, TU-Erfahrung & Bau Lötschbergtunnel
«Meine langjährige Erfahrung bei Grossprojekten hat mich gelehrt, dass grosse Herausforderungen gelingen können, wenn man alle Leute von Anfang an mitnimmt. Diese Herausforderung ist uns in Gonten gelungen. Die bestehenden Hotels in den Häusern ‹Bären› und ‹Löwen› sowie das noch entstehende Hotel Huus Quell und die Häuser mit Eigentumswohnungen werden so zu einem gewachsenen Teil des Dorfes. Dazu gehört auch, dass wir beispielsweise den denkmalgeschützten Altbau des ‹Huus Löwen› und den Neubau miteinander verbunden haben.»
Mimi Chan Hua Kueh – Architekturbüro / Rüssli
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Architekten, Luzern
«Für das Innenkonzept war eine easy-going Atmosphäre das Ziel. Kunst und Tradition wurden mit verschiedenen Design-Elementen verbunden. Es sollte nicht ein ‹Stöbli-Stil› entstehen, sondern unkonventioneller Stil mit Appenzeller Materialien.»
Justin Rüssli – Architekt ETH / Rüssli Architekten, Luzern
«Was eigentlich als Erweiterung des ‹Huus Bären› angefangen hat, ging dann über in einen Wettbewerb für das «Huus Löwen» sowie das Gesamtprojekt ‹Appenzeller Huus›, den wir gewonnen haben. Dabei half uns die Erfahrung, die wir bei der Planung und
beim Bau des Bürgenstock Resorts sammeln konnten. Im ‹Huus Löwen› galt es, die Verbindung zwischen einem historischen und einem modernen Teil herzustellen. Dazu gehörte unter anderem in einem sehr speziellen Treppenhaus einen neuen Lift harmonisch und funktional einzubauen. Im geschützten Altbau zeigen wir den Holz-Strickbau nicht, sondern arbeiten historisch korrekt mit bemalten Verkleidungen. Im Neubau dagegen wird der typische Strickbau gezeigt, was dem Haus einen angenehmen und besonderen Duft – es wurden rund tausend Fichten verbaut – verleiht. Im Farbkonzept des ‹Huus Löwen› nehmen wir zudem die Farben der Dorfhäuser auf.»
«Bekannt sind unsere St. Galler Textilien vor allem in der grossen Modewelt von Paris oder Mailand oder bei dem weltweit bekannten Schweizer Label Akris. Textilien spielen aber auch in der Architektur eine wichtige Rolle. Im ‹Huus Löwen› schmücken einzigartige Textilien Wände und Decken sowie Lampen und Fenster und tragen so zum Gesamtkunstwerk bei. Für mich war die Arbeit mit Jan für das ‹Huus Löwen› ein Warmlaufen. Ich bin sicher, dass er für die weiteren Häuser noch viele Ideen hat, denn er ist ein Visionär. Und zugleich kennt und kümmert er sich um alle Details.»
Leonie Gschwend – Gastgeberin «Appenzeller Huus» (seit Mai 2023)
«Wir haben hier im ‹Bären› und im ‹Löwen› ein sagenhaftes, familiäres Team. Das Regionale – sei es aus der Küche oder das viele Holz in den Hotels – kommt sehr gut an. Wenn wir heute viele Schweizer Gäste haben, darunter auch viele Stammgäste, so erwarten wir in der Zukunft auch viele ausländische Gäste.»
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Peter Prüfer – Küchenchef «Bären» und «Löwen» (seit Januar 2023)
«Für die natürliche, authentische Küche haben wir uns ein regionales Netzwerk aufgebaut. Dazu gehört auch, dass jedes Tier, sei es ein Black Angus Rind oder ein Gitzi, voll und ganz verwertet wird. Bei uns ist nicht der Koch der Star, sondern das Tier. In dieser Hinsicht hat Jan, der übrigens Vegetarier ist, hohe Ansprüche und fordert uns.» Anzeige Save
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Hosting the Hosts
«Gute Architektur ist nicht teurer als schlechte»
Seit 50 Jahren baut, erneuert und verwaltet die Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus die Gebäude der Schweizer Jugendherbergen. Sie setzt auf hochwertige Architektur für preiswerte Unterkünfte in der Schweiz. Damit wird auch ein wichtiger Beitrag zu regionaltypischer Architektur geleistet.
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Die Welt erkunden, neue Kulturen kennenlernen und nachhaltiges Reisen muss für alle möglich sein. Dieses Ziel verfolgt die Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus (SSST) durch den Bau und die Einrichtung von Jugendherbergen. Während der Verein Schweizer Jugendherbergen die Betriebe führt, ist die Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus seit der Gründung 1973 ihre Liegenschafts- und Vermögensverwalterin.
Die Fusion der regionalen Jugendherbergsverbände zu einem nationalen Verband 1992 und die Eröffnung einer zentralen Geschäftsstelle 1994 haben es ermöglicht, eine professionelle Bauherrschaft aufzubauen. Mit dem «Bauhandbuch 2005» entstand bereits 1993 eine Architekturbibel, die bis heute Gültigkeit besitzt. Das Handbuch bildet die Grundlage für Sanierung, Um- und Neubauten und auch den laufenden Unterhalt der Jugendherbergen.
«Corporate Architecture» entwickelt Hohe Baukultur, wie in der Erklärung von Davos europaweit gefordert, ist der Schweizerischen Stiftung für Sozialtourismus seit jeher ein wichtiges Anliegen. Im Zentrum
steht dabei eine gute, regionaltypische und moderne Architektur. Lokale Architektinnen und Architekten werden für Wettbewerbe eingeladen. Auch wenn die Stiftung als Nonprofit-Organisation im Bereich des Sozialtourismus besondere Anforderun-
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gen erfüllen muss, ist René Dobler, CEO Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus und selbst Architekt und Bauökonom, überzeugt: «Gute Architektur ist nicht teurer als schlechte.»
Die Schweizer Jugendherbergen stehen für gute Architektur, die alle Nachhaltigkeitsaspekte beachtet. An den Gebäuden lässt sich dies nach einer jahrzehntelangen kontinuierlichen Entwicklung als eigentliche «Corporate Architecture» ablesen. Waren die Häuser der ersten Generation noch von einfachsten, naturnahen Unterkünften mit Massenlagern geprägt, überzeugen die modernen Schweizer Jugendherbergen mit grosszügigen Aufenthaltsbereichen, einem ausgewogenen Zimmermix vom komfortablen Doppelzimmer bis zum günstigen Mehrbettzimmer mit ausreichend Privatsphäre.
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Vielfalt der Jugendherbergen
Heute befinden sich 27 der heute 49 Jugendherbergen im Besitz der SSST und verfügen über 3800 Betten (1974: acht Jugendherbergen boten 600 Betten). Rund die Hälfte dieser 27 Häuser wurde als Jugendherberge geplant und gebaut. Die anderen Gebäude dienten früher anderen Funktionen, zum Beispiel als Burg, Fabrik oder Sanatorium. Vielerorts handelt es sich um Gebäude von
historischer Bedeutung. Die Pflege dieses baukulturellen Erbes ist ein zentrales Anliegen der Stiftung.
Schweizer Jugendherbergen sind keine vereinheitlichte Hotelkette. Jede Jugendherberge steht für die gemeinsamen Ziele und Werte, schreibt aber ihre eigene Geschichte. So unterschiedlich die Jugendherbergen sind, die Bauprojekte haben eines gemeinsam: Sie basieren auf der Zusammenarbeit mit privaten Partnern und der öffentlichen Hand. Daraus entstehen vielfältige Nutzungskombinationen, vom Hallenbad mit Wellnessangebot über ein Museum bis zu Jugendbüros oder einer Musikschule. So bieten die Jugendherbergen nicht nur Angebote für Gäste, sondern auch für die lokale Bevölkerung.
Konsequent nachhaltig
Seit 2007 werden die SSST und ihre Jugendherbergen fast jährlich mit Preisen für ihre Nachhaltigkeit ausgezeichnet (z. B. ZKBNachhaltigkeitspreis, Schweizer Solarpreis). Im Vergleich zum Jahr 2000 liegt der CO2-Fussabdruck bei der Raumwärme noch bei einem Drittel. Erreicht wurde dies mit einer konsequenten Entwicklung hin zu energieeffizienten Gebäuden (Minergie Standard). «Bei der Energieeffizienz, bei ökologischen Fragen, werden immer
auch die wirtschaftlichen Aspekte mitberücksichtigt. Die Häuser müssen beim Bau und im Betrieb wirtschaftlich tragbar sein, was überhaupt nicht ein Widerspruch ist», sagt René Dobler. Zudem werden alle Jugendherbergen bezüglich ihrer barrierefreien Bauweise permanent optimiert.
Für die kommenden Jahre verfolgt die SSST eine permanente Weiterentwicklung gemäss den eigenen Zielsetzungen und Werten, so wie es ihr Zweckartikel besagt: «Bau und Einrichtung von Herbergen für Jugendliche, Jugendgruppen, Schulen und Familien und die Förderung des Jugendund Familienreisens, in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen.» mm/phg
Nach 70 Jahren Leere –Kaplanei Ernen bekommt Zukunft als Ferienhaus
Das einstige Zuhause des Dorfpfarrers von Ernen, 1776 gebaut, ist nach 70 Jahren Leerstand ein Ferienhaus. Die Instandsetzung der Kaplanei dauerte fünf Jahre und wurde durch die Stiftung
«Ferien im Baudenkmal» realisiert. Die Schweizer Berghilfe unterstützte das Projekt mit 450 000 Franken.
Kilian GasserNur wenige Schritte vom Dorfplatz Ernen entfernt steht die Kaplanei. Das historische Gebäude diente bis 1952 den Kaplanen und Pfarrern als Wohn- und Diensthaus. Danach stand das Haus über 70 Jahre leer. 2018 wurde es von der katholischen Kirchgemeinde Ernen an die Stiftung «Ferien im Baudenkmal» zur Nutzung übergeben. Seit diesem Sommer kann die renovierte Kaplanei für bis zu sieben Personen als Ferienhaus gebucht werden.
Die Stiftung engagiert sich seit 2005 schweizweit für den Erhalt von bauhistorischen Gebäuden im Berggebiet. Vom Zerfall bedrohte Baudenkmäler werden nach einer sanften Restaurierung als Ferienobjekte neu belebt. Insgesamt 50 renovierte Baudenkmäler hat die Stiftung «Ferien im Baudenkmal» in ihrem Repertoire.
Schweizer Berghilfe unterstützt
Renovation
Ein grosser Teil der Finanzierung der Renovation konnte durch finanzielle Unterstützung der Schweizer Berghilfe sichergestellt werden. Insgesamt mit 450 000 Franken beteiligte sich die nur mit Spenden finanzierte Stiftung an dieser Renovation.
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Nach der «Casa Portico» im Tessin und dem «Maison Heidi» im Berner Jura ist es das dritte Projekt der Stiftung «Ferien im Baudenkmal», welches die Schweizer Berghilfe unterstützte. Für Geschäftsleitungsmitglied Ivo Torelli sind das notwendige Hilfeleistungen: «Ohne Renovationen würden diese geschichtsträchtigen Gebäude zerfallen. Dank den Investitionen können solche Bauten gerettet werden.» Dabei geht es der Berghilfe nicht einfach darum, den Denkmalschutz zu unterstützen. «Es geht auch darum, die historischen Gebäude touristisch zu nutzen. So kommt Wertschöpfung in die Berggebiete. Von der Belebung der Dorfkerne profitieren schlussendlich alle», sagt Torelli weiter.
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«Die Beziehung in der Küche muss stimmen»
Alessandro Boleso, Spitzenkoch in den Restaurants «Le Relais» und «La Rucola» im Grand Hotel Villa Castagnola in Lugano schwört in der Küche auf guten Teamgeist. Die eingespielte Brigade verbringt mitunter gemeinsame Ferien – und alle packen im hoteleigenen Kräutergarten mit an.
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Seit Alessandro Boleso für das Gourmetrestaurant Le Relais sowie das Casual-DiningRestaurant La Rucola im Grand Hotel Villa Castagnola in Lugano kocht, hat sich sein Stil verändert. «In den letzten fünf Jahren habe ich mich vermehrt auf Details und die Präsentation der Gerichte fokussiert. Auch richte ich auf auserwähltem Geschirr an, achte auf verschiedene Texturen und dekoriere gerne mit Blüten», so der Spitzenkoch. Die Verfeinerung seiner Arbeit brachte ihm 15 GaultMillau-Punkte ein.
Eigene Kräuter verfeinern die Gerichte im «Le Relais» mit einzigartigen Geschmacksnoten. Im Kräutergarten des Grandhotels gedeihen zwischen 40 und 60 verschiedene Kräuter. Jeweils zur Osterzeit pflanzen Boleso und Team verschieden duftende Salbeiarten und Zitronenmelissen. Borretsch mit seinen hübschen blauen, essbaren Blüten wird gesät und die Zitrusbäumchen dürfen wieder an die frische Luft. Eine Limettensorte hat es Boleso besonders angetan: Drückt man deren kleine, gurkenförmige Früchte leicht zusammen, gibt sie eine Art Limettenkaviar preis. «Ich freue mich schon auf die Kreation aus
Jakobsmuscheln und Mönchsbart. Der Limettenkaviar gibt ihr einen einzigartigen Geschmack.» Nicht nur der Chefkoch mag den Kräutergarten des Grandhotels. Auch ein Grossteil seines Teams verbringt die Pausen dort und hilft mit.
Team seit vier Jahren gemeinsam unterwegs Nicht nur in den Pausen, auch in der Freizeit verbringt die 16-köpfige Brigade viel Zeit gemeinsam. «Ob im Ausgang, beim Wandern oder Jagen – ja, sogar Ferien verbringen wir zusammen», erzählt der 39-Jährige. Der Italiener ist überzeugt davon, dass die Beziehung zwischen den Menschen stimmen muss, damit es in der Küche perfekt klappt. «Ein guter Chef schafft gute Mitarbeiter.» Fachkräftemangel kennt er nicht, Bolesos Team besteht seit vier Jahren. Die meisten seiner Mitarbeiter wirkten bereits in der «Villa D’Este» in Cernobbio am Comersee mit ihm.
Heute arbeitet Alessandro Boleso gleich mit zwei Sous-Chefs. «Meine rechte und meine linke Hand», nennt er Manuel Viviani und Junio Carlo Pini. Während sich Erstgenannter hauptsächlich um Bankette und Events kümmert, zeichnet Pini für die Menüs und
das mentale Wohlbefinden des Teams verantwortlich. Beides ist wichtig. Durchschnittlich steht die Brigade pro Tag für rund 100 Mitarbeiteressen am Herd, bekocht 35 Gäste im Gourmetlokal und etwa 80 Personen im «La Rucola». Dazu kommen gerne einmal bis zu 180 weitere Gäste von Banketten, Hochzeiten und Events.
In der Hauptsaison sind die Tische in der «Villa Castagnola» deshalb oft für Stammgäste reserviert. Da das zweite Gourmetlokal des Hotels, das «Arté al Lago» direkt gegenüber der Strasse am See, seit der Pandemie mit zusätzlichen Räumlichkeiten aufwartet, finden Gäste jedoch dort meist einen freien Tisch. Alessandro Boleso steht in gutem Kontakt mit Frank Oertle, der dort auf dem Niveau von 16 GaultMillauPunkten kocht. Als Konkurrenten sieht er ihn nicht. Ihre Stile seien total verschieden.
Edles Rindfleisch und dicker Zander aus dem Tessin
Die Hauptkarte im «Le Relais» wechselt der Chefkoch einmal pro Saison aus. Weil er seine Degustationsmenüs teils zweimal monatlich austauscht, kann er jeweils flexibel auf die Verfügbarkeit der Produkte seiner kleinen lokalen Lieferanten reagieren. «Tessiner Fleisch von Wagyu-, Angus- und Gallowayrindern ist nur beschränkt erhältlich. Dasselbe gilt für grosse Zander aus dem Lago Maggiore. Deshalb verwende ich diese Produkte ausschliesslich für die Degustationsmenüs», erläutert Boleso.
Unter den Degustationsmenüs befindet sich immer auch ein veganes. Der Chefkoch versucht, in den meis-
Teamwork entsteht in der Küche auf engstem Raum durch die Kompetenz jedes einzelnen.
ten seiner Gerichte Milchprodukte zu reduzieren. So hat er den Reis für den Risotto mit Topinambur und Kaffee in Öl statt Butter angeschwitzt. Die Sämigkeit verleiht diesem Gericht eine Mousse aus Topinambur und die spezielle Konsistenz des Acquerello-Reis, der sieben Jahre lang gelagert wurde.
Überhaupt spielen Risotti eine spezielle Rolle in seiner Küche. Mit drei verschiedenen Sorten arbeitet der Spitzenkoch. Das siebenjährige Spitzenprodukt verwendet er in seinen Degustationsmenüs im Gourmetrestaurant Le Relais. Der Tessiner Riso Terreni alla Maggia kommt im «La Rucola» auf den Teller. Und für Bankette und ähnliche Grossanlässe verwendet Boleso den biologisch angebauten Riserva Drovanti 1824. Dieser bleibt lange körnig.
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Für Furore sorgte einst ein Missverständnis seiner Brigade. Diese bereitete zwei verschiedene Risotti zu. Anstatt eine Kreation den Mitarbeitern zum Mittagessen zu servieren, kreierte Boleso damit einen zweifarbigen Teller: Sorgfältig darauf bedacht, dass sich der von frischen Erbsen grün gefärbte Risotto nicht mit dem weissen Risotto mit edlem Parmesan vermischte. «Auch heute noch fragen Gäste danach», berichtet der Koch. Obwohl das Gericht schon lange nicht mehr auf der Karte zu finden ist, bereitet er es auf Wunsch gerne zu. Mit viel Liebe zum Detail angerichtet, versteht sich.
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Coup für das MaiensässHotel Guarda Val S
eit diesem Sommer ist Paul Berberich Executive Chef im Bündner Vier-Sterne-Hotel. Der 28-Jährige war zuletzt Sous-Chef im Restaurant Cheval Blanc by Peter Knogl in Basel, das mit 19 GaultMillau-Punkten und 3 Michelin-Sternen ausgezeichnet ist. Paul Berberich begann seine Ausbildung zum Koch im Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe (17 GaultMillau-Punkte, 1 Michelin-Stern). Frühere Stationen des seit acht Jahren in der Schweiz tätigen deutschen Gourmetkochs umfassen renommierte Restaurants und Hotels wie das «Einstein Gourmet» in St. Gallen, das «Castello del Sole» in Ascona und das «Bellevue Palace» in Bern.
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Ganz überraschend kam der Schritt von Paul Berberich nicht, wenn man den hervorragenden Ruf des Maiensäss-Hotel Guarda Val mit seinem bereits mehr-
fach prämierten Gourmetrestaurant Guarda Val, der Bündnerstube Crap Naros und der Outdoorfeuerküche kennt. Berberich will die Erfolgsgeschichte weiterschreiben. «Wir werden Schweizer Alpin-Küche fahren, mit Akzenten aus der modernen Haute Cuisine», sagt er. Die Möglichkeit, das Gesamtkonzept des Maiensäss-Hotels inklusive des Banketts, des Zimmerservices sowie der Lobby- und Lounge-Outlets zu gestalten, überzeugte den gebürtigen Deutschen. Zudem will er den eigenen Küchenstil des MaiensässHotel Guarda Val kreativ weiterentwickeln. Sein Vorgänger Salvatore Frequente verlässt das Haus auf eigenen Wunsch, um sich beruflich neu zu orientieren. mm/phg
... sowie auch das gesamte Areal des Guarda Val bieten rustikales Ambiente und erstklassigen Komfort.
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Setzt neue Duftnoten: Der Österreicher David Ebner wirkt seit Juni als Co-Küchenchef im Hotel Hornberg in Saanenmöser-Gstaad.
Koch und Jazzer – David Ebner neuer Co-Küchenchef im Hotel Hornberg
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In der Küche spielt die Musik. Mit dem neuen Co-Küchenchef David Ebner ist das nicht nur sprichwörtlich, sondern wortwörtlich zu verstehen. Der studierte Jazz-Musiker und Kulturanthropologe (Universität Wien) war vor seinem Wechsel ins Saanenland im «Noumi» des Hotel Bellevue Palace in Bern. Mit David Ebners Verpflichtung will die Gastgeberfamilie Hoefligervon Siebenthal die 13-GaultMillau-Punkte-Küche des Hauses stärken.
Seine Vielseitigkeit hat David Ebner bereits mehrfach unter Beweis gestellt – und das nicht nur in der Küche: Vor seiner Ausbildung zum Koch studierte der Österreicher an der Universität Wien Kultur- und Sozialanthropologie und absolvierte parallel zur Kochausbildung ein Jazz-Studium. Sein Lernhunger scheint da-
mit noch nicht gestillt zu sein: Derzeit absolviert Ebner, der sich jüngst auch zum Küchenmeister weitergebildet hat, einen Fernstudiengang in Ernährungswissenschaften und Krankheitsprävention.
Als Koch blickt David Ebner auf 13 Jahre Küchenerfahrung zurück. Erste Berufsluft schnupperte er als Hilfskoch in einem ve-
getarischen Restaurant in New York. Nach der Ausbildung im Hotel Le Meridien in Wien sammelte er Erfahrung als Geschäftsführer des selbst gegründeten Lokals 1019 Jazzclub und als Sous-Chef im Restaurant Zum weissen Rauchfangkehrer (15 GaultMillau-Punkte) sowie im Restaurant Buxbaum und Boxwood (15 GaultMillau-Punkte). Vor seinem Wechsel als Küchenchef ins Bellevue Palace Bern leitete er die Küche im Naturhotel Waldruhe in Kartitsch im Tirol.
Kulinarische Ambition
Hinter dem Engagement von David Ebner, der die Küche gemeinsam mit dem bewähr-
ten Routinier Michi Rindlisbacher führt, steht die kulinarische Ambition des Hotels: «Wir wollen unser kulinarisches Angebot stetig entwickeln und auch hier zu den Besten gehören. Über 95 Prozent unserer Hotelgäste verpflegen sich bei uns im Sinne eines Resortkonzeptes. Diese Stärke und Kompetenz wollen wir weiter ausbauen.» Man zeigt sich überzeugt, mit David Ebner einen bewährten Spitzenkoch und richtigen Könner ausgewählt zu haben. Christian Hoefliger ist «ausserordentlich stolz» über die Verpflichtung des «richtig coolen David Ebner». mm/phg
Entdecken Sie die perfekte Verbindung von traditioneller Handwerkskunst und modernster Technologie. In Italien entworfen und in der Schweiz hergestellt, bietet Mytico ein unvergleichliches Kaffeeerlebnis. Wir achten auf das kleinste Detail, damit Sie stets eine köstliche Tasse Kaffee zubereiten können.
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WAS ZÄHLT, SIND DIE DETAILS
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Das Geheimnis der Sensorik
Wir können nicht nicht riechen. Wir nehmen Gerüche immer direkt auf und können sie nicht filtrieren. Wir können also nicht «wegriechen», so wie wir wegsehen oder weghören können. Der Geruch greift in vielen Situationen in unser Leben ein. Wir Menschen können – mehr unbewusst als bewusst – in der Welt der Sensorik eine Billion Gerüche unterscheiden.
Doch so komplex es sich anhört, Sensorik kann bewusst trainiert werden. Zum Beispiel, um Aromen im Kaffee zu erkennen. Über 2000 Aromen sind dabei zu entdecken. Und je sensibler wir werden, umso genauer können wir beschreiben, warum uns ein Kaffee gefällt.
Kaffee ist eine Wissenschaft. Und ein Erlebnis. Um das Erlebte in verbindlicher Form fassen zu können, ist eine ausgeprägte Sensorik nötig. Dabei ist das Zusammenspiel von Zunge, Gaumen, Rachenraum und Nase wichtig. Doch auch persönliche Eindrücke und Erinnerungen spielen eine grosse Rolle bei der Kaffeesensorik.
Q-Grading schafft eine gemeinsame Sprache
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Das Q-Grader-Programm des Coffee Quality Institutes (CQI) ist die global renommierteste KaffeesensorikAusbildung. Als Q-Grader sind wir eine Gruppe von Experten, die Spezialitätenkaffee prüft, auszeichnet und verbindlich bewertet. Überall auf der Welt analysieren wir mithilfe eines standardisierten Cupping-
und Bewertungsprotokolls die Qualität von Kaffee. Die Standardisierung der Bewertung in Form der Q-Grader-Skala garantiert, dass ein Q-Grader in Kolumbien Kaffee auf der gleichen Grundlage wie ein Q-Grader in Äthiopien oder hier in der Schweiz beurteilt. Dabei wird Kaffee in verschiedenen Dimensionen objektiv qualifiziert. Kaffee, der mit mehr als 80 von 100 Punkten bewertet wird, gilt als Spezialitätenkaffee. Die Q-Grader und das Q-Grading schaffen Vertrauen. Weil dank dieser unabhängigen Expertise die herausragende Qualität von Spezialitätenkaffee garantiert werden kann.
Spezialitätenkaffee mit neuer Aromenvielfalt
Bei Rast Kaffee setzen wir seit jeher auf Spezialitätenkaffee. Spezialitätenkaffees bringen eine einzigartige Aromenvielfalt hervor und auch neue oder wiederentdeckte Anbaugebiete auf die Kaffee-Weltkarte. Rund fünf Prozent des produzierten Kaffees tragen das Prädikat «Speciality Coffee». Wir sind immer auf der Suche nach den besonderen Aromen im Kaffee, nach komplexen sensorischen Noten, die die Gastronomen und ihre Gäste begeistern und verzaubern.
Erst riechen …
Bei der Kaffeebewertung werden Faktoren wie Säure, Körper oder Aromen eines Kaffees im Rahmen eines Cupping analysiert. Die sensorische Verkostung ist ein wichtiger Bestandteil im Kaffeealltag von uns Rohkaffee-Einkäuferinnen. Dabei wird zuerst frisch gemahlener Kaffee in Gläser gefüllt, der Geruch be-
Auf Entdeckungsreise
Kaffee ist eine Wissenschaft. Und ein Erlebnis.
Über 2000 Aromen sind dabei zu entdecken.
Je sensibler wir werden, umso genauer können wir beschreiben, warum uns ein Kaffee gefällt.
«Die Sensorik dafür kann trainiert werden», schreibt Beatrice Rast in der Kolumne «Röstfrisch».
Bei der Kaffeebewertung werden Faktoren wie Säure, Körper oder Aromen eines Kaffees analysiert: Beatrice Rast bei einem Cupping.
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stimmt und dann mit 92 Grad heissem Wasser bis ganz zum Rand aufgegossen. Kaffeepartikel setzen sich ab, und es bildet sich eine Kruste, die nach vier Minuten mit einem Löffel durch vorsichtiges Umrühren erst gebrochen und dann abgeschöpft wird. Dabei werden die freigesetzten Aromen ermittelt.
… dann schlürfen
Die Beurteilung des Getränks erfolgt, nachdem der aufgegossene Kaffee etwas abgekühlt ist. Die Flüssigkeit wird so geschlürft, dass Sauerstoff mitaufgenommen wird und der gesamte Mundraum bedeckt ist. Dies ist besonders wichtig, weil dadurch auch die retronasale Wahrnehmung erst möglich wird. Im ersten Schritt werden so Geschmack, Nachgeschmack, Säure, Körper und Ausgeglichenheit bestimmt. Im zweiten Schritt werden Süsse, Homogenität, Balance und Klarheit bestimmt. Dies geschieht bei einer niedrigen Kaffeetemperatur. Der Kaffee wird mehrmals im Mund hin und her bewegt, über die Zunge gerollt und anschliessend ausgespuckt.
Wie ein Sommelier degustieren wir alle Sorten vor der Verschiffung und bei der Anlieferung. Wir arbeiten dabei nach strikten Protokollen. Die Beschreibung der Rohkaffeeproben und die Einordnung der Qualität verlangen eine entsprechende Fachsprache und eine Art sensorische Datenbank im Kopf, die abgerufen werden kann. Dank dieser exakten Qualitätsbeschreibung können wir zum einen den Kaffeebauern wichtige Hinweise für die Produktion geben und zum anderen den Röstprozess und die Röstprofile individualisieren und optimieren. Um unseren Kundinnen und Kunden bei der Kaffeewahl zu unterstützen, ent wickeln wir Aromaprofile, die helfen, sich zu orientieren.
Die Expertin
Beatrice Rast leitet zusammen mit ihrer Schwester Evelyne Rast die Gourmetrösterei Rast Kaffee mit Sitz in Ebikon bei Luzern. Das inhabergeführte Familienunternehmen gewann 2022 zum zweiten Mal die Auszeichnung «Röster des Jahres».
www.rast.ch
Schweizer Backhandwerk für anspruchsvolle Geniesser
Seit bald 50 Jahren stellt Romer’s Hausbäckerei im st.gallischen Benken feinste Backwaren und Konditoreiprodukte her und beliefert zahlreiche Kunden in der ganzen Schweiz. Am Firmenhauptsitz sowie am zweiten Produktionsstandort in Oberburg BE beschäftigt das Familienunternehmen rund 330 Mitarbeitende. Im Vordergrund stehen traditionelles Bäckerhandwerk und ein hoher Qualitätsanspruch. Die Produktion erfolgt ressourcenschonend und unter Einhaltung hoher ethischer Richtlinien.
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Sortimentsvielfalt für alle Bedürfnisse
Das speziell auf Gastronomie und Hotellerie ausgerichtete Sortiment von Romer’s Hausbäckerei umfasst über 200 Köstlichkeiten in verschiedenen Fertigungsstufen. Gipfel, Kleinbrote, Brote, süsse und salzige Backwaren, Desserts und Torten – alles Leckerbissen vom Feinsten. Auch für Menschen mit besonderen Ernährungsbedürfnissen sind hochwertige Produkte im Angebot. So zum Beispiel diverse zuckerreduzierte Dessertschnitten und Rouladen. Oder die glutenfreien Tiefkühlprodukte der Marke Balviten. Und der steigenden Nachfrage nach veganen Backwaren wird ebenfalls Rechnung getragen.
Traditionelle Herstellung und hausgemachte Füllungen
Um dem hohen Qualitätsanspruch gerecht zu werden, werden bei Romer’s Hausbäckerei modernste Produktionsmethoden mit traditionellem Bäckerhandwerk kombiniert. So erfolgen noch immer diverse Produktionsschritte in Handarbeit. Dafür kann das Unternehmen auf langjährige, erfahrene Mitarbeitende zählen, die ihren Beruf mit viel Leidenschaft und Fachwissen ausüben. Füllungen, Aufstriche und Saucen werden nach hauseigenen Rezepturen frisch hergestellt und sofort verarbeitet. Zudem setzt man bei zahlreichen Produkten auf die altbewährte Art des Backens mit Ober-/Unterhitze und verzichtet auf den Einsatz von Umluftöfen. Ein typisches Merkmal sind die hellen Ränder der Backwaren sowie eine besonders zarte Krume, die zudem länger feucht bleibt.
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Sorgfältig von Hand verpackt
Sämtliche Produkte werden nach strengen Qualitätsrichtlinien gefertigt und nach dem Backen sofort tiefgekühlt. Dies geschieht mithilfe von Spiralfrostern, in denen die Backwaren energieeffizient und schonend tiefgefroren werden. Das Verpacken erfolgt sorgsam von Hand. Das schützt die empfindlichen Produkte vor Beschädigungen und dient zugleich der Qualitätskontrolle.
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Umwelt und Genuss im Einklang
Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind seit jeher ein wichtiger Bestandteil der Firmenphilosophie. Nicht umsonst wurde Romer’s Hausbäckerei bereits im Jahr 1998, als erstem Schweizer Unternehmen im Bäckereigewerbe, das ISO-14001-Zertifikat für Umweltmanagement ausgestellt. Heizwärme und Warmwasser werden vollständig mit Abwärme der Tiefkühlaggregate und Backöfen erzeugt. Zudem ist auf dem Dach des Tiefkühlhauses eine Fotovoltaikanlage mit einer Jahresleistung von 460 000 kWh installiert. Mit systematischen Kontrollen werden die betrieblichen und
produktrelevanten Abläufe immer wieder analysiert und jede Möglichkeit für eine Verbesserung der Ökobilanz ausgeschöpft.
Eigene Logistik und kompetenter Kundenservice Für die Lagerung der Produkte steht ausreichend Platz zur Verfügung: Das Tiefkühlhaus, ausgerüstet mit modernster Lagertechnik, umfasst 6400 Palettenplätze. Und mit 25 eigenen Tiefkühlfahrzeugen ist eine lückenlose Kühlkette bis zum Kunden garantiert. Für die kompetente Kundenbetreuung stehen die Mitarbeitenden im Innendienst und ein erfahrenes Team von Fachberatern im Aussendienst gerne mit Rat und Tat zur Seite. So erhalten die Kunden bei Romer’s Hausbäckerei – von der Bestellung bis zur Auslieferung – alles aus einer Hand.
Romer’s Hausbäckerei AG
Neubruchstrasse 1
8717 Benken SG
Telefon 055 293 36 36 www.romers.swiss
Der Gewinner steht fest
«Der Goldene Koch» ist der bedeutendste Kochwettbewerb in der Schweiz und findet alle zwei Jahre statt. Die diesjährige Ausgabe hat Shaun Rollier, Chef de Partie im Hotel Restaurant Valrose in Rougemont, gewonnen.
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Fünfeinhalb Stunden hatten die fünf Finalisten Zeit, um die hochkarätige Fachjury von ihren Kochkünsten zu überzeugen. Sie mussten ein Fisch- und ein Fleischgericht für je zwölf Personen zubereiten – das sorgfältig kreierte Menü von Shaun Rollier konnte die Jury dabei am meisten begeistern.
Das Fischgericht musste Saibling, drei separate vegetarische Garnituren, eine Sauce, Frischkäse und Haselnuss beinhalten. Das Fleischgericht musste aus einem Schweizer Kalbsnierstück und zwei Schweizer Kalbszungen sowie drei separaten Garnituren, einer Sauce, Rhabarber und Rosapfeffer bestehen. Shaun Rollier zauberte mit diesen Vorgaben folgende Teller: Saiblingsfilet – Gurke mit Ziegenfrischkäse – Morchel – Erbsen (Fischgericht) sowie Kalbsnierstück und -zunge mit Wachholderbeeren – Spargel – neue
Kartoffeln – sommerliches Törtchen (Fleischgericht).
Nächste Station für Shaun Rollier ist die Soirée Culinaire – eine kulinarische Reise durch die Schweiz, während der er die Chance hat, sein Menü in mehreren renommierten Gourmetrestaurants einem breiten Publikum zu präsentieren.
Eine Leidenschaft
Shaun Rollier war schon immer ein Liebhaber der kulinarischen Geschichte und interessiert am Kochen, hat er doch schon als Kind für seine Eltern regelmässig gekocht. Später konnte er in seiner Kochlehre sein vorher selbst erworbenes Wissen vertiefen.
Gründe für seine Teilnahme am Wettbewerb gab es viele: So wollte Shaun Rollier als Koch über sich hinauswachsen und sich selbst anspornen, besser zu werden. «Es
Das siegreiche Fleischgericht: Kalbsnierstück und -zunge mit Wachholderbeeren – Spargel – neue Kartoffeln – sommerliches Törtchen.
motivierte mich, vor einem Publikum zu kochen, da das eine ganz andere Atmosphäre ist. Auch die Möglichkeit, Verschiedenes zu kombinieren und auszuprobieren und damit eine Jury zu beeindrucken, spornte mich an.» Gross Zeit, sich vorzubereiten, hatte er aber nicht. Nicht nur, weil er immer noch im Hotel Restaurant Valrose arbeitete, sondern auch, weil er die Küche und seinen Commis vorher nicht gekannt hatte. Zudem ist es «etwas ganz anderes, vor einer Kamera und einem Publikum zu kochen». Bei der Teilnahme war ihm nicht nur das Essen wichtig, sondern auch Teamfähigkeit, das Handwerk und die Energie. Aus der Teilnahme und dem Gewinn nimmt er eine reiche Erfahrung, ein gestärktes Vertrauen in seine Fähigkeiten, Connections, ein vertieftes Wissen und berufliche Qualitäten mit.
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Zuckerbäcker baute süsse Torten und das Herzstück des Parkhotels Margna
Jubiläum einmal anders. Das Parkhotel Margna in Sils-Baselgia würdigt seine Ursprünge mit der Darstellung seiner Geschichte. Diese finden sich beim Zuckerbäcker Johann Josty (1773–1826) und einem Vulkanausbruch (1815) in Indonesien. Das Hotel als Kristallisationspunkt von individuellem Schicksal (Ziegenhirt wird Unternehmer) und Globalgeschichte.
Peter RüeggerJohann Josty wurde am 28. April 1773 in Sils in ärmliche Verhältnisse hineingeboren. Sein Vater war ein kleiner Bauer, wie viele in der Gegend. Johann, der Ziegenhirt, wie ihn das Historische Lexikon der Schweiz bezeichnet, wanderte nach Magdeburg aus. Dort machte er eine Konditorlehre. Später, in Berlin, gründete er 1796 mit anderen Engadiner Auswanderern die Johann Josty & Co. Sie betrieb mit der Zeit zahlreiche Patisserien und Cafés in verschiedenen deutschen Städten und machte Josty zum vermögenden Mann. Der Erfolg in der Ferne liess Josty aber nie seine Herkunft vergessen.
Das Schicksal von Johann Josty ist eine (erfolgreiche) Auswanderergeschichte der Bündner Zuckerbäcker. Ihr frühes Auswanderungsziel war vorwiegend Venedig gewesen, wo sie sich mit Qualität und Ge-
schäftssinn etablieren konnten. 1699 befanden sich dort 40 von 42 Konditoreien in Bündner Besitz. Aus politischen Gründen mussten sie 1766 die Republik Venedig verlassen und suchten sich im übrigen Europa Arbeit und neue Wirkungsstätten.
Vulkanausbruch
Bündnerland
wirkte bis ins
Im Hungerjahr 1817 liess Johann Josty in seiner Heimat ein Patrizierhaus erbauen. Mit dem Bau des Alterssitzes für seine Familie verhalf er den Einheimischen zu Arbeit und Einkommen. Das Patrizierhaus ist bis heute das Herzstück des Parkhotels Margna. Ein Grund für das schlimme Jahr 1817 war das vorangegangene «Jahr ohne Sommer» – 1816. Eine wesentliche Ursache war der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im Jahr 1815, was auch Missernten, Hunger und noch grössere Armut ins Bündnerland brachte.
Unwiderstehlicher «Krach» in der Portion …
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Zwei glutenfreie Alternativen
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Margna-Magazin – ein historischer Leckerbissen
Eigentümer und Direktion des Parkhotels Margna ehren dieses Jahr anlässlich des 250. Geburtstages des Erbauers des Patrizierhauses, Johann Josty, sein Werk mit einer Jubiläumsausgabe des Margna-Magazins. Es schildert und würdigt das Werk des ausgewanderten Ziegenhirts, Zuckerbäckers und Unternehmers Josty. Das reich bebilderte Zuckerbäcker-Magazin zeigt die spannende Auswanderergeschichte von einem der vielen Bündner Zuckerbäcker, die das Glück in der Fremde suchen mussten.
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Bis in den Herbst hinein finden Anlässe mit Lesungen und historischen Erzählungen mit vielfältigen Bezügen zu Johann Josty und zur Bündner Geschichte statt. Der
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Kulturwissenschaftler Chasper Pult zeigt beispielsweise, wie die Engadiner Auswanderung ihre Spuren in der Literatur und im Liederschatz der Heimat hinterlassen hat. Das Parkhotel Margna wird seit 2017 von den beiden Hoteliers Simona und Luzi Seiler geführt und ist eines der schönsten und beliebtesten Ferienhotels der Schweiz.
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Wer sich für die Geschichte des Zuckerbäckers Johann Josty und des Parkhotels Margna interessiert, kann das MargnaJubiläumsmagazin kostenlos bestellen (info@margna.ch). Die digitale Version ist auf der Margna-Website abgelegt: margna.ch/hotel/jubiläumsanlässe.
Weiterführende Literatur: Hans R. Amrein, Parkhotel Margna Sils, Geschichte – Menschen – Kulinarik – Natur, Weber Verlag AG, 2022.
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… und im Stehbeutel.
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Unsere Knusper-Müesli:
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– Hochwertige Zutaten
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– Knuspriges Granola
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– Hergestellt in der Schweiz
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Terravigna: Familiengeführt mit einzigartiger Weinauswahl
Terravigna ist eine in dritter Generation geführte Weinhandlung.
Mit der familiären und innovativen Dynamik versucht das Unternehmen, auch mal aus der Reihe zu tanzen.
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Familie wird bei Terravigna grossgeschrieben. Nicht nur, weil das Unternehmen durch Familie Steffen – mit Vater, Tochter und Sohn – familiengeführt ist, sondern viel mehr, weil ein familiärer Umgang mit Mitarbeitenden und Kundschaft gepflegt wird. In einem generationenübergreifenden Balanceakt ziehen sie gemeinsam an einem Strang, um den bestmöglichen Service zu bieten. Hier trifft jahrelange Erfahrung auf neue, frische Ideen. Gerade in der heutigen Zeit sind Offenheit für Veränderung und der Mut, auch mal aus der Reihe zu tanzen, wichtige Eigenschaften.
Dieser Mix aus Neu und Alt zeichnet das Unternehmen aus und widerspiegelt sich auch im Sortiment. So besteht es neben Klassikern und renommierten Brands wie Fattoria Le Pupille, Donnafugata oder Pio Cesare auch aus aufstrebenden, kreativen Jungwinzer:innen. Sie haben es sich zur Herzensangelegenheit gemacht, die Weine und Geschichten von Winzer-Persönlichkeiten mit ihrer Kundschaft zu teilen. Beim sorgfältig kuratierten Sortiment setzt Terravigna auf Nachhaltigkeit und Qualität. So arbeiten viele Win-
zer:innen naturnah oder biodynamisch und produzieren tolle Terroir-Weine, die grösstenteils exklusiv in der Schweiz von Terravigna vertreten werden. Ihre Weine können schweizweit an Top-Adressen genossen werden – sei es in der gehobenen Gastronomie oder bei trendigen Newcomer:innen und Pop-ups.
Die kompetente und persönliche Beratung, die kompromisslose Selektion sowie die von Respekt und Nachhaltigkeit geprägte Partnerschaft mit Produzent:innen und Kundschaft haben das Unternehmen zu einem engen Partner von diversen Gastrobetrieben gemacht.
Neben dem Hauptsitz in Utzenstorf betreibt Terravigna Weinshops in Bern, Zermatt sowie Aarberg.
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Erfahren Sie mehr über das Unternehmen und entdecken Sie das Sortiment von Terravigna:
www.terravigna.ch
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Hotelière-Talks an der Igeho
Die «Hotelière» wird als offizielle Medienpartnerin an der Igeho vertreten sein und Inhalte gestalten.
Die Fachzeitschrift «Hotelière» ist zum ersten Mal als Medienpartnerin an der Igeho – dem inter nationalen Branchentreffpunkt für Hotellerie, Gastronomie, Take-away und Care. Unser Fachmagazin wird an dieser unverzichtbaren Messe in Basel einen aktiven Part spielen. Die Redaktion wird die im November nachhaltig aktuellen Themen mit überraschenden Gesprächspartnern analysieren, Lösungen suchen und – wir sind zuversichtlich – auch finden.
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Als Medienpartnein wollen wir den Fachbesuchenden, aber auch den Ausstellenden, auf der Bühne der Cheminée Chats zu attraktiven, aktuellen Themen der Branche interessante Podiumsdiskussionen mitgestalten.
Es erwarten Sie hochkarätige Fachexperten, leidenschaftliche Hoteliers und kreative Köpfe.
Um jedoch noch nicht zu viel vorneweg zu nehmen und um die Spannung hochzuhalten, wollen wir Ihnen noch nicht zu viel verraten. Dazu müssen Sie bis zur nächsten Ausgabe warten, die Ende Oktober erscheint – dann ist auch die Igeho nicht mehr fern.
Doch egal, über welche Themen diskutiert, geredet und gelacht wird, immer stehen die beiden Fragen «Wie steht es mit unserer Branche im Herbst 2023» und «Was beschäftigt uns in diesem Herbst 2023?» im Vordergrund.
Von Reinigungsset bis Doppelbett
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Alles für erfolgreiche Gastgebende: Internationale Branchenplattform für Hotellerie, Gastronomie, Take-away und Care
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Genuss und Gedanken gemeinsam am Esstisch
Zum 23. Mal geht die Schweizer Genusswoche vom 14. bis 24. September 2023 über Bühnen und durch Restaurants. Heuer ist Freiburg das kulinarische Epizentrum, die Genussstadt. An Hunderten von Veranstaltungen lassen sich allerlei leckere Spezialitäten geniessen und gleichzeitig kann man viel über das Essen an sich erfahren. Events finden in den Kantonen Bern, Basel, Graubünden, Zürich, Luzern, Tessin und in allen Kantonen der Westschweiz statt.
Im Zentrum des grössten Food-Events der Schweiz steht der Wille, sich für die Zukunft des Essens in unserem Land einzusetzen. Die Trägerin des einzigartigen Events, die Fondation pour la Promotion du Goût, nennt die «Förderung nachhaltiger, integrativer, widerstandsfähiger, sicherer und vielfältiger Nahrungsmittelsysteme» als ihr Ziel.
In einem noch immer schneller werdenden Alltag wird (oder ist) das Essen ein wesentlicher Anhaltspunkt: «Sich Zeit zu nehmen, saisonal zu kochen und sich mit Produkten aus der lokalen Landwirtschaft zu ernähren, bedeutet, einen nachhaltigen Beitrag zur Gesundheit von Mensch, Tier und von unserem Planeten zu leisten», schreibt Genusswoche-Direktor und ehemaliger Waadtländer Nationalrat Josef Zisyadis. Kulinarischer Pate der Genusswoche 2023 ist Pierrot Ayer, Chefkoch im «Pérolles» in Freiburg. Ein symbolträchtiges Restaurant im Herzen der Stadt, wo er seiner Kundschaft jeglichen Alters Werte und Kultur zum Essen vermittelt. Es lohnt sich, (nicht nur) in der Woche vom 14. bis 24. September Genuss und Gedanken darüber zusammenzubringen. phg
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Digitale Guest Journey von heute
Hotelinnovativ ist ein führender Anbieter für IP-basierte Lösungen wie IPTV, Netzwerke, WIFI und Gebäudeautomationssysteme für die Hotellerie und das Gesundheitswesen.
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Unser Ziel ist, Ihnen die auf Ihre Bedürfnisse massgeschneiderte, dynamische Lösung auf dem neuesten Stand der Technologie zu bieten. Damit können Hotels, Spitäler und Altersheime eine interaktive und innovative Kommunikation mit ihren Gästen, Patienten und Kunden führen, sie positiv überraschen und gleichzeitig interne Prozesse optimieren.
Neben unseren innovativen Gesamtlösungen aus einer Hand stehen Dienstleistung und ein exzellenter Service an erster Stelle, denn wir sind «Proud to Serve You».
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Mit unseren Lösungen und unseren Partnern Lutron mit intelligenter Raumsteuerung , Salto mit cloudbasierten Zutrittslösungen und B&O mit audio-visueller Unterhaltungstechnologie bieten wir ein nahtloses Gästeerlebnis.
Besuchen Sie uns in unserem Experience-Center 2209 in Baar und erleben Sie live die digitale Guest Journey von heute.
www.hotelinnovativ.ch
Qualität beginnt bei den Menschen
Vom Bemühen, unsere Gäste mit tollen Leistungen und perfekten Produkten zu begeistern und von der Qualität der Gastgeberinnen und Gastgeber in unseren Hotels zu überzeugen. Dabei geht es nicht um Qualitätsmodelle und Zertifizierungen. Es geht auch nicht um Prozesse und Abläufe. Es geht darum, Qualität ganz bewusst zu leben, und darum, dass diese vom Gast wahrgenommen wird.
Roland Gasche, Präsident VDHEgal welches Modell als Basis für das Qualitätsmanagement dient. Unerheblich, wie viele Prozesse definiert und wie viele Abläufe hinterlegt sind. Letztlich geht es darum, dass sich die Mitarbeitenden bewusst sind, was sie in ihrem Arbeitsbereich nicht nur tun müssen, sondern von sich aus tun wollen, damit die angebotene Qualität vom Gast gespürt und wahrgenommen wird.
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«Unterschätze nie ruhige Menschen!
Sie bemerken mehr, als du glaubst, denken sich mehr, als sie sagen, und wissen mehr, als sie preisgeben.»
AlbertUm das Qualitätsbewusstsein zu fördern, ist es ratsam, eine Perspektive der Betroffenheit zu schaffen. Information allein schafft noch nicht ausdrückliche Akzeptanz, sich an der Entwicklung und Verbesserung der Qualität zu beteiligen. Betroffene zu Beteiligten machen, heisst, alle in die Entwicklung und Bestimmung von Qualitätsstandards einzubeziehen. Damit kann das Bewusstsein für die qualitätsbestimmenden Faktoren verstärkt werden. So kann das definierte Qualitätsniveau erreicht und dauerhaft gehalten werden.
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Einstein
Wir wissen aus der Wissenschaft, dass jemand, der sich in der Komfortzone befindet, es kaum schafft, sein Verhalten einfach so zu ändern. Änderungen lösen oft Unsicherheit und Ängste aus. Die Folge: Mit Ausreden und Ausflüchten wird begründet, warum Vorgaben nicht umgesetzt und Standards nicht eingehalten wurden.
Bewusstsein zu schaffen, hilft, die Herausforderungen zu erkennen und Beiträge zu Problemlösung leisten zu wollen. Wer jemanden zum Verlassen der Komfortzone motivieren will, muss in seiner Sprache anschaulich und positiv formulieren. Es geht nicht darum, etwas nicht zu tun. Es geht darum, konkrete Vorteile und Erlebnisse für den Kunden zu kommunizieren und zu schaffen. Alle müssen verstehen, warum etwas getan wird und was der Kunde, aber auch der Betrieb davon haben. Fazit: Das Bewusstsein für Qualität kann weder verordnet noch vorgeschrieben werden. Es muss bei den Menschen im Betrieb gedeihen können.
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«Qualität beginnt bei den Menschen, nicht bei den Dingen. Wer hier einen Wandel herbeiführen will, muss zuallererst auf die innere Einstellung eines jeden einzelnen Mitarbeitenden abzielen.»
Philip B. CrosbyIst das Qualitätsbewusstsein für die Entwicklung und die Festlegung von sinnstiftenden und wirksamen Standards (definierte Vorgaben über Verhaltensweisen und Hilfsmittel zur Erbringung von Dienstleistungen)
abgeschlossen, stellen sich Fragen. Mit welchem Verhalten soll das definierte Leistungsniveau erreicht werden? Wie werden die Mitarbeitenden in die aktive Pflege und in laufende Verbesserungen des Leistungsniveaus integriert? Denn es geht ja darum, von vorderster Front und von allen Leistungsbereichen des Betriebes Auskunft über die Wirkung der implementierten Qualitätsstandards zu erhalten.
Wenn das Schokoladenherz auf dem Kopfkissen in der gut gemeinten Absicht hingelegt wird, die Herzlichkeit eines Betriebes spürbar zu machen, so heisst das nicht automatisch, dass der Gast diese Geste versteht und so wie gewünscht wahr nimmt. Selbst wenn die Schokolade frisch ist und die Alufolie wie aus dem Ei gepellt daherkommt.
In jedem Fall wird er aber die Herzlichkeit spüren, wenn er auf dem Weg vom Zimmer an die Rezeption von allen Mitarbeitenden, denen er begegnet, freundlich gegrüsst wird. Dabei sollen die Mitarbeitenden nicht grüssen, weil sie müssen, sondern weil sie sich bewusst sind, wie gross die Wirkung ihres kleinen Beitrags für die gelebte Herzlichkeit im Betrieb ist. Oft sind es die kleinen Gesten – aus dem Herz heraus –, die Wirkung erzeugen und beim Gast in Erinnerung bleiben.
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Es bedeutet nicht, dass der Gast unzufrieden ist, wenn die einladend gestaltete Bar, die sich elegant in die von der Designerin oder dem Designer perfekt inszenierte Lobby einfügt, mit toll aussehenden, aber völlig unbequemen Barstühlen ausgestattet ist. Es bedeutet nicht, dass der Gast unzufrieden ist, wenn er sich in die schmucke Lounge setzt, die zum Verweilen einlädt, sich dabei den Kopf an den toll aussehenden, aber leider nicht optimal angebrachten Designerlampen stösst. Es bedeutet aber, dass er die von uns definierte Qualität und das mit viel Aufwand inszenierte Leistungsniveau nicht wie beabsichtigt wahrnimmt.
«Design ist nicht nur, wie es aussieht und wie gut es sich anfühlt. Design ist, wie gut es tatsächlich funktioniert.»
Qualität wird er aber erleben und wahrnehmen, wenn ihm Aufmerksamkeit gewidmet wird. Wenn jemand Verantwortung übernimmt, ihm zuhört und dafür sorgt, dass seine Anliegen ernst genommen werden. Er wird sich daran erinnern, dass die Designerlampen, vielleicht ein bisschen zum Ärger der Designer, am nächsten Tag um- oder höhergehängt und die Barstühle mit Kissen ergänzt sind.
Es geht also nicht nur um perfekt gestaltete Räume, in denen eine angenehme Atmosphäre geschaffen wird. Es geht auch darum, dass diesen Räumen, durch ein echtes Qualitätsbewusstsein der Mitarbeitenden aller Stufen, Leben und Herzlichkeit eingehaucht wird.
«Qualität bedeutet, das Richtige zu tun, auch wenn keiner zuschaut.»
Wie qualitätsbewusst sind Mitarbeitende, die auf jeden Teller, der die Küche verlässt, irgendwie und irgendwo Balsamicoessig geben? Was genau soll mit Staubzucker panierten Desserttellern erreicht werden? Der Gast ist wohl angetan, wenn sein Teller schön angerichtet ist und sich sein Filet Mignon lecker präsentiert. Das Auge isst schliesslich mit. Nur, nicht jeder Gast wird den Balsamicoessig mit Filet oder den Staubzucker bei der selbstgemachten bayrischen Creme als Qualität wahrnehmen. Er wird aber mit Sicherheit die Qualität der Mitarbeitenden in Erinnerung behalten, die ihn aufmerksam, zuvorkommend, professionell, freundlich und herzlich bedient und umsorgt haben.
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Das Ambiente eines Gästezimmers zu gestalten, ist wahrlich keine einfache Aufgabe. Es gibt eine Vielfalt an qualitativ perfekten Materialien, Farben und Formen, die eingesetzt werden können, um das eigens definierte Leistungsniveau darzustellen. Das Ziel ist immer dasselbe: Der Gast soll von der vorhandenen Qualität überzeugt und mit ihr beeindruckt werden.
«Es ist die Qualität des Herzens, die zählt, nicht die Farbe des Bettüberwurfs.»
Es stellt sich aber die Frage, ob der Gast die farblich perfekt abgestimmten Bettläufer und Kissen im bis ins Detail gestylte Zimmer tatsächlich als weiteres Element der Einrichtungsqualität wahrnimmt. Es ist schwierig, abzuschätzen, was ein Gast über die Qualität denkt, wenn er zuerst sein Bett vom Bettläufer und den farbigen Kissen befreien muss, für die meistens keine Ablage vorgesehen ist, bevor er sich hinlegen kann. Er wird sich aber an die Mitarbeitenden erinnern, die sich nach seinem Wohlbefinden erkundigen und ihm einen angenehmen und erfolgreichen Tag wünschen. Und er wird vermutlich glücklich und dankbar sein, wenn er am Abend feststellt, dass der Bettläufer und die dazu passenden Kissen aus dem Zimmer verschwunden sind.
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Willy Meurer
Am Puls der Zeit
Entsprechend dieser Vision treffen sich Mitglieder der VDH (Vereinigung diplomierter Hoteliers-Restaurateure) und Partner regelmässig zum Austausch. In der Vereinigung stehen drei Handlungsfelder im Vordergrund: Netzwerk, Puls der Zeit und Wissen. Dabei darf der Mehrwert für Mitglieder und Partner nicht zu kurz kommen.
In der neuen Rubrik «VDH-Partner News» stehen die Partner im Fokus und nehmen Stellung zu Themen am Puls der Zeit. In dieser Ausgabe: «Standortbestimmung, ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit: Wo steht Ihre Unternehmung in Sachen nachhaltiges Wirtschaften? Welche Projekte sind zurzeit bei Ihnen im Gange?»
Pistor wächst. Und damit auch unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt. So investieren wir Millionenbeträge in Elektrolastwagen und arbeiten an einem Erdwärmespeicher, dank dem wir künftig 37 000 Kilogramm CO2 pro Jahr einsparen. Zudem setzen wir beim Bau unserer neuen, nachhaltigen Ostschweizer Verteilzentrale auf Fichtenholz, Photovoltaikanlagen, einen Bahnanschluss zur Anlieferung der Waren und eine Regenwasser-Waschstrasse für unsere Lastwagen. Wir sind gut unterwegs.
www.pistor.ch
Wir als Narimpex AG engagieren uns, nachhaltige Lösungen in unsere Geschäftsmethoden zu integrieren. Wir setzen auf eine ressourcenschonende Produktion und die Verwendung von Produkten aus ökologischen Quellen. Zudem sind wir bestrebt, unseren ökologischen Fussabdruck zu minimieren und die Prozesse umweltfreundlich weiterzuentwickeln. Ein Herzensprojekt ist «Stop Food Waste». Unter diesem Motto retten wir in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern Lebensmittel rechtzeitig und verarbeiten sie zu genussvollen, haltbaren Fertigprodukten.
www.narimpex.ch
Schwob leistet einen hohen Beitrag an die Nachhaltigkeit gegenüber den Gästen, und jeder Kunde kann davon profitieren: Textilien wie die Bett- und Tischwäsche werden in Burgdorf produziert und erfüllen das «OekoTex Standard 100»-Label. Das Waschen von Textilien ist zudem die älteste Form von Recycling – unbrauchbare, schmutzige Wäsche wird hygienisch gereinigt und entsprechend wiederverwendbar. Bei der bewährten Schwob-Qualität sind dies Hunderte von Waschgängen, die die Langlebigkeit der Textilien sicherstellen. Der professionelle Schwob-Textilpflegeservice ist bekannt für die regionale Abdeckung in der ganzen Schweiz mit möglichst kurzen Wegen und lokalen Arbeitsplätzen.
www.schwob.ch
Beste Weinkarten der Schweiz 2023 – Bibeln für den Weingenuss
Bereits zum siebten Mal haben sich der Sommelierverband Deutschschweiz SVS/ASSP und die Zeitschrift «Vinum» auf die Suche nach der besten Weinkarte der Schweiz gemacht. Die Vielfalt der eingereichten Weinkarten war sehr gross. Ganz besonders an der Spitze war die Luft dünn, um erfolgreich zu sein. Vorhang auf für die besten Weinkarten der Schweiz.
Noch nie haben so viele Restaurants am Swiss Wine List Award teilgenommen wie in diesem Jahr, und rund ein Drittel der Betriebe war zum ersten Mal dabei. In der Spitze war das Feld sehr dicht, vor allem in der Kategorie Gourmet & Sterne. Manche Punkte in der Bewertung wurden wegen formaler Unachtsamkeiten wie einem fehlenden Inhaltsverzeichnis oder fehlender Ursprungsbezeichnungen verschenkt. Das Angebot an alkoholfreien Getränken ist noch überschaubar, auch das Angebot von Naturweinen ist begrenzt. Aber das Niveau der eingesandten Karten ist erneut gestiegen.
Sommeliers Best Swiss Wine List Award 2023
Der Gewinner: Radius by Stefan Beer, Interlaken Selten war sich die Jury des Swiss Wine List Awards so einig und vergab einstimmig eine solch hohe Bewertung. Das Ende 2022 eröffnete Restaurant «Radius by Stefan Beer» folgt der Philosophie «Vo hie» mit Produkten aus einem Umkreis von maximal 50 Kilometern. Auch Head-Sommelier Torsten Noack setzt auf Regionalität und Nachhaltigkeit mit einer Auswahl von mehr als 220 Schweizer Weinen, deren Fokus auf den Regionen Thunersee und Bielersee liegt. Seine Weinkarte wartet darüber hinaus mit weiteren hoch-
karätigen Weinen aus 15 Ländern und einer exklusiven alkoholfreien Getränkeauswahl auf.
Gourmet & Sterne
1. Platz: Cheval Blanc, Hotel Trois Rois, Basel Feinster Genuss: In einem Drei-Sterne-Restaurant der Schweiz erwartet man in Sachen Wein exzellenten Genuss. Christoph Kokemoor, der 2022 mit dem «World's Best Sommelier Les Grandes Tables du Monde Award» geehrt wurde, ist seit vielen Jahren dafür verantwortlich. Die Weinbegleitung setzt sich aus bis zu 20 ausgewählten, hochkarätigen Weinen zusammen, die die Aromen des Menüs von Chef Peter Knogl vortrefflich in Szene setzen. Christoph Kokemoor setzt seine ganze Leidenschaft ein und gibt seine Begeisterung für Wein an seine Gäste weiter. Die Karte: 1150 Weinpositionen, 20 offene Weine, 320 Schweizer Weine, 12 Weinländer.
2. Platz: Gasthaus zum Gupf, Rehetobel Nahezu legendär ist der Weinkeller im Gasthaus zum Gupf. Er beherbergt eine einzigartige Sammlung von mehr als 33 000 Flaschen und 3000 Weinen. Ein Highlight ist der Besuch des mächtigen Gewölbes, das den Grossflaschenkeller beherbergt. Chef-Sommelier Stefan Schachner und sein Team kreieren für ihre Gäste ein unvergessliches Weinerlebnis mit hochkarätiger Küche.
Den Bogen zwischen einzigartiger Küche und dem begleitenden Genuss im Glas zu spannen und beidem gerecht zu werden, erfordert viel Fingerspitzengefühl und Wissen. Marc Almert, Chef-Sommelier, weiss genau diese zwei Pole zu verbinden, um den Gästen des Hauses unvergessliche kulinarische Erlebnisse zu bereiten. Die Weinkarte umfasst derzeit rund 700 Weine, die immer wieder getauscht und ergänzt werden.
Gehobene Küche & Fine Dining
1. Platz: Radius by Stefan Beer, Interlaken
Regional im Fokus: Head-Sommelier Torsten Noack im «Victoria-Jungfrau» hat mit seiner Weinkarte, die seine grosse Weinleidenschaft widerspiegelt, eine echte Bibel des Weingenusses zusammengestellt. Beeindruckend ist die Übersichtlichkeit der Weinkarte. Das regionale Menü-Konzept «Vo hie» von Stefan Beer setzt Torsten Noack auch in der Weinbegleitung um und serviert zu jedem Gang einen Wein aus dem Kanton Bern. Die separat aufgeführten Naturweine aus der Schweiz und die alkoholfreie Getränkebegleitung werden mit einigen Stichwörtern vorgestellt. Die Karte: 912 Weinpositionen, 56 offene Weine, 221 Schweizer Weine, 16 Weinländer.
Radius by Stefan Beer im Victoria-Jungfrau Interlaken, Gesamtsieg für Sommelier Torsten Noack «Sommeliers Best» & 1. Platz gehobene Küche.
2. Platz: Brasserie Ritzcoffier, Obbürgen
Eine Institution im Bürgenstock Resort ist die Brasserie Ritzcoffier, die sich wie der Namensgeber Auguste Escoffier dem Genuss verschrieben hat. Französische Klassiker werden im Stil einer Grande Brasserie mit dem Bürgenstock-eigenen Twist serviert. Head-Sommelier Matteo Rimoldi hat in der abwechslungsreichen Weinkarte mehr als 1300 Positionen versammelt, um für jeden Gast das passende Glas zu servieren.
3. Platz: The Restaurant, Andermatt
Im «The Restaurant» im «The Chedi» treffen erstklassige asiatische und europäische Küche aufeinander. Alle Gerichte werden in einer der vier offenen Atelierküchen direkt vor den Gästen zubereitet. So vielfältig und exzellent das Speisenangebot ist, so ist es auch die umfangreiche Weinkarte, die neben dem grossartigen Angebot an Schweizer Weinen auch mit einer umfassenden Auswahl internationaler Crus aufwartet.
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Gutbürgerliche Küche & Casual Dining
1. Platz: Landhotel Hirschen, Erlinsbach
Gelebter Genuss: Seit vielen Jahren ist die Weinkarte des Landhotels Hirschen von Albi und Silvana von Felten ein fester Bestandteil des Swiss Wine List Awards. In diesem Jahr konnte sie ganz besonders mit
Swiss Wine List Award 2023 in Zahlen
– 224 Weinkarten insgesamt
– 21 Weinkarten mit «GOLD» bewertet
– 100 Weinkarten mit «SILBER» bewertet
– 96 Weinkarten mit «BRONZE» bewertet
Marc Almert, Chef-Sommelier & Weltmeister der Sommeliers im «Pavillon» im Baur au Lac Zürich, 3.
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ihrem Konzept und der Klarheit überzeugen. Auf jeder Seite spürt man die Leidenschaft der herzlichen Gastgeber für Wein. Seit Frühjahr 2023 sind sie mit ihrem Restaurant Zeitgeist Partner der Mémoire des Vins Suisses. Die Karte: 680 Weinpositionen, 15 offene Weine, 313 Schweizer Weine, 8 Weinländer.
2. Platz: Stüvetta Hotel Chesa Randolina, Sils Baselgia
In dritter Generation führt Tomas Courtin das «Chesa Randolina» am Ufer des Silsersees. Seine Passion für Wein ist in der abwechslungsreichen Weinkarte offensichtlich. Die Gäste können aus einem grossen Angebot eigenständiger Weine wählen. Der Fokus liegt auf Schweizer Weinen, die wie die Küche des Hauses den Bezug zur Regionalität zeigen. Gern führt er seine Gäste auch durch den Weinkeller.
3. Platz: Hotel Laaxerhof, Laax-Murschetg Seit vielen Jahren gehört die Weinkarte des «Laaxerhofs» zu den Teilnehmern des Swiss Wine List Awards. In diesem Jahr konnte Flurina von Pelt mit ihrer Weinkarte erneut den dritten Platz erreichen. Mittlerweile ist das Weinangebot auf mehr als 700 ausgewählte Tropfen angewachsen. Der Weinkeller La Trocla, rätoromanisch für «Die Traube», ist der perfekte Lagerort und auch ein ungezwungener Rahmen für Apéros und lockere Abende.
Design- & Szenelokal
1. Platz: Spices Kitchen Terrace, Obbürgen
Offene Küche: Allein der Ausblick des «Spices Kitchen Terrace» lässt einen staunen. Aber auch im Restaurant gibt es viel zu sehen, denn die Küche ist offen gestaltet und die Gerichte werden live vor den Augen der Gäste zubereitet. Matteo Rimoldi, Head-Sommelier, hat das klassische Weinangebot für Liebhaber der authentischen Speisen aus Fernost durch diversen Sake ergänzt, zusätzlich finden sich fernöstliche Bierkreationen, asiatische Spirituosen und neben eigens kreierten Cocktails auch alkoholfreie Cocktails auf der Karte des «Spices». Die Karte: 1330 Weinpositionen (inkl. Sake), 14 offene Weine und 5 Sake, 138 Schweizer Weine, 22 Weinländer.
2. Platz: Fischerstübli, Bern
Das «Fischerstübli» in der Matte Bern verwöhnt seine Gäste mit kulinarischem Genuss rund um die Welt, interpretiert mit lokalen, wenn möglich in biologischer Qualität verfügbaren Zutaten. Mit viel Herzblut haben Lea Steinmann und Sébastien Arnoux ein Kleinod in einer mehr als 400 Jahre alten Wirtschaft im ehemaligen Hafenviertel Berns geschaffen. Die kleine, aber feine Weinkarte ist sehr ansprechend gestaltet.
3. Platz: Smith and de Luma, Zürich
Wenn ein Weinhandel, der gerade sein Jubiläum mit einem rauschenden Fest gefeiert hat, und ein Spezialist für hochwertiges Fleisch, Luma Delikatessen, sich zusammentun, dann lassen die Speise- und auch die Weinkarte nichts zu wünschen übrig. Im Sommer sitzt man nicht nur zum Apéro auf der Terrasse inmitten des Zürcher Trendviertels. Aber auch für alkoholfreie Alternativen im Glas sowie für vegetarischen oder veganen Genuss ist gesorgt.
Sonderpreise –Swiss Wine List
Winner Sommeliers Best
Ein Herz für Genuss – «Radius by Stefan Beer», Interlaken: Keine der eingereichten Karten konnte in diesem Jahr die Jury so sehr überzeugen wie die Karte des «Radius». Im Fine-Dining-Restaurant des «Victoria-Jungfrau» hat Sommelier Torsten Noack ein abwechslungsreiches Weinangebot zusammengestellt, das in allen Facetten begeistert, falls die Gäste nicht der abgestimmten Empfehlung zum Menü mit Kreszenzen aus dem Umland folgen möchten.
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Die Fachjury
Bruno-Thomas Eltschinger, Juryvorsitzender, Ehrenpräsident Sommelierverband Schweiz ASSP; Irene Aerni, Diplom-Sommelière SFS/ASSP; Aurélien Blanc, Präsident Sommelierverband Deutschschweiz SVS; Roswitha Ebner, Diplom-Sommelière SFS/ ASSP; Roland Eble, DiplomSommelier SFS/ASSP; Conrad Fischer, eidgenössisch diplomierter Maître d’Hôtel; Elio Frapolli, Diplom-Sommelier SFS/ASSP; Ruth Knöpfel, Head of Career Services, César Ritz Colleges Switzerland; Reto Künzi, Sommelier mit Eidg. FA; Sandor Meszaros, Sommelier SFS/ASSP; Luisa Minikus, DiplomSommelière; Anita Römer, DiplomSommelière ASSP; Nicole Rutz, Diplom-Sommelière SFS/ASSP; Eva Salamin, Sommelière mit Eidg.
FA, Diplom-Sommelière SFS/ASSP; Jasmin Schmid, Projektleiterin Swiss Wine Promotion; Cédric Schüepp, Diplom-Sommelier SFS/ ASSP; Marco Streit, Maître de Cabine, Swiss International Air Lines; Anna Valli, Präsidentin Sommelierverband Tessin ASSP; Thomas Vaterlaus, Chefredakteur «Vinum»
SOMMELIERVERBAND SCHWEIZ SVS
OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN
Alle prämierten Teilnehmer – Swiss Wine List Award 2023
Gourmet & Sterne GOLD
Cheval Blanc, Trois Rois, Basel
Le Chat Botté, Beau-Rivage, Genève
Colonnade, Mandarin Oriental, Luzern
Gasthaus zum Gupf, Rehetobel
Hôtel-Restaurant Le Valrose, Rougemont
Domaine de Châteauvieux, Satigny
Einstein Gourmet, St. Gallen
Park Hotel Vitznau, Vitznau
Alpine Gourmet Prato Borni, Zermatterhof, Zermatt
Pavillon, Baur au Lac, Zürich
Gourmet & Sterne SILBER
Sven Wassmer Memories, Resort, Bad Ragaz
Im Ackermannshof, Basel
Restaurant Les Trois Tours, Bourguillon
Osteria Tre, Bad Bubendorf
La Pinte des Mossettes, Cerniat
LeMontBlanc, Crans
Mammertsberg, Freidorf
Le Pérolles, Fribourg
Restaurant Truube Gääs, Gais
Leonard’s, Bellevue, Gstaad
La Bagatelle, Grand Chalet, Gstaad
Krone Sihlbrugg AG, Hirzel
Rico’s, Küsnacht
Maison Wenger, Le Noirmont
Restaurant La Riva, Lenzerheide
Restaurant Kronenstübli, Kronenhof, Pontresina
Château Attisholz, Riedholz
Chasa Montana Relais & Châteaux
Hotel, Samnaun
Aux Trois Amis, Schernelz
Congress Hotel Seepark, Thun
7132 Silver, Vals
Gourmet & Sterne BRONZE
Verve by Sven, Resort, Bad Ragaz
Maison Manesse, Zürich
Gehobene Küche GOLD
The Restaurant, The Chedi, Andermatt
Jack’s Brasserie, Schweizerhof, Bern
Radius by Stefan Beer, VictoriaJungfrau, Interlaken
Beatus Wellness- & Spa-Hotel, Merligen
Brasserie Ritzcoffier, Resort
Bürgenstock, Obbürgen
Giodi Vegetarian and Co., Saratz, Pontresina
Arvenstube, Waldhaus-Sils, Sils Maria
Gehobene Küche SILBER
PLÜ Restaurant & Lounge, Grandcasino, Baden
Restaurant Schlüsselzunft, Basel
Ristorante Castelgrande, Bellinzona
Restaurant mille sens, Bern
Casino Bern, Bern
Restaurant Ecluse, Biel
Schloss Binningen, Binningen
Hotel Moosegg, Emmenmatt
Restaurant Tropengarten, Frutigen
Alter Torkel, Jenins
Boutiquehotel Schloss Hünigen, Konolfingen
Restaurant Le Berceau des Sens, Lausanne
Oh de Vie, Lenkerhof, Lenk Spettacolo, Lenkerhof, Lenk
Landgasthof Bären, Madiswil
Restaurant Schlüssel, Mels Ochsen, Muri
Il Ristorante, Villa Orselina, Orselina
Ristorante da Enzo, Ponte Brolla
Dorfhus, Rehetobel
Belle Epoque, Golfhotel, Saanenmöser
Panoramarestaurant, Muottas
Muragl, Samedan
Restaurant im Engadiner Hotel
Guarda Val, Lenzerheide
Sonne Seuzach, Seuzach
Restaurant Corso, St. Gallen
White Marmot Restaurant & Bar, St. Moritz
Romantik Hotel de l’Ours, Sugiez
Schloss Schadau Hotel – Restaurant, Thun
Conca Bella – Hotel & Wine
Experience, Vacallo
Rêves Gourmands Gastronomie, Vernayaz
Landgasthof Wartegg, Wigoltingen/Hasli
Alpenblick, Wilderswil
L’Epicure, Hotel Mirabeau, Zermatt
Rechberg 1837, Zürich
Belle Epoque, Spiez
Gehobene Küche BRONZE
Osteria Tremola San Gottardo, Airolo
Restaurant des Bains Avenches, Avenches
Restaurant Ö33, Hôtel de Ville, Avenches
Restaurant Oberstadt, Baden
Auberge de Bogis-Bossey, Bogis-Bossey
Com’Ça, Bulle
Hotel Cresta Palace, Celerina
Barga, La Clav, Flims Waldhaus
La Marmite, Kirchbühl, Grindelwald
Restaurant Glacier, Grindelwald
Restaurant Lumières, Château
Gütsch, Luzern
Wirtschaft zur Burg, Meilen
Restaurant du Club Nautique, Morges
Krone Regensberg, Regensberg
Vecchia Osteria Seseglio, Seseglio Chiasso
Ristorante Mono, Monopol, St. Moritz
Ristorante Charme Hotel Tre Terre, Tegna
Restaurant Löwen, Walenstadt
Bocuci Bottega & Cucina, Zürich
Restaurant Anna, Zürich
Baur’s, Baur au Lac, Zürich
Gutbürgerliche Küche GOLD
Landhotel Hirschen, Erlinsbach
Stüvetta Hotel Chesa Randolina, Sils
Gutbürgerliche Küche SILBER
Restaurant Commerce, Aarberg
Restaurant Johannisburg, Altendorf
Tübli, Altstätten
Boutique-Hotel Schlüssel, Beckenried
Restaurant Röschtigrabe, Bern
Restaurant Toi et Moi, Bern
Hotel Restaurant Schifflände, Birrwil
Hotel Brienz / Genuss-Atelier, Brienz
Gasthaus Traube, Buchs
À la Demi-Lune, Chardonne
Walserhuus Sertig, Davos Sertig
Landgasthof Sonne, Ebersecken
Hertenstein Panorama-Restaurant, Ennetbaden
Appenzeller Huus Restaurant
Bären, Gonten
La Gare, Bernerhof, Gstaad
Alpinhotel Grimsel Hospiz, Innertkirchen
Fischerhaus, Kreuzlingen
Restaurant Seegarten, Kreuzlingen
Ristorante Uno e Piu, Kriens
Hotel Restaurant Seehof, Küssnacht am Rigi
Hotel Laaxerhof, Laax-Murschetg
Restaurant du Lac, Le Pont
Restaurant Sonne, Leuggern
Restaurant Opus, Luzern
Zunftrestaurant Pfistern, Luzern
SHL Schweizerische Hotelfachschule Luzern
Restaurant zur Post, Riedholz
Hotel Posta Rueras, Rueras
Hotel – Restaurant Frohe Aussicht, Schwende
Una Storia della Vita, Sempach Stadt
Wirtschaft zur alten Post, St. Gallen
See & Park Hotel Feldbach, Steckborn
Wirtschaft Schönegg, Wädenswil
Stump’s Alpenrose, Wildhaus
Restaurant au premier, Ochsen, Zug
Wirtschaft Brandenberg, Zug
Hafenrestaurant, Zug
Restaurant Schlüssel, Zürich
Restaurant Chez Donati, Zürich
Gasthaus Albisgütli, Zürich
Gutbürgerliche Küche BRONZE
Restaurant Römerhof, Arbon
Gspan, Arosa
Njørden, Aubonne
St. Alban Stübli, Basel
Brauerei, Basel
Schwellenmätteli Restaurants, Bern
Auberge La Clef d’Or, Bursinel
Ristorante Fiore di Pietra, Monte Generoso, Capolago
Grotto Sassalto, Caslano
Le Petite Corbeau, Charvornay
Jarno Restaurant im Hotel Meierhof, Davos Dorf
Romantikhotel Landgasthof Bären, Dürrenroth
Berggasthaus Niederbauen, Emmetten
Restaurant Veranda, Paxmontana, Flüeli-Ranft
Gasthof Löwen, Fraubrunnen
Gasthof Tell, Gisikon
Goût Romand, Grandvaux
Auberge de la Gare, Grandvaux
Onkel Tom’s, Grindelwald
Hotel Eiger, Grindelwald
Landgasthaus Bären, Grub
Restaurant Le Club Golf-
Sempachersee, Hildisrieden
Rössli Illnau, Illnau
Restaurant La Gloria, Kemptthal
Restaurant Platanenhof, Kirchberg
Rössli, Kirchberg
Restaurant Arena, Klosters
Hirschen Langnau, Langnau i. E.
Le Mont-Vully, Lugnorre
Reussbad Chez Thomas, Luzern
Lapin, Hotel de la Paix, Luzern
Ristorante Weisses Kreuz, Luzern
Chinarestaurant Jialu, Luzern
Ristorante al Lago, Magadino
Grotto della Salute, Massagno
La Croix Fédérale, Mathod
Swiss-Chalet, Merlischachen
La contrée, Muraz
Bistrot Chauffage Compris, Neuchâtel
Restaurant Aarhof, Olten
Auberge de Pailly, Pailly
Brasserie Notre-Dame, Payenne
Landgasthof Breitfeld, RischRotkreuz
Schloss Wartegg, Rorschacherberg
Hôtel de Ville, Rue
Landgasthof Schönbühl, Schönbühl
Bistro du Moulin, Sévery
Brasserie le Mirage, Stans
Culinarium Alpinum, Stans
Auberge Communale de Suchy, Suchy
Restaurant Moosalp, Törbel
Hotel & Restaurant Uto Kulm, Uetliberg
Seehof Valbella, Valbella
Restaurant und Seeterrasse Flora
Alpina, Vitznau
Hôtel de Ville Vullierens, Vullierens
Hotel Friedheim, Weggis
Maya Caprice, Wengen
Stadtrestaurant swan21, Wil
Restaurant Strauss, Winterthur
Auberge communale de la croix d’or, Yens
La Terrasse, Yverdon-les-Bains
Zunfthaus zur Waag, Zürich
La Salle, Zürich
Restaurant Frohegg, Bern
Design & Szene / Weinbar GOLD
Fischerstübli, Bern
Spices Kitchen, Resort Bürgenstock, Obbürgen
Design & Szene / Weinbar
SILBER
Dieci al lago, Rapperswil
Donatz Wine Bar, Samedan
WY Weinbar, Schaan
Smith and de Luma, Zürich
Design & Szene / Weinbar
BRONZE
Consum, Basel
Cavatappi Weinladen & Weinbar, Bern
Hotel Restaurant Anker, Luzern
Chinarestaurant LiTaiPe, Luzern
16 Art-Bar-Restaurant, Saanen
Bar am Wasser, Zürich
Kult Lokal Rank, Zürich
Weinbeiz, Zweifel1898, Zürich
Winner Ueli-Prager-Preis
Grafisch – Alpine Gourmet Prato Borni & Lusi Winebar, Zermatt: Ein völlig neues Konzept ist Teil des hervorragenden Weinangebots des «Zermatterhofs» von Sommelier Peter Zimmermann. In der Lusi Winebar werden die offen angebotenen Weine in einem Weinkoordinatensystem auf ansprechende und spannende Weise dargestellt. Getrennt nach Weiss-/Roséweinen und Rotweinen gibt die Darstellung anhand der Aromen und der Struktur der Weine den Gästen eine unterhaltsame Art der Auswahl ihres Lieblingsweines.
Winner Best Sparkling
Museum des Weines – Park Hotel Vitznau, Vitznau: In den sechs Weinkellern des Park Hotel Vitznau, die die Besucher allein beim Anblick in Erstaunen geraten lassen, schlummern unzählige Weinraritäten. Insgesamt über 4500 verschiedene Weine und mehr als 325 000 Flaschen werden in perfektem Klima gelagert und vereinen vier Jahrhundert Weingeschichte. Kellermeister Sven Uzat und die Sommeliers Sebastian Lübbert, Marius Müller und Torsten Marmé können vor allem bei den Schaumweinen, besonders bei den Champagnern, aus dem Vollen schöpfen, mit teils grosser Jahrgangstiefe der einzelnen Etiketten.
Winner Newcomer
Von Null auf Hundert – «Colonnade» im Mandarin Oriental Palace, Luzern: Erst seit kurzem eröffnet, ist das «Colonnade» eine Bereicherung für die kulinarische Szene Luzerns. In der Küche hält der aus Israel stammende Executive Chef Gilad Peled die Zügel in der Hand. Chef-Sommelier Moritz Dresing, der sein Handwerk auch im «Chedi» in Andermatt verfeinern konnte, hat in der Weinkarte Herausragendes wie auch Überraschendes versammelt – eine vielfältige Champagnerauswahl, Rotweine und eine tolle Sakeauswahl. Er selbst begeistert seine Gäste mit einer hervorragenden Beratung. Chapeau für diesen Newcomer!
Winner Fokus
Tu Felix Austria – Chasa Montana, Samnaun: Die exzellente Küche des Fünf-Sterne-S-Hotels Relais & Châteaux Chasa Montana steht seit Ende Dezember 2022 unter der Ägide des Sternekochs Bernd Fabian und seines Teams. Die Weinkarte unterstützt die besondere Lage von Samnaun am Ländereck zwischen
der Schweiz, Tirol und Italien. Sie ist ein Spiegelbild der Passion für Wein von Direktor Daniel Eisner und Sommelier Thomas Monsberger. Als gebürtige Österreicher widmen sie den Weinen ihrer Heimat ein besonderes Augenmerk.
Winner Best of the Best Ever
Hall of Fame – «The Restaurant» im «The Chedi», Andermatt: Über Jahre hinweg ist das stimmige, hochkarätige Konzept des «The Chedi Andermatt» mit seiner grossen Vielfalt an qualitativ hochwertigen Weinen und Sake einzigartig. Immer konnte das Sommelier-team des «The Chedi» in seiner Kompetenz und der Konstanz der Zusammenstellung punkten. Die breite und tiefe Auswahl in Verbindung mit der sauberen, übersichtlichen und strukturierten Darstellung ergänzt das freundliche und sehr kompetente Gespräch mit dem Sommelier bestens und lässt den Gast auch das grosse Format der Karte wunderbar handhaben.
Winner Hochprozentiges
Mehr als Wasser – «Bar am Wasser», Zürich: Wer die «Bar am Wasser» betritt, wähnt sich nicht unbedingt in Zürich. Dirk Hany, Initiator und Chef der Bar, konnte mit seiner Barkarte bereits 2021 beim Swiss Wine List Award punkten und die Auszeichnung Hochprozentiges für sich verbuchen. Die seither komplett neu gestaltete Karte lässt nicht nur die Herzen der Spirits-Aficionados und Cocktailliebhaber höherschlagen, auch das Angebot an Champagnern mit rund 100 Positionen mit Fokus auf Winzerchampagnern und ausgewählten Crus ist beeindruckend.
Winner Fokus Swiss Wine
Die ganze Schweiz – «The Restaurant» im «The Chedi», Andermatt: Die Weinkarte des «Te Restaurant» versammelt 1540 Positionen und eine Vielzahl an internationalen Weinen. Sie umfasst 39 verschiedene Weinländer. Umso mehr war die Jury überrascht, dass den Schweizer Weinen so grosse Aufmerksamkeit im internationalen Umfeld des Hauses geschenkt wird. Alle Weinregionen finden sich in der Karte, sei es beim Angebot der glasweise ausgeschenkten Weine, aber auch einige Weine aus der kleinen, das «Chedi» umgebenden Weinregion Uri gehören zum Sortiment.
Meisterstück Oyo Duo von Kaldewei
Mit dem Luxstainability®-Konzept zeigt Kaldewei, wie die Verbindung von Nachhaltigkeit und Design im Bereich Badarchitektur durch aussergewöhnliche Produktinnovationen gelingt. Jüngstes Key Piece dieser Pionierleistung ist die frei stehende Badewanne Meisterstück Oyo Duo von Stefan Diez. Mit ihrem fliessenden Egg-Shape-Design ist sie aktuell mit renommierten Designawards ausgezeichnet worden und avanciert schon kurz nach dem Produktlaunch zu einem der erfolgreichsten und begehrtesten Designstücke von Kaldewei.
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Das doppelwandige, von japanischer Porzellanmanufaktur inspirierte Meisterstück besteht aus vollständig kreislauffähiger Stahl-Emaille. Mit diesem Konzept vereint Kaldewei Form und Design mit Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Unter diesem Gesichtspunkt hat Designer Stefan Diez mit der Meisterstück Oyo Duo eine Skulptur geschaffen, die sich harmonisch fliessend und fast schwebend in den Raum des Bades integriert.
www.kaldewei.ch
KEYSECURITY
Damit Ihr Gast anreisen kann, wann immer er will
Willkommen im Zeitalter der sicheren und bequemen Schlüsselverwaltung im Hotel! Unsere Hotel KeyBox ist die Antwort auf alle Ihre Anforderungen an Effizienz und Gästezufriedenheit. Bieten Sie Ihren Gästen ein nahtloses und komfortables Erlebnis, während Sie gleichzeitig die Kontrolle über den Zugang zu Ihren Zimmern behalten. Unsere Hotel KeyBox setzt neue Massstäbe in der Schlüsselverwaltung. Keine Sorge mehr wegen verlorener oder gestohlener Schlüssel. Unsere KeyBox bietet einen sicheren Aufbewahrungsort für Ihre Zimmerschlüssel und gewährleistet, dass nur autorisierte Personen Zugang haben.
Mit unserer Hotel KeyBox steigern Sie die Effizienz Ihres Hotelbetriebs. Unsere smarte Lösung ermöglicht es Ihren Gästen, ihre Schlüssel selbstständig und einfach abzuholen, während Sie Ihren wohlverdienten Feierabend geniessen. Sie sparen Zeit und Ressourcen.
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Die Gästezufriedenheit steht bei uns an erster Stelle. Sie können die gewünschten Zimmerschlüssel schnell und unkompliziert in eines der Fächer legen und Ihr Gast kann über einen PIN-Code jederzeit den Zimmerschlüssel entnehmen.
Ihre Hotel KeyBox ist flexibel und skalierbar. Sie können die Anzahl der Fächer je nach Bedarf anpassen und die KeyBox an die individuellen Anforderungen Ihres Hotels anpassen. Ob kleines Boutiquehotel oder grosses Resort –unsere Lösung ist für jede Grösse und Art von Unterkunft geeignet.
Kontaktieren Sie uns noch heute, um mehr über unsere Hotel KeyBox zu erfahren. www.keysecurity.ch
Vorschau
Wasser ist nicht gleich Wasser: Wie wichtig ist gutes Mineralwasser? Gespräche mit Hoteliers und Wasser-Sommeliers.
Weit weg von 0815: Die neuen, kleinen Hotelvereinigungen mit innovativen und aussergewöhnlichen Boutique-Hotels.
Unternehmen: Bereit für die klimaneutrale Zukunft? Modernisierung der eigenen Fahrzeugflotte.
Digital – Influencer-Marketing: Erfolgsversprechende Möglichkeit oder Reinfall?
Essen und Trinken: Champagner und Wasser – zwei Getränke, die die Welt bewegen und provozieren.
Sonderteil Einrichten und Design: Wir präsentieren die Trends 2024 – Beiträge und Interviews mit Anbietern und Produzenten aus den Bereichen Innenarchitektur und -ausstattung, Möblierung, Licht, Hotelwäsche, Hoteltechnik, Boden-, Wand- und Deckenbeläge, Reinigung und Hygiene.
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Die nächste Ausgabe «Hotelière» erscheint am 12. Oktober 2023.
IMPRESSUM
Hotelier e
Hotelier 29. Jahrgang hotelier.ch hoteliere.ch
Herausgeberin Weber Verlag AG Gwattstrasse 144
CH-3645 Gwatt/Thun 033 336 55 55 weberverlag.ch
Verlegerin Annette Weber-Hadorn a.weber@weberverlag.ch
Verlagsleiter Zeitschriften
Dyami Haefliger d.haefliger@weberverlag.ch
Chefredaktion Dr. phil. Hilmar Gernet (phg) h.gernet@hotelier.ch
Karl Wild (kw) k.wild@hotelier.ch
Autor Christoph Ammann c.ammann@hotelier.ch
Projektleitung
Laura Spielmann l.spielmann@weberverlag.ch
Redaktionelle Mitarbeit an dieser Ausgabe: Prof. Dr. Thomas Bieger (ehemaliger Präsident SGH), Sabine Bosshardt (Bosshardt Kommunikation), Ivo Christow (Head of Design krucker.swiss), Bruno
Thomas Eltschinger (Präsident SVS/ASSP), Roland Gasche (Präsident VDH), Kilian Gasser (Journalist), Nicole Harreisser (SVS), Thomas Holenstein (Sebotics), Christine Künzler (Journalistin), Pieter Poldervaart (EnergieSchweiz), Beatrice Rast (Rast Kaffee), Jens Rosenbaum (Journalist), Peter Rüegger (Journalist), Martin Schwegler (Rechtsanwalt), Sarah C. Sidler (Journalistin), Alois Vinzens (neuer Präsident SGH), Ernst Aschi Wyrsch (Hotelier), Anita Suter (Journalistin)
Anzeigenverkauf Thomas Kolbeck t.kolbeck@weberverlag.ch
Maja Giger m.giger@hotelier.ch
Aboverwaltung abo@weberverlag.ch
Telefon 033 334 50 44
Layout
Cornelia Wyssen
Bildbearbeitung
Dominic Fischer
Adrian Aellig
Korrektorat
Blanca Bürgisser
Esther Loosli
Druck
AVD Goldach AG
Sulzstrasse 10 – 12
9403 Goldach
Bildnachweise
Weber Verlag AG: Cover; iStock:
S. 6 (unten), 82, 114, 129; Altea
Software Srl, Marco Sartor:
S. 9 (rechts); William Corall Photography: S. 10; Daniel Ammann: S. 13; Moritz Hager: S. 16; Philippe Hahn: S. 18 (rechts), 19 (Mitte); Gian Giovanoli: S. 22, 28, 29; Steve Hadorn: S. 23; Anke Illing: S. 33 (Mitte); Loris von Siebenthal: S. 33 (unten); Christian Pfammatter: S. 40; Simon von Gunten: S. 43; Audemars Piguet, Maris Mezulis: S. 48/49; Marco Cadonau: S. 49 (rechts); Jürgen Wackenhut/ Shutterstock: S. 50 (links); Adrian Bretscher: S. 50 (rechts);
Susanne Keller/htr: S. 51; Shutterstock: S. 60; Martin Bichsel/BFE: S. 62; SGH: S. 69–71; Swiss Hospitality Investment Club: S. 74–77; Felix Meinhardt: S. 79; Unesco Biosphäre Entlebuch: S. 81; Laura Gargiulo: S. 92 (oben); Thomas Andenmatten: S. 92 (unten); Michel van Grondel: S. 93; Sundroina Pictures: S. 98; Hotel Hornberg: S. 100; Cyrill Matter: S. 104 (unten); Marcus Gyger: S. 110; Federico Sette: S. 111; Marcel Gross: S. 112; Mike Jost: S. 117; David Biedert: S. 124; Linus Morales: S. 128 (rechts)
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Preise Abonnement
1 Jahr (6 Ausgaben): CHF 120.–2 Jahre (12 Ausgaben): CHF 240.–Einzelausgabe: CHF 22.–, Ausland zuzüglich Porto
ISSN
1664-7548
WEMF/SWBeglaubigung 2022
Total gedruckte Auflage: 8000 Exemplare
Total verbreitete Auflage: 7021 Exemplare
Verband Schweizer Medien
Die Weber Verlag AG ist Mitglied im Verband Schweizer Medien.
Hotelier
Cover Jenny und Heinz E. Hunkeler schreiben im Kulm St. Moritz eine tolle Erfolgsstory
Alle Rechte vorbehalten. Der Nachdruck von Artikeln ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und genauer Quellenangabe gestattet. Mit Verfassernamen beziehungsweise Kürzel gezeichnete Veröffentlichungen geben die Auffassung der Autoren und nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Publiziertes Bildmaterial, sofern nicht angeführt, wurde dem Verlag zum Abdruck zur Verfügung
gestellt. Für unaufgefordert eingereichte Manuskripte und Bilder kann keine Haftung übernommen werden.
Offizielles Publikationsorgan «Hotelière» ist das offizielle Publikationsorgan des Schweizer Sommelierverbands ASSP-SVS und der Vereinigung dipl. Hoteliers-Restaurateure VDH.
«Unsere Branche wird völlig unterschätzt»
Womit langweilt man Sie am meisten?
Mit Oberflächlichkeit und inhaltslosen Gesprächen.
Was weckt Ihre Begeisterung?
Das Neue, das Unbekannte und das Aussergewöhnliche, aber auch die kleinen Entdeckungen am Wegesrand.
Was macht Sie glücklich?
Im Privaten die Zeit und die fröhlichen Momente mit meinen Freunden und meiner Familie, das Erreichen eines Gipfels nach einer erlebnisreichen Tour, aber auch meine berufliche Aufgabe, die Arbeit mit meinen Teams und zufriedene Gäste.
Was macht Sie traurig? Menschliche Enttäuschung.
Ihr bisher grösster Erfolg? Dass ich dieses beeindruckende Resort Bergwelt Grindelwald leiten darf, ist mein bisher grösster beruflicher Erfolg. Privat sind es meine ersten 4000er, die ich im letzten Jahr erklommen habe.
Der grösste Flop?
Jeder Flop ist eine gewonnene Erfahrung. Einen wirklich gravierenden Flop habe ich aber noch nicht erlebt.
Ihre Lieblingsbeschäftigungen?
Das Leben geniessen, Zeit mit Menschen meines Herzens
verbringen und in den Bergen unterwegs sein.
Was möchten Sie gerne können?
Mich vom einen an den anderen Ort beamen.
Welchen Traum würden Sie sich gern erfüllen?
Ich habe keine unerfüllten Träume.
Ihr grösster Wunsch?
Ich möchte zufrieden, mit einem Lächeln im Gesicht auf mein Leben zurückschauen und mit meinen Freunden und der Familie über unsere gemeinsamen Erlebnisse lachen können.
Ein Jahr lang Ferien – was würden Sie tun?
Meine Bucket List abarbeiten.
Welche drei lebenden Persönlichkeiten bewundern Sie am meisten?
Ich bewundere selten Persönlichkeiten. Beeindruckt bin ich aktuell vom nepalesischen Bergsteiger Nirmal Purja sowie vom Extrembergsteiger und Abenteurer Reinhold Messner.
Wer wird Ihrer Meinung nach völlig unterschätzt?
Unsere Branche und das, was wir tagtäglich leisten, um Gäste, Mitarbeiter und Stakeholder gleichermassen zufriedenzustellen.
Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gern einen Abend verbringen? Mit Reinhold Messner.
Was wäre das Thema?
Seine Motivation, Inspiration und die Veränderung, die er in den vergangenen Jahren durchlebt hat.
Ist Ihr Leben heute spannender als vor zehn Jahren? Nein, jeder Lebensabschnitt war bisher sehr spannend, hatte seine individuellen Besonderheiten, sein Gutes, sein Schlechtes und Lehrreiches. Ich bin gespannt, was die nächsten zehn Jahre bringen werden.
Wo leben Sie am liebsten?
Ich mochte alle Orte, an denen ich gelebt habe. Die Stadt, das Meer und aktuell das Berner Oberland.
Was haben Sie im Leben verpasst? Nichts.
Als was würden Sie am liebsten wiedergeboren werden? Ich wäre gern ein Adler.
Ihr Lebensmotto?
Die beste Aussicht kommt nach dem schwersten Aufstieg.
Ihr Lieblingshotel – und warum.
Ein kleines Familienhotel in Schenna, Südtirol, in dem ich regelmässig meine Ferien
Die 43-jährige Frankfurterin ist Hotelfachfrau mit Zusatzausbildung in Gastronomie und Ho spitality Ma na gement. Sie bringt 20 Jahre Erfahrung in verschiedenen opera tiven Posi tionen in Häusern von Marriott International in München, Ankara oder Nizza mit. Zuletzt war Tanja Münker als Multiproperty Director of Operations in Zü rich für das VierSterne-Ho tel Sheraton Zürich und das neu eröffnete FünfSterne-Haus Neues Schloss Privat Hotel Zürich tätig. Sie bezeichnet es als grosse Ehre, das mehrfach ausgezeichnete «Berg welt Grindelwald» mit Leidenschaft und Herz zu führen. Und sie freut sich über vie le unvergess liche Begegnungen mit ihren Gästen wie auch die Zusammenarbeit mit den en ga gierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
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verbringe. Dort kann ich mich komplett entspannen, habe alles, was ich brauche, und die Gastgeber sind fantastisch.
Was soll man später einmal von Ihnen sagen?
Das ich Menschen inspiriert habe, privat und beruflich.
Genussjagd
Ob im Wald oder in der Gastronomie: Auf der Pirsch nach dem besten Preis-Leistungs-Angebot sind Geduld und Geschick gefragt. Schlaue Genussjäger vertrauen auf Pistor.
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Unser Angebot. Sortiment, Dienstleistungen und Netzwerk. Ausgerichtet auf Ihre Bedürfnisse
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SCHWEIZER WEIDERIND AUS MUTTERKUH-HALTUNG
Die Aufzucht in der Mutterkuhherde ist die natürliche Haltungsform, welche das Tierwohl optimal berücksichtigt. Das Kalb bleibt nach der Geburt bei seiner Mutter und wird vorwiegend mit Muttermilch gefüttert - später auch mit Gras und Heu. Weiderinder verbringen von März bis Oktober täglich mindestens sechs Stunden auf der Weide. Im Winter bleibt die Herde im Stall mit grosszügigem Aussenbereich und eingestreuter Liegefläche. Der Auslauf tut den Tieren gut und bringt die zarte Qualität des schmackhaften Fleisches hervor.
transgourmet-origine.ch
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