Christoph Lang
Networking Die Kunst des erfolgreichen Vernetzens
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IMPRESSUM Alle Angaben in diesem Buch wurden vom Autor nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und von ihm und vom Verlag mit Sorgfalt geprüft. Inhaltliche Fehler sind dennoch nicht auszuschliessen. Daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autor noch Verlag übernehmen Verantwortung für etwaige Unstimmigkeiten. Alle Rechte vorbehalten, einschliesslich derjenigen des auszugsweisen Abdrucks und der elektronischen Wiedergabe. © 2023 Weber Verlag AG, 3645 Thun/Gwatt Konzept, Idee und Texte: Christoph Lang Foto Umschlag: Alberto Venzago, www.venzago.com
Weber Verlag AG Gestaltung Cover: Sonja Berger Gestaltung: Shana Hirschi Lektorat: Nadine Gerber, 8156 Oberhasli Korrektorat: Laura Spielmann Der Weber Verlag wird vom Bundesamt für Kultur mit e inem Strukturbeitrag für die Jahre 2021–2024 unterstützt. ISBN 978-3-03 818-484-3 www.weberverlag.ch
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Networking Die Kunst des erfolgreichen V ernetzens
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INHALT 1.
Vorwort des Zürcher Regierungsrats Ernst Stocker (SVP)
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2. FRZ Flughafenregion Zürich – Eine Idee wird real
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Christoph Lang – Ein Leben im Dienst des Vernetzens
4. Die Geschichte des Flughafens und der FRZ Flughafenregion Zürich
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So networkt die FRZ Flughafenregion Zürich
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Tipps von René Huber, Ehrenpräsident., und André Ingold, Präsident FRZ Flughafenregion Zürich
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7. Die Freude, Menschen kennenzulernen und sie voranzubringen a) Mein Weg zum erfolgreichen Networker b) Die 4 M – die Basis für jeden Networker c) «Leben heisst lernen» – Geschichten aus dem Leben mit Beispielen d) Meine Erkenntnisse für das Networken e) Wie erfolgreiches Networking ablaufen kann
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8. Networken aus wissenschaftlicher und psychologischer Sicht
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9. Warum der Mensch networken will a) Networking als Grundbedürfnis des Menschen b) Kontakte fürs Business knüpfen
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10. Die Geschichte des Networkens
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11. Wie Networking wirklich funktioniert – die Erfolgsprinzipien des Networkens
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12. Welchen Wert hat die Marke für einen Networker?
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13. Darauf sollten speziell Frauen beim Networken achten
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14. Die Vorteile der Leisen: Zehn Networking-Tipps für Introvertierte
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15. Networken, aber richtig – So netzwerken die Profis
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16. Erfolgsstorys aus der FRZ Flughafenregion Zürich
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17. Networking online versus offline
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18. Ist das Sammeln von Visitenkarten noch sexy?
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19. Diese Events sind ein Muss für einen Networker
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20. Das sollten Sie beim Networken unbedingt vermeiden
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21. Meine verrücktesten Erlebnisse aus über 50 Jahren Networking
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22. Die besten Tipps und Tricks für erfolgreiches Networking
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23. Schlusswort
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24. Dienstleistungen von Christoph Lang als Networker
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25. Danke
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26. Autor
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27. Bildverzeichnis
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1. VORWORT DES ZÜRCHER REGIERUNGSRATS ERNST STOCKER (SVP) Liebe Leserinnen und Leser Wer etwas über das Networking lernen will, sollte auf Christoph Lang hören. Ich kenne kaum einen Menschen, der dazu ähnlich viel zu sagen hätte, wie er. Er blickt nicht nur auf eine lange Karriere als Manager zurück, die er unermüdlich und mit vielen Ideen vorangetrieben hat; als Geschäftsführer der Standortorganisation FRZ Flughafenregion Zürich hat er auch jahrelang sehr gut besuchte und beliebte Networking-Anlässe organisiert – sei es bei Firmen, in einem Zirkuszelt oder zuletzt auch in einem Autobahntunnel kurz vor dessen Eröffnung. Christoph Lang beherrscht die hohe Kunst, Menschen in einer ungezwungenen, lockeren Atmosphäre zusammenzubringen, sodass alle einen Vorteil daraus ziehen können. Er hat mit seinem umtriebigen Wirken dazu beigetragen, dass die Region rund um den Flughafen Zürich – eine der dynamischsten Gegenden der Schweiz – in Schwung geblieben ist. Kontakte zu knüpfen ist wichtig – für junge Berufsleute ebenso wie für erfahrene Kaderleute, für die Manager privater Unternehmen oder für Politiker. Ebenso wichtig ist indes, die Beziehungen auch zu pflegen und zu erhalten, damit sie nicht einschlafen. Im unmittelbaren Gespräch erfährt man Neuigkeiten und kann sich ein Bild von seinem Gegenüber machen. Und das Gegenüber kann in der Zukunft vielleicht einmal helfen, offene Fragen zu klären oder Herausforderungen zu meistern. Darum sind breite und tragfähige Beziehungsnetze nicht nur für jeden Einzelnen von uns von Bedeutung. Sie sind es auch für die Bio-
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tope, in denen wir uns bewegen. Das gilt insbesondere für ein kleines Land wie die Schweiz. Denn einer der zentralen Erfolgsfaktoren unseres Landes ist seine Kultur der kurzen Wege, also der unkomplizierte Zugang zueinander. Dafür sind gute, persönliche Kontakte und gegenseitiges Vertrauen unerlässlich. Diese Kultur hat sich bewährt und wesentlich zur Resilienz der Schweiz beigetragen, wie sich in der Pandemie gezeigt hat. Auch mit Blick darauf nahm ich immer gerne an den Networking-Anlässen von Christoph Lang teil. Ich kann die Lektüre seiner Tipps nur empfehlen. Ihr Ernst Stocker Regierungsrat Kanton Zürich / SVP
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2. FRZ FLUGHAFENREGION ZÜRICH – EINE IDEE WIRD REAL Herzlich willkommen So begrüsse ich immer die Teilnehmenden an meinen Veranstaltungen und so möchte ich gerne auch mein Buch einleiten. Natürlich möchte auch ich als Autor zunächst ein Wort an Sie als Leserin oder Leser richten. Bevor ich Sie mitnehme auf die Reise in die Welt des erfolgreichen Networkens, möchte ich Ihnen gerne etwas zu meiner Person und zum Verein FRZ Flughafenregion Zürich, die ich aufgebaut habe und für die ich viele Jahre mit Herzblut tätig war, erläutern. Denn die FRZ Flughafenregion Zürich ist eine Erfolgsgeschichte und zeigt beispielhaft, wie Wirtschafts- und Standortförderung funktionieren kann. Zur Geschichte des Flughafens Zürich komme ich etwas später in diesem Buch. Doch mit dem internationalen Flughafen in Kloten wird die Region natürlich auch als Wirtschaftsstandort immer wichtiger. Irgendwann kommt die Idee auf, die verschiedenen Gemeinden und Unternehmen rund um den Flughafen Zürich miteinander zu vernetzen. Alles beginnt im Herbst 2010 mit einem Mittagessen mit René Huber, zu diesem Zeitpunkt Stadtpräsident von Kloten und neuer Präsident der Gemeindekooperation der acht Glattal-Gemeinden und Städte «glow. das Glattal». Höhepunkt des Zusammenschlusses dieser acht Städte und Gemeinden ist die Inbetriebnahme der Glattalbahn, die die Zürcher Stadtkreise 11 und 12 sowie die Gemeinden Opfikon/Glattbrugg, Rümlang, Wallisellen, Dübendorf, Kloten und Bassersdorf mit dem ÖV-Netz der Stadt Zürich verbindet. Die Flughafenregion Zürich wird damit endgültig zur am besten erschlossenen Region der Schweiz und kann ab sofort via Flugzeug, Bahn, Auto, Glattalbahn (Tram), Velo und zu Fuss erreicht werden. Das ist weltweit einzigartig.
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Zurück zu unserem Mittagessen. Ich unterbreite ihm die Idee einer engeren Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Politik in der Flughafenregion Zürich. In jeder Stadt und Gemeinde existieren zu diesem Zeitpunkt Gewerbevereine, in denen sich Gewerbe, Handwerk, Banken, Versicherungen und kleinere Dienstleistungsunternehmen zusammenschliessen. Der Bekanntheitsgrad der Region stieg und damit liessen sich immer öfters auch Firmen aus den Bereichen ITC, Medizinaltechnik, Coaching, Beratung und Transporte hier nieder, verschiedene davon auch aus dem Ausland. Diese finden bis dahin nicht die richtigen Ansprechpersonen. Ein CEO einer neuangesiedelten Firma aus Deutschland hatte den Wunsch, sich in der Region zu vernetzen. Ich konnte ihm nur die Gewerbevereine anbieten. Das war nicht das, was er sich wünschte. Ein neuer Verein, der den bestehenden und aufstrebenden Firmen eine Plattform bieten würde, ist deshalb mehr als nur eine spannende Idee. Veranstaltungen, Wirtschaftsinformationen aus der Region, Ansiedlungsfragen, Pflege und Ausbau des persönlichen Netzwerks, Zugang zu hochkarätigen Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik – das stösst ganz bestimmt auf riesiges Interesse. René Huber ist begeistert von der Idee. Er beendet unser Mittagessen mit einem Satz, der in die Zukunft weist: «Du, Christoph, packst das an, und ich werde der Präsident des neuen Vereins.» Gesagt, getan. In verschiedenen Arbeitsgruppen wird die Gründung des Vereins Flughafenregion Zürich vorbereitet, ein Businessplan wird erstellt. Am 13. September 2011 gibt es eine Informationsveranstaltung für die Wirtschaftsvertreter, die an den bisherigen Wirtschaftsforen teilgenommen haben. Die Veranstaltung ist ein voller Erfolg. Rund vierzig Unternehmen und die acht «glow»-Gemeinden treten dem neuen Verein bei. Am 21. November 2011 findet im Beisein von Regierungsrat Ernst Stocker, der auch Götti des Vereins wird, in der AMAG Dübendorf die Gründungsversammlung statt. Und so beginnt die Erfolgsgeschichte
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einer der grössten Netzwerk- und Eventorganisationen der Schweiz, der FRZ Flughafenregion Zürich. Heute ist die Flughafenregion das persönlichste, digitalste und innovativste Wirtschaftsnetzwerk der Schweiz und gehört zu den drei grössten Anbietern von Wirtschafts- und Netzwerkveranstaltungen des Landes. Ein Weg, den ich stetig begleitet habe, und dabei habe auch ich enorm viel gelernt. Es ist mir ein Anliegen, meine Erfahrungen aus dem Leben sowie mein Wissen zum Thema Networking in diesem Buch festzuhalten. Ich werde nicht nur Tipps und Tricks teilen, sondern auch viele Weggefährten und bekannte Networker zu Wort kommen lassen. Das Buch steht für die stetige und laufende Fortentwicklung der FRZ Flughafenregion Zürich und ist ebenso ein Schritt in meine eigene Zukunft. Im Sommer 2023 habe ich mein Amt als Geschäftsführer der FRZ Flughafenregion Zürich in die Hände meiner Nachfolgerin Rahel Kindermann Leuthard übergeben. Ich bin überzeugt davon, dass sie die Erfolgsgeschichte weiterschreiben wird. Ich wünsche der FRZ Flughafenregion Zürich und allen Mitgliedern, die ich zu meinen Freunden zähle, weiterhin viele spannende Veranstaltungen, erfolgreiches Networking, viele schöne Stunden und eine Menge lehrreiche Erfahrungen. Und Ihnen, liebe Leserin, liebe Leser, wünsche ich spannende Lesestunden und hoffentlich die eine oder andere lehrreiche Erkenntnis. Ich schliesse mit unserem Motto, das mich in meinem Leben genauso weiterhin begleiten wird wie die FRZ Flughafenregion Zürich: Wir bewegen, bewirken und vernetzen. Ihr
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Für mich ist es das Grösste, Menschen aus allen Bereichen des Lebens miteinander zu vernetzen.
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3. C HRISTOPH LANG – EIN LEBEN IM DIENST DES VERNETZENS An dieser Stelle möchte ich mich Ihnen gerne etwas genauer vorstellen. Wer mit der Flughafenregion Zürich verbunden ist, kommt an meinem Namen kaum vorbei. Doch dieses Buch ist für alle gedacht, die sich für erfolgreiches Vernetzen interessieren. Sie möchten daher sicherlich wissen, wie ich zum Networking-Experten wurde und welche Erfahrungen mich dazu bringen, ein Buch zu diesem Thema zu schreiben. Mein Name ist Christoph Lang, ich bin verheiratet und Vater einer Tochter. Ursprünglich bin ich studierter Jurist – doch über die Jahre haben sich meine Interessen verändert und verlagert: Ich war Journalist, Politiker, Generalsekretär, Verwaltungsrat, Unternehmer und Dozent. Alle diese Erfahrungen haben mich gelehrt, wie ich erfolgreich Kontakte aufbaue, behalte und pflege. Heute bezeichne ich mich als Berufs-Networker und bin sehr stolz darauf. Am 20. April 1953 wurde ich in St. Gallen geboren. Zusammen mit meinen älteren Schwestern Esther und Ursula wuchs ich in Münchwilen im Kanton Thurgau auf. Wir hatten das Glück, in einem grossen Haus mit viel Umschwung leben zu dürfen. Dank unseres riesigen Gartens waren wir fast Selbstversorger. Meine Eltern waren beide Lehrer, mein Vater auf der Sekundarstufe, meine Mutter unterrichtete Hauswirtschaft und Handarbeit. Mein Vater war auch in der evangelischen Kirche aktiv, zuerst als Kirchenpräsident der Gemeinde Münchwilen, später als Kirchenratspräsident des Kantons Thurgau. Meine Mutter war eine Vorreiterin – sie bot Kochkurse für Knaben an, sehr unüblich für die damalige Zeit.
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Bereits als Primarschüler habe ich mich im Networken geübt.
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Ein grosses Vorbild für mich war mein Grossvater mütterlicherseits. Er war ein Unternehmer und Networker – auch wenn man damals diese Bezeichnung noch nicht kannte. Leider verstarb er, als ich noch ein Kind war. Ich werde später noch ein wenig mehr über ihn erzählen. Doch er gab mir eine Lebensweisheit mit auf den Weg, an die ich bis heute glaube: Beim Arbeiten wird man gesund. Und manchmal hat mir diese Weisheit tatsächlich geholfen. Ich erinnere mich, als ich 2013 trotz Fiebers und gegen den Willen meiner Frau am Gommerlauf in Goms teilnahm: Es ging um einen Langlauf-Halbmarathon. Vor dem Lauf schluckte ich Aspirin. Bis zu Kilometer 16 war alles prima. Doch dann war mein Tank plötzlich leer. Der Kämpfer in mir erwachte – ich wollte den Lauf unbedingt beenden. Und das tat ich auch. Mein Fieber stieg am Montag auf fast vierzig Grad an, es halfen nur noch Antibiotika. Doch am Dienstagnachmittag setzte ich mich wieder an den Bürotisch – ganz nach dem Motto meines Grossvaters. Und war kurze Zeit später auch wieder richtig fit. Ich erlebte eine sehr schöne Jugendzeit. Mein Vater war ein sehr offener Mensch, als einer der ersten Sekundarlehrer überhaupt organisierte er Schüleraustausche mit deutschen Schulen aus Hanau oder Dörnigheim. 1968 durfte ich an einem solchen Austausch teilnehmen. Der Höhepunkt war das Fussballspiel gegen die deutschen Schüler, das wir mit zehn zu eins für uns entscheiden konnten. Das Medienecho in der Schweiz war enorm, unser Erfolg war im Blick, in der NZZ und natürlich in sämtlichen Thurgauer Zeitungen nachzulesen – wann gewinnt schon mal ein Schweizer Team mit einem Stängeli gegen ein Fussballteam aus Deutschland? Von 1970 bis 1974 besuchte ich das Wirtschaftsgymnasium in St. Gallen. Wir waren der erste Jahrgang, der die Matura nach Typus E, Wirtschaft, abschliessen konnte. Das war für mich sehr wichtig, da ich mich bei meiner Studienwahl nicht einschränken wollte.
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Ich war nie der Typ, der sich nur auf einige wenige Tätigkeiten beschränken konnte. Ich war J+S-Leiter im Skifahren, leitete mehrere Skilager, betrieb Leichtathletik, war Abteilungsleiter in der Pfadi, beschäftigte mich mit Marktforschung und in den Ferien half ich in Druckereien aus, verteilte Heizkohle, half beim Akkordmauern, bei der Securitas oder in der Landwirtschaft. Nach der Matura und vor dem Militärdienst verbrachte ich drei Monate in Genf und besuchte die «Ecole de langue et de civilisation française» (ELCF), um mein Französisch zu verbessern. Danach durfte ich als Reiseleiter bei mehreren Reisen nach China, Russland, Kanada oder Italien tolle Erlebnisse sammeln. Ich weiss noch, wie ich am 1. August 1985 in der Nähe unseres Hotels für fünfzig Dollar Feuerwerk kaufte. Jedes 1.-August-Fest in der Schweiz wäre blass geworden vor Neid – mein Feuerwerk dauerte fast eine Stunde und wir sprengten aus Versehen einen riesigen Baumast. Im Anschluss entschied ich mich für ein Jura-Studium. Mein juristisches Lizenziat erlangte ich 1981 an der Universität Bern. 1990 absolvierte ich ein Masterstudium an der Universität Fribourg in Verbands- und Genossenschaftsmanagement. Der Berufseinstieg gelang mir noch während meines Studiums beim Schweizer TourismusVerband, bei dem ich von 1978 bis 1981 als juristischer und volkswirtschaftlicher Sacharbeiter beschäftigt war. Später führte mich mein Weg über die Thurgauer Verwaltung und das Bezirksgericht Arbon zur Standort- und Wirtschaftsförderung Winterthur, an der ich erster Geschäftsführer wurde. Nicht zu vergessen mein Ausflug in den Journalismus: 1984 war ich tatsächlich für ein Jahr als Redaktor bei Radio Aktuell in St. Gallen tätig und danach zwölf Jahre lang nebenberuflich Sportjournalist und Moderator bei Radio Wil. Dies hat geholfen, meine Sichtweise auf die Medien zu schulen und zu schärfen. An der Kaufmännischen Berufsschule Winterthur und an der Bénédict-Schule, ebenfalls in Winterthur, unterrichtete ich lange Jahre
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nebenamtlich die Fächer Buchhaltung, Kaufmännisches Rechnen und Rechtskunde. Von 1988 bis 1998 war ich Generalsekretär und Mitglied der Geschäftsleitung bei der OSEC (heute SGE), der schweizerischen Zentrale für Handelsförderung in Zürich. Bis 2002 erfolgte ein Abstecher nach Basel, wo ich als Direktor des EIAB, Europäisches Institut für Aussenhandel Basel, tätig war.
Ich als Dreikäsehoch mit meinen Schwestern Esther und Ursula im Garten eines Freundes unseres Vaters.
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2002 machte ich mich selbständig und gründete die WRL Wirtschaftsund Rechtsberatung Lang, die unter anderem das Mandat der Standortförderung für «glow. das Glattal» übernahm. 2004 gründete ich zusätzlich mit einem Partner die Swiss School for International Business in Zürich. Dieses Mandat betreute ich bis Ende März 2012, also bis ich die Geschäftsführung der FRZ Flughafenregion Zürich übernahm. Ab 2010 bis im Sommer 2022 war ich zusätzlich Mitglied des Gemeinderats meiner Wohngemeinde Rickenbach. Per 1. April 2012 wurde ich zum Geschäftsführer der neu gegründeten FRZ Flughafenregion Zürich gewählt. Diese Aufgabe habe ich bis zu meiner Pension und darüber hinaus ausgeführt – erst im Sommer 2023 habe ich mich zurückgezogen und den Posten meiner Nachfolgerin Rahel Kindermann Leuthard übergeben. Ich wurde FRZ-Markenbotschafter und bin zusätzlich verantwortlich für die Akquise. Mit meinen nunmehr siebzig Jahren möchte ich zwar weiterhin aktiv bleiben, weil meine Aufgaben mir grossen Spass machen, aber auch Zeit haben für meine Familie, den Sport, das Reisen und meine liebsten Hobbys, das Lesen, das Skifahren und die Gesellschaft meiner Freunde. Das Networken werde ich aber auch in Zukunft wohl nicht vollständig lassen können. Wer mich kennt, weiss: Ich bin ein innovativer Netzwerker mit Herz. Ein Pionier, ein Gründer, Unternehmer, eine Führungspersönlichkeit. Ich biete ein riesiges Netzwerk in Wirtschaft, Politik und Verwaltung, vorwiegend in der Flughafenregion Zürich. Ich bin ein Experte in Standort-, Wirtschafts- und Technologieförderung und eine empathische, begeisterungsfähige Persönlichkeit mit einem scharfen Bewusstsein für MitarbeiterInnen und Menschen. Für mich gibt es nichts Schlimmeres als Menschen, die ständig jammern, die allen anderen die Schuld geben und immer klagen, ohne etwas in ihrem Leben zu ändern. Meine Vielseitigkeit, meine Fähigkeit,
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andere Menschen zu unterstützen und ihnen zu helfen und immer eine Chance zu sehen, haben mich zu einem ausgezeichneten Networker gemacht. Ich glaube an die vier M: «Man muss Menschen mögen», und ich freue mich, wenn mein Vernetzen den gewünschten Erfolg und erfolgreiche Geschäfte bringt. Lassen Sie sich von meiner Leidenschaft und meiner Energie anstecken und begeben Sie sich gemeinsam mit mir auf die Reise durch die Welt des Networkens. Lernen Sie mit diesem Buch, wie auch Sie die für Ihre Geschäfte wichtigen Kontakte knüpfen und pflegen können.
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4. D IE GESCHICHTE DES FLUGHAFENS UND DER FRZ FLUGHAFENREGION ZÜRICH Um die FRZ Flughafenregion Zürich und ihre Wichtigkeit für den Standort zu verstehen, ist es zentral, die Geschichte des Flughafens zu kennen. Ausserdem ist dieser Rückblick auch ganz spannend – zumal im Herbst 2023, kurz vor Erscheinen dieses Buches, das 75-Jahr-Jubiläum des Flughafens Zürich gross gefeiert wurde. Blicken wir also an dieser Stelle ein paar Jahrzehnte zurück, in die Zeit noch vor meiner Geburt. In eine Zeit, in der ein internationaler Flughafen in der Schweiz noch Zukunftsmusik war. 1945 erklärt die Eidgenossenschaft Zürich zum Standort eines neuen Interkontinentalflughafens. Die Eidgenossenschaft verkauft dem Kanton Zürich hierzu 655 Hektaren eines Waffenplatzgeländes auf dem Gemeindegebiet Klotens. Ab dem 1. Juli 1946 wird gebaut. Auf dem ehemaligen Artillerie-Waffenplatz in sumpfigem Ödland entsteht in knapp zwei Jahren der grösste Flughafen der Schweiz. Zwei Pisten werden gebaut: eine in Ost-West-Ausrichtung und eine Blindlandepiste in Nord-Süd-Ausrichtung. Beide kreuzen sich. Am 14. Juni 1948 ist es dann so weit: Am Tag der Inbetriebnahme des damaligen Flughafens Kloten landet auf der Westpiste erstmals eine Douglas DC-4 der Swissair aus Kairo. Eine weitere DC-4 hebt zum Eröffnungsflug nach London ab. Knapp verpasst habe ich die Eröffnung des ersten Terminals am 8. April 1953. Zuvor wurden die Passagiere in provisorischen Baracken abgefertigt. Beim grossen Volksfest zur Eröffnung Ende August 1953 bin ich dann
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