Skitouren Zentralschweizer Voralpen und Alpen
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Impressum Naturverträglichkeit geprüft durch die Kantone und die Fachstelle Natursport-Naturschutz des SAC (Sommer 2014). Verlagsverzeichnis: weberverlag.ch Die SAC-Bücher sind im Buchhandel erhältlich. Alle Rechte vorbehalten, einschliesslich derjenigen des auszugsweisen Abdrucks und der elektronischen Wiedergabe. © 2022 Weber Verlag AG, CH-3645 Thun/Gwatt 3., überarbeitete Auflage 2022 Routenfotos (Seiten): Daniel Anker (107), Dodo Boss (483), Renate Brun (392) Raoul Chiappa (540), Vital Eggenberger (490), Georg Huggler (226) David Pröschel (90, 131, 137, 215, 221, 303) Sandra Ryf (148), Christoph Sager (488, 491, 503) Ramun Schmid (430), Albi Trier (343) Hans Wellauer (335, 338, 349), Andi Wipf (344) Umschlagbild und alle übrigen Fotos: Martin Maier Umschlagbild: Zum Eggenmandli, Windgällen am Horizont Gestaltung: Christine Blau, Bern Satz: Martin Maier, Bern Piktogramme: pulse.ch, Mark Schärer, Bremgarten b. Bern Kartenausschnitte reproduziert mit Bewilligung von swisstopo (BA091607) Weber Verlag AG Umschlag: Bettina Ogi ISBN 978-3-85902-374-1 www.weberverlag.ch Die Weber Verlag AG wird vom Bundesamt für Kultur mit einem Strukturbeitrag für die Jahre 2021–2024 unterstützt.
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Die Angaben in diesem Buch wurden mit grösstmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen des Autors zusammengestellt. Eine Gewähr für deren Richtigkeit wird jedoch nicht gegeben. Die Begehung der vorgeschlagenen Routen erfolgt auf eigene Gefahr.
Fehler, Ergänzungen oder Änderungswünsche mit dem Vermerk «Skitourenführer Zentralschweizer Voralpen und Alpen» bitte melden an: Weber Verlag, Gwattstrasse 144, CH-3645 Thun/Gwatt sac@weberverlag.ch
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Weitere Skitourenführer des SAC Die klassischen Skitouren des Schweizer Alpen-Club SAC (2015) d ISBN 978-3-85902-328-4
Les classiques de randonnée à skis du Club Alpin Suisse CAS (2015) ISBN 978-3-85902-317-8
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von Georges Sanga
Scialpinismo in Svizzera (1999) i von Fabrizio Scanavio, Fritz Gassner, Willy auf der Maur ISBN 978-3-85902-182-2
Bas-Valais (2008) f von Georges Sanga
ISBN 978-3-85902-267-6
Freiburger und Waadtländer Alpen (2008) d ISBN 978-3-85902-268-3
Alpes fribourgeoises et vaudoises (2011) f ISBN 978-3-85902-349-9
von Ralph Schnegg und Daniel Anker
Berner Alpen West (2006) d von Ralph Schnegg und Daniel Anker ISBN 978-3-85902-245-4
Berner Alpen Ost (2004)
von Ralph Schnegg und Daniel Anker
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ISBN 978-3-85902-223-2
Walliser Alpen Ost (2015) d von Egon Feller und Roger Mathieu ISBN 978-3-85902-353-6
Tessin / Misox / Calanca (2011) ISBN 978-3-85902-302-4
d
Ticino / Mesolcina / Calanca (2011) i ISBN 978-3-85902-333-8
von Massimo Gabuzzi
Glarus – St. Gallen – Appenzell (2005) d von Marcel Kraaz und Thomas Wälti ISBN 978-3-85902-236-2
Nordbünden (2008) d von Vital Eggenberger ISBN 978-3-85902-270-6
Graubünden Süd (2010) d von Vital Eggenberger
ISBN 978-3-85902-301-72
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Schneeschuhführer des SAC Ski- und Schneeschuhtouren im Jura L’Arc jurassien en raquettes et à ski (2011)
von Pascal Burnand, Gabriel Chevalier, Raphael Houlmann
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ISBN 978-3-85902-350-5
Crêtes du Jura et Préalpes franco-suisses (2007) f von Didier Cassany
ISBN 978-3-85902-260-7
Bas-Valais (2009) f von Didier Cassany
ISBN 978-3-85902-285-0
Westschweiz (2013) d ISBN 978-3-85902-377-2
De Montreux au lac de Thoune (2007) f ISBN 978-3-85902-262-1
von Ewald Ackermann
Oberwallis (2014) d von Roland Nanzer
ISBN 978-3-85902-370-3
Zentralschweiz (2011) d von David Coulin
ISBN 978-3-85902-348-2
Tessin / Misox (2011)
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ISBN 978-3-85902-315-4
Ticino e Mesolcina (2011) i ISBN 978-88-7967-197-2 I SAC-Art.Nr. 10297
von Roger Welti
Ostschweiz (2013) d von David Coulin
ISBN 978-3-85902-386-4
Graubünden Nord (2011) d von David Coulin
ISBN 978-3-85902-316-1
Graubünden Süd (2013) d von David Coulin
ISBN 978-3-85902-326-0
Verlagsverzeichnis: sac-verlag.ch
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Die SAC-Führer sind im Buchhandel erhältlich.
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Inhaltsverzeichnis Zum Geleit 11 Vorwort 13 15 Piktogramme Hinweise zum Skitourenführer 16 24 SAC-Schwierigkeitsskala für Skitouren Planen und Entscheiden im Winter 26 Lawinenniedergang – Rettung 36 Umweltfreundlich unterwegs 38 Wintertouren mit Rücksicht auf Wildtiere 41 Mit ÖV zum Schnee 52 Internet-Adressen / Telefon-Nummern 54 Bibliografie 57 1 Rigi – Rossberg – Alptal 58 92 2 Sihltal – Wägital – Ybrig 3 Pilatus – Glaubenberg – Sörenberg 142 4 Arvigrat – Melchtal – Engstlenalp 198 5 Brisen – Bannalp – Meiental 234 6 Stoos – Lidernen – Bisistal 318 376 7 Susten – Trift – Göscheneralp 8 Schächental – Etzli – Oberalp 456 9 Centrale – Gotthard – Rotondo 506
Routen nach Schwierigkeitsgrad Alphabetisches Verzeichnis der Unterkünfte Alphabetisches Verzeichnis der Gipfel und Übergänge
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553 570 571
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Zum Geleit
Der Skitourenführer Zentralschweizer Voralpen und Alpen wurde Ende 2009 in einer ersten Auflage von 4500 Exemplaren gedruckt. Autor und Verlag waren überrascht, dass er nach knapp drei Saisons bereits ausverkauft war, und der Markterfolg zwang uns, für die Saison 2014 noch einen unveränderten Nachdruck aufzulegen. Rechtzeitig zu Beginn der neuen Skitourensaison ist nun die überarbeitete zweite Auflage sowohl im SAC-Shop als auch bei den Buchhändlern wieder im Angebot. Im Vergleich zur ersten Auflage von 2010 hat es nebst den neuen und aktualisierten Routenbeschreibungen zwei Neuerungen, die ich im Folgenden erwähnen möchte. Umweltverträglichkeit: Wie die meisten neuen Auflagen unserer Führerliteratur wurde auch diese Ausgabe mit den zuständigen Behörden der Kantone auf Naturverträglichkeit geprüft. Das führte dazu, dass Aufstiegs- und Abfahrtsrouten in Wildruhezonen, die zum Teil mit Betretungsverbot belegt sind, gestrichen oder neu angelegt werden mussten. Dank gutem Einvernehmen und konstruktiven Gesprächen mit den örtlichen Beauftragten sowie dank deren Goodwill und Engagement konnte Martin Maier Alternativrouten «aushandeln». Neue Landeskarten: Seit 2012 sind auf den Skitourenkarten 1: 50 000 auch die Schneeschuhtouren mit blauer Linie eingezeichnet, die Hangneigungen >30° sind rot und die Schutzgebiete gelb eingefärbt. Von Bedeutung für die Routenbeschreibungen sind die Änderungen in der Landeskarte 1 : 25 000. 2013 hat swisstopo begonnen, die insgesamt 247 Blätter vollständig neu aufzubauen. Zwölf Kartenblätter sind bereits erschienen, vier davon betreffen auch Gebiete im vorliegenden Führer, und weitere vier Blätter sind in Arbeit. Der Neuaufbau der Neuen Landeskarte 1: 25 000 soll bis 2019 abgeschlossen sein. Für unsere Führerliteratur sind die neuen Beschriftungen und die Anpassungen gewisser Höhenangaben (Koten) besonders relevant. Martin Maier hat den Aufwand nicht gescheut, die Namen und Höhenangaben gemäss den Blättern 1149 Wolhusen, 1169 Schüpfheim, 1188 Eggiwil und 1189 Sörenberg zu aktualisieren. Die meisten Höhenangaben differieren um einen Meter nach oben oder nach unten; aufgefallen ist einzig der Miesenstock, der um vier Meter kleiner geworden ist (neu 1891 m). Alle Angaben wurden auf ganze Meter gerundet. Umfangreicher sind die Änderungen in der Schreibweise gewisser Gipfel- und
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Zum Geleit
Flurnamen, die sich gemäss swisstopo konsequent auf nationale und kantonale amtliche Quellen stützt. Ich bin versucht, von einer Annäherung von Dialekt an Hochdeutsch zu sprechen, obschon es auch gegenteilige Anpassungen gibt. Einige Beispiele: Schönebüel > Schönenbühl; Tüelbode > Dülboden; Öschegrabe > Eschengraben; Chneubräche > Kneubrechen; Ängellauene > Engenlauenen. Die Änderung des Namens Schimbrig auf Schimberig hat unseren Autor nicht überzeugt, und er beliess kurzum den alten Namen im neuen Führer (s. Seite 155). Beide Karten, sowohl die Skitouren- und Schneeschuhtourenkarte 1: 50 000 als auch die Landeskarte 1: 25 000, bilden zusammen mit dem vorliegenden Skitourenführer die Grundlage für eine optimale Tourenvorbereitung. Es gilt, die Schutzgebiete zu respektieren (auch bei der Abfahrt!), die Wetter- und Lawinensituation zu beurteilen und Entscheidungshilfen aufzufrischen. Wenn man mit einer Gruppe unterwegs ist, sei es als Teilnehmer oder als Leiter, kann an einer heiklen Stelle plötzlich die Dynamik des Gruppendrucks aufkommen. In dieser Situation gilt es, ruhig zu bleiben, überlegt die Risiken abzuschätzen und – hoffentlich richtig – zu entscheiden. Im Kopf eingeprägt sollte das automatische Handeln bei einem Lawinenniedergang sein (Seiten 36 und 37). Unsere Reaktion muss in einer solchen Ausnahmesituation schnell und richtig erfolgen, denn es geht um Leben und Tod. Mit seinen bewährten und seinen neuen Touren sowie mit aktuellen Beschreibungen und interessanten Informationen wird der überarbeitete Skitourenführer wiederum jedem Anspruch gerecht. Im Namen des SAC und der Verlagskommission danke ich Martin Maier für seinen unermüdlichen Einsatz und die professionelle Recherche. Allen Skitourengängerinnen und Skitourengängern, die sich nun mithilfe dieses Führers in das weitläufige Gebiet der Zentralschweizer Voralpen und Alpen begeben, wünsche ich unfallfreie und erfolgreiche Touren bei schönstem Wetter und besten Schneeverhältnissen. Peter Hubacher Präsident Verlagskommission SAC Hünibach/Thun, Oktober 2014
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Vorwort
Als mich SAC-Verlagsleiter Hans Ott Ende 2012 darüber orientiert hat, dass der Bestand des Zentralschweizer Skitourenführers langsam dünn werde und eine zweite Auflage ins Auge gefasst werden müsste, war ich überrascht. Ich hatte mit einer Überarbeitung erst in einigen Jahren gerechnet. Offensichtlich hat aber ein nicht eben günstiger, wenig leichter Stapel Papier, gebunden in attraktivem Umschlag, trotz jederzeit kostenlos verfügbarer Informationen eine Daseinsberechtigung auch heute noch. Lässt sich aber eine Neuauflage bereits nach fünf Jahren auch inhaltlich rechtfertigen? Klar, Ideen für bisher noch nicht beschriebene Routen und Gipfelziele waren mir bereits aufgefallen, als ich damals im Gebiet unterwegs war. Einige andere Tipps wurden mir seither zugetragen, und – mussten in den letzten Jahren in der Zentralschweiz nicht Skigebiete schliessen ...? Nicht alle neuen Wunschrouten haben in den überarbeiteten Führer einfliessen können. Seit einigen Jahren prüft der SAC seine Wintertouren- und Kletterführer mit den kantonalen Behörden auf Naturverträglichkeit. Da schon die erste Ausgabe dieses Führers in enger Zusammenarbeit mit den Kantonen entstanden ist, haben die allermeisten bereits beschriebenen Routen der Beurteilung standgehalten. Neue Gipfelziele dagegen haben es schwer, auch wenn sich die Routen weit über der Waldgrenze und fern jeglicher Wildruhezonen befinden. Gestatten Sie mir an dieser Stelle einen Exkurs. Gerade im Winter brauchen Wildtiere Plätze, wohin sie sich zurückziehen können und ungestört bleiben. Diese Lieblingsorte der Tiere, meist nicht grossflächige Gebiete, werden von Fachleuten der Kantone ausgeschieden. Hervorragend erarbeitet, markiert und kommuniziert werden diese Wildruhezonen schon seit 1983 im Kanton Graubünden. Die Akzeptanz der Zonen ist dort heute gross und die Missachtungen sind gering. Aber auch in der Zentralschweiz, wo Markierungen im Gelände und die Kommunikation via Medien den Standard von Graubünden noch nicht erreicht haben, gilt es die Ruhezonen der Tiere unbedingt zu respektieren. Ein mögliches Nebeneinander von Tier und Mensch findet so auch bei den Fachleuten vermehrt Akzeptanz. Mehr Sorgen bereiten aktuell eigentlich die Eidgenössischen Jagdbanngebiete, die 1875 zum Erhalt der damals ganz oder fast ausgerotteten Huftierbestände ausgeschieden wurden und bis in grosse Höhen reichen. Obwohl die ursprüngliche Ziel-
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Auslösung ist insbesondere bei grosser Zusatzbelastung vor allem an den angegebenen Steilhängen möglich. Grosse, spontane Lawinen sind nicht zu erwarten. Für ca. ½ des Winters prognostiziert. Ca. 34 % der Todesopfer auf Touren und Varianten.
Auslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung (z. B. Einzelperson) vor allem an den angegebenen Steilhängen möglich. Fallweise sind spontan einige mittlere, vereinzelt aber auch grosse Lawinen möglich. Häufig Alarmzeichen vorhanden (Wumm, spontane Lawinen). Für ca. 1/3 des Winters prognostiziert. Ca. 47 % der Todesopfer auf Touren und Varianten.
Auslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung an zahlreichen Steilhängen wahrscheinlich, in allen Expositionen. Fallweise sind spontan viele mittlere, mehrfach auch grosse Lawinen zu erwarten. Für wenige Tage des Winters prognostiziert. Ca. 12 % der Todesopfer auf Touren und Varianten.
Spontan sind viele grosse Lawinen, auch in mässig steilem Gelände, Sehr ungünstige Verhältnisse. Katastrophensituation: Ortsteile zu erwarten; Tallawinen. Wird sehr selten, im Mittel ca. einmal pro gefährdet, evtl. Evakuationen. Verzicht auf Skitouren empfohlen. Winter prognostiziert.
2 MÄSSIG LIMITÉ, MODERATO, MODERATE
3 ERHEBLICH MARQUÉ, MARCATO, CONSIDERABLE
4 GROSS FORT, FORTE, HIGH
5 SEHR GROSS TRÈS FORT, MOLTO FORTE, VERY HIGH
mässig steile Hänge: < 30° steile Hänge: 30° < 35° sehr steile Hänge: 35° < 40° extrem steile Hänge: > 40°
Allgemein günstige Verhältnisse. Extrem steile Hänge einzeln befahren. Frische Triebschneeansammlungen in den extremsten Hangpartien möglichst meiden. Absturzgefahr beachten. Vorsicht: evtl. ungünstigere Verhältnisse im Hochgebirge.
Auslösung ist allgemein nur bei grosser Zusatzbelastung (z. B. Gruppe ohne Abstände) an vereinzelten Stellen im extremen Steilgelände möglich. Spontan sind nur Rutsche und kleine Lawinen möglich. Für ca. 1/5 des Winters prognostiziert. Ca. 7 % der Todesopfer auf Touren und Varianten.
1 GERING FAIBLE, DEBOLE, LOW
Hangneigungsklassen:
EMPFEHLUNGEN UND HINWEISE FÜR PERSONEN AUSSERHALB GESICHERTER ZONEN
MERKMALE (VERBREITUNG DER GEFAHRENSTELLEN, ART DER LAWINEN)
28 Planen und Entscheiden im Winter
Lawinengefahrenskala
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Planen und Entscheiden im Winter
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Kritische Neuschneemenge. Folgende Neuschneemengen sind ein sicheres Zeichen für die Gefahrenstufe erheblich, unabhängig vom Lawinenbulletin! Weitere Zeichen dafür sind auch Wumm-Geräusche und spontane Lawinenabgänge. 10–20 cm bei ungünstigen Bedingungen. Es sind dies: Starker Wind, tiefe Temperaturen (kälter -5°C), ungünstige Altschneeoberfläche (Oberflächenreif, Harsch oder Eis, sehr alte Oberfläche). 20–30 cm bei mittleren Bedingungen. Es sind dies: Kaum Wind oder hohe Temperaturen und günstige Altschneeoberfläche. 30–50 cm bei günstigen Bedingungen. Es sind dies: Kaum Wind und hohe Temperaturen und günstige Altschneeoberfläche. Als weiteres zentrales Hilfsmittel zur Beurteilung des Lawinenrisikos einer Tour soll die Reduktionsmethode angewandt werden. Sie berücksichtigt Gefahrenstufe, Hangneigung und Exposition.
Für ungünstige Expositionen beträgt das Lawinenrisiko:
Als ungünstige Expositionen gelten: Schattenhänge, Triebschneehänge, im Lawinenbulletin erwähnte Hang- und Höhenlagen, Hänge, über die wir nichts wissen. Für günstige Hänge (Sonnenhang ohne Triebschnee und nicht im Kernbereich des Lawinenbulletins) dürfen wir die nächstkleinere Gefahrenstufe annehmen.
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Planen und Entscheiden im Winter
Typische Lawinenprobleme: Es ist sinnvoll, vor und während der Tour ständig die Hauptgefahr, die von den momentanen Verhältnissen ausgeht, zu suchen. Eine der folgenden vier Situationen stellt typischerweise diese Hauptgefahr dar: Neuschnee. Während sowie 1 bis 3 Tage nach Schneefall. Typischerweise erhebliche Lawinengefahr. Oft kritische Neuschneemenge und Alarmzeichen vorhanden. Die Gefahrenstellen sind flächig verteilt, es bestehen wenige Umgehungsmöglichkeiten. Reduktionsmethode beachten! Triebschnee. Während sowie 1 bis 2 Tage nach Schneefall und/oder starken Winden. Immer Windzeichen, öfters Alarmzeichen vorhanden. Die Gefahrenstellen sind unregelmässig verteilt. Meide Schneeansammlungen. Frischer Triebschnee ab 30° heikel, umgehen! Nassschnee. An Tagen mit starker Erwärmung. Erkennbar an durchweichter Schneedecke. Die Gefahrenstellen liegen häufig an Sonnenhängen und in tieferen Lagen. Vorsicht vor Spontanlawinen, Tour früh beenden! Altschnee. Bei schwacher Schicht innerhalb der Schneedecke. Typischerweise mässige Lawinengefahr, schwierig erkennbar. Informationen im Bulletin beachten, Reduktionsmethode einhalten!
Gelände Wie ist das Gelände der Tour physisch beschaffen (Steilheit, Sanftheit, felsdurchsetzt, offene Hänge oder Rinnen …)? Wie sind die Hauptschwierigkeiten und Hauptgefahren charakterisiert? Steiler Schneehang, enge Rinne, Felspassage? Steilheit. Zunehmende Steilheit heisst zunehmendes Risiko. In elektronischen Karten können oft die Hangsteilheiten angezeigt werden. In den SAC-Skitourenführern werden für die Schlüsselstellen die Hangsteilheiten angegeben. Messen mit Hangneigungsmassstab auf der Karte 1:25 000. Im Gelände mit Stöcken oder andern Hilfsmitteln messen. Schätzen: Spitzkehren-Gelände beginnt bei ca. 30°, Schutthalden unterhalb einer Felswand sind um 35° steil, felsdurchsetztes Steilgelände ist über ca. 40° steil. Hanglage. Meide wenn möglich sehr steile und schattige Kammlagen. Lichter Wald bringt keinen Schutz vor Lawinen. Geländeform. Meide Mulden und geh auf Rücken. Sei vor allem vorsichtig beim Übergang von Rücken in Mulden.
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Planen und Entscheiden im Winter
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Exposition. Schattige Hänge sind oft riskanter als sonnige. Bei starker Erwärmung und bei Nassschneegefahr sind sonnige Hänge heikler. Hanggrösse: Bei Hängen, die gross sind oder oberhalb von Gräben liegen, besteht die Gefahr, tief verschüttet zu werden. Hangauslauf: Hänge, die über felsigem Gelände liegen, bergen Absturzgefahr.
Mensch Die Verhaltensweise eines Menschen in einer Entscheidungssituation ist geprägt von vielen verschiedenen Verhaltensmustern. Mut, Abgeklärtheit, Zielstrebigkeit, Ehrgeiz und Durchsetzungswille kommen bei Männern gehäuft vor. Emotionen, Intuition, Streben nach Sicherheit und sozialem Austausch sind öfters bei Frauen zu beobachten. Allerdings verfügt jeder Mensch über seinen eigenen Mix aus solchen Eigenschaften. Um in Risikosituationen optimal zu entscheiden, sollten idealerweise sowohl «männliche» wie auch «weibliche» Merkmale das Verhalten beeinflussen. Andernfalls neigt man dazu, erhöhte Risiken einzugehen. Bei der Entscheidungsfindung in einer Gruppe wird dieser Effekt noch verstärkt. Dazu folgende Empfehlungen: – Lerne deine Verhaltensmuster kennen und kritisch hinterfragen! Bespreche deine Beobachtungen auch mit deinen Tourenpartnern. Das führt zu einer offenen, kritischen Stimmung und damit einer optimalen Voraussetzung für gute Entscheide. – Versuche an einem Entscheidungspunkt einen ganz andern Blickwinkel als gewohnt einzunehmen. – Was sagt mein Bauch (Gefühle), wenn ich diese Schlüsselstelle anschaue? Falls du ein diffuses negatives Gefühl entdeckst, ergründe, woher es kommt. Was genau stört dich an der Stelle? – Was ist das Allerschlimmste, das uns an dieser Stelle geschehen könnte, also der Worst Case? Überlege dir, wie du das verhindern kannst oder was dagegen spricht, dass er eintritt. – Was denkt sich das Gruppenmitglied mit der kleinsten Erfahrung von dieser Stelle (bevor andere ihre Gedanken offenbart haben)? – Wie wichtig ist es für mich, dass wir die Schlüsselstelle passieren? Wenn es sehr wichtig ist und ein Verzicht unangenehm wäre, musst du kritisch sein. Du bist eher bereit, erhöhte Risiken einzugehen. Alleingänger, Vorsicht: Dein Risiko ist höher, als wenn du dieselbe Tour in Begleitung unternimmst.
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Wildspitz von Sattel (110a) und von Steinerberg (110b); Abfahrt vom Gnipen nach Goldau (111c). Chaiserstock von Sattel (112). Gottertli vom Bahnhof Schwyz (104b).
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Rigi – Rossberg – Alptal
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Rossberg Voralpiner Nagelfluhriegel zwischen Zuger- und Ägerisee mit dem Wildspitz als Kulminationspunkt und den beiden Nebengipfeln Gnipen im Südwesten und Chaiserstock im Nordosten. Wildspitz und Gnipen sind hervorragende Aussichtspunkte mit reizvollen Anstiegen und rassigen Abfahrten vor allem im Hochwinter, wenn bis ins Tal abgefahren werden kann. Beliebt als Ziel auch für Schneeschuhtouren und Winterwanderungen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln optimal erreichbar.
Wildspitz 1580 m Höchster Punkt im Kamm des Rossbergs und höchster Gipfel des Kantons Zug. Das Gasthaus auf dem Gipfel (wildspitz.ch; + 41 41 832 11 39) ist in der Regel auch im Winter offen. 110a WS
von Sattel 2½ – 3 Std.
850 m
50 m
SE, N
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236 S Lachen 1151 Rigi 1152 Ibergeregg Sehr häufig begangene, abwechslungsreiche und landschaftlich reizvolle Kammwanderung.
Von der Bahnstation Sattel-Ägeri (772 m) über den Bahnübergang zum Weiler Riedmatt, dort nach links bis ans Ende der Riedmattstrasse. Über Weiden westwärts die Alpstrasse queren und vor dem Bachgraben allmählich Richtung Norden zum Stall bei Punkt 972 ansteigen. Nun westwärts zum oberen Stall und auf dem Sommerweg ziemlich ruppig durch den Wald auf die Alpstrasse. Nach rund 100 Metern die Strasse verlassen und nordwestwärts über den langen, unbewaldeten Hang hinauf zur Halsegg (1320 m). Von dort in südwestlicher Richtung dem Kamm bis an die Gwandelenflue folgen. Am Fuss des Felsriegels auf dem Sommerweg ostwärts durch eine enge Scharte auf die Krete und über diese westwärts zur Kantonsgrenze bei Punkt 1544. Weiter südwestwärts in sehr anregender Höhenwanderung über den Grat am höchsten Punkt (1571 m) der Langmatt vorbei hinunter zu Punkt 1521 und über den Südostgrat auf den Wildspitz. Als Höhenwanderung auf dem gleichen Weg möglich. Ab der Halsegg dabei etwas direkter, westlich der Aufstiegsroute, via Eigenstall – Peterschwändi nach Riedmatt abfahren. Bei guten Schneeverhältnissen interessanter ist die Abfahrt auf Route 110b nach Steinerberg oder die Querung hinüber zum Gnipen mit den Abfahrten nach Walchwil (Route 111b) oder nach Goldau (Route 111c).
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110b WS –
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Rigi – Rossberg – Alptal
von Steinerberg 2½ – 3 Std.
990 m
SSE
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236 S Lachen 1151 Rigi Aufgrund der Hanglage häufig kritische Schneeverhältnisse. Neuschnee, Hochwinter und tiefe Temperaturen garantieren reizvolle Anstiege und hohen Abfahrtsgenuss – aber auch viele Leute.
Von der Bahnstation Steinerberg (591 m) zur Kirche und auf der Hauptstrasse rund 700 m nordostwärts an den Dorfrand. Über offene Weiden westlich von Chornacher nordwärts durch eine Verengung zur Haarnadelkurve der Wildspitzstrasse (1020 m). Nun östlich des Chapfbachs weiter über Weiden, die Bergstrasse zweimal querend, zur Äugsthütte. Via Kanzleihütte (1298 m) nordwestwärts durch lockere Baumbestände zum Gipfel. Verschiedene Abfahrtsmöglichkeiten im Bereich der Aufstiegsroute und westlich davon. 110c L
von Unterägeri 3 – 3½ Std.
850 m
N
236 S Lachen 1131 Zug 1151 Rigi Bus (Linie 1) vom Bahnhof Zug Richtung Oberägeri. Bei Neuschneeverhältnissen sehr reizvolle Tour, die auch bei Schneeschuhwandernden sehr beliebt ist. Die Route verläuft zu Beginn zwar meist im Wald, gewährt aber im oberen Teil schöne Ausblicke.
Von der Bushaltestelle Unterägeri, Station (729 m) auf der Höfnerstrasse zum Schönalphüttli im Hürital. Bis hierher wird die Strasse geräumt. Südwestwärts auf der Strasse bis zur Abzweigung (912 m) in der Lichtung von Im Fang. Südostwärts nun stets auf Waldwegen via Urzlenboden (1135 m), Ampferenboden (1290 m) und westlich an Wasserfallen (1375 m) vorbei auf die Krete des Rossbergs. Über den Grat westwärts zum Gipfel. Auf gleicher Route möglich. Bei günstigen Verhältnissen ist die Abfahrt nach Steinerberg auf Route 110b interessanter. Bei guter Schneelage sehr empfehlenswert ist die Querung zum Gnipen mit den Abfahrten nach Walchwil (Route 111b) oder nach Goldau (111c).
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Rigi – Rossberg – Alptal
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Gnipen 1567 m Westlicher Gipfelpunkt im Kamm des Rossbergs. Eindrückliche Tiefblicke auf Zuger- und Lauerzersee. Interessanter Einblick ins Anrissgebiet des Goldauer Bergsturzes von 1806. 111a WS
von Allenwinden 3½ – 4 Std.
870 m
N, W, S
236 S Lachen 1131 Zug 1151 Rigi Bus (Linie 1) vom Bahnhof Zug Richtung Oberägeri. Landschaftlich äusserst reizvolle Skiwanderung im Naherholungsgebiet von Zug. Auch bei Schneeschuhwandernden sehr beliebt. Der direkte Zustieg über das Oberalpli nordöstlich des Gnipen ist wegen der vom Kanton Zug erlassenen Wildruhezone leider nicht mehr möglich.
Von der Bushaltestelle Allenwinden (700 m) das Dorf Richtung Süden verlassen. Via Obergrüt südwestwärts sanft an Höhe gewinnen und östlich an Punkt 921 vorbei zur Zugerberg-Strasse und auf dieser über den Vordergeissboden zur Weggabelung (943 m). Südwestwärts zu Punkt 946 und strikt auf dem Weg durch das Eigenried Richtung Süden nach Früebüel (984 m). Den Kessel der Walchwiler-Oberallmig östlich umgehend zur Wegkreuzung bei Stafel (988 m). Südwestwärts nach Dürrenboden und da auf den Forstweg, der Richtung Süden zu Punkt 1279 hinauf führt. Welche Aussicht! Im Bereich des Sommerwegs über die Rossberg-Kante nordostwärts zum Vorgipfel (1533 m) mit Kreuz an der Bergsturz-Anrisskante oder zum Grenzstein auf dem höchsten Punkt. Je nach Verhältnissen auf Route 111b nach Walchwil, auf Route 111c nach Goldau, oder über den Grat ostwärts zum Wildspitz und auf Route 110b nach Steinerberg.
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111b WS
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Rigi – Rossberg – Alptal
von Walchwil 3 – 3½ Std.
1100 m
NW, W, S
236 S Lachen 1151 Rigi Sehr abwechslungsreicher Direktanstieg über dem Zugersee, wenn Schnee bis ganz hinunter liegt.
Vom Bahnhof Walchwil (449 m) auf den Wanderweg, der südöstlich der Station die Gleise überquert und auf der Hinterbergstrasse zum Wegweiser bei Obergaden (560 m) hinauf führt. Nun entweder links über den Weg via Utenberg zu Punkt 703 im Wald von Holäsch oder weiter auf der steilen Hinterbergstrasse (Schlittelweg) zur gleichen Stelle. Südwärts flach nach Mäwägenberg hinüber. Über die Weiden des Gängigen Bergs südostwärts via Schwändiberg und Belgerts (951 m) nach Vorderboden (1068 m). Richtung Nordosten zu Punkt 1180 auf dem Forstweg und auf Route 111a zum Gipfel. Auf gleicher Route zurück. Bei günstigen Schneeverhältnissen auf Route 111c nach Goldau, oder ostwärts über den Grat zum Wildspitz und auf Route 110b nach Steinerberg. 111c
Abfahrt nach Goldau
WS
1050 m
S
68
236 S Lachen 1151 Rigi Die geringe Höhe über Meer, die ausgeprägte Südhanglage und einige nicht flachgelegte Weidezäune sind dieser topografisch für tolle Abfahrten prädestinierten Route entlang dem Goldauer Bergsturz abkömmlich.
Vom Gipfel des Gnipen über die Südwestschulter zu den steilen Alpweiden von Spitzibüel. Auf etwa 1060 m Traverse zur Unteren Hütte östlich des Bergbachs und praktisch in der Falllinie via Härzig zur Tennmatt, einem Aussenquartier von Goldau (537 m). Durch das Dorf südwärts zum Bahnhof von ArthGoldau.
Buch.indb 72
27.01.22 09:17
1
Rigi – Rossberg – Alptal
73
Chaiserstock 1426 m (Rossberg) Nordöstlicher Gipfelpunkt des Rossberg-Riegels hoch über dem Lauerzersee. Wohl auch wegen der durch den Wald etwas eingeschränkten Gipfelsicht wird der Chaiserstock im Aufstieg zum Wildspitz meist rechts liegen gelassen. Nicht zu verwechseln mit dem imposanten (Skitouren-) Ziel im Lidernengebiet! 112 WS
von Sattel 2 Std.
650 m
SE, SW
68, 74
236 S Lachen 1151 Rigi 1152 Ibergeregg Eine Möglichkeit, um aus der SchneesportlerInnen-Karawane Richtung Wildspitz auszuscheren.
Von der Bahnstation Sattel-Ägeri (772 m) auf Route 110a zum Sattel (1320 m) bei der Halsegg. Anstatt südwestwärts Richtung Wildspitz, an der Alpwirtschaft (halsegg.ch) vorbei, nordostwärts über die Halsegg und durch die westliche Waldschneise zum Gipfel. Auf gleicher Route zurück. Bei genügend Schnee südostwärts zu Punkt 1396.1 und direkt hinunter durch eine Waldlichtung via Altstafel zur Alpstrasse.
Morgartenberg 1244 m Mehr geschichtsträchtig als skitouristisch bedeutend, bietet die Waldkuppe zwischen Ägerisee und Rothenthurm im Hochwinter einige nette Kurztouren direkt ab Bahnstation. 113a WS –
von Rothenthurm 1 Std.
320 m
E, NE
236 S Lachen 1152 Ibergeregg Im Aufstieg schöne Aussicht auf das Rothenthurmer Moor.
Südlich des Bahnhofs Rothenthurm (923 m) über den Bahnübergang und am Ende der Siedlung südwestwärts zum Kreuz (1002 m) auf der Geländekante. Richtung Westen über die Weiden von Schos bis auf ca. 1100 m, wo im Bereich eines Fussweg südwärts in die Waldlichtung gequert wird, die fast bis zur Schoshöchi (1228 m) hinaufreicht. Kurz etwas ruppig durch den Wald zum Wanderweg, der südwestwärts zum Gipfelplateau und hinüber zum Kreuz führt. Auf gleicher Route zurück oder auf Route 113b nach Sattel.
Buch.indb 73
27.01.22 09:17
Chaiserstock (112) und Morgartenberg (113b) von Sattel, Nüsellstock von Rothenthurm (122) und Näbikenfirst von der Biberegg (123b).
Buch.indb 74
27.01.22 09:17
1
113b L
Rigi – Rossberg – Alptal
75
von Sattel 1½ – 2 Std.
470 m
SW
74
236 S Lachen 1152 Ibergeregg Nette Kurztour.
Nordöstlich der Bahnstation Sattel-Ägeri (772 m) über den Bahnübergang. Kurz danach Richtung Nordosten über die Ebene nach Altstatt und in gleicher Richtung nördlich vom Bachgraben die Südwestflanke hoch zum Morgartenberg. Auf gleicher Route oder wenn viel Schnee liegt, westlich der Aufstiegsroute durch die steilere, hängende Waldschneise von Rapperen in die Ebene von Altstatt hinunter.
Hundwileren 1194.6 m Nördlichste Weidekuppe des Hügelzugs zwischen dem Alptal und dem Rothenthurmer Moor mit einem nicht zu übersehenden Gipfelkreuz. 120a 1L 2L
von Biberbrugg (1) oder Bennau (2) über Chatzenstrick 1½ Std. 1 Std.
370 m 310 m
N, NE
236 S Lachen 1132 Einsiedeln Kleine, aber feine Vor-Voralpen-Kurztour für hochwinterliche Schneetage.
Von der Bahnstation Biberbrugg (828 m) entlang der Hauptstrasse über die Biber zur Abzweigung der Bennauerstrasse. Von dort südostwärts über Weiden (und Zäune) zur Kirche von Bennau (881 m). Bis hierher auch mit dem Bus von der Station Biberbrugg. Mit oder ohne Hilfe des Bennauer Skilifts hinauf auf den Hügel Brunneren (1069 m). In schöner Höhenwanderung zuerst Richtung Westen, dann südwestwärts über den Chatzenstrick und das kurze Steilstück bei Chätzer zum massiven Gipfelkreuz. Als Wanderung zurück auf gleicher Route oder reizvoller vom Gipfel direkt nordwestwärts durch Waldschneisen zur Bahn- oder Bushaltestelle der Dritten Altmatt (120c).
Buch.indb 75
27.01.22 09:17
76
120b L
1
Rigi – Rossberg – Alptal
von Einsiedeln 1½ Std.
310 m
N, NE
236 S Lachen 1132 Einsiedeln Waldschneewanderung direkt ab Bahnhof Einsiedeln.
Vom Bahnhof Einsiedeln (884 m) auf dem nordwestlichen Bachuferweg rund 1 km der Alp entlang Richtung Südwesten. Nun wetwärts auf den Wanderweg, der via Beugen durch den Langwald zur Wegverzweigung bei Punkt 1053 führt. Hier links auf dem Weg bis auf die Krete und über die Weid nordwärts zum Chrüz. Als Wanderung zurück auf gleicher Route oder reizvoller auf Route 120c zur Bahn- oder Bushaltestelle der Dritten Altmatt. 120c L
von Altmatt 1 Std.
270 m
W, NW
236 S Lachen 1132 Einsiedeln Reizvolle Feierabend-Kurztour über dem Rothenthurmer Moor.
Von der Bahn- bzw. Bushaltestelle Altmatt (920 m) nordostwärts auf die Geländenase des Balzengütsch. Da stets auf der Rippe durch Waldschneisen Richtung Südosten zum Gipfelkreuz.
Ahoren 1359 m Wenig markante Erhebung im Grat zwischen Hundwileren und Nüsellstock. 121 L
von Ober Trachslau 1–1½ Std.
430 m
SE
236 S Lachen 1132 Einsiedeln 1152 Ibergeregg Bus vom Bahnhof Einsiedeln Richtung Brunni im Alptal. Lohnend nur, wenn genügend guter Schnee eine tolle Abfahrt verspricht.
Von der Bushaltestelle Trachslau, Kirche (928 m) auf der Strasse Richtung Westen um die Kiesgrube herum zum Trachslauer Moos, wo der Anstieg Richtung Nordwesten beginnt. Über steile Alpweiden, am Stall der Lochweid vorbei zum Wegweiser auf dem Grat, dem nur bedingt offensichtlichen Ziel der Tour. Auf gleicher Route.
Buch.indb 76
27.01.22 09:17
1
Rigi – Rossberg – Alptal
77
Nüsellstock 1479 m Bewaldeter Aufschwung im Hügelzug zwischen Bennau und dem Kleinen Mythen. Seit dem Sturm vom Stefanstag 1999 ist ein prächtiger Blick weit in den Norden möglich. Dank dem Neusell-Skilift, der bis nahe an den Kulminationspunkt heran führt, erhält der Nüsellstock als erstes Highlight der beliebten Höhenwanderung zum Hochstuckli häufig Besuch von WintersportlerInnen. 122 WS –
von Rothenthurm 1½ – 2 Std.
560 m
NW, N, NE
74
236 S Lachen 1152 Ibergeregg Abwechslungsreiche, im Mittelteil etwas flache, landschaftlich schöne Alternative zum Anstieg mit Schlepphilfe.
Vom Bahnhof Rothenthurm (923 m) auf der Oberdorfstrasse Richtung Südosten zur Lützelmatt. Auf der Alpstrasse über den Schläukbach und unmittelbar danach südostwärts durch eine schmale Waldschneise zum Stall mitten auf der Lichtung. Auf dem Alpweg Richtung Süden zwei bewaldete Bachrinnen überqueren und dann südostwärts über die Weiden von Oberberg hinauf auf eine markanten Geländekante auf ca. 1200 m. Durch lichten Wald nordostwärts zum Wegende bei Punkt 1238. Es folgt fast 2 km Flachlauf auf Waldwegen, die um den Ostgrat des Nüsellstock herumführen. Zuhinterst in der Ochsenweid weist ein Zeiger den Weg via Teuffeli hinauf zum Ziel. Ebenfalls via Teuffeli wird der Gipfel in 20 Minuten vom Restaurant Neusell (1317 m) bzw. dem Ende des Skilifts (neusell.ch; + 41 41 838 14 45) von Südwesten her erreicht. Südwestwärts nach Nüsell und auf den Pisten des Skilifts zur Bahn haltestelle Biberegg (ca. 935 m). Meist aber weiter als Höhenwanderung auf dem Hügelkamm Richtung Süden (Route 123b).
Buch.indb 77
27.01.22 09:17
78
1
Rigi – Rossberg – Alptal
Näbikenfirst 1566 m Weidekopf mit Holzkreuz. Kulminationspunkt der Hügelwanderung vom Nüsellstock zum Hochstuckli. 123a L
von Alpthal 1½ – 2 Std.
560 m
E, S
236 S Lachen 1152 Ibergeregg Bus vom Bahnhof Einsiedeln Richtung Brunni im Alptal. Selten gewählter Anstieg auf die höchste Kuppe im Kamm zwischen Nüsellstock und dem Kleinen Mythen.
Von der Bushaltestelle Alpthal, Rütli (1010 m) auf dem Haggeneggweg Richtung Südwesten durch das Malosentobel und den Langwald zu den Weiden von Bruust und weiter zu Punkt 1329 bei Bogenfang. Hier Richtung Nordwesten auf dem Näbikenalpweg an der Alp vorbei zu Kreuz und Bank. Bei knapper Schneelage entlang der Aufstiegsroute zurück ins Alptal. Liegt genügend Schnee, kann vom First Richtung Südosten entlang dem Grat und über die steilen Weiden von Bruust und Frifang zur Bushaltestelle Alpthal, Stei (ca. 1045 m) abgefahren werden. Zwei kurze, aber ruppige Waldpassagen mindern den Abfahrtsspass ein wenig (WS). Das Gebiet des Hirzenstock ist aus Wildtierschutz-Gründen unbedingt zu meiden! 123b L
von der Biberegg (Rothenthurm) 1 Std.
250 m
W, N
64
236 S Lachen 1152 Ibergeregg Der Skilift Neusell (neusell.ch; + 41 41 838 14 45) wird von der Bahn haltestelle Biberegg (Halt auf Verlangen!) in 10 Minuten erreicht. Schöne, einfache auch mit Schneeschuhen oft begangene Tour mit den Mythen als stetem Blickfang.
Vom Ende des Skilifts Neusell (1317 m) südostwärts und strickt im Bereich des Sommerwegs durch die bewaldete Westflanke des Hoch Tändli zum Alpgebäude (1483 m) bei Chli Tändli. Nun immer auf dem Grat Richtung Süden über Hügelkuppen zum Kulminationspunkt der Kammwanderung. Nach Alpthal auf Route 123a. Häufig aber wird vorgezogen weiter über den Kamm via Grossbrechenstock und Brüschrainhöchi, sowie nördlich am Nätschboden vorbei, in 1 Stunde auf den Gipfel des Hochstuckli zu wandern.
Buch.indb 78
27.01.22 09:17
1
Rigi – Rossberg – Alptal
79
Hochstuckli 1566 m Häufig besuchter hübscher Skigipfel am Westrand der Schwyzer Voralpen. Obwohl das Skigebiet bis 80 m unter den Kulminationspunkt hinauf reicht, hat die Weidekuppe ihre Ursprünglichkeit bewahrt. Schöne Aussicht in den Talkessel von Schwyz auf die Mythen und in die Glarner und Urner Berge. 124a WS –
von Biberegg (Rothenthurm) 2 – 2½ Std.
630 m
NE
64
236 S Lachen 1152 Ibergeregg Bahnhaltestelle Biberegg (Halt auf Verlangen!). Die Zeit des Mädern-Skilift ist abgelaufen und endgültig vorbei. Trotzdem wenig anstrengender Aufstieg durch die abgeschiedene Geländekammer des Mäderenwald.
Von der Bahnhaltestelle Biberegg (ca. 935 m) über die Bahn- und Strassenüberführung südostwärts an der Loreto-Kapelle vorbei auf den Bärenboden zum ehemaligen Skilifthüttli. Über offenes Weideland (ehemalige Skipiste) südwärts via Geissgütsch zu Punkt 1153 hinauf. Auf der Forststrasse durch den Mäderenwald und kurz vor der Haarnadelkurve südwestwärts im Bereich des Sommerwegs via Punkt 1339 durch den Wald und dann zur Bannegg (1440 m). Entlang der Nordkrete des Hochstuckli, zuletzt kurz steil, zum höchsten Punkt. Auf der Anstiegsroute wenig attraktiv. Sehr lohnend dagegen, wenn Schnee bis weit hinunter liegt, auf Route 124b nach Schwyz. Sonst über die Pisten des Skigebiets Sattel-Hochstuckli nach Mostelberg bzw. Sattel.
Buch.indb 79
27.01.22 09:17
Gottertli (104b) und Hochstuckli (124b) vom Bahnhof Schwyz.
Buch.indb 80
27.01.22 09:17
1
124b L
Rigi – Rossberg – Alptal
81
von Schwyz 3 – 3½ Std.
1110 m
SW, S, SE
80
236 S Lachen 1152 Ibergeregg Schöne Tour, die aufgrund von Exposition und Höhe nur an wenigen (Neuschnee-)Tagen von ganz unten machbar ist. Für die Alpweiden von Haggen genügen aber bereits wenige Zentimeter Schnee.
Vom Bahnhof Schwyz (455 m) auf dem Wanderweg nach Schwyz bis zum Nietenbach. Nordwestlich auf Strässchen und Wegen dem Bach entlang via Ried zu Punkt 717. Liegt Schnee bis in die Niederungen, kann dieser Punkt direkt vom Bahnhof Schwyz über Weiden und Wiesen erreicht werden. Weiter in nordnordöstlicher Richtung, am besten entlang dem Nietenbachtobel-Wald, an den Gehöften von Mettli und Uzenberg vorbei über die Alpweiden zum Gipfel. Entlang der Aufstiegsroute.
Buch.indb 81
27.01.22 09:17
82
1
Rigi – Rossberg – Alptal
Amselspitz 1491 m Waldkuppe zwischen Alptal und Grossem Runs, dessen Flanken vom Sturm Lothar arg zerzaust worden sind. Im Aufstieg über den Amslen-Kamm schöne Aussicht auf Einsiedeln, den Sihlsee sowie in die Schwyzer Voralpen. Die Weitsicht vom Gipfel Richtung Norden ist eingeschränkt. 130 WS
von Trachslau bei Einsiedeln 2 – 2½ Std.
710 m
NW, NE, N
89
236 S Lachen 1132 Einsiedeln 1152 Ibergeregg Bus vom Bahnhof Einsiedeln Richtung Brunni im Alptal. Beliebte Schneeschuhtour. Erster bzw. letzter Kulminationspunkt der landschaftlich reizvollen Kammwanderung rund um den Grossen Runs. Der Schlussaufstieg dieser Route befindet sich im kantonalen Naturschutzgebiet Ibergeregg und ist unbedingt einzuhalten!
Von der Bushaltestelle Trachslau, Rüti-Säge (903 m) südostwärts über die Ebene zur Waldlichtung Studenweid. Über diese hinauf zur Stelle, wo die Lichtung vom Waldweg gestreift wird, der bequem zur meist geräumten Trittstrasse hinauf führt. Auf der Alpstrasse durch die Ostflanke zu den Weiden Ufem Tritt und über diese hinauf zum Kamm, der in weitem Linksbogen bei Punkt 1309 erreicht wird. In prachtvoller Höhenwanderung via Chli Amslen an den Amselspitz heran. Zwar etwas ruppig und ziemlich steil direkt über den Nordwestgrat zum Kulminationspunkt. Auf gleicher Route Zurück. Meist aber Fortsetzung der «Grossen Runs»-Rundtour über den Kamm Richtung Süden.
Buch.indb 82
27.01.22 09:17
1
Rigi – Rossberg – Alptal
83
Gschwändstock 1616 m Der bewaldete Grat bildet das Dach der Rundtour um den grossen Runs herum und wird häufig mit Schneeschuhen – nur noch selten mit Skis – besucht und von ambitionierten KammwanderInnen ziemlich exponiert überschritten. 131 WS
von Alpthal 1½ – 2 Std.
620 m
W, SW
236 S Lachen 1152 Ibergeregg Bus vom Bahnhof Einsiedeln Richtung Brunni im Alptal. Landschaftlich reizvoller Anstieg, der sich durchaus auch skifahrerisch lohnt. Der Gipfelfirst des Gschwändstock befindet sich im Lebensraum der störungsempfindlichen Auerhühner. Bitte Route nicht verlassen!
Von der Bushaltestelle Alpthal, Post (996 m) nördlich an der Kirche vorbei an die «Alp» und bachabwärts zur Brücke. Auf dem Fahrweg Richtung Osten und dem verbauten Bach entlang aufwärts und dann hinüber zum Butzi. Am bequemsten im Bereich des Fahrwegs über die Waldlichtung aufwärts via Punkt 1271 an die auffällige Butziflue heran zu Punkt 1388. Da nordostwärts über offenes Gelände auf den Kamm zwischen Alptal und Grossem Runs (ca. 1490 m). Skifahrerisch kaum mehr lohnend von der Gratsenke südostwärts im Bereich des Wanderwegs steil und ruppig auf den höchsten Punkt. Auf gleicher Route zurück
Buch.indb 83
27.01.22 09:17