ViaStoria Wege und Geschichten 2/22

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Wege und Geschichte Les chemins et l’histoire Strade e storia

Polenwege

Chemins des Polonais Strade dei Polacchi

02/2022

TITELBILD

«Jeszcze Polska nie zgine˛ła» – Noch ist Polen nicht verloren: Der Anfang der polnischen Nationalhymne ist im Hinterbergwald östlich von Alpnach OW in einen Fels eingehauen. Mehr als 12 000 polnische Soldaten überquerten im Juni 1940 von Frankreich her im Gebiet des heutigen Kantons Jura die Schweizer Grenze, um der Gefangennahme durch deutsche Truppen zu ent gehen. Bis Dezember 1945 wurden sie in der Folge in Lagern in der ganzen Schweiz interniert. In dieser Zeit leisteten sie Arbeitseinsätze und bauten zahlreiche Strassen, Wege und Infrastruktur bauten, vorab für die militärische Nutzung. Man che der «Polenwege» sind grossartige Beispiele der damals schon im Verschwinden begriffenen traditionellen Wegbaukunst. Zu den Zeugnissen der Arbeit polnischer Soldaten zählt auch die Strasse von Alpnach nach St. Jakob/Ennetmoos NW, an der das abgebildete einfache Denkmal von 1943 steht. (Foto Paebi, Wikimedia Commons, CC BY SA 4.0)

Das Zitat auf der Rückseite ist der Erzählung «Wanderer auf dem Heimweg» des Schweizer Schriftstellers Meinrad Inglin (1893–1971) ent nommen. In seiner letzten, 1968 publizierten Erzählung verarbeitet Inglin die Erinnerungen an den Aktivdienst im Zweiten Weltkrieg, den er als Kommandant von Interniertenlagern in Ge benstorf und in Neuenhof bei Baden verbrachte. (Meinrad Inglin: Erzählungen 1, Atlantis Verlag, Zürich 1968, S. 285)

IMPRESSUM

Wege und Geschichte Zeitschrift von ViaStoria – Stiftung für Verkehrs geschichte

Les chemins et l’histoire Publication de ViaStoria – Fondation pour l’histoire du trafic Strade e storia Rivista di ViaStoria – Fondazione per la storia del traffico

Ausgabe 02/2022 | Dezember 2022 Auflage: 3500

Die nächste Ausgabe von «Wege und Geschichte» erscheint im Juni 2023. Sie ist dem Thema Verkehrs wege und Kartografie gewidmet.

ISSN 1660-1122 Nachdruck nur mit Bewilligung von ViaStoria Herausgeber ViaStoria Stiftung für Verkehrsgeschichte Redaktion a. i. Andres Betschart Kontakt: redaktion@viastoria.ch Verlag

Weber Verlag AG Gwattstrasse 144 CH 3645 Thun/Gwatt Übersetzungen

Giorgio Bellini, Pierre G. Martin Adresse

ViaStoria, Stiftung für Verkehrsgeschichte Hanspeter Schneider Matten

CH 3472 Wynigen www.viastoria.ch, stiftung@viastoria.ch

Liebe Leserin, lieber Leser Wege verbinden – es ist seit jeher ihre grundlegende Funktion. Das gilt natürlich auch für die Polenwege in der Schweiz. Diese verbinden Ar cegno und Golino, Egg und Sattelegg, Ilanz und Tavanasa sowie viele weitere Ortschaften in der ganzen Eidgenossenschaft. Zugleich haben die Polenwege eine andere, symbolische Verbindung geschaffen, die zwischen Polen und der Schweiz – eine Verbindung zweier Völker, die Unabhängigkeit und Freiheit über alles schätzen. Heute, als ein zerstörerischer Krieg erneut unser Kontinent erschüttert, wächst die symbolische Bedeutung der Polenwege. Diese wurden ja auch in Zeiten eines vernichtenden Kriegs erbaut, von Menschen, deren Heimat zu jener Zeit systematisch zerstört wurde. Doch diese verbindenden Bauten haben sich als dauerhafter als die Zerstörung des Kriegs erwiesen. Und das gibt uns Hoffnung.

Chères lectrices, chers lecteurs, Les routes relient – telle est depuis toujours leur principale fonction. Et il en va naturellement ainsi pour les chemins des Polonais que l'on trouve en Suisse. Ceux ci relient Arcegno à Golino, Egg à Sattelegg, Ilanz à Tavanasa, ainsi que de nombreuses autres localités dans toute la Confédéra tion. Mais en même temps, ces chemins des Polonais ont créé un autre lien, symbolique, un lien entre la Pologne et la Suisse – un lien entre deux peuples qui placent au dessus de tout l'indépendance et la liberté. Aujourd'hui, alors qu'une guerre dévastatrice affecte à nouveau notre continent, la significa tion symbolique des chemins des Polonais grandit. Ils furent construits à une époque de guerre horrible, par des hommes dont la patrie était alors soumise à une destruction systématique. Cependant, ces routes se sont révélées plus durables que les ravages de la guerre. Et cela nous donne de l'espérance.

Care lettrici, cari lettori, Le strade definiscono collegamenti: è sempre stata la loro funzione principale. Naturalmente, questo vale anche per le strade dei Polacchi presenti in Svizzera. Collegano Arcegno e Golino, Egg e Sattelegg, Ilanz e Tavanasa, oltre a molte altre località della Confederazione. Allo stesso tempo, le strade dei Polacchi definito un altro legame simbolico, quello tra la Polonia e la Svizzera, un legame tra due popoli che apprezzano l'indipendenza e la libertà sopra ogni altra cosa. Oggi, mentre una guerra devastatrice torna a scuotere il nostro continente, il significato simbolico delle strade dei Polacchi si amplia. Sono state costruite in un tempo di guerra devastante, da persone la cui patria veniva sistematicamente distrutta. Ma queste opere di collegamento si sono dimostrate più durature delle distruzioni della guerra. E questo ci dà speranza.

Botschafterin der Republik Polen in der Schweizerischen Eidgenossenschaft Ambassadrice de la République de Pologne en Suisse Ambasciatrice della Repubblica di Polonia presso la Confederazione Svizzera

INHALT

4 Polnische Internierte in der Schweiz Stefan Paradowski

11 Zum Geburtstag ein Cervelatsalat. Die Spuren der internierten Polen in der Region Winterthur Dominik Landwehr

17 Internati polacchi nella Svizzera Italiana Werner Weick

20 Noch ist Polen nicht verloren … Polnische Internierte im Kanton Bern 1940–1945 Fritz von Gunten

24 Polenwege: Der grosse Überblick Andres Betschart

33 Der Tomülpass erwacht zu neuem Leben. Zur Restaurierung des «Polenwegs» von 1941 Cornel Doswald

39 Die Polen in der «vergessenen Landschaft». Der Einsatz von polnischen Internierten am Sustenpass Hanspeter Schneider und Guy Schneider

44 Die Satteleggstrasse: Bau mit juristischem Nachspiel Stefan Paradowski

47 Der Förderverein ViaStoria Vorschau

VORWORT

POLNISCHE INTERNIERTE IN DER SCHWEIZ

Polnische Soldaten kämpften während des Zweiten Weltkriegs in Frankreich gegen die deutsche Wehrmacht. Nach der französischen Kapitulation im Juni 1940 überschritten mehr als 12 000 von ihnen die Grenze zur Schweiz, wo sie interniert wurden. Sie trugen massgeblich zum Ausbau der Schweizer Strasseninfrastruktur bei. Bis heute sind ihre Werke als Polenwege oder Polenstrassen in Erinnerung geblieben.

«

Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen!» Diesen Satz ver kündete Reichskanzler Adolf Hitler im Berliner Reichstag am Vormittag des 1. Septembers 1939. An diesem Morgen über fiel die deutsche Wehrmacht ohne Kriegserklärung Polen. Der Tag gilt als Beginn des von Deutschland ausgelösten Zweiten Welt kriegs. Damit nicht genug. Die sowjetische Besetzung Ostpolens begann mit dem Einmarsch der Roten Armee am 17. September 1939. Josef Stalin erklärte, das Vordringen der sowjetischen Trup pen diene dem Schutz der dort lebenden Ukrainer und Weissrussen vor dem deutschen Einmarsch. Die Sowjetunion gewann ein Ge biet, das 52 Prozent des gesamten polnischen Staates umfasste. Polnische Einheiten mussten sich vor den Streitkräften der Wehr macht und der Roten Armee zurückziehen. Die versprengten Trup

pen schlugen sich auf verschlungenen Wegen – via Ungarn oder Rumänien – meist nach Frankreich durch. Die neue Exilregierung unter Władisław Sikorski versuchte, diese Kräfte zu sammeln, neue Einheiten zu bilden und von Frankreich aus den Kampf gegen die Okkupation ihres Heimatlandes aufzunehmen. So bildete sich die polnische Exilarmee, die unter der Befehlsgewalt des französi schen Generalstabs stand. 81 000 Soldaten gehörten ihr an. Am 14. Juni 1940 erfolgte die kampflose Besetzung von Paris durch deutsche Truppen. Die 2. Polnische Schützendivision als Teil des 45. Französischen Armeekorps befand sich am 18. Juni auf dem Plateau von Maîche – nahe der Schweizer Grenze. Von deutschen Truppen eingekesselt, verschlimmerte sich die Lage der polnischen Einheiten zusehends: jede Art von Munition und alle

4 Wege und Geschichte | Les chemins et l’histoire | Strade e storia 02/2022

1 Ein Lastwagen der 2. Polnischen Schützen division durchquert nach dem Grenzübertritt Ende Juni 1940 die Stadt Biel auf dem Weg in ein Interniertenlager.

(Foto Staatsarchiv Bern, Nachlass Ulrich Gribi, N Gribi 1.59)

übrigen Vorräte gingen zur Neige. Es drohte die deutsche Kriegsgefangenschaft. Auf ein Gesuch hin beschlossen der Bundesrat und General Henri Guisan umgehend, die bei Goumois (CH/FR) über die Grenze drängenden französischen und pol nischen Militarflüchtlinge aufzunehmen, zu ent waffnen und zu internieren. So überquerten in der Nacht vom 19. auf den 20. Juni 1940 der Gross teil des 45. Französischen Armeekorps und mit ihm der Hauptteil der 2. Polnischen Schützendivision sowie ein Teil der 1. Polnischen Grenadierdivision die Schweizer Grenze. Die Gesamtzahl belief sich auf rund 43 000 Soldaten, darunter gegen 30 000 Franzosen und über 12 000 Polen. Weiter wurden 7800 Pferde, 1600 Motorfahrzeuge und eine Menge Material und Munition mitgebracht. Die Schweizer Presse beschrieb den Grenzübertritt in zahlreichen Artikeln mit viel Sympathie (Abb. 1).

Internierung

Die Soldaten wurden in der Schweiz gemäss der Haager Konvention (von 1917) interniert. Nach ihrer Entwaffnung und nach ersten Aufenthalten in improvisierten Biwaks wurden die polnischen Truppen so weit wie möglich ins Landesinnere gebracht. Im Winter 1940/1941 konnten die ersten Internierten in neu erstellte Barackenlager einquar tiert werden. Begründet wurde der Bau dieser Lager offiziell mit einer einfacheren Kontrolle sowie die Verkleinerung von Bewachungsmannschaften. In offiziell sollte wohl eine völlige Isolierung von der Bevölkerung erreicht und das nationalsozialistische Deutsche Reich nicht provoziert werden, dessen Agenten die Internierung misstrauisch verfolgten. Unrühmlicher Höhepunkt dieser Art von Verwah rung bildete eine Revolte mit zwei Verletzten im sogenannten «Concentrationslager» in Büren an

der Aare (Abb. 2; vgl. S. 21). Der Versuch, Tausende Internierte in einem zentralen Lager zu versammeln, scheiterte und führte zur Dezentralisierung: Ende 1941 wurden sieben Interniertenabschnitte mit zahlreichen Stammlagern und Arbeitsdetachemen ten organisiert. So waren die polnischen Internier ten über das ganze Land verteilt.

Im Juni 1940 wurde mit dem Eidgenössischen Kom missariat für Internierung und Hospitalisierung EKIH eine nationale Verwaltungsorganisation geschaffen, die sich um die Interniertenlager kümmerte. Dem Kommissariat unterstellt waren zum einen die In ternierten und die entwichenen Kriegsgefangenen, zum andern die Hospitalisierten, die Deserteure und zugewiesene Fluchtlinge. Das EKIH war keine zivile, sondern eine militärische Behörde und folgerichtig dem Eidgenössischen Militärdepartement unterge ordnet.

Lager

Die Gesamtzahl aller Internierten (Polen, Franzosen, Russen und andere) in der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs betrug etwa 41 000 in rund 350 Lagern. Das Lagerleben war gekennzeichnet durch ständige Orts und Arbeitswechsel. Die polnischen Soldaten hielten sich im Laufe der Internierungszeit in mehreren Lagern auf, wechselten fortwährend die Interniertenabschnitte, die Region und die Lan desteile. An den jeweiligen Lagerorten verrichteten sie ab Frühling 1941 verschiedenste Arbeiten. Sie kamen dort zum Einsatz, wo Schweizer Arbeitskräf te nicht zur Verfügung standen (Abb. 3).

Im Laufe des Kriegs wurde ein dezentrales System entwickelt, das aus Auffang , Quarantäne , Stamm und Arbeitslagern bestand. Schliesslich brachte man die fremdländischen Soldaten in die eigent lichen Interniertenlager. Stammlager bildeten die

2 Ein polnischer und zwei Schweizer Soldaten vor dem «Concentrations lager» in Büren an der Aare im Sommer 1940. Die isolierte Verwahrung in einem bewachten, mit Stacheldraht eingezäunten Lager führte zu einer Revolte der Internierten und schliess lich zur Verteilung in kleinere Lager in der ganzen Schweiz.

(Foto Staatsarchiv Bern, Nachlass Ulrich Gribi, N Gribi 2.48)

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Polenwege | Chemins des Polonais | Strade dei Polacchi

Basis für Arbeitslager, wohin Internierte geschickt wurden, um vor Ort als Arbeitsdetachement einer bestimmten Aufgabe nachzugehen.

Die verschiedenen Lager waren regionalen Ab schnitten zugeordnet. Am Anfang gab es nur drei dieser Regionen. In einer zweiten territorialen Re organisation schuf das EKIH Ende 1941 die sieben Internierungsabschnitte Reuss, Graubünden, Aar gau, Rhone, Seeland, Tessin und Thur. Hinzu kam ein achter Abschnitt mit dem Kommandoposten in Winterthur (diesem gehörten die Hochschullager Fribourg, Herisau und Winterthur sowie das Gym nasiallager Wetzikon an). So waren während der ganzen Internierungszeit rund 1200 Ortschaften in der Schweiz mindestens einmal mit Internierten belegt. In einem inoffiziellen Verzeichnis von «Ort schaften, in welchen polnische Internierte während des Zweiten Weltkrieges gearbeitet haben bzw. un tergebracht waren», sind 463 «Hauptlager (Detache mente)» erwähnt.

Arbeit

Vorerst verliefen die Arbeitseinsätze für polnische Soldaten individuell und unkoordiniert. Bis Früh ling 1941 leisteten viele Internierte freiwillig Ar beitseinsätze in der Landwirtschaft. Als sich aber eine ungewisse Aufenthaltsdauer abzuzeichnen be gann, führte das EKIH 1941 eine Arbeitspflicht ein. Die Kriegswirtschaft verlangte ständig neue Ar beitskräfte, besonders zur Erfüllung des Plans Wah len im Rahmen der sogenannten «Anbauschlacht». Allein für die Landwirtschaft waren unter dem Titel «Polenpflanzwerk» 6000 bis 6500 Mann vorgesehen (Abb. 4).

Polenstrassen

Ein Symbol für die Arbeitsleistung der Internierten sind die sogenannten Polenstrassen oder Polenwege. So wurden Waldwege, Feldwege und Strassenabschnitte bezeichnet, die während des Zweiten Welt kriegs von Soldaten der 2. Polnischen Schützendivision angelegt oder ausgebaut wurden. Sie dienten militärischen oder zivilen Zwecken. Einige von Internierten gebaute Strassen, die aus Gründen der Landesverteidigung unter eidgenössischer Oberauf sicht erstellt wurden, gingen nach dem Zweiten Weltkrieg an eine Gemeinde oder an einen Kanton über und wurden wie die Satteleggstrasse (vgl. S. 44) einer allgemein öffentlichen Bestimmung zugeführt. An einigen Orten gibt es heute offiziell einen «Polenweg» oder eine «Polenstrasse». Und sie bringen einen touristischen Nutzen – wie der ausgeschilderte «Po lenweg» ab Rothenbrunnen GR. Auf der Homepage dieser Gemeinde findet sich der Eintrag: «Der Polenweg zwischen Rothenbrunnen und Domat/Ems wurde von den in der Schweiz internierten Polen erstellt, welche im Jahre 1940 in die Schweiz kamen und hier interniert wurden aufgrund der Haager Kon vention. Sie wohnten während der Internierung bis Dezember 1945 in Barackenlagern.»

In einem 1997 publizierten Verzeichnis werden namentlich 43 «wichtige von den polnischen Internierten gebauten Stassen» in den elf Kantonen GR, OW, TI, BE, AG, VS, ZH, GL, NE, SZ, NW aufgeführt. Der Autor Jerzy Rucki (1919–2001), selbst polnischer In ternierter, fügt dieser Auflistung pauschal «diverse Strassenabschnitte in den Kantonen FR, LU, SO, VD, TG, UR, ZG» hinzu. Der Kanton Graubünden verfügt in diesem Verzeichnis über die meisten Polenstrassen (13),

3 Blick in den Speisesaal im Untergeschoss des Kirchgemeindehauses Winterthur. In Winterthur war eines der drei Internierten-Hochschul lager untergebracht. Hier studierte der Offizier Leszek Bial y, der Foto graf dieser Aufnahme (s. auch S. 2). (Foto Leszek Bial y, Winterthurer Bibliotheken, Sammlung Winterthur)

6 Wege und Geschichte | Les chemins et l’histoire | Strade e storia 02/2022

DER FÖRDERVEREIN VIASTORIA

Der Förderverein ViaStoria fördert die Forschung zu historischen Verkehrswegen unterstützt die Herausgabe von «Wege und Geschichte»

Das bevorstehende Vereinsjahr 2023 steht unter dem Motto «Alte Karten und Pläne». Das neue Motto bildet wie immer den Mittelpunkt des Januar Apéros in Olten.

Die wichtigsten Ereignisse 2022 waren – die Generalversammlung in Basel mit einem Besuch von Rheinhafen und Hafenmuseum – die Frühjahrswanderung zum Thema Kander Durchstich in den Thunersee

– die zweitägige Herbstwanderung von Stein am Rhein bis Eglisau, gestützt auf den neuen Kulturlandschaftsführer «ViaRhenana – Wasser weg mit Salzgeschmack».

Die Veranstaltungen des kommenden Jahres werden aktuell kommuniziert und sind abrufbar auf unserer Webseite www.viastoria foerderverein.ch

Aktuell Exkursionen und Präsentationen

Mitgliederbereich Vereinsinterna, vom Förderverein mitfinanzierte Studien und Referate, vergünstigte KulturwegePublikationen der Verlage AT und Weber

VORSCHAU WEGE UND GESCHICHTE

01/2023: VERKEHRSWEGE UND KARTOGRAFIE

Auf den ältesten kartografischen Darstellungen der Schweiz sind keine Strassen und Wege eingezeichnet; Fixpunkte in der Landschaft waren Ortschaften, Brücken und Herrschaftsbauten.

Heute hingegen ist die Hilfe bei der Orientierung im Raum die wichtigste Aufgabe von Karten –ob physisch oder digital. Die Linienführung und die Beschaffenheit der Verkehrswege sind zu zentralen kartografischen Informationen gewor den. Die Ausgabe 01/2023 von «Wege und Ge schichte» lotet das weite Feld der Beziehung zwischen Verkehrswegen und Kartografie aus. Die Rolle von Karten in der historischen Wegforschung soll dabei ebenso zur Sprache kom men wie die vielfältigen Darstellungsformen von Verkehrswegen und die Aussagen, die sie über die reine Karteninformation hinaus vermitteln.

Redaktionsschluss: 1.3.2023

02/2023: DAS IVS: VORWÄRTS INS DRITTE JAHRZEHNT

Im November 2003 fand die Erarbeitung des In ventars historischer Verkehrswege der Schweiz IVS ihren Abschluss. Zwanzig Jahre später ist es Zeit für einen prüfenden Blick: Wo steht das IVS heute, und wie sieht seine Zukunft aus? Ein wichtiges Thema ist dabei die «vollständige Überprüfung und Bereinigung», welche die Ver ordnung zum IVS alle 25 Jahre vorschreibt und für die beim Bundesamt für Strassen ASTRA be reits Vorarbeiten laufen. Weiter stellen sich etwa Fragen zur IVS Methodik, zu neuen elektroni schen Darstellungsformen, zum Einbezug der aktuellen Verkehrsforschung und auch zum Um gang mit Verkehrswegen des 20. Jahrhunderts. Ein anderer Aspekt ist die internationale Aus strahlung des IVS – und auch die Präsentation jüngerer Sanierungsprojekte von IVS Objekten hat ihren Platz.

Redaktionsschluss: 1.9.2023

Vorschläge für Heftbeiträge sind sehr willkommen! Bitte richten Sie diese bis einen Monat vor Redaktionsschluss an redaktion@viastoria.ch

Polenwege | Chemins des Polonais | Strade dei Polacchi

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«Im Übrigen waren die Polen disziplinierte Leute, sie führten täglich ein strammes Hauptverlesen durch, hielten ihr Lager in Ordnung und beteiligten sich völlig an öffentlichen Arbeiten.»

Meinrad Inglin, aus der Erzählung «Wanderer auf dem Heimweg», 1968.

« Au reste, les Polonais étaient des gens disciplinés. Ils procédaient chaque jour à un appel strict, tenaient leur camp en bon ordre et participaient sans rechigner à des travaux publics. »

Meinrad Inglin, tiré du récit «Wanderer auf dem Heimweg», 1968.

«Per il resto, i polacchi erano persone disciplinate, facevano quotidianamente rigorosi appelli principali, tenevano in ordine il loro campo e partecipavano pienamente ai lavori pubblici.»

Meinrad Inglin, dal racconto «Wanderer auf dem Heimweg», 1968.

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