KOLUMNE
Ein Bildschirm vor dem Kopf ermöglicht den Blick auf die Welt Schreiben Sie sich in der grössten Schule der Welt ein: dem Internet
Meine Arbeit bringt es mit sich, dass ich einen grossen Teil meiner Zeit vor irgendwelchen Bildschirmen verbringe. Texte schreiben sich am Computer schneller und einfacher, das Internet ist ein grosser Informationspool und die sozialen Medien wichtige Kommunikationskanäle. So sitze ich also am Bürotisch vor dem PC, auf dem Balkon am Laptop und zwischendurch recherchiere ich auf dem Sofa ein bisschen mit dem iPad im World Wide Web herum. Zum Zeitvertreib (sie dürfen das ruhig Prokrastination nennen), guck’ ich immer mal wieder auf mein Smartphone, in der Hoffnung etwas Spannendes aufzuschnappen. Ich will ganz ehrlich mit ihnen sein: Ich bin süchtig!
Irene Thali Interlaken
Weniger nach meinem Handy, Tablet oder Computer, auch nicht nach Facebook-Statusupdates und WhatsApp-Nachrichten – ich kann gut ohne die Geräte und Anwendungen auskommen und gönne mir das oft ganz bewusst. Auch wenn Ihnen das jetzt nach dem Lesen des ersten Absatzes gänzlich unvorstellbar vor-
kommen mag. Es sind Informationen, Meinungen und Wissen, nach denen ich süchtig bin. Das Internet öffnet mir Tore zu Welten, die mir sonst verborgen blieben. Dazu zählen auch Weltanschauungen, denen ich unter normalen Umständen und im analogen Alltag aus dem Weg gegangen wäre. Nun werden mir diese auf meinen Bildschirm gespült. Das ist nicht immer gleich erquickend, aber lehrreich. Neben der Vielzahl an Meinungen und Informationen, fasziniert mich vor allem, wie einfach es ist via Internet etwas Neues zu erlernen. Ob das nun das Verfassen von Stabreimen, afrikanisches Trommeln oder eine Programmiersprache ist: Irgendwo auf dieser Welt gibt es be-
«Ob Stabreim, afrikanisches Trommeln oder Programmiersprache: Irgendwo auf dieser Welt gibt es einen Menschen, der dazu ein brauchbares Lern-Video, einen Blogbeitrag oder einen Podcast veröffentlicht hat.»
Bödeli / BrienzInfo 82