NEUE HEIMAT

OFT VERSCHLÄGT UNS DAS LEBEN VON EINEM WINKEL DER ERDE IN EINEN ANDEREN. EIN NEUSTART IST DANN ANGESAGT UND EINE NEUE HEIMAT WILL EROBERT WERDEN ...

ADOBESTOCK 

PRIVAT 

KARIN HEIDECKER MIT NANUQ

Zugegeben, allzuweit gereist ist Karin Heidecker nicht, obwohl auch der Weg ins Waldviertel so eigentlich gar nicht geplant war, um sich den Traum vom eigenen Bauernhof zu erfüllen. Aber es kommt eben oft so, wie es kommen musste und da die Heideckers in ihrer alten Heimat in Oberösterreich einfach kein passendes Objekt fanden, weiteten sie den Radius ihrer Suche immer mehr aus. Bis sie schlussendlich in Kautzen fanden, wonach ihr Herz begehrte.

Wer wie Karin und Peter Heidecker mit vier Schlittenhunden sein Leben und die sportliche Faszination teilt, lebt sinnvoller Weise in einer Gegend, die es –jedenfalls im Winter – möglich macht, viele Kilometer lang durch die Landschaft zu fahren. „Früher mussten wir erst die Hunde und Schlitten mühsam ins Auto verladen“, erzählt die Hundeverhaltensberaterin. Doch auch im Sommer sind die Heideckers froh über ihre neue Heimat im Waldviertel, denn die Alaskan Malamutes schätzen – wie schon ihr Rassenamen verrät – zu warmes Klima nicht besonders.

TIERISCHE HEIMAT KAUTZEN

Ihr Leben teilen die beiden aber nicht nur mit ihren vier liebenswürdigen Hunden, sondern neben vier Katzen auch mit einem kleinen Rudel Alpakas. Auch die domestizierten Kamele aus Südamerika fühlen sich im Waldviertel wohl und versorgen Karin Heidecker mit weiteren Aufgaben in ihrem tierischen Haushalt. Denn die vor allem wegen ihrer besonderen Wolle so geschätzten Tiere versorgen auch Familie Heidecker mit reichlich Rohstoff für streichelweiches wärmendes Strickwerk. Geschoren werden die Alpakas einmal im Jahr, die Wolle ihrer Tiere verarbeitet „Alpakarin“ selbst zu Gestricktem weiter. Und sie ist überzeugt: „Mein liebevoller Umgang mit meinen Alpakas überträgt sich nicht nur auf ihre Wolle, sondern fließt auch in die Verarbeitung ihrer handgemachten Werkstücke ein, die dadurch mit ganz viel positiver Energie aufgeladen sind!“

Seit fünf Jahren sind Karin und Peter Heidecker nun bereits glückliche Waldviertler, die ihren Schritt in die neue Heimat noch an keinem einzigen Tag bereuten.

RENATE STADLHOFER & RUDI HIRSCH

Das Kochen hat sie in der steirischen Heimat von der Pike auf gelernt: Renate Stadlhofer ist im Bezirk Weiz aufgewachsen und hat nach ihrer Ausbildung dort in einem Gasthof gearbeitet. Einer ihrer Kollegen war ein gewisser Rudi Hirsch, Waldviertler aus Groß Gerungs. Bald brachte Renate ihre beiden Kinder zur Welt und so wurde der Kochlöffel erst mal gegen Pampers & Co getauscht und damit der Arbeitswelt Adieu gesagt.

JAHRE SPÄTER ...

Das Schicksal hat fleißig seine Fäden gesponnen und lässt die Wege von Renate und Rudi durch einen „Zufall“ nochmal zusammenlaufen. Und diesmal – beide sind bereits geschieden – funkt es auch zwischen ihnen!

Doch nicht nur Amors Pfeil sollte die beiden treffen, da gab es noch einen weiteren Plan für den Lebenspfad der beiden ...

BACK TO THE ROOTS

Überraschend und viel zu früh wurde Rudis Vater aus dem Leben gerissen. Zwar war das elterliche Wirtshaus Hirsch schon jahrelang geschlossen, doch Mama Hirsch bat ihren Sohn um Hilfe bei den anstehenden Räumarbeiten.

So heimgekehrt aus dem Steirischen blickte Rudi Hirsch auf den elterlichen Besitz und befand ihn für durchaus ausbaufähig. Es wäre doch schade, das Wirtshaus und seinen großen Garten aufzugeben. Vielmehr könnte man hier eigentlich etwas schönes Eigenes erschaffen ...

Und mit dieser Vorstellung konnte sich auch Renate Stadlhofer anfreunden und folgte ihrem Rudi aus dem steirischen Apfelland ins Waldviertler Hochland.

PRIVAT 

SO WIE FRÜHER

Der Plan: Aus dem Wirtshaus in der Zwettler Straße sollte eine Manufaktur für Delikatessen entstehen. Eingekochtes, Chutneys und Fruchtiges, naturbelassen nur durch Erhitzen haltbar gemacht.

Und während sich die beiden die Zukunft ihrer Delikatessen-Manufaktur gründlich überlegten, erkannten sie, dass auch ohne Wirtshausbetrieb eine ordentliche Gastroküche eingerichtet werden musste. Die Investitionen würden so also nicht geringer ausfallen. Warum also nicht gleich den Traditionsbetrieb der Eltern wiederauferstehen lassen?

Gesagt - getan und so wurde dem Wirtshaus Hirsch (nicht dem am Hauptplatz!) seit September 2016 wieder neues Leben eingehaucht ...

Was jetzt ein bisserl wie eine moderne Variante von Cinderella klingt, war jedoch anfangs gar nicht so einfach für Renate, wie es heute für die Gäste aussehen mag.

Im eigenen Wirtshaus herrscht nur „Gewaltentrennung“: Rudi ist fürs Service verantwortlich und Renate für die Küche. Auch wenn sich das in Spitzenzeiten im Familienbetrieb durchaus auch mal ein bisserl verschieben kann. So viel Verantwortung fürs Küchenmanagement war für die Neo-Waldviertlerin neu. „Ich war ja viele Jahre bei meinen Kindern zu Hause“, erzählt die heutige Küchenchefin, „und auch als die Kinder größer waren, habe ich oft nur geringfügig gearbeitet, um Zeit für sie zu haben.“ Aus demselben Grund war Renate, die sehr jung Mutter wurde, auch nie auf Saison.

Wer heute „im Hirsch“ speist, merkt nichts von der anfänglichen Unsicherheit, alles richtig zu machen. Renate ist ihrer Linie der bodenständigen ehrlichen Küche treu geblieben, legt größten Wert auf regionale und echte Lebensmittel.

Seit 2018 ist sie sogar Mitglied bei den Euro-Toques, einer Vereinigung von Köchen, die regionale Speisen mit frischen, unverfälschten Lebensmitteln, nach traditionellen Prinzipien, ohne künstliche Zusatzstoffe, zubereiten. Ein Start in ein neues Leben, der sich für beide gelohnt hat! Hier im Waldviertel haben sie genug Raum gefunden, ihre Talente und Leidenschaften in vollen Zügen auszuleben, an Herausforderungen zu wachsen und ein erfülltes Leben zu führen. Ein Spurwechsel ins Glück, sozusagen.

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WLTP Gesamtverbrauch: 1,3 – 1,5 l /100 km, CO₂-Emission: 28 – 34 g/km.

Alle Ausstattungsdetails sind modellabhängig serienmäßig, nicht verfügbar oder gegen Aufpreis erhältlich. Druck- und Satzfehler vorbehalten.

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