WEIN & CO Magazin 8

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02/2018

02/2018

Österr. Post AG / Firmenzeitung 15Z040492 F € 3,90

das magazin

das magazin

frauen, die etwas bewegen

Vier inspirierende Frauen, die ihre Berufung zum Beruf gemacht haben

grosse reserve

VERRÜCKT NACH WEIN

Wir haben für Sie die ersten Vertreter der höchsten heimischen Sekt-Qualitätsstufe aufgespürt

Das WEINVIERTEL

Die Region der DAC-Pioniere ist ein Schlaraffenland für die Vielschichtigkeit des Grünen Veltliners

abseits des Mainstreams

Zu Besuch bei Champagner-Winzern, die im Kleinen Großes leisten


DER LEITWOLF. DER NEUE BMW X5.

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E D I T O R I A L

WAS UNS PRÄGT: DIE FREUDE AM LEBEN

W

as uns prägt, das ist das Leben. Wie wir alle wissen, ist das Leben nicht immer ein Freudentanz. Aber manchmal können wir uns freuen, meistens über die Dinge, die sich nicht mit Geld und Gold aufwiegen lassen. Die Gesundheit zum Beispiel. Die Möglichkeit, sich ab und zu Freiheiten zu nehmen, zum Beispiel. Eine Familie zu haben, zum Beispiel. Und darauf kann man schon mal anstoßen. Was uns alle eint, ist Dankbarkeit. Dankbar zu sein, in einem der schönsten und – trotz des verunsichernden Zeitgeschehens – auch sichersten Länder der Welt zu leben: in unserem Österreich. Dankbar auch für die vielen guten Weine, die in diesem Land gekeltert werden. Und ich bin besonders dankbar, dass ein freier Handel uns bei WEIN & CO ermöglicht, Ihnen viele der besten Weine Europas und der Welt ohne Barrieren anbieten zu dürfen. Deswegen lassen Sie uns das Leben feiern. Mit der Liebe des Lebens, mit unseren Lebensmenschen, mit Freunden und Bekannten – und vielleicht auch nur mit der Person, der man letztlich am nächsten steht: mit einem selbst.

Klimek

Lassen Sie uns „einen Wein aufreißen“, wie man umgangssprachlich gerne und richtig sagt. Einen Schaumwein, Winzersekt oder Champagner. Schaumweine sind seit ihrer Entwicklung durch die Männer um den französischen Mönch Dom Pérignon ein Symbol der Lebensfreude. Es ist eine Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet der zur Lust zum Genießen animierende Champagner eine Entdeckung der konservativen Kirche des Spätmittelalters ist. Aber, und das ist verbrieft, in den Klöstern dieser Zeit war es so trist, dass man sich nur mit Wein aufheitern konnte. Deswegen wollen wir hier und heute auch Dom Pérignon dankbar sein, dass er mit den Rebensäften seiner Region herumexperimentierte und uns den Champagner schenkte. Eine Familie, die Champagner in Wien seit fast 50 Jahren schon zum Bestandteil ihres Alltags und des Alltags ihrer Stammgäste macht, ist die Familie Urbanek, bekanntester Feinkostgreißler der Donaumetropole. In ihrem charmanten Genusstempel am Wiener Naschmarkt werden jeden Tag mehrere Flaschen PolRoger-Champagner geöffnet. Wir haben nachgefragt, warum sie

Paul Truszkowski, WEIN & COGeschäftsführer

das tut. Weiters erzählen wir auf vielen informativen Seiten von den neuen Großen Reserven der österreichischen Sektwinzer, die eine neue Qualität Winzersekte darstellen, wie es sie in Österreich noch nie gegeben hat. Und weil es nicht nur große, sondern auch viele kleine, individuelle Champagnerhäuser gibt, haben wir ein paar von diesen neu ins Programm genommen. Damit bei WEIN & CO der Schampus nie ausgeht. Lassen Sie uns nun gemeinsam die Gläser heben. Auf das kommende Jahr und das Kommende generell. Und auf die Lebensfreude, die unser Leben prägen soll, auf die Heiterkeit der Existenz. Mein Name ist Paul Truszkowski, ich bin in Polen geboren, in Deutschland aufgewachsen, habe die meiste Zeit meines Lebens in Berlin gelebt und bin seit Sommer 2018 neuer Geschäftsführer bei WEIN & CO. Ich bin ein Kind Mitteleuropas. Und ich liebe Wien, die Stadt, in die ich gekommen bin, um zu bleiben. Über Ihre Anregungen, Wünsche und liebsten Erlebnisse mit und bei WEIN & CO freue ich mich! Herzlichst Ihr

Paul Truszkowski paul.truszkowski@weinco.at 7


WEIn

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exquisite unikate Speziell für Sie: Weiß-, Rot- und ­Schaumweine, die es exklusiv und ­ausschließlich bei WEIN & CO gibt.

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rubin carnuntum Rund 40 Weingüter stellen Wein unter ­diesem Gütesiegel her. Grundvoraus­ setzung: Es darf nur sortenreiner Zweigelt verwendet werden!

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wiener wein 700 Hektar Weingärten prägen das Bild der Großstadt Wien. Im Mittelpunkt des Genusses: der Gemischte Satz!

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winzer im porträt Seit 1803 ist das südsteirische Weingut Wohlmuth ein reiner Familienbetrieb. Geführt wird es von zwei Generationen enthusiastischer Weinliebhaber.

IM weinviertel

Im Land der DAC-Pioniere kann man die vielen Gesichter des Grünen Veltliners kennenlernen.

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schäumende freude

Keine Feier ohne prickelnden Sekt: die ganze Vielfalt der ­Schaumweine und der ­Großen Reserven.

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Bonjour, Champagne

Zu Gast bei französischen Champagner-Winzern, die im Kleinen Großes leisten.

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Herr Bert Was ist eigentlich eine Cuvée? Unser humorbegabter Wein­ experte weiß es genau!


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Heimische Produzenten liefern vom Sirup über die Säfte bis hin zu den Spirituosen die Zutaten für regionale Kreationen.

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WUNDERLAND SÜDAFRIKA

Das Western Cape gilt vielen als bestes Weinbaugebiet der Welt: ein Reisebericht mit vielen Verkostungen.

&CO

ÖWM / Stöcher, ÖWM / Helmreich, Wurnig (2), Philipp Horak, Getty Images (2), Couvreur, Joham, Klimek

Genuss | Reisen | Lif esty le | Menschen

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glas für glas Der Tiroler Glasproduzent Riedel lud zum Workshop. Gesucht und gefunden: das beste Glas für Grünen Veltliner.

erfolg ist weiblich Im Porträt: vier Frauen aus unterschiedlichen Bereichen, die ihre Berufung zum Beruf gemacht haben.

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spirituosen mit spirit Von Whisky, Rum und Altem Apfel: Wenn es draußen kälter wird, greift man gerne zu edlen Bränden.

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Tisch­ gespräch

WEIN & COGeschäftsführer Paul Truszkowski im Talk mit Top-Gastronom Martin Ho.

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käse & ChampAgner Drei Beispiele für die perfekte Synthese von cremigem Käse und cremigem Champagner.

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Beim Urbanek Eine echte Naschmarkt-Institution auf 13 Quadratmetern. Hier setzt man auf höchste Qualität und besten Wiener Schmäh.

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WEIN & CO SOmmerfestival An zwei Tagen im August feierten im Wiener Augarten mehr als 14.000 Gäste 25 Jahre WEIN & CO.

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Contributors florian holzer Redakteur und Autor mit Schwerpunkt „Essen & Trinken“ – u. a. für Falter, Kurier Freizeit, A la Carte, Süddeutsche Zeitung, NZZ am Sonntag. Wirkte an der ORF-Serie „Ochs im Glas“ mit und verfasste in seiner Berufslaufbahn mehr als 3.000 Restaurantkritiken.

christina fieber Expertin mit Sommelierausbildung, arbeitete als Redakteurin für den ORF, verfasste 2011 als Co-Autorin „Legendäre Weine Österreichs“ und publiziert in RONDO/ Der Standard und Trend Weinkolumnen.

ursula scheidl

luzia schrampf

Chefredakteurin von Wienissimo – Magazin des guten Geschmacks sowie gastrolive, Chefin vom Dienst bei wienlive und kulturund ­genussaffine Redakteurin des Wiener Bezirksblatts.

Freie Weinjournalistin & Autorin, Italian Wine Ambassador. Artikel u. a. in Der Standard, in Fachmedien wie Feinschmecker und Vinum sowie in den britischen Fachmagazinen Decanter und The World of Fine Wine.

klaus peter vollmann Redakteur mit Schwerpunkt Lifestyle und Mode, Textchef, Kolumnist, Autor und vielseitiger Editorials-Produzent. 2014 mit dem „Vienna Award“ als Best Fashion Editor ausgezeichnet.

Philipp horak manfred klimek Manfred Klimek, Jahrgang 1962, ist Fotograf und Autor und lebt in Berlin und Wien. Er arbeitet für Publikationen wie „brand eins“, „Die Zeit“ oder „GQ“ und ist Weinkritiker der „Welt am Sonntag“.

impressum Medieninhaber: WEIN & CO Handelsges. mbH, GF: Paul Truszkowski, Wolfgang Frühbauer, Autoallee 7/25, A-2334 Vösendorf-Süd. Herausgeber: WEIN & CO. Projektleiter: Christian Lerner. Verlag: echo medienhaus ges.m.b.h., FN 64424 t, HG Wien. Geschäftsführer: Christian Pöttler. Chefredakteur: Mag. Klaus Peter Vollmann. Produktion: Claudia Kelz. Redaktion: Christina Fieber, Bernhard Hlavicka, Florian Holzer, Ines B. Kasparek, Manfred Klimek, Dr. Ursula Scheidl, Luzia Schrampf. Artdirection: Alice Brzobohaty. Bildbearbeitung: Walter Zivny. Fotoredaktion: Mag. Claudia Knöpfler. Freisteller: Paul Landl. Lektorat: Dr. Roswitha Horak (Ltg.), Mag. Angela Fux, Julia Gartner, MA, Nikolaus Horak, Roswitha Singer-Valentin. Marketingleitung: Mag. Katharina-Julia Zagata. Coverfoto : Severin Wurnig. Druck: NP Druck Ges. m. b. H., 3100 St. Pölten 10

Walter Zivny, Stefan Joham, privat

Der 1976 geborene freie Fotograf arbeitet u. a. für Magazine wie Servus, Bergwelten, profil und S-Magazin. Er trinkt gerne Mineralwasser, Wein und Cocktails.



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WEIN

ÖWM/Marcus Wiesner

NEWS | HIGHLIGHT S | T REN D S | E N T D EC K U N GEN

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we i n

Weinviertel

Die vielen Gesichter

des Veltliners Von der March im Osten bis zum Manhartsberg im Westen sind es mehr als 100 Kilometer und knapp 70 vom Norden Wiens bis zur Landesgrenze hinter Poysdorf – ein weites Land für ein vielfältiges Weinbaugebiet, in dem mit dem ersten DAC-Reglement Österreichs 2003 eine spannende Entwicklung begann, deren Ende selbst heute nicht abzusehen ist.

Regionales Weinkomitee Weinviertel / Anna Stöcher

TEXT: luzia schrampf

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Ins Land hineinschauen – das geht von RÜschitz am Manhartsberg aus in Richtung Pulkautal in jeglichem Sinn ganz besonders gut.

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we i n

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er weite Himmel über einer sanft hügeligen Landschaft, das ist das Markenzeichen des Weinviertels. Mit knapp 14.000 ha Rebfläche ist es das größte Weinbaugebiet Österreichs, dominiert von der österreichischen Leib- und Lieblingssorte, dem Grünen ­Veltliner. Bis die Region im Jahr 2003 mit der Einführung des ersten DACReglements Öster­reichs die Pionierrolle übernahm, hatte man ihr nicht allzu viel zugetraut. Die Wiener Traditionssekthäuser wie Schlumberger versorgten sich zwar mit Sektgrundwein aus der Gegend um Poysdorf, aber die erfrischenden,

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­ nackigen Weine wie der legendäre Brünk nerstrassler, der durchaus seine Fans hatte, hatten lange mit einem mäßigen Leumund zu kämpfen. Mit den Änderungen, die 2003 durch DAC (­Districtus Austriae Controllatus) losgetreten wurden, ist das Weinviertel zu einem entwicklungsfreudigen, hochdynamischen Gebiet geworden. Historisch üblich. Als erstes Gebiet in Österreich den Schritt vom ­Rebsortenzum Herkunftsmarketing zu setzen, erwies sich als Riesenchance, die man gut zu nützen verstand. Auch wenn es vor achtzig bis hundert Jahren üblich war, ein Glas Gumpoldskirchner oder einen Nussberger zu trinken, war das Konzept der Vermark-

tung über die Herkunft für Österreich und die agierende Weingeneration etwas Neues und erforderte von Fans wie Fachleuten ein grundlegendes Umdenken, das bis heute nicht völlig abgeschlossen ist. Dass Grüner Veltliner zum gebietstypischen Wein des Weinviertels wurde, war keine große Überraschung. Circa 50 Prozent der Gesamtrebfläche des Gebietes sind damit bestockt. Und auch wenn Welsch­riesling, Riesling und Rebsorten der Burgunderfamilie wie Chardonnay oder Weißburgunder ihr unleugbares Standing haben und heute selbst Rotweine aus heimischen Sorten wie Zweigelt, St. Laurent und Blauer Portugieser immer öfter zum Thema werden – der unter der Bezeich-

Wine Summit/Johannes Brunnbauer, Gerlad Hörmann, Groiss

Kellergassen sind Weinviertler Kulturgut: Früher wurde in den Presshäusern Wein gemacht. Heute werden sie durch Feste und Kellergassenführungen belebt. Eine der schönsten und am besten ­erhaltenen findet man in Mailberg.


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Die Heimkehrerin: Als Ingrid Groiss von ihrer Oma „wunderschöne, alte Weingärten“ bekam, zog sie von Berlin nach Breitenwaida, um sich ihren Wunsch zu erfüllen, selbstständig Wein zu machen.

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Grüner Veltliner Weinviertel DAC ist dank des würzigen Pfefferls und seiner frischen Fruchtnoten einer der genialsten Speisenbegleiter. Er fühlt sich klarerweise bei der Vielfalt der heimischen Rezepte in seinem Element. € 16,90

Von der Weinviertler Winzerin Ingrid Groiss kommt diese kompakte und komplexe Reserve, die viel Grapefruit und ein wenig Wacholder zeigt. Ein Powerwein, der dennoch schön balanciert ist und wunderbar zu gebratenem Fleisch passt. € 19,90

nung „Weinviertel DAC“ eingeführte Herkunftswein konnte nur Grüner Veltliner sein. Basierend auf dem damaligen Verständnis von Herkunft, definierte man ihn als frischen, fruchtbetonten Grünen Veltliner mit duftiger Frucht, knackiger Säure und der „pfeffrigen“ Würzigkeit. Im Gebiet, das bis dato leichthin als Massenweinherkunft abgetan wurde, begann man sich seiner Möglichkeiten bewusst zu werden. Der bis dato dominierende Fassweinverkauf wurde zurückgeschraubt, angesichts der höheren Wertschöpfung stellte ein Großteil der Betriebe auf Flaschenfüllung um. Dazu kam ein großflächiger Generationenwechsel, durch den eine jüngere Generation verantwortlich wurde, die weiter 17


W E i N

Zwei Generationen Prechtl (v. l.) – Franzi, Vater Franz, Paul, Mutter Petra und Maria – werken am Weingut, auf dem sich vieles um Grünen Veltliner von unterschiedlichen Bodentypen dreht, aber auch bemerkenswerte Burgunder oder rote „Einheimische“ wie Zweigelt oder St. Laurent angeboten werden.

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gereist und über Ausbildung und Praktika besser vernetzt war als die Elterngeneration davor. Diese Youngsters beließen es aber nicht bei den wenigen Grundumstellungen, sondern setzten einen wichtigen Schritt nach dem anderen: Sie entwickelten unerwartete Weinstile, besseres Bodenmanagement und ein Bewusstsein für das, was sie in Händen hielten, sowie für die Vielfalt an Möglichkeiten, die sich ihnen darbot – kurz: gute Grundlagen für massive Umwälzungen. Ingrid Groiss steht für diese junge, experimentierfreudige Generation des Weinviertels. Die studierte Betriebswirtin gab eine bestens laufende Karriere in der Getränkeindustrie mit Dienstauto und Dienstwohnung in Berlin für ein Leben als Winzerin in Breitenwaida auf. WErtE ErKENNEN. Ihre Oma, die den Herzenswunsch ihrer Enkelin – nämlich Wein zu machen – kannte, überließ ihr 18

PRECHTL Dieser glockenklare, frischknackige Grüne Veltliner mit feinen Fruchtnoten bietet delikates Trinkvergnügen – ob zwischendurch als Solist genossen oder zu sommerlichen Gerichten! € 7,90

einen Weingarten, der in den 1950ern und 1960ern mit Veltliner und als Gemischter Satz bepflanzt wurde. Groiss begann ein Weinbaustudium an der Boku und begann mit großem Respekt vor dem, was ihr da in die Hände gelegt wurde, Wein zu machen, der ihre hohen Ansprüche widerspiegelte. 2010 war ihr erster selbstständiger Jahrgang, und mit jedem Jahr verfeinerten sich ihre Arbeitsweise und ihre Palette weiter. Heute zählt sie mit ihren Weinen zu den Vorzeigebetrieben des Gebiets.

PRECHTL Druckvoller, muskulöser und knackiger Grüner Veltliner mit schöner Würze am Gaumen. Ein toller Begleiter zu Vorspeisen oder Salaten und ein wirkliches PreisLeistungs-Wunder! € 10,90

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Prechtl, ÖWM/Johannes Brunnbauer, Setzer

Petra Prechtl betreibt in ihrem Haus auch ein Café und einen kleinen Laden mit hübschen Wohnaccessoires.

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RE iSE Das Weinviertel ist zwar mit rund 400 mm Niederschlag eines der trockensten Weinbaugebiete in Österreich, doch regionale Unterschiede sind aufgrund der Größe sehr ausgeprägt. Nachfragen, wie es denn wirklich war, lohnt sich also immer.

Im Laufe der Jahre stellte sich heraus, dass ein einziges Reglement für „Weinviertel DAC“ nicht ausreicht, um das Gebiet mit seinen Möglichkeiten und in seiner Vielfalt darzustellen. Die ursprüngliche Stildefinition stieß an ihre Grenzen – schließlich haben sympathische Veltliner unter „Weinviertel DAC“ ohne nähere Spezifikation wenig mit reifefähigen Lagenveltlinern zu tun. 2009 wurde daher die Klasse der „Weinviertel DAC Reserve“ für lagerfähige Veltliner der kräftigen Art (Reserve lt. österreichischem Weingesetz bedeutet ab 13 % Alkohol) geschaffen. Reserve-DAC-Weine stammen häufig aus historischen Weingärten, deren spezielles Terroir sich über viele Jahre bewiesen hat und/oder aus älteren Anlagen, deren Wurzeln sich tief in den Weinviertler Boden gegraben haben und zudem den gerade in den letzten Jahren oft sehr trockenen Wetterlagen trotzen. Petra und Franz Prechtl aus Zellerndorf im westlichen Weinviertel gehörten

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Ulli und Hans Setzer nutzen die deutlich kühleren Gegebenheiten ihres Heimatortes Hohenwarth im westlichen Weinviertel für elegante, facettenreiche Weine.

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W EiN

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WiNZERHOF STiFT Typischer geht’s in Sachen Grüner Veltliner nicht: Zartes, feinfruchtiges Pfefferl, ausgewogener und würziger Geschmack und herrliche Frucht ergeben einen universellen Speisenbegleiter, der viel Trinkfreude bietet! € 8,90

Pulkautal, das für Grünen Veltliner und für Rotweine einen äußerst guten Namen hat. Die Familie Bauer verfügt über alte Weingärten, die aus Weinviertler Sicht an „steilen Hängen“ wachsen. Auch die Kinder sind in den Betrieb mit eingebunden, allen voran Willi Bauer, der gerade von seinen Praktika aus Kalifornien und Australien zurückgekehrt ist. An der westlichen Grenze entlang des Manhartsberges brechen immer wieder Granitinseln aus der Böhmischen Masse durch, was in Kombination mit den kühlen Strömungen aus dem benachbarten Waldviertel einen sehr präzisen Weinstil möglich macht. Ulli und Hans Setzer in Hohenwart, beide studierte Önologen, arbeiten diese Klarheit in ihren DACVeltlinern aufs Feinste heraus. Als Spezialität pflegen sie den Roten Veltliner, eine weiße Rebsorte, die in der Vergangenheit in der Gegend weit verbreitet war. WEiNE Mit loKAlKolorit. Nicht nur Prototypisches für den Stil eines Weinviertel DAC-Weines, sondern viel „Lokalkolorit“ findet man auch in den Weinen aus dem Winzerhof Stift in Röschitz. Die Lössdecke des Oberbodens, die speziell

Regina und Franz Stift nutzen den wunderschön renovierten Innenhof des Winzerhofs in Röschitz auch als Bühne für Jazzkonzerte und andere Weinevents.

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Martin Sommer (2), ÖWM/Markus Wiesner, Bauer, Lobner

seit langem zu jenen, die mit Veltlinern von unterschiedlichen Böden auf sich aufmerksam machten. Grüner Veltliner Weinviertel DAC Ried Längen vom Löss ist der würzige Traditionalist, den es von Anfang an gegeben hat. In der Liga Weinviertel DAC Reserve bietet der Veltliner Ried Leitstall, gewachsen auf kalkhaltigem Molasseboden des Eggenburger Urmeeres (Sand, Kies, Ton, Kalkstein), viel Eleganz und Saftigkeit. Die Böden des Weinviertels sind dominiert von Löss und Lehm, dazu kommen Ton und Schotter. Füllige Würze zeichnen die Grünen Veltliner von Norbert Bauer in Jetzelsdorf aus. Der Ort liegt im

Zum südlichen Weinviertel gehört der Bisamberg, an dem auch Wien einen kleinen Anteil hat.


W E iN

Eine große Familie mit einem ebensolchen Herz für den Weinbau im Pulkautal: Norbert und Gisela, die Eltern, Dorothea (stehend) Wilfried, Magdalena, Leonhard, Laurenz (v. r. n.l.)

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43 Jahre alte, wurzelechte Reben, gewachsen in den steilsten Lagen, bringen Kraft und Fülle in diesen herrlichen Grünen Veltliner! € 11,90

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LOBNER rund um diesen Ort immer wieder durch Granitflecken durchbrochen wird, dazu wieder große Temperaturunterschiede durch die Nähe des Manhartsberges, ergeben sehnige, fast pikant-würzige Veltliner. Der wärmende Einfluss aus der Pannonischen Tiefebene schlägt sich auf der anderen Seite, im südlichen Weinviertel an der March, entlang der Grenze zur Slowakei, nieder. Die Böden sind Löss-dominiert, die March liefert eine hohe Luftfeuchtigkeit im Herbst. Gerhard Lobner, im Hauptberuf Geschäftsführer des Wiener Weinguts Mayer am Pfarrplatz, führt in seinem Paralellleben seit 2015 auch das Weingut seiner Eltern in Mannersdorf an der March, wichtigste Lage ist der Gelsenberg mit acht breit angelegten, südexponierten Terrassen. Riesling ist seine

wichtigste Sorte, gefolgt von Grünem Veltliner. Aufgrund der Gegebenheiten wird Süßwein ein Zukunftsthema sein. Mit seinen Weinen zeigt er aufs Köstlichste die stilistische Vielfalt des Weinviertels.

Gerhard Lobner produziert ausgezeichneten Grünen Veltliner. Der Weinviertel DAC zeichnet sich durch seine feine, saftige Frucht mit einer leichten Fruchtsüße aus. € 8,90

Absicherung über Generationen: Seit 2015 ist Gerhard Lobner für das Weingut seiner Eltern in Mannersdorf an der March verantwortlich. Und auch seine Kinder Benita und Josef sind bereit, weiterzumachen.

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Die Grossen Reserven

Jetzt wird es groSS! Vor wenigen Wochen kamen die ersten Vertreter der höchsten Qualitätsstufe von Österreichs junger „Sekt-Pyramide“ auf den Markt. Mit diesen „Großen Reserven“ spielen die heimischen SektProduzenten im internationalen Schaumwein-Reigen ganz vorne mit.

TEXT: florian holzer

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Chris Rogl

Willi BrĂźndlmayer, gewissermaĂ&#x;en der Vater der heimischen Sektkultur, gemeinsam mit Sohn Vincent. Hier ist Sekt ein echtes Top-Thema.

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roßartigen Schaumwein trinkt man nicht einfach so. Denn großer Schaumwein braucht seine Jahre der Entwicklung und Reife, großer Schaumwein benötigt viele Arbeitsschritte, viel Handarbeit. Und deshalb macht man eine Flasche des ganz besonderen Sprudels eben auch nur zu besonderen Anlässen auf beziehungsweise umgekehrt: Wenn man so eine Flasche aufmacht und den über drei Jahre oder länger angestauten Überdruck in der Flasche mit einem feinen Zischen in seine Freiheit entlässt, ist damit der besondere Anlass gegeben. Da wird dann das leise „Plopp!“ zum Fest. Nachdem sich die österreichische SektSzene in den vergangenen Jahren ganz bemerkenswert entwickelte, ging es nun

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BRÜNDLMAYER Feiern Sie nach österreichischer Art! Die Schaumweine von Willi Bründlmayer zählen zu den besten Österreichs, der Sekt Extra Brut zeigt dezente Fruchtaromen, Frische und Mineralität. Staubtrocken und äußerst trinkfreudig! € 27,90

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W E I N

darum, fixe Regeln für die heimische TopLiga unter den Sekten aufzustellen.

Markus Huber gilt als einer der Newcomer in der heimischen Sekt-Szene. Kalkreiche Böden, kühle Temperaturen, rassiger Grüner Veltliner und viel Fingerspitzengefühl sorgen für erstklassige Sekte.

DIE PYRAMIDE: UNTEN BREIT, OBEN SCHMAL. Deshalb formte sich ein sogenanntes Sekt-Komiteé, bestehend aus Vertretern der Sekt-Handelshäuser und Winzern mit eigener Sekt-Produktion, das 2015 eine stringente Kategorisierung heimischer Sekt-Qualitäten erarbeitete, die sogenannte „Qualitäts-Pyramide“. Den Sockel dieser Pyramide stellt die Kategorie „Klassik“ dar, derart bezeichnete Sekte müssen aus Trauben eines einzigen Bundeslandes gekeltert werden und mindestens neun Monate auf der Hefe liegen. Für die „Reserve“ müssen Trauben und Pressung in ein und demselben Bundesland stattfinden, die traditionelle Flaschengärung ist die einzig zugelassene Versektungsmethode. Ein „Reserve“-Sekt

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Severin Wurnig, Huber

BRÜNDLMAYER Reinsortiger Chardonnay, traditionelle Flaschengärung, handgerüttelt. Von Gault&Millau zum Sekt des Jahres 2019 gekürt! € 44,90

muss mindestens 18 Monate in der Flasche reifen, darf sich nur in den DosageBereichen „Brut“, „Extra Brut“ oder „Brut Nature“ bewegen, die Trauben müssen von Hand gelesen und in ganzer Traube gepresst werden. Eine Jahrgangsangabe ist in diesem Fall erlaubt, eine nähere Herkunftsbezeichnung als jene des Bundeslandes allerdings nicht. In diesen beiden Kategorien legten Österreichs Sekt-Winzer seit Inkrafttreten der Regelung eindrucksvolle Ergebnisse vor. Seien es die frischen, lebendigen KlassikSekte etwa von Mayer am Pfarrplatz aus Wien oder der Schilcher-Kellerei Friedrich, oder aber die charaktervollen, ausdrucksstarken Reserve-Sekte. Etwa von Veltliner-Guru Markus Huber, von Hannes Harkamp, Südsteiermarks Antwort auf die Champagne, vom Universalisten Michi Moosbrugger, Schlossherr in Gobelsburg, und natürlich von Willi Bründlmayer, dem Vater der österreichischen WinzersektKultur, wie wir sie heute kennen. GROSSE RESERVE, GANZ OBEN. Und mit dem 22. Oktober 2018 betraten erstmals auch die Sekte der höchsten Stufe

grÜNer VeLtLiNer BrUt BLANC de BLANCs 0,75 L Produzent:

HUBER

Neu vom Traisentaler Starwinzer: Der frische Sekt aus der Rebsorte Grüner Veltliner ist ein wunderschöner, fruchtiger Botschafter dieser Weinbauregion. Ein genialer Aperitif! € 19,90

dAs PriCKeLNde FrÄULeiN rosÉ 0,75 L Produzent:

MAYER AM PFARRPLATZ Ein lebendiger Rosé Sekt, so wie man sich ihn vorstellt! Aromatisch in der Nase, schmeichelhaft am Gaumen und mit leicht süßen Beerenaromen verfeinert. Ein prickelnder Genuss, dieses Fräulein! € 14,90

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LOIMER: ZU GUT FÜR DEN ROSÉ. Fred Loimer, einer der Vordenker unter den heimischen Winzern, hatte schon 1991 mit Sekt experimentiert, aber erst 2013 ging er die Sache koordiniert und „deutlich professioneller“ an: Im Gegensatz zum ersten Versuch, wo er klassischerweise nur Pinot Noir und Pinot Blanc versektete, erweiterte er vor fünf Jahren 26

sCHiLCHerseKt 0,75 L Produzent:

FRIEDRICH Das Schilcher-Weingut Friedrich hat es sich zum Ziel gemacht, dem Blauen Wildbacher in all seinen Facetten zu maximaler Geltung zu verhelfen. Der neueste Geniestreich: Schilchersekt mit feiner Perlage, intensiven Johannisbeer-Erdbeeraromen und schilchertypischer Säure, die zur Süße den perfekten Gegenpol bietet und dem Wein zu toller Länge und großartiger Harmonie verhilft. € 16,90

eXtrA BrUt ViNtAge 2008 0,75 L Produzent:

SCHLOSS GOBELSBURG Der erste Teil der Pressung der hochwertigsten Trauben aus den besten Lagen des Weinguts bildet die Basis für Vintage, eine Cuvée aus Pinot Noir, Riesling und Grünem Veltliner, die nur in besonderen Jahren auf den Markt kommt. Nach 10 Jahren auf der Hefe hat Vintage 2008 nun diesen Punkt erreicht. Ein feines, einzigartiges Stück Geschichte. € 60,–

Loimer, Schloss Gobelsburg

der Qualitätspyramide die Bühne, die Großen Reserven. Hier ist der Anforderungskatalog schon wirklich straff: Die Trauben müssen aus einem abgegrenzten Gebiet, einer Gemeinde stammen, der Sekt darf erst im Oktober mindestens drei Jahre nach der Ernte auf den Markt gebracht werden und muss mindestens 30 Monate in der Flasche reifen, die Trauben müssen von Hand und in kleinen Kisten gelesen und im Ganzen gepresst werden, wobei die Saftausbeute maximal 50 % betragen darf. Große-Reserve-Sekte gibt es in Weiß und in Rosé, letzterer muss allerdings zu 100 % von blauen Trauben stammen. Das ist ein Anforderungskatalog, der zu den strengsten der gesamten Schaumweinwelt gehört.


W E I N BrUt NAtUre BLANC de BLANCs grosse reserVe 0,75 L

Als Fred Loimer Ende der 90er Jahre seinen neuen Keller bezog, war der Grundstein für Top-Sekt quasi schon gelegt: Denn die alten Kellergewölbe unter der Ried Hasel waren früher einmal eine SektKellerei.

Produzent:

LOIMER Schon die Reserve aus 85 % Chardonnay, 8 % Pinot Blanc und 7 % Pinot Gris aus biodynamischem Anbau ist ein in Handarbeit nach der Champagnermethode hergestellter und hochprämierter Genuss. Zwei Jahre auf der Hefe später haben wir sie als Große Reserve vor uns. Wir sagen nur: Die Wartezeit hat sich rentiert. € 35,–

eXtrA BrUt 0,75 L Produzent:

LOIMER Feiner österreichischer Winzersekt wird in Langenlois seit Jahrzehnten erzeugt. Eine Handvoll etablierter Sekthersteller der Stadt haben die Qualität der Kamptaler Schaumweine über Jahre aufgebaut und konsolidiert. Eine feine Perlage präsentiert sich hier im Glas! € 21,–

seKt BrUt reserVe rosÉ iM gesCHeNKKArtoN 0,75 L Produzent:

Michi Moosbrugger, der Universalist vom Weingut Schloss Gobelsburg, kann nicht nur Weiß-, Rot- und Süßwein, er ist auch ein Sekt-Meister.

LOIMER Die Klarheit der Frucht, gepaart mit der Finesse des Mousseux, gibt dem Körper des Weins Eleganz und Struktur. Dichter und anhaltender Abgang! € 22,–

BrUt reserVe 0,75 L Produzent:

SCHLOSS GOBELSBURG Für Liebhaber österreichischer Schaumweine ein Muss! Diese großartige Cuvée aus Pinot Noir, Riesling und Grünem Veltliner ist ein duftiger ParadeSekt und genau das Richtige für gelungene Feste! € 24,90

den Sorten-Reigen auf Zweigelt, Chardonnay und Grauburgunder. Geplant war eigentlich, daraus den lebendig-cremigen Brut Rosé zu keltern, allerdings zeigten sich die Grundweine der weißen Burgunder-Sorten „so gut, dass wir beschlossen, den separat zu versekten und deutlich später rauszubringen“. Die erste Gärung passierte – wie sämtliche Weine im Loimer-Keller – spontan, der Ausbau und malolaktische Gärung erfolgten im Stahltank, alles auf der Feinhefe, alles ohne Schwefel. Nach neun Monaten im Tank kam der zukünftige Brut-Nature-Top-Sekt für 50 Monate auf die Flasche, wieder ohne Schwefel, „Zeit ist unser Freund und unser bester Helfer“, so Loimer. Für seine nur 12 % Alkohol ist der „Langenlois Blanc de Blancs“ erstaunlich

voluminös, dabei aber ruhig und balanciert, hier würden sich die Vorteile des nördlichen Anbaugebietes Langenlois zeigen, erklärt der Winzer, „viel Reife bei wenig Zucker“. Dem großartigen 2013er wird ein ähnlich gearteter 2014er folgen, 2016 dürfte die Große Reserve aller Voraussicht nach ein Blanc de Noirs von Zweigelt und Pinot Noir werden, 2017 wird Fred Loimers erste Große Reserve, deren Grundwein im großen Holzfass ausgebaut wird. 2018 könnte neben der Langenloiser Großen Reserve eventuell auch eine Gumpoldskirchner Große Reserve ergeben. JURTSCHITSCH: TERROIR VOR SORTE. Alwin Jurtschitsch wollte, als er von seiner Ausbildung nach Österreich zurückkam, Sekt eigentlich auch immer aus Pinot Noir 27


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und Chardonnay machen. Doch als er sich die Weingärten genauer ansah, musste er feststellen: Die waren stets in die „fetten“, reifen Lagen gesetzt worden, eben um „Powerweine“ daraus zu keltern, „viel zu warm für Sekt“. Jurtschitsch beschloss daher, die Lage über die Rebsorte zu stellen, fand einen Weingarten mit Grünem Veltliner, der sogar in heißen Jahren gerade einmal reif wurde. „Wir haben diesen Weingarten dann komplett auf Sekt-Erzeugung umgestellt, mit niedriger Laubwand, mit verzögerter Reife, alle haben mir davon abgeraten und gemeint, ich sei verrückt.“ 2007 gab es die erste Lese dieses Projekts, ausgebaut im großen Holzfass, spontan vergoren und mit biologischem Säureabbau, und nachdem Alwin Jurtschitsch niemanden fand, der ihm über die Versektung von Grünem Veltliner auf

Stefanie und Alwin Jurtschitsch vinifizieren mit Sensibilität und Intellekt einen GroßeReserve-Sekt der neuen Generation – ein Genuss für Gaumen und Seele.

Hannes Harkamp ist der SektGuru aus der Südsteiermark. Die Grundweine kommen aus Sausaler Top-Lagen, Flaschengärung ist bei ihm seit fast 25 Jahren ein Thema.

seKt BrUt rosÉ 0,75 L Produzent:

JURTSCHITSCH Kühle Weingärten, geprägt durch die einzigartige Stilistik, liefern das Fundament und bringen Frische, Säure, Struktur und Finesse in die Flasche. Nach der Flaschengärung verblieb der Sekt für zweieinhalb Jahre auf der Hefe. € 21,90

grÜNer VeLtLiNer seKt BrUt NAtUre grosse reserVe 0,75 L

Top-Niveau erzählen konnte, probierte er einfach alle paar Monate eine Flasche. Nach fünfeinhalb Jahren war es dann so weit, der Sekt war so, wie er sich das vorstellte, Dosage kam nicht infrage, „die zerbricht die Struktur des Veltliners“. Sein „Brut Nature“ war geboren und eine „Große Reserve“ war er schon damals, als es die Qualitätspyramide noch gar

nicht gab. Dem Prinzip, dem Sekt Zeit zu geben und erst durch stetiges Kosten den richtigen Zeitpunkt für die Degorgierung festzustellen, blieb Jurtschitsch bis heute treu, „der Geschmack entscheidet, wann der Sekt fertig ist“. Mit dem Effekt, dass er eventuell auch einmal nicht verfügbar sein könnte. Also zugreifen, solange es ihn gibt.

Eine hoch gelegene und kühle Lage lieferte das Fundament und bringt Frische, Säure, Struktur und Finesse in die Flasche. Nach der Flaschengärung verblieb der Sekt für 3 1/2 Jahre auf der Feinhefe. Im Juni 2018 wurde degorgiert. Der Brut Nature ist ohne Dosage. € 25,–

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sAUVigNoN BLANC eXtrA BrUt 0,75 L Produzent:

HARKAMP Dieser Sauvignon Blanc Extra Brut eignet sich perfekt als erfrischender Aperitif bzw. passt toll zu leichten Fischgerichten – pure Lebendigkeit! € 23,90

geLBer MUsKAteLLer BrUt 0,75 L Produzent:

HARKAMP Toll als erfrischender Aperitif oder zu Frischkäse-Terrine mit zartem Salatbouquet! € 19,90

mariusart.net, Marija Kanizay

Produzent:

JURTSCHITSCH



W E I N

AT

GRÜNER VELTLINER FEDERSPIEL VOM GNEIS 0,75 L

AT

Produzent:

ZWEIGELT ALLUVIUM 0,75 L

Uralt, steinig, extrem karg und vor allem steil sind die Gneis-Lagen für diesen Wein. Aus ihnen bezieht er beeindruckende Wachauer Kraft, herrliche Gneis-Mineralität und perfekte Veltliner-Würze, die bei jedem Schluck spürbar wird. Ein griffiger und mineralischer Bilderbuch-Veltliner mit fester Struktur und präziser Eleganz. € 9,90

GRASSL

DOMÄNE WACHAU

Produzent:

Namensgebend für diese limitierte WEIN & CO-Edition sind die in den Herkunftslagen dieses Weines abgelagerten eiszeitlichen Sedimente der Urdonau, die diesem Göttlesbrunner Zweigelt seinen Charakter verleihen. Kraftvoll, typisch und charakterstark – wie der Falstaff-Winzer des Jahres 2018. Ein Wein für wunderbare Stunden. € 14,90

OHNE

Es ist ein Zeichen höchster Wertschätzung, wenn etwas einzig und allein nur für einen erdacht und gemacht wurde. So geschehen mit den hier vorgestellten Weinen in Weiß, Rot und den Schaumweinen, die es exklusiv bei WEIN & CO gibt.

IT

CHIANTI CLASSICO BROLIO ETICHETTA STORICA 0,75 L Produzent:

IT

PRIMO SPUMANTE BRUT 0,75 L Produzent:

NINO FRANCO Cremig und seidig präsentiert sich dieser aromatische Spumante aus 100 % Glera-Trauben. Er zeigt eine tiefe Aromatik von Trauben sowie Äpfeln und ist komplex und intensiv. € 11,90

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BARONE RICASOLI Vor 25 Jahren übernahm Francesco Ricasoli das Familienweingut und Heinz Kammerer gründete WEIN & CO. Zum Jubiläum gibt es die fabulöse Sonderedition Etichetta Storica. € 19,90


W E I N

FR

CHÂTEAUNEUF DU PAPE ROUGE 0,75 L Produzent:

OLIVIER & LAFONT FR

FR

CHAMPAGNE BRUT GRANDE RÉSERVE BLANC DE NOIRS 0,75 L Produzent:

GAMET Philippe Gamet ist spezialisiert auf Pinot Noir und Pinot Meunier. Seine Grande Réserve Blanc de Noirs vinifiziert er exklusiv für WEIN & CO. So fein, so gut! € 29,90

BRUT EXCELLENCE MÉTHODE TRADITIONNELLE 0,75 L

Hier bahnt sich eine Sensation an. Die beiden Winemaker Olivier und Lafont machen vom Fleck weg Châteauneuf du Pape der Spitzenklasse. Genial wuchtig, aber mit wunderbarem Trinkfluss! € 29,90

Produzent:

BOUVET Glänzend goldgelb mit grünen Nuancen und feiner Perlage. Am Gaumen wunderbar gelbfruchtige Aromen. € 9,90

GLEICHEN TIEFSCHWARZ 0,75 L AT

TIEFSCHWARZ 1,50 L Produzent:

SCHWARZ Breitschultrig wie Hans und Michi Schwarz soll er sein, aber mit einem Trinkfluss, dass er runtergeht wie Öl. Das war die Vorgabe, nach der das WEIN & CO-Team mit Michi Schwarz verkostet und verschiedene Cuvées ausprobiert hat. Nach stundenlangem Testen und Variieren der Zusammenstellung stand der „Tiefschwarz“ fest. Ein Bär von einem Zweigelt, dem ein guter Anteil Blaufränkisch den gewissen extratiefen Kick verleiht. Saftig, schwarzbeerig und tiefgründig! € 49,90

€ 19,90

AT

SAUVIGNON BLANC SCHIEFER 0,75 L Produzent:

WOHLMUTH Die Schieferweine der Familie Wohlmuth bestechen durch ein Spannungsspiel aus Wärme (vollreife Trauben, illyrisches Klima) und Kühle (karge Schieferböden, Höhenlage und alpine Einflüsse) – würzige, vielschichtige, finessenreiche Weine mit straffer Mineralität. Aufwendige Handarbeit im Weingarten ist die Basis der hohen Qualität. € 14,90

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AT

AT

GELBER MUSKATELLER PARAPLUIBERG 0,75 L

GRÜNER VELTLINER KAMPTAL DAC IM KLEE 0,75 L

Produzent:

JURTSCHITSCH

Produzent:

HUBER

Es lebe der Weingarten! In Symbiose mit den Rebstöcken gedeiht eine Vielfalt an Wildkräutern und Begrünungspflanzen. Die bunt blühenden Kleesorten gehen dem Winzer bei der Versorgung der Rebstöcke auf natürliche Art und Weise zur Hand. Und auch die Bienen sagen Danke! € 12,90

Der Parapluiberg bekam seinen Namen durch den kupfernen Regenschirm am höchsten Punkt des Weinbergs. Für alle, die den Weg in das sanft hügelige Traisental nicht auf sich nehmen wollen, ist dieser aromatische Wein auch sonst überall der richtige Begleiter, um das Leben noch genussvoller zu zelebrieren. € 12,90

AT

GRÜNER VELTLINER AM PUNKT 0,75 L Produzent:

BRÜNDLMAYER Das Terroir des Kamptals, die Würze des Grünen Veltliners und die elegante Stilistik von Top-Winzer Willi Bründlmayer wurden in diesem Wein perfekt eingefangen. Einfach „AM PUNKT“! € 14,90

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STELL RED 0,75 L Produzent:

STELLENRUST Tolle, „supertrinkfreudige“ Cuvée aus Pinotage und Shiraz: Holen Sie sich Südafrikas Sonne nach Hause! Der perfekte Trinkspaß! € 6,50


Veuve Clicquot Yellow Label Brut Magnet Message Box Der ikonische Yellow Label von Veuve Clicquot kommt in dieser Edition in einer Box mit einem abnehmbaren, stiftförmigen Magneten, welchen Sie individuell gestalten können. Geben Sie dieser Flasche Ihre individuelle Note. Mit nur 27 Jahren entschied sich Madame Clicquot das junge Champagnerhaus zu übernehmen, nachdem ihr Ehemann tragisch ums Leben kam. Somit war sie eine der ersten Frauen, die an der Spitze eines Männerbetriebes stand. Stolz, ehrgeizig und motiviert forderte sie von da an nur mehr eine Qualität, die beste!

Veuve Clicquot Rosé Magnet Message Box Schätzen Sie eine persönliche Note? Die spezielle Flasche unseres fruchtigen Veuve Clicquot Rosé kommt in einer Box mit einem abnehmbaren, stiftförmigen Magneten für Ihre ganz besondere Nachricht. Madame Clicquot kreierte 1818 den ersten Rosé d'Assemblage, indem sie Yellow Label Champagner etwas Rotwein hinzufügte. Seitdem wurde der Rosé weiter verfeinert, um zu dem Rosé zu werden, den wir heute so schätzen.


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Ein Bild, wie man es aus der Champagne kennt, wie man sich die Champagne vorstellt: Rüttelpulte in Kreidekeller-Gewölben. Der Unterschied ist allerdings, dass diese Rüttelpulte keinem Konzern gehören, ­sondern Familienbesitz sind.

qui ut quam rescid q do

Großes winzerchampagner

aus kleinen Häusern

Getty Images

Wenn Champagner plötzlich all das kann, was wir auch an Wein lieben: Individualität, Persönlichkeit, Kreativität – die Winzerchampagner definieren das Thema Schaumwein neu. TEXT: florian holzer

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que volupide volut

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hampagner, das war bisher ein luxuriöses Getränk, auf das man sich verlassen konnte. Weil er ein Markenprodukt ist. Und wie sich das bei Markenprodukten eben so verhält, konnte man erstens darauf zählen, dass er immer verfügbar war, und zweitens konnte man sich darauf verlassen, dass der Champagner eines bestimmten Hauses immer gleich schmeckte (die zahlenmäßig kaum ins Gewicht fallenden VintageChampagner einmal ausgenommen). Daran hatte sich die Genusswelt im Laufe der vergangenen hundert Jahre, in denen die großen Champagner-Häuser in Reims, Épernay und Aÿ den Markt zu beherrschen begannen, gewöhnt. Und was bei großen, erfolgreichen Marken zwangs-

läufig dazugehört, ist: Sie werden gehandelt, verkauft, übernommen. Mit dem Effekt, dass die meisten der 25 großen, den Markt dominierenden ChampagnerHäuser heute internationalen Luxus- oder Getränke-Konzernen gehören. Was diese Champagner jetzt weder besser oder schlechter macht, nur ist es eben etwas anderes, ob der Aufsichtsrat eines Konzerns eine Entscheidung trifft oder eine Winzerfamilie. Auch die gibt es in der Champagne, sie werden sogar immer mehr und brachten die von den großen Häusern geprägte Champagner-Szene in den vergangenen zehn Jahren ganz schön durcheinander. Schließlich erschufen sie plötzlich ein Angebot, das es bei Champagner so vorher nicht wirklich gab: Champagner, hinter dem echte Menschen stecken, Champagner

CHaMPaGne BruT GranDe rÉserVe BlanC De nOirs 0,75 L Philippe Gamet und seine Kinder Jean-François und Marianne: Winzer-Champagner machen bedeutet unter anderem, in den Weingärten zu arbeiten.

Produzent:

GAMET 35 Monate lagert die Grande Réserve auf der Hefe. Am meisten beeindruckt der Champagner mit seiner betörenden Frische. Grazil und saftig, niemals ermüdend! € 29,90

CHaMPaGne BruT rOsÉ 0,75 L Produzent:

GAMET Für diesen edlen Winzerchampagner in Rosé werden 60 % Pinot Meunier mit 40 % Pinot Noir von bis zu 45-jährigen Reben aus naturnahem Anbau vermählt und 35 Monate auf der Hefe belassen. Die harten Anstrengungen von Philippe und Fabienne Gamet resultieren nicht nur in herrlichen Birnen- und Johannisbeeraromen, sondern auch in viel verdientem Lob, unter anderem in Form einer Mundus-ViniGoldmedaille. € 33,90

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Laure NicaisePréaux und ihr Mann Clement Préaux: Die beiden kombinieren önologisches Können mit dem Potenzial ihrer Top-Lagen.

GAMET: DIE MEUNIER-MAGIER. Philippe und Fabienne Gamet sind da ein sehr gutes Beispiel: Beide stammen aus kleinen Winzerfamilien, ihre beiden Väter arbeiteten hart, um ein paar Parzellen zu erwerben und sie mit einfachen Mitteln zu bewirtschaften. Philippe Gamet besuchte die Universität und beschäftigte sich auch

CHaMPaGne BruT rOsÉ PreMier Cru 0,75 L Produzent:

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ein bisschen mit Getreide-Anbau, bis das junge Ehepaar 1992 beschloss, der Tradition ihrer Väter gerecht zu werden, Winzer sein und eigenen Champagner herstellen zu wollen. Das ging natürlich nicht von heute auf morgen, wie das bei einem FamilienWeingut eben so ist. Man wuchs langsam, man schaffte sich bessere Ausrüstung an, man feilte an den Cuvées und man beschloss, die Kleinheit als Chance zu betrachten und eine individuelle Linie zu

CHaMPaGne BruT reserVe PreMier Cru 0,75 L Produzent:

LOUIS NICAISE

LOUIS NICAISE

Feinfruchtiger Rosé des Shootingstars in der Champagne. Laure Nicaise ist eine große Weinmacherin, von der man noch viel hören wird. € 34,90

40 % Chardonnay, 30 % Pinot Noir und 30 % Pinot Meunier lautet die Zauberformel für diesen himmlischen Genuss. Ein Winzerchampagner, der jedes Kennerherz höherschlagen lässt. € 29,90

verfolgen, wie das großen Häusern nie möglich wäre. Sei es, auf den generell als wenig glamourös erachteten Pinot Meunier zu setzen, sei es, auf naturnahe Bewirtschaftung umzustellen, sei es, die Trauben mit Hand zu lesen und die Weingärten zu begrünen. Wer jemals einen klassischen Champagner-Weingarten sah und eine Lese dort miterlebte, weiß, dass Philippe und Fabienne Gamet als nachgerade revolutionär gelten müssen. Und man vermeint, den Gamet-Champagnern ihre „Winzer-Herkunft“ anzumerken: Die Frucht der Trauben ist sehr präsent, die Champagner wirken trotz langer HefeLagerung frisch und lebendig – eben mit Verantwortungsgefühl gekeltert. NICAISE: SEHR KLEIN, SEHR OHO. Laure Nicaise-Préaux ist immerhin schon in vierter Generation Winzerin und nicht nur das, ihr Weingut, das sie gemeinsam mit ihrem Mann Clement Préaux bewirtschaftet, befindet sich auch an einem für den Champagner historisch wichtigen Ort. Nämlich in Hautvillers, jenem kleinen Dorf, wo der Benediktinermönch Dom Pérignon Ende des 17., Anfang des 18. Jahrhunderts lebte und dort der Legende nach den schäumenden Champagner erfand.

almaphotos.com, Lamiable

mit einem Gesicht, Champagner, der mit Passion und Überzeugung und dann auch noch aus eigenen Trauben gekeltert wurde.


W E I N

CHaMPaGne BruT rOsÉ GranD Cru 0,75 L Produzent:

LAMIABLE Der Grand Cru Rosé besteht aus 60 % Chardonnay und 40 % Pinot Noir. Elegant und fruchtbetont gibt er sich mit 8 g Dosage als erfrischender Aperitifchampagner mit Tendenz zu Tiefgang. € 35,90

CHaMPaGne BruT GranD Cru 0,75 L Produzent:

LAMIABLE Ein Grand Cru-Winzerchampagner mit solch verführerischer Qualität ist leicht betörend. Ophelia Lamiable gelingen in dritter Generation die bisher feinsten Weine in Tours-sur-Marne. € 32,90

2007 übernahm das junge Ehepaar den Betrieb und seither geht es mit der Qualität der Champagner dieses wirklich sehr kleinen, exklusiven Champagner-Hauses – es werden nicht mehr als 6.000 Kisten, also 72.000 Flaschen pro Jahr produziert – steil bergauf. Was einerseits damit zu tun hat, dass sich die Nicaise-Weingärten allesamt in Premier-Cru-Lagen befinden, andererseits, dass Laure Nicaise-Préaux aus einer wirklich guten Schule kommt: Sie arbeitete vor ihrer Entscheidung, gemeinsam mit ihrem Mann die Winzerchampagner-Karriere einzuschlagen, bei Jacques Selosse, einem der Pioniere der WinzerchampagnerBewegung und Vorbild vieler junger Winzer in der Region. Die beiden jungen Champagnermacher beschlossen recht bald, die Dosage ihrer Schaumweine drastisch zu reduzieren, was die frische Frucht und die Mineralität der Nicaise-Champagner wunderbar unterstreicht.

Ophelia Lamiable und ihr Vater Jean-Pierre: Bei Lamiable wird und wurde alles selbst gemacht, vom Graben der malerischen Kellergewölbe bis zur Lese in der Top-Lage „Les Meslaines“.

LAMIABLE: HANDWERKLICHE FINESSE. Lamiable – ein kleines Champagner-Haus, das buchstäblich mit den Händen aus dem Boden geschürft wurde: 1955 erntete Familie Lamiable das erste Mal Trauben einer sehr speziellen, kleinen Lage namens „Les Meslaines“ in der Nähe ihres Wohnortes Tours-sur-Marne. In den folgenden zwanzig Jahren verbrachte Pierre Auguste Lamiable jeden Winter damit, eigenhändig Fundamente für die eigene kleine Champagner-Kellerei auszuheben, Keller zu graben und Mauern aufzuziehen, 1960 erwarb er schließlich seine erste Weinpresse.

Der Traum des Vaters wurde vom Sohn Jean-Pierre Lamiable aufgegriffen und fortgeführt, 1972 übernahm der junge Mann das winzige Champagner-Weingut und mittlerweile ist die dritte Generation am Zug, nämlich die beiden Schwestern Orianne und Ophelia. Während sich Orianne ums Geschäft kümmert, sorgt Ophelia für Trauben und Weine mit Charakter und persönlicher Note. Die Highlights des Sortiments sind ein Vintage Blanc de Blancs und ein Vintage Rosé, beide aus dieser einen, speziellen Lage „Les Meslaines“, in der vor 63 Jahren für Familie Lamiable alles begann. Aber auch das übrige 37


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25 Hektar reichen, um großartigen Champagner zu machen, wie man bei Henri Goutorbe sieht. Vor allem dann, wenn es sich um beste Premier Cru- und Grand Cru-Lagen handelt.

GOUTORBE: EIGENREGIE VOM SETZLING BIS ZUR CUVÉE. Auch René Goutorbe ist Champagner-Winzer durch und durch. Sein Großvater Emile arbeitete nach dem Ersten Weltkrieg als Weingarten-Manager bei Perrier-Jouët, mit dem Geld, das er sich ersparte, begann er eine Rebschule aufzubauen und sich ein paar kleine Parzellen mit Weingärten zuzulegen. Renés Vater, Henri Goutorbe, führte die Rebschule erfolgreich weiter und machte sie zu einer der wichtigen Lieferanten für Reben-Setzlinge in der Region, lancierte in den 1940er Jahren aber auch die eigene Champagner-Marke unter seinem Namen. René übernahm den Betrieb in den 70ern, vergrößerte ihn sowohl hinsichtlich der Rebfläche – die Goutorbes 38

bewirtschaften heute 25 Hektar – als auch qualitativ: In Aÿ besitzt das kleine, feine Champagnerhaus sechs Hektar in einer Grand Cru-Lage. Die Goutorbes sind Winzer mit Leib und Seele, die Traubenlese findet ausschließlich per Hand statt (was in den teilweise doch recht steilen Weingärten auch gar nicht anders möglich wäre), die Selektion ist das Um und Auf, gepresst wird langsam und schonend. Der Pinot Noir spielt im

CHaMPaGne rOsÉ BruT GranD Cru 0,75 L Produzent:

Hause Goutorbe die Hauptrolle, 70 % der Rebfläche sind damit bestockt, dementsprechend voluminös und körperreich zeigen sich die wunderschönen WinzerChampagner dieses Hauses. Und apropos: Die Tradition wird in der Familie Goutorbe weitergeführt: Elisabeth Goutorbe, eine der beiden Töchter von René, hat gemeinsam mit ihrem Mann schon ein eigenes, kleines Winzerchampagner-Haus gegründet.

CHaMPaGne CuVÉe TraDiTiOn BruT 0,75 L Produzent:

GOUTORBE

GOUTORBE

Der Rosé von Henri Goutorbe stammt ausschließlich aus Grand Cru Weingärten rund um Ay. 75% Pinot Noir und 25% Chardonnay ergeben die elegante, verführerische Cuvée. € 39,90

Sensationelle WinzerCuvée vom Gault-Millau-Sieger Henri Goutorbe. Der ultimative Preis-Leistungs-Hit, mit dem Sie so richtig die Korken knallen lassen können! € 29,–

Goutorbe

Sortiment strotzt nur so vor Champagnermäßiger Individualität. Ophelia Lamiable liebt es zum Beispiel, mit Eichenfässern zu arbeiten und ihren Champagnern auf diese Weise einen besonderen Schmelz zu verleihen, der Rosé wird – ganz die alte Schule – natürlich nur nach der Methode Saignée gekeltert, also echter Rosé, der nicht mit Rotwein gefärbt wird.



DOM PÉRIGNON VINTAGE 2008

Der wohl vielversprechendste Dom Pérignon Champagner seit Jahren hält den großen Erwartungen stand und hat das Potential, als der Beste des Jahrzehnts eingestuft zu werden. Dom Pérignon Vintage 2008 ist zudem eine Hommage an Richard Geoffroy, Kellermeister von Dom Pérignon, der nach 28 Jahren die ehrenvolle Funktion nun an seinen Wegbegleiter und designierten Nachfolger Vincent Chaperon übertragen hat.

Somit ist der Dom Pérignon Vintage 2008 ein historisch einmaliger und besonders wertvoller Vintage Champagner. Ein Zusammenspiel von Visionen, die zwar von unterschiedlichen Inspirationsquellen genährt wurden, aber einen vollendeten Dialog ergeben: zwei Männer im Einklang mit der Natur.


W E IN REINSORTIGER ZWEIGELT

DER WEIN, DER LEUCHTET Vierzig Winzer der Weinbauregion Carnuntum feiern den 25. Geburtstag ihrer Rotweinkreation „Rubin“. Zeit also, die Weine und die Idee hinter der Kreation mal vor den Vorhang zu holen.

TEXT: MANFRED KLIMEK

R Glatzer

ubin: ein schönes Wort, das schöne Assoziationen aufruft. Rubinrot: eine schöne Farbe, die Qualität und Wohlleben suggeriert. Rubin, so heißt nicht nur ein Edelstein, die rote Varietät des seltenen Minerals Korund: Rubin heißt auch ein Zusammenschluss von vierzig Winzern und Weinbaubetrieben aus der Region Carnuntum, die jedes Jahr einen Rubinwein keltern. Vierzig Rubinweine. Jedes Jahr. Das bedeutet: Man kann die Idee des Rubinweins in vierzig verschiedenen Ausführungen trinken. Am besten je eine Flasche, je eines Winzers, an je einem Abend. Dann weiß man so richtig Bescheid, was da im Carnuntum gekeltert wird. Aber was ist die Idee des Rubinweins? Rubin steht im Carnuntum vor allem für das Rot des Zweigelts, denn alle Rubinweine müssen reinsortig aus Zweigelt hergestellt werden. Das war nicht immer so, ganz am Anfang, vor 25 Jahren, konnte auch Blaufränkisch für eine Cuvée verwendet werden. Doch schon nach wenigen Jahren entschloss sich die damals 41


W E I N Doris und Walter Glatzer in einem ihrer Weingärten. Was da vorne so prall und reif hängt, sind die Zweigelttrauben für den Rubin.

ZWEIGELT DORNENVOGEL 0,75 L Produzent:

GLATZER Der Top-Zweigelt des Weingutes ist eine Selektion der besten und reifsten Trauben aus den besten Rieden. Ein samtig-komplexer Vertreter aus dem Hause Glatzer! Den muss man probieren! € 17,50

RUBIN CARNUNTUM 0,75 L Produzent:

Felicitas Martern, Grassl, Regina Hügli

GLATZER Ein fest strukturierter Sortenklassiker mit saftiger Kirschfrucht und feinem Tannin. Gebietstypischer kann ein Zweigelt nicht sein! € 12,50

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noch kleine Gruppe von Winzern, den Zweigelt zu favorisieren, eine Sorte, die das zu dieser Zeit auch nötig zu haben schien, denn sie stand damals zunehmend für kräftige, fruchtige Allerweltsweine fast schon amerikanischer Machart. Der Zweigelt sollte die Region, und die Region den Zweigelt zu spüren und zu erleben bekommen; Region und Rebsorte sollten zu einer Einheit verschmelzen und die Rubin-Weine Botschafter des Carnuntum werden. Diese Ehe feiert dieses Jahr silberne Hochzeit. DER INITIATIVE „RUBIN“ war vor fast 30 Jahren ein Aufbruch der meisten Qualitätswinzer der Region vorausgegangen, die nicht zu Unrecht das etwas unterentwickelte Profil einer der interessantesten, aber damals auch weitgehend unbekanntesten Weinregionen Österreichs beklagten. Sie sahen, wie sich das Carnuntum unter seinem Wert schlug. Um gegenzusteuern, führten Winzer wie Robert Payr (der Senior), Gerhard Seidl, Franz Rupp, Franz Netzl oder Hubert Raser 1988 zuerst einen Grünen Veltliner der Region auf den Markt, den „Primus Carnuntum“, einen Jungwein, der noch im November des Erntejahres auf den Markt kam. Der Veltliner konnte sich gut gegen andere Veltliner Österreichs behaupten und das Carnuntum hatte endlich einen Botschafter in den Regalen.

Angelika und Philipp Grassl: ein bisschen das Glamour-Paar im Carnuntum.


W E IN Christina Netzl mit Vater Franz: Beide verlieren nie den Überblick.

Freilich war mit dem jungen, frischen, spritzigen Veltliner damals nicht die ganze Bandbreite der Region aufgedeckt worden, denn das Carnuntum steht auch für vielschichtige und vielfältig gekelterte Rotweine, die jenen des nördlichen Burgenlandes um Gols, das an die Region Carnuntum ja direkt anschließt, nur bedingt ähneln. Nicht wenige Konsumenten glaubten über Jahre, das südliche Carnuntum sei ein Bestandteil des Burgenlandes. Auch dagegen musste vor 25 Jahren etwas gemacht werden, ein Wein kreiert werden: der Rubin. Der Rubin sollte von Anfang an viel mehr noch als der Veltliner auf seine Gebietstypizität abgeklopft und festgemacht werden. Gebietstypisch bedeutet, dass man beim Trinken neben der, im besten Falle auch gebietstypischen, wenn nicht sogar autochthonen Sorte, auch geologische und sogar klimatische Eigenheiten des Gebiets erkennen und zuordnen kann. Und die Gebietstypizität muss sich nicht nur dem Weinkenner erschließen, sondern jeder und jedem, die oder der den Schluck Wein gerade im Mund hat. Gebietstypizität darf, ja soll populistisch sein und der Rubin ist das Musterbeispiel eines

RUBIN CARNUNTUM 0,75 L Produzent:

GRASSL Der sehr feine Rubin Carnuntum von Topwinzer Philipp Grassl ist ein reinsortiger Zweigelt, der mit seinem würzigen Kirschduft betört sowie körperreich und extraktsüß ist. Ideal zu Rindfleisch und Wild! € 13,90

ZWEIGELT RIED HAIDACKER 0,75 L

RUBIN CARNUNTUM 0,75 L

Produzent:

Produzent:

NETZL

NETZL

Von der besten Zweigelt-Lage der Netzls kommt dieser sehr harmonische Wein, der mit saftiger, dunkler Frucht, feinen Röstaromen, reifem Tannin und lang anhaltender Struktur punktet. € 33,–

Wie könnte ein Zweigelt besser schmecken? Tiefe, dunkle Kirschfrucht, leicht rauchige Röstaromen, seidiges Tannin. Hochgradig charmant! € 14,50

RIED BÄRNREISER 0,75 L Produzent:

GRASSL Wer diesen Wein nicht kennt, hat einiges verpasst: gelungene Cuvée aus Zweigelt, Cabernet, Blaufränkisch und Merlot mit Aromen von frischen Brombeeren und weißem Pfeffer, großer Eleganz sowie griffigem Tannin. Ideal zu Steak. € 33,–

populistischen, gebietstypischen und im Gebietstypischen auch sehr unterschiedlichen Weins. Unterschiedlich, weil der Verband den Winzern lediglich empfiehlt, ihre Zweigelt bis zu einem Jahr im Holzfass auszubauen. Die Art des Holzfasses ist nicht bestimmt, es können neue oder gebrauchte (gebraucht ist hier keine mindernde Zuschreibung) Barriquefässer sein. Oder auch größere Holzfässer, wie man sie im Burgund verwendet. DEN VIERZIG RUBIN-WINZERN ist es wichtig, dass ihre Zweigelt die kühleren Nächte der Region wiedergeben, die alle Carnuntum-Zweigelt fruchtiger machen, als etwa die Zweigelt des nahen Burgen43


W E I N

Der Rubin-Verband schreibt dem Rubin Holzfässer vor. Nicht aber deren Größe. Helene, Johanna, Gerhard und Christine Markowitsch stellen hier gemeinsam ein großes Weingut der Region dar.

RIED ROSENBERG 0,75 L Produzent:

MARKOWITSCH Zweigelt, Merlot und Blaufränkisch ergeben einen engmaschigen Wein mit reifen Weichsel- und Beerenaromen und kräftigem Abgang, der zwar ein großes Lagerpotenzial hat, aber auch schon jung wunderschön weich ist und Spaß macht. € 37,50

RUBIN CARNUNTUM 0,75 L Produzent:

und danach zehn Monate in kleinen Barriques aus französischer Eiche und großen Holzfässern zur Trinkreife gebracht wird – ein idealer Mix. Dann den Rubin vom Weingut Grassl aus Göttlesbrunn, einem der Zweigelt-Experten der Region (40 % der Weingärten sind mit Zweigeltreben bepflanzt). Der Wein riecht und schmeckt nach Schwarzkirschen und reifen blauen Beeren. Hinzu kommen eine schmeckbare Extraktsüße und recht feste Tannine, die, gemeinsam mit der Säure, voraussehbar für eine längere Lebenszeit als zehn Jahre garantieren.

Bei WEIN & CO gibt es vier Rubin-Weine abzuholen. Etwa den Rubin vom Weingut Markowitsch aus Göttlesbrunn, der spontan auf der Maische vergoren wird, dann den biologischen Säureabbau macht

Der Rubin des Weinguts Netzl aus Göttlesbrunn wird in Edelstahltanks vergoren, der biologische Säureabbau und die achtmonatige Finalisierung finden in gebrauchten französischen Barrique-

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Extrem viel Wein für diesen Preis! Reife Weichsel- und Beerenaromen, weich, füllig und mit kräftigem Abgang. € 14,50

fässern statt: ein elegant-saftiger Wein mit delikat-pfeffrigem Geschmack. Der Rubin-Zweigelt des Weinguts Glatzer aus Göttlesbrunn schließlich darf sogar 12 Monate im gebrauchten Barrique liegen. Auch hier dominiert die Kirsche, die Tannine sind eine Spur kräftiger, was auch diesen Wein zu einem Wein macht, den man ruhig mal auch im Keller vergessen kann. Er wird – wie viele Rubine – im Alter ein zweites Mal glänzen.

Markowitsch

landes. Auch bekommen die Weine durch die kühlen Nächte einen Tick mehr Frische ab. Fruchtigen und trinkfreudigen Rotweinen wird gerne nachgesagt, dass sie nicht lange lagerfähig bleiben. Doch das stimmt nicht, im Fall der Rubin-Weine sieht der Verband sogar eine Lagerfähigkeit von bis zu zehn Jahren vor, jedoch sollte jeder Rubin nach seiner Auslieferung schon trinkreif sein und gleich Freude machen. Zum Freudemachen gehören ein ausgeprägter Mix heller und dunkler Fruchtaromen, der oft an Kirsche erinnert, eine kernige Kraft und samtige Tannine.

MARKOWITSCH


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GUTE FRAGEN. GUTE ANTWORTEN.


W EIN

HERR BERT ERKLÄRT

Heute geht’s um …

„… den Cuvée“

Ja, liebe Freunde eines guten Tropfens, hier bin ich wieder, der Herr Bert, der beste Freund vom Herbert Prohaska, und heute möcht ich euch den Unterschied zwischen einem Cuvée und einem Gemischten Satz ­erklären. Weil: Der Cuvée ist natürlich etwas ganz Besonderes. Das ­ganze Video gibt’s auf: www.youtube.com/user/weincovideo TEXT: Christian Lerner fotos: severin wurnig

DIE erklärung Wenn man es in der Fußballersprache erklärt: Beim Fußball gibt’s Verteidiger, Mittelfeldspieler und Stürmer, und die werden zu einer Mannschaft zusammengefasst. Beim Cuvée ist es genauso. Da gibt’s auch verschiedene Spieler. Und die Kunst des guten Trainers und des guten Winzers besteht in der richtigen Abstimmung.

DIE ABSTIMMUNG Beim Wein haben wir zumindest drei Sorten. Wir haben einen Zweigelt, einen Merlot und wir haben einen Blaufränkisch. Um Ihnen zu zeigen, wie das geht, gieß ich die jetzt alle aus der jeweiligen Flasche in meine Karaffe und vermische sie dort alle miteinander. Ich verschneide sie sozusagen. So sollten Sie das normalerweise natürlich nicht machen.

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W E I N

Der CUVÉE Und Sie werden’s net glauben. Des schmeckt und zwar sogar sehr gut. Natürlich kommt der richtige Cuvée normalerweise in einer Flasche. Weil das hervorragende Weine sind, von denen jeder für sich schon fertig ist, die werden dann verschnitten, kommen danach in ein großes Fass, werden dort gelagert – je nachdem, oft aber recht lange –, deshalb sind die Cuvées meistens auch die teuersten Weine. Es gibt aber nicht nur Cuvées, sondern da gibt’s z. B. in Wien auch den Gemischten Satz …

Der GEMISCHTE SATZ Des ist relativ leicht zu erklären. Schauen Sie, wir haben da lauter verschiedene Weintrauben, die im Weingarten gemeinsam wachsen. Die nimmt man her, die werden gemeinsam gepresst, ­gemeinsam ausgebaut und kommen gemeinsam in die Flasche. Und auch das ist, Sie werden es nicht glauben, ein wunderbarer Wein, hat aber mit einem Cuvée nichts zu tun. So, jetzt genug von meinen Belehrungen, den Obstsalat geben wir weg, und ich trinke auf Sie und wünsche Ihnen „Auf Wiederschaun“!

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W EIN

ÖWM / Gerhard Elze

Nicht nur einer der schönsten Weinberge Wiens, sondern auch einer der besten: die als „Erste Lage“ klassifizierte Ried Ulm am Nussberg.

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wein

WIENWEIN

WINE IN THE CITY Wien wird auch „Hauptstadt des Weins“ genannt: Über 150 Weingüter produzieren Gewächse, die inzwischen auch international begehrt sind – allen voran der Wiener Gemischte Satz – eine einzig­ artige Spezialität und önologischer Botschafter der Donaumetropole.

W TEXT: christina fieber

ien ist anders: Als einzige Metropole der Welt verfügt Wien über ein Weinbaugebiet, das innerhalb der Stadtgrenzen liegt. Knapp 700 Hektar Rebland verteilen sich über die Randbezirke im Norden und Süden der Stadt. Der Wiener Weinbau fungiert jedoch nicht nur als Touristen­ attraktion, sondern hat eine lange Tradition und ist inzwischen auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Rund 150 Betriebe produzieren Gewächse, die mittlerweile mit den besten des Landes mithalten können. Einige Winzer, wie etwa Fritz Wieninger, spielen ohnehin längst in der Oberliga. Ihnen ist es gelungen, den Wiener Wein weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt zu machen. Wieningers kompromisslosem Qualitäts­ willen ist es mitunter zu verdanken, dass die Wiener Gewächse nicht nur beim Heurigen in der Vorstadt, sondern auch in den besten Restaurants von London bis Shanghai zu finden sind.

Der renommierte Winzer war auch einer der Protagonisten, die der fast verloren gegangenen Kultur des Gemischten Satzes neues Leben einhauchten: Die Wiener Spezialität legte eine sagenhafte Karriere vom önologischen Schmuddel­ kind zum Aushängeschild der Donau­ metropole hin. Heute herrscht ein absoluter Hype um den Weißwein aus verschiedenen Rebsorten, die nicht nur bunt gemischt am Weinberg wachsen, sondern auch gemeinsam gelesen und verarbeitet werden. Ganz Wien in einem Wein. Für Fritz Wieninger ist der Gemischte Satz, der 2013 als „Wiener Gemischter Satz“ zur geschützten Herkunftsbezeichnung DAC wurde, ein Spiegelbild der Wiener Kultur: ein Wein, geprägt von verschiedenen Charakteren unterschiedlichster Herkunft, der vielfältige Facetten aufweist. Genau das verleiht dem Gemischten Satz seinen einzigartigen Charakter – er zeigt deutlich seine Herkunft oder wie Wieninger gerne sagt: „Man schmeckt ganz Wien in einem Wein.“ 49


W EIN Es war keine Liebe auf den ersten Blick: Vor knapp 20 Jahren bekam er am Nussberg einen Weingarten angeboten. Als Kenner guter Lagen musste er zuschla­ gen, selbst wenn es kilometerweit vom Weingut in Stammersdorf, auf der anderen Seite der Donau, lag. Die Ried Ulm ist ein Filetstück des damals noch kaum beachte­ ten und heute so begehrten Nussbergs, das südlich ausgerichtet steil bis fast zur Donau abfällt und über einzigartige Muschelkalkböden verfügt. Damals war Wieninger bekannt für erstklassige Burgunder und nicht rasend begeistert vom schnöden Gemischten Satz. Bei seinem ersten Jahrgang las er dann auch zuerst jede Sorte einzeln – erst bei der letzten Charge erntete und vinifizierte er alle gemeinsam. Und siehe da: Diese stellte sich als die beste heraus. Anfangs nannte er den Wein noch „Nussberg Alte Reben“, um nur ja nicht an der Bezeichnung „Gemisch­ ter Satz“ anzustreifen, damals noch Synonym für billigen Heurigenwein. Heute gibt es keinen guten Wiener Winzer, der nicht Gemischten Satz abfüllt. Wien iST zWaR ein KLeineS WeinBaUGeBieT, DaFÜR UmSO VieLFÄLTiGeR. Die nördlichen Ausläufer liegen nahe dem Weinviertel und sind geprägt von der Donau, die südlichsten Lagen hingegen grenzen an die pannonisch geprägte Thermenregion. Entsprechend groß ist die Palette an Rebsorten und Stilistiken. Die Lagen am Bisamberg nördlich der Donau zeichnen sich durch leichte, sandige Lössböden aus – sie gelten als besonders

Lukas Ilgner, picturedesk.com, Peter M. Mayr

WIENER GEMISCHTER SATZ DAC 0,75 L Produzent:

MAYER AM PFARRPLATZ Klassischer Wiener Gemischter Satz aus verschiedenen Lagen – modern vinifiziert: frisch-fruchtig mit lebendiger Säure und Zitrusaromen. Ein unkomplizierter Trinkgenuss! € 12,–

50

GRÜNER VELTLINER NUSSBERG 0,75 L Produzent:

WIENINGER Ein echter Wiener Veltliner von zwei Lagen am Nussberg. Saftig und frisch mit feiner Säurestruktur, zarten Marillenaromen und ausgeprägter Mineralität. € 15,50

RIED ULM ÖTW ERSTE LAGE NUSSBERG WIENER GEMISCHTER SATZ DAC 0,75 L Produzent:

WIENINGER Wieningers Wiener Gemischter Satz von der Traumlage Ulm ist längst Kult! Alte Rebstöcke auf besten Muschelkalkböden sind die Grundzutaten – das Ergebnis: ein vielschichtiger, cremig-würziger Ausnahmewein! € 30,–

Der Heurige „Mayer am Pfarrplatz“ hat eine besondere Geschichte: Ludwig van Beethoven komponierte hier seine 9. Symphonie.

Starwinzer Fritz Wieninger hat einst mit herausragenden Burgundern dem Wiener Wein zu Weltruhm verholfen. Jetzt gehört seine große Liebe dem Wiener Gemischten Satz.


W E IN RIESLING NUSSBERG WEISSER MARMOR 0,75 L Produzent:

MAYER AM PFARRPLATZ Die Trauben kommen von über 50 Jahre alten Rebstöcken der Wiener Paradelage Nussberg: konzentriert, straff am Gaumen, reife Steinobstaromen mit zartem Zimtton – ein mächtiger Wein mit Lagerpotenzial. € 42,–

WIENER GEMISCHTER SATZ DAC 0,75 L Produzent:

ROTES HAUS Der Wiener Gemischte Satz für den täglichen Genuss: erfrischende Säure, feine, nussige Aromen mit einem Hauch Exotik. € 14,–

RIED LANGTEUFEL NUSSBERG ÖTW ERSTE LAGE WIENER GEMISCHTER SATZ DAC 0,75 L Produzent:

ROTES HAUS Fünf verschiedene Rebsorten von der klassifizierten Lage Langteufel am Nussberg: ein kraftvoller Weißwein mit mächtiger Struktur, intensiven Aromen von exotischen Früchten und cremiger Textur. € 40,–

Hinter der Erfolgsgeschichte von „Mayer am Pfarrplatz“ und „Rotes Haus“ steht ein kompetentes Team: Geschäftsführer Gerhard Lobner, Paul Kiefer, für Verkauf und Marketing zuständig, und Eigentümer Hans Schmid (v. l. n. r.).

geeignet für weiße wie rote Burgunder­ sorten. Von Ottakring bis Döbling sind Riesling und Grüner Veltliner auf diversen kalkreichen Böden bevorzugt. Im Süden Wiens, vor allem in Mauer, finden sich vorwiegend Muschelkalkverwitterungs­ böden – neben Riesling prägen hier vor allem Weiß­ und Grauburgunder das Bild, auch Rotwein ist ein heißes Thema. HieR LieGT DaS ReiCH VOn miCHaeL eDLmOSeR. Seine Toplagen am Maurer Berg sind geprägt von einzigartigen Dolomitkonglomeratböden, von der pannonischen Wärme, aber auch von der Kühle des Wienerwalds – entsprechend charaktervoll präsentieren sich seine Weine: vom trendigen Trinkvergnügen „Cult“ über klassische Wiener Weine bis hin zu Gewächsen aus internationalen Sorten mit so extravaganten Namen wie „Vertigo“ oder „La Paz“. Seit kurzem gibt es auch noch den „Qualtinger“, einen maischevergorenen Gemischten Satz und eine Hommage an den legendären Wiener Kabarettisten Helmut Qualtinger. Edlmoser will seine Weine nicht beschreiben, lieber empfiehlt er die passende Musik dazu. Er ist kein Vielredner – seine Weine sollen für sich sprechen: am liebsten über ihre Herkunft, die er möglichst unverfälscht in die Flasche bringt. Es sind authentische Gewächse, die sich einprägen. aBeR aUCH QUeReinSTeiGeR PRÄGen Die WieneR WeinSzene – wie etwa Hans Schmid, Eigentümer der beiden Betriebe „Rotes Haus“ und „Mayer am Pfarrplatz“. Der Werbemogul verliebte sich einst in ein kleines rotes Häuschen am Nussberg mit atemberaubendem Blick über Wien. Da zu dem hübschen Kleinod auch einige Hektar Weingärten gehörten, wurde er kurzerhand zum Nebenerwerbs­ winzer. Freilich brauchte es dazu ein kompetentes Team – angeführt von Gerhard Lobner, Sohn einer Weinviertler Winzerfamilie. 2007 erwarb Hans Schmid dann auch noch das Weingut „ Mayer am Pfarrplatz“ von Franz Mayer, einer Wiener Winzer­Legende. Während die Weine vom „Roten Haus“ ausschließlich vom Nussberg kommen, verteilt sich „Mayer am Pfarr­ platz“ auf mehrere Wiener Weinorte, bewirtschaftet inzwischen 60 Hektar 51


W EIN Das kleine rote Häuschen, mit dem alles begann: Hans Schmid erwarb nicht nur das „Rote Haus“ am Nussberg, sondern auch beste Weingärten der Toplage.

Mit erstklassigen Weiß- und Rotweinen hat Michael Edlmoser den kleinen Weinort Mauer bekannt gemacht.

und steht für typische Wiener Weine mit ausgeprägter Frucht und lebendiger Säure. „Rotes Haus“ hingegen bleibt ein kleines, feines Weingut, das eine burgundische Stilistik anstrebt – komplexe Gewächse für den anspruchsvollen Gaumen. In beiden Betrieben spielt der Gemischte Satz eine tragende Rolle.

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WIENER GEMISCHTER SATZ DAC 0,75 L Produzent:

EDLMOSER Klassiker mit Wiener Schmäh. Frisch, kühl und absolut trinkfreudig. Der Winzer empfiehlt, dazu „Falco“ zu hören! € 12,50

RIED HIMMEL MAURERBERG ÖTW ERSTE LAGE WIENER GEMISCHTER SATZ DAC 0,75 L Produzent:

EDLMOSER Vielschichtiger Weißwein aus bester Lage vom Maurer Berg im Süden von Wien. Neun verschiedene Sorten verleihen dem edlen Tropfen besondere Komplexität! € 27,–

mariusart.net, Edlmoser

Den WieneR Wein aUF DeR Ganzen WeLT BeKannT maCHen. So unter­ schiedlich die Stilistik der einzelnen Weingüter ist, eines ist ihnen gemeinsam: Sie sind alle Mitglieder der Gruppe „WienWein“ und wollen gemeinsam den Wiener Wein auf der ganzen Welt bekannt machen. Das ist ihnen zweifelsohne gelungen. Um dem Projekt den letzten Schliff zu geben, ist die Gruppe heuer auch den „Österreichischen Traditionswein­ gütern“ beigetreten. Nach jahrelanger Analyse haben sie ihre besten Lagen evaluiert und sich der Klassifizierung der „Österreichischen Traditionsweingüter“ angeschlossen. Zwölf Wiener Rieden wurden als „1ÖTW Erste Lagen“ klassifi­ ziert. Mit dem Jahrgang 2017 kommen nun erstmals Wiener Weine mit dieser Bezeichnung auf den Markt. International geht der Trend eindeutig zu Lagen­ und Herkunftsweinen. Ein visionärer Schritt, der die Wiener Weine in die Zukunft führt.



w e i n

Winzer-Porträt

Hoch oben in Kitzeck

Das Weingut Wohlmuth ist ein großer, alter südsteirischer Familienbetrieb mit einer Vorliebe für moderne, individuelle Weine, deren Handschrift das Erkennen des Winzers leicht macht. Wir haben die Wohlmuths besucht und zwei Weine mitgebracht, die es sich unbedingt zu trinken lohnt. text & fotos: manfred klimek

Marion und Gerhard Wohlmuth jr. in einem ihrer Weingärten bei Kitzeck. Genau so muss ein ­naturnaher Weinhang aussehen.

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w e i n

i

m Familienweingut Wohlmuth, das nicht zu den kleinen Weingütern der Region zählt, geben Gerhard Wohlmuth sen. und Gerhard Wohlmuth jun. vor, was in den Weingärten und im blitzsauberen Keller geschieht. Maria und Marion Wohlmuth, die beiden Damen des Familienbundes, haben die administrative Arbeit bei sich: Sie sehen die Zahlen und überprüfen den Kurs des Betriebes. Und da ist noch Agnes, die Oma, auf deren Rat man gerne zurückkommt, denn sie weiß von Zeiten, die kaum einer erinnert. Und sie weiß von den Lehren aus diesen Zeiten. Das Weingut Wohlmuth ist ein komplettes Familienweingut. Die Wohlmuths keltern in Kitzeck im Sausal. Diese nördliche Gegend des Anbaulandes unterscheidet sich vom Rest der Weinbauregion Südsteiermark durch die Schieferböden, die den Weinen hier eine dann doch andere Geschmacksprägung geben können, wenn ein Winzer das will und seine hochwertigeren Weine von Trauben alter Reben keltert. SCHIEFER IST EIN BODEN, den der Riesling liebt. So haben die Wohlmuths schon seit Jahren in der Lage Edelschuh, einer kargen, warmen Südlage, einige Zeilen Rieslingreben stehen. Der rote, graue und blaue Schiefer, die im Sausal vor allem in den hohen Lagen zu finden sind, sorgen für jene mineralischen Salze, die die Wurzeln der Reben, die sich auf Wasser-

SAUViGnon bLAnc RieD HocHSteinRieGL 0,75 L Produzent:

Die beiden Gerhards: Wohlmuth sen. und Wohlmuth jr. Das Weingut ist ein echtes, ein komplettes Familienweingut.

suche durch das Gestein kämpfen, dann an die Trauben weitergeben. Die Weine der Wohlmuths sind allesamt einen Tick mineralischer als alle anderen Weine der Südsteiermark, und Gerhard Wohlmuth jr. hat dafür gesorgt, dass diese geschmacksbildende Singularität seiner Kreszenzen noch weiter nach vorne rückt. So ist es keine Frage für WEIN & CO, den Riesling Ried Edelschuh, der zu den Ausnahmerieslingen und Raritäten des weltweiten Weinbaus gehört, auch in den Filialen im Regal stehen zu haben. Er zählt zudem zu den am längsten lagerfähigen Weißweinen der Region und Österreichs, wird zwanzig Jahre und mehr Kraft und Substanz beweisen können und zudem durch sein langes Sein viel Freude bereiten.

RieSLinG RieD eDeLScHUH 0,75 L Produzent:

wOHLMUTH

wOHLMUTH

Helles Strohgelb, Silberreflexe. Zarte weiße Tropenfrucht, ein Hauch von Guaven, Vanille und Litschi, Nuancen von Weingartenpfirsich und eine feine Mineralität. Komplex, saftig, feinstrahlige, präzise Textur, angenehme Holzwürze, straffer Abgang, delikat und lange anhaftend, salziger Touch im Finale. € 29,90

Feine, dunkle Mineralik, gelbe Steinobstnote, ein Hauch von Mandarinen, zarter Blütenhonig. Saftig, feine Nuancen von Ananas und Maracuja, sehr präzise und pur in der Textur, eigenständige Mineralik, reif und mächtig, trotzdem filigran, feiner Weingartenpfirsich im Nachhall, großes Reifepotenzial. € 39,50

ALS WEITERER GROSSER WOHLMUTHWEIN gilt der Sauvignon Blanc Ried Hochsteinriegl. Auch die Böden der Lage Hochsteinriegl sind von (rotem) Schiefer geprägt, der hier auch Quarzit durchschießen lässt: eine Kombination, die ein Mehr noch an delikaten Salzen in die Trauben bringt. Das „hoch“ in Hochsteinriegl bedeutet nicht, wie etwa angenommen, dass es sich um eine hohe Lage handelt (obwohl das mit der Höhe, 470 bis 510 Meter, stimmen würde); hoch bedeutet in der Südsteiermark, dass die Lage extrem steil ist. So sind die Reben der Lage Hochsteinriegl auch nur per Hand zu bearbeiten und die Erntehilfen, die Arbeiter am Weingut und die Wohlmuths selbst brauchen festes Schuhwerk, um in den Zeilen Tritt zu finden. Wer hier Höhenangst hat, ist fehl am Platz. DER SAUVIGNON BLANC RIED HOCHSTEINRIEGL riecht und schmeckt, wie erwartet, anders als jene Sauvignons, die im Süden des Weinbaugebietes gekeltert werden. Er ist ruhiger, feiner und hat eine andere, von den Salzen des Schiefers geprägte Eleganz. Selbstredend und bei allen großen Lagenweinen der Wohlmuths selbstverständlich, ist auch der Sauvignon Blanc Ried Hochsteinriegl ein Langstreckenläufer in Sachen Haltbarkeit und einige Flaschen des Kaufs sollten für mindestens fünf Jahre und empfohlen länger im Keller vergessen werden. Die Freude beim Wiederfinden wird eine mehr als große sein. 55



&CO

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Cocktails

Die hohe Kunst

des Mischens

Die Trends um Regionalität und Nachhaltigkeit sind ein Segen für die österreichische Barszene. Die Dichte an leidenschaftlichen Herstellern von Spirituosen, Likören, Sirupen und Säften ist groß. Wir baten in vier Bars um Kreationen rund um heimische Zutaten. FOTOS: philipp horak

A 120 Miles 4 cl Axberg Vodka 1 cl St-Germain Holunderblütenlikör 1 cl Rothman & Winter Pear Likör 1 cl Zitronensaft Auffüllen mit Champagner und das Glas mit einem Rand aus Sternanis, Zucker und Salz versehen.

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text: luzia schrampf


c o c kt a i ls

Axberg Vodka 0,70 l Produzent:

Reisetbauer So rein wie österreichisches Quellwasser überzeugt dieser Vodka durch seine Klarheit. Mild am Gaumen und puristisch im Geschmack. € 39,50

Näher, als man glaubt Da Meilen für eine American Cocktail Bar passender sind als profane Kilometer, wurde die Distanz zwischen der Hammond Bar und Hans Reisetbauers Haus, in dem Axberg Vodka gebrannt wird, für den Namen der Cocktail-Kreation umgerechnet. Eine andere Spezialität der Hammond Bar ist, einen Cocktail, dessen Rezeptur immer wieder abgewandelt wurde, in seinen Varianten zu servieren, in einer Sommer- und einer Winteredition beispielsweise. Nichts wird im Hammond weggeworfen, denn Zitronenschalen kann man trocknen und für einen Rim am Glas verwenden.

Hammond Bar Taborstraße 33 (Ecke Große Pfarrgasse), 1020 Wien, hammondbar.at

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c o c kt a i ls

Bulleit Bourbon 0,70 l Produzent:

Bulleit Die Subtilität und Komplexität erhält der Bulleit Bourbon durch seine einzigartige Mischung aus Roggen, Mais und Gerstenmalz, zusammen mit speziellen Hefestämmen und reinem, von Kentucky-Kalksteinen gefiltertem Wasser. Sanft und mild. € 32,–

Unter Tage Krypt Bar Berggasse/Wasagasse 17, 1090 Wien, krypt.bar

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Alles Gute für die Annäherung an Whiskey-Cocktails findet sich in dieser Kreation. Moscow Mule stand am Anfang. Ein Buck – Alkohol in Kombination mit Limettensaft und Ingwerlimonade (Ginger Beer) – ist es dann geworden, mit einem runden und zugänglichen Whiskey. Allerdings muss man sich dafür schon acht Meter unter die Erde begeben. Speakeasy-Feeling der 1920er, und das mitten im Wien des 21. Jahrhunderts.


Kentucky Buck 4 cl Bulleit Bourbon 1,5 cl Chambord 1 cl Limettensaft 1 Handvoll frische Basilikumbl채tter Mit Fever-Tree Ginger Beer auff체llen, Basilikum ins Glas, Bourbon hinzu, kurz ziehen lassen, Eis auff체llen, Chambord und Limette hinzugeben und gut verr체hren.

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Across the Grape 4 cl The Botanist Islay Dry Gin 5 cl kalter Jasmintee (lange ziehen lassen) 1 cl frischer Zitronensaft 1/8 l Traubensaft (rot), Weingut Ott 1 Dash Soda Gin, Tee und Zitronensaft auf Eis mit dem Barlöffel verrühren, mit Traubensaft und einem Dash Soda auffüllen.

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c o c kt a i ls

THE BOTANIST 0,70 l Produzent:

Bruichladdich Distillery Ein schottischer Gin von Bruichladdich, der aus 31 Kräutern, wovon viele auf der Insel Islay gesammelt werden, gewonnen und langsam in der einzigen Lomond-Kupferbrennblase der Welt destilliert wird. Komplex, blumig und seidenweich! € 39,90

Rühren, nicht schütteln Gin-Cocktails werden herbstlich, indem man Jasmintee dazumixt, wenn auch erkaltet, und Fruchtsaft statt Tonic. Bei Verabreichung in einer Weinbar wie der von Wein & Co am Stephansplatz liegt Traubensaft auf der Hand. The Botanist Gin kommt von der Whisky-Insel Islay. Aber wo destilliert wird, kann man sich auch mit anderen Spirituosen als Whisky anfreunden. The Botanist hat seine Eigenheiten: 22 der insgesamt 31 Botanicals findet man nur auf der Insel. Und gebrannt wird in der „Ugly Betty“, die früher für Whisky da war.

Wein & Co Stephansplatz Jasomirgottstraße 3–5, 1010 Wien, weinco.at

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c o c kt a i ls Alles pflanzlich

Botanical Garden Kolingasse 1, 1090 Wien, botanicalgarden.at

Sammy Walfisch, der kürzlich von Falstaff als Barkeeper des Jahres 2018 ausgezeichnet wurde, hatte die Idee, Tiki-Drinks, karibische Rum-Cocktails, zu ­regionalisieren, in diesem Fall wurde sogar „versteirert“. Zuckerrohrmelasse, ein Grundprodukt für Rum, führt dann direkt zu David Gölles Hands On Gin, Apfelsaft passt perfekt zu Rum und für die Säure darf es umweltkompatibler Verjus sein statt Limette. Bleibt als karibisches Element die Ananas im Schaum mit Gölles Edelbitter und Falernum, einem Kräuter-Gewürz-Likör.

Hands On Gin 0,70 L Produzent:

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Edelbitter 0,35 l Produzent:

Gölles

Gölles

Wacholder, Schwarze Ribisel, Zitronengras, frischer Koriander und Orangenschale sind die fünf Botanicals, die dem Hands On Gin seinen Geschmack und seinen Namen verleihen. Ein feiner Gin, der mit Purismus glänzt und jede Zutat geschmacklich klar erkennen lässt. € 37,–

Dieser edle Bitter aus schwarzen Nüssen wurde mit Kräutern und Wurzeln aus Wald und Wiese verfeinert und in Glasballons bis zur harmonischen Reife gelagert. Ein sehr bekömmliches Genusserlebnis! € 26,–


Hands On My Nuts 2 cl Gölles Edelbitter (schwarze Nuss) 2 cl HANDS ON Gin 2 cl weißer Overproof Rum 4 cl Apfelsaft naturtrüb 1,5 cl Verjus kreolischer Nuss-Espuma (Gölles Edelbitter, Ananas, Falernum) Edelbitter, Gin, Rum, Apfelsaft und Verjus in den Shaker füllen, in einer Cocktailschale anrichten und mit Nuss-Espuma krönen.

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LATE-NIGHT-SHOPPING BIS 24.00 UHR I N Z A H L R E I C H E N BAR-FILIALEN


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r e i s e

Südafrika

StellenboschRevolution Südafrika ist aktuell in aller Munde. Für viele ist das Western Cape das spannendste Weinbaugebiet der Welt. Noch nie wurde hier so guter Wein produziert.

K.Crause

TEXT: bernhard Hlavicka

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r e i S e

e

s ist heiß hier in Stellenbosch, Western Cape, Südafrika, aber nicht nur die Sonne ist dafür verantwortlich. Hier tut sich einiges. Hier findet Weinrevolution pur statt. Die Qualitätssteigerungen sind so enorm, dass viele Weinspezialisten wie Neal Martin oder Tim Atkin Südafrika für das derzeit spannendste Weinland überhaupt halten. Bei nachfolgenden Betrieben geht besonders die Post ab. DREAM-TEAM IN STELLENBOSCH. Kobie van der Westhuizen stapft in hohen Gummistiefeln morgens zur Pumpe seines Deichs. Wasser ist hier Chefsache. Nicht nur in den Hotels in Kapstadt, sondern auch für die Winzer ist das flüssige Gold lebensnotwendig. Dürrejahre wie 2017 sorgen für Härteproben. Kobie ist der ruhige, besonnene Weingärtner der beiden Stellenrust-Brüder. Tertius Boshoff, gelernter Zahnarzt, ist der Showman und der geniale Kellermeister. Gemeinsam bereisen sie die ganze Welt und verbreiten die Wahrheit über Chenin Blanc – die wichtigste Rebsorte. Das Weingut Stellenrust ist eines der größten in Stellenbosch und feiert dieses Jahr 90-jähriges Jubiläum. Ein Teil liegt im „Golden Triangle“, einem warmen, windgeschützten Landstrich,

bARRel FeRMenteD chenin blAnc ReSeRve 53 0,75 L

DeMorgenzon, Stellenrust

Produzent:

Das Weingut DeMorgenzon wird jeden Morgen als erstes in Stellenbosch von der Sonne geweckt.

Tertius Boshoff macht auf Stellenrust nicht nur fantastische Weißweine, sondern auch gewagte Rotweincuvées.

hAnDMADe eiGht PillARS 0,75 L Produzent:

STeLLeNrUST

STeLLeNrUST

Das passiert auch nicht alle Tage. Bereits zum zweiten Mal in Serie konnte sich das südafrikanische Parade-Weingut Stellenrust den Titel des besten Chenin Blanc der Welt, verliehen auf der International Wine & Spirits Competition, sichern. € 19,90

Ein echter Südafrikaner im RhÔne-Stil. Shiraz und sieben weitere Rebsorten bilden diesen Powerwein, der Kraft und Trinkfreude perfekt mit Würze und Mineralität vereint. Ein Muss für alle RhÔne-Fans zum absoluten Top-Preis. € 24,90

der schon über die Jahrhunderte für seine hohe Qualität berühmt ist. Der andere Teil liegt in den höheren, windigeren Bottelary Hills – kühlere Lagen, ideal für frische Weißweine. Hier gedeiht der frische, saftige Sauvignon Blanc. Tiefgründiger zeigt sich der Barrel Fermented Chenin Blanc. Jedes Jahr unter den Top fünf Chenin Blancs Südafrikas und das zu einem Preis, der unter der Steirischen Klassik liegt. Bei den Rotweinen setzen die Brüder auf Cuvées. Peppergrinder, Timeless und Simplicity sind die Namen unterschiedlichster Cuvées. Der neueste Star im Sortiment ist aber der Eight Pillars. Er bezieht sich auf die acht freistehenden Säulen vor dem Weingut. Jede Säule steht für eine Rebsorte. Ein Wein, der im Stil an einen guten Châteauneuf-du-Pape erinnert. CARL GIBT GAS AUF DEMORGENZON. Die Farm liegt auf einer Anhöhe mit grandiosem Ausblick über den Tafelberg, Hottentots Holland Mountains, den Simonsberg und den Helderberg. DeMorgenzon – „die Morgensonne“ – heißt das Weingut, da es das erste in Stellenbosch ist, das allmorgendlich den Sonnenschein erblickt. Wendy Appelbaum ist nicht nur die reichste Frau Südafrikas und eine der erfolgreichsten Geschäftsfrauen der Welt, sondern auch eine Philanthropin mit weitreichenden karitativen Aktivitäten. Ihr Vermögen hat sie sich in verschiedenen Finanzunternehmen erarbeitet, aber 69


r e i S e ihr wahrer Traum war immer ein eigenes Weingut. Mit Winemaker Carl van der Merwe hatte sie jedenfalls ein goldenes Händchen bewiesen. Carl führte das Weingut in Rekordzeit an die Spitze. Er strotzt vor Kraft und Energie und genauso sind seine Weine. Speziell die beiden ReserveWeine vom Chardonnay und Chenin Blanc zeigen burgundische Dimensionen in Sachen Komplexität und Eleganz. Nicht weiter verwunderlich scheint, dass ihnen die Weine aus den Händen gerissen werden und es immer schwieriger wird, ausreichende Mengen zu reservieren. Daher lächelt Wendy oft durchaus zufrieden. Hinter dem Weingut führt eine Zypressenallee den Hügel bergan und es ertönt Barockmusik aus einem Lautsprecher. Hier werden die Rebstöcke mit Musik von Bach bespielt. Angeblich spornt dies das Wurzelwachstum an. Hier wird also wirklich nichts ausgelassen, um Verbesserungen zu erlangen.

chenin blAnc ReSeRve 0,75 L Produzent:

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Carl Schultz hat die schönsten Weingärten in Stellenbosch. Das verantwortliche Team strahlt ob des Lobs übers ganze Gesicht.

chARDonnAY DMZ 0,75 L Produzent:

DeMOrGeNZON

DeMOrGeNZON

Überschwänglicher Duft nach weißen Blumen, Steinobst, Honig und getoastetem Weißbrot. Großer Chenin Blanc mit einer knusprigen Säure und üppigem Geschmack – dennoch hochelegant! € 29,90

200 Meter über dem Meeresspiegel, vom kühlenden Ozeanwind umweht, wachsen die Trauben für den Chardonnay DMZ. Intensive, tropische Fruchtaromen werden von einer weichen Vanilleund Pfirsichnote unterlegt – großer Weißwein! € 9,90

Carl Schultz. Der 50-Jährige mit deutschen Wurzeln leitet seit über 20 Jahren das Weingut. Seine Augen beginnen zu leuchten, wenn er die neue Kompostanlage, eine schwedische Erfindung namens Joraform, präsentiert. Das Weingut gibt es zwar bereits seit 1692, aber erst Carl brachte es unter die 25 besten in Südafrika. Die kühlere Umgebung in den Bottelary Hills ist ideal für Shiraz. Der Estate Shiraz wird seit 1968 produziert und darf somit als ältester Shiraz Südafrikas bezeichnet werden. Der einzige Wein, den Carl allerdings auf dem Etikett signiert, ist der Gravel Hill: ein

Hartenberg, Getty images

CARL SCHULTZ – KING OF SHIRAZ. Wenn man von der Bottelary Road in den kühlen Bottelary Hills ins Weingut Hartenberg Estate einfährt, betritt man eine andere Welt. Hier ist jedes Detail durchdacht. Die Weingärten sind die saubersten in ganz Stellenbosch. Rote Trockensteinmauern umrahmen den Staubstraßenrand. Kundige Rebschneiderinnen in blauen Arbeitsmänteln fügen gerade den Stöcken ihren Schnitt zu, wofür jede ein Stück Rebholz als Abstandsmesser in der Hand hält. Mastermind hinter all dem ist


r e i S e Shiraz, der in der Weltspitze mitspielt und den großen Weinen aus der nördlichen Rhône ordentlich Paroli zu bieten vermag. KANONKOP ERREICHT 100 PUNKTE. Johann Krige ist platt. Soeben hat er die Information erhalten, dass SüdafrikaSpezialist Tim Atkin MW seinen 2015er Paul Sauer als einzigen und ersten NeueWelt-Wein mit unschlagbaren 100 Punkten geadelt hat. Johann grinst über das ganze Gesicht. Er und sein Bruder Paul leiten das Familienweingut, das eine alte Kanone im Wappen trägt. Jene Kanone, die nämlich die umliegenden Betriebe im 17. Jahrhundert immer dann abfeuerten, wenn Schiffe in Kapstadt ankamen. Kanonkop spielt als Weingut in einer eigenen Liga. Hier wird schlicht und einfach der beste Pinotage gemacht, den es gibt. Der Kanonkop Pinotage ist ein robuster, kraftvoller Vollgas-Wein mit viel saftiger Würze und ordentlichen Tanninen. Paul Sauer hieß der Großvater mütterlicherseits von Johann und Paul. Ein großer Weingärtner, Weinliebhaber, Weinmacher und Weinvermarkter. Fünf Jahre nach seinem Tod kam die erste Bordeaux-Cuvée auf den Markt und wurde nach Paul Sauer benannt. Am Weingut erinnert auch der unterirdische Verkostungsraum an den

ShiRAZ 0,75 L Produzent:

HArTeNBerG eSTATe Mehrfach preisgekrönt, wie so viele Weine von Hartenberg! Ein üppiger Shiraz mit kühler Frucht, konzentrierter Würze und schön gereiftem Tannin. Großartige Länge! € 25,–

großen, alten Mann. Er ist mit unzähligen weinsinnigen Sprüchen verziert, die an Höhlenmalerei erinnern. Gratulation zu den 100 Punkten, sie sind wohlverdient.

PinotAGe 0,75 L Produzent:

KANONKOP Johann Kriges Weine sind seit Jahren die international meist beachteten des Landes. Dieser Pinotage ist ein Paradebeispiel für die autochthone südafrikanische Sorte! € 29,90

KADette cAPe blenD 0,75 L Produzent:

KANONKOP Eine dichte, elegante Cuvée aus den klassischen Bordeaux-Rebsorten sowie Pinotage und ein Ausnahmewein für dieses Geld: fruchtig, samtig und lang anhaltend am Gaumen. € 11,50

Die rote Erde Stellenboschs ist reich an Kalk und Schiefer. Uraltes Gestein sorgt für tiefgründige Würze.

chARDonnAY 0,75 L Produzent:

HArTeNBerG eSTATe Der Topweißwein von Hartenberg räumt einen Preis nach dem anderen ab! Die Reifung auf der Hefe lässt ihn cremig und weich erscheinen und verleiht ihm trotz buttriger Noten von der Fasslagerung eine erfrischende Zitrusfrucht. € 15,–

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WEIN & CO GENUSSREISEN BORDEAUX | PROVENCE | FRIAUL | VENETO

Genuss ist unser Credo – und wie lässt es sich besser genießen als auf Reisen und mit gutem Wein? Lassen Sie sich von uns entführen und verbringen Sie wunderbare Tage bei ausgewählten Winzern im Herzen traditioneller Weinregionen! Sie haben es sich verdient!

PROVENCE

FRIAUL

BORDEAUX

VENETO

Weitere Informationen zu diesen Reisen mit Genuss-Appeal finden Sie unter: weinco.at/reise


L I F EST YL E

EVENT-VERLEIH

GLÄSER & MEHR

für alle Fälle Der Eventausstatter Josef Frankl beliefert von der Donaustadt aus Veranstaltungen in Österreich und Deutschland. Besonders begehrt sind seine Gläser in allen Qualitätsklassen.

TEXT: URSULA SCHEIDL FOTOS: STEFAN JOHAM

D

ie Kunden, die Josef Frankl betreut, könnten vielfältiger nicht sein: Caterer mit tausenden Gästen, Agenturen, Hotels, aber auch Private: „Bei mir können Sie sich auch zwei Stehtische und zehn Gläser für die Agape nach der Kirche ausborgen“, sagt Frankl. Köche lieben ihn, weil frankl24 – wie seine Firma seit 2000 heißt – Sachen hat, „die wahnsinnig viel Geld kosten und ganz leicht kaputtgehen. Wir haben alles – vom Pacojet und Convectomaten über Grillplatten bis zu Donutmaschinen.“ Besonders fordernd für Josef Frankl, aber auch vermehrt nachgefragt ist der Verleih von Gläsern.

Josef Frankl – der Eventausstatter frankl24 – verleiht alles vom Stehtisch bis zum Zelt, vom Geschirr bis zum Profi-Küchengerät. Und wenn es etwas nicht gibt, dann besorgt er es.

Sie beliefern auch das Festival „Liquid Market“. Was ist das? Josef Frankl: „Liquid Market“ begann vor circa drei Jahren in Wien – vier junge Leute starteten das Barkeeper-Festival auf dem Karlsplatz. Sie kamen zuvor zu mir und meinten, sie bräuchten viele Gläser. Egal welche, Hauptsache, 12.000 Stück. Das hat super funktioniert! Im Jahr darauf sind sie in den Volksgarten übersiedelt und wollten dort dasselbe machen. Daraufhin meinte 73


JULIE JULSE NJE WE LLE RY

®

„WEIN TRINKT MAN AM BESTEN NACH SIEBEN JAHREN!“, LAUTET DER LEITSPRUCH VON DIOSKURIDES. WILLI UND VINCENT FINDEN DAS AUCH.

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E r h ä l t l i c h i n I h re m U h re n - u n d S c h m u c kg e s c h ä f t · N ä h e re I n f o r m a t i o n e n u n t e r w w w. j u l i e j u l s e n .c o m


L I F EST YL E Zur Gläserlogistik gehört auch das Spülen und Zurückbringen der Gläser bei mehrtägigen Veranstaltungen.

„ICH WÜNSCHE MIR, DASS WIR ES NOCH BESSER HINBEKOMMEN, DIE KUNDEN VERNÜNFTIG ZU BEDIENEN.“

ich aber, dass erneut „irgendwelche“ Gläser zu nehmen, keine gute Idee wäre. Also kauften wir 16.000 Gläser, die wirklich gut aussehen – nämlich 5.000 Whiskey- und 11.000 Longdrink-Gläser. Auch heuer war das sehr erfolgreich. Das Konzept ist einfach: Man zahlt Eintritt und kann dann so viele Cocktails trinken, wie man möchte. Trotz der Mengen an Alkohol, die konsumiert wurden, ist das Event komplett ruhig, einfach und stresslos über die Bühne gegangen. Welches Publikum kommt zu diesem Event? Ein sehr gemischtes, von ganz jung bis relativ alt. Ich glaube, dass auch viele Menschen aus der Gastronomiebranche dabei sind. Wohin liefern Sie noch viele Gläser? Für das „Spirit Festival“ in der Hofburg haben wir 5.000 Nosing-Gläser, 1.000 Martini-Gläser und 15.000 CocktailGläser organisiert. Die Veranstaltungen werden immer größer. In Düsseldorf gibt es die größte Veranstaltung, bei der pro Tag zwischen 1 Million und 1,5 Millionen Gläser benötigt werden. Und diese Gläser müssen am nächsten Tag wieder da sein! Ich stelle fest, dass wir langsam in Größenordnungen vorstoßen, die Einzelne gar nicht machen können. Die Locations stellen oft ein Problem dar, vor allem bei der Lieferung und Abholung der Gläser durch Lkws. Die Gläser müssen ja schließlich über Nacht gespült werden, deshalb werden die ersten benutzten Gläser auch gleich wieder abgeholt. Welche Veranstaltungen boomen gerade? Es gibt immer wieder und häufiger Weinmessen. Ich glaube, dass sich immer mehr Weinbauern präsentieren möchten. In

München habe ich schon drei große Weinmessen gemacht, aber die gibt es ja inzwischen ebenso überall in Österreich. Bei der „Marxer Alm“ werden wir auch vertreten sein. Es ist gut, dass die Marx Halle weiterhin für Veranstaltungen genutzt wird. Wien braucht die Marx Halle, denn die Stadt benötigt mehr große Flächen. Wie viele verschiedene Gläser haben Sie? Ich schätze, es sind 12 oder 13 Serien. Die großen Serien liegen alle im Bereich zwischen 20.000 und 30.000 Gläsern. Bei den kleinen Serien kann es auch mal nur 1.500 Gläser geben, jedoch handelt es sich dann um Gläser, die um die 80 Euro aufwärts kosten. Bei den spezi-

ellen, fein geschliffenen Gläsern haben wir nur zwischen 400 und 800. Manchmal leihen wir bei Veranstaltungen auch Gläser umsonst aus. Weil wir uns präsentieren und zeigen wollen, das ist gut für das Image.

MONDOVINO 2018 Genuss und Wein miteinander verbinden! Bereits zum 14. Mal veranstaltet WEIN & CO das bekannte Wein- und Kulinarikfestival MondoVino – heuer zum vierten Mal im Museum für angewandte Kunst, MAK. Insgesamt 4.500 Besucher sind im Vorjahr gekommen, um bei diesem internationalen Top-Event dabei zu sein. frankl24 stellt insgesamt 10.000 Gläser zur Verfügung.

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L I FE ST Y L E

Riedel

Ein Glas

schlägt Wellen Man sollte meinen, dass bei jahrhundertealten Gegenständen wie Trinkgläsern bereits sämtliche Verbesserungsmöglichkeiten ausgelotet wurden. Der K ­ ufsteiner Glasproduzent Riedel schafft es dennoch, dem Weinglas eine neue Facette hinzuzufügen und es noch funktioneller zu machen.

W

enn sich 30 der füh­ renden Winzer Öster­ reichs in der Weinbau­ schule Krems treffen und jeweils 14 Gläser unterschiedlicher Formen vor sich stehen haben, dann geht es um konzentrierte Arbeit. Maximilian J. Riedel, Geschäftsführer von Riedel Glas mit Sitz in Kufstein, lud zum Workshop, dessen Ziel es war, das am besten funktionierende Glas für Österreichs wichtigste Rebsorte, den Grünen Veltliner, herauszufiltern. Professionelle Workshops wie diesen

HANS SETZER, winzer: „Einzigartig ­fanden wir, dass das gleiche Glas sowohl für den klassischen Weinviertler DAC als auch für die tollen Reserven das beste war.“ 76

veranstaltet die Firma Riedel seit vielen Jahren rund um den Globus, gemäß ihrer Firmenphilosophie, dass jede Rebsorte das beste Glas verdient. Unter den zu testenden Gläsern sind drei Prototypen, die speziell für die Workshops angefertigt wurden, die anderen kommen aus bereits bestehenden Serien. Die Gläser unterscheiden sich in Vo­ lumen, Form und Mundranddurchmesser. Auch Gläser der „Performance“-Serie, die im Februar 2018 auf den Markt kam, waren unter den 14, aus denen Veltliner getestet wurde. Technisch gesehen sind sie das hochwertigste, was derzeit maschinell hergestellt werden kann. Dünnwandig geblasen, mit einem größeren Kelch als die bekannten Riedels und einem völlig neuen Merkmal: Die Innenseite der Gläser weist feine Längsrillen auf, die wie Wellen angeordnet sind, durch die sich beim Schwenken die Oberfläche der Flüssigkeit vergrößert, wodurch dem Wein mehr Luft zugeführt wird. Maximilian Riedel spricht dabei von „optic impact“. Alles ist möglich bei Veltliner Die Herausforderung bei Grünem Velt­ liner ist, dass er stilistisch nicht nur

einem einzigen Typus zuzuordnen ist: Denn vom leichteren, extrafruchtigen, ­frischen und jung zu trinkenden Trop­ fen bis zum kraftvollen, vielschichtigen, dicht strukturierten Wein sind alle Vari­ anten möglich. Getestet wurde mit jeweils fünf Veltlinern aus der Wachau, dem Weinviertel und aus vier von insgesamt sechs Weinbaugebie­ ten, in denen die österreichischen Tradi­ tionsweingüter vertreten sind. Bewertet wurde die Funktionalität nach Geruch, Aroma, Mundgefühl und Abgang. In vie­ len Verkostungsrunden mit Veltlinern ­unterschiedlichster Herkunft entschieden sich die Winzer für jenes Glas, das die ­geschmacklichen Facetten des Getränkes am klarsten darstellte. Viele bereits etab­ lierte Glasformen konnten lange mithal­ ten, die jeweils am niedrigsten bewertete wurde ausgeschieden. Gewonnen hat das Glas aus der „Performance“-Serie, das Riedel für ­Riesling und Grünen Veltliner empfiehlt. Es wurde einmal mehr demonstriert, dass selbst die ausgefeiltesten Produkte durch innovative Weiterentwicklungen noch verbessert werden können.

Riedel Glas

text: luzia schrampF


PERFORMANCE Riesling Produzent:

Riedel

Der eindeutige Sieger der GrünerVeltliner-Glasfindungsmission ist „­Performance Riesling“ mit einem ­etwas geringeren Fassungsvermögen als die Gläser für die Rotweine, aber mit demselben oberflächenvergrößernden Effekt an der Glasinnenseite für ein noch intensiveres Geschmacks­ erlebnis. Absolut perfekt geeignet für Riesling und Grünen Veltliner! € 22,50

PERFORMANCE Pinot Noir Produzent:

PERFORMANCE Cabernet/Merlot Produzent:

Riedel

Am besten für Weine wie Cabernet Sauvignon, Saint-Émilion, Listrac, ­Moulis, Margaux, Saint-Estèphe, ­Cabernet Franc, Fronsac, Merlot, ­Médoc, Graves Rouge, Pauillac, Saint-­Julien, Pomerol, Pessac-Léognan (rouge), Bordeaux (weiß) geeignet. € 22,50

Riedel

Weine wie Franciacorta, Blanc de Noirs, Champagner, Barolo, Rosé Champagner, Nebbiolo, Pinot Noirs der Neuen Welt und Barbaresco kommen in diesem Glas am besten zur Geltung. € 22,50

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Wein & Käse

CRÈME & CRÈME Champagner und Käse mag auf den ersten Blick nicht wie die ideale Kombination wirken, doch dieser Eindruck täuscht: drei Beispiele für die perfekte Synthese von cremigem Käse und cremigem Champagner.

E

r werde oft nach dem idealen Käse zu einem gewissen Wein oder dem passenden Wein zu ­einem speziellen Käse gefragt, sagt Christian Pöhl, Besitzer des renommiertesten Feinkostladens am Wiener Naschmarkt, Auskenner in Sachen Wein und absolute Koryphäe, wenn’s um Käse geht, „aber die Kombination von Käse und Champagner ist eher ein Randthema“. Umso interessanter für uns, nicht zuletzt, weil sich in den vergangenen Jahren durchaus feststellen lässt, dass auch zum Käse-Gang (ob der jetzt vor oder nach dem Dessert gereiht wird, darüber streiten Franzosen und Engländer bis heute …) nicht mehr unbedingt Süßwein, Port oder ein schwerer Roter gewünscht wird, sondern immer häufiger etwas Leichtes, Belebendes, aber dennoch Gehaltvolles. Also Champagner. Und nicht zuletzt, weil ihn Heinz Reitbauer senior einst auf die Idee gebracht hatte, großen Champagner mit Käse zu kombinieren, verrät Christian Pöhl, und zwar mit einem ganz speziellen Käse, „Brillat-Savarin, je fetter, desto besser“. Tatsächlich ist der Brillat-Savarin ein Käse der Sonderklasse. Erst seit den 1930er Jahren zu seinem Namen und zugleich zu Berühmtheit gelangt ist dieser Käse der einzige (ursprünglich) normannische, der

sich neben den großen vier dieser ­Region – Camembert, Livarot, Neufchâtel und Pont-l’Évêque – durchsetzen konnte. Und zwar nicht zuletzt aufgrund seiner sagen­ haften Cremigkeit, schließlich wird die Milch für diesen Käse mit Crème fraîche angereichert, was dem zylindrisch geformten Käse immerhin einen Fett­gehalt von majestätischen 75 % verleiht. Im Kern ist der – normaler­weise recht jung genossene – Käse stets ein bisschen fest, innerhalb der Rinde wird er bei zunehmender Reife flüssiger. C ­ hristian Pöhl empfiehlt, für den Genuss mit Champagner die etwas würzigere Rinde wegzuschneiden und nur sein buttriges Inneres zu löffeln, „gereiftes Schlagobers, französische Burrata!“ Eine sinnliche, üppige Verschmelzung. Der Blanc de Blancs Vintage 2008 aus dem Haus Nicolas Feuillatte kann diesem Käse durchaus etwas entgegensetzen, sein sechsjähriger Hefekontakt macht sich mit verschwenderischer Fülle, üppiger Creme und feinen Honignoten bemerkbar, die Begegnung mit dem Brillat-Savarin kann man eigentlich nur als „­Verschmelzung“ bezeichnen. Für jene, die es etwas rassiger und nicht ganz so üppig schätzen, ­empfiehlt ­Christian Pöhl einen Rouelle, ein

TEXT: florian holzer

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FOTO: herbert lehmann

s­ chmelziger Käse aus Ziegen-Rohmilch, der mit einer Asche-Schicht aus gebrannten Kräutern und Hölzern bedeckt wird. Die großartige Geschmacksmischung dieses südfranzösischen Käses aus Süße, Fülle, Creme und den fein-mineralischen Aschenoten ist quasi die Käse-gewordene Entsprechung eines Champagners. ­Demgemäß großartig kommen der Blanc de Blancs Vintage 2008 und die schmelzig-reife Ziege miteinander aus und verbinden sich am Gaumen mit buttrigkaramelligem Aroma – herrlich. Und etwas experimenteller in der Kombi­ nation, aber auch nicht uninteressant: der Taleggio. 40 verschiedene Hefen prägen das Aroma dieses norditalienischen Weichkäses, „ganz was Wildes“, so ­Christian Pöhl. Um ihn mit dem auf der Hefe gereiften Chardonnay-Champagner zu genießen, empfiehlt er, den buttrigen Käse von seiner knusprigen, leicht sandig wirkenden Rinde zu trennen und die feinen Hefenoten mit ihrer dezenten Bitter­ nis auf den Schmelz des Schaumweins treffen zu lassen – was für ein Erlebnis! Champagner und Käse ein Randthema? Definitiv nicht, zumindest nicht mit diesem Champagner und diesen Käsen, die man übrigens alle drei in den WEIN & CO Bars (außer Graz) genießen kann.


g e n u ss

Champagne Blanc de Blancs Vintage 2008 0,75 l Produzent:

Feuillatte

Die edlen Champagner-Käse

2008 gilt als der beste Jahrgang seit 2002 – absolute Spitze! Gerade noch konnten wir uns die letzten Flaschen für Österreich exklusiv sichern. Ein Festtags-Champagner der Extraklasse. € 49,90

Rouelle, der südfranzösische Ziegen­ rohmilchkäse, begleitet den Blanc de Blancs mit rassiger Würze (links); ­italienischer Taleggio ist mit seinen zahlreichen Hefekulturen gewisser­ maßen des Champagners Bruder im Geiste (rechts unten); und Brillat-­ Savarin, der üppig-cremige Nordfranzose mit der Doppelrahmstufe, verdient den Titel „perfect match“ (rechts oben).

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EVENTS WEIN & KULINARIK

WEIN & CO ABCs

Erlesene Weinauswahl mit kulinarischem Verwöhnprogramm - was gibt es Schöneres?

Schlauer werden und genießen: Passionierte Sommeliers gewähren Einblick in ihr umfangreiches Wissen

THEMENVERKOSTUNGEN

WEIN & UNTERHALTUNG

Spannende, aktuelle Themen, aufbereitet von unseren Top-Sommeliers und an großartigen Weinen demonstriert

Entertainment pur: schwungvolle Konzerte und unterhaltsame Comedy-Abende bei WEIN & CO

WEIN & KULTUR

WEIN & CO GENUSSREISE

Ein perfekter Theater- oder Opernabend beginnt mit einer thematisch angepassten Weinverkostung

Genuss ist unser Credo – und wie lässt es sich besser genießen als auf Reisen und mit gutem Wein?

Nähere Informationen zu den Events und zur Buchung finden Sie unter www.weinco.at/events


G ENUSS 5 MINI-SCHOKOLADENAUFSTRICHE IM SET 150 G

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Produzent:

AUTORE Der Familienbetrieb aus einem kleinen Bergdorf in Kampanien ist berühmt für exquisite Schokospezialitäten. Handgemachte Schokoladenaufstriche – nach alten Familienrezepten hergestellt. Fünf cremige Aufstriche: original Haselnusscreme, Haselnuss-Krokant, dunkle Schokolade, dunkle Krokant-Schokolade und weiße Schokolade mit Pistazien. € 10,90

Produzent:

GUTES AUS OBRITZ Die Weinviertler Manufaktur hat sich auf edle Feinkost aus regionalen Produkten spezialisiert. Drei exquisite Spezialitäten im Set: Chilisauce zu Gegrilltem oder Asia Cuisine, handgerührter WeingartenknoblauchBasilikum-Senf und aromatischer Weingartenpfirsich-Fruchtaufstrich aus heimischen Weingärten. € 19,90

GOURMANDISEN

KÖSTLICHE

Geschenke

Ob süß oder pikant – Edelgourmandisen bereiten immer Freude! Noch dazu wenn die lukullischen Genüsse auch so hübsch aussehen. Köstliche Leckereien für verwöhnte Gaumen, die man schon gerne auch mal selber genießt. TEXT: CHRISTINA FIEBER

GEMISCHTE SOFT AMARETTI 150 G PASTA-KIT PENNE ALL’ARRABBIATA MIT HOLZLÖFFEL Produzent:

GREENOMIC Pasta-Set für ein spontanes Candle-LightDinner und Liebhaber der „cucina italiana“: Penne all’arrabbiata aus besten, natürlichen Zutaten. Das junge Unternehmen hat sich auf nachhaltige Delikatessen aus Produkten kleiner Familienbetriebe spezialisiert, zubereitet nach traditionellen Rezepten – ohne chemische Zusatzstoffe. Buon appetito! € 12,90

Produzent:

AMARETTI VIRGINIA Seit 1860 wird im ligurischen Dorf Sassello das legendäre italienische Mandelgebäck hergestellt. In hübscher nostalgischer Verpackung gibt es die Amaretti in verschiedenen Geschmacksrichtungen: klassisch mit Mandelaroma, Schokolade, Kaffee, Himbeere und SchokoRum. Für verwöhnte Naschkatzen und -kater! € 7,90

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GIUSEPPE GIUSTI Wenn sich der berühmteste Aceto-balsamicoProduzent aus Modena mit einer der besten Schokoladenmanufakturen aus dem Piemont zusammenschließt, ergibt das eine Nascherei der Extraklasse: dunkel herbe Pralinen mit einer Füllung aus Schokocreme, verfeinert mit edelstem Giusti-Balsamico. € 16,90

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Hersteller

JOSÉ GOURMET Die edlen Fischkonserven sind in Portugal längst Kult – sie punkten nicht nur mit allerbester Fair-Trade-Qualität, sondern auch mit hippem Design. Im 4er-Geschenkset: feinstes Mousse aus Sardine, Thunfisch, Makrele oder Forelle. € 22,90

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schnapsschule

Eine Parade

edler Geiste(r) Wenn’s draußen kalt und dunkel wird, haben sie ihre große Zeit: die edlen Spirituosen, mit jahrhundertealter Tradition, von Meistern gebrannt, jahrelang zur Perfektion gereift. TEXT: florian holzer

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S P I R I TU OSE N

Ein CognacKellermeister, wie hier bei Fillioux in Juillac-le-Coq, entscheidet heute, wie der Cognac der Zukunft schmecken wird. Für die großen VintageCuvées muss er bis zu 40 Jahre vorausdenken.

COGnaC COQ GrandE CHaMPaGnE 0,70 L Produzent:

Getty Images, Fillioux

d

raußen Nebel, der erste Frost, Raureif bildet sich auf den rasch kahl gewordenen Bäumen. Der Tag kommt zur Ruhe, der Duft des besonders gelungenen Essens hängt noch im Raum, knisternde Glut im offenen Kamin, ein gutes Album, das man schon lange nicht mehr gehört hat, der Lederfauteuil … – gut, das ist ein bisschen klischeehaft und es muss natürlich überhaupt kein Kamin knistern oder Schneesturm wehen, um ein Glas eines wunderbaren Spirits zu genießen. Aber sagen wir so: Ein fein gebrannter und lange gereifter Drink hat der Atmosphäre generell noch nie geschadet und gerade diese magischen Essenzen vermögen es, eine ganz

arMaGnaC aGE 10 0,50 L Produzent:

FILLIOUX

SIGOGNAC

Jean Fillioux zählt zu den Ikonen der Cognac-Region. Auf über 50 ha Weingärten, ausschließlich in der Cru-Lage Grande Champagne, produziert er Cognac auf höchstem Niveau. COQ ist sein klassischer V. S. Cognac, der durch Frucht und Trinkfreude besticht. Ein Muss für jeden Spirituosenliebhaber! € 40,–

Sehr jugendlicher, frischer Armagnac, duftig, leichte Holznote, noch leicht spitzer, junger Geschmackseindruck mit würzigem Finish. € 34,90

besondere Aura zu entwickeln. Und das besonders jetzt, wenn es früh dunkel wird und die Sinne nach Behaglichkeit streben. Spirituosen haben unterschiedliche Charaktere, lösen unterschiedliche Emotionen aus, passen in unterschiedliche Szenerien. Es gibt „schnelle“ und „soziale“ Spirits wie zum Beispiel Gin, Tequila oder Wodka, die man gerne in Bars genießt, die eine ideale Basis für Cocktails darstellen; und es gibt „langsame“, „besinnliche“ Spirits, Getränke mit oft jahrhundertealter Tradition, über Jahrzehnte in Fässern gereift, in dieser langen Zeit von ihrer Umgebung geprägt.

Cognac. In den vergangenen Jahrzehnten stand der edle Branntwein zwar ein wenig im Schatten der „moderneren“ Destillate, aber der Klassiker aus der Charente erlebt gerade wieder einen ziemlichen Aufschwung. Und zwar, weil Cognac in seiner Bandbreite einerseits sehr vielseitig verwendbar ist, und andererseits, weil sich auch bei den Cognac-Herstellern etwas getan hat: Die großen Häuser mit ihren erstaunlichen Marketing-Budgets dominieren zwar immer noch die Szene, aber dennoch kommen immer mehr kleinere, individuellere Häuser ins Spiel, die sehr oft auch eigene Trauben verarbeiten und damit der Persönlichkeit ihres Cognacs sehr viel mehr Ausdruck verleihen können. Wiewohl die Trauben der Sorte Ugni blanc (bekannter unter der italienischen

GEBRANNTER WEIN, IM FASS GEREIFT. Einer der klassischen, großen Fünf unter den gereiften, braunen Spirituosen ist der

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Bezeichnung Trebbiano) weniger eine Rolle spielen als die Lage, das „Cru“. Sechs verschiedene Cognac-Crus wurden 1930 festgelegt, jede verleiht den Cognacs, die aus den jeweiligen Weinen gebrannt werden, einen speziellen Charakter. Der Kellermeister entscheidet, ob er einer Cuvée oder einem lagenreinen Cognac den Vorzug gibt, ebenfalls liegt es in seiner Entscheidung, welche Fässer – alt, neu, groß oder klein, stark oder schwach getoastet – für den Ausbau gewählt werden. Das macht den Cognac zur Wein-ähnlichsten unter den braunen Spirituosen. Als die kleine Schwester des Cognacs – obwohl historisch weitaus älter, allerdings in viel geringerem Umfang hergestellt – gilt der Armagnac aus der südfranzösischen Gascogne. Auch der Armagnac zählt zu den großen Digestif-Klassikern, auch der Armagnac wird aus Wein gebrannt – im Gegensatz zum Cognac allerdings nur einmal. Der junge Weinbrand wird in Fässern aus „schwarzer Eiche“ der Gascogne gelagert, mindestens drei Jahre und bis zu dreißig Jahre. Im Unterschied zu Cognac werden beim Armagnac allerdings immer neue Fässer verwendet, was den typischen, dunklen, hocharomatischen Geschmack dieses Weinbrands erklärt. DIE WHISKY-FAKTOREN: LANDSCHAFT, GERSTE, WASSER, HOLZ. Und dann natürlich das magische „Wasser des Lebens“ – Whisky, der Digestif unter den

CaP a PiE WHiSKY 0,70 L Produzent:

MICHEL COUVREUR Ein wunderbarer blended Whisky mit Aromen von Mandel, Vanille, floralen Noten und weißer Frucht. Die Lagerung in Whiskyund Sherryfässern bringt am Gaumen schöne reife Sherrynoten und komplexe Fruchtaromen. Ein absoluter Geheimtipp! € 56,–

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Digestifs. In der Whisky-Welt gab es in den vergangenen 30 Jahren eine ganze Menge Veränderungen – nicht nur, dass die Single Malts, also Whiskys einzelner Brennereien mit charakteristischen Merkmalen, zu den klassischen Blends aufschließen konnten; es kamen auch eine Menge neuer „Player“ ins Spiel, in Japan etwa wird mittlerweile großartiger Whisky gebrannt, in den USA entwickelte sich in den vergangenen Jahren ein Boom kleiner „Craft“-Brennereien und sogar in Österreich versuchen sich immer mehr Brenner an der vergorenen Gerstenmaische. Aber Schottland bleibt halt einfach Schottland. Weshalb der Händler Michel Couvreur seine Ware auch hier kauft, sie allerdings im eigenen Keller im Burgund in speziell ausgewählten Sherry-Fässern reifen lässt, was diesem Scotch-fromBurgundy seine ganz besondere aromatische Färbung verleiht. Der verstärkte Einsatz „aromatischer“

WHiSKY SinGLE MaLT 14 YEarS OLd 0,70 L Produzent:

OBAN

Unvergleichlich schmeckt dieser Whisky aus Westschottland nach Salz und Meer: eine Hommage an die Gewaltigkeit der See. Kraftvoll und stark. € 59,50

Fässer setzt sich allerdings auch in den klassischen Brennereien Schottlands immer mehr durch. Und zwar aus zwei verschiedenen Gründen: Einerseits, weil man den herben, mehr oder weniger rauchigen, torfigen oder salzigen Whiskys eine weitere geschmackliche Komponente verleiht, was mit Sherry-, Portwein-, Madeira- oder Bourbon-Fässern gut gelingt; andererseits, weil die


S P I R I TU OSE N Besonders feuchte Keller, das Geheimnis der harmonischen Reifung der Scotch-Blends von Michel Couvreur. Das Besondere daran: Diese Keller befinden sich nicht in den Highlands, sondern im Burgund.

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1423 – WORLD CLASS SPIRITS S. B. S. steht für „Single Barrel Selection“. Hier werden besondere Fässer exklusiv in kleinsten Mengen abgefüllt. Dieser Rum aus Panama besticht durch komplexe Aromen trotz seiner 55 % Vol. Nur 311 Flaschen wurden von diesem Rum gefüllt und das exklusiv für WEIN & CO! € 79,90

Michel Couvreur, istock by Getty Images, Rene Wallentin

Präzise Frucht-Aromen erfordern ausgefeilte Technik: Bei Österreichs MeisterBrennern – wie hier in der Brennerei von Alois Gölles in Riegersburg – weiß man sehr genau mit der Kombination aus Tradition und Hightech umzugehen.

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DIPLOMATICO Der Diplomatico Reserva Exclusiva ist ein 12 Jahre gereifter Rum aus Venezuela. Seine intensiven Aromen reichen von getrockneten Früchten, Schokolade, Karamell bis hin zu kandierten Nüssen. Der perfekte Rum für alle, die dem Thema näherkommen wollen. € 52,50

traditionellen, lange gereiften Single Malts nach dem Boom der vergangenen 30 Jahre schön langsam zur Neige gehen und man sich deshalb eben neue Stile einfallen lassen muss. Wohlgemerkt: Nicht überall, einige Brennereien, wie zum Beispiel Oban – eine der „klassischen“ Brennereien an der Westküste Schottlands, quasi in Sichtweite der Inseln Jura und Islay –, wirtschafteten klug und können daher die

Verfügbarkeit auch des reifen, harmonischen 14-jährigen Single Malts garantieren. VOM HÄSSLICHEN ENTLEIN ZUM GOLDBRAUNEN SCHWAN: RUM. Der Aufsteiger unter den klassischen „Big Browns“ ist zweifellos der Rum. Diese wunderbare Spirituose – gebrannt aus der Maische oder der Melasse von Zuckerrohr – konnte sich in den vergangenen 85


SPIRITUO S E N

zehn Jahren von seinem Ruf als Zutat für Kekserln, Marmeladen oder Basis einfachster Longdrinks emanzipieren und schloss zu den traditionellen Digestifs aus der „Alten Welt“ auf. Und Rum gebrannt wird längst nicht mehr nur auf Kuba oder den Kleinen Antillen, grandiose Rums kommen mittlerweile aus dem gesamten karibischen Raum, wobei die Brenner zunehmend auch auf Trends bei anderen Spirituosen zurückgreifen – und etwa spezielle Fässer zum Einsatz kommen wie beim Single Malt oder „Small Batch Selections“ und „Barrel Selections“ wie beim Bourbon. Und das Hauptthema, wie bei allen dieser wunderbaren Spirits, ist natürlich: Zeit. PRÄZISE EDELBRÄNDE, EDLE, GEBRANNTE PREZIOSEN. Zeit lassen sich Österreichs Edelbrand-Meister natürlich auch. Wenngleich es hier eher darum geht, die Früchte optimal ausreifen zu lassen, die von Österreichs Brennerinnen

Hans Reisetbauer (oben) weiß, wie man brennt, sei es Williams, sei es Marille, sei es Ingwer, sei es sein oberösterreichischer Whisky. Aber wie auch immer, sorgfältige Reifung und Lagerung ist für jeden Qualitätsbrand wichtig, erst mit der Zeit harmonisieren sich Aromen und Alkohol – und das kann auch sehr hübsch sein, wie Alois Gölles beweist (links).

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GÖLLES Genuss pur: Der im Eichenfass ausgebaute Brand aus steirischen Äpfeln ist rund und weich mit fruchtig-würzigem Finale und ein geradezu perfekter Digestif! € 33,–

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REISETBAUER Frisch, fruchtig und elegant: Der feine Marillenbrand mit glockenklarer Frucht ist mild und bekömmlich und macht Lust auf einen zweiten Schluck! € 47,–

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und Brennern dann zu den mitunter besten Frucht-Destillaten der Welt destilliert werden. Wie es dazu kam, dass sich Österreich in den vergangenen zwei Jahrzehnten weltweit zum Zentrum der Fruchtbrände entwickeln konnte, ist nicht genau festzumachen. Die alpine Tradition von Obstler, Zwetschken-Brand & Co spielt sicher eine Rolle, der Gourmet-Boom in den 90er Jahren wohl auch, vor allem aber dürfte es an den Persönlichkeiten wie Günter Rochelt, Valentin Latschen, Walter Trausner, Alois Gölles und Hans Reisetbauer gelegen sein. Und um bei Gölles und Reisetbauer zu bleiben: Beide beherrschen

sowohl die Disziplin des klaren, exakt definierten Fruchtbrandes als auch das Lagern ausgewählter Destillate im Holz. Gölles Alte Zwetschke oder Alter Apfel zählen quasi zum kulinarisch-kulturellen Erbe Österreichs, Hans Reisetbauer lagert in seiner futuristischen Brennerei sogar Whisky aus selbst angebauter Gerste – und das immerhin bis zu 15 Jahre lang. Die Welt der edlen Brände ist jedenfalls eine weite, geprägt von Reife, Respekt und Tradition. Eine Welt, in der man durchaus gerne ein bisschen angenehme Zeit verbringt.

Gölles, Rene Wallentin

aLTEr aPFEL 0,35 L


The consistency of our whisky is in the rhythm of his work. Dennis Mc Bain, coppersMith the Balvenie for 55 years.

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The impressive copper stills give The Balvenie its distinctive character. Every repair and replacement needs to replicate the handcrafted originals from over a century ago. That’s why it takes his age-old skill passed down by hand, to maintain the honeyed character of the whisky. handcraf ted at the balvenie


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trends

Von Casual Couture bis zu High Heels: Die Mode für diesen Herbst & Winter ist vielfältig wie schon lange nicht. Wir nehmen Sie mit zum Shoppingbummel – mit besten Empfehlungen für Ihren Einkauf. TEXT: KLaus peter vollmann

jimmy choo Für die Cruise Collection von Jimmy Choo dienten Kreativchefin Sandra Choi Fotos eines Balls, den MarieHélène de Rothschild 1972 für Gäste wie Brigitte Bardot und Salvador DalÍ gab, als Inspiration. Tuchlauben 4, 1010 Wien. P. a. A.

alyssa schwarz Die heimische Designerin sorgt mit ihren Kaschmir-Beanies und Stirnbändern dafür, dass uns im Winter nicht kalt wird. Bei Oberwalder, Mariahilfer Straße 61, 1060 Wien. Im Bild: Modell Cortina, € 90,–

Bolot Die junge österreichische Designerin Arina Bolotueva schickt sich an, die Modewelt zu erobern. Neu im Sortiment: die „Bow Bag“ in vier Farben, die man auf jeweils fünf unterschiedliche Arten tragen kann: als Clutch, am Gürtel, als Crossbodybag, mit Trageriemen oder – beim Tanzen ideal – am Oberarm. Via bybolot.com, € 390,–

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Eric bompard Die kuschelweiche Strickmode des französischen Kaschmirspezialisten spielt qualitativ in einer eigenen Liga. Im Bild: Maxi-Rundhalspullover „Bubble“ aus Mohair, Kaschmir, Baumwolle und Seide in zartem Off-White. Seilergasse 5, 1010 Wien, € 370,–


LERNEN SIE UNSERE EINRICHTUNGSBERATER KENNEN Als Clinton Dall die Einrichtung seines neuen Zuhauses abstimmte, wandte er sich an Justin Coakley, Einrichtungsberater bei Boconcept. In Anbetracht des verfügbaren Raums und des modernen Designs war dieses Projekt außergewöhnlich inspirierend. Die Möbel von BoConcept ließen sich mühelos in den Raum einfügen, schwärmt Justin Coakley. Clinton Dall wußte von Anfang an, welchen Stil er sich vorstellte: Ich hatte viele Ideen und einen klaren Plan. Aber manchmal braucht man jemanden, der die eingenen Vorstellungen bestätigt und Justin war da eine große Hilfe für Mr. Dall.

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L I FE ST Y L E loUis VUitton Wer auch beim Skifahren nicht auf Luxusinsignien verzichten will, kann sich ab sofort Brettl von Louis Vuitton anschnallen. Das Set „Damier Graphite Alpes“ kostet mit Stöcken € 3.500,–. Store: Tuchlauben 3–7, 1010 Wien

moonBoots Wer hätte das gedacht: Mit dem modischen Revival der 80er & 90er Jahre haben es auch Moonboots auf dem Trendbarometer wieder ganz nach oben geschafft! Das goldene Modell ist im Fachhandel oder via moonboot.com erhältlich, € 279,–

thomas saBo Der deutsche Schmuckdesigner hat die Welt der Charms revolutioniert und das traditionelle Bettelarmband zum Kult gemacht. Seilergasse 4, 1010 Wien. Kette € 156,90, Hand € 98,–, Stern € 69,–

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Kate Gray Auch Animal Prints haben es wieder einmal an die Trendspitze geschafft, wobei oft auch nur ein Accessoire als Eyecatcher genügt. Wie diese bei Humanic erhältliche TextilStiefelette mit Bündchen. € 79,95

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l i fe st y l e

VARIO WEINKLIMASCHRANK SERIE 400 VON GAGGENAU

COOLER GEHT NICHT text: christina fieber

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Gaggenau

Für die Aufbewahrung edler Tropfen sind Weinklimaschränke die perfekte technische Alternative zum Weinkeller. Die aktuelle Vario Serie 400 von Gaggenau setzt dabei völlig neue Maßstäbe in puncto Funktionalität und Ästhetik und wurde prompt mit dem begehrten „iF product design award“ in Gold ausgezeichnet!


F

rüher war scheinbar alles besser: Jedes Haus besaß einen Keller unter der Erde – kühl genug, um neben Lebensmitteln auch Wein zu lagern. Die edlen Tropfen konnten in Ruhe, bei Dunkelheit und gleichmäßigen Temperaturen reifen – selbst für Luftfeuchtigkeit war von Natur aus gesorgt. Moderne Häuser verfügen oft nicht mehr über komplett unterkellerte Räume und in Mietwohnungen muss oft gänzlich auf ein Kellerabteil verzichtet werden. Weine sind jedoch äußerst sensibel: Schon bei Temperaturen über 20° C reifen sie schneller als ihnen guttut, bei lang anhaltenden Temperaturen über 25° C riskiert man sogar, dass sich der Wein geschmacklich nachteilig entwickelt. Aber auch auf große Temperaturschwankungen zwischen Sommer und Winter reagieren Weine empfindlich und UV-Licht vertragen sie gar nicht. Außerdem benötigen sie genügend Luftfeuchtigkeit – sonst trocknen die Korken aus und ziehen sich zusammen. Das Ergebnis: Der Wein oxidiert und bricht. Die Luftfeuchtigkeit sollte aber auch nicht zu hoch sein – da hapert es oft selbst bei Weinkellern –, schlimmstenfalls schimmelt der Korken, bestenfalls nur die Etiketten. Wie also Wein richtig aufbewahren, damit er die Lagerung nicht nur übersteht, sondern sich auch ideal entwickeln kann? Weder die Lagerung in Wohnräumen noch in herkömmlichen Kühlschränken ist auf Dauer zu empfehlen. Da hilft nur ein guter Weinklimaschrank: Gaggenau hat heuer ein Modell auf den Markt gebracht, das nicht nur technisch alle Stücke spielt, sondern auch optisch besticht: Funktion und Ästhetik perfekt kombiniert – für design­ affine Weinliebhaber. Der Weinklimaschrank Vario 400 ermög­ licht sowohl die lange Lagerung unter

Zwölf ausziehbare Ablagen aus Eichenholz und Aluminium ermög­ lichen professionelle und einfache Handhabung – auch für die Lagerung von Magnumflaschen geeignet.

opti­malen Bedingungen, als auch die individuelle Kühlung von Rot- oder Weißweinen sowie Schaumweinen zur richtigen Trinktemperatur. Drei verschiedene, getrennt steuerbare Klimazonen, konstante Temperaturen mit gradgenauer Regelung zwischen 5° und 20° C garantieren ideale Lagerung und perfekten Trinkgenuss. Auch UV-Schutz, die Steuerung der Luftfeuchtigkeit und sogar ein Aktivkohlefilter, der die Luft reinigt, sorgen für optimale Reifung. Dabei sieht der Weinklimaschrank auch noch überaus edel aus: Die Vario Kühl­ geräte-Serie 400 wurde daher auch prompt mit dem „iF product design award 2018“ in Gold ausgezeichnet! Der begehrte Award zählt zu den renommiertesten Designwettbewerben der Welt. Früher war also doch nicht alles besser.

Funktion und Design in Perfektion: nahtlos integrierbarer Weinklima­ schrank mit grifflosen Türen. Über das TFT-Display lassen sich drei Klimazonen unabhängig voneinander einstellen. Fünf Beleuchtungsvariationen rücken die Weinsammlung eindrucksvoll ins Licht.

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L I FE ST Y L E FEUERLÖSCHER

FISHERMAN’S MULTI TOOL

Produzent:

SAFE T

Produzent:

GENTLEMEN’S HARDWARE

Beinahe schon ein Klassiker bei Zweigstelle sind die mit viel Fantasie und ebenso viel Humor gestalteten Feuerlöscher. Store: Porzellangasse 4, 1090 Wien, zweigstelle.com, € 89,90

Ein perfektes Geschenk für Angler und Fischer ist dieses Multifunktions-Werkzeug mit Schere, Lineal, Taschenmesser u. v. m. Wird in der Box geliefert: erhältlich via annabeljames.co.uk, ca. € 18,–

OBSTKORB Produzent:

PRESENT TIME Dank seines Designs wirkt der Obstkorb aus Kupfer wie ein modernes Kunstwerk und erfüllt so optische wie praktische Anforderungen gleichermaßen. Via cultfurniture.com, € 29,–

DESIGN MIT SINN

Liebe zum

ELEGANTE TEEKANNE Produzent:

STELTON Schlichtes formschönes dänisches Design – gibt es via einrichten-design.de, € 275,–

DETAIL

Machen das Leben schöner und erleichtern den Alltag: internationale Designer-Pieces für daheim oder für outdoor – vom witzigen Feuerlöscher bis zum Must-have für Hobbyfischer. TEXT: KLAUS PETER VOLLMANN

SILBERNER KÜHLER

SITZKISSEN Produzent:

Produzent:

GAN

Witzig & innovativ: Das Grapy Sitzkissen von GAN für gemütliche Stunden vor dem Fernseher oder beim Lesen gibt es in fünf Farben. Online erhältlich via einrichten-design.de ab € 893,–

CULINARY CONCEPTS

WEINFLASCHENHALTER Produzent:

NATUREHOME

TEA BAG SQUEEZER Produzent:

LA CAFETIÈRE Mit diesem formschönen Edelstahl-Squeezer kann man Teebeutel stilgerecht aus der Tasse fischen. Via creative-tops.com, ca. € 7,–

Press Loft

Macht auf dem Esstisch eine genauso gute Figur wie beim Picknick im Gras: edler Weinflaschenhalter aus spanischem Olivenholz via naturehome.com, € 33,50

Handgefertigter Kühler für Wein und Champagner mit sechs Flöten. Erhältlich via annabeljames.co.uk, ca. € 330,–

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l i fe st y l e

UHRMACHERKUNST

Perfektion

mit Stil

Baume & Mercier setzt mit der „Baumatic“ neue Maßstäbe – sowohl in der Werktechnologie als auch in Sachen Leistbarkeit im Manufaktur-Segment.

text: INES B. KASPAREK

Antimagnetisch, hochpräzise, ausdauernd und langlebig – das Kaliber „Baumatic“ überzeugt auf allen ­Linien. Seine Leistung konnte gegenüber traditionellen Automatikwerken nahezu verdreifacht werden. Links: Modellvariante mit COSC-Zertifikat um 2.800 Euro.

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L i f e st y l e

„Wir geben uns nur mit höchster Perfektion zufrieden“ Louis-Victor und Célestin Baume um 1830

Abgesehen von ihrem Innenleben, überzeugt die „Clifton Baumatic“ durch ihr ausgewogenes Format (ø 40 mm), feine Details – wie das Zifferblatt in Porzellan-Optik – und ein herausragendes Preis-Leistungs-Verhältnis: ab 2.600 Euro.

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Baume & Mercier

Modell in Stahl-Gold mit Lederband

Clifton Baumatic mit Edelstahlband

ass man nach wie vor Neues erfinden kann, beweisen die Hersteller feiner Zeitmesser im Jahrestakt. Die Entwicklungsabteilungen finden stets noch Verbesserungspotenzial. Und von Zeit zu Zeit gelingt sogar ein ganz großer Wurf, wie diesmal Baume & Mercier. Jahrzehntelang hatte man solide Arbeit geleistet, mit stimmigen Designs, zuverlässigem Uhrenbau, aber ohne große Überraschungen – vor allem nicht für Technik-affine Uhrenfans. Doch mit ihrer „Baumatic“ katapultiert sich die Marke 2018 plötzlich zurück ins Rampenlicht. Die Geschichte schöner und zuverlässiger Uhren aus dem Hause Baume & Mercier reicht bis ins Jahr 1830 zurück. Das Motto lautete von Anfang an: „Wir geben uns nur mit höchster Perfektion zufrieden.“ Die

Zuverlässigkeit ihrer Erzeugnisse bescherte den Brüdern Louis-Victor und Célestin Baume einen hervorragenden Ruf und schuf die Basis für eine Uhrenmarke, die bis heute dieselben Werte repräsentiert. Als in den 1990er-Jahren die große Mechanik-Renaissance einsetzte, standen zuerst andere Marken im Fokus. Innerhalb des Richemont Konzernportfolios hatte Baume & Mercier zudem die Einstiegspreisklasse abzudecken. Große Sensationen im technischen Bereich waren da nicht drin. So schien es zumindest, doch im Hintergrund arbeitete man jahrelang still und heimlich an einem zukunftsweisenden, bahnbrechenden Projekt: BAUMATIC heißt der trefflich gewählte Titel des neuen Kapitels der Baume & Mercier-Geschichte. Es lässt sich auch relativ einfach beschreiben: einfach, zuverlässig und präzise. Dieses mechanische Uhrwerk bietet alles, was moderne Uhrentechnologie ausmacht: Die neueste Federhaus-Legierung, Powerscape™Hemmungstechnologie und Spiralfeder aus Twinspir™-Silizium sorgen für 120 Stunden (5 Tage) Gangreserve mit höchst stabilem Drehmoment. Dieselben Elemente verleihen den Zeitmessern eine chronometrische Präzision, die maximale Schwankungen von ¯4 bis +6 Sekunden pro Tag erlaubt. Die neue Schmierung hält selbst starken Temperaturschwankungen stand und dank Magnetismus-resistenter Komponenten kann die Uhr bis zu 25 Mal stärkeren Magnetfeldern (bis 1.500 Gauß) ausgesetzt werden als herkömmliche Uhren. Die Konzeption der gesamten Konstruktion trägt somit dazu bei, die Widerstandsfähigkeit unter normalen Einsatzbedingungen zu erhöhen und die Wartungsintervalle deutlich zu ­verlängern. 97


BIrGIT reITBauer Geboren in Stockerau wollte sie bereits als Teenager in die Gastronomie und absolvierte die Tourismusfachschule MODUL, wo sie auch maturierte. Bevor sie den Servicebereich des 4-Hauben-Restaurants Steirereck Ăźbernahm, arbeitete sie fĂźr DO & CO und die Kurkonditorei Oberlaa. Mit Ehemann Heinz Reitbauer, der das Familienrestaurant Steirereck zu einem weltweit renommierten TopRestaurant ausbaute, hat sie drei Kinder.

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m en sc he n

Erfolgsgeschichten

Frauen

schaffen alles Vier Frauen aus völlig unterschiedlichen Bereichen haben ihre Berufung zum Beruf gemacht. Allen gemeinsam ist ihre persönliche Leidenschaft, Geduld, eine Portion Hartnäckigkeit und ein gewisser Hang zur Perfektion.

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atürlich freut sich Birgit Reitbauer über den „Service Award“ von Gault & ­Millau: „Jede Art von Auszeichnung ist eine Belohnung und Bestätigung für das Tun. Der Service-Preis ist ein TeamPreis und ich habe ihn stellvertretend für mein Team entgegennehmen dürfen.“ Zur Gastronomie ist sie durch Zufall während eines Urlaubs auf einem Bauernhof am Fuschlsee gekommen. „Mich hat das sehr beeindruckt, wie die ganze Familie involviert war. Danach traf ich die Entscheidung, in eine Tourismus­ schule zu gehen. Heute weiß ich, dass das die richtige Wahl für mich war. Mein Beruf macht mich glücklich. Wenn man seine Berufung gefunden hat, ist jeder Tag nicht nur Arbeit, sondern auch Vergnügen. Und dieses Vergnügen motiviert mich auch“, sagt sie. Natürlich müssen Frauen mehr unter ­einen Hut bringen. Kinder und Haushalt, auch wenn es nur die Organi­ sation ist, bleiben den Frauen. In der Gastronomie sei es aber grundsätzlich schwieriger geworden, Nachwuchs zu bekommen, weil sich die Jugendlichen in einer Welt zurechtfinden müssen, „die

TEXT: ursula scheidl fotos: stefan joham

viele Herausforderungen mit sich bringt. Die Mädels bei uns sind aber tough und wissen genau, was sie wollen. Sie sind auch oft zielorientierter als die Burschen. Früher wurden meistens nur Männer aufgenommen, heute nimmt man die Person, die passt“, erzählt Reitbauer. Trotz extremer Herausforderungen in der Spitzengastronomie gelingt es Birgit Reitbauer dank Fokussierung, in Balance zu bleiben. „Wenn man gut und orga­ nisiert arbeitet, erlebt man Hochphasen, aus denen man Kraft schöpfen kann. Das ist wie beim Sport. Wenn man Marcel Hirscher fragt, warum er trainiert, sagt er, weil er erfolgreich sein will. Er denkt nicht darüber nach, wie arm er jetzt ist, dass er trainieren muss. In jeder Branche, in der

„In meinem Team sind sehr individu­elle Charaktere, die ihre Persönlichkeit auch zeigen dürfen.“

du erfolgreich sein willst, ist das so. Man versucht, sich dauernd zu verbessern und zu optimieren.“ Sie freut sich über viele Stammgäste, aber auch über „Menschen mit Ecken und Kanten, lustige, ernste, introvertierte, alles echte Persönlichkeiten“, lacht sie. Mit Menschen aus den verschiedensten Lebensbereichen hat auch Leonore Gewessler zu tun. Als politische Geschäftsführerin von GLOBAL 2000 in Österreich hält sie für die gemeinsamen Ziele das große Ganze im Blick und in Bewegung. Sie fährt oft mit dem Rad, trägt selbstverständlich ein Leinensackerl und versucht, in ihrem Alltag ihren persönlichen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, möchte aber auch anderen dabei helfen, dasselbe zu tun. Sechs Jahre hat sie eine politische Stiftung in Brüssel geleitet, die sich mit Themen der Umwelt und Nachhaltigkeit beschäftigte. 2014 wechselte sie zu GLOBAL 2000, um „für das Schöne zu kämpfen“. Der ReaktorUnfall von Tschernobyl war ein ganz prägendes Erlebnis. „Beim Rausgehen hatte man ein mulmiges Gefühl, Pilze verschwanden von der Speisekarte, meine Nachbarn begannen Lebensmittel 99


m e n s c h e n

einzubunkern“, erzählt Leonore Gewessler. Am Beginn des Studiums wollte sie sich nicht damit abfinden, „dass wir so leben, als stünden uns drei Planeten zur Verfügung“. Deshalb kam sie auch zu GLOBAL 2000. „2050 werden wir 10 Milliarden Menschen auf diesem Planeten sein. Wir müssen uns fragen, wie wir es schaffen, unsere Lebensgrundlage nicht zu zerstören.“ Für Umweltthemen muss man einen langen Atem haben, „das ist wie das Bohren von dicken Brettern“, lacht Leonore Gewessler. Andererseits braucht man auch den Blick fürs große Ganze, „denn Umweltschutz ist ein sehr vielfältiges Thema und man darf sich nicht in falschen Einzellösungen verlaufen. Und als Drittes braucht man eine gehörige Portion Optimismus, wenn man den Zustand der Welt betrachtet. Für mich ist mein Engagement der Weg, um den

leOnOre GeWessler Die gebürtige Steirerin und studierte Politikwissenschaftlerin baute als Direktorin die Green European Foundation auf. Vor dieser Tätigkeit in Brüssel arbeitete sie unter anderem für die Stadt Wien als Büroleiterin im Bezirk Neubau, wo nachhaltige Stadtentwicklung und Partizipation ihre Schwerpunkte waren. Seit 2014 ist sie Geschäftsführerin der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000.

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Optimismus beizubehalten.“ Sie glaubt fest daran, dass man gemeinsam oder auch alleine vieles verändern kann, „auch wenn man manchmal lange Durststrecken überwinden muss“. Krisen machen sie eher stark. Außerdem konnte GLOBAL 2000 in den letzten 35 Jahren einiges erreichen. Das Gentechnik-Volksbegehren wurde von 1,2 Millionen Menschen in Österreich unterzeichnet. Diesen Herbst wird der Umgang mit Plastik ein großes Thema sein. Seit den 60er-Jahren bis 2015 haben sich die Produktion und Nutzung von Plastik in unseren Gesellschaften fast verzwanzigfacht. Wir verwenden Produkte, die nur Sekunden im Einsatz sind, aber in der Umwelt bis zu 450 Jahre brauchen, um sich zu zersetzen. In den nächsten zehn Jahren ist das zentrale Thema der Klimaschutz und „ob wir es schaffen, die Klimakrise so in den Griff zu bekommen, dass Österreicher und

„meIne nIChTen sOllen, Wenn sie einmAL sO ALt sind Wie ich, Auch nOch sehen können, Wie schön die nAtur ist.“ Europäer 2050 noch ein gutes Leben führen können“. Ihr Lebensmotto hat sie von Nelson Mandela abgeschaut: „It always seems impossible, until it’s done.“ „Das trifft auf ganz viele Umweltthemen zu. Sie erscheinen anfangs riesig, aber nachdem man einmal eine Veränderung geschafft hat, fragen sich viele Menschen, wie man überhaupt anders denken konnte“, ist sie überzeugt.


W e in Besonders feuchte Keller, das Geheimnis der harmonischen Reifung der Scotch-Blends von Michel Couvreur. Das Besondere daran: Diese Keller befinden sich nicht in den Highlands, sondern in der Burgund.

anna-kaTharIna leX

Auch anna-KatHarina LeX weiß, wie man Menschen überzeugen kann. Schon sehr früh entdeckte sie den Wein als ihr Metier. „Das Thema hat mich sofort gepackt. In der ersten Minute, die ich im Sommelierkurs saß, wusste ich, dass ich das für den Rest meines Lebens machen möchte“, erzählt sie. Nach ihren Erfahrungen in der Gastronomie begann sie in einer kleinen Vinothek in Wien zu arbeiten, weil sie auch „in den Weinhandel hineinschnuppern“ wollte. Nach einiger Zeit wechselte sie zu WEIN & CO und wurde sehr rasch zur stellvertretenden Filialleiterin befördert. „Ich habe eine Leidenschaft für das Produkt, die vielleicht nicht jeder hat. Mir macht das wahnsinnig viel Spaß, mich mit dem gesamten Angebot auseinanderzusetzen.“ Wein fasziniert sie besonders, weil er „so lebendig ist und sich ständig verändert. Das begeistert mich“. Für einen Lieblingswein oder Lieblingswinzer kann sie sich nicht entscheiden, die Vorlieben für Regionen wechseln. Derzeit verkostet sie intensiv Chablis und Weine aus Süditalien.

Nach dem Besuch eines englischsprachigen Kollegs für Tourismusmanagement und Freizeitwirtschaft in Graz, wo sie bereits 2011 eine Ausbildung zur Jung-Sommelière machte, war sie auf einigen Einsätzen in der Winter- und Sommersaison und absolvierte die Ausbildung zur Diplom-Sommelière. Seit Jänner 2016 ist sie stellvertretende Filialleiterin der Filiale WEIN & CO am Naschmarkt. 2015 begann sie mit dem Weinakademie-Diplom in Rust, das sie im Jänner 2019 abschließen wird.

Das Thema „Foodpairing“, also welcher Wein zu welchem Essen passt, wurde in den letzten Jahren sehr stark revolutioniert: „Das ist sehr individuell. Es stimmt nicht mehr, dass man ausschließlich weißen Wein zu weißem Fleisch und roten Wein zu rotem Fleisch trinken muss. Es kommt auf die Aromen an, die man kombinieren möchte.“ Auch zum Dessert kann man Wein trinken, Schokolade begleitet sie allerdings nur ungern mit Wein. Zum Vanillekipferl „gibt es nichts Besseres als einen Blanc de

„WeIn IsT eIn leBendIGes PrOdukT. eGAL, Wie VieL mAn erFÄhrt, mAn Lernt nie Aus.“

Blancs Champagner“, schwärmt sie. Auch in ihrer Freizeit beschäftigt sich Anna-Katharina Lex sehr viel mit Wein, geht auf Verkostungen oder trifft sich in Weinrunden, wo sich Experten austauschen. Außerdem geht sie sehr gerne wandern, zuletzt in Georgien, wo sie neben dem Weinverkosten auch die Natur genießen durfte. Für die Zukunft wünscht sie sich, dass die Filiale am Naschmarkt ein „Aushängeschild für eine bestimmte Zielgruppe“ bleibt. Die Mitarbeiter kennen sich sehr gut aus, sie selbst ist Expertin für „Fine Wines“. Es gibt auch ein großes Kompetenzzentrum für „Natural Wines“. „Das ist seit einigen Jahren ein Trend, der noch intensiver werden wird. Es wird viel diskutiert, es gibt biozertifizierte und biodynamische Weine, wobei mit den Mondphasen gearbeitet wird. Den meisten Winzern geht es darum, die Trauben so unverfälscht wie möglich in die Flasche und die Rebsorten zur Geltung zu 101


dOrIs kIeFhaBer Die Geschäftsführerin der Österreichischen Krebshilfe hat die Aktion „Face it with a Smile“ ins Leben gerufen. Estée Lauder stellte Visagistinnen und Pflegeberaterinnen unentgeltlich zur Verfügung. Die engagierte Starfotografin Sabine Hauswirth setzt die Patientinnen ins beste Licht. Jedes Jahr wird in jedem Bundesland mindestens ein Workshop stattfinden.

bringen.“ 2018 wird ein „herausragendes Jahr für Champagner und Burgunder“, meint sie. Für die Filiale wünscht sie sich mehr Verkostungen, die Anna-Katharina Lex sehr gerne moderiert. „Es macht mir großen Spaß, mit den Teilnehmern zu arbeiten und ihnen zu erklären, wie ich die Weinwelt sehe, und auch Feedback von ihnen zu erhalten.“ Ihr Lebensmotto ist leicht erklärt: „Bubbles against troubles – weil wir alle hier sehr gerne Champagner trinken“, lacht Anna-Katharina Lex. Sich wieder schön fühlen, keine „mitleidigen“ Blicke mehr ertragen wollen oder aber, im traurigsten Fall, der Familie ein Bild hinterlassen, das einmal nicht die Spuren der jahrelangen Krankheit und der Therapien zeigt. Doris KieFHaBer, Geschäftsführerin der Österreichischen Krebshilfe, startete im Rahmen der Pink Ribbon-Aktion 2018 die bundesweite Initiative „Face it with a Smile“, die Patientinnen helfen soll, trotz des 102

„veränderten“ Aussehens ihr Selbstwertgefühl zu stärken, und ihnen vor Augen halten soll, wie einzigartig und schön sie trotz der Erkrankung sind und dass sich keine Frau „verstecken“ muss. In kostenlosen Workshops lernen Patientinnen, wie man die „Spuren“ der Erkrankung und der Therapien kaschieren kann, KrebshilfeBeraterinnen stehen für alle Fragen und Anliegen zur Verfügung und am Ende des Workshops erhalten die Teilnehmerinnen

„eIne PaTIenTIn mIT sehr FOrTGesChrITTener erkrankunG WOLLte ihrer tOchter ein FOtO hinterLAssen, dAs sie sO hüBsch Wie möGLich Aussehen LÄsst.“

ein professionelles Porträtfoto, das sie in jeder Lebenslage daran erinnern soll, wie stark sie sind. „Ihr Lächeln stellen die Frauen, die ich hier porträtiere, dem Krebs entgegen. Sie sind stille Heldinnen“, so Fotografin Sabine Hauswirth. „Natürlich stehen bei Patientinnen die Angst um die Gesundheit und die Lebensbedrohung an oberster Stelle. Allerdings ist für viele auch das veränderte Aussehen eine große Belastung“, erzählt Doris Kiefhaber. Gerade in Zeiten der Krankheit und Therapie wollen viele Frauen nicht, dass irgendjemand weiß, dass sie an Krebs erkrankt sind, und gehen aufgrund des veränderten Aussehens nicht mehr gerne aus dem Haus. Andere fürchten, dass der Dienstgeber aufgrund des veränderten Aussehens falsche Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit ziehen könnte. Die Expertinnen von Estée Lauder Cosmetics zeigen auf einfühlsame Weise, wie man mit wenigen Pinselstrichen Wimpern- und Augenbrauenverlust kaschiert, Frische ins Gesicht zaubert und ein Wohlbefinden für die Haut erreichen kann. „Neben der finanziellen und psychologischen Hilfe, Ernährungsberatung und Unterstützung bei Fragen um Krebs und Beruf ist ,Face it with a Smile‘ sozusagen eine Erweiterung unseres bestehenden Hilfs- und Unterstützungsangebotes“, so Doris Kiefhaber. „Face it with a Smile“ ist ein kostenloses Angebot an alle Krebspatientinnen. Ab 2019 wird es regelmäßig in jedem Bundesland Workshops geben, die von den Krebshilfe-Landesvereinen organisiert werden.


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Alles Roger! Es sind zwei Legenden unterschiedlicher Größe. Das Champagnerhaus Pol Roger und der Delikatessengreißler Urbanek am Wiener Naschmarkt. Wir erzählen, was beide zusammenbringt.

text & fotos: manfred klimek

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as Lokal ist 13 Quadratmeter klein, keiner würde in einer solchen Klitsche sein Leben verbringen wollen. Außer Gerhard, Thomas und Daniel Urbanek und ihre Stammgäste freilich. Und weil es viele Stammgäste sind, wird es meistens ganz schön eng beim Urbanek und man muss nach draußen ausweichen, selbst wenn es dort kalt ist. 104

Offiziell ist das Lokal ein Stand. Stand Nummer 46 auf dem Wiener Naschmarkt. Hier kann man die feinsten, auch individuellsten Fleisch-, Wurst- und Käsewaren kaufen, und auch eine Reihe ausgesuchter Weine und Champagner: etwa Pol Roger, den Champagner eines der traditionellsten, aber immer auch modernsten Häuser des großen, legendären Anbaugebiets im Nordosten Frankreichs.

Gerhard Urbanek, der Senior der Institu­ tion, mittlerweile schon 72 Jahre alt und dabei ewiglich jung wirkend, hat vor fünf Jahrzehnten hier angefangen, Delikatessen zu verkaufen. Dabei hat er damals viel von französischen Lieferanten ankarren lassen – zu dieser Zeit ein Beleg erweiterter Qualitätssuche. Doch Urbanek sen. stellte die richtige Frage, warum perfekte Qualität nicht auch in Österreich fabriziert werden könne. Und so machte er sich – lange bevor vom „Feinkostladen Österreich“ die Rede war – auf die Suche nach österreichische Lieferanten, die mit ihm den Weg zum unverfälschten, lokalen Produkt gehen wollten. Fündig wurde er unter anderem in Tirol.


m en s c h en

Und so holt Gerhard Urbanek auch an diesem Montagmorgen um knapp vor zehn Uhr, bevor er den Laden aufsperrt, ein delikat gewürztes Roastbeef aus dem Ofen, das er, mit anderen Stücken Fleisch, von einem kleinen Bauern in der Nähe von Kitzbühel bezieht. Das Roastbeef verströmt einen hungrig machenden Geruch und wird an die ersten Gäste verteilt, bevor Urbanek es wieder in seinem ebenso kleinen Fertigungsraum wieder im Ofen warmstellt. Selbstredend kennt er alle, die hier schon Montag nach dem Auf­ sperren einkehren, mit Vor- und Nachnamen und begrüßt jede und jeden mit Handschlag. Dazu gibt es Sauvignon aus der Steiermark und freilich Champagner von Pol Roger. Das Champagnerhaus Pol Roger ist etwas älter als der Stand der Urba­ neks, es wurde bereits 1849, in politisch unruhigen Nachrevolutionszeiten, in Épernay gegründet. Bis heute ist es eines der wenigen größeren Champagnergüter, das sich noch in Privatbesitz befindet. Pol Roger setzt seit Jahren schon auf eine blitzsaubere Verarbeitung ohne oxidativen Einfluss. Man verzichtet hier auf den Einsatz von Holzfässern und baut alle Weine in neuen Stahltanks aus. Das bedeutet nicht, dass Champagnerweine, die in Holzfässern gelagert werden, die minderwertigeren Champagner sind; es

Gerhard Urbanek, der Vater (oben), schenkt ein und genehmigt sich selbst auch ein Glas. Daniel und Thomas, die Söhne, wollen da nicht nachstehen.

bedeutet nur, dass Pol Roger auf eine ganz bestimmte Machart Champagner bewusst verzichtet und einen Schaumwein anderer, exquisiter Güte liefert – hell, strahlend und animierend. Fast alle Champagner von Pol Roger kann man bei WEIN & CO kaufen: vom großartig frischen und belebenden Brut-Reserve bis hin zur gewichtigen und ausdifferenzierten JahrgangsLagencuvée „Winston Churchill“. Churchill war der gröSSte und prominenteste Fan von Pol Roger, vor allem von der Brut-Reserve, die er, Zeugen nach, täglich trank – so auch am Tage der Kapitulation Nazideutschlands,

1945, als er mehrere Flaschen des Weins in seinem „War-Room“, dem Grill-Restaurant des Savoy-Hotels, ausgab. War-Room wird der Urbanek auch. Und zwar jeden späten Nachmittag, wenn es hier einen umsichtig geführten Kampf um die wenigen Stehplätze gibt. Dann, vor allem dann, sind auch Gerhard Urbaneks Söhne Daniel und Thomas vor Ort, die den Laden später, oft weit nach Ladenschluss, wieder zusperren. Daniel hat Wirtschaft studiert, nun steht er in einer Wirtschaft; Thomas wollte Pilot werden, nun sorgt er für kulinarische Höhenflüge. Und Pol Roger sorgt dafür, dass die Gaumen nie trocken werden. Dazu haben die Urbaneks auch stets ein paar Magnumflaschen eingekühlt. Dann ist, wie man im Pilotenjargon sagt, „alles Roger“. 105


M E N S C H E N

tischgespräch

„Man muss Leidenschaft für die Sachen haben“ Martin Ho ist einer der umtriebigsten Szenegastronomen Wiens und ein Entrepreneur, der mit knapp über 30 schon viele Lokale und Bars gegründet hat. Jetzt brennt er auch noch einen hervorragenden Gin. Paul Truszkowski, Mitte dreißig und neuer Geschäftsführer von Wein & Co, traf Martin Ho zum Gespräch. Eine Generation junger Macher im Selbstporträt. intervieW & FOTOS: manfred klimek

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me n sche n

M

artin Ho: Ich freue mich, heute hier im Wein & Co in der Jasomirgottstraße zu sein, wo ja gut zu sehen ist, wie Visionen auch verwirklicht werden. In diesem Fall die Vision von Heinz Kammerer, der vor mehr als 25 Jahren den Weinhandel in Österreich mit seiner Kette unglaublich umgekrempelt hat. Wein & Co hat es geschafft, ein unkompliziertes Umfeld für Weine zu schaffen und die Schwellenangst vor Vinotheken abzubauen. Kammerer, das kann man so sagen, hat seine Vision gelebt. Paul Truszkowski: Erzähl doch mal von deinen Visionen. Oder besser gesagt, wie du deine Visionen Realität hast werden lassen. Martin: Ich habe mit dem Dots auf der Mariahilfer Straße begonnen, an einem

Platz, von dem alle gesagt haben, hier wird das nie was mit einem gastrono­ mischen Lokal. Paul: Warum? Martin: Naja, eigentlich logisch: Hinter­ hof, keine Fenster. Wer sieht da schon ein erfolgreiches, asiatisches Restaurant? Keiner! Aber das sind genau die Stand­ orte, die mich interessieren. Paul: Weil sie auch wenig Miete kosten. Martin: Ja, das sicher auch. Aber vor allem weil man in solchen Räumlichkeiten auch viel machen kann, ohne groß jemanden fragen zu müssen, ob man das auch machen darf. Das ist eigentlich bei allen meinen Lokalen in Wien ähnlich gelaufen. Keine Straßenlokale und schwer zugänglich. Trotzdem erfolgreich. Paul: Du hast ja schon sehr jung, also mit Anfang zwanzig, begonnen und bist in zehn Jahren zum Restaurantketten-­

Besitzer, zum Barbesitzer, zum Hotelbe­ treiber und zum Kunstsammler aufgestie­ gen. Woher kam der Drang, so viel ins Leben zu rufen? Martin: Der Drang war immer da. Schon sehr jung wollte ich was auf die Beine stellen und mein Leben nach diesem Drang, etwas zu verwirklichen, ausrich­ ten. Das war einfach in mir. Ich kann auch nicht groß erklären, warum. Es war einfach da. Und ich hatte echt viele Ideen im Kopf. Paul: Wie sind deine Betriebe entstanden? Schnell? Oder nach und nach? Martin: Wir sind sehr konservativ gewachsen. Also Betrieb nach Betrieb. Paul: Du hast mal von einem Konzept der Verknappung gesprochen. Was ist das genau? Martin: Damit ist gemeint, dass man den Standort nicht zur Gänze nützt. Bei 107


M E N S C H E N

meinem neuen Lokal One of one – 101 verbinde ich das Restaurant mit einer Galerie und stelle nicht überall Tische und Sessel hin. Das mag zwar monetär, also in Sachen möglicher Einnahmen, nicht optimal sein, führt aber länger­ fristig in die richtige Richtung. Und bei meinem X-Club, der ja eine Idee ist, die im Freundeskreis entstand, gibt es freilich eine Verknappung der Möglich­ keiten reinzukommen, die automatisch schon dadurch entsteht, dass gar nicht alle Platz haben würden, die reinkom­ men wollen. Deswegen ist der X-Club von Anfang an ein Member-Club geworden, auch wenn das manchmal arrogant und dekadent erscheint, was wir sicher nicht sein wollen. Paul: Eine an sich bequeme Situation. Ähnlich wie bei den Leuten, die das Berghain in Berlin machen. Martin: Mit dem Berghain würde ich den X-Club jetzt nicht vergleichen wollen, das Berghain ist ja auch viel größer. Aber apropos Berlin: Da kommst du ja her, Paul, oder? Wie bist du nach Wien gekommen? Das war ja erst dieses Jahr? Paul: Ja, das war dieses Jahr im Sommer, wobei ich Wien und Österreich ja schon lange kenne, wegen meines vorherigen 108

Jobs. Ich habe ja einige Zeit bei einem großen, deutschlandweiten Online-­ Weinhändler in Berlin gearbeitet. Martin: Aber da war doch auch was mit einem Clubbing oder so? Paul: Du meinst die WineVibes. Die habe ich mit meiner Partnerin Julia veranstal­ tet, die ja auch mit ihrer Agentur viel in Sachen Wein macht und Österreich deswegen auch gut kennt. Die W ­ ineVibes, die ja nicht nur in Berlin stattfanden, waren schlicht und einfach recht große, auch spezielle Verkostungen, die wir von

sehr guten, sehr angesagten DJs beglei­ ten haben lassen – also ein Clubbing mit Wein. Das hat es nie zuvor gegeben und deswegen waren das Interesse und der Andrang auch sehr groß. Und da ging es auch viel um das Schwellenangst-Neh­ men, denn in Deutschland gibt es einfach kein Wein & Co, keine Ladenkette, die Wein auch mit Populärkultur verbindet. Aber wieder eine Gegenfrage: Man hat mir gesagt, dass du auch ein Weinkenner und Weintrinker bist. Wie kam es dazu? Martin: Nun, ich trinke ja nicht sooo viel.


Am liebsten eine Flasche guten Rotwein. Also eine aus Frankreich. Und wenn es die nicht gibt, dann eine aus Italien. Und wenn es die nicht gibt … Paul: … dann eine aus Österreich? Martin: Ja, dann eine aus Österreich. Oder auch Spanien. Oder was aus Napa Valley in den USA. Den Opus One zum Beispiel, eine inzwischen schon alte Krea­ tion von Mondavi und Rothschild. Generell aber, und auch zum Wein: Ich glaube, man muss als Gastronom für all das, was man anbietet, eine gewisse Leidenschaft entwickeln. Was auf der Karte steht, soll den Gast genauso begeistern wie mich oder meine Leute. Alles andere wäre nicht fair, denke ich. Paul: Begeisterung ist ein guter Punkt. Du machst ja jetzt auch einen Gin, den „Chin Chin Gin“, den es seit kurzer Zeit auch bei uns, bei Wein & Co, zu kaufen gibt. Wie kam es denn dazu? Martin: Das ist eine lange Geschichte, die sich über fast drei Jahre gezogen hat. Wir haben alleine zwei Jahre nur herumprobiert und abgeschmeckt, bis wir den richtigen Gin hatten. Es ist ja

gerade eine richtige Gin-Welle, und obwohl die ja schon lange anhält, gibt es immer noch einen Markt für neue, individuelle Gins. Mir war wichtig, eben einen solchen individuellen Gin zu destillieren, und das geht nicht von heute auf morgen. Wichtig war mir auch, dass man alle Grundkomponenten heraus­ schmeckt, dass also nicht verwässert wird oder etwas versteckt bleibt. Wichtig war mir, einen ehrlichen Gin zu fabrizie­

ren. Und ebenso wichtig war es, diesen auch für den asiatischen Markt interes­ sant zu machen. Das heißt: Wir gestalten das Etikett nach dem jeweiligen neuen chinesischen Jahr. Also kriegt der Chin Chin Gin auch jedes Jahr ein neues Label und wird so zum Collectors-Item, also zum Sammlerstück. Paul: Und was kommt nach dem Gin? Martin: Vielleicht Tequila. Tequila ist das Next Big Thing.

Chin Chin Gin

CHIN CHIN GIN 0,5 l Produzent:

Chin Chin € 39,50

Martin Ho, Szenegastronom in Wien, hat einen Gin kreiert, den es exklusiv bei Wein & Co zu kaufen gibt. Was steckt drin? Und wie schmeckt er? Die Welt erlebt gerade einen Gin-Boom ohnegleichen. Und das ist keine Übertreibung: Kein anderes Destillat hat die letzten Jahre für einen derartigen Produktions- und Verkaufs­ rekord gesorgt wie Gin. Dabei ist diese Welle allen unerklärlich, sie kam quasi aus dem Nichts und fußt vor allem auf kleinen, artisanen Destillerien, die in den letzten fünf Jahren überall in der westlichen Welt wie Pilze aus dem Boden schossen. So auch die kleine Chin Chin-Destillerie von Martin Ho. Der Chin Chin Gin ist ein sehr duftiger, man könnte sagen, dem Femininen zugewandter Gin, der sicher Kon­sumenten individueller Gins, egal welchen Geschlechts, stark anspricht. Nicht Everbody’s Darling, sondern jeden in sein Boot holend.

Der Chin Chin Gin riecht und schmeckt – neben dem selbstverständlichen bisschen Wacholder – nach Ingwer, nach ein wenig Muskatnuss, dann auch nach ein bisschen Zimt und Koriander – eine unter anderem asiatische Geschmacks­dominanz also. Das Destillat wurde im Niedertemperatur-Verfahren hergestellt, soll heißen: unter Vakuum destilliert. Und das ist so ziemlich besonders unter den Gin-­Herstellungsmethoden, denn bei einer Siede­temperatur unter 40 Grad Celsius bleiben die Aromastoffe der sogenannten „Botanicals“, der dem Gin beigefügten Geschmacksgeber, fast vollständig erhalten. Dafür aber bedarf es kundiger Hände beim Mischen und an den Instrumenten, denn ein Zuviel an Aromen kann einen Gin schnell in die falsche Richtung kippen lassen. Doch Martin Ho und seine Leute haben richtig gute Hände. Für alle kulinarischen Sachen, scheint es. 109


e v e n t

1,5 tonnen eisWÜrfel

SORGTEN FÜR DIE NOTWENDIGE ABKÜHLUNG AN DEN BEIDEN SOMMERTAGEN

38

Aussteller(innen)

PRÄSENTIERTEN IHRE PRODUKTE

150

mitArBeiter(innen)

WAREN VOR ORT FÜR DAS WEIN & CO SOMMERFESTIVAL IM EINSATZ

300

liegestÜHle

STANDEN, NEBEN ZAHLREICHEN TISCHEN UND BÄNKEN, ALS SITZGELEGENHEIT ZUM GENIESSEN UND ENTSPANNEN BEREIT

1.500

PlAKAte

BEWARBEN DAS EVENT

2.600

liter minerAlWAsser

STANDEN FÜR DIE BESUCHER(INNEN) BEREIT

6.453

glÄser CHAmPAgner

WURDEN AM TAG DES CHAMPAGNERS (4. AUGUST) GENOSSEN

8.994

flAsCHen Wein WURDEN GETRUNKEN

14.000 gÄste

LIESSEN SICH DAS ERSTE WEIN & CO SOMMERFESTIVAL NICHT ENTGEHEN

20.000 glÄser

WARTETEN DARAUF, MIT EDLEN TROPFEN UND KÜHLEN DRINKS BEFÜLLT ZU WERDEN

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sommerfest der Superlative Sun, Fun & Party! Mehr als 14.000 Gäste feierten beim ersten Sommerfestival 25 Jahre Wein & Co und genossen im Wiener Augarten kühle Drinks, heiße Musik und exquisites Soul Food. fotos: Adrian Almasan

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stimmungsvolles Event „Wein schmeckt bei Sonnenschein und guter Gesellschaft am besten“, so Paul Truszkowski, Geschäftsführer von WEIN & CO, und von beidem gab es beim ersten Sommerfestival am 4. & 5. August 2018 reichlich. Das Wetter lief zur Hochsommerform auf, während Weine und Champagner wohltemperiert für kühlen Genuss sorgten. Neben der exquisiten Auswahl an WinzerInnen und Weinen präsentierte das außergewöhnliche Eventformat im Wiener Augarten auch zahlreiche AusstellerInnen, die mit ihren Ständen und Food Trucks die 14.000 Gäste mit kulinarischen Leckerbissen – von Soul Food bis Ice Cream – versorgten. Und natürlich nicht zu vergessen: die Genussfreak-Area von WEIN & CO! Beste Unterhaltung für alle Altersschichten war ebenfalls garantiert: Schwangen die Erwachsenen zu Swing das Tanzbein, hatten die Kids in der Waterfun Area jede Menge Spaß.

Lieben nicht nur Veltliner: die WEIN & CO-Geschäftsführer Paul Truszkowski und Wolfgang Frühbauer.

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L I FE ST Y L E

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SPIEGELAU

Stylisch und effektiv: Mit diesen trendigen Gadgets von WEIN & CO werden Genussmomente auch zum besonderen Design-Erlebnis.

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VINENCO SELECTION Dieses einzigartige Gadget ist Weinkühler, Ausgießer und Dekanter in einem! Der Kühlstab hält den Wein bis zu zwei Stunden kühl und lässt ihn beim Ausschenken atmen. Cool down! € 19,90

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zeichnet und dennoch am Boden

Ursprungsbezeichnung der EU für

geblieben sind. Kunstwerke aus Natur,

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Tradition und Vision, komplex und

entstehen Weine, die vielfach ausge­

leichtfüßig zugleich. österreichwein.at


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