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SOPHIE GORDON GENUSSVOLL DURCHS GANZE JAHR

Im Kühlschrank liegen noch ein Stück Tofu, eine halbe Paprika und ein wenig Fenchel vom Vortag? Wie saisonale Resteküche geschmackvoll gelingt, zeigt Sophie Gordon in ihrem Kochbuch „Alles von Gemüse“.

„Nichts schmeckt so gut wie saisonales Gemüse“, findet Sophie und ist überzeugt davon, dass man nicht unzählige, unterschiedliche Produkte neu kaufen muss, um ein leckeres Gericht zu zaubern. Die Autorin und Supper-Club-Veranstalterin setzt vor allem auf natürliche, unverarbeitete Zutaten und versucht dabei, alles vom Gemüse und Obst zu nutzen. Blattgrün verwandelt sie in Gemüsebrühe, Pesto oder macht Gemüsechips daraus. Wegwerfen? Das kommt für sie nicht in Frage! Was landet also bei ihr auf dem Teller?

Die Rezepte gliedert sie zunächst in sechs Jahreszeiten: Frühling, Frühsommer, Hochsommer, Herbstliebe, Winteranfang und tiefer Winter. Jedes Kapitel enthält eine Übersicht über saisonale Küchenstars, jeweils ergänzt um die zu dieser Zeit geernteten Getreidesorten. Die aktuellen Küchenstars im Frühsommer? Aprikosen, Auberginen, Zucchini, Fenchel, Frühkartoffeln. Dazu passen etwa Hirse, Roggen, Amaranth, Freekeh, Bulgur oder Dinkel. Was sie daraus zaubert, zeigen wir dir auf den folgenden Seiten. Da wären etwa die gebackenen Aprikosen mit Kümmel und gerösteter Quinoa. Ein Gericht, inspiriert durch eine Marokko-

Reise. Und weil die Augen bekanntlich mitessen, gibt Sophia auch Tipps, wie man die Aprikosen ansprechend servieren kann. Es folgen Dinkelpizza mit geröstetem Fenchel, Kohl und Tofucreme, Kartoffelpüree mit weißen Bohnen und Senf mit gebratenem Spargel und Brokkolini sowie Thainudeln mit Tahini. Bei Letzterem empfiehlt sie, das Gemüse zu nehmen, was man gerade zur Hand hat und auch die Nudeln könne man durch Reis ersetzen.

Uns in der Redaktion läuft bereits beim Durchblättern des Buchs das Wasser im Munde zusammen. Während andere Kochbücher auf Perfektion setzen und man – gerade beim Backen – genau nach Vorgabe kochen/backen muss, ermutigt „Alles vom Gemüse“, selbst zu denken, auszutesten und neue Geschmäcker zu entdecken. Wer wohlschmeckende, pflanzliche Rezept-Inspirationen aus unverarbeiteten, saisonalen Lebensmitteln sucht und dabei keine Lust auf grammgenaues Abwiegen und exaktes Einhalten der Zubereitungszeiten hat, findet in dem 384 Seiten starkem Kochbuch allerlei hilfreiche Tipps und Köstlichkeiten. Ein Kochbuch, das für uns zweifelsohne zu unseren veganen Favoriten gehört.

Thai-Nudeln

2-3 Personen

180 g Vollkornreisnudeln

(jegliche Sorte, flach, dünn etc.)

150 g grüne Bohnen, grob gehackt

6 Eiertomaten, längs halbiert, dann jede Hälfte geviertelt

4-6 Kaffirlimetteblätter, leicht zerdrückt, damit sich das Aroma entfaltet

4 Frühlingszwiebeln, fein gehackt

4 Knoblauchzehen, zerdrückt oder fein gehackt

1 kleiner Blattsalatkopf, fein gehackt

1 mittelgroße Karotte, in Juliennestreifen oder feine Scheiben geschnitten

1 kleine Paprikaschote (jeglich

Farbe und Sorte), Kerngehäuse entfernt, in feine Streifen geschnitten

1 unbehandelte Limette, Saft, plus etwas Abrieb

1 kleine grüne Chili, fein gehackt

1 gute Handvoll frisches Basilikum, grob gehackt

(oder Thai-Basilikum)

1 gute Handvoll Koriandergrün, grob gehackt

1 Handvoll Kerne zum Garnieren

(z.B. Sesam, Sonnenblume, Kürbis)

5 cm Ingwer, gerieben

2 Stängel Zitronengras, quer halbiert

4 EL Tahini

2 EL Sojasauce Salz schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung: Die Nudeln in Salzwasser al dente kochen – die Garzeit hängt von den verwendeten Nudeln ab. Dann abgießen und unter fließend kaltem Wasser abspülen, um überschüssige Stärke zu entfernen. Die Frühlingszwiebeln mit einem Schuss Wasser in einer großen Pfanne oder im Wok einige Minuten dünsten, bis sie eine leuchtend grüne Farbe haben und angenehm duften. Knoblauch und Ingwer zufügen und 1 Minute mitdünsten. Die Zitronengrashälften mit der Rückseite eines Löf- fels oder dem Nudelholz zerdrücken und mit Sojasauce, Kaffirlimettenblättern, 2 EL Wasser und der Hälfte des Basilikums und Koriandergrüns in die Pfanne geben.

Temperatur reduzieren und alles gut vermengen. Limettensaft und -abrieb, grüne Bohnen, Karotte, Paprika und Chili zufügen. Vermengen, weitere 2 EL Wasser zufügen und weitere 5 Minuten (oder länger, wenn das Gemüse weicher sein soll) garen. Sobald das Gemüse gar ist, Tahini und Nudeln untermischen. Mit Salz und Pfeffer würzen und einige weitere Minuten köcheln lassen, damit die Nudeln erhitzt werden und einen Teil der Sauce aufnehmen können. Vom Herd nehmen und in eine Schüssel geben. Blattsalat, Tomaten und restliches Basilikum und Koriandergrün zufügen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und die Zutaten vorsichtig vermengen. Die frischen Kräuter und der Blattsalat fallen ein wenig zusammen, was ganz normal ist. Mit Samen oder Kernen garnieren. Guten Appetit!

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