Börsianer 27. Ausgabe, Q3 2018

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MAGAZIN

NR. 27, 3. QUARTAL 2018 ∙ 12 EURO

R A N K I N G

DIE FÜNFZIG BESTEN FONDSMANAGER

S&T AG

DIE 1.000PROZENTAKTIE SEITE 38

Investoren/Manager HIGH NOON AUF DER HV Versicherer/Tech-Giganten KOOPERIEREN STATT BEKÄMPFEN

HEIMLICHER ÜBERFLIEGER

ROBERT MACHTLINGER

BÖRSIANER BLOG: DERBOERSIANER.COM

Pokerspiel

DER GROSSE IMMO-POKER IMMOFINANZ UND CO: WER HAT DIE STÄRKSTE HAND? WER BLUFFT? SEITE 16 RIEDL DSGVO ALS NERVIGER BEGLEITER

BERGER KULTAKTIONÄR IM INTERVIEW

SCHALLER AUSVERKAUF DER INDUSTRIE


BOSCHAN CEO WIENER Bร RSE AG

SCHEUCH VORSITZENDER DES VORSTANDS WIENERBERGER AG

ANZENGRUBER CEO VERBUND AG

S TA D L E R CEO VIG AG

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EDITORIAL BÖRSIANER NR. 27

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NR. 27,

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2018

∙ 12

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DOMINIK HOJAS Chefredakteur Börsianer

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Liebe Börsianer!

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enn es schon heute Flugtaxis gäbe, dann hätte das Börsianer­-Gespräch mit Robert Machtlinger sicher pünktlich begonnen. Der Vorstandsvorsitzende der

FOLGEN SIE UNS LIVE: DERBOERSIANER.COM (BLOG)

FACC AG musste sich auf seiner Fahrt aus dem oberösterreichi-

FACEBOOK.COM/DERBOERSIANER

schen Innviertel in das Hotel Le Meridien am Wiener Opernring al-

TWITTER.COM/DERBOERSIANER

lerdings durch unzählige Staus quälen. Keineswegs müde, gelang es dem bodenständig gebliebenen Boss, die erfolgreiche Wandlung des Flugzeugkomponentenbauers von einem „langweiligen Zulieferer“ hin zu einem „spektakulären Technologiekonzern“ im Coverinterview (Seite 10) zu schildern. Beeindruckend ist auch die Performance der S&T AG. Es gibt kaum ein Unternehmen in Österreich, das so von der Vision des Vorstandsvorsitzenden abhängig ist wie die S&T AG. Das ist Fluch und Segen zugleich. Ingrid Krawarik hat in persönlichen Gesprächen (Seite 38) mit Vorstand, Eigentümern und Analysten herausgefunden, wieso beim Linzer Unternehmen derart die Post abgeht. Mit der Performance der S&T-Aktie, die fast 1.000 Prozent innerhalb der vergangenen fünf Jahre zugelegt hat, kann der bescheidene Vorstandschef Hannes Niederhauser durchaus zufrieden sein. Das spektakuläre Pokerspiel (Seite 16) um Fu­ sion und Übernahmen in der heimischen Immobilienbranche hat hingegen fast den Zenit erreicht. Was wollen die Immofinanz AG, CA Immo AG und S Immo AG wirklich? Wer hat die stärkste Hand? Wer blufft? Der Börsianer hat die Hände der Immobilien-Player analysiert und die Meinungen der Marktbeobachter eingeholt. Zum Pokerspiel kann auch so manche Hauptversammlung (Seite 48) werden. Professionelle Stimmrechtsvertreter und aktivistische Aktionäre fordern das Management vor und auf der Hauptversammlung. Ein aktuelles Beispiel ist die Wienerberger AG, wo Investor Klaus Umek im Vorfeld der Hauptversammlung (HV) versuchte, die Vorstands­ etage öffentlich unter Druck zu set-

Cover-Interview. Der leidenschaftliche ­Hobbypilot Robert Machtlinger hatte bei der FACC AG keine einfache Startposition. Beim ­Cover-Interview mit Raja Korinek und Dominik Hojas gab er den Ton an.

4


Schnellschuss. Erhard Grossnigg ist nicht nur Aufsichtsratschef der S&T AG, sondern auch unermüdlicher Sammler von Malereien, Gehstöcken, Uhren und Porzellan. Seine „Hall of Fame“ muss man gesehen haben, weiß Ingrid Krawarik. Unabhängige Medien. Das ­ bligatorische Selfie beim Vortrag o „Relevante­Medien“ der FH Eisenstadt.

Eine Lösung für das Ertragsdilemma In einem Umfeld, dem nahezu alle natürlichen Renditequellen entzogen wurden, bietet der Threadneedle (Lux) Global Multi Asset Income Fund eine attraktive Anlagelösung.

zen. Am Ende gab es einen­ Kompromiss, mit dem beide Seiten ihr Gesicht wahren konnten. Einer darf in der Hauptversammlungssaison nicht fehlen: Kultaktionär Berthold Berger (Seite 51). Der gesprächige Mann aus Linz lässt seit 25 Jahren kaum eine Hauptversammlung aus. Mit den heimischen Vorstandschefs geht er dabei auf Tuchfühlung. Der Bör­sianer hat den Anleger im Anschluss an die Strabag-HV zum Exklusivinterview getroffen und über seine Börsen- und HV-Erlebnisse gesprochen. Treiber für Wachstum und die daraus resultierende Übernah-

Um sein Ertragsziel von 5% p. a.* zu erreichen, investiert er in die besten Anlageideen unserer globalen Investmentteams. Neben Aktien und Anleihen dient eine Covered-Call-Strategie als dritte Performancequelle, um höhere Erträge aus den Aktienanlagen zu generieren. Threadneedle (Lux) Global Multi Asset Income Fund ISIN: LU1102542534, EUR HEDGED LU0640488648, USD

mewelle in der Immobilienbranche, aber auch in vielen anderen Branchen in ganz Europa war natürlich das billige Geld. Bei langsam steigenden Zinsen und einer weiteren Verschärfung von

Herbert Kronaus, CPM

Eigen­kapitalvorschriften für Banken ab 2022 drohen sprudelnde

Country Head Austria

Finanzierungsquellen jedoch wieder zu versiegen. „Eigenkapitalfinanzierungen sind bei vielen Unternehmenssituationen wie Expansionen, Akquisitionen oder Nachfolgelösungen zukunftsent-

Tel: +43 1 53712 4211 herbert.kronaus@ columbiathreadneedle.com

scheidend“, betont Spitzenbanker Heinrich Schaller. Wer und was also künftig die Finanzierungswüste (Seite 74) in Österreich begrünt, haben Raja Korinek und Julia Kistner recherchiert.

columbiathreadneedle.at/gmai

Bleibt mir noch, den 50 besten Fondsmanagern (Seite 69) des Landes zu gratulieren. Als solcher hatte man im letzten Jahr kein leichtes Leben. Es galt, den Wert seiner Arbeit in der anhaltenden Debatte um aktives oder passives Management zu beweisen.

Viel Vergnügen mit der Lektüre wünscht Ihnen

Dominik Hojas d.hojas@derboersianer.com

5

Wichtige Informationen: Nur für professionelle Anleger. *Die Erreichung des Ertragsziels kann nicht garantiert werden. Ihr Kapital ist Risiken ausgesetzt. Threadneedle (Lux) ist eine Kapitalanlagegesellschaft mit variablem Kapital (Société d’investissement à capital variable bzw. „SICAV“), die den Gesetzen des Großherzogtums Luxemburg unterliegt. Die Verwaltungsgesellschaft des SICAV ist die Threadneedle Management Luxembourg S.A., die den Weisungen der Threadneedle Asset Management Ltd. und/oder ausgewählter Sub-Advisor unterliegt. Dieses Material dient ausschließlich Informationszwecken und ist weder als Angebot noch als Empfehlung zum Kauf aufzufassen und stellt auch keine Anlageberatung oder Finanzdienstleistung dar. Anteile an einem Fonds dürfen ausschließlich auf Basis des aktuellen Verkaufsprospekts, der Wesentlichen Anlegerinformationen, des jüngsten Jahres- oder Halbjahresberichts sowie der geltenden Geschäftsbedingungen erworben werden. Anleger sollten dabei die im Verkaufsprospekt dargelegten „Risikofaktoren“ hinsichtlich der Risiken, die mit einem Investment in einen Fonds im Allgemeinen und insbesondere in diesen Fonds einhergehen, beachten. Die genannten Dokumente stehen zum Download bereit unter www.columbiathreadneedle.at oder sind auf Anfrage erhältlich von: Erste Bank, Graben 21, 1010 Wien (Österreich). Herausgegeben von Threadneedle Management Luxembourg S.A. Eingetragen beim Registre de Commerce et des Sociétés (Luxemburg), Registernummer B 110242, 44, Rue de la Vallee, L-2661 Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg. Columbia Threadneedle Investments ist der globale Markenname der Columbia- und Threadneedle-Unternehmensgruppe. 06.18 | J27874 | 2165757 columbiathreadneedle.com


INHALT BÖRSIANER NR. 27

RENDITE

In das Essen der Zukunft investieren

28 FINANZPLATZ HEIMLICHER ÜBERFLIEGER 10 Robert Machtlinger hatte keine leichte Startposition, als er im Februar 2017 zum Vorstandsvorsitzenden der oberösterreichischen FACC AG aufrückte. Der Konzern war von einem Betrugsskandal angeschlagen, der Aktienkurs lag im Keller. Seither ist ihm ein fulminanter

ANALYSE

Das Pokerspiel der Immobilienkonzerne

16

Wandel gelungen. Grund genug, den bescheidenen Erfolgsmanager vor die Kamera zu holen.

IMMOBILIEN Immobilien-Poker

16

UNTERNEHMEN High Noon

48

auf Hauptversammlungen

COVER

Robert Machtlinger gibt den Ton bei der FACC an

10 6

RISIKOKAPITAL Wegweiser durch die Kreditwüste

74

VERSICHERUNGEN Kooperieren statt bekämpfen

80

RECHT DSGVO: Unerwünschter Datenverkehr

84


INTERVIEW

Der KultAktionär

38

RENDITE WIENER BÖRSE Chartvergleich der Aktienmärkte

24

3. Teil: Interview

Darüber spricht man in den

ALFRED REISENBERGER „It takes two to tango“

08

WOLFGANG MATEJKA Ein Fest für Stockpicker

24

28 30 32 34

BANKEN 54

FONDS 58 AKTIEN 60 IMMOBILIEN 62 BERATER 64

38

KURSE 42 Topperformer: Aktien, Fonds, Anleihen und Rohstoffe STATISTIK 46 Börsen- und Wirtschaftsdaten

68

SEITENBLICKE RANKING 69 Die 50 besten Fondsmanager SO DENKT DIE POLITIK EU-Ratsvorsitz: Wohin mit der Union?

88

BÖRSENTALK 92 Wo sich die Finanzbranche trifft MARKTGEZWITSCHER 95 Das wurde im Netz getwittert FIRMENINDEX/IMPRESSUM 97 Auszüge von Unternehmen in dieser Ausgabe PORTRÄT: 10 FRAGEN AN … 98 Florian Prucker, Co-Gründer Scalable Capital

Kaum ein Unternehmen, das derzeit nicht in Start-

VERSICHERUNGEN 56

FINTECH

Ad-hoc der Redaktion FINTECHS

RECHT 66

BÖRSENWETTER 36 Entwicklung der Weltbörsen und Analystenstimmen INVESTMENTSTORY S&T AG: Technologie-Visionär

MEINUNGEN

Trends und Events

PORTFOLIO 26 Die Asset-Allocation der Capital Bank AG

BRANCHEN Branchen: Köpfe, Deals, News,

MARKTAUSBLICK 25 Börsenausblick der Österreich-Fondsmanager

ERNÄHRUNG Der weite Weg zum Teller 1. Teil: Marktumfeld 2. Teil: Veranlagung

52

ups investiert, bei Fintechs

JOHANNES REICH-ROHRWIG 53 Aktiengesellschaften in ­Österreich

einsteigt, Venture-CapitalFonds auflegt und Kooperationen mit den „jungen Wilden“ eingeht. Wir tragen diesem heißdiskutier-

WILHELM CELEDA Abgebrühte Kapitalmärkte

54

HEINZ BEDNAR Meilensteine

58

BETTINA SCHRAGL Verständnisprobleme

60

PETER BARTOS Vergütung wird stärker von HV überwacht

64

ALBERT BIRKNER Mehr Rechtssicherheit

66

PETER FELSBACH Neue Peergroups durch die Formel E

95

MARTIN KWAUKA Krieg der Zölle?

96

ten Thema mit einer neuen Branchenseite Rechnung. KOLUMNE Wir haben die Branchenseite „Kommunikation“ eingestellt. Auf die Kolumne von Voestalpine-Sprecher Peter Felsbach wollten wir nicht verzichten. Diese finden Sie ab sofort beim Marktgezwitscher auf Seite 95. BÖRSIANER MESSE Wir rekrutieren für Sie aktuell die besten Köpfe für die Börsianer Messe am 19. und 20. September 2018. Wenn Sie neugierig auf das Line-up und die heißesten Themen sind, finden Sie auf der Webseite die aktuellsten Informationen.  BOERSIANER-MESSE.COM

Weblinks werden in dieser Ausgabe mit einem   GELBEN BALKEN

markiert.

7


MEINUNGEN GASTKOMMENTAR

VITA ALFRED REISENBERGER Lehrer und Ex-Investmentbanker HTL 16

„IT TAKES TWO TO TANGO“ Laut der Studie von Standard & Poor’s besitzen 53 Prozent aller erwachsenen Österreicher finanzielles Basiswissen. Das ist zugleich eine gute und schlechte Nachricht.

Finanzwissen

(„financial

Der gebürtige Niederösterreicher (55) ist Lehrer für Wirtschaft und Recht an der HTL 16 in Wien. Vor seiner Schultätigkeit war der passionierte Skifahrer unter anderem Veranlagungschef der Valartis Bank sowie Investmentbanker. Ganz lässt ihn der K ­ apitalmarkt nicht los: Aktuell managet er den Sigma Alfa European Opportunities Fonds. Als Saison­ karteninhaber und Riesen-Fan des Fußballclubs Chelsea ist er auch des Öfteren auf den britischen Inseln anzutreffen.

literacy“)

band österreichischer­Banken und Ban-

kommt in einer Welt immer komple-

kiers mit ins Leben gerufene European

xerer Finanzprodukte eine ständig stei-

„Finanzielles Wissen

gende Bedeutung zu. Vor allem dann, wenn

unterschiedlichste

muss ­Bestandteil jedes

Finanzpro-

­Lehrplans sein.“

dukte, von einfachen bis hin zu komplexen, einem Großteil der Bevölkerung

ALFRED REISENBERGER

durch das Internet sehr leicht zugängig sind. Trotzdem ist es um das Finanz-

Money Quiz (EMQ) erwähnen. Eine Initiative, das Finanzwissen bei 13- bis 15-Jährigen zu stärken. Ich möchte an dieser Stelle Danke sagen für eine perfekt organisierte Initiative. Nur eine von vielen. Die Einladung zur Teilnahme am EMQ kam, in meinem Fall, über den

wissen in Österreich und vielen anderen

Stadtschulrat Wien. Es bedarf aber eben

Ländern schlecht bestellt, obwohl das

bisschen etwas über Finanzen weiß. Und

„two to tango“. Der oder die Zweite sind

Angebot, Wissen zu konsumieren und

ich bezweifle selbst diese Zahl.

in dem Fall die Lehrer und Lehrerinnen.

Sicherheit:

Es haben sich für das Österreich-Finale

ist teilweise eine Bring-, aber auch mit

Durchschnittliches fundamentales Fi-

rund 50 Schulen angemeldet, von rund

Sicherheit eine Holschuld.

erklärt zu bekommen, ständig steigt. Es

Eines

weiß

ich

mit

nanzwissen bei Schülern quer über alle

5.500 Schulen in Österreich. Also nur

Laut der Studie „Financial Litera-

Schultypen und Schulformen ist mit Si-

rund ein Prozent. Ehrlich, das kann es ja

cy Around the World“ von Standard &

cherheit niedriger. Bei Schulen mit ei-

wohl nicht sein.

Poor’s besitzen 53 Prozent aller erwach-

nem

Schwerpunkt

Lehrer und Lehrerinnen sind genau

senen Österreicher finanzielles Basis-

wohl höher, bei Schulen mit einem all-

an der Schnittstelle zwischen Hol- und

wissen. Das heißt in Wahrheit aber nur,

gemeinbildenden

Bringschuld. Sie sind an der Schwelle

dass sie eine Bankomatkarte von einer­

Schwerpunkt sicher niedriger. Muss das

zwischen schulischen und außerschuli-

Kreditkarte unterscheiden können und

so sein? Nein! Jede Schule lässt ihren

schen Institutionen und Unternehmen.

um das Wesen von Zinseszinsen Be-

Schülern ja auch eine sportliche Aus-

Sie sind diejenigen, die den Schülern

scheid wissen. Das ist zugleich eine gute

bildung zukommen. Also warum nicht

und Schülerinnen dieses so essenzielle

und schlechte Nachricht. Gut, weil welt-

auch eine finanzielle Ausbildung?

Wissen näherbringen können, ja müs-

wirtschaftlichen oder

technischen

weit nur ein Drittel aller Erwachsenen

Wie vieles im Leben ist auch Ausbil-

sen. Wenn man möchte, dass die Ös-

finanzielles Basiswissen besitzen. Das

dung Hol- und Bringschuld. Das Ange-

terreicher sich von mehrheitlich Spar-

beinhaltet

Entwicklungsländer.

bot an Möglichkeiten, mit Finanzwis-

buchsparern hin zu finanziell mündi-

Schlecht, weil elf europäische Länder

sen in Berührung zu kommen, ist stei-

gen Anlegern entwickeln, dann muss

ein höheres, teilweise ein sogar deutlich

gend. Viele schulische, aber auch außer-

finanzielles Wissen von Anfang an Be-

höheres Scoring besitzen. Und anders

schulische Institutionen und viele Un-

standteil eines jeden Lehrplans sein. Die

ausgedrückt heißt das, dass eben nur je-

ternehmen bemühen sich darum. Ich

Übergabe muss jedoch durch Lehrer und

der zweite erwachsene Österreicher ein

möchte hier nur das jüngst vom Ver-

Lehrerinnen erfolgen. n

auch

8


Den Städten gehört die Zukunft. Innovative Baustoff- und Infrastrukturlösungen, die effizient, langlebig und leistbar sind, machen sie lebenswert und schonen die Umwelt. Entwickelt und hergestellt werden diese Lösungen von Menschen mit Visionen, Leidenschaft und Verantwortungsbewusstsein in einem Unternehmen, das sich den Zielen der Nachhaltigkeit verpflichtet hat und seine Werte lebt. Das ist das Wienerberger Erfolgsrezept.

Nachhaltigkeitsbericht17.wienerberger.com


FINANZPLATZ COVER

Robert Machtlinger hatte keine leichte Startposition, als er im Februar 2017 zum Vorstandsvorsitzenden der FACC AG aufrückte. Der Konzern war von einem Betrugsskandal angeschlagen, der Aktienkurs lag im Keller. Der Wandel vom einfachen Flugzeugzulieferer zum innovativen Technologiekonzern glückte. Der Börsianer hat den Manager nach seinem Erfolgsgeheimnis gefragt. TEXT DOMINIK HOJAS, RAJA KORINEK FOTOS DIETER BRASCH

Berufspilot. Zuerst saß er im Cockpit, jetzt gibt Robert Machtlinger beim Flugzeugzulieferer FACC den Ton an.

10


#FLIEGEN

HEIMLICHER ÜBERFLIEGER   VITA

„Muss als öster­reichisches Unternehmen in der ­Luftfahrt innovativ sein, um den Mitbewerbern ­voraus zu sein.“ ROBERT MACHTLINGER

N

ROBERT MACHTLINGER Vorstands­vorsitzender FACC AG Der gebürtige Oberöster­reicher (50) bezeichnet sich selbst als kluger Stratege mit schneller Entscheidungsfindung. Seine Karriere begann der leidenschaftliche Flieger als technischer Zeichner, im August 1986 trat er Fischer bei. 1988 wechselte er in die damalige Sparte FACC. 2011 avancierte der Manager zum Mitglied des Vorstands und übernahm im Februar 2017 dessen Vorsitz. Die Wochenenden sind ihm heilig.

och sind sie bloß Teil einer Vi-

ist seit mehr als dreißig Jahren mit an

ße Rolle. Wie hat Sie das geprägt? – Schon

sion. Doch wenn es schon heu-

Bord der Company, stellte ursprünglich

als junger Bursche hat mich das Fliegen

te Flugtaxis gäbe, dann hät-

die Produktionsanlagen für Ski und Ten-

sehr bewegt. Mit 16 legte ich los und ab-

te das Börsianer-Gespräch mit Robert

nisschläger her. Einer Leihgabe war es

solvierte auch die Ausbildung zum Be-

Machtlinger ein wenig früher begon-

letztendlich zu verdanken, dass Macht-

rufspiloten. Dabei kann man durchaus

nen. So musste sich der Vorstandsvor-

linger Ende der 1980er-Jahre zur FACC

Parallelen zum Wirtschaftsleben ziehen.

sitzende der FACC AG auf seiner Reise

AG kam, von wo er nicht mehr wegwoll-

Denn Flüge muss man genau planen. Je

aus dem oberösterreichischen Innvier-

te. An der Umsetzung seiner Visionen, zu

länger dabei die Strecke ist, desto kom-

tel in das Hotel Le Meridien am Wiener

der auch Flugtaxis gehören, hindert ihn

plexer wird es. Man muss gewisserma-

Opernring durch unzählige Staus durch-

auch der chinesische Eigentümer Avic

ßen vorausdenken, was auch von einem

quälen. Einmal angekommen, gelang

nicht. Im Gegenteil. Von den Chinesen

Manager verlangt wird.

es dem bodenständigen Boss, die er-

könne man kulturell einiges dazulernen,

folgreiche Wandlung des oberösterrei-

ist der Vielflieger überzeugt.

chischen

Dann ist für Sie wohl ein Traum mit einem Beruf in der Luftfahrtbranche wahr gewor-

Flugzeugkomponentenbau-

ers von einem „langweiligen Zulieferer“

Herr Machtlinger, Sie sind seit Februar

den? – Es ist eine schöne Synergie, wenn

hin zu einem „spektakulären Techno-

2017 Vorstandsvorsitzender des Flugzeug-

man Komponenten für Flugzeuge her-

logiekonzern“ eindrucksvoll zu schil-

komponentenbauers FACC AG. Auch in Ih-

stellt. Als Pilot kann man es dann noch

dern. Der leidenschaftliche Hobbypilot

rem Privatleben spielt das Fliegen eine gro-

besser nachvollziehen, was es bedeutet,

11


FINANZPLATZ COVER

Hemdsärmelig. Wie würden Sie Ihren Managementstil beschreiben, fragt „Börsianer“-Chefredakteur Dominik Hojas den FACC-Chef beim Interview im Le Meridien in Wien: „Dialogbasiert.“

Tatsächlich waren Sie Anfangs an die FACC ja nur „geliehen“. – Ich war bei Fischer Sports in den Aufbau einer Skifabrik in der Ukraine eingebunden. Geplant war ein Folgeprojekt zur Tennisschlägerfertigung, es war aber noch nicht spruchreif. Und als es dann die ersten internationalen Aufträge für die FACC gab, wurzuverlässige Qualität zu liefern. Das ist

Damals mussten deshalb der Finanzvor-

de ich 1988 vom damaligen Fischer-Ma-

schließlich das A und O der Luftfahrt.

stand und der Vorstandsvorsitzende Walter

nagement gefragt, ob ich für drei Mona-

Stephan, der als Pioneer der FACC gilt, ihre

te dorthin wechseln wollte. Ich sagte zu,

Dabei rückten Sie 2017, nachdem die On-

Sessel räumen. Sind die rechtlichen Kon-

da es sich um die Luftfahrt handelte und

linebetrugsaffäre mit dem sogenannten

sequenzen geklärt? – Die Verfahren sind

mir das persönlich sehr liegt. Es war eine

Fake-President aufgeflogen war, in den

noch alle offen. Doch das ist eine Sache

ganz andere Welt, in der ich dann geblie-

Chefposten auf. Was ist Ihnen durch den

zwischen dem Aufsichtsrat und den bei-

ben bin.

Kopf gegangen? – Es war im Wesentli-

den entlassenen Vorstandsmitgliedern. Und wie würden Sie Ihren persönlichen Ma-

chen eine Bestätigung für jene Position, die ich zuvor bereits ein Dreivierteljahr

Wie hoch sind die Forderungen gegen die

nagementstil beschreiben? – Es ist ein sehr

interimistisch innehatte. Es ist natür-

FACC AG? Wurden Rückstellungen ge-

dialogbasierter Stil bei dem ich einen ge-

lich ein gutes Gefühl und eine Freude,

macht? – Die Schäden und Zahlungen

wissen Rahmen vorgebe, Ziele eindeutig

wenn man ein Unternehmen nach au-

aufgrund des Betrugs und der Forde-

definiere, der Kollegenschaft aber genü-

ßen hin führen darf.

rungen der entlassenen Manager haben

gend Freiraum lasse, um auf deren Art

wir in der Bilanz 2015/16 abgeschrieben.

und Weise das Ziel zu erreichen.

Wie reagierten Sie, als die Fake-President-

Bis auf die 10,8 Millionen Euro, die bei

Affäre aufgeflogen ist? Immerhin wurden

der Fake-President-Affäre eingefroren

Gibt es Punkte, die Sie im Vergleich zu Ih-

mehr als 50 Millionen Euro an unbekannte

wurden. Da gehen wir davon aus, dass

ren Vorgängern anders machen würden? –

Konten überwiesen. – Da hatte ich einen

wir das Geld zurückbekommen werden.

Eigentlich waren wir schon immer sehr modern aufgestellt. Das Büro teilten sich

Termin mit einem großen Kunden. Das Handy hatte oft geläutet, und ich drück-

Letztendlich haben Sie eine große Wand-

in den Anfängen der FACC der CEO ge-

te den Anruf stets weg. Irgendwann ging

lung des Unternehmens erlebt. Was haben

nauso mit dem technischen Leiter wie

meine Tür auf, und die Sekretärin mein-

Sie nach all den Jahren mitgenommen? –

auch mit dem Einkaufsleiter und den

te, ich sollte abheben. Da war das Cont-

Noch vor rund 30 Jahren war die FACC

Ingenieuren. Da gab es keine klassische

rolling am anderen Ende und meinte, es

AG ein Start-up als Forschungsabtei-

Hierarchie.

gebe einen Geldabfluss, der nicht ein-

lung der Fischer Sports. Mit der stei-

deutig zuordenbar sei. Der Vorstand soll-

genden Komplexität wurde das Unter-

Dort scheinen wir wieder hinzugehen. –

te deshalb in die Zentrale kommen. Dar-

nehmen weiterentwickelt. Zuerst kam

Heute führt man tatsächlich Abteilungen

aufhin brach ich den Termin ab und fuhr

das organische Wachstum, dann ein

wieder zu multifunktionalen Teams zu-

nach Ried ins Headquarter.

Wachstum mit diversen Partnerschaf-

sammen. Ich würde auch nicht rückbli-

ten im asiatischen sowie im nordameri-

ckend aufzeigen, was ich anders gemacht

Wie hat sich seither die Unternehmens-

kanischen Bereich. 2014 kam auch noch

hätte. Wir waren damals alle jung, Ste-

struktur und -kultur verändert? – Man

der Börsengang, da gab es dann ganz an-

phan war knapp dreißig und ich 22 Jah-

wurde danach noch mehr sensibilisiert.

dere Anforderungen. Gelernt haben wir

re alt. Es war ein ständiges Lernen, auch

Es war schließlich ein Betrugsfall und

in der Entstehungsgeschichte einiges,

darüber, was die Konkurrenz macht. Der

kein System-Hack. Man hat auf persön-

vor allem, dass man als österreichisches

ganz große Mitwerber UTC macht etwa

licher Ebene geschaut, dass die Mitarbei-

Unternehmen in der Luftfahrt innovativ

einen jährlichen Umsatz von 63 Milliar-

ter künftig auf solche möglichen Ereig-

sein muss, um den Mitbewerbern voraus

den US-Dollar und könnte sogar einen

nisse hochsensibilisiert sind.

zu bleiben.

eigenen Flieger bauen. Der Konzern hat

12


FINANZPLATZ COVER

FACC AG

aber nicht die Agilität, die wir haben. Wir

ben die Vision 2020 absolut verstanden.

kommen von einer Idee auf eine Innovation und bieten sie den Kunden an.

Wir arbeiten bereits an der Vision für die 25,00

nächste Dekade.

Wie hat sich die FACC AG nach dem Börsen-

Wie oft schauen Sie auf den Aktienkurs? –

gang 2014 verändert? – Wenn man davor

Ich schaue zumindest einmal täglich.

mit ein oder zwei Eigentümern Strategi-

Außer wenn es besonders hohe Aus-

12,50

en abgestimmt und Weichenstellungen

schläge gibt, dann durchaus öfter.

vorgenommen hat, musste man dann Bringen Ihnen Ihre Roadshows den er-

nur eine kleine Gruppe überzeugen. Das hat sich mit dem Börsengang geändert.

0,00

Da sind Transparenz und Kommunikati-

hofften Erfolg? – Absolut. Wir haben 22.6.15

22.6.18 Quelle: TeleTrader

on eine ganz andere nach außen hin.

in den vergangenen 12 bis 14 Monaten intensive Roadshows zurückgelegt. Zudem haben wir die Investoren-

Hat man das anfangs unterschätzt? – Da

Die Aktie der FACC AG lief seit Ihrem Amts-

landschaft ausgeweitet, von Österreich

gab es durchaus Lerneffekte im Umgang

antritt sehr gut. Allerdings geht es seit dem

und Deutschland mittlerweile auch auf

mit der Öffentlichkeit. Und die müssen

Höchststand vom März mit dem Kurs berg-

Frankreich, England und die Schweiz.

relativ rasch einsetzen. Wenn sich eine

ab. Trauen die Anleger dem Unternehmen

Im Vorjahr waren wir auch verstärkt in

breite Menge an Investoren schlecht in-

nicht mehr? – Da ging es um eine generel-

den USA unterwegs. Immerhin hat sich

formiert fühlt, merkt man das auch an

le Marktbereinigung. Die Analysten und

die Liquidität der Aktie signifikant po-

der Kursentwicklung der Aktie.

Investoren, mit denen wir sprachen, ha-

sitiv entwickelt.

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FINANZPLATZ COVER

Mehr Aufträge. „Ein hoher Ölpreis ­hätte für uns sogar Vorteile“, sagt Robert Machtlinger.

Wie viel operativen Spielraum räumt Ihnen der chinesische Eigentümer Avic ein, der sich 2009 einkaufte? – Sehr viel. Zwischen

te sind die USA zwar noch die stärkste

2009 und 2017 hatten wir 450 Millionen

Wirtschaftsmacht. Doch das könnte sich

Euro am Standort in Österreich in Pro-

in den nächsten zehn bis 20 Jahren än-

gramme, Wachstum und Infrastruktu-

dern. Dann wird China vermutlich vor-

ren investiert. Dabei definierten wir im

rücken. Die zwei Regionen unterschei-

Wesentlichen die langfristigen Pläne der

den sich aber in der Art und Weise, wie

FACC und stimmten sie mit den Kern-

sie ihre Ziele verfolgen.

aktionären ab. Danach wurde das jährliche Budget verhandelt. Seit der Freigabe

Inwiefern? – Der Amerikaner ist sehr of-

können Vorstand und Management die

fen und sagt relativ genau, was er möch-

Geschäftsentwicklung völlig eigenstän-

te und was nicht. Chinesen pflegen eine

dig vorantreiben.

Kultur der Harmonie. Sie sind in diversen Gesprächen auf Konsensfindung be-

Finden Sie auch genügend Personal in der

dacht, tragen diesen in die Breite und

ZAHLEN

Technik, um das Wachstum entsprechend

setzen dann die Ziele um. Somit agiert UMSÄTZE DER FACC AG

voranzutreiben? – Bei hochspezialisier-

ein chinesischer Aufsichtsrat durchwegs

ten Bewerbern tun wir uns etwas leich-

in Millionen Euro

16/17

17/18

ter, da wir auf Ressourcen aus dem Aus-

Umsatz

705,7

750,7

anders als einer aus dem Westen.

land zugreifen. In Österreich gibt es ei-

Ebit

25

63,8

Wie stellen Sie als chinesischer Konzern

nen Pool an Spezialisten an den Univer-

Ebit-Marge in %

3,8

6,5

mit US-amerikanischen und europäischen

sitäten. Allerdings zeichnet sich auch

Eigenkapitalquote in %

39,4

45,9

Kunden aber sicher, dass kein Know-how

seit einigen Jahren eine Personalknapp-

Nettoverschuldung

197

181,9

weitergegeben wird? – Wir arbeiten mit

heit ab.

Konzerngewinn

15,47

53,41

Firewalls. Ein Ingenieur, der bei uns am

Gewinn je Aktie in Euro

0,33

0,87

Boeing-Programm arbeitet, kann bei-

−14,4

26

spielsweise nicht auf das geistige Eigen-

Worauf führen Sie das zurück? Gibt es zu wenige Ausbildungsplätze? – Österreich

Free Cashflow (Geschäfts­tätigkeit u. Investitionstätigkeit)

tum von Airbus zugreifen. Ich kann IhQUELLE: FACC AG

ist ein Industriestandort. Fächer aus

nen aber auch weitere Beispiel geben: Mit

den Bereichen Mathematik, Informa-

unserem chinesischen Eigentümer haben

tik, Naturwissenschaft und Technik wa-

wir in China die FACC Solutions Shanghai

ren schon immer stark nachgefragt. Al-

gegründet. Der Standort ist bewusst nicht

lerdings sind die großen Universitäten

Damit fließt eine ganz neue Kultur in das

über eine Netzwerkleitung an den öster-

in Wien, Graz, Leoben und in Linz, aber

Unternehmen ein. Was kann man von Chi-

reichischen Standort angebunden.

nicht im Innviertel. Darauf haben wir

nesen lernen? – Chinesen verfolgen sehr

vor zwölf Jahren reagiert und ein Büro in

langfristige Strategien, die gut 15 bis 20

Und wie wirkt sich der steigende Ölpreis auf

Wien-Schwechat eröffnet. Wir warten

Jahre in die Zukunft gehen. Sie sind sehr

Ihr Geschäft aus? – Ein hoher Ölpreis hät-

nicht erst darauf, dass jemand zu uns ins

fokussiert und weichen vom Plan nicht

te sogar einen Vorteil. Flugzeuge, die we-

Innviertel zieht.

ab, auch wenn es einmal ein Problem

niger wirtschaftlich sind, würden dann

gibt. Das Hauptziel wird sehr konsequent

noch schneller in den Ruhestand ge-

Wie sieht es mit chinesischen Staatsbür-

verfolgt, es mangelt dabei nicht an Nach-

schickt und neue bestellt werden. Bei ei-

gern aus? Dürfen sie im Konzern arbeiten?

haltigkeit und Durchhaltevermögen.

nem Preis von 35 US-Dollar je Fass kann

– Durchaus, sie dürfen aber nicht an be-

man hingegen mit weniger effizienten

stimmte Daten herankönnen. Da müs-

Sie haben auch Kunden aus den USA. Er-

sen wir entsprechend für Schutz sor-

leben Sie da Kulturunterschiede zwischen

gen. Zudem sitzt Yongsheng Wang im

den Kontinenten? – Aus wirtschaftlicher

Ein Großteil Ihrer Einnahmen erfolgt in US-

Vorstand und wurde vom Hauptaktionär

Sicht gibt es keine Unterschiede. Sowohl

Dollar. Inzwischen sind die Absicherungs-

entsendet. Wang macht dabei das Re-

die US-Amerikaner als auch die Chine-

kosten gestiegen, aber auch der US-Dollar

lationship-Management zwischen der

sen haben sich die Einflussnahme am

hat zugelegt. Auf die möglichen Risiken ver-

FACC und dem Haupteigentümer.

globalen Markt zum Ziel gesetzt. Heu-

weisen Analysten immer wieder. Wie gehen

14

Flugzeugen noch ein paar Jahre fliegen.


FINANZPLATZ COVER

Sie damit um? – Tatsächlich sind fast 100 Prozent unserer Umsätze in US-Dollar. Allerdings kaufen wir auch viele Materialien in US-Dollar ein. Damit ergibt sich eine natürliche Absicherung. In Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten, Indien und China stellen wir die Rechnungen ebenfalls in US-Dollar. Auch hier gibt es somit eine natürliche Absicherung. Übrig bleiben rund 25 Prozent

„Der Amerikaner sagt relativ genau, was er möchte, Chinesen ­pflegen eine Kultur der Harmonie.“ ROBERT MACHTLINGER

zwischen zwölf und 18 Monate. Und dann setzt allmählich auch der Return on Investment ein. Das dauert zwischen fünf und sieben Jahre. Nach einem erfolgreichen Rebranding versuchen Sie den Konzern nun von einem „langweiligen Luftfahrtzulieferer“ zu einem „spektakulären Technologiekonzern“ zu entwickeln. Wie soll das gelingen? – Wir le-

der Gesamtkostenstruktur, die durchaus

nesische Comac das, was Airbus in den

ben immer von der technischen Innova-

Schwankungen ausgesetzt sind. Aller-

1970er-Jahren in Europa gemacht hat-

tion. Dabei ist es wichtig, das auch extern

dings sichern wir immer auf zwölf bis 18

te. Damals entschieden sich Frankreich

so zu kommunizieren. Ohne Technolo-

Monate ab, sodass kurzfristige Verände-

und Deutschland, eine eigene Flugzeug-

gie wäre die FACC am österreichischen

rungen uns praktisch nicht tangieren.

fertigung aufzubauen. Heute haben wir

Standort nicht dort, wo sie heute ist.

ein Duopol zwischen Airbus und Boeing. Skizzieren Sie uns bitte kurz Ihre Invest-

Nun haben die Chinesen begonnen, die

Im Herbst 2017 erwähnten Sie Interesse am

mentstory. – Wir haben einen Auftrags-

Comac 919 zu entwickeln. Das wäre das

Bereich der Lufttaxis. Lohnt sich der Auf-

bestand von sechs Milliarden US-Dollar.

Äquivalent zu einer Boeing 737 oder zu

wand. Wie passt das in die Entwicklung? –

Das Geschäft ist gut planbar. Unsere Ver-

einem Airbus A320. Der nächste Schritt

Da gibt es eine große Dynamik bei un-

träge haben zudem Laufzeiten von 15 bis

ist die Entwicklung eines transkontinen-

seren Erstausrüstern, sie kaufen Start-

25 Jahre. Und das ist ein großer Vorteil,

talen Fliegers.

ups und Beteiligungen. Es gibt aber auch

da wir künftige Investments und weiteres Wachstum gut planen können.

Forschungsprojekte in Richtung LeichtUnd wie sind Sie daran beteiligt? – Wir un-

bau und alternative Antriebe. Wir werden

terstützen bei der Wahl der Technologie,

keine Flugtaxis bauen, wollen aber ein

Wie sieht es dabei mit der wachsenden Rei-

es ist eine bezahlte Forschungsaktivität.

Technologiepartner von unseren Groß-

selust aus? – Auch der Bedarf an Mobilität

Zudem liefern wir bei der Comac 919 zum

kunden und Start-ups sein.

steigt, vor allem im asiatisch-pazifischen

Beispiel die gesamte Kabine, aber auch

Raum nimmt der Flugverkehr stark zu.

Flächenkomponenten von Spoilern bis

Airbus hat nun die Mehrheit an der Bom-

Prognosen zufolge dürfte es bis 2035 gut

hin zu Winglets.

bardier-Tochter gekauft, Boeing verhandelt über den Kauf des Rivalen Embraer. Damit

35.000 neue Flugzeuge geben. Sie haben auch die Vision 2020 ins Le-

schrumpft die Zahl Ihrer Kunden. Wie beein-

Die Zahl der Flugzeuge am Himmel kann

ben gerufen, mit der Sie im Geschäftsjahr

flusst das Ihre Verhandlungsposition? – Wir

nicht ewig steigen. Was machen Sie, wenn

2020/21 mehr als eine Milliarde Euro Um-

haben sieben Kunden, die Flugzeugbauer

der Zenit erreicht ist? – Da gibt es noch

satz erzielen wollen. Wir werden Sie das er-

sind, aber auch drei Triebwerkshersteller

viel Platz. Das Thema ist vielmehr die

reichen? – Das haben wir 2012 definiert

wie Rolls-Royce und UTC. Allerdings hat

Infrastruktur am Boden. Am Flughafen

und sind hier fast am Ziel. Wir wissen

die FACC sehr gute Verträge mit Bombar-

Schwechat hat es 20 Jahre gedauert, bis

aufgrund der bestehenden Verträge und

dier für die C-Serie. Den Airbus-Einstieg

die dritte Piste genehmigt wurde. China

den damit verbundenen wirtschaftlichen

sehen wir daher als Bereicherung, da die

plant und errichtet derzeit hingegen 400

Entwicklungen dieser Projekte, dass wir

C-Serie das Produktportfolio von Airbus

Flughäfen. Davon sind bereits 100 in Bau,

2020/21 daraus einen Umsatz von rund

nach unten hin abrundet. Bei Boeing und

60 davon in der Größe von Wien. Aller-

900 Millionen Euro erwirtschaften wer-

Embraer wäre die Situation ähnlich.

dings hat auch der Luftraum seine Gren-

den. Ein klein wenig fehlt dann noch, da

zen. Damit werden größere Flugzeuge,

sind wir gerade am Akquirieren.

Deren Marktmacht macht Ihnen also keine Sorgen? – Sie erreichen damit natürlich

in denen mehr Passagiere untergebracht Wie lange muss ein Flugzeug fliegen, dass Sie

eine gewisse Dominanz. Allerdings liegt

Geld damit verdienen? – Bei der komplet-

das geistige Eigentum bei uns. Und wir

Am Flugzeugmarkt möchte ja auch Chi-

ten Neuentwicklung einer Komponente

haben Verträge auf die kommenden 25

na mitmischen. Wie weit ist das Land mit

haben wir in der Regel eine 36-monati-

Jahre. Zudem bin ich der Meinung, dass

dem Aufbau einer eigenen Flugzeugmar-

ge Vorentwicklungsphase, dann geht das

in der Branche auch Partnerschaft noch

ke? – Tatsächlich wiederholt die chi-

Flugzeug in den Testbetrieb. Das dauert

etwas zählt. n

werden können, an Dominanz gewinnen.

15


FINANZPLATZ IMMOBILIEN

Das spektakuläre Pokerspiel um Fusionen­ und Übernahmen­ in der heimischen Immobilienbranche hat fast seinen Zenit erreicht. Was wollen Immofinanz, CA Immo und S Immo wirklich? Wer hat die stärkste Hand? Wer blufft? Eine Analyse.

© CHRISTIAN MÜLLER / PICTUREDESK.COM

TEXT INGRID KRAWARIK

IMMOBILIENPOKER

Trümpfe. Immofinanz-­ Vorstandschef Oliver Schumy hat im Immo­ bilien-Poker derzeit die beste Hand.

16


#POKERSPIEL

S IMMO AG

IMMOFINANZ AG

20

3,00

10

2,25

0

22.6.13

22.6.18

1,50

Quelle: TeleTrader

B

22.6.13

22.6.18 Quelle: TeleTrader

eim Pokerspiel lässt sich keiner

letzten Hauptversammlung der Immofi-

gern in die Karten schauen. Im

nanz AG am 11. Mai 2018 wettete Inves-

Fall von Immofinanz AG, CA Im-

tor Klaus Umek, dass das jetzige Immo-

mobilien Anlagen AG (CA Immo) und S

finanz-Vorstandsteam bald Geschichte

Immo AG täte ein wenig mehr Transpa-

sein wird. Daraus basteln einige Privat-

renz gut. Der Börsianer hat die Hände der

aktionäre bereits Verschwörungstheori-

Immobilien-Player im aktuellen Kon-

en. An Schumy prallen diese respektlo-

solidierungspoker analysiert und noch

sen Frechheiten scheinbar ab. Er gilt für

dazu die Expertise der Marktteilnehmer

viele Marktteilnehmer als unberechen-

eingeholt. Und die fällt ernüchternd aus.

bar. Für ein börsennotiertes Unterneh-

„Ich vermisse derzeit den unternehmeri-

men ist das in erster Linie kontraproduk-

schen Immobilieninvestor. Keiner rückt

tiv, heißt es vom Markt. Als Aktionär und

mit seiner Strategie raus. Es wird hinter

Investor will man Transparenz und eine

den Kulissen und nicht auf der Bühne des

klare Strategie. Auch deshalb, weil gera-

Kapitalmarkts gespielt. Das ist nicht sehr

de die österreichischen Immobilienakti-

transparent, nicht nachvollziehbar und

en in der Vergangenheit sehr lange mit

nicht vertrauensbildend“, sagt Kommu-

Skandalen zu kämpfen hatten.

nikationsberater Bernhard Grabmayer von Scholdan & Company.

Aktie mit Managementabschlag

Im Kreuzfeuer der Kritik des heimi-

Bei Marktbeobachtern ist von einem Ma-

schen Immobilienpokers (Seite 20) steht

nagementabschlag bei der Immofinanz-

an allererster Stelle Immo­ finanz-AG-

Aktie die Rede. Das kommt nicht von un-

Vorstandsvorsitzender Oliver­Schumy.

gefähr. Seit seinem Antritt als CEO mit

Selten hat ein Manager so polarisiert.

1. Mai 2015 hat die Aktie 23 Prozent ver-

Von seinen eigenen Stärken überzeugt,

loren. „Bei meinem Antritt 2015 war das

lässt er sich nach außen hin nicht aus der

Interesse an der Aktie und an dem, was

Ruhe bringen. Derzeit hat Schumy durch

wir tun, doch relativ übersichtlich, und

seine Beteiligungen bei der S Immo AG

die Stimmung war eher gedrückt. Die

und der CA Immo die beste Hand. Und

Situation in Russland hat das Ihre dazu

das gefällt seinen Kritikern nicht. Auf der

beigetragen. Diese Probleme haben wir

17


FINANZPLATZ IMMOBILIEN

CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG

„Was angekündigt wurde, hat Schumy durchgezogen.“ THOMAS NEUHOLD

„Vieles spricht für größere kapital­ starke Einheiten.“

40

ERNST VEJDOVSZKY

20

nun gelöst“, sagt Schumy zum Börsia-

führen müssen, wie Übernahme oder Fu-

ner. Allerdings sind die jüngsten Ver-

sion, oder ein Verkauf die wahrlich bes-

besserungen bei den Zahlen zum ersten Quartal 2018 noch nicht im Aktienkurs

0

sere Lösung ist. Diesen hat Oliver Schu22.6.13

22.6.18 Quelle: TeleTrader

angekommen. Vielleicht ist es auch so,

my kurz vor Redaktionsschluss durchgezogen. Der US-Investor Starwood Capital bekam für 757,9 Millionen Euro den Zu-

dass der Immofinanz-AG-Vorstandschef

schlag.

meist auf Situationen nur reagiert und die

AG und CA Immo ist immer noch am Kö-

Aktionäre eine proaktive Strategie ver-

cheln. Ex-Immofinanz-CEO Eduard­Ze-

missen. Vielleicht ist das aber auch Teil

hetner wollte die CA Immo schon, als der

33 Euro für die CA Immo

seiner Taktik. Das stärkste Pokerface hat

damalige Kernaktionär Unicredit Bank

US-Investor Starwood hatte im April

auf jeden Fall er.

Austria AG seinen 16,35-Prozent-Anteil

2018 bereits Interesse an bis zu 26 Pro-

Insgesamt kann Schumy einige Erfol-

verkaufte. Die knapp 16 Millionen Akti-

zent an der CA Immo bekundet, Privatak-

ge verbuchen, auch wenn diese von sei-

en wurden 2014 zu einem Preis von 18,50

tionären dafür 27,50 Euro je Aktie gebo-

nen Kritikern meist kleingeredet werden.

Euro je Aktie an die zypriotische O1 Group

ten und war abgeblitzt. „Das Starwood-

„Was angekündigt wurde, hat er durchge-

Limited veräußert. Mit im Verkaufsge-

Angebot hat den Net Asset Value der CA

zogen. Er hat den Leerstand reduziert, die

päck waren vier Namensaktien, die jede

Immo nicht reflektiert, vor allem, was die

Gruppenstruktur vereinfacht, die Portfo-

zu einer Entsendung eines Aufsichtsrats-

CA Immo in Deutschland hält, die haben

liobereinigung vorangetrieben, die Over-

mitglieds berechtigten. Später wurde der

eine volle Pipeline. Starwood wäre ein

headkosten gesenkt und die Restruktu-

Anteil auf 26 Prozent aufgestockt. Dann,

guter Ankerinvestor, falls die wirklich

rierung abgeschlossen“, zählt Chefana-

2015 der offen geführte Machtkampf zwi-

interessiert sind, müssten sie aber deut-

lyst Thomas Neuhold von Kepler Cheuv-

schen dem kurz vor der Pensionierung

lich über 30 Euro je Aktie bieten“, sagte

reux auf. Misserfolge leistete er sich aber

stehenden Zehetner und dem damali-

damals Christoph Schultes, Immobilien-

ebenso. Sein Versuch, die Immofinanz AG

gen CA-Immo-Vorstandschef Bruno Et-

Analyst der Erste Group Bank AG. Ähn-

mit der CA Immo zu verschmelzen, schei-

tenauer, die nicht miteinander konn-

lich sah das Kepler-Cheuvreux-Chef-

terte an der Zustimmung der Hauptver-

ten, sich gegenseitig übernehmen woll-

analyst Neuhold vor dem Deal: „Ob 31

sammlungen. „Bei einer Verschmelzung

ten und beide scheiterten. Ettenauer ver-

oder 33 Euro, die Immofinanz kann sich

müssen 75 Prozent der jeweiligen Haupt-

ließ ein paar Monate später im Dezember

ihren Anteil auf jeden Fall versilbern.

versammlungen zustimmen. Wenn ich

2015 wegen Unstimmigkeiten mit dem

Die CA Immo hat sich durch ihre Deve-

große Aktionäre habe, ist es angesagt,

russischen Eigentümer frühzeitig das

lopment-Pipeline sehr gut positioniert,

dass ich vorher mit denen kommunizie-

Unternehmen.

vor fünf Jahren war die Pipeline noch ein

re. Außerdem sind Unternehmensbewer-

Der CA-Immo-Anteil von 26 Prozent

Klotz am Bein.“ Aus Fondsmanagerkrei-

tungen beider Gesellschaften erforder-

ist seit August 2016 im Besitz der Im-

sen ist zu hören, dass diese nach ihrem

lich. Eine Übernahme ist einfacher“, sagt

mofinanz AG. Kostenpunkt 604 Millio-

Preis für CA-Immo-Aktien gefragt wur-

Wolf-Theiss­ -Partner und M&A-Spezia-

nen Euro, also 23,50 Euro je Aktie. Schu-

den. Bei 32 Euro würden sie verkaufen,

list Hartwig Kienast.

my und Finanzvorstand Stefan Schönau-

soll die Antwort gewesen sein. Tatsäch-

er machen von dem Entsendungsrecht

lich waren es jetzt 29,5 Euro je Aktie, also

Alte Feindschaften

Gebrauch, sie sitzen beide im Aufsichts-

ein Gewinn von 180 Millionen Euro für die

Widerstand gab es von vielen CA-Immo-

rat der CA Immo. Wobei bei strategischen

Immofinanz AG. Die Erklärung: Ein stra-

Aktionären, die eine Fusion nicht gou-

Entscheidungen beide den Raum verlas-

tegischer Investor wie Starwood ist laut

tiert hätten. Die Meinungen über die ge-

sen müssen. Ein Umstand, der für Kopf-

Analysten weniger bereit zu bieten als ei-

genseitige Bewertung gingen weit aus-

schütteln sorgt und einmal mehr zeigt,

ner, der eine Übernahme anstrebt.

einander. Fast könnte man meinen, die

dass Beteiligungen an konkurrenzieren-

Überhaupt wird die CA Immo vom

alte Feindschaft zwischen Immofinanz

den Unternehmen entweder zu etwas

Großteil der Marktbeobachter als ei-

18


Entgeltliche Einschaltung

«Ein sicherer Wert für die Vermögensanlage» Herr Löw, die LLB-Gruppe verfügt über ein langjähriges erfahrenes Investmentteam. Wie können Kunden davon profitieren? Unser hauseigenes Team von InvestmentExperten bietet zusammen mit unseren Kundenberatern einen sicheren Wert, wenn es darum geht, Vermögen langfristig optimal zu erhalten und zu bewirtschaften. Sei es für private wie auch institutionelle Kunden. Wir begleiten sie individuell vom ersten Gespräch an und sorgen dafür, dass ihre Anlagestrategie kontinuierlich optimal abgestimmt wird. Was sind die besonderen Anlagestärken der LLB? Wir verfügen über modernste Infrastruktur, die uns in der Asset Allocation, im Portfoliomanagement und Risk Controlling sowie im Reporting unterstützt. Beim Selektionsprozess setzen wir auf unseren bankeigenen Quant-Value-Ansatz. Er bringt regelmässig überdurchschnittliche Performance für unsere Kunden. Dieser Erfolg zeigt sich auch immer wieder im externen Vergleich. Unsere Strategiefonds gehören zu den besten in ihren Kategorien. Zudem bieten wir mit

unseren Konditionen ein sehr attraktives Preis-Leistungsverhältnis und eine einfache und verständliche Tarifstruktur. Wir bieten zum Beispiel als eine der ersten Banken in Europa auch ein performancebasiertes Gebührenmodell für unterschiedliche Anlagelösungen. Welche Anlagen konnten in der jüngsten Vergangenheit überdurchschnittlich punkten? Die Liechtensteinische Landesbank gewann vor Kurzem bei den renommierten Thomson Reuters Lipper Fund Awards 2018 in Wien die Auszeichnung für den LLB Aktien Immobilien Global (CHF) als bester Immobilienaktien-Fonds über drei Jahre. Kurz zuvor glänzten wir auch bei den Lipper Fund Awards 2018 in Zürich und holten gleich drei Auszeichnungen, unter anderem als beste «Overall Small Company» über drei Jahre. Das bedeutet, die Liechtensteinische Landesbank ist in ihrer Kategorie die beste Vermögensverwalterin über alle Hauptanlageklassen – Obligationen, Aktien und Strategiefonds. Erwähnen möchte ich auch die insgesamt 13 unterschiedlichen Top3Dachfonds-Awards in den vergangenen

sechs Jahren. Alle diese Auszeichnungen zeigen, dass wir durch systematische Anlageprozesse nachhaltigen Mehrwert für unsere Kunden schaffen, und unterstreichen unsere hohe und nachhaltige Investmentkompetenz.

Dr. Robert Löw, Vorsitzender des Vorstandes der Liechtensteinischen Landesbank (Österreich) AG.

Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG Wipplingerstraße 35 1010 · Wien · Österreich Telefon +43 1 533 73 83-0 · Fax +43 1 533 73 83-22 Internet www.llb.at · E-Mail llb@llb.at

From Thomson Reuters Lipper Awards, ©2018 Thomson Reuters. All rights reserved. Used by permission and protected by the Copyright Laws of the United States. The printing, copying, redistribution, or retransmission of this Content without express written permission is prohibited.

Wir machen traditionelles Banking dynamisch. Mit einer erstklassigen Performance. Bewährtes pflegen und Neues bewegen – nach dieser Devise handeln wir. Die preisgekrönte Performance der Anlagelösungen der LLB-Gruppe spricht für sich. Bei uns genießen Sie traditionell exzellente Beratung und profitieren von wegweisender Anlagekompetenz. Es zahlt sich aus, einen Termin mit uns zu vereinbaren.


FINANZPLATZ IMMOBILIEN

„Bei der S Immo wurde von den Eigen­tümern viel ­verschlafen.“ KLAUS VUKOVICH

zu, auf Fünf-Jahres-Sicht steht ein Kurs­

„Für CA Immo deutlich über 30 Euro je Aktie ­bieten.“

plus von 266 Prozent zu Buche. „Grundsätzlich finde ich, dass eine Konsolidierung innerhalb der österreichischen Immobilienunternehmen Sinn macht, sowohl für die einzelnen Unternehmen als auch für den Wirtschafts-

CHRISTOPH SCHULTES

standort Wien. Generell spricht vieles genständig gesehen, das Management

für größere kapitalstarke Einheiten. Im

be: „Marktkapitalisierung und Liquidität

mit Vorstandschef Andreas Quint und

Falle einer Konsolidierung sehe ich die

sind wichtig für die Kapitalmarktattrak-

Finanzvorstand Hans Volkert Volckens

S Immo als starken Teil einer größeren

tivität. Große Player können sich zudem

genießt einen exzellenten Ruf. Agiert

Lösung, andernfalls als erfolgreiche ei-

günstiger und langfristig mit Bench-

Quint eher im Hintergrund, hat sich

genständige Gesellschaft, so wie heu-

mark-Anleihen am Eurobondmarkt re-

Volckens als smarter Wien-Liebhaber

te“, sagt Vejdvoszky zum Börsianer. Oli-

finanzieren.“

bereits etabliert. Die CA-Immo-Aktie

ver Schumy schlägt in eine ähnliche Ker-

80 Prozent zugelegt, auf fünf Jahre ge-

Mittlerweile ist die S Immo AG Übernahme- oder Fusionskandidat Nummer

hat in den vergangenen drei Jahren um FAHRPLAN

rechnet sind es sogar 206 Prozent plus.

eins. „Da war über viele Jahre die Eigentümerstruktur mit der Erste Bank Öster-

„Starwood ist ein professioneller Inves-

IMMOBILIENPOKER/MEILENSTEINE

reich und der Sparkassen Versicherung

tor mit großer und tiefer Immobilien-

18. April 2016 Die Immofinanz AG kauft von der O1 Group 26 Prozent an der CA Immobilien Anlagen AG und deutet Fusionspläne an. 14. November 2017 S Immo AG stockt Anteil an der CA Immo auf 5,02 Prozent auf. 28. Dezember 2017 Ronny Pecik erwirbt über die RPR Privatstiftung 10,2 Prozent Anteil der Erste Group Bank AG an der S Immo AG und hält somit insgesamt rund 22 Prozent. Rene Benko hat über die Familie-Benko-Privatstiftung ein Vorkaufsrecht auf den gesamten Anteil. 28. Februar 2018 Die Fusion zwischen Immofinanz AG und CA Immo wird vorerst auf Eis gelegt. Die S Immo AG erhöht Anteil an der Immo­ finanz AG auf 11,82 Prozent. 22. März 2018 US-Investor Starwood Capital will sich bei CA Immo AG und Immofinanz AG einkaufen. Für die Aktien der CA Immo bietet er 27,50 Euro, für jene der Immofinanz 2,10 Euro. 19. April 2018 Die Sparkassen Versicherung AG verkauft ihren­Zehn-Prozent-Anteil an der S Immo AG, Rene Beno übernimmt davon über seine Privatstiftung 7,28 Prozent an der S Immo AG und hat damit inklusive des Vorkaufsrechts der Pecik-Anteile 29,14 Prozent. 18. April 2018 Ronny Pecik und Rene Benko verkaufen der Immofinanz AG ihren Anteil an der S Immo AG. Die Immofinanz AG ist mit 29,14 Prozent größter Aktionär. Es fehlt noch das grüne Licht der Wettbewerbsbehörde.

festgefahren. Die haben ihre Anteile ver-

Expertise. Die verstehen ihr Geschäft gut. Wir freuen uns, Starwood an Bord zu haben“, sagt Quint zum Börsianer und zeigt sich über den Einstieg des US-Investors erfreut.

Konsolidierung erwünscht Bleibt mit der S Immo AG noch der dritte Spieler im Bunde. Und deren Hand muss man erst einmal ruhig lesen können. Über Jahre der Stillste, änderte Vorstandschef Ernst Vejdovszky für viele Anfang 2017 ziemlich plötzlich seine Strategie, als bekannt wurde, dass er Aktien der Immofinanz AG und CA Immo massiv zukaufte. Im August 2017 überschritt er bei der Immofinanz AG die Meldeschwelle von vier Prozent, aktuell sind es rund zwölf Prozent. Bei der CA Immo, die der S-ImmoChef ähnlich wie Zehetner schon von der Unicredit Bank Austria AG hätte kaufen wollen und für die Vejdovszky das zweithöchste Gebot lieferte, ist die S Immo AG aktuell mit mehr als fünf Prozent beteiligt. Gut möglich, dass diese Zukäufe Schumy zu gefährlich wurden. Die Aktionäre schätzen Vejdovszkys Weg, er ist der Mann mit der höchsten Reputation am Markt. Er hat sozusagen das Immo-

schlafen und verstauben lassen. Ich finde es sehr schade, dass die nicht einen strategischen Käufer gesucht haben“, sagt Klaus Vukovich, Geschäftsführer von Alantra Österreich. Als Ende 2017 bekannt wurde, dass Investor Ronny Pecik über seine RPR Privatstiftung die 10,2 Prozent der Erste Bank Österreich AG übernommen hatte und Rene Benko im April über die Familie-Benko-Privatstiftung 7,28 Prozent von der Sparkassen Versicherung AG erworben hatte, gingen die Wogen hoch.

Preis des Konsolidierers Für

den

eigentlichen

Paukenschlag

sorgte aber wieder Oliver Schumy, der überraschend Mitte April Pecik und Benko die gesamten Anteile um 390 Millionen Euro an der S Immo AG abkaufte. Für den Kaufpreis von 20 Euro je Aktie hagelte es viel Kritik. „Man findet schon Argumente für den teuren Kauf. Die S Immo AG ist ein konservatives Unternehmen und sehr gut aufgestellt. Wen man eine aktive Rolle im Konsolidierungsprozess spielen will, dann ist das der Preis dafür“, sagt Analyst Schultes. Die strategische Beteiligung der Im-

Gen in seiner DNA. Die Aktie legte in den

mofinanz AG an der S Immo AG von 29

vergangenen drei Jahren um 119 Prozent

Prozent sollte im Sommer mit der Zu-

20


FINANZPLATZ IMMOBILIEN

Begehrt. Die CA Immo AG steht bei Analysten und Fonds­ managern hoch im Kurs. Der Vorstand mit Andreas Quint und Hans Volkert Volckens genießt einen exzellenten Ruf.

stimmung

Wettbewerbsbehörde

So oder so, Kri-

abgeschlossen sein. Der CA-Immo-An-

der

tiker stehen schon

teil unterliegt ebenfalls der Genehmi-

an der Startlinie.

gungspflicht der Behörden. Bereits über

„Was

die Bühne gegangen ist die Übernahme

guttut, sind gute,

der Buwog AG und der Conwert durch

ohne Ego geführ-

die deutsche Vonovia SE.

te

Österreich

Unternehmen,

wo nicht starre Ei-

kosten für eine große Transaktion wie

gentümerstruk-

etwa eine Übernahme belaufen sich laut

turen

Wolf-Theiss-Partner Kienast üblicher-

scheidungsvaku-

weise auf eine sechsstellige Summe. Bei

um schaffen“, sagt Vukovich mit Blick

einer Übernahme der S Immo müss-

auf zukünftige Immobilien-Player in Ös-

mögliche neue strategische Beteiligungs-

te Schumy den S-Immo-Aktionären 20

terreich. Spannend wird, was Vejdvoszky

überlegungen hin. Einem Zusammen-

Euro je Aktie bieten, da er selbst 20 Euro

mit seinem Immofinanz-Anteil macht. Er

schluss von Immofinanz und S Immo ste-

je Aktie gezahlt hat. Bei einem Preis von

hatte diesen mit der Begründung der Un-

hen Marktbeobachter positiv gegenüber.

aktuell 16,9 Euro wäre das eine ordentli-

terbewertung als langfristiges Investment

Mit klaren Wünschen für das neue Ma-

che Prämie, aber sehr gut für die Aktio-

gekauft. Oder war das nur ein Bluff? Für

nagement. Spätestens am Ende des Som-

näre. Strebt er eine Fusion an, müssten

manche ist es auch ein Druckmittel. „In

mers wissen wir, wer die beste Hand hat-

wieder beide Hauptversammlungen zu-

unserer schnelllebigen Zeit ist langfris-

te, nur geblufft hat und wer schlussend-

stimmen.

tig auch nicht mehr so lang, wie es früher

lich das spektakuläre Spiel gewinnt. n

ein

Ent-

© CA IMMO AG

Billig ist das alles nicht. Die Berater-

einmal war“, deutet der S-Immo-Chef auf


Intelligentes Bauen verbindet Menschen.

Je komplexer ein Bauvorhaben, desto größer die Herausforderungen an alle Beteiligten. Da ist Knowhow gefragt – und Menschen, die genau wissen, was sie tun. Menschen mit Erfahrung und Begeisterung. Darauf baut die PORR seit fast 150 Jahren bei all ihren Projekten – erneut bewiesen beim Koralmtunnel KAT 3. porr-group.com



RENDITE WIENER BÖRSE

MARKTENTWICKLUNG

ENTWICKLUNG (YTD) DER INTERNATIONALEN AKTIENMÄRKTE IM VERGLEICH ZUR WIENER BÖRSE

ATX STOXX Eastern EU TM (EUR) STOXX Europe TM (EUR) STOXX US TM (EUR) STOXX EM TM (EUR)

6,00%

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ATX (ÖSTERREICH) STOXX EASTERN EU TM (EUR) STOXX EUROPE TM (EUR)

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STOXX US TM (EUR) STOXX EM TM (EUR)

-12,00% 02.1.

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01.3.

03.4.

02.5.

01.6.

Marktkorrektur. Seit Jahresanfang haben sich fast alle Märkte korrigiert. Einzig US-Aktien konnten sich von der Talfahrt erholen und schlagen derzeit alle anderen mit ­großem Vorsprung. Am deutlichsten verloren osteuropäische Aktien, Österreich hinkt Europa hinterher.

KOLUMNE

WOLFGANG MATEJKA Geschäftsführer Matejka & ­Partner Asset Management

EIN FEST FÜR STOCKPICKER Österreichs Unternehmen zeigten erneut, dass sie innerhalb der jeweiligen Peergroups wirklich gute Ergebnisse liefern. Dagegen standen die dies überlagernden geopolitischen Themen „USA gegen den Rest der Welt“ sowie Russland und Türkei als schwer zu berechnende Faktoren. Und zuletzt kamen noch Italien im regierungstechnischen Pubertätsmodus und Spanien in unerwarteter „EU-Eleganz“ dazu. Österreichs Aktienmarkt hielt sich aber trotz dieser zeitweise heftigen Gegenwinde recht gut. Die tiefen Bewertungen und auch die gute EU Konjunktur lassen die Fantasie immer wieder erstarken. Daneben dringen aber die seit Jahresbeginn spürbaren Effekte von Mifid II immer tiefer in die europäischen Aktienmärkte und hier aufgrund seiner grundsätzlichen Small-Cap-Charakteristik noch fühlbarer in den österreichischen Aktienmarkt ein. Der institutionelle Umsatz wird in diesem Umfeld immer weniger, die Coverage der internationalen Analysten zieht sich immer mehr zurück, die Liquidität nimmt noch mehr ab, die Ausschläge an der heimischen Börse werden größer. Es wird wohl so weitergehen: Der Spagat zwischen großen und kleineren Werten wird wachsen, bis die absolute Bewertung die kleineren und oftmals auch besseren Werte sprunghaft nach oben bringt. Eigentlich ein Fest für Stockpicker. Es bleibt dabei aber zu hoffen, dass dieser Effekt auch den „normalen“ Marktteilnehmern offenstehen bleiben wird und nicht dank innerer regulatorischer Hürden versiegt. Sonst wird wie schon so oft via M&A der eine oder andere internationale Investor seine Schnäppchen in Wien einsammeln. In jedem dieser Fälle ist aber die Erkenntnis nach wie vor gewiss, dass Österreich ein exzellenter Markt für Aktieninvestments ist, die Performance wird es zeigen.

24


RENDITE WIENER BÖRSE

MARKTMEINUNGEN

AUSBLICK DER ÖSTERREICH-FONDS-MANAGER

Bernhard Ruttenstorfer Fondsmanager Austria Plus ISIN AT0000611405 Erste Sparinvest KAG

Manfred Sibrawa Fondsmanager Amundi Österreich Plus ISIN AT0000A05TE6 Amundi Austria

Wie bewerten Sie das aktuelle Marktumfeld? – Das wirtschaft-

Wie bewerten Sie das aktuelle Marktumfeld? – Während der

liche Umfeld ist unverändert positiv für Aktien, das Wirt-

ATX in den vergangenen drei Jahren mit einer annualisierten

schaftswachstum ist intakt und spiegelt sich in einer posi-

Wertsteigerung von 16 Prozent zum bestperformenden eu-

tiven Gewinndynamik der Unternehmen wider. Die Aktien-

ropäischen Aktienindex aufstieg, drehte sich das Bild heuer

märkte werden lediglich durch die politische Unsicherheit

markant, und von Jahresbeginn bis heute weist der Index ein

gebremst. Einerseits drückt die instabile Lage in Italien auf

Minus von zwei Prozent aus. Damit liegt er hinter dem eu-

die Stimmung, andererseits hält der Handelskrieg der USA

ropäischen Aktienindex. Die Gründe dafür sind mannigfaltig.

mit dem Rest der Welt die Märkte in Atem. Die dadurch wie-

Das Gewinnwachstum hat sich abgeschwächt. Finanzwerte,

der gestiegene Volatilität und die jüngsten Kursrückgänge er-

die doch zu etwa einem Drittel den ATX bestimmen, waren

öffnen aber, vor allem langfristig orientierten Anlegern, neue

heuer Underperformer. Wenn zentral- und osteuropäische

Chancen. Vor allem der österreichische Markt reagiert meist

Börsen einen Aufschwung erfahren, profitiert auch der ATX-

überdurchschnittlich auf kurze Störfeuer, wodurch sich gera-

Index, das war heuer aber nicht der Fall.

de an der Wiener Börse Gelegenheiten ergeben. Welche Branchen favorisieren Sie derzeit und warum? – Wir faWelche Branchen favorisieren Sie derzeit und warum? – Oben be-

vorisieren derzeit die Banken, Immobiliengesellschaften so-

schriebenes Umfeld begünstigt vor allem zyklische Branchen

wie die Grundstoffe Eisen- und Stahl. Es gibt aktuell keinen

sowie bis zu einem gewissen Grad den Finanzsektor. Dieser

Grund zu der Annahme, dass sich die Underperformance fort-

ist vor allem durch die Korrektur der vergangenen Wochen

setzen wird.

wieder attraktiv. Die Nähe des Wiener Marktes zu Osteuropa begünstigt weiters Aktien mit Aktivitäten in der Region.

Welche sind die drei Toppositionen in Ihrem Österreich-Fonds und

Aufgrund der Struktur des österreichischen Marktes hat aber

warum? - Unsere Toppositionen sind Erste Group Bank AG,

eine Sektorbetrachtung wenig Relevanz.

Raiffeisen Bank International und die Voestalpine AG.

Die Zeiten ändern sich. Die Banken auch. Beratung bedeutet unser Wissen zu teilen. www.wienerprivatbank.com


RENDITE PORTFOLIO

WOLFGANG ULES

„DIVERGENZ ZWISCHEN USA UND REST DER WELT IST GROSSES RISIKO“   VITA WOLFGANG ULES Chief Investment Officer Capital Bank AG

Geopolitische Spannungen und Zinsängste führen bei

Der gebürtige Grazer (38) arbeitet seit 2006 für die Capital Bank AG. Meilensteine waren die Bestellung zum Chief Investment Officer 2014 sowie der Aufbau des Bereichs Asset-Product und Quality-Management. Als Vater zweier kleiner Kinder ist seine Freizeit begrenzt. Ab und an schnappt er sein Mountainbike und verschwindet für ein paar Stunden, auch wenn für ihn der Kapitalmarkt fast allgegenwärtig ist. Zumindest im Urlaub werden keine E-Mails beantwortet.

der Capital Bank AG zu einer höheren Beratungsintensität. TEXT INGRID KRAWARIK

PORTFOLIO

Herr Ules, die Volatilität ist an die Märkte zu-

Sie decken Aktien großteils über ETFs ab. Was DIE ASSET-ALLOKATION

rückgekehrt. Wo sehen Sie derzeit die größte

sind die Vorteile? - Wir haben ein Aktien-

Gefahr? – Kopfzerbrechen bereitet mir die

Kernportfolio, bestehend aus unseren

konjunkturelle Divergenz zwischen den

Global-Brands-Aktien und dem Capital

USA und dem Rest der Welt. In Amerika

Bank Opportunities. Für begleitende Län-

steht der Leitzins schon in der Bandbreite

derallokationen investieren wir überwie-

von 1,75 bis 2,0 Prozent, zwei Zinsschrit-

gend in kosteneffiziente ETFs. Das spart

te sind heuer noch ausständig, 2019 sol-

Kosten und reduziert das Risiko, in den

len drei weitere folgen. Andere Regionen

falschen Manager zu investieren. Ent-

können da nicht mit. Viele Schwellenlän-

scheidungen über unsere Asset-Alloka­

der sind unter Druck, weil sie sich zu stark

tion wollen wir bewusst nicht an Dritt-

in US-Dollar verschuldet haben. In Euro-

manager delegieren.

pa haben sich die Konjunkturdaten heuer sukzessive verschlechtert. Gleichzeitig

steigt bei uns der Inflationsdruck, den wir auch aus den USA, etwa über den steigenden Ölpreis, importieren. Wie sichern Sie Ihr Porfolio gegen solche Risiken ab? – In Europa habe ich inflationsgeschützte Anleihen hoch gewichtet. Stark vertreten im Portfolio sind aktuell US-Staatsanleihen mit 7,5 Prozent. Wichtig ist, das Zinsrisiko zu diversifizie-

35 % 31% 25% 9%

Aktien Renten Sicherheit Renten Ertrag Wandelanleihen

44 % 37 % 7 % 6 % 4 % 2 %

Europa USA Emerging Markets Global Japan Emerging Markets Europa Asia ex. Japan

den Renditen sind überwiegend negativ.

ANLEIHEN RENTEN SICHERHEIT 25 % US-Dollar 25 % Euro inflationsgeschützte Anl. 20 % Euro 13 % Schwedische Krone 6 % Kasse 5 % Dänische Krone 5 % Norwegische Krone WÄHRUNGEN TOP 5 (nach Absicherung) 81 % Euro 6 % US-Dollar 5 % Emerging Markets 2 % Britisches Pfund 2 % Schweizer Franken

Es bleibt nur noch die Hoffnung auf stei-

QUELLE: CAPITAL BANK, „AUSGEWOGENES PORTFOLIO“

ren. Das machen wir auch mit Anleihen in der norwegischen, schwedischen und dänischen Krone, wobei wir die Fremdwährungsrisiken überwiegend absichern. Hochzinsanleihen habe ich bereits im November 2017 reduziert, da die Risikoprämie schon sehr gering war und das Risiko nicht mehr dafürstand. Sie haben Wandelanleihen zuletzt reduziert. Steigt dort das Risiko? – Die laufen-

ner 2018 war so eine Phase, da gab es einen massiven Anstieg bei den Kursen, seit der Korrektur geht es aber volatil seitwärts. Ich sehe die Volatilität als et-

AKTIEN

Ist der Aktienmarkt heißgelaufen? – Im Jän-

was Positives, weil wir an den Märkten dadurch ein Stück Normalität zurückbekommen haben. 2017 war geprägt durch eine sehr niedrige Volatilität, die dir eine Sicherheit vorgaukelt, die nicht da ist. Wie reagiert Ihre Klientel darauf? – Die Kunden sind wieder vorsichtiger geworden. Seit Februar 2018 bevorzugen unsere Kunden wieder stärker einen konservativen Ansatz, um die Zyklizität rauszunehmen. Welche Fragen stellen Ihre Kunden? – Aktuell gibt es viele Fragen über Italien und dessen Fiskalpolitik. Auch das steigende nationalistische Denken in Europa ist ein Thema. Die Kluft geht da immer weiter auseinander. Aber natürlich spielen auch

gende Kurse. Wir evaluieren derzeit das

Zinsängste bei unserer Klientel eine gro-

weitere Vorgehen.

ße Rolle, dem wir aktiv begegnen.

26



RENDITE ERNÄHRUNG

DER WEITE WEG ZUM TELLER 1.

2.

3.

MARKTUMFELD

VERANLAGUNG

INTERVIEW

Die EU-Kommission kürzt die Ausgaben in der Agrarpolitik. Bei den Direktzahlungen an die Betriebe sind Einsparungen von 27 Millionen Euro vorgesehen. Die österreichische Politik will sich dagegen wehren.

Durch die Konsolidierungswelle im Agrarsektor wird in naher Zukunft mit einem Anstieg der Preise gerechnet. Einschlägige Fonds investieren in die gesamte Wertschöpfungskette vom Anbau bis zur Lebensmittel­ technologie.

In der Landwirtschaft ist Gentechnik ein heißes Thema. Gentechnik generell abzulehnen sei nicht zielführend, sagt Wolfgang Kneiflel, Professor an der ­Universität für Boden­ kultur in Wien.

SEITE 30

Rückgang. Die Ackerflächen schrumpfen weltweit um zehn Millionen Hektar jährlich.

SEITE 32

SEITE 34


#AGRAR

Von der Politik bis zu den Wetterextremen gibt es eine Menge an Einflussfaktoren auf unser tägliches Essen. Und weil auch die Weltbevölkerung stetig zunimmt, die globalen Agrarflächen aber schrumpfen, wachsen die Herausforderungen für die Lebensmittelindustrie. Sie werden dabei von zahlreichen Unternehmen gemeistert - und bieten Anlegern interessante Investmentchancen.

© BMNT/Alexander Haiden

TEXT RAJA KORINEK


RENDITE ERNÄHRUNG

LAND UNTER! Immer mehr Klimakatastrophen vernichten Ernten während die Bodenversiegelung weitere Agrarflächen eliminiert. Selbst die Politik mischt in der Landwirtschaft mit. In der EU sollen nun die Agrarförderungen kräftig gekürzt werden. TEXT RAJA KORINEK

D

ie Nachricht wurde von Europas

Zahlungen schrumpfen kräftig

Landwirtschaftssektor

wenig

So gibt es zum einen die Direktzahlun-

Bedingungen, teilweise auch zu nied-

Obendrein werde zu völlig anderen

goutiert, als Anfang Juni die EU-

gen (die erste Säule), sie kommen di-

rigeren Qualitätsstandards produziert,

Kommission eine deutliche Ausgaben-

rekt bei den Betrieben an und seien­sehr

betont Köstinger, und sie stellt klar:

senkung für die gemeinsame Agrarpoli-

einkommensrelevant. Die geplanten

„Das ist nicht Österreichs Zugang. Wir

tik (GAP) verkündete. Begründet wurde

Kürzungen liegen hier bei rund 27 Mil-

wollen

dies mit fehlenden Geldern aufgrund des

lionen Euro pro Jahr, und das bei einem

Massenproduktion.“

nahenden Ausstiegs von Großbritannien

aktuellen Gesamtvolumen von 692 Mil-

man die Kürzungen auch nicht als End-

aus der Europäischen Union (EU). Und

lionen Euro. Noch höher fallen die ge-

ergebnis hinnehmen.

so sollen von 2021 bis 2027 nur noch

planten Kürzungen bei der ländlichen

365 Milliarden Euro für Direktzahlungen

Entwicklung (die zweite Säule) aus. Hier

Schrumpfende Agrarflächen

an Landwirte und Strukturprogramme

stehen Kürzungen von jährlich 82 Mil-

Tatsächlich gibt es in der Landwirt-

ausgeschüttet werden. Damit sinkt der

lionen Euro von derzeit insgesamt 562,5

schaft dringenden Handlungsbedarf,

Anteil der GAP-Mittel am EU-Gesamt-

Millionen im Raum.

und das rund um den Globus. Denn es

haushalt von knapp 38 Prozent auf weniger als ein Drittel. Wenig erfreut zeigt sich Elisabeth

Wenig

Berücksichtigung

Qualität

unterstützen, Deshalb

nicht werde

finden

gibt immer mehr Menschen, während

bei den Kürzungen scheinbar die un-

die weltweiten Agrarflächen pro Kopf

terschiedlichen

zunehmend

Strukturen

inner-

schrumpfen.

Handfeste

Köstinger, Bundesministerin für Nach-

halb der EU. Denn Österreich habe eine

Zahlen liefert dazu die Food and Agri-

haltigkeit und Tourismus: „Das Aus-

klein strukturierte Landwirtschaft, ein

culture Organization (FAO), die Welt-

maß der Kürzungen ist aus unserer Sicht

durchschnittlicher Betrieb umfasst hier

ernährungsorganisation der Uno. Noch

deutlich zu hoch.“ Denn die GAP-Mit-

rund 20 Hektar, heißt es aus dem Minis-

im Jahr 2000 lag die Weltbevölkerung

tel seien für Österreichs Landwirtschaft

terium. Zum Vergleich: In anderen EU-

bei rund sechs Milliarden Menschen,

von großer Bedeutung. Freilich, dazu

Ländern beginnen die großen Betriebe

die Pro-Kopf-Ackerfläche bei 0,25 Hek-

lohnt auch der Blick auf den Auftei-

bei mehreren Hundert Hektar. Doch das

tar. Bis zum Jahr 2050 dürfte die Welt-

lungsschlüssel.

sind nicht die einzigen Unterschiede.

bevölkerung auf neun Milliarden Men-

30


RENDITE ERNÄHRUNG

unumkehrbar voran“, meint Christine

werden als für die pflanzliche Ernäh-

Heimburger, Leiterin der Abteilung Ost-

rung, wie auch die Zahlen aufzeigen:

asien und Pazifik bei der KFW Entwick-

Für ein Kilo Rindfleisch liegt der Land-

lungsbank. Besonders rasant ist die Ent-

bedarf bei mehr als 30 Quadratmeter,

wicklung in zahlreichen Schwellenlän-

für ein Kilo Huhn bei rund 17 Quadrat-

dern, wie Heimburger weiß: „Bis 2030

meter. Für die Herstellung von einem

wird es mehr als 500 Städte mit mehr

Kilo Kartoffeln ist es hingegen weniger

als einer Million Einwohnern geben, die

als ein Quadratmeter.

meisten davon in Asien.“ Und dafür wird

Immerhin arbeiten eine Menge, zum

auch eine Menge Raum für neue Bau-

Teil auch börsennotierte Konzerne an

ten gebraucht. Immerhin schrumpfen

der Effizienzsteigerung der Wertschöp-

schon jetzt die weltweiten Agrarflächen

fungskette. Dabei geht es um Bewässe-

um gut 10.000.000 Hektar jährlich.

rungsanlagen bis hin zur Logistik und Düngemittelherstellern, aber auch um

Wetterextreme zerstören Ernten

gesündere Ernährung. Hier hat die FAO

Hinzu kommen Überdüngung, Um-

im Übrigen eine durchaus pikante Lö-

weltverschmutzung und zunehmen-

sung parat: Sie rät, auch Insekten künf-

de Wetterextreme. Wovon auch Öster-

tig auf die Speisekarte zu stellen.

reich nicht verschont bleibt. Allein Anfang Juni monierte Franz Titschenba-

% MEINE RENDITE

cher, Präsident der steirischen Land-

Die weltweite Landwirtschaft steht zu-

wirtschaftskammer: „Die Grünland-

nehmend vor Herausforderungen. Die

bauern können seit Mitte Mai aufgrund

Bevölkerung wächst, während die Ag-

des andauernden Regens und der aufge-

rarflächen schrumpfen. Gründe da-

weichten Böden das Futter für ihre Tiere

für gibt es genügend, etwa die voran-

nicht einbringen.“ Der fortschreitende,

schreitende Urbanisierung, aber auch

schen anschwellen, während die Pro-

vom Menschen gemachte Klimawandel

die Überdüngung und die Zunahme

Kopf-Ackerfläche auf magere 0,15 Hek-

treffe auch heuer wieder die steirischen

an Wetterextremen. Selbst die Politik

tar schrumpfen dürfte.

Bauern sehr hart, so Titschenbacher.

spielt eine nicht unumstrittene Rolle,

© BMNT / BERNHARD KERN

Agrarwirtschaft. Wetterextreme führen zu Ernteverlust und damit zu Engpässen beim Tierfutter.

Daran ist aber nicht nur die steigende

Weltweit wird zunehmend Tierfut-

wie die jüngste Ankündigung der Kür-

Bevölkerungszahl schuld. Gründe gibt es

ter gebraucht, schließlich nimmt der

zungen bei den EU-Agrargeldern ver-

noch reichlich andere, etwa die zuneh-

Fleischkonsum zu. Dabei muss für Fut-

deutlicht hat. Immerhin: An Lösungen

mende Urbanisierung. „Sie schreitet termittel weit mehr Getreide angebaut CHSH_DerBörsianner_Anzeige1_Neu2016_200x90_RZ.qxp_Layout 1 04.05.16 17:17 Seite 1

wird fieberhaft gearbeitet. n

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Austria

Belarus

Bulgaria

Czech Republic

Hungary

Romania

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RENDITE ERNÄHRUNG

Ausrüstung. Die Aktien des kanadischen Düngemittelherstellers Nutrien finden sich in einigen nachhaltigen Agrarfonds wieder. Das Unternehmen entstand aus der Fusion­ von Agrium und Potash Corp.

GESUNDE WERTSCHÖPFUNG Die weltweite Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen, von der Urbanisierung bis hin zu veränderten Essgewohnheiten. Zahlreiche Unternehmen versuchen deshalb effiziente Lösungen zu finden. Das eröffnet Anlegern interessante Chancen. TEXT RAJA KORINEK

32


RENDITE ERNÄHRUNG

E

s war nicht die erste Agrarhoch-

bieten. Einzig direkt auf die Agrarpreis-

lisch und besser prognostizierbar. Auch

zeit in jüngster Zeit. Doch die

entwicklung wird nicht gesetzt.

das Gesundheitsbewusstsein nehme zu,

milliardenschwere

Übernahme

Besonders geschickt haben die Experten des DPAM Invest B - Equities Sus-

to durch den deutschen Pharma- und

tainable Food Trends (BE0947764743

Immerhin konnte die Privatanleger-

Chemieriesen Bayer schlug besonders

für Privatanleger, BE6246067431 für

tranche auf die vergangenen fünf Jah-

hohe Wellen. Schließlich stellt Mon-

Großanleger) agiert. Hier liegt das Plus

re um 41 Prozent (per 19. Juni 2018) zu-

santo gentechnisch verändertes Saat-

bei der Privatanlegertranche auf fünf

legen. Die Top-zwei-Positionen sind

gut her, dessen Einsatz durchaus um-

Jahre bei 48 Prozent per 19. Juni 2018,

die französische Danone sowie der US-

stritten ist. Zu Jahresanfang sorgte die

wobei die Düngemittelhersteller Nut-

Traktorenhersteller Deere.

Fusion der kanadischen Düngemittel-

rien und Mosaic sowie der Chemiekon-

hersteller Potash und Agrium indes für

zern Koninklijke DSM aktuell die größ-

Zertifikate bieten Alternativen

weniger Wirbel. Noch in den Jahren da-

ten Positionen sind. Investiert wird

Mit Zertifikaten können Anleger zum

vor gerieten die Konzerne in den Sog ei-

aber in die gesamte Wertschöpfungs-

Beispiel auf Betreiber von Aquakulturen

nes heftigen Preiskampfs in der Sparte.

kette, vom Anbau bis hin zur Logis-

setzen. Denn auch der weltweite Fisch-

tik und der Lebensmitteltechnologie.

konsum steigt. Vor einigen Monaten

Trendwende als Treiber

Auch die 17 UN-Ziele für nachhaltige

hat die Deutsche Bank AG das Zertifi-

Es zeigt aber auch, dass die Konsoli-

Entwicklung stehen im Fokus, etwa der

kat Nordic Fish Farmer Index Open End

dierung voll im Gange ist, sie dürfte die

Kampf gegen Hunger.

(DE000DM9SEA5) aufgelegt, es umfasst

US-Saatgutherstellers

Lebensmittel gelenkt.

allgemeine Trendwende in der Agrar-

Doch auch in umstrittene Bereiche

Austevoll Seafood, Bakkafrost, Grieg

branche kräftig unterstützen. Aufhol-

wie in Betreiber von Palmölplantagen

Seafood, Leroy Seafood, Marine Har-

potenzial gibt es bei entsprechenden

wird investiert. Dazu meint Roose aber:

vest, Norway Royal Salmon und Salmar.

Unternehmen an der Börse reichlich. In

„Sofern Unternehmen die notwendi-

den vergangenen Jahren hatte der Sek-

gen Maßnahmen ergreifen und Mit-

können direkt auf Agrarpreise set-

tor nur eine bescheidene Wertentwick-

glieder des Roundtable on Sustainab-

zen. Das ETFS Agriculture ETC (DE-

lung zurückgelegt. Grund dafür waren

le Palm Oil werden, ist Palmöl für uns

000A0KRKB8) bildet den Bloomberg

die Entwicklungen seit den Jahren 2007

nachhaltig.“ Und ein wenig Gentechnik

Agriculture Subindex ab und ist mit ei-

bis 2009. „Damals erreichten die No-

wird mit einem sehr geringen Engage-

nem Kollateral besichert. Dabei wird

tierungen vieler Agrarrohstoffe einen

ment in den deutschen Saatgutherstel-

die künftige Preisentwicklung von Roh-

Höhepunkt, die dann über viele Jahre

ler KWS Saat abgedeckt. „Dort befindet

stoffen wie Mais, Weizen und Kaffee ab-

hinweg deutlich gefallen sind“, erklärt

sich gentechnisch verändertes Saatgut

gebildet, und zwar mittels Derivaten.

Walter Liebe, Anlagespezialist bei Pictet

erst in der Entwicklungsphase“.

Sie müssen laufend verlängert werden.

Besonders

hartgesottene

Zocker

Und das kann an der Rendite genau-

Asset Management. Sowohl die Finanz© NUTRIEN

damit werde Kaufkraft in höherwertige

Monsan-

des

krise als auch gute Erntejahre lasteten

Ernährungsumstellung

so nagen wie Kursschwankungen etwa

auf den Preisen.

Im Pictet-Nutrition (LU0366534344 für

aufgrund von Witterungen – oder Han-

Das blieb nicht ohne Folgen. Die Ein-

Privatanleger, LU0366533882 für Groß-

delssanktionen.

kommen der Landwirte schrumpften.

anleger) lehnt man ein Investment in

„Und das schmälerte ihre Möglichkei-

Gensaatgut kategorisch ab: „Die Lang-

% MEINE RENDITE

ten, in neue Geräte und Technologien zu

zeitauswirkungen sind zu wenig er-

Jahrelang litten der Agrarsektor und

investieren“, sagt Liebe. Auch der star-

forscht“, meint Liebe. Erst im Vor-

damit auch die Branchenfirmen nach

ke Fokus auf Internetaktien spielte eine

jahr wurde obendrein die Gesamtaus-

dem Hoch 2007 bis 2009 unter sinken-

Rolle, ergänzt Alexander Roose, Leiter

richtung des Fonds und damit auch

den Rohstoffpreisen. Doch allmählich

internationale Aktien bei Degroof Pe-

der Name von ehemals Pictet-Agricul-

zeichnet sich eine nachhaltige Trend-

tercam Asset Management (DPAM).

ture geändert. Man habe die Strategie

wende ab, nicht zuletzt aufgrund einer

viel breiter aufgestellt: „Wir fokussie-

großen Konsolidierungswelle in dem

Günstiger Einstieg

ren uns stärker auf die Zukunft der Er-

Sektor. Die steigende Bevölkerung so-

Die Konsolidierung sowie der Hand-

nährung, auf nachhaltige und gesun-

wie die veränderten Essgewohnhei-

lungsbedarf aufgrund veränderter Ess-

de Lebensweise und weniger auf die

ten fordern zusätzlich jede Menge Ein-

gewohnheiten gepaart mit einer wach-

landwirtschaftliche

Massenprodukti-

satz entlang der gesamten Wertschöp-

senden Bevölkerung könnten nun einen

on mittels Intensivierung“, meint Lie-

fungskette. Die Anlagechancen steigen

guten Einstieg in die Branchenfonds

be. Da sei das Wachstum weniger zyk-

dadurch. n

33


RENDITE ERNÄHRUNG

© BEIGESTELLT

Billigware. Die Wertigkeit des Lebensmittels und dessen Entstehungsprozess entgleiten den Menschen, sagt Professor Kneifel.

„GENTECHNIK NICHT GENERELL ABLEHNEN“ Die Wissenschaft könne jede Menge zur Landwirtschaft beitragen, ist Wolfgang Kneifel, Professor an der Universität für Bodenkultur überzeugt. Die Folgen des Klimawandels ließen sich hingegen nur schwer abschätzen. TEXT RAJA KORINEK Herr Kneifel, die Meldungen über die Aus-

Und wie schaut es bei den Tieren aus? –

da in Österreich das Prinzip der Regiona-

wirkungen des Klimawandels auf die

Auch die Tierrassen sind nicht alle gleich

lität stark gelebt wird. Lösungen sollte

Landwirtschaft häufen sich zuletzt deut-

klimatolerant. Man sollte daher recht-

man deshalb zuerst hierzulande suchen.

lich. Wie dramatisch schätzen Sie die Lage

zeitig überlegen, welche Maßnahmen

Zum Beispiel werden Bewässerungssys-

ein? – In der Landwirtschaft ist man ei-

erforderlich sind, und bedenken, dass

teme für trockene Gegenden an Rele-

gentlich immer dem Klima ausgesetzt.

zum Beispiel andere Sorten eine Vor-

vanz gewinnen. Es werden inzwischen

Tagtäglich hat das Wetter Einfluss auf

laufzeit haben und eventuell Erfahrun-

etwa Kürbisse nicht nur in der Steier-

die Ernte. Beim Klimawandel kann aber

gen notwendig sind, bevor man sie in

mark, sondern auch im Waldviertel er-

niemand genau sagen, wie rasch die-

größerem Maßstab produzieren kann.

folgreich angebaut. Zudem hat Öster-

ser voranschreitet. Allerdings können

reich einen nach wie vor aufstrebenden

schon geringfügige Temperaturände-

Wird das ausreichen? Inzwischen reichen

Weinbau, man überlegt hier neue Reb-

rungen Konsequenzen haben, in Bezug

die Meldungen von Rekordunwettern in

sorten einzuführen.

etwa auf Resistenzen bei den Pflanzen,

der Steiermark bis hin zu Wassermangel im

auf ihre Wachstumsfähigkeit, auf die Er-

Weinviertel. – Das ist natürlich ein Pro-

Wie kann man das Bewusstsein für Regio-

träge und auf den Wettbewerb mit an-

blem, wenn regional ganze Landstriche

nalität stärken? – Indem man dem Kon-

deren.

von Unwettern betroffen sind, vor allem

sumenten klarmacht, dass es im Winter

34


RENDITE ERNÄHRUNG

gewisse Früchte und Gemüsesorten bei

ler von gentechnisch verändertem Saat-

Konnten Sie daraus konkrete Ergebnis-

uns normalerweise eben nicht gibt und

gut gekauft. Sollten Europäer ihre Skepsis

se erzielen? – Kleie ist wertvoll, ent-

lange Transportwege ungünstig für die

überwinden? – Generell ist die Gentech-

hält aber holzige Strukturen, weshalb

Umwelt sind. Der Mensch ist aber zu-

nik nichts Schlechtes, ich denke da vor

noch immer vorhandene, wertgeben-

nehmend von Tourismus und der Globa-

allem an die Fortschritte in der Medi-

de Inhaltsstoffe schwer herauszube-

lisierung geprägt. Wir lernen beispiels-

zin. In der Landwirtschaft ist Gentech-

kommen sind. Derzeit züchten wir da-

weise in Thailand neue Speisen und Ge-

nik in der Bevölkerung noch immer ein

rauf Speisepilze, die dort gut wachsen

würze kennen und wollen dann in Ös-

heißes Thema. Selbstverständlich muss

und gleichzeitig Enzyme produzie-

terreich unbedingt Zitronengras oder

man

Konsequen-

ren. Wenn man nun diese fermentier-

Papayas kaufen.

zen für Umwelt und Mensch beden-

te Weizenkleie bestimmten Futtermit-

ken und wissensbasiert vorgehen, Vor-

teln beimengt, helfen die Enzyme den

Entscheidend ist doch auch, dass vieles

und Nachteile abwägen. In der heutigen

Tieren bei der Verdauung, um wichtige

nicht mehr selbst zubereitet wird. Welchen

Zeit den Einsatz von Gentechnik gene-

Nährstoffe besser aufnehmen zu kön-

Einfluss hat das? – Tatsächlich wird im-

rell abzulehnen ist nicht zielführend. Es

nen. Freilich gibt es viele Möglichkei-

mer weniger zu Hause und immer öf-

gibt neue Verfahren, die beachtenswert

ten, weitere Nebenprodukte aufzuar-

ters in Kantinen gegessen, wo es um die

sind. Zudem passieren genetische Ver-

beiten.

möglichst rasche Nahrungsaufnahme

änderungen in der Natur auch ohne un-

am Arbeitsplatz geht. Die Wertigkeit des

ser Zutun.

die

langfristigen

% MEINE RENDITE Schon geringfügige Änderungen bei

Lebensmittels und dessen Entstehungsprozess entgleiten uns somit ein wenig.

Ein großer Teil der Lebensmittel landet im

den Temperaturen können Auswir-

Und dann kommen auch Fälle wie zum

Müll. Müsste man nicht auch hier anset-

kungen auf Pflanzen und Tiere haben,

Beispiel der Pferdefleischskandal hin-

zen? – Dies ist in der Tat ein Problem.

mahnt Wolfgang Kneifel, Leiter des

zu, weil Fertigprodukte, die man sich ir-

Man sollte gezielter und öfter kleinere

Departments für Lebensmittelwissen-

gendwann rasch zubereitet, eigentlich

Mengen einkaufen. Ein anderer, aktuel-

schaften und Lebensmitteltechnolo-

praktisch sind und zunehmend gekauft

ler Aspekt geht in Richtung Bioeconomy,

gie an der Universität für Bodenkul-

werden, gleichzeitig aber nicht hinter-

um unsere Rohstoffe besser zu nutzen.

tur in Wien. Er plädiert dabei für mehr

fragt wird, wieso sie so günstig sind und

Ich leitete für einige Jahre ein Bioraffi-

regionales Denken der Konsumenten.

woher die Zutaten dafür stammen.

nerieprojekt im Rahmen eines Christi-

Die Gentechnik solle man nicht gene-

an-Doppler-Forschungslabors, bei dem

rell verteufeln. Aber auch aus ehemali-

Stark hinterfragt wird in Europa die Gen-

wir uns mit der Weizenkleie, einem Ne-

gen Abfallprodukten könne die moder-

technik. Nun hat die deutsche Bayer mit der

benprodukt der Mehlerzeugung, be-

ne Wissenschaft inzwischen jede Men-

Übernahme von Monsanto einen Herstel-

schäftigten.

ge wertvolle Erkenntnisse gewinnen. n

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RENDITE BÖRSENWETTER

YEAR-TO-DATETRENDS DER ­WELTBÖRSEN

LONDON (FTSE 100) 7.633,91 I –0,70 %

TORONTO (TSX) 16.314,42 I 0,65 %

POSITIVE PERFORMANCE (YTD) NEGATIVE PERFORMANCE (YTD)

PARIS (CAC 40) 5.501,88 I 3,56 %

NEW YORK (DJIA) 25.090,48 I 1,50 % NEW YORK (NASDAQ) 7.746,38 I 12,21 %

KOMMENTAR

EUROPA (DJ EURO STOXX 50) 3.505,02 I 0,03 %

GERHARD WINZER Chef-Volkswirt Erste Asset Management

MEXIKO-STADT (IPC) 46.601,35 I 1,15 %

MINI-SCHOCKS, UND DOCH ALLES IN GEWOHNTER ORDNUNG? Das erste Halbjahr 2018 war an den Finanzmärkten von Mini-Schocks geprägt: die Angst vor steigenden Zinsen in den USA, die Vertrauenskrise in Argentinien, die massiven­Zinserhöhungen in der Türkei als Folge des Lira-Rekordtiefs und der Regierungspoker in Italien. „Schocks“, die an Märkten erstaunlich gelassen wahrgenommen wurden. Der globale Aktienindex (MSCI World) befindet sich zwar unter dem Hoch von Ende Jänner, verzeichnet aber immerhin ein leichtes Plus seit Jahresanfang. Im Unterschied dazu weisen viele andere Wertpapierklassen ein Minus auf. Das reale globale Wirtschaftswachstum ist mit rund drei Prozent robust, wenn auch nicht mehr so kräftig wie Ende 2017. Die Inflationsraten sind in den entwickelten Volkswirtschaften niedrig. Die Zentralbanken fahren ihre unterstützende Geldpolitik zurück, aber in einer vorsichtigen Weise. Alles in „gewohnter Ordnung“, doch wo lauern mögliche Gefahren? Am noch blauen Konjunktur-Himmel bauen sich erste Wolkenfronten auf: Die boomende US-Wirtschaft könnte zu ausgeprägten Leitzinsanhebungen und einer Festigung des US-Dollar führen. Der Ölpreis könnte aufgrund von Produktionsausfällen weiter ansteigen. Die protektionistischen Bestrebungen in den USA können eskalieren, Stichwort Zollbarrieren zur EU. Zu guter Letzt könnten wie bereits im ersten Quartal die Wachstumssorgen zunehmen. Das würde die überdurchschnittlich bewerteten Aktienmärkte unter Druck bringen.

FRITZ MOSTBÖCK Head of Group Research, Erste Group Bank AG

WELT (DJ GLOBAL) 399,89 I 0,69 %

BUENOS AIRES (MERVAL) 30.147,65 I 0,27 %

ROLAND NEUWIRTH Fondsmanager, Salus Alpha

„Kaufen kann man derzeit AT&S, FACC, Lenzing, OMV, Palfinger sowie die ­Strabag. Verkaufen würde ich Zumtobel.“

„Top: AT&S, Andritz, Erste Bank, ­Polytec, VIG. Flop: Amag, Do&Co, ­Rosenbauer, Semperit, Wolford.“

36


RENDITE BÖRSENWETTER

STOCKHOLM (OMX 30) 1.570,43 I –0,41 %

FRANKFURT (DAX) 13.010,55 I 0,72 %

WARSCHAU (WIG 20) 2.203,00 I –10,49 % SCHANGHAI (SHCOMP) 3.021,90 I –8,63 %

WIEN (ATX) 3.349,25 I –2,07 % ZÜRICH (SMI) 8.642,60 I –7,88 %

SEOUL (KOSPI) 2.404,04 I –2,57 % TOKIO (NIKKEI 225) 22.851,75 I 0,38 %

ATHEN (ATHEX) 763,45 I –4,85 % HONGKONG (HANG SENG) 30.309,49 I 1,30 %

AFRIKA (DJ AFRICA TITANS 50) 587,18 I –3,38 %

SYDNEY (ALL ORDINARIES) 6.205,30 I 0,62 %

BERND MAURER Chefanalyst, Raiffeisen Centrobank AG

EDUARD BERGER Vorstand, Wiener Privatbank SE

„Unsere aktuellen Top-­ Empfehlungen sind Bawag, EVN, Flughafen Wien, Palfinger und VIG.“

„Meine Topaktien sind Immo­finanz, AT&S und Erste Bank. Verkaufs­ empfehlungen gibt es aktuell keine.“

37


RENDITE INVESTMENTSTORY

#AKTIE

Headquarter. Die S&T AG beherbergt das erste Stockwerk im ­Linzer Bürogebäud­e „Neue Werft“.

Es gibt kaum ein Unternehmen in Österreich, das so von der Vision des ­Vorstandsvorsitzenden abhängt wie die S&T AG. Hannes Niederhauser ist das Mastermind des Erfolgs und ein beinharter Restrukturierer. An der Börse wird das längst goutiert.

© BÖRSIANER

TEXT INGRID KRAWARIK

TECHNOLOGIE-VISIONÄR 38


RENDITE INVESTMENTSTORY

„Wir bearbeiten einen 16-Milliarden-Euro-Markt.“

„Bei uns regiert der Hausverstand, die Normalität.“

HANNES NIEDERHAUSER

E

ERHARD GROSSNIGG

ine Aktie, die fast 1.000 Prozent

der noch nie in seinem Leben eine SMS

zent gewichtet“, sagt Alois Wögerbauer,

innerhalb der vergangenen fünf

geschrieben hat.

Geschäftsführer der 3 Banken Generali

Jahre zugelegt hat, macht auf den

Investment.

ersten Blick misstrauisch. Wer auf das

Sparstift par excellence

Geschäftsmodell der S&T AG blickt, ver-

Der Kauf der sanierungsbedürftigen S&T

Meilenstein TecDax

steht aber sehr schnell, wieso bei dem

AG entpuppte sich als schwierig. Eine

Die Aufnahme in den deutschen TecDax-

Linzer Unternehmen derart die Post ab-

64-Millionen-Euro-Anleihe, die sich die

Index im September 2016 gehört sicher-

gegangen ist, und immer noch abgeht.

S&T AG besorgt hatte, war in die Hose

lich zu den Meilensteinen des Unterneh-

Die Erfolgsgeschichte der S&T AG

gegangen. 48 Anleihengläubiger, al-

mens. Die Pflege der Börsennotierung

ist einem kongenialen Duo zu verdan-

les Banken, mussten überzeugt werden.

steht an oberer Stelle. Niederhauser und

ken, das sich 2010 zufällig kennenlern-

Die Größten waren damals die Unicredit

sein Finanzvorstand Richard Neuwirth

te. „Er ist der Schnellkneißer, ich mach

Bank Austria AG, gefolgt von Hypo Alpe

nehmen pro Jahr 200 Investorentermi-

die Technik“, beschreibt Hannes Nie-

Adria und Raiffeisen. Alle hatten ande-

ne wahr. „Wenn man was erreichen will,

derhauser seine Partnerschaft mit In-

re Interessen. „Ich habe mich mit jeder

dann ist das notwendig. Ich vermarkte

vestor Erhard Grossnig. Niederhauser,

Einzelnen getroffen, das ist der öster-

meine Firma für die Börse. Transparenz

dem Vorstandsvorsitzenden der S&T AG,

reichische Weg“, sagt Niederhauser, der

ist mir wichtig und Liquidität in der Ak-

streuen Analysten, Fondsmanager und

schließlich einen Haircut von 65 Prozent

tie.“ Mittlerweile finanziert sich das Un-

Wegbegleiter Rosen. Grossnigg, der jetzi-

durchbrachte. Danach wurde der Spar-

ternehmen zu einem Prozent, 2013 wa-

ge Aufsichtsratschef der S&T AG, wusste

stift angesetzt, verlustträchtige Sparten

ren es noch 7,25 Prozent für die Anleihe.

innerhalb weniger Minuten, dass er mit

weggestrichen und das Geschäft saniert.

Eine weitere Anleihe schließt Niederhau-

dem gebürtigen Linzer gemeinsame Sa-

Mit der damaligen S&T AG hat das

ser aus, denn „die Banken machen wie-

che machen wollte. Und das kam so.

heutige Unternehmen kaum mehr et-

der ihren Job“.

Niederhauser hatte in der Zeitung ge-

was gemein. Das Segment IT-Services ist

Das Interesse institutioneller Inves-

lesen, dass die S&T AG mit 60 Millionen

zwar weiterhin eines der drei Säulen und

toren stieg weiter an mit der Übernah-

Euro Schulden am Boden war und zum

in Österreich einem beinharten Wettbe-

me der Kontron AG 2017, einem führen-

Verkauf stand. Der stärkste Konkurrent

werb ausgesetzt. Wachstumsmagnet ist

den Anbieter von „IoT/Embedded-Com-

war Erhard Grossnigg. „Und was macht

aber die Vernetzung von Maschinen, was

puter-Technologie“, an der die S&T AG

man da? If you cannot beat them, join

allgemein unter dem Motto Internet of

mittlerweile 95 Prozent hält. Ein Squee-

them“, erklärt Niederhauser dem Bör-

Things (IoT), gepaart mit Industrie 4.0,

ze-out ist wahrscheinlich. „Durch den

sianer seinen Leitsatz. Der Termin bei

geführt wird. Die Agenda 2023 der S&T

Kursanstieg der Aktie und die gute Per-

Grossnigg war schnell ausgemacht. „Ich

AG sieht neben einem Umsatzziel von

formance der S&T AG hat das Interesse

bin mit ihm die Präsentation durchge-

zwei Milliarden Euro auch vor, strate-

der Investoren deutlich zugenommen.

gangen. Ich war auf Seite 3, Grossnigg

gisch im Feld IoT bei Werkzeug- und Pro-

Mittlerweile haben wir eine Marktkapi-

praktisch schon am Ende. Nach zehn Mi-

duktionsmaschinen die führende techni-

talisierung von mehr als einer Milliarde

nuten schaut er mich an und sagt: ‚Moch

sche Rolle einzunehmen.

Euro erreicht, sagt Alexandra Habekost,

ma.‘ Ich war baff.“ Dass Grossnigg und

„Er hat die S&T mit einer Dimension

Niederhauser klicken, ist befruchtend für

gedreht, die extrem überzeugend ist. Ich

Niederhauser war von 1999 bis 2007

die S&T AG. „Ich habe sehr viel Respekt

bin vor ein paar Jahren eingestiegen, weil

Großaktionär und Vorstandsvorsitzen-

vor Leuten, die Dinge können, die ich

es mit Niederhauser zum ersten Mal eine

der der Kontron AG und hatte das Unter-

nicht kann“, sagt der Aufsichtsratschef

vernünftige Strategie gab. Seither bin ich

nehmen zum weltweit größten Anbieter

über den S&T-Vorstandschef. Grossnigg

ein treuer Aktionär. In meinem Öster-

von „Embedded Computing“ aufgebaut.

beschreibt sich selbst als „IT-Stranger“,

reich-Fonds ist die Aktie mit zwei Pro-

Als er die Kontron AG verließ, war das

39

IR-Managerin der S&T AG.


RENIDTE INVESTMENTSTORY

S+T AG ZAHLEN 25,00 ENTWICKLUNG S&T AG

12,50

in Millionen Euro

2016

2017

Q1/2017

Umsatz

503,7

882

182,8

203,6

Bruttomarge in %

33,5

35,7

39,3

36,4

Ebitda

34,4

68,1

12,2

17,1

Ebit

28,2

47,9

7,2

11,7

Nettogewinn

20,4

29,4

3,8

7,5

32

101,8

16,4

61,5

Netto-Cashflow 0,00

21.6.13

Q1/2018

21.6.18 Quelle: TeleTrader

Unternehmen eine Milliarde Euro wert, verdiente pro Woche eine Million Euro

gab es 100.000 Maschinen und zwei Mil-

dass die Kontron AG eine versteckte Per-

und hatte einen Net Cash von 100 Milli-

liarden Menschen, die am Internet ge-

le ist. Und er ist ein exzellenter Restruk-

onen Euro. Es scheint, als ob das Unter-

hangen sind. 2016 waren es je vier Mil-

turierer“, sagt Wolfgang Matejka, Ge-

nehmen seine Seele mit Niederhausers

liarden Menschen und Maschinen. Bis

schäftsführer Matejka & Partner Asset

Ausstieg verlor. „Bei der Übernahme im

2020 werden es 4,5 Milliarden Menschen

Management. Die Kontron AG hat Nie-

Vorjahr war die Kontron AG nur noch 160

sein und zwölf Milliarden Maschinen“,

derhauser auf seine ganz eigene Art und

Millionen Euro wert“, sagt Niederhauser.

zählt Niederhauser auf. Kochherd, Han-

Weise wieder profitabel gemacht. Inner-

Die Übernahme gelang damals durch den

dy, Kühlschrank, Auto, Flugzeug, Zug,

halb eines Jahres wurde die Bruttomar-

Einstieg der Foxconn-Tochter Ennoconn

alles hängt bereits dran.

ge um zehn Prozent verbessert und liegt

Sechs Prozent hält die S&T AG am

derzeit bei 36 Prozent mit Ziel 40 Pro-

weltweiten Markt für Industrie 4.0, und

zent. „Wir hätten die Kontron nie allein

Mit der Kontron AG hatte Niederhau-

ist damit die Nummer zwei in der Welt.

mit Kosteneinsparungen restrukturiert“,

ser nach seinem Abgang 2008 noch eine

Da geht es um Schweißroboter, Pressen

sagt Niederhauser, der kein Verständnis

Rechnung offen. Ein früherer Aufsichts-

und Druckmaschinen oder auch Com-

dafür hat, wenn ein Vorstand eine Million

rat des Unternehmens hatte Niederhau-

putertomografen sowie Beatmungsge-

Euro verdient, obwohl das Unternehmen

ser einen „Chaoten“ genannt, weil er lie-

räte. „Das sind teure Maschinen mit ei-

50 Millionen Euro Verlust macht.

ber mit seinen Ingenieuren an neuen Ide-

nem hohen Ingeneering-Anteil. IoT ist

Als Vorbildwirkung bekommt er selbst

en bastelte, als die Buchhaltung zu stu-

ein Riesenmarkt, da werden andere vorn

kein Gehalt. Das lebt er seit dem Platzen

dieren. „Ich bin ein Ingenieur mit Leib

sein. Wir gewinnen in den Nischen“,

der Tech-Blase im Jahr 2000. „Ich woll-

und Seele. Ich schäme mich heute nicht

sagt Niederhauser.

te bei der Kontron AG ein Vorbild sein für

bei der S&T AG, die sich mit 29 Prozent beteiligte.

mehr für meine Technologiefreundlich-

Es gebe drei Gründe, wieso ein

meine Mitarbeiter bei der Lohnzurück-

keit“, sagt Niederhauser. „Mit gefällt

Schweißroboterhersteller seinen Roboter

haltung, und ich führe das auch bei der

an Niederhauser, dass er extrem visio-

im Internet haben will: Synchronisation,

S&T weiter“, sagt Niederhauser. Beim

när ist und er immer klare Ziele auf drei,

proaktiver Service - der Roboter muss sa-

Börsengang der Kontron AG im Jahr 2000

vier Jahre vorgibt. Ich habe selten so ei-

gen, dass er kaputt geht, bevor es so weit

besaß er 15 Prozent am Unternehmen, die

nen uneitlen Vorstandsvorsitzenden ei-

ist - und die Auswertung der Daten, um

hat er nach seinem Gehaltsverzicht suk-

nes österreichischen Unternehmens ge-

die Produktionsqualität zu verbessern.

zessive über die Jahre verkauft. 2008 war

troffen wie ihn“, meint Wögerbauer.

„So ein Schweißroboter kostet 100.000

dann Schluss. Gleiches macht er jetzt bei

Euro, dass ich ihn vernetze, 5.000 Euro.

der S&T AG. „Mir ist wichtig, dass ich am

Visionär in Aktion

20 Prozent Produktivitätsfortschritt ge-

Ruder sitze und den Wert der Aktie mit-

Der Markt für IoT ist 2020 zehn Trilliar-

winnen wir dadurch leicht. Das Ganze

bestimmen kann. Andersrum war es mir

den Euro schwer, 16 Milliarden der zehn

amortisiert sich in sechs bis zehn Mo-

unangenehm, für andere zu arbeiten“,

Trilliarden Euro entfallen auf Industrie

naten“, erklärt Niederhauser sein Ge-

sagt Niederhauser. Aktuell besitzt er rund

4.0. Und diesen Markt bearbeitet die S&T

schäftsmodell.

zwei Prozent an der S&T AG. „Mit zwei

AG, indem sie Industriecomputer mit

Prozent werde ich keine Kampfabstim-

Echtzeitbetriebssystemen für Produkti-

Harte Arbeit, kein Gehalt

mung gewinnen, ich habe aber trotzdem

onsmaschinen und Roboter liefert. „Den

„Für das Unternehmen ist Niederhauser

das Gefühl, dass das meine Firma ist.“

Menschen ist gar nicht bewusst, was da

ein Glücksgriff. Er hat Nischen und kom-

Der wichtigste Markt der S&T AG ist

für eine Lawine auf uns zukommt. 2010

mende Nischen enttarnt, hat erkannt,

immer noch Europa, gefolgt von Ameri-

40


RENDITE INVESTMENTSTORY

arbeitet. Außerdem kauft das Unterneh-

„Ohne Niederhauser ist die S&T nur die Hälfte wert.“

men jährlich zwei bis drei Start-ups sehr günstig ein, übernimmt dafür aber die Finanzierung der Idee.

Großaktionär mit Ambitionen Der Einstieg von Foxconn bei der S&T AG

WOLFGANG MATEJKA

„S&T ist mit zwei Prozent im ­Österreich-Fonds gewichtet.“ ALOIS WÖGERBAUER

war nicht geplant, Niederhauser folgte ka und Asien. „Ich kann kein Chinesisch,

aber einmal mehr seinem Gespür. „If you

hen. „Meine Stärke ist die Unterneh-

verstehe die Kultur dort nicht“, sagt Nie-

cannot beat them, join them.“ Obwohl er

mensstrategie, für die will ich weiter zu-

derhauser. „Seien wir ehrlich. Die Chine-

heute sagt, dass er zu früh verkauft hat

ständig sein“, steckt Niederhauser seine

sen kochen auch nur mit Wasser. Sie ha-

und nicht erwartet hatte, dass der Kurs

Zukunft bei der S&T AG ab.

ben zwar niedrigere Personalkosten, die

derartige Dimensionen annimmt. Beim

Produktivität von deutschen oder öster-

Einstieg der Taiwaner im Oktober 2016

Risiko und Chance zugleich

reichischen Facharbeitern ist aber zehn-

notierte die Aktie bei rund elf Euro, jetzt

Das Unternehmen selbst lebt derzeit

mal so hoch wie von einem Chinesen.“

sind es 21,6 Euro.

von Niederhausers Visionen. Eine Über-

Fachkräfte holt er sich unter anderem

Mit Foxconn, das vor kurzem einen

nahme durch Foxconn ist aber durchaus

über Zukäufe im IT-Bereich. Der Teiler-

erfolgreichen Börsengang in Asien hin-

wahrscheinlich. Das glaubt auch Nieder-

werb der Kapsch-Tochter KCC im April

gelegt hatte, will Niederhauser das Pro-

hauser. Die Taiwaner halten aktuell 24

2018 brachte ihm 70 ausgebildete Leute

gramm „Rising Sun“ ausbauen. „Ich

Prozent an der S&T AG, bis Jahresende

in Osteuropa. „Für die hatten wir alle Ar-

will, dass die mein Distributor in China

könnten es wieder 29 Prozent sein. „Ich

beit, Kapsch hat sich gefreut, weil er keine

werden. Ich glaube, da kann ich mehr

würde nicht darauf wetten, dass das Un-

Abfindung zahlen musste.“ Bei der S&T

verkaufen, als wenn ich es selbst ma-

ternehmen in fünf Jahren noch so besteht

AG sind rund 4.000 Mitarbeiter beschäf-

che.“ Technisch gesehen, habe er in Asi-

wie jetzt“, sagt Alois Wögerbauer.

tigt. „2.000 davon haben einen Uniab-

en wegen seines Know-hows in Sachen

Matejka geht sogar so weit zu sagen:

schluss, 800 einen HTL-Abschluss. Vie-

IoT und Industrie 4.0 eine hohe Repu-

„Ohne Niederhauser ist die S&T AG nur

le haben Mint-Fächer studiert, also Ma-

tation. „Wenn sie nicht mehr auf mich

die Hälfte wert, ihn werden die Taiwaner

thematik, Informatik, Naturwissenschaft

hören würden, wäre das schon lästig.“

halten wollen.“ Bei einer Marktkapitali-

und Technik. Das sind alles Softwareleu-

Amtsmüde ist Hannes Niederhauser mit

sierung von aktuell 1,14 Milliarden Euro

te. Ich bin ein Hardware-Man, ich habe

55 Jahren keineswegs. Sein Vertrag läuft

ist Niederhausers Zweiprozentanteil der-

Elektrotechnik studiert und als Chipent-

allerdings nur noch bis Mitte 2019. Er-

zeit 22,8 Millionen Euro wert. Die Agen-

wickler angefangen“, sagt Niederhauser,

hard Grossnigg wird sich zu diesem Zeit-

da 2023 sollte sich also auf jeden Fall noch

der mit der FH Hagenberg zusammen-

punkt aus dem Aufsichtsrat zurückzie-

erfüllen lassen – sofern Asien mitspielt. n

FOKUSSIERTER WEITBLICK Wir erkennen Entwicklungen frühzeitig, sind beweglich und klar auf Chancen fokussiert. Für Werte, die wachsen. simmoag.at #weitblicker #adlerauge


RENDITE KURSE

TOP/FLOP-PERFORMER RATH AG

UNTERNEHMEN

25

ISIN

18.6.18 Quelle: TeleTrader

3 M  %

AT0000767306

21,60

26,32 %

Verbund AG KAT. A

AT0000746409

28,28

22,00 %

AT00000OESD0

20,60

19,77 %

AT0000969985

16,56

–30,13 %

FACC AG

AT00000FACC2

17,68

–23,79 %

Polytec Holding AG

AT0000A00XX9

13,70

–15,12 %

AT&S Austria Systemtechnik

18.3.18

KURS

Rath AG

Öster. Staatsdruckerei Holding

20 15

AT&S AG

TOP/FLOP-KURSENTWICKLUNG (3 MONATE)

25 20 15

18.3.18

18.6.18 Quelle: TeleTrader

AKTIENKURSE

DIE 15 TOP/FLOP-AKTIEN DER WIENER BÖRSE 2018 (YTD) UNTERNEHMEN ISIN KURS YTD % YTD HIGH YTD LOW 1 J % 1 J VOLA 3 J % 3 J VOLA

Verbund AG

AT0000746409 28,28 40,38 %

28,66

20,00

72,02 %

24,06

111,68 %

25,16

Valneva SE ST

FR0004056851 3,82

38,73 %

4,07

2,86

27,59 %

25,43

2,55 %

36,63

SW Umwelttechnik AG

AT0000808209 10,20 36,00 %

11,40

7,80

7,37 %

55,88

70,00 %

56,14

Bank für Tirol und VBG AG VZ

AT0000625538 24,20 27,70 %

24,60

19,40

25,39 %

8,59

18,63 %

8,51

Wolford AG

AT0000834007 16,10

25,00 %

16,20

12,60

–8,52 %

33,16

–29,69 %

23,85

Rath AG

AT0000767306 21,60 23,43 %

21,60

16,80

27,06 %

22,91

57,61 %

63,40

Schoeller-Bleckmann AG

AT0000946652 103,00 21,18 %

109,90

78,40

67,83 %

33,72

67,45 %

36,60

Maschinenfabrik Heid AG

AT0000690151 2,80 20,69 %

3,10

2,04

40,00 %

126,10

16,23 %

87,76

AT00000OESD0 20,60 18,39 %

20,60

17,20

37,33 %

32,27

37,33 %

21,13

Unternehmens Invest AG

AT0000816301 25,00 17,92 %

25,20

21,80

8,51 %

19,94

19,05 %

20,96

Oberbank AG VZ

AT0000625132 82,50 15,55 %

82,50

71,50

21,68 %

4,60

116,54 %

5,34

C-Quadrat Investment AG

AT0000613005 60,00 13,74 %

62,00

54,00

–0,50 %

31,34

15,38 %

42,40

CA Immobilien Anlagen AG

AT0000641352 29,02 12,46 %

30,04

22,90

30,16 %

18,34

87,11 %

21,32

Österreichische Post AG

AT0000APOST4 41,88 11,92 %

41,88

36,84

3,66 %

15,60

0,70 %

19,19

Burgenland Holding AG

AT0000640552 76,00 11,76 %

86,00

70,00

20,62 %

51,28

49,02 %

39,51

Öster. Staatsdruckerei Holding

Es war noch nie so einfach, Zertifikate zu finden. AT&S Austria Systemtechnik

AT0000969985 16,56 –29,65% 27,30 16,52 78,06% 50,51 22,67% 38,73 ∨

Polytec Holding AG

AT0000A00XX9 13,70 –25,95% 21,00 13,04 –22,38% 32,31 77,23% 28,56 ∨

Kapsch Trafficcom AG

AT000KAPSCH9 37,20 –25,53% 49,50 36,10 –21,68% 21,96 56,96% 25,56 ∨

Semperit AG Holding

AT0000785555 17,36 –21,45%

24,10 16,00 –32,29% 27,17 –53,89% 28,18 ∨

Zumtobel Group AG

AT0000837307 8,26 –17,56%

11,76

Frauenthal Holding AG

AT0000762406 25,60 –11,39% 29,80 25,40 48,84% 20,84 156,00% 19,81 ∨

Bawag Group AG

AT0000BAWAG2 39,50 –11,16%

48,20

7,08 –57,51% 42,20 –64,49% 43,63 ∨ 39,20

0,00%

n. a.

0,00%

n. a.

Voestalpine AG

AT0000937503 44,66 –10,40% 54,60 41,98 14,28% 20,57 9,88% 29,25 ∨

Lenzing AG

AT0000644505 95,00 –10,25% 109,80 91,30 –40,33% 32,28 48,97% 32,25 ∨

Agrana Beteiligungs-AG

AT0000603709 95,30 –7,92% 106,40 94,80 –11,06% 18,47 14,82% 20,66 ∨

Raifffeisen Bank Internat. AG

AT0000606306 27,84 –7,81% 35,32 26,52 25,10% 32,45 117,25% 36,19 ∨

Atrium Europ. Real Est. LTD

JE00B3DCF752 3,85 –7,23% 4,40 3,85 –5,01% 17,90 –8,57% 19,67 ∨

Warimpex Finanz- und Beteiligungs AG AT0000827209 1,33 –6,99%

1,63 1,25 –2,21% 28,98 55,74% 33,94 ∨

Telekom Austria AG

8,42 7,06 3,45% 20,92 26,41% 20,25 ∨

Amag Austria Metall AG

AT0000720008 7,19 –6,97%

AT00000AMAG3 48,00 –6,60% 56,00 47,70 6,68% 21,64 55,84% 20,88 ∨ ZERTIFIKATE CHAMPION SEIT 2007

QUELLE:

42

www.rcb.at


RENDITE KURSE

3BG ÖSTERREICH-FONDS

FONDSNAME

60 40 20

18.6.15

18.6.18 Quelle: TeleTrader

SEMPER BOND AUSTRIA

TOP/FLOP-KURSENTWICKLUNG (3 JAHRE) ISIN

KURS

3J%

3 Banken Österreich-Fonds

AT0000662275

38,72

52,27 %

iShares ATX(DE) UCITS ETF

DE000A0D8Q23

35,05

47,78 %

ComStage ATX

LU0392496690

40,62

46,59 %

SemperBond Austria

AT0000859434

61,61

–3,04 %

AT0000746219

1001,69

–2,61 %

AT0000A0EU54

97,06

–0,94 %

RLB-noew Mündel Rent ESPA Reserve Euro-Mündel

63,75 62,50 61,25

18.6.15

18.6.18 Quelle: TeleTrader

FONDSKURSE

DIE 15 TOP/FLOP-ÖSTERREICH-FONDS (THESAURIERT) 2018 (YTD) VOLUMEN FONDSNAME ISIN KURS YTD % YTD HIGH YTD LOW 1 J % 1 J VOLA 3J % 3 J VOLA (MIO. EURO)

Raiffeisen-Österreich-Aktien

AT0000A1TMJ4 127,44 1,20 %

135,86

124,36

12,83 %

11,10

0,00 %

n. a.

148,91

3 Banken Österreich-Fonds*

AT0000662275 38,72 1,10 %

40,58

37,96

15,25 %

10,33

52,27 %

14,70

209,81

Real Invest Austria

AT0000634357 11,32 1,07 %

11,32

11,20

2,42 %

0,47

7,75 %

0,49 3289,00

Erste Responsible Immobilienfonds

AT0000A1LNT8 100,89 0,62 %

100,89

100,26

1,38 %

0,62

n. a.

n. a.

99,94

AT0000619713 118,22 0,50 %

126,30

114,52

12,76 %

12,22

45,09 %

15,78

7,57

0,47 %

38,05

34,27

9,98 %

13,58

47,78 %

17,96

108,13

ComStage ATX

LU0392496690 40,62 0,35 %

43,65

39,29

9,82 %

13,55

46,59 %

17,80

17,48

Schoellerbank Vorsorgefonds

AT0000902424 58,99

0,32 %

59,21

58,46

–0,18 %

1,29

0,89 %

1,44

76,18

Apollo Mündel

AT0000900048 7,18 0,00 %

7,20

7,13

–0,41 %

1,42

2,47 %

1,57

52,46

Raiffeisen Österreich-Rent

AT0000859533 7,51 0,00 %

7,52

7,48

–0,53 %

1,29

–0,17 %

1,36

300,70

Sparda-Rent

AT0000855408 76,43 –0,10 %

76,60

76,02

–0,61 %

2,08

1,53 %

1,40

8,57

ESPA Bond Euro Mündelrent

AT0000858220 8,21 –0,12 %

8,23

8,13

–0,96 %

2,39

2,76 %

3,70

379,14

Amundi Mündel Bond

AT0000857024 7,06

–0,14 %

7,09

7,00

–0,70 %

1,72

1,78 %

1,98

215,63

Amundi Österreich Plus

AT0000A05TE6 85,20 –0,17 %

91,50

82,82

7,19 %

12,21

37,42 %

16,08

14,58

SemperBond Austria

AT0000859434 61,61 –0,18 %

61,76

61,48

–1,00 %

0,64

–3,04 %

0,77

1,15

Allianz Invest Austria Plus iShares ATX(DE) UCITS ETF

DE000A0D8Q23 35,05

www.zertifikatefinder.at

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Amundi Austria Stock

AT0000857412 78,57 –2,79 %

87,17

76,78

9,16 %

12,28

35,17 %

15,60

220,66

Zukunftsvorsorge Aktienfonds

AT0000659636 7,73 –2,03 %

8,42

7,56

2,95 %

7,78

23,42 %

11,37 1047,86

RT Österreich Aktienfonds

AT0000497284 4,08 –1,92 %

4,44

3,98

3,43 %

11,30

26,29 %

15,31

569,87

ESPA Stock Vienna

AT0000858147 104,10 –1,77 %

112,87

101,62

3,50 %

11,10

26,34 %

15,07

68,99

ViennaStock

AT0000952478 263,66 –1,65 %

285,31

257,47

6,47 %

11,29

35,91 %

15,11

45,22

RLB-noew Mündel Rent

AT0000746219 1001,69 –1,34 % 1015,66 1000,63

–3,25 %

1,08

–2,61 %

1,54

18,75

Kepler Österreich AF

AT0000647680 290,36 –1,23 %

317,74

281,77

7,73 %

12,05

35,99 %

16,04

43,16

UniRent Mündel Flex

LU1572734421 96,43 –1,04 %

97,40

95,80

n. a.

n. a.

n. a.

n. a.

36,67

Meinl Equity Austria

AT0000859368 185,39 –1,03 %

198,02

180,33

11,30 %

10,28

37,49 %

10,84

4,53

Meinl ATX Fonds

AT0000A1PN26 112,33 –0,93 %

121,31

108,65

8,53 %

13,62

n. a.

n. a.

0,00

Hypo Mündel Fonds

AT0000A0KQP3 9,16 –0,76 %

9,24

9,09

–1,61 %

1,74

0,08 %

2,04

8,29

SemperShare Austria

AT0000859491 137,09 –0,75 %

149,56

133,09

9,82 %

13,07

39,11 %

17,38

22,85

UniRent Mündel

LU1572617469 97,85 –0,52 %

98,37

97,00

n. a.

n. a.

n. a.

n. a.

81,27

ESPA Reserve Euro-Mündel

AT0000A0EU54 97,06 –0,46 %

97,55

96,91

–0,82 %

0,37

–0,94 %

0,35

43,55

Amundi Mündel Rent

AT0000856505 74,31 –0,42 %

74,70

73,77

–0,61 %

1,98

1,73 %

2,63

252,15

*AUSSCHÜTTENDER FONDS QUELLE:

43


RENDITE KURSE

TOP/FLOP-PERFORMER S IMMO 3,25% Anleihe

ANLEIHENNAME

108,000 107,875

ISIN

18.3.18

18.6.18 Quelle: TeleTrader

KURS

YTM % **

WEB Windenergie AG 5,250 % 2023

AT0000A0Z785

95,00

6,49 %*

WEB Windenergie AG Hybrid-Anleihe 6,500

AT0000A191A9

109,00

5,94 %*

WEB Windenergie AG 5,500 % 2023

AT0000A0Z793

110,00

3,22 %

AT0000A0PQY4

100,40

–3,50 %

AT0000A0V7D8

103,81

–0,01 %

AT0000A0WR40

105,97

0,09 %

Wienerberger AG 5,250 % 2018

107,750

5,25% Wienerberger Anleihe

TOP/FLOP-KURSENTWICKLUNG (YTM)

Strabag SE 4,250 % 2019 Swietelsky Baugesellschaft 4,625 % 2019

102 101 100

18.3.18

18.6.18 Quelle: TeleTrader

ANLEIHENKURSE

DIE 15 TOP/FLOP-CORPORATE-PRIME-ANLEIHEN DER WIENER BÖRSE (YTM)) VOLUMEN ANLEIHENNAME ISIN KURS YTM %** YTD HIGH YTD LOW (MIO. EURO)

WEB Windenergie AG 5,250 % 2023

VERZINSUNG FÄLLIGKEIT

TYP

AT0000A0Z785 95,00 6,49 %*

n. a.

n. a.

5,11

5,250 % 08.04.2023

fix

WEB Windenergie AG Hybrid-Anleihe 6,500 % AT0000A191A9 109,00 5,94 %*

n. a.

n. a.

3,11

6,500 % 07.10.2070

fix

WEB Windenergie AG 5,500 % 2023

AT0000A0Z793 110,00 3,22 %

110

100

6,39

5,500 % 08.04.2023

fix

AT0000A1DWK5 108,00 2,24 %

108

107,76

65,00

3,250 % 21.04.2027

fix

UBM Realitätenentwicklung AG 4,875 % 2019 AT0000A185Y1 102,96 2,02 %

S Immo AG 3,250 % 2027

105,85

102,73

115,95

4,875 % 09.07.2019

fix

S Immo AG 3,250 % 2025

AT0000A1DBM5 108,50 1,91 %

n. a.

n. a.

33,99

3,250 % 09.04.2025

fix

S Immo AG 4,500 % 2021

AT0000A177D2 110,10 1,06 %

110,25

110,1

89,74

4,500 % 17.06.2021

fix

Porr AG 3,875 % 2019

AT0000A19Y28 104,02 0,89 %

105,02

103,85

56,26

3,875 % 28.10.2019

fix

CA Immo AG 2,750 % 2022

AT0000A1CB33 106,82 0,85 %

107,85

105,32

175,00

2,750 % 17.02.2022

fix

DE000A1HSNV2 102,41 0,72 %

105,25

102,41

50,00

6,250 % 26.11.2018

fix

AT0000A182L5 106,97 0,66 %

108,14

106,74

200,00

3,000 % 23.06.2021

fix

AT0000A0WQ66 101,20 0,56 %

102

101,2

57,80

4,625 % 05.10.2018

fix

AT0000A19SB5 103,25 0,47 %

104,63

103

100,00

3,000 % 03.10.2019

fix

Porr AG 6,250 % 2018 Novomatic AG 3,000 % 2021 Cross Industries 4,625% 2018 S Immo AG 3% 2019

Orientierung in der Welt der Zertifikate gesucht? Wienerberger AG 5,250 % 2018

AT0000A0PQY4 100,40 –3,50 %

102,85

100,31

100,00

5,250 % 04.07.2018

fix

Strabag SE 4,250 % 2019

AT0000A0V7D8 103,81 –0,01 %

105,4

103,65

100,00

4,250 % 10.05.2019

fix

Swietelsky Baugesellschaft 4,625 % 2019 Strabag SE 3,000 % 2020 Novomatic AG 4,000 % 2019

AT0000A0WR40 105,97 0,09 %

107,28

104,38

74,09

4,625 % 12.10.2019

fix

AT0000A109Z8 105,60 0,09 %

106,44

105,08

200,00

3,000 % 21.05.2020

fix

AT0000A0XSN7 102,37 0,12 %

104,15

102,34

250,00

4,000 % 28.01.2019

fix

AT0000A0WNP5 105,58 0,15 %

107,87

105,38

150,00

4,500 % 01.10.2019

fix

Andritz 3,875% 2019

AT0000A0VLS5 103,83 0,25 %

106,02

103,65

350,00

3,875 % 09.07.2019

fix

Strabag SE 1,625 % 2022

AT0000A1C741 104,36

0,41 %

104,87

103,56

200,00

1,625 % 04.02.2022

fix

Egger Holzwerkstoffe 4,500 % 2019

WEB Windenergie AG 3,500 % 2019

AT0000A191B7 104,00 0,41 %

n. a.

n. a.

10,57

3,500 % 07.10.2019

fix

Wienerberger 4,000% 2020

AT0000A100E2 106,51 0,42 %

108,18

106,27

300,00

4,000 % 17.04.2020

fix

Swietelsky Hybrid-Anleihe 7,750%

AT0000A07LU5 101,50

n. a.

101,5

101,5

70,00

5,524 % 31.12.2070 variabel ∨

Wienerberger AG 6,500 %

DE000A1ZN206 107,60

n. a.

109,44

107,52

272,19

5,000 % 09.02.2070 variabel ∨

Porr Hybrid-Anleihe 6,750 %

AT0000A19Y36 113,25

n. a.

114,88

111,63

25,00

6,750 % 28.10.2070 variabel ∨ ZERTIFIKATE CHAMPION SEIT 2007

* LETZTER KURS ÄLTER ALS 2017/**YTM = RENDITE BIS LAUFZEITENDE QUELLE:

44

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RENDITE KURSE

SOJABOHNEN

TOP/FLOP-KURSENTWICKLUNG (3 MONATE) ROHSTOFFNAMEN

KURS

Magerschwein

WÄHRUNG

3M%

81,85

USX

25,11 %

Orangensaft

160,10

USX

16,01 %

Holz

558,50

USD

14,40 %

Sojabohnen

904,25

USD

–13,70 %

Lebendrind

108,60

USX

–10,17 %

Sojamehl

339,00

USD

–8,99 %

1.100 1.000 900

18.3.18

18.6.18 Quelle: TeleTrader

ROHSTOFFKURSE

DIE 15 TOP/FLOP-ROHSTOFFNOTIERUNGEN AN DEN WELTMÄRKTEN 2018 (YTD) ROHSTOFFNAME HANDELSPLATZ KURS WÄHRUNG YTD % YTD HIGH YTD LOW 1 J % 1 J VOLA 3 J % 3 J VOLA

Kakao

ICE US

2527,00

USD

33,85 %

2914,00

1885,00

27,82 %

31,00

–23,33 %

27,06

CME GLOBEX

558,50

USD

24,50 %

656,50

454,00

52,93 %

27,09

88,49 %

26,40

ICE US

160,10

USX

19,17 %

171,00

135,45

12,91 %

27,43

35,68 %

32,36

CBOT Composites

499,75

USD

16,97 %

544,50

416,25

7,30 %

28,37

2,46 %

26,87

ICE US

90,53

USX

15,32 %

95,23

75,37

25,95 %

21,92

41,28 %

20,82

CME GLOBEX

81,85

USX

14,32 %

81,85

51,55

–0,61 %

46,64

5,58 %

39,76

ICE Europe

73,10

USD

9,73 %

79,71

62,61

54,58 %

22,61

13,63 %

34,01

CBOT Composites

339,00

USD

8,24 %

402,20

309,40

12,55 %

19,84

4,18 %

22,04

ICE Europe

64,32

USD

6,76 %

72,57

59,00

43,92 %

23,44

6,30 %

35,01

Holz Orangensaft Weizen Baumwolle Magerschwein Brent Rohöl Sojamehl WTI Rohöl Diesel

ICE Europe

637,50

USD

6,12 %

700,75

547,50

50,62 %

21,92

8,56 %

32,29

Reis

CBOT Composites

12,38

USD

5,90 %

13,18

10,93

8,93 %

18,92

26,13 %

22,25

Mais

CBOT Composites

362,50

USD

3,28 %

408,25

347,25

–5,66 %

18,40

1,26 %

21,64

pro aurum

125,25

EUR

1,42 %

128,25

121,50

–1,76 %

9,97

3,94 %

13,69

Gold Österreich 1 Dukat Gold Philharmoniker 1 Unze

pro aurum

1124,00

EUR

1,40 %

1152,00

1088,50

–1,83 %

8,73

4,46 %

11,89

Goldbarren 100 Gramm

pro aurum

3562,00

EUR

1,37 %

3650,50

3454,00

–1,82 %

8,57

4,02 %

11,73

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Zucker

ICE US

12,02

USX –20,66 %

15,32

10,90

–10,57 %

29,15

6,84 %

30,94

Sojaöl

CBOT Composites

29,48

USD –10,83 %

33,75

29,48

–11,04 %

14,12

–8,62 %

18,79

CME GLOBEX

108,60

USX –10,71 %

130,33

101,75

–10,87 %

24,23

–27,89 %

22,20

ICE US

115,40

USX

–8,56 %

129,55

112,45

–6,60 %

23,86

–10,33 %

26,28

∨ ∨

Lebendrind Kaffee Palladium Sojabohnen

pro aurum

994,00

USD

–6,23 %

1126,00

909,00

13,73 %

22,60

36,91 %

28,52

CBOT Composites

904,25

USD

–5,09 %

1067,00

904,25

–3,83 %

15,91

–7,35 %

19,05

2726,50

EUR

–5,08 %

3008,00

2341,00

7,49 %

21,97

31,46 %

26,89

Palladiumbarren 100 Gramm

pro aurum

Platin

pro aurum

887,00

USD

–4,83 %

1029,00

885,00

–3,38 %

15,34

–17,49 %

20,98

Hafer

CBOT Composites

234,50

USD

–2,90 %

275,75

220,00

–12,34 %

35,74

–6,20 %

35,85

Silber

pro aurum

16,35

USD

–2,68 %

17,50

16,05

–1,80 %

18,70

1,87 %

23,45

Erdgas

ICE Europe

54,36

GBX

–2,46 %

58,72

46,35

56,61 %

36,70

28,36 %

36,87

pro aurum

1272,50

USD

–1,93 %

1359,50

1272,50

1,76 %

10,55

6,44 %

13,29

∨ ∨

Gold Platinbarren 100 Gramm Milch Silberbarren 100 Gramm

pro aurum

2471,00

EUR

–1,42 %

2682,00

2410,50

–6,97 %

13,70

–19,13 %

18,84

CME GLOBEX

15,36

USD

–0,26 %

15,66

13,40

–5,94 %

17,99

–8,19 %

19,17

pro aurum

54,25

EUR

0,00 %

56,25

51,25

0,93 %

17,00

5,85 %

21,59

ZERTIFIKATE CHAMPION SEIT 2007

KENNZAHLEN FÜR FUTURES BASIEREN AUF UNADJUSTED CONTINUATION CONTRACTS (CC). *US-DOLLAR CENTS; GREAT BRITISH PENCE. QUELLE:

45

∨ ∨

www.rcb.at


RENDITE STATISTIK

BÖRSENDATEN ÖSTEREICH DIE WIENER BÖRSE IN ZAHLEN

110 100 90 80 70 60 50 40

20 19 18 17 16 15 14

30

Q1

QUARTAL

Q2*

Q3

TOP-HANDELSTEILNEHMER PLATZIERUNG MAI

(MAI/17)

Q4

Q1

VERGLEICHSPERIODE

11,02

12,78

19,21

16,73

11

16,90

AKTUELLE PERIODE

14,00

12 12,92

110,22

130,72

99,90

Q4

131,55

90,59

Q3

123,09

117,25

82,95

0

VERGLEICHSPERIODE

14,29

13

20 10

*NUR ZWEI MONATE / QUELLE: WIENER BÖRSE AG

120

QUARTALSUMSÄTZE

MRD. EUR

*NUR ZWEI MONATE / QUELLE: WIENER BÖRSE AG

MARKTKAPITALISIERUNG

MRD. EUR 130

AKTUELLE PERIODE QUARTAL

Q2*

MEISTGEHANDELT PLATZIERUNG MAI

(MAI/17)

1.

(1.)

HANDELSPARTNER

Morgan Stanley & Co

UMSATZ (MIO. EUR)

722,14

1.

(2.)

MARKTTEILNEHMER

Erste Group Bank AG

UMSATZ (MIO. EUR)

2.

(–)

J. P. Morgan Securities

488,36

2.

(1.)

OMV AG

701,09

3.

(4.)

Merrill Lynch International

452,42

3.

(3.)

Raiffeisenbank International AG

595,95 495,70

1.261,83

4.

(6.)

UBS LTD.

369,32

4.

(4.)

Voestalpine AG

5.

(8.)

Societe Generale S. A.

355,91

5.

(6.)

Andritz AG

310,94

6.

(–)

Tower Research Capital

354,32

6.

(7.)

Wienerberger AG

194,28

7.

(5.)

Raffeisen Centrobank AG

339,61

7.

(–)

CA Immobilien Anlagen AG

171,44 165,86

8.

(7.)

9.

(10.)

10.

(9.)

Deutsche Bank AG

296,10

8.

(–)

Bawag Group AG

Credit Suisse Securities

290,35

9.

(–)

Schoeller-Bleckmann AG

161,09

Erste Group Bank AG

279,52

10.

(–)

AT&S AG

149,09

Gesamt Mai 2018

5.599,90

Gesamt Mai 2018

Gesamt Mai 2017

7.480,60

Gesamt Mai 2017

Differenz –1.880,70

5.438,03 7.404,83

Differenz

–1.966,80

QUELLE: WIENER BÖRSE AG

QUELLE: WIENER BÖRSE AG

UMSCHLAGSHÄUFIGKEIT INT. INVESTOREN

28,40 20,70 15,20 6,40 6,00 5,70 2,30 2,00 1,80 1,80 9,70

USA Österreich Großbritannien Norwegen Frankreich Deutschland Niederlande Kanada Schweiz Polen andere

QUELLE: IPREO, DEZEMBER 2016

INVESTORENGEOGRAFIE

46

4,00 % 8,40 % 34,10 % 53,50 %

sehr hoch hoch moderat niedrig

QUELLE: IPREO, DEZEMBER 2016


RENDITE STATISTIK

WIRTSCHAFTSDATEN

INFLATION

QUELLE: AMS

ARBEITSLOSENRATE

%

%

10

2

9 8

QUELLE: STATISTIK AUSTRIA

ÖSTERREICHS WIRTSCHAFT IN ZAHLEN

1,5

7 6 5

1

4

VERGLEICHSPERIODE

3 2

AKTUELLE PERIODE

1

AKTUELLE PERIODE 0

J

A

S

O

N

D

J

F

M

A

M

BIP-WACHSTUM

% 3

2,5

MONAT

J

%

QUELLE: STATISTIK AUSTRIA

J

A

N

D

J

F

M

A

M

LEISTUNGSBILANZSALDO IN % DES BIP

6

MONAT

5 4 3

1 0 –1

Q3

289,49* 295,20*

Q4

2.288*

1.066* 419*

667*

810*

QUARTAL

MRD. EUR

–4

293,62* 290,66*

293,62*

291,55*

296,56*

297,20*

Q2

–139 *

88,45*

–3

Q1

Q4

–2

MRD. EUR

81

Q3

DEFIZIT IN % DES BIP

%

83 82

Q2

QUELLE: STATISTIK AUSTRIA

84

Q1

96,71*

85

VERGLEICHSPERIODE AKTUELLE PERIODE

92,11*

86

QUARTAL

MIO. EUR

93,22*

GESAMTVERSCHULDUNG IN % DES BIP

–1

91,34*

88,84*

Q3

AKTUELLE PERIODE

87,47*

Q2

93,25*

91,36*

87,47*

93,07*

Q1

0

QUELLE: STATISTIK AUSTRIA

Q4

88,36*

96,71*

92,11* 1

VERGLEICHSPERIODE

4.392*

1

1,5

4.969*

2

88,84*

MRD. EUR

70

O

7

2

80

S

84,88*

J

QUELLE: OENB

0

%

VERGLEICHSPERIODE

0,5

–5

VERGLEICHSPERIODE

–6

VERGLEICHSPERIODE

AKTUELLE PERIODE

–7

AKTUELLE PERIODE Q1

QUARTAL

47

Q2

Q3

Q4

QUARTAL


FINANZPLATZ UNTERNEHMEN

HIGH NOON AUF Weniger Besucher, mehr Stimmabgaben. Professionelle Stimmrechtsvertreter und aktivistische Aktionäre fordern das Management vor und auf der Hauptversammlung. TEXT JULIA KISTNER

D

er große Saal im Austria-Center

tionäre vor Ort. Dafür sind mehr insti-

ist gut gefüllt. Knapp 700 Akti-

tutionelle Investoren aus dem Ausland

onäre sind zur Hauptversamm-

präsent. Durch geänderte Regelwerke

lung (HV) der Immofinanz AG nach Wien

sind diese gezwungen und incentiviert,

gepilgert, um aus erster Hand zu erfah-

für ihre Kunden Stimmrechte global

ren, wer auf dem glatten Immobilien-

wahrzunehmen. Sie lassen sich mit de-

parkett nun wen kauft, oder sie kom-

ren Stimmen vertreten, treiben dadurch

men, um auch nur nach Naturaldivi-

die Präsenzen in die Höhe und entschei-

denden Ausschau halten. Für volle Rei-

den auch den Abstimmungsausgang“,

hen bei der HV wird schon im Vorfeld

beschreibt Andreas Posavac, D-A-CH-

gesorgt, berichtet Bettina Schragl, IR-

Chef des US-Finance-Serviceanbieters

Chefin der Immofinanz AG: „Wir laden

Ipreo den neuen HV-Trend.

unsere Anleger über die Banken zur HV brieflich ein. Wir schreiben so pro Jahr

Internationale Gäste

mehr als 20.000 Depotinhaber an.“

Das bestätigt auch Aktionärsvertreter

Hauptversammlungen

Wilhelm Rasinger: „Hauptversammlun-

aber nicht mehr so gut besucht wie frü-

gen haben nicht mehr wie früher den re-

her. „Es sind deutlich weniger Privatak-

gionalen Event-Charakter, weil die An-

Meist

sind

48


FINANZPLATZ UNTERNEHMEN

Ruhe vor dem Sturm. Auf Hauptversammlungen kommt es ab und an zu Wortgefechten zwischen Vorstand und streitbaren Investoren.

Handyempfang oder die fehlerhafte Ge-

Bei der OMV AG waren im Jahr 2010

sprächsrechnung muss man nun wirk-

rund 63,4 Prozent des Grundkapitals bei

lich nicht auf der Telekom-Hauptver-

der Hauptversammlung vertreten. Heu-

sammlung klären.“

er waren es 76,6 Prozent, somit rund 13

© MAYR ELKE / WIRTSCHAFTSBLATT / PICTUREDESK

Hauptversammlungen

kann

man

Prozent mehr. Die Proxy-Advisers ge-

live im Internet verfolgen, zumindest

ben ihren Auftraggebern Empfehlungen

die Vorstandsreden, nicht aber die Fra-

ab, wie sie abstimmen sollen. Fondsma-

gen der Aktionäre und Antworten des

nager brauchen dadurch nicht mehr bei

Managements. „Es sind nicht die Stre-

allen Einzelaktien in ihrem Fonds die Ta-

aming-Kosten, sondern die Persönlich-

gesordnungen durchackern. Auch ist die

keitsrechte der anwesenden Anteilseig-

Teilnahme an der HV leichter geworden.

ner“, erklärt Roland Mayrl, Partner der

Früher musste man seine Aktien bei der

Beratungsgruppe Metrum Communica-

Depotbank hinterlegen. So lange waren

tions, warum man nicht alles überträgt.

sie gesperrt und durften nicht verkauft worden: ein K.-o.-Kriterium für insti-

Die Würfel fallen vor der Show

tutionelle Anleger. Heute muss die De-

„Eine elektronische Abstimmung gibt

potbank nur bestätigen, dass der Inves-

es bereits“, meint Posavac, „die Ab-

tor zu einem bestimmten Zeitpunkt vor

stimmungen erfolgen manchmal be-

der HV so und so viele Stimmrechte be-

reits Wochen vor der Hauptversamm-

sessen hat.

lung über elektronische Intermediä-

Grundsätzlich sei die neue Domi-

re. Im Endeffekt ist fast jede Hauptver-

nanz von professionellen Stimmrechts-

sammlung bereits Tage vor der eigent-

vertretern bei Aktionärsabstimmungen

lichen HV entschieden und der Ausgang

durchaus zu begrüßen, meint Mayrl:

HAUPTVERSAMMLUNGEN leger internationaler sind und die Priva-

klar.“ Der Großinvestor Klaus Umek von

„Proxys haben genaue Richtlinien, nach

ten nicht mehr in Einzelaktien, sondern

Pet­rus Advisors nennt noch einen ande-

denen sie vorgehen und abstimmen.

in Fonds investieren.“ Um sich gut zu

ren Grund für das Fernbleiben des brei-

Darauf können sich die börsennotier-

informieren, sei die physische Präsenz

ten Streubesitzes: „Es ist schwierig, sich

ten Unternehmen schon im Vorfeld ih-

auf der HV nicht mehr unbedingt not-

Gehör zu verschaffen.“ Denn auf den

rer Hauptversammlung einstellen und

wendig. „Die professionellen Investor-

Hauptversammlungen haben die Profis

diese bei der Erstellung der Tagesord-

Relations-Abteilungen stellen neben

das Sagen. Dazu zählen der Interessen-

nung beziehungsweise der Beschluss-

Geschäfts- und Quartalsberichten auch

verband der Anleger (IVA), Depotbanken

vorschläge berücksichtigen.“

ausführliche, aktuelle Informationen

sowie professionelle „Proxy-Advisers“

online und beantworten Aktionärsfra-

wie ISS aus den USA oder Glass Lewis.

Leichtes Spiel für Aktivisten

gen. Außerdem: Wer außer Studenten,

Der scheidende IVA-Präsident Rasinger

Die vielen weisungsgebundenen auf

Pensionisten und Arbeitslose hat an ei-

schätzt, dass 80 bis 90 Prozent der Stim-

Hauptversammlungen

nem Arbeitstag einen halben Tag für den

men bereits von Vertretern weisungsge-

Stimmrechtsvertreter

Besuch einer Hauptversammlung Zeit“,

bunden ausgeübt werden. Das bestätigt

dings auch die Aktionärsdemokratie

regt Rasinger an, den jährlichen Aktio-

auch Berater Mayrl: „Es werden heute

gefährden. Nämlich dann, wenn ak-

närsauftrieb an Tagesrandzeiten zu ver-

mehr Stimmen auf Hauptversammlun-

tivistische Investoren die Gunst der

legen, „damit wieder mehr vernünftige

gen abgegeben, obwohl weniger Perso-

Stunde nutzen. Mit seinem Invest-

Fragen gestellt werden. Den schlechten

nen vor Ort sind.“

mentvehikel Petrus Advisers und An-

49

anwesenden können

aller-


FINANZPLATZ UNTERNEHMEN

„Wir gehen nur hin, wenn etwas schlecht läuft.“ KLAUS UMEK

„Konnten ­Kosten auf knapp ­unter 500.000 Euro ­reduzieren.“ GERDA HOLZINGER-BURGSTALLER

„HV-Teilnahme erst ab einer bestimmten Anzahl an Aktien.“ WILHELM RASINGER

wälten im Schlepptau setzt etwa Klaus

Ein Geschäftsjahr mit einem hohen Ver-

Die Hauptversammlung sei ein wich-

Umek oftmals mit vergleichsweise we-

lust oder allfällige Rechtsstreitigkeiten

tiger Formalakt, so Rasinger, „doch der

nigen Stimmen auf Hauptversammlun-

mit Aktionären wie 2014 führen zu einer

Aufwand ist schon zu hinterfragen.“

gen Sonderprüfungen durch. Wohl wis-

gewissen Anspannung und zur Notwen-

Von welchem Aufwand sprechen wir?

send, dass weisungsgebundene Proxy-

digkeit wirklich gut vorbereitet zu sein,

„Wir haben bei Ersten Group die Kos-

Advisers nicht spontan mitstimmen

um auf Fragen reagieren zu können.“

ten in den letzten Jahren auf knapp unter 500.000 Euro reduzieren können“,

können. „Vor allem im internationalen Bereich gibt es leider eine Haupt-

Hoher Aufwand

freut sich Gerda Holzinger-Burgstal-

versammlungskultur, wo das Publikum

„Anwesende Aktionäre orientieren sich

ler, Erste Group Bank AG, „die größten

zum Großteil aus Anwälten und spezi-

fast alle an den Vorschlägen der Stimm-

Kostenblöcke sind das Zählservice, das

alisierten Vertretern besteht, die häu-

rechtsvertreter oder auch der Auf-

Catering und der Anmeldeservice, Dol-

fig ausschließlich nach Verfahrens-

sichtsräte“, berichtet Rasinger, „die ty-

metsch, Vollmachts- und Weisungs-

fehler Ausschau halten und Beschlüs-

pischen Tagesordnungspunkte wie Ent-

verarbeitung sowie die Internetübertra-

se anfechten“, beklagt Berater Posavac,

lastung des Vorstands oder die Gewinn-

gung.“ Viele KMUs beginnen bei der Lo-

„deshalb machen Hauptversammlun-

verteilung werden durchgenickt. Wi-

cation der HV zu sparen. Die S&T AG hat

gen auch keinen Spaß mehr, denn die

derstand gibt es oftmals bei Vorratsbe-

sie heuer in das Schloss Hagenberg zur

Emittenten wollen sich natürlich auch

schlüssen für Kapitalmaßnahmen oder

kooperierenden Fachhochschule Ha-

keinem Risiko aussetzen, und es werden

dann, wenn bei einem bestellten Auf-

genberg verlegt. „Das kam im lauschi-

juristische Texte durchexerziert, um al-

sichtsrat nicht die Unabhängigkeit vom

gen Gastgarten gut an“, berichtet HV-

len Fehlern vorzubeugen.“

Kernaktionär gegeben ist.“

Dauergast Berthold Berger, „und die

„Eine gute HV-Vorbereitung und eine entsprechende Einbindung der Investo-

S&T AG kam mit 24.000 Euro aus.“ #HV

ren wird immer wichtiger“, sieht auch Berater Mayrl hier ein großes Betätigungsfeld, „vor Ort darf man sich nicht von auf Krawall gebürsteten Investoren irritieren lassen, sondern muss im Sinne einer effizienten Sitzungsführung bestimmt seinen Weg gehen. Dazu gehört auch, dass man das versierte Hauptversammlungspublikum nicht mit jahrzehntelange verwendeten Sprechspiegeln langweilt. Diese gehören regelmäßig ausgemistet und an aktuelle Vorgaben angepasst. Die Formalien zu Beginn einer Hauptversammlung sollten maximal noch zehn bis 15 Minuten dauern.“ Man muss die HVs dem wirtschaftlichen Umfeld anpassen, sagt Gerda Holzinger-Burgstaller von der Erste Group Bank AG, an den schwierigen Höhepunkt

„In anderen Ländern werden Anleger oft erst mit 100 oder 1.000 Stück Aktien

WOZU? Die ordentliche HV informiert die Anleger über das abgelaufene Geschäftsjahr. Abgestimmt wird etwa über die Gewinnausschüttung. Die Aktionäre haben Stimmrechte im Verhältnis zu ihren Beteiligungen. Jeder Aktionär ist berechtigt, in der Hauptversammlung zu jedem Punkt der Tagesordnung Anträge zu stellen, über die wiederum abgestimmt wird. HV-Beschlüsse sind grundsätzlich bindend. Sie können aber durch eine Anfechtungs- oder Nichtigkeitsklage „gekippt“ werden. Der Vorstand ist den Aktionären gegenüber auskunftspflichtig, wobei der HV-Vorsitzende Redezeiten begrenzen kann. Serviert wird den Anlegern meist ein kleines Frühstück und später ein warmes Essen, zumal HVs sechs bis sieben Stunden dauern können. Geschäftsberichte sowie Informationen über Einberufung und Ergebnisse von Hauptversammlungen bietet die Oesterreichische Kon­trollbank online auf issuerinfo.oekb.at.

zur HV geladen“, votiert Rasinger auch dafür, dass das Fragerecht für die Kleinaktionäre erhalten bleibt. „Es wird nur von Stimmrechtsvertretern oder sonstigen Bevollmächtigten ausgeübt.“ So ließe sich die jährliche Aktionärsveranstaltung auch wesentlich straffen.

Streitbare Besucher „Wir gehen ohnehin nur hin, wenn etwas schiefläuft“, gibt Umek unverblümt zu. Dort sucht und findet er gleichgesinnte Aktionärsgruppen, um einzuschreiten. So haben seine Anwälte bei der jüngsten turbulenten Immofinanz-HV vier Anträge auf Bestellung von Sonderprüfern eingebracht. „Von denen einer mit knapper Mehrheit durchging“, relativiert Immo-

der Finanzkrise. „Die HVs waren sicher-

finanz-IR-Chefin Bettina Schragl. Er

lich anders als die HVs davor oder heute.

betrifft das Russlandgeschäft, das laut

50


FINANZPLATZ UNTERNEHMEN

#ANLEGER

Umek unter dem Wert verscherbelt worden sei. Der aktive Investor beklagt auch, dass bei den Hauptversammlungen „der Schlendrian einreißt. Wir glauben nicht an Redlichkeit von Stimmrechtsvertretern wie die IVA, die gleichzeitig in Aufsichtsräten sitzen.“ Unredliche Praktiken weist Wilhelm Rasinger, seit 1999 Präsident des Interessenverbands für Anle-

DER KULTAKTIONÄR

ger, entschieden zurück. Die IVA vertrete

VITA BERTHOLD BERGER Kultaktionär und HV-Ikone

primär ausländische Aktionäre, die nicht extra zur Hauptversammlung anreisen

Der Sohn (61) eines Tischlers brach sein Jus- und Wirtschaftsstudium vorzeitig ab, um an der Börse viel Geld zu verdienen und in die Fußstapfen seines reichen Großvaters zu treten. Bekannt im ganzen Land, stellt der gebürtige Linzer seit 25 Jahren den Vorständen auf Hauptversammlungen kritische Fragen. Für seine­ beiden Exfrauen managet er ­gratis deren Wertpapierdepots.

können. „Dafür müssen wir uns intensiv vorbereiten, die Bilanzen lesen und abzustimmende Tagesordnungspunkte akribisch durchgehen“ so der scheidende IVA-Chef, „die Aufwandsentschädigung, die uns die Unternehmen für die höhere Stimmrechtspräsenz bezahlen, liegt im Übrigen pro vertretenen Aktionär unter den Buffetkosten für die anwesenden Anteilseigner.“ Großaktionär Umek fordert, dass die Finanzmarktaufsicht

FMA

Hauptver-

Berthold Berger polarisiert. Der gesprächige Mann aus Linz lässt seit 25 Jahren kaum eine Hauptversammlung aus. Der Börsianer plauderte mit dem Kultaktionär über seine Börsen- und HV-Erlebnisse.

sammlungen künftig überwacht und Manipulationen streng bestraft. „Die Meinung von Herrn Umek teile ich nicht“, kontert Ipreo-Chef Andreas Posavac, „bei zahlreichen kritischen Hauptversammlungen sind die relevanten Behörden und Regulatoren ohnehin auch jetzt bereits sehr häufig anwesend.“ Die eigentlichen Hauptversammlungen in Österreich seien gut organisiert, so Posavac. Definitiv im Vergleich zu anderen Ländern hinten sei Österreich „bei

Kaum eine Hauptversammlung ohne Bert-

nes können Sie mir glauben: Hauptver-

der Vorbereitung der Hauptversamm-

hold Berger. Haben Sie denn kein Zuhause?

sammlungen sind beziehungstötend.

lungen, im proaktiven Umgang mit In-

– Doch natürlich. Ein sehr schönes so-

Wegen meiner Leidenschaft für HVs

vestoren, Stimmrechtsberatern und an-

gar. In Linz. Das 110 Jahre alte Haus mei-

gingen zwei Beziehungen drauf. Wenn

deren Intermediären, die oftmals kom-

nes Großvaters, das ich selbst renoviert

Frauen hübsch sind, darf man sie nicht

plett vergessen werden und wo man sich

habe. Dazu einen 3.000 Quadratmeter

so viel allein lassen.

dann über Überraschungen wundert. Mit

großen Garten ... Ist es das wert? – Ich lebe von Aktiener-

der EU-Aktionärsrichtlinie wird sich dies aber auch verbessern. Wenn Sie sich ak-

... der in der HV-Hochsaison wahrschein-

trägen, und meine beiden Exfrauen leben

ribisch vorbereitete Hauptversammlun-

lich eine Gstätten ist. – Er war tatsächlich

sogar sehr gut davon. Ich manage für bei-

gen ansehen wollen, empfehle ich ein-

schon so verwildert, dass ich Hauptver-

de erfolgreich ihre Aktiendepots gratis.

mal eine HV von DAX-Gesellschaften zu

sammlungen auslassen und zu Rasen-

Den Wissensvorsprung, die Details zum

besuchen. Die ist meist eine Kombina-

mäher und Motorsäge greifen musste.

Unternehmen und seinem Management

tion von HV, Produktveranstaltung und

erhält man nur auf Hauptversammlun-

aktives Investor-Relations. Da kann man

Gibt es niemanden, der Ihnen die Gartenar-

gen. Die Vorstände begrüßen mich per-

sich schon einiges abschauen.“ n

beit abnimmt? – Selbst ist der Mann. Ei-

sönlich, und ich kann persönliche Ge-

51


FINANZPLATZ UNTERNEHMEN

spräche mit ihnen und den Aufsichtsrä-

Spürsinn. Berthold Berger verschafft sich bei den Vorständen der börsennotierten Gesellschaften Gehör­.

ten führen. Doch im Gegensatz zu manchen Kleinaktionärsvertretern, die sich 2.000 Euro plus Mehrwertsteuer von bör-

abgebrochen habe, weil ich frühzeitig er-

sennotierten Firmen bezahlen lassen,

kannt habe, dass man mit Aktien mehr

habe ich noch nie Geld für kritische Fra-

verdienen kann. Die Zahl der Kleinakti-

gen genommen.

onäre hat deutlich abgenommen, auch wenn die Buffets in Österreich in der Re-

Die Stimmrechtsvertreter tun etwas für ihr

gel immer noch üppig sind. Sie lassen sich

Geld. Sie bereiten sich akribisch auf die HVs

von Profis vertreten. In Deutschland gibt

vor, lesen vorab im Detail die Bilanzen und

es nur noch Würstel. Geschenke, wie sie

die Tagesordnungspunkte. – Das mache ich

früher Bautycoon Haselsteiner großzü-

auch. Schauen Sie, es ist nichts dagegen

gig gemacht hat, eine ganze Reisetasche

einzuwenden, dass sie sich ihren Aufwand

voller Werbegeschenke, gibt’s auch bei

für die Stimmrechtsvertretung entgelten

uns nicht mehr. Nur Mayr-Melnhof ver-

lassen, aber doch nicht von den Unter-

schenkt noch Marmelade, dafür gibt’s

nehmen, die die HV abhalten, sondern

dort kein Buffet mehr, weil bei ihren HVs

von denen, die sich dort vertreten lassen.

im Grand Hotel in Wien angeblich wert-

Die haben doch nicht einmal einen Ge-

Gewinn- und Verlustrechnung. Da weiß

volles Silberbesteck und Geschirr ent-

nierer, etwas zu verlangen, wenn die bör-

man gleich, ob es passt oder nicht.

wendet wurde. Auch missfällt der Gesell-

sennotierten Firmen Verluste schrei­ben.

schaft das rüpelhafte Runterreißen des

Und schon gar nicht geht, wenn Sie mich

Macht physische Präsenz bei HVs im digita-

Essens vom Tablett. Übrigens hat die Alli-

fragen, wenn diese auf der HV der UBM

len Zeitalter noch Sinn, oder ist es für Sie der

anz in Deutschland auch auf Do&Co-Fin-

Fragen stellen und gleichzeitig Aufsichts-

Reiz des großen Publikums? – Zu den Ak-

gerfood umgestellt und lässt sich dies 98

rat bei der Konkurrenz Immofinanz sind.

tionärsversammlungen in Deutschland

Euro pro Aktionär kosten.

Da wird Corporate Governance mit Füßen

fahre ich tatsächlich nicht mehr so oft, da

getreten. Ganz anders in Deutschland. Ich

sie zu 90 Prozent im Internet übertragen

Investieren Sie nur in Aktien, deren HVs Sie

habe bei VW erlebt, wie einem Rechtsan-

werden und das meist inklusive den Akti-

besuchen? – Die Hauptversammlungen

walt bei der Hauptversammlung das Aus-

onärsfragen und den Antworten der Vor-

meiner US-Aktien besuche ich natür-

kunftsrecht zur Gänze verweigert wurde,

stände. Das bieten in Österreich gerade

lich nicht, obwohl es reizvoll wäre. Lei-

weil er ein Aufsichtsratsmandat bei ei-

einmal drei ATX-Werte: die Erste, Wien-

der habe ich nicht in Apple investiert, da-

nem Zulieferer innehatte. Auch ist es in

erberger und AT&S. Kursmäßig kann man

für in den österreichischen Zulieferanten

Deutschland nicht üblich, dass DAX-Un-

vor Ort natürlich nichts bewegen, aber

AMS. Hier bin ich bei 6,50 Euro einge-

ternehmen Stimmrechtsvertretern etwas

man kann Schweinereien thematisieren.

stiegen. Jetzt notiert sie bei 80 Euro. Üb-

für ihr Kommen bezahlen. In der Schweiz

Schauen Sie doch bei der Telekom Aus­tria.

rigens kaufe ich auch schon mal ein paar

bestimmt die HV, welche Stimmrechts-

Da sitzt der Verbund-Finanzvorstand im

Stück von unbedeutenden Aktien wie die

vertreter beauftragt werden.

Aufsichtsrat, während seine Frau Dagmar

­Petro Welt Technologies, einst CAT Oil,

im Aufsichtsrat der Deutschen Telekom

und gehe auf deren HV, nur um zu erfah-

Sie finanzieren sich alle Ihre HV-Ausflü-

sitzt, deren Österreich-Tochter T-Mobile

ren, was in ihrem Heimmarkt, in dem Fall

ge aus der eigenen Tasche? – Ja, mit einer

die Telekom Austria konkurrenziert. Ein

Russland, wirklich abgeht.

Ausnahme. Einmal hat mir die EVN das

Unding! Hätten Sie für den Sommer noch einen hei-

Fahrgeld zur HV des deutschen Energiekonzerns EnBW nach Karlsruhe bezahlt,

Was ist die häufigste Frage, die Sie stellen?

ßen Aktientipp, wenn es aktuell so einen

weil sie etwas wissen wollte. Ansonsten

– Das kann ich nicht generalisieren. Das

überhaupt gibt? – Das heurige Börsenjahr

fahre ich zu HVs in Deutschland mit dem

kommt auf die Umstände an.

war auch für mich nicht so berauschend

Nachtzug, dann brauche ich kein Hotel.

wie das letzte. Das kann man aber mit

Ab und zu fahren wir Kleinaktionäre auch

Apropos Compliance. Hat sich beim Ablauf

guten Aktien aussitzen. Das gilt auch für

in Fahrgemeinschaften.

der HV, beim Buffet und bei den Geschenken

die Voestalpine, sollten sie die Zölle tref-

auf der HV etwas im Laufe der Zeit geändert?

fen. Ohne Empfehlungen abzugeben: Mir

Welche Bereiche im Geschäftsbericht sind für

– Ich besuche nun seit 25 Jahren HVs, als

persönlich gefallen derzeit General Elec-

Sie die wichtigsten? – Der Cashflow und die

ich mein Jus- und Wirtschaftsstudium

tric und S&T. n

52


MEINUNGEN GASTKOMMENTAR

STRUKTUR DER ­AKTIENGESELLSCHAFTEN Die Aktiengesellschaft war ursprünglich mehr oder weniger ausschließlich vom Leitbild einer Publikumsgesellschaft geprägt, deren Aktien sich im Streubesitz einer Vielzahl von Aktionären befinden. Die Wirklichkeit sieht anders aus.

VITA JOHANNES REICH-ROHRWIG Rechtsanwalt und Universitätsprofessor CMS Reich-Rohrwig Hainz Der studierte Jurist (63) ist Anwalt aus Leidenschaft und gibt sein Wissen im Unternehmensund Gesellschaftsrecht als Universitätsprofessor an der Universität Wien weiter. Zu seinen beruflichen Höhepunkten zählen seine Bücher zum GmbH-Recht und die Kommentierung der Verantwortlichkeit des Vorstands von Aktien­ gesellschaften. Sein Rückzugsort ist der Attersee im Salzkammergut, auf dem er auch segelnd zu finden ist.

Die meisten Aktiengesellschaften (AGs)

zu wenig ist, wenn die Aktionäre nicht

sind keine Publikumsgesellschaften. Sie

sonst noch finanzielle Unterstützung

sind meist auch nicht börsennotiert (93 Prozent). So hat sich der Gesetzgeber

„Die gelebte Wirklichkeit

den vorwiegenden Anwendungsbereich

weicht weit vom gesetzlichen

einer AG sicherlich nicht vorgestellt.

Leitbild ab.“

Die weitaus überwiegende Zahl der AGs wird von einem Alleinaktionär (40 %),

leisten. Weitere 27 Prozent der AGs finden mit einem Grundkapital von bis zu einer Million Euro das Auslangen. Umgekehrt ist die Rechtsform der AG eine klassische Rechtsform für Großun-

JOHANNES REICH-ROHRWIG

ternehmen: So besitzen 15 Prozent der AGs ein bilanzielles Eigenkapital von 50

von einem Mehrheitsaktionär (31 %)

bis 100 Millionen Euro, 19 Prozent von

oder von zwei gleichbeteiligten Aktionären (5 %) beherrscht. Bei solchen

Studie der Rechtsanwaltskanzlei CMS

Mehrheitsverhältnissen in mehr als drei

Reich-Rohrwig Hainz zutage: So besit-

Vierteln aller AGs bedeutet „Aktionärs-

zen zehn Prozent der AG nur das gesetz-

Welche Tätigkeiten entfalten AGs?

demokratie“ nicht eine Vielfalt ver-

liche Mindestgrundkapital von 70.000

Am häufigsten wird die Rechtsform der

schiedener Meinungen, bei denen sich

Euro, was bekanntlich für den Auf-

AG verwendet für Holdings (39 %), Ge-

die vernünftigere Mehrheit der Aktio-

bau eines Unternehmens in aller Regel

werbe oder Handel (19 %), Industrie

näre durchsetzt. Vielmehr gilt nur das

(11 %), Kreditinstitute (13 %), Immo#ANALYSE

Prinzip: „Wer zahlt, schafft an.“ Oder anders ausgedrückt: Wer mehr Aktien gezeichnet, mehr Geld investiert hat, hat das Sagen, und das ist in 71 Prozent der Fälle ein einziger Aktionär. Dieser Allein- oder Mehrheitsaktionär ist eine ausländische Gesellschaft oder Stiftung (29 %), eine inländische Kapitalgesellschaft (37 %) oder eine österreichische Privatstiftung (14 %). Natürliche Personen als unmittelbar beherrschende Aktionäre sind mit neun

mehr als 100 Millionen Euro.

bilien (6 %), Bergbahnen (4 %), Versicherungen (3 %), Pensionskassen (2 %),

AKTIONÄRSZAHLEN 1 Aktionär und De-facto-Einmann-AG

40 %

2 Aktionäre (ohne De-facto-Einmann-AG)

7%

3 bis 5 Aktionäre

18 %

6 bis 10 Aktionäre

9%

11 bis 20 Aktionäre

5%

21 bis 50 Aktionäre

5%

51 bis 100 Aktionäre

1%

101 bis 500 Aktionäre

6%

mehr als 500 Aktionäre

9% QUELLE: CMS

Prozent relativ selten. Diese und noch

sonstige (3 %). Auffällig ist, dass Holdings zu 63 Prozent keinen oder nur einen Mitarbeiter haben. Knapp ein Drittel beschäftigen allerdings zwischen sieben und 114 Mitarbeitern, im Durchschnitt 30. Solche „aktiven“ Holdings sind dann für die Gruppengesellschaften etwa in den Bereichen Strategie und Corporate Development, Treasury, Konzernrechnungswesen, Recht und Compliance, Controlling, Einkauf, IT, IR, Kommunikation und HR tätig. n

einige andere Fakten fördert nun eine

53


#BANKEN

KOLUMNE

WILHELM CELEDA Vorstands­ vorsitzender Raiffeisen Centrobank AG

ABGEBRÜHTE KAPITALMÄRKTE

BANKEN REÜSSIEREN ZEHN JAHRE NACH LEHMAN-PLEITE Geht es nach der Oesterreichischen Nati-

Stability Report“ der OeNB, der vor kurzem

onalbank (OeNB), so hat sich die Lage der

präsentiert wurde. Diese Profitabilität be-

den Eindruck gewinnen, in diesem

österreichischen Banken zehn Jahre nach

ruhe aber sehr stark auf historisch nied-

Jahr ist nichts los auf den Akti-

Ausbruch der Finanzkrise normalisiert. Die

rigen Risikokosten. Aus diesem Grund sei

enmärkten. Die meisten Indizes

heimischen Banken konnten ihre Gewin-

es weiterhin wichtig, die operative Profi-

oszillieren plus oder minus fünf

ne im Jahr 2017 sowohl im Inland als auch

tabilität nachhaltig zu stärken. Ins gleiche

Nach sechs Monaten könnte man

Prozent rund um den Jahres-

im Ausland erneut steigern. Nur noch 3,4

Horn bläst der Verband österreichischer

betrachtet einer lustlosen Tümpelei

Prozent der aushafteten Kredite sind not-

Banken und Bankiers: Der Transformati-

gleicht. Dementsprechend pirscht

leidend, die harte Kernkapitalquote liegt

onsprozess der heimischen Banken sei in

sich auch die Volatilität wieder an

im Schnitt bei 15,1 Prozent. „Im Jahr 2017

Gang, die Betriebsergebnisse konnten um

die historischen Tiefststände des

verzeichnete der österreichische Banken-

22,1 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro gestei-

sektor die höchste konsolidierte Profitabi-

gert werden. „Banken sind im Digitalisie-

lität seit Ausbruch der Krise. Damit kehrt

rungszug mit Höchstgeschwindigkeit un-

Regierung, deren diametral entge-

er wieder zur Normalität zurück, wenn-

terwegs“, sagt Verbandspräsident Robert

gengesetzten Parteien nur dadurch

gleich es sich um eine neue Form der Nor-

Zadrazil. An der persönlichen Beratung in

geeint scheinen, dass sie gegen

malität handelt“, kommentierte Vizegou-

den Filialen soll festgehalten werden, digi-

verneur Andreas Ittner den 35. „Financial

tale Kanäle werden ausgebaut.

anfangswert, was oberflächlich

letzten Jahres heran. Dabei gäbe es ausreichend Grund zur Beunruhigung: Mit einer neuen italienischen

die EU sind. Aber die aufkeimende Angst vor einem Eurozerfall währte nur kurz. Auch die erratische Unberechenbarkeit von Trump wird zur Gewohnheit, sei es, wenn getroffene Vereinbarungen kurz darauf per Twitter wieder gekündigt werden oder wenn realisierte oder angedrohte Strafzölle lauthals verkündet

BAWAG SICHERT SICH LUKRATIVE KOOPERATION BEI RATENKREDITEN

werden. Somit bringt auch die neue Freundschaft zwischen Kim Jong-un und Trump nur verhaltene Freude mit sich, denn wer weiß, wie lange diese Liebe währt. Auch weitere russische Sanktionen brachten nur eine kleine Korrektur. Zum Glück wird auch die österreichische Initiative

Die Bawag PSK AG (Bawag) ist ab Jän-

bootet damit die Santander Consumer

einer Transaktionssteuer noch nicht

ner

Vertriebspartner

Bank Österreich aus, die derzeit beim

ernst genommen. Die Kapitalmärkte

des Elektronikhändlers Mediamarkt/Sa-

Elektronikhandelsriesen unter Vertrag

turn. Die Bank steigt damit ins lukrative

ist. Die Auto- und Warenfinanzierung ist

Geschäft mit Ratenkrediten ein. „Diese

das Kerngeschäft von Santander. Die spa-

Verunsicherung hält immer wieder

strategische Partnerschaft ist ein weite-

nische Bank ist derzeit bei mehr als 1.000

der Pragmatismus Einzug - nach

rer Baustein in unserer Omnikanal-Stra-

Händlerpartnern unter Vertrag, darunter

dem Motto „schau ma amal“ - und

tegie, um unsere Präsenz im Konsum-

Möbel Ludwig, Bauhaus, Obi, Hornbach

kreditsegment auf dem österreichischen

und Hartlauer.

scheinen durch die Vorkommnisse der letzten Jahre ausreichend abgebrüht zu sein: Nach einer kurzen

somit gewinnt das Vertrauen in die Kraft und Wandlungsfähigkeit der Märkte wieder die Oberhand.

w.celeda@derboersianer.com

2019

exklusiver

Markt zu verstärken und Cross-Selling-

Die Finanzmarktaufsicht hat ange-

Potenziale zu nutzen“, sagt Bawag-Re-

kündigt, dass sie das Geschäft mit Kon-

tail-Vorstand David O’Leary. Die Bawag

sumkrediten stärker prüfen wird.

54


BRANCHE BANKEN

Der RBI-Vorstand mit Andreas Gschwenter, Johann Strobl und Hannes Mösenbacher nahm Finanz­minister Hartwig Löger in die Mitte.

TICKER

Erste Group erhöht Anteil an rumänischer BCR auf 99,88 Prozent

Rund 1.000 Gäste kamen zum Kundenempfang der Raiffeisen Bank Inter­national

+++

AG ins Palais Liechtenstein. Stargast war einmal mehr Finanzminister Hartwig

Weltbank-Tochter IFC

Löger, der geduldig Fragen über Aufsicht, Bankenmarkt und EU-Ratspräsident-

eröffnet Büro in Wien

schaft beantwortete. Die Cocktails schmeckten trotz zwischenzeitlichen ­Regengusses.

+++ BKS Bank AG mit neuem Büro in Split

+++ Erste Group gründet

OBERBANK ZIEHT SICH AUS DEM IRAN ZURÜCK

S WOHNBAUBANK MIT NEUER STRUKTUR

Die Oberbank AG hat ihrem Irangeschäft

Die S Wohnbaubank AG spaltet ihren

einen Riegel vorgeschoben. Grund dafür

Bankbetrieb auf die Erste Bank Öster-

ist die Bedrohung europäischer Unter-

reich AG ab. Das gesamte Wohnbaukre-

500 Millionen Euro Volumen

nehmen durch US-Sekundärsanktio-

ditgeschäft wandert unter die Ägiden von

nen. Große, von der Oesterreichischen

Ex-Wohnbaubankchef Josef Schmidin-

+++

Kontrollbank AG abgesicherte Finanzie-

ger, der den großvolumigen Wohnbau der

rungen heimischer Unternehmen hatte

Erste Bank leitet. Ebenfalls weg von der

die Oberbank noch nicht begleitet. Sehr

Wohnbaubank wandern die Bauträger-

wohl aber Zahlungsverkehr und Akkre-

tätigkeiten, die Beteiligungen an Wohn-

ditivgeschäfte. Diese wird die Bank nur

bauunternehmen und die Anleihen für

noch bis zum 4. November 2018 durch-

die Refinanzierung. Die S Wohnbaubank

führen. Oberbank-Vorstandschef Franz

AG bleibt als Hülle erhalten, wird aber

Gasselsberger hatte im September 2017

weiterhin Wohnbauanleihen emittieren,

ein Rahmenabkommen mit dem Iran

dafür wird eine Treuhandschaft errichtet.

unterzeichnet, nachdem er mit ei-

Die Erlöse gehen treuhändig an die Erste

ner hochkarätigen Delegation, der Ex-

Bank Österreich AG, die garantiert, dass

finanzminister Hans Jörg Schelling,

diese weiterhin ordnungsgemäß für den

OSTEUROPA IM AUFWIND

OeNB-Chef Ewald Nowotny und Hel-

Wohnbau verwendet werden. Die Dop-

STUDIE. Der Aufwärtstrend der Ban-

mut Bernkopf, Vorstand der Oesterrei-

pelspitze der S Wohnbaubank AG bleibt

ken in Osteuropa ist intakt. 2017

chischen Kontrollbank AG angehörten,

mit Franz-Nikolaus Hörmann und Astrid

gilt für viele westliche Finanzinsti-

in den Iran gereist war.

Kratschmann bestehen.

tute nach Jahren der Restrukturie-

Stiftung und startet Mit­arbeiter-Aktienprogramm

+++ RBI begibt Green Bond mit

Sberbank verkauft Denizbank

+++ Fusion Volksbank Wien mit Horn abgeschlossen

rung und des Abbaus notleidender Kredite als Wendepunkt, heißt es in der „CEE Bankenstudie 2018“ der Raiffeisen Bank International AG. Durch den Abbau der Risiko-

KARRIERE

kosten und der Verbesserung der Kosten-Ertrags-Relation trug das Osteuropageschäft zur Profitabilität der Banken bei. Im Fokus steht nun

Michael Glaser

Jutta Wimmer

Sonja Sarközi

wird mit 1. Oktober 2018 neuer Risikovorstand der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG. Davor war der 50-Jährige Leiter des Risiko-Kontrollings in der Raiffeisenbank International AG.

ist seit Mai 2018 neue InvestorRelations-Chefin der Bawag Group AG. Die 35-Jährige war zuvor bei der RBI AG und bei der Deutsche Bank AG beschäftigt. Sie folgt Benjamin del Fabro.

ist seit 1. Juli 2018 neue Vorstands­vorsitzende der Sberbank Europe AG. Die bisherige Retail-Chefin folgt Gerhard Randa, der sich in den Ruhestand verabschiedet.

55

wieder verstärkt der Ausbau der Marktanteile und die Verbesserung der Eigenkapitalrendite. Russland bleibt ein Sorgenkind, in Polen schreitet die Konsolidierung in Bankensektor voran, auch Kroatien gehört zu den risikoreicheren Märkten in Osteuropa.


#VERSICHERUNGEN

WIRBEL BEI RÜCKTRITTSRECHT VON LEBENSVERSICHERUNGEN

Die Regierung will das Rücktrittsrecht von Lebensversicherun-

nehmer nach fünf Jahren von seinem Vertrag zurück, erhält er

gen neu regeln. Ziel der Politik ist es, das „lebenslange“ Rück-

lediglich den Rückkaufswert. Der Verband der Versicherungs-

trittsrecht bei einer mangelhaften Rücktrittsbelehrung zu Fall

unternehmen Österreichs begrüßt dieses Vorgehen. „Derzeit

zu bringen. Mangelhaft aufgeklärte Versicherungsnehmer, die

bestehen für Kunden bis zu sechs unterschiedliche Rücktritts-

ihre Lebensversicherung zwischen 1997 und 2012 abgeschlossen

rechte, was wir nicht als sehr konsumentenfreundlich erach-

haben, können zum jetzigen Zeitpunkt ewig von ihrem Vertrag

ten“, sagt Manfred Rapf, Sprecher der Sparte Lebensversiche-

zurücktreten. Im Zuge dessen bekommen sie das gesamte Ka-

rung im VVO. Konsumentenschützer sehen darin einen unbe-

pital samt vier Prozent Zinsen jährlich zurück. Damit soll jetzt

rechtigten Vorteil für die Versicherungen. Konsumenten werden

Schluss sein. Wenn die Polizze oder die dazugehörige Belehrung

laut Rechtsanwalt Norbert Nowak klar benachteiligt, denn Ge-

nicht erfolgreich an den Konsumenten übermittelt wird, gibt es

richte werden durch das Gesetz ausgehebelt. Gerade diese haben

bei einem Rücktritt im ersten Jahr noch die gesamten Prämi-

in vergangener Zeit aber etliche Entscheidungen für die Konsu-

en inklusive Abschlusskosten rückerstattet. Später werden die

menten und gegen die Versicherungen getroffen. In Kraft treten

Rückzahlungen jedoch immer weniger. Tritt der Versicherungs-

soll das Gesetz mit 1. Jänner 2019.

BETRIEBLICHE UND PRIVATE VORSORGE GEGEN ALTERSARMUT

Die betriebliche Altersvorsorge sowie die private Vorsorge müssen gestärkt werden, um den Wohlstand im Alter breit abzusichern. Über diese Vorgehensweise waren sich Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Forschung auf dem dritten institutionellen Altersvorsorge- und Investorengipfel in Wien einig. „Die Leistungsfähigkeit der gesetzlichen Pensionsversicherung geht zurück, was an sinkenden Ersatzraten zu sehen ist“, warnt etwa der Direktor des Wirtschaftsforschungsins­ tituts Eco Austria, Tobias Thomas. Konkret spricht Thomas damit Berechnungen seines Instituts an, wonach, auf heutige Einkommen bezogen, die monatlichen Durchschnittspensionen bis zum Jahr 2040 um 190 Euro sinken werden. Die Politik, in Person von Neos-Sozialsprecher Gerald Loacker, schlägt in dieselbe Kerbe und betont, dass „alles, was auf einem Bein steht, wackelig ist“. Lösungsvorschläge gab es hinsichtlich der Ankoppelung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters an die Lebenserwartung. Dadurch versprechen sich die Experten, dass steigende Beiträge oder sinkende Leistungen verhindert werden können.

56


BRANCHE VERSICHERUNGEN

TICKER

VIG kauft polnische Versicherungsgesellschaft Gothaer Finanzminister Hartwig Löger feierte gemeinsam mit dem ­Direktor des Instituts für Höhere Studien, Martin Kocher (Zweiter von links), und den Vorstandsmitgliedern der Valida Plus AG das Jubiläum.

+++ Kika/Leiner mit Zürich Versicherung als neuem Kreditversicherer

+++ Fusion von Wiener

15 Jahre Jubiläum der Valida Plus AG gab es am Mittwoch den 16. Mai 2018 zu feiern. Neben Martin Kocher, Direktor für Höhere Studien, folgte der Einladung auch Finanzminister Hartwig Löger. Gefeiert wurde in den Räumlichkeiten der Konzernmutter RBI. Topthema des Abends war neben dem Jubiläum die Zukunft der betrieblichen Altersvorsorge.

Städtische und S Versicherung im Herbst

+++ Uniqa bekommt 47,4 Millionen Euro aus Casinos-Austria-Verkauf

+++ DAS Rechtsschutz­versicherung gründet

PENSIONSKASSEN 2018 MIT NEGATIVEM START

Kundenbeirat

+++ VIG und Erste Group

Die österreichischen Pensionskassen ha-

von minus 1,22 Prozent, während die be-

verlängern strategische

ben im ersten Quartal 2018 eine negative

trieblichen eine negative Leistung von

Partnerschaft bis 2033

Gesamtperformance von minus 1,20 Pro-

minus 1,03 verzeichneten. Im Ranking al-

zent zu Buche stehen. Zu diesem Ergebnis

ler verschiedenen Veranlagungstypen be-

kommt das Beratungsunternehmen Mer-

findet sich die VBV Pensionskassen AG zu

cer in seiner aktuellen Analyse. Der Grund

Jahresanfang in vier der fünf Kategorien an

für den schlechten Start liegt vor allem am

der Spitze. Bei den betrieblichen Vorsorge-

Aktienmarkt, der zu Jahresbeginn deutlich

kassen gab es trotz konservativer Veran-

nachgegeben hat. Die überbetrieblichen

lagungsstrategie ebenfalls eine negative

Pensionskassen zeigten eine Performance

Performance von minus 1,01 Prozent.

STEIGENDE NACHFRAGE NACH ­VERSICHERUNGEN VON TECH-RIESEN STUDIE. Die großen Technologieunternehmen wie Amazon, Apple oder Google setzen erste Maßnahmen, um in die Versicherungsbranche einzusteigen. Laut dem Capgemini „World Insurance Report“ ist die

KARRIERE

prinzipielle Nachfrage nach Versicherungsprodukten dieser Firmen stark steigend. Waren es 2015 noch 18 Prozent der befragten Personen,

Andreas Brandstetter

Thomas Doyle

Valerie Brunner

wurde am 23. Mai 2018 zum Präsidenten des Interessenverbands der europäischen Versicherungen gewählt. Das Amt wird Brandstetter (50) bis 2021 neben seiner Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender der Uniqa Insurance Group AG ausüben.

ist seit Anfang Mai an der Spitze der FWU Life Insurance Austria AG. Der 48-Jährige folgt damit Udo Münstermann, der zur FWU AG nach München wechselt. Bis zuletzt war Doyle im Vorstand für die Finanzen und das Risikomanagement zuständig.

zog gemeinsam mit Elgar Fleisch in den Aufsichtsrat der Uniqa Insurance Group AG ein. Brunner (50) ist im Vorstand der Raiffeisen Centrobank AG. Mit ihrem Einzug in den Aufsichtsrat erfüllt die Uniqa die 30-Prozent-Frauen­ quote.

sind es mittlerweile bereits 30 Prozent, die zuschlagen. Vor allem jüngere Menschen äußerten eine

57

geringere Servicezufriedenheit mit etablierten Versicherungsfirmen. Sie sind bereit, innerhalb der nächsten zwölf Monate den Versicherer zu wechseln sowie ein Versicherungsprodukt bei den sogenannten Big Techs einzukaufen.


#FONDS

KOLUMNE

RECHTSKRÄFTIGES URTEIL FÜR ­ KITZVENTUREWERBUNG

HEINZ BEDNAR Präsident VÖIG

MEILENSTEINE Dass sich nachhaltige Geldanlagen

Der Verein für Konsumenteninforma­

tracht“, so Dr. Beate Gelbmann, Leiterin

tion (VKI) klagte das Private-Equity-Un-

Abteilung Klagen im VKI. Kitzventure bot

ternehmen Kitzventure wegen dessen

Investitionen ab 250 Euro Einlage an. Da-

Werbeversprechen und undurchsichtiger

mit sollten auch private Investoren an-

ven, sind wir fast schon „gewohnt“.

Vertragsklauseln. Nun ist die Entschei-

gesprochen werden. Das Unternehmen

Mit einem Anlagevolumen von rund

dung rechtskräftig: Der VKI hat in allen

versprach ein „ausgewogenes und über-

15,2 Milliarden Euro hat die Summe

Punkten gewonnen. Die Werbung ist ir-

schaubares Chancen-Risiko-Verhältnis“

nachhaltiger Geldanlagen in Öster-

reführend, und die eingeklagten Klauseln

sowie „berechenbare 9,75 Prozent Zin-

sind unzulässig. „Das VKI-Verfahren ge-

sen“ jährlich. Diese unwahren Behaup-

gen Kitzventure ist endlich abgeschlos-

tungen müssen nun unterlassen werden.

zulegen. Meilensteine wurden nicht

sen. Hätten Anleger in Kenntnis der wah-

Das letzte Wort in Sachen Kitzventure

nur beim Volumen erreicht. Auch

ren Sachlage diesen Vertrag gar nicht ab-

ist damit aber noch nicht gesprochen.

in regulatorischer Hinsicht tut sich

geschlossen und wurden sie durch diese

Ein Verwaltungsverfahren und ein straf-

Werbung in die Irre geführt, kommt eine

rechtliches Ermittlungsverfahren wegen

Irrtumsanfechtung des Vertrages in Be-

schweren Betrugs laufen noch.

von einem Hoch zum anderen hie-

reich 2017 einen neuen Rekordwert erreicht. Insbesondere nachhaltige Investmentfonds konnten kräftig

einiges. Vor einem Jahr setzte die EU-Kommission eine hochrangige Sachverständigengruppe für ein nachhaltiges Finanzwesen ein. Ausgehend vom Abschlussbericht dieser Gruppe schlägt die Kommission nun eine EU-Strategie für ein nachhaltiges Finanzwesen mit einem Fahrplan für weitere Arbeiten und Maßnahmen vor. Alle einschlägigen Akteure des Finanzsystems sollen einbezogen werden. Die Arbeiten und Maßnahmen beinhalten eine gemeinsame „Sprache“ für das nachhaltige Finanzwesen, das heißt, ein einheitliches EU-Klassifikationssystem. Vorgeschlagen

C-QUADRAT SAGT BÖRSE ENDGÜLTIG ADIEU

wird auch ein EU-Kennzeichen für „grüne“ Finanzprodukte. Ebenso

Cubic London Limited (Cubic) will bei der

Investment AG. Cubic selbst wird zu 74,9

C-Quadrat Investment AG einen Gesell-

Prozent von der chinesischen HNA Group

schafterausschluss vornehmen und damit

gehalten. Die restlichen 21,5 Prozent ge-

genommen werden und auch die

einen Anteil von 100 Prozent erreichen.

hören zum Teil der San Gabriel Privatstif-

Aufsichtsvorschriften in dieser Hin-

Danach steht das, ursprünglich schon

tung und der T. R. Privatstiftung der C-

sicht erweitert werden. Aus meiner

2016 geplante, Delisting an. Der Squee-

Quadrat-Gründer Alexander Schütz und

ze-out soll im dritten Quartal 2018 durch-

Thomas Rieß. Die C-Quadrat Investment

geführt werden. Das ist aber de facto nur

AG wurde 1991 in Wien gegründet und ver-

noch ein kosmetisches Detail. Schon jetzt

waltet aktuell ein Vermögen von rund 9,4

hält Cubic 98,47 Prozent an der C-Quadrat

Milliarden Euro in mehr als 20 Ländern.

sollen Vermögensverwalter und institutionelle Anleger in Sachen Nachhaltigkeit stärker in die Pflicht

Sicht sind solche allgemeinen Standards förderlich für die Akzeptanz nachhaltiger Anlageprodukte.

h.bednar@derboersianer.com

58


t

AMUNDIFUSION ABGESCHLOSSEN

Die Fusion zwischen Amundi Austria und Pioneer Investment Austria ist endgültig abgeschlossen. Das Handelsgericht Wien hat sie mit 1. Mai 2018 ins Firmenbuch eingetragen und somit rechtskräftig bestätigt. Davon zeugt auch das brandneue Unternehmensschild, das seit kurzem das gemeinsame Headquarter am Schwarzenbergplatz 3 in Wien ziert. Das verwaltete Vermögen der frischfusionierten Amundi Austria beträgt rund 23 Milliarden Euro. Vermieter ist die Generali-Gruppe Österreich, im gleichen Gebäude sind die Sberbank Europe AG und Aon untergebracht.

Klimalösungen, die Klimalösungen, die Erträge generieren. Erträge generieren. Investitionen in Ressourceneffizienz PREMIERE FÜR FMAFONDSMARKTSTUDIE Zum ersten Mal veröffentlichte die Öster­

Fondsvermögens und waren damit um 1,37

reichische

eine

Prozent niedriger als im Vorjahr. Auch die

Marktstudie über die Gebührenstruktur

maximalen Ausgabeaufschläge, die beim

heimischer Investmentfonds. Die künftig

Erwerb von Fondsanteilen anfallen, lagen

jährlich erscheinende Studie untersuchte

mit durchschnittlich 3,66 Prozent um 3,71

1.134 österreichische Publikumsfonds mit

Prozent unter der Marke des letzten Jahres.

einem Gesamtvolumen von 96,4 Milliarden

Die nach Veranlagungsstrategie geringsten

Euro. Das Ergebnis zeigte eine für Inves-

Fondsgebühren wiesen Geldmarktfonds

toren erfreuliche Tendenz. Die laufenden

und kurzfristige Rentenfonds, gefolgt von

Kosten, die für Anleger pro Jahr anfallen,

Rentenfonds, Immobilienfonds, Misch-

betrugen im Durchschnitt 1,15 Prozent des

fonds und Aktienfonds auf.

Finanzmarktaufsicht

Investitionen in Ressourceneffizienz sind ein wichtiger Bestandteil sind ein wichtiger Bestandteil des Wechsels hin zu einer des Wechsels hin zu einer nachhaltigeren Gesellschaft. nachhaltigeren Gesellschaft. Unternehmen, die ihr Talent und Unternehmen, die ihr benutzen, Talent und ihre Innovationskraft ihre Innovationskraft benutzen, um einen positiven Unterschied um einen positiven zu machen, könnenUnterschied attraktive zu machen, können attraktive Erträge generieren. Erträge generieren. Seien Sie Teil der Lösung. Seien Sie Teil der Lösung. Nordea Investment Funds S.A. Nordea Investment Dr. Johannes Rogy Funds S.A. Head of FundRogy Distribution Dr. Johannes RegionofCentral & Eastern Head Fund Distribution Europe Central & Eastern Region Europe Tel. 01/512 87 17 – 20 johannes.rogy@nordea.com Tel. 01/512 87 17 – 20 johannes.rogy@nordea.com

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KARRIERE

Carola Kröger

Christian Schön

Michael Halling

übernahm mit 1. Mai 2018 die Position als Director Institutional Sales von Fidelity International bei der Zweigniederlassung Wien und ist für den internationalen Vertrieb verantwortlich.

verwaltet als geschäftsführender Gesellschafter der Auris Immo Solutions Immobilien-Spezialfonds für die institutionelle Klientel. Davor war er (47) Geschäftsführer der Erste Asset Management.

ist neuer wissenschaftlicher Leiter der Spängler Iqam Invest. Der 42-Jährige ist Fachmann in den Bereichen Return­vorhersage sowie Faktoranalyse.

59

Die genannten Teilfonds sind Teil von Nordea 1, SICAV, einer offenen Investmentgesellschaft luxemburgischen Rechts, einer welDie genannten Teilfonds sind Teil von Nordea 1, SICAV, cher der Investmentgesellschaft EG-Richtlinie 2009/65/EG vom 13 Juli 2009 entspricht. offenen luxemburgischen Rechts, welBei dem vorliegenden Dokumentvom handelt sichentspricht. um Wercher der EG-Richtlinie 2009/65/EG 13 Julies2009 bematerial, es enthält daher nicht handelt alle relevanten Bei dem vorliegenden Dokument es sich Informatium Weronen zu denes erwähnten Teilfonds. Entscheidung, in den bematerial, enthält daher nichtJede alle relevanten InformatiTeilfonds anzulegen, sollte auf derJede Grundlage des aktuellen onen zu den erwähnten Teilfonds. Entscheidung, in den Verkaufsprospekts, der Wesentlichen Anlegerinformationen Teilfonds anzulegen, sollte auf der Grundlage des aktuellen (KIID) sowie des aktuellen Jahres- und Halbjahresberichts Verkaufsprospekts, der Wesentlichen Anlegerinformationen getroffen werden. genannten Dokumente sind in elektroni(KIID) sowie des Die aktuellen Jahresund Halbjahresberichts scher Form auf Englisch und in derDokumente jeweiligen Sprache der zum getroffen werden. Die genannten sind in elektroniVertrieb zugelassenen aufjeweiligen Anfrage unentgeltlich bei scher Form auf EnglischLänder und in der Sprache der zum Nordea Investment Funds S.A., 562, rue de Neudorf, P.O. Vertrieb zugelassenen Länder auf Anfrage unentgeltlich Box bei 782, L-2017 Luxemburg oder bei der Zahlstelle und dem RepräNordea Investment Funds S.A., 562, rue de Neudorf, P.O. Box sentant derLuxemburg Nordea 1, SICAV in der Österreich, dieund Erste Bank der 782, L-2017 oder bei Zahlstelle dem Repräösterreichischen Sparkassen Am Belvedere 1, A-1100 Wien sentant der Nordea 1, SICAV AG, in Österreich, die Erste Bank der erhältlich. Angaben zu weiteren Risiken in Verbindung mit österreichischen Sparkassen AG, Am Belvedere 1, A-1100 Wien den genannten Teilfonds entnehmen Sie in bitte den Wesenterhältlich. Angaben zu weiteren Risiken Verbindung mit lichen Anlegerinformationen (KIID), die oben den genannten Teilfonds entnehmen Siewie bitte denbeschrieWesentben erhältlich sind. Herausgegeben von wie Nordea lichen Anlegerinformationen (KIID), die obenInvestment beschrieFunds S.A. 562, rue de Neudorf, P.O. Box 782, L-2017 Luxemben erhältlich sind. Herausgegeben von Nordea Investment burg, Surveillance du Secteur FiFundseiner S.A. von 562,der rueCommission de Neudorf,de P.O. Box 782, L-2017 Luxemnancier in Luxemburg genehmigten Verwaltungsgesellschaft. burg, einer von der Commission de Surveillance du Secteur Financier in Luxemburg genehmigten Verwaltungsgesellschaft.


#AKTIEN

KOLUMNE

BETTINA SCHRAGL Head of Investor Relations Immofinanz AG

VERSTÄNDNISPROBLEME

ZUMTOBEL IN DER KRISE

Durch eine Aktienzusammenlegung

Die Zumtobel Group AG befindet sich im

er in diesem Zusammenhang von Werk-

im Verhältnis zehn zu eins gleichen

Krisenmodus. Schuld daran ist die nega-

schließungen, Mitarbeiterabbau und dem

wir bei der Immofinanz AG unsere

tive Entwicklung in den vergangenen Jah-

Rückzug aus margenschwachen Märkten

einer Milliarde Stück in etwa an das

ren. Im Geschäftsjahr 2017/18 betrug der

wie Amerika. Die Details seiner Strategie

Niveau der Peergroup an. Wir haben

Verlust 46,7 Millionen Euro, die Dividende

wird Felder erst bei der Hauptversamm-

dann rund 112 Millionen Aktien, was

wurde gestrichen. Negative Schlagzeilen

lung am 27. Juli 2018, spätestens jedoch

für Investoren die Vergleichbarkeit

und zuletzt sogar eine Klage des ehema-

vor dem 4. September kommunizieren.

ligen Vorstandschefs Ulrich Schuhmacher

Investoren zeigen sich von diesen Plänen

gehören zur Tagesordnung des Leuchten-

unterdessen wenig beeindruckt. Aktuell

wert am Depot des Aktionärs bleibt

herstellers. Der neue Chef Alfred Felder

wetten mehrere Großinvestoren, etwa JP

freilich unverändert. Dennoch, in

beklagt den Vertrauensverlust und will

Morgan Asset Management, mit „Short-

einer Presseaussendung von einer

sein Unternehmen nun aus der Krise ho-

Positionen“ auf den Verfall der Aktie (ISIN

len. In einem Hintergrundgespräch sprach

AT0000837307).

Aktienanzahl von derzeit mehr als

erleichtert. Der Börsenkurs je Aktie verzehnfacht sich infolge dieser Zusammenlegung, der Gesamt-

„Verzehnfachung des Kurses“ zu schreiben, davon raten Juristen klarerweise ab. Selbst die Formulierung „der Kurswert erhöhe sich um denselben Faktor (also 10)“ sollte nochmals überdacht werden, könnte dies doch als Hinweis auf steigende Kurse verstanden werden (Achtung, Risiko!), lautet die

VOESTALPINE SPONSERT E-BOLIDEN

Empfehlung. Ja, Kommunikatoren

Die Voestalpine AG wird ab der Saison

und Juristen sprechen nicht immer

2018/19 europäischer Hauptsponsor der

dieselbe Sprache. Aber beider Input

elektrischen Straßenrennserie Formel E

ist wichtig – ebenso wie man sich

(Seite 95). Für die nächsten zwei Jahre wer-

hin und wieder zusammenraufen muss und vielleicht nicht ganz bei

den die umweltfreundlichen PS-Mons-

der – aus PR-Sicht – perfekten

ter unter dem Namen „Voestalpine Euro­

Formulierung landet. Im Extremfall

pean Races“ durch Metropolen wie Pa-

kann es freilich auch so enden, wie

ris, Rom, Berlin und Monte Carlo brettern.

ein PR-Profi eines internationalen

„Ziel ist es, gemeinsam die Elektromobili-

Ölkonzerns im Zuge eines KrisenPR-Seminars erzählte: Es galt im

tät weiterzuentwickeln sowie den Technologietransfer zwischen Automobilzuliefe-

ist mit rund einem Drittel unseres Kon-

Vertrauen und Image zurückzuge-

rern, -herstellern und -nutzern voranzu-

zernumsatzes seit Jahren ein zentraler In-

winnen, was sich aufgrund diverser

treiben“, kommentierte Voestalpine-AG-

novations- und Wachstumstreiber für die

juristischer Einwände gegen „Wor-

Vorstandschef Wolfgang Eder die Partner-

Voest­alpine. Dabei sehen wir insbesonde-

schaft mit der Formel E. Darüber hinaus

re in der Elektromobilität großes Potenzial,

soll das Sponsoring auch die Umsätze im

auf Basis unseres umfassenden automoti-

Automobilgeschäftszweig der Voestalpi-

ven Know-hows schneller als in den tradi-

ne AG ankurbeln. „Die Automobilindustrie

tionellen Segmenten zu wachsen“, so Eder.

Nachgang eines Umweltunfalls

dings“ als holprig herausstellte. Bis die Strategie geändert wurde: „We changed the lawyers.“

b.schragl@derboersianer.com

60


BRANCHE AKTIEN

TICKER

Amag verlängert mehrjährigen Liefervertrag Hartwig Löger (Finanz­minister) im Raport mit Christoph ­Boschan (Wiener ­Börse AG).

mit Boeing

+++ Wolford-Vorstand bis 2021 verlängert

Die Zukunft des Kapitalmarkts, die Bullenstärke der Wiener Börse, KMU-Finan-

+++

zierung und die Öffnung des dritten Markts standen am 11. April 2018 bei der Veranstaltung „Neue Regierung – Neue Impulse für den Kapitalmarkt!?“ im Haus der Industrie in Wien auf der Agenda. Stargast war einmal mehr Finanz­

Andritz erwirbt USUnternehmen Xerium Technologies

minister Hartwig Löger.

+++ FACC AG baut US-Standort Wichita aus

+++

WIENERBERGER UND UMEK LEGEN STREIT NIEDER

OMV und ADNOC unterzeichnen OffshoreAbkommen

Der streitbare Investor Klaus Umek und die Wienerberger AG haben das Kriegs-

+++

beil begraben. Der Streit über die Unter-

Wienerberger platziert

nehmensstrategie und den Wahlprozess für den Aufsichtsrat konnte mit einem

neue Anleihe

Kompromiss beendet werden. Die von

+++

Petrus-Advisers-Gründer Klaus Umek vorgeschlagenen

FMA zeigt Cryptogold an

Aufsichtsratsmitglie-

der werden demzufolge nach nicht in das

+++

Unternehmen einziehen. Wienerberger-

Bartenstein steigt bei

CEO Heimo Scheuch verpflichtet sich al-

fassenden Überprüfung der operativen

lerdings, zukünftig mit den Hauptakti-

Verbesserungspotenziale gestartet wur-

onären enger zusammenzuarbeiten. Bei

de. Auch das hat Umek in seinem Schrei-

den Anforderungsprofilen für die an-

ben vom 19. April 2018 gefordert. Im Ge-

stehende Wahl von vier Direktoren 2019

genzug dazu zog der hartnäckige Investor

wird er sich daher unter anderem von

seinen Vorschlag, den Aufsichtsrat zu er-

Petrus Advisers beraten lassen. Zudem ­

weitern, sowie zwei Sonderprüfungsan-

bestätigte Heimo, dass mit einer um-

träge zurück.

Knapp ein

INVESTOREN SETZEN WIEDER STÄRKER AUF EUROPA STUDIE. Die europäischen Industrieländer feiern bei Investoren

KARRIERE

ein Comeback: Das zeigt der neue „Foreign Direct Investment C ­ onfidence Index 2018“ der internationalen Unternehmensberatung AT Kearney, der auf

Herbert Eibensteiner

Andreas Klauser

Thomas Arnolder

wird am 3. Juli 2019 Nachfolger von Voestalpine-Chef Wolfgang Eder. Der 1963 Geborene ist seit fast 30 Jahren im Unternehmen tätig.

ist neuer Vorstandsvorsitzender der Palfinger AG. Der 53-jährige gebürtige Oberösterreicher war zuvor Vorstandsmitglied bei Fiat Industrial.

wird ab September 2018 Vorstandsvorsitzender der Telekom Austria AG. Er (40) wurde von den Mehrheitseigentümern America Movil und ÖBIB nominiert.

61

einer jährlichen Befragung von mehr als 500 Führungskräften der Top­unternehmen aus 29 Ländern beruht. Die Europäer haben mehr als die Hälfte der Top-Ten-Positionen und mehr als die Hälfte aller Plätze inne.


BRANCHE IMMOBILIEN

KLEINANLEGER BEI S-IMMO-AGHAUPTVERSAMMLUNG ERFOLGREICH

TICKER

Hallmann neuer Haupteigentümer des Hauses der Europäischen Union in Wien

+++

Die S Immo AG (S Immo) konnte bei ihrer Hauptversammlung am 3. Mai 2018 die geplante Stimmrechtsbeschränkung nicht durchsetzen. Ihr Antrag, das Höchst-

Porr zieht erstmals in ATX ein

stimmrecht von 15 Prozent ersatzlos zu streichen, erhielt eine Mehrheit von 72,86 Prozent. Notwendig wären 75 Prozent ge-

+++

wesen. Somit hat weiterhin nicht jede Ak-

Änderung zuvor als aktionärsfreundlich

Remax als bestes Franchise-

tie ein Stimmrecht. Vorstand und Auf-

benannt. Die bestehende Regelung dient

System 2018 ausgezeichnet

sichtsrat der S Immo hatten die geplante

hingegen dem Minderheitenschutz.

+++ CA Immo kauft um 53 Millionen Euro Bürogebäude in Bukarest

+++

BENKO RETTET KIKA/LEINER

Ecotech Building Solutions ermöglicht digitalen DGNBZertifizierungsprozess

+++ Immofinanz legt Aktien im Verhältnis 10:1 zusammen

+++ Immobilienbewerter Metzger und Reinberg schließen sich zusammen

Der österreichische Immobilieninvestor

rungsbetrag von mindestens 100 Millio-

Rene Benko steigt bei Kika/Leiner ein. Ins-

nen Euro zugesichert. Das Fortbestehen

gesamt wird er dafür mehr als eine halbe

der von der Insolvenz bedrohten Möbel-

Milliarde Euro lockermachen. 490 Millio-

kette soll dadurch gesichert sein. Was mit

nen Euro zahlt er für die Übernahme an die

den derzeit 70 Immobilienstandorten und

südafrikanische Steinhoff-Gruppe. Ihr ge-

rund 5.500 Mitarbeitern passiert, soll spä-

hören seit 2013 die beiden österreichischen

testens am 30. September geklärt sein. Bis

Möbelhäuser. Das operative Geschäft be-

dorthin müssen die Wettbewerbs­behörden

kam der Tiroler für einen symbolischen

dem Deal zustimmen. Wie Markus Fellner,

Euro. Benko wird zuerst einmal gemein-

der Anwalt der Steinhoff-Gruppe von der

sam mit der Geschäftsführung von Kika/

Kanzlei Fellner Wratzfeld & Partner, be-

Leiner ein Sanierungskonzept erarbeiten.

kanntgibt, ist allerdings mit der einen oder

Dafür hat die Signa-Gruppe einen Sanie-

anderen Standortschließung zu rechnen.

WIENER NOBELBEZIRKE MIT ­REKORDJAHR BEI VILLENVERKÄUFEN STUDIE. Der Villenmarkt in den Wiener Randbezirken Döbling und

KARRIERE

Währing floriert. Mit einem Transaktionsvolumen von 175 Millionen Euro wurde 2017 ein neuer Rekord aufgestellt. Insgesamt 64-mal wechselte der Inhaber in dieser Immobilienklasse. Das hat der

Daniel Riedl

Veronika Ecker

Hannes Gutmeier

wurde vom Aufsichtsrat der Vonovia SE in den Vorstand berufen. Seit 10. Mai 2018 ist er im Konzern für das DevelopmentGeschäft und Österreich verantwortlich. Seine Funktion als Vorstandsvorsitzender der Buwog AG führt er weiterhin aus.

übernimmt gemeinsam mit Bruno Schwendinger die Geschäftsführung des EHL-Immobilien-Management. Beide zählen zu langjährigen Führungskräften des Immobilienunternehmens und folgen mit dieser Bestellung Sandra Bauernfeind.

übernimmt die IT-Leitung bei der Soravia Group. Gutmeier (49) wurde 2016 zum CIO des Jahres gewählt und war bis zuletzt für die gleiche Tätigkeit bei der Conwert Immobilien Invest SE zuständig, die von der Vonovia SE übernommen wurde.

diesjährige Villenreport von Otto Immobilien ergeben. Bei den Käufern und Verkäufern der Villen sind Privatpersonen in der Mehrheit. Sie machen rund 55 Prozent der Käufe und 72 Prozent der Verkäufe aus. In den beiden Bezirken stehen derzeit 53 Villen zum Verkauf.

62


#IMMOBILIEN

ABERMALS HAUSDURCHSUCHUNGEN BEI STRABAG UND PORR

Bei den beiden börsennotierten Baukonzernen Strabag SE und

sollen laut Porr AG vorwiegend in den Bundesländern Kärnten,

Porr AG gab es am 4. und 5. Juni 2018 erneut Hausdurchsuchun-

Steiermark und Niederösterreich stattgefunden haben. Bei

gen. Dazu kam es im Zuge der Ermittlungen wegen des Ver-

der Porr AG wurden im Juni mehrere Teerag-Asdag und Porr-

dachts illegaler Preisabsprachen beim Bau von Autobahnen

Standorte durchsucht. Von der Strabag waren fünf Standorte

und Landstraßen. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsan-

von der Razzia betroffen. Im Falle von Verschulden hat die Stra-

waltschaft sucht seit einem Jahr Hinweise auf abgesprochene

bag SE bereits „angemessene Konsequenzen“ angekündigt.

Scheinangebote für Projekte im Zeitraum zwischen 2006 und

Beide Unternehmen unterstützen die Untersuchungen nach

2015. Dabei handelt es sich vor allem um Projekte im Verkehrs-

eigenen Angaben vollumfänglich. Von den Ermittlungen ist al-

wegebau. Im Mai 2017 kam es daher bereits zu ersten Razzien

lerdings auch eine Reihe weiterer Bauunternehmen betroffen.

in beiden Unternehmen. Damals konnten jedoch keine konkre-

Laut Korruptionsstaatsanwaltschaft wird insgesamt gegen 220

ten Hinweise gefunden werden. Die rechtswidrigen Absprachen

Beschuldigte und rund 60 Verbände ermittelt.


#BERATER

KOLUMNE

PETER BARTOS Partner und ­Geschäftsführer BDO Austria

FLUCH UND SEGEN DER AUTOMATISIERUNG

NAGELPROBE GOLD-PLATING

Bereits heute erwirtschaften österreichi-

gebnis kam die Studie „Will robots really

sche Industrieunternehmen fast ein Drit-

steal our jobs?“ von PWC Österreich. Grund

Als Maßnahme zur Verbesserung

tel ihres Umsatzes mit Industrie-4.0-Pro-

zur Panik gibt es aber nicht. „Frühere Stu-

der Unternehmensführung in bör-

dukten. Glaubt man der aktuellen Studie

dien haben bereits gezeigt, dass Jobs, die

sennotierten Unternehmen wurde

„Industrie 4.0 in Österreich“ von Ernst &

aufgrund von Automatisierung verloren

kürzlich eine neue EU-Aktionärs-

Young, ist es damit aber noch lange nicht

gehen, auf lange Sicht durch neue Jobprofi-

bis 10. Juni 2019 in nationales Recht

getan. So sollen automatisierte Prozesse

le weitgehend kompensiert werden könn-

umzusetzen ist. Sie sieht eine stär-

bis 2020 bereits 39 Prozent des Umsatzes

ten. Aus diesem Grund glauben wir nicht,

kere Überwachung der Vergütungs-

ausmachen. Während Unternehmen da-

dass die Automatisierung bis in die 2030er-

politik durch die Aktionäre und von

durch effizienter arbeiten und Kosten spa-

Jahre zu technologischer Massenarbeitslo-

ren, wird der Arbeitsmarkt vor bis dato un-

sigkeit führen wird, wie sie das auch in den

bekannte Herausforderungen gestellt. Der

Jahrzehnten seit Beginn der digitalen Re-

lich über den Vergütungsbericht der

Anteil an Arbeitsplätzen mit einem poten-

volution nicht getan hat,“ erklärt Claudia

Gesellschaft beratend und mindes-

ziell hohen Automatisierungsrisiko soll bis

Grabner, Partner und Leiterin des Bereichs

tens alle vier Jahre über das generel-

2030 auf 34 Prozent steigen. Zu diesem Er-

People and Organisation bei PWC.

rechterichtlinie beschlossen, die

Transaktionen mit nahestehenden Parteien vor. In Zukunft soll die Hauptversammlung nicht nur jähr-

le Vergütungssystem für Vorstände und Aufsichtsräte abstimmen, sondern auch jede wesentliche Vergütungsänderung genehmigen. Diese Abstimmung soll, sofern die Mitgliedstaaten nicht lediglich eine

VERLORENES JAHR FÜR DEN STANDORT ÖSTERREICH

beratende Abstimmung vorsehen, verbindlich sein. Weiters sollen auch wesentliche Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen oder Personen von der Hauptversamm-

Trotz der ausgezeichneten

terreich. Insgesamt hat De-

lung oder dem Aufsichtsrat geneh-

Wirtschaftslage

stagniert

loitte sieben Standortfak-

migt und veröffentlicht werden.

die Attraktivität des Stand-

toren analysiert. Besonders

orts Österreichs. Schuld da-

hervorzuheben ist der Fak-

den Mitgliedstaaten festzulegen.

ran sind vor allem die hohe

tor „Kosten“. Hier erreichte

In Bezug auf Transaktionen, die zur

Abgabenquote

der

Österreich nur 1,5 von fünf

üblichen Geschäftstätigkeit gehören

Fachkräftemangel. Zu die-

möglichen Punkten. Die von

und zu marktüblichen Bedingungen

sem Ergebnis kam das seit

der Regierung angekündigte

fünf Jahren durchgeführ-

Senkung der Abgabenquo-

te „Radar“ des Beratungs-

te auf 40 Prozent stellt laut

Die Kriterien für das Vorliegen von wesentlichen Transaktionen ist von

abgeschlossen wurden, sowie für innerkonzernale Transaktionen soll der Aufsichtsrat ein internes

sowie

Verfahren zur Kontrolle dieser Kri-

unternehmens

terien einführen. Ein Beschluss der

„Der heimische Standort hat sich seit

hier Punkte wieder gutzumachen. Bei al-

Hauptversammlung soll für diese

dem letzten Jahr nicht vom Fleck be-

ler Kritik gibt es aber auch positive Er-

wegt. Es fehlt klar an Dynamik. Wich-

gebnisse. Für den Standortfaktor „Digi-

tige Themen wurden nicht angegangen,

talisierung, Innovation, Forschung und

und es fehlte an Umsetzungskraft“, so

Technologie“ vergab Deloitte vier von

Bernhard Gröhs, Chef von Deloitte Ös-

fünf möglichen Punkten.

Transaktionen nur erforderlich sein, wenn die Mitgliedstaaten dies vorsehen.

p.bartos@derboersianer.com

Deloitte.

64

Deloitte eine Chance dar,


BRANCHE BERATER

V. l.: Heidi Schachinger (KPMG), Sabine Bernegger (KPMG), Barbara Polster (KPMG), Sabine Herlitschka (Infineon Technologies Austria), Karin Kern (KPMG) und Lieve Van Utterbeeck (KPMG).

Weshalb Ungeduld eine gute Eigenschaft ist und man von Fehlern mehr ­lernen sollte, erzählte Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende bei Infineon Technologies Austria, beim 17. KPMG Ladies’ Talk. Gemeinsam mit anderen Top-Speake-

TICKER

PWC übersiedelt in DC Tower

+++ Deloitte zeigt Rekord an europäischen USUnternehmenskäufen

rinnen diskutierten Sie mit rund 60 gespannt lauschenden ­Zuhörerinnen.

+++ Swiss-Life-Finanzberater sehen Digitalisierung positiv

+++ Überregulierung verhindert laut EY BlockchainEntwicklung

+++ Advicum Consulting startet automatisierte Beratung

+++ Österreich muss laut EY

KAMPF DEM BETRUG 4.0

84 Milliarden bis 2025 in

Heimische Unternehmen machen deut-

mann, Leiter der Cyberforensik bei EY:

liche Fortschritte im Kampf gegen Betrug

„Der Kampf gegen Betrug und Korruption

und Korruption. Die Gefahr durch Cyperat-

muss fortlaufend geführt und zum Teil der

tacken nimmt dennoch stetig zu. Nachdem

Firmenkultur werden. Mitarbeiter müs-

2016 noch fast jedes vierte Unternehmen

sen regelmäßig geschult und sensibili-

hierzulande innerhalb der letzten zwei Jah-

siert werden, speziell in Zeiten, in denen

re einen größeren Betrugs- oder Korrupti-

die Methoden durch neue technische Mög-

onsfall registrierte, liegt der Anteil 2018

lichkeiten wie Informationsbeschaffung

deutlich niedriger bei zehn Prozent. Damit

durch Hackingangriffe immer ausgeklü-

liegt Österreich im weltweiten Mittelfeld.

gelter und besser geplant werden.“ Die Ge-

Zu diesen Ergebnissen kommt eine Stu-

fahr dieser Angriffe zeigt die Studie „Cyber

die des Beratungsunternehmens Ernst &

Security in Österreich“ von KPMG. Laut ihr

Young (EY). Dennoch gibt es auch für hei-

wurden rund 60 Prozent heimischer Un-

mische Unternehmen keinen Grund, sich

ternehmen in den letzten zwölf Monaten

zurückzulehnen, erklärt Benjamin Weiss­

Opfer einer Cyperattacke.

Digitalinfrastruktur stecken

UNTERNEHMEN VERLIEREN VERTRAUEN DER MILLENNIALS STUDIE. Unternehmen können mit ihrem sozialen Engagement nicht ausreichend überzeugen. Das zeigt die aktuelle Deloitte-Studie „Millennial Survey“. Die Idealvor-

KARRIERE

stellungen der Millennials decken sich nicht mit den wahrgenommenen Unternehmenszielen. Parallel dazu steigt die Bereitschaft zum Jobwechsel. Das Modell der Gig-

Sven T. Marlinghaus

Barbara Polster

Isabella Schulner

ist neuer Senior Partner des Unternehmensberaters Roland Berger. Sein Spezialgebiete ist die digitale Transformation der Wertschöpfungsketten.

wurde als beste Steuerberaterin Österreichs ausgezeichnet. Die KPMG-Partnerin berät seit mehr als 25 Jahren Unternehmen in allen Fragen des Konzernsteuerrechts.

ist seit April 2018 als Senior Consultant bei Gaisberg Consulting tätig. Die 27-jährige Niederöster­ reicherin ist darüber hinaus Vortragende an der FH St. Pölten.

65

Economy, der freien Auftragsarbeit, stellt für viele eine ernstzunehmende Alternative dar. Die Digitalisierung sorgt aber weiterhin für Unsicherheit. Seitens der Unternehmen mangelt es hier an Unterstützung für junge Mitarbeiter.


#RECHT

KOLUMNE

ALBERT ­BIRKNER Managing Partner CHSH

MEHR RECHTSSICHERHEIT

REGIERUNG WILL VEREINFACHUNGEN IM PROSPEKTRECHT Die Regierung plant eine Vereinfachung

Wertpapieren oder Veranlagungen unter

und Harmonisierung der Prospektvor-

zwei Millionen Euro sollen demnach un-

schriften. Das Ziel ist, Crowdfunding

ter das AltFG fallen. Alle darüberliegen-

und Crowdinvesting mehr Handlungs-

den unterliegen dem KMG. Für die Ober-

spielraum zu geben. Unternehmen wer-

grenze dieser Werte werden die vergan-

te die Europäische Kommission

den im Zuge dessen ab 21. Juli 2018 keine

genen zwölf Monate herangezogen. Fi-

Vorschläge für zwei Richtlinien, die

Prospektpflicht mehr unter 250.000 Euro

nanzminister Hartwig Löger, der kürzlich

das europäische Gesellschaftsrecht

Emissionsvolumen haben. Derzeit muss

die Macht der Finanzmarktaufsicht im

modernisieren werden. Zur Verein-

diese ab 100.000 Euro erbracht werden.

Falle der Bilanzpolizei beschnitten hat,

Ein voller Kapitalmarktprospekt wird ab

setzt damit erste Vorkehrungen in Hin-

einem Emissionsvolumen von fünf Milli-

blick auf die europäische Prospektverord-

Verfahren eingeführt. Neue digitale

onen Euro notwendig. Unternehmen sol-

nung. Diese wird ab Juli 2019 in Kraft tre-

Instrumente dienen der Verein-

len so bis zu 273.000 Euro pro Jahr entlas-

ten. Ausstehende Entscheidungen gibt es

fachung der Kommunikation und

tet werden. Auswirkungen gibt es neben

noch im Segment kleiner und mittlerer

der Prospektpflichtschwelle auch in der

Unternehmen. Für sie soll ein vereinfach-

Abgrenzung zwischen dem Alternativ­

ter, kostenentlastender Prospekt einge-

die Schaffung von Arbeitsplätzen

finanzierungsgesetz (AltFG) und dem Ka-

führt werden, der auf die Bedürfnisse von

innerhalb der EU. Gleichzeitig wird

pitalmarktgesetz (KMG). Angebote von

kleineren Emittenten zugeschnitten ist.

Am 25. April 2018 veröffentlich-

fachung von grenzüberschreitenden Umwandlungen, Verschmelzungen und Spaltungen werden umfassende

des Informationsaustauschs. Die Richtlinien bezwecken die Förderung des Wirtschaftswachstums und

an Umgründungen beteiligten Arbeitnehmern, Gläubigern und Minderheitengesellschaftern ein angemessener Schutz geboten. Durch die Umsetzung der Richtlinien kommt es zu einer Harmonisierung der Vorschriften der Mitgliedstaaten betreffend die grenzüberschreitenden Umgründungen. Erst kürzlich

FRISTVERLÄNGERUNG FÜR WIRTSCHAFTLICHE EIGENTÜMER Unternehmen und Stiftungen bekommen

einem Unternehmen haben und die Kon-

die grenzüberschreitende Ver-

mehr Zeit, um ihre wirtschaftlichen Ei-

trolle auf die Geschäftsführung ausüben.

legung des Satzungssitzes samt

gentümer offenzulegen. Die Eintragung im

„Einschneidend und drakonisch an dieser

Rechtsformwechsel zugelassen. Die

dafür geltenden Wirtschaftlichen Eigentü-

neuen Verpflichtung sind vor allem die ho-

geltende Richtlinie über grenzüber-

mer Registergesetz wurde von 1. Juni auf 16.

hen Strafen von bis zu 200.000 Euro, soll-

August 2018 verlängert. Grund für die Aus-

te falsch oder nicht eingetragen werden“,

weitung der Frist waren IT-Probleme beim

erklärt Alexander Babinek von Schönherr

auf EU-Ebene noch in den meisten

Finanzministerium. Die Verordnung dient

Rechtsanwälte. Auswirkungen haben die

Mitgliedstaaten Vorschriften. Ein

zur Bekämpfung der Terrorfinanzierung

Einmeldungen vor allem auf die Privat-

strukturiertes und mehrstufiges

und Geldwäsche. Betroffen sind davon

sphäre. Bei Privatstiftungen, die sich da-

rund 356.000 gesetzlich geführte Rechts-

durch auszeichnen, keine Eigentümer zu

träger und deren wirtschaftliche Eigentü-

haben, müssen etwa Stifter, Stiftungsvor-

mer. Das sind jene Personen, die mehr als

stände und Begünstigte als wirtschaftliche

25 Prozent oder genügend Stimmrechte an

Eigentümer gemeldet werden.

hatte der Europäische Gerichtshof

schreitende Verschmelzungen wird novelliert. Für grenzüberschreitende Spaltungen gibt es derzeit weder

Verfahren soll hier ebenfalls für mehr Rechtssicherheit sorgen und Möglichkeiten schaffen.

a.birkner@derboersianer.com

66


BRANCHE RECHT

TICKER

Wolf Theiss berät Banken Unter den geladenen Experten waren Daniel Riedl von der ­Buwog AG, Heinz Neumann von HNP Architects, Peter Ulm von der 6B47 Real Estate Investors AG sowie der Wiener Gemeinderat Christoph Chorherr.

bei Platzierung von Wienerberger-Anleihe

+++ CMS bringt ersten asiatischen Emittenten an Wiener Börse

Die Wirtschaftskanzlei Binder Grösswang lud am 7. Mai 2018 Vertreter der

+++

Immobilienbranche zum Diskussionsabend in ihre Zentrale. Durch das Thema

HNA und Cubic lassen sich

„Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen städtebaulicher Planung und

bei C-Quadrat-Übernahme

Investoreninteressen“ führte ORF-Moderator Tarek Leitner.

von Dorda beraten

+++ Wolf Theiss berät RLB Steiermark bei Emission von 500-Millionen-Euro-Anleihe

LYONESS IN ­ NORWEGEN VERBOTEN

+++ LG lässt sich von Freshfields bei ZKW-Übernahme

Die Grazer Rabattfirma Lyoness muss

entschieden, dass Lyoness ein illegales

ihre Aktivitäten in Norwegen stoppen.

Vertriebssystem betreibe. Ein darauf-

Der vor kurzem in „mWS myWorld So-

folgender Einspruch der Grazer blieb er-

lutions AG“ umbenannte Konzern wur-

folglos. Der erneute Entscheid aus Nor-

Neue Geldwäscherichtlinie

de als „illegales, pyramidenspielartiges

wegen wurde mit Unverständnis aufge-

definiert virtuelle

Verkaufssystem“ klassifiziert. Dem Auf-

nommen. In einem Statement gegenüber

Währungen

fassen von Norwegens Aufsicht zufolge

der Austria Presse Agentur sprach das

basieren die Einnahmen von Lyoness in

Unternehmen davon, dass die norwegi-

dem Land auf dem Anwerben von Mit-

sche Behörde „das Geschäftsmodell von

gliedern und nicht auf dem Verkauf von

Lyoness nicht verstanden hat“. Wieso ihr

Waren oder Dienstleistungen. Die nor-

System in allen anderen Ländern rechts-

wegische Glücksspiel- und Stiftungs-

konform ist, kann sich Lyoness sonst

aufsicht hatte bereits im Jänner darüber

nicht erklären.

beraten

+++

WER IST GUT AUF EINE ÜBERNAHME VORBEREITET? STUDIE. In ihrer gemeinsamen Studie „Ready for Takeover?“ haben das Deutsche Aktieninstitut und die

KARRIERE

Kanzlei White & Case die Unternehmen des DAX, MDAX, TecDAX und SDAX auf anonymer Basis zu deren Übernahmevorbereitungen befragt. Drei Viertel der Umfrage-

Edith Hlawatil

Julia Nicolussi

Alexandra Stoffl

wurde mit dem IFLR Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. Die Senior Partnerin (60) der CHSH Rechtsanwaltskanzlei und Aufsichtsratschefin der Österreichischen Post AG erhält den Preis für ihr juristisches Lebenswerk.

gewann den Wissenschaftspreis 2018 des österreichischen Notariats für ihre Dissertation „Die Satzungsstrenge im Aktienrecht“. Sie ist Rechtsanwaltsanwärterin bei BPV Hügel und war Assistentin an der WU Wien.

ist neue Rechtsanwältin (30) bei CHSH. Seit mehr als sieben Jahren für CHSH tätig, erweitert sie jetzt das Contentious-Business-Team mit Spezialisierungen in den Themen Baurecht, Schiedsverfahren und Litigation.

teilnehmer halten die Übernahme des eigenen Unternehmens in den nächsten drei Jahren für unwahr-

67

scheinlich. „Das heißt aber auch, dass ein Viertel der Indexunternehmen mit einer Übernahme rechnet oder diese nicht kategorisch ausschließt“, sagt Lutz Krämer, Partner von White & Case.


BRANCHE FINTECH

TICKER

INGDiba Austria ist neues Mitglied bei Fintech Austria

+++ Fintech Loanboox startet Plattform für Kommunalfinanzierung

+++ Bitpanda erzielt Rekord-

STARTUP300 KAUFT PIONEERS

ICO von 4,5 Millionen Euro

+++

Das

Start­

Kapital, Netzwerk und Ausbildung. Darü-

up­ 300 hat das Start-up-Netzwerk Pio-

ber hinaus veranstaltet Pioneers jährlich

Moomoc starten Robo-

neers gekauft. Bezahlt hat das Netzwerk

das erfolgreiche Pioneers-Festival in der

Advisor für Aktien

rund um Aufsichtsratsvorsitzenden und

Wiener Hofburg und tritt auch als Inves-

Promi-Investor Michael Altrichter, der

tor in frühen Phasen der Unternehmens-

sich vor allem in der TV-Show „2 Minuten,

gründung auf. Hinter Pioneers stand die

2 Millionen“ einen Namen machte, dafür

JFDI, an der auch Claus Raidl, Präsident der

laut involvierten Personen einen mittleren

Oester­reichischen Nationalbank, mit zehn

siebenstelligen Eurobetrag. Dieser wur-

Prozent und die Pioneers-Mitgründer An-

de mit Anteilen der Startup300 AG sowie

dreas Tschas und Jürgen Furian mit je 28,35

mit 60 Prozent Cash bedient. Startup300,

Prozent beteiligt waren. Ihr Vermächtnis

geführt von Michael Eisler und Bernhard

wird auch künftig nicht untergehen, denn

Lehner, sichert sich mit der Akquisition

die Marke Pioneers bleibt erhalten und die

den Betrieb eines österreichweiten Start-

Geschäfte werden weiter vom bisherigen

up-Ökosystems mit Events, Locations,

Geschäftsführer Oliver Csendes geführt.

Censeo und Fintech

+++ Fintech-Beirat in Österreich gestartet

Business-Angels-Netzwerk

UNIQA UND RBI BÜNDELN KRÄFTE Die

FMA ERTEILT FINABRO KONZESSION FÜR VERMÖGENSVERWALTUNG

Start-up-Finanzierungsgesell-

schaft Speedinvest wird mit der Raiffeisenbank

International

AG

(RBI) und der Uniqa Insurance Group AG (Uniqa) 50 Millionen Euro für euro­ päische Fintechs bereitstellen. RBI und Uniqa werden dafür jeweils

Finabro hat von der Finanzmarktaufsicht

wickelt“, sagt Obling, der das Unterneh-

15 Millionen Euro zur Verfügung stel-

(FMA) als erstes Fintech eine Konzes­

men gemeinsam mit Oilver Lintner leitet.

len. Diese kommen aus den unlängst

sion als Vermögensverwalter bekommen.

Derzeit hat das Fintech eine Kooperation

ins Leben gerufenen Venture-Capi-

Rund 100.000 Euro an Kosten und Kapi-

mit der Helvetia Versicherungen AG. Pro-

tal-Gesellschaften. „Durch die Bün-

talbindung hat das Fintech dafür locker-

minente Unterstützung bekommt Fina­bro

delung der Kräfte können die besten

gemacht. Gründer Sören Obling musste

von ihrem größten Investor Uniqa Insu-

Fintech-Start-ups vom Industrie-

einen Fit&Proper-Test bei der FMA absol-

rance Group AG (hält 14 Prozent). Die bei-

Know-how und von unserem Netz-

vieren. Finabro möchte vor allem im Be-

den Unternehmen arbeiten auch auf Mit-

werk in CEE profitieren“, kommen-

reich der betrieblichen und privaten Al-

arbeiterebene zusammen. Die Expansi-

tierte Uniqa-Chef Andreas Brand­

tersvorsorge Produkte anbieten. „Öster-

on nach Deutschland soll in den nächsten

stetter die Kooperation.

reich ist auf dem Gebiet sehr unterent-

zwölf Monaten über die Bühne gehen.

68


SEITENBLICKE RANKING

#RANKING

besten Fondsmanager in Österreich

A

ls österreichischer Fondsmanager hatte man im vergangen Jahr kein leichtes Leben. Es galt, den Wert seiner Arbeit in der anhaltenden Debatte um aktives oder passives

Management zu beweisen. Und das in einem bis vor wenigen Monaten konstant steigenden Marktumfeld, das passiv gemanagten Produkten in die Hände spielt. Erschwert wurde das Portfoliomanagement zusätzlich durch den durch Mifid II bedingt eingeschränkten Research. Darüber hinaus lenkte die andauernde Konsolidierung der heimischen Fondsbranche vom Kerngeschäft ab. Diese Beschäftigung mit sich selbst führte auch zu einer zunehmenden Anonymisierung der Branchen. „Durch die Restrukturierungen gehen viele Ansprechpartner verloren. Es gibt immer weniger bekannte Fondsmanager“, erläutert der Erstplatzierte des Rankings, Alois Wögerbauer (62,27 Punkte). Die Arbeit als österreichischer Fondsmanager war in den vergangenen Jahren also nicht nur hart, sondern zu allem Überfluss auch noch vielfach ruhmlos. Der Börsianer wollte das so nicht akzeptieren und hat es sich darum zum dritten Mal in Folge zur Aufgabe gemacht, die heimischen Fondsmanager ins Rampenlicht zu stellen. Die besten professionellen Vermögensverwalter auf dem rot-weiß-roten Finanzplatz wurden mittels eines einstufigen Peergroup-Scorings ermittelt, die Kandidaten bewerteten sich mit Punkten von eins bis zehn. Der Börsianer hatte auf das Ergebnis deshalb keinen Einfluss.

69


SEITENBLICKE RANKING

1. PLATZ

2. PLATZ

3. PLATZ

Wolfgang Matejka

Alois Wögerbauer

Silvia Cova

MATEJKA & PARTNER ASSET MANAGEMENT

3 BANKEN GENERALI ­ INVESTMENT

AMUNDI AUSTRIA

Topplatzierungen Es hat sich etwas getan auf dem „Stockerl“ des Börsianer-Fondsmanager-Rankings. Am ersten Platz war allerdings nicht zu rütteln. Alois Wögerbauer wurde mit deutlichem Abstand von seinen Peers zum Sieger gekürt. „Unser großes Differenzierungsmerkmal ist, dass unsere Kunden noch mit ihrem Assetmanager reden und ihn auch kennen. Die Beziehungsebene ist enorm wichtig“, erklärt Wögerbauer sein Erfolgsrezept. Den zweiten Platz sicherte sich mit Wolfgang Matejka (51,30 Punkte) ebenfalls ein alter Hase. Dahin gebracht habe ihn laut Eigenangaben „die Bereitschaft zur Abstraktion in Verbindung mit einem ausgeglichenen Privatleben, das schafft die Basis für neue Ideen und Gedanken. Der Rest ist dann Datensammeln.“ Die Siegerriege wird komplettiert durch Silvia Cova (41,90 Punkte). Die Amundi-Austria-Fondsmanagerin ist damit die bisher einzige weibliche Börsianer-Medaillenträgerin ihrer Zunft. Ihren Erfolg erklärt sie sich vor allem durch ihre Teamfähigkeit: „Inspiration finde ich im Dialog und im Austausch mit meinen direkten Kollegen und den Kollegen in der Branche. Auf diesem Weg kann ich am besten Input sammeln, filtern und verarbeiten“, so Cova. Die Fondsmanagerin verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um beeindruckende sechs Plätze. Chapeau!

DIE AUFSTEIGER PLATZ ZULETZT NAME

8.

(–)

Polly Eva

UNTERNEHMEN

Raiffeisen KAG

5.

(28.) Schardax Franz

Spängler Iqam Invest

7.

(26.) Neuhold Thomas

Gutmann KAG

21.

(38.) Graninger Guido

Semper Constantia Privatbank KAG

18.

(32.) Lindorfer-Kubu Isolde Spängler Iqam Invest

70


SEITENBLICKE RANKING

PLATZ

ZULETZT

PUNKTE

NAME

UNTERNEHMEN

1.

(1.)

62,27

TREND

Wögerbauer Alois

3 Banken Generali Investment

2.

(3.)

51,30

Matejka Wolfgang

Matejka & Partner Asset Management

3.

(9.)

41,90

Cova Silvia

Amundi Austria

4.

(2.)

40,87

Simbürger Horst

Convertinvest Financial Services

5.

(28.)

39,13

Schardax Franz

Spängler Iqam Invest

6.

(16.)

38,33

Tinti Gabriela

Erste Sparinvest KAG

7.

(26.)

36,09

Neuhold Thomas

Gutmann KAG

8.

(-)

35,24

Polly Eva

Raiffeisen KAG

9.

(4.)

35,00

Hauser Anton

Erste Sparinvest KAG

10.

(15.)

33,33

Zauner Roland

Kepler Fonds KAG

11.

(10.)

32,73

Besser Harald

Kathrein Privatbank AG

12.

(-)

32,38

Schmitt Günther

Raiffeisen KAG

13.

(14.)

31,90

Zeitlhofer Reinhold

Kepler Fonds KAG

14.

(-)

31,30

Pecha Silvia

Gutmann KAG

15.

(23.)

30,91

Ladreiter Peter

Security KAG

16.

(5.)

30,48

Strasser Margarete

Amundi Austria

17.

(25.)

30,45

Kober Alfred

Security KAG

18.

(32.)

30,43

Lindorfer-Kubu Isolde

Spängler Iqam Invest

19.

(12.)

30,00

Willert Leo

ARTS Asset Management

20.

(-)

30,00

Mittermann Arno

Meinl Bank AG

21.

(38.)

30,00

Graninger Guido

Semper Constantia Privatbank KAG

22.

(36.)

29,57

Löwenthal Stefan

Macquarie Investment Management Austria KAG

23.

(-)

28,70

Frauenschuh Jakob

Schoellerbank AG

24.

(37.)

28,64

Stadler Josef

Kathrein Privatbank AG

25.

(-)

28,33

Leber Hendrik

Masterinvest KAG

26.

(30.)

28,18

Stangelberger Christoph

Allianz Invest KAG

27.

(34.)

28,18

Palmetshofer Andreas

3 Banken Generali Investment

28.

(-)

28,10

Eichhorn Kurt

Kepler Fonds KAG

29.

(17.)

28,10

Steinberger Volker

Amundi Austria GmbH

30.

(31.)

27,73

Mayer Florian

Kathrein Privatbank AG

31.

(39.)

27,39

Zeinitzer Matthias

Spängler Iqam Invest

32.

(18.)

27,08

Kober Harald

Erste Sparinvest KAG

33.

(44.)

26,09

Egger Thomas

Macquarie Investment Management Austria KAG

34.

(-)

25,91

Hansmann Clemens

Allianz Invest KAG

35.

(35.)

25,83

Klocker Stefan

Semper Constantia Privatbank KAG

36.

(-)

24,76

Huber Michael

Raiffeisen KAG

37.

(42.)

24,35

Düregger Felix

Schoellerbank AG

38.

(50.)

24,17

Schmarl Herbert

Erste Sparinvest KAG

39.

(43.)

23,64

Winkler Stefan

Security KAG

40.

(-)

22,50

Wagner Silvia

Semper Constantia Privatbank KAG

41.

(-)

22,17

Wasmayer Stephan

Gutmann KAG

42.

(41.)

21,36

Kuzmanoski Anton

Allianz Invest KAG

43.

(29.)

20,91

Leithenmüller Werner

3 Banken Generali Investment

44.

(49.)

20,87

Wurzer Jürgen

Macquarie Investment Management Austria KAG

45.

(21.)

20,87

Breuss Arthur

Meinl Bank AG

46.

(46.)

20,87

Dürnberger Gertraud

Schoellerbank AG

47.

(45.)

20,83

Manigand Michel

Erste Sparinvest KAG

48.

(47.)

20,42

Böger Andreas

C-Quadrat Asset Management

49.

(48.)

19,58

Eckart Christoph

C-Quadrat Asset Management

50.

(–)

18,33

Rupprechter Roland

Masterinvest KAG

*BEI PUNKTEGLEICHHEIT ZÄHLT DIE HÖCHSTE EINZELBEWERTUNG, **IST NICHT MEHR IM UNTERNEHMEN TÄTIG

71


SEITENBLICKE RANKING

Auf- und Absteiger Die Aufsteiger des diesjährigen Börsianer-Rankings waren zweifelsohne die Privatbanken–Fondsmanager. Mit Franz Schardax (Platz 5 / 39,19 Punkte) und Isolde Lindorfer-Kubu (Platz 18 / 30,43 Punkte) legten gleich zwei Fondsspezialisten der Spängler Iqam Invest­einen beeindruckenden Aufstieg hin. Auch die Positionierung der Fondsmanager der Gutmann KAG, Thomas Neuhold (Platz 7 / 36,09 Punkte), und der Semper Constantia Privatbank KAG, Guido­Graninger (Platz 21 / 30,00 Punkte), können sich sehen lassen. Lediglich Eva Polly (Platz 8 / 35,24 Punkte) von der Raiffeisen KAG konnte der Privatbankendominanz etwas entgegensetzten. Bei ihrer ersten Ranking-Teilnahme schaffte sie direkt den Sprung unter die Top Ten und brachte sich so an die Spitze der Aufsteiger.

DIE ABSTEIGER PLATZ ZULETZT NAME

UNTERNEHMEN

45.

(21.) Breuss Arthur

Meinl Bank AG

32.

(18.) Kober Harald

Erste Sparinvest KAG

43.

(29.) Leithenmüller Werner 3 Banken Generali Investment

29.

(17.)

Steinberger Volker

Amundi Austria

16.

(5.)

Strasser Margarete

Amundi Austria

Die meisten Plätze büßte dieses Jahr der Meinl-Fondsmanager Arthur Breuss (Patz 45 / 20,87 Punkte) ein. Mit Volker Steinberger (Platz 29 / 28,10 Punkte) und Margarete Strasser (Platz 16 / 30,48 Punkte) verloren gleich zwei Fondsmanager von Amundi Austria an Beliebtheit. Als Verwalter europäischer Anleihenfonds hatten die beiden im vergangenen Jahr allerdings auch mit einem unwirtlichen Marktumfeld zu kämpfen.

DIE BEWERTUNGSKRITERIEN Das Ranking wird nach qualitativen Methoden in einem einstufigen Scoringmodell (Peergroup-­Bewertung) ermittelt. Die nominierten Kandidaten konnten sich ­gegenseitig bewerten. Das Ergebnis des Rankings wurde mit dem Mittelwert aller ­Bewertungen berechnet und in Prozent umgewandelt. Eine Person kann maximal eine Bewertung von 100 Prozent erreichen. Bei Punktegleichheit zweier oder ­mehrerer Personen entscheidet die höchste Einzelbewertung. Die Kandidaten konnten keine Bewertung für sich selbst oder Konzernkollegen abgeben.

72


Haltungsübung Nr. 5

Grenzen überwinden.

Ärzte empfehlen tägliche Übungen. Das tun wir übrigens auch: und zwar Haltungsübungen. Reißen Sie zum Beispiel eine Mauer ein. Am besten in Ihrem Kopf. Wir tun das seit 1988 täglich.

Der Haltung gewidmet.


FINANZPLATZ RISIKOKAPITAL

© AWS MITTELSTANDSFONDS

WEGWEISER DURCH ­ DIE KREDITWÜSTE

Einstieg. Der AWS Mittelstandsfonds stieg im April im Zuge eines Management-Buyouts bei Medizintechniker AMI ein. Ex-Immofinanz-Chef Eduard Zehetner (Zweiter von rechts) war einer der Verkäufer.

74


#WACHSTUM

Bei langsam steigenden Zinsen und einer weiteren ­Verschärfung von Eigenkapitalvorschriften für Banken ab 2022 drohen sprudelnde Finanzierungsquellen wieder zu versiegen. Wer und was künftig die Finanzierungswüste begrünt. TEXT RAJA KORINEK, JULIA KISTNER

N

och brummt die Konjunktur. Die

und an der Mischform Mezzaninkapital,

Zinsen sind niedrig. Finanzie-

betont Schaller: „Eigenkapitalfinanzie-

rungen gibt es für Unternehmen

rungen sind bei vielen Unternehmens-

mit guter Bonität in Hülle und Fülle. Im

situationen wie Expansionen, Akquisiti-

Februar 2018 kletterten die ausständigen

onen oder Nachfolgelösungen zukunfts-

Kredite der heimischen Betriebe bei in-

entscheidend. Deshalb engagieren wir

und ausländischen Banken auf einen his-

uns hier gemeinsam mit den Unterneh-

torischen Höchststand von 170 Milliar-

men. Wir halten aktuell rund 350 Betei-

den Euro. Laut einer Bankenumfrage der

ligungen.“ 2017 investierten die Private-

Oester­ reichischen Nationalbank (OeNB)

Equity-Gesellschaften der Raiffeisenlan-

haben sich durch den harten Wettbewerb

desbank OÖ, das sind die Invest AG, der

die Konditionen für die Neukreditaufnah-

OÖ Beteiligungsfonds und die Raiffei-

me seit Mitte 2016 kontinuierlich verbes-

sen KMU Beteiligungs AG, rund 55 Milli-

sert. Die Bankenbefragung signalisiert ei-

onen Euro in neue Beteiligungen, heuer

nen weiteren Anstieg der Kreditbestände

kam E-Tec Electronic dazu. Die Invest AG

über die nächsten Monate. Dies, obwohl

hat sich seit ihrer Gründung vor 24 Jah-

die Banken bei Ausleihungen heutzuta-

ren mit 435 Millionen Euro bei mehr als

ge deutlich mehr Eigenkapital hinterle-

140 Unternehmen aus verschiedensten

gen müssen. Der Börsianer hat mit Top-

Branchen engagiert.

Entscheidern über die unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten diskutiert.

Auch Mitbewerber Oberbank AG bietet beides an, Eigen- sowie Fremdkapi-

Heinrich Schaller, Generaldirektor der

tal. Während Private-Equity-Fonds als

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG

Exitstrategie immer Verkäufe oder Bör-

bestätigt die rege Nachfrage nach Un-

sengänge ins Auge fassten, ließen die

ternehmenskrediten: „Wir konnten im

Banken ihren Kunden auch die Option,

Vorjahr bei Investitionsfinanzierungen

mit den künftigen Cashflows die Banken

unserer Kunden ein Plus von 1,4 Milli-

wieder auszukaufen. „Beteiligungskapi-

arden Euro oder 11,9 Prozent verzeich-

tal ist für die aktuell attraktiven Übernah-

nen.“ Bedarf gebe es aber nicht nur an

mechancen gefragt, die sich bei den vielen

Fremd–, sondern auch an Eigenkapital

Spin-offs von Großkonzernen, bei unge-

75


FINANZPLATZ RISIKOKAPITAL

170 MILLIARDEN EURO

© E-TEC

betrug laut Oesterreichischer Nationalbank die Höhe der Unternehmenskredite europaweit. Das ist ein historischer Höchststand.

Investition. Die RLB OÖ AG beteiligte sich kürzlich mit 55 Prozent an E-Commerce-Händler E-Tec Electronic.

regelten Nachfolgen und Insolvenzen von

Vergleich gut abschneidet, ist der Markt

heres Einkommen zu sichern. Risikoka-

Mitbewerbern auftun“, ergänzt Frank

für Risiko- und Wachstumskapital nur

pital sei wichtig für den Strukturwandel.

Helmkamp, Sprachrohr der Oberbank

sehr schwach entwickelt, gibt Klaus Frie-

Denn junge, technologieorientierte Un-

AG. Ein wesentlicher Vorteil von Eigen-

senbichler, Experte des Wirtschaftsfor-

ternehmen brauchten eine leistungsfä-

kapitalfinanzierungen ist, dass sie noch

schungsinstituts Wifo zu bedenken.

hige Risikokapitalbranche vor Ort. Finanzminister Hartwig Löger will durch

nicht so streng reguliert sind wie Kredite.

Hoher Risikokapitalbedarf

Initiativen wie den kürzlich präsentierten

Ausverkauf der Industrie

Unternehmen in Branchen, deren Ge-

„Central Europe Fund of Funds“ das Vo-

Für solche Industriebeteiligungen der

schäftsmodelle auf Eigenkapital- und

lumen von Private-Equity-Investitionen

Banken könnte aber das Regelwerk Ba-

Kapitalmarktfinanzierung

angewiesen

in KMUs erhöhen. Der Fonds hat ein Vo-

sel IV schon bald zum echten Problem

sind, hätten dadurch unter Umständen

lumen von 97 Mio. Euro, stärkster Inves-

werden, warnt Schaller: „Die Banken-

Nachteile bei der Unternehmensfinan-

tor ist der Europäische Investitionsfonds.

aufsicht sieht für Beteiligungen vor, dass

zierung. Statt Risikokapital regulatorisch

sie ab 2022 schrittweise bis 2026 mit 250

zu behindern, sollte man es stärker för-

Reinfall für Mittelstand

Prozent Eigenkapital zu unterlegen sind.

dern, meint auch Angelika Sommer-He-

Eigentlich wollte man mit dem Mittel-

Sollte es tatsächlich so weit kommen,

metsberger, Vorstand der Oesterreichi-

standsfinanzierungsgesellschaftenge-

werden die Banken ihre Beteiligungen

sche Kontrollbank AG: „Jungen Unter-

setz (MiFiGG) 2017 hierzulande Risiko-

abstoßen. Die heimische Industrie müss-

nehmen, die häufig ein hohes Innova-

kapital fördern. Abgesehen davon, dass

te den Ausverkauf ins Ausland fürchten.“

tionspotenzial auszeichnet, könnte dies

die EU es noch abgesegnet hat, ist auch

Dabei sei die hohe Unterlegung nicht

den Zugang zu Eigenkapitalfinanzierun-

die heimische Finanzbranche darüber

notwendig: „Glauben Sie mir, wir sehen

gen erleichtern. Ein entsprechender Kul-

nicht glücklich. „Die regulatorischen Be-

seit 20 Jahren, dass bei Beteiligungen das

turwandel und ein Wachsen des Venture-

schränkungen des Entwurfs widerspre-

Risiko in Relation zum Ertrag nicht höher

Capital-Sektors in Österreich wäre eben-

chen der rechtspolitischen Zielsetzung,

ist als bei Fremdkapital.“

falls begrüßenswert. Denn neben staatli-

dass private Investoren wieder in Private-

Und während für Banken das Regula-

chen Venture-Capital-Förderungen und

Equity-Fonds investieren“, sagt Rudolf

tiv Basel IV ein rotes Tuch ist, ist es für die

internationalen Investoren gibt es vor al-

Kinsky, Präsident der Austrian Pri­ vate

Versicherungsbranche schon Solvency II.

lem bei Finanzierungsaufkommen durch

Equity and Venture Capital Organisation

„Wenn man wirklich Risikokapital för-

inländische institutionelle oder private

AVCO. Die Einschränkung für Fonds, die

dern möchte, müsste man auch für Ver-

Investoren noch Luft nach oben. Weitere

nach dem MiFiGG organisiert sind, auf

sicherungen die Vorschriften für die Ei-

bevorstehende Erleichterungen in Hin-

Frühphasenunternehmen schließe gan-

genkapitalunterlegung lockern“, schlägt

blick auf die Prospektpflicht sind sicher-

ze KMU-Segmente und Industriezwei-

Schaller vor. Laut Finanzmarktaufsicht

lich ein Schritt in die richtige Richtung.“

ge mit Wachstumspotenzial ebenso aus

haben Österreichs Versicherungen der-

Wenn Österreich jedoch bisher auch

wie die Einschränkung für Minderheits-

zeit rund 41,5 Prozent ihrer 21,8 Milliar-

ohne namhaften Venture-Capital-Markt

beteiligungen und ein maximales Invest-

den Euro an stillen Reserven in Aktien

ein stolzes Entwicklungs- und Einkom-

mentvolumen von 15 Millionen Euro pro

und Beteiligungen veranlagt.

mensniveau bietet, braucht man dann

Investment. Das schrecke Investoren von Fondsinvestments ab.

Während Österreich bei der Finan-

wirklich Risikokapital? Wirtschaftsfor-

zierung von Klein- und Mittelbetrieben

scher Klaus Friesenbichler sagt Ja, um

In dieselbe Kerbe schlägt Heinrich

durch Bankkredite im internationalen

langfristig höhere Beschäftigung und hö-

Schaller: „Das MiFiGG hilft dem Mittel-

76


FINANZPLATZ RISIKOKAPITAL

„Mit Basel IV droht Ausverkauf der ­Industrie.“

„Österreichischer­ Dachfonds als Finanzierungs­ vehikel.“

„Erleichterungen bei Prospektpflicht richtiger Schritt.“

HEINRICH SCHALLER

RUDOLF KINSKY

ANGELIKA SOMMER-HEMETSBERGER

stand in der Form reichlich wenig, wenn

an der sich Investoren als Kommanditis-

leihe gespeist würde. Die Anleihe könn-

man nicht das maximal erlaubte Investi-

ten (Limited Partner) beteiligen. Kinsky:

ten institutionelle Anleger problemlos

tionsvolumen deutlich erhöht. 15 Millio-

„Nur bestimmte institutionelle österrei-

zeichnen, während der Dachfonds – als

nen Euro zielen nur auf junge Start-ups

chische Investoren wie Investmentfonds

KG gestaltet – in Private-Equity-Fonds,

ab, für größere Unternehmen ist das viel

dürfen sich nach österreichischen Recht

deren der Sitz in Österreich sein sollte,

zu wenig.“ Auch sollten verbesserte Be-

der KG nicht bedienen.“ Kinsky glaubt

investieren könne. Der Dachfonds sollte

dingungen für institutionelle Anleger ge-

deshalb, dass mit dem Gesetzesent-

mit mindestens 300 Millionen Euro do-

schaffen werden, meint Kinsky. Nach Mi-

wurf Private-Equity-Fonds in Österreich

tiert werden. So möchte Kinsky auch den

FiGG darf der Fonds nur als GmbH oder AG

praktisch nicht gegründet werden.

Abfluss ins Ausland eindämmen. Denn

eingetragen sein, auch wenn Investoren

allein 2017 habe es Investments in Ven-

meist Kommanditgesellschaften (KG) aus

Dachfonds als Lösung

ture Capital und Private Equity in Öster-

steuerlichen Gründen bevorzugten. Da-

Zugleich schlägt Kinsky eine Alternative

reich in Höhe von 400 Millionen Euro ge-

bei entspräche die KG der internationa-

vor: die Gründung eines österreichischen

geben. „Aber 370 Millionen Euro kamen

len Rechtsform der Limited Partnership,

Dachfonds, der mit Geldern aus einer An-

aus dem Ausland.“

„ Warum

bleibt mir von meinem Lohn so wenig? “

Eine Initiative der Industriellenvereinigung

Weil Steuern und Abgaben zu hoch sind. Und was ist Ihre Frage?

iv.at/dialog

MEINE ARBEIT. UNSERE INDUSTRIE.


FINANZPLATZ RISIKOKAPITAL

Wo bleiben Infrastruktur-Fonds? Günther Schiendl, Mitglied des Vorstandes der VBV Pensionskasse AG, moniert wiederum, dass bisher kein heimischer

EIGENKAPITAL WAS RISIKOKAPITAL IST

regulatorischen Gegebenheiten und An-

Risikokapital wird teilweise mit Venture Capital gleichgesetzt. Oft wird es umfassender als externes Eigenkapital oder eigenkapitalähnliche Mittel verstanden, die von Dritten mit einer klaren Ertragsorientierung auf beschränkte Zeit in Unternehmen investiert werden, welche entweder nicht an der Börse notieren oder mithilfe des Investments von der Börse genommen werden. Strategisch motivierte Übernahmen und Zusammenschlüsse, die Innenfinanzierung von Unternehmen mit Eigenkapital sowie die Eigenkapitalfinanzierung durch informelle Risikokapitalinvestoren (Business-Angels) werden in der Regel nicht erfasst.

forderungen für institutionelle Investo-

QUELLE: WIFO MONATSBERICHTE 8/2013

Fondsanbieter eine ELTIF-Struktur, also einen Europäischen langfristigen Infrastruktur-Fonds, angeboten habe, die im Rahmen der Initiative „Europäische Kapitalmarktunion“ als Ins­ trument für KMU- und Wachstums- sowie Infrastrukturfinanzierung geschaffen wurde. „Viele Anbieter von Private Equity und Venture Capital haben sich scheinbar nicht ausreichend mit den aktuellen

Refinanzierungen von Verbindlichkeiten „und immer öfter Finanzierungen von Übernahmeangeboten“, sagt Hengl. Der Vorteil: Im Gegensatz zu den üblichen Kreditvereinbarungen werden SSDs auf unbesicherter Basis begeben. Sie müssen erst am Laufzeitende zurückgezahlt werden. Die Zinsen für ein SSD liegen zwischen einem und 2,50 Prozent.

Der Staat als Geldgeber Auch der Staat greift unter die Arme. Möglich machen dies etwa zwei Tochtergesellschaften der Austria Wirtschaftsservice GmbH. Sie ist die staatliche Förder- und Finanzierungsbank. Wer mit

ren beschäftigt und dies in ihrem Ange-

einem jungen Unternehmen durchstar-

bot berücksichtigt“, so Schiendl.

ten möchte, kann sich an den mit rund

Private -Equity-Fonds haben übrigens

70 Millionen Euro dotierten AWS Grün-

auch Banken in ihrem Portfolio: Seit 2006

anfangs zudem noch „steuerliche Maß-

derfonds wenden, er investiert in öster-

ist die Oberbank AG mit ihrem „Oberbank

nahmen als Initialmaßnahme, um An-

reichische Technologie-Start-ups in der

Opportunity Fonds“ im Private-Equity-

leger von neu notierenden kleineren Un-

Phase rund um den Markteintritt. Gut

Markt aktiv. Er stellt bis zu 150 Millio-

ternehmen zu überzeugen“. Langfristig

400 Projekte werden jährlich begutachtet

nen Euro Eigen-, Mezzanin- sowie High-

müsse ein KMU-Wachstumsmarkt aber

sowie vier bis sechs Projekte ausgewählt.

Yield-Kapital zur Verfügung.

selbsttragend ohne steuerliche Begünsti-

Ein gefördertes Beispiel ist die CMS, ein

gungen und Subventionen sein.

Hersteller von Industriespiegeln. Diese

Leichter Geld von der Börse

führen zu einer deutlichen Reduzierung

Dass der Kapitalmarkt der Motor der

Unbesicherte Schuldschein-Darlehen

des optischen Rauschens und ermögli-

Wirtschaft ist, dämmert langsam auch

Auch auf der Fremdkapitalseite gibt es

chen damit mehr Präzision. Sie werden

der Politik. Voraussichtlich im Herbst will

moderne Finanzierungsformen. Dabei

im Bereich der Hochenergielasertechnik,

Löger Österreichs Unternehmen den Zu-

greifen viele Mittelstandsunternehmen

in der Medizintechnik, aber auch in der

gang zur Wiener Börse erleichtern. Bör-

auf das Schuldschein-Darlehen (SSD)

lasergestützten Steuerung von Drohnen

sen-Vorstandschef Christoph Boschan

zu. Rein rechtlich handelt es sich um ein

eingesetzt.

bastelt schon an den zwei neuen Börsen-

Darlehen, das aber in der Ausstattung und

Beim AWS Mittelstandsfonds liegt

segmenten „Direct Market“ und „Direct

Vermarktung ähnlich einer Anleihe ge-

hingegen der Investitionsfokus auf ex-

Market plus“ für Start-ups und KMUs.

strickt ist, erklärt Dieter Hengl, Vorstand

pandierende mittelständische Unterneh-

Die Märkte unterliegen „nur“ den allge-

für Corporate & Investment Banking bei

men und auf Anschlussfinanzierungen

meinen Geschäftsbedingungen der Wie-

der Unicredit Bank Austria AG.

für wachstumsstarke Unternehmen mit

ner Börse AG, nicht der strengen EU-

Gedacht ist diese Darlehensform für

Sitz in Österreich. Als Co-Investor in-

Regulierung. Die Informationspflichten

einen Finanzierungsbedarf ab 30 Mil-

vestiert der AWS Mittelstandsfonds auch

sind weniger streng, das Listing soll ein-

lionen Euro. Je nach Bonität und Ge-

bei Unternehmensnachfolgen. Die meist

facher und schneller gehen. Es gibt kei-

schäftsmodell können die Laufzeiten bis

wachstumsstarken

ne Prospektpflicht. Voraussetzung für

zu 20 Jahre betragen und auf verschie-

ben dabei ihren Sitz in Österreich, erzie-

die Notiz wird die Rechtsform AG und ein

dene Laufzeittranchen begeben werden.

len meist einen Umsatz von zumindest

gewisser Streubesitz sein. Beim Direct-

Auch gibt es eine Besonderheit: Meist

zwei Millionen Euro, sind nachhaltig pro-

Market-plus-Segment muss ein Capi-

fungieren mehrere Banken als Geldge-

fitabel und benötigen Kapital für weite-

tal-Market-Coach zur Seite stehen und

ber, die mit dem Darlehensnehmer ei-

res Wachstum. Derzeit verfügt der Fonds

es müssen ein Jahresabschluss, Halb-

nen einheitlichen SSD-Vertrag abschlie-

über ein Beteiligungskapital von 80 Milli-

jahresbericht und Unternehmenskalen-

ßen. Weiterverkauft werden SSDs dann

onen Euro, wobei nur Minderheitsbeteili-

der online veröffentlicht werden. Wifo-

an Großanleger. Finanziert werden mit

gungen bis zu 49 Prozent erworben wer-

Experte Klaus Friesenbichler empfiehlt

den Mitteln Erweiterungsinvestitionen,

den. Bei Übernahmen geht man nur als

78

Unternehmen

ha-


FINANZPLATZ RISIKOKAPITAL

„Mittelstands­ unternehmen ­greifen zu Schuldscheindarlehen.“

breitet. Sie hat aus unserer Sicht deutlich nachgelassen“, meint Karl Lankmayr, Geschäftsführer des AWS Mittelstandsfonds.

Risikokapital vom Bürger „Gesellschaftliche

DIETER HENGL

Spannungen

sind

„Markt für ­Risikokapital in ­Österreich schwach entwickelt.“ KLAUS FRIESENBICHLER

Co-Investor über 50 Prozent. Pro Beteili-

lich die Wohlstandsgewinne besser ver-

ren, stärker in österreichische Betriebe

gung werden meist zwischen einer Milli-

teilen“, warnt Ex-ÖVP-Obmann und

anzulegen. Bis zu 50.000 Euro sollte je-

on und fünf Millionen Euro investiert.

Großindustrieller Josef Taus. Man müsse

der in heimische KMU-Anleihen inves-

„aus Arbeitnehmern Unternehmer ma-

tieren können, für die der Staat 30 Pro-

chen“, so das 85-jährige Gewerkschafts-

zent Ausfallshaftung übernimmt.

Als Beispiel verweist man auf die AMI,

bei

standschef

der

EX-Immofinanz-Vor-

Eduard

Zehetner

betei-

mitglied, „wir müssen die gewaltige ös-

RLB-OÖ-Chef Schaller zum Taus-

ligt war. Hier konnte man unlängst

terreichische Sparkraft für Risikokapi-

Modell: „Ich begrüße jedes Instrument,

durch die Beteiligung an einem „Hid-

tal nutzen. Aus 30-jähriger Bankerfah-

das für die KMU-Förderung taugt. Nur

den Champion“ in der Medizintechnik

rung weiß ich jedoch, dass dies nur ge-

befürchte ich, dass die EU staatliche

aus Vorarlberg das Beteiligungsportfo-

lingt, wenn man den Kleinanlegern eine

Garantien auf Anleihen als unerlaubte

lio ausweiten. Immerhin: „Vor einigen

Sicherheit gibt.“ Sein Mitarbeiterbeteili-

Beihilfen sehen könnte.“ Taus ist hin-

Jahren war die Skepsis gegenüber Priva-

gungsmodell: staatlich garantierte Mit-

gegen guter Dinge: „Brüssel hat schon

te-Equity-Investoren noch weiter ver-

telstandsanleihen, die Sparer motivie-

weit Fragwürdigeres durchgewinkt.“ n

Die BDO hat einen klaren Fokus auf kapitalmarktnotierte Konzerne, Banken und Versicherungen sowie Unternehmen der öffentlichen Hand. Diese sind nicht nur ständig ändernden Anforderungen des Marktes, sondern auch laufenden Änderungen seitens des regulatorischen Umfelds ausgesetzt. Um diese komplexen Aufgabenstellungen in den Bereichen Audit & Assurance, Tax & Accounting, Advisory und Consulting zu bewältigen, kümmert sich ein Team von Spezialistinnen und Spezialisten in Österreich sowie weltweit in mehr als 162 Ländern um Sie. Damit profitieren Sie von unserer Lösungskompetenz und bewahren immer den Überblick. bdo.at

Photo by gdtography on Unsplash

vorprogrammiert, wenn wir nicht end-


FINANZPLATZ VERSICHERUNGEN

#TECHGIGANTEN

© AMAZON

KOOPERIEREN

80


FINANZPLATZ VERSICHERUNGEN

Konkurrenz. Das Amazon-Headquarter in Seattle von oben. Der Internetgigant hat kürzlich den indischen Onlineversicherer Acko gekauft und plant den Einstieg ins Versicherungsgeschäft.

STATT BEKÄMPFEN Die Haushaltsversicherung für den online gekauften ­Flachbildschirm kann auch in Österreich Realität w ­ erden. Angst vor dieser Konkurrenz haben die großen heimischen Versicherer nicht – manche wittern sogar C ­ hancen zur Kooperation. TEXT BARBARA OTTAWA

W

ahrscheinlich sind die gro-

Elisabeth Stadler, Generaldirektorin der

Berater. Bei der Generali Gruppe Öster-

ßen österreichischen Ver-

Vienna­Insurance Group AG (VIG). „Ver-

reich greifen mittlerweile rund 150.000

sicherer digital affiner als

sicherungskunden handeln nach wie

Menschen auf das digitale Kundenportal

der derzeitige Durchschnitt ihrer Kund-

vor nach dem Prinzip ‚research online,

zu – also nur ein Bruchteil der mehr als

schaft. „Was Versicherungen betrifft,

purchase offline‘“, bestätigt auch Xa-

eine Million Kunden.

sind österreichische Kunden inklusi-

ver Wölfl, Chief Digital Officer der Al-

Indes hat sich Amazon bei dem in-

ve der jüngeren Generation noch nicht

lianz-Gruppe Österreich. So wurden im

dischen Onlineversicherer Acko einge-

sehr Digital-affin. Das deckt sich einer-

vergangenen Jahr rund 300.000 Berech-

kauft und will dessen Datenbasis nut-

seits mit der geringen Onlineabschluss­

nungen auf dem Versicherungstool „Al-

zen, um personalisierte Gesundheits-

quote, aber auch mit unseren Erfahrun-

lianz Now“ online durchgeführt, aber die

versicherungen anzubieten. Laut einer

gen in Kundengesprächen“, erläutert

meisten Abschlüsse erfolgten über einen­

Studie des Finanzdienstleistungsunter-

81


FINANZPLATZ VERSICHERUNGEN

„Tech-Giganten wissen mit Datenmengen umzu­ gehen.“

„Bereits 2024 H ­ älfte der Kunden aus ­Generation Y.“

„Chancen sind durch neue Partner­ schaften höher als Risiken.“

ELISABETH STADLER

XAVER WÖLFL

ALEXANDER BOCKELMANN

nehmens Capgemini wären in ­Asien 40

aufzutreten, wie es etwa Banken bereits

ihren Geschäftsmodellen auf Einfach-

Prozent der Konsumenten bereit, Versi-

tun. Dabei dürfen, so die Auskunft der

heit und nutzen neue Technologien, bei-

cherungen über „BigTech“-Firmen wie

Finanzmarktaufsicht (FMA), „Versiche-

spielsweise Artificial Intelligence.“

Amazon oder Google zu kaufen.

rungspolizzen eines Anbieters aus ei-

In Europa gilt das nur für jeden Fünf-

nem Drittstaat, also außerhalb des Euro­

Der Zeit voraus

ten, allerdings ist das immerhin schon

päischen Wirtschaftsraums (EWR), in

Allen Trends zum Trotz geht die tat-

doppelt so viel wie noch vor drei Jahren.

Österreich nur vertrieben werden, wenn

sächliche Entwicklung manchmal aber

„Bereits im Jahr 2024, das sind kurz-

dieser Anbieter auch über eine Konzes-

in ganz andere Richtungen: ­ Google

fristige sechs Jahre, wird rund die Hälf-

sion in einem EWR-Staat verfügt“. Ein

musste 2016 in den USA und Großbri-

te unserer Kunden aus der Generation

solches internationales Angebot haben

tannien eine Kooperation mit einem

Y bestehen“, gibt Stadler zu bedenken.

derzeit Onlineversicherungsmakler wie

Online-Kfz-Versicherer beenden, weil

Auf diesen „völlig anderen Zugang zur

Finabro oder Lamie Direkt.

sich der gewünschte Erfolg nicht eingestellt hatte.

Nutzung von Dienstleistungen“ müs-

Somit könnten Tech-Giganten wie

se und wolle die Versicherungsindustrie

Amazon und Google auch hierzulan-

„Man darf nicht vergessen, dass für

eingestellt sein. Andere Anbieter sehen

de als Versicherungsvermittler auftre-

den Abschluss von Versicherungen das

weniger den Generationenwechsel als

ten und mit dem online gekauften Auto

Vertrauen ganz entscheidend ist“, so

wichtigen Änderungspunkt: „Tenden-

gleich eine Kfz-Versicherung anbieten.

Leu. Es kann allerdings auch möglich

ziell schließt ein ‚Digital-affiner‘ Kunde

„Ich schätze hier die Chancen durch

sein, dass der Internetgigant seiner Zeit

eine Versicherung eher online ab, wenn

neue Partnerschaften höher ein als die

einfach voraus war. Ein Vertreter einer

bereits ein Versicherungsvertrag ab­

Risiken“, sagt Alexander Bockelmann,

großen österreichischen Versicherung

geschlossen wurde“, gibt Wölfl zu be-

Chief Digital Officer bei Uniqa Insurance

sagte im Vier-Augen-Gespräch mit dem

denken.

Group AG. Sowohl die Nutzungsfrequenz

Börsianer: „Ich glaube nicht, dass plötz-

Im Tagesgeschäft der Versicherungen

und damit verbundene Reputation von

lich viel mehr Menschen Versicherun-

werden bereits jetzt viele Abläufe digi-

Digitalunternehmen als auch die Daten-

gen online kaufen werden. Andererseits

talisiert und neue Technologien genutzt.

nutzung seien „eine gute Grundlage für

haben die Banken vor zehn Jahren auch

So berichtet Alfred Leu, Geschäftsfüh-

den Vertrieb weiterer Services und Pro-

noch nicht gedacht, dass Onlinebanking

rer der Generali Gruppe Österreich: „95

dukte.“

breit genutzt werden wird.“

Prozent der Verträge laufen bereits pa-

Auch Stadler sieht Kooperations-

Ein genauerer Blick auf die eingangs

pierlos ab. Mit Riskine setzen wir bereits

potenzial: „Ich glaube nicht, dass sich

erwähnte Studie von Capgemini legt die

sehr erfolgreich ein Analysetool eines

Amazon und Google für das Grundprin-

Vermutung nahe, dass in Regionen mit

innovativen Fintech-Start-ups zur Risi-

zip des Versicherungsgeschäfts selbst,

einem schlechter ausgebauten Netz an

koerhebung in unserer Kundenberatung

also Risikoberechnung und Risikode-

Versicherungsunternehmen mit lokalen

ein.“ Ähnliche Innovationsschübe gibt

ckung, primär interessieren. Ich denke

Standorten Onlineangebote oft die ein-

es bei den anderen Anbietern auch. Da-

eher, diese Unternehmen werden Ver-

zige Chance sind, zu einem Produkt zu

rüber hinaus hat die zunehmende Digi-

triebspartnerschaften mit Versicherun-

kommen.

talisierung neue Produkte wie Versiche-

gen eingehen.“

rungen in Sachen IT-Integrität und Cy-

Hierzulande wäre es bei den meisten

Etwas vorsichtiger zeigt sich Wölfl:

Anbietern ebenfalls bereits jetzt mög-

„Tech-Giganten stellen eine Herausfor-

lich, einzelne Produkte komplett online

derung für die gesamte Versicherungs-

abzuschließen. Bei der Allianz-Grup-

Konkurrenz oder Partner?

industrie dar: Einerseits verfügen diese

pe Österreich ist die personalisierte

Rein rechtlich ist es für Nichtversiche-

neuen Mitbewerber über Unmengen an

Homepage eines Beraters „ausgestattet

rungsunternehmen möglich, als Ver-

Daten und wissen auch, wie damit um-

mit der kompletten ‚smarten‘ Allianz-

mittler von Versicherungen am Markt

zugehen ist. Andererseits setzen sie in

Servicewelt“, dazu zählen Apps und

bersicherheit notwendig gemacht.

82


FINANZPLATZ VERSICHERUNGEN

5

Jeder fünfte Europäer würde laut Capgemini-Studie über ein großes O ­ nline-Unternehmen eine Versicherung abschließen. Bereits ab 2024 werden laut der Vienna Insurance Group AG 50 Prozent der Kunden der Generation Y angehören.

„Für Versicherungs­ abschluss ist ­Vertrauen wichtig.“ ALFRED LEU

ler große Technologieunternehmen eindeutige Vorteile: „Deren primäres Asset sind die Daten und die Möglichkeit, daraus sehr bedarfsorientierte Angebote ein Versicherungsrechner. „Aber der

chen, aber nicht Selbstzweck“, betont

zu gestalten.“ Daraus ergeben sich für

Wunsch nach persönlicher Beratung ist

Bockelmann. Aber etwa in Sachen Rei-

die VIG-Chefin Chancen für traditionel-

nach wie vor gerade bei Versicherungs-

seversicherung sieht er eine Nachfrage

le Versicherer: „Der Fernseher, der über

themen stark ausgeprägt“, betont Wölfl.

nach direkt online mitbuchbaren An-

Amazon gekauft wird, wird auch gleich

Auch bei der Uniqa Insurance Group AG

geboten, die Versicherer in Kooperation

transportversichert, und eventuell wird

steht die Dualität im Vordergrund: „Die

mit Reiseportalen anbieten.

auch eine neue Haushaltsversicherung

Technologie ist ein Werkzeug, um eine

Gerade bei der Bedarfsorientierung

positive Kundenerfahrung zu ermögli-

haben laut VIG-Vorstandschefin Stad-

angeboten, und dies in Kooperation mit einem Versicherungspartner.“ n

Erfahrung ist die wertvollste Orientierung. Ein gutes Fondsmanagement besitzt die wertvollen Fähigkeiten eines Elefanten: Besonnenheit, Erfahrung und Orientierungsvermögen. Auf dieser Basis entstehen langfristige Strategien und eine sorgfältig gewählte Gewichtung der Anlageklassen. Überzeugen Sie sich von den Qualitäten der ausgewogenen vermögensverwalteten Mischfonds von ETHENEA. ethenea.com

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FINANZPLATZ RECHT

#DSGVO

©NEUMAYR / PICTUREDESK.COM

© BÖRSIANER

UNERWÜNSCHTER DATENVERKEHR

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FINANZPLATZ RECHT

Originell. Die Fleischerei Walter nimmt sich den Datenschutz augenzwinkernd zur Brust.

Die europäische ­Datenschutz-Grundverordnung sorgt für ­Empörung, ­Geschäftsmodelle stehen infrage. Der Spagat zwischen Risiko und Untergang. TEXT THOMAS MÜLLER

D

ie Salzburger Fleischerei Walter konnte sich Ende Mai 2018 über viel Aufmerksamkeit freuen.

Der Betreiber machte in einem Aushang darauf aufmerksam, dass er sich Namen und Vorlieben der Stammkunden merke, und klärte die Kunden über deren Rech-

te auf: „Wenn Ihnen das nicht recht ist, rufen Sie beim Betreten der Fleischerei laut: Ich bin nicht einverstanden! Wir werden dann zukünftig so tun, als würden wir Sie nicht kennen.“ Diese originelle

Datenschutzerklärung

wurde

als Foto auf Facebook schnell viral. Der Ruhm des Fleischers verbreitete sich bis nach Deutschland. Dort selbst machte ein „Cookie-Hinweis“ eines Supermarkts die Runde: „In diesem Regal gibt es Cookies, sie können diese akzeptieren und in Ihren Einkaufswagen laden. (...) Cookies sind leckere Kekse, die auf Ihren Hüften gespeichert werden können.“

85


FINANZPLATZ RECHT

ressaten ein, um sich abzusichern, und

„Jede Webseite ist voll mit ­Disclaimern.“

wurden wegen der Trittbrettfahrer ignoriert. Zum Teil gab es hier selbst konzernintern keine einheitliche Vorgangsweise, wie ein kleiner Rundruf bei den

„Viele Unternehmen haben ungeschickt gehandelt. “

Unternehmen zeigte. DANIEL RIEDL

THOMAS BREUSS

Anzeige als Retourkutsche Jenseits des Einzelhandels war das

Risikopotenzial liegt bei den meisten

berater gilt, dass sie die Kommunikati-

Lachen über die neue Datenschutz-

Branchen nicht unbedingt bei sensib-

on mit ihren Klienten sicher verschlüs-

Grundverordnung (DSGVO) der Euro-

len Daten, sondern bei all jenen, die dem

seln müssen.

päischen Union weniger weit verbrei-

Unternehmen ans Zeug flicken wollen,

tet. Wobei diese an sich gar nicht so neu

und pedantisch nach Verstößen suchen.

Unerwünschte Nebenwirkungen

war und bereits seit Jahren auf Schie-

„Die Frage, die wir uns in der Praxis stel-

Für Unmut sorgten bei kleinen wie gro-

ne war. Die Aufmerksamkeit der aller-

len, ist: Wie viele negativ eingestellte

ßen Unternehmen die kleinen, aber läs-

meisten Unternehmen bekam sie aber

Kunden oder ehemalige Mitarbeiter gibt

tigen Nebenwirkungen, die sich im All-

erst wenige Monate vor dem Inkrafttre-

es? Gibt es etwa eine kritische Personal-

tag zeigen. Die DSGVO habe an manchen

ten am 25. Mai 2018, wenn überhaupt.

politik? Gibt es Konkurrenten, die einem

Stellen über das Ziel hinausgeschossen,

Eine Market-Umfrage für die Allianz-

schaden wollen?“, fragt Breuss.

meint Daniel Riedl, Vorstandsvorsit-

Gruppe Österreich stellte fest, dass im

In der Finanzbranche war der Um-

zender der Buwog AG. Riedl sieht sich

Sommer 2017 erst 40 Prozent der Klein-

gang mit sensiblen Daten immer schon

mit seiner Kritik in bester Gesellschaft

unternehmen (bis vier Angestellte) von

mit vielen Wirtschaftstreibenden: „Wir

der DSGVO gehört hatten. Vermutlich

mussten auf unseren Websites eine Rei-

auch deshalb wurde es Mitte Mai hek-

he an Änderungen vornehmen, etwa bei

tisch in den heimischen Mailboxen, als Legionen von Unternehmen ihre Kunden freundlich bis inständig baten, mit ihnen doch in Kontakt bleiben zu dürfen. Nicht selten waren es Trittbrettfahrer,

„Natürlich mussten wir als Kanzlei für uns einige Fragen beantworten.“

nungen, bei unseren Newslettern oder auch beim Buwog-Karriereportal. Daten von Job­interessierten dürfen wir in Zukunft nicht mehr lange speichern, wo ich mir unsicher bin, ob das in die-

die die eine oder andere Adresse für ihren Verteiler ergattern wollten, solange die Strafandrohung nicht erhöht wurde.

den Bewerbungsformularen für Woh-

sem Ausmaß zielführend ist. Jede WebURSULA RATH

site ist mittlerweile voll mit Disclaimern und rechtlichen Belehrungen.“

„Das war ungeschickt, dass viele erst die letzten Tage genutzt haben, um Zustim-

ein Thema. Entsprechend vorbereitet

Bei aller Transparenz gehe das auf

mungen einzuholen. Das hat ein seltsa-

war man bei Banken, Versicherungen

Kosten der Bedienbarkeit. Positiver for-

mes Licht auf die Unternehmen gewor-

und Finanzdienstleistern. „Hier wurden

muliert es Judith Leschanz, Data-Pro-

fen“, sagt dazu Thomas Breuss, Rechts-

schon frühzeitig Datensicherheitskon-

tection-Officer beim Telekom-Anbieter

anwalt bei EY Law sowie Datenschutzex-

zepte und Backup-Systeme erstellt. Die

A1: „Unsere Kunden haben nun mit der

perte. Dabei hätte es in den seltensten

Aufmerksamkeit für den Datenschutz

‚Einverständniserklärung neu‘ die Mög-

Fällen eine neue Einwilligung gebraucht,

war naturgemäß höher“, sagt Ursula

lichkeit, vieles individuell zu gestalten.

sofern die Kontaktdaten rechtmäßig er-

Rath, Partnerin bei Schönherr Rechts-

Ein Kunde kann bestimmen, wie wir mit

langt wurden. „Es ist jetzt nahezu alles

anwälte. Doch auch ihre eigene Branche

ihm in Kontakt treten, zum Beispiel ob

erlaubt, das vor der DSGVO auch schon

musste sich Gedanken machen: „Na-

wir ihn anrufen oder ob er lieber per

erlaubt war“, stellt Breuss klar. Bei den

türlich mussten wir für uns als Kanzlei

E-Mail, SMS oder Brief benachrichtigt

Presseverteilern beriefen sich die meis-

einige Fragen beantworten: Was haben

werden möchte.“ Bereits ab Dezember

ten Unternehmen und Agenturen auf

wir eigentlich für Daten, und wie lange

2015 habe man bei A1 erste Schritte un-

das in der DSGVO eingeräumte „berech-

dürfen wir sie aufheben?“ Denn Daten,

ternommen, um Vorbereitungen für die

tigte Interesse“ an der Datenverarbei-

die vom Unternehmen nicht mehr ge-

DSGVO zu treffen. Was die dadurch an-

tung.

nutzt werden, müssen wieder gelöscht

gefallenen Kosten betrifft, geben sich

Andere holten auch bei den Journa-

werden. Für alle beratenden Berufe wie

die befragten Unternehmen verschlos-

listen explizite Zustimmungen der Ad-

etwa Versicherungsmakler oder Steuer-

sen. Bei A1 spricht man von einem „be-

86


FINANZPLATZ RECHT

achtlichen

die

lierungsgesetz, das parallel zur DSGVO

ger Sicht als Überregulierung erscheint,

Österreichische Post AG möchte eben-

Ressourcenaufwand“,

in Kraft getreten ist und deren Umset-

sei verständlich, aber langfristig wür-

falls keine Zahlen nennen, verweist aber

zung in Österreich gewährleisten soll.

den die Vorteile überwiegen: „Ich würde

taxativ auf den Aufwand für Rechtsbe-

das mit der Einführung der Straßenver-

ratung und Projektmanagement, für die

Vorteile auf den zweiten Blick

kehrsordnung Anfang des 20. Jahrhun-

Anpassung von IT-Systemen, für Schu-

Dabei gab es für Unternehmen und de-

derts vergleichen, als es noch nicht so

lungen und Personalaufwand und für

ren Chefetagen sogar auch einige gute

viele Autos gab. Wir stehen am Beginn

zusätzliche laufenden Tätigkeiten.

Nachrichten. „Wenig Beachtung fand

eines neuen Zeitalters, und es gibt Risiken, die wir einfangen müssen.“

Die Raiffeisen Bank International AG (RBI) spricht von einem „hohen einstel-

Das neue Zeitalter des Datenschut-

ligen Millionenbetrag“, der seit Anfang

zes begann am 25. Mai jedenfalls mit

2017 für die Vorbereitung angefallen sei. So wie bei A1 wurde auch bei der RBI eine neue Abteilung, das Group Data Privacy Office, eingerichtet, das sich etwa um das Management von Betroffenenrech-

„Kunden haben die Möglichkeit, vieles individuell neu zu gestalten.“

ten kümmert. Kleinere Unternehmen,

amtlichen Datensammler Facebook, Instagram, Android (Google) und Whatsapp. Der vom Datenschutzaktivisten Max Schrems gegründete Verein NOYB („None of your business“) hat Beschwerde gegen die US-Digitalkonzerne

die mit persönlichen Daten zu tun haben wie die Nachbarschaftsplattform „Frag-

einer Abmahnwelle gegen die haupt-

JUDITH LESCHANZ

eingelegt, an die die DSGVO ja eigentlich

Nebenan“, haben schon von Beginn an

adressiert ist. Es sei nun verboten, eine

die EU-Verordnung berücksichtigt. „Da-

die Tatsache, dass bei Datenschutz-

Dienstleistung von der Zustimmung zur

tenschutz war schon bei unserem Proto-

vergehen nicht mehr die Geschäftslei-

Datenverarbeitung abhängig zu ma-

typ relevant“, sagt Geschäftsführer Ste-

tungsebene bestraft wird, sondern das

chen, argumentierte Schrems. Dieser

fan Theißbacher. „Vor allem Prozesse im

Unternehmen. Vorher konnte ein Vor-

„Kampf gegen Zwangszustimmungen“

Hintergrund mussten später noch an-

stand zum Beispiel für den Datendieb-

sei auch für kleine und lokale Unter-

gepasst werden. Unser Geschäftsmodell

stahl eines Mitarbeiters bestraft wer-

nehmen wichtig, damit sich die Kon-

hat das jedenfalls nicht verändert. Posi-

den“, erklärt Rechtsanwalt Breuss. „Das

zerne keinen Wettbewerbsvorteil her-

tiv sehe ich, dass das Thema Datenschutz

war international sehr ungewöhnlich

ausholen können. Wird den Beschwer-

jetzt ernster genommen wird.“

und konnte für Manager unangenehm

den stattgegeben, stehen Strafen von

Für viel weniger Diskussionen und

werden, wenn sie ins Ausland gegan-

bis zu vier Prozent des weltweiten Um-

Ärger sorgte das Datenschutz-Deregu-

gen sind.“ Dass die DSGVO aus heuti-

satzes ins Haus. n

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Wolfgang Matzner, CEO


SEITENBLICKE POLITIK

Anlässlich des österreichischen EURats­vorsitzes wollte der Börsianer von den P ­ arlamentsparteien wissen, wie die ­ökonomische Zukunft der EU aussehen soll. TEXT FLORIAN GARTLER

Ö

sterreich übernahm am 1. Juli 2018 zum dritten Mal, nach 1998 und 2006, für sechs Monate den Vorsitz

Karl Nehammer Generalsekretär ÖVP

im Rat der Europäischen Union. Zu den Schwer-

punkten der Amtsperiode zähen die Verhandlung des Finanzrahmens 2021–2027 und die Verhandlungen in Sachen Brexit. Gerade der Finanzrahmen sorgte im Vorfeld für viel Diskussionsstoff. Neben der Frage, ob die österreichische Bundesregierung bereit sei, als Folge des Brexits mehr ins EU-Budget einzuzahlen, waren vor allem Mittelverwendung und Einspa-

Soll Österreich mehr oder weniger in den EU-Haushalt einzah-

rungspotenziale innerhalb der EU Teil der öffentlichen Dis-

len? – Klar ist, dass es nicht zu einseitigen Mehrbelastungen

kussion. Doch wo kann die EU konkret Einsparung vorneh-

für Nettozahler kommen kann. Wir sind bereit, so wie bisher

men? Und in welchen Bereichen sollte mehr Geld in die Hand

ein Prozent der Wirtschaftsleistung zum EU-Budget beizu-

genommen werden? Um diese und weitere Fragen zu klären,

tragen, eine höhere Belastung lehnen wir ab. Der Brexit soll-

fragte der Börsianer bei den Parlamentsparteien nach, wie die

te vielmehr dafür genutzt werden, dass die EU effizienter und

Zukunft der EU aussehen soll.

sparsamer wird und sich wieder auf eine gelebte Subsidiarität zurückbesinnt.

Die Regierungsparteien sind einander einig: Einen höheren Beitrag zum EU-Budget lehnt man ab. Anders sieht das die Opposition. Für die Neos etwa ist klar, dass, wenn die EU

Wo kann die EU konkret Einsparungen vornehmen? – Die EU hat

mehr leisten soll, das auch bezahlt werden muss. So sehen

einen sehr großen Verwaltungsapparat, den man in vielen

das auch SPÖ und Liste Pilz. Sie wittern aber auch Einspa-

Punkten schlanker und effizienter gestalten könnte. Es wäre

rungspotenzial. Etwa bei der Agrarförderung, von dieser wür-

sinnvoll, die EU-Kommission von derzeit 28 auf 18 Kommis-

den vor allem große Betriebe profitieren, die diese Förderung

sare zu reduzieren, um ihre Handlungsfähigkeit zu verbes-

gar nicht brauchten. ÖVP und FPÖ sehen Einsparungsmög-

sern. Insbesondere weil wir derzeit mehr Kommissare als

lichkeiten vor allem beim Verwaltungsapparat der EU.

Zuständigkeiten haben. Zum anderen haben wir derzeit sowohl in Brüssel als auch in Straßburg einen Sitz des Europa-

Auch die Kompetenzenaufteilung zwischen Brüssel und

parlaments und dadurch entsprechende Mehrkosten.

Straßburg ist ihnen ein Dorn im Auge. Das dort ausgegebene Geld wüssten die Regierungsparteien lieber in den Außengrenzschutz investiert. Für diesen Vorschlag kann sich auch

In welchen Bereichen sollte die EU mehr Geld investieren? – Ös-

die SPÖ erwärmen. Die Liste Pilz wüsste das Geld lieber in

terreich wird im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft unter

die soziale Sicherheit investiert. Die Neos wünschen sich eine

dem Motto „Ein Europa, das schützt“ einen klaren Schwer-

vermehrte Förderung von Innovation, Wissenschaft und For-

punkt setzen. Wir wollen mehr in die Sicherheit der Men-

schung.

schen investieren.

88


SEITENBLICKE POLITIK

EU-RATSVORSITZ: WOHIN MIT DER UNION? Jörg Leichtfried Europa-Sprecher SPÖ

Harald Vilimsky Delegationsleiter im Europaparlament FPÖ

Soll Österreich mehr oder weniger in den EU-Haushalt einzahlen? –

Soll Österreich mehr oder weniger in den EU-Haushalt einzahlen? –

Österreich soll die Diskussion ernsthaft führen. Zu sagen, wir

Wir haben uns immer dagegen ausgesprochen, dass Österreich

zahlen keinen Cent mehr, schwächt die österreichische Ver-

mehr in den EU-Haushalt einzahlt. Gerade die letzten Ent-

handlungsposition. Die Orientierungsgröße ist ein Prozent des

wicklungen zeigen, dass man anscheinend an sinnvollen Re-

Bruttoinlandsprodukts. Und die EU soll mehr Eigenmittel be-

formen nicht interessiert ist. Stattdessen will Brüssel mit der-

kommen, etwa durch die Finanztransaktionssteuer oder eine

selben Ausgabenpolitik fortfahren und diese durch eine Erhö-

Digitalsteuer für die US-amerikanischen Onlinegiganten.

hung der Eigenmittel und einer gemeinsamen Fiskalpolitik absichern. Wir stehen hier hinter der Bundesregierung und wol-

Wo kann die EU konkret Einsparungen vornehmen? – Dort, wo das

len keine weiteren Mehrbelastungen. Wir wollen, dass die EU

meiste Geld ausgegeben wird, also bei der Agrarindustrie. Wir

endlich den Sparstift ansetzt.

haben dazu ein konkretes Modell vorgelegt. Die Direktzahlungen für die Landwirtschaft sollen EU-weit mit 25.000 Euro pro

Wo kann die EU konkret Einsparungen vornehmen? – Es wäre ein

Jahr und Betrieb gedeckelt werden. Das bringt 90 Milliarden

Zeichen an die Bevölkerung, wenn man als aller Erstes den

Euro über den Zeitraum 2021 bis 2027. Betroffen wären davon

bürokratischen Apparat in Brüssel herunterfährt und sowohl

nur die drei Prozent der größten Betriebe in Österreich.

Kommission als auch Parlament halbiert. Des Weiteren wären ein Umdenken und vor allem eine Umstrukturierung in der Ko-

In welchen Bereichen sollte die EU mehr Geld investieren? – Eu-

häsionspolitik wichtig, um zu garantieren, dass die Gelder auch

ropa wird mehr investieren müssen in den Schutz der Außen-

tatsächlich sinnvoll eingesetzt werden.

grenzen, in die Entwicklungshilfe, in eine Entwicklungspartnerschaft mit Afrika. Denn die Verantwortung Europas endet

In welchen Bereichen sollte die EU mehr Geld investieren? – Der

nicht mit dem Grenzschutz. Wir brauchen Investitionen in den

europäische Einigungsprozess definiert sich durch das Ziel,

umweltfreundlichen Verkehr, in den Klimaschutz, in Bildung,

Frieden, Freiheit und Wohlstand zu garantieren. Dahingehend

Forschung und Entwicklung und zur Bekämpfung der Arbeits-

ist es wichtig, in den Bereichen Außengrenzschutz oder in den

losigkeit.

Sicherheitssektor zu investieren.

89


SEITENBLICKE POLITIK

EU-RAT

Die EU-Ratspräsidentschaft wird halbjährlich von einem der 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union übernommen. Seit dem Vertrag von Lissabon im Jahr 2007 wird der EUGipfel aber nicht vom jeweiligen Regierungschef, sondern vom Präsidenten des Europäischen Rats geleitet. Derzeit ist das Donald Tusk.

Claudia Gamon Europa-Sprecherin Neos

Bruno Rossmann Finanzsprecher Liste Pilz

Soll Österreich mehr oder weniger in den EU-Haushalt einzahlen?

Soll Österreich mehr oder weniger in den EU-Haushalt einzah-

– Wir müssen die Frage andersherum stellen: Was soll die EU

len? – Wir unterstützen den Vorschlag des Europäischen Par-

leisten können? Wenn wir etwa einen stärkeren Außengrenz-

laments, den EU-Finanzrahmen auf 1,3 Prozent des Brutto-

schutz wollen, muss uns klar sein, dass das auch mehr kostet

inlandsprodukts zu erhöhen. Wir fordern aber auch die Ein-

und wir dazu bereit sein müssen, mehr einzuzahlen. Die gängi-

führung neuer Eigenmittel, beispielsweise eine CO2-Steuer

gen Eins-zu-eins-Aufrechnungen sind absurd: Wir profitieren

und Kerosin­abgaben, denn der Klimaschutz betrifft ganz Eu-

als Teil des Binnenmarktes ja von Investitionen aus dem EU-

ropa. Durch diese Eigenmittel sinkt der Anteil der Zahlungen

Budget, etwa durch offene Grenzen und Wirtschaftswachstum.

am EU-Haushalt, weshalb der Direktbeitrag Österreichs nicht zwingend steigen muss.

Wo kann die EU konkret Einsparungen vornehmen? – Einer der größten Posten im EU-Budget sind Agrarförderungen. Die-

Wo kann die EU konkret Einsparungen vornehmen? – Die EU steht

se kommen aber oft gar nicht bei den kleinen und mittleren

vor großen Herausforderungen, bei deren Bewältigung der eu-

Landwirtschaften an, die sie brauchen. Das müssen wir uns nä-

ropäische Mehrwert klar im Vordergrund stehen muss. Bei der

her anschauen. Die EU-Kommission sieht das auch und so setzt

Agrarförderung in ihrer jetzigen Form ist das sicherlich nicht

im aktuellen Budget schon Schritte, dieses System endlich zu

der Fall. An einer deutlichen Kürzung und an Obergrenzen bei

reformieren.

den Direktzahlungen führt daher kein Weg vorbei.

In welchen Bereichen sollte die EU mehr Geld investieren? – In-

In welchen Bereichen sollte die EU mehr Geld investieren? – Si-

novation, Wissenschaft, Forschung, Digitalisierung, Bildung,

cherheit ist wichtig und Aufgabe der EU, doch dazu gehört auch

kurz: Zukunft. Das stärkt unsere europäische Wirtschaft, un-

soziale Sicherheit. Die Ausgaben sollten daher nicht nur für

seren Binnenmarkt und damit unsere globale Wettbewerbsfä-

Migrationsthemen und den Schutz der Außengrenzen erhöht

higkeit. Auch hier sind im neuen Budget erste gute Ansätze da-

werden, sondern auch in Richtung Bekämpfung von Arbeitslo-

bei, etwa die höhere Dotierung des nächsten EU-Forschungs-

sigkeit und Armut, aber auch in die Bereiche Infrastruktur, Kli-

rahmenprogramms „Horizon Europe“.

maschutz, Forschung und Entwicklung gelenkt werden.

90


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SEITENBLICKE BÖRSENTALK

RAUCHENDE KÖPFE

Das hochkarätige Podium des achten Börsianer Salons: Elisabeth Rigler­ (CCCA), Martin Sardelic (Valida Holding AG), Herta Stockbauer (BKS Bank AG), Ingrid Krawarik („Börsianer“) und Reinhard Friesenbichler (RFU). BÖRSIANER 8. BÖRSIANER SALON 5. JUNI 2018 MEINL AM GRABEN, WIEN Beim achten Börsianer Salon diskutierten heimische Experten über das Thema „Rauchende Köpfe für den Klimawandel“. Die hochkarätige Runde suchte Lösungen auf die Frage, was die Finanz­ industrie aktiv zum Klimaschutz beitragen kann. Klar ist jedoch, dass die Finanzindustrie diese Aufgabe nicht allein schultern kann.

Die Diskutanten Herta Stockbauer (BKS Bank AG) und Unternehmensberater Reinhard Friesenbichler (RFU) kennen einander gut.

Top-Entscheiderinnen der heimischen Finanzbranche kamen zur Veranstaltung und genossen das Frühstück.

Eva-Maria Benisch („Trend“) und Karola Gröger (Fidelity) versprühten gute Laune.

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Elisabeth Rigler (CCCA) folgte den Ausführungen von Martin Sardelic (Valida Holding AG) mit prüfendem Blick.


SEITENBLICKE BÖRSENTALK

WHO’S WHO RAIFFEISENLANDESBANK OÖ KUNDENEMPFANG RLB OÖ 26. JUNI 2018 REITERPLATTFORM, ALBERTINA, WIEN 1.500 Gäste empfing RLB-OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller bei seinem diesjährigen Kunden­empfang in Wien. Das Fest war an Wirtschafts-, F ­ inanz- und Politikprominenz kaum zu überbieten. Bundeskanzler Sebastian Kurz gab sich die Ehre und dankte Schaller für dessen ­Unternehmergeist.

Famoses Quartett: Andreas Klauser (Palfinger AG), Helmut Wieser (Amag AG), Gastgeber Heinrich Schaller und Bundeskanzler Sebastian Kurz.

BEWERTUNG Location Publikum Inhalt/Redner Börsenfaktor

Johann Strobl (RBI AG), Michaela Keplinger-Mitterlehner (RLB OÖ), Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Rene Benko (Signa) genossen das Fest.

Mächtige alte Garde: Jakob Auer (RLB OÖ AG), ­Unternehmer Josef Taus und Raiffeisen-Generalanwalt Walter Rothensteiner.

SOMMEREMPFANG BEIM FINANZMINISTER FINANZMINISTERIUM SOMMEREMPFANG 11. JUNI 2018 BUNDESMINISTERIUM FÜR FINANZEN, WIEN Finanzminister Hartwig Löger lud am 11. Juni 2018 zumSommerempfang. Erstmals hatten Vertreter aus Wirtschaft- und Hochfinanz die Möglichkeit, sich mit dem Minister auszutauschen. Zahlreiche Gäste folgten der hochkarätigen Einladung und verbrachten einen heißen Sommerabend in den Innenhöfen des Finanzministeriums.

Finanzminister Löger gut gelaunt mit Günter Geyer (VIG).

BEWERTUNG Location Publikum Inhalt/Redner Zahlreiche Vertreter der Wirtschafts- und Hochfinanz­ folgten der Einladung zum Sommerempfang ins ­Winterpalais von Prinz Eugen.

Thomas Birtel (Strabag SE), Walter Oblin (Österreichische Post AG), Post-Aufsichtsrätin Edith Hlawati und Motivforscherin Sophie Karmasin plauderten.

93

Börsenfaktor


SEITENBLICKE BÖRSENTALK

OSCARVERLEIHUNG DER FINANZWELT WIENER BÖRSE AG 11. WIENER BÖRSE PREIS 17. MAI 2018 PALAIS NIEDERÖSTERREICH, WIEN Börsenvorstand Ludwig Nießen und Börsenvorstandschef Christoph Boschan nahmen Klaus Kumpfmüller (FMA) in ihre Mitte.

Der Wiener Börse Preis, die wichtigste österreichische Auszeichnung für die heimischen Unternehmen, wurde bereits zum elften Mal verliehen. Zu den strahlenden Gewinnern der diesjährigen Verleihung gehören die CA Immobilien Anlagen AG, die Flughafen Wien AG und die AT&S AG. Zahl­ reiche Vertreter aus Wirtschaft und Politik lauschten der Festrede von Finanzminister Löger. BEWERTUNG Location Publikum Inhalt/Redner

Gastgeber Christoph Boschan (Wiener Börse AG) heißt Finanzminister Hartwig Löger willkommen.

Einer der großen Sieger war die CA Immo AG: Finanzvorstand Hans Volkert Volckens war sichtlich stolz.

Börsenfaktor

DIGITALE INTELLIGENZ

ROLAND BERGER 20. ROLAND BERGER SUMMERNIGHT SYMPOSIUM

Harald Mahrer (Wirtschaftskammer) forderte, „out of the box“ zu denken.

25. JUNI 2018 PALAIS NIEDERÖSTERREICH, WIEN Das 20. sommernächtliche Symposium von Roland Berger zum Thema „Artificial Intelligence“ lockte mehr als 300 hochkarätige Wirtschafts- und Finanzvertreter ins Palais Niederösterreich. Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer rechnet erst in fünf bis zehn Jahren mit dramatischen Veränderungen durch die Digitalisierung. Die Weichen müsse man jetzt dafür stellen, waren sich Diskutanten und Gäste einig.

Das Ambiente des Landtagssaals im P ­ alais Niederösterreich ist ein Genuss.

Wolfgang Ruttenstorfer kam mit Gattin Susanne Ruttenstorfer-Schwelle.

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#GEZWITSCHER

@OMV

KOLUMNE

PETER ­FELSBACH Head of Group Communications Voestalpine AG

NEUE PEERGROUPS DURCH DIE FORMEL E Benzin im Blut war gestern. E-Mobilität ist ein weltweit dynamisch wachsender Markt, zunehmend auch im Motorsport. So steigt das Interesse an der weltweit

It has been a pleasure to celebrate the 50-year partnership of #Gazprom and #OMV in a wonderful gala this week. Find out, how it all started in 1968 with first Russian gas supplies to Europe: http://bit.ly/2LQT05F #OMVBlog

ersten, vollelektrischen Straßenrennserie Formel E sprunghaft an. Neben Motorsport auf höchstem Niveau ist die Serie auch Entwick-

@ALLIANZAUSTRIA AT

@ERSTEGROUP

lungsplattform für die Technologien von morgen. Im Jänner ging ABB als Titelsponsor an Bord, im Mai ist die Voestalpine als Hauptsponsor der europäischen Rennen eingestiegen. Für uns ist dies eine einzigartige Möglichkeit, den Wissenstransfer mit unseren seit Jahrzehnten treuen Kunden – wichtige deutsche Premiumhersteller wie Audi, BMW, Mercedes oder Porsche sind bzw. werden dort mit Werksteams aktiv

Alle vier Minuten passiert in Österreich in den ­Wintermonaten ein #Wintersportunfall. Was tun im Fall der Fälle? #ratundtat #Versicherung #skisport

Erste Group and the EIF have just signed a EUR 50 million deal to finance #socialenterprises in Austria and across the CEE region #InvestEU

– zu intensivieren. Und gleichzeitig wollen wir die Voestalpine weiterhin als Hightech-Marke global positionieren. Wir verfolgen aber nicht nur

@A1TELEKOM

@WIENER_BOERSE

Kommunikations-, sondern auch Business-Ziele. Mit unserer Material- und Verarbeitungskompetenz sind wir ein wichtiger strategischer Partner der Automobilindustrie. Im klassischen Karosseriebau und in der Sicherheitstechnik sind wir schon lange verankert. Jetzt geht es uns darum, das mit dem boomenden Markt der E-Mobilität zu mixen. Durch gezielte Kommunikationsmaßnahmen und zahlreiche Aktivitäten rund um die „Voestalpine European Races“ sowie in der Regelkommunikation wird uns die Formel E dabei unterstützen, in

A1 als Konzernmarke: In Österreich wird sich der Auftritt in das gemeinsame #Markenbild einfügen und einem #Refresh unterzogen. Mit Rot, das bereits bei anderen Schwestergesellschaften etabliert ist, schaffen wir ein verbindendes Element im #Konzern. #brandrefresh

der Finanz-Community nachhaltig unsere Themen zu positionieren

Das Who’s who der österreichischen Finanz- und Wirtschaftswelt fand sich für den #WienerBörsePreis zusammen. Mehr Eindrücke des gestrigen Abends: https://bit.ly/2HIAjxP.

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und somit in neue (Technologie-) Peergroups vorzudringen.

p.felsbach@derboersianer.com


MEINUNGEN MARKTGEFLÜSTER

DER KRIEG DER ZÖLLE

VITA MARTIN KWAUKA Finanzjournalist Der leidenschaftliche Weinbauer (59) ist seit 23 Jahren Finanz- und Wirtschaftsjournalist. Zu den wichtigsten Stationen des gebürtigen Deutschen zählen die langjährige Chefredaktion des Magazins „Format“ und das seit 2015 von ihm organisierte Finanzjournalistenforum. Sein Steckenpferd i­st die Altersvorsorge. Sich selbst beschreibt der studierte Agrarökonom als chronisch neugierig.

Beim Streit um Zölle geht es um erstaunlich wenig Geld. Als Relikt des feudalen Merkantilismus sollte die EU jetzt die Zölle senken oder gleich abschaffen.

Für einen Wirtschaftskrieg der USA ge-

bergen sich Gewinne der US-Unterneh-

gen die EU gibt es keinen vernünftigen

men a la Apple oder Google in Europa. Die

Anlass: Die Leistungsbilanz der EU ist seit

europäischen Finanzminister haben da-

2009 in den roten Zahlen. Überschüssen

„Brüssel wäre

im Industrieexport stehen wachsende

gut beraten, ­Industriezölle

Defizite bei Dienstleistungen und in der Digitalwirtschaft gegenüber. Statt nur

zu reduzieren.“

die Nadelstiche von US-Präsident Donald

MARTIN KWAUKA

von wenig bis gar nichts, weil der Großteil der Profite über Steuermodelle in den Niederlanden, Irland oder Luxemburg abgerechnet wird. Die Leistungsbilanz zeigt ein klares

Trump mit Gleichem zu vergelten, soll-

Muster: Europa punktet bei der Old Eco-

te die EU auf Zollsenkungen drängen und

nomy, die USA macht das im Digital-Bereich mehr als wett. Wenn die EU als Ant-

ihre eigenen Hausaufgaben machen. Beim Streit um Zölle geht es um er-

Leistungsbilanz der USA gegenüber der

wort auf Trump ebenfalls Zölle erhöht,

staunlich wenig Geld. Die Summe al-

Union im Jahr 2017 mit 14 Milliarden US-

kann das nur eine kurzfristige taktische

ler Zölle, die die EU für Importe aus den

Dollar im Plus (siehe Grafik). Zwar haben

Maßnahme sein. Langfristig wäre Brüssel

USA kassierte, lag 2015 bei 7,1 Milliarden

die USA im klassischen Güterverkehr ein

gut beraten, die Industriezölle weiter zu

US-Dollar. Umgekehrt schöpfte Amerika

Defizit von 153 Milliarden US-Dollar. Dem

reduzieren. Ein Absenken auf null wür-

5,7 Milliarden US-Dollar ab. Unter dem

stehen aber Überschüsse bei Dienstleis-

de die europäische Industrie weit weniger

Strich eher unbedeutende 1,4 Milliarden.

tungen gegenüber, etwa im Bereich Fi-

stören als ein drohender Handelskrieg.

Allein durch die Folgen des Brexits flie-

nanzen oder Unterhaltungsindustrie. Der

Im Gegenzug muss Europa endlich einen

ßen künftig zehn bis 15 Milliarden Euro

eigentliche Plusposten der USA ist aber

intelligenten Plan entwickeln, um die Bi-

im Jahr weniger in den EU-Haushalt. Es

das seit der Jahrtausendwende stark stei-

lanz im Bereich Dienstleistungen und Di-

würde also die Budgets hüben wie drüben

gende Primäreinkommen. Dahinter ver-

gitalökonomie zu verbessern. n

kaum schmälern, wenn man Zölle als ReZAHLEN

likte des feudalen Merkantilismus auf den Misthaufen der Geschichte würfe. Stattdessen will US-Präsident Trump

Leistungsbilanzsalden der USA mit der EU, 2003-2017

Zölle wie einst Sonnenkönig Ludwig XIV.

Güterhandel

als Waffe gegen den Rest der Welt einsetzen. Ein Spiel mit dem Feuer. 1930 löste der protektionistische US-Präsident Herbert Hoover massive Zollerhöhungen aus.

150

50

güter im Visier, schließlich wurden daraus

0

Staaten gaben Kontra, der folgende glo-

Total

–50

bale Krieg der Zölle führte zur Weltwirt-

–100

schaftskrise. Der Welthandel brach um

–150

zwei Drittel ein. Trump ignoriert die Fak-

–200

ten: Die USA erwirtschaften mit der EU

Primäreinkommen

100

Anfangs hatte Hoover nur ein paar Agrarmehr als 20.000 Positionen. Die anderen

Dienstleistungshandel

Mrd. US-Dollar

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

längst leichte Überschüsse. Laut Analyse des Wirtschaftsforschers Gabriel Felbermayr vom Münchner Ifo-Institut war die

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SEITENBLICKE INDEX

UNTERNEHMEN IN DIESER AUSGABE

IMPRESSUM Chefredakteur/Herausgeber: Dominik Hojas, d.hojas@derboersianer.com Stv. Chefredakteurin (CvD): Ingrid Krawarik, i.krawarik@derboersianer.com Redaktion: Hans-Jörg Bruckberger, Florian Gartler, Julia Kistner, Raja Korinek, Martin Kwauka, Thomas Müller, Paul Trautendorfer, Barbara Ottawa, Robert Winter

FIRMENINDEX

3 Banken Generali Investment Alantra Österreich Allianz-Gruppe Österreich Amazon Amundi Austria Austria Wirtschaftsservice GmbH

39, 70 20 81, 86 81 25, 59, 70 78

Lyoness 67 Matejka & Partner Asset Management Metrum Communications

24, 40, 70 49

Neos 90 Oberbank AG

55, 75

Österreichische Kontrollbank AG

76

AVCO 76

Oesterreichische Nationalbank

Bawag PSK AG

54

ÖVP 88

Binder Grösswang

67

Petrus Advisers

BDO Austria

64

Pictet Asset Management

BMF

66, 76, 93

54, 75 50, 61 33

Pioneers 68

Bundesministerium f. Nachhaltigkeit & Tourismus 30

Porr AG

63

Buwog AG

PWC Österreich

64

CA Immobilien Anlagen AG Capgemini Capital Bank AG

62, 86 17 57, 82 26

Raiffeisen Centrobank AG

37, 54

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG Raiffeisen Bank International AG

75, 93 55, 68, 87

CHSH 66

Raiffeisen KAG

71

CMS Reich-Rohrwig Hainz

53

S&T AG

38

Convertinvest Financial Services

71

S Immo AG

C-Quadrat Investment AG

58

S Wohnbaubank AG

55

Degroof Petercam Asset Management

33

Salus Alpha

36

Deloitte 64

Scalable Capital

98

Deutsche Bank AG

33

Schoellerbank AG

71

Erste Asset Management

36

Scholdan & Company

17

18, 36, 50

Erste Sparinvest KAG

25, 71

Security KAG

71

EY 64

Signa Gruppe

20, 62

EY Law

86

Spängler Iqam Invest

FACC AG

11

SPÖ 89

Finabro 82

Startup300 68

Finanzmarktaufsicht

Schönherr Rechtsanwälte

66, 86

71

Strabag SE

63

Foxconn 40

Telekom Austria AG

86

FPÖ 89

Unicredit Bank Austria AG

78

Generali Gruppe Österreich

81

Uniqa Insurance Group AG

57, 68, 82

Gutmann KAG

71

Universität für Bodenkultur

Immofinanz AG

17, 48, 60

Anzeigenverkauf: Michael Berl (Leitung), m.berl@derboersianer.com; Miriam Haider, m.haider@derboersianer.com; ­ es gilt die Anzeigenpreisliste 2018! Verlag/Medieninhaber: Wayne Financial Media GmbH (FN: 399197 f, HG Wien), Bösendorferstraße 4/25, A-1010 Wien, Telefon: +43 (0) 1 920 523 4, Fax: +43 (0) 1 954 4332, E-Mail: office@waynemedia.at, Web: www.waynemedia.at

WAYNE

17, 62

Erste Group Bank AG

59, 82

Leserbeirat: Heike Arbter, Peter Bartos, Mathias Bauer, Edi Berger, Stefan Böck, Stefan Brezovich, Diana Klein, Bernhard Grabmayr, Fritz Mostböck, Wilhelm Rasinger

34

VBV Pensionskasse AG

57, 78

Interessenverband für Anleger

49

VIG 81

Kathrein Privatbank AG

71

Voestalpine AG

Kepler Cheuvreux

18

VÖIG 58

Kepler Fonds KAG

71

VVO 56

KFW Entwicklungsbank

31

Wienerberger AG

61

Kitzventure 58

Wiener Börse AG

94

Kontron AG

40

Wiener Privatbank SE

37

KPMG

65

Wifo 76

Landwirtschaftskammer Steiermark

31

Wolf Theiss

18

Liste Pilz

90

Zumtobel Group AG

60

Geschäftsführer: Michael Berl, Dominik Hojas Produktion: Grafik: Martin Jandrisevits, Titanweiß Werbe­ agentur GmbH; Fotos: Dieter Brasch, Barbara Ster, von Unternehmen beigestellt; Lektor: Armin Baumgartner; Kursdaten: TeleTrader Software GmbH, Schlusskurse vom 18. 6. 2018, keine ­Gewähr für die Richtigkeit der Daten; aus Gründen der Text­ökonomie verzichten wir auf geschlechts­spezifische Formulierungen. Druckerei/Nachhaltigkeit: Das Magazin wurde nach Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens bei der Druckerei Ferdinand Berger und Söhne GmbH (10.000 Stück) auf nachhaltigem Papier (Umschlag: Claro Silk 250 g, Kern: Furiso 90 g) gedruckt.

60, 95

Das Österreichische Umweltzeichen für Druckerzeugnisse, UZ 24, UW 686 Ferdinand Berger & Söhne GmbH.

Unbenannt-1 1

97

07.07.2009 13:28:58


SEITENBLICKE PORTRÄT

LESERPOST redaktion@ derboersianer.com

ZEHN FRAGEN AN FLORIAN PRUCKER VITA FLORIAN PRUCKER Gründer und Geschäftsführer Scalable Capital Der gebürtige Innsbrucker Florian Prucker war über acht Jahre in New York, Frankfurt und zuletzt in London im Finanzbereich ­tätig. Als Executive Director im Wertpapierhandel von Goldman Sachs begleitete er den Aufbau einer paneuropäischen elektronischen Handelsplattform für Privatanleger. Zuvor betreute er für die amerikanische Bank Privatbanken und Vermögensverwalter in Deutschland und Österreich. Der Tüftler studierte Betriebs­ wirtschaft und Elektronik an der TU München.

1. Welche Eigenschaften haben Sie dorthin gebracht, wo Sie heute

– So richtig die Finger verbrannt habe ich mir mal mit Opti-

stehen? – Ich denke, das verdanke ich einer ordentlichen Por-

onsscheinen kurz vor ihrer Fälligkeit. Auch deshalb setze ich

tion Beharrlichkeit und meinem Auge fürs Detail.

heute auf langfristige Geldanlagen mit kalkulierbarem Risiko.

2. Welchen Beruf würden Sie ausüben, wenn Sie nicht in der Fi- 7. Um den Kapitalmarkt zu beleben, braucht es? – Höhere Steunanzbranche tätig wären? – Ich war schon als Kind ein Tüft-

erfreibeträge für die direkte Anlage in Aktien und ETFs an-

ler und wollte Erfinder werden. Das Schöne ist, dass ich die-

statt der staatlichen Förderung von komplizierten und teu-

sem Berufswunsch mit der Gründung von Scalable Capital

ren Altersvorsorge- und Versicherungsprodukten. Das kon-

sehr nahe komme. Hätte ich mich vor vielen Jahren nicht für

terkariert die private Altersvorsorge, weil sich viele Privat-

einen Job in der Bank entschieden, würde man mich heute

anleger arm sparen.

wahrscheinlich im Bereich Forschung und Entwicklung eines Technologieunternehmens finden.

3. Von welchen Quellen beziehen Sie Ihre Fachinformationen?

8. Was assoziieren Sie mit Gordon Gekko und dem Film „Wall Street“? – Gott sei Dank handelt es sich dabei um eine sehr überzeichnete Darstellung der Missstände in der Finanz-

– Ich tausche mich sehr eng mit meinem Mitgründer Ste-

branche, die allerdings in Teilen bis heute existieren. Mein

fan Mittnik und unserem Team aus Doktoranden aus. Dabei

Lieblingszitat aus dem Film lautet: „Ever wonder why fund

kann es schon mal vorkommen, dass wir ausgiebig über einen

managers can’t beat the S&P 500? ’Cause they’re sheep, and

Blogeintrag oder Fachartikel diskutieren.

sheep get slaughtered.“ ;)

4. Auf diese App kann ich nicht verzichten? – Auf Scalable Ca- 9. Dieser Investor ist für mich eine Legende? – Definitiv Ray pital natürlich!

5. Wenn ich nicht gerade arbeite, verbringe ich meine Zeit am

Dalio. Mit 26 Jahren hat er Bridgewater Associates gegründet, heute ist es der größte Hedgefonds weltweit. Sein Buch „Principles“ habe ich fast in einem durchgelesen – hier geht

liebsten mit? – Mit meiner Familie in den Bergen. Nirgendwo

es nicht nur um Kapitalmärkte, sondern auch darum, wie

sonst kann ich so gut abschalten, im Sommer beim Wandern

man eine Firma erfolgreich führt.

und im Winter beim Skifahren.

6.

Bei welchem Investment haben Sie sich so richtig verzockt?

10. Champagner und Austern oder „a Eitrige und a 16er-Blech“? – Letzteres – aber niemals ohne „Krokodü“!

98 Die nächste Ausgabe erscheint um den 15. Oktober 2018. Bis dahin täglich: derboersianer.com


© APA-Picturedesk, Anna Huber

360 Grad. 365 Tage.

PRO KAPITALMARKT! Weil‘s um Einkommen, Wohlstand und Beschäftigung geht.

360 GRAD. 365 TAGE. PRO KAPITALMARKT! Die Wirtschaftswissenschaften belegen, dass ein gesunder Finanzsektor ein wichtiger Faktor für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum einer Volkswirtschaft ist. Ein handlungsfähiger Kapitalmarkt generiert Einkommen, Beschäftigung und Wohlstand in Österreich. Deshalb setzen sich diese Unternehmen dafür ein.


Stand Ende 2017

Dr. Heinrich Schaller Generaldirektor Raiffeisenlandesbank OÖ

Worauf sind wir vorbereitet? In Zeiten zunehmender Komplexität wird Sicherheit wieder wichtiger. Das spüren wir alle. Doch was verschafft uns Sicherheit? Wenn es schwieriger wird, Zukunft zu planen, hilft nur eins: die beste Vorbereitung. Auf alle möglichen Szenarien, denen Unternehmen in unterschiedlichsten Situationen und Phasen begegnen können. Das bedeutet viel Arbeit für uns als Bank, ja. Vorbereitung ist nie einfach. Doch nur die vorbereitete Bank ist ein guter Partner für die Zeiten, die vor uns liegen.

Sehr gute Kundenorientierung Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich ist die Nummer 1 unter allen österreichischen Großbanken*.

finanz-marketing verband

1. Platz Großbanken

Raiffeisen Landesbank Oberösterreich

*Gewinner der Kategorie Großbanken laut FMVÖ Recommender 2018 Befragung

www.rlbooe.at


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