magazin
Nr. 31, 2. Quartal 2019 ∙ 12 Euro
Wirecard Die dunkle Stunde — 08 —
fatales mifid ii
Veranlagung
—
Weniger Investoren
—
— 16 —
Georg
Erfolgreich in Fintechs investieren
börsianer blog: derboersianer.com
pölzl
MUTIG DURCH DEN RAUEN WIND
mostböck Mifid II ist Realitätsfremd
höllinger mut zum netzwerken
Holle Fehlende Tradition für IPOs
Energie bewusst einsetzen. Das ist: Mein Antrieb. Meine Energie.
Christian Redl Zehnfacher Weltrekordhalter im Freitauchen
Mit dem auskommen, was von Natur aus da ist. Das ist nachhaltig leben. Das ist nachhaltige Energie: 100 % Wasserkraft aus Ă–sterreich. verbund.com/MeinAntrieb
Editorial börsianer Nr. 31
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NR. 31,
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BLOG: SIANER .COM NER RSIA
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Dominik Hojas Chefredakteur Börsianer
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folgen Sie uns live: Derboersianer.com (Blog) facebook.com/derBoersianer Twitter.com/derBoersianer
Machen Sie mit Ihren Geldanlagen den Unterschied.
Liebe Börsianer!
D
ie Politik ruft zur großen Roadshow (Seite 21) nach New York, und die Unternehmen folgen. Mit im Flieger Finanzminister Hartwig Löger, Wirtschaftsministerin Margarete Schram-
böck, Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny und Wiener-Börse-Vorstand Christoph Boschan. Es geht darum, Flagge zu zeigen und
Gemeinsam können wir etwas bewegen. Erträge und Verantwortung – unsere nordische DNA.
den Investoren den rot-weiß-roten Kapitalmarkt schmackhaft zu machen. So schön, so gut. Roadshows gelten für Unternehmen von jeher als die wichtigsten Instrumente, um sich In-
Nordea Investment Funds S.A.
vestoren und Liquidität zu sichern. Die
Dr. Johannes Rogy Head of Fund Distribution Region Central & Eastern Europe
Richtlinie Mifid II hat jedoch die Datingplattform
zwischen
Unterneh-
Tel. 01/512 87 17 – 20 johannes.rogy@nordea.com
men, Broker und Investor zerstört. Die Auswirkungen sind für einen kleinen Markt wie Österreich fatal (Seite 16). Ich wünsche mir daher, dass die Pläne für einen Research-Fonds, dotiert mit einer Million Euro jährlich aus dem Finanzministerium, für mehr unabhängige Analysen und damit mehr Sicht-
Harte Bandagen. Georg Pölzl ließ sich von den Fragen der „Börsianer“-Redakteure Julia Kistner und Dominik Hojas kaum aus der Ruhe bringen. Der Post-General zieht seinen Weg durch, auch wenn nicht alle Ventures gelingen.
barkeit für unsere Small und Mid Caps, endlich umgesetzt werden. Andernfalls droht der Markt auszutrocknen, wie Ingrid Krawarik für den Börsianer recherchiert hat. Eine digitale Revolution im Investmentbanking hat der Musik streaming-Dienst Spotify ausgelöst. Er hat sich und seinen Investoren beim Börsengang mit einem „Direct Listing“ (Seite 74) ohne Mithilfe von Investmentbanken einen dreistelligen Millionenbetrag erspart. Was das für die Banken bedeutet und ob der Trend auch in Österreich Einzug hält, hat Robert Winter in seinem Beitrag „Auf eigene
3
Nordea STARS Palette Nordea 1 – Global Climate and Environment Fund nordea.at/verantwortungsbewussteinvestments Die genannten Teilfonds sind Teil von Nordea 1, SICAV, einer offenen Investmentgesellschaft luxemburgischen Rechts, welcher der EG-Richtlinie 2009/65/EG vom 13 Juli 2009 entspricht. Hierbei handelt es sich um Werbematerial, es enthält daher nicht alle relevanten Informationen zu den erwähnten Teilfonds. Jede Entscheidung, in den Teilfonds anzulegen, sollte auf der Grundlage des aktuellen Verkaufsprospekts, der Wesentlichen Anlegerinformationen (KIID) sowie des aktuellen Jahres- und Halbjahresberichts getroffen werden. Die genannten Dokumente sind in elektronischer Form auf Englisch und in der jeweiligen Sprache der zum Vertrieb zugelassenen Länder auf Anfrage unentgeltlich bei Nordea Investment Funds S.A., 562, rue de Neudorf, P.O. Box 782, L-2017 Luxemburg oder bei der Informationsund Zahlstelle der Nordea 1, SICAV in Österreich, die Erste Bank der öterreichischen Sparkassen AG, Am Belvedere 1, A-1100 Wien, Österreichisch, erhältlich. Herausgegeben von Nordea Investment Funds S.A. 562, rue de Neudorf, P.O. Box 782, L-2017 Luxemburg, einer von der Commission de Surveillance du Secteur Financier in Luxemburg genehmigten Verwaltungsgesellschaft.
Editorial börsianer Nr. 31
In Linz beginnt’s. „Börsianer“-Chefredakteur Dominik Hojas besuchte Markus Huemer in der Zentrale der Polytec AG im oberösterreichischen Hörsching und ließ sich die Strategie des neuen Vorstandschefs erklären. Im Anschluss daran ging es noch vor der Börsianer Roadshow mit UBM-Boss Thomas Winkler und IR-Chefin Anna Vay zur Werksbesichtigung in die Voestalpine-Zentrale.
Faust“ exklusiv analysiert. Apropos analysiert, kaum ein Unternehmen wurde zuletzt in der Öffentlichkeit so zerpflückt wie die Wirecard AG mit dem Austro-CEO Markus Braun. Der Börsianer hat den Finanzund Kommunikationsprofi Bernhard Grabmayr gebeten, den Fall genauer unter die Lupe zu nehmen (Seite 08). In der Öffentlichkeit stand zuletzt auch Georg Pölzl, unser Börsianer des Quartals. Der smarte Vorstandschef der Österreichischen Post AG hat zwar das neunte Jahr in Folge ein Rekordergebnis präsentiert. Gesprächsthema bleiben aber die jüngsten „Pleiten, Pech und Pannen“, selbst wenn sie sich in der Post-Bilanz bisher nicht niederschlagen. Angefangen von der Datenaffäre bei adressierten Werbungen bis hin zur missglückten Bankkooperation mit der Deutschen Fintech Group AG. Meine Kollegin Julia Kistner und ich haben den Post-General zum Cover-Interview in der neuen Konzernzentrale am Wiener Rochusmarkt getroffen und über die jüngsten Kollateralschäden seines aktiven Managementstils gesprochen (Seite 10). Eine andere Persönlichkeit, die auf dem Börsenparkett Spuren hinterlässt, ist Alexander Schütz. Der C-Quadrat-Gründer hat ein Händchen fürs Geschäft. Der nun in Frankfurt börsennotierte Cyber-Security-Spezialist Cyan AG mit Sitz in Wien ist eines seiner vielen Investmentprojekte, das drauf und dran ist, ein paar Rekorde zu brechen. Bis 2021 rechnet das Management mit einer Verdreifachung des Jahresumsatzes von 2018 auf 60 Millionen Euro und mit einer Ebitda-Marge von 70 Prozent. Das hohe Potenzial birgt natürlich auch hohe Risiken, wie Ingrid Krawarik in ihrer Investmentstory berichtet (Seite 36). Wer nicht direkt in Start-ups investieren möchte oder auf Einzeltitel setzen will, findet mit Investmentfonds auf ausgewählte Aktien von etablierten Fintech-Firmen sowie ETFs und Zertifikaten vielfältige Möglichkeiten (Seite 26). Raja Korinek hat sich für Sie einen Überblick verschafft und hinter die Kulissen der Fintech-Szene geblickt. Bleibt mir noch ein Terminhinweis: Bitte merken Sie sich bereits jetzt das Börsianer Festival 19 vor. Mehr als 1.000 Besucher informieren und vernetzen sich und feiern vom 25. bis 26. September 2019 auf der größten Business-Plattform der Finanzindustrie in der Wiener Hofburg. Ich freue mich auf Ihr Kommen. Karriereleiter. Rekordbesuch beim Börsianer Salon zum Thema „Besetzungs-Karussell – Was braucht es für die Spitze“. ÖBAG-Aufsichtsrätin Susanne Höllinger verriet ihre Strategie zum Erfolg.
Viel Vergnügen mit der Lektüre wünscht Ihnen
Dominik Hojas d.hojas@derboersianer.com
4
GELD SCHLÄFT NICHT. 25.-26. SEPTEMBER 2019 WIENER HOFBURG DIE BUSINESS-PLATTFORM DER FINANZINDUSTRIE
Early Bird Tickets ab 1. Mai boersianer-festival.com
Inhalt börsianer nr. 31
Cover
Goerg Pölzl: Sturmerprobter Hobbysegler
10
Finanzplatz Georg Pölzl: Mutig durch den rauen wind 10 Das neunte Jahr in Folge präsentiert die Post ein Rekordergebnis. Gesprächsthema bleiben aber die jüngsten „Pleiten, Pech und Pannen“, selbst wenn sie sich in der Post-Bilanz bisher nicht niedergeschlagen haben. Investmentstory
Cyan AG: Enorme Skalierbarkeit
Roadshows Tinder statt Herzblatt
36
16
Karriere Mut zur Macht
46
Börsengang Auf eigene Faust
74
Geldmarkt
Börsengänge
Konkurrenz für Investmentbanken
74
6
Der Zoff mit den Zinsen
78
Versicherungen Ein teurer Spaß
82
ranking
Die 50 besten Versicherer
82
Rendite Wiener Börse Chartvergleich der Aktienmärkte
22
3. Teil: Interview
Meinungen
Darüber spricht man in den
Bernhard Grabmayr Wirecard: Skalierte Hightech versus begrenztes Vertrauen
08
Wolfgang Matejka Auferstehung
22
Trends und Events
Portfolio 24 Die Asset-Allocation der LGT
Branchen Branchen: Köpfe, Deals, News,
Marktausblick 23 Börsenausblick der Fondsmanager
Technologie Für alle Fälle Fintechs 1. Teil: Marktumfeld 2. Teil: Veranlagung
69
Banken 54 Versicherungen 56 Fonds 58 Aktien 60 Immobilien 62
26 28 30 32
Börsenwetter 34 Entwicklung der Weltbörsen und Analystenstimmen investmentstory Cyan AG: 36 Hohes Potenzial, hohes Risiko Kurse 40 Topperformer: Aktien, Fonds, Anleihen und Rohstoffe Statistik 44 Börsen- und Wirtschaftsdaten
Redaktion Facebook Auf Facebook können Sie der Börsianer-Redaktion bei
58
Seitenblicke
Bettina Schragl 80 ist das neue 50
60
Ranking 69 Die 50 besten Versicherer
Peter Bartos Ready for ESEF?
64
So denkt die Politik EU-Wahl: Wohin mit der Wirtschaft?
Albert Birkner 66 Transparenz bei Aktionären
68
Außerdem bekommen Sie Magazin entsteht. Wir freu-
Wilhelm Celeda 54 Der Markt hat immer recht! Heinz Bednar Tugend oder Laster?
Fintech
der Recherchearbeit folgen. Einblicke, wie das Börsianer-
Berater 64 Recht 66
Ad-hoc der Redaktion
en uns auf Ihren virtuellen Besuch! Early-bird-aktion Ab Mai haben wie für Sie online vergünstigte Tickets für das Börsianer Festival 19 in der Wiener Hofburg. Feiern, informieren und vernetzen Sie sich von 25. bis 26 Sep-
88
wichtigsten Business-Plattform der Finanzindustrie. Börsianer Roadshow Der Auftakt zu den Börsianer Roadshows fand in der
Börsentalk 92 Wo sich die Finanzbranche trifft Marktgezwitscher 95 Das wurde im Netz getwittert Firmenindex/Impressum 97 Auszüge von Unternehmen in dieser Ausgabe Porträt: 10 Fragen an … Andreas Gassauer, Gründer Marinomed AG
tember 2019 mit uns bei der
98
Peter Felsbach 95 Formel E: Spannungsgeladene Kooperation sorgt für Imageboost
Voestalpine Stahlwelt in Linz mit UBM-Boss Thomas Winkler und MarinomedBoss Andreas Grassauer statt. Am 8. April 2019 kehrt die Roadshow nach Wien in
Martin Kwauka 96 Cum-Ex umgekehrt: EU-Staaten zocken Anleger doppelt ab
die neue Location am Meinl am Graben zurück. Zwei Mal Wien und zwei Mal Linz stehen heuer auf dem Programm.
Weblinks werden in dieser Ausgabe mit einem gelben Balken
markiert.
7
Meinungen Gastkommentar
Die Wirecard AG galt nie als besonders kom-
Vita Bernhard Grabmayr Geschäftsführer Scholdan & Company
munikationsfreudig. Das rächt sich nach dem Skandal.
Wirecard: Skalierte HighTech versus begrenztes Vertrauen
Seine Leidenschaft gehört gut gemachten Zeitungen und Zeitschriften sowie seiner Familie. Begonnen hat er als freier Journalist bei der „Presse“, seit 1997 ist er bei Scholdan & Company und hat zahllose IPOs und große M&A-Transaktionen begleitet. Seit 19 Jahren ist er Mehrheitseigentümer und Geschäftsführer. Sein Spezialgebiet ist die Positionierung von CEOs.
Ist Markus Braun, CEO von Wirecard,
polizeilicher Behörden gibt und wider-
der typische Jungunternehmer, der Um-
sprüchliche Aussagen dazu, dann soll-
satz von Unternehmenswert nicht un-
te man den Ball flach halten. Jetzt steht
terscheiden kann? Fast könnte man das glauben, denn sein Kommentar zu möglichen 6,9 Millionen Euro Umsatzausfall
„Schade drum.“ Bernhard Grabmayr
in Singapur - „Das ist ein Non-Event“
Wirecard bei jedem Schritt im Fokus und wird getrieben. Deutungshoheit und das Gesetz des Handelns wurden aus der Hand gegeben.
- kostete die Aktionäre einen Wertver-
Sicherlich hat Wirecard Neider und
lust des Unternehmens von 6,2 Milliar-
Feinde, nicht zu vergessen die „bösar-
den Euro – an einem einzigen Tag. Auch
tigen“ Shortseller, aber die Angriffs-
wenn es jetzt – nahezu einzigartig in der
von Fachleuten nicht beantwortet wer-
flächen hat die Unternehmensführung
deutschen Börsengeschichte – ein amt-
den, warum der direkte niederländische
selbst geschaffen und das Desaster da-
liches Verbot von Leerverkäufen gibt und
Mitbewerber Ayden bei nahezu identi-
mit erst ermöglicht. Und jetzt zu klagen,
eine Fülle von Anzeigen, Klagen und Un-
schem Geschäftsmodell mehr Mitarbei-
dass „die anderen“ schuld seien, die Me-
tersuchungen, ist doch die Fragestellung
ter benötige und eine deutlich niedrigere
dien und die Zocker, spricht weder für
interessant, wie es dazu kommen konn-
Nettomarge erreiche als Wirecard? Ver-
Professionalität noch für die Lernfähig-
te, dass ein bewundertes Unternehmen
trauen – und das nicht aufgebaute Ver-
keit des Managements. Ist ein Vorstand
so rasch zum gebeutelten Opfer und zum
trauenskapital ist wohl ein Schlüssel zu
mit dieser Haltung überhaupt imstande,
Objekt von Sammelklagen von Aktionä-
den aufsehenerregenden Kursschwan-
das Unternehmen aus der Krise in ruhige
ren wurde. Was hat die Unternehmens-
kungen an der Börse – wird auch nicht
Fahrwasser zu führen?
führung falsch gemacht?
geschaffen, wenn die Bereinigungspara-
Schade drum. Ein Flaggschiff der
Zunächst einmal war Wirecard nie ein
meter für das normalisierte Ebitda jedes
deutschen Digitalwirtschaft und da-
Unternehmen, das sich um besondere
Jahr geändert werden, was die Vergleich-
mit einer der wenigen Leitbetriebe, die
Transparenz bemüht hätte oder als kom-
barkeit und die Nachvollziehbarkeit über
wir in dieser Zukunftstechnologie ha-
munikationsfreudig galt, was die inter-
die Jahre hinweg nicht gerade erleichtert.
ben, scheitert daran, dass die Bildung
nen Prozesse und Ergebnismechanismen
Auch ist der Schritt, ausgerechnet die
von öffentlicher Akzeptanz für das Ge-
betraf. Beeindruckt haben das Wachs-
„Financial Times“ zu klagen, zwar als
schäftsmodell und der Aufbau von Ver-
tumstempo und die hohe Profitabilität,
mutig, aber wohl nicht als klug zu be-
trauenskapital nicht mit der gleichen
die jedoch nicht schlüssig erklärt werden
zeichnen. Wenn es schon Whistleblower
Sorgfalt vorangetrieben wurden wie die
konnte. Zum Beispiel konnte die Frage
im Unternehmen und Untersuchungen
globale Expansion. n
8
#Post
VITA Georg Pölzl Vorstandsvorsitzender Österreichische Post AG Der gebürtige Grazer (61) lenkt seit 1. Oktober 2009 die Geschicke der Österreichischen Post AG. Als passionierter Fotograf und noch viel leidenschaftlicherer Segler weiß er die Zeit fern von strategischen Masterplänen optimal zu nutzen.
Das neunte Jahr in Folge präsentiert Georg Pölzl, Vorstandschef der Österreichischen Post AG, nun ein Rekordergebnis. Gesprächsthema bleiben aber die jüngsten „Pleiten, Pech und Pannen“, selbst wenn sie sich in der Post-Bilanz bisher nicht niederschlagen. Der Börsianer sprach mit dem sturmerprobten Hobbysegler über die jüngsten Kollateralschäden seines aktiven Managementstils. text Dominik Hojas, Julia Kistner Fotos dieter brasch
G
eorg Pölzl zählt zu den smarten
Zustimmung der Kartellwächter. Auch
mit der Deutschen Fintech Group AG.
Managern, denen vieles gelingt
sonst stimmen die Zahlen: Bei einem
Der Börsianer hat Generaldirektor Georg
und wenig misslingt. Ob als Be-
Umsatz von knapp zwei Milliarden Euro
Pölzl zum Coverinterview in der neuen
rater bei McKinsey, als Vorstand des Ma-
kann die Post ein Betriebsergebnis von
Post-Zentrale am Rochusmarkt in Wien
schinen- und Anlagenbauers Binder+Co
knapp 211 Millionen Euro verbuchen.
getroffen.
AG, beim Aufbau von T-Mobile Aust-
Den Aktionären winkt eine um 1,5 Pro-
ria, als Sonderbeauftragter der Deut-
zent höhere Dividende von 2,08 Euro
Herr Pölzl, Sie sind eigentlich sehr erfolgs-
schen Telekom oder seit 2009 beim Um-
je Aktie. Und doch sind es die jüngs-
verwöhnt. – Wieso eigentlich?
krempeln der angestaubten Österrei-
ten „Pleiten, Pech und Pannen“, die bei
chischen Post AG (Post) in ein moder-
der Post primär für Schlagzeilen sorgen.
Eigentlich deshalb, weil die Post zuletzt mit
nes Unternehmen mit Investmentstory.
Angefangen von der Datenaffäre im Be-
Aktionen Schlagzeilen machte, die nicht so
Sein jüngster Coup: die Übernahme des
reich der adressierten Werbungen über
rund liefen. – Ein gutes Jahresergebnis
österreichischen Zustellgeschäfts der
Probleme mit der Beteiligung am zweit-
hat noch nie großartiges Echo gefun-
Deutschen-Post-Tochter DHL. Damit
größten türkischen Paketzusteller Aras
den. Ich bin nun seit fast zehn Jahren bei
sichert sich das mehrheitlich staatliche
Kargo bis hin zum schleppenden An-
der Post. Schon der Anfang meiner Zeit
ATX-Unternehmen einen Paketmarkt-
lauf des Onlinemarktplatzes Schöpping
war geprägt durch Berichte über Filial-
anteil von 75 Prozent, vorbehaltlich der
und zur missglückten Bankkooperation
schließungen und Personalabbau. Wo
10
Finanzplatz Cover
Georg Pölzl
Mutig durch den rauen Wind
Stratege. Post-AG-General Georg Pölzl hat „grundsätzlich vor nichts Angst“, schon gar nicht davor, Fehler zu machen.
11
Finanzplatz Cover
wag-Filialen aus. Gleichzeitig eröffnen wir in Wien bis 2019 vierzig neue Filialen, um die Gesamtzahl der Geschäftsstellen bei 1.800 zu halten. Damit ist für mich das Thema abgeschlossen. Die Bawag PSK zahlte der Post 107 Millionen Euro, um vorzeitig aus den Verträgen auszusteigen. Welche Argumente hat da ein neuer Partner, um einzusteigen? – So ist es ja nicht. Da stehen Leistungen dahinter. Wir haben Fixzahlungen vereinbart und Leistungen für die Jahre 2018, 2019 und 2020 pauschaliert. Wir machen in allen Filialen noch Transaktionen, und es sind noch über hundert Finanzberater, die wir Klartext. „Wenn man ein Unternehmen dynamisch führt, geht man Ventures ein, die auch schiefgehen können.“
der Bawag PSK zur Verfügung stellen.
ein Skandal gewittert wird, da wird hi-
einen Namen machen will, dann neh-
Warum sind Ihnen Finanzdienstleistun-
neingestochen.
me ich mir die Post als Gegner und habe
gen so wichtig, wenn man damit kein Geld
mit Sicherheit österreichweit Aufmerk-
verdient? – Es ist uns nicht so wichtig,
Würden Sie rückblickend anders kommuni-
samkeit. Das Gleiche habe ich mit einer
es sind drei Prozent des Umsatzes und
zieren? – Ich wüsste nicht, was wir an-
Schadensersatzklage wegen des Ein-
null Prozent vom Ergebnis. Aber unse-
ders machen sollten. Wir wurden am
stiegs bei der Fintech Group erlebt.
re Kunden sind von uns durch die Postsparkasse und dann die Bawag PSK seit
7. Jänner von dieser Datengeschichte überrascht und wurden von uns aus am
Zur Bankenkooperation. Wie kam es zu der
140 Jahren Finanzservice gewohnt, des-
9. Jänner aktiv, noch bevor die Daten-
Trennung von der Bawag PSK AG? – Wir
halb wollen wir das weiterhin anbieten.
schutzbehörde uns aufforderte, die po-
hatten einen Vertrag mit der Bawag PSK
litischen Daten zu löschen. Juristisch hat
für zehn Jahre bis 2020. Die wollten ei-
Wie soll die neue Bankenkooperation aus-
das ohnehin noch ein Nachspiel, weil wir
nen Schritt weitergehen, den Service in
sehen. Soll es eine Onlinebank sein? –Diese
der Meinung sind, dass wir nie gegen das
der Fläche ausdünnen, weniger Überwei-
Gespräche führen wir gerade intensiv in
Datenschutzgesetz verstoßen haben.
sungen, weniger Präsenz in den Filialen.
unserem Aufsichtsrat. Den Ergebnissen
Das ist für uns kein Weg mit Perspektive.
möchte ich nicht vorgreifen.
Bedeutet die Datenschutzgrundverordnung
Wir sind teilweise gesetzlich verpflichtet,
DSGVO das Ende adressierter Werbung und
flächendeckend in Österreich präsent zu
Meinen Sie, es lässt sich noch heuer ein
damit hunderte Millionen Euro weniger
sein. Wir haben uns 2017 von der Bawag
Bankpartner (Anm.: Insider berichten zuletzt
Umsatz für die Post? – Ich glaube es nicht.
PSK getrennt. Die Entflechtung soll 2019
von Gesprächen mit der Grawe Gruppe) fin-
Der Umsatz ist nicht der Hauptbeweg-
oder 2020 abgeschlossen sein.
den? – Ja. Theoretisch wäre auch eine vo-
grund für unser Tun. Der Hauptgrund
rübergehende Lösung ohne Bank mög-
ist, dass wir für unsere Kunden Streu-
Wie sieht Ihr Filialnetz danach aus? – Die
lich, aber das wird nicht angestrebt von
pläne optimieren, also Adressen über-
Bawag PSK verlässt rund 300 unserer Fi-
uns. Wir wollen eine Lösung, die nahtlos
prüfen und Dubletten-Checks machen.
lialen, und wir ziehen aus etwa 100 Ba-
an die Bawag-Kooperation anschließt.
Unser Geschäft ist, öffentlich verfügbare Wie ist man damals ausgerechnet auf die
Daten mit den Adressdaten zu matchen. Könnte das dem Image der Post schaden? – Auch das glaube ich nicht. Ich halte die Datendiskussion für eine StakeholderDiskussion. Da gibt es Menschen und
„Wo ein Skandal gewittert wird, da wird hineingestochen.“
Fintech Group gekommen? – Wir haben 2018 eine Ausschreibung gestartet, und es gab reges Interesse von unterschiedlichen Gruppen, mit denen wir intensive Gespräche geführt haben. Dann kam allerdings die Volksbanken-Geschichte
Anwälte, die sich über die Geschichte profilieren möchten. Wenn ich mir
dazwischen. Ein vernünftiges Projekt hat Georg Pölzl
12
Finanzplatz Cover
sich gemeinsam nicht realisieren lassen,
ÖSTERREICHISCHE POST VERSUS ATX
die auch das eine oder andere Mal schiefgehen können. Schlimm wäre es doch,
weil die Volksbanken sich hier nicht einig waren. Wir sind danach zurückge-
7,50
eine Entscheidung, die man im Nachhin-
gangen auf das, was wir ursprünglich vorhatten. Eine schlanke Banklösung
ein für nicht richtig beurteilt, aus irgend0,00
welchen Ängsten heraus nicht zu korrigieren. Es kann keiner behaupten, dass
mit einem kompetenten Partner.
er immer alles richtig macht. Die einzige
-7,50
Woran ist die Kooperation vor dem Start letztlich gescheitert? – In der Projektlaufzeit haben sich in wesentlichen Punkten zwischen der Fintech Group und uns zu unterschiedliche Standpunkte heraus-
Möglichkeit, keinen Fehler zu machen, ist nichts zu tun, und das ist schon der
-15,00
-22,50
größte Fehler. Wir haben in den letzten neun Jahren viele Dinge gemacht, und 28.9.18
28.3.19
in Summe war das für das Unternehmen
kristallisiert. Persönlich habe ich nach
Quelle: TeleTrader
das Richtige. Es gibt keine Post in Europa,
wie vor guten Kontakt zu den handeln-
richtigung im Jahresergebnis von 15 Mil-
die sich in den letzten Jahren so gut ent-
den Personen. Ich finde es nach wie vor
lionen Euro vornehmen. Davon ist ein
wickelt hat wie die Österreichische Post.
ein spannendes Unternehmen. Wir hal-
Gutteil schon wieder aufgeholt.
Schauen Sie sich nur in den letzten Jahren
ten eine über sechsprozentige Beteiligung an der Fintech Group.
den Kurs der Post-Aktie im ATX und dazu Es war also ein Fehler, aber nicht so ergeb-
die Vergleichsunternehmen an.
nisrelevant. – Es ist nicht letal. Wenn man Wie viel mussten Sie abschreiben? - Wir
ein Unternehmen sehr dynamisch führt,
Reden wir über das operative Geschäft. Da
mussten aufgrund der Börsenkursent-
und das ist bei der Post der Fall, dann
kommt plötzlich der weiße Ritter: Amazon
wicklung im letzten Jahr eine Wertbe-
geht man immer wieder Ventures ein,
springt Ihnen zur Seite und treibt Ihnen das
Holiday Inn Danzig – Hotel
© RKW Architektur
wir entwickeln. ihre zukunft. Kompetenz Konsequenz Transparenz
UBM ist der führende Hotelentwickler in Europa – und auch in den Asset-Klassen Büro und Wohnen international erfolgreich. In Deutschland, Österreich und Polen realisieren wir urbane Großprojekte in den besten Lagen. Unsere Aktie punktet im „prime market“ der Wiener Börse. Mit dem Kauf einer UBM Immobilie gewinnen Sie also einen renommierten Partner gleich mit.
ubm-development.com
Finanzplatz Cover
„Die einzige Möglichkeit, keine Fehler zu machen, ist, nichts zu tun.“ Georg Pölzl
DHL-Geschäft in die Arme. – Das ist eine spannende Interpretation. Die DHL war bis 2015 unser größter Kunde. Später hat sie sich entschieden, einen anderen Weg zu gehen. Wir haben den guten Kontakt
Volle Kraft voraus. Georg Pölzl hofft, dass sein Job als Post-General der letzte so intensive seiner Karriere sein wird.
nie verloren und haben für DHL immer Teilleistungen erbracht. Mit Jahresan-
auch in der Zustellung. Wir zahlen bes-
definiert. Wir hatten auch schon mal die
fang hat sich eine Möglichkeit ergeben,
ser als der Mitbewerb, haben dafür aber
Briefmärkte. Das war nicht erfolgreich.
für DHL wieder zuzustellen. Das ist ein
die bessere Zustellqualität. Wollen Sie mit dem Immobiliengeschäft das
guter Vertrag für beide Seiten. Können Sie nochmals Ihre Gesamtstrategie
lukrative Briefgeschäft auffangen? – Nein,
Es ist aber kein Exklusivvertrag. – Nein,
bis zum Ende Ihrer Amtsperiode 2022 um-
nicht nur. Der Brief ist unser Löwenum-
sondern es ist wieder das Verhältnis,
reißen, bevor Sie segeln gehen. – Ich geh
satzbringer. Immobilien haben wir zu-
das wir vor 2015 hatten. Nur der Paket-
ja jetzt schon segeln. Die Strategie hat
letzt erfolgreich entwickelt. Dieses Ge-
wettbewerb ist heute ein ganz anderer.
vier Eckpfeiler. Die erste ist, dass wir die
schäft hat sich früher vor allem durch
60 Prozent der Pakete kommen aus dem
Marktführerschaft im Kerngeschäft, dem
Abverkauf unserer Objekte genährt. Wir
Ausland. Wir stellen nur in Österreich zu.
Brief- und Paketgeschäft, verteidigen,
kaufen statt leasen Immobilien heute vor
siehe Hermes und DHL. Im zweiten Qua-
allem für unsere Eigennutzung und bauen
Aber der DHL-Deal bringt der Post schon
dranten unserer Strategie steht profita-
in der Zwischenzeit auch neue Paketzen-
mehr, als sie durch Amazon verlieren wird?
bles Wachstum in definierten Märkten.
tren. Wir werden 2019 in Hagenbrunn
– Das hoffen wir sehr. Wir sind bereits
Wir haben die Paketmärkte in Europa
eröffnen, in Kalsdorf bei Graz erfolgte
im Vorjahr bei einem Wachstum im Paketmarkt von neun Prozent um elf Pro-
zahlen
zent gewachsen.
Geschäftsentwicklung
Wie viele DHL-Mitarbeiter übernehmen Sie? Sind die günstiger als Ihre? – Nein.
in Millionen Euro
2018
Veränderung zu 2017
Umsatz
1,96 Milliarden Euro
1%
Ebitda
305,4 Millionen Euro
3,70 %
Unternehmen integrieren. Auch für sie
Ebit
210,9 Millionen Euro
1,50 %
gilt unser Kollektivvertrag. Wir hatten
Mitarbeiterzahl
schon 2018 in Österreich mit 17.644 Be-
Umsatz Brief, Werbepost, Filialen
Wir werden die Mitarbeiter natürlich ins
schäftigten wieder 181 Mitarbeiter mehr
Umsatz Paket, Logistik
als 2017. Die 220 DHL-Mitarbeiter brau-
Dividende
chen wir auf jeden Fall, auch die Fräch-
Free Cashflow
ter, die für DHL arbeiten. Rund 54 Prozent Ihrer Gesamtkosten verur-
20.545
0,1 %
1,45 Milliarden Euro
–2,5 %
552,4 Millionen Euro
11,5 %
2,08 Euro pro Aktie
1,5 %
158,4 Millionen Euro
8,0 %
Verwaltung von einer Million Quadratmeter, Buchwert IAS 40 rund 78 Millionen Euro, Marktwert IAS 40 rund 263 Millionen Euro, 150 Millionen Euro geplante Investitionen 2019
Immobilienbesitz
sacht das Personal. Ist das europäische Normalität in der Branche? – Ja, wir haben einen hohen Anteil von eigener Beschäftigung. Einerseits unsere Beamten, aber
14
Finanzplatz Cover
20
der Spatenstich. In Summe werden wir heuer 150 Millionen Euro unter anderem in Immobilien und Grundstückskäufe investieren. Wie hoch ist der Ergebnisbeitrag aus den Immobilien? – Zweistellig.
Millionen Pakete gewinnt die Post laut Analysten durch den DHL-Deal. Bis zu fünf Millionen Stück kostet der Amazon-Einstieg.
Haben Sie eigentlich Angst, dass durch die neue Staatsholding ÖBAG der politische Einfluss größer wird und Ihr aktives Management einbremst? – Ich habe grundsätzlich vor nichts Angst. Ich habe auch keine Befürchtungen in diese Richtung. Ich glaube, dass wir mit der ÖBAG wieder in ein professionelles Beteiligungs-
Welche Rolle wird Ihr Onlinemarktplatz
management zurückkommen. Die ÖBIB
Schöpping für das Wachstum spielen?
war doch eine ausgedünnte Veranstal-
– Das ist Risikokapital, das nicht auf
Haben Sie überhaupt noch Lust auf diesen
tung. Der Aufsichtsrat, der ja schon
kurzfristigen Erfolg ausgelegt ist. In
Deal? – Schauen Sie, unser Hauptfokus
feststeht, macht mir Hoffnung.
den ersten beiden Monaten haben wir
ist der Erhalt unserer Beteiligung. Und
1,5 Millionen Handelsumsatz.
alles andere werden wir dann sehen.
Der Staat hält 53 Prozent an der Post. Hät-
Das hängt von den Entwicklungen in der
ten Sie lieber einen geringeren Anteil? –
rechtlichen Auseinandersetzung ab.
Ich glaube, der Börsengang 2006 war für
Warum fliegt das nicht ganz so schnell wie erhofft? – Wir hatten am Anfang technologische Probleme und kein gutes Team. Sie halten an Schöpping fest? – Ja.
die Entwicklung der Post extrem wichIm Aufsichtsrat gab es damals angeblich
tig. Aber es ist schlussendlich eine Ei-
Meinungsunterschiede, ob man die Option
gentümerentscheidung. Ich sehe keine
für Aras Kargo ziehen soll oder nicht. – Die
Privatisierungstendenzen in der Politik.
Türkei hat sich seither eher negativ entDie AEP, Ihr deutscher Onlinepharma
wickelt. Ohne Eigentümerstreit hätte sich
Wird Post-Generaldirketor Ihr letzter Job
großhandel, fliegt ja wirklich. – Auch
das Geschäft natürlich wesentlich besser
sein? – Na hoffentlich nicht, aber wahr-
das war im Oktober 2013 eine Start-
entwickeln können. Wegen der kritischen
scheinlich der letzte so intensive. Ich
up-Gründung, an der wir 50,4 Prozent
Wertentwicklung der türkischen Wäh-
möchte positiv festhalten, dass die Post
halten und Exminister Martin Barten-
rung mussten wir wertberichtigen. Ich
ein breites Betätigungsfeld und Mög-
stein den Rest. Wenn Sie wollen, boomt
persönlich halte die Türkei aber nach wie
lichkeiten bietet, Dinge auszuprobie-
Schöpping genauso.
vor für einen äußerst spannenden Markt.
ren. Man hat weitgehend freie Hand
Sie peilen bei Schöpping in fünf Jahren ei-
Ist das eine neue Unternehmenskultur bei
für die Tochter eines großen deutschen
nen Umsatz von 423 Millionen Euro an?
der Post? Dass man mehr Mut mitbringt
Konzerns gearbeitet hat, konnte man
– Reden wir in fünf Jahren wieder über
und Scheitern in Kauf nimmt? – Ich habe
erleben, dass man sehr erfolgreich ar-
Schöpping. Übrigens ist auch bei der
mein Berufsleben lang so gearbeitet. Ob
beitet und dann doch Dinge machen
AEP der Ergebnisbeitrag Ebitda jetzt ge-
es für die Post etwas Neues ist, mag sein.
muss, die man für falsch hält. Das ist
rade mal ein Break-even.
Man muss kalkulierte Risiken eingehen,
bei der Post nicht der Fall.
vom Eigentümer. Wenn man schon
weil man sonst nicht vom Fleck kommt. Wollen Sie mit dem Pharmahandel in an-
Welche Message würden Sie dem Kapi-
dere Länder expandieren? – Es ist mo-
Troubles gibt es auch beim Verkauf Ihrer
talmarkt mitgeben? – Die Post-Aktie
mentan nicht angedacht, aber auch
Logistiktochter Trans-o-flex. Die neuen
ist das beste Sparbuch, das ich ken-
nicht ausgeschlossen.
Eigentümer fühlen sich über den Tisch ge-
ne. Wir haben es die letzten Jahre ge-
zogen. – Es gibt mehrere Gerichtsver-
schafft, unsere Guidance zu halten und
Was macht eigentlich die Post-Beteili-
fahren, die wir alle gewonnen haben.
das Geschäft und die Dividende positiv
gung in der Türkei? – Hier gibt es keine
Aus welchen Gründen auch immer hat
zu entwickeln. Wir wollen die Erfolgs-
neuen Fakten. Wir halten 25 Prozent an
man eine Anzeige bei der österreichi-
geschichte genau so fortzusetzen. Sie
der Aras Kargo. Wir haben eine Option
schen
wissen, dass ich Segler bin, daher ist
gezogen auf weitere 50 Prozent. Diese
erstattet.
Korruptionsstaatsanwaltschaft
meine Devise: selbst durch Sturm mit sicherer Hand.
Option befindet sich gerade in einem Schiedsgerichtsverfahren. Ein Teil der
Wird 2019 das Jahr der Prozessentschei-
Eigentümerfamilie ist auf unserer Sei-
dungen für die Post? – Nein, es ist Nor-
Befindet sich die Post noch im Sturm? –
te. Wir hoffen, dass es zeitnah zu einem
malität. Die einzige Möglichkeit, keine
Man ist nie draußen aus dem Sturm. Der
Schiedsspruch kommt.
Fehler zu machen, ist, nichts zu tun.
kommt auch wieder. n
15
New York. Unter dem Motto „Austria Sound of Finance“ begleitet Finanzminister Hartwig Löger Mitte April eine ÖsterreichRoadshow ins Lotte Palace Hotel.
Tinder statt Herzblatt Roadshows gelten für Unternehmen als die wichtigsten Instrumente, um sich Investoren und Liquidität zu sichern. Die Richtlinie Mifid II hat jedoch die Datingplattform zwischen Unternehmen, Broker und Investor zerstört. Die Auswirkungen sind für einen kleinen Markt wie Österreich fatal. text Ingrid Krawarik
16
© Mark Lennihan / AP / picturedesk.com
#mifidii
finanzplatz RoadshowS
D
as waren noch Zeiten, als Sänger
mit einem Nichtverbundenen schon eine
Rainhard Fendrich als Oberkupp-
Sache für die Compliance-Abteilung.
ler der Nation bei der Dating-
Amundi Austria hat als einer der größten
Show „Herzblatt“ Mitte der 1990er-Jahre
heimischen Investoren seine Brokerliste
seinen Charme versprühte und recht er-
seit Mifid II gekürzt und redet nur noch
folgreich einige Paare zusammenbrach-
mit Banken, mit denen man einen Re-
te. Heute gibt es die App Tinder, mit der
search-Vertrag hat. Es sei denn, das Un-
man sich auf die mühsame Suche bege-
ternehmen übernimmt die Kosten für das
gab’s früher für 50.000 bis 70.000 Euro.
ben muss. Wer die Richtigen sind, weiß
Treffen.
Jetzt bekommen Broker nur noch rund
niemand. Ähnlich fatale Auswirkungen
„Broker bieten Sorglos-Paket um 130.000 Euro an.“ Harald Hagenauer
12.000 Euro und können deshalb ihre
hat die Richtlinie Mifid II gebracht, und
Broker brauchen Zusatzeinnahmen
Analysten nicht mehr halten“, sagt Nico
zwar sowohl für Broker und Unterneh-
„Früher hat der Investor zwischen 0,15
Baader, Vorstandschef der Baader Bank
men als auch Investoren. Der Broker als
und 0,20 Prozent für die Ausführung ei-
AG, der sich auf kleine und mittlere Un-
Kuppler zwischen Unternehmen und In-
ner Order in Österreich bezahlt, da waren
ternehmen spezialisiert hat.
vestor steht vor einem Dilemma, weil er
alle Services wie Research, Ausführung
Ein einträgliches Geschäft für die Bro-
nur noch jene Investoren vermitteln darf,
der Börsenorder und Zugang zum Un-
ker sind Investorenkonferenzen. „Inves-
mit denen er einen Vertrag hat. Weniger
ternehmen inkludiert. Jetzt ist Research
toren sind immer noch bereit, dafür zu
Dates heißt weniger Sichtbarkeit, weniger
und Execution getrennt“, sagt Klaus
zahlen, weil sie innerhalb von ein bis vier
Umsätze und weniger Liquidität. In Ös-
della Torre, Head of Global Equity Sa-
Tagen 20 bis 30 Unternehmen sehen, das
terreich führt das mittelfristig zum Aus-
les der Raiffeisen Centrobank AG (RCB).
ist sehr effizient“, sagt Baader, der seit
trocknen des Kapitalmarkt-Ökosystems.
Die Durchschnittspreise für Research-
Jahren eine Konferenz in München orga-
Friedrich Mostböck kann davon ein
pakete liegen derzeit international bei
nisiert. Die Flagship-Konferenz der Erste
Lied singen. Als der Chefanalyst der Ers-
15.000 bis 20.000 Euro. Die Preise vari-
Group Bank AG für heimische und osteu-
te Group Bank AG im Jänner 2018 seine 15.
ieren stark. Internationale Broker bieten
ropäische Investoren in Stegersbach fin-
Roadshow in London geplant hatte, blieb
die Orderausführung für den österreichi-
det heuer wegen der 200-Jahr-Feier der
das Investoreninteresse plötzlich aus.
schen Markt oft als Teil eines Europa-Pa-
Bank zum ersten Mal in Wien statt. Zu-
Die Richtlinie Mifid II war Anfang 2018
kets an. Da die wichtigsten Börsen Euro-
dem organisiert die Erste Group Bank AG
in Kraft getreten, die Investoren waren
pas deutlich geringere Gebühren als die
eine Roadshow (siehe Seite 21) für April
orientierungslos und die Compliance-
Wiener Börse verrechnen, müssen viele
2019 in New York, an der 26 österreichi-
Officer in heller Aufregung. Mostböck
Broker einen Verlust bei der Orderaus-
sche Unternehmen teilnehmen werden
musste die Roadshow absagen. „Heuer
führung in Wien in Kauf nehmen.
und die auch von Finanzminister Hartwig
hatten wir so viel Interesse wie nie zu-
„Als lokaler Broker kann man hier mit
Löger begleitet wird. Die Bank übernimmt
vor. Jedes Land und jeder Regulator inter-
internationalen Playern nur schwer mit-
nur die Kosten für den Floor im Lotte New
pretiert Mifid II etwas anders. Die Deut-
halten. Researcheinkünfte können den
York Palace Hotel. Die Synergieeffekte für
schen und Briten sind besonders streng,
Ertragsverlust durch die stark reduzierten
die Erste Group Bank AG könnten lukra-
die Kroaten und Franzosen nehmen das
Ordergebühren nicht kompensieren“, er-
tiv sein. „Ich freue mich, dass wir das als
lockerer“, sagt Mostböck.
klärt della Torre. Die RCB hat deshalb mit
Erste Group für den Finanzminister orga-
Mifid II regelte das Sales-Geschäft,
vielen Small- und Mid-Cap-Unterneh-
nisieren dürfen. Das ist für den Standort
das ist der Verkauf von Produkten und
men IR- und Betreuungsverträge abge-
enorm wichtig“, sagt Mostböck.
Dienstleistungen, der Banken neu. Die
schlossen, die Roadshows, Salesbetreu-
Die Investorenkonferenz der RCB in
Ausführung der Börsenorder und das Re-
ung, Konferenzen und meist auch Mar-
Zürs ist jedes Jahr bis zum Bersten ge-
search-Produkt, also die Unternehmens-
ket-Making umfassen. „Das Brokerage-
füllt. Wichtig sind jedoch auch die Road
analysen, müssen separat abgerechnet
Geschäftsmodell wird in drei bis fünf Jah-
shows in Osteuropa. „Warschau ist mit
werden. Früher wurde das in einer Ge-
ren anders als heute aussehen.“
Abstand die größte Finanzdestination in
bühr, meist über die Transaktion, begli-
Kleinere Broker wie die Baader Bank
chen. Der sogenannte Corporate Access,
AG müssen um jeden Investor „extrem
der Zugang zu einem Unternehmen, etwa
kämpfen“, zudem hat die Bank seit dem
bei Roadshows, war inkludiert.
Jahr 2010 die Hälfte ihrer Analysten ab-
Da Investoren nur noch Kontakt zu
gebaut. „Für die Aktienkultur in Euro-
Brokern haben dürfen, mit denen sie
pa ist das eine Katastrophe. Mifid II soll-
vertraglich verbunden sind, ist ein Kaffee
te unabhängiges Research fördern, das
17
„Brauche die richtigen Investoren auf der Roadshow.“ Milena Ioveva
finanzplatz Roadshows
Osteuropa und kann, was die Wichtigkeit
wollen. Wir haben nun sozusagen kei-
nauer die Herausforderung. Mifid II hat
des Marktes für Österreich und Osteu-
ne einfache Datingfunktionalität mehr.
die Bandbreite zwischen den Preisen für
ropa betrifft, mit westeuropäischen Fi-
Jetzt müssen zehntausend Firmen zehn-
Research ausgeweitet.
nanzzentren wie Frankfurt sehr gut mit-
tausend Fonds finden und sich ihrer ei-
„Es gibt Banken, die Analysen mit
halten. Auch für polnische institutio-
genen Datenbanken und Strukturen be-
praktisch null bepreisen, und dann gibt
nelle Investoren ist der direkte Kontakt
dienen.“ Bei Investor Relations führt das
es andere Banken, die für Research bis
mit dem Management der Unternehmen
zu einer Rückbesinnung auf die eigentli-
zu 1,2 Millionen Pfund verrechnen. Das
sehr wichtig,“ betont Klaus della Torre. In
chen Aufgaben und zu stärkerer Verant-
muss sich erst jemand leisten können,
Budapest, Bukarest, Prag und Zagreb be-
wortung. Größere Teams und mehr Bud-
man will ja nicht nur am Tropf von ei-
kommen österreichische Unternehmen
get wären die Folge. Gerade für kleinere
nem Researchhaus hängen, sondern vie-
oft mehr Aufmerksamkeit als etwa in den
Unternehmen, und davon gibt es in Ös-
le Meinungen einholen“, sagt Friedrich
etablierten Finanzzentren.
terreich im ATX-Prime-Index genug, ist
Mostböck. Das Research über ein Unter-
das kaum zu schaffen.
nehmen ist jedoch die Eintrittskarte zu
Kampf um Investoren
London ist ein schwieriges Pflaster,
Für viele Unternehmen ist Mifid II ein
aber eine der wichtigsten Drehscheiben
Kampf. „Die einfache Systematik, die
für österreichische Unternehmen. „Es
Roadshows und damit zum Kapitalmarkt.
Roadshows als Überlebensfaktor Österreich ist an sich schon ein kleiner Markt. Themen wie Liquidität und Streubesitz sind ausschlaggebend. Die 15 größten Unternehmen im ATX-Prime-Index haben kein Problem, Research zu bekommen, für alle anderen wird es schwierig und vor allem teuer. „Die Roadshow ist für viele Unternehmen das einzige Instrument, das eine Außenwirkung für sie darstellt“, sagt Wolfgang Matejka, Geschäftsführer von Matejka & Partner As-
© ANATOMIA FORMY
set Management, der für die Wiener Pri-
Destination. Warschau zählt neben London zu den wichtigsten Roadshow-Zielen heimischer Unternehmen.
vatbank SE das Asset-Management verwaltet. Er selbst hat pro Jahr 250 bis 300 Einzelgespräche mit Unternehmen, die direkt zu ihm nach Wien kommen. „Wichtig am Markt sind die zwei grundsätzlichen Säulen: Du brauchst Broker, die Analysen über das Unterneh-
über Jahrzehnte funktioniert hat, ist
gibt Broker, die bieten Unternehmen Me-
men schreiben, dann bist du in Bloom-
weggefallen. Egal welchen Broker ich
nülisten an oder gleich ein Sorglos-Paket
berg/Reuters und somit in der ganzen
jetzt anrufe, die Überlegung lautet im-
um 130.000 Euro pro Jahr an, da ist dann
Welt vertreten. Und dann gilt es, auf
mer: Wen kann der uns eigentlich brin-
alles inkludiert wie Research, Roadshows
Roadshow zu gehen und dich den Inves-
gen? Zu wem hat er Zugang? Dass ein
und dergleichen. Aber wer garantiert
toren zu zeigen. Zumindest einmal im
Broker 100 Prozent des Investorenuni-
mir, dass diese Bank Zugang zu den für
Jahr wollen sie nach wie vor dem CEO oder
versums abrufen kann, ist nicht mehr ge-
mich richtigen Investoren hat? Das ist ein
CFO in die Augen schauen“, sagt Hage-
geben“, sagt Harald Hagenauer, IR-Chef
Wunschdenken. Unternehmen sind ge-
nauer. Man will sozusagen das Pferd, das
der Österreichischen Post AG, der kürz-
fordert, sich beim Broker zu versichern,
den Karren zieht, begutachten.
lich eine Roadshow mit einer US-Bank
dass der groß und breit genug aufgestellt
Eine helfende Hand offeriert die Wie-
in London abgesagt hat, weil der Broker
ist, dass er alles abdecken kann, um die
ner Börse, die pro Jahr sechs Roadshows
nicht genug Investoren aufstellen konn-
Roadshows liefern zu können. Nun ist
mit Banken für die heimischen Unter-
te. Nun wird die Roadshow selbst organi-
es wichtig, die Road show-Organisation
nehmen organisiert und somit oftmals
siert. „Ich schreibe jetzt zusätzlich meine
selbst in die Hand zu nehmen oder zu-
die Compliance-Abteilungen der Asset-
Kontakte an, weil ich weiß, dass in Lon-
mindest eng mit Brokern oder anderen
manager beruhigt. Durch die rückläufi-
don viele Ohne-Broker-Meetings haben
Anbietern zu arbeiten“, erklärt Hage-
gen Verträge zwischen Broker und In-
18
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finanzplatz Roadshows
„Kleine Asset-Manager gehen wegen Mifid II leer aus.“
„Liquidität kommt von Visibilität.“
„Kann als lokaler Broker in Wien nur schwer mit internationalen mithalten.“
Friedrich Mostböck
Manuel Taverne
Klaus della Torre
vestor sind die Unternehmen verstärkt
fin mit ihrem Vorstand auf einer „Deal-
troffen, weil der einfache Zugang zum
gefordert. „Für mich ist es wichtig, dass
Roadshow“ in London, Amsterdam, Pa-
Kapitalmarkt nicht mehr da ist.“ Abhilfe
ich auf einer Roadshow die richtigen In-
ris, Frankfurt und Wien, um die geplan-
könnte ein Research-Fonds des Finanz-
vestoren treffe, ich möchte eine qualitativ
te Anleihe in der Höhe von 500 Millionen
ministeriums in der Höhe von einer Mil-
gute Roadshow haben und versuche jetzt
Euro zu vermarkten. Der „Deal“ war die
lion Euro schaffen, der seit mehr als ei-
verstärkt selbst, das mittlere Universum
Anleihe. Begleitet wurde das Unterneh-
nem Jahr verhandelt wird und aktuell an
abzudecken. Einen Broker kann ich aber
men von den vier Banken im Konsorti-
den Juristen im BMF scheitert.
nicht ersetzen“, sagt Milena Ioveva, IR-
um, der Deutschen Bank AG, Unicredit
In der Vergangenheit war nicht alles
Chefin der Porr AG. London, Paris, Frank-
Bank Austria AG, Societe Generale und
besser. „Es war eine einfach gestrickte
furt, München, Zürich, Düsseldorf, Edin-
JP Morgan. „Non-Deal“-Roadshows fin-
Branche mit einem simplen Zahlungs-
burgh, Dublin, Kopenhagen und Helsinki
den indes meist nach Veröffentlichung
modell. Jetzt haben wir das andere Ex
stehen auf ihrer Liste. „Die Kontaktpfle-
der Jahreszahlen statt. Auch die OMV
trem“, sagt Hagenauer. Vor Mifid II war
ge ist sehr wichtig, ich brauche aber auch
AG hat nach Mifid II keine Schwierigkei-
Research vielen egal, weil es kostenlos
neue Investoren, sonst bekomme ich kei-
ten. Im Jahr 2018 besuchte die OMV AG
verschickt wurde, der Anspruch an Quali-
ne höhere Liquidität in der Aktie.“
im Zuge ihrer Roadshows Finanzplätze in
tät war geringer. „Mit Qualität kann man
Dasselbe Credo verfolgt Manuel Ta-
Europa, Nordamerika und erstmals auch
punkten, weil Investoren bereit sind,
verne, IR-Chef der FACC AG, der seit 15
in Asien. London, Paris, New York, Bos-
dafür zu zahlen. Da findet gerade eine
Jahren im Geschäft ist und sich dadurch
ton, Frankfurt, Zürich und Genf werden
Marktbereinigung statt“, sagt della Tor-
ein großes Netzwerk aufbauen konnte.
regelmäßig besucht.
re. Was früher aus dem Fondsvermögen beglichen wurde, geht jetzt auf Rechnung
„Liquidität kommt von Visibilität, der Aktienumsatz steigt, wenn dich Investo-
Die Tücken von Mifid II
des Bonus-Topfs der Assetmanager. „Für
ren kennen.“ Für die Visibilität zahlt Ta-
Für kleinere Investoren wie Family-Of-
Research wird um 30 Prozent weniger be-
verne 50.000 bis 100.000 pro Jahr. „Die
fices, Privatbanken oder kleinere Fonds
reitgestellt, für Corporate Access 50 Pro-
Zeiten, in denen es zehn bis 15 Research-
ist Mifid II indes ein Sargnagel. Die Kos-
zent weniger“, sagt Killian Maier, Vor-
Berichte über ein kleineres Unternehmen
ten für Research sind vielen zu hoch, da-
standschef der Interaction Partners AG,
gegeben hat, sind vorbei.“ Zwei Wochen
mit bleibt der Zugang zu den Unterneh-
der als unabhängiger Anbieter Roadshows
war die FACC AG kürzlich in den USA un-
men auf einer Roadshow verwehrt, es sei
organisiert, für die Unternehmen 3.000
terwegs, die letzte Roadshow nach Hong-
denn, es gibt den direkten Kontakt zwi-
bis 4.000 Euro pro Tag zahlen. Ein Mo-
kong hat Taverne selbst organisiert, Aus-
schen Investor und Gesellschaft. „Ei-
dell, das durchaus Zukunft haben könnte,
tralien wird getestet. „Du musst bei ei-
gentlich werden durch Mifid II die großen
wenn Mifid II richtig ins Rollen kommt.
nem Einzelgespräch den Investor in den
Asset-Manager gefördert, die kleinen
Aktuell ist noch vieles unklar. „Der Markt
ersten 15 Minuten überzeugen und be-
bleiben auf der Strecke, weil sie weniger
hat sich noch nicht vollends an Mifid II
geistern. Wichtig ist, die Equity-Story
Zugang zu qualifizierter Information ha-
gewöhnt, alle Anpassungen sind noch
fair, transparent und realistisch zu trans-
ben. Ganz verstehe ich die Gedanken der
nicht vollzogen“, sagt Immo finanz-IR-
portieren und zumindest zwei Mal im Jahr
Mifid-Erfinder nicht. Das müssen Leute
Chefin Schragl. Dem kann Nico Baader
die Investoren unter anderem in London
sein, die von Realität und einem Markt
nur zustimmen: „2018 ist man da reinge-
und in den USA zu treffen“, sagt Taverne.
wenig Ahnung haben“, sagt Mostböck.
stolpert, die großen Auswirkungen wird es erst 2019 und 2020 geben.“
Einfacher hat es Bettina Schragl, IR-
In die gleiche Kerbe schlägt Post-
Chefin der Immofinanz AG. Die Immo-
IR-Manager Hagenauer: „Mifid II stützt
Kuppeln wird auf jeden Fall teurer,
finanz AG gehört zu den glücklichen Ka-
große Fonds, große Broker und große
egal ob man selbst das Rendezvous ver-
pitalmarktteilnehmern, die aufgrund der
Unternehmen. Es leiden kleine Fonds,
einbart oder für ein Treffen zahlt. Das
Größe noch nicht für Research zahlen
kleine Broker und kleine Unternehmen,
Herzblatt bleibt nur noch nostalgischer
müssen. Im Jänner 2019 war die IR-Che-
und damit ist Österreich massivst be-
Beigeschmack. n
20
finanzplatz RoadshowS
Initiativ. Finanz minister Hartwig Löger geht mit österreichischen Unternehmen in New York und London auf den Laufsteg.
#laufsteg
Finanzminister auf Roadshow in New York
U
nter dem Titel „Austria - Sound
chef Christoph Boschan. Die Erste Group
talisierung, an dem Ministerin Schram-
of Finance“ organisiert die Erste
Bank AG nimmt als verantwortlicher
böck teilnimmt, der andere über US-In-
Group Bank AG zusammen mit der Wie-
Broker 26 österreichische Unternehmen
vestments in Österreich mit Christoph
ner Börse AG, dem Finanzministerium
mit, die sich in Einzelgesprächen Inves-
Boschan. Die Erste Group Bank AG or-
und der Wirtschaftskammer Österreich
toren stellen. Der US-Partner der Erste
ganisiert seit 16 Jahren zusammen mit
am 15. und 16. April 2019 eine Road
Group Bank AG ist seit Jahren Auerbach
der Wiener Börse die Roadshow in New
show inklusive Konferenz in New York
Grayson, der die Kontakte zu 600 poten-
York. In London ist ein ähnliches Format
mit Finanzminister Hartwig Löger, Wirt-
ziellen Investoren herstellt. Vor Beginn
mit Löger im Herbst geplant. Es bleibt zu
schaftsministerin Margarete Schram-
der Roadshow sind unter anderem zwei
hoffen, dass diesem Bekenntnis der Po-
böck, Nationalbank-Gouverneur Ewald
Panels geplant. Einer über Österreichs
litik zum Kapitalmarkt Österreich auch
Nowotny und Wiener-Börse-Vorstands-
Stärken in Sachen Innovation und Digi-
konkrete Taten folgen werden.
www.iv.at
Innövativ
Industrie 4.0 – wir bringen Österreich weiter.
Rendite wiener börse
Marktentwicklung
Entwicklung (ytd) der internationalen Aktienmärkte im Vergleich zur Wiener Börse
ATX STOXX Eastern EU TM (EUR) STOXX Europe TM (EUR) STOXX US TM (EUR) STOXX EM TM (EUR) 16,00% 15,00% 14,00% 13,00% 12,00%
ATX (österreich) Stoxx eastern EU TM (EUR)
11,00%
Stoxx Europe TM (EUR) Stoxx US TM (EUR)
10,00%
Stoxx EM TM (EUR) 9,00% 8,00% 7,00% 6,00% 5,00% 4,00% 3,00% 2,00% 1,00% 0,00% -1,00% 28.12.
07.1.
14.1.
21.1.
28.1.
04.2.
11.2.
18.2.
25.2.
04.3.
11.3.
18.3.
Jahresanfangsrallye. Nachdem das üblicherweise starke vierte Börsenquartal 2018 die Anleger enttäuschte, zogen die Kurse im ersten Quartal 2019 wieder kräftig an und machten einige Verluste wieder gut. Am stärksten legten US-Aktien zu. performance der indizes im Vergleich Indizes ISIN Kurs
YTD* %
Indizes ISIN Kurs
YTD* %
ATX
AT0000999982
3080,52
12,19 %
Dow Jones Global Index
XC0006975012
395,47
12,63 %
STOXX Eastern Europe TM EUR
CH0042344587
194,52
12,57 %
STOXX EM TM EUR
CH0147792532
120,46
9,28 %
CH0009119717
374,99
12,65 %
STOXX USA TM EUR
CH0114209130
265,13
16,09 %
STOXX Europe TM EUR
Kolumne
Wolfgang Matejka Geschäftsführer Matejka & Partner Asset Management
Auferstehung Im ersten Quartal 2019 hätte man sich viel an den Aktienmärkten erwartet, aber nur wenige haben den Anstieg an den Börsen in diesem Ausmaß vermutet. Nahezu alle Märkte haben es ins zweistellige Plus geschafft. Die Motorik dahinter blieb aber trotzdem wenig präsent. So wurden die politischen Aspekte nicht weniger. Die USA drohen weiterhin China und dem Rest der Welt, das United Kingdom galoppiert noch immer wie wild im Brexit-Kreis, und auch die EU hat mit ihren Sorgenkindern, Italien und Ungarn, noch immer Schwierigkeiten. Österreich präsentiert sich vor diesem Hintergrund teils staatsmännisch, teils unsichtbar. Die Börsenentwicklung liegt jedenfalls im Mittelfeld Europas. Seitens der österreichischen Unternehmen konnte man aber durchaus erkennen, dass die Befürchtungen eines Konjunkturabschwungs übertrieben waren. Die Ergebnisse lagen überwiegend auf der positiven Seite des Konsensus, und auch der Ausblick wird zwar immer mit einem globalen Fragezeichen versehen, nimmt aber dahinter durchaus kräftige Züge wieder an. Die fundamentale Seite des Marktes hat daher eindeutig geliefert. Der Ausblick auf den Rest von 2019 ist daher von dem Bewusstsein geprägt, den globalen Politeffekten nach wie vor zwar ausgeliefert zu sein, aber Unternehmen zu haben, die genau dies auch im Fokus ihrer Agenden haben. Man passt auf, ist flexibel und tritt daher auch als Partner seiner Investoren wieder öfter sichtbar in Erscheinung. So sehr es nach Vorsicht und defensiv angelegten Investments aussehen mag, und da sind die inzwischen reduzierten globalen Wachstumsperspektiven natürlich auch schuld daran, so sehr stehen tiefe Bewertungen und die innere Flexibilität unserer Aktien in Verbindung mit dem Ruf nach einer eigenständigeren EU-Fiskalpolitik dem gegenüber. Keine schlechte Ausgangslage für ein Fortschreiben des guten Anfangstrends in diesem Jahr.
22
Rendite Wiener Börse
marktmeinungen ausblick der FondsManager
bilindustrie infolge des Dieselskandals. Weitere globale Unsi-
Roland Zauner Fondsmanager Kepler Österreich Aktienfonds (ISIN AT0000647698) Kepler-Fonds KAG
cherheitsfaktoren sind der Brexit und der Handelsstreit zwischen den USA und China beziehungsweise Europa. Welche Branchen favorisieren Sie derzeit und warum? – Im Kepler Österreich Aktienfonds sind gegenüber dem ATX die Branchen Industrie und Informationstechnologie am stärksten überge-
Wie bewerten Sie das aktuelle Marktumfeld? – Die Konjunktur-
wichtet. Die am stärksten übergewichteten Aktien relativ zum
prognosen des IWF und anderer Institute deuten auf eine Ab-
ATX sind Mayr Melnhof, Strabag und Telekom Austria.
schwächung des weltweiten Wirtschaftswachstums hin. Die US-Notenbank hat deshalb die ursprünglich für 2019 geplan-
Welche Aktie haben Sie zuletzt ge- oder verkauft und warum? –
ten Zinserhöhungen vorerst auf Eis gelegt. Österreich spürt
Aufgrund der günstigen Bewertung wurden im Kepler Öster-
zunehmend die wirtschaftliche Abschwächung in Deutsch-
reich Aktienfonds zuletzt die Positionen Bawag und AT&S auf-
land, hauptsächlich aufgrund der Schwäche in der Automo-
gestockt.
Zertifikate im Fokus
Per Express früher am Ziel Konfrontiert mit Niedrigzinsen und steigender Unsicherheit an den Börsen, sind Anleger auf der Suche nach einer lukrativen Veranlagung einmal mehr gefordert. In einem solchen Marktumfeld spielen ExpressZertifikate ihre Stärken aus und können durch innovative Auszahlungsprofile einen Mehrwert bieten. Express-Zertifikate verbinden attraktive Renditechancen mit der Möglichkeit einer vorzeitigen Tilgung bei gleichzeitigem Teilschutz für das eingesetzte Kapital. Mit dem neuen Österreich Express-Zertifikat von Raiffeisen Centrobank besteht jährlich die Chance auf eine vorzeitige Rückzahlung und somit auf einen Ertrag von 6 % pro Laufzeitjahr, wenn der Kurs des zugrunde liegenden ATX®-Index an einem der jährlichen Bewertungstage auf oder über dem Startwert liegt. Notiert der Index unter dem Startwert, verlängert sich die Laufzeit um je ein Jahr – bis auf maximal 5 Jahre. Sollte es am Ende dieser 5 Jahre noch zu keiner Tilgung gekommen sein, wird ein Sicherheitsmechanismus aktiv: Notiert der Index-Schlusskurs am letzten Bewertungstag über der Barriere von 60 % des Startwerts, wird das Zertifikat zu 100 % des Nominalbetrags getilgt. Erst im Falle einer Barriereverletzung am Laufzeitende erfolgt die Auszahlung entsprechend der Indexentwicklung, und Anleger sind voll dem Marktrisiko ausgesetzt.
www.rcb.at
Entgeltliche Einschaltung
Heike Arbter Head of Structured Products
gung, Förderung nachhaltiger Waldwirtschaft, der Erhalt der
Martin Schnedlitz Fondsmanager Superior 6 Global Challenges T4 (ISIN (AT0000A20CX1) Grawe-Bankengruppe
Artenvielfalt, der Umgang mit der Bevölkerungsentwicklung, Armutsbekämpfung sowie die Unterstützung verantwortungsvoller Governance-Strukturen. Nach welchen Kriterien suchen Sie Titel für Ihren Fonds? – Finanzielle Stabilität sowie eine attraktive Bewertung.
Welche Anlagestrategie verfolgen Sie? – Der Superior 6 - Global Challenges ist ein internationaler Aktienfonds, der sich mit
Was sind die drei Toppositionen in Ihrem Nachhaltigkeitsfonds und
den großen globalen Herausforderungen des Jahrtausends be-
warum? – Derzeit sind unsere Toppositionen im Fonds Intel,
fasst. Als Benchmark dient der Global Challenges Index. Darin
Union Pacific und Canadian National Railway. Die Unterneh-
sind 50 Unternehmen enthalten, die sich aktiv sieben zukünf-
men zählen einerseits im Global Challenges Index zu den Top-
tigen Herausforderungen stellen und richtungsweisende Bei-
positionen, und andererseits haben sie sich in unserem In-
träge leisten. Dazu zählen Klimawandel, Trinkwasserversor-
vestmentprozess abgehoben.
23
Rendite portfolio
Jürgen Lukasser
„Europa fehlt der Katalysator“ Jürgen Lukasser zieht derzeit US-Aktien
Vita Jürgen Lukasser Head of Investment Office LGT Bank Österreich
europäischen Werten vor. Der Leiter des Investment-Offices der LGT Bank Österreich
Der gebürtige Wiener (48) ist seit 2014 bei der LGT Österreich und war davor Chief Investment Officer der Kepler-Fonds KAG. Wenn er Zeit hat, liest er Bücher über Wirtschaft, Geschichte und Politik – immer noch in Buchform, denn „Papier ist geduldig, Daten sind flüchtig“.
hat zudem genug Munition geparkt, um bei Rücksetzern zuzukaufen. Text Ingrid Krawarik #portfolio
Herr Lukasser, welche Einflüsse wirken derzeit auf die Märkte? – Der Handelsstreit zwischen den USA und China ist
die Asset-Allokation
aber hinterfragen, warum. In Europagibt es in gewissen Branchen Ängste wegen des Brexits, des Handelsstreits, der Zu-
ein wichtiger Punkt. Es geht darum, ob
kunft des Diesels. Das hat zu der günsti-
nur ein oberflächlicher Kompromiss ge-
geren Bewertung geführt. Hier fehlt der
troffen wird, was zu Korrekturen an den
wirtschaftliche Katalysator, es gibt der-
Märkten führen kann, oder ob sich sub-
zeit zu viele politische Themen, die do-
stanziell etwas ändern wird. Die zentra-
minieren.
le Frage ist, wie wir in Zukunft mit geistigem Eigentum umgehen. Das Damo
Was macht US-Aktien attraktiv? – Die bes-
klesschwert einer Rezession in den USA,
seren konjunkturellen Rahmenbedin-
die der Markt weltweit im vierten Quar-
gungen. Hier gibt es eine Auswahl an
tal 2018 eingepreist hat, ist weg, die US-
Technologie- und Wachstumstiteln, die
Notenbank hat in ihrer letzten Sitzung
Europa nicht hat. Wichtig ist, 2019 auf
eine Zinsanhebung erst wieder für 2020 in Aussicht gestellt. Haben die Notenbanken zu viel Macht? – Die Notenbanken haben unmittelbar Einfluss auf der Zinsseite. In Europa notiert der Drei-Monats-Euribor bei rund minus 0,3, das stellt im historischen Kontext eine Anomalie dar. Die zehnjährige deutsche Anleihe steht bei 0,0 Prozent, in den USA hat sich die Situation etwas normalisiert, ein Leitzins von 2,5 Prozent ist historisch gesehen trotzdem tief. Aktuell wird man in der Eurozone nicht für das Risiko eines etwaigen Zinsanstiegs entschädigt. Wir haben daher Unternehmensanleihen guter Bonität mit 16,4 Prozent im Gesamtportfolio gewichtet. Diese stellen die at-
44,50 % 33,00 % 11,50 % 11,00 % Aktien 16,50 % 9,80 % 6,00 % 3,50 % 3,00 % 2,80 % 2,80 %
Aktien Anleihen Alternative Anlagen Liquidität
gute Qualität zu schauen. Wir setzten auf Blue Chips mit starker Kapitalisierung, bei denen die Bilanzqualität passt. Die Cash-Quote des Portfolios liegt bei elf
USA Europa Schwellenländer Japan Asien/Pazifik exkl. Japan Großbritannien Schweiz
Anleihen 16,40 % Unternehmensanleihen 7,70 % Anleihen Schwellenländer 6,00 % Inflationsgeschützte Anleihen 2,80 % Anleihen global Quelle: LGT Bank Österreich „Ausgewogenes Portfolio“
traktivere Alternative dar. Aufgrund der
Prozent. Wieso ist die so hoch? – Der Markt ist in den ersten drei Monaten sehr gut gelaufen, wir haben die Aktienquote und die der alternativen Anlagen etwas gesenkt. Bei Rücksetzern will ich zukaufen. Decken Sie Investments auch mit passiven Anlagen ab? – Ja. Wir sind in Asien und in den Emerging Markets investiert und decken diesen Markt mit passiven In strumenten ab. Ebenso Immobilieninvestments, die wir über einen ETF auf einen Real-Estate-Investment-TrustIndex abbilden. Bei großen Portfolios
mit aktuell rund drei Prozent hohen Ab-
investieren wir bei Anleihen und Aktien
sicherungskosten fokussieren wir im An-
der europäische? – Das durchschnittliche
aktiv in Einzeltitel. Die passiven Bau-
leihebereich auf die Eurozone.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) im ame-
steine verbessern die Kostenposition
rikanischen S&P 500 Index liegt bei 18,
des Portfolios, was gerade in Zeiten von
Bei den Aktien haben Sie ein Übergewicht
im deutschen Dax bei 15. Europa ist daher
tiefen Zinsen und daher geringeren Er-
in US-Titeln. Ist der US-Markt günstiger als
aktuell günstiger bewertet. Man muss
tragserwartungen wichtig ist. n
24
ab
250 m2 im Süden Wiens
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Rendite FintecHs
Visionär. Fintechs sind Brückenbauer im technologischen Wandel der Finanzwelt. Fintech-Start-ups erreichten in Österreich 2018 ein Volumen von 20,3 Millionen Euro.
1.
2.
3.
marktUmfeld
Veranlagung
Interview
Die Zeit des Nischendaseins ist für die Fintech-Branche endgültig vorbei. Das Spektrum reicht von virtuellem Zahlungsverkehr hin zu Onlineversicherungslösungen und Kreditplattformen. Auch Österreich mischt mit.
Immer mehr Fintechs schaffen auch den Gang an die Börse. Wer nicht auf Einzeltitel setzen will, findet mit Investmentfonds auf ausgewählte Aktien von etablierten Fintech-Firmen sowie ETFs und Zertifikaten genügend Auswahl.
Der Kapitalbedarf von Fintechs ist meist doppelt so hoch wie bei anderen Start-ups, sagt Speed invest-Gründer Oliver Holle. In der Frühphase, der sogenannten Seed phase, werden bis zu vier Millionen Euro investiert.
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#Technologie
Durch ihre Vielfalt treiben
Für alle Fälle Fintechs
Fintech-Unternehmen Innovationen und Transformation in der Finanz industrie voran. Besonders erfolgreiche Mitbewerber haben längst den Gang an die Börse geschafft. Das bietet Anlegern die Chance, auf eine d ynamische Entwicklung zu setzen, die erst
text Raja Korinek
© NICOLLE R. FULLER / Science Photo Library / picturedesk.com
am Beginn steht.
Rendite FintecHs
© N26
Die fabelhafte Welt der Fintechs
D
ie Zeit des Nischendaseins ist für
man bei KPMG berechnet. Die Summe
Euro, im ersten Seed-Funding zwei Mil-
die Fintech-Branche endgültig
umfasst Direktinvestitionen und Über-
lionen US-Dollar, so N26-Österreich-
vorbei. Längst werden Millionen
nahmen, wobei das größte Wachstum in
Chef GeorgHauer. Und: „Nebst Geld ist
Asien stattfindet.
deren Netzwerk und Wissensinput we-
von Finanztransaktion im virtuellen
sentlich für die erfolgreiche Gründung.“
Netz erledigt. Und dazu braucht es Firmen, die die notwendige Infrastruktur
Auch Europa mischt mit
zur Verfügung stellen. Genau hier kom-
In Europa wächst die Branche kräftig,
Millionen Euro sichern, damit hat der
men Fintechs ins Spiel, eine Kurzform
auch in Österreich. Laut www.startup
Unternehmenswert 2,3 Milliarden Euro
von Finanztechnologie oder „financial
report.at, der jährlich von Start-up-
erreicht. Das frische Geld will man in die
technologies“. Eine einheitliche Defini-
Fundraising-Advisor Florian Kandler
US-Expansion investieren, erklärt Hau-
tion gibt es nicht, das Spektrum wächst
verfasst wird, erreichte 2018 das Volu-
er. Danach sei Brasilien an der Reihe.
an technischen Innovationen. Fintechs
men für Fintech-Start-ups 20,3 Millio-
Überhaupt möchte man langfristig glo-
mischen längst nebst dem Zahlungs-
nen Euro. Das sind 8,5 Prozent vom Ge-
bal präsent sein, weshalb Profitabilität
verkehr bei Kreditportalen, Robo-Ad-
samtmarkt, der ein Volumen von 238
derzeit zweitrangig sei. Seit dem Start
vising,
Zu Jahresbeginn konnte sich N26 260
Crowd-Funding-Plattformen,
Millionen Euro umfasst. Damit ist der
der Bank im Jahr 2015 hat sich aber viel
Kryptowährungen und Versicherungs-
Markt für Fintech-Start-ups in Öster-
getan. Heute seien derartige „Stand-
portalen mit. Die größten Mitspieler ha-
reich um 81 Prozent gegenüber 2017
alone“-Fintech-Unternehmen schwie-
ben beachtliche Dimensionen erreicht.
gewachsen. 2015 wurden 2,4 Millionen
riger zu etablieren, konstatiert Patrick
Jüngstes Beispiel ist die chinesische
Euro hierzulande in Fintechs inves-
Pöschl, Obmann von Fintechaustria, ei-
Kreditplattform Lufax. Das Unterneh-
tiert. Eines der bekanntesten Beispie-
nem gemeinnützigen Verein zur För-
men wurde 2011 gegründet und wird mit
le, die Direktbank N26, wurde von Ös-
derung des Sektors in Österreich. „Die
38 Milliarden US-Dollar bewertet. Ins-
terreichern in Deutschland gegründet.
Konkurrenz ist groß. Vielmehr stre-
gesamt wurden 2018 gut 112 Milliar-
Das Startkapital habe man von Busi-
ben Fintechs Kooperationen mit Ban-
den US-Dollar in die Fintech-Welt in-
ness-Angels bekommen, sie investier-
ken an.“ Unterstützend sei Pöschl zu-
vestiert, doppelt so viel wie 2017, hat
ten in einer ersten Seed-Runde 25.000
folge, dass die Banken in Österreich in-
28
Rendite FintecHs
Der technologische Wandel
tut.“ Meinl gründete mit Max Nedjelik
sichtsrat sitzt. Auch Stefan Kalteis war
und Michael Niessl 2015 die Plattform.
Miteigentümer von Wikifolio und Payolution. Beide investieren weiterhin. Eine
in der Finanzwelt schreitet
Zunehmende Zusammenarbeit
ganze Reihe an Business-Angels schaut
wegen der zahlreichen
Neben zahlreichen Fintechs wie etwa
sich wiederum auf Austrian Angels In-
Baningo sind die Uniqa Insurance Group
vestors Association Projekte an, die man
AG, Raiffeisen Bank International AG
online unter aaia.at/startups/ einrei-
globalen Fintech-Branche
(RBI) sowie der österreichische Banken-
chen kann.
zügig voran. Auch in
verband mit dabei. Der heimische Ver-
Auch die Austria Wirtschaftsservice
sicherer investiert mittels Uniqa Ven-
(AWS) ist als Förderbank des Bundes
tures, die im Mai 2018 gegründet wur-
eine Anlaufstelle. Die AWS unterstützt
de, in Fintechs und Insurtechs. Im Jän-
in allen Unternehmensphasen
ner wurden weitere vier Millionen Euro
zinsgünstigen Krediten, Garantien, Zu-
gemeinsam mit anderen Investoren in
schüssen und Beratungsleistungen auch
Bsurance investiert. Über diese Platt-
Fintechs. Darüber hinaus gibt es Eigen-
form können Unternehmen Versiche-
kapital, etwa bei AWS i2Business Angels
rungen an Endkunden verkaufen.
oder durch den AWS-Gründerfonds.
Innovationen aus der
Österreich wird das Potenzial längst genutzt. text Raja Korinek
Expansion.Zu Jahresbeginn konnte sich N26 260 Millionen Euro frisches Kapital sichern.
mit
Elevator Ventures ist die Corporate-
Reichlich Informationen für Gründer in
Venture-Capital-Gesellschaft der RBI.
spe gibt es zudem unter www.austrian-
Sie ist auf strategische Direktinvesti
startups.com. Zu den Mitgliedern ge-
tionen in Spätphasen-Fintechs fokus-
hört zum Beispiel i5invest, das in Fin-
siert, in Koinvestments mit Partnerin-
techs investiert.
vestoren sowie Investments in VentureCapital-Fonds. Uniqa und RBI haben
% MEINE RENDITE
eine Partnerschaft mit dem Venture-
Ohne technologische Innovationen der
Kapitalgeber Speedinvest.
Fintech-Branche wäre der digitale Wan-
zwischen den Mehrwert daraus, etwa bei
Ebenso kräftig mischen Business-
del der Finanzbranche kaum möglich.
Kosteneinsparungen und Effizienzstei-
Angels mit. Michael Altrichter verkauf-
Dabei wächst das Spektrum zunehmend,
gerungen, erkannt hätten. Dazu ergänzt
te 2011 nach Gründung von Paysafecard
vom virtuellen Zahlungsverkehr zu On-
Harald Meinl vom Finanzportal Banin-
und Payolution die Unternehmen an die
lineversicherungslösungen und Kredit-
go: „Heute stellt sich eher die Frage, wo
englische Skrill. Bis 2011 war er zudem
plattformen. In Österreich werden Fin-
und wie eine Bank mit Fintechs zusam-
Miteigentümer von Wikifolio Finan
techs von Großinvestoren und Business-
menarbeiten kann, und nicht ob sie es
cial Technologies AG, wo er nun im Auf-
Angels tatkräftig unterstützt. n
Die Zeiten ändern sich. Die Banken auch. Beratung bedeutet unser Wissen zu teilen. www.wienerprivatbank.com
Rendite FintecHs
Digitales Banking an der Börse Immer mehr Fintech-Unternehmen haben auch den Sprung an die Börse geschafft. Damit können Anleger auf einen rasant wachsenden Trend setzen. text Raja Korinek
30
Liebling. Fonds mit Schwerpunkt Fintechs kommen selten ohne Paypal aus.
Rendite FintecHs
D
as Thema ist weder neu, noch
ten Firmen Technologien an, mit de-
Überschaubare Indexinvestments
handelt es sich um einen Hype.
nen die digitale Präsenz von Fintech-
Der Invesco KBW NASDAQ Fintech
Davon ist Jeroen van Oerle
Unternehmen ermöglicht wird.
UCITS
(IE00BYMS5W68)
bildet
Zu den größten Fondspositionen
hingegen den KBW NASDAQ Financial
tor spricht. Als Kofondsmanager des
zählen dabei Paypal, Global Payments
Technology Total Return Index ab. Der
Ro beco Global Fintech Equities Fonds
und Palo Alto Networks. Regional ent-
Index setzt auf rund 50 Unternehmen
(ISIN LU1700711077) beobachtet er die
fallen rund 50 Prozent auf die USA, der
mit einer Börsennotierung in den USA,
Entwicklungen genau. Er betont, dass
Rest teilt sich auf Europa und Asien auf,
die Technologie einsetzen, um Finanz-
es vielmehr um die langfristige Tech-
wobei der MSCI All Country World In-
produkte und Finanzdienstleistungen
nologisierung und Digitalisierung der
dex als Benchmark fungiert.
anzubieten. Dazu zählen unter anderen
Finanzindustrie gehe.
die Bereiche Zahlungsverkehr, Finanz-
Breites Themenspektrum
daten, Internetbanken und Software.
zahl an Unternehmen mit, wobei be-
Das tut er auch beim Robeco-Fonds.
Zu den Positionen zählen etwa der Fi-
sonders erfolgreiche Firmen auch den
Denn der Global Fintech Thematic Index
nanzdienstleister Wisdom Tree, Euro-
Sprung an die Börse schaffen. Einzig in
sowie der Nasdaq Fintech Index seien zu
net Worldwide, das ist ein Anbieter von
Österreich ist dies nach einer erfolg-
fokussiert, erklärt van Oerle. Schließ-
elektronischen Zahlungsdiensten, und
reichen Start-up-Phase kein üblicher
lich deckt auch sein Fonds ein breites
Cardtronics, ein Betreiber von Geldau-
Exit, bemängelt Speedinvest-Gründer
Themenspektrum ab, wobei der Zah-
tomaten.
Oliver Holle. Speedinvest fördert etwa
lungsverkehr, etwa mit Paypal, Wire
Auch gibt es das UBS Open End In-
junge Fintechs, was aber auch hohe In-
card und Square, der größte Bereich ist.
dex-Zertifikat auf den Solactive Fin-
vestitionssummen erfordert, sagt Holle
Auch Cybersecurity ist ein Thema. Van
tech 20 Total Return Index (DE000UBS-
im Interview (Seite 32).
Oerle: „Finanzfirmen müssen schließ-
1FT8). Der Index umfasst jene 20 welt-
Kleinanleger können hingegen mit
lich alles daransetzen, ihre Daten ge-
weit größten Firmen, die einen Fokus
Investmentfonds auf ausgewählte Ak-
gen Cyberangriffe zu sichern.“ Unter-
auf technologische Innovationen für
tien von etablierten Fintech-Firmen
nehmen wie Akamai und Cyberark bie-
Finanzdienstleistungen
setzen. Börsengehandelte Indexfonds,
ten dafür Sicherheitslösungen an.
zählt etwa Lending Tree, der Betreiber
Dabei mischen schon jetzt eine Viel-
© Paypal
ETF
überzeugt, wenn er vom Fintech-Sek-
haben.
Dazu
als ETFs und Zertifikate bieten die
Obendrein lassen immer mehr Men-
einer Onlinekreditplattform aus Groß-
Möglichkeit, auf ausgewählte Bran-
schen ihr Vermögen von Robo-Ad-
britannien, Ingenico Group aus Frank-
chenindizes zu setzen.
visern verwalten. Dabei seien die IT-
reich,
Systeme zahlreicher virtueller Ver-
tungen anbietet, und Thomson Reuters,
Branche steht noch am Beginn
mögensverwalter ausbaufähig, erklärt
ein Anbieter von Finanzdaten.
Noch sind die Produkte recht jung. Vor
van Oerle. Deshalb investiert er auch in
wenigen Wochen wurde der AXA Fram-
Firmen wie SS&C oder Intuit, die Soft-
Erratische Kursschwankungen
lington Fintech lanciert. Die Tranche
warelösungen anbieten.
Trotz der dynamischen Entwicklungen
der
Onlinezahlungsdienstleis-
für Privatanleger ist währungsgesi-
Regional sind US-Aktien mit knapp
müssen Anleger beachten, dass junge
chert (LU1914340051). Für Großanle-
70 Prozent gewichtet, wie im Üb-
Sektoren von großen Kursschwankun-
ger gibt es eine währungsgesicherte
rigen auch im BGF Fintech Fund
gen begleitet werden. Das muss man
Tranche (LU1914341299) und eine un-
(LU1861217088
bei entsprechenden Investments ver-
gesicherte Tranche (LU1914341026).
LU1917163450 für Großanleger). Fonds-
für
Privatanleger,
kraften können.
Vinatier
manager Vasco Moreno hat es vor allem
konzentriert sich dabei auf drei Schlüs-
der IT-Sektor angetan, der mit gut 44
% MEINE RENDITE
selthemen, wie er sagt, und zählt etwa
Prozent gewichtet ist. Denn IT-Inves-
Die Welt der Fintech-Unternehmen
die bargeldlose Gesellschaft dazu. „Im-
titionen der Finanzhäuser sind groß,
wächst zunehmend – auch an der Bör-
mer mehr Menschen weltweit zahlen
davon profitieren IT-Anbieter wie Te-
se. Schließlich konnten sich zahlreiche
digital“, begründet Vinatier seine Ent-
menos. Auch im Versicherungsbereich
Mitwerber erfolgreich etablieren. Für
scheidung. Ein weiteres Thema sind
sieht er Potenzial. Eine der größten
Kleinanleger, die sich nicht mit grö-
Innovationsführer - etablierte Finanz-
Fondspositionen ist Ping An Insurance
ßeren Summen direkt an einer jungen
unternehmen -, die auf neue Techno-
aus China, der Konzern setzt auf Digi-
Unternehmenslandschaft
logien für die Kundenbetreuung setzen.
talisierung und Big Data, fördert aber
wollen, gibt es interessante Alternati-
Das dritte Thema wird mit Technolo-
auch Fintech-Start-ups, etwa Finleap
ven an der Börse, etwa mit Fonds und
gie-Enablern abgedeckt. Hierbei bie-
und One Connect.
Zertifikaten. n
Fondsmanager
Vincent
31
beteiligen
Rendite FintecHs
Jäger und Sammler. Oliver Holle sammelt aktuell für seinen neuen Fonds, Speedinvest 3, 175 Millionen Euro ein.
©vyhnalek.com
„Enorm hoher Kapitalbedarf“ Komplexe IT-Lösungen und hohe regulatorische Anforderungen treiben die Kosten für einen erfolgreichen Start in die Fintech-Welt kräftig an, erzählt Oliver Holle von Speedinvest. Dafür winken fulminante Wachstumsraten. text Raja Korinek
Herr Holle, die globale Fintech-Szene ist im
der Boom richtig durchstartete, war das
tech-Bereich wesentlich höher als zum
Aufschwung. Was steckt hinter dem Boom?
Umfeld noch sehr konservativ und zu-
Beispiel im Internethandel. Jene, die es
– Es geht um die digitale Transformation
rückhaltend, etwa was die Vergabe von
schaffen, sind dafür wesentlich besser
der Finanzwelt. Man braucht sich nur die
Venture Capital betrifft. Das hat sich in
abgesichert.
komplexen und teuren Vertriebsstruk-
den letzten vier Jahren stark geändert,
turen vieler etablierter Banken und Ver-
inzwischen gibt es rund 100 Fintechs.
2018 trat die Payment Services Directive
sicherungen anzusehen. Da liefern Fin-
Ein wichtiger Grund ist das Engagement
(PSD) II in Kraft. Damit öffnet sich der Zah-
techs IT-Lösungen für effizientere Ab-
der Finanzmarktaufsicht, die sich inzwi-
lungsverkehr im EU-Raum für Nichtban-
läufe. Dann braucht es zum Beispiel kei-
schen sehr um den Bereich bemüht. Es
ken. Wie hat sich das ausgewirkt? - Jene
ne Bankfilialen oder Makler mehr. All
gibt dort sogar eine eigene Fintech-Kon-
Fintechs, die im Zahlungsbereich tätig
das wird zudem mit einer Datenklam-
taktstelle.
sind, unterstützt es sicherlich. Aller-
mer verbunden. Jene Fintechs, die un-
dings betrifft PSD II nur einen Bruchteil
mittelbar mit Kunden agieren, können
Das heißt, das regulatorische Umfeld spielt
der Fintechs, zumindest jene in Öster-
so zielgerichteter Produkte anbieten.
eine große Rolle? – Das ist ein sehr wich-
reich.
tiger Aspekt. Die regulatorischen AnforUnd wie sieht die Entwicklung in Öster-
derungen sind hoch und teuer. Dadurch
Bei der Finanzierung von Fintechs fällt
reich aus? – Vor rund zehn Jahren, als
sind auch die Eintrittsbarrieren im Fin-
auf, dass kaum Kapital über Crowdfun-
32
Rendite FintecHs
ding eingesammelt wird. – Fintechs sind
national AG und Uniqa Ventures. Unsere
Ab wann erzielen erfolgreiche Fintechs aber
sehr kapitalintensiv, über Crowdfunding
Fonds sind zum Beispiel an der Anleger-
einen Gewinn? – Bei einem tragfähigen
kommt in der Regel nicht genug Geld zu-
plattform Wikifolio oder an Cashpresso
und
sammen. Da sind eine Menge Kleinan-
beteiligt.
kann das relativ bald der Fall sein. Aber
leger involviert, die in ein leicht ver-
margenstarken
Geschäftsmodell
das ist nicht das Ziel. Wenn bewiesen
ständliches Produkt investieren wollen.
Und wie sieht ein erfolgreiches Fintech aus?
ist, dass das Geschäftsmodell funktio-
Die Geschäftsmodelle von Fintechs sind
– Cashpresso etwa ist eine Plattform, die
niert, investieren wir lieber jahrelang al-
aber komplex und können sehr abstrakt
Onlinekonsumkredite für Einkäufe im
les in die Expansion, um eine starke Mar-
sein, etwa bei IT-Lösungen.
Internet ermöglicht, und erzielt schon
ke aufzubauen. Genauso hat es etwa auch
einen Umsatz von rund vier Millionen
Amazon in den frühen Jahren gemacht.
Ab welchen Summen ist ein Investment in
Euro. Am Beginn sind die Firmenbewer-
Fintechs auch realistisch? – Kapitalbedarf
tungen meist eher im einstelligen Milli-
Und wie sieht der typische Ausstieg aus ei-
von Fintechs ist meist doppelt so hoch
onenbereich, wachsen dann aber auf gut
nem Fintech aus? – Vor allem in Öster-
wie bei anderen Start-ups. Wir inves-
20 bis 30 Millionen Euro. Auch anderswo
reich gibt es leider keine Tradition für
tieren meist zwischen 500.000 Euro und
gibt es Erfolgsmeldungen. Unlängst ha-
Börsengänge, die Fintechs werden meist
vier Millionen Euro in der Frühphase,
ben wir eine weitere Finanzierungsrun-
von anderen Unternehmen gekauft. In
der sogenannten Seed-Phase. Danach
de für unsere Beteiligung Wefox Group
Amsterdam hat es mit Adyen, einem
müssen die Fintech-Gründer in der Lage
von 125 Millionen Euro veröffentlicht.
Zahlungsanbieter, unlängst einen Bör-
sein, eine weitere Finanzierungsrun-
Immerhin handelt es sich um den am
sengang gegeben. Doch das ist eher die
de aufzustellen. Hier geht es dann um
schnellsten wachsenden Onlineversi-
Ausnahme.
Summen bis zu 30 Millionen Euro.
cherungsanbieter in Deutschland.
Wie kann man sich Ihre Investments kon-
Von welchen Größenordnungen sprechen
Allmählich gewinnt auch Österreichs
kret vorstellen? – Wir legten 2018 den
wir? – 2018 hat die Wefox Group mit gut
Fintech-Branche an Fahrt, nicht zuletzt
Speedinvest-f-Fonds auf, der nun ge-
400.000 Kunden einen Umsatz von 35
dank Großinvestoren wie Oliver Holle,
schlossen ist. Aktuell sammeln wir Ka-
Millionen Euro erzielt. Wie rapid die Fir-
Gründer von Speedinvest. Das Unter-
pital für unseren neuen Fonds Speedin-
ma wächst, zeigt ein Vergleich mit 2017.
nehmen investiert seit Jahren Wagnis-
vest 3, der ein Volumen von 175 Milli-
Da lag der Umsatz bei nur zehn Millio-
kapital in Start-up-Firmen, auch in jene
onen Euro haben wird. Privatanleger
nen Euro. Für die Wefox Group ist es da-
aus dem Fintech-Sektor. Eine wichti-
können hier ab 100.000 Euro investie-
bei nicht schwer, in Europa zu wachsen.
ge Stütze für den Markt sei aber auch die
ren. Im Fintech-Bereich haben wir zu-
Sie braucht für ihr Vermittlungsgeschäft
gute Zusammenarbeit mit der FMA, sagt
dem eine Partnerschaft mit Elevator
lediglich Partnerschaften mit Versiche-
Holle. Er wünscht sich hierzulande mehr
Ventures von der Raiffeisen Bank Inter-
rungsmaklern in dem jeweiligen Land.
Tradition rund um Börsengänge. n
% MEINE RENDITE
FOKUSSIERTER WEITBLICK Wir erkennen Entwicklungen frühzeitig, sind beweglich und klar auf Chancen fokussiert. Für Werte, die wachsen. simmoag.at #weitblicker #adlerauge
Rendite Börsenwetter
Year-To-DateTrends der Weltbörsen
London (FTSE 100) 7.355,31 I 9,32 %
Toronto (TSX) 16.244,59 I 13,42 %
Positive Performance (YTD) Negative Performance (YTD)
Paris (CAC 40) 5.378,85 I 13,70 %
New York (DJIA) 25.962,51 I 11,30 % New York (NASDAQ) 7.838,96 I 18,14 %
Kommentar
Europa (DJ EURO STOXX 50) 3.367,40 I 12,19 % Welt (dj global) 395,47 I 12,63 % Stefan Bruckbauer Chefvolkswirt Unicredit Bank Austria AG
Ist der Aufschwung zu Ende? Nach einem wirtschaftlich doch eher durchwachsenen ersten Quartal im Euroraum scheint das zweite Quartal eine wichtige Weichenstellung zu bringen, ob die vor einem Jahr begonnene Abschwächung tatsächlich durch eine Reihe von Sonderfaktoren wie die protektionistische US-Handelspolitik über den Brexit bis hin zu den Schwierigkeiten der deutschen Autoindustrie ausgelöst wurde oder ob wir uns dem Ende eines sehr langen Aufschwungs nähern. Für Ersteres spricht die Stabilisierung der breiten Binnenkonjunktur und die weitere Verbesserung des Arbeitsmarktes in vielen Ländern des Euro raums. Für Zweiteres die weiterhin hartnäckig rückläufige Industriekonjunktur und Stimmung vor allem auch in Ländern wie Deutschland. Unabhängig von der Entwicklung im zweiten Quartal 2019 werden die Wachstumsraten für das Gesamtjahr 2019 aufgrund des schwachen Jahresendes 2018 und Jahresbeginns 2019 äußerst enttäuschend ausfallen. Es werden daher weitere Prognoserevisionen für das Wachstum 2019 in den nächsten Wochen die Schlagzeilen füllen. Damit aber die Revisionen nach unten nicht auch das Jahr 2020 betreffen, braucht es im zweiten Quartal deutlich bessere Stimmungsindikatoren, gefolgt von besseren Wachstumszahlen, besonders im Kernbereich der europäischen Industrie. Hilfreich dafür wäre eine Entspannung bei den Themen Handelskonflikt und Brexit.
Eduard Berger Vorstand, Wiener Privatbank SE
Buenos Aires (MERVAL) 33.166,32 I 9,49 %
Friedrich Mostböck Head of Group Research, Erste Group Bank AG
„Meine Empfehlungen sind die Andritz, Do & Co, Lenzing, MayrMelnhof, Palfinger und Strabag. Zumtobel würde ich verkaufen.“
„Meine Topaktien sind Wienerberger, RBI und Immofinanz. Voestalpine würde ich verkaufen.“
34
Rendite Börsenwetter
Stockholm (OMX 30) 1.605,03 I 13,93 %
Warschau (WIG 20) 2.359,00 I 3,62 %
Frankfurt (DAX) 11.549,96 I 9,39 %
Schanghai (SHCOMP) 3.101,46 I 24,36 %
Wien (ATX) 3.080,52 I 12,19 % Zürich (SMI) 9.454,05 I 12,16 %
Seoul (KOSPI) 2.186,93 I 7,15 % Tokio (NIKKEI 225) 21.608,92 I 7,96 %
Athen (ATHEX) 717,90 I 17,06 % Hongkong (HANG SENG) 29.071,56 I 12,48 %
Afrika (DJ Africa Titans 50) 539,92 I 10,55 %
sydney (all ordinaries) 6.253,50 I 9,53 %
Johannesburg (DJ SOUTH AFRICA) 1.738,57 I 2,32 %
Roland Neuwirth Fondsmanager, Salus Alpha
Bernd Maurer Chefanalyst, Raiffeisen Centrobank AG
„Für mich sind Do & Co, RBI und Schoeller-Bleckmann die aktuellen Topwerte. Als Flops sehe ich Zumtobel, Semperit und Uniqa.“
„Meine Kernempfehlungen sind derzeit Mayr-Melnhof, Agrana, OMV und Andritz.“
35
Rendite Investmentstory
#Cyan
Hohes Potenzial, hohes Risiko 36
© börsianer
Unscheinbar. Der Sitz der Cyan AG in Wien befindet sich derzeit noch im achten Bezirk. Die neue Zentrale soll bald im Icon Vienna am Hauptbahnhof bezogen werden.
Rendite Investmentstory
Was Alexander Schütz in der Vergangenheit angegriffen hat, ist meist zu Gold geworden. Der Cyber-Security-Spezialist Cyan AG ist eines der vielen Investmentprojekte des
„Für uns ist Cyan ein klarer Über nahmekandidat.“
C-Quadrat-Gründers, das drauf und dran ist, ein paar Rekorde zu brechen.
Christoph Schlienkamp
text ingrid krawarik
D
er bisher größte Erfolg war der
ein Alleinstellungsmerkmal, mit dem
warten wir eine starke Umsatzentwick-
Deal mit Orange. Vom ersten
die Cyan AG bei den Analysten punktet.
lung, die zu einem starken Free-Cash-
Meeting bis zur Vertragsunter-
„Die Cyan AG ist die einzige Firma,
flow-Wachstum von 65 Prozent führt“,
zeichnung sind zwei Jahre vergangenen.
die netzwerkintegriert arbeitet. Dadurch
meint Gerdes. Egal ob die Software eine
Wir haben uns als kleines Unternehmen
kann das Produkt von der breiten Mas-
Million oder eine Milliarde Endkunden
gegen 40 Konkurrenten durchgesetzt“,
se verwendet werden, da die Endbenut-
nutzen, der Aufwand bleibt für die Cyan
sagt Michael Sieghart stolz. Der Wiener
zer keine zusätzlichen Maßnahmen er-
AG immer der gleiche.
ist seit 2018 Finanzvorstand der Cyan AG
greifen müssen – der Cyberschutz wird
Den Anfang machen Frankreich und
und hat das Unternehmen, das mit sei-
direkt über den Netzbetreiber angebo-
Spanien, in der Folge will Orange die
ner Software Schutz gegen Cyberkrimi-
ten“, sagt Lena-Katharina Gerdes, Ana-
Cyan-Software auch in Afrika anbie-
nalität bietet, mit seinen Kollegen, Vor-
lystin für Small und Mid Caps bei der
ten. Orange hat in Ägypten 30 Millionen
standschef Peter Arnoth und Technik-
Commerzbank AG in London. Die An-
Kunden, in Cote d’Ivoire und in Marok-
vorstand Markus Cserna, erfolgreich in
bieter wie T- Mobile Austria vertreiben
ko je 13 Millionen und im Senegal neun
Frankfurt am Main im Segment Scale im
das Cyber-Security-Produkt unter ih-
Millionen Kunden, insgesamt sind es
März 2018 an die Börse gebracht. 31,7
rem eigenen Namen. „Durch die White-
etwa 130 Millionen. In Afrika wird im
Millionen Euro spielte der Börsengang
Label-Lösung haben wir einen großen
Gegensatz zu Europa das Cyan-Produkt
ein. Cserna ist der einzige ursprüngliche
Leverage“, sagt Sieghart.
als Opt-out-Möglichkeit angeboten. Der
Gründer des 2006 formierten Unterneh-
Endkunde bekommt es auf jeden Fall und
mens, Arnoth war bei T-Mobile Austria
Hohe Marge
kann nach zwei Monaten Einspruch er-
und bei E-Plus Mobilfunk im Vorstand,
Einer der Anbieter ist der französische
heben. Die Erfahrung zeigt, dass 60 bis
bevor er im Oktober 2011 die Fäden bei
Telekomriese Orange, mit dem die Cyan
80 Prozent der Endkunden das Produkt
der Cyan Security Group übernahm. Die
AG im Dezember 2018 einen Gruppen-
bei „opt-out“ behalten. 30 der 160 Mit-
Cyan AG ist die Holdinggesellschaft.
vertrag für mindestens sechs Jahre ab-
arbeiter hat die Cyan AG für den Orange-
Das Geschäftsmodell der Cyan AG ist
geschlossen hat. Orange hat weltweit
Deal abgestellt. Tim Wunderlich, Analyst
schnell erklärt. Das Unternehmen hat
261 Millionen Kunden in 28 Ländern.
bei Hauck & Aufhäuser, sieht in Afrika
sich eine Nische im Megatrend Cyber-
„Wir haben keinen Exklusivvertrag,
das größte Potenzial für die Cyan AG, da
kriminalität gesichert und sich auf den
glauben aber, dass sich die Partnerschaft
Orange in Afrika einen Marktanteil von
Schutz von Datennetzwerken fokussiert.
signifikant auf Umsatz und Gewinn nie-
zehn Prozent ausweist. Er hat die Cyan
Verkauft werden Sicherheitslösungen
derschlagen wird. Bis 2021 rechnen wir
AG mit einem Kursziel von 40 Euro und
an Mobilfunkbetreiber und Netzbetrei-
mit einer Verdreifachung des Jahresum-
einer Kaufempfehlung eingeloggt.
ber. Diese nutzen die Software, um die
satzes von 2018 auf 60 Millionen Euro
Mobiltelefone ihrer Endkunden vor Cy-
und mit einer Ebitda-Marge von 70 Pro-
Starke Synergieeffekte
berbedrohung zu schützen. Es gibt kein
zent“, sagt Sieghart. Die Marge wird
Ausschlaggebend für den Zuschlag von
Endkundengeschäft, damit erspart man
auch von einigen Analysten wegen der
Orange war unter anderem auch die
sich aufwendiges Service. Im Gegensatz
extremen Skalierbarkeit des Geschäfts-
mehrheitliche Übernahme der I-New
zur Konkurrenz wird die Software der
modells auf mehr als 70 Prozent ge-
Unified Mobile Solutions AG (I-New) aus
Cyan AG direkt im Netzwerk des Anbie-
schätzt. „Angesichts der Skalierbarkeit
Mattersburg im Burgenland durch die
ters installiert und nicht auf dem Handy,
des Asset-Light-Geschäftsmodells er-
Cyan AG im Juli 2018, die den Mitarbei-
37
Renidte Investmentstory
„Cyan ist die einzige Firma, die netzwerkintegriert arbeitet.“ Lena-Katharina Gerdes
trug. So gesehen steht die Cyan AG vor einem praktisch nie enden wollenden Wachstumsmarkt. Das Herzstück des Sicherheits-Software-Spezialisten ist die eigene Daten-
Team. Markus Cserna, Michael Sieghart und Peter Arnoth bilden das Vorstandsteam der Cyan AG.
bank mit mehr als 300 Millionen Einträ-
terstab auf 160 Personen aufstockte und
Kunden in Österreich. Dem Börsenpro
gen, die sich mittels künstlicher Intelli-
dem Unternehmen die Größe gab, mit
spekt aus dem Jahr 2018 sind weite-
genz ständig weiterentwickelt. 1,5 Milli-
der es sich ernsthaft für den Orange-Deal
re Details zu entnehmen: Für das Soft-
onen Einträge kommen monatlich hin-
bewerben konnte. Seit März 2019 hält die
ware-Produkt, das T-Mobile-Kunden
zu. Das Netz wird nach Phishing, Ha-
Cyan AG 100 Prozent. I-New, das vorher
für 2,0 Euro angeboten wird – das ist ein
cking und Viren abgesucht, Bedrohun-
der Novomatic AG gehörte, ist ein Anbie-
Richtwert –, bekommt die Cyan AG 50
gen werden durchs Filtersystem wahr-
ter von Technologie- und Servicelösun-
Prozent der Nutzereinnahmen, mindes-
genommen, der gesamte Datenverkehr
gen für Netzwerkbetreiber. Die Syner-
tens aber 0,83 Euro pro Kunde im Monat.
verbessert das System und die Software,
gieeffekte schätzt die Cyan AG umsatz-
Der Exklusivvertrag gilt, sofern die Cyan
es ist sozusagen selbstlernend. Je mehr
und kostenseitig auf sechs Millionen
AG damit jährlich mindestens 2,4 Milli-
Kunden dazukommen, desto mehr Da-
Euro. Insgesamt hat die Cyan AG durch
onen Euro netto umsetzt, erster Stichtag
ten werden gescannt. Die Cyan AG ver-
die Übernahme von I-New mehr als 40
ist der 30. Juni 2019.
fügt über ein globales Sicherheitsnetzwerk mit 200 virtuellen IT-Zentren,
Großkunden im Bereich der Netzwerkbetreiber. Ziel ist, das Kundengeschäft
Selbstlernende Software
mehr als 550 Milliarden Datenanfragen
mit I-New in Lateinamerika auszubauen.
Potenzial für die Cyan AG bringt nicht
werden pro Monat verwertet.
Obwohl die Cyan AG in Frankfurt an
nur der wachsende Markt der Mobil-
Neben der Software für Mobilfunk-
der Börse notiert, operiert das Unter-
telefone. Bereits fünf Milliarden Men-
und Netzwerkbetreiber, die 90 Prozent
nehmen von Wien aus. Das neue Head-
schen haben ein Handy, und es wird
des Geschäfts ausmacht, schützt die
quarter der österreichischen Firma mit
zunehmend für Bankgeschäfte, Über-
Cyan AG unter anderem auch die Daten
deutscher Holding ist im Icon Vienna
weisungen und E-Commerce genutzt.
aller österreichischen Botschaften so-
am Hauptbahnhof. Durch den Erwerb
Gleichzeitig steigen die Cyberrisiken wie
wie Rechenzentren und bietet Banken
der I-New musste eine neue Unterneh-
Identitätsdiebstahl, Phishing-E-Mails,
ein Sicherheitsprodukt für Private-Ban-
menszentrale gefunden werden. Jetzt
Virenund Trojaner, Fake-Apps und Be-
king-Kunden an.
gilt es, die Integration zu schaffen. Exklusivverträge hat die Cyan AG
Aktionäre sind alte Bekannte
CYAN AG
Die Analysten sind positiv gestimmt, die
etwa mit der T-Mobile in Österreich, das Geschäft war beim Börsengang für 75
Langzeitverträge ein gutes Zeichen. Die
40
Kursziele reichen von 40 bis 49,50 Euro.
Prozent des Umsatzes der Cyan-Gruppe verantwortlich. Wer in eine T-Mo-
Das entspricht einem Kurspotenzial bei
35
bile-Filiale in Wien geht, dem werden beim Handykauf zwei Standardprodukte angeboten, die meist auch genommen werden: die Handyversicherung und ein Sicherheitspaket. Bei dem BusinessProdukt von T-Mobile ist Letzteres inkludiert. Die Cyan AG bedient laut ei-
einem aktuellen Kurs von rund 30 Euro von mehr als 50 Prozent. Die Aktionä-
30
re können zufrieden sein. Die Aktie hat seit Börsenstart rund 30 Prozent zuge-
25 20
legt. Kurstreiber waren die Übernahme der I-New sowie der Orange-Deal. 28.3.18
26.3.19
genen Angaben bereits 25 Prozent aller
Quelle: TeleTrader
38
Einer der Hauptaktionäre ist C-Quadrat-Gründer Alexander Schütz, der di-
Rendite Investmentstory
klusive der Akquisition von I-New 22,91
zahlen
Millionen Euro, 2019 rechnet der Konzern mit 35 Millionen Euro. 2016 lag er noch
GeschäftsEntwicklung Cyan AG 2018 Gesamtumsatz
22,91 Millionen Euro
Rohergebnis
9,39 Millionen Euro
Rohergebnis-Marge
41 Prozent
Risikovorsorgen
2,95 Millionen Euro
Ebitda
4,84 Millionen Euro
Ebitda-Marge
21 Prozent
IPO-Kosten
845.511 Euro
Gesamtzahl der Aktien
8,89 Millionen
bei 3,3 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Neubewertungen, also das Ebitda, betrug 2018 4,84 Millionen Euro, 2019 soll es auf rund 20 Millionen Euro steigen. Schlienkamp hat die Aktie mit einem Kursziel von 47 Euro bewertet. „Für uns ist Cyan ein klarer Übernahmekandidat mit einer Prämie zum aktuellen Kurs.“ Für Finanzvorstand Michael Sieghart ist die Integration der I-New eine der größten Herausforderungen. „Und natürlich müssen wir jetzt liefern und das Wachstum managen.“
rekt 18 Prozent hält und über die Infi-
noth und Cserna in der Höhe von 2,45
nitum Limited noch einmal 13 Prozent.
Prozent des Konzerns-Ebitda und bei
% Meine Rendite
Ein weiterer Großaktionär ist Fintech-
Sieghart von 1,7 Prozent vorsehen. Kein
Zocken oder Investment? Die Cyan AG
Investor Christian Angermayer, der mit
Wunder, dass sich der Vorstand über den
ist auf jeden Fall ein klarer Wachstums-
seiner Family Office Apeiron Investment
Orange-Deal derart freut.
kandidat mit enormem Potenzial. Kursschwankungen sind deshalb vorpro-
Group 20 Prozent an der Cyan AG sein Eigen nennt. Dazu kommt noch Unter-
Chancen und Risiken abwägen
grammiert. Der Cyber-Security-Spe-
nehmer Rudolf Binder, einst bei Novo-
Das größte Risiko der Cyan AG ist, das
zialist ist für einige Analysten zudem
matic in Südamerika, der über die Tan-
schnelle Wachstum zu erzielen. „Die
ein Übernahmekandidat, was zusätzlich
sanit Stiftung 13 Prozent hält. Weiters
Cyan AG hat noch nie so große Aufträ-
kurstreibend wirken kann. Gelingt es
sind laut Sieghart bereits größere insti-
ge abgewickelt. Es kommt jetzt ganz we-
der Cyan AG, den Orange-Deal umfas-
tutionelle Fonds von Union Investment,
sentlich darauf an, den Orange-Vertrag
send zu bedienen, steht weiteren grö-
Schroders und Barings investiert.
zu bedienen, da werden alle Kapazitä-
ßeren Partnerschaften nichts mehr im
Spannend sind auch die Vorstands-
ten gebraucht“, sagt Christoph Schlien
Weg. Die Aktie ist aktuell zwar teuer,
verträge, die laut Börsenprospekt zu-
kamp, Analyst beim Bankhaus Lampe.
wer das Risiko liebt, sollte der Cyan AG
sätzlich eine variable Vergütung für Ar- Der Umsatz der Cyan AG betrug 2018 inCHSH_DerBörsianner_Anzeige1_Neu2016_200x90_RZ.qxp_Layout 1 04.05.16 17:17 Seite 1
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Austria
Belarus
Bulgaria
Czech Republic
Hungary
Romania
Slovak Republic
Rechtsanwälte GmbH
Rendite Kurse
top/flop-performer SW UMWELTTECHNIK AG
unternehmen
20 15 10
22.12.18
22.3.19 Quelle: TeleTrader
HTI HIGH TECH INDUSTRIES
TOp/Flop-Kursentwicklung (3 Monate) Isin
Kurs
3 M %
SW Umwelttechnik AG
AT0000808209
18,90
58,82%
Schoeller-Bleckmann AG
AT0000946652
73,50
34,00%
Josef Manner & Comp AG
AT0000728209
86,50
33,08%
HTI High Tech Industries AG
AT0000785555
0,40
–34,43%
Zumtobel Group AG
AT0000652250
6,14
–14,25%
Wolford AG
AT0000922554
11,00
–12,00%
0,75 0,50 0,25
22.12.18
22.3.19 Quelle: TeleTrader
Aktienkurse
Die 15 Top/Flop-Aktien der Wiener Börse 2019 (YTD) unternehmen ISIN Kurs YTD % YTD High YTD Low 1 J % 1 J Vola 3 J % 3 J Vola
SW Umwelttechnik AG AT0000808209 18,90 85,29% 19,00 12,20 111,17% 78,88 170,00% 59,68 ∧ Semperit Holding AG AT0000785555 12,82 28,71% 14,38 10,22 –23,33% 35,52 –61,86% 29,71 ∧ Schoeller-Bleckman AG AT0000946652 73,50 28,16% 75,20 57,65 –22,35% 40,47 36,62% 36,68 ∧ S Immo AG AT0000652250 18,46 26,96% 18,46 14,36 16,39% 25,05 129,60% 23,38 ∧ OMV AG AT0000743059 47,89 25,20%
48,33 39,32 0,76% 26,63 85,55% 26,05 ∧
Porr AG AT0000609607 21,75 24,71%
21,75 17,96 –22,04% 31,45 –13,35% 31,89 ∧
Österreichische Post AG AT0000APOST4 37,18 23,85% 37,60 30,04 –6,96% 21,14 3,01% 18,66 ∧ Josef Manner & Comp AG AT0000728209 86,50 23,57% 86,50 63,00 44,17% 47,95 74,43% 37,27 ∧ Rosenbauer International AG AT0000922554 40,40 21,32% 44,80 33,20 –21,40% 30,22 –29,60% 24,97 ∧ Warimpex Finanz und Beteiligungs AG AT0000827209 1,19 18,50%
1,31
Valeneva SE
3,72 3,07 –5,33% 29,55 0,25% 32,65 ∧
FR0004056851 3,55 18,33%
1,01 –12,22% 26,79 85,74% 32,69 ∧
CA Immobilien Anlagen AG AT0000641352 32,54 17,81% 32,54 27,66 19,46% 20,07 93,69% 19,34 ∧ Palfinger AG AT0000758305 26,00 17,12% 27,15 21,90 –21,57% 33,57 5,48% 29,13 ∧ Agrana Beteiligungs-AG AT000AGRANA3 18,70 16,44% 19,00 16,22 –23,44% 26,37 –12,81% 22,60 ∧ Verbund AG AT0000746409 43,28 16,22% 45,06 38,04 89,99% 32,27 297,25% 27,09 ∧
Aktien gibt es auch mit Rabatt. HTI High Tech Industries AG AT0000764626 0,40 –31,03%
0,60
Zumtobel Group AG AT0000837307 6,14 –13,64%
8,10
6,13 –25,62% 47,79 –57,93% 46,15 ∨
Maschinenfabrik Heid AG AT0000690151 2,12 –13,11%
2,30
1,55 –15,20% 54,55 20,94% 81,35 ∨
Wolford AG AT0000834007 11,00 –9,09%
0,38 –46,67% 43,63 –50,00% 52,75 ∨
12,20 10,60 –25,68% 33,99 –56,23% 28,87 ∨
Rath AG AT0000767306 22,00 –8,33% 24,20 22,00 30,95% 38,42 69,36% 33,54 ∨ Do & Co AG AT0000818802 74,10 –8,29% 88,20 71,80 43,88% 40,64 –28,75% 35,60 ∨ Raiffeisen Bank International AG AT0000606306 20,60 –7,21% 24,31 18,69 –32,57% 35,75 49,33% 33,37 ∨ Stadlauer Malzfabrik AG AT0000797303 79,00 –7,06% 84,00 79,00 –7,06% 19,76 –7,06% 21,10 ∨ Gurktaler AG VZ AT0000A0Z9H1 8,80 –6,38%
8,80 7,85 36,43% 38,95 70,54% 41,03 ∨
Wiener Privatbank SE AT0000741301 8,50 –5,56% 9,30 8,00 –23,42% 37,84 30,77% 36,87 ∨ Kapsch Trafficcom AG AT000KAPSCH9 31,50 –5,26% 37,30 31,50 –21,45% 34,06 3,53% 27,54 ∨ Ottakringer Getränke AG AT0000758008 110,00 –4,35% 128,00 110,00 –8,33% 42,24 13,40% 43,00 ∨ Gurktaler AG ST AT0000A0Z9G3 9,10 –3,19%
9,10 8,05 13,75% 30,00 7,06% 54,96 ∨
BKS Bank AG VZ AT0000624739 16,70 –1,76% 17,00 16,70 –7,73% 7,33 10,23% 7,24 ∨ KTM Industries AG AT0000KTMI02 52,60 –0,75% 58,20 51,80 –15,43% 29,94 51,59% 28,84 ∨ Quelle:
40
Rendite Kurse
ALLIANZ INVEST AUSTRIA
Fondsname
150 100 50
22.3.16
22.3.19 Quelle: TeleTrader
AMUNDI MÜNDEL RENT
Top/Flop-Kursentwicklung (3 Jahre) 3J%
Isin
kurs
Allianz Invest Austria Plus
AT0000611405
122,72
43,03%
Xtrackers ATX UE 1C
LU0659579063
49,50
42,84%
3 Banken Österreich-Fonds*
AT0000662275
33,96
39,62%
Amundi Mündel Rent Low Duration
AT0000810429
105,00
–1,66%
ESPA Reserve Euro-Mündel
AT0000A0EU62
100,91
–1,58%
Raiffeisen Österreich Rent
AT0000805163
12,67
–1,43%
108 106 104
22.3.16
22.3.19 Quelle: TeleTrader
Fondskurse
Die 15 Top/Flop-Österreich-Fonds (thesauriert) 2019 (YTD) Volumen Fondsname ISIN Kurs YTD % YTD High YTD Low 1 J % 1 J Vola 3J % 3 J Vola (Mio. Euro)
WSS Aktien Österreich AT0000A23PW9 94,41 15,15%
94,76
84,08
n. a.
n. a.
n. a.
n. a.
6,12
∧
3 Banken Österreich-Fonds* AT0000662275 33,96 14,46% 34,06 30,35 –13,84% 13,34 39,62% 12,59 167,54 ∧ LLB Aktien Österreich AT0000A1YH98 147,76 12,91%
148,28
134,00
–12,95%
14,67
n. a.
n. a.
14,65
∧
ViennaStock AT0000952460 278,79 12,65% 279,66 252,98 –11,06% 13,26 30,15% 12,92 38,74 ∧ Amundi Österreich AT0000A05TF3 91,92 12,55% 92,26 83,60 –9,54% 14,34 34,42% 13,84 17,67 ∧ Raiffeisen-Österreich Aktien AT0000A1TMH8 110,17 12,49%
110,64
100,21
–11,82%
14,05
n. a.
n. a.
112,21
∧
Kepler Österreich Aktienfonds AT0000647698 322,48 12,43% 323,85 294,07 –12,60% 14,34 33,27% 13,58 40,52 ∧ Allianz Invest Austria Plus AT0000611405 122,72 11,98% 123,22 112,13 –8,40% 14,39 43,03% 13,76
7,82 ∧
Amundi Austria Stock AT0000767736 90,74 11,89% 91,57 82,93 –14,75% 14,07 29,55% 13,54 185,45 ∧ RT Österreich Aktienfonds AT0000A100X2 9,69 11,64%
9,74
8,89 –10,69% 13,38 20,97% 12,98 451,75 ∧
Xtrackers ATX UE 1C LU0659579063 49,50 11,58% 49,69 44,76 –10,01% 15,82 42,84% 15,45 46,16 ∧ ESPA Stock Vienna AT0000813001 140,54 11,47% 141,19 129,00 –10,05% 13,34 22,13% 12,87 61,73 ∧ Mozart one AT0000A0KLE8 174,11 10,21% 175,92 160,41 –17,93% 11,80 34,79% 11,18 63,97 ∧ Amundi Mündel Rent AT0000719273 116,87 1,12% 116,91 115,33
2,07% 1,96
1,12% 2,26 239,23 ∧
KEPLER Vorsorge Rentenfonds AT0000722566 139,46 1,03% 139,58 138,09 2,04% 1,46 1,49% 1,90 341,70 ∧
Discount-Zertifikate auf Aktien finden Sie unter www.bnpp.at Amundi Mündel Rent Low Duration AT0000810429 105,00 –0,16% 105,18 104,95 –0,58% 0,29 –1,66% 0,36 43,55 ∨ Raiffeisen Österreich Rent AT0000805163 12,67 –0,08% 12,69 12,64 –0,02% 1,08 –1,43% 1,11 271,38 ∨ ESPA Reserve Euro-Mündel AT0000A0EU62 100,91 0,06% 100,92 100,67 –0,73% 0,37 –1,58% 0,34 32,43 ∨ Mündelrent AT0000A0GWQ7 111,68 0,20% 111,74 111,40 0,16% 0,43 0,20% 0,47 81,05 ∨ IQAM SRI SparTrust AT0000817960 159,75 0,25% 159,89 159,02 Gutmann Mündelsicherer Anleihefonds AT0000A0CG05
9,39
1,52% 1,33 2,45% 1,76 266,45 ∨
0,29% 9,39 9,35 1,05% 1,66 0,12% 2,05 0,00 ∨
Hypo Rent AT0000611157 10,07 0,30% 10,07 10,02 0,22% 1,12 –0,41% 1,79 170,90 ∨ Sparda-Rent AT0000855416 130,42 0,42% 130,43 129,85 0,73% 0,98 0,25% 0,96 4,63 ∨ Amundi Mündel Bond AT0000674874 14,60 0,55% 14,60 14,50 1,39% 1,54 0,62% 1,62 202,85 ∨ Apollo Mündel AT0000746961 12,62 0,56% 12,62 12,53 1,13% 1,20 1,30% 1,19 82,17 ∨ Allianz Invest Vorsorgefonds AT0000721360 130,30 0,63% 130,44 129,32 1,60% 1,53 ESPA Bond Euro Mündelrent AT0000A0UNV7 14,42 0,63% 14,42 14,32
1,13% 1,97 64,91 ∨
1,41% 1,63 –1,23% 2,96 348,67 ∨
Hypo Mündel Fonds AT0000A0KQQ1 10,18 0,69% 10,19 10,08 1,09% 1,50 –1,02% 1,79 8,21 ∨ Austro Mündelrent AT0000801246 131,53 0,71% 131,62 130,46 1,77% 1,54 1,03% 2,12 54,72 ∨ Schoellerbank Vorsorgefonds AT0000820402 119,20 0,74% 119,32 118,26 1,55% 1,04 0,80% 1,24 78,72 ∨ *ausschüttender fonds Quelle:
41
Rendite Kurse
top/flop-performer WEB WINDENERGIE HYBRID
Anleihenname
150 100
22.12.18
22.3.19 Quelle: TeleTrader
YTM % **
Isin
Kurs
WEB Windenergie AG 5,250 % 2023
AT0000A0Z785
95,00
6,7%*
WEB Windenergie AG Hybrid-Anleihe 6,500
AT0000A191A9
99,76
6,51%
WEB Windenergie AG 3,500 % 2019
AT0000A191B7
100,20
3,10%
AT0000A0V7D8
100,69
–0,88%
Swietelsky Hybrid-Anleihe
AT0000A07LU5
102,00
0,00%
Wienerberger Hybrid-Anleihe
DE000A1ZN206
106,25
0,00%
Strabag SE 4,250 % 2019
50
STRABAG SE 4,25%
TOP/Flop-Kursentwicklung (YTM)
102 101 100
22.12.18
22.3.19 Quelle: TeleTrader
Anleihenkurse
Die 15 Top/Flop-corporate-prime-anleihen der wiener börse (YTM) Volumen Anleihenname ISIN Kurs YTM %** YTD High YTD Low (Mio. Euro)
WEB Windenergie AG 5,250 % 2023 AT0000A0Z785 95,00 6,7%* WEB Windenergie AG Hybrid-Anleihe 6,500 % AT0000A191A9 99,76 6,51%
n. a.
n. a.
99,76 99,76
Verzinsung Fälligkeit
typ
5,11
5,250 08.04.2023
2,66
6,500 07.10.2070 fix ∧
fix
∧
WEB Windenergie AG 3,500 % 2019 AT0000A191B7 100,20 3,10% 100,20 100,20
10,57
3,500 07.10.2019 fix ∧
S Immo AG 3,250 % 2027 AT0000A1DWK5 107,00 2,29%
n. a.
n. a.
65,00
3,250 21.04.2027
fix
∧
S Immo AG 3,250 % 2025 AT0000A1DBM5 107,70 1,89%
n. a.
n. a.
33,99
3,250 09.04.2025
fix
∧
WEB Windenergie AG 5,500 % 2023 AT0000A0Z793 115,50 1,52%
n. a.
n. a.
6,39
5,500 08.04.2023
fix
∧
UBM Realitätenentwicklung AG 4,875 % 2019 AT0000A185Y1 101,03 1,36% 101,87 100,24
91,32
4,875 09.07.2019 fix ∧
CA Immo AG 2,750 % 2022 AT0000A1CB33 104,50 1,16% 105,75 103,64
175,00
2,750 17.02.2022 fix ∧
S Immo AG 4,500 % 2021 AT0000A177D2 107,50 1,08% 107,50 107,50
89,74
4,500 17.06.2021 fix ∧
Novomatic AG 3,000 % 2021 AT0000A182L5 104,78 0,85% 105,24 104,12
200,00
Porr AG 3,875 % 2019 AT0000A19Y28 101,92 0,65% 102,86 101,50
56,26
3,875 28.10.2019 fix ∧
S Immo AG 3 % 2019 AT0000A19SB5 101,25 0,63% 102,18 101,25
100,00
3,000 03.10.2019 fix ∧
3,000 23.06.2021 fix
∧
Rohstoffe gibt es auch mit Rabatt.
Strabag SE 4,250 % 2019 AT0000A0V7D8 100,69 –0,88% 101,70 100,50 Swietelsky Hybrid-Anleihe AT0000A07LU5 102,00 0,00%
n. a.
100,00
4,250 10.05.2019 fix ∨
n. a.
70,00
5,542 31.12.2070 variabel ∨
Wienerberger Hybrid-Anleihe DE000A1ZN206 106,25 0,00%
107,03 103,45
272,19
5,000 09.02.2070 variabel ∨
Porr Hybrid-Anleihe AT0000A19Y36 108,75 0,00%
109,83 108,75
Wienerberger 4,000 % 2020 AT0000A100E2 104,17 0,10% 104,58 103,91
25,00
6,750 28.10.2070 variabel ∨
300,00
4,000 17.04.2020 fix ∨ 4,500 01.10.2019 fix ∨
Egger Holzwerkstoffe 4,500 % 2019 AT0000A0WNP5 102,25 0,21% 104,36 102,25
150,00
Andritz 3,875 % 2019 AT0000A0VLS5 101,06 0,30% 102,50 100,98
350,00
3,875 09.07.2019 fix ∨
Strabag SE 3,000 % 2020 AT0000A109Z8 103,10 0,33% 103,67 102,78
200,00
3,000 21.05.2020 fix
Swietelsky Baugesellschaft 4,625 % 2019 AT0000A0WR40 102,33 0,41% 103,58 102,33
74,09
Strabag SE 1,625 % 2022 AT0000A1C741 103,29 0,47% 103,35 102,42
200,00
1,625 04.02.2022 fix
* Letzter Kurs älter als 2018 / **YTM = Rendite bis Laufzeitende Quelle:
42
∨
4,625 12.10.2019 fix ∨ ∨
Rendite Kurse
CRUDE ROHÖL
Rohstoffnamen
Crude Rohöl
60 50
22.12.18
22.3.19 Quelle: TeleTrader
Kurs
Währung
3M%
59,99
USD
32,66%
1609,00
USD
30,49%
Magerschwein
78,33
USD
28,19%
Erdgas
36,97
GBX
–46,17%
Kakao
2130,00
USD
–5,92%
Kaffee
94,85
USX
–4,82%
Palladium
40
ERDGAS
TOP/FLop-Kursentwicklung (3 monate)
75 50 25
22.12.18
22.3.19 Quelle: TeleTrader
Rohstoffkurse
Die 15 Top/Flop-rohstoffnotierungen an den weltmärkten 2019 (ytd) Rohstoffname Handelsplatz Kurs Währung YTD % YTD High YTD Low 1 J % 1 J Vola 3 J % 3 J Vola
Crude Rohöl ICE Europe
59,99 USD
31,36% 60,00 46,22 –6,59% 30,96 45,75% 29,66 ∧
Magerschwein CME GLOBEX
78,33 USD
28,40%
Palladium
pro aurum
1609,00 USD
Brent Rohöl ICE Europe
67,78 USD
Diesel ICE Europe
609,50 USD
Heizöl ICE Europe
1,98 USD
Holz CME GLOBEX
379,10 USD
Platin
78,33
52,85 28,35% 55,61
11,89% 43,51 ∧
27,79% 1609,00 1266,00 63,78% 22,82 164,42% 25,01 ∧ 25,17%
68,30
54,68 –1,54% 28,55
63,01% 28,43 ∧
20,75% 625,25 508,00 0,95% 24,20 63,30% 26,85 ∧ 17,55%
2,03
1,70 –0,36% 22,93 58,85% 25,52 ∧
13,88% 438,90 323,20 –21,69% 39,80 22,45% 31,04 ∧ 8,84% 872,00
pro aurum
862,00 USD
Milch CME GLOBEX
15,03 USD
8,68%
Baumwolle ICE US
77,05 USX
6,67% 77,05 69,77 –6,19% 22,31 32,00% 21,48 ∧
Lebendrind CME GLOBEX
130,20 USX
Zucker ICE US
12,51 USX
15,29
4,98% 130,20 3,90%
13,43
787,00 –8,98% 19,91 –12,40% 20,05 ∧ 13,92
5,92% 17,95
8,76% 20,64 ∧
121,90 10,04% 20,90 –4,56% 21,02 ∧ 11,71 –2,04% 28,75 –24,55% 29,39 ∧
Discount-Zertifikate auf Rohstoffe finden Sie unter www.bnpp.at
Erdgas ICE Europe Kakao ICE US
36,97 GBX –38,84% 94,85 USX
Mastrind CME GLOBEX
143,05 USD
pro aurum
Silber Philharmoniker 1 Unze Silberbarren 100 Gramm
29,18% 38,83 ∨
–6,74%
106,35
93,70 –20,29% 27,29 –29,56% 25,69 ∨
–3,94% 147,93 140,75
3,79% 14,95 –11,42% 18,68 ∨
15,30 USD
0,86% 16,05 14,85 –5,85% 19,06 –2,24% 21,49 ∨
pro aurum
14,60
EUR
1,25%
15,18
14,30
1,82% 15,67 –3,25% 18,23 ∨
pro aurum
52,25
EUR
1,46%
54,25
51,50
1,95% 15,72
127,05 USX
1,80%
130,10
Orangensaft ICE US Gold
36,97 –25,54% 34,48
2130,00 USD –12,31% 2409,00 2130,00 –15,81% 32,00 –30,03% 29,48 ∨
Kaffee ICE US Silber
63,40
2,45% 19,15 ∨
111,25 –6,65% 22,14 –3,93% 29,78 ∨
pro aurum
1303,50 USD
2,28% 1340,50 1272,00 –1,21% 10,43
5,16% 11,76 ∨ 3,63% 10,13 ∨
Goldbarren 100 Gramm
pro aurum
3726,00
EUR
3,06% 3823,00 3619,50 6,95% 8,54
Gold Philharmoniker 1 Unze
pro aurum
1176,25
EUR
3,11% 1207,00 1142,25
7,03% 8,72
3,79% 10,28 ∨
Gold Österreich 1 Dukat
pro aurum
130,50
EUR
3,15% 135,00 127,25
6,50% 10,43
3,56% 12,02 ∨
Kennzahlen für Futures basieren auf unadjusted Continuation Contracts (CC). *US-DOllar cents; great british pence Quelle:
43
Rendite Statistik
Börsendaten
120 110 100 90
19 18 17
80
16
70
15
60
14
50 40
13
30
q2
q3
q4
q1
Quartal
q2
top-Handelsteilnehmer
q3
q4
VergleichsPeriode
10,13
12,42
18,47
16,90
10
14,29
Aktuelle Periode
15,12
11 17,98
131,65
110,00
110,02
123,09
127,11
117,25
111,14
127,12
0
VergleichsPeriode
19,21
12
20 10
Quartalsumsätze
MRD. eur
Quelle: Wiener Börse AG
Marktkapitalisierung
MRD. eur 130
Quelle: Wiener Börse AG
Die Wiener Börse in Zahlen
q1
Aktuelle Periode Quartal
Meistgehandelt
Platzierung FEB
(Feb/18) Handelspartner Umsatz (Mio. EUR)
Platzierung FEb
(FEB/18) Marktteilnehmer Umsatz (Mio. EUR)
1.
(1.) Morgan Stanley & Co
640,86
1.
(1.)
2.
(3.)
500,13
2.
(2.) OMV AG
648,71
3.
(10.) Tower Research Capital
321,47
3.
(3.)
Voestalpine AG
601,48
J.P. Morgan Securities
Erste Group Bank AG
1012,74
4.
(6.) Societe Generale S.A
297,68
4.
(4.) Raiffeisenbank International AG
399,38
5.
(2.) Merrill Lynch International
265,78
5.
(-)
Verbund AG
370,04
6.
(7.)
Wood & Company Financial
260,56
6.
(6.) Andritz AG
216,74
7.
(5.) Raiffeisen Centrobank AG
257,91
7.
(9.)
123,31
Wienerberger AG
8.
(-) Hudson River Trading Europe
242,72
8.
(8.) Immofinanz AG
121,21
9.
(19.) UBS LTD
210,74
9.
(-) Österreichische Post AG
949,34
10.
(-) Credit Suisse Securities
10.
Gesamt Februar 2018 Differenz
201,81
(-) Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG
849,79
4.719,25
Gesamt Februar 2019
4.390,75
6.367,01
Gesamt Februar 2018
6.201,66
-1.647,76
Differenz -1.810,91
Quelle: Wiener Börse AG
Quelle: Wiener Börse AG
Umschlagshäufigkeit int. Investoren
28,40 USA 20,70 Österreich 15,20 Großbritannien 6,40 Norwegen 6,00 Frankreich 5,70 Deutschland 2,30 Niederlande 2,00 Kanada 1,80 Schweiz 1,80 Polen 9,70 andere
Quelle: Ipreo, Dezember 2017
Investorengeografie
44
53,50 % 34,10 % 8,40 % 4,00 %
niedrig moderat hoch sehr hoch
Quelle: Ipreo, Dezember 2017
Gesamt Februar 2019
Rendite Statistik
Wirtschaftsdaten
Inflation
Quelle: AMS
Arbeitslosenrate
%
%
10
2
9 8
Quelle: Statistik Austria
Österreichs Wirtschaft in Zahlen
1,5
7 6 5
1
4
VergleichsPeriode
3 2
Aktuelle Periode
1
Aktuelle Periode 0
2,5
%
M
0
Aktuelle Periode
–1
84
J
F
monat
%
91,41*
0 –1 –2
q1
Defizit in % des BIP
1
83
VergleichsPeriode Aktuelle Periode
q4
Quelle: statistik austria
85
D
mio. eur
4.352*
VergleichsPeriode
89,29*
100,43*
96,50*
96,44*
92,70*
95,24*
91,41*
93,98*
89,29*
86
N
951*
2
Quartal
Gesamtverschuldung in % des BIP
o
4
1
q4
S
5
1,5
q3
A
Leistungsbilanzsaldo in % des BIP
3
Q2
J
6
Mrd. EUR
q1
J
7
2
%
A
q2
q3
Quartal
Quelle: statistik austria
3
M
850*
BIP-Wachstum
%
monat
100,43*
F
388*
J
96,50*
D
961 *
N
125*
O
96,44*
S
92,70*
A
5.299*
J
95,24*
J
2.352*
M
93,98*
A
Quelle: Statistik Austria
M
Quelle: OeNB
0
1
VergleichsPeriode
0,5
–3
MRD. EUR
82
q2
q3
289,67*
–5 284,76*
292,72*
288,17*
288,79*
288,58*
q1
294,17*
70
292,17*
81 80
MRD. EUR
–4
q4
VergleichsPeriode
–6
VergleichsPeriode
Aktuelle Periode
–7
Aktuelle Periode q1
QuartAl
45
q2
q3
q4
QuartAl
finanzplatz Xxx Karriere
© Kniel Synnatzschke / Westend61 / picturedesk.com
Karriereleiter. Wer Karriere machen und an die Spitze will, muss früh beginnen, für sich selbst zu lobbyieren.
46
finanzplatz Karriere
#Führung
Mut zur macht Viel Eigenmarketing und die richtige M ischung aus Einsatz und Netzwerken geben der Karriere den gewünschten Kick. Headhunter und Führungspersönlichkeiten erzählen, worauf es ankommt und was sie der nächsten Generation raten. text Raja Korinek
47
finanzplatz Karriere
liche Unternehmen meist nicht privat-
„Am Karriereanfang reichlich Eigenmarketing betreiben.“
wirtschaftlich geführt würden, könnten Aufsichtsratsmitglieder aus der Privatwirtschaft einen Mehrwert liefern. Grundsätzlich werden Funk tionen
„Greife gern auf externe Personal berater zu.“
wie etwa im ÖBAG-Vorstand zudem gemäß Stellenbesetzungsgesetz aus-
Doris Tomanek
F
Regina Prehofer
geschrieben. Die Position muss im ür die Wiener Börse war es ein
,,Amtsblatt zur Wiener Zeitung‘‘ und in
ist eben hoch angeschrieben. Wichtig
spannender Februar. Die Öster-
einer weiteren bundesweit verbreiteten
sei aber auch eine hohe Empathie sowie
reichischen Bundes- und Indus-
Tageszeitung veröffentlicht werden, die
eine Portion diplomatisches Geschick.
triebeteiligungen GmbH (ÖBIB) wur-
Bewerbungsfrist muss zumindest einen
Ausbildungen und Zeugnisse sind dies
de in die Österreichische Beteiligungs
Monat laufen.
auf der Topebene hingegen weniger bis
AG, kurz ÖBAG, umgewandelt, mit
gar nicht, zumal Dienstzeugnisse fast
dem Ziel, die Beteiligungen der Repub-
Privatwirtschaft bleibt diskret
lik Österreich aktiver zu verwalten. Die
Da sieht es in der Privatwirtschaft an-
Ähnlich der Tenor von Doris Toma-
ÖBAG-Aufsichtsratsbesetzung
immer selbst geschrieben werden.
ders aus, diese Vorgaben gibt es nicht:
nek, Vorstandsmitglied und verant-
te ins Rampenlicht. Den Vorsitz bekam
„Topführungspositionen
schreiben
wortlich für „Human Capital“ bei der
Helmut Kern, Leiter des Krankenhau-
wir erst gar nicht aus“, sagt der Stan-
Unicredit Bank Austria AG: „In den
ses der Barmherzigen Brüder Wien. In
ton-Chase-Experte. Vorstandsmitglie-
Toppositionen geht es nicht nur um
das erlauchte Gremium zog auch Susan-
der seien mit ihrem Job meist ohne-
fachliche Qualifikation, sondern auch
ne Höllinger ein. Die ehemalige Privat-
dies zufrieden, wollten angesprochen
darum, ob die Person grundsätzlich für
bankerin betont, dass für eine Tätigkeit
werden und gingen selbst nicht aus der
eine Führungsposition geeignet ist.“
in einem öffentlichen Bereich das rich-
Deckung. Deshalb müsse man mit ei-
tige Netzwerk, vor allem aber die lang-
nem Angebot eine Menge persönlicher
Überzeugungskünste sind gefragt
fristige Reputation wichtig sei.
Überzeugungsarbeit leisten. „Das geht
Und wie sieht die Suche nach Führungs-
am besten direkt, persönlich und dis-
kräften in der Praxis aus? Sie ist offen-
Eine Frage des Postens
kret, ohne Stelleninserat“, sagt Schau-
sichtlich nicht ganz einfach. Höllin-
Doch worauf achten die Personalpro-
mann, zumal Personen aus höheren
ger sagt, sie sei gut 25 Jahre in der Ers-
fis? Michael Schaumann, Managing
Führungsebenen kaum die Stelleninse-
te Bank Österreich AG tätig gewesen
Partner beim internationalen Executive
rate lesen würden.
und des Öfteren von Headhuntern kon-
rück-
Searcher Stanton Chase, betreute jah-
Wer sich zu einem Gespräch über-
taktiert worden. „Ich lehnte stets ab“,
relang die ÖBIB. Er unterscheidet zwi-
reden lässt, sollte einiges beachten.
denn sie fühlte sich im Konzern wohl.
schen der Suche nach einem Vorstand
„Schon der Tonfall des Kandidaten beim
Dann aber kam ein Angebot, von dem
und einem Aufsichtsrat bei der Beset-
Empfang kann ausschlaggebend sein“,
sie wusste, dass sie den Job wollte. Be-
zung von Positionen in öffentlichen so-
betont Schaumann. Soziale Kompetenz
reits der Anruf des Headhunters habe
wie in staatsnahen Unternehmen. Ein potenzielles Vorstandsmitglied sollte politisch versiert sein, sagt Schaumann zum Börsianer. Deshalb seien Personen aus dem öffentlichen Bereich eher geeignet. Anders bei Führungskräften aus der Privatindustrie: „Mangelt es ihnen an Erfahrung im öffentlichen Bereich, sind sie in derartigen Positionen meist überfordert.“ Bei der Besetzung des Aufsichtsrats in einem öffentlichen Unternehmen
14.900
Euro betragen laut einer Studie von Deloitte die durchschnittlichen Fluktuationskosten pro Stelle. Der häufigste Austrittsgrund ist mangelnde Führungsqualität.
gelten andere Kriterien. Hier schaut sich der Headhunter sehr wohl in der Privatwirtschaft um. Gerade weil öffent-
48
Intelligentes Bauen. Seit 150 Jahren.
Unsere Geschichte zeigt, was die Zukunft bringt. Seit 150 Jahren beweisen wir Pioniergeist. Und mit unserer Innovationskraft werden wir auch künftig Spitzenleistungen erbringen. Heute möchten wir uns bedanken – bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die hinter unserem Erfolg stehen. Und bei allen Kundinnen und Kunden, die uns ihr Vertrauen schenken. Vielen Dank. porr-group.com
1873
Prachtbauten der Wiener Ringstraße Mit dem Bau des Palais Ephrussi 1873 hat die PORR zum malerischen Stadtbild Wiens beigetragen. Auch das Palais Hansen und das Palais Eschenbach, die 1872 fertiggestellt wurden, sind Werke aus dem Hause PORR.
Über den Dächern Wiens Der Ringturm sticht als überragendes Projekt der PORR noch heute ins Auge. Mit seinen für die damalige Zeit spektakulären 21 Stockwerke war er nach dem Stephansdom das zweithöchste Gebäude Wiens.
In schwindelnder Höhe Der Bau der Großglockner-Hochalpenstraße gilt als Pionierprojekt der Zwischenkriegszeit. Es stellte Mensch und Maschine vor enorme Herausforderungen. Baumaschinen wurden in Höhen bis zu 2.600 Meter transportiert und die Trassierung aus dem Gelände gesprengt.
1930
1955 1959
Spektakuläre Baugrubentechnik Die Donau, Lebensader des Landes, wurde in den 1950-er Jahren zur Energielieferantin. Den Anfang machte das Kraftwerk YbbsPersenbeug 1959. Um die Baugruben wasserdicht zu machen, wurden wochenlang Spundbohlen in den Flussgrund geschlagen.
Seit 1869. Und in Zukunft.
Die PORR setzt Meilensteine. 1990 Gewagte Glaskonstruktion Das ursprüngliche Haas Haus wurde im zweiten Weltkrieg zerstört, 1990 musste auch sein Nachfolger einer gewagten Glaskonstruktion mit einem wuchtigen Erker weichen.
1995 Ein Gleissystem erobert die Welt Das bahnbrechende Gleissystem Slab Track Austria – eine elastisch gelagerte Gleistragplatte, die gemeinsam mit den ÖBB entwickelt wurde – ist in Österreich seit 1995 das Regelsystem bei sogenannten Festen Fahrbahnen und mittlerweile auch international im Einsatz.
Verbindungen schaffen
2009
Der Wiener Hauptbahnhof ist eine der modernsten Nah- und Fernverkehrsdrehscheiben Europas sowie ein zentraler Knotenpunkt im transeuropäischen Schienennetz. Das Projekt war die bis dato größte Infrastrukturbaustelle Österreichs.
2019
Stadion der Superlative Das Al-Wakrah Stadion ist Austragungsort der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar. Es beeindruckt durch seine Architektur und wird Platz für rund 40.000 begeisterte Fußballfans bieten.
finanzplatz Karriere
„Top -Führungs positionen schreiben wir gar nicht aus.“ Michael Schaumann
sie überzeugt. Konkret ging es um den Vorstandsvorsitz bei der Kathrein Privatbank AG, den die erfahrene Privatbankerin mit Anfang 2013 antrat. Ganze sieben Hearings musste die Topmanagerin durchlaufen, in denen sie sich gegen 30 Mitwerber durchsetzte. Auch andere Manager wissen von ihren Erfahrungen zu berichten. Tho-
Lobbying als Karrierekick. Susanne Höllinger, hier beim Börsianer Salon, wurde vor kurzem in den ÖBAGAufsichtsrat berufen. Das richtige Netzwerk war ausschlaggebend.
mas Winkler meint, noch besser, als vom Headhunter kontaktiert zu wer-
dels- und Rechtswissenschaften und
gekommen, „solange man mit viel En-
den, sei es, vom Hauptaktionär oder
dem Gerichtsjahr blieb die Frage, ob sie
gagement und lösungsorientiert arbei-
Aufsichtsratsvorsitzenden direkt ange-
sich für die Welt der Rechtswissenschaf-
tet“, sagt Prehofer. Im April 2003 rückte
sprochen zu werden. 2010 war Winkler
Prehofer in den Vorstand der Bank Aus-
Vorstandsmitglied bei der Lenzing AG.
tria auf, von September 2008 bis Sep-
Sechs Jahre danach kürte ihn der UBMAufsichtsrat zum Vorstandsvorsitzenden der UBM Development AG. Dennoch war sein Karriereweg keineswegs
„Muss die Gelegenheit, die sich bietet, auch erkennen.“
bei der Bawag PSK AG. Und nicht immer wird der Weg nach oben von einem Firmenwechsel begleitet. Robert Machtlinger, Vorstandsvor-
geradlinig, „und er war von auch von Rückschlägen geprägt“.
tember 2010 war sie Vorstandsmitglied
sitzender der FACC AG, startete 1982
Thomas Winkler
eine Lehre als technischer Zeichner bei
Was also motivierte Winkler? Am Beginn seiner Laufbahn sei es die Über-
ten oder der Wirtschaft entscheiden soll-
der damaligen FACC-Mutter. Wenige
zeugung gewesen, für vieles eine besse-
te. Das Problem löste sich mit dem Be-
Jahre danach wechselte er zu FACC, 2011
re Lösung als seine Vorgesetzten zu ha-
rufsstart in der Oesterreichischen Kon-
gelang der Sprung in den Vorstand, den
ben: „Das wich rasch dem Interesse für
trollbank AG (OeKB): „Die Stelle war die
er seit 2016 leitet. Sein Ziel? Machtlin-
Menschen, aber auch, wie man sie am
perfekte Mischung aus beiden Welten.“
ger wolle das Unternehmen maßgeblich
besten einsetzt und das Beste aus ih-
Was die erfahrene Managerin mo-
gestalten, „aber auch für das Unterneh-
nen herausholt.“ Freilich, als Manager
tivierte, eine Führungsposition anzu-
men, seine Shareholder und dessen Mit-
müsse man sich auch aktiv einbringen,
streben? Das sei die Freude gewesen, fe-
arbeiter etwas bewegen zu können“.
um die Karriereleiter erfolgreich zu be-
derführend gestalten und verändern zu
Machtlinger meint auch, es sei wich-
schreiten, und zu Opfern bereit sein.
können. Prehofer konnte dies des Öfte-
tig, Innovationen und die ständige Neu-
„Obendrein muss man die Gelegenheit,
ren unter Beweis stellen. Sie wurde vor
ausrichtung des Unternehmens vor-
die sich einem bietet, erkennen“, meint
dem Wechsel in eine Anwaltskanzlei
anzutreiben. „Was heute gut ist, kann
Winkler. Ein Detail, dass allzu oft un-
1987 zur ehemaligen Creditanstalt, die
in unserer Branche, der globalen Aero-
terschätzt werde.
2002 mit der Bank Austria fusionierte, von der Bank abgeworben. Ein Schritt,
Gut Ding braucht Weile Wienerberger-Aufsichtsratschefin
den Prehofer nie bereute. Vor allem, da Re-
sie eine große Aufbruchsstimmung in
gina Prehofer wusste die Chancen eben-
der Finanzbranche erlebt – und mitge-
so erfolgreich zu nutzen, wenngleich ihr
staltet - hatte. „Die Grundhaltung war
Werdegang nicht gleich von Beginn an
damals offen und proaktiv.“ Die weite-
klar war. Nach dem Studium der Han-
ren Schritte? Die seien fast von selbst
52
„Wer den Willen zur Karriere hat, wird gefördert.“ Herta Stockbauer
finanzplatz Karriere
space-Industrie, schon im nächsten Jahr Standard sein.“
Ratschlag an die „Next Generation“ Wer erst am Beginn der Karriereleiter steht, sollte vor allem in großen Unternehmen reichlich Eigenmarketing
„Hoffen, dass Besetzung künftig ohne Quoten funktioniert.“
sabeth Leyser, geschäftsführende Gesellschafterin bei Hill International, rät auch, sein persönliches Ziel stets vor Augen zu haben und dabei der passenden Arbeit nachzugehen. „Gerade junge Menschen suchen zunehmend nach dem Sinn im Beruf.“ Das sieht Tomanek ähnlich. Das Potenzial für Führungskräfte sei auch heute vorhanden. „Viele junge Menschen wissen aber nicht genau, was sie wollen.“ Auch kündigten Mitarbeiter heute rascher, da sie den Job nicht passend fänden. Doch nicht nur der Generationen-, sondern auch der Gender-Faktor steht zunehmend im Fokus. Und das aus gutem Grund. In den Vorstandsetagen der ATX-Unternehmen gibt es mehr Männer, die Peter heißen, es sind sieben an der Zahl, als Frauen, von denen es nur vier gibt, zeigt die Arbeiterkammer Wien auf. Doch damit nicht genug. „Der Anteil der Frauen in den Führungsgremien in Österreich liegt im Schnitt bei 13 Pro-
ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in Aufsichtsräten im Visier. Bei Neubestellungen bedeutet das einen Anteil Quote auf Frauen und Männer abzielt“,
#tipps
kutieren das vor allem mit jungen Führungskräften.“ Personalberaterin Eli-
Jänner 2018 hat Österreich per Gesetz
von zumindest 30 Prozent, „wobei die
Gabriela Staber
betreiben. Das rät Tomanek von der Unicredit Bank Austria AG: „Wir dis-
Immerhin gibt es bei den Aufsichtsräten nunmehr Rückendeckung. Seit
betont Gabriela Staber, Partnerin CMS Reich-Rohrwig Hainz, und meint, das
Die rechtlichen Parameter einer Stellenausschreibung
sei ein wichtiges Incentive. „Es bleibt zu hoffen, dass künftig die Besetzung ohne
– Ausschreibungen müssen geschlechts- und diskriminierungsfrei gestaltet sein; bei Verstoß drohen Verwaltungsstrafen.
Quoten funktioniert“, meint Staber.
– Um Diskriminierung im Auswahlprozess zu vermeiden, empfiehlt es sich: – Frauen und Männer in Ausschreibungen adressieren; neutrale oder geschlechtsindifferente Berufsbezeichnungen zu verwenden – verdeckte geschlechtsspezifische Ausschreibung zu vermeiden (etwa Hintergrundbilder, auf denen nur Männer zu sehen sind) – klare sachliche und berufsbezogene Aufgabenbereiche sowie entsprechende Anforderungsprofile zu formulieren; – Bezug zum Privatleben vermeiden (keine Formulierungen wie „Familienplanung abgeschlossen“ verwenden)
zwungen, sich nach qualifizierten weib-
– Die bevorzugte Aufnahme von zumindest gleich qualifizierten Frauen in Tätigkeitsbereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, ist zulässig.
schauen.“ Stockbauer weiß ebenso aus
– Für den Aufsichtsrat von börsennotierten sowiegroßen Unternehmen gibt es gesetz liche Quotenregelungen.
schlaggebend sind in erster Linie Kandi-
– Absagen diskriminierungsfrei begründen.
fachliche Expertise, soziale Kompetenz,
Quelle: Kanzlei CMS Reich-Rohrwig Hainz
Auch Höllinger steht einer Quote positiv gegenüber. So sei die Wirtschaft gelichen Führungskräften umzusehen. Die Ausrede, es gebe keine passenden Kandidatinnen, habe sich damit endgültig disqualifiziert.
Verantwortung im Aufsichtsrat Einzig selbst ohne Quote ist die Wahl eines Vorstands nicht ganz einfach. Prehofer greift gern auf externe Personalberater zu. „Es ist wichtig, auf den eigenen und den externen Talentepool zu ihrer Erfahrung zu berichten. Sie ist unter
anderem
Aufsichtsratsvorsitzen-
de der Oberbank AG und meint: „Ausdaten, die ein Unternehmen zukunftsorientiert steuern können. Es zählen der strategische Weitblick, aber auch
zent“, meint Sabine Stock. Sie ist Part-
Erfolge in früheren Aufgaben.“ Wichtig
nerin bei der Boston Consulting Group,
seien aber auch eine ausgewogene Altersstruktur und die passende Chemie
und Koautorin der Studie „(Em)Power Women: BCG Gender Diversity In-
en Center, „ein erfolgreiches Frauen-
dex Österreich 2018 - Wo Chefetagen
Netzwerk, das nun in Wien gestartet
Wer nicht auf Qualifikation achtet,
in Sachen Vielfalt stehen“. Obendrein
ist“. Dort habe sie hilfreiche Kontakte
tut dem Unternehmen keinen Gefal-
verdienten Frauen in diesen Gremien
geknüpft und sehr gute Mitarbeiterin-
len. Laut einer Deloitte-Studie kämpf-
durchschnittlich 16 Prozent weniger als
nen sowie verlässliche Geschäftspart-
ten Österreichs Unternehmen mit einer
Männer.
nerinnen gefunden. Ob der Aufstieg als
hohen Mitarbeiterfluktuation, wobei der
Frau letztendlich schwieriger sei? „Das
häufigste Austrittsgrund die mangelnde
Netzwerk und Quoten als Abhilfe
muss ich klar verneinen. In unserem
Führungsqualität sei. Und das kommt
Da sollen gute Kontakte Abhilfe schaf-
Haus werden Mitarbeiter, die als Talente
teuer: Denn die Studie hat ergeben, dass
fen. Herta Stockbauer, Vorstandsvorsit-
erkannt werden und den Willen zur Kar-
die durchschnittlichen Fluktuations-
zende der BKS Bank AG, ist Gründungs-
riere haben, gefördert und unterstützt,
kosten bei 14.900 Euro pro Stelle liegen.
mitglied des Kärntner Business Frau-
unabhängig vom Geschlecht.“
Das kann sich rasch summieren. n
53
im Vorstandsteam.
#Banken
Kolumne
Wilhelm Celeda Vorstands vorsitzender Raiffeisen Centrobank AG
Der Markt hat immer recht! Folgt man den Prognosen vieler Analysten, schaut die unmittelbare Zukunft der Aktienmärkte nicht besonders rosig aus. Eine Wachs-
Raiffeisen will vorwürfe der Geldwäscheentkräften
tumsrevision folgt der nächsten, so hat zuletzt die Europäische
Die Raiffeisen Bank International AG (RBI)
Und: „Deswegen erwarten wir auch kei-
Zentralbank für die Europäische
ist derzeit mit Geldwäschevorwürfen kon-
ne Strafe.“ Die Bank hat von Journalis-
Union die Erwartung für dieses
frontiert. Laut einem internationalen Me-
ten Daten und Kontonummern bekom-
dien-Recherchenetzwerk, darunter das
men, die von einer 25-köpfigen Taskforce
Magazin „Profil“ und die Onlineplattform
durchleuchtet werden. Ergebnisse soll es
Zeit zunichte gemacht wurde. Die
„Addendum“, wird die RBI in Zusammen-
spätestens in zwei bis drei Monaten geben.
US-Notenbank wiederum sieht
hang mit der litauischen Ukio Bank ge-
Strobl rechnet mit Kosten in der Höhe von
auch eine Abschwächung, einerseits
nannt. Dabei soll es um 634 Millionen US-
einigen Hunderttausend Euro. Bei dem
Dollar an russischen Geldern gehen. Jo-
Geldwäscheskandal geht es auch um die
hann Strobl vertraut seiner Compliance-
Jahre 2006 bis 2013. Johann war ab 2007
was dazu führt, dass ursprünglich
Abteilung: „Wir sind überzeugt, dass wir
Risikovorstand der Raiffeisen Zentralbank
vermutete Zinserhöhungsschritte
kein strafbares Verhalten gesetzt haben“,
AG, Vorgänger der heutigen RBI, die laut
derzeit nicht in Sicht sind. Auch die
sagte der RBI-Vorstandschef dazu auf der
den Vorwürfen als Korrespondenzbank
Bilanzpressekonferenz am 13. März 2019.
der Ukio Bank fungiert haben soll.
Jahr von 1,7 Prozent auf 1,5 Prozent reduziert, wodurch jegliche Zinserhöhungsfantasie auf absehbare
bedingt durch höhere Zölle auf allen Seiten, andererseits lässt die positive Wirkung der Steuerreform nach,
Gewinnerwartung für Unternehmen ist in fast allen Branchen rückläufig, eine Ausnahme bildet der Bankensektor aufgrund nachhaltig tiefer Erwartungen für Risikokosten. In Kombination mit der Unsicherheit wegen des verschobenen Brexits und des Handelskrieges zwischen USA und China sollte mit diesem Makro-Cocktail die Richtung für die Aktienmärkte für die nächsten
Kommunalkredit macht sich börsenfit
Monate eigentlich vorgegeben sein. Einzig der Markt weiß es offensicht-
Die Kommunalkredit Austria AG will durch
pitalstärke von 50,4 Millionen Euro. Die
Zukäufe wachsen und börsenfähig wer-
Einkäufe sollen vor allem ins Kerngeschäft
den. Dafür schießt der deutsche Eigentü-
Infrastrukturfinanzierung
jahres, in einer scharfen Korrektur
mer der Bank, die Gesona Beteiligungs-
langfristige Ziel von Fislage ist Börsenfä-
nach oben.
verwaltung, im zweiten Quartal 2019 über
higkeit nach Größe, Kapitalkraft und Ren-
Vielleicht bestätigt sich trotz nega-
eine Kapitalerhöhung 20 Millionen Euro
tabilität. Ein Börsengang kommt für Bernd
frisches Kapital zu. Durch die zusätzliche
Fislage derzeit nicht infrage. Ob sich das in
Einbehaltung der Dividendenauszahlung
ein paar Jahren ändert, hängt von den Ei-
für 2018 erreicht Kommunalkredit-Vor-
gentümern ab, erfahre ich aus der Presse-
standschef Bernd Fislage damit eine Ka-
stelle der Kommunalkredit.
lich noch nicht, denn der befindet sich seit Jahresanfang, nach dem letzten negativen Quartal des Vor-
tiver Prognosen doch wieder einmal eine alte Weisheit: Der Markt hat immer recht!
w.celeda@derboersianer.com
54
passen.
Das
Branche Banken
Ticker
Hemetsberger soll Bad Bank
FMA senkt schuldenschnitt für Heta-gläubiger
Immigon liquidieren
+++ Bawag will Aktien im Wert von 400 Millionen Euro zurückkaufen
Der Abbau der Heta Asset Resolu tion
die Republik Österreich. Der Abbau der
(Heta) geht zügig voran. Die Finanz-
Bank verlief 2018 sehr erfolgreich, der
marktaufsicht hat deshalb den Schul-
Barmittelbestand der Gesellschaft betrug
Unicredit Bank Austria
denschnitt für Verbindlichkeiten gegen-
zu Jahresende mehr als zwei Milliarden
über vorrangigen Gläubigern auf 14,46
Euro. „Durch die konsequente Anwen-
verkauft Wohnbaukredite
Prozent herabgesetzt und die Erfüllungs-
dung des neuen europäischen Abwick-
quote der staatlichen Abbaubank der vor-
lungsregimes für Banken ist es bereits
+++
maligen Kärntner Hypo Alpe Adria Bank
gelungen, mehr als drei Milliarden Euro
Klarna startet Open-
von 64,4 auf 85,54 Prozent angehoben.
höhere Erlöse zu erzielen als in der dem
Banking-Plattform
Zum Vergleich: 2017 betrugen der Schul-
ersten Bescheid 2016 zugrunde liegen-
denschnitt noch 35,6 Prozent und die Er-
den ursprünglichen Bewertung“, heißt
füllungsquote 64,4 Prozent. Der wich-
es aus dem FMA-Vorstand, dem Helmut
tigste Gläubiger in dieser Kategorie ist
Ettl und Klaus Kumpfmüller angehören.
+++
über Homestory-App
+++ Robert Holzmann löst Ewald Nowotny am 1. September an der Spitze der OeNB ab
+++ Bawag bezieht neues Headquarter am
Karriere
Hauptbahnhof in Wien
Robert Löw
Wilhelm Celeda
Robert Ulm
wird am 14. Mai 2019 Vorstandschef der LLB Österreich Bank AG. Der gebürtige Österreicher hatte diese Position bereits von 2016 bis zur Fusion mit der Semper Constantia Privatbank im Vorjahr inne. Er löst Bernhard Ramsauer ab.
übernimmt am 1. Mai 2019 den Vorstandsvorsitz der Kathrein Privatbank AG. Celeda war 25 Jahre bei der Raiffeisen Centrobank AG, seit 2015 deren CEO und soll jetzt das Privatbankgeschäft der Raiffeisen-Gruppe ausbauen.
ist seit 18. März 2019 neuer Österreich-Chef des Onlinebrokers Hellobank in Österreich. Der 52-Jährige leitete davor das Österreich-Geschäft von Flatex sowie das Geschäft des Onlinederivatehändlers CMC Markets.
Banken fehlen Digital- und Führungsqualitäten STUDIE. Obwohl Banken bei ihrer digitalen Transformation bereits auf einem guten Weg sind, hat die Branche laut einer Studie des Capgemini Research Institute einen Scheideweg erreicht. Der Bankensektor versucht, den steigenden digitalen Erwartungen der Kunden gerecht zu werden, den Kostendruck zu bewältigen und mit
Werner Blaslbauer
Heike Arbter
Roland Jacubetz
leitet den neu eröffneten fünften Standort der Bank Gutmann AG in Linz. Der versierte Banker (50) war davor bei der Oberbank AG, bei der Hypo Oberösterreich sowie bei der Zürcher Kantonalbank Österreich AG in Salzburg tätig.
rückt ab 1. Mai 2019 in den Vorstand der Raiffeisen Centrobank AG auf. Sie leitete bisher den Bereich Strukturierte Produkte der Bank, ist Präsidentin des Zertifikate Forums Austria und des europäischen Dachverbands für strukturierte Produkte.
leitet seit 1. März 2019 den Bereich Private Banking und Institutionelle Kunden in der Erste Bank Österreich AG. Der studierte Betriebswirt (41) arbeitete zuletzt in der Wiener Niederlassung der Credit Suisse und davor bei JP Morgan und UBS.
Technologie-Start-ups zu konkurrieren. Weniger als die Hälfte der befragten Banken geben an, dass
55
sie über die für die Transformation erforderlichen Digital- und Führungsqualitäten verfügen. Über 360 Führungskräfte aus 213 Unternehmen, deren Gesamtumsatz 2017 rund 1,67 Billionen US-Dollar betrug, wurden befragt.
#Versicherungen
VIG legt Fokus weiter auf Osteuropa Die Vienna Insurance Group AG will ihr Osteuropa-Geschäft aus-
Targets angeboten“, führt Stadler weiter aus. Im letzten Jahr hat
bauen. Durch den Kaufabschluss mit der polnischen Gothaer TU
die Managerin mit ihrem Team einen kleinen dreistelligen Milli-
hat sie im Februar 2019 abermals ihr dortiges Portfolio erweitert.
onenbetrag für Zukäufe in Bosnien und Herzegowina, Polen und
Aktuell generiert der Versicherungskonzern bereits 53 Prozent
im Baltikum ausgegeben. Mit einer Solvenzquote von 239 Prozent
vom Gewinn in Osteuropa. Beim Prämienvolumen sind sogar 56
fühlt sich der Konzern kaufkräftig aufgestellt, auch zukünftig ak-
Prozent auf das Ost-Geschäft zurückzuführen. VIG-Generaldi-
tiv agieren zu können. Als prominenter Konkurrent könnte dabei
rektorin Elisabeth Stadler ist mit ihrem Unternehmen durch et-
die italienische Generali Gruppe bei der einen oder anderen Kauf-
liche Zukäufe in den letzten Jahren zum größten Versicherer in
verhandlung auftreten. Diese legt nach Aussagen von Chef Phil-
Zentral- und Osteuropa aufgestiegen. Halt machen vor Neuak-
ippe Donnet den Fokus in den nächsten Jahren ebenfalls klar auf
quisitionen will Stadler aber nicht. Außer Österreich, Tschechien
Osteuropa. 2018 kauften die Italiener deshalb bereits in Polen und
und der Slowakei sind alle 25 Länder, in denen die VIG vertreten
Slowenien Versicherungen auf und streben zukünftig eine „um-
ist, für weitere Zukäufe interessant. Und „wir bekommen laufend
fangreichere Expansion“ im CEE-Markt an.
Svoboda will steuerliche Anreizsysteme für Vorsorge Der
Versiche-
besorgniserregende Entwicklung. Um
rungsverband Österreich, Kurt Svobo-
neue
Präsident
diesem Trend entgegenzuwirken, will er
da, will im Zuge der Steuerreform ein
deshalb den Gesetzgeber in die Pflicht
Anreizsystem für Lebensversicherun-
nehmen und durch Anreizmöglichkei-
gen schaffen. Damit soll der seit Jah-
ten eine „Vorinvestition“ schaffen:
ren rückläufigen Geschäftsentwicklung
„Ein Anreizsystem heute entlastet die
in dieser Sparte entgegenwirkt werden.
Sozialleistungen in der Zukunft.“ Die
Nach einem Minus von 5,1 Prozent des
Maßnahmen reichen dabei in Form von
Prämienvolumens 2017 gab es im ver-
Zuschüssen bis hin zu Steuerbefreiung
gangenen Jahr ein erneutes Minus von
bei der Auszahlung. Welche die beste
3,6 Prozent bei Lebensversicherungen
Variante ist, gilt es, gemeinsam zu dis-
zu verbuchen. In Anbetracht der immer
kutieren und anhand von Finanzierbar-
weiter steigenden Lebenserwartungen
keit und Verständlichkeit für die Kun-
in Österreich ist das für Svoboda eine
den zu erläutern.
56
des
Branche Versicherungen
Schauplatz der Fachtagung war die Mehrzweckhalle Pyramide Vösendorf. Vorträge über aktuelle finanzpolitische Themen gab es von Vertretern von C-Quadrat, Carmignac, Universität und Forschung.
Ticker
Uniqa mit drittem Batch bei Health Hub Vienna
+++ VIG gründet erstes konzerninternes Start-up
+++ Hagelversicherung und
Am 5. März 2019 fand zum ersten Mal der Helvetia Day of Investment statt. Der Einladung folgten mehr als 300 Vertriebspartner der Versicherung, die den
Plattform für CSR starten Partnerschaft
+++
Event nutzten, um sich untereinander auszutauschen und sich bei Experten
Wiener Städtische erstellt
vorträgen weiterzubilden.
Versicherung für Gemeinden
+++ Uniqa neuer Partner des
Pensionskassen 2018 mit 5,6 Prozent Minus
Fußball-Nationalteams
+++
Nach einem Minus von 5,6 Prozent 2018
hen ist das erste Quartal wegweisend für
können die überbetrieblichen Pensions-
das gesamte Jahr.“ 2018 performten die
kassen aus Österreich wieder positiv in
Pensionskassen deshalb so schlecht, weil
die Zukunft blicken. Dafür ausschlagge-
es sowohl für Aktien als auch Anleihen
bend ist die Erholung der Kapitalmärkte.
von Anfang an ein schwieriges Jahr war.
„Die Märkte haben sich bis dato gut ent-
Auf die heimischen Pensionskassen hat
wickelt. Hält diese Entwicklung an, gehen
das insofern Auswirkung, weil diese in
wir davon aus, dass die negativen Ergeb-
Aktien mit etwa 30 bis 35 Prozent und in
nisse aus dem Vorjahr ausgeglichen wer-
Anleihen mit rund 60 Prozent investiert
den können“, zeigt sich der Vorstand der
sind. Allerdings zählt es für die Kassen
Allianz Pensionskasse AG, Andreas Csur-
ohnehin nicht, kurzfristige Intervalle zu
da, optimistisch. Altersvorsorge-Exper-
bewerten, sondern den „Kunden langfris-
tin Michaela Plank von Mercer erklärt den
tige Sicherheit und Stabilität zu gewähr-
Zusammenhang: „Chronologisch gese-
leisten“, führt Andreas Csurda weiter aus.
Allianz-CIO Bruckner Favorit für neuen Rapid-Präsidenten-Posten
Pensionskluft zwischen Geschlechtern STUDIE. Mit 935 Euro bekommen Frauen in der Pension rund 43 Prozent weniger als Männer ausbezahlt. Diese Schätzungen wurden vom
Karriere
Marktforschungsinstitut Spectra im Auftrag der Valida Plus AG erhoben. Das führt dazu, dass 93 Prozent der Frauen davon ausgehen, von ihrer
Dominic Gantner
Peter Deutsch
Ernst Karpfinger
ist neuer Vertriebsleiter für Österreich und Südosteuropa bei Allianz Partners. Gantner kommt von der R+V Allgemeine Versicherung AG, wo er seit 2010 in leitender Position unter anderem die Bereiche Marketing und Vertriebscontrolling betreute.
legt auf eigenen Wunsch mit 31. Mai 2019 sein Vorstandsmandat bei der Bonus Pensionskassen AG nieder. Der 54-Jährige beendet damit frühzeitig seinen bis Ende 2019 laufenden Vertrag und kehrt in seine Heimat Oberösterreich zurück.
wurde am 5. März 2019 zum neuen Präsidenten des Aufsichtsrats der Österreichischen Hagelversicherung gewählt. Karpfinger (51) folgt damit Josef Pleil, der sich nach 26 Jahren in dieser Position in den Ruhestand verabschiedet.
Pension nicht gut leben zu können. Infolgedessen wünschen sie sich vor allem vermehrt Informationen über
57
alternative Möglichkeiten der Pensionsvorsorge. Überraschend wirkt dabei, dass laut Studie 41 Prozent der Frauen nicht Bescheid wissen, ob ihr Arbeitgeber eine betriebliche Pensionsvorsorge anbietet.
#Fonds
Kolumne
Heinz Bednar Präsident VÖIG
Sparen oder Anlegen: Tugend oder Laster?
„Ich freue mich auf volatilere Zeiten“ Laut dem Makro-Barometer von JP Mor-
kauft weiter, auch wenn die Bewertung in
gan Asset Management erwarten öster-
die Höhe schießt und eine positive Kapi-
reichische Anleger zunehmend volatile
talrentabilität immer unwahrscheinlicher
Zeiten und suchen darum nach Anlage-
wird. Das geht nur gut, solange die Märk-
meinwohl fördere. Bezogen auf das
möglichkeiten, mit denen es möglich ist,
te konstant steigen. Wenn es aber, so wie
Sparen könnte man es bildlich so
positive Renditen zu erzielen, auch wenn
jetzt, auf und ab geht, schlägt die Stunde
übersetzen: Nicht so viel Cash hor-
die Märkte auf Talfahrt gehen. Nick Clay,
des aktiven Managements.“ Das Ende für
ten, mehr in die Wirtschaft fließen
Fondsmanager bei BNY Mellon Investment
passive Investmentstrate gien sieht Clay
Der 1670 in Rotterdam geborene Arzt Bernard Mandeville formulierte die provokante These, dass nicht Tugend, sondern Laster das Ge-
lassen. Eine aktuelle Umfrage der
Management, reibt sich angesichts dieser
allerdings nicht gekommen: „Verstehen
dass hier noch viel Überzeugungs-
Aussichten die Hände: „Ich freue mich auf
Sie mich nicht falsch, passive Anlagepro-
arbeit zu leisten ist. 85 Prozent der
volatilere Zeiten, solang die Märkte stei-
dukte sind hier, um zu bleiben, aber die
Frauen schätzen sich bei der Geld-
gen, wirken passive Produkte oft attrak-
Vermögensverteilung zwischen Aktiv und
anlage als sicherheitsorientiert ein,
tiver als aktive. Aber passives Manage-
Passiv wird sich in den nächsten Jahren zu
ment ist bewertungsagnostisch, ein ETF
unseren Gunsten ändern.“
Erste Bank und Sparkasse AG zeigt,
bei den Männern sind es 75 Prozent. Wer allerdings im Niedrigzinsumfeld nur aufs Sparbuch setzt, verliert Geld. Bei einer Inflation von unter zwei Prozent und einem Leitzins von null ist der Kaufkraftverlust ganz offensichtlich. Männer haben laut dieser Umfrage doppelt so oft Fonds und dreimal so häufig Einzeltitel in ihrem Portfolio als Frauen. Beim Fondssparen ist der Abstand kleiner - 21 Prozent der Männer und 14 Prozent der Frauen investieren in diese monatliche Anlageform. Und so schließt sich der Kreis. Die österreichischen Fondsgesellschaften setzen alljährlich am 19. April,
Zürich Versicherungs AG launcht Robo-Advisor
dem Weltfondstag, zahlreiche Initiativen, um Anlegen in Fonds anschaulich und leicht verständlich darzustellen. Dabei halten sie jenen Mann in Ehren, der als Vater
Unter dem Namen „Alfonds“ hat die
auf Nachhaltigkeit oder Zukunftsthe-
des Fondsgedankens gilt: Abraham
Zürich Versicherungs AG Anfang März
men erstellt Alfonds dementsprechend
van Ketwich, ein niederländischer
2019 eine webbasierte Anwendung vor-
einen Portfoliovorschlag. „Die Anwen-
Kaufmann, der im Jahr 1744 den
gestellt, die Berater bei der Vermittlung
dung ist selbsterklärend. So können sich
fondsgebundener
Lebensversicherun-
Beraterinnen und Berater stärker auf die
gen unterstützen soll. Der Robo-Advisor
Kundenbedürfnisse fokussieren, anstatt
Streuung von Finanzmitteln auf
führt durch den Beratungsprozess und
Factsheets zu studieren“, erklärt Kurt
verschiedene Anlageformen ge-
informiert über verschiedenen Fonds.
Möller, Mitglied des Vorstands der Zü-
schaffen hat. Damals wie heute gilt:
Anschließend werden Angaben über Ri-
rich Versicherungs AG. Der Robo-Ad-
sikoneigung und Renditeerwartungen
visor wird über das „Zurich-Maklernetz“
der Kunden in die Anwendung einge-
gestartet und erfüllt sämtliche Anforde-
speist. Unter der Berücksichtigung von
rungen
eventuell gewünschten Schwerpunkten
Richtlinie.
ersten Fonds namens „Einigkeit macht stark“ aus der Taufe gehoben und damit die Grundlage für die
Der Kapitalmarkt ist ein wichtiges Instrument für den Wohlstand von uns allen.
h.bednar@derboersianer.com
58
der
Versicherungsvermittler-
Branche Fonds
Ticker
ARC startet Kooperation mit EG Capital Advisors
+++ Schroeders legt neue Nachhaltigkeitsfonds auf
+++ Im Herzen der Wiener Innenstadt feierten die Gewinner der diesjährigen Lipper Fund Awards.
JP Morgan erhält Award für Servicequalität
+++ BlackRock erweitert iShares
Am 11. März 2019 fand der renommierte Lipper Fund Award im Wiener Park
Nachhaltigkeitspalette
+++
Hyatt statt. In 87 Kategorien wurden 232 Awards an 179 Fonds verliehen. Bewertet wurden die Fonds nach den Kriterien Absoluter Ertrag, Konsistenz
Axa Investment Managers legt globalen Fintech-
des Ertrags, Kapitalerhalt und Fondsgebühren.
Fonds auf
+++ Ehemalige Private Banker gründen Smart-Family-Office für betuchte Anlageberatung
Immobilienfonds mit Luxusproblemen
+++ Kommunalkredit will Asset-
Offene Immobilienfonds kämpfen ak-
traktive Objekte anzukaufen. Sie müs-
tuell mit hohen Liquiditätsquoten von
sen darum zunehmend größere Risiken
über 20 Prozent. Zu diesem die Ren-
in Kauf nehmen, um die ihnen zuflie-
dite beeinflussenden Problem kommt
ßenden Mittel zu investieren. Zu diesen
es, weil die Fondsklasse dank attrakti-
Ergebnissen kommt eine Analyse der Ra-
ver Performanceaussichten seit Jahren
tingagentur Scope. Patentlösung aus der
hohe Mittelzuflüsse verzeichnet. In der
Liquiditätskrise gibt es übrigens nicht.
aktuellen Hochpreisphase des Immobi-
Das Tilgen von Krediten und die Regle-
lienmarkts fällt es Fondsmanagern al-
mentierung von Zuflüssen können aber
lerdings schwer, mit diesen Mitteln at-
Abhilfe schaffen.
Management ausbauen
Mehr Sparen und Veranlagen STUDIE. Von 1.000 Befragten sind 61 Prozent in Österreich mit ihrer finanziellen Situation zufrieden. 30 Prozent wollen im Jahr 2019 Geld in Wertpapiere investieren. 65 Prozent legen ihr Geld weiterhin gern aufs Sparbuch. Bausparen
Karriere
bleibt für jeden Zweiten interessant. Das ergab eine Befragung durch Integral im Auftrag der Erste Bank Österreich und Sparkassen AG. Beim
Andreas Grünbichler
Xavier Lattaigant
verstärkt seit Februar das Advisory Board des Spängler Iqam Research Center.
ist seit März der Verantwortliche für die Wandelanleihen-Strategie bei AXA IM.
Sparen und Veranlagen wird davon ausgegangen, dass durchschnittlich 5.700 Euro für Neu- und Wiederveranlagungen zur Verfügung stehen. Das sind 1.000 Euro mehr als im Vergleichszeitraum 2018.
59
#Aktien
Kolumne
Bettina Schragl Head of Investor Relations Immofinanz AG
80 ist das neue 50 Nein, das ist keine Anspielung auf das Alter – obwohl ich selbst Verfechterin der „45 ist das neue 30“-Fraktion bin. Es bezieht sich
Wirbel um Cleen Energy Die Cleen Energy AG schlittert zuneh-
an. Bereits im April 2018 war man auf ei-
mend in eine handfeste Krise, 2018 wird
nen Kredit des Austria Wirtschaftsservice
derungen bei der Vergütungspolitik
man 1,27 Millionen Euro Verlust schrei-
in der Höhe von 1,2 Millionen Euro ange-
börsennotierter Unternehmen, die
ben. Retten soll das Unternehmen eine
wiesen, jetzt müssen die Kernaktionä-
uns die Aktionärsrechte-Richtlinie
Finanzspritze der Kernaktionäre. Wie
re nachschießen, um das operative Ge-
bringt, die bis Juni 2019 umgesetzt
ernst die Lage ist, zeigt die nach April
schäft am Laufen zu halten. Kernaktio-
2018 zweite Warnung der drohenden In-
näre sind Vorstandschef Lukas Scherzen-
solvenzgefahr durch den Abschlussprü-
lehner mit 25,13 Prozent und Mitgründer
und nicht nur darüber sprechen wie
fer. Zudem beanstandete die Österrei-
Erwin Stricker, der im September 2017
schon jetzt. So gilt es zum einen,
chische Prüfstelle für Rechnungslegung
aus dem Vorstand ausgeschieden ist, mit
eine Vergütungspolitik für Vorstand
Fehler im Jahresabschluss. Die Cleen
51,67 Prozent. Runtastic-Finanzvorstand
Energy AG gab ihren Firmenwert zu hoch
Alfred Luger hält 7,32 Prozent.
vielmehr auf einschneidende Verän-
sein muss. Diese sieht vor, dass Aktionäre künftig bei der Vergütung des Vorstands mitreden können
und Aufsichtsrat zu veröffentlichen und diese von der Hauptversammlung (HV) zumindest alle vier Jahre absegnen zu lassen. Zum anderen soll in der HV jährlich eine Abstimmung über den Vergütungsbericht erfolgen. Diese Abstimmung wird zwar noch nicht bindend, aber doch ein wichtiger Stimmungsbericht sein. Und ob bindend oder nicht: Eine knappe Mehrheit von ein bisserl über 50 Prozent reicht hier nicht. Viele Investoren wollen hier an die 80 Prozent Zustimmung sehen. Das habe sich international
Nächster MilliardenDeal für OMV
so eingespielt, erzählen Experten von Ipreo und HKP. Reagiert das
Die OMV AG hat sich für umgerechnet 2,2
heutige Einstieg der OMV bei Adnoc Refi-
Unternehmen auf Kritik nicht, be-
Milliarden Euro eine Beteiligung von 15
ning wird unsere überaus guten und engen
kommt es die Rechnung andernorts,
Prozent an einer Tochter der Abu Dhabi
bilateralen Beziehungen mit Abu Dhabi
National Oil Company (Adnoc) gesichert
weiter stärken“, verlautbarte er via Twit-
sowie einen ebenso großen Anteil an ei-
ter. Für die OMV AG ist das der nächste
nicht sicher fühlen. Denn bei An-
nem noch zu gründenden Trading Joint
Milliarden-Deal. 2018 hat das Unterneh-
legern könnte es sich durchsetzen,
Venture, an dem auch die italienische Eni
men bereits für zwei Milliarden US-Dol-
das Votum des „großen“ Aktionärs
mit 20 Prozent beteiligt sein wird. Finan-
lar eingekauft. Der Gesamtwert der neuen
ziert werden soll der Deal aus dem Cash-
OMV-Beteiligung wird auf 2,9 Milliarden
flow. Über den Deal zeigt sich auch Bun-
US-Dollar geschätzt, inklusive 400 Milli-
deskanzler Sebastian Kurz erfreut: „Der
onen US-Dollar Nettoschulden.
etwa bei der Entlastung der Organe, präsentiert. Und auch Firmen mit Mehrheitsaktionären dürfen sich
außen vor zu lassen und nur auf den Rest der Anleger abzustellen. Und dann gilt: 80 ist das neue 50.
b.schragl@derboersianer.com
60
Branche Aktien
Guten Morgen, Herr Lehrer! So oder so ähnlich muss Christoph Boschan bei seinem Vortrag in der MS Dirmhirngasse begrüßt worden sein.
Ticker
Amag nimmt HightechStation in Betrieb
+++
Christoph Boschan, Vorstand der Wiener Börse AG, war am 25. Februar 2019 als
Sanochemia-Kunde
Aushilfslehrer im Einsatz. Mit seinem Vortrag „Grundwissen rund um die Börse“
wird Hauptaktionär
in der Mittelschule Dirmhirngasse im 23. Wiener Gemeindebezirk begeisterte er
und CEO
seine, für ihn ungewohnt, jungen Zuhörer.
+++ Wolford muss um weitere zehn Millionen Euro restrukturieren
+++ Wiener Börse erhält EU-BenchmarkAdministrator-Status
+++ FACC bußt wegen Aus von Airbus 360 zwölf Millionen Euro beim Ebit ein
+++
Zumtobel präsentiert schwache Zahlen Die österreichische Zumtobel Group AG hat
Umsatzeinbrüche im Kernmarkt Großbri-
Anfang März 2019 mit schwachen Quar-
tannien. Der Verlust für das dritte Quar-
talszahlen enttäuscht. Die von Vorstands-
tal 2018 belief sich auf 14,8 Millionen Euro.
chef Alfred Felder nach seiner Bestellung
Hoffnungsschimmer bleibt der von der
im Sommer 2018 beschlossenen Restruk-
Europäischen Investitionsbank gewährte
turierungsmaßnahmen zeigten zwar erste
Forschungs- und Entwicklungskredit über
Auswirkungen, dominierte wurde die Ge-
80 Millionen Euro. Der Konzern definiert
schäftsentwicklung des Leuchtenherstel-
sich selbst als Innovationsführer. Investi-
lers allerdings durch ein schwieriges Bran-
tionen in Forschung und Entwicklung sind
chenumfeld, steigenden Kostendruck und
für ihn darum essenziell.
RHI Magnesita sichert sich nach London Zweitnotiz an Wiener Börse
Unternehmensfinanzierung in Österreich STUDIE. Business-Angels, Crowdinvesting, Private Equity und Venture Capital spielen bei der Finanzierung heimischer Unternehmen eine verschwindend geringe Rolle. Obwohl medial vieldiskutiert, werden nur
Karriere
0,3 Prozent der Finanzverbindlichkeiten heimischer Unternehmen so aufgebracht. Zu diesem Ergebnis kam die Studie „Quellen
Thomas Schmid
Solveig Menard-Galli
Birgit Noggler
wird Vorstandschef der Staatsholding Österreichische Beteiligungs AG. Schmid war bisheriger Generalsekretär und Kabinettschef von Finanzminister Hartwig Löger.
übernimmt bei der Wienerberger AG die Position des Chief Performance Officers. Sie wird für Digitalisierung, Prozessinnovation und Performance-Optimierung zuständig sein.
wurde in den Aufsichtsrat der Semperit Holding AG berufen. Die 1974 geborene Finanzexpertin ist bereits erprobte Aufsichtsrätin der Raiffeisen Bank International AG.
61
der Unternehmensfinanzierung in Österreich“ des Wirtschaftsforums Österreich. Wichtigste Form des Eigenkapitalinvestments bleibt neben Mitteln der Gesellschafter die Aktie. Etwa 16 Prozent des Finanzierungsbedarfs werden so gedeckt.
#Immobilien
Tojners Heumarkt-Projekt vorerst stillgelegt
Investor Michael Tojner muss die Pläne für sein Prestigepro-
auftreten.“ Sollten zeitnahe klare Vorgaben kommen, sieht er
jekt Heumarkt Neu erneut verschieben. Grund dafür ist ein
sich allerdings kompromissbereit. Druck, Änderungen vorzu-
aktuelles Gutachten des Denkmalrats Icomos, das durch den
nehmen, wird Tojner vor allem von Regierungsseite spüren.
Bau eine Gefährdung des Weltkulturerbes des Historischen
Vizekanzler Heinz-Christian Strache sieht das Projekt bereits
Zentrums von Wien sieht. Um den Verlust der Unesco-Aus-
jetzt als „gestorben“. Geht es nach ihm und Kulturminister
zeichnung abzuwenden, hat Icomos zu einer zweijährigen
Gernot Blümel, „muss dieses verwerfliche Projekt verworfen
Aussetzung der Planung angeregt. In dieser Nachdenkphase
werden“. Umstimmen will Tojner seine Gegenparteien jetzt
sollen vonseiten Tojners Wertinvest-Gruppe Alternativen für
im Rahmen eines Lokalaugenscheins, der die Mehrwerte des
das Projekt entwickelt werden. Tojner selbst nimmt den Be-
Projekts „für die Stadt Wien, die Menschen, die hier leben,
richt von Icomos zur Kenntnis, wenngleich er an seinen ur-
und die Gäste aus nah und fern“ verdeutlichen soll. Klarheit,
sprünglichen Plänen weiter festhalten will: „Es handelt sich
wie es mit dem Projekt schlussendlich weitergehen soll, wird
um ein architektonisches Gesamtensemble, wenn diese Pläne
die offizielle Antwort auf den Icomos-Bericht der Republik
geändert werden, würden weitere erhebliche Verzögerungen
Österreich Mitte April geben.
Benko kauft Chrysler Building Der Tiroler Investor Rene Benko baut sein Immobilienportfo-
wichtiger Schritt in den US-Immobilienmarkt: Es ist ein Mei-
lio in Richtung Amerika aus und erwirbt gemeinsam mit der
lenstein.“ Das Chrysler Building wollen die beiden „langfris-
RFR Holding das traditionsreiche New Yorker Chrysler Buil-
tig halten und wieder zu einer der ersten Adresse in Manhat-
ding. Benkos Signa Holding unterzeichnet dafür gemeinsam
tan entwickeln“, bestätigt RFR-Co-Founder Aby Rosen. Ne-
mit dem US-amerikanischen Immobilienentwickler RFR ei-
ben einer kolportierten Kaufsumme von 150 Millionen US-
nen Kaufvertrag mit den bisherigen Eigentümern Abu Dhabi
Dollar wird dafür vor allem viel Geld in die Renovierung der
Investment Council und Tishman Speyer. Aufseiten der Si-
teilweise denkmalgeschützten Immobilie fließen müssen.
gna herrscht Begeisterung über den Zukauf, wie Vorstands-
Zudem war das Grundstück des Chrysler Building nicht Teil
mitglied Jürgen Fenk zu verstehen gibt: „Wir erwerben eine
des Geschäfts, was bedeutet, dass aktuell eine jährliche Mie-
Legende. Für uns ist dies mehr als nur ein erster, strategisch
te von 32,7 Millionen Euro zusätzlich gezahlt werden muss.
62
Branche Immobilien
Ticker
UBM-Aufsichtsräte Strauss und Ortner kaufen 10.000 eigene Aktien Die ursprünglich als russisches Dampfbad gebauten Wiener Sofiensäle waren zum zweiten Mal Austragungsort des Zinshausforums.
+++ Raiffeisen gründet Immobilien-Akademie
+++ Strabag saniert
Sanierung, Instandhaltung und mögliche Fallstricke von Zinshäusern waren
Budapester U-Bahn
die Themen beim diesjährigen Wiener Zinshausforum am 28. Februar 2019.
um 24,7 Milliarden Euro
Das Event in den Wiener Sofiensälen besuchten mehr als 300 Zinshausbesitzer.
+++ S Immo kauft Immobilien in Budapest und Bukarest
Wienerberger zum Jubiläum mit Architektur-symposium
+++ UBM plant Österreichs größtes Konferenzhotel im Leopold-Quartier
Am 21. März 2019 hat die Wienerberger
+++
AG anlässlich ihres 200-Jahr-Jubiläums
EHL und CBRE vermarkten
ein Architektursymposium im Wiener
für Immofinanz
Museum für angewandte Kunst veran-
zwei Wiener Standorte
staltet. Schwerpunkte des Symposiums unter dem Motto „Space and Experience.
+++
Architecture for better Living“ war das
S Immo stellt Büroprojekt
Wohnen der Zukunft. In einer ganztägigen Veranstaltung wurden dabei The-
Der Einladung sind rund 270 Architekten
men wie Nachhaltigkeit, optimale Ener-
aus dem In- und Ausland gefolgt, die auch
gienutzung und Wirtschaftlichkeit von
einen Vorgeschmack davon bekamen,
künftigen Bauprojekten diskutiert. Inter-
was in den Ausstellungen der Wienerber-
nationale Architekten und Universitäts-
ger bei der diesjährigen Vienna Biennale
professoren erarbeiteten dafür bereits im
zu erwarten ist. Dort soll neben der Ar-
Vorfeld Thesen, wie die Bau- und Immo-
chitektur ein besonderer Fokus auf den
bilienwelt der Zukunft aussehen könnte.
Werkstoff Ziegel gelegt werden.
in Bratislava fertig
Wien gewinnt Smart City Index STUDIE. Österreichs Bundeshauptstadt ist nach 2017 erneut die smarteste City der Welt. Zu diesem Ergebnis kommt die globale Beratungsgesellschaft Roland Berger
Karriere
in ihrem aktuellen Smart City Index. Die Umsetzung der Themen zukünftiges Wohnen in Verbindung mit Digitalisierung und Wirtschaftsfreundlichkeit waren dafür
Andreas Schillhofer
Herwig Teufelsdorfer
Mark Leiter
wird mit Anfang Oktober 2019 neuer Finanzvorstand der CA Immobilien Anlagen AG. Der 47-Jährige kommt von PWC, wo er für börsennotierte und größere private Immobiliengesellschaften zuständig ist.
ist Ende Februar als neues Vorstandsmitglied bei 21st Real Estate vorgestellt worden. Der gebürtige Salzburger war bis zuletzt im Vorstand der Buwog AG, wo er ebenfalls in der Funktion des COO fungierte.
ist neuer Standortleiter der Art-Invest Real Estate in Wien. Leiter (33) hat in den letzten beiden Jahren den Standort Wien aufgebaut und mit dem Erwerb des Millennium Tower auf die Art-Invest in Österreich aufmerksam gemacht.
einige der Hauptursachen. Positiv wurde zudem die Smart City Agency Wien angesehen, die als zentra-
63
les Entscheidungsorgan in dieser Hinsicht waltet. Durch den Sieg der Stadt Wien wird London auf Platz zwei verdrängt. Insgesamt wurden weltweit 153 Städte untersucht und ins Ranking mitaufgenommen.
#Berater
Kolumne
Peter Bartos Partner und Geschäftsführer BDO Austria
Deloitte und PWC zeigen DiversityAufholbedarf Aktuelle Studien von Deloitte Österreich
nagerin bei Deloitte Österreich. „Frauen
und PWC Österreich zeigen den akuten
befinden sich oft in der Teilzeitfalle. Das
Handlungsbedarf bei der Gleichstellung
liegt vor allem an ihrer Rolle innerhalb
der Geschlechter. Die Umfrage „Frau-
der Familie,“ führt sie weiter aus. „Infor-
en und Führung“ von Deloitte Österreich
mationstransparenz und flexible Arbeits-
und ist das für ab dem 1. Jänner
zeigt, dass Frauen in nur einem Fünftel
zeitmodelle sind Aspekte, die Einfluss
2020 beginnende Geschäftsjahr
der österreichischen Unternehmen die
auf Präsenz und Wohlergehen von Frau-
verpflichtend anzuwendende
gleichen Chancen wie ihre männlichen
en am Arbeitsplatz haben. Wir müssen
neue Berichtsformat für Jahres-
Kollegen haben. Fehlende messbare Zie-
uns diesen Herausforderungen in Öster-
Ready for ESEF? Haben Sie schon etwas von ESEF gehört? ESEF steht für European Single Electronic Format
finanzberichte kapitalmarktno-
le und ein großer Überhang der weibli-
reich bewusst werden, um im internati-
müssen Emittenten ihre gesam-
chen Teilzeitangestellten gehören zu den
onalen Umfeld aufschließen zu können“,
ten Jahresfinanzberichte in der
größten Problemen. „Mehr als die Hälfte
stimmt Christine Catasta, Senior Partner
„eXtensible HyperText Markup
der Befragten knüpft Chancengleichheit
von PWC Österreich im Zuge der Veröf-
Language“ (XHTML) erstellen. Die
an das Beschäftigungsausmaß. Eine Voll-
fentlichung des jährlichen „Women in
zeitbeschäftigung ist die Grundvoraus-
Work Index“ zu. Österreich erreicht hier
setzung für gleiche Karrieremöglichkei-
trotz niedriger Arbeitslosenrate lediglich
ten“, erklärt Elisa Aichinger, Senior Ma-
Platz 25 bei 33 analysierten Ländern.
tierter Unternehmen. Ab dann
entsprechende Verordnung hat die EU-Kommission auf Basis der von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) erarbeiteten technischen Regulierungsstandards am 17. Dezember 2018 erlassen. Die zukünftig standardisierte elektronische Veröffentlichung der IFRS-Abschlüsse in der „eXtensible Business Repor ting Language“ (XBRL) soll die
Big Data als Schlüssel für besseres Reporting
Zugänglichkeit, Vergleichbarkeit und Analyse von Finanzinformationen verbessern. Ab dem Jahr 2022 sind die Bestimmungen auch für die Notes anzuwenden. Durch das neue maschinenlesbare Format können große Mengen
Nichtfinanzielle
wer-
rer Innovationstätigkeit aus“, sagt Ste-
an Finanzinformationen von den
den für das Reporting von Unternehmen
fan Uher, Partner bei EY Österreich. Den
immer wichtiger. Verantwortliche kön-
Schlüssel, um den veränderten Anforde-
analysiert und unter den ver-
nen damit die Qualität ihrer Berichter-
rungen gerecht zu werden, sieht Uher in
schiedenen Emittenten leichter
stattung erhöhen. Das zeigt eine aktu-
technischer Innovation: „Mit der Auto-
verglichen werden. Auf die Emit-
elle Befragung von EY Österreich unter
matisierung werden sich viele Prozes-
tenten kommt aber nicht nur in
dem Titel „How can the digital transfor-
se vereinfachen. Unternehmen kön-
mation of reporting build the bridge bet-
nen sich dann auf die relevanten The-
ween trust and long-term value.“ „Die
men konzentrieren. Zugleich sind dank
ten Spezifikationen umfasst 626
Berichterstattung vieler Unternehmen
der künstlichen Intelligenz und des ma-
Seiten und circa 5.000 Datenpunk-
entspricht nicht dem Informationsbe-
schinellen Lernens in Zukunft bessere
te. Die Angelegenheit ist für die
darf von Öffentlichkeit und Investo-
Vorhersagen möglich, die Unternehmen
ren. Viele Unternehmen klammern In-
für sich nutzen können. Die Blockchain-
formationen über immaterielle Vermö-
Technologie hingegen wird in Zukunft
genswerte wie etwa geistiges Eigentum,
einen wichtigen Beitrag leisten, um je-
den Wert der Marke oder den Wert ih-
den Vorgang sicher abzubilden.“
Analysten ohne aufwendige und mühsame manuelle Verarbeitung
technischer Hinsicht einige Arbeit zu, denn allein der Anhang der EU-Verordnung mit den detaillier-
betroffenen Unternehmen daher durchaus komplex und sollte nicht unterschätzt werden.
p.bartos@derboersianer.com
Informationen
64
Branche Berater
Ticker V. l.: Berndt Zinnöcker (BDO), Peter Bartos (BDO), Hartwig Löger (Finanzministerium), Stephan Schulmeister (Wirtschaftsforscher), Harald Mahrer (WKO) und Robert Ottel (Voestalpine).
Finanzierung von Start-ups laut EY auf Rekordniveau
+++
Beim ersten „BDO Tax Talk“ diskutierte die prominent besetzte Expertenrunde
KPMG erstellt
um Finanzminister Hartwig Löger das Thema Steuerreform 2020 und erläuterte
Länder-Ranking für automatisierte Mobilität
Chancen und Hürden für den Standort Österreich.
+++ Deloitte als führender M&A-Berater ausgezeichnet
Buchtipp: Kryptowährungen und Blockchains Wolf-Theiss-Steuerexperte
+++ Topmanager laut PWC-Studie Pessimisten
+++
Niklas
BCG erzielt in Österreich
Schmidt befasst sich in seiner Publikation „Kryptowährungen und Blockchains.
zweistelliges
Technologie, Praxis, Recht, Steuern“ mit
Umsatzwachstum
technischen, wirtschaftlichen und juristischen Fragen rund um Kryptowährungen und Blockchains. In Form von rund 400 Frequently Asked Questions leitet Schmidt durch die komplexe Materie. Das Buch beantwortet Fragen wie etwa: Was ist der Unterschied zwischen Blockchain und Distributed Ledger Technology? Was ist der Unterschied zwischen Ethereum und Ether? Welche sind die bekanntesten Mobile Wallets? Was ist das grundsätzliche Problem mit Exchanges? Und woraus ergibt sich der Wert von
KI statt IT-Fachkraft?
Kryptowährungen?
STUDIE. Eine von Trend Micro beauftragte Befragung von 1.125 IT- und Sicherheitsentscheidern weltweit ergab, dass 69 Prozent von ihnen erwarten, durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz anfallende Cybersicherheits-Aufgaben automatisieren und damit die
Karriere
negativen Folgen des Fachkräftemangels abschwächen zu können. Laut Experten von Trend Micro
Boris Rischow
Gerhard Ehrenhöfer und Edgar Reiter
Hans-Peter Schmidt
wurde Anfang März zum Senior Adviser beim Finanzberater Dr. Hengster, Loesch & Kollegen. Rischow berät institutionelle Kunden.
sind Geschäftsführer der jüngst gegründeten Intelligentce-SCC Austria, ein Joint Venture der Intelligentce AG und SCC EDV Beratung AG.
übernimmt die Leitung des im März 2019 angekündigten Linzer Standorts des internationalen Beratungsunternehmens Accenture.
kann künstliche Intelligenz zwar die Datenverarbeitung effizienter gestalten, dennoch werden auch weiterhin gut ausgebildete Fachkräfte benötigt, um die Ergebnisse zu analysieren und eine umfassende Sicherheitsstrategie zu gewährleisten.
65
#Recht
VwGH gibt grünes Licht für dritte Piste
Kolumne
Albert Birkner Managing Partner CHSH
Transparenz bei Aktionären
Der österreichische Verwaltungsgerichts-
Straßburg. Etwas Zeit hat der Anwalt al-
hof hat mit Erkenntnis vom 6. März 2019
lemal, denn die Flughafen Wien AG ist bis
den Bau der dritten Piste am Flughafen
jetzt noch nicht einmal Eigentümer der
Wien-Schwechat freigegeben. Einsprü-
Grundstücke, auf denen die neue Start-
che von Bürgerinitiativen, Anrainern und
und Landebahn errichtet werden soll. Des
Umweltorganisationen wurden damit in
Weiteren müssen die Flughafen-Vorstän-
letzter Instanz abgelehnt. Die umstrittene
de Günther Ofner und Julian Jäger im Vor-
Umweltverträglichkeitsprüfung ist damit
hinein sicherstellen, dass der Flughafen
abgeschlossen und das Ergebnis endgül-
innerhalb eines Zeitraums von fünf Jah-
tig. Der beschwerdeführende Rechtsan-
ren nach Inbetriebnahme der neuen Pis-
walt Wolfram Proksch will gegen das Ur-
te CO2-neutral ist. Zu einer realistischen
teil jetzt mit einem Vertragsverletzungs-
Umsetzung des Projekts wird es daher
verfahren gegen die Republik Österreich
auch nicht vor 2030 kommen, erklärt Of-
vor den Europäischen Gerichtshof ziehen.
ner. „Die Gesamterrichtungszeit muss
mögensverwaltern und Stimm-
Darüber hinaus erwägt der Wiener Ju-
man mit sechs, vielleicht sogar sieben
rechtsberatern, Abstimmung über
rist eine Klimaschutzklage beim Europä-
Jahren veranschlagen“, führt der Vor-
Vergütungspolitik und Vergütungs-
ischen Gerichtshof für Menschenrechte in
stand weiter aus.
Durch die zweite AktionärsrechteRichtlinie werden die Identifikation der Aktionäre, Transparenz bei institutionellen Anlegern, Ver-
bericht und Related Party Transactions geregelt. Durch eine geplante Novelle zum Börsengesetz 2018 werden die Bestimmungen über die Identifikation der Aktionäre, Transparenz bei institutionellen Anlegern, Vermögensverwaltern und Stimmrechtsberatern in einem neuen fünften Hauptstück in das Gesetz inkorporiert. Die Novelle ist derzeit im Begutachtungsverfahren.
Löger im Kampf gegen Steuerbetrüger
Gelistete Aktiengesellschaften sollen Aktionäre identifizieren können, um die Ausübung von Aktionärsrechten zu erleichtern, auch „Know
Finanzminister Hartwig Löger will effek-
Burgstaller von der TPA Steuerberatung
tiver gegen Steuerbetrüger vorgehen und
den Plan verkürzt zusammen. Rund 800
your shareholder“. Dies erfolgt
plant im Zuge dessen die Installierung ei-
Mitarbeiter aus Steuerfahndung, Finanz-
durch Banken, Wertpapierfirmen
nes eigenen Amts für Betrugsbekämp-
polizei und Finanzstrafbehörde werden
oder Verwahrstellen, auch wenn
fung. „Wir haben mit diesem Maßnah-
laut Löger mit 1. Jänner 2020 im neuen Amt
diese ihren Sitz im EU-Ausland
menpaket eine klare Antwort auf Themen
zusammengeführt. Auf legistischer Ebene
wie Panama-Papers und Cum-Ex, die uns
soll eine Expertenratsgruppe zum Thema
die Möglichkeiten geben wird, das in Zu-
Antisteuerbetrug rechtliche Lücken aus-
soll. Say-on-Pay- und Related-
kunft zu verhindern“, erklärt Löger seinen
findig machen, die der Gesetzgeber nach-
Party-Transaktionen werden im
Plan. Insgesamt soll es neben der organi-
folgend schließen kann. Bei den techni-
Aktiengesetz geregelt werden. Ein
satorischen auch legistische und techni-
schen Initiativen sei das Finanzministeri-
sche Maßnahmen geben. „Steuertrans-
um noch auf der Suche nach Antworten,
parenz fördern – Steuerbetrug verhin-
wie man betrügerische Geschäftsmodel-
dern: Das sind die primären Ziele dieser
le im Internet zukünftig vorhersagen und
Maßnahmen“, fasst Steuerberaterin Iris
dadurch verhindern kann.
haben. Im Detail ist noch vieles unklar, etwa wie die Ausübung der Aktionärsrechte befördert werden
Entwurf dazu liegt noch nicht vor. Die zweite Aktionärsrechte-Richtlinie ist bis 10. Juni 2019 umzusetzen.
a.birkner@derboersianer.com
66
Branche Recht
Ticker
CHSH hilft CA Immo bei Verkauf von Austria Trend Hotel
+++
V. l.: Astrid Ablasser-Neuhuber (BPV Hügel), Nikolaus Forgo (Universität Wien), Sonja Dürager (BPV , Hügel), Florian Neumayr (BPV Hügel).
DLA Piper Österreich installiert China Desk
+++ Binder Größwang beriet
Am 6. März 2019 lud BPV Hügel zu den 20. Wiener Juristengesprächen ins
beim Verkauf der
Strabag Kunstforum. 120 Teilnehmer folgten der Einladung und informierten
Frauscher Group
sich über Chancen und Risiken der künstlichen Intelligenz.
+++ Scherbaum Seebacher feiert 30-Jahr-Jubiläum
+++ Schönherr berät
FMA bittet Buwog und Wolford zur Kasse
Bank Austria und Erste Bank bei ÖHT-AnteilVerkauf an OeKB
+++
Wegen verspäteter Ad-hoc-Meldungen
aber im Recht, weshalb Buwog-Spre-
wurden Mitte Februar die Buwog Group
cherin Natascha Toegl verkündet hat,
sowie die Wolford AG von der Finanz-
gegen das Straferkenntnis Rechtsmittel
wegen Betrugsverdachts
marktaufsicht zu Geldstrafen verurteilt.
erheben zu werden. Dem Vorarlberger
verhaftet
Beide Strafen beziehen sich auf Verge-
Unternehmen Wolford hängte die FMA
hen aus dem Jahr 2017. Bei der Buwog
eine 60.000 Euro hohe Strafe an. Grund
handelt es sich um eine Kapitalerhö-
dafür war eine zwei Wochen verspä-
hung von 400 Millionen Euro, welche
tet publizierte Geschäftsprognose. An-
das Immobilienunternehmen laut FMA
ders als die Buwog akzeptiert Wolford
statt im März 2017 im Mai 2017 meldete.
das Urteil und wird nicht dagegen vor-
Ihr wird deshalb eine Strafe von 262.500
gehen, sagt Wolford-Sprecherin Mare-
Euro auferlegt. Die Buwog sieht sich
sa Hoffmann.
Hypercar-Konstrukteur Fux
580 Meldungen wegen DSGVOVerstöSSen in Österreich STUDIE. Seit Einführung der neuen Datenschutzgrundverordnung im Mai 2018 wurden in Österreich insgesamt 580 sogenannte Data Breaches gemeldet. Damit befindet
Karriere
sich die Alpenrepublik bei den Beschwerden wegen Verletzung des Schutzes personenbezogener Daten europaweit im unteren Mittelfeld. Insgesamt kam es im europäischen
Konrad Gröller
Alexander Taiyo Scheuwimmer
Kajetan Rozga
Wirtschaftsraum bis Februar 2019 zu rund 59.000 Beschwerdemeldungen, wie eine Umfrage der globalen
übernimmt mit 1. Mai 2019 die Leitung des Wiener Standorts von Freshfields Bruckhaus Deringer. Gröller (44) ist seit 1999 in der Kanzlei tätig und gilt dort als Transaktions- und Innovationsstratege.
wurde am 1. März 2019 zum neuen Präsidenten des Juristenverbands Österreich gewählt. Der 39-jährige Wiener Jurist leitet seine eigene Kanzlei und ist unter anderem spezialisiert auf Bank- und Finanzierungsrecht.
verstärkt seit März 2019 das Kartell- und Wettbewerbsrechts team von BPV Hügel. Der 35-Jährige kommt von der New Yorker Kanzlei Weil Gotshal & Manges und arbeitete bis zuletzt im dortigen Antitrust-Team.
67
Anwaltskzanlei DLA Piper zeigt. Nach aktuellem Informationsstand wurden in Österreich bisher fünf Geldstrafen verhängt: alle wegen des rechtswidrigen Betriebs von Kameras.
Branche Fintech
Ticker
Insurtech-Start-up Bsurance erhält Investment in Millionenhöhe
+++ Der Brutkasten expandiert nach Deutschland
Finanzierung österreichischer Start-ups auf Rekordniveau STUDIE. Der starke Aufschwung der
Finnest und Invesdor fusionieren
österreichischen Start-up-Szene
Die österreichische Finnest von Gründer
sind daran interessiert, ihre Eigenkapital-
hat sich auch im vergangenen Jahr
Günther Lindenlaub und die finnische In-
basis zu stärken und auf der Fremdkapi-
fortgesetzt: Österreichs Start-ups
vesdor gaben Ende März 2019 den geplan-
talseite Alternativen zu haben, weil die
haben 2018 rund ein Viertel mehr
ten Zusammenschluss ihrer Geschäfte
Bankenstruktur nicht einfacher wird“,
bekannt. Die neue Invesdor Group führt
sagt Lindenlaub.
Geld durch Finanzierungsrunden eingenommen als im Vorjahres-
die Plattformen der beiden Unternehmen
Das zukünftige Angebot reicht von
138 Millionen Euro auf 173 Millio-
zusammen. „Gemeinsam bilden wir die
Equity und Anleihen über Börsengänge,
nen Euro gestiegen. Damit belegt
erste gesamteuropäische digitale Inves-
Schuldscheindarlehen, syndizierte Kredi-
Österreich Rang 15 im europäischen
titions- und Finanzierungsplattform für
te und Mezzanine-Kapital bis hin zu sons-
Unternehmen aller Lebensphasen, vom
tigen Fremdkapitalinstrumenten. Das ty-
Start-up bis hin zu Großkonzernen“, sagt
pische Finanzierungsvolumen liegt zwi-
Vorstandschef Lasse Mäkelä, der neben
schen 250.000 und 25 Millionen Euro. Die
Speedinvest zum größten Aktionär wird.
Investitionen auf den bisher getrennten
zeitraum. Der Gesamtwert ist von
Vergleich. Das sind die Ergebnisse des Start-up-Barometers von EY Österreich.
Lindenlaub wird das operative Geschäft der Invesdor Group leiten. „Firmen
Plattformen liegen aktuell bei etwa 130 Millionen Euro Gesamtsumme.
Personalisierte Kredite zum Mitnehmen Das internationale Fintech Lendo bie-
ten Fragen mit Lendo-Kreditspezialis-
tet seit März sofort Konsumkredite ös-
ten, noch bevor es zu einem Kreditab-
terreichischer
Finanz-
schluss bei einem ausgewählten Anbie-
dienstleister bis 65.000 Euro. Das Por-
ter kommt“, stellt Martin Spona, Ge-
tal ermöglicht den Vergleich von indi-
schäftsführer von Lendo Österreich, das
viduellen Kreditangeboten binnen eines
neue Servicekonzept vor. Zu den ersten
Werktags. „Ab sofort müssen Finanz-
Partnern zählen unter anderem Unicre-
dienstleister nicht länger einzeln an-
dit Bank Austria AG, Erste Bank Öster-
gefragt oder besucht werden. Die Inte-
reich AG und Sparkassen, Santander
ressenten können orts- und zeitunab-
Consumer Bank sowie die Raiffeisen-
hängig agieren und klären die wichtigs-
Landesbank Steiermark AG.
Banken
68
und
Seitenblicke Ranking
#Ranking
besten Versicherer
W
er zahlt bei einem Unfall mit einem autonomen Auto? Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die Versicherungsbranche?
Können
Prognosemodelle
und Schadensbeurteilung mithilfe moderner Sensoren revolutioniert werden? Wer dachte, der rasante technische Wandel, dem die globalisierte Welt unterliegt, ginge spurlos an der, gemeinhin als konservativ verschrienen, Versicherungsbranche vorüber, irrt gewaltig. Längst brüten die heimischen Versicherer über Fragen, die noch vor wenigen Jahren als Science-Fiction durchgegangen wären. Fast schon nebenbei gilt es, die Geschäftsmodelle und Produkte zu digitalisieren und sinnvolle Verwendungen für einen sich ansammelnden Berg an Daten zu finden, ohne jedoch zu vergessen, dass sich Menschen aus Fleisch und Blut hinter all den Einsen und Nullen verbergen. Und das, obwohl man mit dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld und einer Vielzahl an Regularien schon alle Hände voll zu tun hat. Um zu klären, welchem heimischen Versicherer dieser Spagat zwischen Vision und tatkräftigem Management am besten gelingt, hat es sich der Börsianer bereits zum dritten Mal zur Aufgabe gemacht, die heimischen Versicherungen unter die Lupe zu
69
Seitenblicke Ranking
1. Platz
2. Platz
3. Platz
Andreas Brandstetter
Elisabeth Stadler
Alfred Leu
Uniqa Insurance Group AG
Vienna Insurance Group AG
Generali Versicherung AG
nehmen. Die besten Versicherungsvorstände auf dem rot-weißroten Finanzplatz wurden mittels eines einstufigen PeergroupScorings ermittelt, die Kandidaten bewerteten sich mit Punkten von eins bis zehn selbst. Der Börsianer hatte auf das Ergebnis deshalb keinen Einfluss.
Topplatzierungen „Ich habe mein ganzes Berufsleben der Versicherungsbranche gewidmet und keinen Tag davon bereut“, antwortet die erstplatzierte Elisabeth Stadler (65,65 Punkte), gefragt nach ihrer beruflichen Inspiration, stolz. Die Generaldirektorin steht seit 2016 an der Spitze der Vienna Insurance Group AG und stellt sich sehenden Auges den Veränderungen der Zeit. Mit der Verbund AG arbeitet ihr Unternehmen an verbesserten Prognosemodellen für Naturkatastrophen. Und auch die Themen Vernetzung und Mobilität spielen innerhalb der Unternehmensgruppe eine große Rolle. Über den zweiten Platz darf sich Andreas Brandstetter (60,42 Punkte) freuen. „Manchmal haben Versicherungen in der Vergangenheit zu sehr sich selbst und weniger die Kunden mit ihren Bedürfnissen ins Zentrum gestellt. Wir müssen unkompliziert, einfach, transparent sein“, fasst der Vorstandsvorsitzende der Uniqa Insurance Group AG die Herausforderungen seiner Branche zusammen. Komplettiert wird die Riege der Sieger vom Generaldirektor der Generali Versicherung AG, Alfred Leu (Platz 3 / 54,78 Punkte). „Ein offener Dialog, in dem Ideen Schritt für Schritt weiterentwickelt werden, führt meist zu wirklich Neuem. Wichtig sind in diesem Dialog Menschen, die querdenken und auch mal eine verrückte Idee präsentieren. Persönlich versuche ich auch immer wieder, bestehende Lösungen zu hinterfragen und damit zum Nachdenken anzuregen“, fasst Leu sein persönliches Erfolgsrezept zusammen.
70
Seitenblicke Ranking
Platz
zuletzt
Punkte Trend
1.
(9.)
65,65
↑
Stadler Elisabeth
Name Unternehmen
Vienna Insurance Group AG
2.
(6.)
60,42
↑
Brandstetter Andreas
Uniqa Insurance Group AG
3.
(12.)
54,78
↑
Leu Alfred
Generali Versicherung AG
4.
(5.)
53,85
↑
Schultes Hubert
Niederösterreichische Versicherung AG
5.
(18.)
52,92
↑
Svoboda Kurt
Uniqa Österreich Versicherungen AG
6.
(11.)
48,70
↑
Rapf Manfred
Wiener Städtische Versicherung AG
7.
(–)
48,26
↑
Hirner Liane
Vienna Insurance Group AG
8.
(10.)
47,39
↑
Lasshofer Robert
Wiener Städtische Versicherung AG
9.
(–)
46,00
↑
Weinberger Kurt
Österreichische Hagelversicherung
10.
(–)
45,83
↑
Stürmer Andrea
Zürich Versicherungs AG
11.
(7.)
42,92
↓
Eichler Peter
Uniqa Österreich Versicherungen AG
12.
(28.)
41,74
↑
Müller Ralph
Donau Versicherung AG
13.
(13.)
41,54
→
Stockinger Josef
Oberösterreiche Versicherung AG
14.
(–)
40,00
↑
Vrignaud Remi
Allianz Elementar Versicherungs AG
15.
(15.)
38,46
→
Nagl Othmar
Oberösterreiche Versicherung AG
16.
(24.)
36,80
↑
Grünbichler Andreas
Wüstenrot Versicherungs AG
17.
(17.)
35,38
→
Kogler Gerald
Merkur Versicherung AG
18.
(14.)
34,40
↓
Adelmann Josef**
Ergo Versicherung AG
19.
(33.)
34,35
↑
Scheitegel Klaus
Grazer Wechselseitige Versicherung AG
20.
(–)
34,23
↑
Trawöger Josef
Österreichische Beamtenversicherung
21.
(–)
33,75
↑
Rabe Sven
VAV Versicherungs AG
22.
(21.)
33,46
↓
Lackner Bernhard
Niederösterreichische Versicherung AG
23.
(25.)
31,15
↑
Bodner Otmar
Helvetia Versicherungen AG
24.
(–)
30,80
↑
Schieferer Walter
Tiroler Versicherung V.a.G.
25.
(–)
29,62
↑
Marek Christoph
Allianz Elementar Versicherungs AG
26.
(31.)
29,13
↑
Dornaus Christine
Wiener Städtische Versicherung AG
27.
(–)
28,85
↑
Staub Wenzel
Muki Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit
28.
(30.)
28,80
↑
Molterer Kurt
Nürnberger Versicherung Aktiengesellschaft Österreich
29.
(–)
27,92
↑
Sipöcz Christian
VAV Versicherungs AG
30.
(27.)
27,20
↓
Hasler Gerald
Wüstenrot Versicherungs AG
31.
(26.)
25,83
↓
Weiß Günther
HDI Versicherung AG
32.
(34.)
25,42
↑
Emrich Silvia
Zürich Versicherungs AG
33.
(–)
25,00
↑
Sturzlbaum Martin
Bawag PSK Versicherung AG
34.
(38.)
24,80
↑
Kreiterling Josef
Ergo Versicherung AG
35.
(37.)
23,33
↑
Lackner Thomas
HDI Versicherung AG
36.
(–)
21,74
↑
Gröstenberger Gerald*
Grazer Wechselseitige Versicherung AG
37.
(–)
21,74
↑
Wallner Klaus*
Generali Versicherung AG
38.
(40.)
21,74
↑
Lackner Wolfgang*
Europäische Reiseversicherung
39.
(32.)
21,25
↓
Loinger Johannes
DAS Rechtschutz AG
40.
(–)
20,80
↑
Meyer-Schipflinger Eva
Allianz Elementar Versicherungs AG
41.
(49.)
18,75
↑
Schwarz Pedro
DAS Rechtschutz AG
42.
(43.)
18,08
↑
Hollweger Franz
Porsche Versicherungs AG
43.
(–)
17,83
↑
Reiter Gernot
Grazer Wechselseitige Versicherung AG
44.
(–)
16,96
↑
Gojer Reinhard*
Donau Versicherung AG
45.
(–)
16,96
↑
Sima Axel*
Generali Versicherung AG
46.
(29.)
15,22
↓
Puchtler Günther
Hypo Versicherung AG
47.
(–)
14,58
↑
Leyers Erik
Uniqa Insurance Group AG
48.
(–)
14,23
↑
Quehenberger Michael
Porsche Versicherungs AG
49.
(42.)
13,91
↓
Wilk Peter
Bawag PSK Versicherung AG
50.
(41.)
13,48
↓
Riel-Kinzer Christiane
Hypo Versicherung AG
*bei punktegleichheit zählt die höchste einzelbewertung; **Nicht mehr im Unternehmen tätig
71
Seitenblicke Ranking
Auf- und Absteiger Die Aufsteiger des Rankings waren zweifelsohne die weiblichen Versicherer. Neben Elisabeth Stadler schafften es mit VIG-Finanzvorständin Liane Hirner (Platz 7 / 48,26 Punkte) und An drea Stürmer (Platz 10 / 45,83 Punkte), Vorstandschefin der Zürich Versicherungs AG, gleich bei ihrer ersten Teilnahme unter die Top Ten. Kurt Weinberger (Platz 9 / 46,00 Punkte), Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, gelang der Sprung unter die Topplatzierten als einziger Vertreter eines kleineren Versicherungshauses. Ein Blick auf die ersten 15 zeigt, dass sich diesmal die Branchengranden durchsetzen konnten. So können etwa die VIG-Gruppe,
Die Aufsteiger Platz
2017
7.
(–)
Name
unternehmen
Hirner Liane
Vienna Insurance Group AG
9.
(–)
Weinberger Kurt
Österreichische Hagelversicherung
10.
(–)
Stürmer Andrea
Zürich Versicherungs AG
12.
(28.) Müller Ralph
Donau Versicherung AG
19.
(33.) Scheitegel Klaus
Grazer Wechselseitige Versicherung AG
zu der die Wiener Städtische Versicherung AG und die Donau Versicherung AG gehören, mit vier Managern unter den Top Ten und die Uniqa-Gruppe mit drei Vertretern unter den besten 15 zufrieden sein. Geschätzt wird Hubert Schultes (Platz 4 / 53,85 Punkte), Vorstandschef der Niederösterreichischen Versicherung AG, der sich bereits zum dritten Mal im Mittelfeld der ersten zehn platzieren konnte und immer knapp vor dem Stockerl scheiterte. Einen weiten Satz nach vorn machen Ralph Müller (Platz 12 / 41,74 Punkte), der seit Juli 2018 die Führungsspitze bei der Donau Versicherung AG innehat, sowie Klaus Scheitegel (Platz 19 / 34,35 Punkte), Generaldirektor der Grawe Wechselseitige Versicherung AG, der sich gleich um 14 Plätze verbesserte. Die meisten Plätze büßten dieses Jahr Günther Puchtler (Platz 46 / 15,22 Punkte) und Christiane Riel-Kinzer (Platz 50 / 13,48
72
Seitenblicke Ranking
Die Absteiger Platz
2017
Name
unternehmen
46.
(29.) Puchtler Günther
50.
(41.) Riel-Kinzer Christiane Hypo Versicherung AG
Hypo Versicherung AG
39.
(32.) Loinger Johannes
DAS Rechtschutz AG
49.
(42.) Wilk Peter
Bawag PSK Versicherung AG
31.
(26.) Weiß Günther
HDI Versicherung AG
Punkte) von der Hypo Versicherung AG ein, die zur Grawe Versicherung AG gehört.
Besonderheiten Grundsätzlich vergaben die Versicherer ihrer Konkurrenz eher wenig Punkte. Die meisten zehn Punkte, nämlich je drei, heimsten Elisabeth Stadler und Kurt Svoboda (Platz 5 / 52,92 Punkte), Vorstandschef der Uniqa Österreich Versicherungen AG ein. Zwei konnte sich Andreas Brandstetter sichern. Einen Zehner bekam etwa auch Eva Meyer-Schipflinger (Platz 40 / 20,80 Punkte) als Premiereneinstand. Spannend ist, dass die drei Erstplatzierten des Rankings von 2017, Peter Thirring, Othmar Ederer und Wolfram Littich, nicht mehr dabei sind. Insgesamt gab es gleich 17 Neueinsteiger und Neueinsteigerinnen.
Die Bewertungskriterien Das Ranking wird nach qualitativen Methoden in einem einstufigen Scoringmodell (Peergroup-Bewertung) ermittelt. Die nominierten Kandidaten konnten einander gegenseitig bewerten. Das Ergebnis des Rankings wurde mit dem Mittelwert aller Bewertungen berechnet und in Prozent umgewandelt. Eine Person kann maximal eine Bewertung von 100 Prozent erreichen. Bei Punktegleichheit zweier oder mehrerer Personen entscheidet die höchste Einzelbewertung. Die Kandidaten konnten keine Bewertung für sich selbst oder Konzernkollegen abgeben.
73
Finanzplatz Börsengänge
#IPO2.0
©spotify / 2018 Getty Images
Wegweisend. SpotifyBoss Daniel Ek ersparte sich durch das „Direct Listing“ an der Wall Street einen dreistelligen Millionenbetrag.
74
Finanzplatz Börsengänge
Auf eigene Faust Der Musikstreaming-Dienst Spotify hat sich und seinen Investoren mit einem „Direct Listing“ ohne Mithilfe von Investmentbanken einen dreistelligen Millionenbetrag erspart. Was bedeutet das für die Banken? Und kommt der Trend zu Direktplatzierungen nach Österreich? Text Robert Winter
M
Valley anzutreffen sind. Sie weisen eine
anchmal geht es auch ohne.
ten vereinnahmt haben.“ Dennoch lagen
Oder zumindest mit einer ab-
laut Melzer die Kosten der Transaktion
Bewertung von mehr als einer Milliar-
gespeckten
von
weit unter jenen, die ein Vorgehen nach
de US-Dollar auf und schlagen bisweilen
Investmentbanken als Wegbereiter für
traditionellem Muster mit sich gebracht
bei einem Börsengang mittels „Direct
einen Börsengang. Als Vortänzer galt
hätte. Dem stimmt Markus Böhme, Ge-
Listing“ einen schnellen und günstigen
im Vorjahr der schwedische Musik
schäftsführer und Kapitalmarktexperte
Weg ein. Das ist eben bei Slack aus San
streaming-Dienst Spotify. Beim Sprung
beim Beratungsunternehmen Accenture,
Francisco ebenso der Fall wie beim digi-
auf das Börsenparkett der Wall Street
zu. Böhme: „Das Direct Listing hat bei
talen Zimmervermittler Airbnb.
entschied man sich für ein „Direct Lis-
Spotify gut funktioniert. Das Unterneh-
ting“, eine Aktienemission, die als kos-
men hat sich und den Investoren mit dem
Hohes Sparpotenzial
tengünstige Alternative zu einem her-
Direct Listing in Summe etwa einen drei-
Noch ist offen, ob die Einhörner Schu-
kömmlichen Börsengangs (IPO) gilt.
stelligen Millionenbetrag erspart.“
le machen und sich auch andere Kon-
Beteiligung
Philipp Melzer, Rechtsanwalt und Part-
Die Aussicht auf solche massiven
zerne mit Börsenavancen verstärkt für
ner bei der Wirtschaftskanzlei CMS in
Einsparungen ruft auch andere Börsen
Direktplatzierungen entscheiden. Wie
Deutschland: „Drei Investmentbanken
aspiranten auf den Plan. Aktuell trabt
hoch das Sparpotenzial für Börsenneu-
wurden als Financial Advisors mit der
mit dem US-Messengerdienst Slack
linge ist, die sich für eine Direktplatzie-
Begleitung der Direktnotierung betraut.
das nächste Einhorn einem Börsengang
rung entscheiden, lässt sich nur im Ein-
Diese Banken dürften einen Großteil der
entgegen. Zur Erklärung: Als Einhorn
zelfall exakt ermitteln. Aber es geht um
im Wertpapierprospekt ausgewiesenen
oder Unicorn gelten vor allem privat ge-
viel Geld, schließlich verrechnen Invest-
35 Millionen US-Dollar an Beratungskos-
haltene Tech-Konzerne, die im Silicon
mentbanken bei einem herkömmlichen
75
Finanzplatz Börsengänge
Einhorn. Der US-Messengerdienst Slack strebt via „Direct Listing“ an die Börse. Dem Unternehmen hilft dabei sein hoher Bekanntheitsgrad.
verzichten. Dazu kommt, dass bei einem „Direct Listing“ kein neues Kapital eingesammelt werden kann. Vielmehr werden bestehende Aktien an neue Investoren weitergereicht. Bei einem IPO gibt es Sperrfristen für den Verkauf durch bisherige Aktionäre. Auch das ist bei Direktplatzierungen anders, bisherige Aktionäre können ihre Papiere unmittelbar abstoßen, was die Volatilität des Börsenkurses vor allem in den ersten Monaten © slack
deutlich erhöhen kann. In Summe kann man sich also mit einem Direct Listing auch eine blutige Nase holen. AccentureExperte Böhme: „Bei Spotify war der Erklärungsbedarf aufgrund der BekanntIPO für ihre Leistungen im Schnitt zwi-
mit einem Ertrag von 415 Millionen US-
heit und des starken Markennamens ge-
schen drei und fünf Prozent des Emis
Dollar. Und der Anteil des Emissionsge-
ring. Je konsumferner ein Unternehmen
sionswerts. In den USA kann der Satz
schäfts erreichte im Vergleich zu den ge-
agiert, desto mehr Erklärungsbedarf be-
sogar bis zu acht Prozent betragen. Und
samten mit Investment-Banking erziel-
steht. In solchen Fällen wäre ein Direct
zumindest ein Teil dieser Erträge könnte
ten Erträgen je nach Institut zwischen 15
Listing schwierig. Nicht jeder Börsengang
dahinschmelzen, wenn „Direct Listings
und 25 Prozent.
ist für ein solches Verfahren geeignet.“
dafür sein, dass sich manche Institute zu
Die Tücken
Melzer: „Breitenwirkung ist entschei-
diesbezüglichen Anfragen des Börsianer
Was den Sparefrohs unter den Bör-
dend. Bei bekannten Unternehmen, die
nicht äußern. Das ist bei Unicredit Bank
senneulingen weniger gefallen wird,
eine breite Investorenbasis haben, sind
Austria AG ebenso der Fall wie bei BNP
ist, dass Direktplatzierungen auch Tü-
die Erfolgsaussichten eines Direct Lis-
Paribas oder der Deutschen Bank. Laut
cken haben. Ist doch im Gegensatz zu
tings vergleichsweise gut. Das gilt etwa
einer Pressemitarbeiterin von Goldman
herkömmlichen IPOs auf eine üblicher-
für Slack, das in den USA bei Nutzern be-
Sachs wird das Thema „Direct Listing“
weise erstellte Unternehmensanalyse,
kannt ist.“ Im Gegensatz dazu werden
zwar vereinzelt beobachtet, aber noch
auf Due Diligence und die Analyst Pre-
Börsenstarts von No-Name-Unterneh-
sei kein verstärkter Trend zu dieser Art
sentation zu verzichten. Zudem wird die
men vom Markt kaum wahrgenommen.
der Börsennotiz zu erkennen.
Preisbildung nur in begrenztem Aus-
CMS-Experte Melzer: „Es reicht nicht
Wenn es doch anders kommt, ha-
maß oder gar nicht durchgeführt. CMS-
aus, eine Aktie an die Börse zu bringen,
ben Investmentbanken das Nachsehen.
Anwalt Melzer: „Banken unterstützen
wenn es niemand bemerkt. Das haben
Ein Teil ihrer mit Aktienemissionen er-
Börsenaspiranten bei der Preisbildung.
bereits Fälle in Deutschland gezeigt.“
zielten Einkünfte könnte unter Druck
Das reduziert die Gefahr, mit dem ers-
kommen. Die Erträge des Emissions-
ten Preis danebenzuliegen.“ Das war bei
Nur für starke Marken
geschäfts lagen laut der Finanzmarkt-
Spotify nicht der Fall. Accenture-Exper-
Wie wichtig das Trommelrühren vor ei-
plattform Dealogic bei JP Morgan im
te Böhme: „Der Preis hat den Anforde-
nem Börsengang ist, betont auch Klaus
Vorjahr bei 1,4 Milliarden US-Dollar. Mit
rungen der Investoren entsprochen.“
della Torre, Head of Global Equity Mar-
Ins gleiche Horn stößt CMS-Anwalt
„Schule machen. Das kann ein Grund
rund 1,38 Milliarden lagen Morgan Stan-
Wer sich für eine Direktplatzierung
kets bei der Raiffeisen Centrobank RCB:
ley und Goldman Sachs nur knapp da-
entscheidet, muss auf die Kontaktauf-
„Die Kosten sind bei Direct Listings
hinter. Auf Platz sieben im weltweiten
nahme von Investmentbanken mit In-
niedriger, und auch der Prozess ist auf-
Ranking schaffte es die Deutsche Bank
vestoren zur Abtestung des Marktes
grund der Struktur einfacher. Aus un-
76
Finanzplatz Börsengänge
„Erklärungsbedarf bei bekannten Unternehmen gering.“ Markus Böhme
USA zunehmen. Das wird bei den von
„Mehrheit der Konzerne wird konventionell an die Börse gehen.“
Investmentbanken verrechneten Fees Spuren hinterlassen.“ Aber von einem Dammbruch kann keine Rede sein. Melzer: „Die Mehrheit der Unternehmen wird sich auch weiterhin für einen konventionellen Börsengang entscheiden.“
Philipp Melzer
RCB-Experte Klaus della Torre pflichtet serer Sicht wird diese Form der Aktien-
bei: „Die Einnahmen der Investment-
sechs Franken. Ziemlich daneben ging
platzierung eher eine Ausnahme blei-
banken könnten im Falle eines vermehr-
auch die 2017 vorgenommene Direkt-
ben. Sie eignet sich für Unternehmen,
ten Aufkommens von Direct Listings un-
platzierung von Rapid Nutrition, einem
die eine starke Marke und einen hohen
ter Druck kommen, jedoch glauben wir,
Hersteller von Nahrungsergänzungs-
Bekanntheitsgrad haben. Investment-
dass diese Form der Aktienplatzierung
mitteln.
banken schaffen es, die Aufmerksam-
eher eine Ausnahme bleiben wird.“
se wurde zwischenzeitlich auch ein De-
Mangels
Investoreninteres-
keit der Investoren zu wecken und das
Dass bei Direktplatzierungen einiges
listing erwogen. Im Vorjahr wagten As-
Verständnis für das Produkt zu stärken.
gehörig schiefgehen kann, zeigte sich
mallworld, ein soziales Netzwerk für
Je komplexer die Equity-Story eines Un-
bereits mehrmals an der Schweizer Bör-
Wohlhabende, sowie das Rohstoffun-
ternehmens, umso wichtiger die Be-
se. Im März 2016 erfolgte ein Direct Lis-
ternehmen Blackstone Resources mit-
treuung einer Investmentbank, um die
ting der Aktie des Tech-Unternehmens
tels „Direct Listing“ den Sprung auf das
richtigen Investoren aufzufinden.“
Wisekey. Der Referenzpreis der Aktie lag
Züricher Parkett. Auch bei diesen Aktien
Rechtsanwalt Melzer: „Die Anzahl
bei zwölf Franken. Am Handelsende no-
war die Direktplatzierung nicht von Er-
von Direct Listings wird vor allem in den
tierten die Papiere aber nur noch unter
folg gekrönt. n
AUSTRIAN STOCK TALK Aktuelle Zahlen & Fakten börsennotierter Unternehmen präsentiert von Vorständen für Investoren und die, die es noch werden wollen. Jetzt Videos anschauen und mehr erfahren. 77
wienerborse.at
finanzplatz geldmarkt
#Reformstau
Š Deutsche Bank
Der Zoff mit den Zinsen
78
Finanzplatz geldmarkt
Zinsmanipulation. Die Deutsche Bank AG wurde von der EU-Kommission zu 725 Millionen Euro Strafe, von den USA und Großbritannien zu 2,5 Milliarden US-Dollar verdonnert.
Laut einer EU-Verordnung müssen Geldmarktzinsen künftig nach einer neuen Formel berechnet werden. Doch die Reform scheint kniffliger als gedacht. Droht sie gar zu scheitern? text Raja Korinek
T
agtäglich borgen sich Banken ge-
auf Taggeld, aus 28 sogenannten Panel-
Euribor-Ermittlung an EMMI meldeten,
genseitig Geld in unterschied-
Banken errechnet. Der Euribor ermit-
sind es heute nur noch 19 Panel-Banken,
lichen Währungen am Inter-
telt sich hingehen quotenbasierend. Das
zeigt Schiller auf und meint, „dass der
bankenmarkt. Zu welchen Zinssätzen,
heißt: An jedem Bankarbeitstag melden
Euribor deshalb noch manipulationsan-
das geben unter anderem der Euro Over
hierfür 19 Panel-Banken Zinssätze für
fälliger geworden ist“.
Night Index Average (Eonia), der Euro In-
kurzfristige Termingeschäfte ein, zu de-
ter Bank Offered Rate (Euribor) sowie der
nen Sie bereit sind, auf bestimmte Lauf-
Neue Regeln für Referenzwerte
London Inter Bank Offered Rate (Libor)
zeiten - von einer Woche bis hin zu zwölf
Die Auswirkungen sollte man jedenfalls
vor. Es ist ein Geschäft, bei dem es um
Monaten - einander gegenseitig Geld zu
nicht unterschätzen. So dient der Euri-
Milliarden geht und das auch Österreich
verleihen. Über sämtliche Einmeldungen
bor laut Schätzungen der Europäischen
betrifft.
wird dann ein Mittelwert errechnet. Der
Kommission als Grundlage für Ver-
Allerdings gibt es weitere Geschäfts-
Administrator für Eonia und Euribor ist
träge mit einem Gesamtnennwert von
bereiche, die auf diese Geldmarktsätze
zwar das European Money Markets Ins-
rund 180 Billionen Euro. Verständlich,
zurückgreifen. Dazu zählen etwa variabel
titute (EMMI) mit Sitz in Belgien, die Be-
dass die EU 2016 anhand der sogenann-
verzinste Hypothekendarlehen, Sparbü-
rechnungen werden aber von Global Rate
ten EU-Referenzwerteverordnung einen
cher oder Geldmarktfonds. Genau hier
Systems mit Sitz in Neuseeland durchge-
Schlussstrich gezogen hat. Sie soll nun
schließt sich auch der Kreis zu einer der
führt – und jeweils um 11 Uhr veröffent-
sicherstellen, dass alle Indizes, die als
größten Wirtschaftsskandale der ver-
licht.
Referenzwert verwendet werden, nicht
gangenen Jahrzehnte, der 2010 seinen
Genau hier zeigt sich die Schwach-
Lauf nahm. Damals kamen Ermittlungen
stelle: „Die Panel-Banken müssen im
bezüglich möglicher Manipulationen des
Fall des Euribor nicht nachweisen, dass
Und so darf künftig ein Referenzwert
Euribor sowie des Libor ins Rollen. Jah-
sie tatsächlich Transaktionen zu den ge-
in der EU nur dann verwendet werden,
relang sollen Banken die Berechnung der
meldeten Sätzen tätigten“, sagt Alexan-
wenn Administrator und Referenzzins-
Geldmarktsätze zu ihrem Vorteil mani-
der Schiller, KPMG Senior Manager im
satz in das Register der European Securi-
puliert haben.
Bereich Financial Services. Zahlreichen
ties and Markets Authority (ESMA) ein-
Banken hat man deshalb in der Finanz-
getragen sind. Der Eonia erfüllt die An-
Unterschiedliche Berechnungen
krise vorgeworfen, im Eigeninteresse die
forderungen nicht und wird mit Ablauf
Dazu muss man freilich auch die Be-
Zinssätze künstlich niedrig zu halten.
der Übergangsfrist Ende 2021 seine Zu-
nochmals Gegenstand von Manipulationen sein können.
rechnungslogiken von Eonia und Euri-
Ein weiteres Problem ist die Anzahl
bor verstehen. Der Eonia wird, basie-
der Panel-Banken. Waren es vor Jahren
Allerdings gibt es bereits einen Nach-
rend auf tatsächlichen Transaktionen
mehr als 50 Institute, die ihre Sätze zur
folger. Er heißt Euro Short Term Rate (Es-
79
lassung allem Anschein nach verlieren.
© Mario Andreya / Deutsche Bank
Finanzplatz geldmarkt
Trading. Die Mani pulation von Refernzzinssätzen im Interbanken geschäft wurde 2011 aufgedeckt.
ter), wird direkt von der Europäischen
greifen. Sollte es trotzdem zu wenige
Viele Fragen sind noch offen
Zentralbank (EZB) administriert. Er soll
Transaktionen geben, darf die Bank feh-
In der Finanzszene beobachtet man die
ab Oktober 2019 in Kraft treten. Während
lende Zinssätze modellieren, sprich an-
aktuellen Entwicklungen genau. Beim
der Eonia auf freiwillige Interbanken-
hand von Statistiken schätzen.
Verband österreichischer Banken und
zinssätze von 28 Panel-Banken ange-
Aktuellen Proberechnungen zufolge
Bankiers (Bankenverband) könne man
wiesen ist, wird Ester auf sämtlichen in-
beruht der neue Hybrid-Euribor in man-
aktuell noch nicht sagen, wie die konkrete
dividuellen
Großhandelstransaktionen
chen Laufzeiten dabei zu 80 Prozent auf
Umstellung in der Praxis aussehen werde.
aufbauen, darunter auch Fonds und Ver-
modellierten Daten. Der Anteil der ech-
Dies, da die Arbeiten des EMMI zur neue
sicherungen. „Damit ist das zugrunde-
ten Transaktionen beläuft sich auf un-
Berechnungsmethode des Euribor noch
liegende Transaktionsvolumen des Ester
ter fünf Prozent. Nicht zuletzt aufgrund
nicht final sind und die neue Berech-
mehr als sechsmal so groß wie das des
der begrenzten Anzahl an Panel-Ban-
nungsmethode unter anderem auch noch
Eonia“, betont KPMG-Experte Schiller.
ken und des geringen Transaktionsan-
seitens der zuständigen belgischen Auf-
teils stößt die Hybridvariante auf Skep-
sichtsbehörde genehmigt werden müsse.
sis unter vielen Marktteilnehmern.
Der Bankenverband zeigt sich aber zuver-
Bleibt noch die Frage, wie die EuriborNachfolge aussehen soll. Das EMMI arbeitet seit geraumer Zeit an einem neu-
Jedenfalls plant das EMMI im zwei-
sichtlich, dass die neue Berechnungsme-
en Hybrid-Euribor, bei dem die aktu-
ten Quartal 2019 den Zulassungsantrag
thode geeignet sei, den Euribor verord-
ell 19 Panel-Banken ebenfalls nur noch
für den Hybrid-Euribor bei der ESMA
nungskonform zu reformieren.
tatsächliche Transaktionssätze melden
zu stellen. Mangels echter Alternativen
Zudem werde sich für die Kunden
sollen, erklärt Schiller.
stehen die Chancen gut, dass die Zulas-
durch die Umstellung auf die geänderte
sung trotz einiger Schwächen gelingt.
Berechnungsmethode nicht viel ändern.
Mehrstufige Berechnungen
Ob sich der Hybrid-Euribor langfris-
„Obwohl noch einige Fragen bezüglich
Der Clou bei dieser Methode: Sollten bei
tig behaupten kann, bleibt fraglich. Ein
der neuen Berechnungsmethodik offen
einzelnen Laufzeiten, zum Beispiel für
Übergang auf eine neue Art von kurzfris-
sind, bereiten sich Banken auf die Um-
den Sechs-Monats-Euribor, zu weni-
tigen Terminzinssätzen, die sich aus auf
stellung der Referenzwerte vor. So ha-
ge qualifizierte Transaktionen zustande
dem Ester gehandelten Derivaten er-
ben diese bereits die von der Umstellung
kommen, hat die Bank die Möglichkeit,
rechnen, könnte langfristig eine mögli-
betroffenen Verträge analysiert“, erklärt
nach dem Wasserfallprinzip zunächst
che Alternative sein.
Doris Zingl, Leiterin des Bereichs Recht
zwischen anderen Zinssätzen, wo ge-
Einzig die Referenzwerteverordnung
nug Transaktionen vorhanden sind, zu
hätte ursprünglich Ende 2019 in Kraft
Wie genau die Umstellung des Refe-
interpolieren. Gegebenenfalls kann sie
treten sollen. Sie wurde nun auf Ende
renzzinssatzes in Kreditverträgen, Spar-
auch auf Daten von Vortagen zurück-
2021 verschoben.
und Anlageprodukten allerdings voll-
80
beim Bankenverband.
Finanzplatz geldmarkt
„Transaktions volumen von Ester ist größer.“ Alexander Schilller
„Betroffene Verträge werden analysiert.“
„Der Übergang muss schonend erfolgen.“
Doris Zingl
Klaus Kumpfmüller
zogen wird, werde derzeit noch geklärt,
ein, sich auf diese Umstellung vorzube-
gibt es praktisch keine Fonds mehr, bei
fügt man bei der Finanzmarktaufsicht
reiten.“
denen der Euribor als Benchmark dient. Dort, wo es ein Thema ist, macht man sich
(FMA) hinzu. Laut FMA-Vorstand Klaus Kumpfmüller sei es jedenfalls wichtig,
Fondsbranche bleibt auf der Hut
dass die wesentlichen europäischen Re-
In der internationalen Fondsbranche ist
AG. Allerdings positioniere man sich so-
ferenzzinssätze für Bank- und Anlage-
der Euribor ein Thema bei Geldmarkt-
wohl in der Vermögensverwaltung als
produkte auf eine solidere Basis gestellt
fonds. Bei der Union Investment aus
auch bei entsprechenden Fonds oftmals
und manipulationssicher gemacht wer-
Deutschland meint man etwa, dass ge-
weit abseits von Benchmarks, sie sollten
den. „Zudem muss der Übergang scho-
plant sei, anstelle der derzeitigen Indizes
nur eine Idee geben, woran sich eine Ver-
nend organisiert werden, um nicht die
die jeweiligen Nachfolgeindizes zu nut-
anlagung orientiere. Man sehe die Um-
Funktionsfähigkeit der Märkte zu ge-
zen. Man gehe davon aus, dass sie sehr
stellung gelassen,vor allem da man auch
fährden. Wir fordern von den Anbietern
nah an den heutigen Indizes liegen soll-
hier künftige Nachfolgeindizes sehr nah
am Finanzmarkt schon seit längerem
ten. Bei heimischen Fondsgesellschaften
am aktuellen Euribor orientiert sehe. n
Gedanken, etwa bei der Schoellerbank
In turbulenten Zeiten steht Stabilität besonders hoch im Kurs. post.at/ir
Die Österreichische Post ist im ständigen Auf und Ab des Kapitalmarktes ein zuverlässiger, attraktiver Dividendentitel. Auf Basis des soliden Kerngeschäftes und eines starken Cashflows soll nachhaltig eine Dividende von mindestens 75% des Nettoergebnisses ausgeschüttet werden. Nähere Informationen unter post.at/ir Wenn’s wirklich wichtig ist, dann lieber mit der Post.
#IFRS
82
Tief in die Tasche. 60 Millionen Euro kostet die Uniqa Insurance Group AG laut Boss Andreas Brandstetter die ÂUmstellung auf IFRS 17.
Finanzplatz Versicherungen
Ein teurer SpaSS V
or 25 Jahren war gerade Bruce Springsteen mit „Streets of
Auf die Versicherungen mit Börsennotierung kommt eine
Philadelphia“ auf Platz eins der
Austria Top 40 Charts, und die Fans des
Revolution in der Bilanz-
Grunge-Rock werden sich noch gut an
buchhaltung zu. Das bedeutet
den Selbstmord des Nirvana-Bandlea-
zunächst hohe Kosten, aber
ders Kurt Cobain erinnern. In Österreich war die Kampagne zur EU-Beitritts-
von mehr Transparenz kann
Volksabstimmung im Frühjahr 1994 in
auch die Branche selbst
vollem Gange. Aber wer erinnert sich
profitieren.
noch an den damaligen Kontostand oder den genauen Wert des sonstigen persön-
text thomas müller
lichen Vermögens? Und was wäre dieses
© KRISTIAN BISSUTI / Uniqa Insurance Group AG
heute wert? Vor einer ähnlichen Frage stehen derzeit die großen Versiche-
Board (IASB), überhaupt so einen revo-
rungskonzerne in Europa: Deren Bilan-
lutionären Akt zu setzen, sei die Ver-
zierungsregeln werden bis Anfang 2022
gleichbarkeit von Versicherungsbilan-
umgestellt. In der Branche ist von nicht
zen, erklärt Werner Stockreiter, Wirt-
weniger als einer Revolution im Ver-
schaftsprüfer und Partner bei PWC Ös-
rechnungswesen die Rede. Öffentlich
terreich: „Der bisherige Standard IFRS 4
interessant wird diese erst, wenn es um
erlaubt es, Versicherungsverträge nach
die beträchtlichen Kosten für die großen
nationalen Regeln zu bilanzieren oder
Versicherer geht. Andreas Brandstetter,
zum Beispiel für alle US GAAP anzu-
Chef der Uniqa Insurance Group AG, ließ
wenden. Dadurch war die internatio-
mit geschätzten 60 Millionen Euro auf-
nale Vergleichbarkeit für Konzerne, die
horchen, was weit mehr ist, als die Re-
oft in verschiedenen Märkten tätig sind,
formen von Solvency II gekostet haben.
nicht gegeben.“ Relevant ist das in ers-
Die überwiegende Mehrheit der heimi-
ter Linie für Investoren und Analysten,
schen Versicherer ist jedoch nicht bör-
die sich ein klares Bild von einem Versi-
sennotiert und davon nicht betroffen.
cherungsunternehmen und dessen Gewinnprognosen machen wollen.
Eine Bewertung wie damals
Der anfängliche Ansatz, einen Markt-
Doch worum geht es bei den neuen In-
wert für jeden Versicherungsvertrag zu
ternational Financial Reporting Stan-
ermitteln, wurde aus Ermangelung ei-
dards für Versicherungsverträge (IFRS
nes real existierenden Marktes bald wie-
17) nun eigentlich? Der Hauptgrund für
der verworfen. Stattdessen soll nun eine
den International Accounting Standards
Art Ertragswert in die Bilanz einfließen,
83
Finanzplatz versicherungen
2022
© Robert Newald / Vienna Insurance Group AG
tritt der neue International Financial Reporting Standard für Versicherungsverträge IFRS 17 in Kraft. Die Einführung wurde um ein Jahr verschoben.
Zu viele Unsicherheiten. Die Vienna Insurance Group AG ist noch am Rechnen, wie viel IFRS 17 die Versicherung kosten wird.
dessen Berechnung aber äußerst kom-
beweisen könne, dass ein vollständiger
Versicherer des Kontinents bis zu 317
plex ist. „Als Bilanzierer muss ich prak-
retrospektiver Ansatz nach IFRS 17 nicht
Millionen Euro an. Für die Betroffenen in
tisch in die Zeit zurückreisen, in der der
möglich ist, so der PWC-Berater.
Österreich, wie die erwähnte Uniqa Insurance Group AG sind die Dimensionen
Vertrag errichtet wurde, und den damaligen Wert berechnen. Davon ausgehend
Teure IT
entsprechend kleiner. Bei der Vienna
muss der Wert am 1. Jänner 2022 weiter-
Da wundert es nicht, dass ein Löwen-
Insurance Group AG (VIG) will man noch
berechnet werden“, sagt Stockreiter.
anteil der Umstellungskosten auf die
keine Kostenschätzung abgeben. Zu un-
„Gleichzeitig sind die Anforderun-
Sektoren IT und externe Beratung ent-
klar seien noch viele Parameter wie etwa
gen an die Datengenauigkeit höher ge-
fällt. Eine Umfrage des Fachverbands
das weitere EU-Übernahmeverfahren.
worden. Bei Polizzen, die vor Jahrzehn-
European Financial Reporting Adviso-
„Die größten Kostenfaktoren sind
ten abgeschlossen wurden, sind die er-
ry Group (EFRAG) bei elf europäischen
neben der Erarbeitung der fachlichen
forderlichen Daten oft gar nicht vor-
Versicherungskonzernen aus dem Vor-
Konzepte insbesondere die Implemen-
handen.“ So müssen die versicherungs-
jahr bestätigt dies. Rund 30 Prozent der
tierung der für die Berechnungen not-
technischen Verpflichtungen detaillier-
geschätzten Kosten sind direkt IT-be-
wendigen Software und die Integra
ter bewertet werden. Es gäbe zwar die
zogen, rund 15 Prozent macht die exter-
tion der für die Berechnungen benötig-
Möglichkeit einer vereinfachten Erst-
ne Beratung im Durchschnitt aus. Bei
ten Daten“, sagt Uniqa-Finanzvorstand
anwendung, aber nur dann, wenn man
den absoluten Kosten gaben die größten
Kurt Svoboda, der zugleich auch Prä-
84
Finanzplatz Versicherungen
„Ein Risiko ist die Verfügbarkeit von qualifizierten Ressourcen.“
„Man muss erst ein gemeinsames Auslegungsverständnis finden.“
„IFRS 17 kann die Eigenkapitalkosten senken.“
Kurt Svoboda
Andreas Bayerle
Roman Sauer
sident des österreichischen Versiche-
Jahr Aufschub bis 2022. Mehr wollten die
und Erfahrungen mit dem neuen Stan-
rungsverbands VVO ist. „Zu den größ-
Entwickler nach fast 15 Jahren Vorberei-
dard zu sammeln“, sagt Roman Sau-
ten Risiken bei der Umsetzung von IFRS
tung nicht mehr zugestehen.
er, Head of Group Accounting der Allianz SE. Praktische Anwendungspro-
17 zählt zweifelsohne die Verfügbarkeit von qualifizierten Ressourcen und dass
Work in Progress
bleme gäbe es zwar noch, aber es sind
es keine Impact-Studies am Markt gibt“,
Große Konzerne wie die Allianz SE wa-
auch Lösungen in Sicht: „Einige wich-
nennt Svoboda einige kritische Punkte.
ren ebenfalls gegen eine zweijährige
tige Punkte hat das IASB in den letzten
Der schwierige Umsetzungsprozess war
Verschiebung. Sie hätten auch schon
Wochen adressiert. Wir erwarten An-
„Ich b2021 mit IFRS 17 starten können und auch der Grund, warum die Versichein „Ich bin invesbefürchten tiert“ rungsverbände vom IASB eine Verschienur zusätzlichen Aufwand
fang 2020 die Veröffentlichung eines
angepassten IFRS 17. Die verbleibenden investiert“ „Ich bin rt“ vor allem durch Themen müssen wir investie
bung des ursprünglichen Einführungs-
und Kosten. „Wir werden die einjährige
in “ gefordert haben, und das datums Ich b 2021 rt „
estie
inv um zwei Jahre. Gekommen ist ein gleich
Verschiebung nutzen, um im Jahr 2021
geeignete Interpretationen zusammen
noch zusätzliche Testläufe zu machen
mit den Wirtschaftsprüfern lösen.“ Bei
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© Markus Dlouhy / Allianz SE
Finanzplatz Versicherungen
Mehrkosten. Bei der Allianzärgert man sich über die Verschiebung der IFRS-17-Einführung ins Jahr 2022.
der Österreich-Tochter der Schweizer Helvetia-Gruppe will man die verlängerte Frist unter anderem für eine solidere Implementierung von Systemkomponenten und einer stärkeren Automatisierung
von
Kennzahlen werden“, meint Stockreiter
„Zukünftige Erträge und Margen sind besser sichtbar.“
Prozessschritten
nutzen, denn viele Anpassungen sei-
dazu. Die Allianz SE sieht ebenfalls mehr Transparenz gegenüber den Investoren und damit langfristig geringere Eigenkapitalkosten. „Das muss jedoch nicht für alle gelten. Stärken und Schwächen
Werner Stockreiter
en lokal umzusetzen, berichtet Andreas
einzelner Marktteilnehmer könnten zukünftig transparenter werden und damit
in
lanz, in denen alle Annahmen plausibel
auch zu einer stärkeren Differenzierung
Österreich. Hinzu komme, dass IFRS 17
beschrieben werden müssen. „Die Fir-
führen“, sagt Chefbuchhalter Roman
selbst Interpretationsspielraum lasse:
menwerte beinhalten ebenfalls zahlrei-
Sauer. Bei der Uniqa Insurance Group AG
„Die Versicherungsindustrie muss erst
che Schätzungen und Annahmen, und
hofft man auf die „Möglichkeit zur de-
ein gemeinsames Auslegungsverständ-
diese müssen offengelegt werden. Die
taillierteren Geschäftssteuerung“.
nis von bestimmten Aspekten des Stan-
Anleger haben dann die Möglichkeit, das
Spätestens 2022 wir auch dieses Re-
dards entwickeln, sodass sich eine gän-
zu hinterfragen“, nennt der Berater ein
gulierungskapitel abgeschlossen sein.
gige Marktpraxis herausbilden kann“,
vergleichbares Beispiel.
Das heißt aber nicht, dass in der Ver-
Bayerle,
Helvetia-Finanzvorstand
sicherungsbranche
so Bayerle.
ansonsten
die
Die Stärkeren sind im Vorteil
vermeintliche
na Insurance Group AG (VIG), ist das zu
Profitieren nun langfristig auch die Ver-
Schließlich steht für 2020 eine Überar-
viel Spielraum, wie er in einem Interview
sicherer von der aufwendigen Umstel-
beitung von Solvency II an und parallel
aus dem Vorjahr kritisierte. Zu sehr ba-
lung, oder bleiben bei ihnen nur die Kos-
zu IFRS 17 tritt auch der Standard IFRS
sieren die Bewertungen auf Annahmen
ten hängen? „Die zukünftigen Margen,
9 in Kraft, der die Finanzinstruments
für die Zukunft, was die „Gestaltung der
die aus den Verträgen generiert wer-
bilanzierung regelt. Kurzfristig profitie-
Gewinn-und-Verlust-Rechnung“
Für Peter Thirring, Vorstand der Vien-
Langeweile
herrscht.
be-
den können, sind besser sichtbar. Die
ren werden die Berater von PWC, EY und
einflusse. Werner Stockreiter verweist
sich daraus ergebende Contractual Ser-
Co, denn deren Expertise ist derzeit ge-
hier auf umfassende Anhänge zur Bi-
vice Margin wird eine der wichtigsten
fragter denn je. n
86
Erleben Sie einen Tag mit neuen Seiten.
Menschen. Geschichten. Perspektiven.
DiePresse.com/Sonntagsjubiläum
Seitenblicke Politik
EU-Wahl: Wohin mit der Wirtschaft?
Z
um zehnten Mal wird zwischen 23. und 26. Mai 2019 das europäische Parlament gewählt. Rund 340 Milli-
Othmar Karas Spitzenkandidat EU-Parlamentswahlen ÖVP
onen wahlberechtigte Bürger aus 27 Mitgliedsstaa-
ten entscheiden über die Zukunft der Union. Selten stand bei einer Europawahl subjektiv so viel auf dem Spiel. EU-kritische Kräfte und Protestbewegungen auf dem ganzen Kontinent erstarken. Das Chaos um den Brexit sorgt für Verunsicherung. Multinationale Konzerne tanzen Nationalstaaten
Digitalkonzerne wie Google sorgen mit ihren steueroptimierenden
mit steueroptimierenden Geschäftsmodellen auf der Nase
Geschäftspraktiken für heftige Kritik, sehen Sie Handlungsbedarf auf
herum. Zu allem Überfluss wandeln sich die USA vom wich-
EU-Ebene, oder bedarf es hier nationaler Lösungen? – De facto zah-
tigsten Handels- und Gesinnungspartner dank eines mit
len viele internationale Firmen weniger als ein Prozent Steuern.
Strafzöllen drohenden Cholerikers im Weißen Haus zuneh-
Diese Ungerechtigkeit kann durch gemeinsame Regeln auf eu-
mend zum Antagonisten. Für Probleme dieser Komplexi-
ropäischer und globaler Ebene abgestellt werden. Das Prinzip,
tät gibt es keine einfachen Antworten. Eine, wenn nicht die
dass Unternehmen dort Steuern zahlen, wo die Wertschöpfung
wichtigste Komponente für deren Lösung ist allerdings die
stattfindet, muss überall in Europa durchgesetzt werden. Ich bin
finanzielle. Wer zahlt wofür? Wie viel? Und wer hat darüber
gegen die Harmonisierung der Steuersätze, weil fairer Steuer-
zu entscheiden?
wettbewerb sinnvoll ist. Aber ich bin für eine Harmonisierung der Bemessungsgrundlage bei Unternehmenssteuern.
Um zu klären, wie die Parlamentsparteien zu diesen Fragen stehen und wie sie sich die wirtschaftliche Zukunft der Europäischen Union vorstellen, hat ihnen der Börsianer auf
Die Europäische Union hat sich 2015 zur Schaffung einer Kapital-
den Zahn gefühlt. Bei einem Thema ist man sich einig: In-
marktunion bekannt, was halten Sie von dieser Forderung, und wel-
ternationale Konzerne gehören fair besteuert. ÖVP und Neos
che konkreten Maßnahmen unterstützen Sie? – Die europäische
sehen in der Besteuerung digitaler Betriebsstätten und einer
Kapitalmarktunion muss der Finanzierung der Realwirtschaft
europaweiten Körperschaftsteuerbemessungsgrundlage die
dienen. Ein ganz zentraler Baustein der Kapitalmarktunion ist
Lösung. Die Liste Jetzt sieht das ähnlich, setzt sich aber auch
die Reform der Europäischen Finanzmarktaufsicht. Auch die Er-
für einen Mindeststeuersatz ein. Diese Forderung teilt die
leichterung des Zugangs kleiner Investoren zum freien Kapital-
SPÖ. Die FPÖ hingegen glaubt primär an nationale Ansätze,
verkehr ist wichtig.
um Souveränitäten nicht zu gefährden. Bei der Frage nach einer Kapitalmarktunion scheiden sich die Geister. Neos und
Wie soll die EU zukünftig auf Strafzölle oder deren Androhung aus
ÖVP sehen in ihr ein probates Mittel, um die Realwirtschaft
dem Ausland reagieren? – Protektionismus ist der falsche Weg,
zu stärken. Jetzt und FPÖ sehen eine Liberalisierung der Ka-
der immer beiden Seiten schadet. Im Notfall müssen wir unse-
pitalmärkte kritisch. Die SPÖ sieht da keinen drängenden
ren Standpunkt mit gezielten und wohldosierten Gegenmaß-
Handlungsbedarf. Gefragt nach Strafzöllen, rufen FPÖ, ÖVP
nahmen untermauern, aber jedenfalls weiter das Gespräch su-
und Neos zur Besonnenheit. Die Liste Jetzt fordert ein hartes
chen. Zugleich arbeiten wir konsequent daran, Europas Außen-
Auftreten eines geeinten Europas. Die SPÖ schließt sich die-
handel auf eine breitere Basis zu stellen und mehr Handelsver-
ser Forderung an und kann sich darüber hinaus sogar vor-
träge mit unseren Partnern in Asien, Südamerika sowie Austra-
stellen, proaktiv Strafzölle zu verhängen. n
lien und Neuseeland abzuschließen.
88
Seitenblicke Politik
Anlässlich der bevorstehenden EU-Parlamentswahl wollte der Börsianer von den Parlamentsparteien wissen, wie sie sich die wirtschaftliche Zukunft der Europäischen Union vorstellen. text florian gartler
Andreas Schieder Spitzenkandidat EU-Parlamentswahl SPÖ
Harald Vilimsky Spitzenkandidat EU-Parlamentswahl FPÖ
Digitalkonzerne wie Google sorgen mit ihren steueroptimierenden
Digitalkonzerne wie Google sorgen mit ihren steueroptimierenden
Geschäftspraktiken für heftige Kritik, sehen Sie Handlungsbedarf auf
Geschäftspraktiken für heftige Kritik, sehen Sie Handlungsbedarf auf
EU-Ebene, oder bedarf es hier nationaler Lösungen? – Von Strafen
EU-Ebene, oder bedarf es hier nationaler Lösungen? – Bei Steuer-
für Beitragstäter über eine verpflichtende Offenlegung für Kon-
fragen gilt das Einstimmigkeitsprinzip im Rat, diese Themen
zerne, wo was versteuert wird, bis zu Mindeststeuersätzen für
fallen auch in die Kompetenz der Mitgliedsstaaten. Das halten
Konzerne in Europa gäbe es viel zu tun. Aber auch national lässt
wir für richtig, denn wenn wir einmal damit anfangen, dass die
sich einiges umsetzen wie beispielsweise ein Transparenzre-
EU eigene Steuern einhebt oder kleinere Staaten wie etwa Ös-
gister für wirtschaftlich Berechtigte von Firmen in Steueroasen
terreich überstimmt werden können, wäre gewissermaßen die
oder eine Sondergebühr für Transaktionen mit Firmen in nicht-
Büchse der Pandora geöffnet. Also bleiben uns nationale Ansät-
kooperativen Staaten.
ze, durchaus in Kooperation mit anderen Staaten auf demselben Kurs. Das klärt natürlich dieses Problem nicht vollständig, wäre
Die Europäische Union hat sich 2015 zur Schaffung einer Kapital-
aber besser als nichts.
marktunion bekannt, was halten Sie von dieser Forderung, und welche konkreten Maßnahmen unterstützen Sie? – Ich glaube, weitere
Die Europäische Union hat sich 2015 zur Schaffung einer Kapi-
Integrationsschritte im Bereich der europäischen Finanzmärk-
talmarktunion bekannt, was halten Sie von dieser Forderung, und
te sind nicht unser drängendstes Problem. Rechtspopulisten in
welche konkreten Maßnahmen unterstützen Sie? – Wir haben
ganz Europa haben die klare Agenda, Europa zu zerstören. Nur
die Pläne Junckers aus dem Jahr 2015 stets kritisiert. Einer-
wenn es gelingt, die Menschen wieder für Europa zu begeistern,
seits, weil sie einen weiteren Schritt in Richtung Zentralisie-
können wir diese drohende Gefahr abwehren, und da wird es vor
rung bedeuten. Andererseits weil wir der Auffassung sind,
allem darum gehen, Beschäftigung und Wohlfahrt zu stärken.
dass sich Stabilität und Wirtschaftswachstum nicht mit einer noch stärkeren Liberalisierung der Kapitalmärkte errei-
Wie soll die EU zukünftig auf Strafzölle oder deren Androhung aus
chen lässt.
dem Ausland reagieren? – Europa ist neben den USA der größte Binnenmarkt der Welt. Man sollte viel selbstbewusster auf-
Wie soll die EU zukünftig auf Strafzölle oder deren Androhung aus
treten. Ungerechtfertigte Strafzölle kann Europa niemals ak-
dem Ausland reagieren? – Für uns ist noch immer der diplo-
zeptieren. Das Problem besteht aber eher umgekehrt: Da vie-
matische Weg das Beste, um solchen Androhungen zu begeg-
le Länder unter Bedingungen produzieren, die keinen Umwelt-
nen. Österreich hat in diesem Bereich eine lange Tradition
noch Sozialstandards entsprechen, sollte Europa selbst darüber
und sehr gute Erfahrungen als Vermittler. Ich bin der festen
nachdenken, berechtigte Strafzölle einzuheben, um unfairen
Überzeugung, dass jede Reaktion wie Sanktion oder derglei-
Wettbewerb zu verhindern.
chen nur die Gräben zwischen Handelspartnern vertieft.
89
Seitenblicke Politik
500.000.000
„Über 500 Millionen Menschen, die 24 Sprachen sprechen, in 28 Ländern leben, 19 davon in einem Währungsraum, alle vereint in einer Europäischen Union, das bleibt eine der größten politischen und wirtschaftlichen Errungenschaften der Moderne!“ Barack Obama
Claudia Gamon Spitzenkandidatin EU-Parlamentswahl Neos
Bruno Rossmann Finanzsprecher Jetzt
Digitalkonzerne wie Google sorgen mit ihren steueroptimierenden
Digitalkonzerne wie Google sorgen mit ihren steueroptimierenden
Geschäftspraktiken für heftige Kritik, sehen Sie Handlungsbedarf auf
Geschäftspraktiken für heftige Kritik, sehen Sie Handlungsbedarf auf
EU-Ebene, oder bedarf es hier nationaler Lösungen? – Aus unserer
EU-Ebene, oder bedarf es hier nationaler Lösungen? – Je internatio-
Sicht gilt es, die Körperschaftsteuer-Vorschriften so zu überar-
naler, desto besser. Wenn es auf OECD-Ebene keine Fortschrit-
beiten, dass Gewinne dort registriert und besteuert werden, wo
te gibt, muss die EU voranschreiten. Eine effektive Lösung des
sie anfallen. Ziel muss eine Besteuerung der digitalen Betriebs-
Problems muss zumindest aus der Einführung der „digitalen
stätte sein. Nationale Lösungen sind in diesem Kontext wenig
Betriebsstätte“ und aus einem gemeinsamen Mindeststeuer-
sinnvoll, da das Thema alle EU-Staaten betrifft.
satz bestehen. Es geht aber nicht nur um Digitalkonzerne, sondern um die Besteuerung multinationaler Konzerne allgemein.
Die Europäische Union hat sich 2015 zur Schaffung einer Kapital-
Ziel ist dabei eine gemeinsame Körperschaftsteuerbemessungs-
marktunion bekannt, was halten Sie von dieser Forderung, und wel-
grundlage auf EU-Ebene.
che konkreten Maßnahmen unterstützen Sie? – Die Stärkung der Kapitalmarktunion muss ein Ziel der Europäischen Union sein.
Die Europäische Union hat sich 2015 zur Schaffung einer Kapital-
Die Abhängigkeit von Banken in der Finanzierung ist einer der
marktunion bekannt, was halten Sie von dieser Forderung, und wel-
größten Wachstumshemmer in der Eurozone. Bankenregulato-
che konkreten Maßnahmen unterstützen Sie? – Der Schaffung ei-
rien haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass KMUs immer
ner Kapitalmarktunion stehe ich kritisch gegenüber. Anstatt das
schwerer zu Geld für Projekte kommen. Je größer die Summe,
Grundproblem der nachfragegetriebenen Investitionsschwäche
desto schwieriger. Unternehmen müssen immer öfter in den
in der EU anzugehen und die Wirtschaftspolitik neu auszurich-
angelsächsischen Raum ausweichen, um ihre Projekte zu reali-
ten, wird mit der Kapitalmarktunion auf die Liberalisierung des
sieren. Im Hinblick auf den Brexit ist in diesem Kontext Hand-
Binnen- und Kapitalmarkts gesetzt. Investitionen ausgerechnet
lungsbedarf gegeben.
mit jenen Instrumenten wiederzubeleben, die wesentlich zum Entstehen der Krise beigetragen haben, halte ich für verfehlt,
Wie soll die EU zukünftig auf Strafzölle oder deren Androhung aus
solange die Lehren aus der Finanzkrise nicht gezogen wurden.
dem Ausland reagieren? – Grundsätzlich sehen wir es als falschen Ansatz, auf mögliche Strafzölle mit Vergeltungsaktionen zu re-
Wie soll die EU zukünftig auf Strafzölle oder deren Androhung aus
agieren. Die EU sollte von jeglicher Form der Abschottung Ab-
dem Ausland reagieren? – Die EU muss auf Strafzölle sowie deren
stand nehmen, denn aus unserer Sicht können viele Probleme
Androhung zum einen, wie auch beim Brexit, geschlossen agie-
allein nicht oder weniger gut gelöst werden als durch internati-
ren. Zum anderen braucht es in den Verhandlungen ein hartes
onale Kooperation.
Auftreten, insbesondere gegenüber den USA.
90
Haltungsübung Nr. 16
Blickwinkel ändern. Haltungsübung für Fortgeschrittene: Legen Sie jeden Tag ein paar Mal den Kopf zur Seite und betrachten Sie die Welt aus einem anderen Blickwinkel. Das ist gut für den Nacken. Und noch besser für Ihren Kopf. derStandard.at
Der Haltung gewidmet.
Seitenblicke Börsentalk
KArriere-Kick dank Eigenmarketing
Börsianer 10. Börsianer Salon 5. März 2019 Meinl am Graben, Wien
Doris Tomanek (Unicredit Bank Austria AG), Elisabeth Leyser (Hill International), Dominik Hojas („Börsianer“), Susanne Höllinger (ÖBAG) und Gabriela Staber (CMS) stellten die Podiumsrunde beim zehnten Börsianer Salon.
Farbenfrohes Kleid, gute Stimmung: Susanne Höllinger (ÖBAG) erzählte von den Meilensteinen in ihrer Karriere.
„Besetzungs-Karussell – Was braucht es für die Spitze“ – dieser spannende Titel verhalf dem zehnten Börsianer Salon zu einem neuen Rekord bei Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das hochkarätige Podium diskutierte mit den Topentscheiderinnen, was es brauche, um an die Führungsspitze eines Unternehmens in der Finanzbranche zu gelangen. Doris Tomanek, Elisabeth Leyser, Susanne Höllinger und Gabriela Staber waren sich einig, dass Eigenmarketing und ein exzellentes Netzwerk zwei der wichtigsten Assets sind, um dieses Ziel zu erreichen. Eine besonders aktive Teilnahme an der anschließenden Diskussion zeigte nochmals das besondere Interesse der Frauen an diesem heißdiskutierten Thema.
„Warum heißt es, man findet keine Frauen für den Aufsichtsrat, wenn ich Begeisterung unter den Gästen über die spannende hier so viele talentierte Gesichter sehe?“, fragt Barbara Polster, KPMG. und interaktive Diskussion.
92
Seitenblicke Börsentalk
Roadshow mit Frühlingsgefühlen
Börsianer Börsianer Roadshow 37.0 18. MÄrz 2019 Voestalpine Stahlwelt, Linz Im Rahmen der Börsianer Roadshow 37.0 sprachen die Topveranlagungsexperten in der Voest alpine Stahlwelt über Frühlingsgefühle an den Börsen und gaben einen Ausblick auf das Investmentjahr 2019. Bei einem waren sich die Marktexperten ganz einig: Die großen Unsicherheitsfaktoren für 2019 sind China und weiterhin US-Präsident Donald Trump. Im Anschluss an die Marktdiskussion gaben UBM-Boss Thomas Winkler und Andreas Grassauer, Vorstandschef der Marinomed Biotech AG, aktuelle Einblicke in ihre Unternehmen. Die oberösterreichische Finanzcommunity zeigte sich begeistert von den spannenden Diskussionen, und so fand auch beim anschließenden Get-together ein reger Austausch zwischen Gästen und Experten statt.
Prost! Auf eine erfolgreiche Börsianer Roadshow 37.0 stießen Roland Himmelfreundpointner (Kepler Fonds KAG), Thomas Winkler (UBM Development AG), Andreas Grassauer (Marinomed Biotech AG), Ingrid Krawarik („Börsianer“), Dieter Wimmer (Comgest) und Alois Wögerbauer (3 Banken Generali Invest) nach ihren Vorträgengemeinsam an.
Voestalpine-Vorstand Herbert Eibensteiner b egrüßte als Hausherr souverän seine Gäste in Linz.
Anna Vay (UBM Development AG) und Georg Eichelsberger (Kepler Fonds KAG) starteten mit guter Laune in den Abend.
Ganz ins Gespräch vertieft: Waltraud Perndorfer (Privat Bank RLB OÖ) tauschte sich interessiert mit Herbert Eibensteiner (Voestalpine AG) und Dominik Hojas („Börsianer“) aus.
93
Seitenblicke Börsentalk
MArinomed feiert IPO-PArty
Traditionen wie das Läuten der Börsenglocke dürfen nicht fehlen.
Pascal Schmidt, Eva Prieschl-Grassauer und Andreas Grassauer (alle Marinomed Biotech AG) gönnten sich mit Christoph Boschan (Wiener Börse AG) ein Stück Torte.
Marinomed Biotech AG Börsengang 1. Februar 2019 Wiener Börse AG
Das Palais Caprara-Geymüller, Sitz der Wiener Börse AG, wurde für den großen Tag herausgeputzt.
Gernot Hofer (Invest AG), Simon Nebel (Viopas) und Karl Lankmayr (AWS Mittelstandsfonds) sitzen im Aufsichtsrat der Marinomed Biotech AG und feierten mit.
Am 1. Februar 2019 ging der IPO der Marinomed Biotech AG an der Wiener Börse über die Bühne. Es war der erste Börsengang in Europa im Jahr 2019. Das Marinomed-Vorstandsteam Pascal Schmidt, Eva Prieschl-Grassauer und Andreas Grassauer läuteten gemeinsam die Börsenglocke und feierten mit den Gästen bei Torte und Börsen-Smoothie.
Fonds-Kongress der superlative
Fonds Professionell Finanzminister Hartwig Löger sprach über die Steuerreform. Er will, dass den „Bürgern mehr netto zur Verfügung steht“.
Fonds Professionell Kongress 6. & 7. März 2019 Congress Center, Wien Der 21. Fonds Professionell Kongress im Congress Center in Wien war ein Event der Superlative. Er ist Jahr für Jahr die wichtigste Veranstaltung für die heimischen Fondsbranche. Finanzminister Hartwig Löger hielt die Eröffnungsrede, rund 2.500 Besucher profitierten von hochkarätigen Vorträgen und exklusiven Brancheninformationen. Den festlichen Höhepunkt bildete einmal mehr die Galanacht im Spiegelpalast des Palazzo in Wien.
Harald Holzer (Kathrein Bank AG) und Jens Erhart (DJE Kapital AG) erzählten von Irrtümern, denen sie im Jahr 2018 aufsaßen.
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Die Galanacht fand im Spiegelpalast des Palazzo in Wien statt.
Werner Painsy (DWS), Werner Kretschmer (Amundi Austria) und Markus Sevcik (JP Morgan Asset Management) bekamen von Gerhard Führing und Maged ElMorsi (beide Fonds Professionell) Pokale für die beste Servicequalität überreicht.
#Gezwitscher
@Voestalpine Kolumne
Peter Felsbach Head of Group Communications Voestalpine AG
Formel E: Spannungs geladene Kooperation sorgt für Imageboost Die Voestalpine hat bei der Kom-
voestalpine @voestalpine Mar 7 @FIAFormulaE Alles Wissenswerte zu den „voestalpine European Races“ in Rom, Paris, Monte Carlo, Berlin und Bern und aktuelle News sind auf unserer brandneuen Website zu finden! http://www.voestalpine.com/ formele
munikation rund um ihr Formel-EEngagement ihre Batterien geladen und nimmt nun volle Fahrt auf: Als neuer Hauptsponsor der Voestalpine European Races befindet sich der Technologie- und Industriegüter-
@OMV
@uniqagroup
konzern vor dem ersten Rennen in Rom am 13. April 2019 in Startposition. Mit der Schirmherrschaft über die Europarennen in Rom, Paris, Monaco, Berlin und Bern wird erstmals der Grand Slam der Formel E ausgetragen. Ein Highlight wird dabei die Verleihung einer eigens von Voestalpine im 3D-Druck-Verfahren
At OMV, we have identified the cornerstones of our digital journey. We have to focus on the benefits which we can derive today, whilst investing in a long-term journey.“ #OMV CFO Reinhard Florey at Controller Institute speaking about OMV’s digital journey towards Finance 4.0
#HealthHubVienna Selection Board – die Gewinner stehen fest! Wir gratulieren Datlowe, DOC+, http:// docdok.health , Doctorly, Infermedica, MedicSpot, knok healthcare, MindMate, SCARLETRED und SidekickHealth!
gefertigten Trophäe an den neuen Europa-Champion sein. Natürlich laufen die internen und externen Kommunikationskanäle der Voest alpine bereits jetzt dafür heiß. Der Konzern setzt neben klassischen Maßnahmen wie Branding auf der
@RBI
@Zumtobel
Rennstrecke, TV-Platzierungen und Pressearbeit auch auf die Instrumente Storytelling, Bewegtbild und Influencer-Marketing. Gezielte Online- und Social-Media-Kampagnen sowie Mitarbeiteraktionen und Kundenevents sollen dem Sponsoring einen Extraboost geben und das Involvement der internen und externen Zielgruppen ankurbeln. Zudem wurde auch ein konzern eigenes Formel-E-Showcar erworben, das bei zahlreichen Events und
At @WolvesSummit in Warsaw we had the chance to share our insights about how we at Elevator Lab&Elevator Ventures support fintechs. Thanks for the opportunity! #elevatorlab #elevatorventures http://www.elevator-lab.com | http://www.elevatorventures.com
Aktionen zum Einsatz kommen wird. Somit heißt es: „Start your electric engines and shape the
So excited to have a sneak peek at our future Light Forum Höchsterstraße @StadtDornbirn today with #KjetilThorsen and #PatrickLüth of @snohetta
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future of e-mobility!“
p.felsbach@derboersianer.com
Seitenblicke Marktgeflüster
So zocken EU-Staaten die Anleger doppelt ab
Der leidenschaftliche Weinbauer (59) ist seit 23 Jahren Finanz- und Wirtschaftsjournalist. Zu den wichtigsten Stationen des gebürtigen Deutschen zählen die langjährige Chefredaktion des Magazins „Format“ und das seit 2015 von ihm organisierte Finanzjournalistenforum. Sein Steckenpferd ist die Altersvorsorge. Sich selbst beschreibt der studierte Agrarökonom als chronisch neugierig.
Cum-Ex umgekehrt: Viele EU-Staaten kassieren von Anlegern Steuern auf grenzüberschreitende Dividenden in voller Absicht mehrfach.
Cum-Ex ist ein großer Aufreger: Mit dieser illegalen Methode haben Betrüger mehrere EU-Staaten um Milliarden-
der als bei einem Großinvestor, der durch
„Die jetzige Rechtslage
Euro-Beträge erleichtert. Es wurden da-
benachteiligt besonders
bei nur einmal bezahlte Kapitalertrag-
Kleinanleger.“
steuern doppelt zurückgefordert. Zum Glück haben die Gesetzgeber inzwischen
Vita Martin Kwauka Finanzjournalist
sein Volumen ganz andere Möglichkeiten der Rückforderungen hat. Ein kleiner Trost: Unter gewissen Umständen können auch Publikumsfonds zumindest einen Teil der Doppelsteu-
Martin Kwauka
ern für ihre Kunden zurückholen. Das hat aus Sicht der Fondsgesellschaft den
Gegenmaßnahmen ergriffen, um künftige Schäden zu verhindern. Doch leider
angenehmen Nebeneffekt, dass die Perwürde, als an Rückerstattung zu holen
formance der Fonds dadurch um einige
Ende abzusehen: Viele EU-Staaten kas-
ist. Das gilt umso mehr für Quellensteu-
Punkte hinter dem Komma steigt. Frank-
sieren von Anlegern Steuern auf grenz-
ern in Fonds, die das Vermögen über vie-
reich gilt in der Fondsindustrie als beson-
überschreitende Dividenden in voller Ab-
le Länder streuen. Spätestens beim Ver-
ders servicefreundlich, weil es ausländi-
sicht mehrfach. Der Gewinn dürfte eben-
such, auch Steuern aus EU-Staaten wie
schen Fonds erlaubt, sich von vornherein
falls in die Milliarden gehen. Österreich
Belgien, Finnland oder Schweden einzu-
von der Doppelbesteuerung freistellen
macht mit und schädigt damit nicht nur
fordern, scheitert das Vorhaben an den
zu lassen. Deutschland ist diesem Vor-
Anleger, sondern auch den Kapitalmarkt.
nicht vorhandenen profunden Sprach-
bild inzwischen gefolgt. Österreich ver-
Wie gehen die Staaten vor? Das lässt
kenntnissen. Übrigens: Sollte der Berater
weigert bisher diese Vereinfachung, was
sich an einem Beispiel eines österreichi-
Italienisch können, hilft das auch nicht
sicher nicht das Interesse an heimischen
schen Anlegers erläutern, der Daimler-
viel. Italien dürfte die Anträge in so gro-
Aktien fördert.
Aktien kauft, weil dort eine hohe Dividen-
ßen Schubladen sammeln, dass diese nie
denrendite von über sechs Prozent winkt.
wieder zum Vorschein kommen.
geht es auch umgekehrt, und es ist kein
Letztlich führt das Steuer-Chaos auch zur Belastung des gesamten Kapital-
Allerdings kassiert zuerst der deutsche
Das Kernproblem ist die mangeln-
markts. So könnte zum Beispiel ein in-
Fiskus 26,375 Prozent inklusive Solida-
de Bereitschaft der EU-Mitglieder, das
ternationaler Investor, der zwischen dem
ritätszuschlag. Dann kommt der öster-
Steuerverfahren
innerhalb
Kauf der Aktie der OMV AG oder der BP
reichische Finanzminister an die Reihe.
der Union so zu vereinfachen, dass kei-
schwankt, lieber zur BP greifen, da er in
Er erkennt zwar pauschal 15 Prozent aus
ne Doppelbesteuerung mehr vorkommt.
Großbritan nien die Dividende frei von
Deutschland an und verlangt nur noch
Lieber verdient man sich ein Körberlgeld
Quellensteuern kassiert, in Österreich
die Differenz auf die 27,5 Prozent KESt.
auf Kosten der Aktionäre und hofft, dass
nicht. Das schädigt nicht zuletzt die Un-
Unter dem Strich bleiben dem Anleger
möglichst wenige das Vorhaben durch-
ternehmen, die in Österreich ansässig
aber von 100 Euro Dividende bloß rund 60
schauen. Die jetzige Rechtslage benach-
sind. Nicht alle heimischen Wertpapiere
Euro. Zwar könnte ein österreichischer
teiligt obendrein besonders Kleinanle-
sind gleich betroffen, Zinskupons bleiben
Anleger die zu viel gezahlten Steuern von
ger. Ihnen wird nach dem Motto „Divi-
anders als Dividenden verschont. Aus-
Deutschland zurückfordern. In der Pra-
dende statt Sparbuch“ zwar gern zu di-
ländische Investoren können so österrei-
xis passiert das aber selten, weil sich der
videndenstarken Aktien geraten. Aller-
chische Staatsanleihen quellensteuerfrei
Aufwand nicht lohnt und ein Steuerbe-
dings sind bei Kleinanlegern die Effekte
halten. Man will ja als Staat nicht die bes-
rater meist mehr an Kosten verrechnen
der Doppelbesteuerung viel gravieren-
ten Kunden verärgern. n
zumindest
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Seitenblicke Index
unternehmen in dieser ausgabe
Impressum Chefredakteur/Herausgeber: Dominik Hojas, d.hojas@derboersianer.com Stv. Chefredakteurin (CvD): Ingrid Krawarik, i.krawarik@derboersianer.com Redaktion: Florian Gartler, Julia Kistner, Raja Korinek, Martin Kwauka, Thomas Müller, Paul Trautendorfer, Barbara Ottawa, Robert Winter
Firmenindex
Accenture 75
KPMG Austria
79
Allianz SE
85
Lendo 68
Allianz Pensionskasse AG
57
LGT Bank Österreich
24
Axa 31
Marinomed Biotech AG
94
Baader Bank AG
Matejka & Partner Asset Management
18
17
Baningo 29
N26 28
Bankenverband 80
Neos 90
Bankhaus Lampe
39
Niederösterreichische Versicherung AG
BDO Austria
64
ÖBAG 48
BGF 31
Österreichische Hagelversicherung
BKS Bank AG
Österreichische Post AG
53
71 71 10, 18,
BMF 21
ÖVP 88
BNY Mellon Investments
58
OMV AG
Boston Consulting Group
53
Porr AG
BPV Hügel
67
PWC Österreich
Buwog Group
67
Raiffeisen Centrobank AG
20, 60 20
Cleen Energy AG
Robeco 31
60
35 81
37
Schoellebank AG
Cyan AG
37
Scholdan & Company
Deloitte Österreich Donau Versicherung AG
53, 64 72
8
Signa Holding
62
Speedinvest
31, 32
Erste Group Bank AG
17, 34
SPÖ 89
EY Österreich
64, 68
Spotify 75
FACC AG
20, 52
Stanton Chase
48
TPA Steuerberatung
66
Finanzmarktaufsicht FMA
55, 67, 81
Finnest 68
UBM Development AG
Fintechaustria 28
Unicredit Bank Austria AG
Flughafen Wien AG
66
Union Investment
Fonds Professionell
94
Uniqa Insurance Group AG
52 34, 48, 76 81 29, 71, 83
FPÖ 89
Valida Plus AG
57
Generali Versicherung AG
71
Versicherungsverband Österreich VVO
56
Goldman Sachs
76
Vienna Insurance Group AG
56, 71, 84
Grawe-Bankengruppe 23
Voestalpine AG
Grazer Wechselseitige Versicherung AG
72
VÖIG 58
Hauck & Aufhäuser
37
VVO 85
Helvetia Versicherungen AG
86
Wertinvest 62
Hill International
53
Wienerberger AG
52, 63
20, 60
Wiener Börse AG
17, 18, 61
Immofinanz AG Interaction Partners AG
20
Wayne
29, 54
Salus Alpha
Commerzbank AG
Verlag/Medieninhaber: Wayne Financial Media GmbH (FN: 399197 f, HG Wien), Bösendorferstraße 4/25, A-1010 Wien, Telefon: +43 (0) 1 920 523 4, Fax: +43 (0) 1 954 4332, E-Mail: office@waynemedia.at, Web: www.waynemedia.at
17, 35, 54, 76
Raiffeisen Bank International AG
53, 75
Anzeigenverkauf: Michael Berl (Leitung), m.berl@derboersianer.com; Miriam Haider, m.haider@derboersianer.com; es gilt die Anzeigenpreisliste 2019!
64, 83
CHSH 66 CMS Reich-Rohrwig Hainz
Leserbeirat: Heike Arbter, Peter Bartos, Mathias Bauer, Edi Berger, Stefan Böck, Stefan Brezovich, Diana Klein, Bernhard Grabmayr, Fritz Mostböck
95
Wiener Privatbank SE
Geschäftsführer: Michael Berl, Dominik Hojas Produktion: Grafik: Martin Jandrisevits, Titanweiß Werbe agentur GmbH; Fotos: Dieter Brasch, Stefan Burghart, Barbara Ster, von Unternehmen beigestellt; Lektor: Armin Baumgartner; Kursdaten: TeleTrader Software GmbH, Schlusskurse vom 22.03.2019, keine Gewähr für die Richtigkeit der Daten; aus Gründen der Textökonomie verzichten wir auf geschlechtsspezifische Formulierungen. Druckerei/Nachhaltigkeit: Das Magazin wurde nach Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens bei der Druckerei Ferdinand Berger und Söhne GmbH (10.000 Stück) auf nachhaltigem Papier (Umschlag: Claro Silk 250 g, Kern: Furiso 90 g) gedruckt.
18, 34
Jetzt 90
Wiener Städtische Versicherung AG
71
Kathrein Privatbank AG
52
Wolford AG
67
Kepler-Fonds KAG
23
Zürich Versicherungs AG
Kommunalkredit Austria AG
54
Zumtobel Group AG
Das Österreichische Umweltzeichen für Druckerzeugnisse, UZ 24, UW 686 Ferdinand Berger & Söhne GmbH.
58, 71 61
Unbenannt-1 1
97
07.07.2009 13:28:58
Seitenblicke Porträt
Zehn Fragen an Andreas Grassauer Vita Andreas Grassauer Vorstandsvorsitzender Marinomed Biotech AG Aufgewachsen ist er in Wels, in Wien studierte Andreas Grassauer Biotechnologie. 2001 wurde er Kogründer seines ersten Biotech-Unternehmens. Nach dem Verkauf seiner Anteile 2005 gründet er mit einem Team und seiner Frau 2006 die Firma Marinomed, der er seither als Vostandvorsitzender vorsteht. Seit 1. Februar 2019 ist er mit Marinomed Biotech AG am Prime Market der Wiener Börse gelistet. Grassauer ist Autor zahlreicher Patente und Publikationen und bezeichnet sich selbst als überzeugten Unternehmer.
1. Welche Eigenschaften haben Sie dorthin gebracht, wo Sie heute stehen? – Unternehmergeist, Durchhaltevermögen und manchmal auch Mut.
2. Welchen Beruf würden Sie ausüben, wenn Sie nicht in der Finanzbranche tätig wären? – Ich bin ja im Bereich Biotechnologie tätig, das liegt mir schon im Blut. Wenn ich nicht Biotechnologe geworden wäre, dann wäre ich Chemiker oder Verfahrenstechniker geworden.
3. Aus welchen Quellen beziehen Sie Ihre Fachinformationen? – Fachzeitschriften, Datenbanken, Studien, und natürlich helfen die Suchmaschinen. Alte Patente können manchmal sehr interessant sein.
4. Für einen Mittagstermin reserviere ich am liebsten einen Tisch im? – Beim Wiener Gasthaus oder Heurigen ums Eck, weil ich es gern gemütlich mag.
5. Dieser Investor ist für mich eine Legende? – Peter Thiel, weil
Leserpost redaktion@ derboersianer.com
er für Investitionen in Forschung und Technologie steht und das auch sehr früh erkannt hat.
6. F ür meine persönliche Geldanlage gilt das Motto – Mach es selbst und nur das, was du verstehst.
7. Bei welchem Investment haben Sie sich so richtig verzockt? – Bei österreichischen Immobilienaktien.
8. Um den Kapitalmarkt zu beleben, braucht es? – Umdenken auf breiter Ebene. Von Schweden und Dänemark können wir viel lernen.
9. Was assoziieren Sie mit Gordon Gekko und dem Film „Wall Street“? – Brillante Schauspielkunst von Michael Douglas und einen Blick in eine Welt, die es heute nicht mehr gibt.
10. Champagner und Austern oder „a Eitrige und a 16er-Blech“? – Wenn schon, dann Würstelstand, und Austern sind auch gut, um Perlen zu produzieren.
Die nächste Ausgabe erscheint um den 20. 98 Mai 2019. Bis dahin täglich: derboersianer.com
© APA-Picturedesk, Anna Huber
360 Grad. 365 Tage.
PRO KAPITALMARKT! Weil‘s um Einkommen, Wohlstand und Beschäftigung geht.
360 GRAD. 365 TAGE. PRO KAPITALMARKT! Die Wirtschaftswissenschaften belegen, dass ein gesunder Finanzsektor ein wichtiger Faktor für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum einer Volkswirtschaft ist. Ein handlungsfähiger Kapitalmarkt generiert Einkommen, Beschäftigung und Wohlstand in Österreich. Deshalb setzen sich diese Unternehmen dafür ein.
Pictet-Global Environmental Opportunities ist ein Teilfonds der Luxemburger SICAV Pictet. Die jeweils zuletzt veröffentlichten Fassungen des Verkaufsprospekts, der Wesentlichen Anlegerinformationen (KIID, Key Investor Information Document), des Reglements sowie des Jahres- und Halbjahresberichts sind kostenlos erhältlich unter assetmanagement.pictet oder bei der Verwaltungsgesellschaft des Fonds, Pictet Asset Management (Europe) S.A., 15, Avenue J. F. Kennedy, L-1855 Luxemburg. Vor jeder Anlageentscheidung müssen diese Unterlagen gelesen werden, und mögliche Anleger sollten abklären, ob diese Anlage in Anbetracht ihrer Finanzkenntnisse und -erfahrung, Anlageziele und Finanzlage auch wirklich für sie geeignet ist, oder sich professionell beraten lassen. Jede Anlage ist mit Risiken verbunden, darunter das Risiko des Kapitalverlusts. Alle Risikofaktoren werden im Prospekt ausführlich beschrieben.
Der Pictet-Global Environmental Opportunities.
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