MAGAZIN
NR. 33, 3. QUARTAL 2019 ∙ 12 EURO
POLITIK
Türkis-blaue Börsenbilanz — 46 —
MIFID & CO
POKERSPIEL
—
So geht es nicht weiter
Machtkampf um die 3-BankenGruppe
— 16 —
—
Michael
BÖRSIANER BLOG: DERBOERSIANER.COM
UMTRIEBIGER GRENZGÄNGER TREICHL ÖSTERREICHS BESTER BANKER
SCHALLER KREDITKLEMME GIBT ES NICHT
BOSCHAN BÖRSE IST NICHTS FÜR START-UPS
Finanzstrafverfahren Hausdurchsuchung Steuerprüfung Anklage Haft
[sprich: NODSCH]
Dr. Tibor NAGY (sprich: NODSCH) ist Rechtsanwalt als auch Steuerberater und in dieser Doppelrolle Österreichs Experte für Finanzstrafverfahren. NAGY und seine Partnerin, Steuerberaterin Mag. Maria AUER, begleiten österreichweit erfolgreich Finanzstrafverfahren vor den Strafgerichten und Finanzstrafbehörden. NAGY & AUER werden sowohl präventiv als auch in akuten Situationen (Steuerprüfung, Hausdurchsuchung, Finanzstrafverfahren etc.) von Unternehmern sowie von deren Beraterstäben (Anwälte, Steuerberater etc.) als spezialisierte Finanzstrafrechtler hinzugezogen. Mit diesem speziellen Know-how stehen NAGY & AUER zur Verfügung, wenn die Betriebsprüfung aus dem Ruder zu laufen scheint und Unternehmer/ Manager ins Visier der Finanzstrafbehörden geraten.
Wien +43 1 715 22 67 | Salzburg +43 662 833 397 www.finanzstrafverfahren.wien
Dr. Tibor Nagy Rechtsanwalt und Steuerberater Experte für Finanzstrafverfahren Wien – Salzburg
Steueranwalt und Finanzstrafrechtsexperte in einem Wort:
Dr. Tibor NAGY (sprich: NODSCH) ist Rechtsanwalt als auch Steuerberater und in dieser Doppelrolle Österreichs Experte für Finanzstrafverfahren. NAGY und seine Partnerin, Steuerberaterin Mag. Maria AUER, begleiten österreichweit erfolgreich Finanzstrafverfahren vor den Strafgerichten und Finanzstrafbehörden. NAGY & AUER werden sowohl präventiv als auch in akuten Situationen (Steuerprüfung, Hausdurchsuchung, Finanzstrafverfahren etc.) von Unternehmern sowie von deren Beraterstäben (Anwälte, Steuerberater etc.) als spezialisierte Finanzstrafrechtler hinzugezogen. Mit diesem speziellen Know-how stehen NAGY & AUER zur Verfügung, wenn die Betriebsprüfung aus dem Ruder zu laufen scheint und Unternehmer/ Manager ins Visier der Finanzstrafbehörden geraten.
Wien +43 1 715 22 67 | Salzburg +43 662 833 397 www.finanzstrafverfahren.wien
Dr. Tibor Nagy Rechtsanwalt und Steuerberater Experte für Finanzstrafverfahren Wien – Salzburg
EDITORIAL BÖRSIANER NR. 33 AZI
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NR. 33,
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2019
∙ 12
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TO: ERFO COV
DOMINIK HOJAS Chefredakteur Börsianer
FACEBOOK.COM/DERBOERSIANER
— 16
POKE
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DERBOERSIANER.COM (BLOG)
& CO nt, MIFID gemei
B blaue —
Liebe Börsianer!
D
as Telefon läutete Anfang Mai in der Redaktion. Am Apparat ein besorgter Kapitalmarktteilnehmer. Er teilte mir mit aufgebrachter Stimme mit, „Mifid und Co ruinieren unser Geschäft. Der Fi-
nanzplatz trocknet aus. Das Gesetz ist sinnlos, seine Auswirkungen sind für Broker, Fonds, Emittenten und Investoren fatal.“ Es sollte bei meinen Terminen, in diesem Monat, nicht das einzige Gespräch über die EU-Richtlinie Mifid II bleiben. Da jammern nichts nutzt, habe auch ich zum Hörer gegriffen und die Finanzexperten Friedrich Mostböck, Wolfgang Matejka, Harald Hagenauer, Günther Artner und Günther Schiendl zum Kamingespräch in das Palais Coburg in Wien geladen. Der Tenor der Runde: Gut gemeint, aber voll daneben. Die fünf Börsianer hatten aber auch interessante Lösungsvorschläge (Seite 16) parat. Wie es um unseren Finanzplatz steht, hat Ingrid Krawarik recherchiert.
Kamingespräch. Mifid II ist ein Sargnagel des heimischen Kapitalmarkts. Der „Börsianer“ diskutierte mit Experten.
Sie hat sich nach dem Scheitern der Koalition die Kapitalmarkt-Bilanz (Seite 46) der türkis-blauen Bundesregierung angesehen und mit zahlreichen gewichtigen Marktteilnehmern gesprochen. Gute Nachrichten kamen zuletzt vom Handelsparkett. Mit der Marinomed Biotech AG und der Frequentis AG gab es zwei wenn auch holprige Börsengänge in Wien. Mit der Addiko Bank AG hat ein dritter Konzern den Schritt angekündigt. Der Börsianer hat mit Börsenvorstand Christoph Boschan, Marinomed-CEO Andreas Grassauer und Raiffeisen-Banker Heinrich Schaller über aktuelle Transaktionen sowie Finanzierungsalternativen (Seite 82) diskutiert. Ein anderes heißes Thema am Markt ist der neuerlich entflammte Machtkampf um die 3-Banken-Gruppe. Großaktionär Unicredit Bank Austria AG klagt die österreichischen Anteilseigner der drei Regionalbanken Oberbank AG, BKS Bank AG und BTV AG. Die Stimmung unter den Beteiligten ist aufgeheizt. Nun ist sogar die Übernahmekommission am Zug, wie Julia Kistner (Seite 72) berichtet. Bleibt mir noch der Börsianer des
Börsengänge. RLB-Oberösterreich-Generaldirektor Heinrich Schaller, Börse-Boss Christoph Boschan und Marinomed-Vorstandschef Andreas Grassauer diskutierten über die Chancen auf dem Parkett.
Quartals: Michael Tojner. Sein unternehmerisches Gespür hat er zuletzt mit den erfolgreichen Börsengängen der Montana-Töchter Aluflexpack AG und Varta AG bewiesen. In der Öffentlichkeit sorgte er wegen zwei umstrittener Deals für Aufsehen. Meine Kollegin und ich haben den Grenzgänger zu einem seiner raren Interviews (Seite 10) getroffen.
Viel Vergnügen mit der Lektüre wünscht Ihnen
Dominik Hojas
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INHALT BÖRSIANER NR. 33
COVER
Michael Tojner: Der Grenzgänger
10
FINANZPLATZ DER GRENZGÄNGER 10 Michael Tojner liebt das Risiko. Sein unternehmerisches Gespür hat er zuletzt mit den erfolgreichen Börsengängen der Montana-Töchter Aluflexpack AG und Varta AG bewiesen. In der Öffentlichkeit sorgte der Unternehmer aber auch wegen anderer Deals für Aufsehen.
FINANZPLATZ
Die türkisblaue Bilanz
46
MIFID & CO Die Stunde der Wahrheit
16
POLITIK Die türkis-blaue Bilanz
46
POKER Machtkampf um
72
3-Banken-Gruppe
MIFID & CO
Die Not der Broker, Fonds und Emittenten
16
6
BANKEN Insel der Seligen
78
BÖRSE Alles Walzer an der Börse
82
INTERVIEW
Walzer auf dem Börsenparkett
72
RENDITE WIENER BÖRSE Chartvergleich der Aktienmärkte
22
3. Teil: Interview
Darüber spricht man in den
LUKAS STIPKOVICH Eine Reise zum „Woodstock der Kapitalisten“
08
WOLFGANG MATEJKA Ein heißer Sommer kündigt sich an
22
WILHELM CELEDA Zeit für Experten
52
HEINZ BEDNAR Mehr Gelassenheit kann nicht schaden
56
BETTINA SCHRAGL Keine ausgemachte Sache
58
PETER BARTOS Parteienfinanzierung
62
werden?
ALBERT BIRKNER Und jetzt?
64
BÖRSENTALK 92 Wo sich die Finanzbranche trifft
PETER FELSBACH Ein Blick vorwärts statt zurück
95
MARKTGEZWITSCHER 95 Das wurde im Netz getwittert
MARTIN KWAUKA Raus aus den Hinterzimmern
96
BANKEN 52 VERSICHERUNGEN 54 FONDS 56 AKTIEN 58 IMMOBILIEN 60 BERATER 62 RECHT 64
26 28 30 32
BÖRSENWETTER 34 Entwicklung der Weltbörsen und Analystenstimmen INVESTMENTSTORY CA Immo AG: Der Selbstläufer
MEINUNGEN
Trends und Events
PORTFOLIO 24 Die Asset-Allocation der LLB Österreich
BRANCHEN Branchen: Köpfe, Deals, News,
MARKTAUSBLICK 23 Börsenausblick der Fondsmanager
GESUNDHEIT Digitale Dosis 1. Teil: Marktumfeld 2. Teil: Veranlagung
82
36
KURSE 40 Topperformer: Aktien, Fonds, Anleihen und Rohstoffe STATISTIK 44 Börsen- und Wirtschaftsdaten
FINTECH
66
SEITENBLICKE
GRATULATION Die Marinomed Biotech AG und die Frequentis AG haben mit viel Mut ihre Börsengänge in Wien durchgezogen. Da kommt viel Freude auf! Es bleibt zu hoffen, dass die Addiko Bank AG am 11. Juli 2019 ebenfalls jubeln kann. WIR TROTZEN DEM STILLSTAND Obwohl es durch das Aus der türkis-blauen Koalition zu einem Stillstand am Finanzplatz gekommen ist, setzen
RANKING 67 Die 50 besten Banker SO DENKT DIE POLITIK Wie soll die Parteien finanzierung gestaltet
Ad-hoc der Redaktion
88
wir uns als Magazin weiter für die Probleme unserer Leserein. So geschehen beim Kamingespräch im Palais Coburg in Sachen Mifid II. SPEAKER AN BORD Als Redaktion sind wir unter anderem für das Lineup beim Börsianer Festival am 25. und 26. September 2019 in der Wiener Hofburg verantwortlich. Mit Allianz-CEO Remi Vrignaud, Wienerberger-Boss Heimo
FIRMENINDEX/IMPRESSUM 97 Auszüge von Unternehmen in dieser Ausgabe
Scheuch, Bitpanda-Gründer Eric Demuth und Gold-Experte Ronald Stöfele sind schon einige hochkarätige Speaker mit an Bord.
Weblinks werden in dieser
PORTRÄT: 10 FRAGEN AN … 98 Robert Ulm, CEO Hellobank
Ausgabe mit einem GELBEN BALKEN
markiert.
7
MEINUNGEN GASTKOMMENTAR
Was für Rockfans das legendäre Woodstock
VITA LUKAS STIPKOVICH Börsenexperte
Festival war, ist für Aktiennerds die alljährliche
Lukas Stipkovich war zwölf Jahre in der Aktienanalyse tätig, unter anderem in London bei SBC Warburg, elf Jahre im internationalen Investment-Banking bei der ABN AMRO / RBS und sechs Jahre im Fondsmanagement und in der Vermögensverwaltung.
Hauptversammlung von Berkshire Hathaway mit den Ikonen Warren Buffett, 88, und Charlie Munger, 95.
EINE REISE ZUM „WOODSTOCK DER KAPITALISTEN“ Als Aktienfreak seit 35 Jahren war es im-
blauem Licht, und die beiden Titanen
mer schon mein Traum, zu diesem Event
sitzen auf dem Podium. Rund fünf Stun-
nach Omaha in den tiefsten Mittleren
den lang werden sowohl detaillierte The-
Westen der USA zu pilgern. Heuer leb-
„Die Menge jubelt, ich laufe
te ich diesen Traum. Dem Rat von Buf-
um den besten Platz. “
besprochen wie auch persönliche Fragen
LUKAS STIPKOVICH
Ziele haben Sie noch im Leben?“ mit viel
fett folgend, flog ich zwecks Kosteneinsparung nach Kansas City anstatt direkt nach Omaha. Die Fahrt auf Landstraßen
men zu den einzelnen Geschäftsfeldern aus dem Auditorium wie etwa „Welche Scharfsinn und Witz beantwortet.
durch die „Großen Ebenen“ war ein Er-
Nebenan im Messezentrum stellen 40
lebnis für sich: unendliche Weiten, lange
Firmen von Berkshire mit riesigen Stän-
schnurgerade Straßenabschnitte, idylli-
vesting: The Last Liberal Art“. Ich fühlte
den aus. Alles dreht sich ums Business.
sche, typisch amerikanische Kleinstäd-
mich wie im Paradies. Aber es sollte noch
So kaufe auch ich zahlreiche Memora-
te. Die US-Flagge in fast jedem Vorgar-
besser kommen.
bilia: Berkshire-Baseball-Kappe, Berk-
ten, freundliche und entspannte Men-
Samstag, 4. Mai 2019, der große Tag.
shire-Thermoskanne, Berkshire-Hemd
Tagwache um 4.10 Uhr, ich wollte unbe-
und natürlich die beiden Spielzeug-Ba-
Dann kam endlich das Schild „Wel-
dingt einen guten Platz. Das zweistün-
deenten „Warren“ und „Charlie“. Auf
come to Omaha“. Ich war am Nabel der
dige Anstellen beim Convention Center
dem Weg aus der Stadt geht es noch zu
„Value-Aktien“-Welt
Als
war aufgrund vieler Gespräche mit Akti-
Buffett’s Wohnhaus in einer Mittel-
Aufwärmübung zum großen Event nahm
onären kurzweilig. Um 7 Uhr öffnen sich
schichtwohngegend. Ein äußerst be-
ich an der Value Investors Conference
die Tore, die Menge jubelt, und nach ei-
scheidenes, bräunliches Walmdachhaus
an der Universität von Omaha teil. 250
nem kurzen Security-Check laufe ich um
mit Mansarde, in dem der drittreichste
gleichgesinnte Menschen hingen ein-
meinen besten Platz. Ich komme in der
Mann der Welt seit 1958 lebt.
einhalb Tage lang hochkarätigen Red-
Hauptarena an, die sich binnen kurzer
nern bei einem Thema an den Lippen:
Zeit mit 18.000 Menschen füllt.
schen. Der Weg ist eben auch das Ziel.
angelangt.
Aktieninvestments.
Dieses Event muss man erlebt haben. Neben vielen tollen Erlebnissen nahm
Ich bin überwältigt. Zunächst sehen
ich auch neue Erkenntnisse hinsichtlich
In den Pausen gab es Speed-Datings
wir Werbespots von den Beteiligungen
Investments mit, wie etwa jenes, dass die
zum Austausch von Aktienideen. Und
von Berkshire: Coca-Cola, Duracell, Fruit
US-Wirtschaft nach wie vor sehr stark ist
dann bekam ich noch ein Selfie mit Bob
of the Loom, Ben & Jerry’s, Kraft Heinz,
und die Amerikaner US-Aktien gegen-
Hagstrom, dem erfolgreichen Fonds-
und viele andere. Dann erhellt sich die
über positiv eingestellt sind.
manager und Autor des Bestsellers „In-
monströse Bühne in gleißendem, hell-
8
See you there in 2020! n
Intelligentes Bauen. Seit 150 Jahren.
Unsere Geschichte zeigt, was die Zukunft bringt. Seit 150 Jahren beweisen wir Pioniergeist. Und mit unserer Innovationskraft werden wir auch künftig Spitzenleistungen erbringen. Heute möchten wir uns bedanken – bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die hinter unserem Erfolg stehen. Und bei allen Kundinnen und Kunden, die uns ihr Vertrauen schenken. Vielen Dank. porr-group.com
#WACHSTUM
VITA MICHAEL TOJNER Vorstandsvorsitzender Montana Tech Components AG Der gebürtige Oberösterreicher (53) zählt zu den erfolgreichsten Unternehmern Österreichs und lotet beruflich wie privat oft Grenzen aus, fährt gerne Wasserski und gilt als Fitness-Junkie. Die Familie ist für den Vater von sechs Kindern das höchste Gut.
Michael Tojner liebt das Risiko. Sein unternehmerisches Gespür hat er zuletzt mit den erfolgreichen Börsengängen der Montana-Töchter Aluflexpack AG und Varta AG bewiesen. In der Öffentlichkeit sorgte der Unternehmer wegen anderer Deals und einer Razzia für Aufsehen. TEXT INGRID KRAWARIK FOTOS CLEMENS BEDNAR
M
ichael Tojner lässt uns warten.
nest, sein Heumarkt-Immobilienprojekt
Varta AG der zweite erfolgreiche seiner
Die Aussicht aus dem sechsten
in Wien polarisiert, und die Anzeige ge-
Montana-Töchter. Die Börsianer-Chef-
Stock im Varta-Haus am Be-
gen ihn von Burgenlands Landesrat Hans
redaktion sprach mit dem polarisieren-
ginn der Mariahilfer Straße auf die Dä-
PeterDoskozil wegen Verdachts auf Be-
den Unternehmer über Fleiß, die Lust
cher des Kunsthistorischen Museums in
trug und Untreue, der kürzlich eine Raz-
an Börsengängen, richtig gute Deals, die
Wien entschädigt. Fast schon kaiserlich,
zia der Korruptionsstaatsanwaltschaft in
Zukunft der Varta AG und darüber, wo die
dieser Blick. Mit 20 Minuten Verspätung
der Wiener Firmenzentrale folgte, hat
besten Ideen zustande kommen.
kommt der Vorstandschef der Montana
Spuren hinterlassen. Als öffentlicher
Tech Components AG ganz in Schwarz
Höhepunkt musste er in die „ZiB 2“ im
Herr Tojner, Sie haben als Eisverkäufer be-
mit T-Shirt, Jeans und Sportschuhen,
Fernsehen ausrücken, sichtlich gezeich-
gonnen und so Ihre erste Schilling-Million
braun gebrannt, die Locken nach hinten
net von den Vorwürfen. Trotzdem lässt er
verdient. Wäre das heute mit Registrierkas-
frisiert, und verkündet, dass er eigent-
nicht locker. Sein großes Ziel ist es, auf
se auch noch möglich? – (lacht) Natürlich.
lich gar nicht interviewt werden will. Wir
dieser Welt Fußabdrücke zu hinterlas-
sind hartnäckig. Schließlich hat der Un-
sen. Auf die ist er stolz. Der Selfmade-
Ist es nicht schwieriger geworden, mit Fleiß
ternehmer in den vergangenen Mona-
Millionär erzählt gern von seinen un-
und einer guten Idee erfolgreich zu sein? –
ten medial für einiges Aufsehen gesorgt.
ternehmerischen Erfolgen und Plänen.
Im Gegenteil, es ist einfacher geworden.
Beim Übernahmepoker um die B&C Pri-
Auch zu Recht. Der Börsengang der Alu
Im Gegensatz zu damals gibt es mehr Ri-
vatstiftung stieß er in ein Hornissen-
flexpack AG Ende Juni 2019 ist nach der
sikokapital. Start-ups sind en vogue, so-
10
FINANZPLATZ COVER
MICHAEL TOJNER DER GRENZGÄNGER Strategie. Ein Börsengang sei für das Selbstbewusstsein eines Unternehmers viel besser als ein Verkauf, erklärt Michael Tojner dem „Börsianer“.
11
FINANZPLATZ COVER
„Man muss den Z auber des Börsengangs relativieren.“ MICHAEL TOJNER
gar Industriekapitäne und der Ex-Bundeskanzler haben sich damit beschäftigt. Für eine geschickte Idee ist die Aus-
Dealmaker. Ein richtig guter Deal ist, wenn man den Kaufpreis in fünf Jahren zurückverdient, sagt Michael Tojner.
gangslage eigentlich besser als damals. Ich habe meine Dissertation über Ven-
batterien, bei Aluflexpack mit neuen
zent. Das führt irgendwann zu einer Fi-
ture-Capital geschrieben und verfolge
Verpackungslösungen und bei Montana
nanzmarktdestabilisierung.
das Thema seit über 30 Jahren.
Aerospace als innovativer Zulieferer der
Wir sind extrem weit hinter den Ame-
Fall gewesen. Marktwachstum ist ge-
Was bedeutet das für Ihr Geschäft? – Wir
rikanern zurück. Risikokapital ist enorm
nauso wichtig wie der technische Vor-
sind in den letzten Jahren auch dank der
wichtig. In Österreich hat man früher
sprung, und das Unternehmen muss zu
verlässlichen Zahlen mit relativ niedri-
mit 20 bis 30 Millionen Euro Umsatz als
den top drei der Branche ausgebaut wer-
gen Finanzierungszinsen gefahren und
Unternehmen von einer Bank relativ lo-
den können.
haben unser Investitionsvolumen um-
cker Kredite bekommen, das hat sich
setzen können, Arbeitsplätze geschaf-
amerikanisiert. Kredite sind nicht mehr
Wann ist für Sie ein Deal ein guter Deal? -
fen, in viele Fabriken investiert und si-
verfügbar, und deshalb ist es so wichtig,
Ein richtig guter Deal ist, wenn man den
cherlich von dem niedrigen Zinsum-
dass wir den Eigenkapitalmarkt haben.
Kaufpreis in fünf Jahren zurückverdie-
feld profitiert. Das kann aber volkswirt-
nen kann und nicht mehr als fünf Mal
schaftlich zum Problem werden, wenn
Ebitda zahlt.
eine leichte Abschwächung der Welt-
Wie viel Einfluss darf eine Bank haben beim Wirtschaften? – Keinen. Ich habe bei der
wirtschaft kommt. Wie kann dann man
Montana Tech Components 2012 mit ei-
Sie haben ein Buch geschrieben mit dem
mit Zinspolitik überhaupt noch entge-
ner Anleihe begonnen, mich am Kapi-
Titel „Ist der Euro sicher?“. Wenn Sie sich
genwirken?
talmarkt zu finanzieren. Diese Anleihe
die ökonomische Brille aufsetzen, was be-
hat eine Kennzahlenverpflichtung ge-
schäftigt Sie aktuell am meisten? – Wir
Eigentlich kann es Ihnen egal sein, was die
habt, nämlich Nebt Debt / Ebitda, also
sind schon vor 15 Jahren bei unseren
Notenbanken machen. Ihr Geschäft läuft ja
die Nettoverschuldungsquote von un-
volkswirtschaftlichen Studien zu dem
gut. – Es ist mir persönlich grundsätz-
ter 3,5. Das ist heute noch unsere inter-
Schluss gekommen, dass die Asset-
lich nicht egal, weil die Wirtschaft und
ne Guidance, obwohl wir so extrem viel
Price-Inflation, also der Preisanstieg
Volkswirtschaft eine wesentliche Be-
investieren und noch nie eine Dividende
der Vermögenswerte, bei der Zinspoli-
deutung haben für den Einzelnen und
ausgeschüttet haben. Daher haben wir
tik der Zentralbanken zu berücksichti-
für die Gesellschaft. Wenn es nicht
uns auch am Bondmarkt einen Invest-
gen wäre. Das ist nicht passiert. Heute
mentgrade-Status erarbeitet.
haben wir ein Umfeld, in dem wir keine Inflation haben. Trotzdem sind die
Wo liegt bei Ihnen die durchschnittliche Fi-
Häuserpreise seit 2009 auf das Dreifa-
nanzierungsquote? – Bei 130 Basispunk-
che gestiegen, Wohnungspreise vor al-
ten über Euribor.
lem in den Ballungszentren und Aktienpreise sind stark gestiegen. Wir ha-
Was muss ein Unternehmen mitbringen,
ben
um Ihr Interesse zu wecken? - Eine Chan-
teilweise sieben bis acht Prozent im
ce am globalen Markt, meist in einer Ni-
Jahr und eine Inflationsrate wegen der
sche. Das ist bei der Varta mit Mikro
Zinsentwicklung von unter zwei Pro-
eine
Asset-Price-Inflation
12
von
„Ich glaube, bei der B&C habe ich richtig agiert.“ MICHAEL TOJNER
FINANZPLATZ COVER
mehr möglich ist, dass sich ein Priva-
VARTA AG
Ist Timing das Wichtigste für den Börsengang oder die Story? – Ich gebe Ihnen ein
ter, der arbeitet, heute noch eine Wohnung kaufen kann in Wien, dann haben
60
Beispiel. Die Bwin ist am 31. März 2000,
wir ein gesellschaftliches Problem. Und
an meinem Geburtstag, an die Börse ge-
wenn die Gesellschaft nicht zusammen-
gangen. Vier Wochen später hat der Ka-
hält und nicht funktioniert, dann gibt
pitalmarkt, beginnend mit der Nasdaq,
es soziale Unruhe. Die gesellschaftli-
Internetgeschäftsmodelle kritisch ge-
30
che Entwicklung ist immer vor der un-
sehen. Und wenn die Bwin, damals noch
ternehmerischen Entwicklung zu sehen.
Betandwin, nicht am 31. März an die Börse gegangen wäre, hätte sie das Jahr
Sie haben einmal gesagt, Ihr früher Erfolg hat Ihnen die Freiheit gegeben, Dinge
0
wahrscheinlich nicht überlebt. Timing 19.10.17
24.6.19
ist sehr essenziell.
Quelle: TeleTrader
zu tun, die Ihnen Spaß machen. Haben Sie noch Spaß? – Natürlich. Die Varta macht
Klingt nach Zufall. – Ich kann ein Tenist Timing alles. 2016 ist gerade der Herr
nismatch spielen, den ersten Satz ver-
Trump gewählt worden, es war Dezem-
lieren, den zweiten gewinnen und dann
Das verstehe ich, die Aktie hat seit dem Bör-
ber, die Bücher der Investoren waren
das Match. Das gehört einfach dazu. Man
sengang 2017 rund 120 Prozent zugelegt.
schon zu. Es ist auch kein Drama. Un-
muss den Zauber des Börsengangs ein
Dabei ist das erste IPO 2016 gescheitert.
sere Firmen sind so stabil und so gut fi-
wenig relativieren. Ein Börsengang ist
Was haben Sie daraus gelernt? – Der Kapi-
nanziert, dass wir das nicht erzwingen
nichts anderes als ein Finanzierungsin-
talmarkt ist ein sehr sensibler Platz, da
müssen.
strument für ein Unternehmen. Die Var-
mir zum Beispiel Spaß.
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Mix. Mit gutem Gewissen investieren. Mit dem Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Mix knackt erstmals ein österreichischer Nachhaltigkeitsfonds die Milliarden-Euro-Marke und ist damit einer der größten Nachhaltigkeitsfonds einer österreichischen Fondsgesellschaft. Der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Mix trägt darüber hinaus zahlreiche angesehene Nachhaltigkeitslabels und wird regelmäßig für seine hohe Managementqualität ausgezeichnet. Mehr Informationen unter rcm.at/nachhaltigkeit und investment-zukunft.at
Veranlagungen in Fonds sind mit höheren Risiken verbunden, bis hin zu Kapitalverlusten. Die veröffentlichten Prospekte sowie die Kundeninformationsdokumente (Wesentliche Anlegerinformationen) des Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Mix stehen unter rcm.at in deutscher Sprache (bei manchen Fonds die Kundeninformationsdokumente zusätzlich auch in englischer Sprache) zur Verfügung. Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH. Erstellt von: Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien, Stand: Juni 2019.
FINANZPLATZ COVER
Konfliktreich. Die Entwicklung beim Projekt am Heumarkt sei nicht zufriedenstellend, sagt Michael Tojner im Gespräch mit der „Börsianer“-Chefredaktion.
ta hat sich einmal abgeschüttelt, wir ha-
Wie macht man das Batteriegeschäft nach-
werden noch ein extrem hohes Wachs-
ben gesagt, warten wir, die Zahlen wer-
haltig, gerade im Consumerbereich? – Bei
tum sehen, da sind wir mit der Varta AG
den immer besser, und wir haben es er-
der Einwegbatterie gibt es einiges zu tun
der Marktführer weltweit, das wollen
neut mit Erfolg probiert.
- auch technologisch -, da muss im Kon-
wir ausbauen. Aber Varta Consumer da-
sumentenverhalten die Aufladbarkeit
zuzukaufen und dann noch den Einstieg
Habe ich das richtig gelesen, dass die Idee
wieder Einzug halten. Wenn der Konsu-
in die großen Zellen und Elektromobi-
mit Bwin in einer Sauna auf dem Arlberg
ment die Wegwerfbatterie will, werden
lität zu schaffen, das war immer unse-
geboren wurde? – Das passiert öfter so.
wir mit einem Recyclingkonzept kom-
re Vision.
Das glaubt nur keiner. Bei der Varta hat
men. Wichtig ist, die Umwelt-Aware-
mich ein Berater auf dem Fußballplatz
ness beim Kunden zu wecken.
Mit der Aluflexpack in Zürich, einer weiteren Tochter der Montana Tech Components,
angerufen und gesagt: Du, Michael, es ist zwar in Deutschland, aber interes-
Sie wollen mit einer Kapitalerhöhung bei
ist der nächste Börsengang geglückt. Ist das
siert dich diese Varta, ich habe da viel-
der Varta AG die Produktion ausweiten. Ha-
eine so große Wachstumsstory wie die der
leicht einen Zugang.
ben Sie ein Kapazitätsproblem? – Wir sind
Varta AG? – Ich finde einen Börsengang
praktisch ausverkauft. Wir produzieren
für das Selbstbewusstsein eines Unter-
Sie haben kürzlich die Varta Consumer Bat-
heuer 1,2 Milliarden Hörgerätebatterien.
nehmens und eines Unternehmers, in
teries gekauft und bekommen dadurch Zu-
In der neuen Sparte Lithium-Ionen, also
dem Fall bin das ich, die viel bessere Op-
gang zum Endkundenbereich. Wie kam der
bei wiederaufladbaren Kleinstbatterien,
tion, als zu verkaufen und Kassa zu ma-
Deal zustande? – (lacht) Seit ich die Var-
wäre es schön, wenn wir so wie bei den
chen. Ich habe keine einzige Aktie bei der
ta gekauft habe, war es mein Traum, das
Hörgerätebatterien in die mehrere Hun-
Varta verkauft, und das wird bei der Aluf-
zusammenzubringen, was früher zu-
dert Millionen Stück kommen würden.
lexpack auch so sein.
sammengehört hat. Wir bleiben eine
Das sollte in den nächsten fünf Jahren
B2B-Company, aber wir müssen die
möglich sein. Momentan reden wir von
Sie haben vier Divisionen bei der Montana
Marke kontrollieren können. Das ist
100 Millionen Stück. Die Mikrobatterien
Tech Components, zwei davon sind an der
ganz wichtig. Die Batterie wird eine we-
Börse. Aus welchen Gründen machen Sie ein
sentliche Komponente bei sehr vielen
IPO? – Ich bin ein Freund der Börsengän-
Geräten. Wir wollen mit einem deut-
ge. Wenn man sehr stark wachsen will,
schen Qualitätsanspruch auch als Retailmarke punkten können. Andere Hersteller wie etwa Duracell haben keine eigene Batterienentwicklung, das sind alles reine Vermarktungsfirmen, die Bat-
„Wer global agiert, muss den asiatischen Markt mitbearbeiten.“
Kapital holt, um das Risiko zu begrenzen. Sie bringt langfristiges Eigenkapital, und so kann man schneller wachsen. Das heißt, die Division Aerospace, in die Sie
terien in Asien zukaufen und ihre Brand
gerade massiv investieren, ist ebenfalls ein
draufpicken. Wir wollen anders sein, auf Technologie setzen.
ist die Börse dafür da, dass man sich das
Börsenkandidat? – Das kann man nicht
MICHAEL TOJNER
14
FINANZPLATZ COVER
Sie haben keine einfachen Wochen und Mo-
#ZAHLEN
nate hinter sich, Stichwort Heumarkt, Burgenland und B&C Privatstiftung. Ich dach-
KENNZAHLEN MONTANA TECH COMPONENTS AG in Millionen Euro
2018
2017
1.218,39
849,32
Betriebsergebnis
83,52
57,93
Ergebnis vor Steuern
66,05
42,55
Jahresgewinn
47,18
40,39
0,52
0,53
104,37
77,22
Umsatz
Ergebnis je Namensaktie in Euro Operativer Cashflow
te, Investoren meiden die Öffentlichkeit? – Ich bin kein Investor, sondern Unternehmer. Ich habe heute zwei sehr bekannte Investmentbanker getroffen. Die haben gesagt: „Michael, das ist ein Wahnsinn, die Varta hat gestern zwei Milliarden Euro Marktkapitalisierung überschritten. Verkauf doch die Aktien.“ Mir ist das egal. Ich möchte das unternehmerische Potenzial mitbegleiten und am Ende stolz sein, dass aus einer vernachlässigten Firma, die man eigentlich aufgegeben hatte, ein Unternehmen entwickelt und geformt
ausschließen. Wir investieren in den
pack produziert in der Schweiz für Kun-
wurde, das heute im weltweiten Batterie-
nächsten zwei Jahren 500 Millionen Euro,
den wie Nestle und Nespresso. Und die
geschäft eine maßgebliche Position hat.
um aus der Montana Aerospace einen
Montana Aerospace sitzt in den USA. Au-
Das ist wichtiger als das Geld.
führenden Hersteller von Komponen-
ßer es verschiebt sich alles, und wir kau-
ten aus Aluminium, Titanium, Kupfer
fen in Europa zu.
Würden Sie mit der Brille des Weisen heute die Projekte Heumarkt und B&C Privatstiftung
und Composite mit Werken in den USA, Europa und Asien für die Flugzeugher-
Ist ein zeitnaher Börsengang geplant? –
anders angehen? – Nein. Ich glaube, bei
steller Airbus, Boeing und später Comac
Nein, das werden wir uns in fünf Jahren
der B&C habe ich richtig agiert. Das wird
zu machen. Wir wollen von der Roh-
anschauen.
sich auch noch zeigen, dass diese Loslö-
stoffverarbeitung bis zum fertigen Teil
sung von Italien (Anmerkung: Unicredit) Was sind für Sie die derzeit größten wirt-
richtig sein wird. Und da sind wir auch in
schaftlichen Herausforderungen? – Es gibt
guten Gesprächen mit dem Stiftungsvor-
Die Varta ist in Frankfurt, die Aluflexpack in
einen extremen Wettbewerb da drau-
stand. Natürlich ist die Entwicklung beim
Zürich notiert. Als Nächstes wäre eigentlich
ßen. Wer global agiert, muss den asiati-
Projekt am Heumarkt nicht zufrieden-
Wien dran. - Frankfurt, Zürich, New York!
schen Markt mitbearbeiten. Früher hat
stellend. Mir wäre lieber, wenn der Bau
Unser Hauptkunde ist Boeing, wir haben
man zehn bis 20 Jahre von der Substanz
schon begonnen hätte. Ich bin der Mei-
drei Fabriken in den USA, eine kleine in
leben können, jetzt kann ein Unterneh-
nung, dass wir mit dem Heumarkt ein
Österreich, eine in der Schweiz, drei in
men innerhalb von fünf Jahren seine
großartiges Projekt entwickeln. Leider ist
Rumänien und jetzt auch noch eine in
Marktposition verlieren, so dynamisch
das ein politischer Spielball geworden.
Vietnam. Wir liefern auch bald an den
ist alles. Ich beanspruche für mich, dass
Die wichtigen Vorteile für die Stadt Wien
chinesischen Hersteller, an die Comac.
die Aluflexpack und die Varta Micro-
wie die Schaffung eines innerstädtischen
Ich finde es wichtig, dass wir die Wiener
battery ohne Montana vom Markt ver-
öffentlichen Platzes, der Erhalt des Eis-
Börse haben, sie hat aber Nachteile ge-
schwunden wären. Wenn man als Un-
laufvereins und ein neues Konferenzzen-
genüber Frankfurt und Zürich.
ternehmer die Chance ergreift und viel
trum werden nicht gesehen. Das war auch
alles abdecken. Der Markt ist riesig.
Risiko eingeht, hat man aus Europa oder
bei der Mariahilfer Straße der Fall. Heu-
Inwiefern? – Die Awareness der Investo-
den USA gute Chancen, groß zu werden.
te wird die Mariahilfer Straße als größte
ren für Börsengänge ist dort höher als in
Wir haben als Europäer sicher damit zu
Errungenschaft von Frau Vassilakou (An-
Wien, obwohl es im Grunde genommen
kämpfen, dass wir nicht so flexibel und
merkung: Ex-Vizebürgermeisterin Wien)
egal ist, wo man an die Börse geht, weil
dynamisch sind, wir sind vielleicht zu
bezeichnet. Das wird beim Heumarkt
schon alles über den Xetra-Handel funk-
bequem. Leute in Rumänien sind hung-
auch noch der Fall sein.
tioniert. Wo die Aktie gehandelt wird, ist
rig, die haben lange nichts gehabt, die
nicht mehr so wichtig. Persönlich finde
wollen auch Wohlstand. In China und
Was treibt Sie an? Wollen Sie Fußabdrücke
ich es wichtig, dass eine Firma dort an die
Vietnam ist es das Gleiche. Dort will
hinterlassen? – Ja. Sonst hätte ich heu-
Börse gehen soll, wo sie ihren Sitz hat.
man auch zu Wohlstand gelangen, um
te den Investmentbankern gesagt, hast
Varta ist eine deutsche Firma, Aluflex-
aus dieser Armut rauszukommen.
recht, ich verkaufe die ganze Varta. n
15
#MIFIDII
© BÖRSIANER
Experten. Harald Hagenauer, Fritz Mostböck, Günther Schiendl, Wolfgang Matejka und Günther Artner warnten vor den Folgen von Mifid II.
16
FINANZPLATZ MIFID & CO
DIE STUNDE DER WAHRHEIT Gut gemeint, aber voll daneben. Die EU-Richtlinie Mifid II steht bei Finanzmarktexperten unter heftiger Kritik. Nachdem jammern nichts nutzt, haben die Branchenkenner beim Kamingespräch des Börsianer auch Lösungsvorschläge parat. TEXT ROBERT WINTER
D
ie EU-Anlegerschutzrichtlinie
managern, unter Researchspezialisten,
seits ist aktives Anlageverhalten gerin-
Mifid II trat vor eineinhalb Jah-
unter Investmentbankern sowie unter
ger geworden, Investoren benutzen im-
ren in Kraft. Damit ist genug
Investoren Orientierungslosigkeit.
mer häufiger passive Strategien. Ande-
Zeit vergangen, um sich ein Bild darüber
Damit ist ein gehöriges Maß an Adap-
rerseits leiden viele österreichische Un-
zu machen, ob die Regulierung die ge-
tionsfähigkeit erforderlich, um das Bes-
ternehmen darunter, dass Mifid II eine
wünschten Effekte ausgelöst hat. Geht
te aus der Situation zu machen. Günther
Konzentration auf große Börsengesell-
es nach der Meinung von Experten beim
Schiendl, Vorstand der VBV Pensions-
schaften ausgelöst hat.“
Kamingespräch des Börsianer im Palais
kasse AG: „Im deutschsprachigen Raum
Coburg in Wien, ist Mifid II ein frontaler
sind globale Investoren engagiert. Ös-
Fatal für Österreich
Schuss in den Ofen. So nimmt sich etwa
terreich ist Teil des europäischen Kapi-
Das bestätigen auch die Aussagen eines
Friedrich Mostböck, Head of Group Re-
talmarkts. Wir alle haben mit Regulie-
Vertreters von Goldman Sachs. Dem-
search Erste Group Bank AG, kein Blatt
rung sehr viel zu tun. Und manches der
nach hat sich der Handelsmarktan-
vor den Mund: „Mifid II ist eine kom-
europäischen Regulierung ist absolut
teil großer internationaler Player seit
plett realitätsferne Regulierung, hat
sinnvoll. Die Geisteshaltung bringt Pro-
der Einführung von Mifid II verdop-
nur Negatives bewirkt und verbaut po-
bleme. Man kann nur versuchen, dass
pelt. Nun machen die fünf größten Bro-
sitive Zukunftseffekte. Europa schnei-
das, was regulierungsbedingt notwen-
ker die Hälfte des gesamten Umsatzes.
det sich mit der Richtlinie ins eigene
dig ist, besser umzusetzen als die Mit-
Cira-Vorstand Hagenauer: „Das ist für
Fleisch. Man hat den europäischen Ka-
bewerber.“
Österreich fatal. Wir brauchen nicht die
pitalmarkt ruiniert. Oder man wird ihn
Nichtsdestoweniger hat man erst
top fünf, sondern jene, die mit dem Ak-
ruinieren.“ Und der Experte geht sogar
einmal unerwünschte Entwicklungen
tienhandel überleben können. Wir ha-
noch einen Schritt weiter. Mostböck:
zu verdauen. Harald Hagenauer, Vor-
ben eine Untersuchung für Österreich
„Die beste Lösung wäre, Mifid II in die
stand des Cercle Investor Relations Aus-
erstellt, die zeigt, dass sich bei den top
Luft zu sprengen.“ Das sind harte Wor-
tria Cira und IR-Chef der Österreichi-
18 bis 20 Unternehmen des ATX Prime,
te. Aber die Kritik ist nicht von der Hand
schen Post AG: „Unternehmen sind mit
der sich aus 38 bis 40 Unternehmen zu-
zu weisen. Herrscht doch unter Asset-
zwei großen Trends konfrontiert. Einer-
sammensetzt, in der Analysehäufigkeit
17
FINANZPLATZ MIFID & CO
„Mehr Kreativität und mehr Mut sind gefragt. “
Selbstverteidigungsstrategie. Der un-
schlechte Performance von Small und
ter Kostendruck stehende Analyst hat
Mid Caps ist Mifid II zuzuschreiben.“
nun mehr Unternehmen zu analysieren. Er hat kaum noch Zeit und erhält keine
Fischen im Nebel
Anerkennung dafür, dass er sich eine ei-
Der negative Einfluss kam nicht aus Ös-
gene Meinung bildet. Deswegen werden
terreich, sondern vor allem aus Deutsch-
viele Aktien auf ‚hold‘ eingestuft. Es gibt
land. Dort hat man sich wie kaum in ei-
Analysten, die 15 Aktien bewerten. Dafür
nem anderen europäischen Land an Mi-
wenig verändert hat. Bei den unteren 20
wird ironisch gesagt 16-mal die Emp-
fid II orientiert. Matejka: „Viele Fonds-
Unternehmen werden enorme Schwie-
fehlung ‚hold‘ gegeben.“
manager mussten sich von Small und
GÜNTHER SCHIENDL
rigkeiten sichtbar. Die Analysehäufig-
Deshalb sind Assetmanager gefor-
Mid Caps, für die es kein Research mehr
keit ist gesunken, weil es sich schlicht
dert, über eingekauftes Research hin-
gibt, rüde trennen. Fondsmanager kön-
und einfach nicht rechnet.“
aus auch noch eigene Überlegungen an-
nen das Problem nur lösen, indem sie
zustellen. Assetmanager Matejka: „Das
alle infrage kommende Aktien selbst
Das deckt sich wiederum mit den Ergebnissen einer aktuellen Analyse, die Dirk Schiereck, Uni-Professor an der TU Darmstadt, bezüglich des europäischen und speziell des deutschen Aktienmarkts erstellt hat. Schiereck: „Die Spreads sind breiter geworden, die Liquidität ist gesunken. Das gilt speziell für die untere Hälfte der 50 Papiere, die im Mittelwerte index MDAX vertreten sind. Große Aktien, die im DAX-Index vertreten sind, sind dagegen nicht betroffen.“ Wie sehr sich die Lage verändert hat, erklärt Günther Artner, Head of Corporate Capital Markets bei der Erste Group Bank AG, in Zahlen gegossen. Artner: „Wir haben in Österreich heuer mit Frequentis und Marinomed bei Börsengän-
© BÖRSIANER
gen einen guten Start gehabt. Europaweit ist das IPO-Volumen laut einer Studie des internationalen Consulters EY im ersten Quartal aber um 90 Prozent gesunken. Seit Einführung von Mifid II Anfang 2018
Drama. Mifid II sollte eigentlich den Kapitalmarkt fördern, das Gegenteil ist der Fall, sagt Günther Artner.
ist der Marktanteil von Europa massiv zurückgegangen. Die Richtlinie führt zu ei-
ist absurd. Aktienresearch können nur
analysieren. Das geht auf Dauer nicht
ner starken Branchenkonsolidierung. Es
noch institutionelle Anleger gegen Be-
gut. Das Fischen im Nebel häuft sich. Bei
wurde eigentlich versucht, die Kapital-
zahlung
Retail-Aktionäre
der Entstehung von Mifid II haben viele
märkte zu fördern. Mifid II bewirkt genau
bleiben außen vor. Unter dem UCITS-
Gruppen wie Schulklassen an einzelnen
das Gegenteil. Der Effekt ist dramatisch.“
Regime muss man Research nicht be-
Subthemen gearbeitet. Diese Themen
zahlen. Wer eine Vermögensverwaltung
wurden dann schnell zusammengestü-
beziehen.
Schlechte Performance wegen Mifid
und eine KAG hat, muss aber bezahlen.
Vor allem wenn es um Research geht,
Ebenso ein Assetmanager, der für eine
macht sich Ungemach breit. Wolfgang
KAG arbeitet. Das sind allesamt Absur-
Matejka, Geschäftsführer Matejka &
ditäten.“ Und auch diese Verwerfungen
Partner Asset Management: „Bezahl-
haben seit dem Inkrafttreten von Mi-
tes Research ist für viele Unternehmen
fid II Anfang 2018 Spuren hinterlassen.
die letzte Chance, Coverage von Analys-
Matejka: „2018 war ein grausames Ak-
ten zu erhalten. Es handelt sich um eine
tienjahr. Eine wichtige Ursache für die
18
„Mifid II geht am Kunden komplett vorbei.“ WOLFGANG MATEJKA
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FINANZPLATZ MIFID & CO
„Die beste Lösung wäre, Mifid II in die Luft zu sprengen.“ FRIEDRICH MOSTBÖCK
ckelt. Jeder Teilnehmer, der am Finanzmarkt aktiv ist, muss einen eigenen Mifid-Mantel tragen. Jeder versucht in seiner Ecke ein Optimum zu erzielen. Das geht am Kunden komplett vorbei.“ Und es hinterlässt auch Spuren in
#INFO WAS IST MIFID II? Die Markets in Financial Instruments Directive II (Mifid II) der Europäischen Union trat mit Jänner 2018 in Kraft. Mit der Richtlinie sollte der Anlegerschutz verbessert und die Transparenz erhöht sowie die Befugnisse der Aufsichtsbehörden ausgeweitet werden. Das Resümee nach mehr als einem Jahr: Die Vielfalt hinsichtlich Anbieter, Produktangebot und Marktmeinung wird am Kapitalmarkt Österreich mittlerweile stark eingeschränkt, die dafür notwendige Infrastruktur schrumpft. Darunter leiden vor allem KMUs, Fonds, Broker und Investoren.
„Bereits ein Drittel der Analysen im ATX Prime wird bezahlt.“ HARALD HAGENAUER
die Möglichkeit, über Incentives Broker ins Land zu bekommen, die hier weiter analysieren. Es geht dabei nicht um die top fünf, sondern um die richtigen fünf.“ Proaktives Vorgehen steht für Chefanalyst Mostböck auf der Agenda oben.
den Kassen von Branchenvertretern.
Mostböck: „Man muss Mifid II strate-
Cira-Vorstand Hagenauer: „Broker be-
gisch und taktisch knacken. Ich sehe zwei
arbeiten den Markt, verdienen aber im-
Lösungsansätze. Einerseits gibt es in Ös-
mer weniger. Analyse wird massiv zu-
einem IPO die Perspektiven nicht mehr
terreich Überlegungen, beim abhängigen
rückgefahren oder auf Bezahl-Research
einschätzen, weil Research aus Haf-
Research Incentive-Modelle ins Leben
umgestellt. Damit wird das Ticket an
tungsgründen nur noch institutionel-
zu rufen.“ Das ist etwa in der Schweiz, in
den Kapitalmarkt immer teurer, je klei-
len Investoren zugänglich ist. Wir ste-
Deutschland oder auch in Polen bereits
ner ein Unternehmen ist. Unternehmen
hen vor einem Dilemma. Wir machen
der Fall. Dort wird Research von kleinen
sind förmlich gezwungen, Bezahl-Re-
Research und wollen dafür eigentlich
und mittleren Unternehmen gefördert.
search in Anspruch zu nehmen. Das ist
nichts
Researchergeb-
Mostböck: „Roadshows und Konferen-
für Investoren oft nicht ganz sexy.“
nisse dürfen aber nur an Kunden ver-
zen mit Investoren, die nicht dafür be-
schickt werden, mit denen ein Bezahl-
zahlen, sind schwer umzusetzen. Dafür
vertrag abgeschlossen wurde. Das Glei-
gibt es in Österreich ein gemeinsames
che taucht beim Thema des Corporate
Format mit der Wiener Börse. Wir haben
Access über Roadshows auf.“
über den europäischen Fachverband der
Research für Kleine zu teuer Dass
Researchhäuser
nun
holpri-
ge Wege zu beschreiten haben, bestätigt
Erste-Group-Experte
verrechnen.
Mostböck:
Finanzanalysten Effas einen Brief an die
„Das Research muss Preispakete schnü-
Warten auf Incentive-System
EU-Kommission geschickt. Wir haben
ren. Nachdem unterschiedliche Institu-
Ins gleiche Horn stößt Cira-Experte Ha-
vom Büro Juncker und Moskovici auch
te auch unterschiedliche Kostenstruk-
genauer: „Um am Markt reüssieren zu
eine Antwort bekommen. Darin ist fest-
turen haben gibt es unterschiedliche
können,
gehalten, dass man sich um das Thema
Preise. Fakt ist, dass Research für man-
formationen
Erwartungshaltun-
kümmern wird. Die Reaktion erfolgte re-
che Assetmanager, vor allem für kleine-
gen. Der Marktzugang über Roadshows
lativ rasch. Offensichtlich hat man ein-
re, zu teuer ist.“ Das hat wiederum ei-
ist extrem wichtig. Wir haben ein In-
gesehen, dass etwas in die falsche Rich-
nen Konzentrationsprozess ausgelöst.
centive-System schaffen, das dafür sor-
tung läuft. Nun naht ein Wechsel unter
Mostböck: „Große Anbieter werden ge-
gen soll, dass auch für kleine Unterneh-
den handelnden Personen. Wir werden
fördert und kleine mehr oder weniger
men Analyse gewährleistet ist.“ Daran
aber nicht lockerlassen.“
ausradiert. Es gibt weniger Research für
hatten das Finanz- und Infrastruktur-
VBV-Chef Schiendl rät zur Flucht
Mid und Small Caps, weil Researchan-
ministerium nichts auszusetzen. Aber
nach vorn. Schiendl: „Mein Appell lautet:
bieter auf die Kosten schauen müssen.
die Entwicklung wurde vom politischen
Mehr Kreativität und mehr Mut sind ge-
Von den Top Ten im ATX abgesehen,
Umbruch lahmgelegt. Hagenauer: „Es
fragt. Man muss den Wettbewerb anneh-
wird es darunter schon knapp. Mit Mi-
ist dafür zu sorgen, dass Unternehmen
men. Wenn wir das nicht tun, haben wir
fid II wird die Liquidität weiter sinken.“
weiterhin Botschaften an Investoren
am Kapitalmarkt nichts zu suchen. Posi-
Der Mangel an Informationen aus
übermittelt können. Das beschäftigt die
tiv ist, dass es nach wie vor den Plan zur
erster Hand trifft auch private Investo-
kleineren Unternehmen des ATX Prime
europäischen Kapitalmarktunion gibt.
ren. Kapitalmarktexperte Artner: „Auch
derzeit am meisten. Bei diesen wird be-
Aber noch fehlt in Europa für eine gute
Kleinanleger sind von den Bestimmun-
reits ein Drittel der Analysen bezahlt.
Finanzindustrie eine geeignete Stand-
gen betroffen. Sie können speziell bei
Wir brauchen für kleine Unternehmen
ortpolitik.“ n
braucht man Analysen, Inund
20
FINANZPLATZ MIFID & CO
#LISTING
DAS LISTING FÜR MEHR SICHTBARKEIT
K
napp
eineinhalb
Jahre
ist
das
Unternehmen führen dabei keine Bör-
hin bereits an deutschen Börsen gelistet,
Marktsegment Direct Market Plus
sengänge durch, sondern reine Listings.
wollen jetzt aber auch im Inland bekannt
der Wiener Börse alt. Kleinen und mitt-
Sie brauchen lediglich die Zulassung
werden. Dass hierzulande die Liquidität
leren Unternehmen (KMU) soll dadurch
zum Handel, und es müssen im Vorhi-
im KMU-Segment sehr gering ist, war
„die Chance eines kostengünstigen,
nein keine Käufer für die Aktien gewor-
ihnen bewusst. Sie blicken aber positiv
schnellen und einfachen Zugangs zum
ben werden. Bislang sind im KMU-Seg-
in die Zukunft und suchen primär eigene
heimischen Kapitalmarkt gegeben wer-
ment der Wiener Börse acht Unterneh-
Fehler wie zu geringer Streubesitz oder
den“, meint Börse-Chef Christoph Bo-
men gelistet. Ihnen geht es dabei vor al-
eine mangelhafte Unternehmenskom-
schan. Für ihn handelt es sich dabei aber
lem darum, Präsenz zu zeigen und einen
munikation zu verbessern. Eine konkre-
nicht um eine Innovation, die er im letz-
damit erhofften Kapitalzugang zu neuen
te Wunschäußerung hat Eyemaxx-Grün-
ten Jahr eingeführt hat, vielmehr ist es
Investoren zu erreichen. Österreichische
der Michael Müller aber schon: „Ich wür-
ein Aufschließen zu den anderen eu-
KMUs wie die Wolftank-Adisa Holding
de gern das Verhältnis eins zu zehn beim
ropäischen Börsen, die ähnliche KMU-
AG, die Eyemaxx Real Estate AG oder die
Transaktionsvolumen zwischen Öster-
Segmente schon länger anbieten. Die
VST Building Technologies AG sind ohne-
reich und Deutschland schaffen.“
www.iv.at
Erfölgreich
Industrie 4.0 – wir bringen Österreich weiter.
RENDITE WIENER BÖRSE
MARKTENTWICKLUNG
ENTWICKLUNG (YTD) DER INTERNATIONALEN AKTIENMÄRKTE IM VERGLEICH ZUR WIENER BÖRSE 20,00%
18,00%
16,00%
14,00%
ATX (ÖSTERREICH) STOXX EASTERN EU TM (EUR)
12,00%
STOXX EUROPE TM (EUR) STOXX US TM (EUR) STOXX EM TM (EUR)
10,00%
8,00%
6,00%
4,00%
2,00%
0,00%
-2,00%
02.1.
01.2.
01.3.
01.4.
02.5.
03.6.
Jahresanfangsrallye. Nach einer scharfen Korrektur Ende April und Anfang Mai haben sich die Osteuropa-Aktien und die US-Aktien am stärksten erholt. Europäische Aktien haben ebenfalls aufgeholt. Schwellenländer-Aktien hinken hinterher, am schlechtesten performte der ATX-Index. PERFORMANCE DER INDIZES IM VERGLEICH Indizes
ISIN
Kurs
YTD* %
ATX
AT0000999982
2955,33
7,63 %
STOXX Eastern Europe TM EUR
CH0042344587
204,65
CH0009119717
379,91
STOXX Europe TM EUR
KOLUMNE
WOLFGANG MATEJKA Geschäftsführer Matejka & Partner Asset Management
ISIN
Kurs
YTD* %
Dow Jones Global Index
XC0006975012
402,82
14,72 %
18,43 %
STOXX EM TM EUR
CH0147792532
120,54
9,35 %
14,12 %
STOXX USA TM EUR
CH0114209130
275,77
19,71 %
Indizes
EIN HEISSER SOMMER KÜNDIGT SICH AN Der österreichische Aktienmarkt musste im Mai einiges an „Politik“ verarbeiten. Da war der nach wie vor bestehende globale Druck via Tarifdiskussionen, Brexit-Getöse, EU-bashende Italieniener und Deutschlands Koalitionsgeplänkel. Auch Österreich durfte durch einen kompletten Regierungswechsel die europäische Aufmerksamkeit sicher sein. Die Underperformance des ATX gegenüber seinen Peers lässt sich dadurch erklären. Einige Investoren haben sich zurückgezogen. Die Wahl im September sollte dann wieder Klarheit bringen. Von den ökonomischen Daten sah man zuletzt ein nachlassendes Momentum in Europa, Inflationszahlen, die wieder sanken, Rohstoffpreise, die ebenfalls nachgaben, und eine Glättung der hohen Wachstumserwartungen bei Unternehmen. Es wird kein rezessives Bild gezeichnet, aber ein von Vorsicht geprägtes. Die Wachstumsraten im österreichischen Markt bleiben aber grundsätzlich positiv und lassen im Vergleich mit anderen europäischen Märkten keinen Zweifel an der bestehend hohen Attraktivität des Marktes. Die Bewertungen von europäischen Aktien sind so günstig wie seit kaum denkbaren Zeiten geworden. Der Unterschied von Zyklikern zu Wachstumswerten war noch nie so groß, die Bewertung Europas, und darin ist der ATX noch immer einer der am tiefsten bewerteten Märkte gegenüber den USA, war seit 50 (!) Jahren nicht so tief. Der Fokus der Investoren bleibt derzeit auf den USA, die mit ihrer Tarifpolitik inzwischen mehr und mehr den Ärger ihrer heimischen Wirtschaft erzeugen, die merkbar darunter zu leiden beginnt, dem Brexit samt May-Nachfolgegeplänkel als Fixtermin für kommenden Oktober und den Notenbanken, die wiederum das emotionale Heft an sich reißen und in immer defensivere Töne abgleiten. Klingt alles nicht richtig gut, ist aber von den Märkten schon x-mal verarbeitet worden. Somit entsteht die Erwartung, dass diesmal Bad News Good News sein werden.
22
RENDITE WIENER BÖRSE
MARKTMEINUNGEN AUSBLICK DER FONDSMANAGER
Euro päische und Emerging-Markets-Aktien erscheinen im
Bernhard Lafer Fondsmanager Iqam SRI Equity Europe RT (ISIN AT0000925888 ) Spängler Iqam Invest
Vergleich zu den USA zwar attraktiv bewertet, die Eskalation im Handelskonflikt und ungelöste Probleme in Europa, wie zum Beispiel der Brexit und das Defizitverfahren gegenüber Italien, wirken sich auf beide Regionen aber belastend aus. Welche Branchen favorisieren Sie derzeit und warum? – Im Iqam
Wie bewerten Sie das aktuelle Marktumfeld? – Der Handelskon-
SRI Equity Europe haben wir aktuell bei den Financials die
flikt zwischen den USA und China hat aktuell einen starken
stärkste Übergewichtung im Vergleich zur Benchmark. Wir
Einfluss auf die Entwicklung der Aktienmärkte. Eine Einigung
setzen innerhalb des Sektors auf einen Mix aus Banken, As-
der beiden Länder schien zunächst durchaus möglich zu sein,
set-Managern, Versicherungen und Private-Equity-Firmen.
bis die Verhandlungen Anfang Mai scheiterten. US-Präsident
Aufgrund unseres Faktor-Investing-Ansatzes finden wir das
Trump reagierte mit einer Erhöhung der Zölle und einer Ein-
niedrige Kurs-Buch-Verhältnis und die hohe Dividendenren-
schränkung der Nutzung von US-Technologie für Huawei.
dite des Sektors attraktiv.
ZERTIFIKATE IM FOKUS
INNOVATION IM DIGITALEN WERTPAPIERGESCHÄFT Viele Anleger informieren sich heute online über interessante Anlageformen, fühlen sich aber in der Zertifikate-Welt überfordert, weil die Suchfilter gerade für Zertifikate-Neulinge komplex aufgebaut sind und bereits Kenntnisse über Auszahlungsprofile und Basiswerte voraussetzen. Hier setzt der ZertifikateFinder der Raiffeisen Centrobank (RCB) an. Der Zertifikate-Finder ist unser Online Informationstool, welches interessierte Anleger mit nur 3-4 Klicks zu einer überschaubaren Anzahl passender Zertifikate führt. Eine kurze, einfache Erklärung bei jeder Auswahl verdeutlicht die Unterschiede im Hinblick auf Chancen und Risiken der Veranlagungsvorschläge. Findet der Anleger mit dem Zertifikate-Finder ein für ihn geeignetes Zertifikat, so hat er die Möglichkeit, das Wertpapier direkt zu handeln, indem er auf die Website des Brokers verlinkt wird. Mit einer einfachen und intuitiven Produktsuche ist die RCB „first mover“ im digitalen Wertpapiergeschäft und bietet Anlegern ähnliche „Convenience“ und digitale Vorteile, wie sie aus anderen Lebensbereichen bekannt sind. Deshalb wurde der Zertifikate-Finder bei der Verleihung der Zertifikate Austria Awards 2019 als „Innovation des Jahres“ gekürt. Einfach ausprobieren: www.zertifikatefinder.at
Entgeltliche Einschaltung
HEIKE ARBTER Mitglied des Vorstands
markt gelegt. Dennoch erscheint uns der österreichische Akti-
Christoph Stangelberger Fondsmanager Allianz Invest Austria Plus (ISIN AT0000611405) Allianz Invest KAG
enmarkt aus heutiger Sicht zu niedrig bewertet und die Qualität der heimischen Unternehmen nicht ausreichend reflektiert. Was sind die drei Top-Positionen in Ihrem Österreich-Fonds und warum? – Erste Bank, Raiffeisenbank International und OMV. Die Raiffeisenbank wurde vor allem wegen der Geldwäsche-
Wie bewerten Sie das aktuelle Marktumfeld? – Wir haben die an-
verdächtigungen unter Druck gebracht. Diese Schwäche in
dauernden Brexit-Verhandlungen sowie eine sich stetig än-
dem Titel haben wir als Chance gesehen. Die OMV wird aktu-
dernde Meinung den Handelsstreit zwischen den USA und Chi-
ell von vielen Investoren aufgrund ihrer Beteiligung an North
na betreffend. Letzteres bewegte in den vergangenen Monaten
Stream 2 und den angedrohten Sanktionen aus Übersee ge-
deutlich mehr, was vor allem den schwankenden Erwartungen
mieden. Die aktuell niedrige Bewertung des Unternehmens
geschuldet ist. Auch die Auflösung des österreichischen Parla-
spiegelt aus unserer Sicht in keiner Weise die positiven Ent-
ments hat ihren Schatten über den österreichischen Aktien-
wicklungen innerhalb des Unternehmens wider.
23
RENDITE PORTFOLIO
HARALD FRIEDRICH
„ERTRAGSZIEL FÜR DAS GESAMTJAHR BEREITS ERREICHT“ Nach dem fulminanten Jahresstart an den
VITA HARALD FRIEDRICH Vorstandsmitglied Liechtensteinische Landesbank Österreich AG
Aktienmärkten rät die Liechtensteinische Landesbank Österreich AG zur Vorsicht.
Der Wiener (47) ist Privatbanker mit Leidenschaft. 2001 heuerte der passionierte Kunstsammler bei der Bank Sal. Oppenheim jr. & Cie. (Österreich) AG an und erlebte die Umwandlung in die Deutsche Bank Österreich AG. 2015 kam der Wechsel in die Semper Constantia Privatbank AG als Mitinhaber und Mitglied des Vorstands. Drei Jahre später erfolgte die Übernahme durch die Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG. Dort ist der Hobbysportler stellvertretender Vorstandsvorsitzender.
Alternative Investments stehen deshalb verstärkt im Fokus. TEXT RAJA KORINEK
Herr Friedrich, der US-Handelskrieg mit
#PORTFOLIO
China artet zunehmend aus. Ist es nicht erstaunlich ruhig auf den Aktienmärkten? –
DIE ASSET-ALLOKATION
tungsabschlag für den Handelsstreit eingepreist, sodass Emerging-Markets-Aktien von einer Entspannung am stärks-
Hier spielen zwei Faktoren eine wesent-
ten profitieren sollten. Bei den Themen-
liche Rolle. Aufgrund der tiefen Zinsen
fonds schauen wir aktuell wieder auf Ak-
gibt es kaum Alternativen zu Aktien. Zu-
tien mit hohen Dividenden.
dem spricht US-Präsident Donald Trump seit seinem Amtsantritt laufend Dro-
Für die Anleihemärkte könnte es kniffliger
hungen aus, um danach ohnedies zu ver-
werden. In der Eurozone bleiben die Zinsen
handeln. Es ist also nichts Neues.
bei null Prozent, in den USA wird mit Senkungen gerechnet. - Wir rechnen heuer
Im ausgewogenen Musterportfolio der LLB
maximal mit einer Zinssenkung, da zu-
Österreich haben Sie zuletzt die Aktien
letzt höhere Lohnabschlüsse in den USA,
quote auf rund 31 Prozent gesenkt. Be-
Europa und Japan gegen eine deutli-
fürchten Sie eine Korrektur? – Tatsächlich lag die Quote Anfang Mai bei über 40 Prozent. Weil die Märkte seit Jahresbeginn aber relativ gut gelaufen sind und wir damit unser Ertragsziel für das Gesamtjahr von rund sieben Prozent schon jetzt erreicht haben, reduzierten wir das Risiko. Und zwar zugunsten der Cashquote. Und wie setzen Sie die Aktienquote um? – In den Kernmärkten wie dem S&P 500 oder dem Eurostoxx 50 investieren wir mittels ETFs. Die Märkte sind derart effizient, dass sie langfristig schwer zu schlagen sind. Und dann haben wir noch Satelliteninvestments, die wir mit aktiv verwalteten Fonds in ausgewählten Regionen und Themen umsetzen. Haben Sie dazu ein konkretes Beispiel? – Das umfasst Investments in den Schwellenländern, etwa mit dem Schroder ISF -
46,5 % Anleihen (inkl. Wandelanleihen) 31,2 % Aktien 8,8 % Cash 8,0 % Absolute Return 3,0 % Immobilien 2,0 % Rohstoffe AKTIEN 15,0 % 8,7 % 3,7 % 3,4 % 0,3 %
che Lockerung der Geldpolitik sprechen. Außerdem sollte man trotz des Tiefzinsumfelds auf eine Anleihequote nicht verzichten. Staatsanleihen bieten einen gewissen Schutz, wenn es auf den Aktienmärkten zu Korrekturen kommt. Diesen Teil decken wir ebenfalls mit ETFs aus
Nordamerika Europa Schwellenländer Japan Andere
ANLEIHEN 18,0 % Staatsanleihen 10,5 % Investment-Grade- Unternehmensanleihen 5,0 % Geldmarktfonds 4,0 % Schwellenländeranleihen 4,0 % Wandelanleihen 3,0 % Hochzins- Unternehmensanleihen 2,0 % Anleihen flexibel QUELLE: LLB ÖSTERREICH AG „AUSGEWOGENES PORTFOLIO“
dem Dollar- und dem Euroraum ab. Bei Unternehmensanleihen wird es schwieriger, vernünftige Renditen zu erzielen. Wie gehen Sie vor? – Hier setzen wir auf eine breite Mischung, und zwar auch ein wenig in den USA. Dabei steigt der Anteil an Anleihen mit einer Bonitätsnote von BBB allmählich an. In der letzten Stufe des Investment-Grade-Bereichs ist die Rendite am höchsten. Aus dem spekulativeren Bereich, dem High-Yield-Segment, haben wir die Position stark zurückgefahren. Auch hier reduzierten wir das Risiko. Zudem haben wir ein wenig in
Global Emerging Market Opportunities.
Schwellenländeranleihen investiert, mit
Speziell in Asien wird ein hoher Bewer-
einem Fokus auf Osteuropa. n
24
RENDITE GESUNDHEIT
de
DIGITALE DOSIS 1.
2.
3.
MARKTUMFELD
VERANLAGUNG
INTERVIEW
Bis 2020 soll der Umsatz im Bereich der digitalen Gesundheit 233 Milliarden US-Dollar betragen. In Österreich drängen immer mehr Start-ups auf den Markt, die sich auf Prävention fokussieren. Für sie gibt es Starthilfen.
Die Investmentchancen in der digitalen Gesundheit sind relativ neu. Neben einschlägigen Fonds, in denen US-Unternehmen dominieren, sind auch Direktinvestments via Risikokapital eine Möglichkeit.
Der Trend geht Richtung digitale Kommunikation, sagt Cyrill Zimmermann von Bellevue AM: „Mit der Telemedizin kann man Kosten und Bürokratie in den Ordinationen einsparen und Distanzen überwinden.“
SEITE 28
SEITE 30
SEITE 32
#DIGITAL
er
Die digitale Welt bestimmt längst viele Bereiche des Alltags mit. Im Gesundheitssektor steht sie erst am Beginn einer langfristigen Entwicklung. Innovationen sind gefragt, die effiziente Lösungen mit möglichst geringen Nebenwirkungen liefern. Das reicht von chirurgischen Robotern bis hin zur Telemedizin und der Auswertung großer Datenmengen. Darauf können Anleger mit neuen Investmentprodukten setzen.
© SCIENCE PHOTO LIBRARY / PICTUREDESK.COM
TEXT RAJA KORINEK
Bausteine. Je mehr Daten es über Menschen gibt, desto besser lassen sich Prognosen über deren Gesundheitszustand erstellen.
RENDITE GESUNDHEIT
DATEN STATT DOKTOREN Die Lebenserwartung wächst, die Gesundheitsausgaben schnellen nach oben. Die Branche setzt deshalb zunehmend auf eine digitale Welt für effiziente Lösungen.
© MYSUGR
TEXT RAJA KORINEK
Zuckercheck.MySugr bietet eine App-basierte Rundumversorgung für Diabetiker.
D
ie Entwicklungen sollte man
geworden sind. Tatsächlich erlebt die
ten, Apothekern und Krankenhäusern
nicht unterschätzen. Bis 2022
digitale Gesundheit oder Digital Health
Einsicht in den Medikamentenkonsum
werden die weltweiten Gesund-
einenregelrechten Boom. Laut Arthur
jener Patienten, die sich nicht aus dem
heitsausgaben Deloitte zufolge mehr als
D. Little lag 2013 der globale Umsatz im
System hinausoptiert haben. In Eng-
zehn Billionen US-Dollar erreichen. Ver-
Bereich der digitalen Gesundheit bei 61
land lancierte die staatliche Sozialver-
ständlich, dass die steigenden Kosten im
Milliarden US-Dollar. Bis 2020 werden
sicherung die Mia-Maternity-App. Da-
Fokus des Gesundheitssektors stehen.
es 233 Milliarden US-Dollar sein. Dabei
mit können die Hebammen Daten in ein
Und damit auch die Prävention. Bei der
geht es grundsätzlich um die Verknüp-
Tablet eingeben, das sich mit dem Kran-
Generali Versicherung AG gibt es etwa
fung von Medizin mit moderner Tech-
kenhaus synchronisiert.
das Gesundheits- und Belohnungspro-
nik, allen voran in den Bereichen Big
gramm Generali Vitality, das online oder
Data und künstliche Intelligenz. So wer-
Enormes Potenzial
mittels App die Fitnessschritte aufzeich-
de der Verwaltungsaufwand gesenkt,
Auch die Privatwirtschaft investiert
net. Die Uniqa Österreich Versicherungen
Diagnosen werden schneller erstellt und
längst in den Bereich. Trägt man die
AG bietet als Zusatzbaustein das Vorsor-
Operationen beschleunigt. Die digita-
Apple Watch Series 4 am Handgelenk,
ge- und Fitnesspaket Vitalplan an. Dazu
le Kommunikation mit Patienten zählt
kann man etwa ein Elektrokardiogramm
zählt etwa die DNA-Analyse für maß-
ebenso dazu wie Gesundheits-Apps.
aufzeichnen. Flatiron Health aus den
geschneiderte Fitnessprogramme sowie Gutscheine für Fitness und Hotels.
Der öffentliche Gesundheitssektor
USA stellt eine Technologie- und Daten-
mischt freilich eifrig mit. In Österreich
analyse-Infrastruktur in der Krebsfor-
gibt es längst die elektronische Gesund-
schung zur Verfügung und wurde 2018
Daten sind der Schlüssel
heitsakte Elga. Sie wird heuer um die E-
vom Schweizer Pharmariese Roche um
Es zeigt aber auch, wie wichtig Daten
Medikation erweitert und gewährt Ärz-
1,9 Milliarden US-Dollar gekauft.
28
Bereits vor der Übernahme beteilig-
Seed-Runden oft zwischen 200.000 bis
te sich Roche Venture Fund daran - ge-
500.000 Euro, Seed-Runden erreichen
nauso wie an MySugr. Gemeinsam mit
bis zu zwei Millionen Euro.
iSeedVentures und XLHealth investier-
Allerdings erzielten Unternehmen
te der Fonds 2015 gut 4,2 Millionen Euro
bis zur Seed-Runde oft keinen Umsatz,
in das österreichische Start-up, das
vor allem wenn sie Zulassungen durch
Diabetikern via App ein digitales Dia-
Gesundheitsbehörden oder die Aufnah-
betestagebuch anbietet. 2017 erfolg-
me in den Leistungskatalog der Kran-
te die Übernahme durch Roche um ei-
kenversicherungen benötigten. Das sei
nen kolportierten Kaufpreis von bis zu
kostenintensiv und langwierig.
200 Millionen Euro. Immerhin konnte
Weitere Starthilfen gibt es von Lisa
MySugr in dem Jahr den Bilanzverlust
vienna, die Life-Science-Plattform von
auf rund 1,5 Millionen Euro massiv re-
AWS und der Wirtschaftsagentur Wien.
duzieren.
Hier liegt der Fokus auf Hochtechno-
Schon seit der Gründung von MySugr
logie-Start-ups in Wien, unter ande-
im Jahr 2012 gab es Unterstützung von
rem in der digitalen Gesundheit. Inte-
der Austria Wirtschaftsservice (AWS)
ressenten können passende Partner su-
sowie der Inits Universitäres Grün-
chen und sich bezüglich Förderungen
derservice Wien, ein Unternehmen
beraten lassen. Wichtige Instrumente
der Universität Wien, der Technischen
in der Frühphase sind dabei AWS-Pre-
Universität Wien und der Wirtschafts
Seed- und AWS-Seed-Financing, über
agentur Wien. Dabei bietet Inits Zu-
die bis zu einer Million Euro geholt wer-
gang zu Partnernetzwerken und inves-
den können. Heuer wurde zudem der
tiert Startkapital bis zu 100.000 Euro.
AWS BoB (Best-of-Biotech-Business-
Im Frühjahr 2018 wurde gemeinsam
planwettbewerb) um die Kategorie „Di-
mit der Uniqa Privatstiftung das Health
gitale Gesundheit“ erweitert.
Die Columbia Threadneedle European Social Bond Strategie Ein innovativer europäischer Anleihenfonds mit sozialem Fokus. Der Fonds nutzt das gesamte Potenzial von Anlagen in Unternehmensanleihen, um eine finanzielle und soziale Rendite zu erzielen.
Der Fonds zielt darauf ab, folgende drei Elemente in Einklang zu bringen: ESG (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung), Liquidität und Rendite. Dabei strebt der Fonds europäische Risiko- und Renditemerkmale von Unternehmensanleihen an, kombiniert mit eindeutig nachweisbarem SocialAlpha für jede einzelne Investition.
Hub Vienna gegründet, ein interna
Zusätzlich bietet die Österreichische
tional agierendes Start-up-Zentrum
Forschungsförderungs-GmbH Projekt-
mit Fokus auf Life Science. Netzwer-
finanzierungen an. Eine solche hatte
ken und Mentoring durch Partner, etwa
die 4myhealth beansprucht. Das 2013
Pharmafirmen und Rechtsanwälte, so-
gegründete Unternehmen bietet Ärzten
wie die Unterstützung beim Zugang zu
eine Verwaltungssoftware an. Gespei-
Finanzierungen stehen damit auch Di-
chert werden die Daten bei Anexia, ein
gital-Health-Start-ups zur Verfügung.
Webhost mit Sitz in Österreich. „Und
Herbert Kronaus Country Head Austria Tel: +43 1 53712 4211
nicht im Ausland“, verweist Vorstands-
herbert.kronaus@columbiathreadneedle.com
Finanzierungen werden größer
mitglied Helmut Ritter auf die hohen Si-
Eine Firma, die es in das Programm ge-
cherheitsstandards. Die harte Arbeit hat
schafft hat, ist die Wiener Medicus AI.
sich bezahlt gemacht, 2018 wurde erst-
Sie entwickelt eine Software, mit der
mals ein operatives Plus erzielt.
Befunde digitalisiert werden, um die Kommunikation rund um die Diagnose
% MEINE RENDITE
zwischen Arzt und Patient zu vereinfa-
Die weltweite Bevölkerung altert zuneh-
chen. Bislang konnte das 2016 gegrün-
mend, während die Gesundheitskosten
dete Unternehmen, an dem auch Wag-
nach oben schnellen. Effiziente Lösun-
niskapitalgeber Speedinvest investiert
gen sind gefragt, die zunehmend in der
ist, 4,4 Millionen Euro einsammeln.
digitalen Welt gefunden werden. Von der
Speedinvest-Partner
Pierre-Francois
Datenauswertung hin zu elektronischen
Marteau merkt zudem an, dass auch in
Geräten, die Patienten rechtzeitig auf
der digitalen Gesundheit die Finanzie-
Gefahren aufmerksam machen, gibt es
rungsrunden zuletzt grundsätzlich grö-
zahlreiche Innovationen – auch aus Ös-
ßer wurden. So liegen in Europa Pre-
terreich. n
29
Erfahren Sie mehr unter
www.columbiathreadneedle.at
Wichtige Informationen: Nur für professionelle Anleger. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Hinweis auf die künftige Wertentwicklung. Das hier zugrunde liegende Research und die Analysen sind von Columbia Threadneedle Investments für die eigenen Investmentaktivitäten erstellt worden. Aufgrund dieser sind möglicherweise bereits Entscheidungen noch vor dieser Publikation getroffen worden. Die Veröffentlichung zum jetzigen Zeitpunkt geschieht zufällig. Aus externen Quellen bezogene Informationen werden zwar als glaubwürdig angesehen, für ihren Wahrheitsgehalt und ihre Vollständigkeit kann jedoch keine Garantie übernommen werden. Alle enthaltenen Meinungsäußerungen entsprechen dem Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung, können jedoch ohne Benachrichtigung geändert werden. Columbia Threadneedle Investments ist der globale Markenname der Columbia- und Threadneedle Unternehmensgruppe. columbiathreadneedle.com 05.19 | J29361 | 2222323
RENDITE GESUNDHEIT
Die Zukunftschancen
Telemedizin. Teladoc setzt TelefonkonferenzTechnologien für medizinische Fernabfragen ein.
der digitalen Gesundheit haben längst auch gewiefte Fondsmanager aus der Health-CareBranche erkannt. Ihre Investmentansätze fallen aber recht unterschiedlich aus. TEXT RAJA KORINEK
FIT FÜR DIE BÖRSE E
s ist ein kleiner Rekord, der we-
pandiert Intuitive Surgical kräftig.“ Das
telt den Wert auf ein Smart Device. Ambu
nig Beachtung findet. Im Landes-
ist jener Konzern, der Da-Vinci-Roboter
produziert Einweg-Endoskope mit guter
klinikum Wiener Neustadt wird
herstellt und zu den größten Aktienpo-
Bildqualität für den Lungenbereich. Mit
jährlich rund 350-mal pro Jahr mit „Da
sitionen im BB Adamant Digital Health
der Akquisition von Invendo Medical, das
Vinci “, einemchirurgischen Roboter,
Fund Bellevue Funds zählt (LU1811047593
roboterunterstützte Einweg-Endoskope
operiert. Das liegt weit über dem Euro
für
für Koloskopien anbietet, konnte Ambu
paschnitt, der mit gut 200-mal angege-
Großanleger).
2017 sein Spektrum erweitern.
mit dem Roboter bei minimalinvasiven
Junge Branchenfonds
Portfolios auf klein- und mittelkapitali-
Eingriffen enorme Vorteile wie kürzere
Der Fonds wurde im April 2018 lanciert
sierte Werte. Und geografisch dominieren
Spitalsaufenthalte, weniger Komplikati-
und schaffte einen Wertzuwachs auf ein
die USA mit einer Gewichtung von rund
onen und eine schnellere Genesung, wie
Jahr von rund 8,60 Prozent auf Eurobasis.
80 Prozent. Ähnlich groß ist der regiona-
es heißt.
Ausgewählte Aktien im Fonds müssen in
le Anteil im CS (Lux) Global Digital Health
Freilich, der Mensch soll dabei nicht
ihrem Geschäftsmodell zumindest zwei
Equity Fund. Er wurde im Dezember 2017
ersetzt, sondern unterstützt werden, be-
von neun modernen Basistechnologien
aufgelegt (LU1683285164 für Privatanle-
ruhigt Cyrill Zimmermann. Er ist Mitglied
anwenden, sie reichen von tragbaren Ge-
ger, LU1683285750 für Großanleger) und
der Geschäftsleitung bei Bellevue Asset
räten, Robotik, Sensorik hin zur Big-Da-
stieg auf Einjahressicht um gut 5,2 Pro-
Management und leitet die Healthcare-
ta-Analyse. Dexcom etwa stellt Glukose-
zent auf Eurobasis. Selektiert werden Ti-
Fonds und –Mandate. Dem Da-Vinci-Ro-
überwachungssysteme für Diabetesbe-
tel, die zumindest die Hälfte ihres Um-
boter räumt er eine Menge Chancen ein.
handlung her. Ein Sensor misst den Blut-
satzes im Bereich der digitalen Gesund-
„Vor allem in den Schwellenländern ex-
glukosewert unter der Haut und übermit-
heit erwirtschaften.
Privatanleger,
LU1811047247
für
ben wird. Immerhin bringt das Operieren
Insgesamt entfällt der Großteil des
30
© TELADOC
RENDITE GESUNDHEIT
Auch hier gibt es klare Vorgaben. Ein
Jahresperformance von minus 5,4 Pro-
Viertel des Fonds wird in den Bereich
zent auf Eurobasis. Im ETF ist die digita-
Forschung und Entwicklung investiert.
le Gesundheit eines der Subthemen nebst
Es geht etwa um die Entwicklung neu-
Biotechnologie, erklärt Bahram Sadi
er Gentherapien für Krebskrankheiten.
ghian, Leiter ETF und Indexinvestments
Auch die breitangelegte Datenanalyse
in Österreich und Osteuropa. Die ETF-
wird abgedeckt, mit der etwa klinische
Strategie zielt auf innovative Bereiche im
Studien effizienter ausgewertet werden
Gesundheitssektor ab mit einem etwas
können. Die notwendige Software ent-
höheren Fokus auf Asien im Vergleich zu
wickelt zum Beispiel Medidata Solutions.
breiten Aktienindizes.
Effizienz im Fokus
Risikokapital für Start-ups
Weitere 35 Prozent des Fonds befassen
Für vermögende Privatkunden gibt es die
sich mit Effizienz, denn sie soll vor al-
Möglichkeit, in Start-ups mit dem Risi-
lem in Krankenhäusern und Arztpra-
kokapitalfonds Apex Digital Health von
xen gesteigert werden. Dazu trägt Tela-
Apex Ventures zu investieren. Ab Juli wer-
doc Health bei. Das Telemedizin-Unter-
den Gelder eingesammelt, wobei Privat-
nehmen setzt Telefon- und Videokonfe-
anleger ab 250.000 Euro dabei sind. 2020
renztechnologien ein, um medizinische
starten die Direktinvestitionen in Unter-
Fernabfrage bereitzustellen. Der größ-
nehmen mit einzigartigen Technologien,
te Fondsanteil entfällt allerdings auf Be-
vor allem in Österreich, Deutschland und
handlungen und wird etwa mit Align
der Schweiz. Die Laufzeit von zehn Jah-
Technology abgedeckt, einem Hersteller
ren inkludiert die Investmentphase so-
von transparenten Zahnspangen. Vom
wie den schrittweisen Ausstieg aus den
Zahnabdruck werden dreidimensionale
Investments – und damit der Rückzah-
Modelle erstellt und mittels Datenana-
lung an Anleger.
lyse werden Zahnverschiebungen pro gnostiziert.
Ähnliches
planen
der
Straight to the point With guided precision and legal services tailored to your needs, our teams across 14 countries lead you from start to finish.
ehemalige
Speed invest-Partner Lucanus Polagno-
Und wie geht Kai Brüning, leiten-
li und der Business-Angel Hansi Hans-
der Portfoliomanager im Bereich Ge-
mann. Im Herbst soll ein Start-up-Fonds
sundheit bei der Apo Asset Manage-
mit dem Schwerpunkt digitale Gesund-
ment im Apo Digital Health vor? Auf ein
heit mit einem angestrebten Volumen
Jahr konnte der im Juni 2017 aufgeleg-
von 15 Millionen Euro lanciert werden, er-
te Fonds (DE000A2AQYW4 für Privatan-
zählt Polagnoli. Und mit welchen Rendi-
leger, DE000A2AQYV6 für Großanleger)
ten können Anleger rechnen? Start-ups,
mehr als elf Prozent auf Eurobasis zule-
die ihre Arbeit erfolgreich machten – dazu
gen. Brüning setzt auf eine Mischung eta-
zählt er Finanzierung und operative Be-
blierter und kleiner, innovativer Unter-
gleitung der Unternehmen –, hätten das
nehmen. Erstere, wie Alphabet oder Phi-
Vermögen in der Vergangenheit zumin-
lips, hätten die Digitalisierung der Ge-
dest verdreifacht.
sundheitssysteme als neues Unternehmensfeld entdeckt. Die kleineren Firmen
% MEINE RENDITE
würden die Veränderungen mit guten
Die Investmentchancen in der digitalen
Ideen vorantrieben. Umgesetzt wird das
Gesundheit sind relativ neu, dafür sehr
im Fonds zum Beispiel mit Teladoc Health
zukunftsweisend. Denn immer mehr Un-
oder Veeva Sytems. Letzteres Unterneh-
ternehmen mischen in dem Bereich mit,
men bietet cloudbasierte Lösungen für die
und das durchaus mit Erfolg. Dennoch
Gesundheitsindustrie an.
dürfen Anleger nicht übersehen, dass
Eine weitere Alternative bietet der In-
entsprechende Produkte bei einem allge-
dexfonds iShares Healthcare Innovation
meinen Abverkauf am Technologiesektor
UCITS ETF (IE00BYZK4776) mit einer
davon meist ebenso erfasst werden. n
31
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RENDITE GESUNDHEIT
Potenzial.„In den USA gibt es im Gesundheits sektor ein Einsparungspotenzial von 300 Milliarden US-Dollar“, sagt Zimmermann.
Weil der Großteil der Gesundheitsausgaben auf die Verwaltung entfällt, sieht Cyrill Zimmermann von Bellevue Asset Management ebendort großes © GONZALO GARCIA
Einsparpotenzial, das sich am besten durch die Digitalisierung nutzen lässt. TEXT RAJA KORINEK
„MIT TELEMEDIZIN KOSTEN UND BÜROKRATIE EINSPAREN“ Herr Zimmermann, immer öfter werden wir
Sektor auslösen können. – Dahinter stehen
tig finanzierbar? – Tatsächlich steigt der
zu einem gesunden Lebensstil ermuntert,
vor allem drei wichtige Treiber. Schließ-
Druck im öffentlichen Gesundheitswe-
von Lebensmittelherstellern hin zu Versi-
lich altert die Bevölkerung zunehmend,
sen, die Kosten kräftig zu senken, vor al-
cherungskonzernen. Was steckt hinter dem
nämlich auch in vielen Schwellenlän-
lem in den USA. Denn dort werden jähr-
Boom in der Gesundheitsbranche? – Um die
dern. Zudem wird der Lebensstil immer
lich mehr als 17 Prozent des Bruttoin-
aktuellen Entwicklungen zu verstehen,
ungesünder und führt oftmals zu Fett-
landprodukts für das Gesundheitswesen
sollte man zunächst einen Blick auf die
leibigkeit damit auch zu Krankheiten wie
ausgegeben, was sehr hoch ist. Das US-
Wachstumsraten werfen. Immerhin le-
Diabetes. Obendrein gibt es zahlreiche
amerikanische Beratungshaus McKinsey
gen die jährlichen Umsätze im globalen
Innovationen in diesem Segment, wo-
hat in einer Studie ein Einsparungspo-
Gesundheitssektor um rund fünf Prozent
bei thematisch vor allem die Krebsfor-
tenzial von gut 300 Milliarden US-Dollar
zu und wachsen damit praktisch dop-
schung, seltene Krankheiten, aber auch
im US-amerikanischen Gesundheitswe-
pelt so schnell wie das weltweite Wirt-
die Gentherapie zunehmend im Fokus
sen berechnet. Genau hier können Inno-
schaftswachstum. Das bietet eine Men-
stehen.
vationen etwa im Bereich der digitalen
ge Potenzial.
Gesundheit helfen, Kosten zu sparen. Dabei gelten die Gesundheitssysteme vor
Damit stellt sich die Frage, welche Trends
allem in entwickelten Ländern als zu teuer.
Inwiefern spielt die Digitalisierung eine
eine derart rasante Entwicklung in dem
Sind die aktuellen Entwicklungen langfris-
Rolle? Und wie sehen die wesentlichen Ent-
32
RENDITE GESUNDHEIT
wicklungen aus? – Ein Großteil der Ge-
teil von 50 Prozent. Der Konzern bietet
dings aus den USA. Allein im BB Adamant
sundheitskosten fallen bei den Dienst-
zum Beispiel Zugang zu Ärzten mittels
Digital Health entfallen rund 80 Prozent
leistungen an, etwa in Krankenhäu-
der eigenen Teladoc-App, Internet oder
des Fondsvermögens auf diese Region.
sern, in der Rehabilitation oder bei
Telefon an, um medizinische Abklä-
Welche Auswirkungen könnte der Han-
Arztbesuchen. Hier kommt beispiels-
rungen durchzuführen. Das Netzwerk
delskrieg mit China haben? – Sie sollten
weise die Telemedizin, ein großer Teil-
des Konzerns umfasst inzwischen rund
sich in Grenzen halten. China möchte
bereich der digitalen Gesundheit, zu-
50.000 medizinische Experten in mehr
sein Land technologisch voranbringen,
nehmend zum Einsatz.
als 450 Fachgebieten, während die Zahl
auch im Gesundheitssektor. Da dürften
der Mitglieder allein heuer auf mindes-
vermutlich keine Zölle verhängt wer-
Das heißt, die Kommunikation mit dem
tens 27 Millionen Mitglieder ansteigen
den. Und US-Präsident Donald Trump
Patienten findet zunehmend digital statt?
dürfte. Dadurch sinken vor allem die
möchte lediglich verhindern, dass si-
– Dorthin geht der Trend. Denn mit der
Kosten im Facharztbereich.
cherheitsrelevante Technologie über den Pazifik gelangt. Er ist aber auch
Telemedizin kann man Kosten und Bürokratie in den Ordinationen einsparen
Und wie sieht es in der Allgemeinmedizin
ein starker Befürworter von Technolo-
und Distanzen überwinden, wenn Arzt
aus? – Interessante Chancen gibt es da
gien, die aus den USA kommen. Da er-
und Patient über das Internet kommu-
vor allem in China, wo es praktisch kei-
warte ich mir deshalb keine Ausfuhrbe-
nizieren. Ein Arztbesuch in den USA
ne Hausärzte gibt. Hier deckt der chi-
schränkungen.
kostet schließlich rund 150 US-Dol-
nesische Versicherungskonzern Ping
lar. Mit Facetime beispielsweise, ei-
An eine Marktlücke ab. Vor gut einein-
% MEINE RENDITE
nem Chat-Dienst von Apple, sinken
halb Jahren brachte das Unternehmen
Die globale Gesundheitsbranche ist
die Kosten auf rund ein Drittel. Und im
die Tochterfirma Ping An Healthcare
gehörig
Krankenhaus können Patienten ver-
and Technology Company an die Bör-
schnellen nach oben, die Bevölke-
stärkt aus der stationären in die am-
se, die eine Gesundheits-App anbietet.
rung altert zunehmend, und der Le-
bulante Behandlung verlagert werden,
Zuerst wird mittels künstlicher Intelli-
benswandel wird ungesünder. Lösun-
um danach mittels Telemonitoring aus
genz ausgewertet, wie akut der medi-
gen auf die wachsenden Probleme soll
der Ferne medizinisch überwacht zu
zinische Fall ist. Danach tritt man on-
die digitale Gesundheit liefern. Zu den
werden.
line mit einem Arzt in Kontakt. Er kann
wichtigsten Innovationen zählt Zim-
dann Rezepte ausstellen oder sogar ei-
mermann etwa die Robotik in der Chi-
Das klingt nach enormem Potenzial. Kön-
nen Termin in einem Krankenhaus
rurgie, aber auch die Telemedizin, bei
nen auch Anleger davon profitieren? – Die
ausmachen, falls notwendig.
der Ärzte und Patienten ferngeschal-
im
Umbruch.
Die
Kosten
tet kommunizieren. Und das kann vor
börsennotierte Teledoc ist der größte Anbieter von Telemedizin am US-ame-
Ein Großteil der Unternehmen aus dem
allem die hohen Verwaltungsausgaben
rikanischen Markt mit einem Marktan-
Bereich digitale Gesundheit kommt aller-
drastisch senken. n
EIN SOLIDER AUSBLICK?
VISION VERNUNFT #vision #vernunft #erfolgsrezept Nur wer sorgfältig kalkuliert, kann Visionen verwirklichen. Das ist unser Erfolgsrezept. simmoag.at
RENDITE BÖRSENWETTER
YEAR-TO-DATETRENDS DER WELTBÖRSEN
LONDON (FTSE 100) 7.424,44 I 10,35 %
TORONTO (TSX) 16.574,83 I 15,72 %
POSITIVE PERFORMANCE (YTD) NEGATIVE PERFORMANCE (YTD)
PARIS (CAC 40) 5.535,57 I 17,01 %
NEW YORK (DJIA) 26.753,17 I 14,69 % NEW YORK (NASDAQ) 8.051,34 I 21,34 %
KOMMENTAR
EUROPA (DJ EURO STOXX 50) 3.468,08 I 15,55 % WELT (DJ GLOBAL) 402,82 I 14,72 % MARTIN KOCHER Wissenschaftlicher Direktor Institut für Höhere Studien Wien
RUHIGES KONJUNKTURELLES FAHRWASSER MIT POLITISCHEN STROMSCHNELLEN Die konjunkturelle Entwicklung in Europa hat sich in den letzten Monaten stabilisiert. Nach einer Hochkonjunktur im ersten Halbjahr 2018 in vielen europäischen Ländern und auch in Österreich erfolgte im zweiten Halbjahr 2018 eine unerwartet starke Abkühlung. Es überraschte, dass die österreichische Konjunktur trotz der starken Verflechtung mit Deutschland weiterhin relativ stabil blieb. Österreich wächst heuer zwar schwächer als 2018, aber immer noch solid. Der private Konsum wird durch relativ gute Lohnabschlüsse, geringe Zinsen und einen Rückgang der Arbeitslosigkeit angekurbelt. Die Fundamentaldaten der Volkswirtschaft sind also gut, und wir erwarten, dass sich das zweite Halbjahr ähnlich darstellt. Einerseits spürt die österreichische Industrie die Abkühlung in Europa, die zu geringeren Exporten führt. Anderseits bleibt der Konsum stabil, und weiterhin ist keine signifikante Inflationsgefahr in Sicht. Bei der aktuellen konjunkturellen Ruhe werden bestehende Risiken eines ungeordneten Brexits oder eines Aufflammens des Handelskonflikts EU versus. USA vielleicht vernachlässigt, aber selbst in relativ schlimmen Szenarien wäre der Effekt auf das österreichische Wachstum 2019 gering. Spätestens 2020 muss es dann aber Impulse durch eine Senkung der arbeitsbezogenen Abgaben oder Steuern geben, vor allem dann, wenn sich eines der Krisenszenarien im Laufe der nächsten Monate realisieren sollte. Eine besonders lange Regierungsbildung wäre konjunkturell kontraproduktiv.
BERND MAURER Chefanalyst, Raiffeisen Centrobank AG
BUENOS AIRES (MERVAL) 39.861,82 I 31,59 %
ROLAND NEUWIRTH Fondsmanager, Salus Alpha
„Für mich sind die Andritz, ienerberger und Do&Co die W aktuellenTopwerte. Als Flops sehe ich die Bawag und Zumtobel.“
„Meine Kernempfehlungen sind derzeit Agrana, Mayr-Melnhof, Vienna Insurance Group und die OMV.“
34
RENDITE BÖRSENWETTER
STOCKHOLM (OMX 30) 1.628,29 I 15,58 %
FRANKFURT (DAX) 12.355,39 I 17,01 %
WARSCHAU (WIG 20) 2.319,70 I 1,89 % SCHANGHAI (SHCOMP) 2.987,12 I 19,78 %
WIEN (ATX) 2.955,33 I 7,63 % ZÜRICH (SMI) 9.978,52 I 18,38 %
SEOUL (KOSPI) 2.131,29 I 4,42 % TOKIO (NIKKEI 225) 21.462,86 I 7,24 %
ATHEN (ATHEX) 836,78 I 36,44 % HONGKONG (HANG SENG) 28.550,43 I 10,46 %
AFRIKA (DJ AFRICA TITANS 50) 539,94 I 10,56 %
SYDNEY (ALL ORDINARIES) 6.767,90 I 18,54 %
JOHANNESBURG (DJ SOUTH AFRICA) 1.860,11 I 9,48 %
FRIEDRICH MOSTBÖCK Head of Group Research, Erste Group Bank AG
EDUARD BERGER Vorstand, Wiener Privatbank SE
„Meine Empfehlungen sind die AT&S, Do&Co, Lenzing, CA Immo, Palfinger, Mayr-Melnhof und Schoeller-Bleckmann. Zumtobel würde ich verkaufen.“
„Meine Topaktien sind Wienerberger, RBI und Immofinanz. Die Voestalpine würde ich verkaufen.“
35
RENDITE INVESTMENTSTORY
#CAIMMO
DER SELBSTLÄUFER Nichts scheint die CA Immo aus der Ruhe zu bringen. Selbst multiple Managementwechsel in den vergangenen vier Jahren und ein v erkorkster Merger haben kaum Auswirkung auf den Aktienkurs. Doch jedes Märchen hat auch Schattenseiten. TEXT INGRID KRAWARIK
36
© CA IMMO
Headquarter. Die Wiener Zentrale der CA Immobilien Anlagen AG befindet sich in der Mechelgasse im drittenBezirk, gleich gegenüber dem Botanischen Garten. Auf der Terrasse mit Weitblick findetjedes Jahr das Sommerfeststatt.
RENDITE INVESTMENTSTORY
M
an fragt sich ja schon, was
Baader Bank AG. „Ich kann mich noch
passieren muss, damit die CA
„CA Immo ruht sich auf tollem Erbe der Landbank aus.“
Immobilien Anlagen AG (CA
Immo) strauchelt. Die Lobeshymnen von Analysten und Fondsmanagern hö-
ren nicht auf zu klingen, beim diesjährigen Wiener Börse-Preis staubte der
gut erinnern, 2010 war ich in London, da haben viele Investoren gesagt, die CA Immo, die geht doch pleite mit ihrer Development-Pipeline. Jetzt handelt die Aktie um den NAV, die sind schlicht und
KLAUS UMEK
einfach gut“, sagt Reitsamer.
in Folge den Gesamtpreis ab. „Wir ha-
Immo mit der Omnicon auch eine eigene
Ein bisschen wie Phönix
ben die richtigen Entscheidungen zur
Entwicklungsgesellschaft, da bleibt eine
Aktuell wandern Immobilien aus der
richtigen Zeit getroffen, uns frühzeitig
Marge von 15 bis 20 Prozent“, sagt Chris-
Entwicklungs-Pipeline im Wert von
von Einzelhandelsimmobilien getrennt,
toph Schultes, Analyst der Erste Group
mehr als 600 Millionen Euro in den Be-
haben uns auf zukunftsträchtige Län-
Bank AG.
stand. Das Portfolio selbst hat einen
Immobilienkonzern zum zweiten Mal
der, große Städte und Toplagen in diesen
Wert von insgesamt 4,6 Milliarden Euro.
Städten konzentriert. Nicht zuletzt be-
Rendite mit Klasse
Die CA Immo entwickelt viel aus eigener
arbeiten wir einen großen Teil der Wert-
Ihren Aktionären hat die CA Immo kurz-
Kraft und generiert dadurch Wachstum.
schöpfungskette mit eigenen Mitarbei-
, mittel- und langfristig ordentlich Ren-
„Es ist kein Fehler, nicht alles zu ver-
terinnen und Mitarbeitern und sichern
dite gebracht. Auch wegen der tiefen
kaufen. Die Bestandsimmobilien brin-
damit die Qualität“, fasst Vorstandsvor-
Zinslandschaft. Um fast 425 Prozent ist
gen über die Jahre durch die Mietein-
sitzender Andreas Quint, der seit Anfang
der Kurs der Aktie in zehn Jahren gestie-
nahmen einen stabilen Cashflow“, sagt
2018 die Geschicke der CA Immo lenkt,
gen, das ergibt mehr als 16 Prozent Ren-
Florian Rainer, Fondsmanager des Wie-
den Erfolgslauf zusammen.
dite pro Jahr. Der EPRA-Nettoinventar-
ner Privatbank European Property (ISIN
Einer der bedeutendsten Entschei-
wert (NAV) von aktuell 33,46 Euro, der
AT0000500285), in dem die CA Immo
dungen, von der die CA Immo heu-
den Wert des Portfolios angibt, ist bei
eine der Topaktien im Fonds ist.
te noch zehrt, war der Kauf der Vivi-
einem Aktienkurs von knapp mehr als
co Real Estate der Deutschen Bahn um
32 Euro in Reichweite.
Rund 85 Prozent der Immobilien im Portfolio der CA Immo AG generieren
rund eine Milliarde Euro kurz vor dem
Und das, obwohl der heimische Im-
laut Capital-Markets-Chef Christoph
Aktiencrash im Jahr 2007. Damals war
mobilienkonzern in den vergangenen
Thurnberger Mieteinnahmen, rund 15
Bruno Ettenauer Vorstandschef des Im-
vier Jahren drei Managementteamwech-
Prozent sind Grundstücke oder im Bau
mobilienkonzerns, ein Manager, der die
sel und drei neue Ankerinvestoren ver-
befindliche Projekte. „Die Bauindustrie
CA Immo bis zu seinem nicht ganz frei-
dauen sowie 2018 einen Merger mit der
ist voll ausgelastet. Wir haben mit der
willigen Abgang im Dezember 2015 stark
Immofinanz AG abwehren musste. „Die
Omnicon den Vorteil eines hauseigenen
prägte. Es ist in vieler Hinsicht sein Ver-
zweite und dritte Managementebene ar-
Generalunternehmers, der schon lange
dienst, dass die CA Immo AG derzeit aus
beitet exzellent, die haben sich nicht aus
am Markt ist und über ein starkes Netz-
dem Vollen schöpfen kann. Das Portfo-
der Ruhe bringen lassen“, sagt Christine
werk an Partnerfirmen verfügt. Als De-
lio von Vivico beinhaltete großflächige
Reitsamer, Immobilien-Analystin der
veloper sind wir die nächsten zehn Jahre ausgelastet. Bei uns laufen alle Kern-
Entwicklungsgebiete in zentraler Lage der Topstandorte Deutschlands. Und die sind heute das Herzstück der CA Immo sowie ein enormer Wettbewerbsvorteil. „Die Grundstücksreserven mit einem Buchwert von 300 Millionen Euro sind jetzt Gold wert, weil es sonst kaum noch welche gibt. Und dann hat die CA
„Als Developer sind wir die nächsten zehn Jahre ausgelastet.“ CHRISTOPH THURNBERGER
37
märkte gut wie lange nicht.“ Die stark gestiegenen Baukosten werden durch die gestiegenen Mieten kompensiert. „In Berlin haben wir, was Mieten betrifft, eine Sonderkonjunktur, das Mietwachstum betrug bis zu 100 Prozent in den vergangenen fünf Jahren“, sagt
RENIDTE INVESTMENTSTORY
Thurnberger, der auch Potenzial bei der
#ZAHLEN
Aktie sieht. „Im Epra NAV ist die Entwicklungspipeline in Höhe von vier Milliarden Euro nicht eingepreist“, sagt Thurnberger. Martin
Rupp,
Fondsmanager
des 3 Banken Immo-Strategie (ISIN AT0000A07HD9), hält fast zwei Prozent am Unternehmen. „Ich habe die Aktie bei 14 Euro gekauft, sie ist eine meiner Core-Investments. Büroimmobi lien werden in Deutschland zu abstrusen Preisen gehandelt mit einer Rendite von etwa drei Prozent. Alles unter vier Prozent ist meines Erachtens nicht wirklich attraktiv. Die CA Immo ist da fein raus, die entwickeln für den Bestand.“
Perfekte Lagen Die Bestandsimmobilien des Konzerns liegen in nahezu perfekter Lage und
ENTWICKLUNG CA IMMO AG in Millionen Euro
2018
2017
Nettomieterlöse
175,20
163,40
Ebitda
145,10
172,80
Neubewertungsergebnis
276,50
103,90
Ebit
442,30
344,40
Konzernergebnis
305,30
238,10
Gewinn je Aktie in Euro FFO 1
3,28
2,55
118,50
106,40
Finanzierungskosten in %
1,70
1,90
Dividende je Aktie in Euro
0,90
0,80
in Milliarden Euro
2018
2017
Nettoverschuldung
1,60
1,40
59,40
56,40
Verschuldungsgrad in %
2,70
2,40
Eigenkapitalquote in %
Eigenkapital
49,30
50,90
Loan to Value in %
43,50
45,90
dazu in sehr guten Städten wie Berlin, München, Wien und Warschau. „Das bedeutet, dass auch in schlechten Zeiten die Büros sehr gut ausgelastet sind“, sagt Christian Bader, Analyst der Raiff-
serven mit Wohnwidmung haben“, er-
eisen Centrobank AG. Zu den größten
klärt Quint.
Bestandsimmobilien gehören etwa Sky-
Eine weitere Stärke sind die Finan-
garden und das Kontorhaus in München,
zierungskosten, die der Konzern auf 1,7
die Millennium Towers in Budapest,
Prozent drücken konnte. „Die gesamte
der Warsaw Spire B in der polnischen
Finanzierungseite ist sehr solid, daher
Hauptstadt und die Galleria in Wien. Die
geht auch von steigenden Zinsen keine
Vermietungsquote beträgt 94,4 Prozent
Gefahr aus. Die ganze Wertschöpfungs-
Quint ist von der Ertragsstärke der CA
kette wandert zwar durch die erhöhten
Immo überzeugt: „Der Wettbewerb ist
Baukosten nach oben, was theoretisch
in vielen Standorten für einzelne ferti-
auf die Marge drückt, in der Praxis wird
ge Objekte sehr hoch, aber bei größeren
das aber durch steigenden Mieten und
Portfolios oder größeren, vielleicht auch
Immobilienpreise kompensiert“, sagt
komplexen Grundstücksentwicklungen
Bader, der die Aktie mit einem Kursziel
sind wir aufgrund unserer Größe, Erfah-
von 32,50 Euro hält.
rung und Finanzkraft in einer guten Po-
CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG 40
20
0
21.6.07
21.6.19 Quelle: TeleTrader
Rainer. Mit Starwood Capital habe die CA Immo nun einen der renommiertesten
sition.“ Dem Class-A-Bürosegment will
Ankerinvestor Starwood
Immobilieninvestoren weltweit als An-
er zwar treu bleiben. „In den vergange-
Analysten und Fondsmanager müs-
kerinvestor gewonnen. „Das sind Profis.
nen Jahren haben wir aber auch unsere
sen sich schon sehr anstrengen, um ein
Und es gibt auch ein klares Commitment
Expertise als Entwickler im Wohnseg-
Haar in der Suppe zu finden. „Wobei
von Starwood“, sagt Rainer.
ment ausgebaut, somit können wir un-
man nicht vergessen darf, dass die Ak-
US-Investor Starwood Capital hatte
sere Grundstücke mit Wohnwidmung in
tie erst 2017 das Niveau von 2007 wieder
im Juli 2018 um rund 758 Millionen Euro,
den nächsten Jahren selbst bebauen und
erreicht hat. In Österreich ist sie lange
das sind 29,50 Euro je Aktie, der Immofi-
die Wohnungen anschließend verkau-
stiefmütterlich behandelt worden, in-
nanz AG ihren Anteil von 26 Prozent plus
fen. Das ist sehr interessant, vor allem
ternationale Investoren zeigten prak-
vier Namensaktien, den sogenannten
in München, wo wir noch viele Landre-
tisch kein Interesse“, erinnert Florian
Golden Shares, abgekauft. Beim ersten
38
RENDITE INVESTMENTSTORY
„Geschäft der CA Immo ist strategisch klar fokussiert.“
„Zweite und dritte Managementebene arbeitet exzellent.“
„Gibt ein klares Commitment von Starwood.“
ANDREAS QUINT
CHRISTINE REITSAMER
FLORIAN RAINER
Versuch im Juni 2018 war Starwood mit
ner massiven Schieflage. Ein New Yor-
standschef Quint zwar vorstellen. „Un-
einem Angebot von 27,50 Euro je Aktie
ker Private-Equity-Fonds wie Starwood,
ser Portfolio ist im letzten Jahr um rund
noch gescheitert. Keegan Viscius, der für
der 800 Millionen Euro Eigenkapital in-
17 Prozent gewachsen! Wir brauchen
Starwood noch den Deal verhandelte, ist
vestiere, müsse zudem mit einem dyna-
also solche Zukäufe nicht für unser
mittlerweile Chief Investment Officer
mischen Top-Finanzvorstand im Gepäck
Wachstum. Das Geschäft der CA Immo
der CA Immo. „Auch die IR-Mannschaft
ankommen. „Das darf kein Jahr dauern,
ist strategisch klar fokussiert, Zukäufe
ist ausgezeichnet. Die sind sehr trans-
um einen CFO zu finden, der dann kein
müssten in diese Strategie passen, das
parent, haben sehr gute Präsentationen,
Kapazunder ist. Wir haben jetzt mit Star-
begrenzt die Zukaufsmöglichkeiten.“
das ist gut für Investoren“, meint Flori-
wood zu reden begonnen, weil sonst alle
„Derzeit bekommt man gute Prei-
an Rainer.
guten, motivierten Leute weggehen“,
se für Immobilien, es liegt also am jet-
sagt Umek und fügt an: „Die Amerika-
zigen Management, das Development-
Laute Kritik
ner von Starwood machen den typischen
Geschäft gut umzusetzen. Wenn das
Einer der nicht in die Lobeshymnen mit
Fehler, mit amerikanischer Kultur in ei-
gelingt, hat die Aktie für mich ein Kurs
einstimmt, ist Klaus Umek, der mit Pe-
nem europäischen Unternehmen agieren
potenzial von mindestens zehn bis 20
trus Advisers in der CA Immo investiert
zu wollen. Da wird viel analysiert und viel
Prozent“, sagt Fondsmanager Florian
ist und von einem schleichenden Pro-
für die Schublade gearbeitet – das ist ein
Rainer.
zess und Kulturproblem erzählt. „Es
Ansatz, der zum Scheitern verurteilt ist.“
% MEINE RENDITE
geht nichts weiter, es gibt kein talentiertes Management, keinerlei Erfol-
Zukunftsmusik
Im Gegensatz zu vielen anderen Im-
ge in den letzten Jahren, keine Akquisi-
Zuletzt hat die CA Immo vor allem in
mobilienunternehmen ist die CA Immo
tionen, und der neue CIO Keegan Viscius
Osteuropa zugekauft, große Grundstü-
für die nächsten Jahre gut ausgelas-
vertreibt die guten Leute. Das Unterneh-
cke gibt es kaum, und wenn, dann nur
tet. Allerdings müssen jetzt schon die
men läuft nur deshalb auf Schiene, weil
zu horrenden Preisen. Strategische Zu-
Weichen für die Zukunft gestellt wer-
sie sich auf dem tollen Erbe der Landbank
käufe von kleineren Mitbewerbern am
den. Das Ausruhen auf dem „Erbe“ der
ausruhen“, sagt Umek und warnt vor ei- Büroimmobilienmarkt kann sich VorCHSH_DerBörsianner_Anzeige2_Neu2016_200x90_RZ.qxp_Layout 1 04.05.16 17:18 Seite 1
Landbank ist zu wenig. n
Unermüdlich Beweglich Präzise www.chsh.com CHSH
Austria
Belarus
Bulgaria
Czech Republic
Hungary
Romania
Slovak Republic
Rechtsanwälte GmbH
RENDITE KURSE
TOP/FLOP-PERFORMER MASCHINENFABRIK HEID AG
UNTERNEHMEN
3,00 2,50 2,00
21.3.19
21.6.19 Quelle: TeleTrader
HTI HIGH TECH INDUSTRIES
TOP/FLOP-KURSENTWICKLUNG (3 MONATE) ISIN
KURS
3 M %
Maschinenfabrik Heid AG
AT0000690151
2,98
40,57 %
Rath AG
AT0000767306
27,60
25,45 %
Ottakringer Getränke AG ST
AT0000758008
135,00
22,73 %
HTI High Tech Industries AG
AT0000764626
0,22
-45,00 %
Cleen Energy AG
AT0000A1PY49
2,30
-30,30 %
Andritz AG
AT0000730007
32,46
-20,05 %
0,40 0,30 0,20
21.3.19
21.6.19 Quelle: TeleTrader
AKTIENKURSE
DIE 15 TOP/FLOP-AKTIEN DER WIENER BÖRSE 2019 (YTD) UNTERNEHMEN ISIN KURS YTD % YTD HIGH YTD LOW 1 J % 1 J VOLA 3 J % 3 J VOLA
SW Umwelttechnik AG
AT0000808209 16,00 56,86 %
21,60
12,20
77,78 %
81,55
135,29 %
62,12
∧
S Immo AG
AT0000652250 20,15
38,58 %
20,70
14,36
19,23 %
22,55
134,03 %
23,12
∧
Warimpex Finanz und Beteiligungs AG AT0000827209 1,33
33,00 %
1,42
1,01
0,38 %
26,97
130,90 %
32,84
∧
Josef Manner & Comp AG
AT0000728209 90,00 28,57 %
90,00
63,00
38,46 %
41,61
80,00 %
38,56
∧
Semperit Holding AG
AT0000785555 12,76 28,11 %
14,38
10,22
-20,25 %
34,88
-56,42 %
29,59
∧
Verbund AG
AT0000746409 46,84 25,78 %
47,28
38,04
71,95 %
33,27
256,74 %
26,86
∧
Rosenbauer International AG
AT0000922554 41,20 23,72 %
44,80
33,20
-16,09 %
29,62
-25,27 %
24,73
∧
Schoeller-Bleckmann AG
AT0000946652 70,50 22,93 %
89,70
57,65
-29,39 %
41,61
33,67 %
36,50
∧
Maschinenfabrik Heid AG
AT0000690151 2,98 22,13 %
2,98
1,55
6,43 %
72,73
41,84 %
83,42
∧
Wienerberger AG
AT0000831706 21,62 20,11 %
21,82
18,10
3,84 %
29,58
34,45 %
31,55
∧
RHI Magnesita
NL0012650360 51,50 19,38 %
58,15
43,20
-2,74 %
35,81
n. a.
n. a.
∧
Palfinger AG
AT0000758305 26,50
19,37 %
29,15
21,90
-17,96 %
34,65
-3,04 %
29,14
∧
CA Immobilien AG
AT0000641352 32,60 18,03 %
34,15
27,66
15,60 %
20,44
105,48 %
18,94
∧
Ottakringer Getränke AG ST
AT0000758008 135,00
17,39 %
139,00
110,00
35,00 %
42,23
39,18 %
47,74
∧
AT000AGRANA3 18,76 16,81 %
20,20
16,22
-15,50 %
28,02
-19,31 %
22,91
∧
Agrana Beteiligungs AG
Aktien gibt es auch mit Rabatt. HTI High Tech Industries AG
AT0000764626 0,22 -62,07 %
0,60
0,22
-68,12 %
52,39
-68,53 %
53,00
∨
Cleen Energy AG
AT0000A1PY49 2,30 -27,22 %
3,30
2,30
15,00 %
70,58
n. a.
n. a.
∨
Wiener Privatbank SE
AT0000741301 7,25 -19,44 %
9,30
7,25
-35,84 %
33,39
5,07 %
37,07
∨
Andritz AG
AT0000730007 32,46
-19,09 %
45,06
30,92
-23,87 %
25,83
-25,38 %
22,37
∨
BKS Bank AG
AT0000624739 14,00 -17,65 %
17,00
14,00
-18,13 %
14,91
-4,76 %
10,44
∨
Stadlauer Malzfabrik AG
AT0000797303 71,00 -16,47 %
84,00
71,00
-13,94 %
16,87
-20,22 %
21,41
∨
Zumtobel Group AG
AT0000837307 6,17 -13,22 %
8,10
5,75
-23,83 %
47,36
-50,04 %
42,77
∨
Frauenthal Holding AG
AT0000762406 22,60
-8,87 %
25,00
20,20
-10,32 %
20,42
96,52 %
20,18
∨
Wolford AG
AT0000834007 11,10 -8,26 %
12,20
10,10
-31,48 %
36,55
-56,47 %
30,29
∨
Raiffeisen Bank International AG
AT0000606306 20,50 -7,66 %
24,31
18,69
-25,35 %
32,02
78,73 %
32,72
∨
FACC AG
AT00000FACC2 12,28 -7,25 %
16,30
12,18
-25,76 %
42,78
186,92 %
38,86
∨
Gurktaler AG
AT0000A0Z9G3 9,10 -3,19 %
9,90
8,05
13,04 %
33,01
18,64 %
51,65
∨
Voestalpine AG
AT0000937503 25,40 -2,68 %
30,58
23,37
-40,07 %
28,37
-20,63 %
24,66
∨
Ottakringer Getränke AG VZ
AT0000758032 81,00 -2,41 %
85,00
75,00
-6,36 %
35,17
19,12 %
37,47
∨
AT000KAPSCH9 32,50 -2,26 %
37,30
30,00
-15,14 %
35,35
-2,97 %
27,82
∨
Kapsch Trafficcom AG
QUELLE:
40
RENDITE KURSE
3 BANKEN ÖSTERREICH
FONDSNAME
40 30 20
21.6.16
ESPA RESERVE
TOP/FLOP-KURSENTWICKLUNG (3 JAHRE)
21.6.19 Quelle: TeleTrader
ISIN
3J%
KURS
3 Banken Österreich-Fonds*
AT0000662275
32,55
48,13 %
Allianz Invest Austria Plus
AT0000611405
121,21
47,98 %
Xtrackers ATX UE 1C
LU0659579063
49,16
45,98 %
ESPA Reserve Euro-Mündel
AT0000A0EU62
100,91
-1,60 %
AT0000810429
105,19
-1,52 %
AT0000A0UNV7
14,65
-1,21 %
Amundi Mündel Rent Low Duration ESPA Bond Euro Mündelrent
104 102 100
21.6.16
21.6.19 Quelle: TeleTrader
FONDSKURSE
DIE 15 TOP/FLOP-ÖSTERREICH-FONDS (THESAURIERT) 2019 (YTD) VOLUMEN FONDSNAME ISIN KURS YTD % YTD HIGH YTD LOW 1 J % 1 J VOLA 3J % 3 J VOLA (MIO. EURO)
WSS Aktien Österreich
AT0000A23PW9 94,95 15,81 %
102,78
84,08
n. a.
n. a.
n. a.
n. a.
6,49
∧
Raiffeisen-Österreich Aktien
AT0000A1TMH8 112,94 15,32 %
118,89
100,21
-7,22 %
14,47
n. a.
n. a.
115,67
∧
3 Banken Österreich-Fonds*
AT0000662275 32,55 14,50 %
34,73
29,08
-11,07 %
13,74
48,13 %
12,43
167,08
∧
LLB Aktien Österreich
AT0000815030 144,43
12,54 %
155,62
131,41
-10,03 %
14,49
40,72 %
14,17
14,56
∧
Kepler Österreich Aktienfonds
AT0000647698 322,62 12,48 %
347,00
294,07
-8,58 %
14,25
41,36 %
13,49
40,31
∧
ESPA Stock Vienna
AT0000813001 141,49 12,22 %
149,75
129,00
-6,58 %
13,46
30,31 %
12,74
61,49
∧
RT Österreich Aktienfonds
AT0000A100X2 9,73 12,10 %
10,32
8,89
-7,33 %
13,52
28,87 %
12,86
459,30
∧
ViennaStock
AT0000952460 276,62
11,77 %
298,05
252,98
-9,30 %
13,38
35,86 %
12,77
37,99
∧
Amundi Österreich Plus
AT0000A05TF3 89,69 11,71 %
96,77
82,19
-8,02 %
14,33
40,53 %
13,65
7,36
∧
Amundi Austria Stock
AT0000767736 89,15 10,90 %
96,34
82,20
-10,19 %
14,18
37,93 %
13,40
177,97
∧
Xtrackers ATX UE 1C
LU0659579063 49,16
10,83 %
53,45
44,76
-6,56 %
15,56
45,98 %
15,14
43,76
∧
Allianz Invest Austria Plus
AT0000611405 121,21 10,60 %
131,39
112,13
-7,49 %
14,52
47,98 %
13,63
7,86
∧
Amundi Mündel Rent
AT0000719273 120,16 3,97 %
120,16
115,33
4,70 %
1,92
2,98 %
2,25
234,11
∧
Allianz Invest Vorsorgefonds
AT0000721360 133,93 3,43 %
133,93
129,32
3,86 %
1,69
2,73 %
2,01
66,01
∧
KEPLER Vorsorge Rentenfonds
AT0000722566 142,54 3,26 %
142,54
138,09
3,83 %
1,40
2,66 %
1,88
350,88
∧
Discount-Zertifikate auf Aktien finden Sie unter www.bnpp.at Amundi Mündel Rent Low Duration
AT0000810429 105,19 0,02 %
105,19
104,95
-0,30 %
0,30
-1,52 %
0,37
27,67
∨
ESPA Reserve Euro-Mündel
AT0000A0EU62 100,91 0,06 %
100,96
100,67
-0,45 %
0,30
-1,60 %
0,33
31,75
∨
Raiffeisen Österreich Rent
AT0000805163 12,76 0,63 %
12,76
12,64
0,38 %
1,07
-0,73 %
1,13
268,34
∨
AT0000A0GWS3 112,35 0,80 %
112,35
111,40
0,69 %
0,41
0,43 %
0,47
79,15
∨
Mündelrent OÖ Raiffeisen Österreich Rent
AT0000A1TMR7 9,89 0,82 %
9,89
9,79
0,62 %
1,03
n. a.
n. a.
268,34
∨
IQAM SRI SparTrust M
AT0000817960 160,83 0,93 %
160,83
159,02
1,73 %
0,97
1,52 %
1,54
272,40
∨
Hypo Rent
AT0000611157 10,14 1,00 %
10,14
10,02
0,72 %
0,94
-0,79 %
1,68
167,18
∨
Sparda-Rent
AT0000855416 131,70 1,41 %
131,70
129,85
1,43 %
0,91
0,83 %
0,98
4,00
∨
1,57 %
9,51
9,35
1,90 %
1,62
0,98 %
2,07
n. a.
∨
AT0000A0KQQ1 10,29 1,78 %
10,29
10,08
1,98 %
1,42
-0,43 %
1,78
7,91
∨
Gutmann Mündelsicherer Anleihefonds AT0000A0CG05 Hypo Mündel Fonds
9,51
Apollo Mündel
AT0000746961 12,80
1,99 % 12,80 12,53 2,01 % 1,09 1,61 % 1,20 82,15 ∨
Amundi Mündel Bond
AT0000813068 13,28 2,00 %
13,28
13,00
2,31 %
1,38
1,45 %
1,60
201,97
∨
ESPA Bond Euro Mündelrent
AT0000812995 14,51 2,11 %
14,51
14,20
2,42 %
1,59
-0,06 %
2,77
351,05
∨
Schoellerbank Vorsorgefonds
AT0000820402 121,04 2,30 %
121,04
118,26
2,56 %
1,07
1,76 %
1,28
79,19
∨
AustroMündelRent
AT0000801246 132,60 2,60 %
132,60
129,10
3,12 %
1,44
1,81 %
2,09
72,13
∨
*AUSSCHÜTTENDER FONDS QUELLE:
41
RENDITE KURSE
TOP/FLOP-PERFORMER S IMMO 3,25%*
ANLEIHENNAME
115 110 105
21.6.16
3,875% Andritz-Anleihe 12-19
TOP/FLOP-KURSENTWICKLUNG (YTM)
21.6.19 Quelle: TeleTrader
YTM % **
ISIN
KURS
WEB Windenergie AG 5,250 % 2023
AT0000A0Z785
95,00
6,8 %*
WEB Windenergie AG Hybrid-Anleihe 6,500 %
AT0000A191A9
99,76
6,51 %
WEB Windenergie AG 3,500 % 2019
AT0000A191B7
100,20
2,77 %
Andritz 3,875 % 2019
AT0000A0VLS5
100,65
-8,39 %
Wienerberger 4,000 % 2020
AT0000A100E2
103,53
-0,28 %
Porr AG 3,875 % 2019
AT0000A19Y28
101,39
-0,06 %
112,50 105,00 97,50
21.6.16
21.6.19 Quelle: TeleTrader
*kein Chart verfügbar von WEB
ANLEIHENKURSE
DIE 15 TOP/FLOP-CORPORATE-PRIME-ANLEIHEN DER WIENER BÖRSE (YTM) VOLUMEN ANLEIHENNAME ISIN KURS YTM %** YTD HIGH YTD LOW (MIO. EURO)
WEB Windenergie AG 5,250 % 2023
AT0000A0Z785 95,00 6,8%*
n. a.
n. a.
WEB Windenergie AG Hybrid-Anleihe 6,500 % AT0000A191A9 99,76 6,51% 99,76 99,76 WEB Windenergie AG 3,500 % 2019
VERZINSUNG FÄLLIGKEIT
TYP
4,08
5,250 08.04.2023
2,66
6,500 31.12.2070 fix ∧
fix
∧
AT0000A191B7 100,20 2,77% 100,20 100,20
10,57
3,500 07.10.2019 fix ∧
S Immo AG 3,250 % 2027
AT0000A1DWK5 112,25 1,57% 112,25 112,25
65,00
3,250 21.04.2027 fix ∧
S Immo AG 3,250 % 2025
AT0000A1DBM5 109,75 1,48% 111,50 109,75
33,99
WEB Windenergie AG 5,500 % 2023
AT0000A0Z793 115,50 1,29%
S Immo AG 4,500 % 2021
AT0000A177D2 107,10 0,88% 107,50 107,10
Swietelsky Baugesellschaft 4,625 % 2019
n. a.
n. a.
AT0000A0WR40 101,18 0,77% 103,58 101,18
6,39
3,250 09.04.2025 fix
∧
5,500 08.04.2023
∧
fix
89,74
4,500 17.06.2021 fix ∧
74,09
4,625 12.10.2019 fix ∧
S Immo AG 3% 2019
AT0000A19SB5 100,65 0,69%
102,18 100,65
100,00
3,000 03.10.2019 fix ∧
CA Immo AG 2,750 % 2022
AT0000A1CB33 106,07 0,45% 106,13 103,64
175,00
2,750 17.02.2022 fix ∧
Rohstoffe gibt es auch mit Rabatt.
Andritz 3,875% 2019
AT0000A0VLS5 100,65 -8,39% 102,50 100,19
350,00
3,875 09.07.2019 fix ∨ 4,000 17.04.2020 fix ∨
Wienerberger 4,000% 2020
AT0000A100E2 103,53 -0,28% 104,58 103,05
300,00
Porr AG 3,875 % 2019
AT0000A19Y28 101,39 -0,06% 102,86 100,75
56,26
3,875 28.10.2019 fix ∨
Swietelsky Hybrid-Anleihe
AT0000A07LU5 102,00 0,00%
102,00 102,00
70,00
5,539 31.12.2070 variabel ∨ 5,000 31.12.2070 variabel ∨
Wienerberger Hybrid-Anleihe
DE000A1ZN206 106,59 0,00%
107,55 103,45
272,19
Porr Hybrid-Anleihe
AT0000A19Y36 109,78 0,00%
109,90 108,50
25,00
Novomatic AG 3,000 % 2021
AT0000A182L5 105,88 0,07% 105,88 103,93
200,00
3,000 23.06.2021 fix
∨
Strabag SE 1,625 % 2022
AT0000A1C741 104,02 0,09% 104,02 102,42
200,00
1,625 04.02.2022 fix
∨
Strabag SE 3,000 % 2020
AT0000A109Z8 102,62 0,14% 103,67 102,48
200,00
3,000 21.05.2020 fix
∨
AT0000A0WNP5 101,20 0,17% 104,36 101,20
150,00
4,500 01.10.2019 fix ∨
UBM Realitätenentwicklung AG 4,875 % 2019 AT0000A185Y1 100,23 0,26% 101,87 100,22
91,32
4,875 09.07.2019 fix ∨
Egger Holzwerkstoffe 4,500 % 2019
6,750 31.12.2070 variabel ∨
* LETZTER KURS ÄLTER ALS 2018 / **YTM = RENDITE BIS LAUFZEITENDE QUELLE:
42
RENDITE KURSE
KAKAO
KURS
WÄHRUNG
3M%
2483,00
USD
16,57 %
16,29
USD
8,38 %
140,25
EUR
7,47 %
26,40
GBX
-28,59 %
Orangensaft
100,00
USX
-21,29 %
Baumwolle
62,92
USX
-18,34 %
ROHSTOFFNAMEN
Kakao
2.700
Milch Gold Österreich 1 Dukat
2.400
Erdgas
2.100
ERDGAS
TOP/FLOP-KURSENTWICKLUNG (3 MONATE)
21.3.19
21.6.19 Quelle: TeleTrader
50,00 37,50 25,00
21.3.19
21.6.19 Quelle: TeleTrader
ROHSTOFFKURSE
DIE 15 TOP/FLOP-ROHSTOFFNOTIERUNGEN AN DEN WELTMÄRKTEN 2019 (YTD) ROHSTOFFNAME HANDELSPLATZ KURS WÄHRUNG YTD % YTD HIGH YTD LOW 1 J % 1 J VOLA 3 J % 3 J VOLA
CME GLOBEX
79,25
USD
29,92 %
92,73
52,85
-1,46 %
47,52
-8,46 %
43,91
∧
Crude Rohöl
Magerschwein
ICE Europe
57,23
USD
25,31 %
66,12
46,22
-13,21 %
32,42
14,00 %
29,25
∧
Brent Rohöl
ICE Europe
64,70
USD
19,48 %
74,48
54,68
-11,85 %
29,80
26,99 %
27,99
∧
pro aurum
1495,00
USD
19,03 %
1609,00
1266,00
54,44 %
25,68
170,83 %
25,45
∧
Milch
CME GLOBEX
16,29
USD
17,79 %
16,47
13,81
6,75 %
17,97
23,32 %
20,71
∧
Holz
Palladium
CME GLOBEX
385,00
USD
15,65 %
438,90
302,20
-29,62 %
42,01
29,11 %
32,17
∧
Diesel
ICE Europe
580,75
USD
15,06 %
662,75
508,00
-8,33 %
24,84
28,63 %
25,38
∧
Heizöl
ICE Europe
1,89
USD
12,15 %
2,13
1,70
-8,95 %
23,47
24,46 %
24,00
∧
Gold Österreich 1 Dukat
pro aurum
140,25
EUR
10,43 %
140,25
127,25
12,42 %
10,39
9,57 %
11,72
∧
Gold Philharmoniker 1 Unze
pro aurum
1257,25
EUR
10,21 %
1257,25
1142,25
12,66 %
8,80
9,40 %
9,99
∧
Goldbarren 100 Gramm
pro aurum
3981,00
EUR
10,11 %
3981,00
3619,50
12,55 %
8,60
9,20 %
9,84
∧
Gold
pro aurum
1385,50
USD
8,71 %
1385,50
1262,50
9,66 %
10,33
9,57 %
11,33
∧
Discount-Zertifikate auf Rohstoffe finden Sie unter www.bnpp.at
Erdgas
ICE Europe
26,40
Orangensaft
ICE US
100,00
Baumwolle
ICE US
62,92
Lebendrind
CME GLOBEX
108,25
Mastrind
CME GLOBEX
134,65
pro aurum
50,25
Silberbarren 100 Gramm
GBX -56,33 %
63,40
-19,87 %
130,10
USX -12,89 %
78,94
USX -12,72 %
130,20
USD
-9,59 %
EUR
USX
26,40
-49,91 %
45,33
-21,89 %
41,78
∨
91,00
-35,48 %
28,94
-39,76 %
29,93
∨
62,92
-24,32 %
21,27
0,11 %
21,71
∨
106,75
-0,41 %
15,20
-6,01 %
21,02
∨
151,65
133,70
-9,46 %
15,11
-3,20 %
18,84
∨
-2,43 %
54,25
47,25
-6,94 %
15,67
-8,22 %
18,57
∨
Kaffee
ICE US
100,70
USX
-0,98 %
106,35
86,75
-10,37 %
30,21
-27,29 %
26,11
∨
Silber
pro aurum
15,35
USD
1,19 %
16,05
14,20
-5,25 %
18,07
-10,23 %
20,66
∨
Silber Philharmoniker 1 Unze
pro aurum
14,70
EUR
2,08 %
15,18
13,80
-2,84 %
15,13
-9,65 %
17,68
∨
Kakao
ICE US
2483,00
USD
2,22 %
2562,00
2130,00
-1,23 %
28,78
-22,28 %
29,66
∨
Platin
pro aurum
810,00
USD
2,27 %
917,00
787,00
-6,47 %
20,85
-16,32 %
19,60
∨
ICE US
12,45
USX
3,41 %
13,43
11,54
4,89 %
28,03
-35,29 %
28,45
∨
Zucker
KENNZAHLEN FÜR FUTURES BASIEREN AUF UNADJUSTED CONTINUATION CONTRACTS (CC). *US-DOLLAR CENTS; GREAT BRITISH PENCE QUELLE:
43
RENDITE STATISTIK
BÖRSENDATEN DIE WIENER BÖRSE IN ZAHLEN
110 100 90
19 18 17
80
16
70
Q3
Q1
Q2
QUARTAL
* NUR 2 MONATE
Q3
TOP-HANDELSTEILNEHMER
Q4
Q1
VERGLEICHSPERIODE
10,63*
10
16,28
AKTUELLE PERIODE
19,21
11
11,02*
12
VERGLEICHSPERIODE
18,47
128,52*
112,62*
131,55
Q4
110,17
110,02
123,09
127,11
117,25
20
13
16,90
30
14
14,29
40
15,12
50
0
15
* NUR 2 MONATE
60
10
QUELLE: WIENER BÖRSE AG
120
QUARTALSUMSÄTZE
MRD. EUR
QUELLE: WIENER BÖRSE AG
MARKTKAPITALISIERUNG
MRD. EUR 130
AKTUELLE PERIODE QUARTAL
Q2
MEISTGEHANDELT
PLATZIERUNG MAI
(MAI/18)
PLATZIERUNG MAI
(MAI/18)
1.
(1.)
HANDELSPARTNER
Morgan Stanley & Co
UMSATZ (MIO. EUR)
758,76
1.
(1.)
Erste Group Bank AG
1.043,73
2.
(2.)
JP Morgan Securities
493,65
2.
(4.)
Voestalpine AG
760,55
3.
(6.)
Tower Research Capital
408,29
3.
(2.)
OMV AG
756,31
4.
(5.)
Societe Generale SA
395,54
4.
(5.)
Andritz AG
520,86
Raiffeisenbank International AG
456,27
Verbund AG
377,23
Wienerberger AG
183,07
5.
(-)
Bofa Securities Europe SA
338,15
5.
(3.)
6.
(7.)
Raiffeisen Centrobank AG
336,01
6.
(-)
7.
(-)
Wood & Company Financial
296,96
7.
(6.)
8.
(9.)
9.
(-)
10.
(8.)
MARKTTEILNEHMER
UMSATZ (MIO. EUR)
Credit Suisse Securities
290,16
8.
(-)
Immofinanz AG
159,12
UBS Europe SE
276,62
9.
(8.)
Bawag Group AG
154,48
10.
(7.)
CA Immobilien Anlagen AG
Deutsche Bank AG
249,97
118,45
Gesamt Mai 2019
5.830,21
Gesamt Mai 2019
5.810,98
Gesamt Mai 2018
5.599,90
Gesamt Mai 2018
5.689,03
Differenz
230,31
Differenz 121,95
QUELLE: WIENER BÖRSE AG
QUELLE: WIENER BÖRSE AG
USA Österreich Großbritannien Frankreich Deutschland Norwegen Niederlande Kanada Schweiz Polen Andere
QUELLE: IPREO BY IHS MARKIT, DEZEMBER 2018
24,50 23,50 16,70 6,40 6,10 5,60 2,10 1,90 1,90 1,40 9,90
44
54,80 36,10 6,80 2,30
niedrig moderat hoch sehr hoch
QUELLE: IPREO BY IHS MARKIT, DEZEMBER 2018
UMSCHLAGSHÄUFIGKEIT INT. INVESTOREN
INVESTORENGEOGRAFIE
RENDITE STATISTIK
WIRTSCHAFTSDATEN
INFLATION
QUELLE: AMS
ARBEITSLOSENRATE
%
%
10
2
9 8
QUELLE: STATISTIK AUSTRIA
ÖSTERREICHS WIRTSCHAFT IN ZAHLEN
1,5
7 6 5
1
4
VERGLEICHSPERIODE
3 2
AKTUELLE PERIODE
1
AKTUELLE PERIODE 0
J
A
S
O
N
D
J
F
M
A
M
BIP-WACHSTUM
%
MONAT
J
%
QUELLE: STATISTIK AUSTRIA
3
2,5
A
S
O
N
D
J
F
M
A
M
LEISTUNGSBILANZSALDO IN % DES BIP
7 6
MONAT
5 4 3
0 –1 –2
125*
5.540*
692*
848*
1
83
4.352*
1.907*
Q3
QUARTAL
96,44*
DEFIZIT IN % DES BIP
Q2
92,70*
%
Q1
QUELLE: STATISTIK AUSTRIA
84
Q4
96,50*
85
QUARTAL
AKTUELLE PERIODE
91,41*
86
–1
VERGLEICHSPERIODE
95,24*
GESAMTVERSCHULDUNG IN % DES BIP
AKTUELLE PERIODE
93,98*
96,83*
Q1
0
QUELLE: STATISTIK AUSTRIA
Q4
93,97*
100,43*
96,50*
96,44*
95,23*
91,41*
92,70*
Q3
VERGLEICHSPERIODE
2.352*
1
1,5
Q2
MIO. EUR
2
100,43*
MRD. EUR
388*
2
%
J
89,29*
J
QUELLE: OENB
0
1
VERGLEICHSPERIODE
0,5
–3
MRD. EUR
82
Q2
Q3
289,67*
–5 284,76*
292,72*
288,17*
288,79*
288,58*
Q1
294,17*
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MRD. EUR
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QUARTAL
FINANZPLATZ XXX POLITIK
© BMF/MELICHAREK
DIE TÜRKISBLAUE BILANZ 46
Botschafter für Kapitalmarkt. „Wir stellen unser Land selbstbewusst am größten Finanzplatz der Welt ins Rampenlicht“, sagte Ex-Finanzminister Hartwig Löger(Mitte), hier mit Börse-Vorstandschef Christoph Boschan (rechts) und WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf in New York auf der Investorenkonferenz „Thinking AUT loud“ im April 2019.
FINANZPLATZ POLITIK
#FINANZPLATZ
Allein die Gesprächsbereitschaft der türkis-blauen Regierung zum Thema Kapitalmarkt sorgte für positive Schwingungen. Doch Ankündigungen allein machen das Kraut nicht fett. Ein Resümee nach eineinhalb Jahren neuer Kapitalmarktpolitik. TEXT INGRID KARAWARIK
M
an erinnere sich an den Wiener Börse-Preis im Jahr 2016. Der damalige Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner sorgte in seiner Festrede für den „Schmunzler“ des Abends,
als er vor der anwesenden Hochfinanz das Wort IPO falsch aussprach. Ein kleiner Moment, der jedoch das Unverständnis oder auch das Des-
interesse der damaligen Regierung am Kapitalmarkt widerspiegelte. Hans Jörg Schelling, der bis Dezember 2017 das Amt des Finanzministers innehatte, muss man zugute halten, dass er durch den HypoVergleich die Reputation Österreichs bei ausländischen Investoren wiederhergestellt hat. Für den Kapitalmarkt hatte aber auch er kein offenes Ohr. Die Not war also groß. Umso größer war die Vorfreude und Erwartungshaltung nach den jahrzehntelangen Totalausfällen, als mit dem damaligen Uniqa-Österreich-Vorstandschef Hartwig Löger ein Mann aus der Branche den Posten von Schelling nahtlos übernommen hatte. Mit Staatssekretär Hubert Fuchs stand ihm ein Mann zur Seite, der voller Tatendrang am Projekt Steuerreform mitarbeitete. Doch was bleibt nach rund eineinhalb Jahren Erneuerung? War es nur viel Schall und Rauch oder doch ein Neubeginn?
Offenes Ohr Zu beschönigen gibt es nichts: Die Kapitalmarktbilanz der türkisblauen Regierung fällt mager aus. Viel wurde angekündigt, später wieder verworfen und wenig umgesetzt. Auch waren Löger und Fuchs ohne Altlasten angetreten und hatten die gute Konjunktur im Rücken. Und trotzdem ist das Urteil von Topmanagern, Volkswirten und Kapitalmarktteilnehmern milde, weil die Zeit vielleicht in vie-
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FINANZPLATZ POLITIK
„Anders als f rüher war Verständnis für unsere Anliegen da.“
„Viel Schwung durch ernsthaftes Bemühen im Fintech-Beirat.“
„Familienbonus und Entlastung unterer Einkommen positiv.“
HEINZ BEDNAR
URSULA RATH
STEFAN BRUCKBAUER
lerlei Hinsicht zu kurz war, um nachhal-
positive Signalwirkung. Die Roadshow
ein exzellenter Zuhörer, der ihnen eine
tige Maßnahmen durchzusetzen. Denn
„Sound of finance“ in New York im Ap-
Plattform geboten habe, heißt es aus
es gab nach Jahrzehnten zum ersten
ril 2019 mit einer großen Wirtschaftsde-
den Vorstandsetagen der Industrieun-
Mal wieder die Bereitschaft zuzuhören.
legation hatte Löger bereits im Mai 2018
ternehmen.
„Anders als bei Vorgängerregierungen
beim Wiener Börse-Preis angekündigt.
„Ich sehe keine großen Dinge, die die
war das Verständnis für unsere Anlie-
Damals hatte er auch einige Eckpunkte
türkis-blaue Regierung wirtschaftspoli-
gen da, wir hatten konstruktive Gesprä-
seines Programms für den Kapitalmarkt
tisch falsch machte. Die vorgeschlage-
che mit dem Kabinett und Politikern al-
präsentiert: das Kapitalmarktgesetz no-
ne Steuerreform wirkt fast großkoaliti-
ler Parteien, sogar die Lösungsansät-
vellieren, die Prospektpflicht vereinfa-
onär, da werden 80 Prozent der Maßnah-
ze waren die richtigen, nur sehen tue
chen, die Aufsichtsreform weiterent-
men einen breiten Konsens finden. Rein
ich jetzt nichts“, sagt etwa Heinz Bed-
wickeln, alternative Finanzierungsfor-
wirtschaftlich ist der Familienbonus und
nar, Präsident der Vereinigung der Ös-
men für KMUs präsentieren und für Ös-
die Entlastung der unteren Einkommen
terreichischen Investmentgesellschaf-
terreichs Kapitalmarkt und die Wiener
positiv zu nennen, das wurde überzeu-
ten (VÖIG). Ins gleiche Horn stößt Alo-
Börse auf Roadshows in London und New
gend präsentiert und hat sicher dazu
is
York werben.
beigetragen, die Stimmung unter den
Wögerbauer,
Geschäftsführer
der
3 Banken-Generali Investment: „Es gab
„Was ich mitgenommen habe, ist,
Konsumenten zu heben“, sagt Stefan
die Grundausstrahlung, dass Wirtschaft
dass die Regierung versucht hat, für
Bruckbauer, Chefvolkswirt der Unicre-
und Finanzmarkt wichtig sind. Die har-
den Standort Österreich und den Ka-
dit Bank Austria AG. Kapitalmarktsei-
ten Tatsachen fehlen aber.“ Auch Chris-
pitalmarkt positive Stimmung zu er-
tig sei hingegen nicht viel passiert. „Das
toph Boschan, Vorstandsvorsitzender
zeugen, Finanzminister Hartwig Löger
Eigenkapital wird weiterhin stärker be-
der Wiener Börse AG, konnte dem offe-
war bei der Roadshow in New York da-
steuert als Zinseinkommen, die Speku-
neren Dialog einiges abgewinnen: „Das
bei, das war wichtig nach vielen Jahren
lationssteuer wurde nicht wieder einge-
Gesprächsklima war sowohl auf Exper-
der Ruhe“, sagt Wienerberger-AG-Vor-
führt. Viele Sachen sind Überschriften
tenebene als auch auf politisch höchster
standschef Heimo Scheuch. Der Kapi-
geblieben“, fügt Bruckbauer hinzu.
Ebene gut. Gemeinsame Veranstaltun-
talmarkt werde oft von Politik und Men-
gen wie die Roadshow in New York und
schen unterschätzt, für die österreichi-
Im Regen stehen gelassen
die Starthilfe zum KMU-Segment Direct
sche Wirtschaft sei er enorm wichtig.
Die Spekulationssteuer ist auch für Wö-
Market Plus waren wichtige Akzente.“
„Schließlich hängt jeder zehnte Arbeits-
gerbauer ein zentrales Anliegen, das
platz in Österreich von einem börsenno-
nicht umgesetzt wurde. „Um ein Um-
Aktiver Finanzminister
tierten Unternehmen ab“, sagt der In-
denken herbeizuführen, muss es bei der
Die Öffnung des dritten Marktes für in-
dustriekapitän.
Behaltefrist von Aktien einen Unter-
ländische KMUs an der Wiener Bör-
schied machen, ob ich die Aktie drei Tage
se war dann auch eines jener Projekte,
Positive Ansätze in Wirtschaftspolitik
oder fünf Jahre halte. Dieses Umdenken
die Ex-Finanzminister Hartwig Löger
Überhaupt ziehen viele Wirtschaftsbos-
gab es leider nicht. Enttäuschend ist
angekündigt und durchgezogen hatte.
se ein positives Resümee, gerade was die
auch, dass die angekündigte Senkung der
Seit 21. Jänner 2019 sind Inhaberakti-
Bereitschaft von Ex-Kanzler Sebastian
Körperschaftssteuer (KöSt) nach hinten
en durch eine Änderung des Aktienge-
Kurz angeht, die Wirtschaft mit Spit-
verschoben wurde und nicht klar ist, ob
setzes wieder zugelassen, im neu ge-
zenpolitikern und Wirtschaftsdelega-
diese überhaupt kommt.“ Laut der von
schaffenen Segment Direct Market Plus
tionen anderer Länder zusammenzu-
Ex-Finanzminister
(Seite 21) sind mittlerweile acht KMUs
bringen, um Probleme anzusprechen
ten Steuerreform sollte die KöSt in zwei
gelistet. Der dritte Markt war zwar nur
und Projekte zu diskutieren. Das habe es
Schritten von 25 auf 23 und dann auf 21
ein kleiner Schritt, als eigenkapitalstär-
in der Form vorher nicht gegeben. Kurz
Prozent gesenkt werden. „Für Mittel-
kende Initiative hatte er allerdings eine
sei zwar kein Mann der Wirtschaft, aber
standsgesellschaften wurden einige In-
48
Löger
präsentier-
TE HE DA r 2019 tembe burg p e S . 25 r Hof Wiene SAVE T
AFTERWORK.
Dein Geld schläft nicht. Feiern wie „Gordon Gekko“ an der Wall Street.
boersianer-festival.com
© BMF/CITRONENROT
© BMF / BENEDIKT LOEBELL
FINANZPLATZ POLITIK
Brückenbauer. OMV-Boss Rainer Seele mit Finanzminister Hartwig Löger bei einem Arbeitsgespräch mit Kronprinz Sheikh Mohamed bin Zayed Al Nahyan und Sultan Ahmed Al Jaber, CEO der Adnoc Group.
Steuerprofi. Ex-Finanzstaatssekretär Hubert Fuchs arbeitete fleißig an der Steuerreform mit.
itiativen auf den Weg gebracht. Um Un-
auch ein ernsthaftes Bemühen erkenn-
marktaufsicht. Das geht auch aus der
ternehmen zu stärken, wäre eine Sen-
bar“, sagt Ursula Rath, Partnerin bei
Stellungnahme der Europäischen Zen
kung der KöSt wichtig gewesen“, sagt
Schönherr Rechtsanwälte und Mitglied
tralbank zu dem Gesetzesentwurf her-
Christian Keuschnigg, Direktor des Wirt-
des Fintech-Beirats. „Wir haben uns alle
vor“, sagt Kumpfmüller zum Börsia-
schaftspolitischen Zentrums in Wien.
zwei Monate getroffen, in den verschie-
ner. Die fertig erarbeitete Aufsichtsre-
Im Regen stehen gelassen wurden
denen Arbeitsgruppen auch öfter und mit
form hätte alle Doppelgleisigkeiten in
auch jene, die sich auf den von Löger an-
externen Experten zusammengearbei-
der Bankenaufsicht zwischen FMA und
gekündigten Kapitalmarktbeauftragten
tet“, sagt Bitpanda-Gründer Paul Klan-
OeNB beseitigt, die Aufsichtsprozesse
freuten. Dieser sollte im Sommer 2018
schek. Zu Themen wie rechtliche Einord-
beschleunigt und Synergien der inte
besetzt werden und als repräsentativer
nung von Token, Geldwäscherichtlinie
grierten Aufsicht gehoben. Sie steigere
Kommunikator zwischen Politik, Öffent-
oder auch „Sandbox“ gab es eine starke
Effektivität und Effizienz und optimiere
lichkeit und Finanzbranche vermitteln.
und vor allem gute Zusammenarbeit der
damit sowohl Qualität als auch die Kos-
Geplant war, die Kapitalmarktagenden,
FMA. Laut Börsianer-Recherche soll der
ten der Aufsicht. „Die Neugestaltung
die auf drei Ministerien aufgeteilt waren,
Fintech-Beirat nach dem Sommer die
des Aufsichtsrats und die Schaffung ei-
im Finanzministerium zu bündeln. Aus
Arbeit wieder aufnehmen.
nes Expertenbeirats aus allen Stakeholdergruppen hätte zudem die Marktnähe
dem Plan des Kapitalmarktbeauftragten wurde später eine Koordinationsstelle
Fehlgeschlagene Aufsichtsreform
der Aufsicht gestärkt und die Unabhän-
und viel später gar nichts. Auch der ge-
Die Reform der Aufsichtsbehörden zähl-
gigkeit und Weisungsfreiheit der FMA
plante Incentive-Fonds für Research, für
te zu den großen Projekten der türkis-
gewährleistet“, meint Kumpfmüller.
mehr unabhängige Analysen und dotiert
blauen Koalition und wurde Mitte Ap-
mit einer Million Euro jährlich aus dem
ril 2019 von Löger präsentiert. Geplant
Stiefkind Vorsorge
Finanzministerium, liegt weiterhin auf
war, die Aufsichtsagenden in der Fi-
Zum Thema Vorsorge gab es von Löger
Eis. Gescheitert war man auch mit dem
nanzmarktaufsicht (FMA) zu bündeln
zwar viel Ankündigungspolitik, konkre-
Wunsch, das Fach Wirtschaft in den Pi-
und statt der Doppelspitze nur noch ei-
te Maßnahmen wurden aber nicht prä-
sa-Test zu bekommen.
nen Vorstand zu haben. FMA-Vorstand
sentiert. „Wir wissen, dass in diesem
Helmut Ettl hätte seinen Posten räumen
Bereich nicht nur die Pensionsvorsorge
Fintechs fein raus
müssen. Umgesetzt wurde die Reform
Thema ist, sondern es vor allem in Rich-
Der von Löger ins Leben gerufene Fin-
nicht, der Ministerratsbeschluss fehlte.
tung Pflege gehen muss. Deswegen den-
tech-Beirat bekam indes ein positives
FMA-Vorstand Klaus Kumpfmüller fin-
ken wir über Anreize und Förderungen
Echo. „Wir hatten einen offenen Dia-
det das schade: „Die Aufsichtsreform
in der privaten Vorsorge nach, auch mit
log und haben viele Themen auf den Weg
entspricht allen internationalen Vor-
der klaren Ansage, dass wir den Kapital-
gebracht. Da war viel Schwung drin und
gaben für Best Practise in der Finanz-
markt in Österreich stärken werden“,
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© BMF/WILKE
FINANZPLATZ POLITIK
Nadelöhr der österreichischen Innovationspolitik. Wir schlagen einen Wachstumsfonds vor mit Verlustgarantie des Bundes, ähnlich wie Exportgarantien oder die Garantien des Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM. Damit könnte man mehr Risikokapital zu günstigen Kapitalkosten mobilisieren und junge Unternehmen, denen anfangs die FinanRegeln für Fintechs. Fachexperten holte sich Ex-Finanzminister Löger für den im April 2018 ins Leben gerufenen Fintech-Beirat, der nach dem Sommer seine Arbeit wieder aufnehmen wird.
zierungskraft fehlt, unterstützen.“ Das Fazit fällt nüchtern aus: Man kann sich aus leeren Versprechungen nichts
hatte Löger im September 2018 verkün-
tigen und daraus Ideen für Österreich
kaufen und hinter verschlossenen Tü-
det. Gespräche über Vorsorge und Ka-
entstehen.“ Börse-Vorstandschef Chris-
ren nichts bewegen. Am Ende muss man
pitalmarkt bestätigt auch VÖIG-Präsi-
toph Boschan wird nicht müde, die Ak-
auch Löger und Fuchs an den Taten mes-
dent Bednar: „Wir haben uns schon er-
tie zu bewerben. „Wie stark in Österreich
sen, wobei die eineinhalb Jahre an der
wartet, dass im Zuge der Steuerreform
der Kapitalmarkt als Turbo für die Wirt-
Macht sehr knapp für Umsetzungen wa-
dazu was kommt. Leider ist nichts pas-
schaft genutzt wird, entscheidet auch die
ren. Der Frust in der Kapitalmarktbran-
siert. Zumindest wurde dieser Teil nicht
Politik. Aktien sind das sozialistischste
che ist groß, denn die Neuwahlen Ende
angekündigt, die Einkommenssteuer-
Instrument zur Wohlstandsverteilung.
September sorgen wieder für ein gutes
reform hatte Vorrang. Aus dem Minis-
Ich wünsche mir eine stärkere Daseins-
Jahr Stillstand. Immerhin werden jetzt
terium habe ich gehört, dass der zweite
vorsorge mit Aktien im Hinblick auf be-
Teile der Steuerreform durch Initiativ-
Teil noch kommen sollte. Wir haben vie-
triebliche und private Pension.“
antrag im Parlament beschlossen.
markts besprochen. Die Bereitschaft war
Suche nach Risikokapital
rung so kapitalmarktfreundlich agiert wie
da, mehr Produkte zuzulassen. Ich würde
Geht es um die Wünsche an die neue
die vergangene, wird bezweifelt. Das ers-
mir wünschen, dass dieser Dialog weiter-
Regierung, spricht sich auch Chris tian
te Zeichen: Finanzminister Eduard Mül-
geführt wird und den Menschen die Mög-
Keuschnigg für eine kapitalgedeckte
ler wird es auf der im Herbst geplanten
lichkeit gegeben wird zu investieren, und
Säule der Pensionsvorsorge und eine För-
Roadshow in London seinem Vorgänger
zwar nicht zwangsweise mit Garantie.“
derung des Segments der Risikofinanzie-
nicht nachmachen und für Österreichs
Auf einen fortgeführten Dialog hofft
rung aus, für Letzteres sei ein Konzept
Kapitalmarkt werben. Er fährt erst gar
auch Wienerberger-AG-Boss Scheuch:
bereits ausgearbeitet. „Das Volumen am
nicht mit. Umso wichtiger ist es, dass die
„Es wäre schön, wenn sich die politi-
österreichischen Kapitalmarkt ist nicht
Branche selbst für sich sorgt und mehr
schen Parteien mit dem Thema Kapital-
weltbewegend. Alles, was Risikokapital
öffentlichen Druck (Seite 96) erzeugt.
markt und Wirtschaftsstandort beschäf-
und Beteiligungskapital betrifft, ist ein
Und sich so ihr Überleben sichert. n
le Initiativen zur Belebung des Kapital-
„KöSt-Senkung wäre wichtig gewesen.“ CHRISTIAN KEUSCHNIGG
Dass die eingesetzte Expertenregie-
„Wichtig, dass Löger bei Roadshows in New York dabei war.“ HEIMO SCHEUCH
„Aktien sind das sozialistischste In strument zur Wohlstandsverteilung.“ CHRISTOPH BOSCHAN
51
#BANKEN
KOLUMNE
WILHELM CELEDA Vorstands vorsitzender Kathrein Privatbank AG
ARCA GIBT ÜBERNAHME DER WIENER PRIVATBANK AUF Die Übernahme der Wiener Privatbank
auf eine Neu-Einreichung bei der FMA
SE durch dich slowakische Arca Capi-
nach zahlreichen Gesprächen und Ver-
tal Group (Arca) ist endgültig geplatzt.
besserungsvorschlägen im Rahmen des
Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hat den
Eigentümer-Kontroll-Verfahrens
Deal in der Vergangenheit sehr kritisch
verzichten. Arca befindet sich in Ge-
gesehen und im April 2018 bereits ein-
sprächen mit den beiden Hauptaktionä-
zwischen Handelskrieg, Rezession,
mal abgelehnt. Grund dafür war damals
ren Günter Kerbler und Johann Kowar,
Militärintervention, Blackouts und
der Eigentümerwechsel bei Arca Invest-
die 61 Prozent halten, die wie auch das
anderen Bedrohungen, aber dessen
ments, also der übernehmenden Gesell-
Management jetzt um viel Geld umfal-
schaft, während des Eigentümerkon
len. Die Wiener Privatbank SE beabsich-
trollverfahrens. Arca hatte den Mana-
tigt in jedem Fall, eine aktive Vertriebs-
schnitt bei mehr als zehn Prozent
ger und Arca-Gründer Pavol Krupa aus
kooperation mit Arca in Tschechien und
plus. Ein Grund liegt sicher darin,
der Schusslinie genommen. Arca wird
der Slowakei aufzubauen.
ZEIT FÜR EXPERTEN! Im derzeitigen Marktumfeld ist die Orientierung nach wie vor schwierig. Beinahe im Tagestakt wird man hin- und hergerissen
ungeachtet bleiben die Finanzmärkte ausgesprochen stabil, und die Aktienbörsen liegen im Durch-
nun
dass nach wie vor hohe Cashbestände unverzinst brachliegen und damit Kursrückgänge durch diesen Veranlagungsbedarf immer wieder rasch abgefedert werden. Jedoch anders als zu Beginn der Börsenrallye vor fast zehn Jahren ist eine sorgsamere Auswahl von Märkten, Sektoren oder Einzeltiteln erforderlich, um zu verhindern, dass die eigene Investition den Höhepunkt des Charts
ADDIKO BANK PLANT BÖRSENGANG Die Addiko Bank AG wagt den Börsengang
markiert. Dabei kann es durchaus
und will ab 11. Juli 2019 in Wien notieren.
effizient und hilfreich sein, sich
Gerüchte über einen möglichen Ausstieg
durch Experten eine Meinungsviel-
des US-Investors Advent International
falt zu holen. Voraussetzung sollte sein, dass ausreichend Vertrauen vorhanden ist und nicht auf markt-
Corporation, der über AI Lake 80 Prozent an der Bank hält, gibt es seit Oktober 2018.
schreiende Verkäufer gehört wird.
Auch die Europäische Bank für Wieder-
Wirkliche Experten sind nicht nur
aufbau verkauft ihren Anteil. Als Zuckerl
politisch derzeit modern und of-
werden Dividendenzahlungen in der Höhe
vent. Zur Erinnerung: Die Addiko Bank AG
von insgesamt 40 Millionen für 2019 und
ist aus dem Balkangeschäft der Hypo Alpe
2020 Euro angeboten, die aus den Rückla-
Adria hervorgegangen. Den Turn around
che Informationen zu Veranlagun-
gen bedient werden. Außerdem soll 2020
hat die Bank 2017 geschafft, ein Rating
gen immer greifbar sein.
eine Sonderdividende in der Höhe von 60
von Moody’s gibt es seit April 2019. Die
Millionen Euro ausgeschüttet werden. Ein
Preisspanne reicht von 19 bis 23 Euro, 50
Abschiedsgeschenk für US-Investor Ad-
plus eine Aktie werden angeboten.
fensichtlich wirkungsvoll, sondern sollten neben Google und Wikipedia als verlässliche Quelle für persönli-
w.celeda@derboersianer.com
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BRANCHE BANKEN
TICKER
EIB und Erste Bank fördern sozialen Wohnbau mit 200 Millionen
+++ Größte Bank der Welt, ICBC, eröffnet Nieder-
OBERBANK HOLT SICH 250 MILLIONEN EURO
lassung in Wien
+++ Erste Bank und Sparkassen
Die Oberbank AG hat sich mit einer An-
züglich der Gründe bedeckt: „Wir woll-
leihe in Höhe von 250 Millionen Euro er-
ten einfach wieder mal eine Kapitalstär-
folgreich am Kapitalmarkt refinanziert.
kungsmaßnahme tätigen.“ Für die Plat-
Die Anleihe weist eine Laufzeit von sie-
zierung der Anleihe war ein Bankenkon-
+++
ben Jahren und eine Verzinsung von 0,75
sortium verantwortlich, bestehend aus
Meinl Bank ändert Namen
Prozent auf und wurde wegen der Stü-
Commerzbank AG, DZ Bank AG, Ers-
ckelung von 100.000 Euro bei instituti-
te Group Bank AG und Raiffeisen Bank
in Anglo Austrian Bank
onellen Investoren platziert. Oberbank-
International AG. Rechtlicher Beistand
Sprecher Frank Helmkamp gab sich be-
kam von Wolf Theiss.
starten mit Apple Pay in Österreich
+++ Großaktionär Cerberus verkauft Aktien der Bawag um 313 Millionen Euro
+++
AUTOBANK MIT MILLIONEN-RÜCKSTELLUNG
Erste Group muss in Rumänien 230 Millionen Euro rückstellen
Die Autobank AG muss 1,6 Millionen
Leasinggesellschaften. Die Geschäftsbe-
Euro rückstellen, nachdem die Fahrzeug-
reiche Retail-Kreditfinanzierungen so-
handels- und Vermietungsgesellschaft
wie Händlerfinanzierung wurden bis Ende
(FHVG), an der die Autobank AG einen An-
April 2019 weitgehend eingestellt. Die Ge-
teil von 40 Prozent der Kommanditantei-
schäftsbeziehungen zum Großteil der Au-
le hält, insolvent ist. Die FHVG hat bei der
tohändler, mit denen die Autobank zu-
Autobank AG einen offenen Kredit in Höhe
sammengearbeitet hat, werden aufgelöst.
von aktuell 1,66 Millionen Euro. Die Rück-
Die Umstrukturierung hatte auch einen
WELTWEITES PRIVATVERMÖGEN STAGNIERT
stellung wird sich auf die Eigenmittelquote
Personalabbau zur Folge. 2018 verbuch-
STUDIE. Das weltweite Privat-
der Bank niederschlagen. Erst Ende März
te die Autobank AG einen Verlust von 1,37
vermögen ist von 2017 auf 2018
hatte sich die Bank neu aufgestellt, ab so-
Millionen Euro und erwartet für 2019 ein
kaum gewachsen, in Österreich
fort gilt der Fokus der Refinanzierung von
ähnliches Ergebnis.
währungsbereinigt nur um 0,8 Prozent auf 800 Milliarden USDollar. Zu diesem Schluss kommt die Studie „Global Wealth Report 2019: Reigniting Radical Growth“
KARRIERE
der Boston Consulting Group. Die Österreicher besitzen rund zwei Prozent des Privatvermögens in
Ewald Nowotny
Walter Jöstl
Miguel Orti
ist seit April neuer Präsident der Schumpeter-Gesellschaft. Der scheidende Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank übernimmt das Amt von Franz Vranitzky und will den Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik fördern.
übernahm Mitte April die Geschäftsführung der Öster reichischen Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA). Davor war der 55-Jährige Geschäftsführer der Österreichischen Bundes- und Industriebeteiligungen GmbH, der jetzigen ÖBAG.
ist seit Juni neuer Finanzvorstand der ING Österreich. Der gebürtige Spanier arbeitet bereits seit 2006 für die ING-Gruppe, unter anderem bei der ING in Spanien und als Finanzvorstand der ING in der Ukraine. Neuer Risikovorstand ist Jan Jelovsek.
Westeuropa. Damit liegt Österreich global auf Platz 26. Im weltweiten Vergleich des Gesamtvermögens
53
führen die USA mit 85,3 Billionen US-Dollar, gefolgt von China (21,0 Billionen US-Dollar) und Japan (16,3 Billionen US-Dollar). Die Regionen Nordamerika und Westeuropa halten zusammen 65 Prozent des globalen Vermögens.
#VERSICHERUNGEN
RUF NACH POLITISCHER UNTERSTÜTZUNG FÜR DIE ZWEITE PENSIONSSÄULE Die österreichischen Pensions- und Vorsorgekassen beschäf-
der zweiten und sechs Prozent aus der dritten Säule kommen.
tigt weiterhin die Frage nach der ausgebliebenen politischen
Verglichen mit der Schweiz, wo 40 Prozent aus der ersten, und
Unterstützung zur Förderung der zweiten und dritten Pensi-
jeweils dreißig Prozent aus der zweiten und dritten Säule aus-
onssäule. Gezeigt hat sich das beim vierten Institutionellen
bezahlt werden, ein Zeichen dafür, wie einseitig das österrei-
Altersvorsorge- und Investorengipfel Anfang Juni 2019. Der
chische Pensionssystem aufgebaut ist. Sardelic will daher vor
Fokus gilt dabei vor allem der betrieblichen Vorsorge, wie der
allem eine Stützung der betrieblichen Altersvorsorge im Be-
Vorsitzende des Vorstands der Valida Holding AG, Martin Sar-
reich der kleinen und mittleren Betriebe sehen: „Ihnen muss
delic, erklärt: „Wir sind, was betriebliche Vorsorge angeht, eine
die Angst vor der betrieblichen Vorsorge genommen werden.“
Art Entwicklungsland geblieben. Das ist schade, und das haben
Konkret heißt das, Bewusstsein schaffen und Komplexitäten
wir nicht notwendig.“ Zahlenmäßig werden seine Aussagen
aus dem Weg räumen. Um diese Ziele zu erreichen und nach-
von Altersvorsorgeexperte Thomas Wondrak gestützt. Diese
haltig in der Bevölkerung zu verankern, muss früh angefangen
Daten der tatsächlichen Pensionsauszahlungen in Österreich
werden. Sardelic sieht es deshalb auch als Aufgabe, zukünftig
zeigen, dass rund 90 Prozent aus der ersten, vier Prozent aus
in Schulen zu gehen und die Themen dort voranzutreiben.
UNIQA STARTET KOOPERATION MIT RED BULL Die Uniqa Insurance Group AG (Uniqa) und die Red Bull Media
menarbeit mit Blogs, Dossiers und Podcasts, die in den letz-
House Publishing haben Anfang Mai 2019 eine multimediale
ten Monaten bereits erarbeitet wurden, wird es auch eine Ver-
Kooperation verkündet. Im Zuge dessen werden seit Juni 2019
triebskooperation geben. Das Magazin „Carpe Diem“ wird da-
alle Kommunikationskanäle des Salzburger Medienkonzerns
her neben dem herkömmlichen Kiosk- und Aboverkauf in ei-
mit den Themen Gesundheit und Vorsorge bespielt. Ein As-
ner Stückzahl von 150.000 auch über die Uniqa vertrieben. Der
pekt, der in diese Partnerschaft mit hineinspielt, ist die ge-
Versicherer erwartet sich dadurch vor allem mehr Kundennä-
plante Transformierung der Uniqa in ein Gesundheitsunter-
he, wie der Vertriebsvorstand der Uniqa Österreich AG, Pe-
nehmen, die der Vorsitzende des Vorstands der Uniqa, And-
ter Humer, erklärt. Insgesamt erscheint das Magazin mit den
reas Brandstetter, anstrebt. Neben der inhaltlichen Zusam-
Schwerpunkten Ernährung und Bewegung sechsmal im Jahr.
54
BRANCHE VERSICHERUNGEN
TICKER Andreas Zakostelsky (VBVGruppe), Günther Geyer (Wiener Städtische Versicherungsverein) und Herbert Prohaska hatten sichtlich Spaß beim Sommerfest.
Uniqa stellt LifestyleDNA-Analyse vor
+++ OÖ Versicherung kauft Bürohaus
+++ Allianz Travel und Öticket
Rund 130 geladene Gäste folgten am 7. Juni 2019 der Einladung der VBV-Gruppe
starten Kooperation
zum Sommernachtstraum in den Wiener Augarten. Als Stargast begrüßte der Generaldirektor der VBV, Andreas Zakostelsky, Fußballlegende Herbert Prohaska.
+++ Grawe kooperiert mit Digitalisierungsplattform Together CCA
+++ Helvetia führt
UNTERSUCHUNGEN BEI VIG WEGEN S-IMMO-BETEILIGUNG Bei der Vienna Insurance Group (VIG) lau-
Aktien ist, die EAM seit 2011 einerseits die
fen derzeit Untersuchungen der Finanz-
VIG-Beteiligung über Spezialfonds ver-
marktaufsicht (FMA) wegen ihrer 9,93
waltet und andererseits auch das Stimm-
prozentigen Beteiligung an der S Immo
recht bei der Hauptversammlung ausübt.
AG. Konkret handelt es sich dabei um ein
Um die Sache zu klären, hat die FMA nach
Aktienpaket im Wert von 128,9 Millio-
Bekanntwerden daher im April 2019 „un-
nen Euro, die der Versicherungskonzern
verzüglich veranlasst, dass die VIG eine
über ihre Tochter Wiener Städtische Ver-
korrekte Beteiligungsmeldung macht“,
sicherung AG an der S Immo hält. Bisher
erklärt FMA-Sprecher Klaus Grubelnik.
war die FMA im Glauben, dieses würde
Derzeit laufen noch Untersuchungen, ob
der Erste Asset Management (EAM) zu-
die Ausübung der Stimmrechte von 2011
zurechnen sein. Die Komplexität liegt da-
bis jetzt korrekt war, und auch, ob der
rin, dass obwohl die VIG Eigentümer der
Markt darüber richtig informiert wurde.
Cyber-Versicherungsschutz ein
+++ Gesamter Vorstand der Uniqa-Stiftung tritt ab
PENSIONS- UND VORSORGE KASSEN MIT MILLIARDENSCHWERER WERTSCHÖPFUNG STUDIE. Die inländischen Pensionsund Vorsorgekassen haben eine Wertschöpfung mehrerer Milliarden Euro für den Standort Österreich. Zu diesem Ergebnis ist der Wirschaftswissenschaftler Gottfried Haber
KARRIERE
gekommen. Allein die VBV-Gruppe, die er als Fallbeispiel heranzog, zeigt eine Wertschöpfung durch Investitionseffekte des Kapitals
Martin Grüll
Peter Mihok
Thomas Neusiedler
ist gemeinsam mit Anna Maria D’Hulster erstmalig in den Aufsichtsrat der Uniqa Insurance Group gewählt worden. Seine Tätigkeit als Finanzvorstand bei der Raiffeisenbank International AG wird Grüll (59) weiterhin ausüben.
wurde auf der Hauptversammlung der Vienna Insurance Group AG neu in den Aufsichtsrat gewählt. Der Slowake ist unter anderem Vorsitzender der Weltkammer föderation der Internationalen Handelskammer in Paris.
folgt mit Jahresbeginn 2020 Otmar Bodner als Vorsitzenden des Vorstands der Helvetia Versicherungen AG nach. Derzeit ist der 46-jährige Neusiedler als Vorstandsmitglied für das Ressort Schaden-Unfall zuständig.
von rund 1,5 Milliarden Euro. Durch Auszahlungen und die Unternehmenstätigkeit an sich werden
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knapp 4.170 Arbeitsplätze gesichert. Umgelegt auf alle österreichischen Vorsorge- und Pensionskassen können die Zahlen der VBV-Gruppe in etwa mit den Faktoren zwei bis drei multipliziert werden.
#FONDS
KOLUMNE
HEINZ BEDNAR Präsident VÖIG
MEHR GELASSENHEIT KANN NICHT SCHADEN Das Anlagejahr 2018 hatten wir eigentlich schon abgehakt. Doch manche Informationen zur Wert entwicklung an den Börsen im Vorjahr dringen erst jetzt durch,
CHINESEN VERKAUFEN C-QUADRAT Die chinesische HNA Group hat ihre Antei-
für die Unterstützung und die hervorragen-
le an der C-Quadrat Investment Group an
de Zusammenarbeit in den zurückliegen-
Kundinnen und Kunden die Ent-
C-Quadrat-Gründer Alexander Schütz und
den zwei Jahren.“ Schütz fügte hinzu: „Wir
wicklung des Pensionskapitals und
C-Quadrat-Vorstand Cristobal Mendez de
freuen uns, dass wir mit der Jebsen Group
die Wertentwicklung der getätigten
Vigo zurückverkauft. Einen Minderheits-
einen neuen Mitinvestor gewinnen konn-
Investitionen im abgelaufenen
anteil übernahm die in Hongkong ansäs-
ten, der auf eine mehr als 120-jährige His-
sige Investmentfirma Jebsen Group. HNA
torie in Asien zurückblickt und uns bei der
hatte sich über Cubic im Jahr 2016 zunächst
geplanten Weiterentwicklung von C-Qua-
die Finanzmärkte im laufenden Ka-
mit einem Minderheits- und ein Jahr spä-
drat in Europa und Asien begleiten wird.“
lenderjahr 2019 sowohl auf der Ak-
ter mit einem Mehrheitsanteil an C-Qua-
Als erster Schritt dieser Expansion wurde
tien- als auch auf der Rentenseite
drat beteiligt. Im Rahmen einer Neuaus-
bereits eine Tochtergesellschaft und Nie-
richtung hat HNA jedoch entschieden, sich
derlassung in Georgien gegründet. Schütz
künftig auf das Kerngeschäft Luftfahrt zu
sitzt für die chinesische HNA-Gruppe wei-
„Volatilität“ immer nur ein zeitbe-
konzentrieren. C-Quadrat-Gründer und
terhin im Aufsichtsrat der Deutschen Bank
zogenes. Das erkennt man auch an
CEO Alexander Schütz sagte anlässlich der
AG. Ob sich die HNA Group auch von dort
der Entwicklung der beliebtesten
Übernahme: „Wir bedanken uns bei HNA
zurückziehen wird, ist noch unklar.
wenn die Pensionskassen ihren
Jahr bekanntgeben. Und was sie da sehen, mag auf den ersten Blick wenig erfreulich wirken. Dass
wieder deutlich zulegen konnten, kommt hier nicht zum Vorschein. Dabei ist das Problem mit der
Fondskategorie, an den Mischfonds. Die bei der VÖIG erfassten Fonds in der Kategorie „konservativ gemischt“ waren rückwirkend auf ein Jahr betrachtet mit Stichtag 31. 5. 2019 mit 0,8 Prozent im Plus. Die „ausgewogenen“ Mischfonds, mit einer etwas höheren Aktienquote, verpassten im Durchschnitt
JULIUS MEINL INVESTMENT IST GESCHICHTE
nur knapp ein ausgeglichenes Er-
Die Julius Meinl Investment existiert
gebnis (-0,15 Prozent). Über einen
nicht mehr. Ende Mai legte die zweit-
Zeitraum von fünf Jahren konnten
kleinste KAG Österreichs ihre Konzessi-
diese Fonds im Durchschnitt ein
on bei der Finanzmarktaufsicht zurück.
Plus von 1,7 Prozent pro Jahr in der konservativen Variante und 2,7 Prozent pro Jahr bei den ausge-
Nach den etlichen Ermittlungen gegen ihre Muttergesellschaft die Meinl Bank
wogenen Mischfondsstrategien
AG kommt das Ende wenig überraschend.
erwirtschaften. Mehr Gelassenheit
Bis Jänner 2019 verwaltete die KAG noch
in der Betrachtung von kurzfristi-
drei Fonds mit einem Volumen von rund
gen Kursschwankungen, wie zum Beispiel auf ein Kalenderjahr, kann daher nicht schaden.
h.bednar@derboersianer.com
53,1 Millionen Euro, was einem Markt-
die Liechtensteinische Landesbank AG
anteil von 0,03 Prozent entspricht. Seit
als Depotbank übertragen worden. Be-
Ende März sind diese an die LLB Invest
treut werden die Fonds seitdem von den
KAG als Verwaltungsgesellschaft und an
Portfoliomanagern von C-Quadrat.
56
BRANCHE FONDS
TICKER
MFS legt neuen globalen Aktienfonds auf
+++ NN IP führt ÄquatorPrinzipien ein
+++ Vergeben wurden Preise in neun Einzelkategorien sowie der Gesamtsieg. Großer Gewinner des Abends war die Raiffeisen Centrobank AG.
Zum dreizehnten Mal veranstalteten das Zertifikate Forum Austria und das „Zertifikate Journal“ am 9. Mai 2019 den Zertifikate-Kongress mit anschließen-
Erste AM erweitert Mischfonds-Familie „You-Invest“
+++ C-Quadrat gründet Tochtergesellschaft in Georgien
dem Zertifikate Award Austria. Die Branche ließ sich selbst in den Räumlichkeiten der Raiffeisen Bank International AG hochleben.
+++ Benko verkauft Teil des Austria Campus an Immo-Fonds
LEHRGANG GELD UND GEMEINWOHL Die Genossenschaft für Gemeinwohl, die
Akademie für Gemeinwohl in Kooperati-
mit ihrer Gemeinwohlbank nach langem
on mit der Steinbeis-Akademie Berlin ab
Kampf endgültig an der Bankkonzession
Herbst 2019 erstmals ihren Zertifikats-
gescheitert ist, bietet mit einer eigenen
lehrgang ‚Geld und Gemeinwohl‘ als Aus-
Akademie nun einen Zertifikatslehrgang
bildung zur Gemeinwohl-Geldmanagerin
„Geld und Gemeinwohl“ an. „Das Ziel ist
an“, heißt es auf der Homepage. Der Kurs
eine nachhaltige Wirtschaft. Unterneh-
wird in fünf zweieinhalbtägigen Modulen
men, Gemeinden, Politik und Zivilgesell-
in Wien abgehalten. Zielgruppe sind Per-
schaft müssen sich darauf vorbereiten. Die
sonen, die sich beruflich oder politisch mit
Rolle des Geldes und des Finanzwesens auf
nachhaltiger und gemeinwohlorientierter
dem Weg dorthin ist vielfach noch unklar.
Finanzwirtschaft befassen. Die Kosten be-
Es gibt vereinzelte Ideen, jedoch kaum
laufen sich auf 4.120 Euro, exklusive Um-
Vorgaben und Vorbilder. Darum bietet die
satzsteuer. US-INVESTOREN VERLASSEN EUROPA STUDIE. Laut einer Studie der Unternehmensberatung AT Kearney ziehen US-Firmen, ausgelöst durch
KARRIERE
die US-Steuerreform, ihre Gewinne aus Europa ab. Daraus folgt ein dickes Minus von 73 Prozent. Unter den Gewinnern des Rankings findet
Frank Weingarts
Walter Hatak
Benjamin Melman
wurde zum Vorsitzenden des Vorstands des Zertifikate Forum Austria gewählt. Der 54-Jährige ist schon seit der Gründung des Forums im Jahr 2006 Teil des Vorstands.
wurde zum Head of Responsible Investments in der Erste Asset Management ernannt. Der erst 33-Jährige übernimmt damit die Leitung eines neunköpfigen Teams.
ist neuer Global CIO Asset Management bei Edmond de Rothschild AM. Er leitet fortan alle Investmentteams und tritt dem Asset Management Executive Committee der Gruppe bei.
57
sich allerdings Österreich. Laut dem „Foreign Direct Investment Confidence Index 2019“ zählt Österreich zu den Top-drei-Aufsteigern des Jahres. Belegte es im letzten Jahr noch den durchwachsenen Platz 24, konnte sich die Alpenrepublik 2018 auf Platz 21 verbessern.
#AKTIEN
KOLUMNE
BETTINA SCHRAGL Head of Investor Relations Immofinanz AG
KEINE AUSGEMACHTE SACHE Die Hauptversammlungssaison ist vorüber, und mit Blick auf Deutsch-
FREQUENTIS ZIEHT BÖRSENGANG DURCH Die heimische Frequentis AG notiert seit
ches strategisches Motiv für den Börsen-
Mai 2019 unter dem Kürzel FQT (ISIN: AT-
gang war es, die nachhaltige weitere Ent-
man den Eindruck, dass die HVs
FREQUENT09) im Prime Market der Wie-
wicklung von Frequentis als börsennotier-
turbulenter (und länger) werden, vor
ner Börse. Nach dem Börsengang der Ma-
ten Familienunternehmen sicherzustel-
allem die Frage der Organ-Entlas-
rinomed Biotech AG im Februar ist das
len. Der direkte Zugang zum Kapitalmarkt
tung betreffend. Die ist nicht länger
IPO von Frequentis in Österreich bereits
wird uns dabei unterstützen,“ sagt Mehr-
das zweite des aktuellen Jahres. Der erste
heitseigentümer Hannes Bardach anläss-
Börsenkurs des Weltmarktführers für In-
lich des Börsengangs. „Mit dem Börsen-
Den UBS-Organen erging es ähnlich.
fosysteme für die Luftraumkontrolle be-
gang stellen wir die finanzielle Unabhän-
Bei der Deutschen Bank ging die
lief sich zum Börsenstart auf 18,1 Euro. Der
gigkeit langfristig sicher und finanzieren
Entlastung gerade noch durch – trotz
Streubesitz liegt bei rund 25 Prozent. Als
nachhaltiges Wachstum. Unser Unter-
Kernaktionär konnte man die B&C Privat-
nehmenssitz ist in Wien, die Präsenz an
stiftung gewinnen, sie erwarb etwa zehn
der Wiener Börse damit nur logisch,“ er-
Prozent am Unternehmen. „Ein wesentli-
gänzt Frequentis-CEO Norbert Haslacher.
land und die Schweiz bekommt
ausgemachte Sache. Paradebeispiel ist Bayer, wo die Aktionäre dem Vorstand die Entlastung versagten.
negativer Empfehlungen wichtiger Stimmrechtsberater. Deren Rolle, allen voran ISS mit einem Marktanteil von über 60 Prozent und Glass Lewis, nimmt folglich weiter zu. Diese Proxy Adviser analysieren die jeweiligen Anträge und veröffentlichen darauf basierend Abstimmungsempfehlungen für ihre Kunden. Das sind Institutionelle, die diese Empfehlungen entweder 1:1
OMV VERSTÄRKT ONZERNZENTRALE K
umsetzen oder eigene GovernanceTeams haben, die sich aber oft ähnlich orientieren. Letztendlich sind es dann auch diese Teams, die das Ab-
Die OMV AG gab im Mai bekannt, ihre konzernweiten Personal-, Finanz-, und
stimmverhalten entscheiden. Was
IT-Aufgaben in Wien zu bündeln. Dafür
heißt das für uns Unternehmen?
werden mehr als 250 neue Arbeitsplätze
Die jeweiligen Guidelines der Proxy
in der Konzernzentrale geschaffen. „Wir
Adviser und wichtiger Institutio-
werden von Wien aus die internationa-
neller im Auge behalten und, wenn möglich, in den Beschlussvorschlä-
le Steuerung des Konzerns stärken sowie Digitalisierung, Technologieentwicklung
te wohlwollend: „Ich freue mich über je-
anhand der Guidelines ausrichten,
und Innovation vorantreiben“, erläutert
den zusätzlichen Arbeitsplatz, der in Ös-
direkter Dialog mit Proxy Advisers
Vorstandsvorsitzender Rainer Seele. Die
terreich geschaffen wird. Das ist nicht nur
und – wenn es aus Unternehmens-
Neuausrichtung wurde anlässlich einer
ein positives Signal für den Arbeitsmarkt,
gemeinsamen Pressekonferenz mit dem
sondern auch für den Wirtschaftsstandort
damaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz
Österreich insgesamt.“ Die Umsetzung
bekanntgegeben. Dieser kommentier-
erfolgt schrittweise bis Ende 2020.
gen berücksichtigen. Begründungen
gründen zu Abweichungen kommt - diese klar begründen.
b.schragl@derboersianer.com
58
BRANCHE AKTIEN
TICKER
PORR UND WIENERBERGER FEIERN BÖRSEN-JUBILÄEN
Europäisches Patentamt entscheidet zugunsten von Sanochemia
Die beiden ältesten noch handelbaren Ak-
nau eine Woche zuvor. Bei der Jubiläums-
tien an der Wiener Börse, die Porr AG und
feier kommentierte Porr-Chef Karl-Heinz
die Wienerberger AG, feierten im April ihr
Strauss stolz: „Wir sind 150 Jahre alt und
150-Jahr-Börsenjubiläum. „Die Porr und
doch junggeblieben, agil und kraftstrot-
Milliarde Euro in neue Werke
Wienerberger sind Paradebeispiele da-
zend. Ich bedanke mich bei allen Porria-
für, wie Unternehmen den Kapitalmarkt
nerinnen und Porrianern für ihren Einsatz
+++
als Entwicklungsturbo nutzen können
und ihre Loyalität. Mit unserer Innova
und wie eng Wachstum und Börse mitei-
tionskraft werden wir auch in den nächs-
nander verknüpft sind“, gratulierte Bör-
ten 150 Jahren gemeinsam Spitzenleis-
+++
se-Vorstand Christoph Boschan den bei-
tungen erbringen.“ Unter den Gratulan-
Wienerberger erwirbt BPD
den Urgesteinen stolz. Erster Handelstag
ten fanden sich hochkarätige Vertreter aus
der Porr-Aktie war der 8. April 1869, da-
Politik und Wirtschaft, darunter Sebastian
mit kam sie der Wienerberger AG um ge-
Kurz und Hartwig Löger.
+++ Lenzing investiert eine
OMV schließt größte europäische Seismik ab
+++ Voestalpine eröffnet Forschungsanlage für Hightech-Stähle
+++ Strabag gewinnt TunnelGroßauftrag um eine Milliarde
BRÜLL KALLMUS WIRD POST-FINANZPARTNER
Euro in Großbritannien
+++
Die Österreichische Post AG hat mit der
nehmerische Führung erwirbt. Ein Eigen-
Grawe-Bankengruppe einen neuen Fi-
tümerkontrollverfahren bei der Europä
nanzpartner gefunden. Nach der Tren-
ische Zentralbank über die österreichi-
nung von der Bawag PSK und der geschei-
sche Finanzmarktaufsichtsbehörde wurde
terten Kooperation mit der deutschen Fin-
eingeleitet. Vorbehaltlich einer aufsichts-
tech Group geht die Post AG nun eine Part-
behördlichen Genehmigung wird die Ös-
nerschaft mit der Grazer Wechselseitigen
terreichische Post danach im Zuge einer
(Grawe-Bankengruppe) ein. Es ist vorge-
Kapitalerhöhung rund 56 Millionen Euro
sehen, dass die Österreichische Post im
einbringen. Gemäß der Planung sollen im
Zuge einer Kapitalerhöhung 80 Prozent an
Laufe des Jahres 2020 Finanzdienstleistun-
der Brüll Kallmus Bank AG, Teil der Gra-
gen angeboten werden. Ziel ist es, sowohl
we-Bankengruppe, und damit die unter-
online als auch physisch präsent zu sein.
Porr und Strabag mit Rekordergebnissen
WIRTSCHAFTSSTANDORT ÖSTERREICH STUDIE. Trotz der positiven wirtschaftlichen Entwicklung liegt Österreich im aktuellen „Deloitte Radar 2019“ unverändert nur im Mittelfeld. Das Land punktet zwar
KARRIERE
mit Exportkraft, Wirtschaftswachstum und Lebensqualität. Die hohen Kosten, der Bürokratieaufwand und Defizite im Bildungs-
Peter Edelmann
Barbara Grohs
Herbert Ortner
ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Semperit AG. Der DiplomBetriebswirt übernahm das Amt von Christoph Kollatz. Der Industrieexperte ist Vorstandschef der B&C Holding Österreich.
leitet seit 1. April 2019 die Unternehmenskommunikation der Wienerberger-Gruppe. In ihrer Funktion verantwortet sie die gesamte globale interne und externe Kommunikation.
ist neuer Aufsichtsratschef der Amag Austria Metall AG. Der Ex-Palfinger-Boss übernimmt diesen Sitz für die B&C Privatstiftung, in deren Vorstand er seit März 2019 sitzt.
59
bereich bremsen allerdings die Wettbewerbsfähigkeit. Beim Faktor „Kosten“ gibt es seit Jahren den dringendsten Handlungsbedarf. Österreich erreicht hier zwei von fünf möglichen Punkten. Die hohe Abgabenquote ist ein klarer Nachteil im europäischen Wettbewerb.
#IMMOBILIEN
IMMOFINANZ BLITZT BEI HV DER S IMMO AB
Die Immofinanz AG konnte auf der Hauptversammlung
ausübbaren Stimmrechte der Immofinanz AG würden sich
(HV) der S Immo AG ihr geplantes Aus für die Stimmrechts-
zulasten des Stimmgewichts der sonstigen Aktionäre na-
beschränkung nicht durchsetzen. Für einen Erfolg wäre eine
hezu verdoppeln und einen faktischen Kontrollerwerb ohne
Zweidrittelmehrheit notwendig gewesen. Bereits im Vor-
Übernahmeangebot ermöglichen. Die Unabhängigkeit der
jahr wurde der gleiche Antrag von der HV abgelehnt. Bei der
Entscheidungsprozesse der S Immo AG ist dadurch gefähr-
S Immo AG hat nicht jede Aktie ein Stimmrecht, dieses ist
det“, hieß es in der Stellungnahme. Derzeit laufen zwischen
mit 15 Prozent der Stimmen begrenzt. Die Immofinanz hält
Immofinanz-Boss Oliver Schumy und S-Immo-Vorstands-
29,1 Prozent Aktienanteile an der S Immo AG. Vorstand und
chef Ernst Vejdovszky Gespräche über eine mögliche Fusi-
Aufsichtsrat der S Immo AG hatten sich vor der HV gegen
on der beiden Unternehmen. Vejdovszky hatte die Gesprä-
das Aus des Höchststimmrechts festgelegt, da es „nicht im
che bei der letzten Bilanzpressekonferenz als „schwierig“
Interesse der Gesellschaft und deren Stakeholder“ ist. „Die
bezeichnet.
BENKO ÜBERNIMMT DEUTSCHEN WARENHAUSRIESEN KOMPLETT Die Signa-Gruppe rund um den Immobilieninvestor Rene Ben-
zerns mit europaweit 243 Standorten und 32.000 Mitarbeitern.
ko hat Anfang Juni 2019 um knapp eine Milliarde Euro die restli-
Mit der Komplettübernahme will die Signa vor allem „den für
chen Anteile an der Warenhausgruppe Galeria Karstadt Kaufhof
alle Mitarbeiter anspruchsvollen und herausfordernden Sanie-
übernommen und ist seitdem alleiniger Gesellschafter. Voraus-
rungs- und Integrationsprozess mit hoher Verlässlichkeit auf
gegangen war der Übernahme die Zusammenführung der bei-
der Eigentümerseite fortführen“, erklärt der Geschäftsführer
den Warenhausketten Galeria Kaufhof und Karstadt Warenhaus
der Signa Retail Stephan Flanderl. Den Vollzug der Transaktion
Ende November 2018. Seitdem leitete die Signa gemeinsam mit
erwartet die Signa im Laufe des Herbsts 2019. HBC zieht sich
der kanadischen Hudson Bay Company (HBC), die 49,99 Pro-
mit dem Verkauf ihrer Anteile endgültig aus Europa zurück und
zent an der Gruppe hielt, die Geschäfte des Warenhauskon-
fokussiert sich fortan auf den Heimatmarkt Nordamerika.
60
BRANCHE IMMOBILIEN
TICKER
Zu den Zukunftstrends der Immobilienbranche wurde erneut im Veranstaltungszentrum Reaktor in Wien diskutiert.
CA Immo verkauft Meininger Hotel Salzburg
+++ XXXLutz erwirbt
Beim diesjährigen Immo Future Lab am 28. Mai 2019 galt das Motto „Der
Kika Osteuropa von Signa
Mensch im Mittelpunkt“. Rund 150 Branchenexperten folgten der Einladung der
+++
Veranstalter Delta Holding und der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige
Immofinanz kauft Warsaw Spire Tower
Immobilienwirtschaft zu dem eintägigen Kongress.
+++ Athos Immobilien beschließt Aktienrückkauf
SORAVIA HOLT SICH UNTERSTÜTZUNG AUS DER LUFT
+++ S Immo platziert 150-Millionen-Anleihe
+++
Die Soravia Group will sich künftig Daten aus dem Luftmonitoring bedienen,
Warimpex eröffnet
um einen effizienteren Städtebau voran-
Büro in Krakau
zutreiben und rechtzeitige Maßnahmen
+++
für Renovierungen setzen zu können. Dafür
gab
der
Gebrüder Peugeot
Immobilienentwickler
Mitte Mai 2019 bekannt, sich am Linzer
kaufen sich bei
Start-up Atmos Aerosol Research (At-
Signa Prime Selection ein
mos) zu beteiligen. Dieses wertet unter
der Erde, der Regionen und der Städte“,
anderem Satellitendaten aus, mit denen
zeigt sich der Geschäftsführer der Sora-
+++
Luftvermessungen durchgeführt wer-
via Group, Erwin Soravia, begeistert. Um
RLB Oberösterreich baut
den, um anschließend Daten zu generie-
die Forschung von Atmos weiter anzu-
neue Konzernzentrale
ren, „die als Grundlage für Smart-City-
treiben, sollen künftig auch die rund 400
Projekte oder Auskunft über Luftquali-
Soravia-Immobilien in Wien mit Senso-
tät erlauben, aber auch genutzt werden,
ren ausgestattet werden. Diese dienen
um Baulücken zur Nachverdichtung zu
zur Messung von Luftdaten am Boden,
erkennen. Der Blick aus dem Weltraum
die anschließend mit den Satellitendaten
ermöglicht eine völlige Neuvermessung
kombiniert werden können.
BAUTÄTIGKEIT ALS GROSSER EINFLUSSFAKTOR AUF KREDITWACHSTUM STUDIE. Das Kreditvolumen österreichischer Nichtbanken stieg 2018
KARRIERE
um 5,3 Prozent auf 356,8 Milliarden Euro. Wie die Oesterreichische Nationalbank erklärt, waren dafür vor allem die noch immer anhaltenden starken Investitionen in den
Franz Panwinkler
Bettina Breiteneder
Nikolaus Salzmann
ist seit 1. Mai 2019 kaufmännischer Geschäftsführer der UBM Development Österreich. Panwinkler kommt von der Gewo Bauträger, die er nach über 20 Jahren verlässt und bis zuletzt als geschäftsführender Gesellschafter geleitet hat.
wurde am 22. Mai 2019 gemeinsam mit Sven Bienert neu in den Aufsichtsrat der Immofinanz AG gewählt. Breiteneder (48) ist seit 1993 in der familieneigenen Bip Breiteneder Immobilien Parking tätig und hält mehrere Aufsichtsratsmandate.
ist neuer Leiter des Abteilung Baumanagement bei der EHL Immobilien Management. Bevor der heute 31-Jährige 2017 zuerst als Projektleiter bei EHL tätig geworden ist, arbeitete Nikolaus Salzmann bei der Raiffeisen Wohnbau.
Wohnbau ausschlaggebend. Diese werden sowohl von Unternehmerals auch von Privatseite getragen.
61
Die Baubranche beziehungsweise die Sektoren Grundstücks- und Wohnungswesen verantworten ein Wachstum des aushaftenden Kreditvolumens um 8,1 Prozent, was einen Nettozuwachs von 5,4 Milliarden Euro bedeutet.
#BERATER
KOLUMNE
PETER BARTOS Partner und Geschäftsführer BDO Austria
PARTEIENFINANZIERUNG Seit dem „Ibiza-Video“ und dem darauffolgenden Platzen der türkis-
RELEVANZ VON BANKING FÜR UNTERNEHMEN SINKT Zum zweiten Mal in Folge untersuchte die
und sich letztendlich beim Zusatzangebot
Strategie- und Managementgesellschaft
entscheiden wird.
Zeb die Entwicklungen des Firmenkundengeschäfts in der europäischen Finanz
Was müssen Banken bieten? – Drei Aspek-
finanzierung in Österreich wieder
industrie. Michaela Schneider, Managing
te sind hier unverzichtbar: Kompetenz bei
in aller Munde. Besonders erhitzen
Partner, erläuterte dem Börsianer die Er-
Onlinediensten und digitalen Lösungen,
dabei die von den Parteien oder
gebnisse näher.
Verständnis für sich ändernde Geschäfts-
blauen Koalition ist die Parteien-
parteinahen Organisationen in Form von Spenden, Sponsoring, Inseraten
modelle der Kunden und professionelle Was sind die wichtigsten Erkenntnisse Ih-
Umsetzung passgenauer Lösungen. Dem-
lukrierten Mittel die Gemüter.
rer Firmenkundenstudie 6.0? – Die Relevanz
entsprechend ist es nicht überraschend,
Interessant an der derzeitigen Dis-
von Banking für Unternehmen sinkt, und
dass derzeit alle Banken in Österreich an
kussion ist, dass das derzeitige Par-
daraus ergeben sich neue Herausforderun-
einem Firmenkundenportal arbeiten. Ge-
teiengesetz eigentlich bereits sehr
gen für die Banken. Das Firmenkunden-
rade für kleinere Unternehmen müssen
geschäft ist zwar im Gegensatz zum Pri-
sich Banken unserer Überzeugung nach
vatkundengeschäft für die Banken nach
mehr überlegen.
oder Finanzierung von Personal
detaillierte Vorschriften enthält, wie mit derartigen Zuwendungen an die Partei sowie mit den aufgelaufenen Wahlkampfkosten umzugehen ist
wie vor margenträchtig. Bei kleineren Un-
und wie diese im Rechenschafts-
ternehmen verdienen Banken im Kredit-
Haben Sie ein Beispiel? – In Deutschland
bericht abzubilden sind, finanzi-
geschäft Bestandsmargen von immerhin
macht die Bank Holvi den Onlineshop für
noch 2,6 bis 2,8 Prozent, bei großen Un-
ihre Kunden. Zukünftig könnte man das
ternehmen 0,8 bis 0,9 Prozent. Derzeit ha-
auch auf Buchhaltung und Liquiditätsrech-
ellen Diskussionen sicherlich bei
ben aber kaum Unternehmen einen Eng-
nung ausweiten. Ein kleiner Unternehmer,
Zahlungen an parteinahe Vereine
pass bei der Finanzierung. Das heißt, dass
der eine Boutique hat, nimmt zusätzliche
oder Komitees, da diese derzeit erst
der Wettbewerb um die Kunden härter wird
Serviceleistungen sicher gern an.
elle Strafbestimmungen inklusive. Einen gewissen Nachschärfungsbedarf gibt es im Lichte der aktu-
bei Weiterleitung an die Partei auszuweisen sind. Bereits jetzt müssen die von den Parteien jährlich zu erstellenden Rechenschaftsberichte durch zwei (vom Rechnungshof bestellte) Wirtschaftsprüfer kontrolliert werden und sind danach an den Rechnungshof zu übermitteln sowie
DELOITTE GEWINNT TRIGOS Deloitte Österreich wurde heuer zum
bility-Aktivitäten bündelt. Bei „found!“
Überprüfung auf seiner Website zu
ersten Mal bei den Trigos Awards aus-
werden in Kooperation mit dem Impact
veröffentlichen. Abgesehen von den
gezeichnet. Das Beratungsunternehmen
Hub Vienna bereits seit drei Jahren Ge-
paar erforderlichen gesetzlichen
überzeugte in der Kategorie „Mitarbei-
schäftsideen gefördert, die geflüchtete
Präzisierungen scheint in der Ab-
terinitiativen“ mit der Social-Start-up-
Menschen bei der Eingliederung in den
Initiative „found!“. „Drei Jahre ziel-
Arbeitsmarkt
gerichtete Zusammenarbeit hat vie-
Mitarbeiter engagieren sich dabei aktiv
sein. Anders ist es wohl nicht zu
len Menschen geholfen und wurde nun
als Mentoren und bringen ihr Experten-
erklären, dass der Rechnungshof
belohnt. Wir freuen uns über diese be-
Know-how bei der Beratung der Social-
im Juni 2019 noch immer keine Re-
sondere Anerkennung unseres Engage-
Start-ups ein. „Der Trigos Award ist für
ments“, betont Bernhard Gröhs, Chef
uns eine große Motivation, weiterhin ei-
bei Deloitte Österreich. Das Projekt ist
nen Beitrag für die Integration von ge-
Teil des Deloitte Future Fund, in dem das
flüchteten Menschen in den Arbeits-
Unternehmen alle Corporate-Responsi-
markt zu leisten“, schließt Gröhs ab.
von diesem nach einer formellen
wicklung des nun schon einige Jahre alten Parteiengesetzes aber immer noch einiger Sand im Getriebe zu
chenschaftsberichte von 2017 aller im Parlament vertretenen Parteien und der Grünen veröffentlicht hat.
p.bartos@derboersianer.com
62
unterstützen.
Deloitte-
BRANCHE BERATER
TICKER
BCG sieht keine V. l.: Heidi Schachinger, Sabine Bernegger, Esther Freitag, Barbara Polster und Karin Kern.
Beim 19. KPMG Ladies’ Talk sprach KPMG-Partnerin Barbara Polster über Veränderungen, Umbrüche und Übergänge und wie diese im persönlichen als auch
Österreicher unter innovativsten Unternehmen
+++ Hohe Rendite für viele laut Financial Planners unwichtig
im beruflichen Umfeld erfolgreich bewältigt werden können. Gemeinsam mit den KPMG-Partnerinnen diskutierten rund 70 Damen beim KPMG Ladies’ Talk.
+++ KPMG attestiert Zunahme von Cyberattacken
+++ Mittelstand laut EY mit Standortbedingungen zufrieden
+++ 36 Prozent der Österreicher sind laut Studie von Mind Take Research Digital Natives
BERATUNGSBEDARF BEI DIGITALER TRANSFORMATION Österreichs Wirtschaft hinkt dem digita-
48 Prozent melden großen Bedarf an Be-
len Fortschritt hinterher. Wie eine aktuel-
ratung und Unterstützung. „Die Digita-
le Studien des Wiener Unternehmensbera-
lisierung birgt ebenso viele Chancen wie
ters Advicum Consulting zeigt, erkennen
auch Risiken für heimische Unternehmen.
zwar zwei Drittel der mittelständischen
Dies führt oftmals zu großen Unsicherhei-
Unternehmen das Potenzial der digitalen
ten, die nur mit Vertrauen und fundiertem
Transformation, fehlendes Know-how und
Wissen abgebaut werden können. Dafür ist
mangelnde finanzielle Ressourcen verhin-
ein ganzheitlicher Ansatz gefragt, der so-
dern aber deren Implementierung im Be-
wohl die digitale als auch die analoge Ar-
trieb. Nur 15 Prozent der Unternehmens-
beitswelt betrachtet“, so Barbara Redlein,
leiter sind davon überzeugt, die notwen-
Risk Assurance Leader bei PWC Österreich,
digen Fähigkeiten und Kompetenzen aus
im Zuge der „All Eyes on Trust“-Veran-
eigenen Mitteln aufbringen zu können,
staltung ihres Unternehmens im Mai 2019.
+++ Klimawandel laut KPMG größte Herausforderung für Vorstandschefs
WIEN VERLIERT AN EINFLUSS STUDIE. Der „Global Cities Index“, eine weltweite Studie, die von der Unternehmensberatung AT Kearney erhoben wird, reiht Wien bei den international einflussreichsten Städten der Welt nur auf Platz 25
KARRIERE
und damit um vier Plätze schlechter als 2018. In Summe büßte Wien in den letzten acht Jahren 12 Plätze ein. Ein Lichtblick ist aber die Ka-
Andreas Tengler
Thomas Huemer
Wolfgang Ehringer
und Gregor Gluttig gründeten im April 2019 das Unternehmen Tengler-Gluttig Consulting. Das Beratungsunternehmen mit Sitz in Wien spezialisiert sich auf Supply-Chain-Management.
ist seit 1. Juli neuer Partner bei Gaisberg Consulting. Der Historiker war davor Kommuni kationschef der SchweighoferGruppe, weitere Stationen waren Meinl Bank AG und OMV AG.
unterstützt seit April das Team von Advicum Consulting. Der Salzburger spezialisiert sich auf Themen wie Digitalisierung und künstliche Intelligenz in der Industriebranche.
63
tegorie „Zukunftspotenzial“. Hier verbessert sich die Bundeshauptstadt gleich um sieben Ränge auf den 18. Platz. Keine Veränderungen gab es an der Spitze. Als die „mächtigste Stadt der Welt“ gilt wie schon im Vorjahr New York, gefolgt von London und Paris.
#RECHT
VERZÖGERUNG BEI UMSETZUNG DER AKTIONÄRSRECHTERICHTLINIE
KOLUMNE
ALBERT BIRKNER Managing Partner CHSH
UND JETZT? Politisch blieb kein Stein auf dem
Bis 10. Juni 2019 hätte in Österreich die
ab einerBeteiligung von 0,5 Prozent. Kri-
zweite Aktionärsrechterichtlinie umge-
tisch sieht Ritt-Huemer jedoch neben
setzt werden müssen. Die Auflösung der
der verpassten Umsetzungsfrist die Neu-
Regierung führte dazu, die Frist nicht
regelung der Meldungen von Geschäf-
einzuhalten, weshalb sich die Umsetzung
ten börsennotierter Aktiengesellschaften
in nationales Recht weiter verzögert. Ei-
mit ihnen nahestehenden Personen. Die-
gentlich zielt die Richtlinie darauf ab, die
se müssen laut Ministerialentwurf künf-
Mitwirkung der Aktionäre börsennotier-
tig ab einer Bilanzsumme von zehn Pro-
ter Unternehmen zu fördern. Im Zuge
zent gemeldet werden. Für Ritt-Huemer
dessen ist beispielsweise vorgesehen, die
nicht sinnvoll, denn dann müssten oft-
Misstrauensanträge, Übergangsre-
Aktionäre über die Vergütung der Vor-
mals nur Geschäfte im Bereich hunderter
gierungen – die innenpolitischen
stände abstimmen zu lassen. Bindend ist
Millionen gemeldet werden.
Ereignisse überschlugen sich.
diese für den Aufsichtsrat aber nicht, der
Auch wenn die Schwelle auf fünf Pro-
Doch was nun? Fest steht, dass viele
im Nachhinein das Schlusswort über die
zent gesenkt werden würde, wäre dieser
Vergütung hat, wie Manuel Ritt-Huemer
Wert verglichen mit anderen Ländern,
von Schönherr Rechtsanwälte erklärt.
wie Deutschland, wo sie bei 2,5 Prozent
anderen. Rücktritte, Entlassungen,
unter der türkis-blauen Regierung auf den Weg gebrachte Reformen – zumindest mittelfristig – nicht
Die Richtlinie soll primär für Trans-
der Summe aus Anlage- und Umlaufver-
vielzitierten Steuerreform wurde
parenz sorgen und die Kommunikation
mögen berechnet wird, seiner Meinung
bisher nur der Teil in Begutachtung
zwischen Unternehmen und Aktionären
nach unverhältnismäßig. Eine finale Um-
fördern. Vorgesehen ist dafür beispiels-
setzung der Aktionärsrechterichtlinie er-
weise die Identifikation von Investoren
hofft sich Ritt-Huemer bis Herbst.
beschlossen werden. Von der
geschickt, der eine Neuberechnung der Nova für Neuwagen und eine Erleichterung für Unternehmer vorgesehen hätte. Die weiteren Teilpakete, einschließlich einer Senkung der Sozialversicherungsbeiträge für Kleinverdiener und einer Lohnsteuersenkung, wären bis 2021 auf dem Programm gestanden. In der Schwebe hängen unter anderem auch die Reform der Bankenaufsicht, die künftig in der FMA konzentriert werden sollte, die Senkung der KöSt, die angekündigte Reform der Transparenzdatenbank,
WOLF THEISS LAUNCHT NEUE KOMMUNIKATIONS PLATTFORM
das Gewaltschutzpaket, die Pflege-
Österreichs größte Wirtschaftskanzlei Wolf
ner bei Wolf Theiss. Bei Wolf Theiss be-
reform, die Reform des Arbeitslo-
Theiss Rechtsanwälte hat Anfang April eine
deutet das im Konkreten erst einmal, eine
sengeldes und der Mindestpension
neue hauseigene Kollaborationsplattform
Plattform geschaffen zu haben, die eine si-
sowie ein neues ORF-Gesetz.
gelauncht. Ziel der Plattform, die den Na-
chere Umgebung zum Beispiel für Projekt-
men „Wolf Theiss Space“ trägt, soll es sein,
und Transaktionsmanagement sowie zur
an die Stelle des herkömmlichen E-Mail-
weiterführenden Kommunikation bietet.
umgesetzt werden. Zu hoffen wäre
Verkehrs zwischen Wirtschaftsanwalt und
Dazu gehören neben einer barrierefreien
das. Es sind neben Reformen und
Klient zu treten. „Statt nur über Big Data,
Mandantenkommunikation Features wie
Rechtsstaatlichkeit vor allem Kon-
Cloud-Computing, Machine-Learning und
automatisierte Workflows zur Verwaltung
künstliche Intelligenz zu philosophieren,
des Vertragslebenszyklus, automatisier-
geht es nun darum, die Vorteile der Digita-
te Dokumentenerstellung, Vertrags- und
lisierung proaktiv an unsere Klienten wei-
Aufgabenmanagement, sowie ein „Know-
terzugeben“, erklärt Claus Schneider, Part-
ledge-Cockpit“.
Es wird sich zeigen, ob diese wichtigen, aber durchaus umstrittenen Projekte von einer neuen Regierung
tinuität und Vorhersehbarkeit, die einen Wirtschaftsstandort attraktiv machen.
a.birkner@derboersianer.com
64
BRANCHE RECHT
TICKER
Wolf Theiss berät Erste Group bei zwei Benchmark-Emissionen
+++ Zum Anfang hielt Günther Dobrauz (PWC Legal Schweiz) eine Keynote über die Disruption in der Rechtsbranche.
CHSH begleitet Frequentis bei Börsengang
+++ Schönherr eröffnet
Rund 200 Juristen kamen auf Einladung von Disruption Disciples am 7. Mai 2019
Standort in Linz
in die Wiener Nordbahnhalle. Sie informierten sich bei der Erstauflage der Konferenz Vienna Legal Tech 19’ über die neuesten Trends der Digitalisierung in der Rechtsbranche.
+++ Kunz und Wallentin berät JD Sports bei Markteinstieg in Österreich
FINTECHS LEIDEN UNTER NEUER GELDWÄSCHERICHTLINIE
+++ Canal+ holt sich beim Erwerb von M7 Hilfe von Binder Grösswang
Die fünfte Geldwäscherichtlinie muss
Aufholbedarf vor allem im Bereich KYC,
bis 10. Jänner 2020 in nationales Recht
also der vorgeschriebenen Legitima-
umgesetzt werden. Das Finanzministe-
tionsprüfung für Kreditinstitute und
rium zeigt sich mit dem dementspre-
Versicherungen von bestimmten Neu-
chenden Gesetzesentwurf vom April
kunden zur Verhinderung von Geldwä-
2019 zufrieden und bezeichnet Öster-
sche. Österreich sei in diesem Bereich
reich in einem zentralen Punkt als ei-
sehr streng in der Regulatorik, weshalb
nen der europaweiten Vorreiter. Vonsei-
es Fintechs in anderen Ländern leich-
ten des Justizministeriums kommt hin-
ter haben, Fuß zu fassen. Bestes Beispiel
gegen Kritik für die ihrer Ansicht nach
ist dafür die von Österreichern geleitete
kurze Begutachtungsfrist von drei Wo-
N26 Bank, die ihren Hauptsitz nach Ber-
chen. Aber auch die heimische Fintech-
lin gelegt hat. Positiv sieht Bernd Fletz-
Szene würde unter der österreichischen
berger hingegen die Ausarbeitung des
Version des neuen Geldwäschegesetzes
Wirtschaftichen Eigentümer-Register-
leiden, sagt Rechtsanwalt Bernd Fletz-
gesetz. An eine fristgerechte Umsetzung
berger von PFR Rechtsanwälte. Er sieht
bis Jänner 2020 glaubt er auch.
+++ Wolf Theiss berät Volksbank bei Bankschuldverschreibungen
+++ CMS berät HGA Österreich bei Immobilienverkauf
CYBERSECURITY-STRATEGIE ALS ASPEKT FÜR UNTERNEHMENSERFOLG STUDIE. Bessere Ergebnisse und damit einen Vorteil gegenüber dem Mitbewerb, das zeigen Unternehmen mit einer klar definierten
KARRIERE
Digitalisierungsinitiative oder einer festgelegten Cybersecurity-Strategie. Zu diesem Schluss kam die im Mai veröffentlichte Studie „Digital Trust Insights“ von PWC. Deutlich
Francine Brogyanyi
Philipp Tagwerker
Julia Fritz
verstärkt seit Mai 2019 das Dorda Management Komitee rund um Alex Anderl und Martin Brodey. Die zweifache Mutter ist seit 2001 bei der Wiener Wirtschaftskanzlei tätig und gilt vor allem als Frauen- und Nachwuchsförderin.
ist mit Mai 2019 als neuer Rechtsanwalt bei Binder Grösswang eingetragen. Der 36-Jährige arbeitet dort für die Teams Corporate / Mergers & Acqusitions sowie Kapitalmarktrecht, wo er sich unter anderem auf Börsengänge fokussiert.
übernimmt künftig gemeinsam mit Rainer Kaspar die Managementagenden von PHH Rechtsanwälte. Fritz (32) und Kaspar (40) folgen den Kanzleigründern Stefan Prochaska und Hannes Havranek, die weiter Gesellschafter der Kanzlei bleiben.
wurde darin auch die Überlegenheit von Großunternehmen im Gegensatz zu kleineren und mittleren
65
Unternehmen. Die Finanzdienstleistungsbranche zählt dabei zu den Vorreitern. Als wichtig erscheint für 77 Prozent der Pioniere, dass die Cybersicherheitsteams ausreichend mit leitenden Führungskräften interagieren.
BRANCHE FINTECH
TICKER
Zurich und Finabro arbeiten bei betrieblicher Altersvorsorge zusammen
+++ Bawag PSK kauft 49 Prozent an Fintec Finventum für Vermögensverwaltung
+++ Österreichs Fintech Bluecode gewinnt EZB-Hackathon vor N26 und Worldpay
ANDROSCH KAUFT GRAZER GESUNDHEITS-START-UP Der Industrielle Hannes Androsch ist im
nah kommen“, erklärt Androsch das Mo-
Mai mit einem Investment von drei Mil-
tiv für sein Drei-Millionen-Euro-Invest-
lionen Euro in das Grazer Gesundheits-
ment, mit dem er nun 51 Prozent der An-
Start-up Longevity Labs eingestiegen.
teile am Unternehmen hält. „In den letz-
Das Start-up bietet mit „Spermidinelife“
ten hundert Jahren ist die Lebenserwar-
ein mit der Karl-Franzens-Universität
tungen dramatisch gestiegen. Die Ge-
Graz entwickeltes Nahrungsergänzungs-
sundheitsspanne hat aber nicht im glei-
mittel, das die Zellalterung des Körpers
chen Ausmaß zugenommen. Wenn es ge-
verlangsamen soll. „Demenz, Alzhei-
lingt, mit einem natürlichen Produkt Al-
mer, Parkinson, wenn man das mildern,
terserkrankungen zu mindern, wäre dies
Der Anteil der Mobil-Zahler quer
verhindern oder verzögern kann, dann
aus gesundheitspolitischer Sicht ein rie-
durch alle Altersgruppen beträgt in
wäre das ein gewaltiger Gewinn an Le-
siger Erfolg. Salopp gesagt, das Produkt
Österreich aktuell 32 Prozent. Bei
bensqualität, in der Lebensspanne und
hilft dabei, alt zu werden und gesund zu
Gesundheitsspanne einander möglichst
sterben“, so Androsch.
MOBILE PAYMENT IN ÖSTERREICH STUDIE. Die österreichische Bevölkerung steht mobilem Bezahlen nach wie vor skeptisch gegenüber.
den unter 30-jährigen Österreichern sind es rund 48 Prozent. Damit liegt Österreich auf dem zweitletzten Platz im europäischen Vergleich. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle „Mobile Payment Report 2019“ von PWC. Vor allem das fehlende Vertrauen in große Tech-Unternehmen stellt
NEUE FONDS UND AKTIONÄRE FÜR STARTUP 300 AG
einen Hemmschuh für mobiles Bezahlen da. „Die Verbraucher
Die Startup 300 AG hat einen neu-
Fonds werden von Business-Angel Hansi
wünschen sich offensichtlich, dass
en Start-up-Fonds angekündigt. Unter
Hansmann unterstützt. Im selben Atem-
ihre Bank digitale Services wie
der Marke Pioneers Ventures III sollen
zug hat die Startup 300 AG angekündigt,
ab Herbst Investments in Frühphasen-
mit der Grosso-Tec AG unter der Füh-
Start-ups erfolgen. Fondsmanager soll
rung von Vorstand Kerstin Gelbmann ei-
angewiesen sind“, so Georg Ogrinz,
Lucanus Polagnoli werden, der bis Ende
nen neuen Kernaktionär zu bekommen.
Leiter Banking Consulting bei PWC
des Jahres seine Tätigkeit bei Speed
Hinter der Grosso-Tec AG stehen Inves-
Österreich. Die Lösung könnte
invest schrittweise zurückfahren wird.
tor Erhard Grossnigg und Hannes Nie-
Das Team von Polagnoli soll neben Pio-
derhauser, CEO der im TecDAX notierten
Mobile Payment anbietet, damit sie eben nicht auf die Angebote der großen Technologiekonzerne
hier in Kooperationen zwischen klassischen Finanzdienstleistern
neers Ventures III auch einen weiteren,
S&T AG. Im Rahmen einer Kapitalerhö-
der Befragten bezeichnen das als
auf Investments im Gesundheitsbereich
hung sollen bis zu zehn Prozent des Un-
wünschenswert.
spezialisierten Fonds verwalten. Beide
ternehmens erworben werden.
und Fintechs liegen. 60 Prozent
66
SEITENBLICKE RANKING
#RANKING
besten Banker in Österreich
E
in Generationenwechsel steht an bei den heimischen Bankern. Nach und nach nehmen die Granden ihren Hut und übergeben das Ruder der Branchen-Flaggschiffe. In relativ
ruhigem Fahrwasser wohlgemerkt. Die Zinsmargen steigen lang-
sam wieder. Das Kreditwachstum ist ordentlich und die Risikokosten sinken. Doch die nächsten Stromschnellen nähern sich schon. Es gilt, die Bank der Zukunft zu kreieren, um sie zu meistern und nicht an Kostendruck, Umsatzrückgang und Wettbewerb zu zerschellen. Glaubt man aktuellen Studien, wird in den nächsten fünf Jahren jede zehnte Bank an diesem Kunststück scheitern. Wer nicht untergehen will, braucht neue Lösungen für das strauchelnde Privatkundengeschäft. Die eine oder andere Alt filiale wird hierfür über Bord gehen müssen. Wer schlau ist, lernt von Fintechs und Digitalbanken, die gerade erst richtig Fahrt aufnehmen. Um zu klären, welche heimischen Banker gefeiert abtreten und welche jungen Shootingstars ins Rampenlicht drängen, hat es sich der Börsianer zur Aufgabe gemacht, die heimischen Banken unter die Lupe zu nehmen. Die besten Bankvorstände auf dem rot-weiß-roten Finanzplatz wurden mittels eines einstufigen Peergroup-Scorings ermittelt, die Kandidaten bewerteten sich mit Punkten von eins bis zehn. Der Börsianer hatte auf das Ergebnis deshalb keinen Einfluss.
67
SEITENBLICKE RANKING
1. PLATZ
2. PLATZ
3. PLATZ
Ewald Nowotny
Andreas Treichl
Franz Gasselsberger
OESTERREICHISCHE NATIONALBANK
ERSTE GROUP BANK AG
OBERBANK AG
Topplatzierungen Gleich zwei der top drei Banker des diesjährigen Börsianer-Rankings übergeben dieses Jahr das Zepter und ziehen sich aus ihrem Unternehmen zurück. Allen voran sichert sich Andreas Treichl (Platz 1 / 93,89 Punkte) mit fast 15 Punkten Vorsprung erneut den ersten Platz. Sein Unternehmen, die Erste Group Bank AG, feiert heuer 200-Jahr-Firmenjubiläum. Treichl kann mit Stolz behaupten, seine Bank über Jahrzehnte nachhaltig geprägt zu haben. Alles in allem ein erfolgreiches letztes Amtsjahr für den smarten Manager, der sich Ende 2019 von der Spitze des Instituts verabschieden wird.
DIE AUFSTEIGER PLATZ ZULETZT NAME
26. 8. 14. 18. 32.
UNTERNEHMEN
(43.) Platzer Meinhard LGT Bank AG (22.) Dörfler Stefan
Erste Bank Österreich AG
(28.) Schaufler Thomas Erste Bank Österreich AG (-)
Zenz Werner
(44.) Böhler Peter
Bankhaus Carl Spängler & Co. AG Bankhaus Schelhammer & Schattera AG
Auch Ewald Nowotny (Platz 2 / 79,47 Punkte) wird wenige Wochen vor seinem Pensionsantritt von seinen Branchenkollegen mit einer ausgezeichneten Platzierung honoriert. Wie schon im vergangenen Jahr landet der Chef der Oesterreichischen Nationalbank souverän auf Platz zwei. Nowotnys Präpension-Wortgewalt scheint den Kollegen zu gefallen.
68
SEITENBLICKE RANKING
PLATZ
ZULETZT
PUNKTE
NAME
UNTERNEHMEN
1.
(1.)
93,89
TREND
→
Treichl Andreas
Erste Group Bank AG
2.
(2.)
79,47
→
Nowotny Ewald
Oesterreichische Nationalbank
3.
(8.)
71,58
↑
Gasselsberger Franz
Oberbank AG
4.
(5.)
71,11
↑
Bernkopf Helmut
Oesterreichische Kontrollbank AG
5.
(4.)
69,00
↓
Strobl Johann
Raiffeisen Bank International AG
6.
(3.)
67,22
↓
Cernko Willibald
Erste Group Bank AG
7.
(6.)
62,63
↓
Ittner Andreas
Oesterreichische Nationalbank
8.
(22.)
61,67
↑
Dörfler Stefan
Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG
9.
(7.)
60,50
↓
Schaller Heinrich
Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG
10.
(12.)
58,33
↑
Zadrazil Robert
Unicredit Bank Austria AG
11.
(11.)
57,22
→
Witt-Dörring Franz
Schoellerbank AG
12.
(9.)
52,63
↓
Stockbauer Herta
BKS Bank AG
13.
(16.)
52,50
↑
Buchleitner Klaus
RLB Niederösterreich-Wien AG
14.
(28.)
51,11
↑
Schaufler Thomas
Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG
15.
(24.)
50,00
↑
Keplinger-Mitterlehner Michaela
Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG
16.
(23.)
49,47
↑
Burtscher Gerhard
Bank für Tirol und Vorarlberg AG
17.
(21.)
48,42
↑
Jauk Christian
Capital Bank - Grawe Gruppe AG
18.
(-)
48,42
↑
Zenz Werner
Bankhaus Carl Spängler & Co. AG
19.
(-)
47,50
↑
Grüll Martin
Raiffeisen Bank International AG
20.
(13.)
46,67
↓
Mittendorfer Gernot
Erste Group Bank AG
21.
(25.)
46,00
↑
Schaller Martin
Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG
22.
(-)
45,50
↑
Abuzaakouk Anas
Bawag Group AG
23.
(27.)
44,74
↑
Eisl Wolfgang
UBS SA (Österreich)
24.
(26.)
43,89
↑
Sommer-Hemetsberger Angelika
Oesterreichische Kontrollbank AG
25.
(18.)
43,50
↓
Lippitt Frank
Bank Gutmann AG
26.
(43.)
42,22
↑
Platzer Meinhard
LGT Bank AG
27.
(37.)
42,00
↑
Fleischmann Gerald
Volksbank Wien AG
28.
(31.)
41,67
↑
Hengl Dieter
Unicredit Bank Austria AG
29.
(10.)
41,58
↓
Pribil Kurt
Oesterreichische Nationalbank
30.
(33.)
39,50
↑
Celeda Wilhelm
Kathrein Privatbank AG
31.
(39.)
37,89
↑
Gerhard Fabisch
Steiermärkische Bank und Sparkassen AG
32.
(44.)
36,32
↑
Böhler Peter
Bankhaus Schelhammer und Schattera AG
33.
(34.)
35,26
↑
Löw Robert
Liechtensteinische Landesbank Österreich AG
34.
(-)
35,00
↑
Butollo Martin
Commerzbank AG (Österreich)
35.
(40.)
34,50
↑
Haller Michel
Hypo Vorarlberg Bank AG
36.
(-)
33,89
↑
Baumgartner Dietmar
LGT Bank AG
37.
(-)
33,00
↑
Sirucic Enver
Bawag Group AG
38.
(-)
33,00
↑
Januszewski Lukasz
Raiffeisen Bank International AG
39.
(35.)
32,78
↓
Berger Eduard
Wiener Privatbank SE
40.
(-)
32,63
↑
Bruckner Martin
Allianz Investmentbank AG
41.
(41.)
32,63
→
Rockenschaub Michael
Allgemeine Sparkasse Oberösterreich Bank AG
42.
(-)
31,50
↑
Sarkoezi Sonja
Sberbank Europe AG
43.
(-)
30,00
↑
Hofstaetter-Popst Gregor
Unicredit Bank Austria AG
44.
(50.)
29,00
↑
Kageneck Jean
BNP Paribas SA Austria
45.
(-)
29,00
↑
Wolf-Schönach Georg
Bankhaus Krentschker & Co. AG
46.
(-)
26,00
↑
Wonnebauer Hermann
Zürcher Kantonalbank Österreich AG
47.
(-)
25,79
↑
Fislage Bernd
Kommunalkredit Austria AG
48.
(-)
25,79
↑
Viehauser Wolfgang
Hypo NOE Gruppe
49.
(-)
25,50
↑
Shah Sath
Easybank AG
50.
(46.)
25,50
↓
Edelsbrunner Michael
Citibank Europe, Austria Branch
*BEI PUNKTEGLEICHHEIT ZÄHLT DIE HÖCHSTE EINZELBEWERTUNG; **NICHT MEHR IM UNTERNEHMEN TÄTIG
69
SEITENBLICKE RANKING
Bekleidete Franz Gasselsberger (Platz 3 / 71,58 Punkte), Generaldirektor der Oberbank AG, im letzten Jahr noch den achten Platz, so wurde sein Durchhaltevermögen und Kampfgeist in diesem Jahr mit einem Stockerlplatz belohnt. Der bestplatzierte Privatbanker, Franz Witt-Dörring (Platz 11 / 57,22 Punkte), verpasste den Einzug unter die Top Ten nur knapp. Direkt hinter Witt-Dörring landet mit Herta Stockbauer (Platz 12 / 52,63 Punkte), Vorstandsvorsitzende der BKS Bank AG, die bestplatzierte Frau.
Auf- und Absteiger Aufsteiger waren die Privatbanker. Meinhard Platzer (Platz 26 / 42,22 Punkte), Co-Chef der LGT Bank AG, verbesserte sich um 17 Plätze. Auch ein Großbanken-Aufsteiger-Duo konnte dieses Jahr aufzeigen. Stefan Dörfler (Platz 8 / 61,67 Punkte) und Thomas Schaufler (Platz 14 / 51,11 Punkte), die jungen Wilden von der Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG, überzeugten
DIE ABSTEIGER PLATZ ZULETZT NAME
29.
UNTERNEHMEN
(10.) Pribil Kurt
Oesterreichische Nationalbank
20.
(13.) Mittendorfer Gernot
Erste Group Bank AG
25.
(18.) Lippitt Frank
Bank Gutmann AG
39.
(35.) Berger Eduard
Wiener Privatbank SE
50.
(46.) Edelsbrunner Michael Citibank Europe, Austria Branch
die Kollegen. Dörfler, der zukünftig als Finanzvorstand der Erste Group Bank AG agieren wird, hält mit seiner Positionierung auch die Fahne der jüngeren Bankergeneration unter den Top Ten hoch. Die meisten Plätze büßte dieses Jahr Kurt Pribil (Platz 29 / 41,58 Punkte) von der Oesterreichischen Nationalbank ein.
DIE BEWERTUNGSKRITERIEN Das Ranking wird nach qualitativen Methoden in einem einstufigen Scoringmodell (Peergroup-Bewertung) ermittelt. Die nominierten Kandidaten konnten einander gegenseitig bewerten. Das Ergebnis des Rankings wurde mit dem Mittelwert aller Bewertungen berechnet und in Prozent umgewandelt. Eine Person kann maximal eine Bewertung von 100 Prozent erreichen. Bei Punktegleichheit zweier oder mehrerer Personen entscheidet die höchste Einzelbewertung. Die Kandidaten konnten keine Bewertung für sich selbst oder Konzernkollegen abgeben.
70
© APA-Picturedesk, Anna Huber
360 Grad. 365 Tage.
PRO KAPITALMARKT! Weil‘s um Einkommen, Wohlstand und Beschäftigung geht.
360 GRAD. 365 TAGE. PRO KAPITALMARKT! Die Wirtschaftswissenschaften belegen, dass ein gesunder Finanzsektor ein wichtiger Faktor für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum einer Volkswirtschaft ist. Ein handlungsfähiger Kapitalmarkt generiert Einkommen, Beschäftigung und Wohlstand in Österreich. Deshalb setzen sich diese Unternehmen dafür ein.
FINANZPLATZ ANALYSE
#BANKEN
MACHTKAMPF UM 3 BANKEN GRUPPE Konflikt. Die Unicredit Bank Austria AG fühlt sich übervorteilt und fechtet Kapitalerhöhungen der 3-BankenGruppe an. Als Großaktionär hält sie direkt und indirekt mehr als 47 Prozent bei der BTV AG, rund 30 Prozent an der BKS Bank AG und 23,8 Prozent an der Oberbank AG.
Großaktionär Unicredit Bank Austria AG klagt die österreichischen Anteilseigner der drei Regionalbanken Oberbank, BKS Bank und BTV. Nun ist sogar die Übernahmekommission am Zug. TEXT JULIA KISTNER
72
© MANFRED SODIA
FINANZPLATZ ANALYSE
D
ie Stimmung zwischen den Ak-
An Spekulationen wolle man sich nicht
(Bank Austria) beantragte eine Sonder-
tionären der 3-Banken-Gruppe
beteiligen, so die Begründung. Mit der
prüfung allerKapitalerhöhungen seit
ist aufgeheizt. Die Fronten sind
Geheimniskrämerei um sein Tun bricht
1994 durch einen unabhängigen Wirt-
man sie einfach selbst vom Zaun.
schaftsprüfer bei den Regionalbanken
verhärtet. Auf der einen Seite stehen
BKS Bank AG und BTV AG. Bei der drit-
Unicredit Bank Austria AG mit Konzerntochter Cabo Beteiligungs GmbH, auf der
Der Eigentümerstreit
ten Regionalbank im Bunde, der Ober-
anderen die kapitalmäßig verschränk-
Harmlose, überwindbare Eigentümer-
bank AG, wurde ein dritter Aufsichts-
ten österreichischen Regionalbanken
differenzen sehen jedenfalls anders aus.
ratsvertreter eingefordert. Nachdem alle
BKS Bank AG, BTV AG und Oberbank AG.
Neuerlich entflammt ist der seit Jahr-
drei Anträge auf den jeweiligen Haupt-
Alle Beteiligten meiden das direkte Ge-
zehnten lodernde Machtkampf um die
versammlungen abgeschmettert wur-
spräch sowohl miteinander als auch mit
3-Banken-Gruppe im April 2019. Groß-
den, verschärft die Bank Austria jetzt
Medien wie der Teufel das Weihwasser.
aktionär Unicredit Bank Austria AG
die Gangart mit Anfechtungsklagen ge-
73
FINANZPLATZ ANALYSE
Landesgerichten. Bonmot am Rande: Der Leiter der Rechtsabteilung der Bank Austria ist der frühere Generalsekretär der Oberbank, Alexander Schall, der sich im Swap-Prozess mit der Stadt Linz als da-
Kampfansage. Oberbank AG, BKS Bank AG und BTV Bank bilden die 3-Banken-Gruppe. Sie sehen der Klage der Unicredit Bank Aus tria AG selbstbewusst entgegen.
© OBERBANK AG
gen alle drei Banken bei den jeweiligen
maliger Rechtsberater der Bawag einen Namen als „Scharfmacher“ machte. Oberbank AG. Die Linzer Bank erzielte 2018 einen Zinsüberschuss von 345,2 Millionen Euro, die Bilanzsumme beträgt 22,12 Milliarden Euro, die Kosten-ErtragsRelation liegt bei 48,92 Prozent. Die Oberbank AG beschäftigt 2.101 Mitarbeiter.
Die Argumente Fragt man bei der Bank Austria nach, was sie dazu bewegt, die anderen 3-Banken-
Beteiligungsstruktur
Aktionäre mit Klagen einzudecken, wird versichert, dass man keinesfalls seine
Streubesitz (Börse) 35,99 % CABO Beteiligungs GmbH (= Unicredit) BTV Bank BKS Bank AG Bausparkasse Wüstenrot Mitarbeiter Generali 3 Banken Holding
Anteile an den Regionalbanken verändern wolle. Vielmehr sei man dazu strafrechtlich verpflichtet. Es bestünde der dringende Verdacht, dass sich die 3-Banken-Gruppe ihre letzten sechs Kapitalerhöhungen vereinfacht gesagt selbst fi-
23,76 % 16,15 % 14,21 % 4,5 % 3,77 % 1,62 %
nanzierten: Die Generali 3 Banken Holding, deren Eigentümer die drei Regionalbanken und die Generali sind, ist als Aktionär bei allen drei Banken bei den
jede der drei Banken immer rentiert: Der
gigkeitskampf spontan viel Zuspruch von
letzten Kapitalerhöhungen immer brav
Wert der damit von der Generali 3 Ban-
Politik, Industrie, Medien und Investoren
mitgezogen. Laut Bank Austria aller-
ken Holding angeschafften Aktien über-
erhielt. „Bankgeschäfte beruhen auf Ver-
dings mit Geld, das zuvor von den Insti-
steigt die geleisteten Zuschüsse um ein
trauen“, wirft sich auch Christoph Leitl,
tuten an die Holding geflossen sei. Damit
Vielfaches. Damit stieg auch der Wert der
Ex-Präsident
hätte sich die 3-Banken-Gruppe de fac-
Beteiligung jeder der drei Banken an der
Österreich (WKO), für die Unabhängig-
to selbst gekauft. Das wäre eine verbo-
Holding“, wird seitens der 3-Banken-
keit der gut verankerten Regionalbanken
tene Einlagenrückgewähr, die alle ande-
Gruppe betont. Ihre Kapitalerhöhungen
in die Bresche, „es sind gut geführte Di-
ren Aktionäre übervorteilt. Als Schuld-
seien immer von Rechtsexperten beglei-
videndenzahler. Viele ihrer Kunden sind
eingeständnis wertet die Bank Austria,
tet und auch von den Aufsichtsräten der
in Norditalien tätig und profitieren von
dass die 10,5 Millionen Euro, die von den
Bank Austria abgenickt worden. Das wird
den Synergieeffekten der jetzigenEigen-
Regionalbanken an die 3 Banken Holding
auch von der Bank Austria nicht bestrit-
tümerstruktur. Aber niemand braucht die
geflossen sind, von dieser zuletzt an die
ten. Von der Einlagenrückgewähr habe
Unicredit als Mehrheitsaktionär.“
Regionalbanken zurückgezahlt wurden.
man jedoch erst im Herbst bei einer Auf-
Investor Rupert-Heinrich Staller hält
Stimmt so nicht, kontert die Gegen-
sichtsratssitzung der BTV AG erfahren,
die Argumente der Bank Austria für ihre
seite und wartet guten Mutes mit neuen
als Unterlagen eines Arbeitsausschus-
Anfechtungsklagen für vorgeschoben:
Gutachten externer Rechtsberater auf.
ses auftauchten, in dem die Bank Austria
„Wenn sie einen strafrechtlichen Ver-
Diese sollen untermauern, dass keine
nicht saß. Aktionären dürfen Einlagen
stoß wittern, dann müssten sie nicht
verbotene Einlagenrückgewähr vorliegt.
nicht zurückgewährt werden. Sie haben
die erfolgten Kapitalerhöhungen prü-
Die Generali 3 Banken Holding habe
nur Anspruch auf den Bilanzgewinn laut
fen lassen, sondern Strafanzeige erstat-
mit der nochmaligen Kapitaleinzahlung
Jahresabschluss. Andere Ausschüttun-
ten.“ Überhaupt findet Staller, dass sich
erst gar keine Zweifel über den Stimm-
gen sind verboten.
die Bank Austria mit ihrem aggressiven
der
Wirtschaftskammer
rechtsumfang auf den gerade absolvier-
Die Regionalbanken nehmen ihren
Klagsverhalten keinen Gefallen tut: „Das
ten Hauptversammlungen aufkommen
Gegner offensichtlich sehr ernst. Die
ist mit Sicherheit schädlich für die Re-
lassen wollen. Jetzt werde gerichtlich
Oberbank AG sah sich zu einer großflä-
putation. Oder was würden Sie von Ih-
geklärt, ob sie dafür tatsächlich zweimal
chigen Werbekampagne mit Generaldi-
rer Hausbank halten, wenn diese so vor-
zahlen musste. „Diese Gesellschafter-
rektor Franz Gasselsberger veranlasst,
geht?“ Etwa wenn das Aufsichtsrats-
zuschüsse haben sich wirtschaftlich für
der für seinen unermüdlichen Unabhän-
mitglied Gregor Hofstätter-Pobst trotz
74
© BTV AG
© BKS BANK AG
FINANZPLATZ ANALYSE
BKS Bank AG. Die Bank erzielte 2018 einen Zinsüberschuss von 129,7 Millionen Euro, die Bilanzsumme beträgt 8,4 Milliarden Euro, die Kosten-Ertrags-Relation liegt bei 50,3 Prozent. Die BKS Bank AG beschäftigt 932 Mitarbeiter.
BTV AG. Die Bank für Tirol und Vorarlberg AG erzielte 2018 einen Zinsüberschuss von 123 Millionen Euro, die Bilanzsumme beträgt 11,6 Milliarden Euro, die KostenErtrags-Relation 58,9 Prozent. Die BTV AG beschäftigt 1.438 Mitarbeiter.
Beteiligungsstruktur
Beteiligungsstruktur
CABO 23,2 % Streubesitz BTV Oberbank Generali 3-Banken Unicredit Bank Austria Wüstenrot Belegschaft
21,6 % 18,9 % 18,5 % 7,4 % 6,6 % 3,0 % 0,8 %
CABO 37,53 % Generali 3 Banken BKS Oberbank Unicredit Bank Austria Streubesitz Wüstenrot BTV-Stiftung
14,84 % 13,59 % 13,22 % 9,85 % 7,87 % 2,5 % 0,6 %
Treuepflicht seine Aufsichtsratskollegen
vor allem des Aufsichtsratsmitglieds
desgerichte, am Zug, die über die Ein-
nicht dahingehend einweiht, dass sein
Gregor Hofstätter-Pobst thematisiert
leitung einer Sonderprüfung der Kapi-
Brötchengeber Sonderprüfungen gegen
hat. Man habe sich erst an die Gerichte
talerhöhungen
BKS Bank AG und BTV AG vorbereitet.
gewendet, nachdem man beim Vorstand
Kaum damit begonnen, muss das Lan-
mit seinen Anfragen kein Gehör fand,
desgericht Innsbruck womöglich seine
hält die Bank Austria entgegen.
Ermittlungen auch schon unterbrechen
Staller könnte übrigens als Zeuge in der Causa berufen werden, weil er auf
entscheiden
müssen.
und vorerst prozesstechnisch die Über-
der BKS-Hauptversammlung durch seine Wortmeldung erst die umstrittene
Wie es weitergeht
nahmekommission einschalten, rech-
Vorgehensweise der Bank Austria und
Jetzt sind die Zivilgerichte, sprich Lan-
net BTV-Rechtsexperte Stefan Heidin-
Die Zeiten ändern sich. Die Banken auch. Beratung bedeutet unser Wissen zu teilen. www.wienerprivatbank.com
FINANZPLATZ ANALYSE
Hauptakteure. Bank-Austria-Finanzvorstand Gregor Hofstätter-Pobst sitzt als einfaches Mitglied im Aufsichtsrat der Oberbank AG, BKS Bank AG und BTV AG. OberbankGeneraldirektor Franz Gasselsberger, BKS-Vorstandschefin Herta Stockbauer und BTV-Vorstandschef Gerhard Burtscher weisen seine Anschuldigungen zurück.
ger: „Denn in der uns zugestellten An-
frage. Die 3-Banken-Gruppe hätte ihre
hauptete Marktmanipulationen wie In-
fechtungsklage wird von der Bank Aus-
Zuschüsse nicht dem regulatorisch re-
sider-Informationen oder unterlassene
tria behauptet, dass das Syndikat der
levanten Eigenkapital zugerechnet. Man
Ad-hoc-Meldungen feststellen, werde
BTV-Kernaktionäre in der Vergangen-
werde jetzt die Entscheidungen der Zi-
man natürlich aktiv werden.
heit gegen die übernahmerechtliche An-
vilgerichte verfolgen. Sollte man be-
gebotspflicht verstoßen habe. Darüber muss nun die Übernahmekommis sion erst entscheiden. Und weil es das Gesetz bei Einschaltungen der Übernahmekommission so vorsieht, haben wir auch gleich eine Ad-hoc-Meldung gemacht.“ Der Hintergedanke der Anschuldigung, so wird spekuliert, könnte sein, dass die Bank Austria damit ein Pflichtangebot für sämtliche BTV-Ak tien erzwingen möchte. Dies sei wie auch die gesamte Anfechtungsklage unberechtigt, betont Heidinger. Ins gleiche Horn stoßen die beiden anderen Regionalbanken. Die Klagen der Gegenseite werde man beeinspruchen. Ob man selbst auch gegen die Bank Austria rechtlich vorgehen werde, könne man im Moment nicht sagen. Die
Finanzmarktaufsicht
(FMA)
bringt sich vorerst nicht ins Spiel. Für die Einhaltung des Aktienrechts sei sie nicht erstzuständig, sehr wohl aber für Verstöße gegen das Bankwesengesetz.
Was man mit seinen 3-Banken-Anteilen tun werde, wenn man vom Ge-
#HISTORIE MACHTSPIELE MIT TRADITION –B is 1951 war der Creditanstalt-Bankverein (CA) mit rund 80 Prozent an der Oberbank AG, 90 Prozent an der BKS Bank AG und mit 95 Prozent an der BTV AG beteiligt. – 1 952 gab die CA den Mehrheitsbesitz an den drei Banken auf, um die Geschäfte außerhalb Wiens vor der sowjetischen Besatzung abzusichern. Bei der Oberbank AG ließ sie sich auf 21,69 Prozent zurückfallen. Ähnlich verfuhr sie jeweils mit BKS Bank AG und BTV AG. Stimmrechte sicherte sie sich weiterhin durch Syndikatsverträge. – 1 984 machte die 3-Banken-Gruppe von der im Syndikatsvertrag mit CA vereinbarten Möglichkeit Gebrauch, diesen Vertrag zu kündigen. Unter Ex-Oberbank-General Hermann Bell erfolgte untereinander und mit neuen Partnern wie der Generali eine eigentumsrechtliche Verschränkung. Ein neuer Syndikatsvertrag sicherte die Unabhängigkeit. –B ei mehreren Kapitalerhöhungen seitdem ließen CA, später Unicredit Bank Austria AG, ihren direkten und indirekten Anteil außer bei der BTV AG weiter absinken.
richt recht bekomme, werde man sich dann überlegen, wenn es so weit sei, hält man sich bei der Bank Austria bedeckt. Die 3-Banken-Gruppe dürfte sich vorerst in der sicheren Verteidigungsposition einzementieren. Ob es Gegenklagen gebe, könne man momentan nicht sagen. Die Sieger des Machtgemetzels stehen ohnedies längst fest: „Am Ende verdienen wieder nur die Rechtsanwälte“, bedauern Leitl und Schaller unisono. Der Rechtsstreit könnte sich über Jahre hinziehen. Jeder Anfechtungsklage folgt ein Einspruch. Staller hat aber auch Verständnis für die Bank Austria, „die rund 1,4 Milliarden Euro in der 3-Banken-Gruppe stecken hat, wenig bis gar nichts mitreden darf und sich mit soliden, aber bescheidenen Dividenden zufriedengeben muss, da die Gewinne für den Ausbau der Marktpräsenz verwendet werden. Doch statt mit Klagen lästig zu werden, wäre ein
Solche lägen nach heutigem Wissens-
Exit über strategisch gemeinsam mit der
stand nicht vor, meint die FMA auf An-
3-Banken-Gruppe gut vorbereitete Ka-
76
FINANZPLATZ ANALYSE
te, teure Führungskräfte freiwillig von der Payroll der Bank Austria schlichen. Viele
„Bin gern M akler, wenn Unicredit aussteigen möchte.“
„Am Ende v erdienen wieder nur die Rechtsanwälte.“
Bank-Austrianer wurden billig auf Kosten der österreichischen Steuerzahler in Frühpension geschickt. Beim Abgang von der Wiener Börse wurden die vielen Kleinanleger bescheiden abgefertigt. Zu-
CHRISTOPH LEITL
RUPERT-HEINRICH STALLER
letzt versuchte man 100 Millionen Euro pitalmarkttransaktionen viel vernünfti-
Kapital aus der Übertragung der Letztbe-
Balsam für die Börsenkurse?
ger und wirtschaftlicher.“ Ex-WKO-Prä-
günstigungsrechte an der B&C Privatstif-
Große Kurssprünge – weder nach oben
sident Leitl würde sogar „als Makler zur
tung zu schlagen. Der Industrielle Micha-
noch nach unten – dürfte man sich von
Verfügung stehen, sollte die Bank Aus
el Tojner (Seite 10) wollte sich damit die
den Grabenkämpfen bei der 3-Ban-
tria für ihre Aktienpakete eine österrei-
Mehrheitsbeteiligungen der Stiftung an
ken-Gruppe nicht erwarten. Für die
chische Investorengruppe suchen.“ Auch
den Paradeunternehmen Semperit Hol-
Aktienkurse der börsennotierten BKS
die 3-Banken-Gruppe wäre ihr wie schon
ding AG, Lenzing AG und Austria Metall
Bank AG, BTV AG und Oberbank AG sei
2008 bei der Suche nach Abnehmern ihrer
AG sichern, wozu es dann aber nicht kam.
der Eigentümerstreit ein „No-Event“,
„Banken haben derzeit bei den Regu-
und dies nicht nur wegen des geringen
larien und den absurd niedrigen Zinsen
Streubesitzes, meint Rupert-Heinrich
Handschrift der Unicredit
kaum eine Chance, normal Geld zu ver-
Staller: „Die Aktionäre sind überzeugt,
Dafür müsse sich die Bank Austria aber
dienen“, erklärt sich Kapitalmarktken-
dass sich das Syndikat der drei Regi-
erst einmal äußern, ob sie verkaufen will.
ner Wolfgang Matejka, Geschäftsführer
onalbanken auch nicht auf dem Ge-
Oder genau genommen ihre Konzernmut-
der Matejka & Partner Asset Manage-
richtsweg aufweichen lässt.“ Sie hät-
ter Unicredit in Italien, deren Handschrift
ment, die verzweifelte Suche nach Ein-
ten nichts zu befürchten, denn alle drei
die Anfechtungsklagen gegen die Regio-
nahmen. Und alle drei österreichischen
Regionalbanken wirtschaften gut, zu-
nalbanken tragen dürfte. Seit der Über-
Regionalbanken verdienen derzeit gut,
letzt sogar immer besser.
nahme der Bank Austria 2005 hat sich die
„dazu kommt die Situation in Italien,
Um einen jahrelangen Rechtsstreit
Unicredit, weit weg von den rot-weiß-ro-
die sicher nicht bequem ist. Der Verkauf
abzuwenden „wäre ein Zusammen-
ten Emotionen, in Österreich nicht gera-
von Beteiligungen ist oft ein notwendiges
schluss bei gleichzeitigem Börsenrück-
de beliebt gemacht. Das lukrative CEE-
Übel, um die Profitabilität nicht zu verlie-
zug zu überlegen“, meint Matejka, „die
Geschäft der Bank Austria wurde kurzer-
ren.“ Und vielleicht auch, um die Unicre-
Kapitalmaßnahmen der letzten Jahre ha-
hand nach Mailand transferiert und mit
dit-Aktionäre zu besänftigen, die in den
ben kaum zu einer Erhöhung des Streu-
ihr auch gleich wichtige Schlüsselstellen
letzten zwölf Monaten einen Kursverlust
besitzes geführt, und das dürfte auch so
in der Verwaltung, sodass sich altgedien-
von 27 Prozent verbuchen mussten.
weitergehen. Warum also nicht?“ n
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78
FINANZPLATZ BANKEN
Hohe Kosten durch Regulation und Bankensteuern, weniger Ertrag durch das Zinsumfeld, damit hatten heimische Retailbanken bisher zu kämpfen. Im europäischen Vergleich steht die Branche aber recht gut da. Für Zukunftsängste ist es derzeit noch zu früh. TEXT THOMAS MÜLLER
© ERSTE GROUP BANK AG
W
ie Monumente einer längst
dern berücksichtigt, insgesamt 92. „Der
vergangenen Zeit stehen sie
durchschnittliche Gewinn hat sich bei
in der Wiener Innenstadt,
diesen seit 2012 von 15 Prozent wieder
ehemalige Bankzentralen mit luxuriö-
auf 33 Prozent des Ertrags gesteigert“,
sen Marmorhallen aus dem 19. Jahrhun-
sagt Studienatorin Daniela Chikova,
dert oder mit der Eleganz des Jugendstils
Partnerin bei AT Kearney in Wien. „Der
wie in der ehemaligen Postsparkassen-
Grund dafür sind die gesunkenen Kosten
Halle an der Ringstraße. Erst vor kurzem
für die Risikovorsorge. Die Kreditport
ist die Bawag Group AG hier ausgezogen
folios wurden bereinigt und neue inter-
ebenso wie die Unicredit Bank Austria
ne Richtlinien aufgestellt. Die Banken
AG, die einst in der Schottengasse resi-
sind bei der Kreditvergabe vorsichtiger
dierte, bevor sie in die schlichten Büro-
geworden, es wird entsprechend weni-
häuser des Austria Campus im zweiten
ger zur Seite gelegt.“
Bezirk wechselte. Zurück bleiben lee-
Sollte es wieder zu einer Wirtschafts-
re „Lost Places“, die früher oder später
krise kommen, könnte diese Absiche-
ihre Bestimmung als Luxushotel finden
rung für einige aber nicht ausreichend
werden.
sein, warnt die Expertin. Dynamischer
Allzu traurig müssen die Banker über
entwickelte sich dabei Mittel- und Ost-
das Ende des alten Glanzes nicht sein,
europa, was einerseits mit den Zinsen
denn die Situation der großen Geldinsti-
außerhalb des Euroraums zu tun hat und
tute in Österreich und Europa ist nicht so
andererseits mit einer Verdopplung des
deprimierend, wie man angesichts des
Kredit- und Einlagenvolumens. Davon
Filialensterbens meinen möchte. Denn
profitiert haben nicht zuletzt die öster-
trotz extrem niedriger Zinsen, die auf
reichischen Banken, die sich vermehrt
die Zinsmargen drücken, und zeitweise
Richtung Osten orientiert haben. „Seit
hoher Risikokosten konnten die Banken
2011 sind die österreichischen Institute
europaweit die Erträge bei den Privat-
im europäischen Vergleich überdurch-
kunden stabil halten, besagt das Retail
schnittlich gewachsen. In den letzten
Banking Radar 2019 der Unternehmens-
drei Jahren waren das im Privatkun-
beratung AT Kearney. Hier sind aber nur
dengeschäft mehr als zwei Prozent pro
die größeren Bankhäuser aus 22 Län-
Jahr“, bilanziert Chikova. Der Europa-
79
Selbst ist der Kunde. Die Filliale der Unicredit Bank Austria AG im Campus wartet mit einem großen Selbstbedienungsbereich auf.
© BANK AUSTRIA
© BANK AUSTRIA
FINANZPLATZ BANKEN
Sprachassistent. Die Bank Austria bietet ihr Internetbanking 24you inklusive Alexa-Banken-Skill an.
schnitt in diesem Zeitraum erreichte
gebote von „Big Techs“, also den Inter-
griff „Open Banking“ zusammen, meint
nicht einmal ein Prozent.
netkonzernen großen Stils, die ebenfalls
Beraterin Daniela Chikova: „Das ist der
Beim Ertrag pro Kunde konnten sich
den Markt der Finanzdienstleistungen
Austausch von Kundendaten von Bank
die heimischen Banken seit 2014 mit ei-
erobern wollen. Was die traditionellen
zu Bank oder zu Nichtbanken, bei de-
nem Plus von 7,2 Prozent hervortun und
„Altbanken“ aber noch mehr beunruhi-
nen man Kunde ist. Wir wissen aus ei-
sich von den großen deutschen Nach-
gen sollte, ist, dass 70 Prozent der Kun-
ner anderen Studie, dass 50 Prozent der
barn absetzen, die ein Minus von 1,3 Pro-
den angeben, in nächster Zeit ihre Haus-
Europäer bereit sind, ihre persönlichen
zent einfuhren. Europaweit werden vor
bank wechseln zu wollen. Zugleich geben
Daten weiterzugeben, wenn sie sich da-
allem die kleinen und mittleren Banken
nur rund die Hälfte an, positive Erfah-
durch einen Vorteil erwarten.“ Es könn-
unter Druck geraten, mit anderen zu fu-
rungen bei der Nutzung von Online- und
te also in Zukunft sein, dass Bankkunden
sionieren. Jedes zehnte Institut könnte
Mobile Banking gesammelt zu haben. Für
anhand ihrer Ausgabenstruktur Angebo-
das laut AT Kearney betreffen. „Am ös-
die neuen Anbieter, die sich genau darauf
te von Telekomunternehmen oder Ener-
terreichischen Markt sehe ich das eher
spezialisiert haben, eröffnet sich dem-
gieversorgern bekommen.
nicht, weil innerhalb der Bankenver-
nach ein weites Feld. Im ansonsten fi-
Die Bawag-Tochter Easybank AG ist
bunde bereits viel umstrukturiert wur-
nanzkonservativen Österreich zeigt sich
bereits vor Jahren gleich selbst unter
de“, schränkt Chikova ein. Mehr Akzen-
indessen die junge Generation besonders
die Strom- und Gasanbieter gegangen.
te bei der Zusammenarbeit seien aber
aufgeschlossen für reine Onlineanbieter.
Möglich wurde das durch die zweite EU-
wünschenswert.
Laut dem EY Consumer Banking Survey
Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2), die
für Österreich fühlen sich 50 Prozent der
den von den Kunden autorisierten Zu-
Die Kunden sind wechselbereit
Erwachsenen bis 34 Jahre „wohler als
griff von außen auf Bankdaten regelt.
Auch wenn diese Zahlen derzeit noch
bisher“, wenn sie deren Services nutzen.
Umgesetzt wird der Zugang über digi-
den Eindruck einer Insel der Seligen
55 Prozent würden hauptsächlich wegen
tale Schnittstellen, die Application Pro-
vermitteln, sind sich sämtliche Retail-
der „digitalen Experience“ den Finanz-
gramming Interfaces, kurz APIs. Da-
Banking-Reports einig, dass für die rot-
dienstleister wechseln.
durch werden auch für die Banken neue Dienste möglich, die den Alltag beque-
weiß-roten Bankmanager lange kein Grund für langfristige Tiefenentspan-
Helfer im Alltag
mer machen sollen, ob beim Einkaufen,
nung besteht. Denn die etablierten Play-
Noch zehren die großen „Brands“ der
dem Begleichen von Rechnungen oder
er sehen sich zugleich mit genuin di-
Branche von ihrem Vertrauenskapital,
der Rückerstattung von Steuern. In Ös-
gitalen Finanzdienstleistern, den Fin-
immerhin 39 Prozent der Kunden ver-
terreich kooperiert die Erste Bank Öste-
techs, und den digitalen „Neobanken“
trauen der EY-Umfrage zufolge ihrer
reich AG mit dem Bezahlservice „Apple
konfrontiert, die ins Massengeschäft des
Hausbank voll und 56 Prozent mode-
Pay“ und hängt das mittels TV-Kampag-
Onlinebanking drängen. Laut dem World
rat. Von einem Wechsel zur Konkurrenz
ne an die große Glocke. Weitere, mit den
Retail Banking Report 2018 der Unter-
muss das aber nicht unbedingt abhal-
Big Techs angebotene Dienste werden
nehmensberatung Capgemini sind ein
ten. Wie die Bedrohung zur Chance wer-
nicht lange auf sich warten lassen. Re-
Drittel der Kunden auch offen für An-
den kann, hänge vor allem mit dem Be-
agieren müssen die Banken auch auf den
80
FINANZPLATZ BANKEN
„Know-how in der Regulatorik und Sicherheit entscheidend.“
„Verhalten und Erwartungen der Kunden passen sich schnell an.“
„Banken in Europa sind bei Kreditvergabe vorsichtiger.“
GERALD FLEISCHMANN
DANIELA CHIKOVA
DAVID O‘LEARY
neuen europäischen Regulierungsstan-
zess, der im ländlichen Raum noch
mittlung von Expertenwissen und ande-
dard RTS, der am 14. September 2019 in
schmerzhafter sei als in der Stadt, weiß
rerseits aus barrierefreien Angeboten,
Kraft tritt. Für die Kunden heißt das un-
Fleischmann. Am radikalsten hat hier
die es allen Kundinnen und Kunden er-
ter anderem, dass spätestens dann die
die Bawag PSK Group AG agiert und die
möglichen, sämtliche Dienstleistungen
alten Papier-TANs nicht mehr verwen-
Kooperation mit der Österreichischen
in vollem Umfang und gleichberech-
det werden können.
Post AG beendet. Lediglich rund 100
tigt nutzen zu können.“ Dafür benötige
komplett erneuerte Filialen bleiben be-
man sozial kompetente und empathi-
Gar nicht so viel anders
stehen. Neben fundierter persönlicher
sche Mitarbeiter mit der Bereitschaft,
Wie sehen nun die heimischen Banken
Beratung in der Filiale geht es für Da-
sich aktiv auf Veränderungen einzulas-
selbst die schöne neue Zukunft? „Am
vid O’Leary, Head of Bawag PSK Retail,
sen und mit Flexibilität beim Einsatz-
meisten wird sich der Zahlungsverkehr
darum, mit den digitalen Tools eine Art
ort und bei der -zeit. Ähnlich formuliert
und einfachere Produkte wie Bauspa-
„Cockpit“ für das Finanzleben zu sein:
es Volksbank-Vorstand Fleischmann:
ren und Konsumkredit verändern. Das
„Das Verhalten und die Erwartungen
„Für diesen Job braucht es jene, die die
wird noch mehr ins Netz marschieren“,
der Kunden passen sich schnell an eine
Arbeit mit Menschen schätzen und neu-
sagt Gerald Fleischmann, Generaldirek-
Welt an, in der Produkte und Dienstleis-
gierig sind und nicht nur ein Produkt
tor der Volksbank Wien AG. „Die per-
tungen auf Grundlage des vergangenen
verkaufen wollen.“
sönliche Beratung wird einen wichti-
Einkaufverhaltens empfohlen werden
Alles in allem betrachtet, würde Da-
gen Stellenwert behalten, bei Wertpa-
und ortsbezogene Angebote sofort auf
niela Chikova einem hypothetischen
pieren etwa oder Kreditfinanzierungen
dem mobilen Gerät bereitgestellt wer-
Beratungskunden
wird das vom Kunden auch gewünscht.
den.“ Außerdem wolle man durch Wis-
haupt ins Retail Banking einzusteigen?
Das gilt auch für die Firmenkunden. Die
senstransfer möglichst vielen Kunden
„Es gibt in der Branche immer noch Geld
wesentlichen Innovationen werden eine
ermöglichen, sich aktiv an der digitalen
zu verdienen, aber es kommt sehr auf
Vereinfachung des Geldgeschäfts für die
Transformation zu beteiligen.
den Markt an. Einem Start-up mit einer
empfehlen,
über-
guten Idee würde ich natürlich empfeh-
Kunden sein.“ Insofern wird das in zehn Jahren gar nicht so viel anders sein wie
Positive Kundenerlebnisse
jetzt.“ Was die neuen digitalen Mitbe-
Mauro Maschio, Vorstand für Privat-
Eine Initiative, die zunächst vergeb-
werber betrifft, so werde in Zukunft die
kunden der Unicredit Bank Austria AG,
lich in den Privatkundenmarkt einstei-
Kooperation von Fintechs und Banken
sieht sich bereits am Ziel angekommen,
gen wollte, war die Genossenschaft für
zu sehen sein: „Sonst bekommen die
zumindest was den Personal- und Fili-
Gemeinwohl. Eine eigene Banklizenz
klassischen Banken ein Problem, wenn
albestand betrifft, denn der strategische
kam mangels Kapital nicht zustande.
sie stehen bleiben. Die Fintechs wieder-
Plan „Transform 2019“ sei bereits frü-
Im Mai wurde nun gemeinsam mit der
um werden nicht als Wholesale-Banking
her als geplant umgesetzt worden. 20
Raiffeisenbank Gunskirchen das „Ge-
erfolgreich sein. Das Know-how in der
Prozent der Kosten wurden seit 2011 re-
meinwohlkonto“ vorgestellt, das den
Regulatorik wird entscheidend sein und
duziert, und „selbstverständlich steht
5.000 Mitgliedern zur Verfügung steht.
das Image der Sicherheit, das die Banken
auch in Zukunft höchste Kostendiszi-
Das Konto dient nicht nur dem Zah-
immer noch genießen.“ Die Post hat sich
plin auf der Tagesordnung“, versichert
lungsverkehr, denn mit dem eingezahl-
indessen bei der Brüll Kallmus Bank AG,
Maschio. Wettwerbsvorteile für Banken
ten Geld werden ausschließlich ökologi-
die Teil der Grawe-Bankengruppe ist, als
werden in Zukunft vor allem aus positi-
sche, soziale und nachhaltige Projekte
künftiger Partner eingekauft.
len, es zu versuchen“, so ihre Conclusio.
ven Kundenerlebnissen gewonnen wer-
finanziert. Vielleicht ebenfalls ein po-
Der Rückzug der Filialnetze „aus der
den, so seine Prognose: „Diese Erleb-
sitives Kundenerlebnis für die schöne
Fläche“ werde sich fortsetzen, ein Pro-
nisse entstehen einerseits aus der Ver-
neue Bankenwelt. n
81
© BÖRSIANER
FINANZPLATZ XXX BÖRSE
ALLES WALZER AN DER BÖRSE
82
FINANZPLATZ BÖRSE
#WACHSTUM
Welche Herausforderungen warten auf IPO-Willige, wann schlägt ein Investor zu, und welche Tipps kommen von der Börse? MarinomedVorstandschef Andreas Grassauer, Börse-Boss Christoph Boschan, und RLB-OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller diskutierten beim BörsianerRound-Table über den Zauber des Börsengangs. TEXT RAJA KORINEK FOTOS STEFAN BURGHART
Börsenaffin. Andreas Grassauer erklärt seine Beweggründe für den Börsengang der Marinomed Biotech AG, RLBOÖBoss Heinrich Schaller und Börse-Vorstandschef Christoph Boschan lauschen.
83
FINANZPLATZ BÖRSE
„Ich verabschiede mich nicht gleich nach dem Börsengang.“
HEINRICH SCHALLER
D
er Gang an die Börse kann ein
2018 verschoben wurde? Was ging Ih-
Einige große Investoren meinten, dass
durchaus steiniger Weg sein,
nen durch den Kopf? – Grassauer: Für das
sie Schwierigkeiten haben, in kleinere
wie die jüngsten Marktturbu-
Unternehmen war es herausfordernd.
Titel zu investieren, einerlei wo die No-
lenzen gezeigt haben. Und trotzdem
Letztendlich konnten wir sogar einen
tiz ist. Ein Investor meinte, wir sollten
möchte die Hypo-Alpe-Adria-Nachfol-
Vorteil daraus ziehen. Vielen Investo-
uns vielmehr überlegen, wie die länger-
gerin Addiko Bank AG in wenigen Tagen
ren war die Zeichnungsfrist zu kurz. Und
fristige Investorenbasis aussehen, und
an die Wiener Börse gehen, während die
so gewannen wir mehr Zeit, um sie zu
aus welchem Grund man die Aktie kau-
Marinomed Biotech AG und die Frequen-
überzeugen. Man erzählt die Story im-
fen sollte.
tis AG den Schritt auf das glatte Han-
mer wieder und kann zugleich das Un-
Boschan: Wir verweisen auch immer
delsparkett schon vor Monaten wag-
ternehmen sowie die Strategie genauer
auf die Konnektivität der Wiener Börse.
ten. Doch was steckt hinter der Strate-
hinterfragen.
Internationale Investoren können bei
gie? Über Vorteile einer Eigenkapitalfi-
uns zum besten Preis handeln und ma-
nanzierung, aber auch die Krux mit der
Welche Rolle spielte dabei die Wiener Bör-
chen aktuell einen Großteil der Umsät-
überbordenden Regulierungswut disku-
se? – Christoph Boschan: Grundsätzlich
ze aus.
tierten Andreas Grassauer, Vorstands-
umfasst das klassische Börsengeschäft
vorsitzender der Marinomed Biotech
den Sekundärmarkthandel. Allerdings
Die Raiffeisenbanken-Gruppe Oberöster-
AG, Christoph Boschan, Vorstands-
lernten wir aufgrund des Listings der
reich ist mittels der Invest AG Teileigen-
vorsitzender der Wiener Börse AG, und
Wandelanleihe den Emittenten näher
tümerin der Marinomed Biotech AG. Wie
Heinrich Schaller, Generaldirektor der
kennen. Und da konnten wir ihn von den
ist der Börsengang aus Sicht eines Inves-
Raiffeisen Landesbank Oberösterreich
Vorteilen eines Listings an der Wiener
tors verlaufen? – Heinrich Schaller: Die In-
(RLB OÖ), beim Börsianer-Round-Table
Börse überzeugen, sowohl in Hinblick
vest AG hatte sich 2015 mit Eigenkapital
in den Wiener Räumlichkeiten des ge-
auf Liquidität als auch auf Sichtbarkeit.
zur Wachstumsfinanzierung beteiligt.
nossenschaftlichen Instituts.
Dass der Börsengang nicht einfach war, Das scheint keine einfache Aufgabe. Zuletzt
wundert mich aufgrund des schwieri-
Herr Grassauer, trotz schwierigen Umfelds
hatte sich Großinvestor Michael Tojner ent-
gen Umfelds nicht. Da tun sich vor al-
zog die Marinomed Biotech AG den Gang
schlossen, Aluflexpack an die Zürcher Börse
lem
an die Börse im Jänner 2019 durch. Weshalb
zu bringen. – Boschan: Wir argumentieren
weil die Liquidität umso mehr im Fokus
machten Sie den Schritt nicht 2017, sondern
hier rein zahlenbasiert und ziehen dazu
steht. Der eine oder andere Investor will
starteten damals mit einer Wandelanleihe?
Vergleiche zu Mitwerbern. Wir machen
sichergehen, dass er sich rasch von den
– Andreas Grassauer: Damals war der Ka-
unter anderem eine Liquiditätsprojek
Aktien trennen kann, wenn es nicht ver-
pitalbedarf nicht groß genug. Das ent-
tion, wobei mehrere Faktoren einflie-
läuft wie erhofft. Letztendlich war es der
scheidende beim Börsengang ist ja, dass
ßen, etwa der Streubesitz, aber auch, wo
richtige Schritt, der nur gelingen konn-
man die Mittel sinnvoll verwenden kann.
das Unternehmen seine Investorenba-
te, weil das Management zu hundert
Nun wollen wir neue Produkte auf unse-
sis hat. Ich kann Ihnen jedenfalls versi-
Prozent dahintersteht.
rer Technologieplattform entwickeln.
chern, dass die Wiese an anderen Börsen nicht grüner ist.
kleinere
Unternehmen
schwer,
Boschan: Wichtig ist auch, wie man die Story nach außen kommuniziert.
Zweifelten Sie kurz auch an der Sinnhaftig-
Grassauer: Ich war mehrere Jahre auf
Die formelle Berichterstattung gemäß
keit des Börsenganges, als dieser im Herbst
Investorenveranstaltungen in den USA.
Börsenwesen ist sehr zahlenlastig. Man
84
FINANZPLATZ BÖRSE
„Börsennotiz hilft uns bei großen Pharmafirmen.“
ANDREAS GRASSAUER
Schaller: Letztendlich sollte man eine
Boschan: Die Schlagzeilen zur Frequentis
Börsennotiz als Marketinginstrument
AG, die den Börsengang etwa als Fehl-
verwenden. Dadurch wird das Unter-
start bezeichneten, haben mich wahn-
nehmen schließlich bekannter.
sinnig geärgert. Eine Nachrichtenagen-
muss die Story daher auch allgemeinverständlich erklären. Hat die Börsennotiz der Marinomed Biotech AG mehr Visibilität gebracht? – Gras-
tur meinte sogar, dass die B&C Holding
sauer: Ich nahm im Frühjahr an der Bio-
Wie verlockend war es für die Invest AG,
mit ihrer zehnprozentigen Beteiligung
Europe-Spring-Messe teil, wobei mein
beim Marinomed-Börsengang mitzuma-
die Ehre der Wiener Börse rettete. Wes-
Vortrag um neun Uhr in der Früh statt-
chen? – Schaller: Wir hatten beim Börsen-
halb kann die Schlagzeile nicht lauten,
fand. Der Saal war zu meinem Erstau-
gang zwischenzeitlich Aktien gekauft.
man habe damit einen tollen Kernak
nen gesteckt voll. Offensichtlich hatte
Damit setzten wir ein wichtiges Zeichen,
tionär.
die Börsennotiz für großes Interesse am
dass wir zu dem Unternehmen weiterhin
Unternehmen gesorgt. Die Transparenz
stehen. Ich bin kein Freund davon, sich
hilft uns auch beibVerhandlungen etwa in
gleich nach dem Börsengang investiert“zu verab-
reichen Emittenten positives Feedback
Generell gilt in Österreich die Kapitalmarkt-
Geht der Kurs durch die Decke, hätte ich
kultur als nicht sehr ausgeprägt. Könnte der
als Emittent eine einzige Frage an mei-
grund der Börsennotiz bekämen sie weit
schwierige Börsenstart, den auch die Fre-
ne betreuende Bank: Weshalb der Emis-
mehr Bewerbungen.
qentis in zurücklegte, Ängste bestärken? – h bAG
sionspreis so tief angesetzt wurde.
„Ich
“ mit großen Pharmafirmen. investiert
„Ich bin schieden. vestiert“ Boschan: Wir haben zudem vonin zahl-
bin „Ich zum Personal bekommen. Aufrt“ investieThema
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* Quelle: www.superfund.com/awards |in Geldanlagen! Risikohinweis: Vergangene Wertentwicklungen sind keine Garantie für die Zukunft. Ein Investment in Managed-Futures-Fonds im Allgemeinen und Superfund-Fonds im Besonderen bietet Chancen, ist jedoch auch mit erheblichen Risiken verbunden. Wertverluste von 20-35% können jederzeit eintreten aber auch darüber hinausgehende Wertverluste sind bis zum Totalverlust (auch in der Gold- und Silberklasse) möglich. Das Erreichen der Anlageziele ist nicht gewährleistet. Für die angeführten ka Angaben wird keinerlei Haftung übernommen, etwaige Druckfehler sind vorbehalten. Herbert Prohas ßballer *
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Jahrhundertfu und ORF-Experte
FINANZPLATZ BÖRSE
Ist manchen Unternehmen das Quartalsdenken zu schnelllebig? – Boschan: Man hört immer wieder, dass die Berichterstattung zu kurzatmig für manche sei. Wir haben die quartalsweise Berichterstattung nun in die Diskretion der Emittenten gestellt.
Dreiergespann. Heinrich Schaller, Christoph Boschan und Andreas Grassauer sind börsenerprobt.
Schaller: Für kleinere Firmen ist es oft
wir leben im goldenen Zeitalter von Pri-
erstellen. Und Kleinanlegern traut man sich
sehr aufwendig, jedes Quartal zu berich-
vate Equity. Entsprechende Geldgeber
kaum noch Aktien zu empfehlen. Wie wirkt
ten. Ich sehe es daher als großen Fort-
bleiben heute länger investiert.
schritt, dass nur noch halbjährlich berichtet werden muss. Welche Finanzierungsalternativen gibt es
sich das aus? - Schaller: Eine Überregulie-
Grassauer: Das ist tatsächlich eine
rung ist natürlich immer schlecht. Um-
Konkurrenz zu einem Börsengang. Wir
sätze und Liquidität werden geringer,
hätten sicher auch darauf zugegriffen,
weil die Haftung der Banken gegenüber
wenn wir nicht gelistet hätten.
den Kunden derart groß geworden ist. Ich
für kleinere Unternehmen? Gibt es die be-
würde sogar sagen, dass Mifid II (Seite 16)
rüchtigte Kreditklemme? – Schaller: Die
In der zweiten Runde ist der Börsengang
für Börsengänge hinderlich ist, die Regu-
Kreditklemme gibt es nicht, wenn ich
mit kleinerem Volumen gelungen, was of-
lierung gehört dringend gelockert.
sehe, wie stark die Bankfinanzierungen
fensichtlich vernünftig war. Fühlten Sie sich
Boschan: Auch für uns als Infrastruk-
gewachsen sind. Letztendlich kommt es
bei Ihrer Bank gut aufgehoben? - Grassauer:
turanbieter ist Mifid II eine Katastrophe,
auf die Mischung an. Da spielt Eigenka-
Das war eine gemeinsame Entscheidung
da die Regulierung ihr eigenes Verspre-
pital für uns eine wesentliche Rolle, wenn
der Eigentümer und der Investmentbank.
chen nicht einlöst, nämlich den wach-
uns die Story gefällt. Vor allem für klei-
Uns kam dabei zugute, dass wir parallel
senden außerbörslichen Handel in den
nere Unternehmen ist es wichtig, dass sie
eine Finanzierung von der Europäischen
Griff zu bekommen. Wir sind in Europa
genug Luft zu atmen haben. Da kann ein
Investmentbank in Höhe von 15 Millio-
35 Börsen im Verband, die miteinander
hoher Anteil an Fremdfinanzierung pro-
nen Euro erhielten. Das, in Kombination
konkurrieren, allerdings mit dem glei-
blematisch werden. Ich halte auch nichts
mit den 22,4 Millionen Euro aus dem Bör-
chen regulatorischen Gepäck. Da geht es
davon, gleich an die Börse zu gehen. Erst
sengang, ist eine ordentliche Größe.
um Chancengleichheit gegenüber dem
wenn das Unternehmen entwickelt ist,
außerbörslichen Handel.
kann es Sinn machen, wenn es auch das
Und wie wichtig ist die Arbeit nach dem Bör-
Management will. Weitere Beispiele wie
sengang? – Boschan: Da beginnt die Arbeit
Auch der heimischen Finanzmarktaufsicht
die Marinomed Biotech AG könnten si-
erst. Die Entwicklung und die Kommuni-
(FMA) wird eine strenge Vorgangswei-
cher noch folgen.
kation der Investmentstory ist ein fort-
se nachgesagt. Gehören auch hier die Vor-
Boschan: Das ist ein großes Missver-
laufender Prozess. Da kann man sich
schriften gelockert? – Schaller: Bei der Ver-
ständnis, dass die Börse für Start-ups gut
nach dem Listing nicht einfach zurück-
hältnismäßigkeit der Strafen und der
geeignet sei. Der Schritt sollte am Ende
lehnen.
Frage, ob überhaupt gestraft wird, ist
einer Reihe an Finanzierungen erfolgen.
die FMA in den vergangenen Jahren sehr
Dabei gehen Unternehmen heute ohne-
Banken sind wegen Mifid II aber weniger
vernünftig vorgegangen. Da gibt es aber
dies wesentlich später an die Börse. Denn
bereit, Analysen kleinerer Unternehmen zu
nicht viel Unterschied zu anderen europäischen Aufsichten, sie müssen sich alle an die gleichen Vorschriften halten. Grassauer: Als Unternehmen aus der Pharmabranche sind wir strenge Vor-
„Die Börse ist nicht für Start-ups geeignet. “
schriften gewohnt. Schließlich geht es um Menschenleben. Da fehlt mir ein wenig die Verhältnismäßigkeit beim Regulierungsaufwand für Anleger, wo es nicht um Menschenleben geht. Wenn jemand bereit ist, in eine Aktie zu investieren, dann muss das nicht genauso streng reguliert werden. n
CHRISTOPH BOSCHAN
86
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SEITENBLICKE POLITIK
PARTEIENFINANZIERUNG: DIE LEHREN DES IBIZA-SKANDALS
D
ie Regierung ist gesprengt. Sämtliche Minister aus dem Amt. Neuwahlen stehen ins Haus. Ein paar Wochen nach Publikwerden des Ibiza-Skandalvideos hat
sich der erste Staub gelegt. Und was bleibt nun? Zum einen die wenig überraschende Erkenntnis, dass Vodka-Red-Bull und männliches Imponiergehabe ein Duo Infernale abgeben. Zum anderen zeigt sich, dass Österreichs Innenpolitik ein Trans-
parenzproblem hat. Vor allem, wenn es um Spenden und Finanzierung geht. Wenig verwunderlich also, dass immer mehr Stimmen in Politik und Bevölkerung Reformen fordern. Und diese sind auch dringend nötig. Denn so abenteuerlich es auch klingen mag, das von Heinz-Christian Strache angesprochene Spendenverschleiern über Vereine ist in der Praxis leicht möglich, für den Rechnungshof de facto nicht nachzuvollziehen und kein strafrechtlicher Tatbestand. Darüber hinaus hat Österreich, pro Kopf gemessen, die höchste Parteienförderung im europäischen Vergleich. Der Börsianer hat es sich darum aus gegebenem Anlass zur Aufgabe gemacht, die österreichischen Parlamentsparteien nach ihren Ansichten und Reformplänen zum Thema Parteienfinanzierung zu befragen. SPÖ, Neos und Liste Jetzt äußerten sich ausführlich, vor allem die SPÖ sparte hierbei nicht mit Kritik an ÖVP und FPÖ. Diese äußerten sich, trotz mehrmaliger Nachfrage, nur einsilbig im Falle der FPÖ oder gar nicht im Falle der ÖVP. Inhaltlich ähneln sich die Forderungen von Liste Jetzt und Neos, beide wünschen sich eine Halbierung der Parteienförderung und strafrechtliche Konsequenzen bei groben Verstößen gegen das Parteiengesetz. Die SPÖ fordert eine Spendenobergrenze von 10.000 Euro sowie wirksame Sanktionen. Die FPÖ würde diese Obergrenze gern bei 3.500 Euro ansetzen. Den Vorschlag nach strafrechtlichen Konsequenzen hält die SPÖ für diskussionswürdig. Die FPÖ könnte sich dies nur bei „exorbitanten Verstößen“ vorstellen.
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SEITENBLICKE POLITIK
Anlässlich des Ibiza-Skandalvideos von Heinz-Christian Strache wollte der Börsianer von den Parlamentsparteien wissen, wie die Parteienfinanzierung fair und transparent gestaltet werden kann. TEXT FLORIAN GARTLER
Thomas Drozda Bundesgeschäftsführer SPÖ
Christian Hafenecker Generalsekretär FPÖ
Braucht es eine Neuregelung der Parteienförderung? – Die öffent-
Braucht es eine Neuregelung der Parteienförderung? – Unser Vor-
liche Parteienförderung ermöglicht in einer Demokratie politi-
schlag ist bekannt: Pro Person, Verein und Firma soll die maxi-
sches Arbeiten unabhängig von finanzkräftigen Lobbys. Aller-
male Spendensumme an Parteien beziehungsweise deren Vor-
dings haben ÖVP und FPÖ schon im Nationalratswahlkampf 2017
feldorganisationen oder Vereinen auf 3.500 Euro pro Jahr be-
die gesetzliche Wahlkampfkostenobergrenze um sechs bezie-
schränkt werden.
hungsweise 3,7 Millionen Euro massiv überschritten. Woher das Geld gekommen ist, wissen wir bis heute nicht. Wir stehen für
Wie kann die Transparenz bei Parteispenden erhöht werden? – Ein
einen politischen Wettbewerb, bei dem alle die gleichen, fairen
unabhängiger Wirtschaftsprüfer soll diese Tätigkeit einmal pro
Chancen haben und niemand von Großspendern abhängig ist.
Jahr durchführen und das Ergebnis seiner Prüfung dem Rechnungshof übermitteln.
Wie kann die Transparenz bei Parteispenden erhöht werden? – Wir brauchen Sauberkeit und Transparenz bei der Parteienfinanzie-
Was halten Sie von der Forderung, Verstöße gegen das Parteienge-
rung. Die SPÖ hat ein Gesamtpaket mit Spendenobergrenzen
setz ins Strafrecht aufzunehmen? – Nur bei exorbitanten Geset-
und wirksamen Sanktionen vorgelegt, das beschlussfertig im
zesverletzungen.
Parlament liegt. Darin fordern wir in einem ersten Schritt als Sofortmaßnahme eine Spendenobergrenze von 10.000 Euro sowie eine Grenze von 200.000 Euro pro Wahlkampf. Außerdem muss es sofortige Sanktionen geben, wenn die Wahlkampfkosten überschritten werden. Neben den Sofortmaßnahmen soll in einem zweiten Schritt bei einem runden Tisch einvernehmlich über die Stärkung der Kontrollrechte des Rechnungshofs und weitere Maßnahmen beraten werden. Was halten Sie von der Forderung, Verstöße gegen das Parteiengesetz ins Strafrecht aufzunehmen? – Wir brauchen dringend Spendenobergrenzen und wirksame Sanktionen bei Verstößen. Wenn die Überschreitung mehr als 15 Prozent ausmacht, soll die Strafe 200 Prozent des Überschreitungsbetrages ausmachen. Die Konsequenzen von Fehlverhalten auch strafrechtlich zu verankern ist dabei durchaus diskussionswürdig.
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200.000.000 EURO Etwa so viel erhielten die österreichischen Parteien 2018 an Förderungen. Spitzenreiter war die ÖVP mit 61,8 Millionen Euro auf Bundes- und Landesebene, vor SPÖ und FPÖ.
Nikolaus Scherak stellvertretender Klubobmann Neos
Bruno Rossmann Finanzsprecher Jetzt
Braucht es eine Neuregelung der Parteienförderung? – Ja, unbe-
Braucht es eine Neuregelung der Parteienförderung? – Ja, unbe-
dingt. Österreich ist Europameister im Bereich der Parteien-
dingt! Unser Antrag zur Halbierung der Parteienförderung wur-
förderung. Kein anderes Land hat höhere Ausgaben für Politik
de im Frühjahr von allen Großparteien abgelehnt. Unser im Mai
pro Kopf. Neos fordern deshalb unter anderem, dass die Par-
2019 eingebrachter Antrag schlägt nun vor, die Parteienförde-
teienförderung auf allen Ebenen halbiert wird.
rung nicht mehr an der Zahl der Wahlberechtigten zu bemessen, sondern an der Wahlbeteiligung. Das würde die Parteienförde-
Wie kann die Transparenz bei Parteispenden erhöht werden? –
rung kurzfristig um 20 bis 40 Prozent reduzieren und den Partei-
Neos haben ein Transparenzpaket eingebracht, um das bis-
en darüber hinaus einen finanziellen Anreiz setzen, der Politik-
her viel zu lasche Parteiengesetz auf Vordermann zu bringen.
verdrossenheit in unserem Land entgegenzuwirken.
Parteien müssen, so wie Neos es bereits tun, sämtliche Ausgaben und Einnahmen an allen 365 Tagen offenlegen. Unter
Wie kann die Transparenz bei Parteispenden erhöht werden? – Das
anderem fordern Neos in diesem Paket volle Prüfrechte für
Problem ist nicht die Höhe des Grenzwerts für Spendenoffenle-
den Rechnungshof für die Angaben, die die Parteien zu ihren
gung, sondern die Möglichkeiten, diesen durch Stückelung und
Finanzen in den Rechenschaftsberichten machen, sowie um-
Verschleierung zu umgehen. Solchen Umgehungskonstrukten
fassende Transparenz in Rechenschaftsberichten. Diese müs-
gilt es einen Riegel vorzuschieben. Unser im Mai 2019 einge-
sen Einnahmen und Ausgaben aller Teilorganisationen, Bün-
brachter Antrag weitet hierzu die Kontrolle des Rechnungshofs
de, Parlamentsklubs sowie der Fraktionen in Arbeiter- und
auf parteinahe Vereine und Privatstiftungen aus und fordert zu-
Wirtschaftskammer enthalten.
sätzlich eine jährliche Spendenobergrenze, um den Einfluss von Großspendern zurückzudrängen.
Was halten Sie von der Forderung, Verstöße gegen das Parteiengesetz ins Strafrecht aufzunehmen? – Neos treten dafür ein, dass
Was halten Sie von der Forderung, Verstöße gegen das Parteiengesetz
ein eigener Straftatbestand der illegalen Parteienfinanzie-
ins Strafrecht aufzunehmen? – Eklatante Verstöße gegen das Par-
rung geschafften wird. Darüber hinaus sollen die Strafen bei
teiengesetz, wie sie etwa im Wahlkampf 2017 von ÖVP und FPÖ
Verstößen gegen die Transparenzbestimmungen im Parteien-
erfolgten, sollten jedenfalls auch strafrechtliche Konsequenzen
gesetz verschärft werden, inklusive Kürzung der Parteienför-
haben. Das würde auch der Staatsanwaltschaft ermöglichen,
derung als mögliche Sanktion.
Kontoöffnungen zu beantragen. Der von uns eingebrachte Antrag fordert jedoch auch eine stärkere Prävention innerhalb des Parteiengesetzes. Im Fall einer massiven Überschreitung der Wahlkampfkostenobergrenze sollte die zu zahlende Geldbuße so hoch ausfallen wie die Überschreitung selbst.
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LEGENDÄRER EMPFANG
RAIFFEISENLANDESBANK OÖ AG RLB-OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller mit Gattin Claudia, Investor Klemens Hallmann und Johann Strobl (RBI AG) posierten fürs Gruppenfoto.
KUNDENEMPFANG RLB OÖ 25. JUNI 2019 REITERPLATTFORM, ALBERTINA, WIEN
Robert Ottel (Voestalpine AG) und Reinhard Schwendtbauer (RLB OÖ) genossen den Abend.
Das gewichtigste Sommerfest des Jahres ist alljährlich der Kundenempfang der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG auf der Reiterplattform der Albertina in Wien. 1.500 hochkarätige Gäste aus Wirtschaft, Industrie und Politik folgten heuer der Einladung von RLB-OÖ-Boss Heinrich Schaller und erlebten einen legendären Abend bei Kaiserwetter. BEWERTUNG Location Publikum Inhalt/Redner Börsenfaktor
Unternehmer Johannes Hödlmayr, Josef Kinast (Siemens AG), Michaela Keplinger-Mitterlehner (RLB OÖ AG) und Walter Scherb (Spitz) hatten es lustig.
Nationalratspräsident Wolfgang S obotka und Immobilieninvestor Rene Benko sprühten vor guter Laune.
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Genossen das Ambiente: Gerald Mayer (Amag Austria Metall AG), Landeshauptmann Thomas Stelzer sowie Stefan Doboczky (Lenzing AG) mit Gattin Klaudia.
SEITENBLICKE BÖRSENTALK
KREATIVE KÖPFE
Michael Altrichter (Startup 300 AG) umgibt sich gern mit jungen, tatkräftigen Menschen, Eva Prieschl-Grassauer (Marinomed Biotech AG) sagt, Mitarbeitern muss man Zeit und Raum für Kreativität geben.
Die kreativen Köpfe des Podiums: Elisabeth Prieschl-Grassauer (Marinomed Biotech AG), Ingrid Krawarik („Börsianer“), Michael Altrichter (Startup 300 AG), Gabriele Bolek-Fügl (BDO Austria) und Eveline Steinberger-Kern (The Blue Minds Company).
BÖRSIANER 11. BÖRSIANER SALON 04. JUNI 2018 MEINL AM GRABEN, WIEN
Eveline Steinberger-Kern (The Blue Minds Company) und Gabriele Bolek-Fügl (BDO Austria) sagen: Nur keineAngst vor künstlicher Intelligenz.
Beim elften Börsianer Salon diskutierten heimische Experteninnen im Meinl am Graben über „IQ oder KI – Wie ticken kreative Köpfe?“. Der Tenor des hochkarätig besetzten Podiums: Man sollte Mitarbeitern Zeit für Kreativität geben, sich mit jungen Menschen umgeben, die vor Ideen sprühen und keine Angst vor künstlicher Intelligenz haben, sondern sich viel mehr damit auseinandersetzen.
Die Gäste des Börsianer S alons lauschten aufmerksam der Diskussion auf dem Podium.
FEIER DER INDUSTRIE-ELITE
SCHINDLER ATTORNEYS
Alexander Schütz (C-Quadrat), Post-Boss Georg Pölzl, Ex-Wirtschaftsministerin M argarete Schramböck, Bernd Leukert (Bertelsmann), Peter Bosek (Erste Group Bank AG) und Andreas K lauser (Palfinger AG) diskutierten über Digitalisierung in Industrieunternehmen.
BUSINESS AND LAW CIRCLE 13. JUNI 2019 ALBERTINA, WIEN Mit industrieller Prominenz ging der Business & Law Circle 2019 auf Einladung von Schindler Attorneysin der Albertina in Wien schwungvoll über die Bühne. Rund 100 Gäste lauschten der Keynote von Unternehmer Siegfried Wolf und genossenden Plausch und das schöne Wetter auf der Terrasse. Netzwerken ohne Krawatte: Martin Hagleitner (Austria Email), Post-Boss Georg Pölzl, Alexander Schütz (C-Quadrat) und Ulrich Kallausch (Certitude Consulting).
Andreas Klauser (Palfinger AG) genoss mit KeynoteRedner Siegfried Wolf den Sonnenuntergang.
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SEITENBLICKE BÖRSENTALK
OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny bekam zum Abschied von Christoph Boschan (Wiener Börse AG) einen Glaspokal.
GUTE STIMMUNG BEIM BÖRSE-OSCAR WIENER BÖRSE AG 12. WIENER BÖRSE-PREIS 23. MAI 2019 PALAIS NIEDERÖSTERREICH, WIEN
Die Lenzing AG gewann für ihr unermüdliches Engagement den Nachhaltigkeitspreis. Lenzing-Boss Stefan Doboczky nahm mit seinem Team den Preis entgegen.
Die gute Stimmung unter der Kapitalmarktelite war beim diesjährigen Wiener Börse-Preis greifbar. Die CA Immobilien Anlagen AG staubte den Gesamtpreis ab, die Lenzing AG sicherte sich den Nachhaltigkeitspreis. Auch die OMG AG und Flughafen Wien AG wurden ausgezeichnet. Insgesamt folgten rund 350 geladene Gäste der Einladung von Börse-Vorstandschef Christoph Boschan ins Palais Niederösterreich und ließen den heimischen Kapitalmarkt hochleben. BEWERTUNG Location Publikum Inhalt/Redner
Ewald Nowotny (OeNB), Angelika Sommer-Hemets Der Saal im Palais Niederösterreich berger (Oesterreichische Kontrollbank AG) und ein war bis auf den letzten Platz gefüllt, gerührter– damals noch Finanzminister – Hartwig Löger. die Stimmung ausgelassen.
Börsenfaktor
FREQUENTIS FEIERT IPO
FREQUENTIS AG BÖRSENPARTY 14. MAI 2019 PALAIS CAPRARA-GEYMÜLLER Die Frequentis AG feierte am 14. Mai 2019 in den Räumlichkeiten der Wiener Börse AG nach zwei gescheiterten Anläufen 2001 und 2007 ihren ersten Handelstag. Frequentis-Mehrheitseigentümer Hannes Bardach läutete stolz die Börsenglocke und gönnte sich dann ein Stück Torte. Mit ihm feierten Wegbegleiter, die Familie, ein FrequentisTeam, Börse-Boss Christoph Boschan und BörseTechnikvorstand Ludwig Nießen.
Hannes Bardach (Frequentis AG) schnitt mit Christoph Boschan (Wiener Börse AG) die Torte an.
BEWERTUNG Location Publikum Inhalt/Redner Börsenfaktor Hier jubeln die Mitarbeiter der Frequentis AG mit ihrem Gründer Hannes Bardach.
94
Die Wiener Börse hatte das Palais Caprara-Geymüller für den Event herausgeputzt.
#GEZWITSCHER
@VIENNAINSURANCE
KOLUMNE
PETER FELSBACH Head of Group Communications Voestalpine AG
EIN BLICK VORWÄRTS STATT ZURÜCK Dass jetzt die Verantwortung für den
The insurance industry is also affected by #ClimateChange risks. At #VIG, we therefore work on models to better forecast natural catastrophe risks in future. Read more in our #AnnualReport 2018: http://bit.ly/2XJsAsi #slide2 #FutureBeginsToday
Technologiekonzern Voestalpine in jüngere, bewährte Hände gelegt wird, ist der Anlass für eine Sonderpublikation. Sie trägt den Titel „Futurein Mind“ und widmet sich
@VERBUND
den spannendsten Herausforderun-
@VOESTALPINE
gen, denen sich das Unternehmen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten stellen muss. Sie vergisst dabei zwar nicht auf wichtige Meilensteine aus der Vergangenheit, das Hauptaugenmerk liegt aber bewusst auf Themen, die zukünftig den Konzern beschäftigen werden. Herzstück ist ein gemeinsames
Der #danubeday im Wiener Stadtpark: mit @BMNT_at @wasseraktiv und vielen anderen sind wir aktiv für eine saubere und sichere #Donau zum Beispiel mit der Leistung unserer Kraftwerke beim Entsorgen von Treibgut und Müll.
voestalpine sichert sich attraktiven High-Tech-Auftrag über 10 Jahre von Triebwerkshersteller RollsRoyce @RollsRoyce. Die Lieferung umfasst anspruchsvollstes Vormaterial für Triebwerkskomponenten für Flugzeuge http://bit.ly/2MVDg64
Interview mit Wolfgang Eder und Herbert Eibensteiner. Beide sind unterschiedliche Persönlichkeiten, haben aber dasselbe Ziel: den Ausbau, die Stärkung und Weiterentwicklung der Voestalpine als Technologiekonzern und Marktführer auf
@KAPSCH
Basis der engagierten und fachlich kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie von Forschung und Entwicklung auf Spitzenni-
@OMV
veau. „One step ahead“: Das ist das Leitmotiv des Konzerns, und es ist gleichermaßen die Handlungsmaxime des scheidenden Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Eder wie die seines Nachfolgers Herbert Eibensteiner. Treffend daher auch der Titel „Future in Mind“. Die Inhalte der exklusiven Broschüre sind in der
Liquefied Natural Gas (#LNG) is currently the only viable alternative for long-distance #truck and bus travel with 15% less CO2. #OMVGas #PartOfTheSolution
Passionate entrepreneurs, strong PoCs, hot temperatures & an excited audience – this was the #kapschfactory1 #2K19 Demo Day! We already look forward to a promising post-acceleration phase. With @aerostate_io, @Bestmile @DerqAI @ exeonanalytics & @ObjectBox_io
95
Onlineausgabe unter futureinmind. voestalpine.com verfügbar, die dazu einlädt, in die Welt der Voestalpine, damals wie morgen, einzutauchen.
p.felsbach@derboersianer.com
SEITENBLICKE MARKTGEFLÜSTER
RAUS AUS DEN HINTERZIMMERN
VITA MARTIN KWAUKA Finanzjournalist
Die heuer veröffentlichten Pläne für die Steuerreform waren für den Kapitalmarkt und die betriebliche und private Altersvorsorge eine Nullnummer. Das zeigt, wie schwach der politische Druck für diese wichtigen
Der leidenschaftliche Weinbauer (61) ist seit 23 Jahren Finanz- und Wirtschaftsjournalist. Zu den wichtigsten Stationendes gebürtigen Deutschen zählen die langjährige Chefredaktion des Magazins „Format“ und das seit 2015 von ihm organisierte Finanzjournalistenforum. Sein Steckenpferd ist die Altersvorsorge. Sich selbst beschreibt der studierte Agrarökonom als chronisch neugierig.
Anliegen war, und ist kein Einzelfall: Die Außen wirkung der Finanzbranche ist stark ausbaufähig.
Eigentlich waren die Stärkung des Ka-
durch Minizinsen viele Milliarden nicht
pitalmarkts und der zweiten und drit-
zuletzt auf Kosten jener, die ihr Geld für
ten Säule der Altersvorsorge Teil des Regierungsprogramms. Warum fielen die-
„Wird die Finanzbranche sich
se wichtigen Themen in den Schluss-
endlich über ihre Verbände
verhandlungen zur Steuerreform doch noch unter den Tisch? Laut Ex-Finanzminister Hartwig Löger waren die Pläne
einmischen? “ MARTIN KWAUKA
„politisch nicht durchsetzbar“. Sprich
den Ruhestand anlegen. Keinen einzigen Euro davon gibt der Staat den Sparern und Anlegern in Form von zusätzlichen Anreizen zurück. Zugegeben, es wäre etwas schwieriger, breite Rückendeckung für die Stärkung des Kapitalmarktes zu schaffen, aber mit intensiver Aufklärung
es fehlte der öffentliche Druck auf die
und schlagkräftigen Argumenten lassen
Entscheidungsträger der Koalition. Die
VVO zu Pressegesprächen über Materien
sich auch hier die erforderlichen Mehr-
zuständigen Verbände verließen sich
wie „Trockenheit, Stürme, Wasser – 2018,
heiten finden.
weitgehend auf Expertengespräche hin-
das Jahr der Extreme?“ oder „Naturkata-
Die gute Nachricht: Durch die Neu-
ter verschlossenen Türen, statt auch die
strophen für heimische Firmen eines der
wahlen gibt es neue Chancen für gute Lö-
Öffentlichkeit als Verbündete zu su-
größten Geschäftsrisiken“. So wichtig
sungen. Und es bleiben drei Monate Zeit,
chen. Wie es geht, zeigte die Indust-
solche Probleme auch sein mögen, was
die Themen des Wahlkampfes mitzube-
riellenvereinigung, die wohl einfluss-
ist das schon gegen das Thema Nummer
stimmen. Wird die Finanzbranche end-
reichsten Lobbyisten der Republik. Auf
eins, die Steuerreform? Hier vertrau-
lich aufwachen und sich über ihre Ver-
allen Kanälen wurde seit Monaten für
te man bloß auf die einzige Taktik, Ge-
bände in die Diskussion einmischen? Ei-
das zentrale Ziel der Senkung der Kör-
sprächstermine in kleiner Runde mit den
gentlich wäre es ganz einfach, wie das
perschaftssteuer getrommelt und letzt-
Ministern und ihrem Stab zu vereinbaren.
Beispiel Deutschland zeigt. Die Interes-
lich eine Entlastung von immerhin 1,6
Mag sein, dass solche Gespräche im Hin-
senvertretungen von Fondsindustrie bis
Milliarden Euro im Jahr erreicht.
terzimmer in der guten alten Zeit der So-
zu Versicherungen haben dort eine klare
Dem hatte die österreichische Finanz-
zialpartnerschaft funktionierten. Heute
Kommunikationsstrategie und reagieren
industrie wenig entgegenzuhalten. Sym-
hat sich die Welt geändert. Ohne öffentli-
auch schlagkräftig auf tagesaktuelle Fra-
ptomatisch ist das Vorgehen des Ver-
che Unterstützung bleiben selbst berech-
gen. Zusätzlich versuchen private Orga-
sicherungsverbands VVO: Es wurde im
tigte Vorhaben auf der Strecke. Und es ist
nisationen wie das Deutsche Institut für
Herbst 2018 ein dreiseitiges Papier zur
auch gut so, dass Entscheidungsprozesse
Altersvorsorge Themen zu setzen. Na-
„Stärkung der betrieblichen und privaten
transparenter ablaufen. Wer gute Argu-
türlich können die Deutschen mehr Res-
Vorsorge“ mit vielen detaillierten For-
mente hat, soll diese laut und vernehm-
sourcen für die Öffentlichkeitsarbeit ein-
derungen für die Steuerreform erstellt.
lich vorbringen.
setzen. Aber darf eine schlagkräftige In-
Die einzige Veröffentlichung erfolgte in
Und viele Anliegen der Finanzbran-
teressenvertretung der österreichischen
der brancheninternen Versicherungs-
che wären ja durchaus öffentlichkeits-
Finanzbranche, die zusammen hunder-
rundschau, die Publikumsmedien wur-
wirksam, etwa eine Förderung der Vor-
te Milliarden Euro verwaltet, wirklich am
den nicht informiert. Stattdessen lud der
sorge. Der Finanzminister erspart sich
Geld scheitern? n
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SEITENBLICKE INDEX
UNTERNEHMEN IN DIESER AUSGABE
IMPRESSUM Chefredakteur/Herausgeber: Dominik Hojas, d.hojas@derboersianer.com Stv. Chefredakteurin (CvD): Ingrid Krawarik, i.krawarik@derboersianer.com
FIRMENINDEX
3 Banken Generali Investment
38, 48
Longevity Labs
66
3-Banken-Gruppe 73
Marinomed Biotech AG
Addiko Bank AG
Matejka & Partner Asset Management
52,84
82, 93 18, 22, 77
Advicum Consulting
63
Montana Tech Components AG
Allianz Invest KAG
23
Neos 90
Aluflexpack AG
10
Oberbank AG
Apo Asset Management
31
Oesterreichische Kontrollbank AG
Arca Capital Group
52
Oesterreichische Nationalbank
AT Kearney Autobank AG
57, 63, 79
10 53, 73, 69
Österreichische Post AG
69 69 59, 81
53
ÖVP 47
Baader Bank AG
37
OMV AG
Bawag Group AG
69, 79
Petrus Advisers
39
BDO Austria
62, 93
PFR Rechtsanwälte
62
Bellevue Asset Management
30, 32
Porr AG
59
BKS Bank AG
69, 73
58
PWC Österreich
63, 65, 66
Bitpanda 50
Raiffeisen Centrobank AG
34, 38, 57
Boston Consulting Group
Raiffeisenbank Gunskirchen
81
Raiffeisen Bank International AG
69
Brüll Kalmus Bank AG
53 59, 81
BTV AG
73
RLB Oberösterreich AG
Cabo Beteiligungs GmbH
73
Red Bull Media House Publishing
54
CA Immobilien Anlagen AG
37
Salus Alpha
34
Schindler Attorneys
93
Cercle Investor Relations Austria
Schoellebank AG
69
CHSH 64
Schönherr Rechtsanwälte
C-Quadrat Investment Group
Signa Gruppe
60
S Immo AG
60
Deloitte Österreich
56 59, 62
50, 64
Delta Holding
61
Soravia Group
61
Easybank AG
80
Spängler Iqam Invest
23
Erste Asset Management Erste Group Bank AG
55, 57
Speedinvest 29
17, 35, 37, 69
SPÖ 89
Eyemaxx Real Estate AG
21
Startup 300 AG
EY Österreich
80
Starwood Capital
Finanzmarktaufsicht
66, 93 38
50, 52, 55, 76
Unicredit Bank Austria AG
48, 69, 73, 79
FPÖ 47
Uniqa Insurance Group AG
54
Frequentis AG
Uniqa Österreich Versicherungen AG
28 54
58, 84, 94
Generali Versicherung AG
28
Valida Holding AG
Genossenschaft für Gemeinwohl
81
Varta AG
Grawe-Bankengruppe 59
VBV-Gruppe
Hellobank 98
Vienna Insurance Group AG
HNA Group
Voestalpine AG
Immofinanz AG Institut für Höhere Studien
56 38, 58, 60 34
Leserbeirat: Heike Arbter, Peter Bartos, Mathias Bauer, Edi Berger, Stefan Böck, Stefan Brezovich, Diana KleinNeumüller, Bernhard Grabmayr, Fritz Mostböck Anzeigenverkauf: Michael Berl (Leitung), m.berl@derboersianer.com; Miriam Haider, m.haider@derboersianer.com; es gilt die Anzeigenpreisliste 2019! Verlag/Medieninhaber: Wayne Financial Media GmbH (FN: 399197 f, HG Wien), Bösendorferstraße 4/25, A-1010 Wien, Telefon: +43 (0) 1 920 523 4, Fax: +43 (0) 1 954 4332, E-Mail: office@waynemedia.at, Web: www.waynemedia.at
69, 83, 92
Capgemini 80 17
Redaktion: Florian Gartler, Julia Kistner, Raja Korinek, Martin Kwauka, Thomas Müller, Paul Trautendorfer, Barbara Ottawa, Robert Winter
10 16, 55 55
WAYNE Geschäftsführer: Michael Berl, Dominik Hojas Produktion: Grafik: Martin Jandrisevits, Titanweiß Werbeagentur GmbH; Fotos: Clemens Bednar, Dieter Brasch, Stefan Burghart, Barbara Ster, Unternehmen beigestellt; Lektor: Armin Baumgartner; Kursdaten: TeleTrader Software GmbH, Schlusskurse vom 21.06.2019, keine Gewähr für die Richtigkeit der Daten; Aus Gründen der Textökonomie verzichten wir auf geschlechtsspezifische Formulierungen. Druckerei/Nachhaltigkeit: Das Magazin wurde nach Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens bei der Druckerei Ferdinand Berger und Söhne GmbH (10.000 Stück) auf nachhaltigem Papier (Umschlag: Claro Silk 250 g, Kern: Furiso 90 g) gedruckt.
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VÖIG
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Volksbank Wien AG
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iShares 31
Wienerberger AG
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Wiener Börse AG
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Julius Meinl Investment
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Wiener Privatbank SE
35, 37, 52, 69
Kathrein Privatbank AG
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Wirtschaftspolitisches Zentrum
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KPMG Austria
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Wolf Theiss
LGT Bank AG
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Zeb 62
LLB Österreich AG
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Zertifikate Forum Austria
Das Österreichische Umweltzeichen für Druckerzeugnisse, UZ 24, UW 686 Ferdinand Berger & Söhne GmbH.
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07.07.2009 13:28:58
SEITENBLICKE PORTRÄT
ZEHN FRAGEN AN ROBERT ULM VITA ROBERT ULM CEO Hellobank (BNP Paribas S.A. Niederlassung Österreich) Robert Ulm, geboren 1966, steht seit April 2019 als CEO an der Spitze der Hellobank in Österreich. Ulm verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der österreichischen Finanzbranche und im Online-Brokerage. Er wechselte vom Mitbewerber Flatex, wo er zuletzt das Österreich-Geschäft verantwortete. Er lebt ganz nach dem Motto: „Alle sagten, das geht nicht, dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.“
LESERPOST redaktion@ derboersianer.com
1. Welche Eigenschaften haben Sie dorthin gebracht, wo Sie heute
trem ein. Ich war das ganze Jahr „long“. Wie gewonnen, so
stehen? – Dynamik und eine absolut positive Lebens- und
zerronnen. Aber eine sehr lehrreiche Erfahrung, ausgelöst
Arbeitseinstellung sind für mich wichtig und machen mich
durch Gier und Angst.
aus. Neben dem notwendigen Ehrgeiz und der Begeisterungsfähigkeit sicherlich die ausschlaggebenden Eigenschaften.
2. Welchen Beruf würden Sie ausüben, wenn Sie nicht in der Finanzbranche tätig wären? – Es mag vielleicht überraschen, aber in jungen Jahren wollte ich unbedingt Journalist werden. Ich finde diesen Beruf immer noch extrem spannend und herausfordernd.
3. Wenn ich nicht gerade arbeite, verbringe ich meine Zeit am liebsten mit … – Unternehmungen, Kochen mit meiner
6. U m den Kapitalmarkt zu beleben, braucht es … – Politiker, die mehr als Bausparen kennen, und finanzielle Bildung in unseren Schulen. Wir unterstützen Kunden und Interessenten bei diesem Thema im Rahmen unserer vielfältigen Hello Akademie!
7. Was assoziieren Sie mit Gordon Gekko und dem Film „Wall Street“? – Toller Film, sehr gut inszeniert. Ich sehe hier aber nur minimale Zusammenhänge mit der Realität. Allerdings hat Gier noch nie zu langfristigem Erfolg geführt.
Frau und Freunden und Sport. Dort vor allem mit Skifah-
8. Dieser Investor ist für mich eine Legende? – Keine Frage, der
ren, Laufen und leidenschaftlich schlechtem Golfspielen.
einzigartige Andre Kostolany. Ein Meister seines Faches,
4. Für einen Mittagstermin reserviere ich am liebsten einen Tisch im? – BeRestaurant im Hotel Wyndham in Salzburg. Sehr gute Küche zum vernünftigen Preis.
5. Bei welchem Investment haben Sie sich so richtig verzockt? – Oje,
und seine Zitate sind heute noch gültig.
9. Champagner und Austern oder „a Eitrige und a 16er-Blech“? – Na ja, oft beginnt ein Abend mit Champagner und endet am Würstelstand, also beides.
das war eine schmerzvolle Erfahrung. Ich erinnere mich
10. Für meine persönliche Geldanlage gilt das Motto: – Wer
noch gut. 2008 stieg das US-Rohöl in der ersten Jahres-
die Aktien nicht hat, wenn sie fallen, hat sie auch nicht,
hälfte massiv an und brach in der zweiten Jahreshälfte ex-
wenn sie steigen.
98 Die nächste Ausgabe erscheint um den 09. Oktober 2019. Bis dahin täglich: derboersianer.com
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FACC ist in 30 Jahren von einem einfachen Startup aus Oberösterreich zu einem führenden Technologieunternehmen der globalen Aerospace-Industrie aufgestiegen. Als Partner aller großen Flugzeug- und Triebwerkshersteller arbeiten wir heute an neuen Lösungen und den Materialien von morgen. Mit unseren Innovationen gestalten wir die Mobilität der Zukunft aktiv mit. Denn eines ist sicher, die Welt entwickelt sich weiter. Wir uns auch.
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