Börsianer 33. Ausgabe, Q3 2019

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MAGAZIN

NR. 33, 3. QUARTAL 2019 ∙ 12 EURO

POLITIK

Türkis-blaue Börsenbilanz — 46 —

MIFID & CO

POKERSPIEL

So geht es nicht weiter

Machtkampf um die 3-BankenGruppe

— 16 —

Michael

BÖRSIANER BLOG: DERBOERSIANER.COM

UMTRIEBIGER GRENZGÄNGER TREICHL ÖSTERREICHS BESTER BANKER

SCHALLER KREDITKLEMME GIBT ES NICHT

BOSCHAN BÖRSE IST NICHTS FÜR START-UPS


Finanzstrafverfahren Hausdurchsuchung Steuerprüfung Anklage Haft

[sprich: NODSCH]

Dr. Tibor NAGY (sprich: NODSCH) ist Rechtsanwalt als auch Steuerberater und in dieser Doppelrolle Österreichs Experte für Finanzstrafverfahren. NAGY und seine Partnerin, Steuerberaterin Mag. Maria AUER, begleiten österreichweit erfolgreich Finanzstrafverfahren vor den Strafgerichten und Finanzstrafbehörden. NAGY & AUER werden sowohl präventiv als auch in akuten Situationen (Steuerprüfung, Hausdurchsuchung, Finanzstrafverfahren etc.) von Unternehmern sowie von deren Beraterstäben (Anwälte, Steuerberater etc.) als spezialisierte Finanzstrafrechtler hinzugezogen. Mit diesem speziellen Know-how stehen NAGY & AUER zur Verfügung, wenn die Betriebsprüfung aus dem Ruder zu laufen scheint und Unternehmer/ Manager ins Visier der Finanzstrafbehörden geraten.

Wien +43 1 715 22 67 | Salzburg +43 662 833 397 www.finanzstrafverfahren.wien

Dr. Tibor Nagy Rechtsanwalt und Steuerberater Experte für Finanzstrafverfahren Wien – Salzburg


Steueranwalt und Finanzstrafrechtsexperte in einem Wort:

Dr. Tibor NAGY (sprich: NODSCH) ist Rechtsanwalt als auch Steuerberater und in dieser Doppelrolle Österreichs Experte für Finanzstrafverfahren. NAGY und seine Partnerin, Steuerberaterin Mag. Maria AUER, begleiten österreichweit erfolgreich Finanzstrafverfahren vor den Strafgerichten und Finanzstrafbehörden. NAGY & AUER werden sowohl präventiv als auch in akuten Situationen (Steuerprüfung, Hausdurchsuchung, Finanzstrafverfahren etc.) von Unternehmern sowie von deren Beraterstäben (Anwälte, Steuerberater etc.) als spezialisierte Finanzstrafrechtler hinzugezogen. Mit diesem speziellen Know-how stehen NAGY & AUER zur Verfügung, wenn die Betriebsprüfung aus dem Ruder zu laufen scheint und Unternehmer/ Manager ins Visier der Finanzstrafbehörden geraten.

Wien +43 1 715 22 67 | Salzburg +43 662 833 397 www.finanzstrafverfahren.wien

Dr. Tibor Nagy Rechtsanwalt und Steuerberater Experte für Finanzstrafverfahren Wien – Salzburg


EDITORIAL BÖRSIANER NR. 33 AZI

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NR. 33,

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2019

∙ 12

FOLGEN SIE UNS LIVE:

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DOMINIK HOJAS Chefredakteur Börsianer

FACEBOOK.COM/DERBOERSIANER

— 16

POKE

DERBOERSIANER.COM (BLOG)

& CO nt, MIFID gemei

B blaue —

Liebe Börsianer!

D

as Telefon läutete Anfang Mai in der Redaktion. Am Apparat ein besorgter Kapitalmarktteilnehmer. Er teilte mir mit aufgebrachter Stimme mit, „Mifid und Co ruinieren unser Geschäft. Der Fi-

nanzplatz trocknet aus. Das Gesetz ist sinnlos, seine Auswirkungen sind für Broker, Fonds, Emittenten und Investoren fatal.“ Es sollte bei meinen Terminen, in diesem Monat, nicht das einzige Gespräch über die EU-Richtlinie Mifid II bleiben. Da jammern nichts nutzt, habe auch ich zum Hörer gegriffen und die Finanzexperten Friedrich Mostböck, Wolfgang Matejka, Harald Hagenauer, Günther Artner und Günther Schiendl zum Kamingespräch in das Palais Coburg in Wien geladen. Der Tenor der Runde: Gut gemeint, aber voll daneben. Die fünf Börsianer hatten aber auch interessante Lösungsvorschläge (Seite 16) parat. Wie es um unseren Finanzplatz steht, hat Ingrid Krawarik recherchiert.

Kamingespräch. Mifid II ist ein Sargnagel des heimischen Kapitalmarkts. Der „Börsianer“ diskutierte mit Experten.

Sie hat sich nach dem Scheitern der Koalition die Kapitalmarkt-Bilanz (Seite 46) der türkis-blauen Bundesregierung angesehen und mit zahlreichen gewichtigen Marktteilnehmern gesprochen. Gute Nachrichten kamen zuletzt vom Handelsparkett. Mit der Marinomed Biotech AG und der Frequentis AG gab es zwei wenn auch holprige Börsengänge in Wien. Mit der Addiko Bank AG hat ein dritter Konzern den Schritt angekündigt. Der Börsianer hat mit Börsenvorstand Christoph Boschan, Marinomed-CEO Andreas Grassauer und Raiffeisen-Banker Heinrich Schaller über aktuelle Transaktionen sowie Finanzierungsalternativen (Seite 82) diskutiert. Ein anderes heißes Thema am Markt ist der neuerlich entflammte Machtkampf um die 3-Banken-Gruppe. Großaktionär Unicredit Bank Austria AG klagt die österreichischen Anteilseigner der drei Regionalbanken Oberbank AG, BKS Bank AG und BTV AG. Die Stimmung unter den Beteiligten ist aufgeheizt. Nun ist sogar die Übernahmekommission am Zug, wie Julia Kistner (Seite 72) berichtet. Bleibt mir noch der Börsianer des

Börsengänge. RLB-Oberösterreich-Generaldirektor Heinrich Schaller, Börse-Boss Christoph Boschan und Marinomed-Vorstandschef Andreas Grassauer diskutierten über die Chancen auf dem Parkett.

Quartals: Michael Tojner. Sein unternehmerisches Gespür hat er zuletzt mit den erfolgreichen Börsengängen der Montana-Töchter Aluflexpack AG und Varta AG bewiesen. In der Öffentlichkeit sorgte er wegen zwei umstrittener Deals für Aufsehen. Meine Kollegin und ich haben den Grenzgänger zu einem seiner raren Interviews (Seite 10) getroffen.

Viel Vergnügen mit der Lektüre wünscht Ihnen

Dominik Hojas

Pokalübergabe. VIG-Generaldirektorin Elisabeth Stadler wurde als beste Versicherungsmanagerin geehrt.

d.hojas@derboersianer.com

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INHALT BÖRSIANER NR. 33

COVER

Michael Tojner: Der Grenzgänger

10

FINANZPLATZ DER GRENZGÄNGER 10 Michael Tojner liebt das Risiko. Sein unternehmerisches Gespür hat er zuletzt mit den erfolgreichen Börsengängen der Montana-Töchter Aluflexpack AG und Varta AG bewiesen. In der Öffentlichkeit sorgte der Unternehmer aber auch wegen anderer Deals für Aufsehen.

FINANZPLATZ

Die türkisblaue Bilanz

46

MIFID & CO Die Stunde der Wahrheit

16

POLITIK Die türkis-blaue Bilanz

46

POKER Machtkampf um

72

3-Banken-Gruppe

MIFID & CO

Die Not der Broker, Fonds und Emittenten

16

6

BANKEN Insel der Seligen

78

BÖRSE Alles Walzer an der Börse

82


INTERVIEW

Walzer auf dem Börsenparkett

72

RENDITE WIENER BÖRSE Chartvergleich der Aktienmärkte

22

3. Teil: Interview

Darüber spricht man in den

LUKAS STIPKOVICH Eine Reise zum „Woodstock der Kapitalisten“

08

WOLFGANG MATEJKA Ein heißer Sommer kündigt sich an

22

WILHELM CELEDA Zeit für Experten

52

HEINZ BEDNAR Mehr Gelassenheit kann nicht schaden

56

BETTINA SCHRAGL Keine ausgemachte Sache

58

PETER BARTOS Parteienfinanzierung

62

werden?

ALBERT BIRKNER Und jetzt?

64

BÖRSENTALK 92 Wo sich die Finanzbranche trifft

PETER FELSBACH Ein Blick vorwärts statt zurück

95

MARKTGEZWITSCHER 95 Das wurde im Netz getwittert

MARTIN KWAUKA Raus aus den Hinterzimmern

96

BANKEN 52 VERSICHERUNGEN 54 FONDS 56 AKTIEN 58 IMMOBILIEN 60 BERATER 62 RECHT 64

26 28 30 32

BÖRSENWETTER 34 Entwicklung der Weltbörsen und Analystenstimmen INVESTMENTSTORY CA Immo AG: Der Selbstläufer

MEINUNGEN

Trends und Events

PORTFOLIO 24 Die Asset-Allocation der LLB Österreich

BRANCHEN Branchen: Köpfe, Deals, News,

MARKTAUSBLICK 23 Börsenausblick der Fondsmanager

GESUNDHEIT Digitale Dosis 1. Teil: Marktumfeld 2. Teil: Veranlagung

82

36

KURSE 40 Topperformer: Aktien, Fonds, Anleihen und Rohstoffe STATISTIK 44 Börsen- und Wirtschaftsdaten

FINTECH

66

SEITENBLICKE

GRATULATION Die Marinomed Biotech AG und die Frequentis AG haben mit viel Mut ihre Börsengänge in Wien durchgezogen. Da kommt viel Freude auf! Es bleibt zu hoffen, dass die Addiko Bank AG am 11. Juli 2019 ebenfalls jubeln kann. WIR TROTZEN DEM ­STILLSTAND Obwohl es durch das Aus der türkis-blauen Koalition zu einem Stillstand am Finanzplatz gekommen ist, setzen

RANKING 67 Die 50 besten Banker SO DENKT DIE POLITIK Wie soll die Parteien­ finanzierung gestaltet

Ad-hoc der Redaktion

88

wir uns als Magazin weiter für die Probleme unserer Leser­ein. So geschehen beim Kamingespräch im Palais Coburg in Sachen Mifid II. SPEAKER AN BORD Als Redaktion sind wir unter anderem für das Lineup beim Börsianer Festival am 25. und 26. September 2019 in der Wiener Hofburg verantwortlich. Mit Allianz-CEO Remi Vrignaud, Wienerberger-Boss Heimo

FIRMENINDEX/IMPRESSUM 97 Auszüge von Unternehmen in dieser Ausgabe

Scheuch, Bitpanda-Gründer Eric Demuth und Gold-Experte Ronald Stöfele sind schon einige hochkarätige Speaker mit an Bord.

Weblinks werden in dieser

PORTRÄT: 10 FRAGEN AN … 98 Robert Ulm, CEO Hellobank

Ausgabe mit einem   GELBEN BALKEN

markiert.

7


MEINUNGEN GASTKOMMENTAR

Was für Rockfans das legendäre Woodstock

VITA LUKAS STIPKOVICH Börsenexperte

Festival war, ist für Aktiennerds die alljährliche

Lukas Stipkovich war zwölf Jahre in der Aktienanalyse tätig, unter anderem in London bei SBC Warburg, elf Jahre im internationalen Investment-Banking bei der ABN AMRO / RBS und sechs Jahre im Fondsmanagement und in der Vermögensverwaltung.

Hauptversammlung von Berkshire Hathaway mit den Ikonen Warren Buffett, 88, und Charlie Munger, 95.

EINE REISE ZUM „WOODSTOCK DER KAPITALISTEN“ Als Aktienfreak seit 35 Jahren war es im-

blauem Licht, und die beiden Titanen

mer schon mein Traum, zu diesem Event

sitzen auf dem Podium. Rund fünf Stun-

nach Omaha in den tiefsten Mittleren

den lang werden sowohl detaillierte The-

Westen der USA zu pilgern. Heuer leb-

„Die Menge jubelt, ich laufe

te ich diesen Traum. Dem Rat von Buf-

um den besten Platz. “

besprochen wie auch persönliche Fragen

LUKAS STIPKOVICH

Ziele haben Sie noch im Leben?“ mit viel

fett folgend, flog ich zwecks Kosteneinsparung nach Kansas City anstatt direkt nach Omaha. Die Fahrt auf Landstraßen

men zu den einzelnen Geschäftsfeldern aus dem Auditorium wie etwa „Welche Scharfsinn und Witz beantwortet.

durch die „Großen Ebenen“ war ein Er-

Nebenan im Messezentrum stellen 40

lebnis für sich: unendliche Weiten, lange

Firmen von Berkshire mit riesigen Stän-

schnurgerade Straßenabschnitte, idylli-

vesting: The Last Liberal Art“. Ich fühlte

den aus. Alles dreht sich ums Business.

sche, typisch amerikanische Kleinstäd-

mich wie im Paradies. Aber es sollte noch

So kaufe auch ich zahlreiche Memora-

te. Die US-Flagge in fast jedem Vorgar-

besser kommen.

bilia: Berkshire-Baseball-Kappe, Berk-

ten, freundliche und entspannte Men-

Samstag, 4. Mai 2019, der große Tag.

shire-Thermoskanne, Berkshire-Hemd

Tagwache um 4.10 Uhr, ich wollte unbe-

und natürlich die beiden Spielzeug-Ba-

Dann kam endlich das Schild „Wel-

dingt einen guten Platz. Das zweistün-

deenten „Warren“ und „Charlie“. Auf

come to Omaha“. Ich war am Nabel der

dige Anstellen beim Convention Center

dem Weg aus der Stadt geht es noch zu

„Value-Aktien“-Welt

Als

war aufgrund vieler Gespräche mit Akti-

Buffett’s Wohnhaus in einer Mittel-

Aufwärmübung zum großen Event nahm

onären kurzweilig. Um 7 Uhr öffnen sich

schichtwohngegend. Ein äußerst be-

ich an der Value Investors Conference

die Tore, die Menge jubelt, und nach ei-

scheidenes, bräunliches Walmdachhaus

an der Universität von Omaha teil. 250

nem kurzen Security-Check laufe ich um

mit Mansarde, in dem der drittreichste

gleichgesinnte Menschen hingen ein-

meinen besten Platz. Ich komme in der

Mann der Welt seit 1958 lebt.

einhalb Tage lang hochkarätigen Red-

Hauptarena an, die sich binnen kurzer

nern bei einem Thema an den Lippen:

Zeit mit 18.000 Menschen füllt.

schen. Der Weg ist eben auch das Ziel.

angelangt.

Aktieninvestments.

Dieses Event muss man erlebt haben. Neben vielen tollen Erlebnissen nahm

Ich bin überwältigt. Zunächst sehen

ich auch neue Erkenntnisse hinsichtlich

In den Pausen gab es Speed-Datings

wir Werbespots von den Beteiligungen

Investments mit, wie etwa jenes, dass die

zum Austausch von Aktienideen. Und

von Berkshire: Coca-Cola, Duracell, Fruit

US-Wirtschaft nach wie vor sehr stark ist

dann bekam ich noch ein Selfie mit Bob

of the Loom, Ben & Jerry’s, Kraft Heinz,

und die Amerikaner US-Aktien gegen-

Hagstrom, dem erfolgreichen Fonds-

und viele andere. Dann erhellt sich die

über positiv eingestellt sind.

manager und Autor des Bestsellers „In-

monströse Bühne in gleißendem, hell-

8

See you there in 2020! n


Intelligentes Bauen. Seit 150 Jahren.

Unsere Geschichte zeigt, was die Zukunft bringt. Seit 150 Jahren beweisen wir Pioniergeist. Und mit unserer Innovationskraft werden wir auch künftig Spitzenleistungen erbringen. Heute möchten wir uns bedanken – bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die hinter unserem Erfolg stehen. Und bei allen Kundinnen und Kunden, die uns ihr Vertrauen schenken. Vielen Dank. porr-group.com


#WACHSTUM

VITA MICHAEL TOJNER Vorstandsvorsitzender Montana Tech Components AG Der gebürtige Oberösterreicher (53) zählt zu den erfolgreichsten Unternehmern Österreichs und lotet beruflich wie privat oft Grenzen aus, fährt gerne Wasserski und gilt als Fitness-Junkie. Die Familie ist für den Vater von sechs Kindern das höchste Gut.

Michael Tojner liebt das Risiko. Sein unternehmerisches Gespür hat er zuletzt mit den erfolgreichen Börsengängen der Montana-Töchter ­Aluflexpack AG und Varta AG bewiesen. In der Öffentlichkeit sorgte der Unternehmer wegen anderer Deals und einer Razzia für Aufsehen. TEXT INGRID KRAWARIK FOTOS CLEMENS BEDNAR

M

ichael Tojner lässt uns warten.

nest, sein Heumarkt-Immobilienprojekt

Varta AG der zweite erfolgreiche seiner

Die Aussicht aus dem sechsten

in Wien polarisiert, und die Anzeige ge-

Montana-Töchter. Die Börsianer-Chef-

Stock im Varta-Haus am Be-

gen ihn von Burgenlands Landesrat Hans

redaktion sprach mit dem polarisieren-

ginn der Mariahilfer Straße auf die Dä-

Peter­Doskozil wegen Verdachts auf Be-

den Unternehmer über Fleiß, die Lust

cher des Kunsthistorischen Museums in

trug und Untreue, der kürzlich eine Raz-

an Börsengängen, richtig gute Deals, die

Wien entschädigt. Fast schon kaiserlich,

zia der Korruptionsstaatsanwaltschaft in

Zukunft der Varta AG und darüber, wo die

dieser Blick. Mit 20 Minuten Verspätung

der Wiener Firmenzentrale folgte, hat

besten Ideen zustande kommen.

kommt der Vorstandschef der Montana

Spuren hinterlassen. Als öffentlicher

Tech Components AG ganz in Schwarz

Höhepunkt musste er in die „ZiB 2“ im

Herr Tojner, Sie haben als Eisverkäufer be-

mit T-Shirt, Jeans und Sportschuhen,

Fernsehen ausrücken, sichtlich gezeich-

gonnen und so Ihre erste Schilling-Million

braun gebrannt, die Locken nach hinten

net von den Vorwürfen. Trotzdem lässt er

verdient. Wäre das heute mit Registrierkas-

frisiert, und verkündet, dass er eigent-

nicht locker. Sein großes Ziel ist es, auf

se auch noch möglich? – (lacht) Natürlich.

lich gar nicht interviewt werden will. Wir

dieser Welt Fußabdrücke zu hinterlas-

sind hartnäckig. Schließlich hat der Un-

sen. Auf die ist er stolz. Der Self­made-

Ist es nicht schwieriger geworden, mit Fleiß

ternehmer in den vergangenen Mona-

Millionär erzählt gern von seinen un-

und einer guten Idee erfolgreich zu sein? –

ten medial für einiges Aufsehen gesorgt.

ternehmerischen Erfolgen und Plänen.

Im Gegenteil, es ist einfacher geworden.

Beim Übernahmepoker um die B&C Pri-

Auch zu Recht. Der Börsengang der Alu­

Im Gegensatz zu damals gibt es mehr Ri-

vatstiftung stieß er in ein Hornissen-

flexpack AG Ende Juni 2019 ist nach der

sikokapital. Start-ups sind en vogue, so-

10


FINANZPLATZ COVER

MICHAEL TOJNER DER GRENZGÄNGER Strategie. Ein Börsengang sei für das Selbstbewusstsein eines Unternehmers viel besser als ein Verkauf, erklärt Michael Tojner dem „Börsianer“.

11


FINANZPLATZ COVER

„Man muss den Z ­ auber des Börsengangs ­relativieren.“ MICHAEL TOJNER

gar Industriekapitäne und der Ex-Bundeskanzler haben sich damit beschäftigt. Für eine geschickte Idee ist die Aus-

Dealmaker. Ein richtig guter Deal ist, wenn man den Kaufpreis in fünf Jahren zurückverdient, sagt Michael Tojner.

gangslage eigentlich besser als damals. Ich habe meine Dissertation über Ven-

batterien, bei Aluflexpack mit neuen

zent. Das führt irgendwann zu einer Fi-

ture-Capital geschrieben und verfolge

Verpackungslösungen und bei Montana

nanzmarktdestabilisierung.

das Thema seit über 30 Jahren.

Aerospace als innovativer Zulieferer der

Wir sind extrem weit hinter den Ame-

Fall gewesen. Marktwachstum ist ge-

Was bedeutet das für Ihr Geschäft? – Wir

rikanern zurück. Risikokapital ist enorm

nauso wichtig wie der technische Vor-

sind in den letzten Jahren auch dank der

wichtig. In Österreich hat man früher

sprung, und das Unternehmen muss zu

verlässlichen Zahlen mit relativ niedri-

mit 20 bis 30 Millionen Euro Umsatz als

den top drei der Branche ausgebaut wer-

gen Finanzierungszinsen gefahren und

Unternehmen von einer Bank relativ lo-

den können.

haben unser Investitionsvolumen um-

cker Kredite bekommen, das hat sich

setzen können, Arbeitsplätze geschaf-

amerikanisiert. Kredite sind nicht mehr

Wann ist für Sie ein Deal ein guter Deal? -

fen, in viele Fabriken investiert und si-

verfügbar, und deshalb ist es so wichtig,

Ein richtig guter Deal ist, wenn man den

cherlich von dem niedrigen Zinsum-

dass wir den Eigenkapitalmarkt haben.

Kaufpreis in fünf Jahren zurückverdie-

feld profitiert. Das kann aber volkswirt-

nen kann und nicht mehr als fünf Mal

schaftlich zum Problem werden, wenn

Ebitda zahlt.

eine leichte Abschwächung der Welt-

Wie viel Einfluss darf eine Bank haben beim Wirtschaften? – Keinen. Ich habe bei der

wirtschaft kommt. Wie kann dann man

Montana Tech Components 2012 mit ei-

Sie haben ein Buch geschrieben mit dem

mit Zinspolitik überhaupt noch entge-

ner Anleihe begonnen, mich am Kapi-

Titel „Ist der Euro sicher?“. Wenn Sie sich

genwirken?

talmarkt zu finanzieren. Diese Anleihe

die ökonomische Brille aufsetzen, was be-

hat eine Kennzahlenverpflichtung ge-

schäftigt Sie aktuell am meisten? – Wir

Eigentlich kann es Ihnen egal sein, was die

habt, nämlich Nebt Debt / Ebitda, also

sind schon vor 15 Jahren bei unseren

Notenbanken machen. Ihr Geschäft läuft ja

die Nettoverschuldungsquote von un-

volkswirtschaftlichen Studien zu dem

gut. – Es ist mir persönlich grundsätz-

ter 3,5. Das ist heute noch unsere inter-

Schluss gekommen, dass die Asset-

lich nicht egal, weil die Wirtschaft und

ne Guidance, obwohl wir so extrem viel

Price-Inflation, also der Preisanstieg

Volkswirtschaft eine wesentliche Be-

investieren und noch nie eine Dividende

der Vermögenswerte, bei der Zinspoli-

deutung haben für den Einzelnen und

ausgeschüttet haben. Daher haben wir

tik der Zentralbanken zu berücksichti-

für die Gesellschaft. Wenn es nicht

uns auch am Bondmarkt einen Invest-

gen wäre. Das ist nicht passiert. Heute

mentgrade-Status erarbeitet.

haben wir ein Umfeld, in dem wir keine Inflation haben. Trotzdem sind die

Wo liegt bei Ihnen die durchschnittliche Fi-

Häuserpreise seit 2009 auf das Dreifa-

nanzierungsquote? – Bei 130 Basispunk-

che gestiegen, Wohnungspreise vor al-

ten über Euribor.

lem in den Ballungszentren und Aktienpreise sind stark gestiegen. Wir ha-

Was muss ein Unternehmen mitbringen,

ben

um Ihr Interesse zu wecken? - Eine Chan-

teilweise sieben bis acht Prozent im

ce am globalen Markt, meist in einer Ni-

Jahr und eine Inflationsrate wegen der

sche. Das ist bei der Varta mit Mikro­

Zinsentwicklung von unter zwei Pro-

eine

Asset-Price-Inflation

12

von

„Ich glaube, bei der B&C habe ich richtig agiert.“ MICHAEL TOJNER


FINANZPLATZ COVER

mehr möglich ist, dass sich ein Priva-

VARTA AG

Ist Timing das Wichtigste für den Börsengang oder die Story? – Ich gebe Ihnen ein

ter, der arbeitet, heute noch eine Wohnung kaufen kann in Wien, dann haben

60

Beispiel. Die Bwin ist am 31. März 2000,

wir ein gesellschaftliches Problem. Und

an meinem Geburtstag, an die Börse ge-

wenn die Gesellschaft nicht zusammen-

gangen. Vier Wochen später hat der Ka-

hält und nicht funktioniert, dann gibt

pitalmarkt, beginnend mit der Nasdaq,

es soziale Unruhe. Die gesellschaftli-

Internetgeschäftsmodelle kritisch ge-

30

che Entwicklung ist immer vor der un-

sehen. Und wenn die Bwin, damals noch

ternehmerischen Entwicklung zu sehen.

Betandwin, nicht am 31. März an die Börse gegangen wäre, hätte sie das Jahr

Sie haben einmal gesagt, Ihr früher Erfolg hat Ihnen die Freiheit gegeben, Dinge

0

wahrscheinlich nicht überlebt. Timing 19.10.17

24.6.19

ist sehr essenziell.

Quelle: TeleTrader

zu tun, die Ihnen Spaß machen. Haben Sie noch Spaß? – Natürlich. Die Varta macht

Klingt nach Zufall. – Ich kann ein Tenist Timing alles. 2016 ist gerade der Herr

nismatch spielen, den ersten Satz ver-

Trump gewählt worden, es war Dezem-

lieren, den zweiten gewinnen und dann

Das verstehe ich, die Aktie hat seit dem Bör-

ber, die Bücher der Investoren waren

das Match. Das gehört einfach dazu. Man

sengang 2017 rund 120 Prozent zugelegt.

schon zu. Es ist auch kein Drama. Un-

muss den Zauber des Börsengangs ein

Dabei ist das erste IPO 2016 gescheitert.

sere Firmen sind so stabil und so gut fi-

wenig relativieren. Ein Börsengang ist

Was haben Sie daraus gelernt? – Der Kapi-

nanziert, dass wir das nicht erzwingen

nichts anderes als ein Finanzierungsin-

talmarkt ist ein sehr sensibler Platz, da

müssen.

strument für ein Unternehmen. Die Var-

mir zum Beispiel Spaß.

Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Mix. Mit gutem Gewissen investieren. Mit dem Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Mix knackt erstmals ein österreichischer Nachhaltigkeitsfonds die Milliarden-Euro-Marke und ist damit einer der größten Nachhaltigkeitsfonds einer österreichischen Fondsgesellschaft. Der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Mix trägt darüber hinaus zahlreiche angesehene Nachhaltigkeitslabels und wird regelmäßig für seine hohe Managementqualität ausgezeichnet. Mehr Informationen unter rcm.at/nachhaltigkeit und investment-zukunft.at

Veranlagungen in Fonds sind mit höheren Risiken verbunden, bis hin zu Kapitalverlusten. Die veröffentlichten Prospekte sowie die Kundeninformationsdokumente (Wesentliche Anlegerinformationen) des Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Mix stehen unter rcm.at in deutscher Sprache (bei manchen Fonds die Kundeninformationsdokumente zusätzlich auch in englischer Sprache) zur Verfügung. Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH. Erstellt von: Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien, Stand: Juni 2019.


FINANZPLATZ COVER

Konfliktreich. Die Entwicklung beim Projekt am Heumarkt sei nicht zufriedenstellend, sagt Michael Tojner im Gespräch mit der „Börsianer“-Chefredaktion.

ta hat sich einmal abgeschüttelt, wir ha-

Wie macht man das Batteriegeschäft nach-

werden noch ein extrem hohes Wachs-

ben gesagt, warten wir, die Zahlen wer-

haltig, gerade im Consumerbereich? – Bei

tum sehen, da sind wir mit der Varta AG

den immer besser, und wir haben es er-

der Einwegbatterie gibt es einiges zu tun

der Marktführer weltweit, das wollen

neut mit Erfolg probiert.

- auch technologisch -, da muss im Kon-

wir ausbauen. Aber Varta Consumer da-

sumentenverhalten die Aufladbarkeit

zuzukaufen und dann noch den Einstieg

Habe ich das richtig gelesen, dass die Idee

wieder Einzug halten. Wenn der Konsu-

in die großen Zellen und Elektromobi-

mit Bwin in einer Sauna auf dem Arlberg

ment die Wegwerfbatterie will, werden

lität zu schaffen, das war immer unse-

geboren wurde? – Das passiert öfter so.

wir mit einem Recyclingkonzept kom-

re Vision.

Das glaubt nur keiner. Bei der Varta hat

men. Wichtig ist, die Umwelt-Aware-

mich ein Berater auf dem Fußballplatz

ness beim Kunden zu wecken.

Mit der Aluflexpack in Zürich, einer weiteren Tochter der Montana Tech Components,

angerufen und gesagt: Du, Michael, es ist zwar in Deutschland, aber interes-

Sie wollen mit einer Kapitalerhöhung bei

ist der nächste Börsengang geglückt. Ist das

siert dich diese Varta, ich habe da viel-

der Varta AG die Produktion ausweiten. Ha-

eine so große Wachstumsstory wie die der

leicht einen Zugang.

ben Sie ein Kapazitätsproblem? – Wir sind

Varta AG? – Ich finde einen Börsengang

praktisch ausverkauft. Wir produzieren

für das Selbstbewusstsein eines Unter-

Sie haben kürzlich die Varta Consumer Bat-

heuer 1,2 Milliarden Hörgerätebatterien.

nehmens und eines Unternehmers, in

teries gekauft und bekommen dadurch Zu-

In der neuen Sparte Lithium-Ionen, also

dem Fall bin das ich, die viel bessere Op-

gang zum Endkundenbereich. Wie kam der

bei wiederaufladbaren Kleinstbatterien,

tion, als zu verkaufen und Kassa zu ma-

Deal zustande? – (lacht) Seit ich die Var-

wäre es schön, wenn wir so wie bei den

chen. Ich habe keine einzige Aktie bei der

ta gekauft habe, war es mein Traum, das

Hörgerätebatterien in die mehrere Hun-

Varta verkauft, und das wird bei der Aluf-

zusammenzubringen, was früher zu-

dert Millionen Stück kommen würden.

lexpack auch so sein.

sammengehört hat. Wir bleiben eine

Das sollte in den nächsten fünf Jahren

B2B-Company, aber wir müssen die

möglich sein. Momentan reden wir von

Sie haben vier Divisionen bei der Montana

Marke kontrollieren können. Das ist

100 Millionen Stück. Die Mikrobatterien

Tech Components, zwei davon sind an der

ganz wichtig. Die Batterie wird eine we-

Börse. Aus welchen Gründen machen Sie ein

sentliche Komponente bei sehr vielen

IPO? – Ich bin ein Freund der Börsengän-

Geräten. Wir wollen mit einem deut-

ge. Wenn man sehr stark wachsen will,

schen Qualitätsanspruch auch als Retailmarke punkten können. Andere Hersteller wie etwa Duracell haben keine eigene Batterienentwicklung, das sind alles reine Vermarktungsfirmen, die Bat-

„Wer global agiert, muss den asiatischen Markt mitbearbeiten.“

Kapital holt, um das Risiko zu begrenzen. Sie bringt langfristiges Eigenkapital, und so kann man schneller wachsen. Das heißt, die Division Aerospace, in die Sie

terien in Asien zukaufen und ihre Brand

gerade massiv investieren, ist ebenfalls ein

draufpicken. Wir wollen anders sein, auf Technologie setzen.

ist die Börse dafür da, dass man sich das

Börsenkandidat? – Das kann man nicht

MICHAEL TOJNER

14


FINANZPLATZ COVER

Sie haben keine einfachen Wochen und Mo-

#ZAHLEN

nate hinter sich, Stichwort Heumarkt, Burgenland und B&C Privatstiftung. Ich dach-

KENNZAHLEN MONTANA TECH COMPONENTS AG in Millionen Euro

2018

2017

1.218,39

849,32

Betriebsergebnis

83,52

57,93

Ergebnis vor Steuern

66,05

42,55

Jahresgewinn

47,18

40,39

0,52

0,53

104,37

77,22

Umsatz

Ergebnis je Namensaktie in Euro Operativer Cashflow

te, Investoren meiden die Öffentlichkeit? – Ich bin kein Investor, sondern Unternehmer. Ich habe heute zwei sehr bekannte Investmentbanker getroffen. Die haben gesagt: „Michael, das ist ein Wahnsinn, die Varta hat gestern zwei Milliarden Euro Marktkapitalisierung überschritten. Verkauf doch die Aktien.“ Mir ist das egal. Ich möchte das unternehmerische Potenzial mitbegleiten und am Ende stolz sein, dass aus einer vernachlässigten Firma, die man eigentlich aufgegeben hatte, ein Unternehmen entwickelt und geformt

ausschließen. Wir investieren in den

pack produziert in der Schweiz für Kun-

wurde, das heute im weltweiten Batterie-

nächsten zwei Jahren 500 Millionen Euro,

den wie Nestle und Nespresso. Und die

geschäft eine maßgebliche Position hat.

um aus der Montana Aerospace einen

Montana Aerospace sitzt in den USA. Au-

Das ist wichtiger als das Geld.

führenden Hersteller von Komponen-

ßer es verschiebt sich alles, und wir kau-

ten aus Aluminium, Titanium, Kupfer

fen in Europa zu.

Würden Sie mit der Brille des Weisen heute die Projekte Heumarkt und B&C Privatstiftung

und Composite mit Werken in den USA, Euro­pa und Asien für die Flugzeugher-

Ist ein zeitnaher Börsengang geplant? –

anders angehen? – Nein. Ich glaube, bei

steller Airbus, Boeing und später Comac

Nein, das werden wir uns in fünf Jahren

der B&C habe ich richtig agiert. Das wird

zu machen. Wir wollen von der Roh-

anschauen.

sich auch noch zeigen, dass diese Loslö-

stoffverarbeitung bis zum fertigen Teil

sung von Italien (Anmerkung: Unicredit) Was sind für Sie die derzeit größten wirt-

richtig sein wird. Und da sind wir auch in

schaftlichen Herausforderungen? – Es gibt

guten Gesprächen mit dem Stiftungsvor-

Die Varta ist in Frankfurt, die Aluflexpack in

einen extremen Wettbewerb da drau-

stand. Natürlich ist die Entwicklung beim

Zürich notiert. Als Nächstes wäre eigentlich

ßen. Wer global agiert, muss den asiati-

Projekt am Heumarkt nicht zufrieden-

Wien dran. - Frankfurt, Zürich, New York!

schen Markt mitbearbeiten. Früher hat

stellend. Mir wäre lieber, wenn der Bau

Unser Hauptkunde ist Boeing, wir haben

man zehn bis 20 Jahre von der Substanz

schon begonnen hätte. Ich bin der Mei-

drei Fabriken in den USA, eine kleine in

leben können, jetzt kann ein Unterneh-

nung, dass wir mit dem Heumarkt ein

Österreich, eine in der Schweiz, drei in

men innerhalb von fünf Jahren seine

großartiges Projekt entwickeln. Leider ist

Rumänien und jetzt auch noch eine in

Marktposition verlieren, so dynamisch

das ein politischer Spielball geworden.

Vietnam. Wir liefern auch bald an den

ist alles. Ich beanspruche für mich, dass

Die wichtigen Vorteile für die Stadt Wien

chinesischen Hersteller, an die Comac.

die Aluflexpack und die Varta Micro-

wie die Schaffung eines innerstädtischen

Ich finde es wichtig, dass wir die Wiener

battery ohne Montana vom Markt ver-

öffentlichen Platzes, der Erhalt des Eis-

Börse haben, sie hat aber Nachteile ge-

schwunden wären. Wenn man als Un-

laufvereins und ein neues Konferenzzen-

genüber Frankfurt und Zürich.

ternehmer die Chance ergreift und viel

trum werden nicht gesehen. Das war auch

alles abdecken. Der Markt ist riesig.

Risiko eingeht, hat man aus Europa oder

bei der Mariahilfer Straße der Fall. Heu-

Inwiefern? – Die Awareness der Investo-

den USA gute Chancen, groß zu werden.

te wird die Mariahilfer Straße als größte

ren für Börsengänge ist dort höher als in

Wir haben als Europäer sicher damit zu

Errungenschaft von Frau Vassilakou (An-

Wien, obwohl es im Grunde genommen

kämpfen, dass wir nicht so flexibel und

merkung: Ex-Vizebürgermeisterin Wien)

egal ist, wo man an die Börse geht, weil

dynamisch sind, wir sind vielleicht zu

bezeichnet. Das wird beim Heumarkt

schon alles über den Xetra-Handel funk-

bequem. Leute in Rumänien sind hung-

auch noch der Fall sein.

tioniert. Wo die Aktie gehandelt wird, ist

rig, die haben lange nichts gehabt, die

nicht mehr so wichtig. Persönlich finde

wollen auch Wohlstand. In China und

Was treibt Sie an? Wollen Sie Fußabdrücke

ich es wichtig, dass eine Firma dort an die

Vietnam ist es das Gleiche. Dort will

hinterlassen? – Ja. Sonst hätte ich heu-

Börse gehen soll, wo sie ihren Sitz hat.

man auch zu Wohlstand gelangen, um

te den Investmentbankern gesagt, hast

Varta ist eine deutsche Firma, Aluflex-

aus dieser Armut rauszukommen.

recht, ich verkaufe die ganze Varta. n

15


#MIFIDII

© BÖRSIANER

Experten. Harald Hagenauer, Fritz Mostböck, Günther Schiendl, Wolfgang Matejka und Günther Artner warnten vor den Folgen von Mifid II.

16


FINANZPLATZ MIFID & CO

DIE STUNDE DER WAHRHEIT Gut gemeint, aber voll daneben. Die EU-Richtlinie Mifid II steht bei Finanzmarktexperten unter heftiger Kritik. Nachdem ­jammern nichts nutzt, haben die Branchenkenner beim ­Kamingespräch des Börsianer auch Lösungsvorschläge parat. TEXT ROBERT WINTER

D

ie EU-Anlegerschutzrichtlinie

managern, unter Researchspezialisten,

seits ist aktives Anlageverhalten gerin-

Mifid II trat vor eineinhalb Jah-

unter Investmentbankern sowie unter

ger geworden, Investoren benutzen im-

ren in Kraft. Damit ist genug

Investoren Orientierungslosigkeit.

mer häufiger passive Strategien. Ande-

Zeit vergangen, um sich ein Bild darüber

Damit ist ein gehöriges Maß an Adap-

rerseits leiden viele österreichische Un-

zu machen, ob die Regulierung die ge-

tionsfähigkeit erforderlich, um das Bes-

ternehmen darunter, dass Mifid II eine

wünschten Effekte ausgelöst hat. Geht

te aus der Situation zu machen. Günther

Konzentration auf große Börsengesell-

es nach der Meinung von Experten beim

Schiendl, Vorstand der VBV Pensions-

schaften ausgelöst hat.“

Kamingespräch des Börsianer im Palais

kasse AG: „Im deutschsprachigen Raum

Coburg in Wien, ist Mifid II ein frontaler

sind globale Investoren engagiert. Ös-

Fatal für Österreich

Schuss in den Ofen. So nimmt sich etwa

terreich ist Teil des europäischen Kapi-

Das bestätigen auch die Aussagen eines

Friedrich Mostböck, Head of Group Re-

talmarkts. Wir alle haben mit Regulie-

Vertreters von Goldman Sachs. Dem-

search Erste Group Bank AG, kein Blatt

rung sehr viel zu tun. Und manches der

nach hat sich der Handelsmarktan-

vor den Mund: „Mifid II ist eine kom-

europäischen Regulierung ist absolut

teil großer internationaler Player seit

plett realitätsferne Regulierung, hat

sinnvoll. Die Geisteshaltung bringt Pro-

der Einführung von Mifid II verdop-

nur Negatives bewirkt und verbaut po-

bleme. Man kann nur versuchen, dass

pelt. Nun machen die fünf größten Bro-

sitive Zukunftseffekte. Europa schnei-

das, was regulierungsbedingt notwen-

ker die Hälfte des gesamten Umsatzes.

det sich mit der Richtlinie ins eigene

dig ist, besser umzusetzen als die Mit-

Cira-Vorstand Hagenauer: „Das ist für

Fleisch. Man hat den europäischen Ka-

bewerber.“

Österreich fatal. Wir brauchen nicht die

pitalmarkt ruiniert. Oder man wird ihn

Nichtsdestoweniger hat man erst

top fünf, sondern jene, die mit dem Ak-

ruinieren.“ Und der Experte geht sogar

einmal unerwünschte Entwicklungen

tienhandel überleben können. Wir ha-

noch einen Schritt weiter. Mostböck:

zu verdauen. Harald Hagenauer, Vor-

ben eine Untersuchung für Österreich

„Die beste Lösung wäre, Mifid II in die

stand des Cercle Investor Relations Aus-

erstellt, die zeigt, dass sich bei den top

Luft zu sprengen.“ Das sind harte Wor-

tria Cira und IR-Chef der Österreichi-

18 bis 20 Unternehmen des ATX Prime,

te. Aber die Kritik ist nicht von der Hand

schen Post AG: „Unternehmen sind mit

der sich aus 38 bis 40 Unternehmen zu-

zu weisen. Herrscht doch unter Asset-

zwei großen Trends konfrontiert. Einer-

sammensetzt, in der Analysehäufigkeit

17


FINANZPLATZ MIFID & CO

„Mehr Kreativität und mehr Mut sind gefragt. “

Selbstverteidigungsstrategie. Der un-

schlechte Performance von Small und

ter Kostendruck stehende Analyst hat

Mid Caps ist Mifid II zuzuschreiben.“

nun mehr Unternehmen zu analysieren. Er hat kaum noch Zeit und erhält keine

Fischen im Nebel

Anerkennung dafür, dass er sich eine ei-

Der negative Einfluss kam nicht aus Ös-

gene Meinung bildet. Deswegen werden

terreich, sondern vor allem aus Deutsch-

viele Aktien auf ‚hold‘ eingestuft. Es gibt

land. Dort hat man sich wie kaum in ei-

Analysten, die 15 Aktien bewerten. Dafür

nem anderen europäischen Land an Mi-

wenig verändert hat. Bei den unteren 20

wird ironisch gesagt 16-mal die Emp-

fid II orientiert. Matejka: „Viele Fonds-

Unternehmen werden enorme Schwie-

fehlung ‚hold‘ gegeben.“

manager mussten sich von Small und

GÜNTHER SCHIENDL

rigkeiten sichtbar. Die Analysehäufig-

Deshalb sind Assetmanager gefor-

Mid Caps, für die es kein Research mehr

keit ist gesunken, weil es sich schlicht

dert, über eingekauftes Research hin-

gibt, rüde trennen. Fondsmanager kön-

und einfach nicht rechnet.“

aus auch noch eigene Überlegungen an-

nen das Problem nur lösen, indem sie

zustellen. Assetmanager Matejka: „Das

alle infrage kommende Aktien selbst

Das deckt sich wiederum mit den Ergebnissen einer aktuellen Analyse, die Dirk Schiereck, Uni-Professor an der TU Darmstadt, bezüglich des europäischen und speziell des deutschen Aktienmarkts erstellt hat. Schiereck: „Die Spreads sind breiter geworden, die Liquidität ist gesunken. Das gilt speziell für die untere Hälfte der 50 Papiere, die im Mittelwerte­ index MDAX vertreten sind. Große Aktien, die im DAX-Index vertreten sind, sind dagegen nicht betroffen.“ Wie sehr sich die Lage verändert hat, erklärt Günther Artner, Head of Corporate Capital Markets bei der Erste Group Bank AG, in Zahlen gegossen. Artner: „Wir haben in Österreich heuer mit Frequentis und Marinomed bei Börsengän-

© BÖRSIANER

gen einen guten Start gehabt. Europaweit ist das IPO-Volumen laut einer Studie des internationalen Consulters EY im ersten Quartal aber um 90 Prozent gesunken. Seit Einführung von Mifid II Anfang 2018

Drama. Mifid II sollte eigentlich den Kapitalmarkt fördern, das Gegenteil ist der Fall, sagt Günther Artner.

ist der Marktanteil von Europa massiv zurückgegangen. Die Richtlinie führt zu ei-

ist absurd. Aktienresearch können nur

analysieren. Das geht auf Dauer nicht

ner starken Branchenkonsolidierung. Es

noch institutionelle Anleger gegen Be-

gut. Das Fischen im Nebel häuft sich. Bei

wurde eigentlich versucht, die Kapital-

zahlung

Retail-Aktionäre

der Entstehung von Mifid II haben viele

märkte zu fördern. Mifid II bewirkt genau

bleiben außen vor. Unter dem UCITS-

Gruppen wie Schulklassen an einzelnen

das Gegenteil. Der Effekt ist dramatisch.“

Regime muss man Research nicht be-

Subthemen gearbeitet. Diese Themen

zahlen. Wer eine Vermögensverwaltung

wurden dann schnell zusammengestü-

beziehen.

Schlechte Performance wegen Mifid

und eine KAG hat, muss aber bezahlen.

Vor allem wenn es um Research geht,

Ebenso ein Assetmanager, der für eine

macht sich Ungemach breit. Wolfgang

KAG arbeitet. Das sind allesamt Absur-

Matejka, Geschäftsführer Matejka &

ditäten.“ Und auch diese Verwerfungen

Partner Asset Management: „Bezahl-

haben seit dem Inkrafttreten von Mi-

tes Research ist für viele Unternehmen

fid II Anfang 2018 Spuren hinterlassen.

die letzte Chance, Coverage von Analys-

Matejka: „2018 war ein grausames Ak-

ten zu erhalten. Es handelt sich um eine

tienjahr. Eine wichtige Ursache für die

18

„Mifid II geht am Kunden komplett vorbei.“ WOLFGANG MATEJKA


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FINANZPLATZ MIFID & CO

„Die beste Lösung wäre, Mifid II in die Luft zu sprengen.“ FRIEDRICH MOSTBÖCK

ckelt. Jeder Teilnehmer, der am Finanzmarkt aktiv ist, muss einen eigenen Mifid-Mantel tragen. Jeder versucht in seiner Ecke ein Optimum zu erzielen. Das geht am Kunden komplett vorbei.“ Und es hinterlässt auch Spuren in

#INFO WAS IST MIFID II? Die Markets in Financial Instruments Direc­tive II (Mifid II) der Europäischen Union trat mit Jänner 2018 in Kraft. Mit der Richtlinie sollte der Anlegerschutz verbessert und die Transparenz erhöht sowie die Befugnisse der Aufsichtsbehörden ausgeweitet werden. Das Resümee nach mehr als einem Jahr: Die Vielfalt hinsichtlich Anbieter, Produktangebot und Marktmeinung wird am Kapitalmarkt Österreich mittlerweile stark eingeschränkt, die dafür notwendige Infrastruktur schrumpft. Darunter leiden vor allem KMUs, Fonds, Broker und Investoren.

„Bereits ein Drittel der Analysen im ATX Prime wird bezahlt.“ HARALD HAGENAUER

die Möglichkeit, über Incentives Broker ins Land zu bekommen, die hier weiter analysieren. Es geht dabei nicht um die top fünf, sondern um die richtigen fünf.“ Proaktives Vorgehen steht für Chefanalyst Mostböck auf der Agenda oben.

den Kassen von Branchenvertretern.

Mostböck: „Man muss Mifid II strate-

Cira-Vorstand Hagenauer: „Broker be-

gisch und taktisch knacken. Ich sehe zwei

arbeiten den Markt, verdienen aber im-

Lösungsansätze. Einerseits gibt es in Ös-

mer weniger. Analyse wird massiv zu-

einem IPO die Perspektiven nicht mehr

terreich Überlegungen, beim abhängigen

rückgefahren oder auf Bezahl-Research

einschätzen, weil Research aus Haf-

Research Incentive-Modelle ins Leben

umgestellt. Damit wird das Ticket an

tungsgründen nur noch institutionel-

zu rufen.“ Das ist etwa in der Schweiz, in

den Kapitalmarkt immer teurer, je klei-

len Investoren zugänglich ist. Wir ste-

Deutschland oder auch in Polen bereits

ner ein Unternehmen ist. Unternehmen

hen vor einem Dilemma. Wir machen

der Fall. Dort wird Research von kleinen

sind förmlich gezwungen, Bezahl-Re-

Research und wollen dafür eigentlich

und mittleren Unternehmen gefördert.

search in Anspruch zu nehmen. Das ist

nichts

Researchergeb-

Mostböck: „Roadshows und Konferen-

für Investoren oft nicht ganz sexy.“

nisse dürfen aber nur an Kunden ver-

zen mit Investoren, die nicht dafür be-

schickt werden, mit denen ein Bezahl-

zahlen, sind schwer umzusetzen. Dafür

vertrag abgeschlossen wurde. Das Glei-

gibt es in Österreich ein gemeinsames

che taucht beim Thema des Corporate

Format mit der Wiener Börse. Wir haben

Access über Roadshows auf.“

über den europäischen Fachverband der

Research für Kleine zu teuer Dass

Researchhäuser

nun

holpri-

ge Wege zu beschreiten haben, bestätigt

Erste-Group-Experte

verrechnen.

Mostböck:

Finanzanalysten Effas einen Brief an die

„Das Research muss Preispakete schnü-

Warten auf Incentive-System

EU-Kommission geschickt. Wir haben

ren. Nachdem unterschiedliche Institu-

Ins gleiche Horn stößt Cira-Experte Ha-

vom Büro Juncker und Moskovici auch

te auch unterschiedliche Kostenstruk-

genauer: „Um am Markt reüssieren zu

eine Antwort bekommen. Darin ist fest-

turen haben gibt es unterschiedliche

können,

gehalten, dass man sich um das Thema

Preise. Fakt ist, dass Research für man-

formationen

Erwartungshaltun-

kümmern wird. Die Reaktion erfolgte re-

che Assetmanager, vor allem für kleine-

gen. Der Marktzugang über Roadshows

lativ rasch. Offensichtlich hat man ein-

re, zu teuer ist.“ Das hat wiederum ei-

ist extrem wichtig. Wir haben ein In-

gesehen, dass etwas in die falsche Rich-

nen Konzentrationsprozess ausgelöst.

centive-System schaffen, das dafür sor-

tung läuft. Nun naht ein Wechsel unter

Mostböck: „Große Anbieter werden ge-

gen soll, dass auch für kleine Unterneh-

den handelnden Personen. Wir werden

fördert und kleine mehr oder weniger

men Analyse gewährleistet ist.“ Daran

aber nicht lockerlassen.“

ausradiert. Es gibt weniger Research für

hatten das Finanz- und Infrastruktur-

VBV-Chef Schiendl rät zur Flucht

Mid und Small Caps, weil Researchan-

ministerium nichts auszusetzen. Aber

nach vorn. Schiendl: „Mein Appell lautet:

bieter auf die Kosten schauen müssen.

die Entwicklung wurde vom politischen

Mehr Kreativität und mehr Mut sind ge-

Von den Top Ten im ATX abgesehen,

Umbruch lahmgelegt. Hagenauer: „Es

fragt. Man muss den Wettbewerb anneh-

wird es darunter schon knapp. Mit Mi-

ist dafür zu sorgen, dass Unternehmen

men. Wenn wir das nicht tun, haben wir

fid II wird die Liquidität weiter sinken.“

weiterhin Botschaften an Investoren

am Kapitalmarkt nichts zu suchen. Posi-

Der Mangel an Informationen aus

übermittelt können. Das beschäftigt die

tiv ist, dass es nach wie vor den Plan zur

erster Hand trifft auch private Investo-

kleineren Unternehmen des ATX Prime

europäischen Kapitalmarktunion gibt.

ren. Kapitalmarktexperte Artner: „Auch

derzeit am meisten. Bei diesen wird be-

Aber noch fehlt in Europa für eine gute

Kleinanleger sind von den Bestimmun-

reits ein Drittel der Analysen bezahlt.

Finanzindustrie eine geeignete Stand-

gen betroffen. Sie können speziell bei

Wir brauchen für kleine Unternehmen

ortpolitik.“ n

braucht man Analysen, Inund

20


FINANZPLATZ MIFID & CO

#LISTING

DAS LISTING FÜR MEHR SICHTBARKEIT

K

napp

eineinhalb

Jahre

ist

das

Unternehmen führen dabei keine Bör-

hin bereits an deutschen Börsen gelistet,

Marktsegment Direct Market Plus

sengänge durch, sondern reine Listings.

wollen jetzt aber auch im Inland bekannt

der Wiener Börse alt. Kleinen und mitt-

Sie brauchen lediglich die Zulassung

werden. Dass hierzulande die Liquidität

leren Unternehmen (KMU) soll dadurch

zum Handel, und es müssen im Vorhi-

im KMU-Segment sehr gering ist, war

„die Chance eines kostengünstigen,

nein keine Käufer für die Aktien gewor-

ihnen bewusst. Sie blicken aber positiv

schnellen und einfachen Zugangs zum

ben werden. Bislang sind im KMU-Seg-

in die Zukunft und suchen primär eigene

heimischen Kapitalmarkt gegeben wer-

ment der Wiener Börse acht Unterneh-

Fehler wie zu geringer Streubesitz oder

den“, meint Börse-Chef Christoph Bo-

men gelistet. Ihnen geht es dabei vor al-

eine mangelhafte Unternehmenskom-

schan. Für ihn handelt es sich dabei aber

lem darum, Präsenz zu zeigen und einen

munikation zu verbessern. Eine konkre-

nicht um eine Innovation, die er im letz-

damit erhofften Kapitalzugang zu neuen­

te Wunschäußerung hat Eyemaxx-Grün-

ten Jahr eingeführt hat, vielmehr ist es

Investoren zu erreichen. Österreichische

der Michael Müller aber schon: „Ich wür-

ein Aufschließen zu den anderen eu-

KMUs wie die Wolftank-Adisa Holding

de gern das Verhältnis eins zu zehn beim

ropäischen Börsen, die ähnliche KMU-

AG, die Eyemaxx Real Estate AG oder die

Transaktionsvolumen zwischen Öster-

Segmente schon länger anbieten. Die

VST Building Technologies AG sind ohne-

reich und Deutschland schaffen.“

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Industrie 4.0 – wir bringen Österreich weiter.


RENDITE WIENER BÖRSE

MARKTENTWICKLUNG

ENTWICKLUNG (YTD) DER INTERNATIONALEN AKTIENMÄRKTE IM VERGLEICH ZUR WIENER BÖRSE 20,00%

18,00%

16,00%

14,00%

ATX (ÖSTERREICH) STOXX EASTERN EU TM (EUR)

12,00%

STOXX EUROPE TM (EUR) STOXX US TM (EUR) STOXX EM TM (EUR)

10,00%

8,00%

6,00%

4,00%

2,00%

0,00%

-2,00%

02.1.

01.2.

01.3.

01.4.

02.5.

03.6.

Jahresanfangsrallye. Nach einer scharfen Korrektur Ende April und Anfang Mai haben sich die Osteuropa-Aktien und die US-Aktien am stärksten erholt. Europäische Aktien haben ebenfalls aufgeholt. Schwellenländer-Aktien hinken hinterher, am schlechtesten performte der ATX-Index. PERFORMANCE DER INDIZES IM VERGLEICH Indizes

ISIN

Kurs

YTD* %

ATX

AT0000999982

2955,33

7,63 %

STOXX Eastern Europe TM EUR

CH0042344587

204,65

CH0009119717

379,91

STOXX Europe TM EUR

KOLUMNE

WOLFGANG MATEJKA Geschäftsführer Matejka & ­Partner Asset Management

ISIN

Kurs

YTD* %

Dow Jones Global Index

XC0006975012

402,82

14,72 %

18,43 %

STOXX EM TM EUR

CH0147792532

120,54

9,35 %

14,12 %

STOXX USA TM EUR

CH0114209130

275,77

19,71 %

Indizes

EIN HEISSER SOMMER KÜNDIGT SICH AN Der österreichische Aktienmarkt musste im Mai einiges an „Politik“ verarbeiten. Da war der nach wie vor bestehende globale Druck via Tarifdiskussionen, Brexit-Getöse, EU-bashende Italieniener und Deutschlands Koalitionsgeplänkel. Auch Österreich durfte durch einen kompletten Regierungswechsel die europäische Aufmerksamkeit sicher sein. Die Underperformance des ATX gegenüber seinen Peers lässt sich dadurch erklären. Einige Investoren haben sich zurückgezogen. Die Wahl im September sollte dann wieder Klarheit bringen. Von den ökonomischen Daten sah man zuletzt ein nachlassendes Momentum in Europa, Inflationszahlen, die wieder sanken, Rohstoffpreise, die ebenfalls nachgaben, und eine Glättung der hohen Wachstumserwartungen bei Unternehmen. Es wird kein rezessives Bild gezeichnet, aber ein von Vorsicht geprägtes. Die Wachstumsraten im österreichischen Markt bleiben aber grundsätzlich positiv und lassen im Vergleich mit anderen europäischen Märkten keinen Zweifel an der bestehend hohen Attraktivität des Marktes. Die Bewertungen von europäischen Aktien sind so günstig wie seit kaum denkbaren Zeiten geworden. Der Unterschied von Zyklikern zu Wachstumswerten war noch nie so groß, die Bewertung Europas, und darin ist der ATX noch immer einer der am tiefsten bewerteten Märkte gegenüber den USA, war seit 50 (!) Jahren nicht so tief. Der Fokus der Investoren bleibt derzeit auf den USA, die mit ihrer Tarifpolitik inzwischen mehr und mehr den Ärger ihrer heimischen Wirtschaft erzeugen, die merkbar darunter zu leiden beginnt, dem Brexit samt May-Nachfolgegeplänkel als Fixtermin für kommenden Oktober und den Notenbanken, die wiederum das emotionale Heft an sich reißen und in immer defensivere Töne abgleiten. Klingt alles nicht richtig gut, ist aber von den Märkten schon x-mal verarbeitet worden. Somit entsteht die Erwartung, dass diesmal Bad News Good News sein werden.

22


RENDITE WIENER BÖRSE

MARKTMEINUNGEN AUSBLICK DER FONDSMANAGER

Euro­ päische und Emerging-Markets-Aktien erscheinen im

Bernhard Lafer Fondsmanager Iqam SRI Equity Europe RT (ISIN AT0000925888 ) Spängler Iqam Invest

Vergleich zu den USA zwar attraktiv bewertet, die Eskala­tion im Handelskonflikt und ungelöste Probleme in Europa, wie zum Beispiel der Brexit und das Defizitverfahren gegenüber Italien, wirken sich auf beide Regionen aber belastend aus. Welche Branchen favorisieren Sie derzeit und warum? – Im Iqam

Wie bewerten Sie das aktuelle Marktumfeld? – Der Handelskon-

SRI Equity Europe haben wir aktuell bei den Financials die

flikt zwischen den USA und China hat aktuell einen starken

stärkste Übergewichtung im Vergleich zur Benchmark. Wir

Einfluss auf die Entwicklung der Aktienmärkte. Eine Einigung

setzen innerhalb des Sektors auf einen Mix aus Banken, As-

der beiden Länder schien zunächst durchaus möglich zu sein,

set-Managern, Versicherungen und Private-Equity-Firmen.

bis die Verhandlungen Anfang Mai scheiterten. US-Präsident

Aufgrund unseres Faktor-Investing-Ansatzes finden wir das

Trump reagierte mit einer Erhöhung der Zölle und einer Ein-

niedrige Kurs-Buch-Verhältnis und die hohe Dividendenren-

schränkung der Nutzung von US-Technologie für Huawei.

dite des Sektors attraktiv.

ZERTIFIKATE IM FOKUS

INNOVATION IM DIGITALEN WERTPAPIERGESCHÄFT Viele Anleger informieren sich heute online über interessante Anlageformen, fühlen sich aber in der ­Zertifikate-Welt überfordert, weil die Suchfilter gerade für Zertifikate-Neulinge komplex aufgebaut sind und bereits Kenntnisse über Auszahlungsprofile und Basiswerte voraussetzen. Hier setzt der ZertifikateFinder der Raiffeisen Centrobank (RCB) an. Der Zertifikate-Finder ist unser Online Informationstool, ­welches interessierte Anleger mit nur 3-4 Klicks zu einer überschaubaren Anzahl passender Zertifikate führt. Eine kurze, einfache Erklärung bei jeder Auswahl verdeutlicht die Unterschiede im Hinblick auf Chancen und Risiken der Veranlagungsvorschläge. Findet der Anleger mit dem Zertifikate-Finder ein für ihn geeignetes Zertifikat, so hat er die Möglichkeit, das Wertpapier direkt zu handeln, indem er auf die Website des Brokers verlinkt wird. Mit einer einfachen und intuitiven Produktsuche ist die RCB „first mover“ im digitalen Wertpapiergeschäft und bietet Anlegern ähnliche „Convenience“ und digitale Vorteile, wie sie aus anderen Lebensbereichen bekannt sind. Deshalb wurde der Zertifikate-Finder bei der Verleihung der Zertifikate Austria Awards 2019 als „Innovation des Jahres“ gekürt. Einfach ausprobieren: www.zertifikatefinder.at

Entgeltliche Einschaltung

HEIKE ARBTER Mitglied des Vorstands

markt gelegt. Dennoch erscheint uns der österreichische Akti-

Christoph Stangelberger Fondsmanager Allianz Invest Austria Plus (ISIN AT0000611405) Allianz Invest KAG

enmarkt aus heutiger Sicht zu niedrig bewertet und die Qualität der heimischen Unternehmen nicht ausreichend reflektiert. Was sind die drei Top-Positionen in Ihrem Österreich-Fonds und warum? – Erste Bank, Raiffeisenbank International und OMV. Die Raiffeisenbank wurde vor allem wegen der Geldwäsche-

Wie bewerten Sie das aktuelle Marktumfeld? – Wir haben die an-

verdächtigungen unter Druck gebracht. Diese Schwäche in

dauernden Brexit-Verhandlungen sowie eine sich stetig än-

dem Titel haben wir als Chance gesehen. Die OMV wird aktu-

dernde Meinung den Handelsstreit zwischen den USA und Chi-

ell von vielen Investoren aufgrund ihrer Beteiligung an North

na betreffend. Letzteres bewegte in den vergangenen Monaten

Stream 2 und den angedrohten Sanktionen aus Übersee ge-

deutlich mehr, was vor allem den schwankenden Erwartungen

mieden. Die aktuell niedrige Bewertung des Unternehmens

geschuldet ist. Auch die Auflösung des österreichischen Parla-

spiegelt aus unserer Sicht in keiner Weise die positiven Ent-

ments hat ihren Schatten über den österreichischen Aktien-

wicklungen innerhalb des Unternehmens wider.

23


RENDITE PORTFOLIO

HARALD FRIEDRICH

„ERTRAGSZIEL FÜR DAS GESAMTJAHR BEREITS ERREICHT“ Nach dem fulminanten Jahresstart an den

VITA HARALD FRIEDRICH Vorstandsmitglied Liechtensteinische Landesbank Österreich AG

Aktienmärkten rät die Liechtensteinische Landesbank Österreich AG zur Vorsicht.

Der Wiener (47) ist Privatbanker mit Leidenschaft. 2001 heuerte der passionierte Kunstsammler bei der Bank Sal. Oppenheim jr. & Cie. (Österreich) AG an und erlebte die Umwandlung in die Deutsche Bank Österreich AG. 2015 kam der Wechsel in die Semper Constantia Privatbank AG als Mitinhaber und Mitglied des Vorstands. Drei Jahre später erfolgte die Übernahme durch die Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG. Dort ist der Hobbysportler stellvertretender Vorstandsvorsitzender.

­Alternative Investments stehen deshalb verstärkt im Fokus. TEXT RAJA KORINEK

Herr Friedrich, der US-Handelskrieg mit

#PORTFOLIO

China artet zunehmend aus. Ist es nicht erstaunlich ruhig auf den Aktienmärkten? –

DIE ASSET-ALLOKATION

tungsabschlag für den Handelsstreit eingepreist, sodass Emerging-Markets-Aktien von einer Entspannung am stärks-

Hier spielen zwei Faktoren eine wesent-

ten profitieren sollten. Bei den Themen-

liche Rolle. Aufgrund der tiefen Zinsen

fonds schauen wir aktuell wieder auf Ak-

gibt es kaum Alternativen zu Ak­tien. Zu-

tien mit hohen Dividenden.

dem spricht US-Präsident Donald Trump seit seinem Amtsantritt laufend Dro-

Für die Anleihemärkte könnte es kniffliger

hungen aus, um danach ohnedies zu ver-

werden. In der Eurozone bleiben die Zinsen

handeln. Es ist also nichts Neues.

bei null Prozent, in den USA wird mit Senkungen gerechnet. - Wir rechnen heuer

Im ausgewogenen Musterportfolio der LLB

maximal mit einer Zinssenkung, da zu-

Österreich haben Sie zuletzt die Aktien­

letzt höhere Lohnabschlüsse in den USA,

quote auf rund 31 Prozent gesenkt. Be-

Europa und Japan gegen eine deutli-

fürchten Sie eine Korrektur? – Tatsächlich lag die Quote Anfang Mai bei über 40 Prozent. Weil die Märkte seit Jahresbeginn aber relativ gut gelaufen sind und wir damit unser Ertragsziel für das Gesamtjahr von rund sieben Prozent schon jetzt erreicht haben, reduzierten wir das Risiko. Und zwar zugunsten der Cashquote. Und wie setzen Sie die Aktienquote um? – In den Kernmärkten wie dem S&P 500 oder dem Eurostoxx 50 investieren wir mittels ETFs. Die Märkte sind derart effizient, dass sie langfristig schwer zu schlagen sind. Und dann haben wir noch Satelliteninvestments, die wir mit aktiv verwalteten Fonds in ausgewählten Regionen und Themen umsetzen. Haben Sie dazu ein konkretes Beispiel? – Das umfasst Investments in den Schwellenländern, etwa mit dem Schroder ISF -

46,5 % Anleihen (inkl. Wandelanleihen) 31,2 % Aktien 8,8 % Cash 8,0 % Absolute Return 3,0 % Immobilien 2,0 % Rohstoffe AKTIEN 15,0 % 8,7 % 3,7 % 3,4 % 0,3 %

che Lockerung der Geldpolitik sprechen. Außer­dem sollte man trotz des Tiefzinsumfelds auf eine Anleihequote nicht verzichten. Staatsanleihen bieten einen gewissen Schutz, wenn es auf den Aktienmärkten zu Korrekturen kommt. Diesen Teil decken wir ebenfalls mit ETFs aus

Nordamerika Europa Schwellenländer Japan Andere

ANLEIHEN 18,0 % Staatsanleihen 10,5 % Investment-Grade-­ Unternehmensanleihen 5,0 % Geldmarktfonds 4,0 % Schwellenländeranleihen 4,0 % Wandelanleihen 3,0 % Hochzins-­ Unternehmensanleihen 2,0 % Anleihen flexibel QUELLE: LLB ÖSTERREICH AG „AUSGEWOGENES PORTFOLIO“

dem Dollar- und dem Euroraum ab. Bei Unternehmensanleihen wird es schwieriger, vernünftige Renditen zu erzielen. Wie gehen Sie vor? – Hier setzen wir auf eine breite Mischung, und zwar auch ein wenig in den USA. Dabei steigt der Anteil an Anleihen mit einer Bonitätsnote von BBB allmählich an. In der letzten Stufe des Investment-Grade-Bereichs ist die Rendite am höchsten. Aus dem spekulativeren Bereich, dem High-Yield-Segment, haben wir die Position stark zurückgefahren. Auch hier reduzierten wir das Risiko. Zudem haben wir ein wenig in

Global Emerging Market Opportunities.

Schwellenländeranleihen investiert, mit

Speziell in Asien wird ein hoher Bewer-

einem Fokus auf Osteuropa. n

24



RENDITE GESUNDHEIT

de

DIGITALE DOSIS 1.

2.

3.

MARKTUMFELD

VERANLAGUNG

INTERVIEW

Bis 2020 soll der Umsatz im Bereich der digitalen Gesundheit 233 Milliarden US-Dollar betragen. In Österreich drängen immer mehr Start-ups auf den Markt, die sich auf Prävention fokussieren. Für sie gibt es Starthilfen.

Die Investmentchancen in der digitalen Gesundheit sind relativ neu. Neben einschlägigen Fonds, in denen US-Unternehmen dominieren, sind auch Direktinvestments via Risikokapital eine ­Möglichkeit.

Der Trend geht Richtung digitale Kommunikation, sagt Cyrill Zimmermann von Bellevue AM: „Mit der Telemedizin kann man Kosten und Bürokratie in den Ordinationen einsparen und Distanzen ­überwinden.“

SEITE 28

SEITE 30

SEITE 32


#DIGITAL

er

Die digitale Welt bestimmt längst viele Bereiche des Alltags mit. Im Gesundheitssektor steht sie erst am Beginn einer langfris­tigen Entwicklung. Innovationen sind gefragt, die effiziente Lösungen mit möglichst geringen Nebenwirkungen liefern. Das reicht von chirurgischen Robotern bis hin zur Telemedizin und der Auswertung großer Datenmengen. Darauf können Anleger mit neuen Investmentprodukten setzen.

© SCIENCE PHOTO LIBRARY / PICTUREDESK.COM

TEXT RAJA KORINEK

Bausteine. Je mehr Daten es über Menschen gibt, desto besser lassen sich Prognosen über deren Gesundheitszustand erstellen­.


RENDITE GESUNDHEIT

DATEN STATT DOKTOREN Die Lebenserwartung wächst, die Gesundheitsausgaben schnellen nach oben. Die Branche setzt deshalb zunehmend auf eine digitale Welt für ­effiziente Lösungen.

© MYSUGR

TEXT RAJA KORINEK

Zuckercheck.­MySugr bietet eine App-basierte Rundumversorgung für Diabetiker.

D

ie Entwicklungen sollte man

geworden sind. Tatsächlich erlebt die

ten, Apothekern und Krankenhäusern

nicht unterschätzen. Bis 2022

digitale Gesundheit oder Digital Health

Einsicht in den Medikamentenkonsum

werden die weltweiten Gesund-

einen­regelrechten Boom. Laut Arthur

jener Patienten, die sich nicht aus dem

heitsausgaben Deloitte zufolge mehr als

D. Little lag 2013 der globale Umsatz im

System hinausoptiert haben. In Eng-

zehn Billionen US-Dollar erreichen. Ver-

Bereich der digitalen Gesundheit bei 61

land lancierte die staatliche Sozialver-

ständlich, dass die steigenden Kosten im

Milliarden US-Dollar. Bis 2020 werden

sicherung die Mia-Maternity-App. Da-

Fokus des Gesundheitssektors stehen.

es 233 Milliarden US-Dollar sein. Dabei

mit können die Hebammen Daten in ein

Und damit auch die Prävention. Bei der

geht es grundsätzlich um die Verknüp-

Tablet eingeben, das sich mit dem Kran-

Generali Versicherung AG gibt es etwa

fung von Medizin mit moderner Tech-

kenhaus synchronisiert.

das Gesundheits- und Belohnungspro-

nik, allen voran in den Bereichen Big

gramm Generali Vitality, das online oder

Data und künstliche Intelligenz. So wer-

Enormes Potenzial

mittels App die Fitnessschritte aufzeich-

de der Verwaltungsaufwand gesenkt,

Auch die Privatwirtschaft investiert

net. Die Uniqa Österreich Versicherungen

Diagnosen werden schneller erstellt und

längst in den Bereich. Trägt man die

AG bietet als Zusatzbaustein das Vorsor-

Operationen beschleunigt. Die digita-

Apple Watch Series 4 am Handgelenk,

ge- und Fitnesspaket Vitalplan an. Dazu

le Kommunikation mit Patienten zählt

kann man etwa ein Elektrokardiogramm

zählt etwa die DNA-Analyse für maß-

ebenso dazu wie Gesundheits-Apps.

aufzeichnen. Flatiron Health aus den

geschneiderte Fitnessprogramme sowie Gutscheine für Fitness und Hotels.

Der öffentliche Gesundheitssektor

USA stellt eine Technologie- und Daten-

mischt freilich eifrig mit. In Österreich

analyse-Infrastruktur in der Krebsfor-

gibt es längst die elektronische Gesund-

schung zur Verfügung und wurde 2018

Daten sind der Schlüssel

heitsakte Elga. Sie wird heuer um die E-

vom Schweizer Pharmariese Roche um

Es zeigt aber auch, wie wichtig Daten

Medikation erweitert und gewährt Ärz-

1,9 Milliarden US-Dollar gekauft.

28


Bereits vor der Übernahme beteilig-

Seed-Runden oft zwischen 200.000 bis

te sich Roche Venture Fund daran - ge-

500.000 Euro, Seed-Runden erreichen

nauso wie an My­Sugr. Gemeinsam mit

bis zu zwei Millionen Euro.

iSeed­Ventures und XLHealth investier-

Allerdings erzielten Unternehmen

te der Fonds 2015 gut 4,2 Millionen Euro

bis zur Seed-Runde oft keinen Umsatz,

in das österreichische Start-up, das

vor allem wenn sie Zulassungen durch

Dia­betikern via App ein digitales Dia-

Gesundheitsbehörden oder die Aufnah-

betestagebuch anbietet. 2017 erfolg-

me in den Leistungskatalog der Kran-

te die Übernahme durch Roche um ei-

kenversicherungen benötigten. Das sei

nen kolportierten Kaufpreis von bis zu

kostenintensiv und langwierig.

200 Millionen Euro. Immerhin konnte

Weitere Starthilfen gibt es von Lisa­

MySugr in dem Jahr den Bilanzverlust

vienna, die Life-Science-Plattform von

auf rund 1,5 Millionen Euro massiv re-

AWS und der Wirtschaftsagentur Wien.

duzieren.

Hier liegt der Fokus auf Hochtechno-

Schon seit der Gründung von MySugr

logie-Start-ups in Wien, unter ande-

im Jahr 2012 gab es Unterstützung von

rem in der digitalen Gesundheit. Inte-

der Austria Wirtschaftsservice (AWS)

ressenten können passende Partner su-

sowie der Inits Universitäres Grün-

chen und sich bezüglich Förderungen

derservice Wien, ein Unternehmen

beraten lassen. Wichtige Instrumente

der Universität Wien, der Technischen

in der Frühphase sind dabei AWS-Pre-

Universität Wien und der Wirtschafts­

Seed- und AWS-Seed-Financing, über

agentur Wien. Dabei bietet Inits Zu-

die bis zu einer Million Euro geholt wer-

gang zu Partnernetzwerken und inves-

den können. Heuer wurde zudem der

tiert Startkapital bis zu 100.000 Euro.

AWS BoB (Best-of-Biotech-Business-

Im Frühjahr 2018 wurde gemeinsam

planwettbewerb) um die Kategorie „Di-

mit der Uniqa Privatstiftung das Health

gitale Gesundheit“ erweitert.

Die Columbia Threadneedle European Social Bond Strategie Ein innovativer europäischer Anleihenfonds mit sozialem Fokus. Der Fonds nutzt das gesamte Potenzial von Anlagen in Unternehmensanleihen, um eine finanzielle und soziale Rendite zu erzielen.

Der Fonds zielt darauf ab, folgende drei Elemente in Einklang zu bringen: ESG (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung), Liquidität und Rendite. Dabei strebt der Fonds europäische Risiko- und Renditemerkmale von Unternehmensanleihen an, kombiniert mit eindeutig nachweisbarem SocialAlpha für jede einzelne Investition.

Hub Vienna gegründet, ein interna­

Zusätzlich bietet die Österreichische

tional agierendes Start-up-Zentrum

Forschungsförderungs-GmbH Projekt-

mit Fokus auf Life Science. Netzwer-

finanzierungen an. Eine solche hatte

ken und Mentoring durch Partner, etwa

die 4myhealth beansprucht. Das 2013

Pharmafirmen und Rechtsanwälte, so-

gegründete Unternehmen bietet Ärzten

wie die Unterstützung beim Zugang zu

eine Verwaltungssoftware an. Gespei-

Finanzierungen stehen damit auch Di-

chert werden die Daten bei Anexia, ein

gital-Health-Start-ups zur Verfügung.

Webhost mit Sitz in Österreich. „Und

Herbert Kronaus Country Head Austria Tel: +43 1 53712 4211

nicht im Ausland“, verweist Vorstands-

herbert.kronaus@columbiathreadneedle.com

Finanzierungen werden größer

mitglied Helmut Ritter auf die hohen Si-

Eine Firma, die es in das Programm ge-

cherheitsstandards. Die harte Arbeit hat

schafft hat, ist die Wiener Medicus AI.

sich bezahlt gemacht, 2018 wurde erst-

Sie entwickelt eine Software, mit der

mals ein operatives Plus erzielt.

Befunde digitalisiert werden, um die Kommunikation rund um die Diagnose

% MEINE RENDITE

zwischen Arzt und Patient zu vereinfa-

Die weltweite Bevölkerung altert zuneh-

chen. Bislang konnte das 2016 gegrün-

mend, während die Gesundheitskosten

dete Unternehmen, an dem auch Wag-

nach oben schnellen. Effiziente Lösun-

niskapitalgeber Speedinvest investiert

gen sind gefragt, die zunehmend in der

ist, 4,4 Millionen Euro einsammeln.

digitalen Welt gefunden werden. Von der

Speedinvest-Partner

Pierre-Francois

Datenauswertung hin zu elektronischen

Marteau merkt zudem an, dass auch in

Geräten, die Patienten rechtzeitig auf

der digitalen Gesundheit die Finanzie-

Gefahren aufmerksam machen, gibt es

rungsrunden zuletzt grundsätzlich grö-

zahlreiche Innovationen – auch aus Ös-

ßer wurden. So liegen in Europa Pre-

terreich. n

29

Erfahren Sie mehr unter

www.columbiathreadneedle.at

Wichtige Informationen: Nur für professionelle Anleger. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Hinweis auf die künftige Wertentwicklung. Das hier zugrunde liegende Research und die Analysen sind von Columbia Threadneedle Investments für die eigenen Investmentaktivitäten erstellt worden. Aufgrund dieser sind möglicherweise bereits Entscheidungen noch vor dieser Publikation getroffen worden. Die Veröffentlichung zum jetzigen Zeitpunkt geschieht zufällig. Aus externen Quellen bezogene Informationen werden zwar als glaubwürdig angesehen, für ihren Wahrheitsgehalt und ihre Vollständigkeit kann jedoch keine Garantie übernommen werden. Alle enthaltenen Meinungsäußerungen entsprechen dem Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung, können jedoch ohne Benachrichtigung geändert werden. Columbia Threadneedle Investments ist der globale Markenname der Columbia- und Threadneedle Unternehmensgruppe. columbiathreadneedle.com 05.19 | J29361 | 2222323


RENDITE GESUNDHEIT

Die Zukunftschancen

Telemedizin.­ Teladoc setzt Telefonkon­ferenzTechnologien für medizinische Fernab­fragen ein.

der digitalen Gesundheit haben längst auch ­gewiefte Fondsmanager aus der Health-CareBranche erkannt. Ihre Investmentansätze fallen aber recht unterschiedlich aus. TEXT RAJA KORINEK

FIT FÜR DIE BÖRSE E

s ist ein kleiner Rekord, der we-

pandiert Intuitive Surgical kräftig.“ Das

telt den Wert auf ein Smart Device. Ambu

nig Beachtung findet. Im Landes-

ist jener Konzern, der Da-Vinci-Roboter

produziert Einweg-Endoskope mit guter

klinikum Wiener Neustadt wird

herstellt und zu den größten Aktienpo-

Bildqualität für den Lungenbereich. Mit

jährlich rund 350-mal pro Jahr mit „Da

sitionen im BB Adamant Digital Health

der Akquisition von Invendo Medical, das

Vinci­ “, einem­chirurgischen Roboter,

Fund Bellevue Funds zählt (LU1811047593

roboterunterstützte Einweg-Endoskope

operiert. Das liegt weit über dem Euro­

für

für Koloskopien anbietet, konnte Ambu

paschnitt, der mit gut 200-mal angege-

Großanleger).

2017 sein Spektrum erweitern.

mit dem Roboter bei minimalinvasiven

Junge Branchenfonds

Portfolios auf klein- und mittelkapitali-

Eingriffen enorme Vorteile wie kürzere

Der Fonds wurde im April 2018 lanciert

sierte Werte. Und geografisch dominieren

Spitalsaufenthalte, weniger Komplikati-

und schaffte einen Wertzuwachs auf ein

die USA mit einer Gewichtung von rund

onen und eine schnellere Genesung, wie

Jahr von rund 8,60 Prozent auf Eurobasis.

80 Prozent. Ähnlich groß ist der regiona-

es heißt.

Ausgewählte Aktien im Fonds müssen in

le Anteil im CS (Lux) Global Digital Health

Freilich, der Mensch soll dabei nicht

ihrem Geschäftsmodell zumindest zwei

Equity Fund. Er wurde im Dezember 2017

ersetzt, sondern unterstützt werden, be-

von neun modernen Basistechnologien

aufgelegt (LU1683285164 für Privatanle-

ruhigt Cyrill Zimmermann. Er ist Mitglied

anwenden, sie reichen von tragbaren Ge-

ger, LU1683285750 für Großanleger) und

der Geschäftsleitung bei Bellevue Asset

räten, Robotik, Sensorik hin zur Big-Da-

stieg auf Einjahressicht um gut 5,2 Pro-

Management und leitet die Healthcare-

ta-Analyse. Dexcom etwa stellt Glukose-

zent auf Eurobasis. Selektiert werden Ti-

Fonds und –Mandate. Dem Da-Vinci-Ro-

überwachungssysteme für Diabetesbe-

tel, die zumindest die Hälfte ihres Um-

boter räumt er eine Menge Chancen ein.

handlung her. Ein Sensor misst den Blut-

satzes im Bereich der digitalen Gesund-

„Vor allem in den Schwellenländern ex-

glukosewert unter der Haut und übermit-

heit erwirtschaften.

Privatanleger,

LU1811047247

für

ben wird. Immerhin bringt das Operieren

Insgesamt entfällt der Großteil des

30


© TELADOC

RENDITE GESUNDHEIT

Auch hier gibt es klare Vorgaben. Ein

Jahresperformance von minus 5,4 Pro-

Viertel des Fonds wird in den Bereich

zent auf Eurobasis. Im ETF ist die digita-

Forschung und Entwicklung investiert.

le Gesundheit eines der Subthemen nebst

Es geht etwa um die Entwicklung neu-

Biotechnologie, erklärt Bahram Sadi­

er Gentherapien für Krebskrankheiten.

ghian, Leiter ETF und Indexinvestments

Auch die breitangelegte Datenanalyse

in Österreich und Osteuropa. Die ETF-

wird abgedeckt, mit der etwa klinische

Strategie zielt auf innovative Bereiche im

Studien effizienter ausgewertet werden

Gesundheitssektor ab mit einem etwas

können. Die notwendige Software ent-

höheren Fokus auf Asien im Vergleich zu

wickelt zum Beispiel Medidata Solutions.

breiten Aktienindizes.

Effizienz im Fokus

Risikokapital für Start-ups

Weitere 35 Prozent des Fonds befassen

Für vermögende Privatkunden gibt es die

sich mit Effizienz, denn sie soll vor al-

Möglichkeit, in Start-ups mit dem Risi-

lem in Krankenhäusern und Arztpra-

kokapitalfonds Apex Digital Health von

xen gesteigert werden. Dazu trägt Tela-

Apex Ventures zu investieren. Ab Juli wer-

doc Health bei. Das Telemedizin-Unter-

den Gelder eingesammelt, wobei Privat-

nehmen setzt Telefon- und Videokonfe-

anleger ab 250.000 Euro dabei sind. 2020

renztechnologien ein, um medizinische

starten die Direktinvestitionen in Unter-

Fernabfrage bereitzustellen. Der größ-

nehmen mit einzigartigen Technologien,

te Fondsanteil entfällt allerdings auf Be-

vor allem in Österreich, Deutschland und

handlungen und wird etwa mit Align

der Schweiz. Die Laufzeit von zehn Jah-

Technology abgedeckt, einem Hersteller

ren inkludiert die Investmentphase so-

von transparenten Zahnspangen. Vom

wie den schrittweisen Ausstieg aus den

Zahnabdruck werden dreidimensionale

Investments – und damit der Rückzah-

Modelle erstellt und mittels Datenana-

lung an Anleger.

lyse werden Zahnverschiebungen pro­ gnostiziert.

Ähnliches

planen

der

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ehemalige

Speed­ invest-Partner Lucanus Polagno-

Und wie geht Kai Brüning, leiten-

li und der Business-Angel Hansi Hans-

der Portfoliomanager im Bereich Ge-

mann. Im Herbst soll ein Start-up-Fonds

sundheit bei der Apo Asset Manage-

mit dem Schwerpunkt digitale Gesund-

ment im Apo Digital Health vor? Auf ein

heit mit einem angestrebten Volumen

Jahr konnte der im Juni 2017 aufgeleg-

von 15 Millionen Euro lanciert werden, er-

te Fonds (DE000A2AQYW4 für Privatan-

zählt Polagnoli. Und mit welchen Rendi-

leger, DE000A2AQYV6 für Großanleger)

ten können Anleger rechnen? Start-ups,

mehr als elf Prozent auf Eurobasis zule-

die ihre Arbeit erfolgreich machten – dazu

gen. Brüning setzt auf eine Mischung eta-

zählt er Finanzierung und operative Be-

blierter und kleiner, innovativer Unter-

gleitung der Unternehmen –, hätten das

nehmen. Erstere, wie Alphabet oder Phi-

Vermögen in der Vergangenheit zumin-

lips, hätten die Digitalisierung der Ge-

dest verdreifacht.

sundheitssysteme als neues Unternehmensfeld entdeckt. Die kleineren Firmen

% MEINE RENDITE

würden die Veränderungen mit guten

Die Investmentchancen in der digitalen

Ideen vorantrieben. Umgesetzt wird das

Gesundheit sind relativ neu, dafür sehr

im Fonds zum Beispiel mit Teladoc Health

zukunftsweisend. Denn immer mehr Un-

oder Veeva Sytems. Letzteres Unterneh-

ternehmen mischen in dem Bereich mit,

men bietet cloudbasierte Lösungen für die

und das durchaus mit Erfolg. Dennoch

Gesundheitsindustrie an.

dürfen Anleger nicht übersehen, dass

Eine weitere Alternative bietet der In-

entsprechende Produkte bei einem allge-

dexfonds iShares Healthcare Innova­tion

meinen Abverkauf am Technologiesektor

UCITS ETF (IE00BYZK4776) mit einer

davon meist ebenso erfasst werden. n

31

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RENDITE GESUNDHEIT

Potenzial.­„In den USA gibt es im Gesundheits­ sektor ein Einsparungspotenzial von 300 Milliarden US-Dollar­“, sagt Zimmer­mann.

Weil der Großteil der Gesundheitsausgaben auf die Verwaltung entfällt, sieht Cyrill Zimmermann von Bellevue Asset Management ebendort großes © GONZALO GARCIA

Einsparpotenzial, das sich am besten durch die Digitalisierung nutzen lässt. TEXT RAJA KORINEK

„MIT TELEMEDIZIN KOSTEN UND BÜROKRATIE EINSPAREN“ Herr Zimmermann, immer öfter werden wir

Sektor auslösen können. – Dahinter stehen

tig finanzierbar? – Tatsächlich steigt der

zu einem gesunden Lebensstil ermuntert,

vor allem drei wichtige Treiber. Schließ-

Druck im öffentlichen Gesundheitswe-

von Lebensmittelherstellern hin zu Versi-

lich altert die Bevölkerung zunehmend,

sen, die Kosten kräftig zu senken, vor al-

cherungskonzernen. Was steckt hinter dem

nämlich auch in vielen Schwellenlän-

lem in den USA. Denn dort werden jähr-

Boom in der Gesundheitsbranche? – Um die

dern. Zudem wird der Lebensstil immer

lich mehr als 17 Prozent des Bruttoin-

aktuellen Entwicklungen zu verstehen,

ungesünder und führt oftmals zu Fett-

landprodukts für das Gesundheitswesen

sollte man zunächst einen Blick auf die

leibigkeit damit auch zu Krankheiten wie

ausgegeben, was sehr hoch ist. Das US-

Wachstumsraten werfen. Immerhin le-

Diabetes. Obendrein gibt es zahlreiche

amerikanische Beratungshaus McKinsey

gen die jährlichen Umsätze im globalen

Innovationen in diesem Segment, wo-

hat in einer Studie ein Einsparungspo-

Gesundheitssektor um rund fünf Prozent

bei thematisch vor allem die Krebsfor-

tenzial von gut 300 Milliarden US-Dollar

zu und wachsen damit praktisch dop-

schung, seltene Krankheiten, aber auch

im US-amerikanischen Gesundheitswe-

pelt so schnell wie das weltweite Wirt-

die Gentherapie zunehmend im Fokus

sen berechnet. Genau hier können Inno-

schaftswachstum. Das bietet eine Men-

stehen.

vationen etwa im Bereich der digitalen

ge Potenzial.

Gesundheit helfen, Kosten zu sparen. Dabei gelten die Gesundheitssysteme vor

Damit stellt sich die Frage, welche Trends

allem in entwickelten Ländern als zu teuer.

Inwiefern spielt die Digitalisierung eine

eine derart rasante Entwicklung in dem

Sind die aktuellen Entwicklungen langfris-

Rolle? Und wie sehen die wesentlichen Ent-

32


RENDITE GESUNDHEIT

wicklungen aus? – Ein Großteil der Ge-

teil von 50 Prozent. Der Konzern bietet

dings aus den USA. Allein im BB Adamant

sundheitskosten fallen bei den Dienst-

zum Beispiel Zugang zu Ärzten mittels

Digital Health entfallen rund 80 Prozent

leistungen an, etwa in Krankenhäu-

der eigenen Teladoc-App, Internet oder

des Fondsvermögens auf diese Region.

sern, in der Rehabilitation oder bei

Telefon an, um medizinische Abklä-

Welche Auswirkungen könnte der Han-

Arztbesuchen. Hier kommt beispiels-

rungen durchzuführen. Das Netzwerk

delskrieg mit China haben? – Sie sollten

weise die Telemedizin, ein großer Teil-

des Konzerns umfasst inzwischen rund

sich in Grenzen halten. China möchte

bereich der digitalen Gesundheit, zu-

50.000 medizinische Experten in mehr

sein Land technologisch voranbringen,

nehmend zum Einsatz.

als 450 Fachgebieten, während die Zahl

auch im Gesundheitssektor. Da dürften

der Mitglieder allein heuer auf mindes-

vermutlich keine Zölle verhängt wer-

Das heißt, die Kommunikation mit dem

tens 27 Millionen Mitglieder ansteigen

den. Und US-Präsident Donald Trump

Patienten findet zunehmend digital statt?

dürfte. Dadurch sinken vor allem die

möchte lediglich verhindern, dass si-

– Dorthin geht der Trend. Denn mit der

Kosten im Facharztbereich.

cherheitsrelevante Technologie über den Pazifik gelangt. Er ist aber auch

Telemedizin kann man Kosten und Bürokratie in den Ordinationen einsparen

Und wie sieht es in der Allgemeinmedizin

ein starker Befürworter von Technolo-

und Distanzen überwinden, wenn Arzt

aus? – Interessante Chancen gibt es da

gien, die aus den USA kommen. Da er-

und Patient über das Internet kommu-

vor allem in China, wo es praktisch kei-

warte ich mir deshalb keine Ausfuhrbe-

nizieren. Ein Arztbesuch in den USA

ne Hausärzte gibt. Hier deckt der chi-

schränkungen.

kostet schließlich rund 150 US-Dol-

nesische Versicherungskonzern Ping

lar. Mit Facetime beispielsweise, ei-

An eine Marktlücke ab. Vor gut einein-

% MEINE RENDITE

nem Chat-Dienst von Apple, sinken

halb Jahren brachte das Unternehmen

Die globale Gesundheitsbranche ist

die Kosten auf rund ein Drittel. Und im

die Tochterfirma Ping An Healthcare

gehörig

Krankenhaus können Patienten ver-

and Technology Company an die Bör-

schnellen nach oben, die Bevölke-

stärkt aus der stationären in die am-

se, die eine Gesundheits-App anbietet.

rung altert zunehmend, und der Le-

bulante Behandlung verlagert werden,

Zuerst wird mittels künstlicher Intelli-

benswandel wird ungesünder. Lösun-

um danach mittels Telemonitoring aus

genz ausgewertet, wie akut der medi-

gen auf die wachsenden Probleme soll

der Ferne medizinisch überwacht zu

zinische Fall ist. Danach tritt man on-

die digitale Gesundheit liefern. Zu den

werden.

line mit einem Arzt in Kontakt. Er kann

wichtigsten Innovationen zählt Zim-

dann Rezepte ausstellen oder sogar ei-

mermann etwa die Robotik in der Chi-

Das klingt nach enormem Potenzial. Kön-

nen Termin in einem Krankenhaus

rurgie, aber auch die Telemedizin, bei

nen auch Anleger davon profitieren? – Die

ausmachen, falls notwendig.

der Ärzte und Patienten ferngeschal-

im

Umbruch.

Die

Kosten

tet kommunizieren. Und das kann vor

börsennotierte Teledoc ist der größte Anbieter von Telemedizin am US-ame-

Ein Großteil der Unternehmen aus dem

allem die hohen Verwaltungsausgaben

rikanischen Markt mit einem Marktan-

Bereich digitale Gesundheit kommt aller-

drastisch senken. n

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RENDITE BÖRSENWETTER

YEAR-TO-DATETRENDS DER ­WELTBÖRSEN

LONDON (FTSE 100) 7.424,44 I 10,35 %

TORONTO (TSX) 16.574,83 I 15,72 %

POSITIVE PERFORMANCE (YTD) NEGATIVE PERFORMANCE (YTD)

PARIS (CAC 40) 5.535,57 I 17,01 %

NEW YORK (DJIA) 26.753,17 I 14,69 % NEW YORK (NASDAQ) 8.051,34 I 21,34 %

KOMMENTAR

EUROPA (DJ EURO STOXX 50) 3.468,08 I 15,55 % WELT (DJ GLOBAL) 402,82 I 14,72 % MARTIN KOCHER Wissenschaftlicher Direktor Institut für Höhere Studien Wien

RUHIGES KONJUNKTURELLES FAHRWASSER MIT POLITISCHEN STROMSCHNELLEN Die konjunkturelle Entwicklung in Europa hat sich in den letzten Monaten stabilisiert. Nach einer Hochkonjunktur im ersten Halbjahr 2018 in vielen europäischen Ländern und auch in Österreich erfolgte im zweiten Halbjahr 2018 eine unerwartet starke Abkühlung. Es überraschte, dass die österreichische Konjunktur trotz der starken Verflechtung mit Deutschland weiterhin relativ stabil blieb. Österreich wächst heuer zwar schwächer als 2018, aber immer noch solid. Der private Konsum wird durch relativ gute Lohnabschlüsse, geringe Zinsen und einen Rückgang der Arbeitslosigkeit angekurbelt. Die Fundamentaldaten der Volkswirtschaft sind also gut, und wir erwarten, dass sich das zweite Halbjahr ähnlich darstellt. Einerseits spürt die österreichische Industrie die Abkühlung in Europa, die zu geringeren Exporten führt. Anderseits bleibt der Konsum stabil, und weiterhin ist keine signifikante Inflationsgefahr in Sicht. Bei der aktuellen konjunkturellen Ruhe werden bestehende Risiken eines ungeordneten Brexits oder eines Aufflammens des Handelskonflikts EU versus. USA vielleicht vernachlässigt, aber selbst in relativ schlimmen Szenarien wäre der Effekt auf das österreichische Wachstum 2019 gering. Spätestens 2020 muss es dann aber Impulse durch eine Senkung der arbeitsbezogenen Abgaben oder Steuern geben, vor allem dann, wenn sich eines der Krisenszenarien im Laufe der nächsten Monate realisieren sollte. Eine besonders lange Regierungsbildung wäre konjunkturell kontraproduktiv.

BERND MAURER Chefanalyst, Raiffeisen Centrobank AG

BUENOS AIRES (MERVAL) 39.861,82 I 31,59 %

ROLAND NEUWIRTH Fondsmanager, Salus Alpha

„Für mich sind die Andritz, ­ ienerberger und Do&Co die W aktuellen­Topwerte. Als Flops sehe ich die ­Bawag und Zumtobel.“

„Meine Kernempfehlungen sind ­derzeit Agrana, Mayr-Melnhof, Vienna Insurance Group und die OMV.“

34


RENDITE BÖRSENWETTER

STOCKHOLM (OMX 30) 1.628,29 I 15,58 %

FRANKFURT (DAX) 12.355,39 I 17,01 %

WARSCHAU (WIG 20) 2.319,70 I 1,89 % SCHANGHAI (SHCOMP) 2.987,12 I 19,78 %

WIEN (ATX) 2.955,33 I 7,63 % ZÜRICH (SMI) 9.978,52 I 18,38 %

SEOUL (KOSPI) 2.131,29 I 4,42 % TOKIO (NIKKEI 225) 21.462,86 I 7,24 %

ATHEN (ATHEX) 836,78 I 36,44 % HONGKONG (HANG SENG) 28.550,43 I 10,46 %

AFRIKA (DJ AFRICA TITANS 50) 539,94 I 10,56 %

SYDNEY (ALL ORDINARIES) 6.767,90 I 18,54 %

JOHANNESBURG (DJ SOUTH AFRICA) 1.860,11 I 9,48 %

FRIEDRICH MOSTBÖCK Head of Group Research, Erste Group Bank AG

EDUARD BERGER Vorstand, Wiener Privatbank SE

„Meine Empfehlungen sind die AT&S, Do&Co, Lenzing, CA Immo, Palfinger, Mayr-Melnhof und Schoeller-Bleckmann. Zumtobel würde ich verkaufen.“

„Meine Topaktien sind Wienerberger, RBI und Immofinanz. Die Voestalpine würde ich verkaufen.“

35


RENDITE INVESTMENTSTORY

#CAIMMO

DER SELBSTLÄUFER Nichts scheint die CA Immo aus der Ruhe zu bringen. Selbst multiple Managementwechsel in den vergangenen vier Jahren und ein v ­ erkorkster Merger haben kaum ­Auswirkung auf den Aktienkurs. Doch jedes Märchen hat auch Schattenseiten. TEXT INGRID KRAWARIK

36

© CA IMMO

Headquarter. Die Wiener Zentrale der CA Immobilien Anlagen AG befindet sich in der Mechelgasse im dritten­Bezirk, gleich gegenüber dem Botanischen­ Garten­. Auf der Terrasse mit Weitblick findet­jedes Jahr das Sommerfest­statt.


RENDITE INVESTMENTSTORY

M

an fragt sich ja schon, was

Baader Bank AG. „Ich kann mich noch

passieren muss, damit die CA

„CA Immo ruht sich auf tollem Erbe der Landbank aus.“

Immobilien Anlagen AG (CA

Immo) strauchelt. Die Lobeshymnen von Analysten und Fondsmanagern hö-

ren nicht auf zu klingen, beim diesjährigen Wiener Börse-Preis staubte der

gut erinnern, 2010 war ich in London, da haben viele Investoren gesagt, die CA Immo, die geht doch pleite mit ihrer Development-Pipeline. Jetzt handelt die Aktie um den NAV, die sind schlicht und

KLAUS UMEK

einfach gut“, sagt Reitsamer.

in Folge den Gesamtpreis ab. „Wir ha-

Immo mit der Omnicon auch eine eigene

Ein bisschen wie Phönix

ben die richtigen Entscheidungen zur

Entwicklungsgesellschaft, da bleibt eine

Aktuell wandern Immobilien aus der

richtigen Zeit getroffen, uns frühzeitig

Marge von 15 bis 20 Prozent“, sagt Chris-

Entwicklungs-Pipeline im Wert von

von Einzelhandelsimmobilien getrennt,

toph Schultes, Analyst der Erste Group

mehr als 600 Millionen Euro in den Be-

haben uns auf zukunftsträchtige Län-

Bank AG.

stand. Das Portfolio selbst hat einen

Immobilienkonzern zum zweiten Mal

der, große Städte und Toplagen in diesen

Wert von insgesamt 4,6 Milliarden Euro.

Städten konzentriert. Nicht zuletzt be-

Rendite mit Klasse

Die CA Immo entwickelt viel aus eigener

arbeiten wir einen großen Teil der Wert-

Ihren Aktionären hat die CA Immo kurz-

Kraft und generiert dadurch Wachstum.

schöpfungskette mit eigenen Mitarbei-

, mittel- und langfristig ordentlich Ren-

„Es ist kein Fehler, nicht alles zu ver-

terinnen und Mitarbeitern und sichern

dite gebracht. Auch wegen der tiefen

kaufen. Die Bestandsimmobilien brin-

damit die Qualität“, fasst Vorstandsvor-

Zinslandschaft. Um fast 425 Prozent ist

gen über die Jahre durch die Mietein-

sitzender Andreas Quint, der seit Anfang

der Kurs der Aktie in zehn Jahren gestie-

nahmen einen stabilen Cashflow“, sagt

2018 die Geschicke der CA Immo lenkt,

gen, das ergibt mehr als 16 Prozent Ren-

Florian Rainer, Fondsmanager des Wie-

den Erfolgslauf zusammen.

dite pro Jahr. Der EPRA-Nettoinventar-

ner Privatbank European Property (ISIN

Einer der bedeutendsten Entschei-

wert (NAV) von aktuell 33,46 Euro, der

AT0000500285), in dem die CA Immo

dungen, von der die CA Immo heu-

den Wert des Portfolios angibt, ist bei

eine der Topaktien im Fonds ist.

te noch zehrt, war der Kauf der Vivi-

einem Aktienkurs von knapp mehr als

co Real Estate der Deutschen Bahn um

32 Euro in Reichweite.

Rund 85 Prozent der Immobilien im Portfolio der CA Immo AG generieren

rund eine Milliarde Euro kurz vor dem

Und das, obwohl der heimische Im-

laut Capital-Markets-Chef Christoph

Ak­tien­crash im Jahr 2007. Damals war

mobilienkonzern in den vergangenen

Thurnberger Mieteinnahmen, rund 15

Bruno Ettenauer Vorstandschef des Im-

vier Jahren drei Managementteamwech-

Prozent sind Grundstücke oder im Bau

mobilienkonzerns, ein Manager, der die

sel und drei neue Ankerinvestoren ver-

befindliche Projekte. „Die Bauindustrie

CA Immo bis zu seinem nicht ganz frei-

dauen sowie 2018 einen Merger mit der

ist voll ausgelastet. Wir haben mit der

willigen Abgang im Dezember 2015 stark

Immofinanz AG abwehren musste. „Die

Omnicon den Vorteil eines hauseigenen

prägte. Es ist in vieler Hinsicht sein Ver-

zweite und dritte Managementebene ar-

Generalunternehmers, der schon lange

dienst, dass die CA Immo AG derzeit aus

beitet exzellent, die haben sich nicht aus

am Markt ist und über ein starkes Netz-

dem Vollen schöpfen kann. Das Portfo-

der Ruhe bringen lassen“, sagt Christine

werk an Partnerfirmen verfügt. Als De-

lio von Vivico beinhaltete großflächige

Reitsamer, Immobilien-Analystin der

veloper sind wir die nächsten zehn Jahre ausgelastet. Bei uns laufen alle Kern-

Entwicklungsgebiete in zentraler Lage der Topstandorte Deutschlands. Und die sind heute das Herzstück der CA Immo sowie ein enormer Wettbewerbsvorteil. „Die Grundstücksreserven mit einem Buchwert von 300 Millionen Euro sind jetzt Gold wert, weil es sonst kaum noch welche gibt. Und dann hat die CA

„Als ­Developer sind wir die ­nächsten zehn Jahre ­ausgelastet.“ CHRISTOPH THURNBERGER

37

märkte gut wie lange nicht.“ Die stark gestiegenen Baukosten werden durch die gestiegenen Mieten kompensiert. „In Berlin haben wir, was Mieten betrifft, eine Sonderkonjunktur, das Mietwachstum betrug bis zu 100 Prozent in den vergangenen fünf Jahren“, sagt


RENIDTE INVESTMENTSTORY

Thurnberger, der auch Potenzial bei der

#ZAHLEN

Aktie sieht. „Im Epra NAV ist die Entwicklungspipeline in Höhe von vier Milliarden Euro nicht eingepreist“, sagt Thurnberger. Martin

Rupp,

Fondsmanager

des 3 Banken Immo-Strategie (ISIN AT0000A07HD9), hält fast zwei Prozent am Unternehmen. „Ich habe die Aktie bei 14 Euro gekauft, sie ist eine meiner Core-Investments. Büroimmobi­ lien werden in Deutschland zu abstrusen Preisen gehandelt mit einer Rendite von etwa drei Prozent. Alles unter vier Prozent ist meines Erachtens nicht wirklich attraktiv. Die CA Immo ist da fein raus, die entwickeln für den Bestand.“

Perfekte Lagen Die Bestandsimmobilien des Konzerns liegen in nahezu perfekter Lage und

ENTWICKLUNG CA IMMO AG in Millionen Euro

2018

2017

Nettomieterlöse

175,20

163,40

Ebitda

145,10

172,80

Neubewertungsergebnis

276,50

103,90

Ebit

442,30

344,40

Konzernergebnis

305,30

238,10

Gewinn je Aktie in Euro FFO 1

3,28

2,55

118,50

106,40

Finanzierungskosten in %

1,70

1,90

Dividende je Aktie in Euro

0,90

0,80

in Milliarden Euro

2018

2017

Nettoverschuldung

1,60

1,40

59,40

56,40

Verschuldungsgrad in %

2,70

2,40

Eigenkapitalquote in %

Eigenkapital

49,30

50,90

Loan to Value in %

43,50

45,90

dazu in sehr guten Städten wie Berlin, München, Wien und Warschau. „Das bedeutet, dass auch in schlechten Zeiten die Büros sehr gut ausgelastet sind“, sagt Christian Bader, Analyst der Raiff-

serven mit Wohnwidmung haben“, er-

eisen Centrobank AG. Zu den größten

klärt Quint.

Bestands­immobilien gehören etwa Sky-

Eine weitere Stärke sind die Finan-

garden und das Kontorhaus in München,

zierungskosten, die der Konzern auf 1,7

die Millennium Towers in Budapest,

Prozent drücken konnte. „Die gesamte

der Warsaw Spire B in der polnischen

Finanzierungseite ist sehr solid, daher

Hauptstadt und die Galleria in Wien. Die

geht auch von steigenden Zinsen keine

Vermietungsquote beträgt 94,4 Prozent

Gefahr aus. Die ganze Wertschöpfungs-

Quint ist von der Ertragsstärke der CA

kette wandert zwar durch die erhöhten

Immo überzeugt: „Der Wettbewerb ist

Baukosten nach oben, was theoretisch

in vielen Standorten für einzelne ferti-

auf die Marge drückt, in der Praxis wird

ge Objekte sehr hoch, aber bei größeren

das aber durch steigenden Mieten und

Portfolios oder größeren, vielleicht auch

Immobilienpreise kompensiert“, sagt

komplexen Grundstücksentwicklungen

Bader, der die Aktie mit einem Kursziel

sind wir aufgrund unserer Größe, Erfah-

von 32,50 Euro hält.

rung und Finanzkraft in einer guten Po-

CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG 40

20

0

21.6.07

21.6.19 Quelle: TeleTrader

Rainer. Mit Starwood Capital habe die CA Immo nun einen der renommiertesten

sition.“ Dem Class-A-Bürosegment will

Ankerinvestor Starwood

Immobilieninvestoren weltweit als An-

er zwar treu bleiben. „In den vergange-

Analysten und Fondsmanager müs-

kerinvestor gewonnen. „Das sind Profis.

nen Jahren haben wir aber auch unsere

sen sich schon sehr anstrengen, um ein

Und es gibt auch ein klares Commitment

Expertise als Entwickler im Wohnseg-

Haar in der Suppe zu finden. „Wobei

von Starwood“, sagt Rainer.

ment ausgebaut, somit können wir un-

man nicht vergessen darf, dass die Ak-

US-Investor Starwood Capital hatte

sere Grundstücke mit Wohnwidmung in

tie erst 2017 das Niveau von 2007 wieder

im Juli 2018 um rund 758 Millionen Euro,

den nächsten Jahren selbst bebauen und

erreicht hat. In Österreich ist sie lange

das sind 29,50 Euro je Aktie, der Immofi-

die Wohnungen anschließend verkau-

stiefmütterlich behandelt worden, in-

nanz AG ihren Anteil von 26 Prozent plus

fen. Das ist sehr interessant, vor allem

ternationale Investoren zeigten prak-

vier Namensaktien, den sogenannten

in München, wo wir noch viele Landre-

tisch kein Interesse“, erinnert Florian

Golden Shares, abgekauft. Beim ersten

38


RENDITE INVESTMENTSTORY

„Geschäft der CA Immo ist strategisch klar fokussiert.“

„Zweite und dritte Managementebene arbeitet exzellent.“

„Gibt ein klares Commitment von Starwood.“

ANDREAS QUINT

CHRISTINE REITSAMER

FLORIAN RAINER

Versuch im Juni 2018 war Starwood mit

ner massiven Schieflage. Ein New Yor-

standschef Quint zwar vorstellen. „Un-

einem Angebot von 27,50 Euro je Aktie

ker Private-Equity-Fonds wie Starwood,

ser Portfolio ist im letzten Jahr um rund

noch gescheitert. Keegan Viscius, der für

der 800 Millionen Euro Eigenkapital in-

17 Prozent gewachsen! Wir brauchen

Starwood noch den Deal verhandelte, ist

vestiere, müsse zudem mit einem dyna-

also solche Zukäufe nicht für unser

mittlerweile Chief Investment Officer

mischen Top-Finanzvorstand im Gepäck

Wachstum. Das Geschäft der CA Immo

der CA Immo. „Auch die IR-Mannschaft

ankommen. „Das darf kein Jahr dauern,

ist strategisch klar fokussiert, Zukäufe

ist ausgezeichnet. Die sind sehr trans-

um einen CFO zu finden, der dann kein

müssten in diese Strategie passen, das

parent, haben sehr gute Präsentationen,

Kapazunder ist. Wir haben jetzt mit Star-

begrenzt die Zukaufsmöglichkeiten.“

das ist gut für Investoren“, meint Flori-

wood zu reden begonnen, weil sonst alle

„Derzeit bekommt man gute Prei-

an Rainer.

guten, motivierten Leute weggehen“,

se für Immobilien, es liegt also am jet-

sagt Umek und fügt an: „Die Amerika-

zigen Management, das Development-

Laute Kritik

ner von Starwood machen den typischen

Geschäft gut umzusetzen. Wenn das

Einer der nicht in die Lobeshymnen mit

Fehler, mit amerikanischer Kultur in ei-

gelingt, hat die Aktie für mich ein Kurs­

einstimmt, ist Klaus Umek, der mit Pe-

nem europäischen Unternehmen agieren

potenzial von mindestens zehn bis 20

trus Advisers in der CA Immo investiert

zu wollen. Da wird viel analysiert und viel

Prozent“, sagt Fondsmanager Florian

ist und von einem schleichenden Pro-

für die Schublade gearbeitet – das ist ein

Rainer.

zess und Kulturproblem erzählt. „Es

Ansatz, der zum Scheitern verurteilt ist.“

% MEINE RENDITE

geht nichts weiter, es gibt kein talentiertes Management, keinerlei Erfol-

Zukunftsmusik

Im Gegensatz zu vielen anderen Im-

ge in den letzten Jahren, keine Akquisi-

Zuletzt hat die CA Immo vor allem in

mobilienunternehmen ist die CA Immo

tionen, und der neue CIO Keegan Viscius

Osteuropa zugekauft, große Grundstü-

für die nächsten Jahre gut ausgelas-

vertreibt die guten Leute. Das Unterneh-

cke gibt es kaum, und wenn, dann nur

tet. Allerdings müssen jetzt schon die

men läuft nur deshalb auf Schiene, weil

zu horrenden Preisen. Strategische Zu-

Weichen für die Zukunft gestellt wer-

sie sich auf dem tollen Erbe der Landbank

käufe von kleineren Mitbewerbern am

den. Das Ausruhen auf dem „Erbe“ der

ausruhen“, sagt Umek und warnt vor ei- Büroimmobilienmarkt kann sich VorCHSH_DerBörsianner_Anzeige2_Neu2016_200x90_RZ.qxp_Layout 1 04.05.16 17:18 Seite 1

Landbank ist zu wenig. n

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Austria

Belarus

Bulgaria

Czech Republic

Hungary

Romania

Slovak Republic

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RENDITE KURSE

TOP/FLOP-PERFORMER MASCHINENFABRIK HEID AG

UNTERNEHMEN

3,00 2,50 2,00

21.3.19

21.6.19 Quelle: TeleTrader

HTI HIGH TECH INDUSTRIES

TOP/FLOP-KURSENTWICKLUNG (3 MONATE) ISIN

KURS

3 M  %

Maschinenfabrik Heid AG

AT0000690151

2,98

40,57 %

Rath AG

AT0000767306

27,60

25,45 %

Ottakringer Getränke AG ST

AT0000758008

135,00

22,73 %

HTI High Tech Industries AG

AT0000764626

0,22

-45,00 %

Cleen Energy AG

AT0000A1PY49

2,30

-30,30 %

Andritz AG

AT0000730007

32,46

-20,05 %

0,40 0,30 0,20

21.3.19

21.6.19 Quelle: TeleTrader

AKTIENKURSE

DIE 15 TOP/FLOP-AKTIEN DER WIENER BÖRSE 2019 (YTD) UNTERNEHMEN ISIN KURS YTD % YTD HIGH YTD LOW 1 J % 1 J VOLA 3 J % 3 J VOLA

SW Umwelttechnik AG

AT0000808209 16,00 56,86 %

21,60

12,20

77,78 %

81,55

135,29 %

62,12

S Immo AG

AT0000652250 20,15

38,58 %

20,70

14,36

19,23 %

22,55

134,03 %

23,12

Warimpex Finanz und Beteiligungs AG AT0000827209 1,33

33,00 %

1,42

1,01

0,38 %

26,97

130,90 %

32,84

Josef Manner & Comp AG

AT0000728209 90,00 28,57 %

90,00

63,00

38,46 %

41,61

80,00 %

38,56

Semperit Holding AG

AT0000785555 12,76 28,11 %

14,38

10,22

-20,25 %

34,88

-56,42 %

29,59

Verbund AG

AT0000746409 46,84 25,78 %

47,28

38,04

71,95 %

33,27

256,74 %

26,86

Rosenbauer International AG

AT0000922554 41,20 23,72 %

44,80

33,20

-16,09 %

29,62

-25,27 %

24,73

Schoeller-Bleckmann AG

AT0000946652 70,50 22,93 %

89,70

57,65

-29,39 %

41,61

33,67 %

36,50

Maschinenfabrik Heid AG

AT0000690151 2,98 22,13 %

2,98

1,55

6,43 %

72,73

41,84 %

83,42

Wienerberger AG

AT0000831706 21,62 20,11 %

21,82

18,10

3,84 %

29,58

34,45 %

31,55

RHI Magnesita

NL0012650360 51,50 19,38 %

58,15

43,20

-2,74 %

35,81

n. a.

n. a.

Palfinger AG

AT0000758305 26,50

19,37 %

29,15

21,90

-17,96 %

34,65

-3,04 %

29,14

CA Immobilien AG

AT0000641352 32,60 18,03 %

34,15

27,66

15,60 %

20,44

105,48 %

18,94

Ottakringer Getränke AG ST

AT0000758008 135,00

17,39 %

139,00

110,00

35,00 %

42,23

39,18 %

47,74

AT000AGRANA3 18,76 16,81 %

20,20

16,22

-15,50 %

28,02

-19,31 %

22,91

Agrana Beteiligungs AG

Aktien gibt es auch mit Rabatt. HTI High Tech Industries AG

AT0000764626 0,22 -62,07 %

0,60

0,22

-68,12 %

52,39

-68,53 %

53,00

Cleen Energy AG

AT0000A1PY49 2,30 -27,22 %

3,30

2,30

15,00 %

70,58

n. a.

n. a.

Wiener Privatbank SE

AT0000741301 7,25 -19,44 %

9,30

7,25

-35,84 %

33,39

5,07 %

37,07

Andritz AG

AT0000730007 32,46

-19,09 %

45,06

30,92

-23,87 %

25,83

-25,38 %

22,37

BKS Bank AG

AT0000624739 14,00 -17,65 %

17,00

14,00

-18,13 %

14,91

-4,76 %

10,44

Stadlauer Malzfabrik AG

AT0000797303 71,00 -16,47 %

84,00

71,00

-13,94 %

16,87

-20,22 %

21,41

Zumtobel Group AG

AT0000837307 6,17 -13,22 %

8,10

5,75

-23,83 %

47,36

-50,04 %

42,77

Frauenthal Holding AG

AT0000762406 22,60

-8,87 %

25,00

20,20

-10,32 %

20,42

96,52 %

20,18

Wolford AG

AT0000834007 11,10 -8,26 %

12,20

10,10

-31,48 %

36,55

-56,47 %

30,29

Raiffeisen Bank International AG

AT0000606306 20,50 -7,66 %

24,31

18,69

-25,35 %

32,02

78,73 %

32,72

FACC AG

AT00000FACC2 12,28 -7,25 %

16,30

12,18

-25,76 %

42,78

186,92 %

38,86

Gurktaler AG

AT0000A0Z9G3 9,10 -3,19 %

9,90

8,05

13,04 %

33,01

18,64 %

51,65

Voestalpine AG

AT0000937503 25,40 -2,68 %

30,58

23,37

-40,07 %

28,37

-20,63 %

24,66

Ottakringer Getränke AG VZ

AT0000758032 81,00 -2,41 %

85,00

75,00

-6,36 %

35,17

19,12 %

37,47

AT000KAPSCH9 32,50 -2,26 %

37,30

30,00

-15,14 %

35,35

-2,97 %

27,82

Kapsch Trafficcom AG

QUELLE:

40


RENDITE KURSE

3 BANKEN ÖSTERREICH

FONDSNAME

40 30 20

21.6.16

ESPA RESERVE

TOP/FLOP-KURSENTWICKLUNG (3 JAHRE)

21.6.19 Quelle: TeleTrader

ISIN

3J%

KURS

3 Banken Österreich-Fonds*

AT0000662275

32,55

48,13 %

Allianz Invest Austria Plus

AT0000611405

121,21

47,98 %

Xtrackers ATX UE 1C

LU0659579063

49,16

45,98 %

ESPA Reserve Euro-Mündel

AT0000A0EU62

100,91

-1,60 %

AT0000810429

105,19

-1,52 %

AT0000A0UNV7

14,65

-1,21 %

Amundi Mündel Rent Low Duration ESPA Bond Euro Mündelrent

104 102 100

21.6.16

21.6.19 Quelle: TeleTrader

FONDSKURSE

DIE 15 TOP/FLOP-ÖSTERREICH-FONDS (THESAURIERT) 2019 (YTD) VOLUMEN FONDSNAME ISIN KURS YTD % YTD HIGH YTD LOW 1 J % 1 J VOLA 3J % 3 J VOLA (MIO. EURO)

WSS Aktien Österreich

AT0000A23PW9 94,95 15,81 %

102,78

84,08

n. a.

n. a.

n. a.

n. a.

6,49

Raiffeisen-Österreich Aktien

AT0000A1TMH8 112,94 15,32 %

118,89

100,21

-7,22 %

14,47

n. a.

n. a.

115,67

3 Banken Österreich-Fonds*

AT0000662275 32,55 14,50 %

34,73

29,08

-11,07 %

13,74

48,13 %

12,43

167,08

LLB Aktien Österreich

AT0000815030 144,43

12,54 %

155,62

131,41

-10,03 %

14,49

40,72 %

14,17

14,56

Kepler Österreich Aktienfonds

AT0000647698 322,62 12,48 %

347,00

294,07

-8,58 %

14,25

41,36 %

13,49

40,31

ESPA Stock Vienna

AT0000813001 141,49 12,22 %

149,75

129,00

-6,58 %

13,46

30,31 %

12,74

61,49

RT Österreich Aktienfonds

AT0000A100X2 9,73 12,10 %

10,32

8,89

-7,33 %

13,52

28,87 %

12,86

459,30

ViennaStock

AT0000952460 276,62

11,77 %

298,05

252,98

-9,30 %

13,38

35,86 %

12,77

37,99

Amundi Österreich Plus

AT0000A05TF3 89,69 11,71 %

96,77

82,19

-8,02 %

14,33

40,53 %

13,65

7,36

Amundi Austria Stock

AT0000767736 89,15 10,90 %

96,34

82,20

-10,19 %

14,18

37,93 %

13,40

177,97

Xtrackers ATX UE 1C

LU0659579063 49,16

10,83 %

53,45

44,76

-6,56 %

15,56

45,98 %

15,14

43,76

Allianz Invest Austria Plus

AT0000611405 121,21 10,60 %

131,39

112,13

-7,49 %

14,52

47,98 %

13,63

7,86

Amundi Mündel Rent

AT0000719273 120,16 3,97 %

120,16

115,33

4,70 %

1,92

2,98 %

2,25

234,11

Allianz Invest Vorsorgefonds

AT0000721360 133,93 3,43 %

133,93

129,32

3,86 %

1,69

2,73 %

2,01

66,01

KEPLER Vorsorge Rentenfonds

AT0000722566 142,54 3,26 %

142,54

138,09

3,83 %

1,40

2,66 %

1,88

350,88

Discount-Zertifikate auf Aktien finden Sie unter www.bnpp.at Amundi Mündel Rent Low Duration

AT0000810429 105,19 0,02 %

105,19

104,95

-0,30 %

0,30

-1,52 %

0,37

27,67

ESPA Reserve Euro-Mündel

AT0000A0EU62 100,91 0,06 %

100,96

100,67

-0,45 %

0,30

-1,60 %

0,33

31,75

Raiffeisen Österreich Rent

AT0000805163 12,76 0,63 %

12,76

12,64

0,38 %

1,07

-0,73 %

1,13

268,34

AT0000A0GWS3 112,35 0,80 %

112,35

111,40

0,69 %

0,41

0,43 %

0,47

79,15

Mündelrent OÖ Raiffeisen Österreich Rent

AT0000A1TMR7 9,89 0,82 %

9,89

9,79

0,62 %

1,03

n. a.

n. a.

268,34

IQAM SRI SparTrust M

AT0000817960 160,83 0,93 %

160,83

159,02

1,73 %

0,97

1,52 %

1,54

272,40

Hypo Rent

AT0000611157 10,14 1,00 %

10,14

10,02

0,72 %

0,94

-0,79 %

1,68

167,18

Sparda-Rent

AT0000855416 131,70 1,41 %

131,70

129,85

1,43 %

0,91

0,83 %

0,98

4,00

1,57 %

9,51

9,35

1,90 %

1,62

0,98 %

2,07

n. a.

AT0000A0KQQ1 10,29 1,78 %

10,29

10,08

1,98 %

1,42

-0,43 %

1,78

7,91

Gutmann Mündelsicherer Anleihefonds AT0000A0CG05 Hypo Mündel Fonds

9,51

Apollo Mündel

AT0000746961 12,80

1,99 % 12,80 12,53 2,01  % 1,09 1,61  % 1,20 82,15 ∨

Amundi Mündel Bond

AT0000813068 13,28 2,00 %

13,28

13,00

2,31 %

1,38

1,45 %

1,60

201,97

ESPA Bond Euro Mündelrent

AT0000812995 14,51 2,11 %

14,51

14,20

2,42 %

1,59

-0,06 %

2,77

351,05

Schoellerbank Vorsorgefonds

AT0000820402 121,04 2,30 %

121,04

118,26

2,56 %

1,07

1,76 %

1,28

79,19

AustroMündelRent

AT0000801246 132,60 2,60 %

132,60

129,10

3,12 %

1,44

1,81 %

2,09

72,13

*AUSSCHÜTTENDER FONDS QUELLE:

41


RENDITE KURSE

TOP/FLOP-PERFORMER S IMMO 3,25%*

ANLEIHENNAME

115 110 105

21.6.16

3,875% Andritz-Anleihe 12-19

TOP/FLOP-KURSENTWICKLUNG (YTM)

21.6.19 Quelle: TeleTrader

YTM % **

ISIN

KURS

WEB Windenergie AG 5,250 % 2023

AT0000A0Z785

95,00

6,8 %*

WEB Windenergie AG Hybrid-Anleihe 6,500 %

AT0000A191A9

99,76

6,51 %

WEB Windenergie AG 3,500 % 2019

AT0000A191B7

100,20

2,77 %

Andritz 3,875 % 2019

AT0000A0VLS5

100,65

-8,39 %

Wienerberger 4,000 % 2020

AT0000A100E2

103,53

-0,28 %

Porr AG 3,875 % 2019

AT0000A19Y28

101,39

-0,06 %

112,50 105,00 97,50

21.6.16

21.6.19 Quelle: TeleTrader

*kein Chart verfügbar von WEB

ANLEIHENKURSE

DIE 15 TOP/FLOP-CORPORATE-PRIME-ANLEIHEN DER WIENER BÖRSE (YTM) VOLUMEN ANLEIHENNAME ISIN KURS YTM %** YTD HIGH YTD LOW (MIO. EURO)

WEB Windenergie AG 5,250 % 2023

AT0000A0Z785 95,00 6,8%*

n. a.

n. a.

WEB Windenergie AG Hybrid-Anleihe 6,500 % AT0000A191A9 99,76 6,51% 99,76 99,76 WEB Windenergie AG 3,500 % 2019

VERZINSUNG FÄLLIGKEIT

TYP

4,08

5,250 08.04.2023

2,66

6,500 31.12.2070 fix ∧

fix

AT0000A191B7 100,20 2,77% 100,20 100,20

10,57

3,500 07.10.2019 fix ∧

S Immo AG 3,250 % 2027

AT0000A1DWK5 112,25 1,57% 112,25 112,25

65,00

3,250 21.04.2027 fix ∧

S Immo AG 3,250 % 2025

AT0000A1DBM5 109,75 1,48% 111,50 109,75

33,99

WEB Windenergie AG 5,500 % 2023

AT0000A0Z793 115,50 1,29%

S Immo AG 4,500 % 2021

AT0000A177D2 107,10 0,88% 107,50 107,10

Swietelsky Baugesellschaft 4,625 % 2019

n. a.

n. a.

AT0000A0WR40 101,18 0,77% 103,58 101,18

6,39

3,250 09.04.2025 fix

5,500 08.04.2023

fix

89,74

4,500 17.06.2021 fix ∧

74,09

4,625 12.10.2019 fix ∧

S Immo AG 3% 2019

AT0000A19SB5 100,65 0,69%

102,18 100,65

100,00

3,000 03.10.2019 fix ∧

CA Immo AG 2,750 % 2022

AT0000A1CB33 106,07 0,45% 106,13 103,64

175,00

2,750 17.02.2022 fix ∧

Rohstoffe gibt es auch mit Rabatt.

Andritz 3,875% 2019

AT0000A0VLS5 100,65 -8,39% 102,50 100,19

350,00

3,875 09.07.2019 fix ∨ 4,000 17.04.2020 fix ∨

Wienerberger 4,000% 2020

AT0000A100E2 103,53 -0,28% 104,58 103,05

300,00

Porr AG 3,875 % 2019

AT0000A19Y28 101,39 -0,06% 102,86 100,75

56,26

3,875 28.10.2019 fix ∨

Swietelsky Hybrid-Anleihe

AT0000A07LU5 102,00 0,00%

102,00 102,00

70,00

5,539 31.12.2070 variabel ∨ 5,000 31.12.2070 variabel ∨

Wienerberger Hybrid-Anleihe

DE000A1ZN206 106,59 0,00%

107,55 103,45

272,19

Porr Hybrid-Anleihe

AT0000A19Y36 109,78 0,00%

109,90 108,50

25,00

Novomatic AG 3,000 % 2021

AT0000A182L5 105,88 0,07% 105,88 103,93

200,00

3,000 23.06.2021 fix

Strabag SE 1,625 % 2022

AT0000A1C741 104,02 0,09% 104,02 102,42

200,00

1,625 04.02.2022 fix

Strabag SE 3,000 % 2020

AT0000A109Z8 102,62 0,14% 103,67 102,48

200,00

3,000 21.05.2020 fix

AT0000A0WNP5 101,20 0,17% 104,36 101,20

150,00

4,500 01.10.2019 fix ∨

UBM Realitätenentwicklung AG 4,875 % 2019 AT0000A185Y1 100,23 0,26% 101,87 100,22

91,32

4,875 09.07.2019 fix ∨

Egger Holzwerkstoffe 4,500 % 2019

6,750 31.12.2070 variabel ∨

* LETZTER KURS ÄLTER ALS 2018 / **YTM = RENDITE BIS LAUFZEITENDE QUELLE:

42


RENDITE KURSE

KAKAO

KURS

WÄHRUNG

3M%

2483,00

USD

16,57 %

16,29

USD

8,38 %

140,25

EUR

7,47 %

26,40

GBX

-28,59 %

Orangensaft

100,00

USX

-21,29 %

Baumwolle

62,92

USX

-18,34 %

ROHSTOFFNAMEN

Kakao

2.700

Milch Gold Österreich 1 Dukat

2.400

Erdgas

2.100

ERDGAS

TOP/FLOP-KURSENTWICKLUNG (3 MONATE)

21.3.19

21.6.19 Quelle: TeleTrader

50,00 37,50 25,00

21.3.19

21.6.19 Quelle: TeleTrader

ROHSTOFFKURSE

DIE 15 TOP/FLOP-ROHSTOFFNOTIERUNGEN AN DEN WELTMÄRKTEN 2019 (YTD) ROHSTOFFNAME HANDELSPLATZ KURS WÄHRUNG YTD % YTD HIGH YTD LOW 1 J % 1 J VOLA 3 J % 3 J VOLA

CME GLOBEX

79,25

USD

29,92 %

92,73

52,85

-1,46 %

47,52

-8,46 %

43,91

Crude Rohöl

Magerschwein

ICE Europe

57,23

USD

25,31 %

66,12

46,22

-13,21 %

32,42

14,00 %

29,25

Brent Rohöl

ICE Europe

64,70

USD

19,48 %

74,48

54,68

-11,85 %

29,80

26,99 %

27,99

pro aurum

1495,00

USD

19,03 %

1609,00

1266,00

54,44 %

25,68

170,83 %

25,45

Milch

CME GLOBEX

16,29

USD

17,79 %

16,47

13,81

6,75 %

17,97

23,32 %

20,71

Holz

Palladium

CME GLOBEX

385,00

USD

15,65 %

438,90

302,20

-29,62 %

42,01

29,11 %

32,17

Diesel

ICE Europe

580,75

USD

15,06 %

662,75

508,00

-8,33 %

24,84

28,63 %

25,38

Heizöl

ICE Europe

1,89

USD

12,15 %

2,13

1,70

-8,95 %

23,47

24,46 %

24,00

Gold Österreich 1 Dukat

pro aurum

140,25

EUR

10,43 %

140,25

127,25

12,42 %

10,39

9,57 %

11,72

Gold Philharmoniker 1 Unze

pro aurum

1257,25

EUR

10,21 %

1257,25

1142,25

12,66 %

8,80

9,40 %

9,99

Goldbarren 100 Gramm

pro aurum

3981,00

EUR

10,11 %

3981,00

3619,50

12,55 %

8,60

9,20 %

9,84

Gold

pro aurum

1385,50

USD

8,71 %

1385,50

1262,50

9,66 %

10,33

9,57 %

11,33

Discount-Zertifikate auf Rohstoffe finden Sie unter www.bnpp.at

Erdgas

ICE Europe

26,40

Orangensaft

ICE US

100,00

Baumwolle

ICE US

62,92

Lebendrind

CME GLOBEX

108,25

Mastrind

CME GLOBEX

134,65

pro aurum

50,25

Silberbarren 100 Gramm

GBX -56,33 %

63,40

-19,87 %

130,10

USX -12,89 %

78,94

USX -12,72 %

130,20

USD

-9,59 %

EUR

USX

26,40

-49,91 %

45,33

-21,89 %

41,78

91,00

-35,48 %

28,94

-39,76 %

29,93

62,92

-24,32 %

21,27

0,11 %

21,71

106,75

-0,41 %

15,20

-6,01 %

21,02

151,65

133,70

-9,46 %

15,11

-3,20 %

18,84

-2,43 %

54,25

47,25

-6,94 %

15,67

-8,22 %

18,57

Kaffee

ICE US

100,70

USX

-0,98 %

106,35

86,75

-10,37 %

30,21

-27,29 %

26,11

Silber

pro aurum

15,35

USD

1,19 %

16,05

14,20

-5,25 %

18,07

-10,23 %

20,66

Silber Philharmoniker 1 Unze

pro aurum

14,70

EUR

2,08 %

15,18

13,80

-2,84 %

15,13

-9,65 %

17,68

Kakao

ICE US

2483,00

USD

2,22 %

2562,00

2130,00

-1,23 %

28,78

-22,28 %

29,66

Platin

pro aurum

810,00

USD

2,27 %

917,00

787,00

-6,47 %

20,85

-16,32 %

19,60

ICE US

12,45

USX

3,41 %

13,43

11,54

4,89 %

28,03

-35,29 %

28,45

Zucker

KENNZAHLEN FÜR FUTURES BASIEREN AUF UNADJUSTED CONTINUATION CONTRACTS (CC). *US-DOLLAR CENTS; GREAT BRITISH PENCE QUELLE:

43


RENDITE STATISTIK

BÖRSENDATEN DIE WIENER BÖRSE IN ZAHLEN

110 100 90

19 18 17

80

16

70

Q3

Q1

Q2

QUARTAL

* NUR 2 MONATE

Q3

TOP-HANDELSTEILNEHMER

Q4

Q1

VERGLEICHSPERIODE

10,63*

10

16,28

AKTUELLE PERIODE

19,21

11

11,02*

12

VERGLEICHSPERIODE

18,47

128,52*

112,62*

131,55

Q4

110,17

110,02

123,09

127,11

117,25

20

13

16,90

30

14

14,29

40

15,12

50

0

15

* NUR 2 MONATE

60

10

QUELLE: WIENER BÖRSE AG

120

QUARTALSUMSÄTZE

MRD. EUR

QUELLE: WIENER BÖRSE AG

MARKTKAPITALISIERUNG

MRD. EUR 130

AKTUELLE PERIODE QUARTAL

Q2

MEISTGEHANDELT

PLATZIERUNG MAI

(MAI/18)

PLATZIERUNG MAI

(MAI/18)

1.

(1.)

HANDELSPARTNER

Morgan Stanley & Co

UMSATZ (MIO. EUR)

758,76

1.

(1.)

Erste Group Bank AG

1.043,73

2.

(2.)

JP Morgan Securities

493,65

2.

(4.)

Voestalpine AG

760,55

3.

(6.)

Tower Research Capital

408,29

3.

(2.)

OMV AG

756,31

4.

(5.)

Societe Generale SA

395,54

4.

(5.)

Andritz AG

520,86

Raiffeisenbank International AG

456,27

Verbund AG

377,23

Wienerberger AG

183,07

5.

(-)

Bofa Securities Europe SA

338,15

5.

(3.)

6.

(7.)

Raiffeisen Centrobank AG

336,01

6.

(-)

7.

(-)

Wood & Company Financial

296,96

7.

(6.)

8.

(9.)

9.

(-)

10.

(8.)

MARKTTEILNEHMER

UMSATZ (MIO. EUR)

Credit Suisse Securities

290,16

8.

(-)

Immofinanz AG

159,12

UBS Europe SE

276,62

9.

(8.)

Bawag Group AG

154,48

10.

(7.)

CA Immobilien Anlagen AG

Deutsche Bank AG

249,97

118,45

Gesamt Mai 2019

5.830,21

Gesamt Mai 2019

5.810,98

Gesamt Mai 2018

5.599,90

Gesamt Mai 2018

5.689,03

Differenz

230,31

Differenz 121,95

QUELLE: WIENER BÖRSE AG

QUELLE: WIENER BÖRSE AG

USA Österreich Großbritannien Frankreich Deutschland Norwegen Niederlande Kanada Schweiz Polen Andere

QUELLE: IPREO BY IHS MARKIT, DEZEMBER 2018

24,50 23,50 16,70 6,40 6,10 5,60 2,10 1,90 1,90 1,40 9,90

44

54,80 36,10 6,80 2,30

niedrig moderat hoch sehr hoch

QUELLE: IPREO BY IHS MARKIT, DEZEMBER 2018

UMSCHLAGSHÄUFIGKEIT INT. INVESTOREN

INVESTORENGEOGRAFIE


RENDITE STATISTIK

WIRTSCHAFTSDATEN

INFLATION

QUELLE: AMS

ARBEITSLOSENRATE

%

%

10

2

9 8

QUELLE: STATISTIK AUSTRIA

ÖSTERREICHS WIRTSCHAFT IN ZAHLEN

1,5

7 6 5

1

4

VERGLEICHSPERIODE

3 2

AKTUELLE PERIODE

1

AKTUELLE PERIODE 0

J

A

S

O

N

D

J

F

M

A

M

BIP-WACHSTUM

%

MONAT

J

%

QUELLE: STATISTIK AUSTRIA

3

2,5

A

S

O

N

D

J

F

M

A

M

LEISTUNGSBILANZSALDO IN % DES BIP

7 6

MONAT

5 4 3

0 –1 –2

125*

5.540*

692*

848*

1

83

4.352*

1.907*

Q3

QUARTAL

96,44*

DEFIZIT IN % DES BIP

Q2

92,70*

%

Q1

QUELLE: STATISTIK AUSTRIA

84

Q4

96,50*

85

QUARTAL

AKTUELLE PERIODE

91,41*

86

–1

VERGLEICHSPERIODE

95,24*

GESAMTVERSCHULDUNG IN % DES BIP

AKTUELLE PERIODE

93,98*

96,83*

Q1

0

QUELLE: STATISTIK AUSTRIA

Q4

93,97*

100,43*

96,50*

96,44*

95,23*

91,41*

92,70*

Q3

VERGLEICHSPERIODE

2.352*

1

1,5

Q2

MIO. EUR

2

100,43*

MRD. EUR

388*

2

%

J

89,29*

J

QUELLE: OENB

0

1

VERGLEICHSPERIODE

0,5

–3

MRD. EUR

82

Q2

Q3

289,67*

–5 284,76*

292,72*

288,17*

288,79*

288,58*

Q1

294,17*

70

292,17*

81 80

MRD. EUR

–4

Q4

VERGLEICHSPERIODE

–6

VERGLEICHSPERIODE

AKTUELLE PERIODE

–7

AKTUELLE PERIODE Q1

QUARTAL

45

Q2

Q3

Q4

QUARTAL


FINANZPLATZ XXX POLITIK

© BMF/MELICHAREK

DIE TÜRKISBLAUE BILANZ 46


Botschafter für Kapitalmarkt. „Wir stellen unser Land selbstbewusst am größten Finanzplatz der Welt ins Rampenlicht“, sagte Ex-Finanzminister Hartwig Löger­(Mitte), hier mit Börse-Vorstandschef Christoph Boschan (rechts) und WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf in New York auf der Investorenkonferenz „Thinking AUT loud“ im April 2019.

FINANZPLATZ POLITIK

#FINANZPLATZ

Allein die Gesprächsbereitschaft der türkis-blauen Regierung zum Thema Kapitalmarkt sorgte für positive Schwingungen. Doch Ankündigungen allein machen das Kraut nicht fett. Ein Resümee nach eineinhalb Jahren neuer Kapitalmarktpolitik. TEXT INGRID KARAWARIK

M

an erinnere sich an den Wiener Börse-Preis im Jahr 2016. Der damalige Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner sorgte in seiner Festrede für den „Schmunzler“ des Abends,

als er vor der anwesenden Hochfinanz das Wort IPO falsch aussprach. Ein kleiner Moment, der jedoch das Unverständnis oder auch das Des-

interesse der damaligen Regierung am Kapitalmarkt widerspiegelte. Hans Jörg Schelling, der bis Dezember 2017 das Amt des Finanzministers innehatte, muss man zugute halten, dass er durch den HypoVergleich die Reputation Österreichs bei ausländischen Investoren wiederhergestellt hat. Für den Kapitalmarkt hatte aber auch er kein offenes Ohr. Die Not war also groß. Umso größer war die Vorfreude und Erwartungshaltung nach den jahrzehntelangen Totalausfällen, als mit dem damaligen Uniqa-Österreich-Vorstandschef Hartwig Löger ein Mann aus der Branche den Posten von Schelling nahtlos übernommen hatte. Mit Staatssekretär Hubert Fuchs stand ihm ein Mann zur Seite, der voller Tatendrang am Projekt Steuerreform mitarbeitete. Doch was bleibt nach rund eineinhalb Jahren Erneuerung? War es nur viel Schall und Rauch oder doch ein Neubeginn?

Offenes Ohr Zu beschönigen gibt es nichts: Die Kapitalmarktbilanz der türkisblauen Regierung fällt mager aus. Viel wurde angekündigt, später wieder verworfen und wenig umgesetzt. Auch waren Löger und Fuchs ohne Altlasten angetreten und hatten die gute Konjunktur im Rücken. Und trotzdem ist das Urteil von Topmanagern, Volkswirten und Kapitalmarktteilnehmern milde, weil die Zeit vielleicht in vie-

47


FINANZPLATZ POLITIK

„Anders als f­ rüher war Verständnis für unsere Anliegen da.“

„Viel Schwung durch ­ernsthaftes ­Bemühen im ­Fintech-Beirat.“

„­Familienbonus und Entlastung ­unterer Einkommen ­positiv.“

HEINZ BEDNAR

URSULA RATH

STEFAN BRUCKBAUER

lerlei Hinsicht zu kurz war, um nachhal-

positive Signalwirkung. Die Roadshow

ein exzellenter Zuhörer, der ihnen eine

tige Maßnahmen durchzusetzen. Denn

„Sound of finance“ in New York im Ap-

Plattform geboten habe, heißt es aus

es gab nach Jahrzehnten zum ersten

ril 2019 mit einer großen Wirtschaftsde-

den Vorstandsetagen der Industrieun-

Mal wieder die Bereitschaft zuzuhören.

legation hatte Löger bereits im Mai 2018

ternehmen.

„Anders als bei Vorgängerregierungen

beim Wiener Börse-Preis angekündigt.

„Ich sehe keine großen Dinge, die die

war das Verständnis für unsere Anlie-

Damals hatte er auch einige Eckpunkte

türkis-blaue Regierung wirtschaftspoli-

gen da, wir hatten konstruktive Gesprä-

seines Programms für den Kapitalmarkt

tisch falsch machte. Die vorgeschlage-

che mit dem Kabinett und Politikern al-

präsentiert: das Kapitalmarktgesetz no-

ne Steuerreform wirkt fast großkoaliti-

ler Parteien, sogar die Lösungsansät-

vellieren, die Prospektpflicht vereinfa-

onär, da werden 80 Prozent der Maßnah-

ze waren die richtigen, nur sehen tue

chen, die Aufsichtsreform weiterent-

men einen breiten Konsens finden. Rein

ich jetzt nichts“, sagt etwa Heinz Bed-

wickeln, alternative Finanzierungsfor-

wirtschaftlich ist der Familienbonus und

nar, Präsident der Vereinigung der Ös-

men für KMUs präsentieren und für Ös-

die Entlastung der unteren Einkommen

terreichischen Investmentgesellschaf-

terreichs Kapitalmarkt und die Wiener

positiv zu nennen, das wurde überzeu-

ten (VÖIG). Ins gleiche Horn stößt Alo-

Börse auf Roadshows in London und New

gend präsentiert und hat sicher dazu

is

York werben.

beigetragen, die Stimmung unter den

Wögerbauer,

Geschäftsführer

der

3 Banken-Generali Investment: „Es gab

„Was ich mitgenommen habe, ist,

Konsumenten zu heben“, sagt Stefan

die Grundausstrahlung, dass Wirtschaft

dass die Regierung versucht hat, für

Bruckbauer, Chefvolkswirt der Unicre-

und Finanzmarkt wichtig sind. Die har-

den Standort Österreich und den Ka-

dit Bank Austria AG. Kapitalmarktsei-

ten Tatsachen fehlen aber.“ Auch Chris-

pitalmarkt positive Stimmung zu er-

tig sei hingegen nicht viel passiert. „Das

toph Boschan, Vorstandsvorsitzender

zeugen, Finanzminister Hartwig Löger

Eigenkapital wird weiterhin stärker be-

der Wiener Börse AG, konnte dem offe-

war bei der Roadshow in New York da-

steuert als Zinseinkommen, die Speku-

neren Dialog einiges abgewinnen: „Das

bei, das war wichtig nach vielen Jahren

lationssteuer wurde nicht wieder einge-

Gesprächsklima war sowohl auf Exper-

der Ruhe“, sagt Wienerberger-AG-Vor-

führt. Viele Sachen sind Überschriften

tenebene als auch auf politisch höchster

standschef Heimo Scheuch. Der Kapi-

geblieben“, fügt Bruckbauer hinzu.

Ebene gut. Gemeinsame Veranstaltun-

talmarkt werde oft von Politik und Men-

gen wie die Roadshow in New York und

schen unterschätzt, für die österreichi-

Im Regen stehen gelassen

die Starthilfe zum KMU-Segment Direct

sche Wirtschaft sei er enorm wichtig.

Die Spekulationssteuer ist auch für Wö-

Market Plus waren wichtige Akzente.“

„Schließlich hängt jeder zehnte Arbeits-

gerbauer ein zentrales Anliegen, das

platz in Österreich von einem börsenno-

nicht umgesetzt wurde. „Um ein Um-

Aktiver Finanzminister

tierten Unternehmen ab“, sagt der In-

denken herbeizuführen, muss es bei der

Die Öffnung des dritten Marktes für in-

dustriekapitän.

Behaltefrist von Aktien einen Unter-

ländische KMUs an der Wiener Bör-

schied machen, ob ich die Aktie drei Tage

se war dann auch eines jener Projekte,

Positive Ansätze in Wirtschaftspolitik

oder fünf Jahre halte. Dieses Umdenken

die Ex-Finanzminister Hartwig Löger

Überhaupt ziehen viele Wirtschaftsbos-

gab es leider nicht. Enttäuschend ist

angekündigt und durchgezogen hatte.

se ein positives Resümee, gerade was die

auch, dass die angekündigte Senkung der

Seit 21. Jänner 2019 sind Inhaberakti-

Bereitschaft von Ex-Kanzler Sebastian

Körperschaftssteuer (KöSt) nach hinten

en durch eine Änderung des Aktienge-

Kurz angeht, die Wirtschaft mit Spit-

verschoben wurde und nicht klar ist, ob

setzes wieder zugelassen, im neu ge-

zenpolitikern und Wirtschaftsdelega-

diese überhaupt kommt.“ Laut der von

schaffenen Segment Direct Market Plus

tionen anderer Länder zusammenzu-

Ex-Finanzminister

(Seite 21) sind mittlerweile acht KMUs

bringen, um Probleme anzusprechen

ten Steuerreform sollte die KöSt in zwei

gelistet. Der dritte Markt war zwar nur

und Projekte zu diskutieren. Das habe es

Schritten von 25 auf 23 und dann auf 21

ein kleiner Schritt, als eigenkapitalstär-

in der Form vorher nicht gegeben. Kurz

Prozent gesenkt werden. „Für Mittel-

kende Initiative hatte er allerdings eine

sei zwar kein Mann der Wirtschaft, aber

standsgesellschaften wurden einige In-

48

Löger

präsentier-


TE HE DA r 2019 tembe burg p e S . 25 r Hof Wiene SAVE T

AFTERWORK.

Dein Geld schläft nicht. Feiern wie „Gordon Gekko“ an der Wall Street.

boersianer-festival.com


© BMF/CITRONENROT

© BMF / BENEDIKT LOEBELL

FINANZPLATZ POLITIK

Brückenbauer. OMV-Boss Rainer Seele mit Finanzminister Hartwig Löger bei einem Arbeitsgespräch mit Kronprinz Sheikh Mohamed bin Zayed Al Nahyan und Sultan Ahmed Al Jaber, CEO der Adnoc Group.

Steuerprofi. Ex-Finanzstaatssekretär Hubert Fuchs ­arbeitete fleißig an der Steuerreform mit.

itiativen auf den Weg gebracht. Um Un-

auch ein ernsthaftes Bemühen erkenn-

marktaufsicht. Das geht auch aus der

ternehmen zu stärken, wäre eine Sen-

bar“, sagt Ursula Rath, Partnerin bei

Stellungnahme der Europäischen Zen­

kung der KöSt wichtig gewesen“, sagt

Schönherr Rechtsanwälte und Mitglied

tralbank zu dem Gesetzesentwurf her-

Christian Keuschnigg, Direktor des Wirt-

des Fintech-Beirats. „Wir haben uns alle

vor“, sagt Kumpfmüller zum Börsia-

schaftspolitischen Zentrums in Wien.

zwei Monate getroffen, in den verschie-

ner. Die fertig erarbeitete Aufsichtsre-

Im Regen stehen gelassen wurden

denen Arbeitsgruppen auch öfter und mit

form hätte alle Doppelgleisigkeiten in

auch jene, die sich auf den von Löger an-

externen Experten zusammengearbei-

der Bankenaufsicht zwischen FMA und

gekündigten Kapitalmarktbeauftragten

tet“, sagt Bitpanda-Gründer Paul Klan-

OeNB beseitigt, die Aufsichtsprozesse

freuten. Dieser sollte im Sommer 2018

schek. Zu Themen wie rechtliche Einord-

beschleunigt und Synergien der inte­

besetzt werden und als repräsentativer

nung von Token, Geldwäscherichtlinie

grierten Aufsicht gehoben. Sie steigere

Kommunikator zwischen Politik, Öffent-

oder auch „Sandbox“ gab es eine starke

Effektivität und Effizienz und optimiere

lichkeit und Finanzbranche vermitteln.

und vor allem gute Zusammenarbeit der

damit sowohl Qualität als auch die Kos-

Geplant war, die Kapitalmarktagenden,

FMA. Laut Börsianer-Recherche soll der

ten der Aufsicht. „Die Neugestaltung

die auf drei Ministerien aufgeteilt waren,

Fintech-Beirat nach dem Sommer die

des Aufsichtsrats und die Schaffung ei-

im Finanzministerium zu bündeln. Aus

Arbeit wieder aufnehmen.

nes Expertenbeirats aus allen Stakeholdergruppen hätte zudem die Marktnähe

dem Plan des Kapitalmarktbeauftragten wurde später eine Koordinationsstelle

Fehlgeschlagene Aufsichtsreform

der Aufsicht gestärkt und die Unabhän-

und viel später gar nichts. Auch der ge-

Die Reform der Aufsichtsbehörden zähl-

gigkeit und Weisungsfreiheit der FMA

plante Incentive-Fonds für Research, für

te zu den großen Projekten der türkis-

gewährleistet“, meint Kumpfmüller.

mehr unabhängige Analysen und dotiert

blauen Koalition und wurde Mitte Ap-

mit einer Million Euro jährlich aus dem

ril 2019 von Löger präsentiert. Geplant

Stiefkind Vorsorge

Finanzministerium, liegt weiterhin auf

war, die Aufsichtsagenden in der Fi-

Zum Thema Vorsorge gab es von Löger

Eis. Gescheitert war man auch mit dem

nanzmarktaufsicht (FMA) zu bündeln

zwar viel Ankündigungspolitik, konkre-

Wunsch, das Fach Wirtschaft in den Pi-

und statt der Doppelspitze nur noch ei-

te Maßnahmen wurden aber nicht prä-

sa-Test zu bekommen.

nen Vorstand zu haben. FMA-Vorstand

sentiert. „Wir wissen, dass in diesem

Helmut Ettl hätte seinen Posten räumen

Bereich nicht nur die Pensionsvorsorge

Fintechs fein raus

müssen. Umgesetzt wurde die Reform

Thema ist, sondern es vor allem in Rich-

Der von Löger ins Leben gerufene Fin-

nicht, der Ministerratsbeschluss fehlte.

tung Pflege gehen muss. Deswegen den-

tech-Beirat bekam indes ein positives

FMA-Vorstand Klaus Kumpfmüller fin-

ken wir über Anreize und Förderungen

Echo. „Wir hatten einen offenen Dia-

det das schade: „Die Aufsichtsreform

in der privaten Vorsorge nach, auch mit

log und haben viele Themen auf den Weg

entspricht allen internationalen Vor-

der klaren Ansage, dass wir den Kapital-

gebracht. Da war viel Schwung drin und

gaben für Best Practise in der Finanz-

markt in Österreich stärken werden“,

50


© BMF/WILKE

FINANZPLATZ POLITIK

Nadelöhr der österreichischen Innovationspolitik. Wir schlagen einen Wachstumsfonds vor mit Verlustgarantie des Bundes, ähnlich wie Exportgarantien oder die Garantien des Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM. Damit könnte man mehr Risikokapital zu günstigen Kapitalkosten mobilisieren und junge Unternehmen, denen anfangs die FinanRegeln für Fintechs. Fachexperten holte sich Ex-Finanzminister Löger für den im April 2018 ins Leben ­gerufenen Fintech-Beirat, der nach dem Sommer seine Arbeit wieder aufnehmen wird.

zierungskraft fehlt, unterstützen.“ Das Fazit fällt nüchtern aus: Man kann sich aus leeren Versprechungen nichts

hatte Löger im September 2018 verkün-

tigen und daraus Ideen für Österreich

kaufen und hinter verschlossenen Tü-

det. Gespräche über Vorsorge und Ka-

entstehen.“ Börse-Vorstandschef Chris-

ren nichts bewegen. Am Ende muss man

pitalmarkt bestätigt auch VÖIG-Präsi-

toph Boschan wird nicht müde, die Ak-

auch Löger und Fuchs an den Taten mes-

dent Bednar: „Wir haben uns schon er-

tie zu bewerben. „Wie stark in Österreich

sen, wobei die eineinhalb Jahre an der

wartet, dass im Zuge der Steuerreform

der Kapitalmarkt als Turbo für die Wirt-

Macht sehr knapp für Umsetzungen wa-

dazu was kommt. Leider ist nichts pas-

schaft genutzt wird, entscheidet auch die

ren. Der Frust in der Kapitalmarktbran-

siert. Zumindest wurde dieser Teil nicht

Politik. Aktien sind das sozialistischste

che ist groß, denn die Neuwahlen Ende

angekündigt, die Einkommenssteuer-

Instrument zur Wohlstandsverteilung.

September sorgen wieder für ein gutes

reform hatte Vorrang. Aus dem Minis-

Ich wünsche mir eine stärkere Daseins-

Jahr Stillstand. Immerhin werden jetzt

terium habe ich gehört, dass der zweite

vorsorge mit Ak­tien im Hinblick auf be-

Teile der Steuerreform durch Initiativ-

Teil noch kommen sollte. Wir haben vie-

triebliche und private Pension.“

antrag im Parlament beschlossen.

markts besprochen. Die Bereitschaft war

Suche nach Risikokapital

rung so kapitalmarktfreundlich agiert wie

da, mehr Produkte zuzulassen. Ich würde

Geht es um die Wünsche an die neue

die vergangene, wird bezweifelt. Das ers-

mir wünschen, dass dieser Dialog weiter-

Regierung, spricht sich auch Chris­ tian

te Zeichen: Finanzminister Eduard Mül-

geführt wird und den Menschen die Mög-

Keuschnigg für eine kapitalgedeckte

ler wird es auf der im Herbst geplanten

lichkeit gegeben wird zu investieren, und

Säule der Pensionsvorsorge und eine För-

Roadshow in London seinem Vorgänger

zwar nicht zwangsweise mit Garantie.“

derung des Segments der Risikofinanzie-

nicht nachmachen und für Österreichs

Auf einen fortgeführten Dialog hofft

rung aus, für Letzteres sei ein Konzept

Kapitalmarkt werben. Er fährt erst gar

auch Wienerberger-AG-Boss Scheuch:

bereits ausgearbeitet. „Das Volumen am

nicht mit. Umso wichtiger ist es, dass die

„Es wäre schön, wenn sich die politi-

österreichischen Kapitalmarkt ist nicht

Branche selbst für sich sorgt und mehr

schen Parteien mit dem Thema Kapital-

weltbewegend. Alles, was Risikokapital

öffentlichen Druck (Seite 96) erzeugt.

markt und Wirtschaftsstandort beschäf-

und Beteiligungskapital betrifft, ist ein

Und sich so ihr Überleben sichert. n

le Initiativen zur Belebung des Kapital-

„­KöSt-Senkung wäre wichtig ­gewesen.“ CHRISTIAN KEUSCHNIGG

Dass die eingesetzte Expertenregie-

„Wichtig, dass ­Löger bei Roadshows in New York dabei war.“ HEIMO SCHEUCH

„­Aktien sind das ­sozialistischste In­ strument zur Wohlstandsverteilung.“ CHRISTOPH BOSCHAN

51


#BANKEN

KOLUMNE

WILHELM CELEDA Vorstands­ vorsitzender Kathrein Privatbank AG

ARCA GIBT ÜBERNAHME DER WIENER PRIVATBANK AUF Die Übernahme der Wiener Privatbank

auf eine Neu-Einreichung bei der FMA

SE durch dich slowakische Arca Capi-

nach zahlreichen Gesprächen und Ver-

tal Group (Arca) ist endgültig geplatzt.

besserungsvorschlägen im Rahmen des

Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hat den

Eigentümer-Kontroll-Verfahrens

Deal in der Vergangenheit sehr kritisch

verzichten. Arca befindet sich in Ge-

gesehen und im April 2018 bereits ein-

sprächen mit den beiden Hauptaktionä-

zwischen Handelskrieg, Rezession,

mal abgelehnt. Grund dafür war damals

ren Günter Kerbler und Johann Kowar,

Militärintervention, Blackouts und

der Eigentümerwechsel bei Arca Invest-

die 61 Prozent halten, die wie auch das

anderen Bedrohungen, aber dessen

ments, also der übernehmenden Gesell-

Management jetzt um viel Geld umfal-

schaft, während des Eigentümerkon­

len. Die Wiener Privatbank SE beabsich-

trollverfahrens. Arca hatte den Mana-

tigt in jedem Fall, eine aktive Vertriebs-

schnitt bei mehr als zehn Prozent

ger und Arca-Gründer Pavol Krupa aus

kooperation mit Arca in Tschechien und

plus. Ein Grund liegt sicher darin,

der Schusslinie genommen. Arca wird

der Slowakei aufzubauen.

ZEIT FÜR EXPERTEN! Im derzeitigen Marktumfeld ist die Orientierung nach wie vor schwierig. Beinahe im Tagestakt wird man hin- und hergerissen

ungeachtet bleiben die Finanzmärkte ausgesprochen stabil, und die Aktienbörsen liegen im Durch-

nun

dass nach wie vor hohe Cashbestände unverzinst brachliegen und damit Kursrückgänge durch diesen Veranlagungsbedarf immer wieder rasch abgefedert werden. Jedoch anders als zu Beginn der Börsenrallye vor fast zehn Jahren ist eine sorgsamere Auswahl von Märkten, Sektoren oder Einzeltiteln erforderlich, um zu verhindern, dass die eigene Investition den Höhepunkt des Charts

ADDIKO BANK PLANT BÖRSENGANG Die Addiko Bank AG wagt den Börsengang

markiert. Dabei kann es durchaus

und will ab 11. Juli 2019 in Wien notieren.

effizient und hilfreich sein, sich

Gerüchte über einen möglichen Ausstieg

durch Experten eine Meinungsviel-

des US-Investors Advent International

falt zu holen. Voraussetzung sollte sein, dass ausreichend Vertrauen vorhanden ist und nicht auf markt-

Corporation, der über AI Lake 80 Prozent an der Bank hält, gibt es seit Oktober 2018.

schreiende Verkäufer gehört wird.

Auch die Europäische Bank für Wieder-

Wirkliche Experten sind nicht nur

aufbau verkauft ihren Anteil. Als Zuckerl

politisch derzeit modern und of-

werden Dividendenzahlungen in der Höhe

vent. Zur Erinnerung: Die Addiko Bank AG

von insgesamt 40 Millionen für 2019 und

ist aus dem Balkangeschäft der Hypo Alpe

2020 Euro angeboten, die aus den Rückla-

Adria hervorgegangen. Den Turn­ around

che Informationen zu Veranlagun-

gen bedient werden. Außerdem soll 2020

hat die Bank 2017 geschafft, ein Rating

gen immer greifbar sein.

eine Sonderdividende in der Höhe von 60

von Moody’s gibt es seit April 2019. Die

Millionen Euro ausgeschüttet werden. Ein

Preisspanne reicht von 19 bis 23 Euro, 50

Abschiedsgeschenk für US-Investor Ad-

plus eine Aktie werden angeboten.

fensichtlich wirkungsvoll, sondern sollten neben Google und Wikipedia als verlässliche Quelle für persönli-

w.celeda@derboersianer.com

52


BRANCHE BANKEN

TICKER

EIB und Erste Bank fördern sozialen Wohnbau mit 200 Millionen

+++ Größte Bank der Welt, ICBC, eröffnet Nieder-

OBERBANK HOLT SICH 250 MILLIONEN EURO

lassung in Wien

+++ Erste Bank und Sparkassen

Die Oberbank AG hat sich mit einer An-

züglich der Gründe bedeckt: „Wir woll-

leihe in Höhe von 250 Millionen Euro er-

ten einfach wieder mal eine Kapitalstär-

folgreich am Kapitalmarkt refinanziert.

kungsmaßnahme tätigen.“ Für die Plat-

Die Anleihe weist eine Laufzeit von sie-

zierung der Anleihe war ein Bankenkon-

+++

ben Jahren und eine Verzinsung von 0,75

sortium verantwortlich, bestehend aus

Meinl Bank ändert Namen

Prozent auf und wurde wegen der Stü-

Commerzbank AG, DZ Bank AG, Ers-

ckelung von 100.000 Euro bei instituti-

te Group Bank AG und Raiffeisen Bank

in Anglo Austrian Bank

onellen Investoren platziert. Oberbank-

International AG. Rechtlicher Beistand

Sprecher Frank Helmkamp gab sich be-

kam von Wolf Theiss.

starten mit Apple Pay in Österreich

+++ Großaktionär Cerberus verkauft Aktien der Bawag um 313 Millionen Euro

+++

AUTOBANK MIT MILLIONEN-RÜCKSTELLUNG

Erste Group muss in Rumänien 230 Millionen Euro rückstellen

Die Autobank AG muss 1,6 Millionen

Leasinggesellschaften. Die Geschäftsbe-

Euro rückstellen, nachdem die Fahrzeug-

reiche Retail-Kreditfinanzierungen so-

handels- und Vermietungsgesellschaft

wie Händlerfinanzierung wurden bis Ende

(FHVG), an der die Autobank AG einen An-

April 2019 weitgehend eingestellt. Die Ge-

teil von 40 Prozent der Kommanditantei-

schäftsbeziehungen zum Großteil der Au-

le hält, insolvent ist. Die FHVG hat bei der

tohändler, mit denen die Autobank zu-

Autobank AG einen offenen Kredit in Höhe

sammengearbeitet hat, werden aufgelöst.

von aktuell 1,66 Millionen Euro. Die Rück-

Die Umstrukturierung hatte auch einen

WELTWEITES PRIVATVERMÖGEN STAGNIERT

stellung wird sich auf die Eigenmittelquote

Personalabbau zur Folge. 2018 verbuch-

STUDIE. Das weltweite Privat-

der Bank niederschlagen. Erst Ende März

te die Autobank AG einen Verlust von 1,37

vermögen ist von 2017 auf 2018

hatte sich die Bank neu aufgestellt, ab so-

Millionen Euro und erwartet für 2019 ein

kaum gewachsen, in Österreich

fort gilt der Fokus der Refinanzierung von

ähnliches Ergebnis.

währungsbereinigt nur um 0,8 Prozent auf 800 Milliarden USDollar. Zu diesem Schluss kommt die Studie „Global Wealth Report 2019: Reigni­ting Radical Growth“

KARRIERE

der Boston Consulting Group. Die Österreicher besitzen rund zwei Prozent des Privatvermögens in

Ewald Nowotny

Walter Jöstl

Miguel Orti

ist seit April neuer Präsident der Schumpeter-Gesellschaft. Der scheidende Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank übernimmt das Amt von Franz Vranitzky und will den Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik fördern.

übernahm Mitte April die Geschäftsführung der Öster­ reichischen Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA). Davor war der 55-Jährige Geschäftsführer der Österreichischen Bundes- und Industriebeteiligungen GmbH, der jetzigen ÖBAG.

ist seit Juni neuer Finanzvorstand der ING Österreich. Der gebürtige Spanier arbeitet bereits seit 2006 für die ING-Gruppe, unter anderem bei der ING in Spanien und als Finanzvorstand der ING in der Ukraine. Neuer Risikovorstand ist Jan Jelovsek.

Westeuropa. Damit liegt Österreich global auf Platz 26. Im weltweiten Vergleich des Gesamtvermögens

53

führen die USA mit 85,3 Billionen US-Dollar, gefolgt von China (21,0 Billionen US-Dollar) und Japan (16,3 Billionen US-Dollar). Die Regionen Nordamerika und West­europa halten zusammen 65 Prozent des globalen Vermögens.


#VERSICHERUNGEN

RUF NACH POLITISCHER UNTERSTÜTZUNG FÜR DIE ZWEITE PENSIONSSÄULE Die österreichischen Pensions- und Vorsorgekassen beschäf-

der zweiten und sechs Prozent aus der dritten Säule kommen.

tigt weiterhin die Frage nach der ausgebliebenen politischen

Verglichen mit der Schweiz, wo 40 Prozent aus der ersten, und

Unterstützung zur Förderung der zweiten und dritten Pensi-

jeweils dreißig Prozent aus der zweiten und dritten Säule aus-

onssäule. Gezeigt hat sich das beim vierten Institutionellen

bezahlt werden, ein Zeichen dafür, wie einseitig das österrei-

Altersvorsorge- und Investorengipfel Anfang Juni 2019. Der

chische Pensionssystem aufgebaut ist. Sardelic will daher vor

Fokus gilt dabei vor allem der betrieblichen Vorsorge, wie der

allem eine Stützung der betrieblichen Altersvorsorge im Be-

Vorsitzende des Vorstands der Valida Holding AG, Martin Sar-

reich der kleinen und mittleren Betriebe sehen: „Ihnen muss

delic, erklärt: „Wir sind, was betriebliche Vorsorge angeht, eine

die Angst vor der betrieblichen Vorsorge genommen werden.“

Art Entwicklungsland geblieben. Das ist schade, und das haben

Konkret heißt das, Bewusstsein schaffen und Komplexitäten

wir nicht notwendig.“ Zahlenmäßig werden seine Aussagen

aus dem Weg räumen. Um diese Ziele zu erreichen und nach-

von Altersvorsorgeexperte Thomas Wondrak gestützt. Diese

haltig in der Bevölkerung zu verankern, muss früh angefangen

Daten der tatsächlichen Pensionsauszahlungen in Österreich

werden. Sardelic sieht es deshalb auch als Aufgabe, zukünftig

zeigen, dass rund 90 Prozent aus der ersten, vier Prozent aus

in Schulen zu gehen und die Themen dort voranzutreiben.

UNIQA STARTET KOOPERATION MIT RED BULL Die Uniqa Insurance Group AG (Uniqa) und die Red Bull Media

menarbeit mit Blogs, Dossiers und Podcasts, die in den letz-

House Publishing haben Anfang Mai 2019 eine multimediale

ten Monaten bereits erarbeitet wurden, wird es auch eine Ver-

Kooperation verkündet. Im Zuge dessen werden seit Juni 2019

triebskooperation geben. Das Magazin „Carpe Diem“ wird da-

alle Kommunikationskanäle des Salzburger Medienkonzerns

her neben dem herkömmlichen Kiosk- und Aboverkauf in ei-

mit den Themen Gesundheit und Vorsorge bespielt. Ein As-

ner Stückzahl von 150.000 auch über die Uniqa vertrieben. Der

pekt, der in diese Partnerschaft mit hineinspielt, ist die ge-

Versicherer erwartet sich dadurch vor allem mehr Kundennä-

plante Transformierung der Uniqa in ein Gesundheitsunter-

he, wie der Vertriebsvorstand der Uniqa Österreich AG, Pe-

nehmen, die der Vorsitzende des Vorstands der Uniqa, And-

ter Humer, erklärt. Insgesamt erscheint das Magazin mit den

reas Brand­stetter, anstrebt. Neben der inhaltlichen Zusam-

Schwerpunkten Ernährung und Bewegung sechsmal im Jahr.

54


BRANCHE VERSICHERUNGEN

TICKER Andreas ­Zakostelsky (VBVGruppe), Günther Geyer (Wiener Städtische Versicherungsverein) und Herbert ­Prohaska hatten sichtlich Spaß beim Sommerfest.

Uniqa stellt LifestyleDNA-Analyse vor

+++ OÖ Versicherung kauft Bürohaus

+++ Allianz Travel und Öticket

Rund 130 geladene Gäste folgten am 7. Juni 2019 der Einladung der VBV-Gruppe

starten Kooperation

zum Sommernachtstraum in den Wiener Augarten. Als Stargast begrüßte der Generaldirektor der VBV, Andreas Zakostelsky, Fußballlegende Herbert Prohaska.

+++ Grawe kooperiert mit Digitalisierungsplattform Together CCA

+++ Helvetia führt

UNTERSUCHUNGEN BEI VIG WEGEN S-IMMO-BETEILIGUNG Bei der Vienna Insurance Group (VIG) lau-

Aktien ist, die EAM seit 2011 einerseits die

fen derzeit Untersuchungen der Finanz-

VIG-Beteiligung über Spezialfonds ver-

marktaufsicht (FMA) wegen ihrer 9,93

waltet und andererseits auch das Stimm-

prozentigen Beteiligung an der S Immo

recht bei der Hauptversammlung ausübt.

AG. Konkret handelt es sich dabei um ein

Um die Sache zu klären, hat die FMA nach

Aktienpaket im Wert von 128,9 Millio-

Bekanntwerden daher im April 2019 „un-

nen Euro, die der Versicherungskonzern

verzüglich veranlasst, dass die VIG eine

über ihre Tochter Wiener Städtische Ver-

korrekte Beteiligungsmeldung macht“,

sicherung AG an der S Immo hält. Bisher

erklärt FMA-Sprecher Klaus Grubelnik.

war die FMA im Glauben, dieses würde

Derzeit laufen noch Untersuchungen, ob

der Erste Asset Management (EAM) zu-

die Ausübung der Stimmrechte von 2011

zurechnen sein. Die Komplexität liegt da-

bis jetzt korrekt war, und auch, ob der

rin, dass obwohl die VIG Eigentümer der

Markt darüber richtig informiert wurde.

Cyber-Versicherungsschutz ein

+++ Gesamter Vorstand der Uniqa-Stiftung tritt ab

PENSIONS- UND VORSORGE­ KASSEN MIT MILLIARDENSCHWERER ­WERTSCHÖPFUNG STUDIE. Die inländischen Pensionsund Vorsorgekassen haben eine Wertschöpfung mehrerer Milliarden Euro für den Standort Österreich. Zu diesem Ergebnis ist der Wirschaftswissenschaftler Gottfried Haber

KARRIERE

gekommen. Allein die VBV-Gruppe, die er als Fallbeispiel heranzog, zeigt eine Wertschöpfung durch Investitionseffekte des Kapitals

Martin Grüll

Peter Mihok

Thomas Neusiedler

ist gemeinsam mit Anna Maria D’Hulster erstmalig in den Aufsichtsrat der Uniqa Insurance Group gewählt worden. Seine Tätigkeit als Finanzvorstand bei der Raiffeisenbank International AG wird Grüll (59) weiterhin ausüben.

wurde auf der Hauptversammlung der Vienna Insurance Group AG neu in den Aufsichtsrat gewählt. Der Slowake ist unter anderem Vorsitzender der Weltkammer­ föderation der Internationalen Handelskammer in Paris.

folgt mit Jahresbeginn 2020 Otmar Bodner als Vorsitzenden des Vorstands der Helvetia Versicherungen AG nach. Derzeit ist der 46-jährige Neusiedler als Vorstandsmitglied für das Ressort Schaden-Unfall zuständig.

von rund 1,5 Milliarden Euro. Durch Auszahlungen und die Unternehmenstätigkeit an sich werden

55

knapp 4.170 Arbeitsplätze gesichert. Umgelegt auf alle österreichischen Vorsorge- und Pensionskassen können die Zahlen der VBV-Gruppe in etwa mit den Faktoren zwei bis drei multipliziert werden.


#FONDS

KOLUMNE

HEINZ BEDNAR Präsident VÖIG

MEHR GELASSENHEIT KANN NICHT SCHADEN Das Anlagejahr 2018 hatten wir eigentlich schon abgehakt. Doch manche Informationen zur Wert­ entwicklung an den Börsen im Vorjahr dringen erst jetzt durch,

CHINESEN VERKAUFEN C-QUADRAT Die chinesische HNA Group hat ihre Antei-

für die Unterstützung und die hervorragen-

le an der C-Quadrat Investment Group an

de Zusammenarbeit in den zurückliegen-

Kundinnen und Kunden die Ent-

C-Quadrat-Gründer Alexander Schütz und

den zwei Jahren.“ Schütz fügte hinzu: „Wir

wicklung des Pensionskapitals und

C-Quadrat-Vorstand Cristobal Mendez de

freuen uns, dass wir mit der Jebsen Group

die Wertentwicklung der getätigten

Vigo zurückverkauft. Einen Minderheits-

einen neuen Mitinvestor gewinnen konn-

Investitionen im abgelaufenen

anteil übernahm die in Hongkong ansäs-

ten, der auf eine mehr als 120-jährige His-

sige Investmentfirma Jebsen Group. HNA

torie in Asien zurückblickt und uns bei der

hatte sich über Cubic im Jahr 2016 zunächst

geplanten Weiterentwicklung von C-Qua-

die Finanzmärkte im laufenden Ka-

mit einem Minderheits- und ein Jahr spä-

drat in Europa und Asien begleiten wird.“

lenderjahr 2019 sowohl auf der Ak-

ter mit einem Mehrheitsanteil an C-Qua-

Als erster Schritt dieser Expansion wurde

tien- als auch auf der Rentenseite

drat beteiligt. Im Rahmen einer Neuaus-

bereits eine Tochtergesellschaft und Nie-

richtung hat HNA jedoch entschieden, sich

derlassung in Georgien gegründet. Schütz

künftig auf das Kerngeschäft Luftfahrt zu

sitzt für die chinesische HNA-Gruppe wei-

„Volatilität“ immer nur ein zeitbe-

konzentrieren. C-Quadrat-Gründer und

terhin im Aufsichtsrat der Deutschen Bank

zogenes. Das erkennt man auch an

CEO Alexander Schütz sagte anlässlich der

AG. Ob sich die HNA Group auch von dort

der Entwicklung der beliebtesten

Übernahme: „Wir bedanken uns bei HNA

zurückziehen wird, ist noch unklar.

wenn die Pensionskassen ihren

Jahr bekanntgeben. Und was sie da sehen, mag auf den ersten Blick wenig erfreulich wirken. Dass

wieder deutlich zulegen konnten, kommt hier nicht zum Vorschein. Dabei ist das Problem mit der

Fondskategorie, an den Mischfonds. Die bei der VÖIG erfassten Fonds in der Kategorie „konservativ gemischt“ waren rückwirkend auf ein Jahr betrachtet mit Stichtag 31. 5. 2019 mit 0,8 Prozent im Plus. Die „ausgewogenen“ Mischfonds, mit einer etwas höheren Aktienquote, verpassten im Durchschnitt

JULIUS MEINL INVESTMENT IST GESCHICHTE

nur knapp ein ausgeglichenes Er-

Die Julius Meinl Investment existiert

gebnis (-0,15 Prozent). Über einen

nicht mehr. Ende Mai legte die zweit-

Zeitraum von fünf Jahren konnten

kleinste KAG Österreichs ihre Konzessi-

diese Fonds im Durchschnitt ein

on bei der Finanzmarktaufsicht zurück.

Plus von 1,7 Prozent pro Jahr in der konservativen Variante und 2,7 Prozent pro Jahr bei den ausge-

Nach den etlichen Ermittlungen gegen ihre Muttergesellschaft die Meinl Bank

wogenen Mischfondsstrategien

AG kommt das Ende wenig überraschend.

erwirtschaften. Mehr Gelassenheit

Bis Jänner 2019 verwaltete die KAG noch

in der Betrachtung von kurzfristi-

drei Fonds mit einem Volumen von rund

gen Kursschwankungen, wie zum Beispiel auf ein Kalenderjahr, kann daher nicht schaden.

h.bednar@derboersianer.com

53,1 Millionen Euro, was einem Markt-

die Liechtensteinische Landesbank AG

anteil von 0,03 Prozent entspricht. Seit

als Depotbank übertragen worden. Be-

Ende März sind diese an die LLB Invest

treut werden die Fonds seitdem von den

KAG als Verwaltungsgesellschaft und an

Portfoliomanagern von C-Quadrat.

56


BRANCHE FONDS

TICKER

MFS legt neuen globalen Aktienfonds auf

+++ NN IP führt ÄquatorPrinzipien ein

+++ Vergeben wurden Preise in neun Einzelkategorien sowie der ­Gesamtsieg. Großer ­Gewinner des Abends war die Raiffeisen Centrobank AG.

Zum dreizehnten Mal veranstalteten das Zertifikate Forum Austria und das „Zertifikate Journal“ am 9. Mai 2019 den Zertifikate-Kongress mit anschließen-

Erste AM erweitert Mischfonds-Familie „You-Invest“

+++ C-Quadrat gründet Tochtergesellschaft in Georgien

dem Zertifikate Award Austria. Die Branche ließ sich selbst in den Räumlichkeiten der Raiffeisen Bank International AG hochleben.

+++ Benko verkauft Teil des Austria Campus an Immo-Fonds

LEHRGANG GELD UND GEMEINWOHL Die Genossenschaft für Gemeinwohl, die

Akademie für Gemeinwohl in Kooperati-

mit ihrer Gemeinwohlbank nach langem

on mit der Steinbeis-Akademie Berlin ab

Kampf endgültig an der Bankkonzes­sion

Herbst 2019 erstmals ihren Zertifikats-

gescheitert ist, bietet mit einer eigenen

lehrgang ‚Geld und Gemeinwohl‘ als Aus-

Akademie nun einen Zertifikatslehrgang

bildung zur Gemeinwohl-Geldmanagerin

„Geld und Gemeinwohl“ an. „Das Ziel ist

an“, heißt es auf der Homepage. Der Kurs

eine nachhaltige Wirtschaft. Unterneh-

wird in fünf zweieinhalbtägigen Modulen

men, Gemeinden, Politik und Zivilgesell-

in Wien abgehalten. Zielgruppe sind Per-

schaft müssen sich darauf vorbereiten. Die

sonen, die sich beruflich oder politisch mit

Rolle des Geldes und des Finanzwesens auf

nachhaltiger und gemeinwohlorientierter

dem Weg dorthin ist vielfach noch unklar.

Finanzwirtschaft befassen. Die Kosten be-

Es gibt vereinzelte Ideen, jedoch kaum

laufen sich auf 4.120 Euro, exklusive Um-

Vorgaben und Vorbilder. Darum bietet die

satzsteuer. US-INVESTOREN VERLASSEN EUROPA STUDIE. Laut einer Studie der Unternehmensberatung AT Kearney ziehen US-Firmen, ausgelöst durch

KARRIERE

die US-Steuerreform, ihre Gewinne aus Europa ab. Daraus folgt ein dickes Minus von 73 Prozent. Unter den Gewinnern des Rankings findet

Frank Weingarts

Walter Hatak

Benjamin Melman

wurde zum Vorsitzenden des Vorstands des Zertifikate Forum Austria gewählt. Der 54-Jährige ist schon seit der Gründung des Forums im Jahr 2006 Teil des Vorstands.

wurde zum Head of Responsible Investments in der Erste Asset Management ernannt. Der erst 33-Jährige übernimmt damit die Leitung eines neunköpfigen Teams.

ist neuer Global CIO Asset Management bei Edmond de Rothschild AM. Er leitet fortan alle Investmentteams und tritt dem Asset Management Executive Committee der Gruppe bei.

57

sich allerdings Österreich. Laut dem „Foreign Direct Investment Confidence Index 2019“ zählt Österreich zu den Top-drei-Aufsteigern des Jahres. Belegte es im letzten Jahr noch den durchwachsenen Platz 24, konnte sich die Alpenrepublik 2018 auf Platz 21 verbessern.


#AKTIEN

KOLUMNE

BETTINA SCHRAGL Head of Investor Relations Immofinanz AG

KEINE AUSGEMACHTE SACHE Die Hauptversammlungssaison ist vorüber, und mit Blick auf Deutsch-

FREQUENTIS ZIEHT BÖRSENGANG DURCH Die heimische Frequentis AG notiert seit

ches strategisches Motiv für den Börsen-

Mai 2019 unter dem Kürzel FQT (ISIN: AT-

gang war es, die nachhaltige weitere Ent-

man den Eindruck, dass die HVs

FREQUENT09) im Prime Market der Wie-

wicklung von Frequentis als börsennotier-

turbulenter (und länger) werden, vor

ner Börse. Nach dem Börsengang der Ma-

ten Familienunternehmen sicherzustel-

allem die Frage der Organ-Entlas-

rinomed Biotech AG im Februar ist das

len. Der direkte Zugang zum Kapitalmarkt

tung betreffend. Die ist nicht länger

IPO von Frequentis in Österreich bereits

wird uns dabei unterstützen,“ sagt Mehr-

das zweite des aktuellen Jahres. Der erste

heitseigentümer Hannes Bardach anläss-

Börsenkurs des Weltmarktführers für In-

lich des Börsengangs. „Mit dem Börsen-

Den UBS-Organen erging es ähnlich.

fosysteme für die Luftraumkontrolle be-

gang stellen wir die finanzielle Unabhän-

Bei der Deutschen Bank ging die

lief sich zum Börsenstart auf 18,1 Euro. Der

gigkeit langfristig sicher und finanzieren

Entlastung gerade noch durch – trotz

Streubesitz liegt bei rund 25 Prozent. Als

nachhaltiges Wachstum. Unser Unter-

Kernaktionär konnte man die B&C Privat-

nehmenssitz ist in Wien, die Präsenz an

stiftung gewinnen, sie erwarb etwa zehn

der Wiener Börse damit nur logisch,“ er-

Prozent am Unternehmen. „Ein wesentli-

gänzt Frequentis-CEO Norbert Haslacher.

land und die Schweiz bekommt

ausgemachte Sache. Paradebeispiel ist Bayer, wo die Aktionäre dem Vorstand die Entlastung versagten.

negativer Empfehlungen wichtiger Stimmrechtsberater. Deren Rolle, allen voran ISS mit einem Marktanteil von über 60 Prozent und Glass Lewis, nimmt folglich weiter zu. Diese Proxy Adviser analysieren die jeweiligen Anträge und veröffentlichen darauf basierend Abstimmungsempfehlungen für ihre Kunden. Das sind Institutionelle, die diese Empfehlungen entweder 1:1

OMV VERSTÄRKT ­ ONZERNZENTRALE K

umsetzen oder eigene GovernanceTeams haben, die sich aber oft ähnlich orientieren. Letztendlich sind es dann auch diese Teams, die das Ab-

Die OMV AG gab im Mai bekannt, ihre konzernweiten Personal-, Finanz-, und

stimmverhalten entscheiden. Was

IT-Aufgaben in Wien zu bündeln. Dafür

heißt das für uns Unternehmen?

werden mehr als 250 neue Arbeitsplätze

Die jeweiligen Guidelines der Proxy

in der Konzernzentrale geschaffen. „Wir

Adviser und wichtiger Institutio-

werden von Wien aus die internationa-

neller im Auge behalten und, wenn möglich, in den Beschlussvorschlä-

le Steuerung des Konzerns stärken sowie Digitalisierung, Technologieentwicklung

te wohlwollend: „Ich freue mich über je-

anhand der Guidelines ausrichten,

und Innovation vorantreiben“, erläutert

den zusätzlichen Arbeitsplatz, der in Ös-

direkter Dialog mit Proxy Advisers

Vorstandsvorsitzender Rainer Seele. Die

terreich geschaffen wird. Das ist nicht nur

und – wenn es aus Unternehmens-

Neuausrichtung wurde anlässlich einer

ein positives Signal für den Arbeitsmarkt,

gemeinsamen Pressekonferenz mit dem

sondern auch für den Wirtschaftsstandort

damaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz

Österreich insgesamt.“ Die Umsetzung

bekanntgegeben. Dieser kommentier-

erfolgt schrittweise bis Ende 2020.

gen berücksichtigen. Begründungen

gründen zu Abweichungen kommt - diese klar begründen.

b.schragl@derboersianer.com

58


BRANCHE AKTIEN

TICKER

PORR UND WIENERBERGER FEIERN BÖRSEN-JUBILÄEN

Europäisches Patentamt entscheidet zugunsten von Sanochemia

Die beiden ältesten noch handelbaren Ak-

nau eine Woche zuvor. Bei der Jubiläums-

tien an der Wiener Börse, die Porr AG und

feier kommentierte Porr-Chef Karl-Heinz

die Wienerberger AG, feierten im April ihr

Strauss stolz: „Wir sind 150 Jahre alt und

150-Jahr-Börsenjubiläum. „Die Porr und

doch junggeblieben, agil und kraftstrot-

Milliarde Euro in neue Werke

Wienerberger sind Paradebeispiele da-

zend. Ich bedanke mich bei allen Porria-

für, wie Unternehmen den Kapitalmarkt

nerinnen und Porrianern für ihren Einsatz

+++

als Entwicklungsturbo nutzen können

und ihre Loyalität. Mit unserer Innova­

und wie eng Wachstum und Börse mitei-

tionskraft werden wir auch in den nächs-

nander verknüpft sind“, gratulierte Bör-

ten 150 Jahren gemeinsam Spitzenleis-

+++

se-Vorstand Christoph Boschan den bei-

tungen erbringen.“ Unter den Gratulan-

Wienerberger erwirbt BPD

den Urgesteinen stolz. Erster Handelstag

ten fanden sich hochkarätige Vertreter aus

der Porr-Aktie war der 8. April 1869, da-

Politik und Wirtschaft, darunter Sebastian

mit kam sie der Wienerberger AG um ge-

Kurz und Hartwig Löger.

+++ Lenzing investiert eine

OMV schließt größte europäische Seismik ab

+++ Voestalpine eröffnet Forschungsanlage für Hightech-Stähle

+++ Strabag gewinnt TunnelGroßauftrag um eine Milliarde

BRÜLL KALLMUS WIRD POST-FINANZPARTNER

Euro in Großbritannien

+++

Die Österreichische Post AG hat mit der

nehmerische Führung erwirbt. Ein Eigen-

Grawe-Bankengruppe einen neuen Fi-

tümerkontrollverfahren bei der Europä­

nanzpartner gefunden. Nach der Tren-

ische Zentralbank über die österreichi-

nung von der Bawag PSK und der geschei-

sche Finanzmarktaufsichtsbehörde wurde

terten Kooperation mit der deutschen Fin-

eingeleitet. Vorbehaltlich einer aufsichts-

tech Group geht die Post AG nun eine Part-

behördlichen Genehmigung wird die Ös-

nerschaft mit der Grazer Wechselseitigen

terreichische Post danach im Zuge einer

(Grawe-Bankengruppe) ein. Es ist vorge-

Kapitalerhöhung rund 56 Millionen Euro

sehen, dass die Österreichische Post im

einbringen. Gemäß der Planung sollen im

Zuge einer Kapitalerhöhung 80 Prozent an

Laufe des Jahres 2020 Finanzdienstleistun-

der Brüll Kallmus Bank AG, Teil der Gra-

gen angeboten werden. Ziel ist es, sowohl

we-Bankengruppe, und damit die unter-

online als auch physisch präsent zu sein.

Porr und Strabag mit Rekordergebnissen

WIRTSCHAFTSSTANDORT ÖSTERREICH STUDIE. Trotz der positiven wirtschaftlichen Entwicklung liegt Österreich im aktuellen „Deloitte Radar 2019“ unverändert nur im Mittelfeld. Das Land punktet zwar

KARRIERE

mit Exportkraft, Wirtschaftswachstum und Lebensqualität. Die hohen Kosten, der Bürokratieaufwand und Defizite im Bildungs-

Peter Edelmann

Barbara Grohs

Herbert Ortner

ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Semperit AG. Der Diplom­Betriebswirt übernahm das Amt von Christoph Kollatz. Der Industrieexperte ist Vorstandschef der B&C Holding Österreich.

leitet seit 1. April 2019 die Unternehmenskommunikation der Wienerberger-Gruppe. In ihrer Funktion verantwortet sie die gesamte globale interne und externe Kommunikation.

ist neuer Aufsichtsratschef der Amag Austria Metall AG. Der Ex-Palfinger-Boss übernimmt diesen Sitz für die B&C Privatstiftung, in deren Vorstand er seit März 2019 sitzt.

59

bereich bremsen allerdings die Wettbewerbsfähigkeit. Beim Faktor „Kosten“ gibt es seit Jahren den dringendsten Handlungsbedarf. Österreich erreicht hier zwei von fünf möglichen Punkten. Die hohe Abgabenquote ist ein klarer Nachteil im europäischen Wettbewerb.


#IMMOBILIEN

IMMOFINANZ BLITZT BEI HV DER S IMMO AB

Die Immofinanz AG konnte auf der Hauptversammlung

ausübbaren Stimmrechte der Immofinanz AG würden sich

(HV) der S Immo AG ihr geplantes Aus für die Stimmrechts-

zulasten des Stimmgewichts der sonstigen Aktionäre na-

beschränkung nicht durchsetzen. Für einen Erfolg wäre eine

hezu verdoppeln und einen faktischen Kontrollerwerb ohne

Zweidrittelmehrheit notwendig gewesen. Bereits im Vor-

Übernahmeangebot ermöglichen. Die Unabhängigkeit der

jahr wurde der gleiche Antrag von der HV abgelehnt. Bei der

Entscheidungsprozesse der S Immo AG ist dadurch gefähr-

S Immo AG hat nicht jede Aktie ein Stimmrecht, dieses ist

det“, hieß es in der Stellungnahme. Derzeit laufen zwischen

mit 15 Prozent der Stimmen begrenzt. Die Immofinanz hält

Immofinanz-Boss Oliver Schumy und S-Immo-Vorstands-

29,1 Prozent Aktienanteile an der S Immo AG. Vorstand und

chef Ernst Vejdovszky Gespräche über eine mögliche Fusi-

Aufsichtsrat der S Immo AG hatten sich vor der HV gegen

on der beiden Unternehmen. Vejdovszky hatte die Gesprä-

das Aus des Höchststimmrechts festgelegt, da es „nicht im

che bei der letzten Bilanzpressekonferenz als „schwierig“

Interesse der Gesellschaft und deren Stakeholder“ ist. „Die

bezeichnet.

BENKO ÜBERNIMMT DEUTSCHEN WARENHAUSRIESEN KOMPLETT Die Signa-Gruppe rund um den Immobilieninvestor Rene Ben-

zerns mit europaweit 243 Standorten und 32.000 Mitarbeitern.

ko hat Anfang Juni 2019 um knapp eine Milliarde Euro die restli-

Mit der Komplettübernahme will die Signa vor allem „den für

chen Anteile an der Warenhausgruppe Galeria Karstadt Kaufhof

alle Mitarbeiter anspruchsvollen und herausfordernden Sanie-

übernommen und ist seitdem alleiniger Gesellschafter. Voraus-

rungs- und Integrationsprozess mit hoher Verlässlichkeit auf

gegangen war der Übernahme die Zusammenführung der bei-

der Eigentümerseite fortführen“, erklärt der Geschäftsführer

den Warenhausketten Galeria Kaufhof und Karstadt Warenhaus

der Signa Retail Stephan Flanderl. Den Vollzug der Transak­tion

Ende November 2018. Seitdem leitete die Signa gemeinsam mit

erwartet die Signa im Laufe des Herbsts 2019. HBC zieht sich

der kanadischen Hudson Bay Company (HBC), die 49,99 Pro-

mit dem Verkauf ihrer Anteile endgültig aus Europa zurück und

zent an der Gruppe hielt, die Geschäfte des Warenhauskon-

fokussiert sich fortan auf den Heimatmarkt Nordamerika.

60


BRANCHE IMMOBILIEN

TICKER

Zu den Zukunftstrends der Immobilienbranche wurde erneut im Veranstaltungszentrum Reaktor in Wien diskutiert.

CA Immo verkauft Meininger Hotel Salzburg

+++ XXXLutz erwirbt

Beim diesjährigen Immo Future Lab am 28. Mai 2019 galt das Motto „Der

Kika Osteuropa von Signa

Mensch im Mittelpunkt“. Rund 150 Branchenexperten folgten der Einladung der

+++

Veranstalter Delta Holding und der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige

Immofinanz kauft Warsaw Spire Tower

Immobilienwirtschaft zu dem eintägigen Kongress.

+++ Athos Immobilien beschließt Aktienrückkauf

SORAVIA HOLT SICH UNTERSTÜTZUNG AUS DER LUFT

+++ S Immo platziert 150-Millionen-Anleihe

+++

Die Soravia Group will sich künftig Daten aus dem Luftmonitoring bedienen,

Warimpex eröffnet

um einen effizienteren Städtebau voran-

Büro in Krakau

zutreiben und rechtzeitige Maßnahmen

+++

für Renovierungen setzen zu können. Dafür

gab

der

Gebrüder Peugeot

Immobilienentwickler

Mitte Mai 2019 bekannt, sich am Linzer

kaufen sich bei

Start-up Atmos Aerosol Research (At-

Signa Prime Selection ein

mos) zu beteiligen. Dieses wertet unter

der Erde, der Regionen und der Städte“,

anderem Satellitendaten aus, mit denen

zeigt sich der Geschäftsführer der Sora-

+++

Luftvermessungen durchgeführt wer-

via Group, Erwin Soravia, begeistert. Um

RLB Oberösterreich baut

den, um anschließend Daten zu generie-

die Forschung von Atmos weiter anzu-

neue Konzernzentrale

ren, „die als Grundlage für Smart-City-

treiben, sollen künftig auch die rund 400

Projekte oder Auskunft über Luftquali-

Soravia-Immobilien in Wien mit Senso-

tät erlauben, aber auch genutzt werden,

ren ausgestattet werden. Diese dienen

um Baulücken zur Nachverdichtung zu

zur Messung von Luftdaten am Boden,

erkennen. Der Blick aus dem Weltraum

die anschließend mit den Satellitendaten

ermöglicht eine völlige Neuvermessung

kombiniert werden können.

BAUTÄTIGKEIT ALS GROSSER ­EINFLUSSFAKTOR AUF KREDITWACHSTUM STUDIE. Das Kreditvolumen österreichischer Nichtbanken stieg 2018

KARRIERE

um 5,3 Prozent auf 356,8 Milliarden Euro. Wie die Oesterreichische Nationalbank erklärt, waren dafür vor allem die noch immer anhaltenden starken Investitionen in den

Franz Panwinkler

Bettina Breiteneder

Nikolaus Salzmann

ist seit 1. Mai 2019 kaufmännischer Geschäftsführer der UBM Development Österreich. Panwinkler kommt von der Gewo Bauträger, die er nach über 20 Jahren verlässt und bis zuletzt als geschäftsführender Gesellschafter geleitet hat.

wurde am 22. Mai 2019 gemeinsam mit Sven Bienert neu in den Aufsichtsrat der Immofinanz AG gewählt. Breiteneder (48) ist seit 1993 in der familieneigenen Bip Breiteneder Immobilien Parking tätig und hält mehrere Aufsichtsratsmandate.

ist neuer Leiter des Abteilung Baumanagement bei der EHL Immobilien Management. Bevor der heute 31-Jährige 2017 zuerst als Projektleiter bei EHL tätig geworden ist, arbeitete Nikolaus Salzmann bei der Raiffeisen Wohnbau.

Wohnbau ausschlaggebend. Diese werden sowohl von Unternehmerals auch von Privatseite getragen.

61

Die Baubranche beziehungsweise die Sektoren Grundstücks- und Wohnungswesen verantworten ein Wachstum des aushaftenden Kreditvolumens um 8,1 Prozent, was einen Nettozuwachs von 5,4 Milliarden Euro bedeutet.


#BERATER

KOLUMNE

PETER BARTOS Partner und ­Geschäftsführer BDO Austria

PARTEIENFINANZIERUNG Seit dem „Ibiza-Video“ und dem darauffolgenden Platzen der türkis-

RELEVANZ VON BANKING FÜR UNTERNEHMEN SINKT Zum zweiten Mal in Folge untersuchte die

und sich letztendlich beim Zusatzangebot

Strategie- und Managementgesellschaft

entscheiden wird.

Zeb die Entwicklungen des Firmenkundengeschäfts in der europäischen Finanz­

Was müssen Banken bieten? – Drei Aspek-

finanzierung in Österreich wieder

industrie. Michaela Schneider, Managing

te sind hier unverzichtbar: Kompetenz bei

in aller Munde. Besonders erhitzen

Partner, erläuterte dem Börsianer die Er-

Onlinediensten und digitalen Lösungen,

dabei die von den Parteien oder

gebnisse näher.

Verständnis für sich ändernde Geschäfts-

blauen Koalition ist die Parteien-

parteinahen Organisationen in Form von Spenden, Sponsoring, Inseraten

modelle der Kunden und professionelle Was sind die wichtigsten Erkenntnisse Ih-

Umsetzung passgenauer Lösungen. Dem-

lukrierten Mittel die Gemüter.

rer Firmenkundenstudie 6.0? – Die Relevanz

entsprechend ist es nicht überraschend,

Interessant an der derzeitigen Dis-

von Banking für Unternehmen sinkt, und

dass derzeit alle Banken in Österreich an

kussion ist, dass das derzeitige Par-

daraus ergeben sich neue Herausforderun-

einem Firmenkundenportal arbeiten. Ge-

teiengesetz eigentlich bereits sehr

gen für die Banken. Das Firmenkunden-

rade für kleinere Unternehmen müssen

geschäft ist zwar im Gegensatz zum Pri-

sich Banken unserer Überzeugung nach

vatkundengeschäft für die Banken nach

mehr überlegen.

oder Finanzierung von Personal

detaillierte Vorschriften enthält, wie mit derartigen Zuwendungen an die Partei sowie mit den aufgelaufenen Wahlkampfkosten umzugehen ist

wie vor margenträchtig. Bei kleineren Un-

und wie diese im Rechenschafts-

ternehmen verdienen Banken im Kredit-

Haben Sie ein Beispiel? – In Deutschland

bericht abzubilden sind, finanzi-

geschäft Bestandsmargen von immerhin

macht die Bank Holvi den Onlineshop für

noch 2,6 bis 2,8 Prozent, bei großen Un-

ihre Kunden. Zukünftig könnte man das

ternehmen 0,8 bis 0,9 Prozent. Derzeit ha-

auch auf Buchhaltung und Liquiditätsrech-

ellen Diskussionen sicherlich bei

ben aber kaum Unternehmen einen Eng-

nung ausweiten. Ein kleiner Unternehmer,

Zahlungen an parteinahe Vereine

pass bei der Finanzierung. Das heißt, dass

der eine Boutique hat, nimmt zusätzliche

oder Komitees, da diese derzeit erst

der Wettbewerb um die Kunden härter wird

Serviceleistungen sicher gern an.

elle Strafbestimmungen inklusive. Einen gewissen Nachschärfungsbedarf gibt es im Lichte der aktu-

bei Weiterleitung an die Partei auszuweisen sind. Bereits jetzt müssen die von den Parteien jährlich zu erstellenden Rechenschaftsberichte durch zwei (vom Rechnungshof bestellte) Wirtschaftsprüfer kontrolliert werden und sind danach an den Rechnungshof zu übermitteln sowie

DELOITTE GEWINNT TRIGOS Deloitte Österreich wurde heuer zum

bility-Aktivitäten bündelt. Bei „found!“

Überprüfung auf seiner Website zu

ersten Mal bei den Trigos Awards aus-

werden in Kooperation mit dem Impact

veröffentlichen. Abgesehen von den

gezeichnet. Das Beratungsunternehmen

Hub Vienna bereits seit drei Jahren Ge-

paar erforderlichen gesetzlichen

überzeugte in der Kategorie „Mitarbei-

schäftsideen gefördert, die geflüchtete

Präzisierungen scheint in der Ab-

terinitiativen“ mit der Social-Start-up-

Menschen bei der Eingliederung in den

Initiative „found!“. „Drei Jahre ziel-

Arbeitsmarkt

gerichtete Zusammenarbeit hat vie-

Mitarbeiter engagieren sich dabei aktiv

sein. Anders ist es wohl nicht zu

len Menschen geholfen und wurde nun

als Mentoren und bringen ihr Experten-

erklären, dass der Rechnungshof

belohnt. Wir freuen uns über diese be-

Know-how bei der Beratung der Social-

im Juni 2019 noch immer keine Re-

sondere Anerkennung unseres Engage-

Start-ups ein. „Der Trigos Award ist für

ments“, betont Bernhard Gröhs, Chef

uns eine große Motivation, weiterhin ei-

bei Deloitte Österreich. Das Projekt ist

nen Beitrag für die Integration von ge-

Teil des Deloitte Future Fund, in dem das

flüchteten Menschen in den Arbeits-

Unternehmen alle Corporate-Responsi-

markt zu leisten“, schließt Gröhs ab.

von diesem nach einer formellen

wicklung des nun schon einige Jahre alten Parteiengesetzes aber immer noch einiger Sand im Getriebe zu

chenschaftsberichte von 2017 aller im Parlament vertretenen Parteien und der Grünen veröffentlicht hat.

p.bartos@derboersianer.com

62

unterstützen.

Deloitte-


BRANCHE BERATER

TICKER

BCG sieht keine V. l.: Heidi Schachinger, Sabine Bernegger, Esther Freitag, Barbara Polster und Karin Kern.

Beim 19. KPMG Ladies’ Talk sprach KPMG-Partnerin Barbara Polster über Veränderungen, Umbrüche und Übergänge und wie diese im persönlichen als auch

Österreicher unter innovativsten Unternehmen

+++ Hohe Rendite für viele laut Financial Planners unwichtig

im beruflichen Umfeld erfolgreich bewältigt werden können. Gemeinsam mit den KPMG-Partnerinnen diskutierten rund 70 Damen beim KPMG Ladies’ Talk.

+++ KPMG attestiert Zunahme von Cyberattacken

+++ Mittelstand laut EY mit Standortbedingungen zufrieden

+++ 36 Prozent der Österreicher sind laut Studie von Mind Take Research Digital Natives

BERATUNGSBEDARF BEI DIGITALER TRANSFORMATION Österreichs Wirtschaft hinkt dem digita-

48 Prozent melden großen Bedarf an Be-

len Fortschritt hinterher. Wie eine aktuel-

ratung und Unterstützung. „Die Digita-

le Studien des Wiener Unternehmensbera-

lisierung birgt ebenso viele Chancen wie

ters Advicum Consulting zeigt, erkennen

auch Risiken für heimische Unternehmen.

zwar zwei Drittel der mittelständischen

Dies führt oftmals zu großen Unsicherhei-

Unternehmen das Potenzial der digitalen

ten, die nur mit Vertrauen und fundiertem

Transformation, fehlendes Know-how und

Wissen abgebaut werden können. Dafür ist

mangelnde finanzielle Ressourcen verhin-

ein ganzheitlicher Ansatz gefragt, der so-

dern aber deren Implementierung im Be-

wohl die digitale als auch die analoge Ar-

trieb. Nur 15 Prozent der Unternehmens-

beitswelt betrachtet“, so Barbara Redlein,

leiter sind davon überzeugt, die notwen-

Risk Assurance Leader bei PWC Österreich,

digen Fähigkeiten und Kompetenzen aus

im Zuge der „All Eyes on Trust“-Veran-

eigenen Mitteln aufbringen zu können,

staltung ihres Unternehmens im Mai 2019.

+++ Klimawandel laut KPMG größte Herausforderung für Vorstandschefs

WIEN VERLIERT AN EINFLUSS STUDIE. Der „Global Cities Index“, eine weltweite Studie, die von der Unternehmensberatung AT Kearney erhoben wird, reiht Wien bei den international einflussreichsten Städten der Welt nur auf Platz 25

KARRIERE

und damit um vier Plätze schlechter als 2018. In Summe büßte Wien in den letzten acht Jahren 12 Plätze ein. Ein Lichtblick ist aber die Ka-

Andreas Tengler

Thomas Huemer

Wolfgang Ehringer

und Gregor Gluttig gründeten im April 2019 das Unternehmen Tengler-Gluttig Consulting. Das Beratungsunternehmen mit Sitz in Wien spezialisiert sich auf Supply-Chain-Management.

ist seit 1. Juli neuer Partner bei Gaisberg Consulting. Der Historiker war davor Kommuni­ kationschef der SchweighoferGruppe, weitere Stationen waren Meinl Bank AG und OMV AG.

unterstützt seit April das Team von Advicum Consulting. Der Salzburger spezialisiert sich auf Themen wie Digitalisierung und künstliche Intelligenz in der Industriebranche.

63

tegorie „Zukunftspotenzial“. Hier verbessert sich die Bundeshauptstadt gleich um sieben Ränge auf den 18. Platz. Keine Veränderungen gab es an der Spitze. Als die „mächtigste Stadt der Welt“ gilt wie schon im Vorjahr New York, gefolgt von London und Paris.


#RECHT

VERZÖGERUNG BEI UMSETZUNG DER AKTIONÄRSRECHTERICHTLINIE

KOLUMNE

ALBERT ­BIRKNER Managing Partner CHSH

UND JETZT? Politisch blieb kein Stein auf dem

Bis 10. Juni 2019 hätte in Österreich die

ab einer­Beteiligung von 0,5 Prozent. Kri-

zweite Aktionärsrechterichtlinie umge-

tisch sieht Ritt-Huemer jedoch neben

setzt werden müssen. Die Auflösung der

der verpassten Umsetzungsfrist die Neu-

Regierung führte dazu, die Frist nicht

regelung der Meldungen von Geschäf-

einzuhalten, weshalb sich die Umsetzung

ten börsennotierter Aktiengesellschaften

in nationales Recht weiter verzögert. Ei-

mit ihnen nahestehenden Personen. Die-

gentlich zielt die Richtlinie darauf ab, die

se müssen laut Ministerialentwurf künf-

Mitwirkung der Aktionäre börsennotier-

tig ab einer Bilanzsumme von zehn Pro-

ter Unternehmen zu fördern. Im Zuge

zent gemeldet werden. Für Ritt-Huemer

dessen ist beispielsweise vorgesehen, die

nicht sinnvoll, denn dann müssten oft-

Misstrauensanträge, Übergangsre-

Aktionäre über die Vergütung der Vor-

mals nur Geschäfte im Bereich hunderter

gierungen – die innenpolitischen

stände abstimmen zu lassen. Bindend ist

Millionen gemeldet werden.

Ereignisse überschlugen sich.

diese für den Aufsichtsrat aber nicht, der

Auch wenn die Schwelle auf fünf Pro-

Doch was nun? Fest steht, dass viele

im Nachhinein das Schlusswort über die

zent gesenkt werden würde, wäre dieser

Vergütung hat, wie Manuel Ritt-Huemer

Wert verglichen mit anderen Ländern,

von Schönherr Rechtsanwälte erklärt.

wie Deutschland, wo sie bei 2,5 Prozent

anderen. Rücktritte, Entlassungen,

unter der türkis-blauen Regierung auf den Weg gebrachte Reformen – zumindest mittelfristig – nicht

Die Richtlinie soll primär für Trans-

der Summe aus Anlage- und Umlaufver-

vielzitierten Steuerreform wurde

parenz sorgen und die Kommunikation

mögen berechnet wird, seiner Meinung

bisher nur der Teil in Begutachtung

zwischen Unternehmen und Aktionären

nach unverhältnismäßig. Eine finale Um-

fördern. Vorgesehen ist dafür beispiels-

setzung der Aktionärsrechterichtlinie er-

weise die Identifikation von Investoren

hofft sich Ritt-Huemer bis Herbst.

beschlossen werden. Von der

geschickt, der eine Neuberechnung der Nova für Neuwagen und eine Erleichterung für Unternehmer vorgesehen hätte. Die weiteren Teilpakete, einschließlich einer Senkung der Sozialversicherungsbeiträge für Kleinverdiener und einer Lohnsteuersenkung, wären bis 2021 auf dem Programm gestanden. In der Schwebe hängen unter anderem auch die Reform der Bankenaufsicht, die künftig in der FMA konzentriert werden sollte, die Senkung der KöSt, die angekündigte Reform der Transparenzdatenbank,

WOLF ­THEISS LAUNCHT NEUE KOMMUNIKATIONS­ PLATTFORM

das Gewaltschutzpaket, die Pflege-

Österreichs größte Wirtschaftskanzlei Wolf

ner bei Wolf Theiss. Bei Wolf Theiss be-

reform, die Reform des Arbeitslo-

Theiss Rechtsanwälte hat Anfang April eine

deutet das im Konkreten erst einmal, eine

sengeldes und der Mindestpension

neue hauseigene Kollaborationsplattform

Plattform geschaffen zu haben, die eine si-

sowie ein neues ORF-Gesetz.

gelauncht. Ziel der Plattform, die den Na-

chere Umgebung zum Beispiel für Projekt-

men „Wolf Theiss Space“ trägt, soll es sein,

und Transaktionsmanagement sowie zur

an die Stelle des herkömmlichen E-Mail-

weiterführenden Kommunikation bietet.

umgesetzt werden. Zu hoffen wäre

Verkehrs zwischen Wirtschaftsanwalt und

Dazu gehören neben einer barrierefreien

das. Es sind neben Reformen und

Klient zu treten. „Statt nur über Big Data,

Mandantenkommunikation Features wie

Rechtsstaatlichkeit vor allem Kon-

Cloud-Computing, Machine-Learning und

automatisierte Workflows zur Verwaltung

künstliche Intelligenz zu philosophieren,

des Vertragslebenszyklus, automatisier-

geht es nun darum, die Vorteile der Digita-

te Dokumentenerstellung, Vertrags- und

lisierung proaktiv an unsere Klienten wei-

Aufgabenmanagement, sowie ein „Know-

terzugeben“, erklärt Claus Schneider, Part-

ledge-Cockpit“.

Es wird sich zeigen, ob diese wichtigen, aber durchaus umstrittenen Projekte von einer neuen Regierung

tinuität und Vorhersehbarkeit, die einen Wirtschaftsstandort attraktiv machen.

a.birkner@derboersianer.com

64


BRANCHE RECHT

TICKER

Wolf Theiss berät Erste Group bei zwei Benchmark-Emissionen

+++ Zum Anfang hielt Günther Dobrauz (PWC Legal Schweiz) eine Keynote über die Disruption in der Rechtsbranche.

CHSH begleitet Frequentis bei Börsengang

+++ Schönherr eröffnet

Rund 200 Juristen kamen auf Einladung von Disruption Disciples am 7. Mai 2019

Standort in Linz

in die Wiener Nordbahnhalle. Sie informierten sich bei der Erstauflage der Konferenz Vienna Legal Tech 19’ über die neuesten Trends der Digitalisierung in der Rechtsbranche.

+++ Kunz und Wallentin berät JD Sports bei Markteinstieg in Österreich

FINTECHS LEIDEN UNTER NEUER GELDWÄSCHERICHTLINIE

+++ Canal+ holt sich beim Erwerb von M7 Hilfe von Binder Grösswang

Die fünfte Geldwäscherichtlinie muss

Aufholbedarf vor allem im Bereich KYC,

bis 10. Jänner 2020 in nationales Recht

also der vorgeschriebenen Legitima-

umgesetzt werden. Das Finanzministe-

tionsprüfung für Kreditinstitute und

rium zeigt sich mit dem dementspre-

Versicherungen von bestimmten Neu-

chenden Gesetzesentwurf vom April

kunden zur Verhinderung von Geldwä-

2019 zufrieden und bezeichnet Öster-

sche. Österreich sei in diesem Bereich

reich in einem zentralen Punkt als ei-

sehr streng in der Regulatorik, weshalb

nen der europaweiten Vorreiter. Vonsei-

es Fintechs in anderen Ländern leich-

ten des Justizministeriums kommt hin-

ter haben, Fuß zu fassen. Bestes Beispiel

gegen Kritik für die ihrer Ansicht nach

ist dafür die von Österreichern geleitete

kurze Begutachtungsfrist von drei Wo-

N26 Bank, die ihren Hauptsitz nach Ber-

chen. Aber auch die heimische Fintech-

lin gelegt hat. Positiv sieht Bernd Fletz-

Szene würde unter der österreichischen

berger hingegen die Ausarbeitung des

Ver­sion des neuen Geldwäschegesetzes

Wirtschaftichen Eigentümer-Register-

leiden, sagt Rechtsanwalt Bernd Fletz-

gesetz. An eine fristgerechte Umsetzung

berger von PFR Rechtsanwälte. Er sieht

bis Jänner 2020 glaubt er auch.

+++ Wolf Theiss berät Volksbank bei Bankschuldverschreibungen

+++ CMS berät HGA Österreich bei Immobilienverkauf

CYBERSECURITY-STRATEGIE ALS ­ASPEKT FÜR UNTERNEHMENSERFOLG STUDIE. Bessere Ergebnisse und damit einen Vorteil gegenüber dem Mitbewerb, das zeigen Unternehmen mit einer klar definierten

KARRIERE

Digitalisierungsinitiative oder einer festgelegten Cybersecurity-Strategie. Zu diesem Schluss kam die im Mai veröffentlichte Studie „Digital Trust Insights“ von PWC. Deutlich

Francine Brogyanyi

Philipp Tagwerker

Julia Fritz

verstärkt seit Mai 2019 das Dorda Management Komitee rund um Alex Anderl und Martin Brodey. Die zweifache Mutter ist seit 2001 bei der Wiener Wirtschaftskanzlei tätig und gilt vor allem als Frauen- und Nachwuchsförderin.

ist mit Mai 2019 als neuer Rechtsanwalt bei Binder Grösswang eingetragen. Der 36-Jährige arbeitet dort für die Teams Corporate / Mergers & Acqusitions sowie Kapitalmarktrecht, wo er sich unter anderem auf Börsengänge fokussiert.

übernimmt künftig gemeinsam mit Rainer Kaspar die Managementagenden von PHH Rechtsanwälte. Fritz (32) und Kaspar (40) folgen den Kanzleigründern Stefan Prochaska und Hannes Havranek, die weiter Gesellschafter der Kanzlei bleiben.

wurde darin auch die Überlegenheit von Großunternehmen im Gegensatz zu kleineren und mittleren

65

Unternehmen. Die Finanzdienstleistungsbranche zählt dabei zu den Vorreitern. Als wichtig erscheint für 77 Prozent der Pioniere, dass die Cybersicherheitsteams ausreichend mit leitenden Führungskräften interagieren.


BRANCHE FINTECH

TICKER

Zurich und Finabro arbeiten bei betrieblicher Altersvorsorge zusammen

+++ Bawag PSK kauft 49 Prozent an Fintec Finventum für Vermögensverwaltung

+++ Österreichs Fintech Bluecode gewinnt EZB-Hackathon vor N26 und Worldpay

ANDROSCH KAUFT GRAZER ­GESUNDHEITS-START-UP Der Industrielle Hannes Androsch ist im

nah kommen“, erklärt Androsch das Mo-

Mai mit einem Investment von drei Mil-

tiv für sein Drei-Millionen-Euro-Invest-

lionen Euro in das Grazer Gesundheits-

ment, mit dem er nun 51 Prozent der An-

Start-up Longevity Labs eingestiegen.

teile am Unternehmen hält. „In den letz-

Das Start-up bietet mit „Spermidine­life“

ten hundert Jahren ist die Lebenserwar-

ein mit der Karl-Franzens-Universität

tungen dramatisch gestiegen. Die Ge-

Graz entwickeltes Nahrungsergänzungs-

sundheitsspanne hat aber nicht im glei-

mittel, das die Zellalterung des Körpers

chen Ausmaß zugenommen. Wenn es ge-

verlangsamen soll. „Demenz, Alzhei-

lingt, mit einem natürlichen Produkt Al-

mer, Parkinson, wenn man das mildern,

terserkrankungen zu mindern, wäre dies

Der Anteil der Mobil-Zahler quer

verhindern oder verzögern kann, dann

aus gesundheitspolitischer Sicht ein rie-

durch alle Altersgruppen beträgt in

wäre das ein gewaltiger Gewinn an Le-

siger Erfolg. Salopp gesagt, das Produkt

Österreich aktuell 32 Prozent. Bei

bensqualität, in der Lebensspanne und

hilft dabei, alt zu werden und gesund zu

Gesundheitsspanne einander möglichst

sterben“, so Androsch.

MOBILE PAYMENT IN ÖSTERREICH STUDIE. Die österreichische Bevölkerung steht mobilem Bezahlen nach wie vor skeptisch gegenüber.

den unter 30-jährigen Österreichern sind es rund 48 Prozent. Damit liegt Österreich auf dem zweitletzten Platz im europäischen Vergleich. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle „Mobile Payment Report 2019“ von PWC. Vor allem das fehlende Vertrauen in große Tech-Unternehmen stellt

NEUE FONDS UND AKTIONÄRE FÜR STARTUP 300 AG

einen Hemmschuh für mobiles Bezahlen da. „Die Verbraucher

Die Startup 300 AG hat einen neu-

Fonds werden von Business-Angel Hansi

wünschen sich offensichtlich, dass

en Start-up-Fonds angekündigt. Unter

Hansmann unterstützt. Im selben Atem-

ihre Bank digitale Services wie

der Marke Pioneers Ventures III sollen

zug hat die Startup 300 AG angekündigt,

ab Herbst Investments in Frühphasen-

mit der Grosso-Tec AG unter der Füh-

Start-ups erfolgen. Fondsmanager soll

rung von Vorstand Kerstin Gelbmann ei-

angewiesen sind“, so Georg Ogrinz,

Lucanus Polagnoli werden, der bis Ende

nen neuen Kernaktionär zu bekommen.

Leiter Banking Consulting bei PWC

des Jahres seine Tätigkeit bei Speed­

Hinter der Grosso-Tec AG stehen Inves-

Österreich. Die Lösung könnte

invest schrittweise zurückfahren wird.

tor Erhard Grossnigg und Hannes Nie-

Das Team von Polagnoli soll neben Pio-

derhauser, CEO der im TecDAX notierten

Mobile Payment anbietet, damit sie eben nicht auf die Angebote der großen Technologiekonzerne

hier in Kooperationen zwischen klassischen Finanzdienstleistern

neers Ventures III auch einen weiteren,

S&T AG. Im Rahmen einer Kapitalerhö-

der Befragten bezeichnen das als

auf Investments im Gesundheitsbereich

hung sollen bis zu zehn Prozent des Un-

wünschenswert.

spezialisierten Fonds verwalten. Beide

ternehmens erworben werden.

und Fintechs liegen. 60 Prozent

66


SEITENBLICKE RANKING

#RANKING

besten Banker in Österreich

E

in Generationenwechsel steht an bei den heimischen Bankern. Nach und nach nehmen die Granden ihren Hut und übergeben das Ruder der Branchen-Flaggschiffe. In relativ

ruhigem Fahrwasser wohlgemerkt. Die Zinsmargen steigen lang-

sam wieder. Das Kreditwachstum ist ordentlich und die Risikokosten sinken. Doch die nächsten Stromschnellen nähern sich schon. Es gilt, die Bank der Zukunft zu kreieren, um sie zu meistern und nicht an Kostendruck, Umsatzrückgang und Wettbewerb zu zerschellen. Glaubt man aktuellen Studien, wird in den nächsten fünf Jahren jede zehnte Bank an diesem Kunststück scheitern. Wer nicht untergehen will, braucht neue Lösungen für das strauchelnde Privatkundengeschäft. Die eine oder andere Alt­ filiale wird hierfür über Bord gehen müssen. Wer schlau ist, lernt von Fintechs und Digitalbanken, die gerade erst richtig Fahrt aufnehmen. Um zu klären, welche heimischen Banker gefeiert abtreten und welche jungen Shootingstars ins Rampenlicht drängen, hat es sich der Börsianer zur Aufgabe gemacht, die heimischen Banken unter die Lupe zu nehmen. Die besten Bankvorstände auf dem rot-weiß-roten Finanzplatz wurden mittels eines einstufigen Peergroup-Scorings ermittelt, die Kandidaten bewerteten sich mit Punkten von eins bis zehn. Der Börsianer hatte auf das Ergebnis deshalb keinen Einfluss.

67


SEITENBLICKE RANKING

1. PLATZ

2. PLATZ

3. PLATZ

Ewald Nowotny

Andreas Treichl

Franz Gasselsberger

OESTERREICHISCHE NATIONALBANK

ERSTE GROUP BANK AG

OBERBANK AG

Topplatzierungen Gleich zwei der top drei Banker des diesjährigen Börsianer-Rankings übergeben dieses Jahr das Zepter und ziehen sich aus ihrem Unternehmen zurück. Allen voran sichert sich Andreas Treichl (Platz 1 / 93,89 Punkte) mit fast 15 Punkten Vorsprung erneut den ersten Platz. Sein Unternehmen, die Erste Group Bank AG, feiert heuer 200-Jahr-Firmenjubiläum. Treichl kann mit Stolz behaupten, seine Bank über Jahrzehnte nachhaltig geprägt zu haben. Alles in allem ein erfolgreiches letztes Amtsjahr für den smarten Manager, der sich Ende 2019 von der Spitze des Instituts verabschieden wird.

DIE AUFSTEIGER PLATZ ZULETZT NAME

26. 8. 14. 18. 32.

UNTERNEHMEN

(43.) Platzer Meinhard LGT Bank AG (22.) Dörfler Stefan

Erste Bank Österreich AG

(28.) Schaufler Thomas Erste Bank Österreich AG (-)

Zenz Werner

(44.) Böhler Peter

Bankhaus Carl Spängler & Co. AG Bankhaus Schelhammer & Schattera AG

Auch Ewald Nowotny (Platz 2 / 79,47 Punkte) wird wenige Wochen vor seinem Pensionsantritt von seinen Branchenkollegen mit einer ausgezeichneten Platzierung honoriert. Wie schon im vergangenen Jahr landet der Chef der Oesterreichischen Nationalbank souverän auf Platz zwei. Nowotnys Präpension-Wortgewalt scheint den Kollegen zu gefallen.

68


SEITENBLICKE RANKING

PLATZ

ZULETZT

PUNKTE

NAME

UNTERNEHMEN

1.

(1.)

93,89

TREND

Treichl Andreas

Erste Group Bank AG

2.

(2.)

79,47

Nowotny Ewald

Oesterreichische Nationalbank

3.

(8.)

71,58

Gasselsberger Franz

Oberbank AG

4.

(5.)

71,11

Bernkopf Helmut

Oesterreichische Kontrollbank AG

5.

(4.)

69,00

Strobl Johann

Raiffeisen Bank International AG

6.

(3.)

67,22

Cernko Willibald

Erste Group Bank AG

7.

(6.)

62,63

Ittner Andreas

Oesterreichische Nationalbank

8.

(22.)

61,67

Dörfler Stefan

Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG

9.

(7.)

60,50

Schaller Heinrich

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG

10.

(12.)

58,33

Zadrazil Robert

Unicredit Bank Austria AG

11.

(11.)

57,22

Witt-Dörring Franz

Schoellerbank AG

12.

(9.)

52,63

Stockbauer Herta

BKS Bank AG

13.

(16.)

52,50

Buchleitner Klaus

RLB Niederösterreich-Wien AG

14.

(28.)

51,11

Schaufler Thomas

Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG

15.

(24.)

50,00

Keplinger-Mitterlehner Michaela

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG

16.

(23.)

49,47

Burtscher Gerhard

Bank für Tirol und Vorarlberg AG

17.

(21.)

48,42

Jauk Christian

Capital Bank - Grawe Gruppe AG

18.

(-)

48,42

Zenz Werner

Bankhaus Carl Spängler & Co. AG

19.

(-)

47,50

Grüll Martin

Raiffeisen Bank International AG

20.

(13.)

46,67

Mittendorfer Gernot

Erste Group Bank AG

21.

(25.)

46,00

Schaller Martin

Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG

22.

(-)

45,50

Abuzaakouk Anas

Bawag Group AG

23.

(27.)

44,74

Eisl Wolfgang

UBS SA (Österreich)

24.

(26.)

43,89

Sommer-Hemetsberger Angelika

Oesterreichische Kontrollbank AG

25.

(18.)

43,50

Lippitt Frank

Bank Gutmann AG

26.

(43.)

42,22

Platzer Meinhard

LGT Bank AG

27.

(37.)

42,00

Fleischmann Gerald

Volksbank Wien AG

28.

(31.)

41,67

Hengl Dieter

Unicredit Bank Austria AG

29.

(10.)

41,58

Pribil Kurt

Oesterreichische Nationalbank

30.

(33.)

39,50

Celeda Wilhelm

Kathrein Privatbank AG

31.

(39.)

37,89

Gerhard Fabisch

Steiermärkische Bank und Sparkassen AG

32.

(44.)

36,32

Böhler Peter

Bankhaus Schelhammer und Schattera AG

33.

(34.)

35,26

Löw Robert

Liechtensteinische Landesbank Österreich AG

34.

(-)

35,00

Butollo Martin

Commerzbank AG (Österreich)

35.

(40.)

34,50

Haller Michel

Hypo Vorarlberg Bank AG

36.

(-)

33,89

Baumgartner Dietmar

LGT Bank AG

37.

(-)

33,00

Sirucic Enver

Bawag Group AG

38.

(-)

33,00

Januszewski Lukasz

Raiffeisen Bank International AG

39.

(35.)

32,78

Berger Eduard

Wiener Privatbank SE

40.

(-)

32,63

Bruckner Martin

Allianz Investmentbank AG

41.

(41.)

32,63

Rockenschaub Michael

Allgemeine Sparkasse Oberösterreich Bank AG

42.

(-)

31,50

Sarkoezi Sonja

Sberbank Europe AG

43.

(-)

30,00

Hofstaetter-Popst Gregor

Unicredit Bank Austria AG

44.

(50.)

29,00

Kageneck Jean

BNP Paribas SA Austria

45.

(-)

29,00

Wolf-Schönach Georg

Bankhaus Krentschker & Co. AG

46.

(-)

26,00

Wonnebauer Hermann

Zürcher Kantonalbank Österreich AG

47.

(-)

25,79

Fislage Bernd

Kommunalkredit Austria AG

48.

(-)

25,79

Viehauser Wolfgang

Hypo NOE Gruppe

49.

(-)

25,50

Shah Sath

Easybank AG

50.

(46.)

25,50

Edelsbrunner Michael

Citibank Europe, Austria Branch

*BEI PUNKTEGLEICHHEIT ZÄHLT DIE HÖCHSTE EINZELBEWERTUNG; **NICHT MEHR IM UNTERNEHMEN TÄTIG

69


SEITENBLICKE RANKING

Bekleidete Franz Gasselsberger (Platz 3 / 71,58 Punkte), Generaldirektor der Oberbank AG, im letzten Jahr noch den achten Platz, so wurde sein Durchhaltevermögen und Kampfgeist in diesem Jahr mit einem Stockerlplatz belohnt. Der bestplatzierte Privatbanker, Franz Witt-Dörring (Platz 11 / 57,22 Punkte), verpasste den Einzug unter die Top Ten nur knapp. Direkt hinter Witt-Dörring landet mit Herta Stockbauer (Platz 12 / 52,63 Punkte), Vorstandsvorsitzende der BKS Bank AG, die bestplatzierte Frau.

Auf- und Absteiger Aufsteiger waren die Privatbanker. Meinhard Platzer (Platz 26 / 42,22 Punkte), Co-Chef der LGT Bank AG, verbesserte sich um 17 Plätze. Auch ein Großbanken-Aufsteiger-Duo konnte dieses Jahr aufzeigen. Stefan Dörfler (Platz 8 / 61,67 Punkte) und Thomas Schaufler (Platz 14 / 51,11 Punkte), die jungen Wilden von der Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG, überzeugten

DIE ABSTEIGER PLATZ ZULETZT NAME

29.

UNTERNEHMEN

(10.) Pribil Kurt

Oesterreichische Nationalbank

20.

(13.) Mittendorfer Gernot

Erste Group Bank AG

25.

(18.) Lippitt Frank

Bank Gutmann AG

39.

(35.) Berger Eduard

Wiener Privatbank SE

50.

(46.) Edelsbrunner Michael Citibank Europe, Austria Branch

die Kollegen. Dörfler, der zukünftig als Finanzvorstand der Erste Group Bank AG agieren wird, hält mit seiner Positionierung auch die Fahne der jüngeren Bankergeneration unter den Top Ten hoch. Die meisten Plätze büßte dieses Jahr Kurt Pribil (Platz 29 / 41,58 Punkte) von der Oesterreichischen Nationalbank ein.

DIE BEWERTUNGSKRITERIEN Das Ranking wird nach qualitativen Methoden in einem einstufigen Scoringmodell (Peergroup-­Bewertung) ermittelt. Die nominierten Kandidaten konnten einander ­gegenseitig bewerten. Das Ergebnis des Rankings wurde mit dem Mittelwert aller ­Bewertungen berechnet und in Prozent umgewandelt. Eine Person kann maximal eine Bewertung von 100 Prozent erreichen. Bei Punktegleichheit zweier oder ­mehrerer Personen entscheidet die höchste Einzelbewertung. Die Kandidaten konnten keine Bewertung für sich selbst oder Konzernkollegen abgeben.

70


© APA-Picturedesk, Anna Huber

360 Grad. 365 Tage.

PRO KAPITALMARKT! Weil‘s um Einkommen, Wohlstand und Beschäftigung geht.

360 GRAD. 365 TAGE. PRO KAPITALMARKT! Die Wirtschaftswissenschaften belegen, dass ein gesunder Finanzsektor ein wichtiger Faktor für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum einer Volkswirtschaft ist. Ein handlungsfähiger Kapitalmarkt generiert Einkommen, Beschäftigung und Wohlstand in Österreich. Deshalb setzen sich diese Unternehmen dafür ein.


FINANZPLATZ ANALYSE

#BANKEN

MACHTKAMPF UM 3 BANKEN GRUPPE Konflikt. Die Unicredit Bank Austria AG fühlt sich übervorteilt und fechtet Kapitalerhöhungen der 3-BankenGruppe an. Als Großaktionär hält sie direkt und indirekt mehr als 47 Prozent bei der BTV AG, rund 30 Prozent an der BKS Bank AG und 23,8 Prozent an der Oberbank AG.

Großaktionär Unicredit Bank Austria AG klagt die österreichischen Anteilseigner der drei Regionalbanken Oberbank, BKS Bank und BTV. Nun ist sogar die Übernahmekommission am Zug. TEXT JULIA KISTNER

72


© MANFRED SODIA

FINANZPLATZ ANALYSE

D

ie Stimmung zwischen den Ak-

An Spekulationen wolle man sich nicht

(Bank Aus­tria) beantragte eine Sonder-

tionären der 3-Banken-Gruppe

beteiligen, so die Begründung. Mit der

prüfung aller­Kapitalerhöhungen seit

ist aufgeheizt. Die Fronten sind

Geheimniskrämerei um sein Tun bricht

1994 durch einen unabhängigen Wirt-

man sie einfach selbst vom Zaun.

schaftsprüfer bei den Regionalbanken

verhärtet. Auf der einen Seite stehen

BKS Bank AG und BTV AG. Bei der drit-

Unicredit Bank Austria AG mit Konzerntochter Cabo Beteiligungs GmbH, auf der

Der Eigentümerstreit

ten Regionalbank im Bunde, der Ober-

anderen die kapitalmäßig verschränk-

Harmlose, überwindbare Eigentümer-

bank AG, wurde ein dritter Aufsichts-

ten österreichischen Regionalbanken

differenzen sehen jedenfalls anders aus.

ratsvertreter eingefordert. Nachdem alle

BKS Bank AG, BTV AG und Oberbank AG.

Neuerlich entflammt ist der seit Jahr-

drei Anträge auf den jeweiligen Haupt-

Alle Beteiligten meiden das direkte Ge-

zehnten lodernde Machtkampf um die

versammlungen abgeschmettert wur-

spräch sowohl miteinander als auch mit

3-Banken-Gruppe im April 2019. Groß-

den, verschärft die Bank Austria jetzt

Medien wie der Teufel das Weihwasser.

aktionär Unicredit Bank Austria AG

die Gangart mit Anfechtungsklagen ge-

73


FINANZPLATZ ANALYSE

Landesgerichten. Bonmot am Rande: Der Leiter der Rechtsabteilung der Bank Austria ist der frühere Generalsekretär der Oberbank, Alexander Schall, der sich im Swap-Prozess mit der Stadt Linz als da-

Kampfansage. Oberbank AG, BKS Bank AG und BTV Bank bilden die 3-Banken-Gruppe. Sie sehen der Klage der Unicredit Bank Aus­ tria AG selbstbewusst ­entgegen.

© OBERBANK AG

gen alle drei Banken bei den jeweiligen

maliger Rechtsberater der Bawag einen Namen als „Scharfmacher“ machte. Oberbank AG. Die Linzer Bank erzielte 2018 einen Zinsüberschuss von 345,2 ­Millionen Euro, die Bilanzsumme beträgt 22,12 Milliarden Euro, die Kosten-ErtragsRelation liegt bei 48,92 Prozent. Die Oberbank AG beschäftigt 2.101 Mitarbeiter.

Die Argumente Fragt man bei der Bank Austria nach, was sie dazu bewegt, die anderen 3-Banken-

Beteiligungsstruktur

Aktionäre mit Klagen einzudecken, wird versichert, dass man keinesfalls seine

Streubesitz (Börse) 35,99 % CABO Beteiligungs GmbH (= Unicredit) BTV Bank BKS Bank AG Bausparkasse Wüstenrot Mitarbeiter Generali 3 Banken Holding

Anteile an den Regionalbanken verändern wolle. Vielmehr sei man dazu strafrechtlich verpflichtet. Es bestünde der dringende Verdacht, dass sich die 3-Banken-Gruppe ihre letzten sechs Kapitalerhöhungen vereinfacht gesagt selbst fi-

23,76  % 16,15 % 14,21 % 4,5 % 3,77 % 1,62 %

nanzierten: Die Generali 3 Banken Holding, deren Eigentümer die drei Regionalbanken und die Generali sind, ist als Aktionär bei allen drei Banken bei den

jede der drei Banken immer rentiert: Der

gigkeitskampf spontan viel Zuspruch von

letzten Kapitalerhöhungen immer brav

Wert der damit von der Generali 3 Ban-

Politik, Industrie, Medien und Investoren

mitgezogen. Laut Bank Austria aller-

ken Holding angeschafften Aktien über-

erhielt. „Bankgeschäfte beruhen auf Ver-

dings mit Geld, das zuvor von den Insti-

steigt die geleisteten Zuschüsse um ein

trauen“, wirft sich auch Christoph Leitl,

tuten an die Holding geflossen sei. Damit

Vielfaches. Damit stieg auch der Wert der

Ex-Präsident

hätte sich die 3-Banken-Gruppe de fac-

Beteiligung jeder der drei Banken an der

Österreich (WKO), für die Unabhängig-

to selbst gekauft. Das wäre eine verbo-

Holding“, wird seitens der 3-Banken-

keit der gut verankerten Regionalbanken

tene Einlagenrückgewähr, die alle ande-

Gruppe betont. Ihre Kapitalerhöhungen

in die Bresche, „es sind gut geführte Di-

ren Aktionäre übervorteilt. Als Schuld-

seien immer von Rechtsexperten beglei-

videndenzahler. Viele ihrer Kunden sind

eingeständnis wertet die Bank Austria,

tet und auch von den Aufsichtsräten der

in Norditalien tätig und profitieren von

dass die 10,5 Millionen Euro, die von den

Bank Austria abgenickt worden. Das wird

den Synergieeffekten der jetzigen­Eigen-

Regionalbanken an die 3 Banken Holding

auch von der Bank Austria nicht bestrit-

tümerstruktur. Aber niemand braucht die

geflossen sind, von dieser zuletzt an die

ten. Von der Einlagenrückgewähr habe

Unicredit als Mehrheitsaktionär.“

Regionalbanken zurückgezahlt wurden.

man jedoch erst im Herbst bei einer Auf-

Investor Rupert-Heinrich Staller hält

Stimmt so nicht, kontert die Gegen-

sichtsratssitzung der BTV AG erfahren,

die Argumente der Bank Austria für ihre

seite und wartet guten Mutes mit neuen

als Unterlagen eines Arbeitsausschus-

Anfechtungsklagen für vorgeschoben:

Gutachten externer Rechtsberater auf.

ses auftauchten, in dem die Bank Austria

„Wenn sie einen strafrechtlichen Ver-

Diese sollen untermauern, dass keine

nicht saß. Aktionären dürfen Einlagen

stoß wittern, dann müssten sie nicht

verbotene Einlagenrückgewähr vorliegt.

nicht zurückgewährt werden. Sie haben

die erfolgten Kapitalerhöhungen prü-

Die Generali 3 Banken Holding habe

nur Anspruch auf den Bilanzgewinn laut

fen lassen, sondern Strafanzeige erstat-

mit der nochmaligen Kapitaleinzahlung

Jahresabschluss. Andere Ausschüttun-

ten.“ Überhaupt findet Staller, dass sich

erst gar keine Zweifel über den Stimm-

gen sind verboten.

die Bank Austria mit ihrem aggressiven

der

Wirtschaftskammer

rechtsumfang auf den gerade absolvier-

Die Regionalbanken nehmen ihren

Klagsverhalten keinen Gefallen tut: „Das

ten Hauptversammlungen aufkommen

Gegner offensichtlich sehr ernst. Die

ist mit Sicherheit schädlich für die Re-

lassen wollen. Jetzt werde gerichtlich

Oberbank AG sah sich zu einer großflä-

putation. Oder was würden Sie von Ih-

geklärt, ob sie dafür tatsächlich zweimal

chigen Werbekampagne mit Generaldi-

rer Hausbank halten, wenn diese so vor-

zahlen musste. „Diese Gesellschafter-

rektor Franz Gasselsberger veranlasst,

geht?“ Etwa wenn das Aufsichtsrats-

zuschüsse haben sich wirtschaftlich für

der für seinen unermüdlichen Unabhän-

mitglied Gregor Hofstätter-Pobst trotz

74


© BTV AG

© BKS BANK AG

FINANZPLATZ ANALYSE

BKS Bank AG. Die Bank erzielte 2018 einen Zinsüberschuss von 129,7 Millionen Euro, die Bilanzsumme beträgt 8,4 Milliarden Euro, die Kosten-­Ertrags-Relation liegt bei 50,3 Prozent. Die BKS Bank AG beschäftigt 932 Mitarbeiter.

BTV AG. Die Bank für Tirol und Vorarlberg AG erzielte 2018 einen Zinsüberschuss von 123 Millionen Euro, die Bilanzsumme beträgt 11,6 Milliarden Euro, die KostenErtrags-Relation 58,9 Prozent. Die BTV AG beschäftigt 1.438 Mitarbeiter.

Beteiligungsstruktur

Beteiligungsstruktur

CABO 23,2 % Streubesitz BTV Oberbank Generali 3-Banken Unicredit Bank Austria Wüstenrot Belegschaft

21,6 % 18,9 % 18,5 % 7,4 % 6,6 % 3,0 % 0,8 %

CABO 37,53 % Generali 3 Banken BKS Oberbank Unicredit Bank Austria Streubesitz Wüstenrot BTV-Stiftung

14,84 % 13,59 % 13,22 % 9,85 % 7,87 % 2,5 % 0,6 %

Treuepflicht seine Aufsichtsratskollegen

vor allem des Aufsichtsratsmitglieds

desgerichte, am Zug, die über die Ein-

nicht dahingehend einweiht, dass sein

Gregor Hofstätter-Pobst thematisiert

leitung einer Sonderprüfung der Kapi-

Brötchengeber Sonderprüfungen gegen

hat. Man habe sich erst an die Gerichte

talerhöhungen

BKS Bank AG und BTV AG vorbereitet.

gewendet, nachdem man beim Vorstand

Kaum damit begonnen, muss das Lan-

mit seinen Anfragen kein Gehör fand,

desgericht Innsbruck womöglich seine

hält die Bank Austria entgegen.

Ermittlungen auch schon unterbrechen

Staller könnte übrigens als Zeuge in der Causa berufen werden, weil er auf

entscheiden

müssen.

und vorerst prozesstechnisch die Über-

der BKS-Hauptversammlung durch seine Wortmeldung erst die umstrittene

Wie es weitergeht

nahmekommission einschalten, rech-

Vorgehensweise der Bank Austria und

Jetzt sind die Zivilgerichte, sprich Lan-

net BTV-Rechtsexperte Stefan Heidin-

Die Zeiten ändern sich. Die Banken auch. Beratung bedeutet unser Wissen zu teilen. www.wienerprivatbank.com


FINANZPLATZ ANALYSE

Hauptakteure. Bank-Austria-Finanzvorstand Gregor Hofstätter-Pobst sitzt als einfaches Mitglied im Aufsichtsrat der Oberbank AG, BKS Bank AG und BTV AG. OberbankGeneraldirektor Franz Gasselsberger, BKS-Vorstandschefin Herta Stockbauer und BTV-Vorstandschef Gerhard Burtscher weisen seine Anschuldigungen zurück.

ger: „Denn in der uns zugestellten An-

frage. Die 3-Banken-Gruppe hätte ihre

hauptete Marktmanipulationen wie In-

fechtungsklage wird von der Bank Aus-

Zuschüsse nicht dem regulatorisch re-

sider-Informationen oder unterlassene

tria behauptet, dass das Syndikat der

levanten Eigenkapital zugerechnet. Man

Ad-hoc-Meldungen feststellen, werde

BTV-Kernaktionäre in der Vergangen-

werde jetzt die Entscheidungen der Zi-

man natürlich aktiv werden.

heit gegen die übernahmerechtliche An-

vilgerichte verfolgen. Sollte man be-

gebotspflicht verstoßen habe. Darüber muss nun die Übernahmekommis­ sion erst entscheiden. Und weil es das Gesetz bei Einschaltungen der Übernahmekommission so vorsieht, haben wir auch gleich eine Ad-hoc-Meldung gemacht.“ Der Hintergedanke der Anschuldigung, so wird spekuliert, könnte sein, dass die Bank Austria damit ein Pflichtangebot für sämtliche BTV-Ak­ tien erzwingen möchte. Dies sei wie auch die gesamte Anfechtungsklage unberechtigt, betont Heidinger. Ins gleiche Horn stoßen die beiden anderen Regionalbanken. Die Klagen der Gegenseite werde man beeinspruchen. Ob man selbst auch gegen die Bank Austria rechtlich vorgehen werde, könne man im Moment nicht sagen. Die

Finanzmarktaufsicht

(FMA)

bringt sich vorerst nicht ins Spiel. Für die Einhaltung des Aktienrechts sei sie nicht erstzuständig, sehr wohl aber für Verstöße gegen das Bankwesengesetz.

Was man mit seinen 3-Banken-Anteilen tun werde, wenn man vom Ge-

#HISTORIE MACHTSPIELE MIT TRADITION –B is 1951 war der Creditanstalt-Bankverein (CA) mit rund 80 Prozent an der Oberbank AG, 90 Prozent an der BKS Bank AG und mit 95 Prozent an der BTV AG beteiligt. – 1 952 gab die CA den Mehrheitsbesitz an den drei Banken auf, um die Geschäfte außerhalb Wiens vor der sowjetischen Besatzung abzusichern. Bei der Oberbank AG ließ sie sich auf 21,69 Prozent zurückfallen. Ähnlich verfuhr sie jeweils mit BKS Bank AG und BTV AG. Stimmrechte sicherte sie sich weiterhin durch Syndikatsverträge. – 1 984 machte die 3-Banken-Gruppe von der im Syndikatsvertrag mit CA vereinbarten Möglichkeit Gebrauch, diesen Vertrag zu kündigen. Unter Ex-Oberbank-General Hermann Bell erfolgte untereinander und mit neuen Partnern wie der Generali eine eigentumsrechtliche Verschränkung. Ein neuer Syndikatsvertrag sicherte die Unabhängigkeit. –B ei mehreren Kapitalerhöhungen seitdem ließen CA, später Unicredit Bank Austria AG, ihren direkten und indirekten Anteil außer bei der BTV AG weiter absinken.

richt recht bekomme, werde man sich dann überlegen, wenn es so weit sei, hält man sich bei der Bank Austria bedeckt. Die 3-Banken-Gruppe dürfte sich vorerst in der sicheren Verteidigungsposition einzementieren. Ob es Gegenklagen gebe, könne man momentan nicht sagen. Die Sieger des Machtgemetzels stehen ohnedies längst fest: „Am Ende verdienen wieder nur die Rechtsanwälte“, bedauern Leitl und Schaller unisono. Der Rechtsstreit könnte sich über Jahre hinziehen. Jeder Anfechtungsklage folgt ein Einspruch. Staller hat aber auch Verständnis für die Bank Austria, „die rund 1,4 Milliarden Euro in der 3-Banken-Gruppe stecken hat, wenig bis gar nichts mitreden darf und sich mit soliden, aber bescheidenen Dividenden zufriedengeben muss, da die Gewinne für den Ausbau der Marktpräsenz verwendet werden. Doch statt mit Klagen lästig zu werden, wäre ein

Solche lägen nach heutigem Wissens-

Exit über strategisch gemeinsam mit der

stand nicht vor, meint die FMA auf An-

3-Banken-Gruppe gut vorbereitete Ka-

76


FINANZPLATZ ANALYSE

te, teure Führungskräfte freiwillig von der Payroll der Bank Austria schlichen. Viele

„Bin gern M ­ akler, wenn Unicredit ­aussteigen möchte.“

„Am Ende v ­ erdienen wieder nur die Rechtsanwälte.“

Bank-Austrianer wurden billig auf Kosten der österreichischen Steuerzahler in Frühpension geschickt. Beim Abgang von der Wiener Börse wurden die vielen Kleinanleger bescheiden abgefertigt. Zu-

CHRISTOPH LEITL

RUPERT-HEINRICH STALLER

letzt versuchte man 100 Millionen Euro pitalmarkttransaktionen viel vernünfti-

Kapital aus der Übertragung der Letztbe-

Balsam für die Börsenkurse?

ger und wirtschaftlicher.“ Ex-WKO-Prä-

günstigungsrechte an der B&C Privatstif-

Große Kurssprünge – weder nach oben

sident Leitl würde sogar „als Makler zur

tung zu schlagen. Der Industrielle Micha-

noch nach unten – dürfte man sich von

Verfügung stehen, sollte die Bank Aus­

el Tojner (Seite 10) wollte sich damit die

den Grabenkämpfen bei der 3-Ban-

tria für ihre Aktienpakete eine österrei-

Mehrheitsbeteiligungen der Stiftung an

ken-Gruppe nicht erwarten. Für die

chische Investorengruppe suchen.“ Auch

den Paradeunternehmen Semperit Hol-

Aktienkurse der börsennotierten BKS

die 3-Banken-Gruppe wäre ihr wie schon

ding AG, Lenzing AG und Austria Metall

Bank AG, BTV AG und Oberbank AG sei

2008 bei der Suche nach Abnehmern ihrer

AG sichern, wozu es dann aber nicht kam.

der Eigentümerstreit ein „No-Event“,

„Banken haben derzeit bei den Regu-

und dies nicht nur wegen des geringen

larien und den absurd niedrigen Zinsen

Streubesitzes, meint Rupert-Heinrich

Handschrift der Unicredit

kaum eine Chance, normal Geld zu ver-

Staller: „Die Aktionäre sind überzeugt,

Dafür müsse sich die Bank Austria aber

dienen“, erklärt sich Kapitalmarktken-

dass sich das Syndikat der drei Regi-

erst einmal äußern, ob sie verkaufen will.

ner Wolfgang Matejka, Geschäftsführer

onalbanken auch nicht auf dem Ge-

Oder genau genommen ihre Konzernmut-

der Matejka & Partner Asset Manage-

richtsweg aufweichen lässt.“ Sie hät-

ter Unicredit in Italien, deren Handschrift

ment, die verzweifelte Suche nach Ein-

ten nichts zu befürchten, denn alle drei

die Anfechtungsklagen gegen die Regio-

nahmen. Und alle drei österreichischen

Regionalbanken wirtschaften gut, zu-

nalbanken tragen dürfte. Seit der Über-

Regionalbanken verdienen derzeit gut,

letzt sogar immer besser.

nahme der Bank Austria 2005 hat sich die

„dazu kommt die Situation in Italien,

Um einen jahrelangen Rechtsstreit

Unicredit, weit weg von den rot-weiß-ro-

die sicher nicht bequem ist. Der Verkauf

abzuwenden „wäre ein Zusammen-

ten Emotionen, in Österreich nicht gera-

von Beteiligungen ist oft ein notwendiges

schluss bei gleichzeitigem Börsenrück-

de beliebt gemacht. Das lukrative CEE-

Übel, um die Profitabilität nicht zu verlie-

zug zu überlegen“, meint Matejka, „die

Geschäft der Bank Austria wurde kurzer-

ren.“ Und vielleicht auch, um die Unicre-

Kapitalmaßnahmen der letzten Jahre ha-

hand nach Mailand transferiert und mit

dit-Aktionäre zu besänftigen, die in den

ben kaum zu einer Erhöhung des Streu-

ihr auch gleich wichtige Schlüsselstellen

letzten zwölf Monaten einen Kursverlust

besitzes geführt, und das dürfte auch so

in der Verwaltung, sodass sich altgedien-

von 27 Prozent verbuchen mussten.

weitergehen. Warum also nicht?“ n

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FINANZPLATZ BANKEN

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78


FINANZPLATZ BANKEN

Hohe Kosten durch Regulation und Bankensteuern, weniger Ertrag durch das Zinsumfeld, damit hatten heimische Retailbanken bisher zu kämpfen. Im europäischen Vergleich steht die Branche aber recht gut da. Für Zukunftsängste ist es derzeit noch zu früh. TEXT THOMAS MÜLLER

© ERSTE GROUP BANK AG

W

ie Monumente einer längst

dern berücksichtigt, insgesamt 92. „Der

vergangenen Zeit stehen sie

durchschnittliche Gewinn hat sich bei

in der Wiener Innenstadt,

diesen seit 2012 von 15 Prozent wieder

ehemalige Bankzentralen mit luxuriö-

auf 33 Prozent des Ertrags gesteigert“,

sen Marmorhallen aus dem 19. Jahrhun-

sagt Studienatorin Daniela Chikova,

dert oder mit der Eleganz des Jugendstils

Partnerin bei AT Kearney in Wien. „Der

wie in der ehemaligen Postsparkassen-

Grund dafür sind die gesunkenen Kosten

Halle an der Ringstraße. Erst vor kurzem

für die Risikovorsorge. Die Kreditport­

ist die Bawag Group AG hier ausgezogen

folios wurden bereinigt und neue inter-

ebenso wie die Unicredit Bank Austria

ne Richtlinien aufgestellt. Die Banken

AG, die einst in der Schottengasse resi-

sind bei der Kreditvergabe vorsichtiger

dierte, bevor sie in die schlichten Büro-

geworden, es wird entsprechend weni-

häuser des Austria Campus im zweiten

ger zur Seite gelegt.“

Bezirk wechselte. Zurück bleiben lee-

Sollte es wieder zu einer Wirtschafts-

re „Lost Places“, die früher oder später

krise kommen, könnte diese Absiche-

ihre Bestimmung als Luxushotel finden

rung für einige aber nicht ausreichend

werden.

sein, warnt die Expertin. Dynamischer

Allzu traurig müssen die Banker über

entwickelte sich dabei Mittel- und Ost-

das Ende des alten Glanzes nicht sein,

europa, was einerseits mit den Zinsen

denn die Situation der großen Geldinsti-

außerhalb des Euroraums zu tun hat und

tute in Österreich und Europa ist nicht so

andererseits mit einer Verdopplung des

deprimierend, wie man angesichts des

Kredit- und Einlagenvolumens. Davon

Filialensterbens meinen möchte. Denn

profitiert haben nicht zuletzt die öster-

trotz extrem niedriger Zinsen, die auf

reichischen Banken, die sich vermehrt

die Zinsmargen drücken, und zeitweise

Richtung Osten orientiert haben. „Seit

hoher Risikokosten konnten die Banken

2011 sind die österreichischen Institute

europaweit die Erträge bei den Privat-

im europäischen Vergleich überdurch-

kunden stabil halten, besagt das Retail

schnittlich gewachsen. In den letzten

Banking Radar 2019 der Unternehmens-

drei Jahren waren das im Privatkun-

beratung AT Kearney. Hier sind aber nur

dengeschäft mehr als zwei Prozent pro

die größeren Bankhäuser aus 22 Län-

Jahr“, bilanziert Chikova. Der Europa-

79


Selbst ist der Kunde. Die Filliale der Unicredit Bank Austria AG im Campus wartet mit einem großen Selbstbedienungsbereich auf.

© BANK AUSTRIA

© BANK AUSTRIA

FINANZPLATZ BANKEN

Sprachassistent. Die Bank Austria bietet ihr Internetbanking 24you inklusive Alexa-Banken-Skill an.

schnitt in diesem Zeitraum erreichte

gebote von „Big Techs“, also den Inter-

griff „Open Banking“ zusammen, meint

nicht einmal ein Prozent.

netkonzernen großen Stils, die ebenfalls

Beraterin Daniela Chikova: „Das ist der

Beim Ertrag pro Kunde konnten sich

den Markt der Finanzdienstleistungen

Austausch von Kundendaten von Bank

die heimischen Banken seit 2014 mit ei-

erobern wollen. Was die traditionellen

zu Bank oder zu Nichtbanken, bei de-

nem Plus von 7,2 Prozent hervortun und

„Altbanken“ aber noch mehr beunruhi-

nen man Kunde ist. Wir wissen aus ei-

sich von den großen deutschen Nach-

gen sollte, ist, dass 70 Prozent der Kun-

ner anderen Studie, dass 50 Prozent der

barn absetzen, die ein Minus von 1,3 Pro-

den angeben, in nächster Zeit ihre Haus-

Europäer bereit sind, ihre persönlichen

zent einfuhren. Europaweit werden vor

bank wechseln zu wollen. Zugleich geben

Daten weiterzugeben, wenn sie sich da-

allem die kleinen und mittleren Banken

nur rund die Hälfte an, positive Erfah-

durch einen Vorteil erwarten.“ Es könn-

unter Druck geraten, mit anderen zu fu-

rungen bei der Nutzung von Online- und

te also in Zukunft sein, dass Bankkunden

sionieren. Jedes zehnte Institut könnte

Mobile Banking gesammelt zu haben. Für

anhand ihrer Ausgabenstruktur Angebo-

das laut AT Kearney betreffen. „Am ös-

die neuen Anbieter, die sich genau darauf

te von Telekomunternehmen oder Ener-

terreichischen Markt sehe ich das eher

spezialisiert haben, eröffnet sich dem-

gieversorgern bekommen.

nicht, weil innerhalb der Bankenver-

nach ein weites Feld. Im ansonsten fi-

Die Bawag-Tochter Easybank AG ist

bunde bereits viel umstrukturiert wur-

nanzkonservativen Österreich zeigt sich

bereits vor Jahren gleich selbst unter

de“, schränkt Chikova ein. Mehr Akzen-

indessen die junge Genera­tion besonders

die Strom- und Gasanbieter gegangen.

te bei der Zusammenarbeit seien aber

aufgeschlossen für reine Onlineanbieter.

Möglich wurde das durch die zweite EU-

wünschenswert.

Laut dem EY Consumer Banking Survey

Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2), die

für Österreich fühlen sich 50 Prozent der

den von den Kunden autorisierten Zu-

Die Kunden sind wechselbereit

Erwachsenen bis 34 Jahre „wohler als

griff von außen auf Bankdaten regelt.

Auch wenn diese Zahlen derzeit noch

bisher“, wenn sie deren Services nutzen.

Umgesetzt wird der Zugang über digi-

den Eindruck einer Insel der Seligen

55 Prozent würden hauptsächlich wegen

tale Schnittstellen, die Application Pro-

vermitteln, sind sich sämtliche Retail-

der „digitalen Experience“ den Finanz-

gramming Interfaces, kurz APIs. Da-

Banking-Reports einig, dass für die rot-

dienstleister wechseln.

durch werden auch für die Banken neue Dienste möglich, die den Alltag beque-

weiß-roten Bankmanager lange kein Grund für langfristige Tiefenentspan-

Helfer im Alltag

mer machen sollen, ob beim Einkaufen,

nung besteht. Denn die etablierten Play-

Noch zehren die großen „Brands“ der

dem Begleichen von Rechnungen oder

er sehen sich zugleich mit genuin di-

Branche von ihrem Vertrauenskapital,

der Rückerstattung von Steuern. In Ös-

gitalen Finanzdienstleistern, den Fin-

immerhin 39 Prozent der Kunden ver-

terreich kooperiert die Erste Bank Öste-

techs, und den digitalen „Neobanken“

trauen der EY-Umfrage zufolge ihrer

reich AG mit dem Bezahlservice „Apple

konfrontiert, die ins Massengeschäft des

Hausbank voll und 56 Prozent mode-

Pay“ und hängt das mittels TV-Kampag-

Onlinebanking drängen. Laut dem World

rat. Von einem Wechsel zur Konkurrenz

ne an die große Glocke. Weitere, mit den

Retail Banking Report 2018 der Unter-

muss das aber nicht unbedingt abhal-

Big Techs angebotene Dienste werden

nehmensberatung Capgemini sind ein

ten. Wie die Bedrohung zur Chance wer-

nicht lange auf sich warten lassen. Re-

Drittel der Kunden auch offen für An-

den kann, hänge vor allem mit dem Be-

agieren müssen die Banken auch auf den

80


FINANZPLATZ BANKEN

„Know-how in der ­Regulatorik und ­Sicherheit ­entscheidend.“

„Verhalten und ­Erwartungen der Kunden passen sich schnell an.“

„Banken in Europa sind bei Kreditvergabe vorsichtiger.“

GERALD FLEISCHMANN

DANIELA CHIKOVA

DAVID O‘LEARY

neuen europäischen Regulierungsstan-

zess, der im ländlichen Raum noch

mittlung von Expertenwissen und ande-

dard RTS, der am 14. September 2019 in

schmerzhafter sei als in der Stadt, weiß

rerseits aus barrierefreien Angeboten,

Kraft tritt. Für die Kunden heißt das un-

Fleischmann. Am radikalsten hat hier

die es allen Kundinnen und Kunden er-

ter anderem, dass spätestens dann die

die Bawag PSK Group AG agiert und die

möglichen, sämtliche Dienstleistungen

alten Papier-TANs nicht mehr verwen-

Kooperation mit der Österreichischen

in vollem Umfang und gleichberech-

det werden können.

Post AG beendet. Lediglich rund 100

tigt nutzen zu können.“ Dafür benötige

komplett erneuerte Filialen bleiben be-

man sozial kompetente und empathi-

Gar nicht so viel anders

stehen. Neben fundierter persönlicher

sche Mitarbeiter mit der Bereitschaft,

Wie sehen nun die heimischen Banken

Beratung in der Filiale geht es für Da-

sich aktiv auf Veränderungen einzulas-

selbst die schöne neue Zukunft? „Am

vid O’Leary, Head of Bawag PSK Retail,

sen und mit Flexibilität beim Einsatz-

meisten wird sich der Zahlungsverkehr

darum, mit den digitalen Tools eine Art

ort und bei der -zeit. Ähnlich formuliert

und einfachere Produkte wie Bauspa-

„Cockpit“ für das Finanzleben zu sein:

es Volksbank-Vorstand Fleischmann:

ren und Konsumkredit verändern. Das

„Das Verhalten und die Erwartungen

„Für diesen Job braucht es jene, die die

wird noch mehr ins Netz marschieren“,

der Kunden passen sich schnell an eine

Arbeit mit Menschen schätzen und neu-

sagt Gerald Fleischmann, Generaldirek-

Welt an, in der Produkte und Dienstleis-

gierig sind und nicht nur ein Produkt

tor der Volksbank Wien AG. „Die per-

tungen auf Grundlage des vergangenen

verkaufen wollen.“

sönliche Beratung wird einen wichti-

Einkaufverhaltens empfohlen werden

Alles in allem betrachtet, würde Da-

gen Stellenwert behalten, bei Wertpa-

und ortsbezogene Angebote sofort auf

niela Chikova einem hypothetischen

pieren etwa oder Kreditfinanzierungen

dem mobilen Gerät bereitgestellt wer-

Beratungskunden

wird das vom Kunden auch gewünscht.

den.“ Außerdem wolle man durch Wis-

haupt ins Retail Banking einzusteigen?

Das gilt auch für die Firmenkunden. Die

senstransfer möglichst vielen Kunden

„Es gibt in der Branche immer noch Geld

wesentlichen Innovationen werden eine

ermöglichen, sich aktiv an der digitalen

zu verdienen, aber es kommt sehr auf

Vereinfachung des Geldgeschäfts für die

Transformation zu beteiligen.

den Markt an. Einem Start-up mit einer

empfehlen,

über-

guten Idee würde ich natürlich empfeh-

Kunden sein.“ Insofern wird das in zehn Jahren gar nicht so viel anders sein wie

Positive Kundenerlebnisse

jetzt.“ Was die neuen digitalen Mitbe-

Mauro Maschio, Vorstand für Privat-

Eine Initiative, die zunächst vergeb-

werber betrifft, so werde in Zukunft die

kunden der Unicredit Bank Austria AG,

lich in den Privatkundenmarkt einstei-

Kooperation von Fintechs und Banken

sieht sich bereits am Ziel angekommen,

gen wollte, war die Genossenschaft für

zu sehen sein: „Sonst bekommen die

zumindest was den Personal- und Fili-

Gemeinwohl. Eine eigene Banklizenz

klassischen Banken ein Problem, wenn

albestand betrifft, denn der strategische

kam mangels Kapital nicht zustande.

sie stehen bleiben. Die Fintechs wieder-

Plan „Transform 2019“ sei bereits frü-

Im Mai wurde nun gemeinsam mit der

um werden nicht als Wholesale-Banking

her als geplant umgesetzt worden. 20

Raiffeisenbank Gunskirchen das „Ge-

erfolgreich sein. Das Know-how in der

Prozent der Kosten wurden seit 2011 re-

meinwohlkonto“ vorgestellt, das den

Regulatorik wird entscheidend sein und

duziert, und „selbstverständlich steht

5.000 Mitgliedern zur Verfügung steht.

das Image der Sicherheit, das die Banken

auch in Zukunft höchste Kostendiszi-

Das Konto dient nicht nur dem Zah-

immer noch genießen.“ Die Post hat sich

plin auf der Tagesordnung“, versichert

lungsverkehr, denn mit dem eingezahl-

indessen bei der Brüll Kallmus Bank AG,

Maschio. Wettwerbsvorteile für Banken

ten Geld werden ausschließlich ökologi-

die Teil der Grawe-Bankengruppe ist, als

werden in Zukunft vor allem aus positi-

sche, soziale und nachhaltige Projekte

künftiger Partner eingekauft.

len, es zu versuchen“, so ihre Conclusio.

ven Kundenerlebnissen gewonnen wer-

finanziert. Vielleicht ebenfalls ein po-

Der Rückzug der Filialnetze „aus der

den, so seine Prognose: „Diese Erleb-

sitives Kundenerlebnis für die schöne

Fläche“ werde sich fortsetzen, ein Pro-

nisse entstehen einerseits aus der Ver-

neue Bankenwelt. n

81


© BÖRSIANER

FINANZPLATZ XXX BÖRSE

ALLES WALZER AN DER BÖRSE

82


FINANZPLATZ BÖRSE

#WACHSTUM

Welche Herausforderungen warten auf IPO-Willige, wann schlägt ein Investor zu, und welche Tipps kommen von der Börse? MarinomedVorstandschef Andreas Grassauer, Börse-Boss Christoph Boschan, und RLB-OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller diskutierten beim BörsianerRound-Table über den Zauber des Börsengangs. TEXT RAJA KORINEK FOTOS STEFAN BURGHART

Börsenaffin. Andreas ­Grassauer erklärt seine Beweggründe für den Börsengang der Marinomed Biotech AG, RLBOÖBoss Heinrich Schaller und ­Börse-Vorstandschef Christoph Boschan lauschen.

83


FINANZPLATZ BÖRSE

„Ich verabschiede mich nicht gleich nach dem Börsengang.“

HEINRICH SCHALLER

D

er Gang an die Börse kann ein

2018 verschoben wurde? Was ging Ih-

Einige große Investoren meinten, dass

durchaus steiniger Weg sein,

nen durch den Kopf? – Grassauer: Für das

sie Schwierigkeiten haben, in kleinere

wie die jüngsten Marktturbu-

Unternehmen war es herausfordernd.

Titel zu investieren, einerlei wo die No-

lenzen gezeigt haben. Und trotzdem

Letztendlich konnten wir sogar einen

tiz ist. Ein Investor meinte, wir sollten

möchte die Hypo-Alpe-Adria-Nachfol-

Vorteil daraus ziehen. Vielen Investo-

uns vielmehr überlegen, wie die länger-

gerin Addiko Bank AG in wenigen Tagen

ren war die Zeichnungsfrist zu kurz. Und

fristige Investorenbasis aussehen, und

an die Wiener Börse gehen, während die

so gewannen wir mehr Zeit, um sie zu

aus welchem Grund man die Aktie kau-

Marinomed Biotech AG und die Frequen-

überzeugen. Man erzählt die Story im-

fen sollte.

tis AG den Schritt auf das glatte Han-

mer wieder und kann zugleich das Un-

Boschan: Wir verweisen auch immer

delsparkett schon vor Monaten wag-

ternehmen sowie die Strategie genauer

auf die Konnektivität der Wiener Börse.

ten. Doch was steckt hinter der Strate-

hinterfragen.

Internationale Investoren können bei

gie? Über Vorteile einer Eigenkapitalfi-

uns zum besten Preis handeln und ma-

nanzierung, aber auch die Krux mit der

Welche Rolle spielte dabei die Wiener Bör-

chen aktuell einen Großteil der Umsät-

überbordenden Regulierungswut disku-

se? – Christoph Boschan: Grundsätzlich

ze aus.

tierten Andreas Grassauer, Vorstands-

umfasst das klassische Börsengeschäft

vorsitzender der Marinomed Biotech

den Sekundärmarkthandel. Allerdings

Die Raiffeisenbanken-Gruppe Oberöster-

AG, Christoph Boschan, Vorstands-

lernten wir aufgrund des Listings der

reich ist mittels der Invest AG Teileigen-

vorsitzender der Wiener Börse AG, und

Wandelanleihe den Emittenten näher

tümerin der Marinomed Biotech AG. Wie

Heinrich Schaller, Generaldirektor der

kennen. Und da konnten wir ihn von den

ist der Börsengang aus Sicht eines Inves-

Raiffeisen Landesbank Oberösterreich

Vorteilen eines Listings an der Wiener

tors verlaufen? – Heinrich Schaller: Die In-

(RLB OÖ), beim Börsianer-Round-Table

Börse überzeugen, sowohl in Hinblick

vest AG hatte sich 2015 mit Eigenkapital

in den Wiener Räumlichkeiten des ge-

auf Liquidität als auch auf Sichtbarkeit.

zur Wachstumsfinanzierung beteiligt.

nossenschaftlichen Instituts.

Dass der Börsengang nicht einfach war, Das scheint keine einfache Aufgabe. Zuletzt

wundert mich aufgrund des schwieri-

Herr Grassauer, trotz schwierigen Umfelds

hatte sich Großinvestor Michael Tojner ent-

gen Umfelds nicht. Da tun sich vor al-

zog die Marinomed Biotech AG den Gang

schlossen, Aluflexpack an die Zürcher Börse

lem

an die Börse im Jänner 2019 durch. Weshalb

zu bringen. – Boschan: Wir argumentieren

weil die Liquidität umso mehr im Fokus

machten Sie den Schritt nicht 2017, sondern

hier rein zahlenbasiert und ziehen dazu

steht. Der eine oder andere Investor will

starteten damals mit einer Wandelanleihe?

Vergleiche zu Mitwerbern. Wir machen

sichergehen, dass er sich rasch von den

– Andreas Grassauer: Damals war der Ka-

unter anderem eine Liquiditätsprojek­

Aktien trennen kann, wenn es nicht ver-

pitalbedarf nicht groß genug. Das ent-

tion, wobei mehrere Faktoren einflie-

läuft wie erhofft. Letztendlich war es der

scheidende beim Börsengang ist ja, dass

ßen, etwa der Streubesitz, aber auch, wo

richtige Schritt, der nur gelingen konn-

man die Mittel sinnvoll verwenden kann.

das Unternehmen seine Investorenba-

te, weil das Management zu hundert

Nun wollen wir neue Produkte auf unse-

sis hat. Ich kann Ihnen jedenfalls versi-

Prozent dahintersteht.

rer Technologieplattform entwickeln.

chern, dass die Wiese an anderen Börsen nicht grüner ist.

kleinere

Unternehmen

schwer,

Boschan: Wichtig ist auch, wie man die Story nach außen kommuniziert.

Zweifelten Sie kurz auch an der Sinnhaftig-

Grassauer: Ich war mehrere Jahre auf

Die formelle Berichterstattung gemäß

keit des Börsenganges, als dieser im Herbst

Investorenveranstaltungen in den USA.

Börsenwesen ist sehr zahlenlastig. Man

84


FINANZPLATZ BÖRSE

„Börsennotiz hilft uns bei großen Pharmafirmen.“

ANDREAS GRASSAUER

Schaller: Letztendlich sollte man eine

Boschan: Die Schlagzeilen zur Frequentis

Börsennotiz als Marketinginstrument

AG, die den Börsengang etwa als Fehl-

verwenden. Dadurch wird das Unter-

start bezeichneten, haben mich wahn-

nehmen schließlich bekannter.

sinnig geärgert. Eine Nachrichtenagen-

muss die Story daher auch allgemeinverständlich erklären. Hat die Börsennotiz der Marinomed Biotech AG mehr Visibilität gebracht? – Gras-

tur meinte sogar, dass die B&C Holding

sauer: Ich nahm im Frühjahr an der Bio-

Wie verlockend war es für die Invest AG,

mit ihrer zehnprozentigen Beteiligung

Eu­rope-Spring-Messe teil, wobei mein

beim Marinomed-Börsengang mitzuma-

die Ehre der Wiener Börse rettete. Wes-

Vortrag um neun Uhr in der Früh statt-

chen? – Schaller: Wir hatten beim Börsen-

halb kann die Schlagzeile nicht lauten,

fand. Der Saal war zu meinem Erstau-

gang zwischenzeitlich Aktien gekauft.

man habe damit einen tollen Kernak­

nen gesteckt voll. Offensichtlich hatte

Damit setzten wir ein wichtiges Zeichen,

tionär.

die Börsennotiz für großes Interesse am

dass wir zu dem Unternehmen weiterhin

Unternehmen gesorgt. Die Transparenz

stehen. Ich bin kein Freund davon, sich

hilft uns auch beibVerhandlungen etwa in

gleich nach dem Börsengang investiert“zu verab-

reichen Emittenten positives Feedback

Generell gilt in Österreich die Kapitalmarkt-

Geht der Kurs durch die Decke, hätte ich

kultur als nicht sehr ausgeprägt. Könnte der

als Emittent eine einzige Frage an mei-

grund der Börsennotiz bekämen sie weit

schwierige Börsenstart, den auch die Fre-

ne betreuende Bank: Weshalb der Emis-

mehr Bewerbungen.

qentis in zurücklegte, Ängste bestärken? – h bAG

sionspreis so tief angesetzt wurde.

„Ich

“ mit großen Pharmafirmen. investiert

„Ich bin schieden. vestiert“ Boschan: Wir haben zudem vonin zahl-

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* Quelle: www.superfund.com/awards |in Geldanlagen! Risikohinweis: Vergangene Wertentwicklungen sind keine Garantie für die Zukunft. Ein Investment in Managed-Futures-Fonds im Allgemeinen und Superfund-Fonds im Besonderen bietet Chancen, ist jedoch auch mit erheblichen Risiken verbunden. Wertverluste von 20-35% können jederzeit eintreten aber auch darüber hinausgehende Wertverluste sind bis zum Totalverlust (auch in der Gold- und Silberklasse) möglich. Das Erreichen der Anlageziele ist nicht gewährleistet. Für die angeführten ka Angaben wird keinerlei Haftung übernommen, etwaige Druckfehler sind vorbehalten. Herbert Prohas ßballer *

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Jahrhundertfu und ORF-Experte


FINANZPLATZ BÖRSE

Ist manchen Unternehmen das Quartalsdenken zu schnelllebig? – Boschan: Man hört immer wieder, dass die Berichterstattung zu kurzatmig für manche sei. Wir haben die quartalsweise Berichterstattung nun in die Diskretion der Emittenten gestellt.

Dreiergespann. Heinrich Schaller, Christoph Boschan und Andreas Grassauer sind börsenerprobt.

Schaller: Für kleinere Firmen ist es oft

wir leben im goldenen Zeitalter von Pri-

erstellen. Und Kleinanlegern traut man sich

sehr aufwendig, jedes Quartal zu berich-

vate Equity. Entsprechende Geldgeber

kaum noch Aktien zu empfehlen. Wie wirkt

ten. Ich sehe es daher als großen Fort-

bleiben heute länger investiert.

schritt, dass nur noch halbjährlich berichtet werden muss. Welche Finanzierungsalternativen gibt es

sich das aus? - Schaller: Eine Überregulie-

Grassauer: Das ist tatsächlich eine

rung ist natürlich immer schlecht. Um-

Konkurrenz zu einem Börsengang. Wir

sätze und Liquidität werden geringer,

hätten sicher auch darauf zugegriffen,

weil die Haftung der Banken gegenüber

wenn wir nicht gelistet hätten.

den Kunden derart groß geworden ist. Ich

für kleinere Unternehmen? Gibt es die be-

würde sogar sagen, dass Mifid II (Seite 16)

rüchtigte Kreditklemme? – Schaller: Die

In der zweiten Runde ist der Börsengang

für Börsengänge hinderlich ist, die Regu-

Kreditklemme gibt es nicht, wenn ich

mit kleinerem Volumen gelungen, was of-

lierung gehört dringend gelockert.

sehe, wie stark die Bankfinanzierungen

fensichtlich vernünftig war. Fühlten Sie sich

Boschan: Auch für uns als Infrastruk-

gewachsen sind. Letztendlich kommt es

bei Ihrer Bank gut aufgehoben? - Grassauer:

turanbieter ist Mifid II eine Katastrophe,

auf die Mischung an. Da spielt Eigenka-

Das war eine gemeinsame Entscheidung

da die Regulierung ihr eigenes Verspre-

pital für uns eine wesentliche Rolle, wenn

der Eigentümer und der Investmentbank.

chen nicht einlöst, nämlich den wach-

uns die Story gefällt. Vor allem für klei-

Uns kam dabei zugute, dass wir parallel

senden außerbörslichen Handel in den

nere Unternehmen ist es wichtig, dass sie

eine Finanzierung von der Europäischen

Griff zu bekommen. Wir sind in Europa

genug Luft zu atmen haben. Da kann ein

Investmentbank in Höhe von 15 Millio-

35 Börsen im Verband, die miteinander

hoher Anteil an Fremdfinanzierung pro-

nen Euro erhielten. Das, in Kombination

konkurrieren, allerdings mit dem glei-

blematisch werden. Ich halte auch nichts

mit den 22,4 Millionen Euro aus dem Bör-

chen regulatorischen Gepäck. Da geht es

davon, gleich an die Börse zu gehen. Erst

sengang, ist eine ordentliche Größe.

um Chancengleichheit gegenüber dem

wenn das Unternehmen entwickelt ist,

außerbörslichen Handel.

kann es Sinn machen, wenn es auch das

Und wie wichtig ist die Arbeit nach dem Bör-

Management will. Weitere Beispiele wie

sengang? – Boschan: Da beginnt die Arbeit

Auch der heimischen Finanzmarktaufsicht

die Marinomed Biotech AG könnten si-

erst. Die Entwicklung und die Kommuni-

(FMA) wird eine strenge Vorgangswei-

cher noch folgen.

kation der Investmentstory ist ein fort-

se nachgesagt. Gehören auch hier die Vor-

Boschan: Das ist ein großes Missver-

laufender Prozess. Da kann man sich

schriften gelockert? – Schaller: Bei der Ver-

ständnis, dass die Börse für Start-ups gut

nach dem Listing nicht einfach zurück-

hältnismäßigkeit der Strafen und der

geeignet sei. Der Schritt sollte am Ende

lehnen.

Frage, ob überhaupt gestraft wird, ist

einer Reihe an Finanzierungen erfolgen.

die FMA in den vergangenen Jahren sehr

Dabei gehen Unternehmen heute ohne-

Banken sind wegen Mifid II aber weniger

vernünftig vorgegangen. Da gibt es aber

dies wesentlich später an die Börse. Denn

bereit, Analysen kleinerer Unternehmen zu

nicht viel Unterschied zu anderen europäischen Aufsichten, sie müssen sich alle an die gleichen Vorschriften halten. Grassauer: Als Unternehmen aus der Pharmabranche sind wir strenge Vor-

„Die Börse ist nicht für Start-ups geeignet. “

schriften gewohnt. Schließlich geht es um Menschenleben. Da fehlt mir ein wenig die Verhältnismäßigkeit beim Regulierungsaufwand für Anleger, wo es nicht um Menschenleben geht. Wenn jemand bereit ist, in eine Aktie zu investieren, dann muss das nicht genauso streng reguliert werden. n

CHRISTOPH BOSCHAN

86


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SEITENBLICKE POLITIK

PARTEIENFINANZIERUNG: DIE LEHREN DES IBIZA-SKANDALS

D

ie Regierung ist gesprengt. Sämtliche Minister aus dem Amt. Neuwahlen stehen ins Haus. Ein paar Wochen nach Publikwerden des Ibiza-Skandalvideos hat

sich der erste Staub gelegt. Und was bleibt nun? Zum einen die wenig überraschende Erkenntnis, dass Vodka-Red-Bull und männliches Imponiergehabe ein Duo Infernale abgeben. Zum anderen zeigt sich, dass Österreichs Innenpolitik ein Trans-

parenzproblem hat. Vor allem, wenn es um Spenden und Finanzierung geht. Wenig verwunderlich also, dass immer mehr Stimmen in Politik und Bevölkerung Reformen fordern. Und diese sind auch dringend nötig. Denn so abenteuerlich es auch klingen mag, das von Heinz-Christian Strache angesprochene Spendenverschleiern über Vereine ist in der Praxis leicht möglich, für den Rechnungshof de facto nicht nachzuvollziehen und kein strafrechtlicher Tatbestand. Darüber hinaus hat Österreich, pro Kopf gemessen, die höchste Parteienförderung im europäischen Vergleich. Der Börsianer hat es sich darum aus gegebenem Anlass zur Aufgabe gemacht, die österreichischen Parlamentsparteien nach ihren Ansichten und Reformplänen zum Thema Parteienfinanzierung zu befragen. SPÖ, Neos und Liste Jetzt äußerten sich ausführlich, vor allem die SPÖ sparte hierbei nicht mit Kritik an ÖVP und FPÖ. Diese äußerten sich, trotz mehrmaliger Nachfrage, nur einsilbig im Falle der FPÖ oder gar nicht im Falle der ÖVP. Inhaltlich ähneln sich die Forderungen von Liste Jetzt und Neos, beide wünschen sich eine Halbierung der Parteienförderung und strafrechtliche Konsequenzen bei groben Verstößen gegen das Parteiengesetz. Die SPÖ fordert eine Spendenobergrenze von 10.000 Euro sowie wirksame Sanktionen. Die FPÖ würde diese Obergrenze gern bei 3.500 Euro ansetzen. Den Vorschlag nach strafrechtlichen Konsequenzen hält die SPÖ für diskussionswürdig. Die FPÖ könnte sich dies nur bei „exorbitanten Verstößen“ vorstellen.

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SEITENBLICKE POLITIK

Anlässlich des Ibiza-Skandalvideos von Heinz-Christian Strache wollte der ­Börsianer von den Parlamentsparteien wissen, wie die Parteienfinanzierung fair und transparent gestaltet werden kann. TEXT FLORIAN GARTLER

Thomas Drozda Bundesgeschäftsführer SPÖ

Christian Hafenecker Generalsekretär FPÖ

Braucht es eine Neuregelung der Parteienförderung? – Die öffent-

Braucht es eine Neuregelung der Parteienförderung? – Unser Vor-

liche Parteienförderung ermöglicht in einer Demokratie politi-

schlag ist bekannt: Pro Person, Verein und Firma soll die maxi-

sches Arbeiten unabhängig von finanzkräftigen Lobbys. Aller-

male Spendensumme an Parteien beziehungsweise deren Vor-

dings haben ÖVP und FPÖ schon im Nationalratswahlkampf 2017

feldorganisationen oder Vereinen auf 3.500 Euro pro Jahr be-

die gesetzliche Wahlkampfkostenobergrenze um sechs bezie-

schränkt werden.

hungsweise 3,7 Millionen Euro massiv überschritten. Woher das Geld gekommen ist, wissen wir bis heute nicht. Wir stehen für

Wie kann die Transparenz bei Parteispenden erhöht werden? – Ein

einen politischen Wettbewerb, bei dem alle die gleichen, fairen

unabhängiger Wirtschaftsprüfer soll diese Tätigkeit einmal pro

Chancen haben und niemand von Großspendern abhängig ist.

Jahr durchführen und das Ergebnis seiner Prüfung dem Rechnungshof übermitteln.

Wie kann die Transparenz bei Parteispenden erhöht werden? – Wir brauchen Sauberkeit und Transparenz bei der Parteienfinanzie-

Was halten Sie von der Forderung, Verstöße gegen das Parteienge-

rung. Die SPÖ hat ein Gesamtpaket mit Spendenobergrenzen

setz ins Strafrecht aufzunehmen? – Nur bei exorbitanten Geset-

und wirksamen Sanktionen vorgelegt, das beschlussfertig im

zesverletzungen.

Parlament liegt. Darin fordern wir in einem ersten Schritt als Sofortmaßnahme eine Spendenobergrenze von 10.000 Euro sowie eine Grenze von 200.000 Euro pro Wahlkampf. Außerdem muss es sofortige Sanktionen geben, wenn die Wahlkampfkosten überschritten werden. Neben den Sofortmaßnahmen soll in einem zweiten Schritt bei einem runden Tisch einvernehmlich über die Stärkung der Kontrollrechte des Rechnungshofs und weitere Maßnahmen beraten werden. Was halten Sie von der Forderung, Verstöße gegen das Parteiengesetz ins Strafrecht aufzunehmen? – Wir brauchen dringend Spendenobergrenzen und wirksame Sanktionen bei Verstößen. Wenn die Überschreitung mehr als 15 Prozent ausmacht, soll die Strafe 200 Prozent des Überschreitungsbetrages ausmachen. Die Konsequenzen von Fehlverhalten auch strafrechtlich zu verankern ist dabei durchaus diskussionswürdig.

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200.000.000 EURO Etwa so viel erhielten die österreichischen Parteien 2018 an Förderungen. Spitzenreiter war die ÖVP mit 61,8 Millionen Euro auf Bundes- und Landesebene, vor SPÖ und FPÖ.

Nikolaus Scherak stellvertretender Klubobmann Neos

Bruno Rossmann Finanzsprecher Jetzt

Braucht es eine Neuregelung der Parteienförderung? – Ja, unbe-

Braucht es eine Neuregelung der Parteienförderung? – Ja, unbe-

dingt. Österreich ist Europameister im Bereich der Parteien-

dingt! Unser Antrag zur Halbierung der Parteienförderung wur-

förderung. Kein anderes Land hat höhere Ausgaben für Politik

de im Frühjahr von allen Großparteien abgelehnt. Unser im Mai

pro Kopf. Neos fordern deshalb unter anderem, dass die Par-

2019 eingebrachter Antrag schlägt nun vor, die Parteienförde-

teienförderung auf allen Ebenen halbiert wird.

rung nicht mehr an der Zahl der Wahlberechtigten zu bemessen, sondern an der Wahlbeteiligung. Das würde die Parteienförde-

Wie kann die Transparenz bei Parteispenden erhöht werden? –

rung kurzfristig um 20 bis 40 Prozent reduzieren und den Partei-

Neos haben ein Transparenzpaket eingebracht, um das bis-

en darüber hinaus einen finanziellen Anreiz setzen, der Politik-

her viel zu lasche Parteiengesetz auf Vordermann zu bringen.

verdrossenheit in unserem Land entgegenzuwirken.

Parteien müssen, so wie Neos es bereits tun, sämtliche Ausgaben und Einnahmen an allen 365 Tagen offenlegen. Unter

Wie kann die Transparenz bei Parteispenden erhöht werden? – Das

anderem fordern Neos in diesem Paket volle Prüfrechte für

Problem ist nicht die Höhe des Grenzwerts für Spendenoffenle-

den Rechnungshof für die Angaben, die die Parteien zu ihren

gung, sondern die Möglichkeiten, diesen durch Stückelung und

Finanzen in den Rechenschaftsberichten machen, sowie um-

Verschleierung zu umgehen. Solchen Umgehungskonstrukten

fassende Transparenz in Rechenschaftsberichten. Diese müs-

gilt es einen Riegel vorzuschieben. Unser im Mai 2019 einge-

sen Einnahmen und Ausgaben aller Teilorganisationen, Bün-

brachter Antrag weitet hierzu die Kontrolle des Rechnungshofs

de, Parlamentsklubs sowie der Fraktionen in Arbeiter- und

auf parteinahe Vereine und Privatstiftungen aus und fordert zu-

Wirtschaftskammer enthalten.

sätzlich eine jährliche Spendenobergrenze, um den Einfluss von Großspendern zurückzudrängen.

Was halten Sie von der Forderung, Verstöße gegen das Parteiengesetz ins Strafrecht aufzunehmen? – Neos treten dafür ein, dass

Was halten Sie von der Forderung, Verstöße gegen das Parteiengesetz

ein eigener Straftatbestand der illegalen Parteienfinanzie-

ins Strafrecht aufzunehmen? – Eklatante Verstöße gegen das Par-

rung geschafften wird. Darüber hinaus sollen die Strafen bei

teiengesetz, wie sie etwa im Wahlkampf 2017 von ÖVP und FPÖ

Verstößen gegen die Transparenzbestimmungen im Parteien-

erfolgten, sollten jedenfalls auch strafrechtliche Konsequenzen

gesetz verschärft werden, inklusive Kürzung der Parteienför-

haben. Das würde auch der Staatsanwaltschaft ermöglichen,

derung als mögliche Sanktion.

Kontoöffnungen zu beantragen. Der von uns eingebrachte Antrag fordert jedoch auch eine stärkere Prävention innerhalb des Parteiengesetzes. Im Fall einer massiven Überschreitung der Wahlkampfkostenobergrenze sollte die zu zahlende Geldbuße so hoch ausfallen wie die Überschreitung selbst.

90


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LEGENDÄRER EMPFANG

RAIFFEISENLANDESBANK OÖ AG RLB-OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller mit Gattin Claudia, Investor Klemens Hallmann und Johann ­Strobl (RBI AG) posierten fürs Gruppenfoto.

KUNDENEMPFANG RLB OÖ 25. JUNI 2019 REITERPLATTFORM, ALBERTINA, WIEN

Robert Ottel ­(Voestalpine AG) und Reinhard Schwendtbauer (RLB OÖ) genossen den Abend.

Das gewichtigste Sommerfest des Jahres ist alljährlich der Kundenempfang der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG auf der Reiterplattform der Albertina in Wien. 1.500 hochkarätige Gäste aus Wirtschaft, Industrie und Politik folgten heuer der Einladung von RLB-OÖ-Boss Heinrich Schaller und erlebten einen legendären Abend bei Kaiserwetter. BEWERTUNG Location Publikum Inhalt/Redner Börsenfaktor

Unternehmer Johannes Hödlmayr, Josef Kinast (Siemens AG), Michaela Keplinger-Mitterlehner (RLB OÖ AG) und Walter Scherb (Spitz) hatten es lustig.

Nationalratspräsident Wolfgang S­ obotka und Immobilieninvestor Rene Benko ­sprühten vor guter Laune.

92

Genossen das Ambiente: Gerald Mayer (Amag Austria Metall AG), Landeshauptmann Thomas Stelzer sowie Stefan Doboczky (Lenzing AG) mit Gattin Klaudia.


SEITENBLICKE BÖRSENTALK

KREATIVE KÖPFE

Michael Altrichter (Startup 300 AG) umgibt sich gern mit jungen, tatkräftigen Menschen, Eva Prieschl-Grassauer (Marinomed Biotech AG) sagt, Mitarbeitern muss man Zeit und Raum für Kreativität geben.

Die kreativen Köpfe des Podiums: Elisabeth Prieschl-Grassauer (Marinomed Biotech AG), ­Ingrid Krawarik („Börsianer“), Michael Altrichter (Startup 300 AG), Gabriele Bolek-Fügl (BDO Austria) und Eveline Steinberger-Kern (The Blue Minds Company).

BÖRSIANER 11. BÖRSIANER SALON 04. JUNI 2018 MEINL AM GRABEN, WIEN

Eveline Steinberger-Kern (The Blue Minds Company)­ und Gabriele Bolek-Fügl (BDO Austria) sagen: Nur keine­Angst vor künstlicher Intelligenz.

Beim elften Börsianer Salon diskutierten heimische Experteninnen im Meinl am Graben über „IQ oder KI – Wie ticken kreative Köpfe?“. Der ­Tenor des hochkarätig besetzten Podiums: Man sollte Mitarbeitern Zeit für Kreativität geben, sich mit jungen Menschen umgeben, die vor Ideen sprühen und keine Angst vor künstlicher Intelligenz haben, sondern sich viel mehr damit auseinandersetzen.

Die Gäste des Börsianer S­ alons lauschten aufmerksam der ­Diskussion auf dem Podium.

FEIER DER INDUSTRIE-ELITE

SCHINDLER ATTORNEYS

Alexander Schütz (C-Quadrat), Post-Boss ­Georg Pölzl, Ex-Wirtschaftsministerin M ­ argarete S­chramböck, Bernd Leukert (Bertelsmann), ­Peter Bosek (Erste Group Bank AG) und ­Andreas K ­ lauser (Palfinger AG) diskutierten über ­Digitalisierung in Industrieunternehmen.

BUSINESS AND LAW CIRCLE 13. JUNI 2019 ALBERTINA, WIEN Mit industrieller Prominenz ging der Business & Law Circle 2019 auf Einladung von Schindler Attorneys­in der Albertina in Wien schwungvoll über die Bühne. Rund 100 Gäste lauschten der Keynote von Unternehmer Siegfried Wolf und genossen­den Plausch und das schöne Wetter auf der Terrasse. Netzwerken ohne Krawatte: Martin Hagleitner (Austria Email), Post-Boss Georg Pölzl, Alexander Schütz (C-Quadrat) und Ulrich Kallausch (Certitude Consulting).

Andreas Klauser (Palfinger AG) genoss mit KeynoteRedner Siegfried Wolf den Sonnenuntergang.

93


SEITENBLICKE BÖRSENTALK

OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny bekam zum ­Abschied von Christoph Boschan (Wiener Börse AG) einen Glaspokal.

GUTE STIMMUNG BEIM BÖRSE-OSCAR WIENER BÖRSE AG 12. WIENER BÖRSE-PREIS 23. MAI 2019 PALAIS NIEDERÖSTERREICH, WIEN

Die Lenzing AG gewann für ihr unermüdliches Engagement den Nachhaltigkeitspreis. Lenzing-Boss Stefan Doboczky nahm mit seinem Team den Preis entgegen.

Die gute Stimmung unter der Kapitalmarktelite war beim diesjährigen Wiener Börse-Preis greifbar. Die CA Immobilien Anlagen AG staubte den Gesamtpreis ab, die Lenzing AG sicherte sich den Nachhaltigkeitspreis. Auch die OMG AG und Flughafen Wien AG wurden ausgezeichnet. Insgesamt folgten rund 350 geladene Gäste der Einladung von Börse-Vorstandschef Christoph Boschan ins Palais Niederösterreich und ließen den heimischen Kapitalmarkt hochleben. BEWERTUNG Location Publikum Inhalt/Redner

Ewald Nowotny (OeNB), Angelika Sommer-Hemets­ Der Saal im Palais Nieder­österreich berger (Oesterreichische Kontrollbank AG) und ein war bis auf den letzten Platz gefüllt, gerührter­– damals noch Finanzminister – Hartwig Löger. die Stimmung ­ausgelassen.

Börsenfaktor

FREQUENTIS FEIERT IPO

FREQUENTIS AG BÖRSENPARTY 14. MAI 2019 PALAIS CAPRARA-GEYMÜLLER Die Frequentis AG feierte am 14. Mai 2019 in den Räumlichkeiten der Wiener Börse AG nach zwei gescheiterten Anläufen 2001 und 2007 ihren ersten Handelstag. Frequentis-Mehrheitseigentümer Hannes Bardach läutete stolz die Börsenglocke und gönnte sich dann ein Stück Torte. Mit ihm feierten Wegbegleiter, die Familie, ein FrequentisTeam, Börse-Boss Christoph Boschan und BörseTechnikvorstand Ludwig Nießen.

Hannes Bardach (Frequentis AG) schnitt mit Christoph Boschan (Wiener Börse AG) die Torte an.

BEWERTUNG Location Publikum Inhalt/Redner Börsenfaktor Hier jubeln die Mitarbeiter der Frequentis AG mit ihrem Gründer Hannes Bardach.

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Die Wiener Börse hatte das Palais Caprara-Geymüller für den Event herausgeputzt.


#GEZWITSCHER

@VIENNAINSURANCE

KOLUMNE

PETER ­FELSBACH Head of Group Communications Voestalpine AG

EIN BLICK VORWÄRTS STATT ZURÜCK Dass jetzt die Verantwortung für den

The insurance industry is also affected by #ClimateChange risks. At #VIG, we therefore work on models to better forecast natural catastrophe risks in future. Read more in our #AnnualReport 2018: http://bit.ly/2XJsAsi #slide2 #FutureBeginsToday

Technologiekonzern Voestalpine in jüngere, bewährte Hände gelegt wird, ist der Anlass für eine Sonderpublikation. Sie trägt den Titel „Future­in Mind“ und widmet sich

@VERBUND

den spannendsten Herausforderun-

@VOESTALPINE

gen, denen sich das Unternehmen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten stellen muss. Sie vergisst dabei zwar nicht auf wichtige Meilensteine aus der Vergangenheit, das Hauptaugenmerk liegt aber bewusst auf Themen, die zukünftig den Konzern beschäftigen werden. Herzstück ist ein gemeinsames

Der #danubeday im Wiener Stadtpark: mit @BMNT_at @wasseraktiv und vielen anderen sind wir aktiv für eine saubere und sichere #Donau zum Beispiel mit der Leistung unserer Kraftwerke beim Entsorgen von Treibgut und Müll.

voestalpine sichert sich attraktiven High-Tech-Auftrag über 10 Jahre von Triebwerkshersteller RollsRoyce @RollsRoyce. Die Lieferung umfasst anspruchsvollstes Vormaterial für Triebwerkskomponenten für Flugzeuge http://bit.ly/2MVDg64

Interview mit Wolfgang Eder und Herbert Eibensteiner. Beide sind unterschiedliche Persönlichkeiten, haben aber dasselbe Ziel: den Ausbau, die Stärkung und Weiterentwicklung der Voestalpine als Technologiekonzern und Marktführer auf

@KAPSCH

Basis der engagierten und fachlich kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie von Forschung und Entwicklung auf Spitzenni-

@OMV

veau. „One step ahead“: Das ist das Leitmotiv des Konzerns, und es ist gleichermaßen die Handlungsmaxime des scheidenden Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Eder wie die seines Nachfolgers Herbert Eibensteiner. Treffend daher auch der Titel „Future in Mind“. Die Inhalte der exklusiven Broschüre sind in der

Liquefied Natural Gas (#LNG) is currently the only viable alternative for long-distance #truck and bus travel with 15% less CO2. #OMVGas #PartOfTheSolution

Passionate entrepreneurs, strong PoCs, hot temperatures & an excited audience – this was the #kapschfactory1 #2K19 Demo Day! We al­ready look forward to a promising post-acceleration ­phase. With @aerostate_io, @Bestmile @DerqAI @ exeonanalytics & @ObjectBox_io

95

Onlineausgabe unter futureinmind. voestalpine.com verfügbar, die dazu einlädt, in die Welt der Voestalpine, damals wie morgen, einzutauchen.

p.felsbach@derboersianer.com


SEITENBLICKE MARKTGEFLÜSTER

RAUS AUS DEN HINTERZIMMERN

VITA MARTIN KWAUKA Finanzjournalist

Die heuer veröffentlichten Pläne für die Steuerreform waren für den Kapitalmarkt und die betriebliche und private Altersvorsorge eine Nullnummer. Das zeigt, wie schwach der politische Druck für diese wichtigen

Der leidenschaftliche Weinbauer (61) ist seit 23 Jahren Finanz- und Wirtschaftsjournalist. Zu den wichtigsten Stationen­des gebürtigen Deutschen zählen die langjährige Chefredaktion des Magazins „Format“ und das seit 2015 von ihm organisierte Finanzjournalistenforum. Sein Steckenpferd i­st die Altersvorsorge. Sich selbst beschreibt der studierte Agrarökonom als chronisch neugierig.

Anliegen war, und ist kein Einzelfall: Die Außen­ wirkung der Finanzbranche ist stark ausbaufähig.

Eigentlich waren die Stärkung des Ka-

durch Minizinsen viele Milliarden nicht

pitalmarkts und der zweiten und drit-

zuletzt auf Kosten jener, die ihr Geld für

ten Säule der Altersvorsorge Teil des Regierungsprogramms. Warum fielen die-

„Wird die Finanzbranche sich

se wichtigen Themen in den Schluss-

endlich über ihre Verbände

verhandlungen zur Steuerreform doch noch unter den Tisch? Laut Ex-Finanzminister Hartwig Löger waren die Pläne

einmischen? “ MARTIN KWAUKA

„politisch nicht durchsetzbar“. Sprich

den Ruhestand anlegen. Keinen einzigen Euro davon gibt der Staat den Sparern und Anlegern in Form von zusätzlichen Anreizen zurück. Zugegeben, es wäre etwas schwieriger, breite Rückendeckung für die Stärkung des Kapitalmarktes zu schaffen, aber mit intensiver Aufklärung

es fehlte der öffentliche Druck auf die

und schlagkräftigen Argumenten lassen

Entscheidungsträger der Koalition. Die

VVO zu Pressegesprächen über Materien

sich auch hier die erforderlichen Mehr-

zuständigen Verbände verließen sich

wie „Trockenheit, Stürme, Wasser – 2018,

heiten finden.

weitgehend auf Expertengespräche hin-

das Jahr der Extreme?“ oder „Naturkata-

Die gute Nachricht: Durch die Neu-

ter verschlossenen Türen, statt auch die

strophen für heimische Firmen eines der

wahlen gibt es neue Chancen für gute Lö-

Öffentlichkeit als Verbündete zu su-

größten Geschäftsrisiken“. So wichtig

sungen. Und es bleiben drei Monate Zeit,

chen. Wie es geht, zeigte die Indust-

solche Probleme auch sein mögen, was

die Themen des Wahlkampfes mitzube-

riellenvereinigung, die wohl einfluss-

ist das schon gegen das Thema Nummer

stimmen. Wird die Finanzbranche end-

reichsten Lobbyisten der Republik. Auf

eins, die Steuerreform? Hier vertrau-

lich aufwachen und sich über ihre Ver-

allen Kanälen wurde seit Monaten für

te man bloß auf die einzige Taktik, Ge-

bände in die Diskussion einmischen? Ei-

das zen­trale Ziel der Senkung der Kör-

sprächstermine in kleiner Runde mit den

gentlich wäre es ganz einfach, wie das

perschaftssteuer getrommelt und letzt-

Ministern und ihrem Stab zu vereinbaren.

Beispiel Deutschland zeigt. Die Interes-

lich eine Entlastung von immerhin 1,6

Mag sein, dass solche Gespräche im Hin-

senvertretungen von Fondsindustrie bis

Milliarden Euro im Jahr erreicht.

terzimmer in der guten alten Zeit der So-

zu Versicherungen haben dort eine klare

Dem hatte die österreichische Finanz-

zialpartnerschaft funktionierten. Heute

Kommunikationsstrategie und reagieren

industrie wenig entgegenzuhalten. Sym-

hat sich die Welt geändert. Ohne öffentli-

auch schlagkräftig auf tagesaktuelle Fra-

ptomatisch ist das Vorgehen des Ver-

che Unterstützung bleiben selbst berech-

gen. Zusätzlich versuchen private Orga-

sicherungsverbands VVO: Es wurde im

tigte Vorhaben auf der Strecke. Und es ist

nisationen wie das Deutsche Institut für

Herbst 2018 ein dreiseitiges Papier zur

auch gut so, dass Entscheidungsprozesse

Altersvorsorge Themen zu setzen. Na-

„Stärkung der betrieblichen und privaten

transparenter ablaufen. Wer gute Argu-

türlich können die Deutschen mehr Res-

Vorsorge“ mit vielen detaillierten For-

mente hat, soll diese laut und vernehm-

sourcen für die Öffentlichkeitsarbeit ein-

derungen für die Steuerreform erstellt.

lich vorbringen.

setzen. Aber darf eine schlagkräftige In-

Die einzige Veröffentlichung erfolgte in

Und viele Anliegen der Finanzbran-

teressenvertretung der österreichischen

der brancheninternen Versicherungs-

che wären ja durchaus öffentlichkeits-

Finanzbranche, die zusammen hunder-

rundschau, die Publikumsmedien wur-

wirksam, etwa eine Förderung der Vor-

te Milliarden Euro verwaltet, wirklich am

den nicht informiert. Stattdessen lud der

sorge. Der Finanzminister erspart sich

Geld scheitern? n

96


SEITENBLICKE INDEX

UNTERNEHMEN IN DIESER AUSGABE

IMPRESSUM Chefredakteur/Herausgeber: Dominik Hojas, d.hojas@derboersianer.com Stv. Chefredakteurin (CvD): Ingrid Krawarik, i.krawarik@derboersianer.com

FIRMENINDEX

3 Banken Generali Investment

38, 48

Longevity Labs

66

3-Banken-Gruppe 73

Marinomed Biotech AG

Addiko Bank AG

Matejka & Partner Asset Management

52,84

82, 93 18, 22, 77

Advicum Consulting

63

Montana Tech Components AG

Allianz Invest KAG

23

Neos 90

Aluflexpack AG

10

Oberbank AG

Apo Asset Management

31

Oesterreichische Kontrollbank AG

Arca Capital Group

52

Oesterreichische Nationalbank

AT Kearney Autobank AG

57, 63, 79

10 53, 73, 69

Österreichische Post AG

69 69 59, 81

53

ÖVP 47

Baader Bank AG

37

OMV AG

Bawag Group AG

69, 79

Petrus Advisers

39

BDO Austria

62, 93

PFR Rechtsanwälte

62

Bellevue Asset Management

30, 32

Porr AG

59

BKS Bank AG

69, 73

58

PWC Österreich

63, 65, 66

Bitpanda 50

Raiffeisen Centrobank AG

34, 38, 57

Boston Consulting Group

Raiffeisenbank Gunskirchen

81

Raiffeisen Bank International AG

69

Brüll Kalmus Bank AG

53 59, 81

BTV AG

73

RLB Oberösterreich AG

Cabo Beteiligungs GmbH

73

Red Bull Media House Publishing

54

CA Immobilien Anlagen AG

37

Salus Alpha

34

Schindler Attorneys

93

Cercle Investor Relations Austria

Schoellebank AG

69

CHSH 64

Schönherr Rechtsanwälte

C-Quadrat Investment Group

Signa Gruppe

60

S Immo AG

60

Deloitte Österreich

56 59, 62

50, 64

Delta Holding

61

Soravia Group

61

Easybank AG

80

Spängler Iqam Invest

23

Erste Asset Management Erste Group Bank AG

55, 57

Speedinvest 29

17, 35, 37, 69

SPÖ 89

Eyemaxx Real Estate AG

21

Startup 300 AG

EY Österreich

80

Starwood Capital

Finanzmarktaufsicht

66, 93 38

50, 52, 55, 76

Unicredit Bank Austria AG

48, 69, 73, 79

FPÖ 47

Uniqa Insurance Group AG

54

Frequentis AG

Uniqa Österreich Versicherungen AG

28 54

58, 84, 94

Generali Versicherung AG

28

Valida Holding AG

Genossenschaft für Gemeinwohl

81

Varta AG

Grawe-Bankengruppe 59

VBV-Gruppe

Hellobank 98

Vienna Insurance Group AG

HNA Group

Voestalpine AG

Immofinanz AG Institut für Höhere Studien

56 38, 58, 60 34

Leserbeirat: Heike Arbter, Peter Bartos, Mathias Bauer, Edi Berger, Stefan Böck, Stefan Brezovich, Diana KleinNeumüller, Bernhard Grabmayr, Fritz Mostböck Anzeigenverkauf: Michael Berl (Leitung), m.berl@derboersianer.com; Miriam Haider, m.haider@derboersianer.com; ­ es gilt die Anzeigenpreisliste 2019! Verlag/Medieninhaber: Wayne Financial Media GmbH (FN: 399197 f, HG Wien), Bösendorferstraße 4/25, A-1010 Wien, Telefon: +43 (0) 1 920 523 4, Fax: +43 (0) 1 954 4332, E-Mail: office@waynemedia.at, Web: www.waynemedia.at

69, 83, 92

Capgemini 80 17

Redaktion: Florian Gartler, Julia Kistner, Raja Korinek, Martin Kwauka, Thomas Müller, Paul Trautendorfer, Barbara Ottawa, Robert Winter

10 16, 55 55

WAYNE Geschäftsführer: Michael Berl, Dominik Hojas Produktion: Grafik: Martin Jandrisevits, Titanweiß ­Werbeagentur GmbH; Fotos: Clemens Bednar, Dieter Brasch, Stefan Burghart, Barbara Ster, Unternehmen beigestellt; Lektor: Armin Baumgartner; Kursdaten: TeleTrader Software GmbH, Schlusskurse vom 21.06.2019, keine Gewähr für die Richtigkeit der Daten; Aus Gründen der Textökonomie verzichten wir auf geschlechtsspezifische Formulierungen. Druckerei/Nachhaltigkeit: Das Magazin wurde nach Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens bei der Druckerei Ferdinand Berger und Söhne GmbH (10.000 Stück) auf nachhaltigem Papier (Umschlag: Claro Silk 250 g, Kern: Furiso 90 g) gedruckt.

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VÖIG

48, 56

Volksbank Wien AG

69, 81

iShares 31

Wienerberger AG

48, 59

Jetzt 90

Wiener Börse AG

21, 48, 59, 94

Julius Meinl Investment

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Wiener Privatbank SE

35, 37, 52, 69

Kathrein Privatbank AG

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Wirtschaftspolitisches Zentrum

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KPMG Austria

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Wolf Theiss

LGT Bank AG

69

Zeb 62

LLB Österreich AG

24

Zertifikate Forum Austria

Das Österreichische Umweltzeichen für Druckerzeugnisse, UZ 24, UW 686 Ferdinand Berger & Söhne GmbH.

53, 64 57

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07.07.2009 13:28:58


SEITENBLICKE PORTRÄT

ZEHN FRAGEN AN ROBERT ULM VITA ROBERT ULM CEO Hellobank (BNP Paribas S.A. Niederlassung Österreich) Robert Ulm, geboren 1966, steht seit April 2019 als CEO an der Spitze der Hellobank in Österreich. Ulm verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der österreichischen Finanz­branche und im Online-Brokerage. Er wechselte vom Mitbewerber Flatex, wo er zuletzt das Österreich-Geschäft verantwortete. Er lebt ganz nach dem Motto: „Alle sagten, das geht nicht, dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.“

LESERPOST redaktion@ derboersianer.com

1. Welche Eigenschaften haben Sie dorthin gebracht, wo Sie heute­

trem ein. Ich war das ganze Jahr „long“. Wie gewonnen, so

stehen? – Dynamik und eine absolut positive Lebens- und

zerronnen. Aber eine sehr lehrreiche Erfahrung, ausgelöst

Arbeitseinstellung sind für mich wichtig und machen mich

durch Gier und Angst.

aus. Neben dem notwendigen Ehrgeiz und der Begeisterungsfähigkeit sicherlich die ausschlaggebenden Eigenschaften.

2. Welchen Beruf würden Sie ausüben, wenn Sie nicht in der Finanz­branche tätig wären? – Es mag vielleicht überraschen, aber in jungen Jahren wollte ich unbedingt Journalist werden. Ich finde diesen Beruf immer noch extrem spannend und herausfordernd.

3. Wenn ich nicht gerade arbeite, verbringe ich meine Zeit am liebsten mit … – Unternehmungen, Kochen mit meiner

6. U m den Kapitalmarkt zu beleben, braucht es … – Politiker, die mehr als Bausparen kennen, und finanzielle Bildung in unseren Schulen. Wir unterstützen Kunden und Interessenten bei diesem Thema im Rahmen unserer vielfältigen Hello Akademie!

7. Was assoziieren Sie mit Gordon Gekko und dem Film „Wall Street“? – Toller Film, sehr gut inszeniert. Ich sehe hier aber nur minimale Zusammenhänge mit der Realität. Allerdings hat Gier noch nie zu langfristigem Erfolg geführt.

Frau und Freunden und Sport. Dort vor allem mit Skifah-

8. Dieser Investor ist für mich eine Legende? – Keine Frage, der

ren, Laufen und leidenschaftlich schlechtem Golfspielen.

einzigartige Andre Kostolany. Ein Meister seines Faches,

4. Für einen Mittagstermin reserviere ich am liebsten einen Tisch im? – BeRestaurant im Hotel Wyndham in Salzburg. Sehr gute Küche zum vernünftigen Preis.

5. Bei welchem Investment haben Sie sich so richtig verzockt? – Oje,

und seine Zitate sind heute noch gültig.

9. Champagner und Austern oder „a Eitrige und a 16er-Blech“? – Na ja, oft beginnt ein Abend mit Champagner und endet am Würstelstand, also beides.

das war eine schmerzvolle Erfahrung. Ich erinnere mich

10. Für meine persönliche Geldanlage gilt das Motto: – Wer

noch gut. 2008 stieg das US-Rohöl in der ersten Jahres-

die Aktien nicht hat, wenn sie fallen, hat sie auch nicht,

hälfte massiv an und brach in der zweiten Jahreshälfte ex-

wenn sie steigen.

98 Die nächste Ausgabe erscheint um den 09. Oktober 2019. Bis dahin täglich: derboersianer.com


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FACC ist in 30 Jahren von einem einfachen Startup aus Oberösterreich zu einem führenden Technologieunternehmen der globalen Aerospace-Industrie aufgestiegen. Als Partner aller großen Flugzeug- und Triebwerkshersteller arbeiten wir heute an neuen Lösungen und den Materialien von morgen. Mit unseren Innovationen gestalten wir die Mobilität der Zukunft aktiv mit. Denn eines ist sicher, die Welt entwickelt sich weiter. Wir uns auch.

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