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BANKER
TREUE FINANZIERS
RÜCKBLICK Q3
2021
In den Kreisen der besten österreichischen Banker im Börsianer-Ranking gibt es eine hohe Fluktuation. Besonders herausfordernd ist die Entwicklung einer langfristigen Strategie neben den bestimmenden Themen Digitalisierung, Corona oder Nachhaltigkeit.
TEXT JAKOB DUMFARTH
Im Vergleich zum letzten Ranking hat sich das Podest der besten Banker komplett gewandelt. Johann Strobl (Platz 1 / 76,47 Punkte), Bernd Spalt (Platz 2 / 66,32 Punkte) und Heinrich Schaller (Platz 3 / 66,22 Punkte) darf man zu den ersten drei Plätzen gratulieren. Johann Strobl, Vorstandvorsitzender der Raiffeisen Bank International AG, gilt unter seinen Kollegen als fachlich exzellenter Banker, der sein Geschäft in- und auswendig kennt. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass er den ersten Rang belegt. Im Jahr 2022 möchte er der Bank weiteres Wachstum verordnen: „Schwerpunkte werden die digitale Transformation unserer Produkte und Dienstleistungen sowie Green Finance bilden. Gleichzeitig müssen wir weiterhin diszipliniert auf unsere Kostenentwicklung achten.“ Sein Kollege Bernd Spalt, Vorstandschef der Erste Group Bank AG, ist der Newcomer unter den Spitzenbankern. Seit Anfang 2020 bekleidet er seine Position und genießt, wie das Ranking zeigt, ebenso einen ausgezeichneten Ruf unter seinen Kollegen. Intern geriet er in letzter Zeit ein wenig in die Kritik. Er ist in die Fußstapfen von Andreas Treichl getreten und hat sich somit für ein großes Erbe entschieden. Dass es bei einem solchen Wechsel zu kritischen Stimmen kommt, ist prinzipiell keine Überraschung. Er muss noch seinen eigenen Führungsstil in der Bank etablieren und in seine Rolle als Obmann der Bundessparte Bank und Versicherung der Wirtschaftskammer Österreich hineinwachsen. Dass Spalt jedoch in seinem ersten Ranking direkt den zweiten Platz belegt, zeugt von seiner Kompetenz. Die bestimmenden Themen werden 2022 dieselben wie 2021 sein: „Wir werden unsere Kunden weiterhin durch die wirtschaftlichen Turbulenzen in Zeiten von Covid begleiten und unterstützen. Zum anderen wird die Erste Group mit voller Kraft den eingeschlagenen Pfad im Bereich Nachhaltigkeit weiterverfolgen, um unseren Beitrag zur Bewältigung der Jahrhundertherausforderung Klimawandel zu leisten.“ Heinrich Schaller (Platz 3 / 62,22 Punkte), Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG, gilt indes als mutiger Verfechter des Kapitalmarktes und meinungsstark hinsichtlich des Pensionssystems. Als bester Bankerin darf man Gerda Holzinger-Burgstaller (Platz 9 / 53,16 Punkte), Vorstandschefin der Erste Bank Österreich AG, gratulieren. Sie schaffte es auf Anhieb auf den neunten Platz und bringt nun frischen Wind unter ihre größtenteils männlichen Kollegen.
Einen ebenfalls steilen Aufstieg legte Gottfried Haber (Platz 7 / 57,50 Punkte), Vizegouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, hin. Er belegt in seinem ersten Ranking eine hervorragende Platzierung und konnte sich seit seinem Amtsantritt im Juni 2019 durch zahlreiche öffentliche Auftritte eine gute Reputation erarbeiten. n