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VERSICHERER

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BANKER

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RÜCKBLICK Q2

2021

GEFRAGTE STRATEGEN

Das Versicherungsgeschäft blüht. Damit das auch weiterhin gelingt, liegt es an den Vorständen, jetzt die richtigen Hebel anzusetzen.

TEXT CHRISTOPH EISELE

Gleich vier Frauen finden sich unter den Top Ten im Ranking der besten Versicherer. Allen voran steht Elisabeth Stadler (64,00 Punkte) von der Vienna Insurance Group AG bereits zum zweiten Mal in Folge ganz oben auf dem Podest. Ihr Erfolg kommt mit ihrer Erfahrung, wie sie erklärt: „Ich bin nun schon sehr lange in der Versicherungswirtschaft tätig, mein gesamtes Berufsleben. Ich kenne daher die Akteure in der Branche sehr gut, und sie kennen mich. Ich bin sehr konsequent in der Umsetzung meiner Ziele und ein sehr strategisch denkender Mensch. Eine gute Strategie wird auch weiterhin in der Versicherungsbranche vonnöten sein.“ Wie man solch eine erfolgreich umsetzt, zeigt etwa der Zweitplatzierte, Kurt Svoboda (55,77 Punkte) von der Uniqa Insurance Group AG.

Diese prescht heuer in Sachen Digitalisierung vor und will mithilfe künstlicher Intelligenz die Schadensabwicklung optimieren. Investiert wird zudem auch an anderer Stelle. Die Uniqa Insurance Group AG ist mit ihrer VentureCapital-Gesellschaft laut eigener Aussage der größte Risikokapitalgeber Österreichs und stockt das Volumen für Investitionen in europäische Start-ups von 75 Millionen auf 150 Millionen Euro auf.

Für die Assekuranzen spielt neben Digitalisierung und Cybersicherheit besonders der Klimawandel mit seinen Folgen eine maßgebliche Rolle. Kurt Weinberger (Platz 7 / 52,31 Punkte) von der Österreichischen Hagelversicherung sieht hierbei die größte Herausforderung für das kommende Jahr: „Als agrarischer Spezialversicherer von Naturkatastrophen sind wir unmittelbar von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Die zunehmenden Wetterextreme erfordern einen weiteren Ausbau der Produktpalette und eine weitere Risikostreuung. Da Agrarflächen in Österreich aber dramatisch weniger werden, ist ein weiteres Wachstum in die Auslandsmärkte geplant.“

Vom vierten auf den dritten Platz aufgerückt ist Hubert Schultes (54,44 Punkte) von der Niederösterreichischen Versicherung AG. Nach fünfzehn Jahren als Generaldirektor ging er im September 2021 in den wohlverdienten Ruhestand und übergibt den metaphorischen Schlüssel an seinen Nachfolger Stefan Jauck. Den Zeitgeist des Versicherungsgeschäfts versteht Hubert Schultes, der heuer seinen 60. Geburtstag feierte, aber nach wie vor. „Man muss für junge Leute weitestgehend moderne Tools anbieten und rund um die Uhr für sie da sein. Es wird immer neue Risiken, im privaten oder im Berufsleben, geben. Ohne Innovation würde die Welt stillstehen, das ist auch in der Welt der Versicherungen so“, sagte Schultes ineinem Interview. In seinem neuen Lebensabschnitt wird er sich weder dem Golfen noch dem Fischen widmen, sondern plant, viel zu reisen sowie mehr Sport zu betreiben, und er will sich schließlich mehr Zeit für sich selbst nehmen. n

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