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2. Teil: Veranlagung

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WELTBLICK

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Attraktiv. Hyundai mischt mit dem Modell Kona in der Elektromobilität mit, Investoren greifen bei Anleihen des Automobilherstellers zu.

BEBEN AN DEN BONDMÄRKTEN

Es war ein kurzes Aufflackern: Als Russland am 24. Februar 2022 in die Ukraine einmarschierte, waren deutsche Bundesanleihen als sicherer Hafen wieder gefragt. Die Rendite zehnjähriger deutscher Bundesanleihen sank deshalb rasch von rund 0,22 Prozent auf minus 0,094 Prozent. Doch die Nachfrage währte nur für kurze Zeit. Nach den jüngsten Sitzungen der Notenbanken in der Eurozone und den USA rückte die Inflation einmal mehr in den Fokus. Sie gilt längst nicht mehr als „transitorisch“, sondern ist gekommen, um weiter zu steigen.

Solch ein Umfeld bedeutet vor allem für mickrig verzinste Anleihen, wie es bei soliden Papieren der Fall ist, wenig Gutes. Der Wertverlust nach Abzug der steigenden Inflation wächst. Weitere Kursverluste bei deutschen Bundesanleihen werden nicht ausgeschlossen. Auf die Entwicklung können Anleger etwa mit dem Lyxor Bund Future Daily (-1x) Inverse UCITS ETF (ISIN LU0530119774) reagieren. Dabei wird die inverse Wert-

Die Inflation steigt weltweit, die Ukraine-Krise dämpft die Konjunkturaussichten. Diese Entwicklungen hinterlassen Spuren an den Bondmärkten. Chancen sollten selektiv genutzt werden.

entwicklung des Bund-Future auf täglicher Basis prozentual abgebildet. Der Bund-Future bildet im Übrigen die Wertentwicklung einer fiktiven zehnjährigen Bundesanleihe mit einem Kupon von sechs Prozent ab. Bei größeren Schwankungen oder Kursanstiegen des BundFuture können jedoch auch größere Verluste mit diesem ETF-Investment entstehen.

Inflationsschutz im Fokus

Anleger können aber auch mittels inflationsindexierter Anleihen auf die steigende Teuerung setzen. Bei solchen Papieren werden in der Regel Kupon und Nominale an die Inflationsrate angepasst. Allein die Erwartung, dass die Inflation künftig weiter steigt, treibt die Nachfrage und damit die Kurse solcher Papiere an. Der DPAM Horizon B Bonds Global Inflation Linked Fund (BE0948791349 für Privatanleger, BE0948793360 für Großanleger) kann sich längerfristig laut Morningstar behaupten. Die jährliche Zehnjahreswertentwicklung auf Eurobasis lag zuletzt bei knapp mehr als vier Prozent. Rund 43 Prozent werden in Staatsemittenten aus den USA investiert, gefolgt von Spanien und Australien. Letzteres profitiert freilich vom Rohstoffboom. Das spült reichlich Geld ins Land, heizt somit den Konsum und folglich die Inflation an.

Auch anderswo nutzt man Chancen weltweit, etwa im Morgan Stanley Investment Funds - Global Fixed Income Opportunities Fund (LU0694238766 für Privatanleger, LU0694238923 für Großanleger). Die zehnjährige Wertentwicklung lag zuletzt bei 5,25 Prozent per annum auf Eurobasis. Rund 40 Prozent werden selektiv in Unternehmensanleihen aus dem Investmentgrade- und Hochzinsbereich investiert. Dazu zählt zum Beispiel ein Bond des südkoreanischen Automobilherstellers Hyundai. Der Konzern mischt längst kräftig in der Elektromobilität, etwa mit der Serie Kona, mit. Weitere gut 14 Prozent wurden zuletzt in Staatsanleihen investiert, wobei insbesondere China und Südafrika zu den Top-Holdings gehören. Auch verbriefte Kredite werden gekauft. Allerdings ist derzeit fast das gesamte Portfolio zum US-Dollar abgesichert.

Lokalwährungen als Zusatzchance

Anleger können bei Schwellenländeranleihen zusätzlich Währungschancen mit Lokalwährungsbonds nutzen. Vor allem der Blick auf Asien kann sich im aktuellen Umfeld lohnen. Die Region sei von der Ukraine-Krise kaum betroffen, und die wirtschaftlichen Fundamentaldaten seien intakt, konstatiert Co-Fondsmanagerin Julia Ho des Schroder ISF Asian Local Currency Bond Fund (LU0358729142 für Privatanleger, LU0358730587 für Großanleger): „Asiatische Anleihen bieten damit potenziell eine gute Diversifikation vor allem in turbulenten Zeiten.“ Auf zehn Jahre lag zuletzt die jährliche Wertentwicklung des Fonds bei 6,8 Prozent auf Eurobasis.

Der Schwerpunkt liegt derzeit auf Staatsanleihen, etwa aus China, Südkorea, Singapur, und Malaysia. Bei Unternehmensanleihen sei man Ho zufolge etwas vorsichtiger. „Die Weltkonjunktur könnte aufgrund der Ukraine-Krise einen Dämpfer erfahren. Wir gehen bei Unternehmensanleihen defensiv vor.“ Dies erklärt ebenso die Gewichtung von rund zwei Prozent in japanischen Bonds. Die Region, insbesondere die Währung, ist vor allem in turbulenten Zeiten als sicherer Hafen gefragt.

Auch auf die besonders hohe Gewichtung Chinas mit rund 30 Prozent geht Ho ein. Sie sagt, die Währung zeigte sich bemerkenswert robust inmitten der Krise, das Land verfüge zudem über einen starken Handelsbilanzüberschuss. Dieser erreichte im Vorjahr einen Rekord von 676 Milliarden US-Dollar. Auch hielten die Zuflüsse internationaler Investoren in das Land an, das stützt die Währung.

Indexanbieter erschließen China

Diese Entwicklung wird freilich von dem Umstand beflügelt, dass immer mehr globale Indexanbieter mittlerweile auch China-Bonds in ihren Gewichtungen berücksichtigen. Damit wird allein über passive Investmentfonds zusätzliches Kapital angezogen. 2020 wurden chinesische Staatsanleihen etwa im JP Morgan Government Bond Index – Emerging Markets aufgenommen. Obendrein seien die Renditen attraktiv, ergänzt Ze Yi Ang, Portfoliomanager des Allianz Renminbi Fixed Income Fund (LU0631904975 für Privatanleger, LU0634319239 für Großanleger). Zehnjährige Staatsanleihen rentierten zuletzt bei knapp drei Prozent.

Der Fonds selbst erzielte zuletzt eine Zehnjahresperformance von rund 4,9 Prozent per annum auf Eurobasis. Investiert wird vorwiegend in chinesische Staatsanleihen und in Anleihen von staatsnahen Banken. Rund zwanzig Prozent investiert Ang zudem in hochwertige Unternehmensanleihen. Dazu zählen etwa die vier großen Banken wie etwa die Bank of China sowie die China Construction Bank.

Anleger sollten allerdings die geopolitischen Entwicklungen auch in dieser Region gut im Auge behalten. Verschlechtern sich die Beziehungen zwischen China und Taiwan, könnten internationale Investoren ihr Kapital rasch abziehen.

% MEINE RENDITE

Die Zinswende findet aufgrund der steigenden Inflation beinahe weltweit statt und belastet dementsprechend auch die Bondmärkte. Chancen sollten deshalb sorgfältig und selektiv genutzt werden, etwa mit inflationsindexierten Anleihen bis hin zu Emerging-MarketBonds. Bei Lokalwährungsbonds können Anleger zusätzlich Aufwertungschancen nutzen. Grundsätzlich können aber auch größere Kursschwankungen an den Anleihemärkten nicht ausgeschlossen werden, vor allem dann, wenn sich die geopolitische Lage noch weiter verschärfen sollte. n

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