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FINANZVORSTÄNDE

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VERSICHERER

VERSICHERER

HÜTER DER FINANZEN

Ein gutes Gespür für Risiko und große Zahlen zeichnet einen Finanzvorstand bekanntlich aus. Das Aufgabenfeld hat sich stark erweitert und ist vielfältiger geworden. An der Finanz- und Investitionsfront schlägt den CFOs die Wucht der Regulatorik entgegen.

TEXT CHRISTOPH EISELE

RÜCKBLICK Q1

2021

Das bisherige Jahr stand im Fokus der makroökonomischen Herausforderungen, allen voran der hohen Inflation“, resümiert der Goldmedaillengewinner Walter Oblin (Platz 1 / 72,22 Punkte) von der Österreichischen Post AG. Verschärft habe sich die Lage durch die Unterbrechungen der internationalen Wertschöpfungsketten, verursacht durch den Ukraine-Krieg. Die Verwerfungen an den Märkten und die dadurch erforderlichen neuen Risikobewertungen setzen auch dem Finanzchef der OMV AG, Reinhard Florey (Platz 3 / 62,22 Punkte), zu. Der Konzern hat sich zur Klimaneutralität bis 2050 bekannt und will sich längerfristig zu einem reinen Chemiekonzern verwandeln. Der Finanzchef ist in einer solchen Transformation besonders gefordert. „Die Rolle des CFO hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Vom bloßen Hüter der Bilanz hin zum Performance-Management und zur regelmäßigen Kommunikation mit dem Kapitalmarkt. Der CFO ist sowohl Entscheider in Finanzangelegenheiten, oberster Risikomanager und auch kommunikativer Sparringspartner nach innen und außen“, sagt Florey. Zuletzt hat auch das nichtfinanzielle Reporting rund ums Thema Nachhaltigkeit stark an Bedeutung gewonnen. Das spürt auch Liane Hirner (Platz 5 / 55,56 Punkte) von der Vienna Insurance Group AG, die abermals als beste Frau des Rankings hervorgeht. Neben der Inflation, die im Versicherungsgeschäft „zu einer geringeren Bereitschaft für den Neuabschluss von Versicherungen führt, weil die Menschen weniger Geld zur Verfügung haben“, beschäftigt sie beruflich vor allem die massiv zunehmende Regulatorik: „Das hat in den letzten Jahren die Tätigkeit als CFO sehr stark beeinflusst, aber auch dessen Stellenwert weiter erhöht.“ Ein großes Thema in ihrem Aufgabenfeld ist der Fachkräftemangel geworden: „Wir beschäftigen uns intensiv damit, wie wir für die junge Generation weiterhin ein attraktiver Arbeitgeber sein können.“ Das Problem des Mitarbeitermangels ist auch dem Erstplatzierten, Walter Oblin, nicht neu: „Da geht es allen Branchen und Unternehmen des Landes gleich, auch wir als Post spüren die angespannte Lage am Arbeitsmarkt, nicht nur bei hochqualifizierten Fachkräften, sondern auch bei niedrig qualifizierten Arbeitskräften.“ Die Dynamik am Arbeitsmarkt sieht man etwa an den vielen Neu- und Umbesetzungen in der Branche. So übergab Andreas Sauer (Platz 22 / 32,63 Punkte) bereits Mitte 2021 sein Amt bei der Porr AG an Klemens Eiter, der das Unternehmen als jahrelanger Wirtschaftsprüfer bereits in- und auswendig kennt. Gregor Hofstätter-Probst (Platz 16 / 37,89) machte einen fliegenden Wechsel von der Unicredit Bank Austria AG zur Wüstenrot-Gruppe, die Felix Grünbichler (Platz 33 / 26,11 Punkte) im Juni 2021 verlassen hat. Auffällig sind übrigens auch die vielen Abgänge seit dem ersten Quartal 2021, in der Tabelle sind diese mit zwei Sternchen gekennzeichnet. n

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