DerBörsianer 3. Ausgabe, Q2 2014

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DerBörsianer, Ausgabe Nr. 03, 2. Quartal 2014

MARTIN KWAUKA AUS FÜR BANKGEHEIMNIS

MICHAEL SPINDELEGGER LEHREN AUS FINANZKRISE

FRANZ SCHELLHORN DER „TRIPLE-A“-SCHMÄH

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editorial

DerBörsianer, Ausgabe Nr. 03, 2. Quartal 2014

Editorial 3 Seitentaufe 3

MARTIN KWAUKA AUS FÜR BANKGEHEIMNIS

MICHAEL SPINDELEGGER LEHREN AUS FINANZKRISE

FRANZ SCHELLHORN DER „TRIPLE-A“-SCHMÄH

D A S FA C H M A G A Z I N F Ü R D E N Ö S T E R R E I C H I S C H E N K A P I TA L M A R K T

Ausgabe Nr. 03, 2. Quartal 2014

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Krieg der Sterne 18 BANKEN

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Chefredakteur

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DerBörsianer

Coverbild: Clemens Bednar

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Dominik Hojas

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EIN HONORIGER BANKER DerBörsianer des ersten Quartals 06

inklu

Z e r t i f isive k S p e z i aa t e l

RANKING Österreichs 50 wichtigste Fondsmanager 12

ARTS ASSET MANAGEMENT 19 · BINDER GRÖSSWANG 38 · ECKER & PARTNER 57 · ERGO AUSTRIA INTERNATIONAL AG 45 · ERSTE ASSET MANAGEMENT 20 · ERSTE GROUP BANK AG 22, 37, 42 · FITCH 16 · GENERALI GRUPPE 24 · HELVETIA VERSICHERUNGEN AG 44, 64 · HYPO ALPE ADRIA AG 15, 59 · IMMOFINANZ AG 34 · LIPPER 19, 49 · MATEJKA & PARTNER 12, 28, 40 · MORNINGSTAR 19 · OMV AG 57 · PIONEER INVESTMENTS AUSTRIA 13, 40 · RBI 6, 39 · RAIFFEISEN CENTROBANK AG 23, 42, 50 · RLB OÖ 15 · S&P CAPITAL IQ 18 · STRABAG SE 40 · TELEKOM AUSTRIA AG 46, 57 · UNICREDIT BANK AUSTRIA AG 42, 51 · VOESTALPINE AG 51, 57 · WIENER BÖRSE AG 39, 46 · WOLFORD AG 66 · UVM.

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ie Fondsratingagentur S&P Capital IQ streicht die Segel. Wie stark sich die Welt der Fondsratings durch den Rückzug verändern wird, ist schwer zu beurteilen. Fakt ist, dass Investoren, die an Fondsbewertungen interessiert sind, auch weiterhin aus dem Vollen schöpfen können. Dass das nicht nur zum Vorteil gereicht, sondern sogar Verwirrung stiften kann, belegt der Ratingvergleich populärer Fonds (S. 18). Die Änderung der Bankenabgabe wird die im Vorjahr geleisteten Zahlungen von mehr als 600 Millionen Euro als Schnäppchen erscheinen lassen. Besonders hart trifft es die Regionalbanken, deren Abgabenlast sich mitunter verdoppelt. Ihr Widerstand ist in den vergangenen Wochen aber erlahmt, die Stimmung zwischen Wut und Resignation (S. 14) geblieben. Für Aufregung sorgt auch die Ausweitung des Fit-&-Proper-Tests für Aufsichtsräte (S. 36), versetzt dieser doch altgediente „Finanzler“ zurück in ihre Studienzeit, was vereinzelt für Aufregung sorgt. Staatliche Pensionen werden garantiert niedriger, auch wenn dies die heimische Bundesregierung nur ungern kommuniziert. DerBörsianer ist der Pensionslüge (S. 24) auf den Grund gegangen und hat die Rolle des Kapitalmarkts unter die Lupe genommen. Kommunizieren ist auch das Stichwort des nächsten Beitrags. Wie man vom Bezirksjournal ins „Wall Street Journal“ kommt (S. 56), erklären PR-Profis heimischer börsennotierter Konzerne, für die internationale Konzernkommunikation zum Alltag geworden ist.

Bleibt noch DerBörsianer des ersten Quartals (S. 06): Karl Sevelda. Ich habe ihn nach der Mega­ kapitalerhöhung getroffen und mit ihm über die Krim-Krise sowie die zukünftige Strategie der laut seinen eigenen Aussagen „krass“ unterbewerteten Bank gesprochen. Viel Vergnügen mit DerBörsianer und der Beilage „Spezial Zertifikate“ wünscht Ihnen

Dominik Hojas d.hojas@derboersianer.com PS: Leserpost nehmen wir unter redaktion@derboersianer.com gern entgegen. Die nächste Ausgabe erscheint um den 10. Juli 2014. Bis dahin täglich www.derboersianer.com

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Das Fachmagazin für den österreichischen Kapitalmarkt

36

06

FIT & PROPER. Zurück an die Schulbank.

Cover

INTERVIEW. Karl Sevelda: Krim-Krise ist zu managen.

Leitartikel Haben Sie schon einmal Beamte gesehen, die sich selbst abgeschafft haben?

Ein honoriger Banker

06

Karl Sevelda: ein „Giebelkreuzler“ im Karrierhoch. DerBörsianer des Quartals im Gespräch über die „krasse“ Unterbewertung seiner Bank und die zukünftige Strategie. www.derboersianer.com/bilder

Karl Sevelda

06 Banken

info unternehmensindex 3 Banken-Generali Investment 12 Agenda Austria 59 AK Wien 62 Allianz Invest KAG 41 Alpari 23, 34 Andritz AG 40 Arts Asset Management 19 AT&S AG 46 Bawag PSK Invest 34 BDO Austria 52 Binder Grösswang 38 Börse Frankfurt Zertifikate AG 50 BPV Hügel 54 CHSH 54 Do & Co AG 46 Easybank AG 43 Ecker & Partner 57 Ergo Austria International AG 45 Erste Asset Management 20 Erste Group Bank AG 22, 37, 42 Erste Sparinvest KAG 34 Feri Trust 19

Finance Trainer 38 Finanzmarktaufsicht 20, 36 Fitch 16 Fondsconsult Research 19 Generali Gruppe Österreich 24 Helvetia Versicherungen AG 44, 64 Hypo Alpe Adria AG 15, 59 Hypo Landesbank Vorarlberg 14 Hypo NOE Gruppe 15 Immofinanz AG 34 Institut für Wirtschaftsforschung 24 Kepler Cheuvreux 23 Kepler Fonds KAG 48 KPMG Austria AG 42, 52 Lipper 19, 49 Matejka & Partner 12, 28, 40 Metrum Communications 34, 51 Morningstar 19 Oberbank AG 15 OMV AG 57 ÖRAG 34 Palfinger AG 47

Index: Auszug von Unternehmen in dieser Ausgabe

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Pioneer Investments Austria 13, 40 PWC Österreich 53 RBI 6, 39 RCM 24, 62 Raiffeisen Centrobank AG 23, 42, 50 Raiffeisen KAG 48 RLB OÖ 15 Raiffeisenlandesbank Vorarlberg 14 S&P Capital IQ 18 Strabag SE 40 Taylor Wessing 55 Telekom Austria AG 46, 57 UniCredit Bank Austria AG 42, 51 Uniqa Insurance Group AG 40 Valartis Bank AG 22 Vienna Insurance Group AG 45 Voestalpine AG 51, 57 VÖIG 48 VVO 44, 45 Wiener Börse AG 39, 46 Wiener Privatbank SE 23 Wolford AG 66

Zwischen Wut und Resignation

14

Fonds

Krieg der Sterne

18

Vorsorge

Die große Pensionslüge

24

Recht

Aufsichtsräte im Prüfungskeller

36

Börse

Die Macht der ATX-Jury

39

Public Relations

Vom Bezirksblatt ins „Wall Street Journal“

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Inhalt 5

18

FONDSRATINGS. Krieg der Sterne.

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Märkte Ranking

12

www.derboersianer.com/ranking

22

Die Entwicklung der Weltbörsen und Topaktien der Analysten.

Marktgeflüster

27

Martin Kwauka: Das Ende des Bankgeheimnisses.

Kursdaten

Terminkalender

Darüber spricht man in den Branchen: Köpfe, Deals, News, Trends und Events.

Banken Versicherungen Aktiengesellschaften Fonds Zertifikate Public Relations Berater Recht

Michael Spindelegger Europa zieht Lehren

42 44 46 48 50 51 52 54

Off-Topic

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Marktausblick von Wolfgang Matejka zur Wiener Börse.

Meinungen

28

Kursdaten vom österreichischen Kapitalmarkt.

Kolumne

PERSÖNLICHKEIT. Zehn Fragen an den Wolford-CFO.

Branchen

Die 50 wichtigsten Fondsmanager Österreichs.

Börsenwetter

66

FIRMENCHECK. So residiert die Helvetia Versicherungen AG.

28 Hypo Alpe Adria „Bad Bank“ 60 32

ProContra

62

Institutionen im Wortgefecht.

Firmencheck

www.derboersianer.com/termine

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Martin Kwauka Das Ende des Bankgeheimnisses

27

Franz Schellhorn „Triple-A“ trotz Schuldenschmäh

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42

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64

So residiert die Helvetia Versicherung

Q-Check 15.0: Krim-Krise als kurzfristiges Störfeuer an der Börse.

10

So denken unsere Parteien.

Die Termine des zweiten Quartals.

Event

aus der Finanzkrise

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48

www.derboersianer.com/galerie

Zehn Fragen an …

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Wolford-Vorstand Thomas Melzer.

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Karl Sevelda Vorstandsvorsitzender Raiffeisen Bank International AG Der 1950 geborene Banker ist seit 37 Jahren in der Branche tätig. Nach seinem Studium an der WU-Wien begann seine Karriere 1977 bei der Creditanstalt. 1998 wechselte er zur RZB. Seit Juni 2013 ist er an der Spitze der RBI wo er einen Vertrag bis 2017 hat. Zu seinen Hobbys zählen Reisen, Musik, Radfahren und Wandern.

Ein honoriger Banker Karl Sevelda, ein „Giebelkreuzler“ im Karrierehoch. DerBörsianer des Quartals im Gespräch über die „krasse“ Unterbewertung seiner Bank und die zukünftige Strategie. AUTOR DOMINIK HOJAS FOTOS CLEMENS BEDNAR

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Seitentaufe

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usgestattet mit einem schweren Belastungsrucksack der Regierung, trat der begeisterte Wanderer Karl Sevelda vor knapp einem Jahr seine Funktion als Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Bank International AG (RBI) an. Mit der Megakapitalerhöhung der RBI hat der stets gut gelaunte Banker mit 2,78 Milliarden Euro im Jänner mehr Geld hereingebracht als alle acht Kapitalerhöhungen an der Wiener Börse im Jahr 2013 zusammen. Bei der Rückzahlung des Partizipationskapitals wurde Sevelda hingegen von der Aufsicht eingebremst. Die Krim-Krise in der Ukraine und Russland hat ihn vor eine Herausforderung gestellt. Wir haben unseren Mann des ersten Quartals 2014 in seinem Büro zum Gespräch getroffen.

Ganz ehrlich, wir groß war die Erleichterung nach der ­ egakapitalerhöhung? – Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, M aber ich habe natürlich immer an die RBI und den Erfolg geglaubt. Ich habe in voller Überzeugung dem Kapitalmarkt gesagt: Wenn ihr bei uns investiert, werdet ihr es sicher nicht bereuen. Wieso hat man so lange zugewartet? Es gab deshalb viele kritische Stimmen. – Natürlich hätte man schon wesentlich früher, noch unter meinem Vorgänger Herbert Stepic, in den Markt gehen können. Es hat ja zwei Jahre lang schon Vorbereitungsarbeiten gegeben. Ich glaube aber, dass der jetzige Zeitpunkt der beste war. Das wurde uns im Nachhinein auch bestätigt. Sind Sie nun mit der Kapitalausstattung zufrieden? – Unser erklärtes Ziel von zehn Prozent an echtem Eigenkapital, sprich

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Aktienkapital plus Rücklagen, haben wir de facto erreicht. Wirklich abgehakt ist der Punkt erst dann, wenn das Partizipationskapital zurückgezahlt ist. Wir haben wenig Lust, jeden Tag fast 600.000 Euro an Zinsen zu zahlen. Warum dauert die Rückzahlung des Partizipationskapitals so lange? – Wir glauben, dass wir dazu berechtigt und verpflichtet sind, es dem Steuerzahler so rasch wie möglich zurückzugeben. Es gibt Gespräche mit der Finanzmarktaufsicht und der Oesterreichischen Nationalbank. Ich kann nur Vermutungen anstellen, warum sich die Rückzahlung verzögert. Vermutlich werden die Situation in der Ukraine und die Entwicklung bei der Hypo Alpe Adria dabei eine Rolle spielen. Welchen Einfluss hat der Asset Quality Review (AQR) ­darauf? – Also der AQR kann auch nicht der Grund sein, warum wir nicht zurückzahlen dürfen, denn wir haben gemessen an den Mitbewerbern mit 63 Prozent eine sehr hohe „Coverage Ratio“, also durch Risikovorsorgen gedeckte „Non Performing Loans“, und so mit einem sehr hohen Prozentsatz vorgesorgt. Was halten Sie allgemein vom Stresstest. Bringt dieser Entlastungen für die europäische Bankenbranche? – Sie meinen den EBA-Stresstest nach den AQR? Ja vielleicht, ich hoffe sehr, dass er einen Beitrag leisten wird. Wir fühlen uns im Vergleich zu amerikanischen Banken sehr stark unterbewertet, also vom Markt schlecht behandelt. Obwohl gerade die RBI in den letzten Jahren die ertragsstärkste österreichische Bank war.

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info fakten Vermutlich fühlen Sie sich auch durch die (Über-)Regulierung benachteiligt. Was hat Sie die Bankenabgabe im Jahr 2013 gekostet? – In Österreich, Ungarn und der Slowakei zirka 190 Millionen Euro. Durch diese ganzen Abgaben, das exzessive Berichtswesen, die permanenten Stresstests und de facto keine Übergangszeiträume bei der Kapitalisierung müssen wir schon sehr aufpassen, dass wir wirklich ein ertragreiches und attraktives Papier am Markt bleiben. Wir suchen und wollen ja Investoren, die in uns investieren, weil sie an Wertzuwachs und Dividende glauben. Sie sind sehr lange in der Branche. Waren Banker jemals so unpopulär? – So hat es das sicher noch nie gegeben. 37 Jahre bin ich jetzt in der Branche, und eigentlich war es immer ein sehr honoriges Gewerbe.

KEY-FACTS BILANZERGEBNIS 2013

Konzernüberschuss sinkt um 23,6 Prozent auf 557 Millionen Euro Zinsüberschuss um 7,4 Prozent auf 3.729 Millionen Euro gestiegen Betriebserträge steigen um 8,2 Prozent auf 5.729 Millionen Euro Verwaltungskosten klettern auf 3.340 Millionen Euro Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen plus 14 Prozent Jahresüberschuss vor Steuern beträgt 835 Millionen Euro „Non-performing Loan Ratio“ auf 10,7 Prozent gestiegen Core Tier 1 Ratio (gesamt) stabil bei 10,7 Prozent Gewinn je Aktie um 0,89 Euro auf 1,83 Euro gefallen

GRÖSSTE KAPITALERHÖHUNGEN

Also „den Spekulanten“, von dem alle reden, den finde ich bei Ihnen auch nicht? – Nein. Wenn wir in Österreich einen Fi­ nanzminister haben – ich werde nicht sagen, wer das war –, der in einer Wahlkampfrede sagt, dass er froh ist, keine Aktien zu besitzen, weil er nicht spekuliert, dann wissen Sie ungefähr, wie die Einstel­ lung der Österreicher zum Kapitalmarkt ist. Ich dachte, Raiffeisen hat stets einen guten Draht zum Finanzminister? – Wir bemühen uns um gute Drähte zu den Finanz­ ministern und überhaupt zur Politik. Es gelingt uns halt nicht immer, weil die Interessen der Politik nicht immer mit jenen der Wirtschaft ident sind. Wenn Sie sich das Wissen über den Kapitalmarkt an­ schauen, würden selbst Sie graue Haare bekommen. Wechseln wir das Thema. Wie hoch ist das Exposure in der Ukraine? – Wir haben per Ende 2013 ein Exposure von 3,6 Milliar­ den Euro. Aktuell kommen sogar mehr Kunden zu Auslandsbanken als früher, weil es als Ort der Sicherheit gesehen wird. Wie hoch sind die Verluste durch die Krise vor Ort? – Wir gehen aktuell davon aus, dass negative Effekte aus Währungs­ abwertungen kommen werden. Weil natürlich immer ein relativ hoher Anteil in Fremdwährung finanziert ist. 2013 haben wir noch einen Gewinn von 101 Millionen Euro erwirtschaftet. Dadurch, dass die Ukraine stark von EU, EMF und USA gestützt wird, erwarten wir in der Ukraine ein verbessertes Umfeld für unsere Bank. Die Situati­ on ist also „managebar“.

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2006 Erste Bank AG 2007 Immoeast AG 2014 Raiffeisen Bank International AG 2006 Immoeast Immobilien Anlagen AG 2009 Erste Group Bank AG 2007 Meinl European Land Ltd. 2007 Raiffeisen International Bank-Holding AG 2008 Vienna Insurance Group AG 2006 Immofinanz Immobilien Anlagen AG 2006 Meinl European Land Ltd.

2.92 Mrd. Euro 2.84 Mrd. Euro 2.78 Mrd. Euro 2.75 Mrd. Euro 1.74 Mrd. Euro 1.48 Mrd. Euro 1.24 Mrd. Euro 1.14 Mrd. Euro 0,92 Mrd. Euro 0,92 Mrd. Euro

Quelle: Wiener Börse AG

Wie konnte es so weit kommen? – Na ja, das kann ich mir schon erklären. Erstens: Vor der Krise ist einiges schiefgelaufen, was dann zur Krise geführt hat. Ich denke da an Lehman Brothers und die anderen Investmentbanken, die sehr viele Spekulations­ geschäfte betrieben haben. Das gilt auch für Österreich. Und der zweite Grund war, dass die Politik nicht gesagt hat, jetzt räumen wir auf und machen strengere Kapitalregeln, sondern in den Sonn­ tagsreden an den Biertischen wurde immer alles den Banken zu­ geschoben. Auch die hohe Staatsverschuldung war plötzlich die Schuld der Banken.

ECKPUNKTE DER STRATEGIE

Fokus auf die sechs attraktivsten Kernmärkte inklusive Österreich Überprüfung aller Länder und aktives RWA-Management Kosteneinsparungen bis 2016 im Umfang von 450 Millionen Euro Cost/Income Ratio bis 2016 zwischen 50 Prozent und 55 Prozent Harte Kernkapitalquote (CET 1) von 10  Prozent (bereits erreicht) Rückzahlung von 2,5 Milliarden Euro Partizipationskapital Mittelfristiger Return on Equity vor Steuern von rund 15 Prozent Umsetzung des Programms „Fit for Future 2016“

Die negativen Währungseffekte werden in der CEE-Region ein echtes Problem. – Wir haben zweifellos Kapital durch Abwer­ tungen verloren, insbesondere weil wir in der Ukraine doch hohe Fremdwährungskredite haben. Das Kapital dafür aber in Griwna halten müssen. Wir sprechen von 340 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Was macht man da dagegen? – Leiden! Und versuchen, die Ka­ pitalisierung der Netzwerkbanken aufgrund des Währungsrisikos so gering wie möglich zu halten. Was natürlich schwer möglich ist,

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Coverstory

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Sind die Sanktionen gegen Russland eine Gefahr? – In den vergangenen Wochen hat es sogar Zulauf von zehntausenden Kunden gegeben. Einige Konzerne haben ihre Angestelltenkonten erfreulicherweise in einem Schub zu uns verlegt. Ich kann nur hoffen, dass es zu keinen scharfen Wirtschaftssanktionen kommt, ausschließen kann man es natürlich nicht. Ich glaube, die Sanktionen, die von der EU beschlossen wurden, haben eher Symbolcharakter. Ich hoffe, es bleibt dabei und die Europäer lassen sich nicht von Amerika treiben, denn für Europa ist Russland ein ganz wichtiger Partner, auch als Zielland für Investitionen. Wird es zu Goodwill-Abschreibung bei Osttöchtern kommen? – Es war nie unsere Politik, überteuerte Banken einzukaufen, also nein. Wir haben insgesamt nur rund 550 Millionen „Goodwill“ im Konzern. Die größten Brocken davon entfallen auf Russland (237 Millionen Euro), gefolgt von Polen (200 Millionen Euro). Nächstes Thema: die Strategie. Welche Pläne verfolgen Sie bis 2016? – Das Schlagwort heißt „Optimierung“. Dahinter stecken die Kapital- und Effizienzverbesserung. Wir wollen bis zu 450 Millionen Euro einsparen. Das heißt in anderen Worten, wir wollen Ende 2016 die gleiche Kostenbasis wie 2012 haben. Dazu kommt die Fokussierung auf die Kernmärkte Polen, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Österreich und Russland. Das bedeutet nicht, dass wir uns aus allen anderen Regionen zurückziehen, aber es wird in ­Zukunft dunkle und hellgelbe Flecken auf der Raiffeisen-Landkarte geben. Wie steht es um die Verkaufspläne in der Ukraine, Ungarn und Slowenien? – Der geplante Verkauf in der Ukraine liegt vorerst auf Eis. Wir bleiben im Markt, denn wir haben mit der Raiffeisen Bank Aval aktuell die beste Bank des Landes. Den Verkauf in Ungarn haben wir auch abgesagt. Das Angebot um einen Euro war eine Frechheit. Gleiches gilt für Slowenien, wo wir uns bereits deutlich reduziert haben. Auch dort bleiben wir im Markt. Bleibt noch die Umsetzung der Regularien als Teil der Strategie. Besserung in Sicht? – Das erdulden wir. Haben Sie schon einmal Beamte gesehen, die sich selbst abgeschafft haben?

weil alle Regulatoren die Lokalbanken mit möglichst viel Kapital ausgestattet haben möchten.

Nein. Ich in meiner Position schulde niemandem Rechenschaft. Bei Ihnen ist das anders. – Ich bin gern bereit, meinen Aktionären Rechenschaft abzulegen oder meinen Einlegern. Ich mache das ungern mit dem Staat. Deshalb möchte ich, dass der Staat so schnell wie möglich aus der RBI rausgeht.

Das echte „Key-Country“ ist aber Russland, da ist die RBI sehr stark engagiert. – Zweifellos. Es ist zwar nicht das einzige „Key-Country“, aber im Jahr 2013 war der Gewinn mit 469 Mil­lionen Euro anteilsmäßig sehr hoch. Um das Übergewicht von Russland zu reduzieren, haben wir neben einigen anderen Gründen die Polbank gekauft, die von den Krediten gleich groß ist wie Raiffeisen Russland.

Die Aktionäre sind ein gutes Schlusswort. Was spricht denn aktuell für die RBI-Aktie? – Ich glaube, wenn sich die Probleme in der Ukraine und Russland lösen, dann kann sich die RBI-Aktie wieder sehr gut entwickeln. Dafür sprechen auch die ­direkt nach der Kapitalerhöhung erfolgte Aufnahme in den ATX Five, unsere solide Dividendenpolitik und die „krasse“ Unterbe­ wertung.

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gast kommentar Michael Spindelegger Vizekanzler und

Europa zieht Lehren aus der Finanzkrise

Bundesminister für Finanzen 1959 in Mödling geboren, schloss er 1983 sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien ab. Nach zahlreichen

Vizekanzler und Finanzminister Michael Spindelegger über die Bankenunion als wichtigen Schritt zur Stabilisierung des Bankensektors.

politischen Ämtern ist er seit 2011 Vizekanzler und seit Dezember 2013 Finanzminister.

I

über das Schicksal strauchelnder Institute entschieden werden n diesen Tagen wird ein wichtiger Schritt gesetzt, der den können. Banken sollen künftig rasch abgewickelt oder durch einen europäischen Integrationsprozess weiter vorantreiben wird. ebenfalls geplanten ESM-Restrukturierungsfonds mit europäischer Der Rat und das Europäische Parlament werden formal über Hilfe saniert werden. den einheitlichen Abwicklungsmechanismus abstimmen, der das Beide Lösungen sollen gewährleisten, dass der Steuerzahler künftig letzte noch ausstehende Element der Bankenunion darstellt. Danicht auf den vollen Kosten der Krisenbewältigung sitzen bleibt. Anmit zieht Europas Politik die Lehren aus der Finanzkrise. Mit dem fallende Kosten sollen von den Eigentümern und Gläubigern oder Abwicklungsmechanismus steht neben der Bankenaufsicht die – falls unzureichend – vom gemeinsamen Fonds getragen werden. zweite Säule der Bankenunion. Das Ziel ist klar: Die Politik muss den Dieser Fonds wird künftig von den Banken selbst gespeist. Schon Teufelskreis zwischen notleidenden Banken und den Steuerzahlern 2015 soll das Abwicklungssystem in Kraft treten. Klar war immer, durchbrechen. dass die Kosten für den Aufbau dieses 55 Milliarden Euro großen Vor zwei Jahren wurde erstmals der Begriff „Bankenunion“ genannt Fonds Europas Banken nicht überfordern dürfen. Viele Stimmen haals Möglichkeit, um die negative Spirale zwischen Staat und Bank ben auf eine rasche Auffüllung des Fonds gedrängt. Mit dem Aufbau zu trennen. Seither ist viel passiert, und wir haben eine große Struküber acht Jahre wurde ein tragfähiger Kompromiss gefunden. Mit turänderung im Bankensektor in die Wege geleitet. Österreich wird dem Konzept der Bankenunion wird daher die Aufsicht, Abwicklung mit den 18 Mitgliedstaaten der Eurozone starten, aber ich bin übervon Banken sowie deren Finanzierung auf ein und dieselbe, nämlich zeugt, dass die Bankenunion bald wachsen wird, da sie auch den auf europäische Ebene gehoben. Die finanziellen Kosten werden Nicht-Euro-Staaten offensteht. Bereits im November wird zudem nicht mehr vom Staat getragen, weswegen auch das Ziel der Trendie Europäische Zentralbank (EZB) die Aufsicht über die Banken nung von Staat und Bankensektor erreicht wird. der Eurozone übernehmen. Damit wird die aufsichtsrechtliche und Die Auswirkungen für die Banken werden unterschiedlich sein. aufsichtspraktische Fragmentierung der Eurozone sukzessive reduAuf jeden Fall werden die Banken mit Beitragszahlungen zum Abziert, und ein einheitlicher Aufsichtsraum entsteht. wicklungsfonds konfrontiert werden. Die großen Banken samt ihBevor eine neue Institution ihre Tätigkeit aufnimmt, muss sie priren Töchtern aus den Euroländern werden zudem mit der EZB eine mär Klarheit über die Qualität der Beaufsichtigten haben. Daher gemeinsame neue Aufsichtsbehörde haben. Eine Stabilisierung der wird neben dem Asset Quality Review und der Risikoanalyse erFinanzmärkte ist bereits eingetreten. Mit den nun beschlossenen neut ein Stresstest durchgeführt. Ziel ist es, ein Vorwarnsystem Maßnahmen wird diese Stabilität weiter gezu errichten und so die Stabilisierung der stärkt und die Glaubwürdigkeit des Finanzeuropäischen Bankenlandschaft voranzumarktes erhöht. Europas und Österreichs treiben. Für notleidende Banken soll der Banken können sich damit wieder ihren Single Resolution Fund künftig eine AntKernaufgaben zuwenden und weiterhin wort bieten. Abwicklungsentscheidungen verantwortungsvoll für Sparer und Kreditwerden künftig von einem gemeinsamen nehmer tätig werden. Board getroffen. Binnen 24 Stunden soll Michael Spindelegger

Banken können sich wieder Kernaufgaben zuwenden.

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ran king

1. Platz Wolfgang Matejka

Die 50 wichtigsten Fondsmanager Österreichs

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ondsmanager arbeiten im Auftrag einer Fondsgesellschaft und betreuen einen oder mehrere Fonds, für deren Wertentwicklung sie verantwortlich sind. Das Ziel dabei lautet, unter einem bestimmten Risikograd höchstmögliche Erträge zu erwirtschaften. Herausragend aber ist ein Profi, wenn er die Konkurrenz aus anderen Fondskategorien abhängt.

Teilnehmer Um der Relevanz dieser Position Rechnung zu tragen, hat sich Der­ Börsianer für die dritte Ausgabe auf die Suche nach dem bedeutendsten Fondsmanager Österreichs gemacht. 50 Manager von 20 heimischen Kapitalanlagegesellschaften (KAGs) wurden ausgewählt. Diese waren wahlberechtigt und haben ihre Kollegen bewertet. Die Redaktion hat keinen Einfluss auf das Resultat. Auffällig beim Endergebnis war die niedrige Punkteanzahl der Bestplatzierten im Vergleich zu den Fachrankings der vergangenen Ausgaben von DerBörsianer. So konnte der Sieger des Investor-Relations-Rankings, Harald Hagenauer (Post AG), 89 Punkte und der Gewinner des Journalisten-Rankings, Michael Nikbakhsh (Profil), 78 Punkte erreichen. Ursache dafür ist eine geringe Vernetzung der Branche, sprich viele Fondsmanager kannten sich kaum und waren daher mit Einschätzungen zurückhaltend.

Topplatzierungen An die Spitze des Rankings haben es drei alte Hasen mit ihren Österreich-Aktienfonds geschafft. Wolfgang Matejka wurde von den Branchenkollegen mit 37,60 Punkten (Platz 1) zum wichtigsten Fondsmanager Österreichs gewählt. Ihm folgen hauchdünn der Pioneer-InvestmentsFondsmanager Friedrich Erhart (2) und Alois Wögerbauer (3) von der 3 Banken Generali Investment mit je 37,20 Punkten. Auf den Plätzen vier und fünf folgen mit 33,60 Punkten Angelika Millendorfer, Raiffeisen KAG, und Hendrik Leber von der Masterinvest KAG mit 29,60 Punkten.

info ranking

Matejka & Partner Asset Management

Führende Fondsgesellschaften Zu den besten Fondsgesellschaften im Ranking gehören die Pioneer Investments Austria (1), die Volksbank Invest KAG (2) und die Raiffeisen KAG (3), deren Manager die meisten Bewertungspunkte erhielten. Auch die Fondsmanager der 3 Banken Generali Investment und die der Bawag PSK Invest werden auf den Plätzen vier und fünf für ihre Arbeit belohnt. TOP 5 FONDSGESELLSCHAFTEN

1. Platz

Pioneer Investments Austria

Friedrich Erhart

2. Platz

Volksbank Invest KAG

Ulrich Baumann

3. Platz

Raiffeisen KAG

4. Platz

3 Banken Generali Investment

5. Platz

Bawag PSK Invest

Angelika Millendorfer Alois Wögerbauer Silvia Covar

Top Fondsmanagerinnen In der männerdominierten Branche stechen dennoch einige erfolgreiche Fondsmanagerinnen heraus. Unter den 50 wichtigsten Fondsmanagern Österreichs waren acht Frauen vertreten, davon drei in den Top Ten. Angelika Millendorfer (4) mit 33,60 Punkten von der Raiffeisen KAG führt die Riege vor Margarete Strasser (6) mit 28,80 Punkten von Pioneer Investments und Silvia Covar (7) mit 28,40 Punkten von der Bawag PSK Invest an. In die „Top 5“ haben es auch Marina Kamleitner (19), Kepler Fonds KAG, und Gabriela Tinti (24), Erste Sparinvest KAG, geschafft. TOP 5 FONDSMANAGERINNEN

4. Platz

Angelika Millendorfer

6. Platz

Margarete Strasser

7. Platz

Silvia Covar

Bawag PSK Invest

19. Platz

Marina Kamleitner

Kepler Fonds KAG

24. Platz

Gabriela Tinti

Raiffeisen KAG Pioneer Investments Austria

Erste Sparinvest KAG

BEWERTUNGSKRITERIEN

Alle 50 nominierten Kandidaten konnten sich gegenseitig bewerten. Das Ergebnis des Rankings wurde mit dem Mittelwert aller Bewertungen berechnet und in Prozent umgewandelt. Eine Person kann maximal eine Bewertung von 100 Prozent erreichen. Bei Punktegleichheit zweier oder mehrerer Personen entscheidet die höchste Einzelbewertung. Die Kandidaten konnten keine Bewertung für sich selbst abgeben.

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3. Platz Alois Wögerbauer 3 Banken Generali Investment

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Platz Punkte Trend Name

Unternehmen

1. 37,60

Matejka Wolfgang

Matejka & Partner Asset Management

2. 37,20

Erhart Friedrich*

Pioneer Investments Austria

3. 37,20

Wögerbauer Alois*

3 Banken Generali Investment

4. 33,60

Millendorfer Angelika

Raiffeisen KAG

5. 29,60

Leber Hendrik

Masterinvest KAG

6. 28,80

Strasser Margarete

Pioneer Investments Austria

7. 28,40

Covar Silvia

Bawag PSK Invest

8. 26,80

Baumann Ulrich

Volksbank Invest KAG

9. 26,00

Simbürger Horst

Volksbank Invest KAG

10. 25,20

Willert Leo

C-Quadrat KAG

11. 24,80

Sikora Robert

Allianz Invest KAG

12. 22,40

Odehnal Thomas*

Volksbank Invest KAG

13. 22,40

Hauser Anton*

Erste Sparinvest KAG

14. 22,00

Schuster Andreas*

Masterinvest KAG

15. 22,00

Perus Herbert*

Raiffeisen KAG

16. 21,60

Kukacka Michael

Ringturm KAG

17. 20,80

Buchner Martin*

Bawag PSK Invest

18. 20,80

Kober Harald*

Erste Sparinvest KAG

19. 20,40

Kamleitner Marina*

Kepler Fonds KAG

20. 20,40

Steinberger Volker*

Pioneer Investments Austria

21. 18,80

Zeitlhofer Reinhold

Kepler Fonds KAG

22. 18,40

Hinterhofer Martin*

Raiffeisen KAG

23. 18,40

Neuhold Thomas*

Gutmann KAG

24. 18,40

Tinti Gabriela*

Erste Sparinvest KAG

25. 18,00

Palmetshofer Andreas

3 Banken Generali Investment

26. 17,60

Kuzmanoski Anton

Allianz Invest KAG

27. 16,80

Zöhrer Manfred*

Security KAG

28. 16,80

Ladreiter Peter*

Security KAG

29. 16,40

Schardax Franz

Spängler Iqam Invest

30. 16,00

Leithenmüller Werner*

3 Banken Generali Investment

31. 16,00

Lindorfer-Kubu Isolde*

Spängler Iqam Invest

32. 16,00

Karre Hannes*

Bawag PSK Invest

33. 15,60

Mittermann Arno

Julius Meinl Investment

34. 15,20

Zauner Roland

Kepler Fonds KAG

35. 14,00

Böger Andreas*

C-Quadrat KAG

36. 14,00

Stangelberger Christoph*

Allianz Invest KAG

37. 13,20

Winkler Stefan

Security KAG

38. 12,80

Von Zitzewitz Caspar

Valartis Asset Management KAG

39. 12,40

Miksits Jaqueline*

Julius Meinl Investment

40. 12,40

Zeinitzer Matthias*

Spängler Iqam Invest

41. 12,00

Trimmal Gerald

Valartis Asset Management KAG

42. 11,20

Binder Robert*

Julius Meinl Investment

43. 11,20

Manigand Michel*

Tirolinvest KAG

44. 10,80

Pecha Silvia*

Gutmann KAG

45. 10,80

Roy Fabrice*

Valartis Asset Management KAG

46. 10,40

Eckart Christoph*

C-Quadrat KAG

47. 10,40

Wasmayer Stephan*

Gutmann KAG

48. 10,40

Schmarl Herbert*

Tirolinvest KAG

49. 10,00

Egger Thomas

Macquarie Investment Management

50. 9,60

Rupprechter Roland

Masterinvest KAG

2. Platz Friedrich Erhart Pioneer Investments Austria

Liste zum Download: www.derboersianer. com/ranking

* Bei Punktegleichheit zählt die höchste Einzelbewertung.

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Zwischen Wut und Resignation Die Änderung der Bankenabgabe wird die im Vorjahr branchenweit geleisteten ­Zahlungen von mehr als 600 Millionen Euro als Schnäppchen erscheinen lassen. ­Besonders hart trifft es die Regionalbanken, deren ­Abgabenlast sich mitunter beinahe verdoppelt. Ihr Widerstand ist in den vergangenen Wochen aber erlahmt. AUTOR HANS WEITMAYR

E

s war das, was man gemeinhin einen Aufschrei nennt. Ursache der Empörung war der Beschluss, das Bankenabgabengesetz zu ändern. Ausgestoßen haben den Aufschrei vor allem regionale Bankmanager. Der Grund lag dabei nicht gar so sehr in der erhöhten Steuerbelastung, sondern viel mehr in der aus Sicht der Regionalbanken unfairen Bevorzugung der bundesweit agierenden Institute. Besonders groß war der Ärger im Westen des Landes: Dem Entwurf der Bundesregierung entsprechend, würde die Stabilitätsabgabe für Regionalbanken um bis zu 80 Prozent teurer, sagten etwa Wilfried Hopfner und Michael Grahammer, die bei-

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den Vorstandsvorsitzenden der Raiffeisenlandesbank Vorarlberg und der Hypo Landesbank Vorarlberg, in einer gemeinsamen Erklärung.

Derivate des Anstoßes Die neue, adaptierte Abgabe sehe demnach als Basis für die Bemessungsgrund­lage für die Stabilitätsabgabe ausschließlich die Bilanzsumme abzüglich Eigenkapital und Spareinlagen vor. Das Derivatvolumen hingegen soll von der Besteuerung wie berichtet ausgenommen werden. „Diejenigen, die ihrem Kernauftrag immer treu geblieben sind und das Wachstum der

heimischen Unternehmen finanziert und die Finanzkrise nicht verursacht haben, sollen jetzt bestraft werden“, so Hopfner, der auch als Obmann der Vorarlberger Banken in der Wirtschaftskammer Vorarlberg agiert. Er verlangte bei Bekanntgabe des Vorhabens eine Zweckwidmung der Bankenabgabe, „sprich eine Anrechnung auf Einlagensicherungsfonds sowie eine geringere Belastung für Regionalbanken“. Laut Grahammer wäre wiederum allein die Hypo Landesbank Vorarlberg mit weiteren 6,1 Millionen Euro pro Jahr betroffen. „Jährlich müssten wir damit 13,6 Millionen Euro an Bankenabgabe nach Wien abtreten“, stellte der Hypo-Chef fest. Dies wollte

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Banken

man im Jänner, als die Pläne zum ersten Mal offiziell bekanntwurden, „sicherlich nicht akzeptieren“. Denn, so der Vorwurf, die Bundesregierung führe mit ihren Plänen eine massive Wettbewerbsverzerrung und eine Verteuerung der Finanzierung der heimischen Wirtschaft herbei. „Jedem Abgeordneten, der diesem Entwurf zustimmt, muss klar sein, dass damit die Kunden mehr für ihre Kredite zahlen und Bankdienstleistungen teurer werden müssen“, so Hopfner. Gemeinsam mit Grahammer forderte er „ein nochmaliges Überdenken“ und „die Einarbeitung unserer Überlegungen in den Gesetzesentwurf“.Was jedoch nicht geschehen ist. Am 1. April trat das

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Gesetz in Kraft. Einen zuvor von der Bankenindustrie vorgeschlagenen Deal, an der Rettung der Hypo Alpe Adria AG teilzunehmen, wenn dafür die Einführung der Steuer vom Tisch gewischt würde, hat die Regierung vom Tisch gefegt. Das Resultat: pure Resignation. So lässt der vor wenigen Wochen noch so streitbare Vorarlberger Hypo-Chef auf Anfrage nur noch über die Pressestelle ausrichten, es gebe nichts Weiteres, worüber man sich äußern könne, keine neuen Erkenntnisse lägen auf dem Tisch. Sogar bei der Oberbank AG stellt man sich tot, die letzte Wortmeldung von Vorstand Franz Gasselsberger erfolgte zu dem Thema im Jänner.

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Verfassungsrechtliche Bedenken Auch bei der Hypo NOE Gruppe will man sich zu der Causa nicht mehr äußern. Aus ihrem Umfeld hört man aber unter anderem den Vorwurf, mit der Aufgabe der Besteuerung der Derivate des großen Handelsbuchs zulasten der Besteuerung der Bilanzsumme widerspreche die Regierung folgender im Verfahren vor dem Verfassungsgerichtshof abgegebenen Erklärung: „Es ist ein Anliegen des Gesetz­gebers, risikoarme Bankgeschäfte zu begünstigen und risikoreiche Bankgeschäfte zu verteuern.“ Durch die beträchtliche Belastung aufgrund der Stabilitätsabgabe würden

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Kunden müssen ­damit mehr für ­Kredite zahlen. Michael Grahammer

Geschäfte mit niedrigem Risiko und damit zumeist niedriger Marge unrentabel wer­ den, während riskantere Geschäfte noch profitabel blieben. Auch wenn der Verfas­ sungsgerichtshof im oben zitierten Urteil die verfassungsrechtlichen Grenzen für die Stabilitätsabgabe eher weit gezogen hat, fragt man sich im Kreis der Regionalban­ ken, ob diese weit massivere Einschrän­ kung der Ertragskraft vor allem kleinerer und regionaler Banken nicht doch verfas­ sungsrechtlich relevant sein kann. Einzig Heinrich Schaller, Chef der Raiffei­ senlandesbank Oberösterreich AG, zeigt sich bis zuletzt kämpferisch. Die Regional­ banken, die keine Staatshilfe in Anspruch genommen, sondern kleine und mittlere Unternehmen auch in schwierigen Zeiten der Krise solide und partnerschaftlich be­ gleitet hätten, belaste man nun überpro­ portional, so der Generaldirektor. Nicht nur das, auch der Realwirtschaft schade man: „Für jede Million, die Banken weniger Ei­ genkapital bilden könnten, gehen rund zehn Millionen Euro Finanzierungsvolu­ men für die Unternehmen verloren“, rech­ net Schaller vor. Die heimische Politik habe anscheinend vergessen, dass sie von den Instituten deutlich höhere Eigenkapital­ quoten verlange. „Eigenkapital müssen die Banken verdienen. So nimmt man es ihnen jedoch wieder weg.“

Das große Ganze Es stellt sich die Frage, ob die Bankenab­ gabe für den Finanzplatz dieselben nega­ tiven Auswirkungen hat wie für die Real­

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wirtschaft der kleineren und mittleren Unternehmen, die auf Finanzierung durch Kreditvergabe angewiesen sind. Und tatsächlich: Hier sehen die Vorzeichen schon ein wenig anders aus. Das erkennt man, wenn man eine einschlägige Ein­ schätzung von Fitch zu dem Thema ana­ lysiert. Die neben Standard & Poor’s sowie Moody’s zu den drei wichtigsten Risikobe­ wertern der Welt zählende Agentur spricht sich nämlich durchaus für eine Reform der Bankenabgabe aus. Diese sollte für die Finanzierung einer Hypo Alpe Adria „Bad Bank“ und den Aufbau eines Bankenre­ strukturierungsfonds genutzt werden, denn dann würde die durch Verwaltung verursachte Teuerung im Bankensektor sinken, schreibt Fitch. Die Umwidmung der Bankenabgabe zur Finanzierung der Bad Band wäre die „am wenigsten schlimme“ Lösung für die öster­ reichischen Banken und sei wohl auch das wahrscheinlichste Ergebnis der Verhand­ lungen über die Zukunft der Hypo, so Fitch. Für die Banken wiederum wäre eine Re­ form der Bankenabgabe vorteilhaft. Sie sei 2013 absolut höher gelegen als in Deutsch­ land, wo der Sektor neunmal so groß ist. Auch versickere die Abgabe derzeit zum Großteil im Budget. Würde die Abgabe in eine Bad Bank und einen Restrukturie­ rungsfonds umgeleitet, dann würde sich mit der Zeit die Abhängigkeit der Ban­ ken vom Staat beim Abpuffern künftiger Schocks verringern. Auch könnten sich Banken jährliche Kosten von 150 Millionen Euro sparen, die sie sonst in den Restruk­ turierungsfonds hätten einzahlen müssen.

Zweifelhafte Stabilität Wobei die Regionalbanken auch beim The­ ma Finanzmarktstabilität skeptisch sind. Informell erfährt man aus dem niederös­ terreichischen Umfeld, dass ein Erreichen dieses Ziels letztlich fraglich erscheint. Denn der Zugang zu Eigenkapital werde aufgrund der geplanten Änderung noch mehr erschwert, was sowohl im Rahmen der Selbstfinanzierung durch thesaurierte Gewinne als auch der Eigenfinanzierung durch die Eigentümer gelten würde. Dies widerspricht nicht zuletzt den regulatori­ schen Anforderungen höherer Eigenmittel. Dazu kommt der internationale Wettbe­ werb. Nicht nur Fitch ist aufgefallen, dass

info idee ÄNDERUNG DER BANKENABGABE

Die Idee hinter der Änderung der Bankenabgabe (offiziell: Stabilitätsabgabegesetz), die mit 1. April 2014 in Kraft getreten ist: Die ursprüngliche Idee hinter der Änderung war es, die österreichischen Banken für die Auswirkungen der Finanzkrise auch in die finanzielle Verantwortung zu nehmen. Ähnliche Vorhaben gibt es auch auf gesamteuropä­ ischer Ebene. Inzwischen hat sich die Diskussion verselbstständigt – auch anlässlich der enormen finanziellen Schäden, die das Desaster rund um die Hypo Alpe Adria AG ausgelöst hat. Während der Bund eher dafür ist, die Einnahmen aus der veränderten Bankenabgabe zur Gänze zur zumindest teilweisen Abdeckung dieser Schäden zu verwenden, gibt es aus den Bundesländern zahlreiche Stimmen, die im Rahmen des Finanzausgleichs fordern, dass die entsprechenden Anteile an die Länder zurückfließen.

info kritik KRITIK DER REGIONALBANKEN

Die Konsequenzen der geplanten Änderungen gehen massiv zulasten des Kreditgeschäfts und kleinerer Institute: 1. Der Wegfall der Abgabe für Derivate bei gleichzeitiger massiver Erhöhung des Satzes für Bilanzvolumen sowie des Sonderbeitrags entlastet Derivatgeschäfte und bestraft das Kerngeschäft der Banken, nämlich Kreditund Einlagengeschäft. 2. Die Steigerung des Satzes geht aufgrund der stärkeren Anhebung des Satzes für kleinere Bilanzsummen massiv zulasten kleinerer und regionaler Institute. 3. Für eine Regionalbank führt dies in Summe zu einer Erhöhung der Steuerlast in der Größenordnung von 80 Prozent bis 90 Prozent.

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Banken

die Abgabenlast in Österreich im Vergleich zu Deutschland unverhältnismäßig größer ist. So erklärt Franz Rudorfer, Geschäftsführer der Wirtschaftskammer Österreich, Bundessparte Bank und Versicherung: „Schon jetzt müssen Österreichs Kreditinstitute mit deutlich höheren Belastungen zurechtkommen als Mitbewerber in anderen EUMitgliedstaaten.“ Demnach würden deutsche Kreditinstitute für 2013 weniger als 500 Millionen an Bankenabgaben leisten, in ­Österreich müsste die Branche 640 Millionen Euro an die Republik überweisen. Doch egal, wie man es dreht und wendet, will man die Bankenabgabe aus wirtschaftlicher Sicht und zu einem halbwegs verträglichen und sinnvollen Ende bringen, schein kein Weg an einer Zweckwidmung vorbeizuführen. Das Problem dabei: In der Politik ist diese Forderung noch nicht ganz angekommen. Zwar hatte Bundeskanzler Werner Faymann noch Mitte März erklärt, die Bankenabgabe würde zur Gänze für die „Behebung der Hypo-Schäden“ verwendet. Allerdings gab es Ende März Widerworte von Parteigenossin Renate Brauner, ihres Zeichens Finanzstadträtin von Wien. Ein solche ausschließliche Widmung hielte Brauner für „verantwortungslos“, würden Bundesländer doch in diesem Fall auf ihren Anteil aus der Bankenabgabe verzichten müssen. An die Bundeshauptstadt sind im Vorjahr gut 33 Millionen Euro aus der

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info fakten AUSWIRKUNGEN DER BANKENABGABE

Regionalbanken belastet man damit überproportional. Heinrich Schaller

Bankenabgabe geflossen. Die Bankenabgabe sei nicht zur Bewältigung des HypoDesasters geschaffen worden, sondern um bei der Bewältigung der Krise auch die Mitverantwortlichen heranzuziehen, argumentierte die Ressortchefin. Sollte der Bund in Sachen Länderanteil trotz allem einseitig handeln und den Ländern ihren Bankenabgabenanteil streichen, käme das einem Aufschnüren des Finanzausgleichs und Stabilitätspakts gleich. „Ob das in unsicheren Zeiten klug wäre, glaube ich nicht“, so Brauner. Die Diskussion um die Bankenabgabe wird also weitergehen. Zu hoffen bleibt, dass sie nicht der Politik allein überlassen bleibt.

Der Entwurf zur Änderung des Stabilitätsgesetzes sieht folgende Änderungen vor: Der Satz zur Stabilitätsabgabe wird für Bilanzsummen unter 20 Milliarden Euro von 0,055  Prozent auf 0,09  Prozent erhöht, der Satz für Bilanzsummen über 20 Milliarden Euro von 0,085  Prozent auf 0,11  Prozent. Dies ist eine Steigerung des allgemeinen Steuersatzes für kleinere Institute von mehr als 60 Prozent, für größere Bilanzsummen von knapp 30  Prozent. Der Sonderbeitrag zur Stabilitätsabgabe wird von 25 auf 45 Prozent erhöht. Die Stabilitätsabgabe für Derivate des Handelsbuchs wurde als Gegenmaßnahme gestrichen. (Argumentation in der Stellungnahme zum Gesetzesentwurf: Größere Banken können die Abgabenschuld leicht mit Verschiebung ins Ausland umgehen.)

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Krieg der Sterne Die Fondsrating-Tochter von Standard & Poor’s streicht die Segel. Das legt die Kernfrage nahe: Sind Fondsratings überhaupt geeignet, um Investoren die Produktauswahl zu erleichtern? AUTOR ROBERT WINTER FOTO NANDO MACHADO / SHUTTERSTOCK

D

er Interviewtermin eines österreichischen Fondsmanagers mit der Ratingagentur war fixiert. Wie aus heiterem Himmel wurde das Treffen im Jänner 2014 kurzfristig abgesagt. Die Begründung wurde per Post nachgereicht und sorgt für einen Knalleffekt. Im Schreiben der Ratingagentur war festgehalten: „S&P Capital IQ is likely to discontinue its fund research and funds ratings/gradings business. We expect this to be on around 31st March 2014.“ Das bedeutet auf gut Deutsch, dass das 2010 gegründete Unternehmen S&P Capital IQ, eine Tochtergesellschaft der weltweit täti-

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gen Ratingagentur Standard & Poor’s, bei der qualitativen Bewertung von Investmentfonds das Feld räumt. Das ist bemerkenswert, ist doch Standard & Poor’s eine jener Agenturen, die quantitative Fondsrankings und qualitative Bewertungen von Fondsmanagern entscheidend geprägt haben. Trotz mehrerer Anfragen an S&P Capital IQ von DerBörsianer wurden die Hintergründe und das Ausmaß des Rückzugs ebenso wenig kommuniziert wie das weitere Vorgehen, das etwa in eine Veräußerung des Geschäftsbereichs oder in eine Liquidation münden könnte. Somit ist es durchaus möglich, dass die qualitativen Auszeichnungen von Investment-

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Fonds

fonds, die Fondsanalysten von S&P Capital IQ dekorierten, die besten Fonds einer Peer-Group mit Qualitätssiegeln in Form der Edelmetallplaketten „Platin“, „Gold“ und „Silber“, passé sind. Es sei denn, es wiederholt sich die Geschichte von 2007, als sich Standard & Poor’s aus dem Bereich der quantitativen Bewertung von Investmentfonds, dem berühmten „Sterne-Rating“, zurückzog. Ganz verschwunden sind die Sterne jedoch nicht, wurden sie doch im Frühjahr 2007 von der Ratingagentur Morningstar übernommen.

Analysemethoden nur bedingt geeignet. Leo Willert

Deutliche Abweichungen Wie stark sich die Welt der Fondsratingagenturen durch den Rückzug der Standard-&-Poor’s-Tochter verändern wird, ist aus derzeitiger Sicht nur schwer zu beurteilen. Fakt ist, dass Investoren, die an Fondsbewertungen interessiert sind, auch weiterhin aus dem Vollen schöpfen können. Dass das nicht nur zum Vorteil gereicht, sondern sogar Verwirrung stiften kann, belegt der Ratingvergleich populärer Fonds. So wird etwa der flexible Mischfonds „Car­mignac Patrimoine“ bei Morningstar sowohl beim Fondsrating als auch bei der Qualitätsbeurteilung des Fondsmanagements mit der jeweils zweitbesten Note in Form von vier Sternen und dem Qualitätssiegel „Silver“ bedacht. Deutlich schlechter kommt der Fonds bei der Ratingagentur Feri Trust weg. Mit der Note (C) wird dem Produkt nur „durchschnittliche Qualität“ zugestanden. Ähnlich sehen das die Experten von Fondsconsult Research, die dem Carmignac-Depot die „Fondsnote 3“ geben. Ein ähnliches Muster zeigt sich beim weltweiten Aktienfonds „Carmignac Investissement“, der von Morningstar mit vier Sternen und „Silver“ ausgestattet wird, während das Urteil von Feri Trust mit der Note (D), was unterdurchschnittlicher Qualität entspricht, deutlich herber ausfällt. Auch beim „C-Quadrat Arts Best Momentum“ scheiden sich die Geister. Bei den Ratingagenturen Morningstar und Lipper ist der Fonds als mittelmäßig bis gut eingestuft, bei Feri Trust wird der Aktiendachfonds mit dem Rating (E) „schlechte Qualität“ bedacht. Im Gegensatz dazu fallen Bewertungen für Fonds, die in den vergangenen Jahren besonders gut gelaufen sind, nahezu einhellig positiv aus. Das wird etwa am „JPMorgan JPM Europe Equity Plus“ ersichtlich, der bei allen Ratingagenturen Topbewertungen erhält. Übrigens: Anleger, die in der Tabelle (Seite 20) angeführten Fondsratings mehrerer Agenturen vergleichen wollen, werden nicht immer fündig. So beantwortet Roger Schneider, Senior Director der prominenten Agentur Fitch Ratings, die Anfrage von DerBörsianer wie folgt: „Die aufgelisteten Fonds sind derzeit nicht von Fitch Ratings im Rahmen des Fund Quality Ratings bewertet.“ Über die unterschiedlichen Einstufungen der Ratingagenturen ist Leo Willert, Fondsmanager und Entwickler des Handelssystems

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der C-Quadrat Arts Fonds, nicht überrascht. Willert: „Speziell bei der Bewertung quantitativ gemanagter Fonds sind die Analysemethoden von Ratingagenturen eher nur bedingt geeignet, Investoren eine profunde Hilfestellung zu geben.“ Zu sehr orientiert sich laut dem Fondsmanager der Analyseprozess von Ratingagenturen an herkömmlichem, diskretionärem Fondsmanagement.

Suche nach der Zauberformel

Dass unterschiedliche Einschätzungen von Ratingagenturen nicht ganz unabsichtlich erfolgen, betont ein Fondsexperte, der seinen Namen nicht im Magazin lesen will. Der Experte: „Jede Ratingagentur kocht ihre eigene Suppe und hat, auch aus Gründen der Abgrenzung zum Mitbewerber, ihre eigene Zauberformel gefunden.“ Aber welche der Formeln und Bewertungsansätze der Realität am besten entsprechen, sei, so der Kenner der Szene, dahingestellt. Über eines lässt sich jedoch nicht streiten: Ratingagenturen sind keine Non-Profit-Organisationen und müssen wie jeder andere Wirtschaftstreibende danach trachten, Geld in die Kasse zu bekommen. Dabei gibt es je nach Ratingagentur zwei Modelle. Ein Teil der Agenturen stellt Fondsgesellschaften für qualitative Fondsratings nichts in Rechnung. Dafür fallen Lizenzgebühren an, wenn Fondsgesellschaften in ihren Marketingunterlagen oder auf Factsheets die einschlägigen Qualitätssiegel oder Auszeichnungen verwenden wollen. Andere Ratingagenturen gehen wiederum den Weg, Fondsratings gegen Bezahlung zu erstellen. So ist es etwa bei Morningstar üblich, dass Fondsgesellschaften keine Gebühren für Ratings zahlen. Details, wie die Kosten der Ratings gedeckt werden, finden sich auf der Homepage der Ratingagentur: „Morningstar generiert Einnahmen aus dem Fondsresearch, indem dieses in kostenpflichtigen Softwareprodukten für Anleger und Berater (...) zur Verfügung gestellt wird. Fondsgesellschaften können das Morningstar-Analyst-Rating zudem (...) für eine zusätzliche Gebühr lizenzieren.“ Wie hoch Lizenzgebühren sind, hängt von der Größe der Fondspalette ebenso ab wie vom Verwendungszweck der mit Sternen, Medaillen oder Edelmetallplaketten versehenen Logos. Dass die Lizenzgebühren ins Geld gehen und vor allem für kleine bis mittelgroße heimische Fondsgesellschaften in Zeiten steigenden Margendrucks nicht aus der Portokasse zu zahlen sind, liegt nahe. Kostete doch bereits im Jahr 2007 laut dem deutschen Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ ein Fondsratingauftrag an Standard & Poor’s bis zu 16.000 Euro pro Fonds. Laut Aussagen von Branchenkennern hat sich das bis heute nicht dramatisch verändert. „Einen Fonds raten zu lassen, kostet zumindest 10.000 Euro. Fondsgesellschaften, die Logos von Ratings auf Factsheets abdrucken wollen, zahlen rund 50.000 bis 60.000 Euro im Jahr. Wie hoch der

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info rating VERGLEICH VON INVESTMENTFONDS

Fondsname ISIN Morningstar Feri Trust Fondsconsult Research Carmignac Patrimoine A EUR acc FR0010135103 4* / Silver (C) FondsNote 3 Carmignac Investissement A EUR acc FR0010148981 4* / Silver (D) FondsNote 3 BGF Global Allocation Fund LU0072462426 4* / Gold (C) FondsNote 3 C-Quadrat Arts Best Momentum EUR AT0000825393 3* / Neutral (E) FondsNote 3 C-Quadrat Arts Total Ret Balanced EUR T AT0000634704 5* / Neutral (B) FondsNote 2 Ethna Aktive E A LU0136412771 5* / Neutral (B) FondsNote 2 ESPA Biotech Stock AT0000746755 4* (B) FondsNote 2 JPM Europe Equity Plus A Acc EUR LU0289089384 5* (A) FondsNote 1 M&G Global Basics GB0030932676 3* / Neutral (C), under review FondsNote 4 M&G Optimal Income GB00B1VMCY93 5* / Silver (B) FondsNote 1 PIMCO Total Return Bond IE0002460867 4* / Gold (B) – Raiffeisen-Osteuropa-Aktien R A AT0000936513 3* / Neutral (B) – Templeton Global Bond LU0029871042 5* / Silver (C) –

Betrag letztlich ist, hängt von der Größe der Damoklesschwert MiFID II Fondspalette und von Zusatzvereinbarun­ gen ab“, erklärt ein Insider. Der Krieg der Sterne, also Buchstabenkom­ Das Geld ist aber nicht verschwendet, be­ binationen und Metallplaketten, mit denen legen doch mehrere Untersuchungen der Ratingagenturen Fonds dekorieren, könnte vergangenen Jahre, dass etwa neun von durch die Umsetzung der europäischen zehn erfahrenen Fondsinvestoren Fonds­ Anlegerschutzrichtlinie MiFID II in die rankings von Ratingagenturen im Zuge nächste Runde gehen. Laut der Richtlinie ihrer Anlageentscheidung beachten. Aber ist in Zukunft zwischen „abhängigen“ und liegen sie damit richtig? Eher nein, wie „unabhängigen“ Anlageberatern zu unter­ Fondsprofis und einschlägige Studien be­ scheiden, wobei „abhängige“ Berater, das können etwa Mitarbeiter einer Bank sein, legen. Arts-Gründer Willert: „Ob ein Fonds Kunden zusätzlich zum Angebot hausei­ aktuell im Ranking in seiner Vergleichs­ Paul Severin gener Finanzprodukte mehrere Veranla­ gruppe im vordersten oder letzten Quar­ gungsalternativen anzubieten haben. tal liegt, hat leider meist nur wenig Aussagekraft bezüglich der Da im Geschäft mit Kleinanlegern Fondsratings von Bedeutung zukünftigen Wertentwicklung und der allgemeinen Qualität des sind, kann sich Paul Severin, Leiter Investment Kommunikation Produkts. Insbesondere über die bei Anlegern zu Vergleichszwe­ Erste Asset Management, vorstellen, dass die Dokumentationser­ cken sehr beliebten Zeitfenster über ein und drei Jahre weisen die fordernisse auch in diesem Punkt steigen werden. Severin: „Der erfolgreichsten Produkte der Vergangenheit sogar eine statistische Berater wird zu erklären haben, auf welcher Basis die Auswahl der höhere Wahrscheinlichkeit auf, in näherer Zukunft eher zu den ‚Un­ Alternativvorschläge getroffen wurde. Das Gleiche könnte für klei­ derperformern‘ zu gehören.“ Dieser Umstand wurde in vielen wis­ nere Vermögensverwalter, die Fonds mit guten Ratings bevorzu­ senschaftlichen Arbeiten nachgewiesen. Als Terminus wird dafür gen, eine Rolle spielen.“ Ob eine dahingehende Dokumentations­ der „umgekehrte Momentum-Effekt“ verwendet. pflicht tatsächlich kommt, steht in den Sternen. Liegt es doch etwa Dass quantitative Einstufungen von Fonds nicht unbedingt das in Österreich und Deutschland an den Aufsichtsbehörden, Details Gelbe vom Ei sind, räumte selbst Russel Kinnel, Director of Fund zu definieren. Rolf Drees, Kommunikationsleiter des deutschen Research and Editor, Morningstar, bereits 2010 ein. Seine Schlüs­ Fondsverbands BVI glaubt nicht, dass sich durch MiFID II bei der se auf Basis einer breitangelegten Analyse: „Wie oft hat es sich Verwendung von Fondsratings etwa aus Werbezwecken seitens ausgezahlt, bei der Fondsauswahl auf die Gebühren der ‚Total Ex­ der Fondsanbieter etwas ändern wird. Drees: „Eine Tendenz dazu pense Ratio‘ zu achten? Immer. Wie oft hat es sich ausgezahlt, das können wir jetzt nicht erkennen.“ Seitens der österreichischen Fi­ Morningstar-Rating, die ‚Sterne‘, zu berücksichtigen? Mit einigen nanzmarktaufsicht hat man sich zu diesem Punkt sichtlich noch Ausnahmen in den meisten Fällen. Wie häufig war das Rating der keine Meinung gebildet. Eine diesbezügliche Anfrage von DerBörbessere Indikator für den künftigen Erfolg? In etwas weniger als sianer blieb unbeantwortet. der Hälfte aller Fälle.“

Dokumentations­ erfordernisse werden steigen.

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E G B

IV-Eu


Fonds

Lipper Konsistenter Ertrag 3 Jahre Kosten 3 Jahre Gesamtertrag 3 Jahre Kapitalerhalt 3 Jahre 3 4 4 4

1 3 2 3 3 4 3 Lipper Leader Lipper Leader 2 1 2 Lipper Leader 2 4 Lipper Leader 4 4 2

2 2 3 4 4 Lipper Leader Lipper Leader 1 Lipper Leader 4 4 4

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Finance & Ethics Research, EDA 68

Lipper Leader 3 4 4 4 4 4 3 4 1 1 3

61 55 55 60 70 66 – 51 64 – 54 78

Quelle: Ratingagenturen, Stichtag 14. März 2014

Details zur Bewertung: Morningstar: In einer Vergleichsgruppe erhalten die besten zehn Prozent der Fonds 5*, die schlechtesten zehn Prozent 1*. Das Morningstar-­AnalystRating sieht für die besten Fonds Ratings mit „Gold“, „Silber“ und „Bronze“ vor. Fonds, die sich weder positiv noch negativ von vergleichbaren ­Produkten abheben, tragen „Neutral“. Fonds, die sich schlechter als vergleichbare Produkte entwickeln, sind mit „Negative“ versehen. Feri Trust: Fonds mit sehr guter Qualität tragen die Bestnote (A), Fonds mit guter Qualität (B), mit durchschnittlicher Qualität (C), mit ­unterdurchschnittlicher Qualität (D), mit schlechter Qualität (E). Finanzen Verlag / Fondsconsult Research: FondsNote ist ein arithmetisches Mittel aus quantitativer Teilnote (Gewichtung 70 Prozent) und qualitativer Teilnote (Gewichtung 30 Prozent). Bewertung: von Note 1 „ausgezeichnet“ bis Note 5 „ungenügend“. Lipper: Vergleich innerhalb von Peer Groups; Bestnote 5 entspricht Lipper Leader, schlechteste Note 1. Finance & Ethics Research: Nachhaltigkeitsrating, gemessen am „ethisch-dynamischen Anteil“, kurz EDA. Angaben des EDA in Prozent.

Foto: istockphoto.com/AndreasWeber

EUROPA. GEMEINSAM. BAUEN.

EUROPA WÄHLEN!

25. Mai 2014.

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börsen wetter

Year-To-Date-Trends der Weltbörsen

Positive Performance (YTD) Toronto (TSX) 14.335,31 | 5,24 %

Negative Performance (YTD)

4.

New York (DJIA, NASDAQ) 16.457,66 | –0,72 % 4.198,99 | 0,54 %

ROHSTOFFE Rohstoff Kurs YTD % Währung Kaffee

1,78

60,70 % USD

Milch

23,27

22,54 % USD

Mais

5,02

18,96 % USD

Orangensaft

1,55

16,16 % USD

Weizen

6,97

15,20 % USD

15.900,00

14,39 % USD

Nickel

Sojabohnen

14,64

11,54 % USD

Baumwolle

0,94

10,49 % USD

Lebendrind

1,46

8,44 % USD

Palladium Zucker Gold

771,00

8,38 % USD

0,18

8,29 % USD

Mexiko-Stadt (IPC) 40.461,6 | –5,3 %

1.284,39

6,60 % USD

Aluminium 1.935,00

5,16 % USD

Sojaöl

0,40

4,12 % USD

Erdgas

4,37

3,33 % USD

Alfred Reisenberger

WTI Öl

101,58

3,21 % USD

Head of Investments

1.410,20

3,08 % USD

Valartis Bank AG

22.800,00

1,99 % USD

Silber

19,75

1,74 % USD

Reis

15,60

0,58 % USD

Uran

34,25

–0,44 % USD

Platin Zinn

Brent Öl

107,69

–2,62 % USD

Zink

1.983,00

–3,53 % USD

Blei

2.069,00

–6,80 % USD

Welt (MSCI WORLD) 1.661,84 | 0,05 % Europa (EURO STOXX 50) 3.161,60 | 1,69 %

São Paulo (IBOVESPA) 50.414,92 | –2,12 %

„Zu einem Kauf würde ich bei Andritz und Wienerberger raten. Verkaufen würde ich Zumtobel und OMV.“

Quelle: Interactive Data, präsentiert von

Fritz Mostböck Head of Group Research, Erste Group Bank AG

Mehr finden Sie unter www.derboersianer.com/indizes

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„Meine Kaufempfehlungen sind Andritz, OMV, VIG, RHI und S Immo. Zu einem Verkauf rate ich bei Wienerberger und Valneva.“

06.04.14 19:05


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Weltindizes

Eduard Berger Geschäftsführender Direktor Wiener Privatbank SE

London (FTSE 100) 6.598,37 | –2,23 %

Moskau (RTS) 1.226,10 | –14,98 %

Frankfurt (DAX) 9.555,91 | 0,04% Paris (CAC 40) 4.391,50 | 2,22 %

„Derzeit empfehle ich RBI, Conwert, Uniqa, RHI und OMV. Verkaufen würde ich Zumtobel.“

Warschau (WIG 20) 2.462,47 | 2,56 %

Wien (ATX) 2.523,82 | –0,89 %

Schanghai (SHCOMP) 2.033,31 | –3,24 %

Zürich (SMI) 8.453,82 | 3,06 %

Tokio (NIKKEI 225) 14.827,83 | –9,20 %

Istanbul (BIST 100) 69.736,34 | 2,85 %

Hongkong (HANG SENG) 22.151,06 | –4,71 % Stefan Maxian

Mumbai (SENSEX) 22.386,27 | 6,03 %

Chefanalyst Raiffeisen Centrobank AG

Singapur (STI) 3.188,62 | 1,03 % „Meine derzeitigen ­ aufempfehlungen sind OMV, K ­Uniqa, CA Immo und Polytec. ­ erkaufen würde ich Palfinger.“ V

Thomas Neuhold Chefanalyst Österreich, Kepler Cheuvreux

„Aktuell spreche ich für den Flughafen Wien, Raiffeisen und CA Immo eine Kaufempfehlung aus. Verkaufen würde ich Verbund und Palfinger.“ Johannesburg (JALSH) 47.770,92 | 3,27 %

Sydney (ASX 100) 4.480,10 | 0,67 %

RÜSTUNGSINDUSTRIE ALS GEWINNER Die Krim-Krise ist abgehakt. Der Westen wie auch die Ukraine haben die Annektierung durch Russland hingenommen. Der Fokus richtet sich nun auf die Ostukraine. Eine mögliche Eskalation und damit verbundene Sanktionen dürften kurzfristig Preise für Rohstoffe wie Nickel, Palladium, Weizen und Mais beflügeln. Russische Anlageklassen würden zur Schwäche neigen. Zugleich wird eine nachhaltige Entspannung die bereits beobachteten Preisaufschläge rückabwickeln. Die langfristigen Auswirkungen der Krise werden schwerwie-

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gender sein. Durch die Annektierung der Krim wurde die von Russland und dem Westen 1994 vertraglich zugesicherte territoriale Integrität der Ukraine verletzt. Heute kann kein „bündnisfreier“ Staat auf Verträge mit Großmächten mehr vertrauen. Die gesamte Sicherheitsarchitektur nach dem Ende des Kalten Krieges kommt ins Wanken. Folglich werden weitere Regionalmächte dem ohnehin schon schwelenden Aufrüstungswettbewerb zwischen China, Japan und den USA beitreten. Die Rüstungsindustrie ist großer Profiteur.

Jörg Rohmann Chefanalyst Alpari

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Die große Pensionslüge Das staatliche österreichische Pensionssystem ist in seiner derzeitigen Form langfristig finanzierbar, wenn die Leistungen weiter gesenkt werden – der Rest des Alterseinkommens muss aus anderen Quellen kommen. AUTOR BARBARA OTTAWA FOTO CLEMENS BEDNAR

D

er Bundeszuschuss in die Pensionsversicherung, ohne Beamte und Gewerbetreibende, wird um zwei bis drei Prozent des Bruttoinlandsprodukt bis zum Höhepunkt 2050 ansteigen. Dann schmilzt die Babyboomergeneration wieder ab“, erläutert Thomas Url, Experte beim Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo). „Dieser Zuwachs ist nicht unfinanzierbar, aber groß. Die öffentlichen Pensionen sind jedoch nicht gefährdet.“ Er hält Aussagen wie „Die junge Generation bekommt eh keine Pension mehr“ für „ungerechtfertigt“. Für ihn grenzt dies an „Panikmache“. Die Gefahr sieht er darin, dass Menschen, die Angst haben, gar nicht mehr vorsorgen. Und genau das werden die meisten Österreicher in irgendeiner Form zusätzlich machen müssen, denn die langfristige Finanzierung des staatlichen Pensionssystems kann nur über Leistungskürzungen gewährleistet werden. „Die Pensionslüge besteht darin zu sagen, dass die Zahlungen aus der ersten Säule ausreichen, um einen gewissen Lebensstandard zu sichern. Die Wahrheit ist, dass

DB_24-26_Pensionen.indd 24

sich die höchste Pension und die niedrigste immer mehr annähern, wobei die Minimumpension nicht weiter sinken wird“, ist der ehemalige Geschäftsführer von Raiffeisen Capital Management (RCM), Mathias Bauer, überzeugt. Er betont, dass man „die erste Säule nicht schlechtreden“ dürfe. „Sie ist wichtig als soziale Absicherung, aber es geht immer mehr in Richtung MinimumVolkspension.“ Laut Url kann die Einkommensersatzquote, also die Höhe der Pension im Vergleich zum Aktivbezug, „in Fällen mit langen Studienzeiten und Auszeiten auf nur 40 Prozent sinken“. Für den Wifo-Experten ergibt sich daraus eine einfache Formel: „Vor allem jene Menschen mit einem stark schwankenden Einkommen müssen selbst vorsorgen.“ Dem widerspricht auch Seniorenvertreter Andreas Khol im Prinzip nicht. Er sagt: „Sparen ist eine Tugend! Vorsorge ist in jedem Alter wichtig.“ Er betont, dass die jüngste Pensionsreform für alle nach 1955 Geborenen nur dann eine Einkommensersatzquote von 80 Prozent verspricht, wenn man „volle 45 Jahre beigetragen hat und 65

Jahre alt ist, wenn man die Pension antritt“. Im Gegenzug spricht aber auch niemand in der Finanzbranche von einer Abschaffung der ersten Säule, wie es manchmal überspitzt kritisiert wird. Für Klaus Wallner, Finanzvorstand der Generali Gruppe Österreich (Generali), werden „die staatlichen Pensionen auch in Zukunft eine tragende Säule der Alterssicherung sein, aber eben nicht mehr alleine“. „Bei einer wachsenden Zahl von Pensionisten sind sinkende staatliche Pensionen die logische Folge“, gibt Wallner zu bedenken. Im Jahr 2013 gab es in Österreich erstmals eine höhere Zahl an Pensionsantritten als Neueintritte in den Arbeitsmarkt. Aber Khol ist überzeugt, dass je nach Einwanderungspolitik und demografischer Entwicklung die staatliche Pension so lange sicher ist, solange „Menschen zwischen 15 und 65, die arbeiten wollen und können, auch einen ordentlich bezahlten Arbeitsplatz haben und daher in der Lage sind, entsprechende Beiträge zu leisten“. Url erwähnt, dass das „Finanzierungsproblem“ in der ersten Säule unter anderem

06.04.14 21:09

Bank


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Vorsorge

über die Anhebung des tatsächlichen Pensionsantrittsalters, das derzeit im Durchschnitt bei 57 Jahren liege, gelöst werden soll. Außerdem gebe es seit heuer „noch stärkere Anreize, über das gesetzliche Pensionsantrittsalter hinaus zu arbeiten, weil ein Jahr länger ein Plus von zehn Prozent auf die Pension bedeutet“. Außerdem wurde ein Ausstieg aus dem Arbeitsmarkt via Invaliditätspension erschwert.

Aufdecker Kontoauszug Wie hoch die Pensionen sein werden, war bisher ein gut gehütetes Geheimnis. Mit der Einführung des Pensionskontos ändert sich das, es „deckt alles auf“, so Url. Khol warnt jedoch, dass eine Berechnung der Pensionslücke immer nur eine grobe Annäherung sein kann: „Niemand kann einem heute 20- oder 30-Jährigen ausrechnen, wie groß dieser Unterschied sein wird. Zum einen lässt sich in der heutigen Zeit der Karriereverlauf nicht mehr auf Jahrzehn-

te voraussagen, zum anderen gibt es Bestrebungen, ein ‚Ausgleiten‘ in die Pension endlich auch in Österreich zu etablieren.“ Allerdings werde das Pensionskonto seiner Ansicht nach helfen, aufzuzeigen, „wie negativ sich ein früherer Antritt auf die Pensionshöhe auswirkt und wie finanziell lukrativ es ist, freiwillig nach dem Pensionsantrittsalter noch einige Monate oder Jahre anzuhängen“. Warum diese Informationen den Österreichern erst jetzt zugänglich gemacht werden, begründet Url mit der Notwendigkeit, „das System wieder steuerbar“ zu machen: „Erst vor zwei bis drei Jahren wurde den Sozialpartnern und der Regierung bewusst, dass eine zu lange Übergangszeit vom alten auf ein neues Pensionsrecht ungünstig ist. Beim Berechnen der Auswirkungen von gesetzlichen Maßnahmen konnte man deren Wirksamkeit durch die Doppelgleisigkeit nicht mehr einschätzen. Teilweise kam es auch zu Dreifachberechnungen. Das hat das System unmanövrierbar gemacht. So-

bald man das verstanden hat, ist man zum Pensionskonto übergegangen.“

Kapitalmarkt keine Hilfe? Sowohl die Finanzbranche als auch politische Vertreter sind sich also in Grundzügen einig, dass die erste Säule allein nicht ausreichen wird. Dieser Konsensus wird jedoch allzu oft durch über lange Jahre erworbene Taubheit für Argumente der anderen politischen Seite ausgeblendet. Weiter auseinander gehen die Ansichten bei konkreten Vorschlägen zur Vorsorge. Khol will, dass die „Wahl der Produkte im Sinne der Eigenverantwortung möglichst in der freien Auswahl durch die Kunden erfolgen“ und dass sich der Staat „möglichst wenig einmischen“ soll. Von Ideen zu einer Kapitaldeckung der ersten Säule, wie es etwa in Schweden mit globalen Aktienfonds üblich ist, hält er gar nichts: „Ich sehe keine Produkte, die es schaffen könnten, die plötzlichen zusätzlichen Milliarden auf dem Kapitalmarkt ge-

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Pensionskonto macht System wieder steuerbar.

Pensionshöhe nur grob abschätzbar.

Staatliche Pensionen bleiben tragende Säule.

Thomas Url

Andreas Khol

Klaus Wallner

winnbringend zu veranlagen – zumindest nicht verbunden mit der nötigen Sicherheit. Die Veranlagung der Mittel aus Betriebsund Privatpersonen auf den Kapitalmärkten ist ja nachweislich schon schwierig genug.“ Für Url ist das Problem, dass der Kapitalmarkt im Moment „wenig Möglichkeiten bietet, die notwendige Rendite zu erzielen. Das macht Vorsorge derzeit unattraktiv, was schlecht ist.“ Laut Statistiken hat sich die Sparquote von zwölf Prozent im Jahr 2007 auf 6,5 Prozent im Jahr 2013 quasi halbiert, aber schon für dieses und nächstes Jahr rechnet das Wifo mit einem Anstieg. In der Finanzbranche gehen die Meinungen über „geeignete Instrumente“ und „Renditequellen“ naturgemäß auseinander. Während Bauer von einem „Bärendienst“ der Regierung Grasser und einem „faulen Kompromiss zwischen Versicherern, Banken und Politik“ mit einem viel zu engen Korsett bei der Veranlagung spricht, wenn es um die geförderte Zukunftsvorsorge geht, ist Wallner überzeugt, dass die Anpassungen der Mindestaktienquote (je nach Alter jetzt fünf Prozent bis 15 Prozent) das In­ strument durch die Bruttoprämiengarantie wieder attraktiv gemacht haben: „Gerade in einer Phase negativer Realzinsen und hoher politischer Unsicherheit sind diese Charakteristika in Ergänzung einer möglichen Partizipation am Aktienmarkt weiterhin sehr interessant.“ Hier nähert er sich dem Banker wieder an, denn Bauer sieht langfristig „Aktien weiterhin als die beste Veranlagung für die Vorsorge, solange Wirtschaften positiv wachsen“. Außerdem hält er fest, dass „in 80 Prozent

bis 90 Prozent der Fälle eine Leistungszusage unter den langfristigen Erträgen aus einem rein beitragsorientierten System liegen, weil die Opportunitätskosten auf Garantien bei zwei bis drei Prozentpunkten im Jahr liegen“. Insgesamt sind laut Bauer die Kosten der Vorsorgeprodukte im Vergleich zum erwirtschafteten Ertrag in Österreich derzeit zu hoch. Aber genau diese Garantien werden von vielen Österreichern geschätzt. Auch Wall-

Ländern bereits einbrechen und Versicherer unter Solvency II noch weniger Risiko nehmen“ dürfen. Allgemein ortet der Ex-RCMChef großes Misstrauen, wenn es um Aktien geht: „In Österreich wird der Kapitalmarkt häufig als ‚unanständig‘ angesehen, als reine Spekulation, aber echte Spekulanten sind in der Minderheit, und eine solche Denkweise lenkt von den wichtigen Themen ab.“ So fehlt es auch in der Regierung oft an dem Willen, über das Thema zu diskutieren. An-

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info statistik BUNDESMITTEL ZUR PENSIONSVERSICHERUNG IN % DES BIP Jahr Basiszenario

Jahr

Basiszenario

2014

2,8 %

2034

4,9 %

2019

3,1 %

2039

5,4 %

2024

3,6 %

2044

5,8 %

2029

4,3 %

2049

6,0 % Quelle: Pensionskommission

ner betont, dass die Lebensversicherung „das einzige Produkt ist, das eine garantierte, lebenslange Pension bietet“. Bei der Generali liege die Gesamtverzinsung auf die Sparprämie bei der klassischen Lebensversicherung derzeit bei 3,4 Prozent, „trotz Niedrigzinsumfelds“. In Zukunft will er die Renditen über eine Diversifizierung in Infrastruktur und Unternehmenskredite erwirtschaften. Auch „Aktien spielen eine Rolle“ mit Fokus auf starke Unternehmen, so Wallner. Allerdings warnt Bauer, dass „die Erträge aus der Lebensversicherung in anderen

fragen von DerBörsianer beim Sozial- und Finanzministerium, zur Zukunft des Pensionssystems Stellung zu nehmen, blieben unbeantwortet. „Die kapitalgedeckte Vorsorge ist in Österreich nur sehr schwach, in Wahrheit gespeist durch größere Unternehmen. Sie wird von der Politik zu wenig gestützt, weil auf beiden Seiten der Koalitionsregierung das Grundverständnis zum Thema Altersvorsorge und für die Frage, welch wichtige Funktion dem Kapitalmarkt dabei zukommt, fehlt“, ist Bauer überzeugt. Damit sich das ändert, brauche es eine „Neuordnung der Parteienlandschaft“.

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Banken

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markt geflüster Martin Kwauka Journalist

Das Ende des Bankgeheimnisses

Martin Kwauka ist freier Wirtschaftsund Finanzjournalist. Im Auftrag von DerBörsianer füllt er diese Seite regelmäßig mit seinen Gedanken.

Der Finanzplatz Österreich droht zum Verlierer des internationalen Trends hin zur Steuertransparenz zu werden. Die Bundesregierung verschärft das Problem durch haarsträubende Gesetze.

D

kehrt lassen offenbar überraschend viele Österreicher ihr Kapital ie Tage des Bankgeheimnisses sind gezählt. Die Buntrotz Strafsteuern weiterhin bei den Eidgenossen verwalten. desregierung gab dem jahrelangen Druck der EU nach Wenn mehr Geld ab- als zufließt, bedeutet dies eine weitere und nimmt künftig am automatischen Austausch von Schwächung des heimischen Finanzplatzes und damit auch einen Kontodaten teil. Zwar betrifft dies primär Deutsche und andere Verlust von Beschäftigungsmöglichkeiten. Eigentlich müsste die EU-Bürger, die in Österreich Geld parken. Mit ihnen werden aber Bundesregierung wenigstens versuchen, dagegen anzukämpfen, auch Auslandsösterreicher mit Konten im Inland zu gläsernen und könnte zum Beispiel attraktive Rahmenbedingungen für AnSteuerzahlern. Wer also zum Beispiel beruflich in ein anderes Land leger außerhalb der EU schaffen. Dort wäre einiges zu holen: Das der Union zieht, kann sich das Bankgeheimnis bald abschminken. Vermögen der neuen Superreichen aus den Schwellenländern, die Manche Experten halten das für verfassungsrechtlich bedenklich. mehr als 30 Millionen Dollar auf dem Konto haben, wächst jährlich Wenn nun ein Auslandsösterreicher mit Erfolg gegen die neue um 15 bis zwanzig Prozent. Das ist beileibe nicht alles SchwarzSteuertransparenz mit dem Argument klagt, er würde gegenüber geld. Österreich hätte dieser Klientel durchaus einiges zu bieten. Inländern benachteiligt, ist endgültig Feuer am Dach: Dann würde Dazu gehören stabile politische Verhältnisse, die Rechtssicherheit nämlich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht der EU-Informationsund auch Wien oder Salzburg als kulturelle Anziehungspunkte. austausch gestoppt, sondern stattdessen auch das Bankgeheimnis Doch was macht die Koalition? Durch eine unüberlegte Bestimfür alle Inländer gekippt. mung im jüngsten Sparpaket werden mit einem Schlag sowohl Der neue Trend zur Steuertransparenz macht sich bereits in der bisinternationale Private-Banking-Kunden vertrieben als auch österher ziemlich ausgeglichenen österreichischen Schwarzgeldbilanz reichische Staatsanleihen steuerlich diskriminiert. Wie das mögbemerkbar. Österreicher hatten laut Schätzungen rund 20 Milliarlich ist? Erstens müssen Nicht-EU-Bürger, die in Österreich Geld den Euro im Ausland, vor allem in der Schweiz, verborgen. Dafür anlegen, ab kommendem Jahr 25 Prozent Quellensteuer auf Zinlag etwa die gleiche Summe Auslandsgeld in Österreich, vorwiesen abführen. Weil diese Abgabe im völligen Alleingang beschlosgend von Deutschen und Italienern. Doch inzwischen gehört die sen wurde, können sich andere Finanzplätze schon jetzt auf neue Republik zu den Nettoverlierern des Booms der Selbstanzeigen: Seit Kunden freuen. Zweitens ist der Koalition dem Vorjahr fließt weit mehr Schwarzgeld noch ein zusätzliches Eigentor eingefallen. aus Österreich ab als aus der Schweiz zuDie neue KESt. wird bei Russen, Chinesen rückkehrt. Der Grund: Viele Bundesbürger und Co nur auf Kontoguthaben und Zinsen fürchten, dass die Steuertransparenz rückauf Inlandsanleihen eingehoben, deutsche wirkend greift, und haben deshalb bereits Bundesanleihen kann diese Klientel nach fluchtartig das Vermögen von den meist wie vor steuerfrei erwerben. grenznahen Instituten abgezogen. UmgeMartin Kwauka

Unüberlegte ­Bestimmungen im jüngsten Sparpaket.

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kurs daten

Österreich

Kursentwicklung Entwicklung (YTD) der internationalen Aktienmärkte im Vergleich zur Wiener Börse

www.derboersianer.com/kurse 108 %

106 %

ÖSTERREICH (ATX)

104 %

EUROPA

102 %

100 %

USA 98 %

EMERGING MARKETS

96 %

OSTEUROPA

94 %

92 %

90 %

ATX (ÖSTERREICH)

88 %

STOXX EASTERN EU TOTAL MARKET (EUR) STOXX EUROPE TTL MKT ALL (EUR)

86 %

STOXX US TM (EUR) STOXX EM MKTS STX EM TM (EUR)

02.01. 07.01.

13.01.

20.01.

84 % 27.01.

03.02.

10.02.

17.02.

24.02.

03.03.

10.03.

17.03.

24.03.

31.03.

BENCHMARK Indizes MSCI World ATX CPS VÖNIX IATX ATX BI

ISIN

Kurs

YTD %

XC0009692739 1.661,84 0,05 % AT0000A0QWU8 2.479,10 11,20 %

Indizes WBI

ISIN

Kurs

YTD %

AT0000999990 967,88 0,02 %

ATX Prime

AT0000999925 1.257,36 –0,06 %

AT0000496906 939,74 1,94 %

ATX

AT0000999982 2.523,82 –0,89 %

AT0000803226 194,34 1,36 %

ATX FIN

AT0000A0QWV6 1.034,76 –2,36 %

AT0000A0QWT0 1.224,22 0,31 %

ATX Five

AT0000634605 1.453,60 –7,57 %

Marktkommentar Wiener Börse Die politischen Bewegungen in der Ukraine waren im vergangenen Monat ein bestimmender Faktor am Wiener Markt. Die Unsicherheiten bezüglich des CEEAnteils innerhalb der österreichischen Wirtschaft wurden deutlich und markant adressiert. Der fundamentale Blick durch die Unternehmen zeigt aber nahezu unisono das Bild deutlicher Übertreibungen an den Kapitalmärkten. Die einzelnen Geschäftsmodelle präsentieren sich defensiver und tragfähiger als am Markt gelebt. Die Reagibilität unserer Unternehmen

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ist voll intakt, und gerade deswegen bieten Vorkommnisse wie zuletzt auch Gelegenheiten, Marktanteile zu festigen. Gerade deswegen: Sollte der Risk-off-Modus der Investoren wieder drehen, entwickelt unser Markt gerade ein großes Aufholpotenzial. Wien ist in diesem Zusammenhang auch in relativen Bewertungsfaktoren gegenüber seinen europäischen Mitmärkten wieder günstig geworden und sollte, angeführt von Zyklikern und Finanzwerten, seine noch im Jänner so positiv getragene Entwicklung wieder fortsetzen können.

KOLUMNE Wolfgang Matejka Geschäftsführer Matejka & Partner Asset Management

06.04.14 19:19

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Aktienkurse Die 20 Top/Flop-Aktien der Wiener Börse 2014 Market Cap Unternehmen ISIN Kurs YTD % YTD High YTD Low 1J % 1J Vola 3J % 3J Vola (Mio. Euro) Porr AG

AT0000609607 49,000 96,24 % 50,000 25,490 206,25 % 111,14 59,09 % 112,23 583,22

Valneva SE

FR0004056851 6,500 62,05 %

7,850

n. a.

n. a.

355,83

Zumtobel AG

AT0000837307 18,000 58,59 %

19,640

11,420 100,00 %

39,65 –25,34 %

43,94

783,00

Schlumberger AG ST

AT0000779061 23,000 41,10 %

23,000

17,350

67,46

69,51

34,50

Century Casinos INC

AT0000499900 5,094 33,56 % 5,910 3,710 132,60 % 59,08 142,57 % 66,74 124,18

Telekom Austria AG

AT0000720008 7,216

AT&S AG

AT0000969985 8,750 22,36 % 9,230 7,170 37,04 % 37,78 –41,22 % 37,35 339,94

4,050

n. a. 29,94 %

n. a.

79,31 %

31,10 % 7,600 5,360 40,97 % 28,74 –30,08 % 29,29 3196,6

Wienerberger AG

AT0000831706 13,900 20,61 %

Flughafen Wien AG

AT0000911805 71,900 17,87 % 72,160 58,300 54,81% 18,04 60,67 % 23,88 1509,90

Bene AG

AT00000BENE6 0,609 17,34 % 0,850 0,520 –8,70 % 90,82 –66,17 % 65,40 14,83

14,000

11,330

49,66 %

30,11 –2,25 %

37,10

1633,62

SW Umwelttechnik AG

AT0000808209 6,999 16,65 %

Polytec Holding AG

AT0000A00XX9 7,890 16,20 % 8,080 6,740 22,90 % 23,59 21,38 % 33,32 176,18

7,000

5,020

7,68 %

108,69 –69,37 %

95,05

4,62

Rosenbauer International AG

AT0000922554 67,640 14,10 %

Hirsch Servo AG

AT0000849757 5,500 13,40 % 9,890 4,900 –11,29 % 88,78 –77,57 % 92,14

Amag Austria Metall AG

69,670

57,880

28,84 %

26,80

66,97 %

29,32

459,95 2,75

AT00000AMAG3 24,110 11,21 %

24,700

21,300

Pankl Racing Systems AG

AT0000800800 27,780 11,12 %

27,820

Gurktaler AG ST

AT0000A0Z9G3 6,900 9,70 %

8,150

ECO Business-Immobilien AG

AT0000617907 4,920 9,45 % 4,990 4,500 –1,20 % 44,81 –27,08 % 55,07 167,77

Burgenland Holding AG

AT0000640552 44,095 8,88 % 49,600 40,000 11,35 % 108,40 2,53 % 106,89 132,28

Semperit AG Holding

AT0000785555 38,980 8,29 %

39,800

0,46 %

25,17

n. a.

n. a.

850,22

23,490

4,91 %

34,98

56,77 %

35,30

87,51

6,280

12,16 %

n. a.

n. a.

n. a.

10,35

34,760

29,50 %

WIR SIND „ZERTIFIKATEHAUS 2014“

27,59 –5,03 %

28,20

801,95

Goldener Bulle – verliehen von

€uro, €uro am Sonntag, Börse Online BNP_Börsenkurier_172x9mm_140403.indd 1

03.04.14 13:01

HTI High Tech Industries AG

AT0000764626 0,110 –31,25 %

Wiener Privatbank SE

AT0000741301 6,000 –17,24 % 7,250 5,850 –21,05 % 25,61 –21,88 % 32,43 25,66

0,150

0,070 –70,82 %

127,74 –92,67 %

90,15

5,01

Warimpex AG

AT0000827209 1,561 –16,97 % 1,940 1,410 23,89 % 33,12 –38,54 % 41,36 84,29

Strabag SE

AT000000STR1 18,800 –11,82 %

22,440

17,840

7,52 %

26,58 –16,18 %

29,00

2143,20

EVN AG

AT0000741053 10,220 –11,40 %

12,500

10,000 –9,56 %

18,93 –22,43 %

20,63

1838,36

Head N.V.

NL0000238301 1,551 –11,37 % 1,900 1,550 –16,16 % 34,83 204,12 % 43,14 142,96

Stadlauer Malzfabrik AG

AT0000797303 52,560 –10,85 % 58,960 52,560 –4,44 % 110,29 25,14 % 117,21

Brain Force Holding AG

AT0000820659 1,611 –9,49 % 2,000 1,560 114,80 % 71,77 87,11 % 62,02 24,79

Voestalpine AG

AT0000937503 31,905 –8,66 %

36,460

28,220

OMV AG

AT0000743059 32,935 –5,33 %

36,060

30,750 –0,72 %

Gurktaler AG VZ

AT0000A0Z9H1 4,850 –5,00 %

5,960

4,810 –0,64 %

Rath AG

AT0000767306 6,330 –4,24 %

7,080

6,330 –10,96 %

Linz Textil Holding AG

AT0000723606 499,000 –4,22 %

530,000

485,000 –9,27 %

Lenzing AG

AT0000644505 40,000 –3,93 %

48,100

Verbund AG

AT0000746409 14,930 –3,77 %

16,800

Wolford AG

AT0000834007 17,700 –2,80 %

Ottakringer Brauerei AG VZ

33,19 %

29,43

27,38 –3,70 %

40,03

9996,13

26,57

3,28 %

28,09

10778,73

n. a.

n. a.

n. a.

3,64

116,97 –36,06 %

136,75

9,50

18,81 %

56,53

149,70

39,700 –38,74 %

23,68 –54,59 %

29,87

1062,00

14,310 –11,71 %

25,50 –52,38 %

28,03

2541,59

19,460

16,810 –20,27 %

27,30 –33,21 %

31,53

88,50

AT0000758032 41,000 –2,38 %

42,500

40,310

6,45 %

74,35 –28,07 %

76,17

17,49

Palfinger AG

AT0000758305 28,200 –2,25 %

33,900

27,320

24,48 %

34,82

8,34 %

37,68

1007,59

Erste Group Bank AG

AT0000652011 24,800 –2,09 %

29,780

22,860

14,72 %

36,95 –29,99 %

46,33

10659,04

59,72

Atrium European Real Estate LTD JE00B3DCF752 4,095 –2,03 % 4,490 3,860 –9,00 % 20,76 –7,35 % 25,77 1529,57

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31

Wiener Börse

Fondskurse Die 20 Top/Flop-Österreich-Fonds (thesauriert) 2014 Volumen Fondsname ISIN Kurs YTD % YTD High YTD Low 1J % 1J Vola 3J % 3J Vola (Mio. Euro) VB Mündel-Rent

AT0000A0HR15 853,94 3,14 %

854,82

828,06

1,03 %

3,49

18,79 %

5,20

7,39

Allianz Invest Vorsorgefonds

AT0000721360 127,52 2,93 %

127,45

123,93

1,53 %

3,62

20,98 %

3,80

123,16

ESPA Bond Euro Mündelrent

AT0000812995 13,36 2,85 %

13,37

13,00

1,14 %

3,12

18,55 %

4,73

667,60

Kepler Vorsorge Rentenfonds

AT0000722566 130,77 2,83 %

130,81

127,16

2,14 %

2,99

22,56 %

3,08

394,15

Bawag P.S.K. Mündel Rent

AT0000719273 110,16 2,72 %

110,21

107,29

1,07 %

3,00

18,91 %

4,20

431,65

AustroMündelRent

AT0000801246 123,76 2,58 %

123,82

120,76

0,98 %

3,22

17,73 %

4,37

109,88

Gutmann Mündelsicherer Anleihefonds AT0000A0CG05

9,17

2,56 % 9,18 8,96 0,88 % 3,10 18,00 % 4,39 39,25

Hypo Rent

AT0000611157 9,65 2,12 % 9,65 9,45 2,12 % 2,41 7,99 % 1,85 337,33

Spängler IQAM SparTrust

AT0000817960 145,97 1,99 %

146,36

143,17

0,45 %

3,18

15,32 %

3,42

369,33

Schoellerbank Vorsorgefonds

AT0000820402 115,13 1,82 %

115,13

113,03

1,21 %

1,49

9,68 %

2,42

105,16

PIA – Mündel Bond

AT0000813068 12,60 1,78 %

12,61

12,39

0,65 %

2,38

14,62 %

3,15

409,62

Apollo Mündel

AT0000746961 12,20 1,58 %

12,20

12,02

1,16 %

2,17

17,59 %

2,75

89,44 506,30

Raiffeisen Österreich Rent

AT0000805171 12,70 1,52 %

12,70

12,52

0,95 %

2,17

14,11 %

3,56

Hypo Mündel Fonds

AT0000A0KQQ1 10,11 1,30 %

10,12

10,00

0,40 %

2,48

4,84 %

2,72

4,33

Hypo Mündelrent OÖ

AT0000A0GWS3 110,98 1,18 %

111,02

109,66

0,91 %

1,42

11,20 %

1,33

179,74

Mündelrent

AT0000A0GWQ7 110,98 1,18 %

111,02

109,66

0,91 %

1,42

11,20 %

1,33

179,74

Sparda Rent

AT0000855416 128,37 1,17 %

128,39

126,90

1,10 %

1,16

13,54 %

1,82

60,88

TirolRent

AT0000832597 24,71 1,10 %

24,72

24,46

1,10 %

1,12

13,30 %

1,63

75,96

Hypo 3-Wert

AT0000A0B083 128,79 1,00 %

128,91

127,56

2,27 %

2,02

11,47 %

2,41

21,67

Real Invest Austria

AT0000634365 13,62 0,89 %

13,62

13,50

3,10 %

0,59

10,89 %

0,57

2550,10

WIR SIND „ZERTIFIKATEHAUS 2014“

Goldener Bulle – verliehen von

€uro, €uro am Sonntag, Börse Online BNP_Börsenkurier_172x9mm_140403.indd 1

SSgA Austria Index Equity Fund

FR0000018137 106,41 –5,73 %

119,49

102,01

3,98 %

18,96 –15,93 %

25,46

RT Österreich Aktienfonds

AT0000497292 8,11 –4,06 %

8,91

7,81

3,21 %

16,26 –19,70 %

23,49

VB Österreich-Index-Fonds

03.04.14 13:01

2,16

451,01

AT0000A0GWN4 103,27 –3,80 % 113,62 99,38 4,92 % 17,28 –12,89 % 23,10 2,59

Österreich Plus

AT0000A05TF3 73,31 –3,07 % 79,31 71,08 5,49 % 14,86 –5,06 % 19,37 35,75

Kepler Oesterreich

AT0000647698 262,27 –2,89 %

284,56

253,24

5,67 %

16,16 –7,98 %

21,68

30,63

ESPA Stock Vienna

AT0000813001 115,81 –2,33 %

128,52

112,65

5,17 %

16,35 –12,11 %

21,82

84,03

SemperShare Austria

AT0000815030 109,85 –2,33 %

119,80

105,57

5,02 %

16,58 –6,17 %

19,58

16,81

Erste Responsible Stock Austria

AT0000A00023 163,55 –1,90 %

180,80

157,58

2,10 %

16,64 –17,50 %

21,15

10,23

ESPA Stock Vienna (USD)

AT0000A015F9 166,93 –1,66 %

183,29

164,57

13,46 %

17,66 –14,33 %

27,41

84,03

Raiffeisen Österreich Aktien

AT0000805189 154,38 –1,21 %

167,06

148,72

7,07 %

17,65 –11,37 %

23,32

88,60

ViennaStock

AT0000952460 218,83 –1,08 %

232,91

211,35

6,11 %

13,78 –7,70 %

19,26

33,29

PIA – Austria Stock

AT0000767736 73,25 –0,97 % 77,48 70,54 10,69 % 14,49 2,06 % 20,19 294,75

Meinl Equity Austria

AT0000859368 144,09 –0,64 %

151,31

140,03

ESPA Reserve Euro-Mündel

AT0000A0EU70 102,57 –0,35 %

103,01

102,55 –0,20 %

Allianz Invest Austria Plus

AT0000611405 93,54 0,22 % 98,66 90,42 11,43 % 14,31 –1,43 % 19,83 7,08

Bawag P.S.K. Mündel Rent Kurz

AT0000810429 106,51 0,26 %

106,60

106,22

0,16 %

0,70

6,48 %

1,38

98,40

SemperBond Austria

AT0000737663 95,28 0,42 %

95,38

94,87

0,09 %

1,08

8,00 %

2,08

8,85

3 Banken Österreich Fonds

AT0000662275 25,51 0,44 % 26,86 24,45 10,89 % 13,87 4,75 % 18,20 104,74

Meinl Capitol 1

AT0000859301 63,58 0,71 %

Leitbetriebe Austria Fonds

AT0000A0A8R1 12842,66

www.derboersianer.com/kurse/fonds

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63,58

0,54 %

10,06 –22,68 % 0,45

2,38 %

17,64

91,72

0,49

39,95

63,16

0,30 %

1,11

9,13 %

2,39

8,34

n.a. 12822,40 12545,97

n. a.

3,34

n. a.

n. a.

n. a.

Quelle: Interactive Data, präsentiert von

06.04.14 19:20


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Was die Märkte bewegt

termin kalender.

Datum Ereignisse

Datum Ereignisse

April 2014

Fr. 16. 05.

Wienerberger AG, Hauptversammlung

Rosenbauer International AG, Jahresergebnis

Mo. 19. 05.

C-Quadrat Investment AG, Q1 Ergebnisse

Do. 24. 04.

KTM AG, Hauptversammlung

Di. 20. 05.

Flughafen Wien AG, Q1 Ergebnisse

Do. 24. 04.

Österreichische Post AG, Hauptversammlung

Di. 20. 05.

Frauenthal Holding AG, Q1 Ergebnisse

Do. 24. 04.

Ifo Institut, Geschäftsklima

Di. 20. 05.

Semperit AG Holding, Q1 Ergebnisse

Di. 29. 04.

Wiener Privatbank SE, Jahresergebnis

Mi. 21. 05.

Bene AG, Jahresergebnis

Mi. 30. 04.

Erste Group Bank AG, Q1 Ergebnisse

Mi. 21. 05.

Erste Group Bank AG, Hauptversammlung

Mi. 30. 04.

Mayr-Melnhof Karton AG, Hauptversammlung

Mi. 21. 05.

Schoeller-Bleckmann AG, Q1 Ergebnisse

Mi. 30. 04.

Strabag SE, Jahresergebnis

Do. 22. 05.

Raiffeisen Bank International AG, Q1 Ergebnisse

Mi. 30. 04.

Federal Reserve System, Zinsentscheidung Mai 2014

Fr. 23. 05.

Oberbank AG, Q1 Ergebnisse

Fr. 02. 05.

USA, Arbeitsmarktdaten April

Fr. 23. 05.

Sanochemia Pharmazeutika AG, HJ Ergebnisse

Di. 06. 05.

Amag Austria Metall AG, Q1 Ergebnisse

Fr. 23. 05.

Uniqa Insurance Group AG, Q1 Ergebnisse

Di. 06. 05.

Andritz AG, Q1 Ergebnisse

Do. 17. 04.

Mi. 07. 05.

Miba AG, Jahresergebnis

Mi. 07. 05.

Palfinger AG, Q1 Ergebnisse

Mi. 07. 05.

Polytec Holding AG, Q1 Ergebnisse

Mi. 07. 05.

UBM Realitätenentwicklung AG, Q1 Ergebnisse

Mi. 07. 05.

Verbund AG, Q1 Ergebnisse

Mi. 07. 05.

Ifo Institut, Wirtschaftsklima Euroraum

Do. 08. 05.

AT&S AG, Jahresergebnis

Do. 08. 05.

Head N.V., Q1 Ergebnisse

Do. 08. 05.

Telekom Austria AG, Q1 Ergebnisse

Do. 08. 05.

Europäische Zentralbank, Zinsentscheidung

Fr. 09. 05.

Agrana Beteiligungs-AG, Jahresergebnis

Fr. 09. 05.

BWT AG, Q1 Ergebnisse

Fr. 09. 05.

HTI High Tech Industries AG, Q1 Ergebnisse

Fr. 09. 05.

SW Umwelttechnik AG, Q1 Ergebnisse

Fr. 09. 05.

Wienerberger AG, Q1 Ergebnisse

Fr. 09. 05.

WIFO, Konjunkturbericht

Mo. 12. 05.

Pankl Racing Systems AG, Q1 Ergebnisse

Mo. 12. 05.

Porr AG, Q1 Ergebnisse

Fr. 23. 05.

Ifo Institut, Geschäftsklima

Mo. 26. 05.

Uniqa Insurance Group AG, Hauptversammlung

Di. 27. 05.

S Immo AG, Q1 Ergebnisse

Di. 27. 05.

Vienna Insurance Group AG, Q1 Ergebnisse

Mi. 28. 05.

Burgenland Holding AG, HJ Ergebnisse

Mi. 28. 05.

CA Immobilien Anlagen AG, Q1 Ergebnisse

Mi. 28. 05.

Conwert Immobilien Invest SE, Q1 Ergebnisse

Mi. 28. 05.

EVN AG, HJ Ergebnisse

Mi. 28. 05.

Hirsch Servo AG, Q3 Ergebnisse

Mi. 28. 05.

Teak Holz International AG, HJ Ergebnisse

Mi. 28. 05.

Telekom Austria AG, Hauptversammlung

Mi. 28. 05.

Unternehmens Invest AG, HJ Ergebnisse

Mi. 28. 05.

Warimpex AG, Q1 Ergebnisse Juni 2014

Di. 03. 06.

DO & CO AG, Jahresergebnis

Mi. 04. 06.

Raiffeisen Bank International AG, Hauptversammlung

Mi. 04. 06.

Voestalpine AG, Jahresergebnis

Do. 05. 06.

Europäische Zentralbank, Zinsentscheidung

Fr. 06. 06.

Vienna Insurance Group AG, Hauptversammlung

Di. 13. 05.

OMV AG, Q1 Ergebnisse

Fr. 06. 06.

WIFO, Konjunkturbericht

Di. 13. 05.

Valneva SE, Q1 Ergebnisse

Fr. 06. 06.

USA, Arbeitsmarktdaten Mai

Mi. 14. 05.

Binder + Co AG, Q1 Ergebnisse

Mi. 11. 06.

Österreichische Staatsdruckerei AG, Jahresergebnis

OMV AG, Hauptversammlung

Mi. 11. 06.

S Immo AG, Hauptversammlung

Mi. 14. 05.

RHI AG, Q1 Ergebnisse

Mi. 18. 06.

Federal Reserve System, Zinsentscheidung

Do. 15. 05.

Brain Force Holding AG, HJ Ergebnisse

Di. 24. 06.

Q-Check 16.0 – Quarterly Market Update, Event

Do. 15. 05.

Century Casinos Inc., Q1 Ergebnisse

Di. 24. 06.

Ifo Institut, Geschäftsklima

Do. 15. 05.

Lenzing AG, Q1 Ergebnisse

Mi. 25. 06.

Kapsch Trafficcom AG, Jahresergebnis

Do. 15. 05.

Mayr-Melnhof Karton AG, Q1 Ergebnisse

Mi. 25. 06.

Zumtobel AG, Jahresergebnis

Fr. 16. 05.

Atrium European Real Estate Ltd., Q1 Ergebnisse

Do. 26. 06.

Institut für Höhere Studien, Wirtschaftsprognose Österreich

Mi. 14. 05.

Quelle: Wiener Börse AG / DerBörsianer

DB_28-32_Statistik.indd 32

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Vertrauen • S tabilität • Verlässlichkeit • Sic herheit • Partnerschaft • Kompetenz • Vertrauen • Stabilität • Verlässlichkeit • Si cherheit • Partnersch aft • Kompetenz • Vert rauen • Stabilität • Verlässlichkeit • Sic herheit • Partnersc haft • Kompetenz • Vertrauen • Stabilität • Verlässlichkeit • Sicherhei t • Partnerschaft • Kompetenz • Vertrauen • Stabilität • Verlässli chkeit • Sicherheit • Partnerscha ft • Kompetenz • Vertrauen • S tabilität • Verlässlichkeit • Sicherheit • Partnersch aft • Kompetenz • Ve rtrauen • Stabilität • Verlässlichkeit • Sich erheit • Partnersch aft • Kompetenz • V ertraue n • Stabilität • Verlässl ichkeit • Sicherheit • Partnerschaft • Kompet enz • Vertrauen • Stabilität • Verlässlichkeit • Sicherheit • Partnerschaft • Kompet enz • Vertrau

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Neue Impulse im Firmenkundengeschäft. Dr. Heinrich Schaller Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ

Nutzung von Synergien erhöht Schlagkraft der Raiffeisenlandesbank OÖ: • Kurze Entscheidungswege und eine hohe Problemlösungskompetenz • Persönliche Betreuung durch einen zentralen Ansprechpartner für eine nachhaltige Kundenbeziehung • Optimale Verzahnung von Finanzierungen für Firmenkunden, Projekte und Internationale Geschäfte

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Krim-Krise als kurzfristiges Störfeuer an der Börse Was die Finanzmärkte im zweiten Quartal in Atem halten wird und welche ­Investmentchancen sich ergeben, haben Experten bei dem von DerBörsianer und ­Metrum Communications veranstalteten Expertenforum Q-Check 15.0 analysiert. AUTOR DOMINIK HOJAS FOTO CLEMENS BEDNAR

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lexandre Dimitrov, Leiter CEE-Aktienfonds der Erste Sparinvest KAG, sieht die Entwicklung in Russland und in der Ukraine erst in der Mitte des wirtschaftlichen und politischen Prozesses. Die Ukraine liege geografisch, wirtschaftlich und menschlich genau in der Mitte zwischen Europa und Russland. „Ein Entweder-oder wird es daher nicht geben.“ Russlands Wirtschaft wiederum habe bereits vor der Krim-Krise geschwächelt, nun sei sie vor allem vom Kapitalabfluss und von steigenden Zinsen betroffen. „Der Aktienmarkt ist aber schon länger auf Krisenniveau bewertet. Das wird auch so bleiben. Selbst gute Unternehmen sind sehr billig, was Potenzial schafft. Denn Russland hat gesehen, wie profitabel es ist, im Welthandel aktiv zu sein. Und diese Erkenntnis wird bleiben. Russland hat daher Zukunft, und auch einen Markt für die Zukunft.“ „Die Märkte werden von Wachstum, Inflation, Arbeitsmarkt und den Zinsen getrieben und nicht von Russland“, bringt Martin Bohn, Chief Investment Officer der Bawag PSK Invest, seinen Ausblick auf den Punkt. Der Wachstumsausblick sei positiv, wobei Europa im Jahr 2014 noch eine schwächere Dynamik ausweisen werde als die USA. Die Auswirkungen auf die Inflation und den Arbeitsmarkt seien daher noch gering, sodass die Zinsen weiterhin niedrig bleiben werden. Um Geld zu verdienen, müssten Anleger bereit sein, in Risikopapiere zu investieren. Unverändert sieht er High-Yield-Anleihen wie auch Aktien mit attraktiver Dividendenrendite als interessante Beimischung an. Unbeeindruckt von der Krim-Krise entwickle sich der Wiener Immobilienmarkt weiterhin positiv, so Reinhard Prüfert, Geschäftsführer der Örag Immobilien Vermittlungs GmbH. Das Renditeniveau am Büromarkt liege unverändert bei vier Prozent bis sieben Prozent. Das Investoreninteresse, vor allem von deutschen Fonds, sei weiterhin hoch. „Der Büromarkt ist jedoch von einem harten Verdrängungswettbewerb geprägt. Jede Neuvermietung bedeutet anderswo einen Leerstand.“ Am Wohnimmobilienmarkt

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können Anleger trotz der jüngsten Preisrally noch mit Renditen von 3,5 Prozent bis fünf Prozent rechnen. Lediglich bei Altbauten mit Entwicklungspotenzial lägen die Renditen teilweise deutlich darunter. Etwas mehr Sorgen bereitet Jörg Rohmann, Chefanalyst von Alpari Deutschland, der aktuelle Konflikt zweier Rohstoffgiganten: „Die Ukraine ist die Kornkammer Europas und Russland der zweitgrößte Öl- und Gasproduzent und bei Industriemetallen wie Nickel oder Palladium sogar weltweit die Nummer eins. Die Preise haben bereits spürbar angezogen; eine mögliche Sank­ tionsspirale beziehungsweise Angebotsverknappung ist bereits eingepreist.“ Die starke Abwertung des Rubels würde zudem die Inflation in Russland anheizen und das Zinsniveau anheben. Der Binnenkonsum würde darunter leiden, und Russland könnte sogar in die Rezession abrutschen. Derzeit gibt es für Rohmann nur einen klaren Profiteur der Krise – die Rüstungsindustrie: „Die Krim-Annexion hat die seit dem Zweiten Weltkrieg vorherrschende Sicherheitsarchitektur auf den Kopf gestellt. Ein weltweiter Aufrüstungswettbewerb könnte die Folge sein.“ Der aktuelle Konflikt habe das Vertrauen in Russland und Russland-Investitionen sicher gesenkt, so Eduard Zehetner, CEO der Immofinanz AG. Eine weitere Eskalation der Krise sei jedoch nicht zu erwarten: „Derzeit diskutieren wir über Auswirkungen nichtvorhandener Sanktionen, die auch nicht kommen werden. Die Diskussion geht daher am Thema vorbei.“ Direkte Auswirkungen auf die Immofinanz AG gäbe es bisher nicht. Eine länger andauernde Wirtschafts- und Rubelschwäche könnte jedoch auch den stark in Russland vertretenen Immobilienkonzern belasten. „Unsere Kunden würden dann unter Druck geraten, da sie unsere Mieten in US-Dollar oder Euro bezahlen müssen.“ Insgesamt sieht er die Lösungskompetenz der Politik eher kritisch: „Die Ukraine muss sich von innen heraus erneuern. Blind Geld zu schicken, ohne den korrekten Einsatz zu kontrollieren, bringt nichts.“

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info event Q-CHECK – 60 ´ QUARTERLY MARKET UPDATE

Die Initiative Q-Check (Quartalscheck) setzt sich zum Ziel, ein schlagkräftiges Branchennetzwerk zum Erfahrungs- und Informationsaustausch für die Stärkung des heimischen Kapitalmarkts zu schaffen. Im Rahmen vierteljährlicher Treffen in der Wiener Sky Bar präsentieren Finanzhäuser ihre Markteinschätzungen für das nächste Quartal. Die Branchenexperten diskutieren Entwicklungen der nationalen und internationalen Finanzmärkte mit der Finanzcommunity sowie Fachjournalisten und Investoren. Die Initiatoren des Q-Checks sind ­DerBörsianer und Metrum Communications. www.q-check.at

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Aufsichtsräte im Prüfungskeller Die Ausweitung des Fit-&-Proper-Tests für Aufsichtsräte ­versetzt altgediente „Finanzler“ zurück in ihre Studienzeit. Das sorgt vereinzelt für Aufregung. AUTOR BARBARA OTTAWA FOTO PRESSMASTER/SHUTTERSTOCK

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egeben wir uns in die dunkel getäfelten Räumlichkeiten im Untergeschoß der Finanzmarktaufsicht (FMA), die auch für Veranstaltungen genutzt werden. Dort werden Protokolle geführt, die nicht veröffentlicht werden, Fragen gestellt, die individuell an den Prüfungskandidaten angepasst sind, und dann wird entschieden, ob die Person „fit“ genug ist, um Aufsichtsrat in einem österreichischen Finanzinstitut zu sein.

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Seit nunmehr zwei Jahren hat die FMA die Möglichkeit, im Rahmen des sogenannten Fit-&-Proper-Tests alle Aufsichts­ ratsmitglieder einer Finanzinstitution zu prüfen, außer die vom Betriebsrat entsandten. Dieser Test wurde, auch für Vorsitzende, um ein umfassendes „Prüfungshearing“ erweitert. Detaillierte Information oder statistische Erhebungen zu den Hearings gibt es nicht. Das schürt die Gerüchteküche. Einige Me-

dien zitierten Aufsichtsräte, die sich schikaniert fühlten, andere berichteten von Paragrafen-Fuchserei. Doch die Realität dürfte weit weniger düster sein. Allerdings ist es richtig, dass auch unter Aufsichtsräten nicht allen klar ist, nach welchem Muster geprüft wird und welche Kandidaten sich vorbereiten sollten. Und das führt zu einer Verunsicherung, die in manchen Fällen ehrgeiziges Lernen hervorruft, in anderen vielleicht Resignation.

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Recht

Wie viele Prüfungen die Finanzmarktaufsicht bereits abgenommen hat, ist nicht bekannt. Es scheint jedoch, dass bisher weiterhin nur Aufsichtsratsvorsitzende geprüft wurden. Auch weil es eine Frage des Personals ist, eine individualisierte Prüfung aufzusetzen und abzunehmen. Sicher sei, dass nur bei Neubestellung geprüft werde, hat die FMA bestätigt. Friedrich Rödler, der 2012 zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats bei der Erste Group Bank AG bestellt wurde, war einer der Ersten, die unter die neuen Regelungen zum Fit-&-Proper-Test gefallen sind. „Es war vergleichbar mit einer Prüfung auf der Uni, nicht unangenehm, aber doch ein Fachgespräch mit einem leichten Druck, nicht durchzufallen“, erinnert er sich. Für ihn liegt ein Großteil der „Belastung und Verantwortung“ durch die Prüfung

Test ist eine vertrauensbildende Maßnahme. Friedrich Rödler

darin, dass „man eine Institution vertritt und nicht für sich selbst antritt“. Im Vorfeld habe er sich „bei den Experten im Haus informiert“ und sei froh gewesen, „dass ich mich mit den Thematiken genauer beschäftigen musste.“ Seine Prüfung habe etwa eineinhalb Stun-

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den gedauert und „sicher 40 Fragen“ umfasst. Zu den behandelten Themenfeldern gehörten unter anderem einerseits Aufgabenfelder des Aufsichtsrats, andererseits Spezifika des Sparkassengeschäfts. Laut Auskunft der FMA kann das Gespräch aber auch wesentlich länger sein: „Dauer und Umfang hängen von der Ausbildung, Berufserfahrung und nachgewiesenen einschlägigen Schulungen und/oder Aufsichtserfahrungen ab; ebenso von der Komplexität des Geschäftsmodells des Instituts. In der Regel ein bis drei Stunden“, erklärt man bei der FMA. Positiv bewertet die Aufsichtsbehörde, dass die Aussicht auf das Hearing „die Kandidaten zwingt, sich im Vorhinein mit den Rechten und Pflichten eines Aufsichtsrats sowie mit den Besonderheiten des Instituts und der Funktion auseinanderzusetzen“.

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Anforderungen an Aufsichtsräte sind gestiegen. Wolfgang Ruttenstorfer

Die FMA begrüßt auch, dass mittlerweile „entsprechende Ausbildungs-, Schulungsund Trainingsprogramme angeboten werden“ und dass schon „bei der Auswahl der Kandidaten höhere Ansprüche gestellt“ werden. Einer der Anbieter solcher Schulungsprogramme ist Hannes Enthofer mit seinem Unternehmen Finance Trainer, von dem gemeinsam mit der Anwaltskanzlei Binder Grösswang einerseits Cybertrainings und andererseits auch Workshops als Vorbereitung angeboten werden. „Was wir gehört haben, ist die Prüfung bei der FMA nicht so schrecklich, aber es ist sicherlich eine ungewohnte Situation für die Geprüften, und es gibt einen gewissen Druck, durchkommen zu müssen. Inhaltlich ist es nicht so schwer“, so Enthofer. Rödler hält diese Überprüfung durch die FMA mittels eines Prüfungsgesprächs für „nicht ganz unvernünftig“ und sieht es als „vertrauensbildende Maßnahme“ zwischen dem Institut und der Aufsichtsbehörde: „Es geht allein darum, dass die FMA überzeugt ist, dass der Kandidat als Aufsichtsrat geeignet ist.“ Auch Tibor Fabian von Binder Grösswang hält fest, dass es schon sinnvoll sei, dass alle Aufsichtsräte, egal welcher Herkunft oder mit welchem beruflichen Hintergrund, „die Grundprinzipien des Bankgeschäfts sowie die wichtigsten Bestimmungen kennen. Man muss ja nicht alle Paragrafen auswendig lernen, sondern sollte zum Beispiel wissen, was der Aufsichtsrat genehmigt,

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welche Kompetenzen er hat und welche Informationen er von wem einholen darf oder wie Risiko gemessen wird.“ „Insgesamt kann eine deutliche Verbesserung des regulatorischen Know-hows festgestellt werden“, sagt FMA-Vorstand Klaus Kumpfmüller. Das sieht auch Wolfgang Ruttenstorfer, derzeit Aufsichtsrat bei der CA Immo AG, Telekom Austria AG, Flughafen Wien AG, RHI AG und Vienna Insurance Group AG, der selbst noch kein Fit-&-Proper-Gespräch bei der FMA hatte: „Die Anforderungen an Aufsichtsräte sind allgemein gestiegen. Die FMA hinterfragt heute eindeutig mehr als früher. Firmen können es sich nicht mehr leisten, Leute dort sitzen zu haben, die keinen Mehrwert liefern können.“ Dies sei vor allem auf den Druck aus der Öffentlichkeit zurückzuführen, denn dieser helfe „mehr als Gesetze, die Qualität zu steigern“. Er scheidet nun aus dem Aufsichtsrat der VIG aus, dessen Vorsitz Günter Geyer als Vertreter des Hauptaktionärs, übernehmen wird, nachdem seine „Cooling-off“-Periode jetzt ausgelaufen ist. Theoretisch könnte auch Geyer ein Hearing bei der FMA bevorstehen, aber vielleicht reicht bei ihm ein schriftlicher Nachweis: „Wird die Eignung mittels der eingereichten schriftlichen Unterlagen ausreichend nachgewiesen, kann von einem Hearing abgesehen werden“, so die FMA. Nicht verständlich ist für so manchen, wieso Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat angeblich von dieser Überprüfung ausgenommen werden: „Man tut den vom Betriebsrat entsandten Aufsichtsräten nichts Gutes, wenn man sie von den Fit-&-ProperTests ausnimmt. Es kann passieren, dass sie nicht ernst genommen werden“, sagt etwa Fabian. Für Rödler ist das „sehr heikles“ Thema, denn man könne dem Betriebsrat hier nichts vorschreiben. „Andererseits ist es schon gut, wenn nicht irgendwer entsandt wird. Weil die Arbeitnehmervertreter haben letztendlich die gleichen Aufgaben und

Verbesserung des ­regulatorischen Know-hows. Klaus Kumpfmüller

Verantwortungen wie andere Mitglieder des Aufsichtsrats.“ Und Ruttenstorfer betont die Wichtigkeit der Vielfalt: „Der Aufsichtsrat ist ein Kollegialorgan. Er braucht Diversität: vom Gesellschaftsrechtler über den Marktexperten bis zu einem Human-Resource-Vertreter. Ich bin nicht sicher, ob jeder Aufsichtsrat alles abdecken können muss. Auch die Betriebsratsvertreter haben eine andere Aufgabe: Sie müssen Handschlagqualität und das Vertrauen der Mitarbeiter haben.“ Kumpfmüller von der FMA gibt zu bedenken, dass „grundsätzlich die rechtlichen Anforderungen auf alle Aufsichtsratsmitglieder anwendbar“ sind, jedoch „die besondere Rolle der Arbeitnehmervertreter“ berücksichtigt werde. Außerdem werde „der genaue Anwendungsbereich und konkrete Inhalte der Fit-&-Proper-Tests laufend evaluiert und weiterentwickelt“. Auch Tibor Fabian bestätigt, dass „es Bestrebungen gibt, den Test zu vereinheit­ lichen und zu strukturieren; ähnlich wie es bei den Wertpapierdienstleistern schon der Fall ist.“ Eine Fragensammlung für die Vorbereitung oder ein strukturierter Test könnte für Rödler vor allem für kleinere Institute sinnvoll sein, aber „bei großen Banken sollte die Prüfung weiterhin in Form eines Gesprächs ablaufen“. „Wenn die FMA weiß, dass sie einem Aufsichtsrat vertrauen kann, dass dieser qualifiziert ist, dann kann sie in der Folge ganz anders agieren“, ist Rödler überzeugt.

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Börse

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Die Macht der ATX-Jury Seit dem ruckartigen Aufstieg der RBI in den ATX Five ist die Indexzusammensetzung der Wiener Börse verstärkt ins Rampenlicht gerückt. Die Auswirkungen hat DerBörsianer genauer unter die Lupe genommen. AUTOR RAJA KORINEK

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ls beinahe lautlos würde wohl manch ein Marktteilnehmer die neue Zusammensetzung des ATX Five per 24. Jänner 2014 bezeichnen. Wäre da nicht der mediale Rummel rund um die rasche Aufnahme der Aktie der Raiffeisen Bank International AG (RBI) zwei Tage nach Ende des beschleunigten Book-Building-Verfahrens rund um die RBI-Kapitalerhöhung gewesen. Tatsächlich wurde die Indexveränderung des ATX Five mit Schlusskurs vom 23. Jänner durchgeführt, ein Vorgang, den die Wiener Börse AG vom Regelwerk im Kapitel 5.4.1. aber gedeckt sieht. Martin Wenzl, Abteilungsleiter Markt- und Produktentwicklung der Wiener Börse AG: „Da bei der Kapitalerhöhung der RBI von den Investoren eine Übernahmegarantie abgegeben wurde, stand zum täglichen Durchschnittsumsatz auch die Streubesitzkapitalisierung, eine wichtige Grundlage für die Indexberechnung, fest.“ Konkret wird jener Anteil, der in fixen Händen ist, vom Gesamtkapital abgezogen. Bei der RBI ist seit der Kapitalerhöhung der Festbesitz auf rund 61 Prozent gesunken, der Streubesitz auf rund 39 Prozent angestiegen. Eigentlich würde sich daraus ein sogenannter Free-Float-Faktor (FFF) oder Streubesitzfaktor von 0,4 ergeben. „Weil es bei einem

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Regelwerk ist ­vergleichsweise sehr transparent.

Aufnahme in den ATX Five ist erfreuliche ­Nebenwirkung.

Martin Wenzl

Susanne Langer

Großaktionärsbesitz zwischen 50 Prozent und 75 Prozent aber keine Meldepflichten gibt, behandeln wir alle Unternehmen innerhalb dieses Bereichs so, als ob der Besitz bei 50 Prozent läge“, verweist Wenzl auf den Ermessensspielraum des ATX-Komitees, in dem Vertreter von Banken, Investoren, Wissenschaft und Wiener Börse AG vertreten sind. Deshalb wurde der RBI ein FFF von 0,5 zugewiesen, entscheidend für den Sprung in den ATX Five. Die Indexzusammensetzung sei im Übrigen internationaler Usus, die meisten Anbieter berücksichtigten den FFF. „Schließlich wird ja nur der Streubesitz gehandelt. Wir sind sogar transparenter, da wir laufend eine Beobachtungsliste der Top-25-Titel veröffentlichen, die für den ATX infrage kommen“, unterstreicht Wenzl.

Zuteilung bei der Kapitalerhöhung bekamen und teurer über die Börse zukaufen mussten: „Wir waren aber mehrfach überzeichnet, auch internationale Anleger kamen nicht voll zum Zug“, unterstreicht die RBI-Expertin.

Quartalsentscheidung Doch wozu trifft sich dann das ATX-Komitee? Tatsächlich wird viermal jährlich, im März, Juni, September und Dezember, in erster Linie beim FFF sowie beim Repräsentationsfaktor (RF) über allfällige Anpassungen entschieden, Indexänderungen werden nur im März und September durchgeführt. Der RF liegt in der Regel bei eins, solange ein Titel nicht mehr als 20 Prozent des Indexes ausmacht. Tut er es aufgrund seiner Streubesitzkapitalisierung doch, wird der RF nach unten angepasst. Auch das Regelwerk ist laufend ein Thema. „Wir werden bei der nächsten Sitzung eine Anpassungen aufgrund der Ereignisse rund um RBI überlegen“, so Wenzl. Bei der RBI gibt man sich über die Aufnahme in den ATX Five freilich erfreut. Investor-Relations-Leiterin Susanne Langer betont allerdings: „Wir hatten schon 2013 anhand zahlreicher Road-Shows den Markt auf eine mögliche Kapitalerhöhung vorbereitet. Ziel war es, auch den Streubesitz und folglich die Liquidität zu erhöhen.“ Die Indexaufnahme sei nun eine erfreuliche Folgewirkung, so Langer. Die rasche Abwicklung sorgte bei manchen heimischen Fondsmanagern zwar für Ärger, vor allem, wenn sie keine volle

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Wechselbad der Gefühle Bei der Andritz AG betont man, dass die Herausnahme aus dem ATX Five ohne Auswirkungen bleibe. Allerdings hat das Komitee in der Märzsitzung weitere Änderungen beschlossen: Während die Flughafen Wien AG und Uniqa Insurance Group AG (Uniqa) in den ATX aufstiegen, fielen EVN AG und Strabag SE heraus. Für den Baukonzern ist es insofern bitter, als beim Börsengang die Kriterien für die ATX-Aufnahme erfüllt wurden und diese dank der „FastEntry-Regel“ auch möglich war, verweist Wolfgang Matejka, Fondsmanager des Meinl Equity Austria und Geschäftsführer von Matejka & Partner Asset Management, auf eine Parallele zur RBI-Aufnahme. Diana Neumüller-Klein, Leiterin von Investor Relations der Strabag SE: „Die Herausnahme hat freilich Auswirkungen auf den Aktienkurs, da ein großer Teil unserer Investoren passive Großanleger sind. Sie kaufen auf Basis der Indexmitgliedschaft.“ Und wer nicht im Index notiere, falle bei zahlreichen internationalen Investoren aus der Beobachtungsliste heraus. „Damit sinkt meist auch die Liquidität“, so Neumüller-Klein. Über mehr Aufmerksamkeit kann sich Michael Oplustil aus dem Investor-Relations-Bereich von Uniqa hingegen nicht beklagen. Die Anrufe interessierter Fondsmanager und Analysten aus dem Ausland seien deutlich mehr geworden.

Ermessensspielraum Doch viele Fondsmanager müssen nicht exakt die Messlatte abbilden, wie ein Rundruf von DerBörsianer ergab. Friedrich Erhart, Fondsmanager des PIA Austria Stock von Pioneer Investments

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Börse

Herausnahme hat ­klare Auswirkungen auf den Aktienkurs.

Ausmaß der ­Indexnachbildung obliegt meiner ­Einschätzung.

Diana Neumüller-Klein

Friedrich Erhart

Austria: „Das Ausmaß, in dem eine Indexveränderung nachvollzogen wird, obliegt meinem Ermessen. Bei Übertreibungen werden Gewinne zwischenzeitlich sogar mitgenommen.“ Aufgrund des Investmentfondsgesetzes ist es ohnedies nicht möglich, den ATX exakt abzubilden, ein Fonds kann maximal zehn Prozent an einem Titel halten. Und alle Aktien, die fünf Prozent überschreiten, dürfen in Summe maximal 40 Prozent des Fonds ausmachen, sagt Christian Ramberger, Geschäftsführer der Allianz Invest KAG. Anders bei passiven Produkten, die einen Index exakt nachbilden. Sowohl Indexzertifikate als auch Exchange Traded Funds müssen zum Schlusskurs vor dem Tag der neuen Indexzusammensetzung umgestellt werden. Das muss aber nicht unbedingt teuer werden. Denn viele „aktive“ Investoren handeln bereits im Vorfeld, der Aktienkurs kann am Tag der Umstellung sogar günstiger sein.

info regeln TAG DER ABRECHNUNG

Laut Wiener-Börse-Regelwerk (Kapitel 5.4.1.) erfolgt die In­dex­ anpassung unter Verwendung des rechnerischen Titels des Bezugsrechts vor Beginn jenes Börsentages, an dem die Aktie ex Bezugsrecht notiert, wenn eine Kapitalerhöhung in ­einem Indexwert durch Ausgabe von Bezugsrechten an die Altaktionäre durchgeführt wird und sowohl der genaue Bezugspreis als auch die neue Stückzahl schon bei Ankündigung der Kapitalerhöhung durch das Unternehmen festgelegt werden (Fixpreisverfahren und Platzierungs- bzw. Übernahmegarantie der neuen Aktien durch Konsortialbanken oder einen Dritten).

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Schumpeter-Preis 2014 geht an den Präsident der EZB Mario Draghi +++ „G 2013 Nettogewinn von 229 Millionen Euro +++ FMA bestellt Regierungsko ab +++ 50 Millionen Euro für Tirols KMUs über Raiffeisen-Landesbank T NEWS

KOLUMNE Eva Marchart Vorstandsvorsitzende Raiffeisen Centrobank AG

Frühlingserwachen In den letzten Wochen haben uns nicht nur hohe Außentemperaturen, sondern auch positive Wirtschaftsdaten verwöhnt. Das zarte Pflänzchen Konjunktur arbeitet sich aus der Rezession, an etablierten Aktienmärkten zeigen sich nach 2008 wieder Höchststände, und nun die Krim! Noch ist die wirtschaft­ liche Wende intakt, aber es hat sich gezeigt, wie sensibel die Märkte auf Störungen jeder Art reagieren. Das Bemühen um Deeskalation an der Ostgrenze der EU sollte ein gemeinsames politisches Ziel sein, will man den gerade erst begonnenen Aufschwung nicht dämpfen. Da Österreich realistischerweise dabei begrenzten Einfluss hat, ist es umso wichtiger, alles daran zu setzen, im eigenen Land die richtigen Entscheidungen zu treffen: Ein gesunder Kapitalmarkt, der heimischen Unternehmen und lokalen wie internationalen Investoren langfristig berechenbare Bedingungen bietet, ist ein gutes Klettergerüst für Wachstum. Anhaltende Steuerdiskussionen, Mehrfachbelastungen für lokale Banken, die sie gegenüber dem ausländischen Mitbewerb schwächen und Österreich als Finanzdienstleistungsplatz unattraktiv machen, sind es nicht. Ein offenes, von der Politik unterstütztes Klima, das Vertrauen stärkt und die Teilnehmer des Wirtschaftslebens dazu animiert, in die heimische Wirtschaft zu investieren, hilft allen und macht gegen Wetterkapriolen resistent. e.marchart@derboersianer.com

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Neue Flagship-Filialen Mit dem Umbau zu einer modernen und innovativen Retailbank will die UniCredit Bank Austria AG auf eine Vorwärtsstrategie und zukunftsweisende Initiativen hinweisen. Bis Ende 2017 sollen 350.000 Kunden via Smart

Banking betreut werden. Die Veränderung soll auch nach außen sichtbar gemacht werden. Mehr als 100 Millionen Euro werden in bestehende Standorte investiert. Die erste FlagshipFiliale in Salzburg wird noch heuer eröffnet.

NEWS

Fremdwährungen Ende Dezember 2013 betrug das FX-Kredit­ volumen privater inländischer Haushalte 27,4 Milliarden Euro und lag somit wechselkursbereinigt 3,4 Milliarden Euro oder 11,1 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Gegenüber Herbst 2008, als die

Finanzmarktaufsicht einen Stopp der Neuvergabe von FX-Krediten verhängte und Initiativen zur Begrenzung des Risikos beim aushaftenden FX-Kreditvolumen setzte, reduzierte sich das Volumen um 18,6 Milliarden Euro oder 40,4 Prozent.

NEWS

STUDIE

Erste finanziert Windpark

Social Media und Banken

Mit 76 Millionen Euro finanziert die Erste Group Bank AG einen von der deutschen Steag GmbH projektierten 108-MW-Windpark in ­Rumänien. Der Deal soll die führende Position der Erste Group Bank AG bei der Finanzierung von Energieprojekten in Zentral- und Osteuropa unter besonderer Einbeziehung des lokalen Know-hows der Banca Comerciala Romana (BCR) stärken. 49 Millionen Euro räumt die BCR dem Projekt als Kreditfinanzierung ein, und 27 Millionen Euro werden von ihr als VATFazilität zur Verfügung gestellt.

Eine KPMG-Studie mit dem Titel „The Social Banker“ hat Experten und Verantwortliche aus führenden Banken und Unternehmen befragt. Das Ergebnis hat gezeigt, dass sich Banken in einigen Bereichen engagieren. Durch Crowdsourcing entstehen Mitarbeitergruppen, die neue Ideen erarbeiten und zu einer Transformation führen. Social Media ermöglicht es Banken, neue Geschäftsmodelle am Markt zu etablieren. Zuletzt lernen Banken aus den Aktivitäten branchenfremder Unternehmen, die von der Nähe zum Kunden abhängen.

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Seitentaufe

hi +++ „Global Finance“ kürt Bank Austria zur „Best Trade Finance Bank” +++ Bawag PSK ­erzielt ierungskommissär für Adria Bank AG +++ Bank Austria schreibt zwei Milliarden Euro ­ Goodwill sbank Tirol AG bereitgestellt +++ Erste Group Bank AG Gewinn schmilzt auf 61 Millionen Euro EVENT

STUDIE

BKS-Neujahrsempfang

Wertpapierstudie Eine von Erste Bank und Sparkassen in Auftrag gegebene Studie hat gezeigt, dass vier von zehn Österreichern nicht wissen, was Wertpapiere sind. Die Meinung zu Wertpapieren ist größtenteils neutral. Die langfristig niedrigen Zinsen sind seit Jahren die dauerhaften Begleiter jedes Sparers. Acht von zehn sind sich auch bewusst, am Sparbuch durch die Inflationsschere aktuell Geld zu verlieren. Beruhigend ob des Wissensstandes ist die Tatsache, dass acht von zehn der Befragten Wertpapiere nur nach Beratung durch einen Experten kaufen wollen.

Die BKS Bank AG lud Anfang Jänner rund 200 Gäste zum traditionellen Neujahrsempfang. Der Kabarettist Florian Scheuba sorgte dafür, dass das Jahr mit einem Lächeln beginnen konnte. Die Bank blickt mit viel Optimismus und Vertrauen in das aktuelle Jahr. Gefeiert wurde in der BKS-Bank-Direktion Wien in der Renngasse.

KARRIERE

NEWS

Easybank steigert Ergebnis Die Bawag-Tochter konnte vergangenes Geschäftsjahr das bisher beste Ergebnis mit einem Anstieg von 41 Prozent auf 13,1 Millionen Euro präsentieren. Die Betriebserträge stiegen 2013 gegenüber dem Vorjahr um 6,1 auf 28,2 Millionen Euro. Die Kontenzahl erhöhte sich um rund 50.000. Vorstandsdirektorin Sonja Sarközi plant einen weiteren Ausbau der Easybank AG und will auch technische Innovationen fortsetzen.

Anton Ulmer

Heimo Penker

Ewald Nowotny

hat mit April die

ist nach mehr als 41

erhielt bei der

Funktion des SCO bei

Jahren Tätigkeit in der

Preisverleihung

J.P. Morgan für Öster-

BKS Bank AG, davon

Ende Jänner den

reich übernommen. Seit

30 Jahre als Vorstand,

Lamfalussy-Preis der

2007 leitete er dort das

Ende Februar in den

ungarischen Notenbank

Investment-Banking.

Ruhestand getreten.

überreicht.

Veranlagung ist heute mehr denn je Management von Unwägbarkeiten. Dies verlangt einen uneingeschränkten Fokus und die Möglichkeit unabhängig zu denken.

MOZART ONE – ein Aktienfonds, der anders ist Aktienfonds mit erkennbarem Österreich-Profil ergänzt, verstärkt und erweitert um europäische Picks, der langjähriges Know-How in der Asset Allokation mit hoher Disziplin in der Risikoallokation R unabhängig umsetzt. NIGSTA ISIN (A): AT0000A0KML1 ISIN (T): AT0000A0KLE8 Matejka & Partner Asset Management GmbH Parkring 12, 1010 Wien Tel: +43 1 533 77 83-0 Fax: +43 1 533 77 83-44 Email: office@mp-am.com Weitere Informationen finden Sie unter www.mp-am.com

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MOR ORIE KATEG E IN DER LEXIBL F N A E EUROP CATION O ALL 255 tz 4 von 2012 Pla 15 von 197 tz 2013 Pla 4 von 211 tz .) .2 2014 P(Sla tand 28 Ein Partnerunternehmen der

Wichtiger rechtlicher Hinweis: Diese Marketingmitteilung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Fondsanteilen dar, noch ist es als Aufforderung anzusehen, ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine Wertpapierdienstleistung oder Nebenleistung abzugeben. Die Fondsbestimmungen wurden zuletzt mit Bescheid vom 23.02.2011 und der GZ FMA-IF25 7217/0001INV/2011 der Finanzmarktaufsicht genehmigt. Die Änderung der Fondsbestimmungen wurde am 04.03.2011 im Amtsblatt der Wiener Zeitung veröffentlicht. Die geänderten Fondsbestimmungen traten mit 06.06.2011 in Kraft. Der Prospekt, wie auch das Kundeninformationsdokument KID, sind in deutscher Sprache in der Semper Constantia Invest GmbH, 1010 Wien, Heßgasse 1 und deren Depotbank Semper Constantia Privatbank AG, 1010 Wien, Heßgasse 1, 1010 Wien sowie unter www.semperconstantia.at kostenfrei erhältlich. Bitte beachten Sie, dass die errechneten Werte von Investmentfonds sowohl steigen als auch fallen können. Die Kurse der Wertpapiere/Veranlagungsgegenstände eines Fonds können gegenüber dem Einstandspreis steigen/fallen. Veräußert ein Anleger Fondsanteile zu einem Zeitpunkt, in dem die Kurse der im Fonds befindlichen Wertpapiere/ Veranlagungsgegenstände gegenüber den Werten zum Erwerbszeitpunkt gefallen sind, so erhält der Anleger sein investierte Geld nicht vollständig zurück. Bitte lesen Sie das KID und den vollständigen Verkaufsprospekt und lassen Sie sich von einer fachkundigen Person beraten. Dieses Dokument kann eine Beratung durch Ihren persönlichen Anlageberater nicht ersetzen. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. Zuständige Aufsichtsbehörde: Finanzmarktaufsicht, 1090 Wien, Otto-WagnerPlatz 5, www.fma.gv.at.

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versicherungen

VIG sucht Käufer für bulgarische und österreich ergebnis aller Pensionskassen +++ EU-Kommissi (IORP II) vor +++ Generali mit neuem Einmalerla

NEWS KOLUMNE Günter Geyer Präsident VVO

Helvetia trotzt dem Markt

Chancen und Herausforderungen In den vergangenen Monaten hat die heimische Versicherungswirtschaft wichtige strategische Ziele erreicht, die positiv für die gesamte Branche zu sehen sind: Schon letztes Jahr ist mit der Reform der prämiengeförderten Zukunftsvorsorge ein großer Schritt gelungen. Die altersabhängige Staffelung der Mindestaktienquote hat dieser Form der Zukunftssicherung neue Attraktivität verliehen. Ich bin zuversichtlich, dass sich auch im Bereich der Einmalerläge die kürzlich beschlossene Senkung der Mindestbindefrist für Versicherungsnehmer über 50 Jahre positiv auf das Kundeninteresse auswirken wird. Die Versicherungswirtschaft, ein wichtiger Investor und Stabilisator auf dem Kapitalmarkt, kann so belebend auf die Aktienmärkte wirken. Wir stehen trotz allem vor weiteren Herausforderungen: Seit langem plädieren wir für eine gesetzliche Verankerung einer Versicherungslösung für Naturgefahren. Unser Vorschlag sieht vor, eine Versicherung gegen Naturgefahren verpflichtend an den Abschluss einer Feuerversicherung zu koppeln. So würde ein Rechtsanspruch für Betroffene geschaffen werden, sie wären keine Bittsteller mehr für Mittel aus den Katastrophenfonds. In Hinblick auf den Klimawandel sehe ich dies als wesentlichen Auftrag und Aufgabe für unsere Branche zur Absicherung heimischer Vermögenswerte. g.geyer@derboersianer.com

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Bei der Österreichtochter der Schweizer Helvetia-Gruppe zeichnete sich mit einem Wachstum von zwölf Prozent auf 105,7 Millionen Euro in der Lebensversicherung ein positives Bild ab: „Wesentliche Treiber des Wachstums in der Lebensversicherung (LV) waren die fondsgebundene LV (+ 59,6 Prozent) sowie das für unsere Größe starke Einmal­erlagsgeschäft mit einem Volumen von 31,5 Millionen Euro“, so Vertriebsvorstand Werner Panhauser. 2014 rechnet der VVO auch in der Gesamtbranche

wieder mit einem Aufschwung im Lebensversicherungsgeschäft, wenn auch nur um 1,5 Prozent. Die Helvetia Versicherungen AG konnte im gleichen Zeitraum ihre Gesamtprämienaufkommen um 6,1 Prozent auf 262,9 Millionen Euro steigern. 2014 will die Helvetia ihr Ziel, unter die Top Ten der österreichischen Versicherer zu kommen, weiter verfolgen. Derzeit dürfte sie auf Platz 13 oder 14 liegen, wobei viele Institute zu Redaktionsschluss ihre Zahlen für 2013 noch nicht veröffentlicht hatten.

NEWS

Infrastruktur-Investitionen Die Vorsorgekassen, die die Gelder der „Abfertigung Neu“ verwalten, würden gern „in die Bresche springen, dort wo Banken sich aus Infrastrukturfinanzierungen wegen neuer Eigenkapitalvorschriften unter Basel III zurückgezogen haben“, sagte Heinz Behacker, Geschäftsführer der VBV-Pensionskasse AG.

Von der Regierung hätte er gern InfrastrukturInvestmentprodukte für Langzeitinvestoren mit Staatsgarantien und attraktiver Rendite. Die zehn Vorsorgekassen, die etwa 6,2 Milliarden Euro verwalten, erhalten monatlich etwa 30 bis 35 Millionen Euro an Zuflüssen, die angelegt werden müssen.

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österreichische Pensionskasse +++ VBV erzielte 2013 mit +5,84 Prozent bestes Veranlagungs­ ommission legt Entwurf zu neuer Richtlinie für Einrichtungen der betrieblichen Altersvor­ sorge Einmalerlag für über 50-Jährige +++ Vorsorgekassen erwirtschaften 2,8 Prozent im Durchschnitt NEWS

Marktentwicklung Im Durchschnitt hatten die österreichischen Versicherer im vergangenen Jahr einen Rückgang von 0,3 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro bei den Prämieneinnahmen in der Lebensversicherung zu verzeichnen, so vorläufige Berechnungen des Versicherungsverbands VVO. Die laufenden Prämien sanken dabei nur um 0,1 Prozent, während Einmalerläge um ein Prozent zurückgingen. Insgesamt berechnete der Verband für die gesamte Branche einen Anstieg der Prämieneinnahmen um zwei Prozent auf 16,6 Milliarden Euro für 2013. Die gesamten Versicherungsleistungen des Jahres beliefen sich auf 12,9 Milliarden Euro (+0,7 Prozent) „Nach vorläufigen ersten Prognosen wird das Gesamtprämienaufkommen 2014 um etwa 1,9 Prozent auf 16,9 Milliarden Euro ansteigen“, so Louis Norman-Audenhove, Generalsekretär des österreichischen Versicherungsverbands VVO. NEWS

PensionskassenPerformance Aktien verhalfen im vergangenen Jahr den überbetrieblichen Pensionskassen zu einem Durchschnittsertrag von 5,3 Prozent, berechnete die Beraterfirma Mercer. Im Vergleich dazu erzielten die betrieblichen Pensionskassen 3,91 Prozent, da ihre Aktienquote um rund zehn Prozentpunkte niedriger lag. Im langjährigen Durchschnitt seit der Schaffung des Pensionskassensystems 1991 liegt der Ertrag aller Pensionskassen bei 5,63 Prozent. NEWS

Währungsabwertungen

INTERVIEW Elisabeth Stadler Vorstandsvorsitzende Ergo Austria International AG

Veranlagungspolitik Sehen Sie eine Zukunft für Lebensversicherungen? – Ich sehe eine klare Zukunft für die Lebensversicherung, weil sie die einzige Vorsorgeform ist, die biometrische Risiken abdecken kann. Speziell die Langlebigkeit. Das Wesen einer Lebensversicherung ist es nicht, möglichst hohe Rendite zu erzielen. Die Hauptaufgabe besteht in einer langfristig berechenbaren Leistung, die zu einem gewissen Teil bereits zum Abschlusszeitpunkt garantiert werden kann. Berechnungen und Leistungen dafür zur Verfügung zu stellen können nur die Lebensversicherer. Ist das aktuelle Anlagenumfeld eine Herausforderung? – Natürlich erschwert die derzeitige Kapitalmarktsituation unsere Veranlagungsbemühungen. Tatsache ist, dass Versicherungen aufgrund ihrer antizyklischen Veranlagungspolitik schwierige Kapitalmarktsituationen einige Zeit ohne Probleme bewältigen und durchhalten können, aber die garantierten Leistungen kommen in jedem Fall zum Tragen. Sieht die Ergo die Pensionskasse als Teil ihres Geschäfts­ feldes? – Wir halten die Stärkung der Betrieblichen als wichtige und unverzichtbare Säule im Drei-Säulen-Pensionsmodell. So wie die Private sehen wir auch die Betriebliche als notwendige Ergänzung der staatlichen Säule. Unsere Pensions- und Vorsorgekasse ist Teil des allumfassenden Angebots im betrieblichen Vorsorgebereich der Ergo in Österreich. Dadurch sind betriebliche Versicherungslösungen, Pensionskassenlösungen und die Mitarbeitervorsorge unter einem Dach vereint. Wird die Ergo von dem Recht Gebrauch machen, Unternehmenskredite zu vergeben? – Nein, Ergo macht von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch.

Der größte österreichische Versicherer, die Vienna Insurance Group AG (VIG), legte bereits Ende Jänner vorläufige Berechnungen zum Prämienvolumen vor und musste einen Rückgang von 4,9 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro ausweisen. Dieser ergab sich jedoch „im Wesentlichen durch die gezielte Reduktion des kurzfristigen Einmalerlagsgeschäfts in Polen sowie durch die Zurücknahme des Kfz-Geschäfts in Italien und Rumänien“.

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Darüber hinaus wirkten sich Währungsabwertungen negativ auf die Entwicklung aus. „Ohne diese Sondereffekte erzielte die ­Vienna Insurance Group ein solides Prämienwachstum von 2,2 Prozent“, so die VIG. Auch im Lebensversicherungsgeschäft hätte sich ohne die Sondereffekte das Minus von 9,3 Prozent in ein Plus von zwei Prozent gedreht, gab der Versicherer bekannt.

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aktiengesellschaften

Kartellstrafe von zwölf Millionen Euro dividende +++ Immofinanz klagt Karl einzusparen +++ Conwert zieht sich a

NEWS KOLUMNE Matthias Stieber Direktor Investor Relations Telekom Austria AG

Geschäftsbericht Die Veröffentlichung gedruckter Ge­ schäftsberichte bringt für Unterneh­ men jedes Jahr einen erheblichen Aufwand mit sich. Ob Printpubli­ kationen dieser Art, speziell aus öko­ logischer Sicht, eine Zukunft haben, fragen sich daher nicht zuletzt Unter­ nehmen, deren Kerngeschäft reine Weblösungen nahelegt. Natürlich wäre ein Verzicht auf den Printbericht unter Umwelt- und Kostenaspekten begrüßenswert. Und doch bietet kein anderes Medium vergleichbare Mög­ lichkeiten zur „multisensorischen“ Vermittlung von Investment-Storys, Kernbotschaften oder Positionierun­ gen. Es ist letztlich eine Frage der Zielgruppenanforderungen und der erwünschten Kommunikationsleis­ tungen. Schließlich stützt er über innovative und qualitative Gestal­ tungsmerkmale auch entsprechende strategische Ausrichtungen gegen­ über Medien oder anderen Stakehol­ dern. Der Schlüssel liegt demnach in der Kombination von Print unter Erfül­ lung höchster ökologischer Anforde­ rungen mit den attraktiven Features interaktiver HTML-Onlineberichte. Die Herausforderung der Zukunft besteht im Integrated Reporting: Als kluge, kompakte Verschmelzung von Nach­ haltigkeits- und Finanzbericht spart es eine Publikation ein und bietet durch die Auslagerung weiterführen­ der Informationen auf die Corporate Website weiterhin eine umfassende Informationsquelle. m.stieber@derboersianer.com

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AT&S platziert Schuldscheindarlehen Die AT&S AG hat ein Schuldscheindarlehen über insgesamt 158 Millionen Euro, bestehend aus mehreren Tranchen mit Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren, erfolgreich im In- und Ausland platziert. Die Erlöse sollen zur Finanzierung der geplanten Expansion, zur Stärkung der finanziellen Flexibilität der Gruppe, zur Veränderung der Laufzeitenstruktur des Schuldenportfolios und für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden. NEWS

NEWS

Oekostrom mit Aktionärsforum

Kasachstan und Wien kooperieren

Die Oekostrom AG geht mit Österreichs erstem Aktionärsforum online. Dabei handelt es sich um eine mittels Login zugängliche Internetplattform, auf der sich rund 2.000 Aktionäre des Unternehmens informieren und austauschen können. Ziel ist es, die Kommunikation mit den Anlegern zu verbessern.

Die Wiener Börse AG vereinbarte mit der Kazakh­stan Stock Exchange (KASE) die erste Kooperation im Datenvertrieb im asiatischen Raum. Künftig können Finanzinformationsanbieter der Wiener Börse AG Preisinformationen aus Kasachstan in gewohnter Datenqualität AG abrufen. Seit Jänner 2013 berechnet die Wiener Börse AG bereits den Index KTX Local, der sich aus den acht meistgehandelten kasachischen Unternehmen zusammensetzt und täglich in Echtzeit verteilt wird.

NEWS

Uniqa und Flughafen Wien im ATX Seit März ersetzen die zwei Unternehmen die EVN AG und die Strabag SE. Die Aufnahme der Uniqa hat sich nach der Kapitalerhöhung im vergangenen Herbst bereits abgezeichnet. Bei der Flughafen Wien AG war ein beträchtlicher Anstieg im Kursniveau und folglich im Börsenwert des Unternehmens (Streubesitzkapitalisierung) ausschlaggebend für die Aufnahme in den ATX.

NEWS

Do-&-Co-Anleihe Die Aktiengesellschaft hat eine 150-Millionen-Euro-Unternehmensanleihe platziert. Mit einer Laufzeit von sieben Jahren und einem Zinssatz von 3,125 Prozent per annum eröffnete die Do-&-Co-Anleihe den diesjährigen heimischen Kapitalmarkt für Unternehmensanleihen. Mehr als 80 Prozent des Anleihevolumens wurden von österreichischen Privatinvestoren gezeichnet.

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Seitentaufe

onen Euro für Strabag in der Slowakei rechtskräftig +++ Rekordgewinn für Semperit und eine Sonderklagt Karl Petrikovics auf zehn Millionen Euro +++ Voestalpine plant, in drei Jahren 900 Millionen Euro ieht sich aus Osteuropa zurück +++ Rekordinteresse an Specialist-Ausschreibung der Wiener Börse AG NEWS

Integrierter Geschäftsbericht

Die Palfinger AG hat erstmals einen integrierten Geschäftsbericht veröffentlicht. Er umfasst nicht nur die wirtschaftlichen und rechtlichen Informationen des Konzerns über das Jahr 2013, sondern auch systematisch die wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte gemäß den aktuellen G4-Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI).

KARRIERE

Erwin Toplak

Robert van de Kerkhof

Karin Sonnenmoser

wechselt als Kapsch-

wurde in der Aufsichts-

wurde vom Aufsichtsrat

Trafficcom-Vorstand mit

ratssitzung der Lenzing

der Zumtobel AG für

Auslaufen seiner Funk-

AG für drei Jahre zum

drei Jahre mit 1. Mai

tionsperiode in eine

Mitglied des Vorstands

zum neuen Finanzvor-

beratende Funktion.

ernannt.

stand bestellt.

@@@In turbulenten Zeiten@@steht@@@ @@@Stabilität@@besonders hoch im Kurs.@@@ Die Österreichische Post ist im ständigen Auf und Ab des Kapitalmarktes ein zuverlässiger, attraktiver Dividenden-Titel. Auf Basis des soliden Kerngeschäftes und eines starken Cashflows soll nachhaltig eine Dividende von mindestens 75% des Nettoergebnisses ausgeschüttet werden. Nähere Informationen auf www.post.at/ir Wenn’s wirklich wichtig ist, dann lieber mit der Post.

www.post.at/ir

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fonds

Fondsvermögen des DWS Invest Top Euroland übersteigt eine Milliarde Euro +++ M& Euro erzielt +++ Pictet Asset Management legt den Fonds Absolute Return Fixed I von vier Wochen abgesetzt +++ Fidelity gewinnt Service-Award des Österreichisc EVENT

KOLUMNE Heinz Bednar Vorstand VÖIG

Nachhaltige Investments Wirklich besser oder nur gutes Marketing? Nachhaltige Investments haben sich bei langfristig Investoren wie Stiftungen, Pensionskassen oder Versicherungen als eigene Anlagekategorie etabliert. Studien belegen, dass auf längere Sicht nachhaltige Investments zumindest denselben Ertrag abwerfen wie traditionelle Produkte, oft bei weniger Risiko. Der Grund dafür liegt darin, dass durch die sorgfältige Auswahl zugleich auch das Risikomanagement optimiert wird, indem Unternehmen von vornherein ausgeschlossen werden, die bestimmten ethischen oder sozialen Kriterien nicht genügen. Bei der Auswahl arbeiten Investmentgesellschaften häufig mit externen spezialisierten Research- und Ratingagenturen zusammen. Die Nachhaltigkeitsbenchmarks von internationalen Anbietern wie Dow Jones, MSCI oder FTSE haben dazu beigetragen, dass der Veranlagungserfolg der verschiedenen Produktanbieter transparent gemessen werden kann. Für Privatanleger ist es oft nicht einfach, unter verschiedenen Anbietern zu differenzieren. Umso wichtiger sind Zertifizierungen wie jene des Europäischen Dachverbands für nachhaltige Publikumsfonds (Eurosif) oder der Ratingagenturen wie des Forschungszentrums Novethic, Frankreich. In Österreich ist auch das Umweltzeichen ein Garant für umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen. h.bednar@derboersianer.com

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Zweiter Kepler Institutional Day Institutionelle Fondskunden haben besondere Ansprüche. Rendite und die Berücksichtigung nachhaltiger Aspekte gewinnen an Bedeutung. Die Kepler Fonds KAG von hat das Volumen bei nachhaltigen Investments in den vergangenen zehn Jahren auf fast 350 Millionen Euro verfünffacht. Darauf wies Michaela KeplingerMitterlehner, Generaldirektorstellvertreterin der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG, beim zweiten Kepler Institutional Day hin. Robert Haßler, Vorstandsdirektor der Oekom Research AG, verwies auf Vorteile, die sich durch die Berücksichtigung von ökologischen und sozialen Kriterien ergeben. So können Investoren damit auch finanzielle und Reputationsrisiken vermeiden. NEWS

Neuorientierung der Raiffeisen KAG Die von Aufsichtsrat und Geschäftsführung erarbeitete Neuorientierung der Raiffeisen KAG konzentriert sich auf Kernmärkte und Kernprodukte. Sie zieht ebenfalls Veränderungen in der Geschäftsführung mit sich. Michael Höllerer wird mit April und Rainer Schnabl mit Mai die

Geschäftsführung der Raiffeisen KAG verstärken. Dafür legen Mathias Bauer und Gerhard Aigner ihre Funktionen nieder. Dieter Aigner wird weiterhin in der Geschäftsführung bleiben. Der Wechsel soll dazu dienen, die Neuausrichtung auch nach außen zu signalisieren.

NEWS

IQ-Foxx schließt Lizenzvertrag mit Citi Der Indexanbieter IQ-Foxx unterzeichnete einen globalen Lizenzvertrag mit der Investmentbank Citi. Die Bank hat eine Auswahl an Smart-Beta-Indizes, mit welchen auch kapitalgeschützte Investmentprodukte für institutionelle Investoren aufgelegt werden,

lizensiert. Zusätzlich zu der Intensivierung der Europaaktivitäten wurde zudem die Präsenz im arabischen Raum erweitert. In Abu Dhabi und Dubai wurden erste Repräsentanzen eröffnet, die unter der Leitung von Jaafar Badwan stehen.

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Seitentaufe

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o +++ M&G Investments hat im Publikumsfondsgeschäft Rekord-Nettomittelzuflüsse von 8,9 ­Milliarden rn Fixed Income auf +++ 130 Millionen Euro des Bawag PSK Global High Yield Bond Kurz innerhalb terreichischen Fondspreises +++ Comgest erhält die Höchstnote des Capital-Fonds-Kompasses 2014 EVENT

KARRIERE

Abräumer der Lipper-Awards Einmal im Jahr verleiht die Ratingagentur Lipper, eine Tochtergesellschaft von Thomson Reuters, Awards an die besten Fondsgesellschaften und Fonds. Die Auszeichnung wird in 21 Ländern verliehen. Prämiert werden Fonds, die kontinuierlich überdurchschnittliche risikoadjustierte Erträge erwirtschaftet haben. In zwei Kategorien konnten Fonds der C-Quadrat Investment AG und Arts Asset Management Preise holen, darunter der C-Quadrat Arts Total Return Bond. Fonds von Fidelity Worldwide Investments wurden mit fünf Preisen ausgezeichnet, davon zwei in der Kategorie Aktienfonds Asien-Pazifik. Franklin Templeton Austria wurde ebenfalls mit fünf Preisen belohnt. Sie erhielten auch den Preis für die Best Fund Group Mixed Assets.

Philip Poole

Rainer Henke

Richard Zarycka

wird Head of Research

ist ab sofort in der

verstärkt seit März

bei der Deutsche

Geschäftsführung der

die Geschäftsführung

Asset und Wealth

Bawag PSK Invest im

der Skandia Invest

Management und trägt

Bereich Financials für

und verantwortet

zur Entwicklung der

die Aufgaben Con­

die Betreuung der

Hausmeinung des Chief

trolling und Reporting

Vertriebspartner und

Investment Office bei.

verantwortlich.

Bestandskunden.

Wir machen es möglich: Performance mit System

NEWS

Immobilienfonds Die Entwicklung bei österreichischen ImmobilienInvestmentfonds-Gesellschaften verlief 2013 gut. Das Gesamtfondsvolumen der fünf österreichischen Anbieter erhöhte sich um 21 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Das Fondsvolumen des Erste Immobilienfonds stieg auf 724 Millionen Euro. Neu in der Anlagestrategie sind Büro- und Wohngebäude in Hamburg. 2014 werden bis Herbst drei Wohnprojekte in Wien und Graz übernommen, wobei der Fokus nach wie vor auf Wohnimmobilien liegt.

Entscheiden Sie sich für die quantitative Aktienexpertise von AXA Rosenberg.

NEWS

Pioneer Investments vor Verkauf Nach dem Rekordverlust im vergangenen Jahr will die italienische Großbank und Bank-Austria-Mutter UniCredit ihre Fondsverwaltungstochter Pioneer Investments verkaufen. Im kommenden Jahr wird die Sparte voraussichtlich zum Verkauf gestellt. Pioneer wird mit mehr als zwei Milliarden Euro bewertet.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie uns unter: ( +49 69 90025 2049 * clientservicebanks@axa-im.com Die hier von AXA Investment Managers Deutschland GmbH bereitgestellten Informationen stellen kein Angebot zum Kauf, Verkauf oder zur Zeichnung von Fondsanteilen bzw. Finanzinstrumenten oder ein Angebot für Finanzdienstleistungen dar. Ein Kauf von Fondsanteilen erfolgt ausschließlich auf Basis der jeweils gültigen Verkaufsprospekte und den darin enthaltenen Informationen. Die Verkaufsprospekte, wesentlichen Anlegerinformationen (KIID) und Jahresund Halbjahresberichte erhalten Sie kostenlos bei AXA Investment Managers Deutschland GmbH, Bleichstraße 2 – 4, 60313 Frankfurt/Main oder der jeweiligen Informations- und Zahlstelle in Österreich oder unseren Vertriebspartnern sowie unter www.axa-im.at.

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Zertifikatemarkt liegt im Februar laut Zertifikate Forum Austria bei 12,4 Milliarden Euro +++ Société Générale ­erweitert ihr Angebot an Bonus- und Capped-Bonus-Zertifikaten

zertifikate INTERVIEW Simone Kahnt-Eckner Vorstand Börse Frankfurt Zertifikate AG

Folgen der Krim-Krise Wie hat sich die Krim-Krise auf den Zertifikatemarkt ausgewirkt? – Auf der einen Seite sorgt die Krim-Krise natürlich für Beunruhigung. Speziell der Zertifikatemarkt reagiert bei anziehender V ­ olatilität mit höheren Umsätzen. So bieten Discountzertifikate höhere Renditen, allerdings schwanken die Preise auch stärker. Für aktive Anleger bieten Kursschwankungen immer wieder Tradingchancen, und langfristig agierende Anleger finden in Krisenzeiten Kaufgelegenheiten zu niedrigeren Kursen. Welche Anlagetrends lassen sich im aktuellen Umfeld erkennen? – Die Anlagetrends sind unverändert. Anleger suchen klassische Produkte wie Bonus- und Discountstrukturen mit kurzen Laufzeiten und tiefen Barrieren. In trendstarken Phasen haben Faktorzertifikate einen festen Platz gefunden; sie verzeichnen im börslichen Handel einen Anteil von 15 Prozent am Gesamtvolumen bei den Hebelprodukten.

NEWS

Starpartner Der Salzburger Onlinebroker Direktanlage.at erweitert mit der UniCredit Onemarkets sein Programm an Starpartnern. Dazu gehören auch Emittenten wie die Commerzbank, BNP Paribas und die Schweizer Privatbank Vontobel. Vorteile der Starpartner für Anleger sind nicht nur die Pauschale von 4,95 Euro. Ohne Marklercourtage und Börsenentgelt können zusätzlich Gebühren gespart werden. EVENT

Auszeichnung für RCB Die Raiffeisen Centrobank AG (RCB) wurde bei der diesjährigen Warschauer Börse-Gala für das am besten diversifizierte Angebot an Zertifikaten 2013 ausgezeichnet. Die RCB arbeitet seit 2007 an der Einführung von Zertifikaten an der Warschauer Börse (WSE) und leistet dort sowohl Informations- als auch Ausbildungsarbeit. Seit 2013 werden jedes Monat neue RCB-Produkte an der WSE gelistet. Die Auswahl reicht von konservativen Anlage- und Bonuszertifikaten über gehebelte Produkte bis hin zu neuen Produktklassen wie Twin-Win-Zertifikate oder Aktienanleihen. „Wir werden auf jeden Fall daran arbeiten, unsere führende Rolle auszubauen“, so Heike Arbter, Head of Structured Products bei der RCB.

Wie hat sich die Namensumstellung von Scoach auf Börse Frankfurt bewährt? – Die Namensumstellung hat das Geschäft in strukturierten Produkten am Börsenplatz Frankfurt nicht beeinträchtigt. Im Gegenteil: Durch die neue Marke und Firma ist sofort und ohne große Erklärungen erkennbar, wer wir sind und was wir tun. EVENT

Zertifikate Award Austria Am 15. Mai des aktuellen Jahres findet unter dem Motto „Z wie Zertifikat = Z wie Zukunft“ der achte Zertifikate Award Austria in den Räumlichkeiten der Raiffeisen Zentralbank am Stadtpark in Wien statt. Eine prominent besetzte Jury aus 17 Mitgliedern kürt unter den Einreichungen die besten Produkte und Emittenten des Jahres. Bis Ende April 2014 gibt es für alle Privatanleger die Möglichkeit, per Onlinevoting das „Zertifikate-Haus des Jahres“ zu wählen. Im Vorfeld des Zertifikate Awards Austrtia, des alljährlichen Branchen-Get-togethers, findet ab 13.30 Uhr der tradi­tionelle Zertifikate-Kongress mit prominenten Rednern wie Wolfgang Nolz, Engelbert Dockner, Michael Hanke und Alexander Verweyen statt.

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NEWS

Bonuszertifikate Die Erste Group Bank AG hat ihr Angebot um 58 neue Bonuszertifikate erweitert. Bei Laufzeiten zwischen vier und 14 Monaten liegt die maximale Ertragschance bei 35 Prozent. Die Auswahl beinhaltet unter anderem die Werte Gold und Silber sowie CECE und Immobilien-ATX-Index, Erste Group Bank AG, Immofinanz AG und OMV AG.

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Seitentaufe

Bene AG launcht neue moderne Website +++ Standard muss sparen +++ Palfinger AG veröffentlicht ersten integrierten ­Geschäfts­bericht

public relations KARRIERE

STUDIE KOLUMNE Peter Felsbach Konzernsprecher Voestalpine AG

Alexander Kleedorfer

Philip Teper

verlässt nach langer

Der Ex-RHI-Mann ist

Zusammenarbeit die

seit Anfang 2014 neuer

Telekom Austria AG.

Pressesprecher der

Zukünftig wird er sich

Österreichischen

um die Betreuung von

Post AG. Er folgt

Start-ups kümmern.

­Stephan Fuchs nach.

NEWS

Neues Wirtschaftsportal Das neue Portal der UniCredit Bank Austria AG ist speziell für mobile Geräte optimiert. Berichte über den österreichischen und internationalen Markt, Export- oder Investitionsfinanzierung und Brancheninformationen sollen Interessierten Zusatzinformationen liefern. Kurznachrichten liefern auch Usern mit wenig Zeit einen guten Überblick. Fachtexte gehen genauer auf das jeweilige Thema ein und bieten ausführliches Hintergrundwissen.

Kommunikation ist eindeutig Chefsache

Kundenverhalten online Der Finanz-Marketing-Verband Österreich hat eine Studie zum Onlineverhalten von Konsumenten bei Bank- und Versicherungsthemen durchgeführt. Das Ergebnis hat deutlich gezeigt, dass Onlinemedien über alle Produktbereiche eine wesentliche Rolle bei der Informationsgewinnung spielen. Der Wunsch von Kunden nach persönlicher Beratung und Betreuung hemmt jedoch eine weitere Verbreitung des Internets als Verkaufsmedium. NEWS

Metrum expandiert

NEWS

Hochzeit bei Styria Offiziell bleiben die Styria-Tageszeitungen „Wirtschaftsblatt“ und „Presse“ zwei getrennte Redaktionen. Räumlich und personell rückten die zwei jedoch immer näher zusammen. Diese engere Zusammenarbeit hat 20 Kündigungen beim „Wirtschaftsblatt“ zur Folge. Zwei Seiten werden in Zukunft von der „Presse“-Redaktion bespielt. So soll Österreichs größtes Wirtschaftsredaktionsnetzwerk gebildet werden.

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Martin Hehemann wechselt mit Mai als Managing Partner zum strategischen Kommunikationsberater Metrum Communications. Der Journalist war zuletzt Leiter des Bereichs Group Marketing and Communication bei der Uniqa Insurance Group AG. Bei Metrum Communications bildet Hehemann gemeinsam mit den beiden Managing Partnern Mick Stempel und Roland Mayrl das Führungsteam.

Diese Erkenntnis gilt heute mehr als je zuvor. CEOs geben nicht nur die Richtung vor, sie sind auch Gesicht und Stimme des Unternehmens. Mitarbeiter, Investoren und Medien erwarten klare Aussagen und verständliche Botschaften. Das MedienpräsenzRanking 2013 zeigt die steigende Bedeutung und das enorme Potenzial. 250 deutsche Online- und Printmedien veröffentlichten unfassbare 43.000 Berichte über die DAX- und MDAXCEOs. VW-Chef Winterkorn präsentierte nicht nur Rekordzahlen. Allein 3.245 Print- und Onlineartikel beschäftigten sich mit dem Medienliebling und garantierten seinem VW-Konzern quasi mediale Omnipräsenz. Zehn der insgesamt 83 Konzernchefs aus DAX und MDAX dominierten die Hälfte der gesamten CEO-Berichterstattung und waren damit eine Klasse für sich. Doch nicht alle nutzen diese Chance. Am unteren Ende stehen nur 1,3 Prozent der Berichterstattung für die zehn am seltensten Genannten. Generell gilt: Die öffentliche Präsenz der CEOs nimmt weiter zu. Gefragt sind daher Unternehmenschefs, die über exzellente Dialog- und Kommunikationsfähigkeiten verfügen und diese zielführend über alle Kommunikationskanäle einsetzen. Mehr denn je ist es wichtig, die stakeholder- und kanalgerechte Kunst des Kommunizierens zu beherrschen. Nur Authentizität und Charisma sind und bleiben naturgegeben. p.felsbach@derboersianer.com

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PWC-Studie zeigt, dass Europas Banken vor EZB-Test 80 Milliarden Eu ­Wirtschaftskriminalität betroffen­ +++­ Deloitte soll für Grassers Fina ­immer ­wichtiger wird +++ BCG baut Restrukturierungsgeschäft weiter a STUDIE

KOLUMNE

Standort Österreich im Abwärtstrend

Peter Bartos Partner und Geschäftsführer BDO Austria

Holdingstandort Österreich Oder doch lieber ab nach Bratislava? Mit dem Abgabenänderungsgesetz 2014 hat die Regierung in mehrerlei Hinsicht für Aufregung in den Vorstandsetagen heimischer Konzerne gesorgt. Während die Perpetuierung der Solidarabgabe auf Sonderzahlungen bei den besonders einkommensstarken oberen zehntausend noch in die Kategorie Einzelschicksal eingeordnet werden kann, wurde mit der Beschränkung der Absetzbarkeit von Managergehältern und Einschränkungen bei der Gruppenbesteuerung sowie bei internationalen Zins- bzw. Lizenzzahlungen ein deutliches Signal gesetzt. Das weitere Abrutschen in den diversen internationalen Standortrankings ist damit programmiert. Für den Moment bleibt nur die Hoffnung, dass bei den von der Regierung angekündigten Offensivmaßnahmen zur Förderung von Wachstum und Beschäftigung die gleiche Konsequenz wie bei der Erhöhung der Steuerquote an den Tag gelegt wird und die zentralen Zukunfts- und Standortfragen angegangen werden. Themen wie Bildung, Forschung und Entwicklung, effiziente Verwaltung, Vereinfachung des Steuersystems, Senkung der Abgabenquote, nachhaltige Sicherung unseres Pensionssystem und Investitionen in die Telekominfrastruktur müssen daher rasch ganz oben auf die Agenda. Denn dabei geht es schlicht und ergreifend um nicht weniger als unsere Zukunft. p.bartos@derboersianer.com

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NEWS

Übernahmen sinken weiter Die weltweiten M&A-Aktivitäten gingen laut EY das dritte Jahr in Folge zurück. Der Markt ist damit auf dem niedrigsten Stand seit acht Jahren und sogar unter den Levels der „Dotcom“-Ära zum Jahrtausendwechsel. Im Gegensatz zum Vorjahr sind die Übernahmen um 6,2 Prozent auf 37.257 gesunken. Das Transaktionsvolumen ist ebenfalls um 6,3 Prozent auf 2,3 Billionen US-Dollar gesunken.

In einer Metastudie des Deloitte-Radars wurde die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Österreich gemessen. Dazu werden internationale Standortrankings und eigene Studien analysiert. Der Standort Österreich fällt dabei im internationalen Vergleich kontinuierlich zurück und verspielt damit sein Zukunfts­ potenzial. Ein radikales Fitnessprogramm könnte den Trend stoppen und einen Turnaround einleiten.

NEWS

NEWS

Sorgfaltspflicht für Fokus auf Nachhaltigkeit Finanzinstitute Um ein Geschäft abzuschließen, müssen Banken, Versicherungen und Finanzinstitute die Identität von Kunden, vertretungsbefugten Personen und wirtschaftlichen Eigentümern feststellen und einmal jährlich überprüfen. Damit soll die Nutzung des Finanzsystems für Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung verhindert werden. Für die betroffenen Unternehmen bedeutet die Richtlinie einen enormen Mehraufwand. Die Wirtschafts­ auskunftei CRIF hat deshalb ein Produkt entwickelt, das die Identität der Kunden in Echtzeit überprüfen kann und deren Portfolio automatisch ergänzt.

Die Ursachen und Auswirkungen der Finanzkrise haben den Ruf nach einer verantwortungsvolleren und nachhaltigeren Unternehmensführung verstärkt. Viele Nachhaltigkeitsprogramme haben sich schnell als kurzfristige PR-Aktionen entlarvt und blieben wirkungslos. Die nachhaltige Profitabilität und damit verbunden die Wertschöpfungskette des Unternehmens muss in den Mittelpunkt der Betrachtung gerückt werden. Eine Untersuchung der KPMG kommt zu dem Schluss, dass Nachhaltigkeit in Zukunft kein Wettbewerbsvorteil, sondern grundlegende Voraussetzung für Unternehmen sein wird.

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arden Euro an Krediten abbauen +++ Alle Branchen und Regionen von globalem Anstieg der sers Finanzstrafe haften +++ Roland Berger Studie zeigt, dass die Rolle von Chefstrategen weiter aus +++ Zusammenschluss von Booz & Company und PWC erfolgreich abgeschlossen NEWS

UMFRAGE

Gehälter steigen

EU-Zinsbesteuerungsrichtlinie Lange blockierten Österreich und Luxemburg die Erweiterung der EU-Zinsbesteuerungsrichtlinie. Finanzminister Michael Spindelegger forderte die Zusage, dass Drittländer den automatischen Informationsaustausch möglichst schnell annehmen. Ende März gab der EU-Gipfel dann grünes Licht. Jedes Land hat drei Jahre Zeit, die Richtlinie umzusetzen. Das Bankgeheimnis für Steuerausländer selbst fällt erst mit der Einführung des automatischen Informationsaustausches. Das Bankgeheimnis für Ausländer in Österreich wird 2017 fallen.

Laut einer Umfrage rechnen knapp 40 Prozent der Chief Financial Officers (CFOs) mit höheren Gehältern in ihren Abteilungen. Der Personaldienstleister Robert Half befragte dazu rund 100 CFOs in Österreich. 81 Prozent planen, im ersten Halbjahr neues Personal einzustellen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen rechnet mit einem Gehaltsplus. Die Bereitschaft, höhere Gehälter zu zahlen, hängt auch stark mit der Angst vor Abwanderung zusammen. Zwei Drittel sind besorgt, ihre Topmitarbeiter im Laufe des Jahres an andere Unternehmen zu verlieren. Die Suche nach Finanzexperten schätzen viele nämlich als sehr schwierig ein. STUDIE

Integrated Reporting Die Studie von PWC Österreich gemeinsam mit der WU Wien zeigt, dass erste Schritte bereits getan sind. Der Weg bis zu vollständig integrierten Unternehmensberichten ist aber noch ein langer. 68 Prozent der ATXUnternehmen erfüllen bereits teilweise die Anforderungen. In Deutschland erfüllen immerhin schon 17 Prozent die Anforderungen komplett. Aslan Milla, Senior Partner bei PWC, ist der Meinung, dass das Thema zwar angekommen, aber noch nicht zu Ende gedacht ist.

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recht

CHSH berät die KGAL beim Erwerb des Fachmarktzentrums Horn +++ FWP berät Re +++ ­ Liebenwein Rechtsanwälte begleitet Erste Group und JP Immobilien bei B beim Erwerb von Aktiv Kapital +++ O ­LG-Wien bestätigt im MEL-Diskurs e

EVENT

KARRIERE

Privacy Protection

Christoph Moser

Christian Thaler

Ronald Frankl

wechselt als neuer

wurde für seine Disser-

wurde als Head of

Partner zu Weber und

tation vom österreichi-

Corporate, M&A und

Co. Er bringt Erfahrun-

schen Aktienforum und

Capital Markets zum

gen im Bereich Finan-

vom Interessenverband

Partner bei Lansky,

zierungs-, Bank- und

für Anleger mit dem

Ganzger und Partner

Gesellschaftsrecht mit.

Hauptpreis geehrt.

ernannt.

NEWS

Zum 17. Mal fand in Wien die von BPV Hügel organisierte Veranstaltung „Wiener Juristengespräche“ statt. Im Fokus stand die Frage, ob geheime Informationen gesetzlich ausreichend geschützt sind. Vom Redaktions- und Bankgeheimnis über das Spannungsverhältnis zwischen Amtsgeheimnis und Informationsfreiheit und dem Schutz von geheimen Produktionsmethoden. Das Publikum bestand aus 100 Juristen aus dem In- und Ausland.

Bawag-PSK-Rückzahlung Fellner Wratzfeld und Partner hat die Bawag PSK bei der vollständigen Rückzahlung von Partizipationskapital an die Republik Österreich vertreten. Diese hat im Dezember 2009 ein Partizipationskapital mit einem Gesamtvolumen von 550.000.000 Euro emittiert. Das Kapital wurde aufgrund des Finanzmarktstabilitätsgesetzes von der Republik gezeichnet. Es diente nach der Finanzkrise der Stärkung des Kernkapitals österreichischer Banken und wurde von der Finanzmarktbeteiligung AG als Treuhänder des Bundes gehalten.

NEWS

Raiffeisen: Rekordkapitalerhöhung Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati (CHSH) hat die Raiffeisen Bank International AG (RBI) bei der jüngsten Kapitalerhöhung mit einem Emissionserlös von 2,78 Milliarden Euro rechtlich beraten. Bei der Kapitalerhöhung der RBI um 50 Prozent wurden 97.473.914 neue Aktien zum Preis von 28,50 Euro pro Aktie platziert. Mit einem Emissionserlös von 2,78 Milliarden Euro ist dies die drittgrößte bisher an der Wiener Börse durchgeführte Kapitalerhöhung. Sämtliche neue Aktien wurden in einem Vorabplatzierungsverfahren bei institutionellen Investoren platziert. Dabei wurden 78,7 Prozent der neuen Aktien entsprechend den nichtausgeübten Bezugsrechten der Raiffeisen Zentralbank AG sofort geschaffen und geliefert. Die restlichen 21,3 Prozent der neuen Aktien wurden unter Rücktrittsvorbehalt, abhängig von der Ausübung der Bezugsrechte, zugeteilt.

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Seitentaufe

berät Recap Fonds beim Verkauf von Holland Blumen Mark an oberösterreichische I­nvestorengruppe en bei Begebung ihrer Immobilienanleihe +++ Wolf Theiss berät Portfolio ­ Recovery ­ Associates Diskurs erneut unverhältnismäßige Verfahrensverzögerung durch Haft- und Rechtsschutzrichterin EVENT KOLUMNE Albert Birkner Managing Partner CHSH

Das Bail-in-Komplott

Compliance in CEE Lexis Nexis, Novomatic und Taylor Wessing luden zum zwölften Compliance-Netzwerktreffen. Robert Pris­ tauz-Telsnigg, Gottfried Berger und Michael Wadsak diskutierten über Compliance in CEE. Ziel des Events war es, den Gästen durch Erfahrungsberichte aus der Praxis einen Überblick über die Herausforderungen zu geben, die unter anderem

beim CEE-weiten Roll-out von Compliancerichtlinien auftreten können. Sowohl sprachliche Aspekte als auch die Unterschiede der Länder oder innerhalb einzelner Regionen wurden thematisiert. Die Experten sehen die Entwicklung von Compliance in CEE optimistisch und sprechen von einer immer größer werdenden Bedeutung.

NEWS

Vergleichsangebot bei Erste Bank Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) und die Erste Bank Österreich haben für 60 Kunden ein Angebot eines teilweisen Ersatzes von Schäden aus der Vermittlung von Beteiligungsverträgen an Schiffs- und Immobilienfonds

durch die Erste Bank erarbeitet. Die Bank bietet ihren Kunden bis zu 30 Prozent der durch diese Investments erlittenen Schäden an. Der VKI rät den betroffenen Kunden, dieses Angebot eines außergerichtlichen Ausgleichs anzunehmen.

NEWS

Herbst Kinsky berät Raiffeisen-Holding Die Wirtschaftskanzlei Herbst Kinsky hat die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien bei ihrem Verkauf von zwölf Prozent der Anteile an der Do & Co AG vertreten. Zehn Prozent der Aktien wurden von der UniCredit Bank AG zur Unterlegung eines Return Equity Swaps mit Do & Co AG erworben. Die restlichen zwei Prozent der Aktien wurden von der Attila Dogudan Privatstiftung übernommen.

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Im Rahmen von Bankensanierungen werden Rufe laut, die eine Gläubigerbeteiligung auch in der Senior-Tranche an der Sanierung von Banken im Rahmen von BadBank-Strukturen verlangen. Aus Sicht der heimischen Rechtslage stehen dem verfassungsrechtliche Bedenken entgegen. Nun hat die EU gehandelt. Ab 2015 soll die Bank Recovery and Resolution Directive (BRRD) in Kraft treten. Darin werden Instrumente zur Bankensanierung zur Verfügung gestellt. Neben ganzer oder teilweiser Unternehmensveräußerung und der Vermögensübertragung auf ein Brückeninstitut unter staatlichem Einfluss bringt die BRRD als zentrales Instrument der Bankensanierung das Bail-in, das Abschreibungen der Eigenkapitalinstrumente bis zur gänzlichen Löschung, die Umwandlung nachrangiger Verbindlichkeiten in Eigenkapital und die Abschreibung oder Umwandlung vorrangiger Verbindlichkeiten vorsieht. Erfahrungen mit dem Bail-in gibt es bereits: Auf Grundlage eines Gesetzes von 2012 entschieden die Niederlande einen teilweisen Forderungsverlust von Aktionären und Nachranggläubigern der SNS Reaal Bank. In Anlehnung an das Bail-in-Regime der BRRD wurden besicherte und erstrangige Gläubiger bedient. a.birkner@derboersianer.com

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Vom Bezirksblatt ins „Wall Street Journal“ Mittlerweile gibt es eine Reihe heimischer börsennotierter Konzerne, die ihre Unternehmenskommunikation international ausrichten müssen. DerBörsianer hat drei davon gefragt, worauf es dabei ankommt. AUTOR THOMAS MÜLLER FOTO ARTISTIC/SHUTTERSTOCK

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Public Relations

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and der Berge und Land des ewig kreisenden Wiener Walzers: So stellt sich Österreich in der großen weiten Welt dar. Demnächst soll auch ein „Nation Branding“ im Auftrag der Regierung für ein moderneres Image der Republik sorgen. Langfristig jedenfalls. Die großen Unternehmen tragen schon längst ein ganz anderes Bild über die Grenzen hinaus: als Investoren, Banker, Industrielle, Dienstleister und sogar als Ölmagnaten. Und sie kümmern sich in erste Linie um ihren eigenen Ruf. Denn mit dem Schritt hinaus ins Ausland wurde für sie auch eine Konzernkommunikation von internationalem Format notwendig. Auf einmal wurden ausländische Medien bis hin zum „Wall Street Journal“ die Ansprechpartner für

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ehemalige Staatsbetriebe, die einst nicht einmal eine richtige PR-Abteilung unterhalten haben. Wie meistern Telekom Austria AG, OMV AG, Voestalpine AG und Co nun das Kunststück, in allen für sie relevanten Märkten präsent zu sein und gleichzeitig die alte Heimat nicht zu vernachlässigen? Die Fachliteratur beschreibt verschiedene Modelle, bei denen die lokalen PRBeauftragten sehr unterschiedliche Rollen einnehmen: Überwiegt das Prinzip der Standardisierung, so sind sie passive Erfüllungsgehilfen. Bei einer stark differenzierten Strategie können sie sogar Partner auf Augenhöhe mit der Zentrale sein, die auch weitgehend autonom Entscheidungen treffen. „In der Praxis dürfte eher die Standardisierung überwiegen“, meint Nicole Bäck, Geschäftsführerin bei der Agentur Ecker & Partner. Die PR-Managerin hat bereits zahlreiche heimische Unternehmen bei ihrer Expansion begleitet, aber auch Konzerne bei ihrem Einstieg in den österreichischen Markt beraten. „Die Kommunikationsabteilungen wollen schon kontrollieren und die Kennzahlen zu den internationalen Aktivitäten haben. Schließlich müssen sie ja auch in der Zentrale ihr Budget rechtfertigen. Eine Ausnahme sind Tochterunternehmen, die eigene starke Marken in einem Land haben“, erklärt Bäck. „Hier gibt es eigenständige PR-Abteilungen, die recht autonom handeln und gleichzeitig die Corporate Strategie der Unternehmensmutter mittransportieren.“ Das andere Extrem sei für die USA typisch, die dortigen Headquarters seien „besonders kontrollfreakig“. Und das nicht unbedingt in sinnvoller Weise.

Lokale Kompetenzen Michaela Huber, Chefin der OMV-Konzernkommunikation, betont eher die Differenzierung innerhalb des Konzerns und nennt ein weiteres Beispiel: „Wir haben parallel zur Übernahme der Statoil-Projekte im Vorjahr eine Kommunikationsposition in Norwegen aufgebaut. Damit haben Journalisten einen direkten Zugang zu Informationen. Aus der Gesamtsicht eines Konzerns kann das aber nur funktionieren, wenn die Abstimmung mit dem Headquarter gut läuft.“ Gerhard Kürner, Leiter der Corporate Communications bei der Voestalpine AG, setzt ebenfalls auf lokale Kompetenzen: „Langfristig ist es aus meiner Sicht nur durch eine dezentra-

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le, agile und gut gebriefte Struktur möglich, zeitgerecht und professionell zu arbeiten. In Deutschland können wir die wichtigsten Printmedien teilweise durch die räumliche Nähe selbst abdecken, nicht so in den USA.“ Daher habe man in beiden Ländern begonnen, mit lokalen Partnern zu arbeiten, die das Know-how und Beziehungen vor Ort haben. Bei aller Lokalität verweist Peter Schiefer, oberster Kommunikator der Telekom Austria AG, auf den rechtlichen Aspekt: „Als börsennotiertes Unternehmen ist es erforderlich, klare Regelungen etwa für die Finanzkommunikation zu machen. Diese erfolgen ausschließlich nach Freigabe durch die Konzernkommunikation bezeihungsweise auf Basis der Informationen, die wir unseren Töchtern zur Verfügung stellen.“ Sehr unterschiedlich gehen die Zentralen mit der Planung ihrer Aktivitäten vor, hat Nicole Bäck beobachtet. „Natürlich ist es viel effizienter, wenn mit den lokalen Mitarbeitern Ideen entwickelt und umgesetzt werden. Aber man muss sich auch bewusst sein, dass das aufwändiger und damit teurer ist“, gibt die PR-Beraterin zu bedenken.

Uhren ticken anders Was die Medienarbeit im Ausland betrifft, scheinen zumeist PR-Agenturen und deren weltweite Netzwerke das Daily Business abzuwickeln. „Die Agenturen wickeln in der Regel viel Organisatorisches, die strategische Planung und oft auch die Evaluierung für ein Land ab. Die Firmen selbst haben oft kein eigenes PR-Team vor Ort. Die Investor-Relations sind aber weiterhin eine Inhouse-Aufgabe“, sagt Bäck. Wie wichtig lokale Agenturen sind, zeigen die unterschiedlichen Medienlandschaften und Usancen, mit denen Unternehmen konfrontiert sind. „PR und Public ­Affairs sind immer lokal und können nie eins zu eins übertragbar sein. In der Schweiz ist es etwa ein No-Go, wenn eine Agentur für ein Unternehmen spricht. Das muss immer jemand aus dem Unternehmen sein.“ In Osteuropa hingegen wird aktive Kommunikation gar nicht erst erwartet, weiß Telekom-Sprecher Schiefer: „Journalisten sind da eher auf die wenigen Pressekonferenzen angewiesen, um an Informationen zu kommen, aber es gibt keinen regelmäßigen Austausch. Ich war für einen früheren Arbeitgeber sehr viel in Osteuropa unterwegs. Wenn dann das

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Klare Regeln für Finanzkommunikation erforderlich.

Gute Abstimmung mit dem Headquarter erforderlich.

Teilweise arbeiten wir selbst wie ein Verlag.

Peter Schiefer

Michaela Huber

Gerhard Kürner

Gespräch, das man mit Journalisten vereinbart, plötzlich als Wortlautinterview mit Foto des Pressesprechers in einem Medium erscheint, ist das für uns ungewöhnlich.“

rückt oft sogar in den Hintergrund.“ Weniger positiv sieht dies Nicole Bäck, zumal für Medien exklusive Infos am prestigeträchtigsten sind: „Gerade für börsennotierte Unternehmen ist es interessanter, wenn etwas exklusiv in der ‚Financial Times‘ steht. Lokale Medien kriegen die Infos dann nicht mehr als Erste, was sie auch nicht glücklich macht.“ Dass heimische Konzerne überhaupt in internationalen Medien landen, sei nach wie vor selten der Fall. Einen Wandel in ganz anderer Hinsicht sieht Voestalpine-Sprecher Gerhard Kürner hierzulande: „Wir sind viel breiter aufgestellt. Teilweise arbeiten wir selbst wie ein Verlag. Auf journalistischer Seite nimmt das Wissen über wirtschaftliche Zusammenhänge zunehmend ab, und auch der

Zeitdruck lässt teilweise tiefgehende Recherchen nicht mehr zu. Mit dem Niedergang mancher Printmedien sinkt auch die Berichterstattung über Industriethemen.“ Dass strauchelnden Medien hochgerüstete PR-Konzerne gegenüberstehen würden, kann Nicole Bäck nicht bestätigen: „Es wurde schon mehr in PR investiert, aber nicht in Agenturen, da muss man sich nur Veränderungen in der Agenturenlandschaft anschauen.“ Rationalisierungen vergangener Jahre gingen auch an der Branche nicht spurlos vorüber. Während bei der Inlandskommunikation auf interne Ressourcen gesetzt wurde, haben große Marken ihre internationale Kommunikation zum Teil wieder reduziert. Eine Überlebensstrategie ist laut Bäck die Spezialisierung.

Exklusivität zählt Was bedeuten nun die neuen Kommunikationsstrukturen für die heimischen Medien? Immerhin waren sie es gewohnt, bei Unternehmen, die an der Wiener Börse notieren, erster Ansprechpartner zu sein. OMV-Sprecherin Michaela Huber sieht in erster Linie Vorteile in der Expansion: „Naturgemäß eröffnet sich damit auch österreichischen Medien ein breiteres Feld der Berichterstattung. Es zählt nicht mehr ausschließlich die Öl- und Gasproduktion im Inland, diese

Interview

Hans Lang Direktor Brunswick Austria & CEE

Welche sind die relevanten Auslandsmedien für die österreichischen Konzerne? – Aufgrund ihrer Streukraft sind zuerst internationale Nachrichtendienste wie Thomson Reuters, Bloomberg und Dow Jones Newswires zu nennen. Im Printbereich arbeiten wir oft mit „Financial Times“, „Wall Street Journal“, „FAZ“, „Süddeutsche Zeitung“, „Handelsblatt“ und „NZZ“ und im TV-Bereich mit CNBC, Bloomberg-TV und n-tv zusammen. Die international beträchtliche Bedeutung von Onlinemedien, Blogs und Social Media sollte ebenfalls nicht vergessen werden.

Wann ist es sinnvoll, direkt zu internationalen Medien zu gehen und nicht zu österreichischen? – Aus unserer Erfahrung braucht es meistens beides. Wir würden nur selten, nämlich

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wenn ein Thema im Ausland ausschließlich lokale Bedeutung hat, an österreichischen Medien vorbeigehen, denn sie haben ein gesteigertes Interesse an heimischen Betrieben und dienen internationalen Medien oft als Quelle oder für einen Faktencheck. Was gilt es dabei speziell zu beachten? – Für den Erfolg der Medienarbeit im Ausland ist es unumgänglich, die Relevanz einer Meldung für die Leserschaft herauszuarbeiten und entsprechend zu betonen. Das kann bedeuten, dass ein und derselbe Inhalt aus verschiedenen Blickwinkeln kommuniziert werden muss. Agiert man in einem Umfeld, das nicht Englisch als Muttersprache hat, so sollte in der jeweiligen Landessprache kommuniziert werden. Wo sind die Stolperfallen? – Es sind unbedingt kulturelle Unterschiede zu berücksichtigen wie etwa Formulierungen, aber auch Bilder, Farben, Zeichen und Begriffe wahrgenommen werden. Insbesondere im asiatischen Raum kann ein Fauxpas in diesem Bereich schwerwiegende Folgen haben.

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Politik

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gastkommentar Franz Schellhorn Direktor Agenda Austria

„Triple-A“ trotz Schuldenschmäh

Der studierte Handelswirt begann seine Karriere 1997 bei der „Presse“. Zuerst als Redakteur, später als Leiter des Wirtschaftsressorts und zuletzt als stellvertretender Chefredakteur.

Die Republik Österreich legt mit der Hypo Alpe Adria die größte Bankenpleite in der Geschichte des Landes hin – und was macht Moody’s? Sie klopft der Regierung anerkennend auf die Schulter.

D

oben getrieben, was aber in den laufenden Budgets kaum Spuren er jüngst veröffentlichte Bericht der Ratingagenhinterlassen hat. Während sich nämlich die Verschuldung verdoppelt tur Moody’s liest sich so, als hätte ihn die heimische hat, stieg der jährliche Aufwand wegen der sukzessive gesunkenen Bundesregierung selbst verfasst: Nein, die „fiskalische Zinsen „nur“ um relativ bescheidene 19 Prozent auf derzeit 8,2 MilStärke“ der Republik Österreich werde durch die zu erwartenden liarden Euro. Milliardenkosten im Zuge des Hypo-Alpe-Adria-Desasters keiWarum öffentliche Schuldner trotz stark steigender Verbindlichkeineswegs „materiell“ unterhöhlt. Ganz im Gegenteil, die Experten ten derart paradiesische Zustände vorfinden, lässt sich schnell erklävon Moody’s zeigen sich von der „budgetären Stärke“ des Landes ren: Weil die Geldpolitik der mittlerweile nicht mehr ganz unpolitisch geradezu entzückt, weshalb sie nicht nur Österreichs „AAA“ bedenkenden Europäischen Zentralbank vor allem darauf ausgerichstätigen, sondern den Ausblick von „negativ “ auf „stabil“ erhöhen. tet ist, den hochverschuldeten Nationalstaaten unbegrenzt billiges Fassen wir also zusammen: Der Bundeshaushalt ist seit 52 JahGeld zur Verfügung zu stellen, damit die öffentlichen Ausgaben hoch ren ununterbrochen im Minus, die Staatsschulden gehen durch gehalten werden können. Führende Ökonomen loben diese Art der die ­Decke, niemand kennt die tatsächliche Höhe der von Ländern umsichtigen, weil stabilisierenden Geldpolitik bei jeder Gelegenheit. und Gemeinden eingegangenen Haftungen, die öffentliche Hand Wenngleich auch sie wissen, dass das viele billige Geld einen hohen legt mit der Hypo Alpe Adria die größte Pleite in der Geschichte Preis fordern wird. Die Staaten nutzen die niedrigen Zinsen nämlich der Zweiten Republik hin, und Moody’s erhöht den Ausblick von nicht dazu, dringend nötige Reformen zu finanzieren. Sondern dazu, „negativ“ auf „stabil“. Standard & Poor’s sieht das etwas anders. die Sanierung der Staatsfinanzen weiterhin zu verschleppen und poDie größte Ratingagentur hat Österreich schon 2012 das „Triplelitische Versprechen aus der Vergangenheit einzulösen. Mit all dem A“ genommen und aus dem elitären Klub der besten Schuldner geworfen. Fitch, die einzige europäische Ratingagentur, hat Ösgeliehenen Geld wird die Bevölkerung also in eine Art Wohlstands­ terreichs Bestnote unlängst zwar bestätigt, aber zumindest vor der illusion versetzt. rasant anwachsenden Schuldenlast gewarnt. Die Bundesregierung Unangenehm wird die Sache erst, wenn die Zinsen wieder zu steigen wird den jüngsten Moody’s-Bericht als unmissverständliche Aufbeginnen und die Blase platzt. Je später das passieren wird, desto forderung verstehen, ihren Kurs des „Deradikaler werden die Kürzungen der öffentlificit Spending“ fortzusetzen, wenn nicht chen Ausgaben ausfallen. Während das viegar zu verstärken. Zumal sich der Staat nie le billige Geld heute noch dazu verwendet günstiger verschulden konnte als heute. werden könnte, die Kosten jener dringend So wurden die Staatsschulden seit 1995 benötigter Reformen zu finanzieren, mit devon den jeweiligen Regierungen zwar um ren Hilfe ein drastisches Gegensteuern in 97 Prozent auf 236 Milliarden Euro nach der Zukunft verhindert werden könnte. Franz Schellhorn

Billiges Geld wird hohen Preis fordern.

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poli tik

Frage des Quartals

D

ie österreichische Bundesregierung hat nach vier Jahren entschieden, dass die Hypo Alpe Adria International nicht in die Insolvenz geschickt, sondern über eine privatwirtschaftliche Abbaugesellschaft, eine „Bad Bank“, abgewickelt werden soll und die Osteuropatöchter so rasch wie möglich verkauft werden sollen. DerBörsianer hat sich bei den österreichischen Parlamentsparteien umgehört und deren Sprecher nach ihrem Meinungsbild zur Anstaltslösung und zu möglichen „besseren“ Alternativen befragt.

SPÖ

ÖVP

FPÖ

Sonja Steßl, Finanzstaatssekretärin

Andreas Zakostelsky, Finanzsprecher

Heinz-Christian Strache, Klubobmann

Mögliche soziale Folgen der Insolvenz eines Bundeslandes werden in der öffentlichen Debatte viel zu wenig beleuchtet. Entscheidend für die Bundesregierung war, dass eine Insolvenz der Hypo Alpe Adria sofort Milliardenforderungen an das Land Kärnten ausgelöst hätte. Die Haftungen waren aber wegen der unverantwortlichen Politik der damals FPÖ-geführten Landesregierung so hoch, dass auch Kärnten sofort insolvent gewesen wäre. Die SPÖ hat bereits 2011 erstmals die Errichtung einer Bad Bank gefordert. Beim Abwägen von Alternativen hat sich bereits bei der Notverstaatlichung die Frage gestellt: Wen beträfe welche Lösung am stärksten? Als Sozialexperiment eignet sich eine Insolvenz der Hypo Alpe Adria sicher nicht. Auch der Reputationsverlust der gesamten Republik, der unweigerlich entstanden wäre, hätte soziale Folgen gehabt. Jeder Euro, den die Republik an demnach vermutlich schlagartig gestiegenen Zinsen mehr an die Finanzmärkte zu zahlen gehabt hätte, würde für Kinderbetreuung, Pflegeeinrichtung und Universitäten fehlen. spoe@derboersianer.com

In nur 93 Tagen Amtszeit hat Finanzminister

Im Dezember 2009 wurde die Hypo Alpe Adria

Michael Spindelegger im wohl größten Fi-

Bank International zum symbolischen Preis

nanzdesaster der Zweiten Republik eine klare

von vier Euro von der Republik Österreich

Lösung präsentiert. Diese sieht vor, dass das

übernommen. Um die österreichische Bevöl-

SEE-Netzwerk der Hypo Alpe Adria Bank In-

kerung über die tatsächlichen Umstände die-

ternational bestmöglich veräußert wird und

ser Verstaatlichung zu täuschen, wurde dieser

die restlichen Teile in eine Abbaugesellschaft

Vorgang als „Notverstaatlichung“ bezeichnet.

überführt werden. Im Lösungsfindungspro-

Damit wurden die Risiken, die durch den Ex-

zess wurde das nun avisierte Modell auch ei-

pansionskurs der vorherigen Eigentümerin,

ner Insolvenz gegenübergestellt. Es hat sich

der Bayerische Landesbank (Bayern LB), ent-

jedoch gezeigt, dass die gewählte Lösung für

standen waren, auf den österreichischen Steu-

die Republik Österreich eindeutig sicherer und

erzahler abgewälzt, und der Bayern LB wurde

kalkulierbarer ist. Im Falle einer Insolvenz wä-

ein Mitspracherecht beim weiteren Vorgehen

ren rund zwölf Milliarden Euro an bestehenden

der Republik Österreich eingeräumt. Die FPÖ

Landeshaftungen in Kärnten sowie eine Milli-

fordert daher einen parlamentarischen Unter-

arde Euro Haftungen des Bundes für Nach-

suchungsausschuss zur Klärung der wahren

ranganleihen schlagend geworden. Als Folge

Hintergründe dieses Finanzverbrechens. Da-

daraus hätten neben der Zahlungsunfähigkeit

rüber hinaus muss Finanzminister Michael

des Bundeslandes Kärnten nicht nur die Er-

Spindelegger im Nationalrat alle Fakten auf

höhung der Refinanzierungskosten für Bund,

den Tisch legen. Die Freiheitlichen werden

Länder und Gemeinden gedroht, sondern auch

sich auf dieser Informationsgrundlage für die

ein nicht quantifizierbarer Reputationsverlust

aus Sicht der österreichischen Steuerzahler

des österreichischen Finanzplatzes. Damit

günstigste Lösung einsetzen.

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muss wirklich jedem Kritiker klar sein, dass dies die beste Alternative für Österreich ist.

oevp@derboersianer.com

fpoe@derboersianer.com

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Politik

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Hypo Alpe Adria: War die „Bad Bank“ alternativlos? So denken unsere heimischen Parteien über die Anstaltslösung.

GRÜNE

TEAM STRONACH

NEOS

Werner Kogler, Finanz- und Budgetsprecher

Kathrin Nachbaur, Klubobfrau, Budgetsprecherin

Rainer Hable, Finanz- und Budgetsprecher

Wenn der maximale Schutz der Steuerzahler

Die Insolvenz wäre aus marktwirtschaftlicher

Seit der Verstaatlichung 2009 hat die Regie-

tatsächlich ein Ziel gewesen sein soll, hätte

Sicht richtig gewesen. Auch Banken müs-

rung keine Lösung für die Hypo Alpe Adria ge-

man die Lösungsvariante einer geordneten

sen in Konkurs gehen können. International

funden. Wie jüngst veröffentlichte Dokumente

Insolvenz ernsthaft prüfen und verfolgen

gibt es die Diskussion „Too big to fail“. Bei

zeigen, war auch diese damalige Nacht-und-

müssen. Es ist marktwirtschaftlich vernünftig,

uns nicht. Es sollte keine systemrelevanten

Nebel-Aktion nicht alternativlos: So rechneten

Großgläubiger in die ökonomische Pflicht zu

Banken geben, die den Staat erpressbar ma-

Vertreter der Bayern LB selbst nicht damit,

nehmen. Denn diese waren nicht redlich und

chen. Aufgrund der Haftungsstrukturen ist

dass Österreich einer Komplettübernahme

schützenswert, wenn sie in den Jahren bis

zu bezweifeln, ob die Investoren im Falle der

der Hypo zustimmen werde, sie strebten eine

2007 das offenkundige Pyramidenspiel einer

Insolvenz mitgezahlt hätten. Der Bund hätte

„Zwischenlösung“ an. Vier Jahre später stehen

sich aufblasenden Provinzbank ausfinanziert

nie durchblicken lassen dürfen, dass er für die

wir wieder vor einer „alternativlosen“ Situati-

und ermöglicht haben. Bei einer auf diese

Kärnten-Haftungen geradesteht. Jeder ver-

on: Gutachter wie Wyman oder zeb/, die neben

Anleihen ausgestellten Haftungssumme vom

nünftige Gläubiger hätte einem Teilverzicht

anderen Möglichkeiten eine Insolvenz als die

damals Zwölffachen des Kärntner Landesbud-

zugestimmt. Der Bund hätte ein Umtauschan-

günstigste Alternative ansehen, wurden igno-

gets hat der Finanzminister jedes Recht, sogar

gebot machen sollen, wo über die Laufzeit

riert. Finanzminister Spindelegger folgte einer

die Pflicht, die Vertreter dieser Investment-

und den Zinssatz ein Schuldenschnitt auf Bar-

befangenen und mutlosen Taskforce und stell-

fonds, Banken und Versicherungen an den

wertbasis stattgefunden hätte. Und die Bank

te den Schutz institutioneller Anleihegläubiger

Verhandlungstisch zu zitieren. Passiert ist das

hätte mehrheitlich an den besten privaten

über den der österreichischen Steuerzahler.

Gegenteil: Der Finanzminister hat sich kurz

Bieter verkauft werden sollen, der diese dann

Vier Jahre lang drückten sich die in die Hypo

aufgebäumt, um dann doch auf dem Pfad des

saniert oder möglichst gut verwertet. Jetzt

involvierten Akteure vor ihrer Verantwortung

braven Parteisoldaten zu wandeln. Alles ande-

muss es jetzt eine Ausschreibung geben, wo

und führten immer gleiche Schutzbehauptun-

re als eine (Teil-)Insolvenz kommt einer Aus-

der beste unabhängige Bankenabwickler den

gen an: Wir hatten keine Zeit, keine Informa-

hebelung der Marktwirtschaft gleich. Rendite

Zuschlag bekommt. Er sollte am Erfolg betei-

tionen und keine Alternative. Daran scheint

und Risiko korrelieren offenbar nicht, wenn die

ligt sein. Die Moral von der Geschichte: Der

sich, trotz gegenteiliger Expertenmeinungen,

Regierung verspricht, dass sie jeden selbstver-

Staat hat in der Wirtschaft als Eigentümer

nichts zu ändern; Gewinne werden privati-

schuldeten Schaden der Investoren begleicht.

oder Manager nichts verloren!

siert, Verluste weiter sozialisiert.

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pro contra

Nachhaltige Investmentfonds

contra

pro

Gabriele Zgubic-Engleder, Leiterin der Abteilung Konsumentenpolitik, AK Wien

Wolfgang Pinner, Chief Investment Officer Sustainable & Responsible Investments, Raiffeisen Capital Management

Nachhaltige Investmentfonds Investments im Nachhaltigkeitsmäntelchen

Transparenz bei Nachhaltigkeitsfonds ist möglich

Eine ordentliche Rendite lukrieren und dabei gleichzeitig auch Das starke Wachstum von nachhaltigen Geldanlagen hat die Anzahl noch etwas Gutes tun? Zeigen Sie mir einen Anleger, der das nicht der ernsthaften Anbieter, leider aber auch jene der Trittbrettfahrer sofort tun würde. Und so lassen sich immer mehr Menschen von erhöht. Für den Anbieter der „wirklich“ nachhaltigen AnlageproFonds mit einschlägigen Bezeichnungen wie Nachhaltigkeitsdukte ist es daher wesentlich, einen gutstrukturierten Nachhaloder Ethikfonds oder Responsible Stocks locken. Doch wo nachtigkeitsprozess mit umfangreicher Transparenz zu kombinieren. haltig draufsteht, muss noch lange nichts Nachhaltiges drinnen Was den Prozess betrifft, zählt neben der Kriteriologie, also welche sein. Denn eine Analyse von sogenannten nachhaltigen InvestNegativ- und Positivkriterien angewendet werden, die detaillierte mentfonds der Arbeiterkammer hat ergeben, dass für den InvesNachhaltigkeitsanalyse. Der Begriff „Best in class“ steht dabei für tor nicht ersichtlich ist, warum ein Fonds als nachhaltig gilt. Auch eine relative Nachhaltigkeitsbewertung der Unternehmen in ihrer welche Kriterien zur Bewertung der Aktien herangezogen werden, jeweiligen Branche. Der Begriff ist unglücklich gewählt und suggewar nur mangelhaft angeführt. Und wer sich dennoch bemüht riert, dass in bestimmten problematischen Branchen die „kleineren und nach den größten Positionen im betreffenden Fonds sucht, erGauner“ als Investment infrage kommen. In diesem Zusammenlebt so manches Mal ein blaues Wunder. Denn da findet sich ein hang ist klar, dass das Risiko zunimmt, je mehr Branchen von einem weltweit tätiger Konsumgüterkonzern genauso wie ein Baugigant Investment ausgeschlossen werden. Werden neben den häufig anoder auch Banken. Was an diesen besonders nachhaltig sein soll, gewendeten Negativkriterien Rüstung oder Atomkraft auch größere bleibt im Dunkel, denn Erhellendes bieten die Infobroschüren für Branchen wie Bergbau, Öl und Gas, Automobil und Airlines kategoden Anleger nicht. Damit Anleger in Zukunft bei der Suche nach risch ausgeschlossen, sinkt die Anzahl der investierbaren Titel und klaren Informationen nicht ratlos aufgeben, wäre die Branche gut die Wertentwicklung des Fonds weicht deutlich vom Gesamtmarkt beraten, bei nachhaltigen Fonds für mehr Transparenz zu sorgen. ab. In Hinblick auf die Messung der Nachhaltigkeit in Fonds stehen Doch zuerst müssen einheitliche und vergleichbare Nachhaltigmittlerweile Labels und Zertifizierungen zur Verfügung, die einem keitskriterien geschaffen und verbindlich gemacht werden. Denn Fonds ein nachhaltiges „Gütesiegel“ ausstellen können. Während was für den einen Investmentfonds nachhaltig ist, muss dies auch die Transparenzleitlinien von Eurosif zunächst rein auf Transparenz für die anderen sein. Und wenn ein Unternehmen bei einem Anbieabzielen, geht das Österreichische Umweltzeichen bei der Prüfung ter durchfällt, muss es auch beim anderen weiter ins Detail. Nachhaltigkeit ist und durchfallen. So wird Vertrauen geschaffen. bleibt keine exakte Wissenschaft. Mithilfe Die Krönung wäre, wenn auch in der Begeeigneter Prozesse kann aber ein objekratung mehr Nachhaltigkeitsdenken statt tiv guter Nachhaltigkeitslevel in InvestVerkaufsdruck Einzug hält. Bedenken Sie: mentfonds abgebildet werden. Dieser kann Langfristig zufriedene Kunden sind letztdurch entsprechende Zertifizierungen auch lich auch profitable Kunden. objektiv gemessen und bestätigt werden. Gabriele Zgubic-Engleder

Nicht ersichtlich, warum ein Fonds nachhaltig ist.

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So residiert die Helvetia Versicherungen AG Die Piazza Der Innenbereich des Gebäudes wird von quer durch die Piazza gespannten Lustern erhellt. Vier davon konnten 2001 aus den abgebrannten Sofiensälen gerettet werden.

STECKBRIEF HELVETIA VERSICHERUNGEN AG Hoher Markt 10–11, 1010 Wien Helvetia wurde im Dezember 1858 unter dem Namen „Der Anker“ als älteste ­österreichische ­Versicherungs AG ­gegründet. Seit Oktober 2006 tritt die Schweizer Versicherung auch in Österreich unter dem Markennamen ­Helvetia auf. Sie betreut vor Ort mit rund 650 Mitarbeitenden mehr als 300.000 Kundinnen und Kunden.

Der Vorstand Der Vorsitzende des Vorstands Burkhard Gantenbein in seinem Büro. Der kunstinteressierte ­Finanzexperte sammelt aus ­Leidenschaft.

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Das Gebäude Die Ankeruhr ziert seit ihrer Erbauung 1914 als Gebäudeverbindung den Firmensitz der heutigen ­Helvetia Versicherungen AG. Die berühmte Kunstuhr wurde von Franz von Matsch erschaffen und feiert im Juni 100-Jahr-Jubiläum.

Der Ausblick Aus dem Vorstandsbüro blickt man über den Hohen Markt, den ältesten Platz Wiens, und den 1732 fertiggestellten ­Vermählungsbrunnen.

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Das Besprechungszimmer Der größte Besprechungsraum grenzt direkt an die Ankeruhr: Durch ein Glasfenster kann man die Figuren vorbeiziehen sehen.

Der Schulungsraum Personalentwicklung ist ein ­wichtiges Thema. Vor dem ­Schulungszentrum gönnen sich die Mitarbeiter gern auch einen Kaffee.

Das Logo Das Dreieck symbolisiert das Zusammenspiel zwischen Kunden, Mitarbeitenden und Aktionären. Die ­Farben stehen für die ­Unternehmenswerte Vertrauen, Dynamik und Begeisterung.

Das Kreativzimmer Um unkonventionellen und ­innovativen ­Ideen Platz zu geben, wurde das ­Kreativzimmer geschaffen. Hier beraten sich die Kollegen gern zu neuen Produkten und Strategien.

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www.derboersianer.com

por trät

Zehn Fragen an Thomas Melzer Welche Eigenschaften haben Sie dorthin gebracht, wo Sie heute sind? – Konsequenz, Pragmatismus und das Glück, zum

richtigen Zeitpunkt mit den richtigen Menschen gesprochen zu haben. Welchen Beruf würden Sie ausüben, wenn Sie nicht in der Finanzbranche tätig wären? – Schwer zu sagen, mir gefällt

mein Job, die Branche ist sehr spannend. Von welchen Quellen beziehen Sie Ihre Fachinformationen? – Aus Gesprächen mit anderen Menschen der Branche, aus

Fachpublikationen und aus dem Internet. Welchen Teil lesen Sie in Ihrer Zeitung zuerst? – Leider komme ich nur am Wochenende wirklich dazu, Zeitung zu lesen. Dann lese ich den Sportteil zuerst. Wenn ich nicht gerade arbeite, verbringe ich meine Zeit am liebsten mit? – Mit meiner Frau und meinen Zwillingen. Bei welchem Investment haben Sie sich richtig verzockt? – Mit der Cybertron-Aktie: ein Totalverlust, aber das war rück-

wirkend betrachtet das Beste, was mir in puncto Investments passieren konnte. Welches Vorurteil gegenüber dem Kapitalmarkt ­ärgert Sie am meisten? – Manche österreichischen Regierungsmitglieder

stellen den Kapitalmarkt als Ort für Spekulanten dar – das zeugt von tiefem Unverständnis für die Notwendigkeit eines funktionierenden ­Kapitalmarkts.

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Leserpos

n@ redaktio com sianer. derboer

Thomas Melzer

Was assoziieren Sie mit Gordon Gekko und dem Film „Wall Street“? – Dass Geld allein nicht glücklich macht.

Vorstand Wolford AG

Dieser Investor ist für mich eine Legende? – Mark Mobius,

Templeton Emerging Markets Funds. Nach elf Jahren, zuletzt als Leiter IR/PR, bei der Wienerberger AG und Aufsichtsrat der Pipelife International wechselte T­ homas Melzer als Finanzvorstand zur Brain Force Holding AG. Seit 2012 ist er Vorstand der Wolford AG mit Hauptsitz in Bregenz.

Besuchen Sie die Social-Media-Profile:

Champagner und Austern oder „a Eitrige und a 16erBlech“? – Das ist situationsabhängig, aber wenn ich mich entscheiden

müsste: die Eitrige und das 16er Blech.

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Die nächste Ausgabe erscheint um den 10. Juli 2014. Bis dahin täglich: www.derboersianer.com DB_66_Porträt.indd 66

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