DerBörsianer 4. Ausgabe, Q3 2014

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DerBörsianer, Ausgabe Nr. 04, 3. Quartal 2014

EVA MARCHART WIENER MELANGE

LUCA PAOLINI EMERGING MARKETS

THOMAS UHER WECKRUF AN POLITIK

D A S FA C H M A G A Z I N F Ü R D E N Ö S T E R R E I C H I S C H E N K A P I TA L M A R K T www.derboersianer.com ∙ 3. Quartal 2014 ∙ 12 Euro

BÖRSE

BoardroomRebellion 16 BANKEN

Die Ghostbusters der EZB 20 FONDS

Zoff um Fondsgebühren 42

Ranking Die 50 wichtigsten Pressesprecher

www.derboersianer.com

EXKLUSIV

EIN PILOT IM HÖHENFLUG DerBörsianer des zweiten Quartals 08

ROUND TABLE: Solvency II zwischen Segen und Placebo 38 3 BANKEN GENERALI INVESTMENT 53 · ALLIANZ GRUPPE 38, 48 · ALOIS CZIPIN 57, 62 · AT&S AG 66 · BAWAG PSK INVEST 22, 36 · BDO AUSTRIA 56, 68 · BUWOG AG 51 · CONWERT IMMOBILIEN INVEST SE 17 · ERGO AUSTRIA INTERNATIONAL AG 38, 55 · ERSTE GROUP BANK AG 14, 25, 46, 54 · EVN AG 27 · PALFINGER AG 26 · PWC ÖSTERREICH 28, 45, 57, 62 · RAIFFEISEN CENTROBANK AG 25, 46, 54 · RAIFFEISEN KAG 52, 61 · ­ROLAND BERGER 56, 62 · SPÄNGLER IQAM INVEST 52 · STRABAG SE 27, 66 · TELEKOM AUSTRIA AG 14, 28 · UNICREDIT BANK AUSTRIA AG 14, 22, 46· VIENNA INSURANCE GROUP AG 38, 48 · WIENER BÖRSE AG 50 · UVM.

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editorial

DerBörsianer, Ausgabe Nr. 04, 3. Quartal 2014

Editorial 3 Seitentaufe 3

EVA MARCHART WIENER MELANGE

LUCA PAOLINI EMERGING MARKETS

THOMAS UHER WECKRUF AN POLITIK

D A S FA C H M A G A Z I N F Ü R D E N Ö S T E R R E I C H I S C H E N K A P I TA L M A R K T

Ausgabe Nr. 04, 3. Quartal 2014

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BÖRSE

BoardroomRebellion 16 BANKEN

Die Ghostbusters der EZB 20

Dominik Hojas Chefredakteur

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DerBörsianer

Coverbild: Clemens Bednar

FONDS

Zoff um Fondsgebühren 42

Ranking Die 50 wichtigsten Pressesprecher

EXKLUSIV

EIN PILOT IM HÖHENFLUG DerBörsianer des zweiten Quartals 08

ROUND TABLE: Solvency II zwischen Segen und Placebo 38 3 BANKEN GENERALI INVESTMENT 53 · ALLIANZ GRUPPE 38, 48 · ALOIS CZIPIN 57, 62 · AT&S AG 66 · BAWAG PSK INVEST 22, 36 · BDO AUSTRIA 56, 68 · BUWOG AG 51 · CONWERT IMMOBILIEN INVEST SE 17 · ERGO AUSTRIA INTERNATIONAL AG 38, 55 · ERSTE GROUP BANK AG 14, 25, 46, 54 · EVN AG 27 · PALFINGER AG 26 · PWC ÖSTERREICH 28, 45, 57, 62 · RAIFFEISEN CENTROBANK AG 25, 46, 54 · RAIFFEISEN KAG 52, 61 · ROLAND BERGER 56, 62 · SPÄNGLER IQAM INVEST 52 · STRABAG SE 27, 66 · TELEKOM AUSTRIA AG 14, 28 · UNICREDIT BANK AUSTRIA AG 14, 22, 46· VIENNA INSURANCE GROUP AG 38, 48 · WIENER BÖRSE AG 50 · UVM.

Liebe Börsianer!

E

in Gespenst geht um in Europa. Das Gespenst der Deflation. Fallende Preise und damit eine real steigende Schuldenlast, die den Aufschwung im Keim ersticken: So sieht das Schreckensszenario der Notenbanker aus, die nun ausgerückt sind, um die Geister zu vertreiben (S. 20). Österreichs Banken reagieren darauf wenig euphorisch.

Wenig Sympathie gibt es auch für Rupert-Heinrich Staller, Alexander Proschofsky und Ronny Pecik. Doch wird Boardroom-Aktivismus (S. 16), also der Versuch von Minderheitsaktionären, entscheidenden Einfluss auf den Kurs eines Unternehmens zu nehmen, immer öfter angewendet. Die erste reflexartige Reaktion des Managements: der Konflikt. So auch jüngst bei der Conwert-HV geschehen. Doch die Erfahrung zeigt, dass dies nur in den seltensten Fällen die beste Strategie ist. Ob leistungsabhängige Fondsgebühren, besser als Performance-Fees (S. 42) bekannt, eine gute Strategie sind, ist fraglich. Gibt es doch um diese regelmäßig Zoff. Es geht um die Frage: Wie hoch darf dieses Zubrot für Fondsmanager ausfallen, dass Anbietern als auch Investoren gedient ist? Eine gute Strategie für Unternehmen lautet hingegen, der bürokratischen Machtübernahme (S. 60) mit Effizienz entgegenzuwirken. Wie man bei der Implementierung der unzähligen Vorschriften effizienter werden kann, haben wir Experten gefragt. Integrierte Geschäftsberichte sollen das Beste aus zwei Welten (S. 26) verknüpfen. Ein bloßer Marketinggag oder das Reporting der Zukunft? Darüber sind sich Investor-Relations-Manager und Berater nicht ganz einig. Bleibt noch wie gewohnt DerBörsianer des Quartals (S. 08): Walter Stephan wurde von der Redaktion einstimmig gewählt. Ich habe den Erfolgspiloten der FACC AG nach dem Börsengang zum Interview in unserem Büro in Wien getroffen und mit ihm über den langen und steinigen Weg an die Wiener Börse gesprochen. Viel Vergnügen mit DerBörsianer wünscht Ihnen

Dominik Hojas d.hojas@derboersianer.com PS: Leserpost nehmen wir unter redaktion@derboersianer.com gern entgegen. Die nächste Ausgabe erscheint um den 09. Oktober. Bis dahin täglich www.derboersianer.com

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Das Fachmagazin für den österreichischen Kapitalmarkt

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EZB. Draghi und seine Ghostbusters.

Cover

INTERVIEW. Walter Stephan über den Börsengang.

Leitartikel Die Europäische Zentralbank gibt derzeit Zuckerbrot und Peitsche. Martin Bohn

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Ein Pilot im Höhenflug Walter Stephan ist seit 1981 der Erfolgsgarant der FACC AG, die als Spin-off aus der Forschungsabteilung der oberösterreichischen Fischer-Gruppe entstanden ist. DerBörsianer des Quartals spricht im Interview über den langen und steinigen Weg an die Wiener Börse. www.derboersianer.com/bilder

info unternehmensindex 3 Banken Generali Investment 53 Allianz Gruppe 38, 48 Alois Czipin 57, 62 Alpari 35 AT&S AG 66 AVIC 10 Bafin 43 Bawag PSK Invest 22, 36 BDO Austria 56, 68 Binder Grösswang 58 Boston Consulting Group 62 Buwog AG 51 CA Immobilien Anlagen AG 46 CHSH 59 Comgest Asset Management 52 Conwert Immobilien Invest SE 17 C-Quadrat Investment AG 52 Denkstatt 28 Dorda Brugger Jordis 59 Ergo Austria International AG 38, 55 Ernst & Young 27, 56 Erste Asset Management 36, 61

Erste Bank Österreich 6, 22 Erste Group Bank AG 14, 25, 46, 54 Europäische Zentralbank 21 EVN AG 27 FACC AG 9 Finanzmarktaufsicht 44 Harvard Business School 18 Helvetia Gruppe 49 Hypo NOE Gruppe 47 JP Morgan Asset Management 45 Kepler Cheuvreux 24 Linklaters 17 M&G Investments 70 Matejka & Partner 28, 30 Metrum Communications 34, 55 OMV AG 14, 51 Österreichische Post AG 28 Palfinger AG 26 Pictet Asset Management 25 Porr AG 36 PWC Österreich 28, 45, 57, 62 Raiffeisen Bank International AG 14, 47

Index: Auszug von Unternehmen in dieser Ausgabe

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Börse Raiffeisen Centrobank AG 25, 46, 54 Raiffeisen KAG 52, 61 Reiter Immobilien 36 Respact 27 Robert Half 57 Roland Berger 56, 62 S Immo AG 50 Santander Consumer Bank 47 Spängler IQAM Invest 52 Strabag SE 27, 66 Taylor Wessing 58 Telekom Austria AG 14, 28 UniCredit Bank Austria AG 14, 22, 46 Uniqa Insurance Group AG 49, 55 Valartis Bank AG 25 Vienna Insurance Group AG 38, 48 Voestalpine AG 14, 28, 55 VÖIG 44, 52 VVO 48 Wiener Börse AG 50 Wiener Privatbank SE 24 Wikifolio 54

BoardroomRebellion

16

Banken

Die Ghostbusters der EZB

20

Reporting

Das Beste aus zwei Welten

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Versicherungen

Solvency II zwischen Segen und Placebo

38

Fonds

Zoff um Fondsgebühren

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Berater

Bürokratische Machtübernahme

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Inhalt 5

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FIRMENCHECK. So residieren Peter Bartos und sein Team.

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Märkte Ranking

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www.derboersianer.com/ranking

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Die Entwicklung der Weltbörsen und Topaktien der Analysten

Marktgeflüster

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Martin Kwauka: Die Altersvorsorge und ihr größter Feind

Kursdaten

PERSÖNLICHKEIT. Zehn Fragen an Karola Gröger.

Branchen

Die 50 wichtigsten Pressesprecher des österreichischen Kapitalmarkts

Börsenwetter

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ROUND TABLE. Solvency II zwischen Segen und Placebo.

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Kursdaten vom österreichischen Kapitalmarkt

Meinungen

Darüber spricht man in den Branchen: Köpfe, Deals, News, Trends und Events.

Banken 46 Versicherungen 48 Aktiengesellschaften 50 Fonds 52 Zertifikate 54 Public Relations 55 Berater 56 Recht 58

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Martin Kwauka Die Altersvorsorge und ihr größter Feind

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Kolumnen 46

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Off-Topic Wirtschaftsstandort Österreich 64

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Thomas Uher Ohne Kapitalmarkt kein Wachstum

So denken unsere Parteien

Kommentar Marktausblick von Wolfgang Matejka zur Wiener Börse

30 ProContra 66 Social Media für Investoren

Firmencheck 68 Expertenforum

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So residiert die BDO Austria www.derboersianer.com/galerie

Q-Check 16.0: Wer Rendite will, muss Risiko nehmen

Zehn Fragen an …

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M&G-Direktorin Karola Gröger

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gast kommentar Thomas Uher Vorstand Erste Bank Österreich

Ohne Kapitalmarkt kein Wachstum Bankmanager Thomas Uher über fehlende politische Entschlossenheit, den Wirtschaftsstandort Österreich und das wenig zielführende Banken-Bashing.

A

chen die Unternehmen einen funktionierenden Kapitalmarkt, um ls Bank gehört es zu unserem Kerngeschäft, Kredite zu ihr Wachstum zu finanzieren. Die Einführung der Wertpapier-Kapivergeben, um der Wirtschaft den nötigen Treibstoff für talertragssteuer (KESt.) vor zwei Jahren war eindeutig das falsche ihre Vorhaben anzubieten. Aber was nützen historisch Signal. Sie hat endgültig auch Privataktionäre und alle vergrault, niedrigen Zinsen und der Wille zur Kreditvergabe, wenn Unternehdie für ihre Altersvorsorge etwas angelegt hatten und etwas mehr mer immer öfter mit ihren Investitionen weiter abwarten oder oft als die Inflation herausbekommen wollten. Geplant, um Spekulansogar zögern? Augenscheinlich fehlt ihnen das Vertrauen in die Zuten abzuschrecken, erwischt es heute jene, die ihr hartverdientes kunft, um zu investieren. Woher kommt das fehlende Vertrauen, und Geld investiert haben und jetzt von den aufgrund der flauen Wirtist der Standort Österreich wirklich so gut, wie wir meinen? schaftslage ohnehin geringen Erträgen nochmal eine Steuer abfühDer Wirtschaftsstandort Österreich ist unter vergleichbaren Industren müssen. Daher halte ich diese Steuer für ungerecht und fordere rieländern ein wettbewerbsfähiger und robuster Hort der Stabilität. eine Abschaffung. Sie schädigt den österreichischen Kapitalmarkt. Mit Ausnahme vom Krisentief im Jahr 2009 hatten wir – wenn auch Österreich muss endlich aus der standortpolitischen Ruhephase teilweise geringe – Wachstumsraten vorzuweisen, was unsere aufwachen. Wirtschaftsleistung betrifft. In den vergangenen 15 Jahren waren Mein Wunsch für unseren Wirtschaftsstandort: mehr Mut und das im Schnitt 1,6 Prozent jährlich. In der Eurozone hingegen nur Umsetzungswillen für echte Reformen, von denen am Ende alle ein Prozent. So weit, so gut. Aber um das Niveau zumindest halten profitieren. Die Politik sollte nicht versuchen, politisches Kleingeld zu können, um Investitionen anzuregen und dadurch Arbeitsplätze mit Banken-Bashing zu verdienen. Unser Wirtschaftssystem ist ein zu schaffen, dafür braucht es dann doch mehr als nur ein „Sich auf komplexes Zusammenspiel aus Politik, Unternehmen, Banken und die Schulterklopfen“ für bisher erbrachte Leistungen. am Ende aus jedem einzelnen Arbeitnehmer. Sich nur gegenseitig Es fehlt an politischer Entschlossenheit, um ein wirtschaftsfreundden schwarzen Peter zuzuschieben reicht nicht. Das sollte man bei licheres Klima zu schaffen, das unsere Topposition in Europa abjeder wirtschaftspolitischen Entscheidung bedenken. Im Kern geht sichert. Denn um diese Position herrscht ein ordentlicher Wettbees darum, dass wir uns jetzt und heute überlegen, welche Rolle wir werb. Es braucht aber auch mehr Vertrauen in die Zukunft unseres in Europa in Zukunft spielen wollen. Das ist Landes. Unternehmen drängen seit Jahren auf die entscheidende Frage für unsere und für die eine steuerliche Entlastung, die auch dringend Zukunft unserer Kinder. Das ist unsere gemeinnötig wäre. Passiert ist bisher nichts. same Verantwortung. Seitens der Politik bedarf Auch der Kapitalmarkt spielt eine entscheidenes ein Mehr an Gesprächsbereitschaft und Tade Rolle. Gesunde und wachsende Volkswirttendrang. Die Wirtschaft, die Banken und der schaften können ohne einen funktionierenden Kapitalmarkt wären dazu bereit. Kapitalmarkt nicht reüssieren. Ebenso brauThomas Uher

Wertpapier-KESt. schädigt Kapitalmarkt.

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Ein Pilot im Höhenflug Walter Stephan landet am Ziel seiner Träume. DerBörsianer des Quartals spricht im Interview über den langen und steinigen Weg an die Wiener Börse. AUTOR DOMINIK HOJAS FOTOS CLEMENS BEDNAR

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Coverstory

Walter Stephan Vorstandsvorsitzender FACC AG Der 1954 in Braunau ­geborene verheiratete Vater eines ­Sohnes ist Absolvent der Montanuniversität Leoben. Er begann seine Karriere 1977 beim Sport­ artikelhersteller Fischer. Seit der Gründung der FACC leitet er das ­Unternehmen.

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alter Stephan ist seit 1981 der Erfolgsgarant des Unternehmens, das 1989 als Spin-off aus der Forschungsabteilung der oberösterreichischen FischerGruppe entstand. Von den legendären Altaktionären Josef „Pepi“ Fischer und Hannes Androsch, der über die Salinen AG beteiligt war, profitierte „Arbeitstier“ Stephan und führte den Flugzeugzulieferer mit Sitz in Ried im Innkreis auch durch raue Zeiten. Mit dem ersten Börsengang an der Wiener Börse seit 2011, die Immobilien­ firma Buwog AG ist in Wien nur zweitgelistet, erreicht der Erfolgs­ pilot seinen bisherigen Horizont. Wir haben unseren Mann des zweiten Quartals in unserem Büro in Wien zum Interview getroffen. Herr Stephan, Sie sind seit 1981 der Kopf des Unternehmens, wie haben Sie es geschafft, so lange an Bord zu bleiben? – Was ich den Eigentümern versprochen habe, habe ich stets gehalten. Das ist der Grund, warum ich noch an Bord bin. Von

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den ehemaligen Eigentümern, Herrn Fischer und Herrn Androsch, die beide große Persönlichkeiten sind, konnte ich, auch wenn wir hin und wieder unsere Probleme hatten, die auch publikgemacht wurden, viel lernen. Hannes Androsch hat Dinge wie das Reporting gefordert, die für eine GmbH damals nicht üblich waren. Er hat 1999 auch die FACC GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und früh die Idee gehabt, das Unternehmen an die Börse zu bringen. Was ist das Geschäftsmodell der FACC AG, welche Stärken und Schwächen hat es? – Wir produzieren und fertigen Leichtbaukomponenten aus Faserverbundwerkstoffen für die Luftfahrt­ industrie. Unsere Produkte sorgen in Flugzeugen für Gewichts-, Schall- und Treibstoffreduktion. Seit der Gründung konnten wir durchschnittlich 20 Prozent pro Jahr wachsen. Ein langfristiger Wachstumsmarkt, langfristige Lieferverträge sowie ein hoher Auftragsstand gehören sicherlich zu unseren Stärken. Die Abhängig-

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keit von wichtigen Kunden wie Boeing und Airbus würde ich zu den Schwächen zählen. Wir sind daher 100-prozentig erfolgsorientiert, wenn es darum geht, die Kunden zu behalten. Das Stichwort Lieferverträge nehme ich gleich auf: Wie voll sind die Auftragsbücher? – Wir haben Aufträge im Wert von 4,2 Milliarden US-Dollar in der Tasche. Das Auftragsvolumen verteilt sich sehr gut auf die verschiedenen Flugzeugtypen wie Boeing 737, 787 oder Airbus A320, A350, A380 sowie auf diverse Business-Jets. Wir werden das Volumen in den nächsten acht bis zehn Jahren abarbeiten. Wenn man die Auftragsrücklage selbst durch das Umsatzvolumen dividiert, kommt man auf zirka 5,5 Jahre. Aber es kommen ja noch neue Aufträge hinzu. Welche Prognose haben Sie für die Entwicklung der Luftfahrtindustrie? – Die Luftfahrtindustrie wird weiterwachsen. Der Motor dafür sind Emerging Markets. Also dort, wo es ein erhöhtes Passagierwachstum gibt. Ein guter Nebeneffekt, um davon zu profitieren, ist unser Eigentümer Aviation Industry Corporation of China (AVIC), weil er dort politisch stark verankert ist. In dem noch sehr jungen Segment der Faserverbundwerkstoffe erwarten wir in den nächsten fünf Jahren sogar ein Marktwachstum von zwölf Prozent. Wie sollen sich die Unternehmenskennzahlen in den nächsten Jahren entwickeln? – Wir rechnen für heuer aufgrund verschiedener Korrekturen am Markt mit einem einstelligen Umsatzwachstum. In drei Jahren sollte es bei einer Ebit-Marge von zehn Prozent wieder zweistellig sein. Mit der Kapitalerhöhung wären wir jetzt fast schuldenfrei, wir planen aber, heuer wieder 80 Millionen Euro zu investieren. Danach wird sich das hohe Investitionsvolumen der vergangenen Jahre normalisieren. Was war die Motivation von AVIC, die FACC AG an die Börse zu bringen? Wieso verkaufen die Chinesen jetzt, wenn doch der wirtschaftliche Zyklus weiteres Wachstum verspricht? – Es entspricht der Kultur des Eigentümers, Unternehmen an die Börse zu bringen und damit die Eigentümerbasis zu verbreitern. Das war bereits beim Einstieg im Jahr 2009 klar, und hierfür gibt es sehr viele Präzedenzfälle bei AVIC. Die Chinesen haben 27 Unternehmen an westlichen Börsen. War es nicht so, dass die Kunden Boeing und Airbus dazu gedrängt haben? – Es ist sicherlich auch richtig, dass amerikanische Unternehmen wie Boeing und United Technologies sehr stark daran interessiert sind, dass die FACC AG ein transparentes Unternehmen ist. Gerade wenn es um Corporate Governance geht. Und dahinter stehen auch wir als Management, weil wir von unseren Kunden leben. Es gab das Gerücht, dass AVIC vollständig aussteigen möchte. – Die Chinesen sehen sich als strategischer Investor und

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Coverstory

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möchten langfristig einen Anteil von 30 bis 35 Prozent am Unternehmen halten. Jetzt, da man in China das Know-how hat, wird Kasse gemacht. Ergibt doch Sinn oder? – Nein. Die Chinesen hatten und haben keinen Zugriff auf intellektuelles Eigentum. Das wurde bereits beim Kauf der FACC AG festgelegt. AVIC war wie alle vorherigen Eigentümer nicht operativ im Unternehmen tätig. Wir dürfen allein schon aufgrund der Vereinbarungen mit unseren Kunden keinen chinesischen Staatsbürger anstellen. Noch dazu sind „Firewalls“ zwischen den Kunden eine Grundbedingung. Airbus ist nicht daran interessiert, dass das Know-how an Boeing geht, und umgekehrt. Wie haben die Mitarbeiter 2009 auf den Einstieg von AVIC reagiert? – Am Anfang hatten sie Angst um ihre Arbeitsplätze. Diese Sorge war unbegründet, wir haben seit 2009 1.000 neue Mitarbeiter in Österreich hinzubekommen. Und nur eine Handvoll der 3.000 Mitarbeiter ist für uns in China tätig. Allgemein war eigentlich der Kultur- und Sprachunterschied die größte Schwierigkeit, die wir mitbekommen haben. Vieles spricht zukünftig für eine Produktion in China. – Wir arbeiten bereits heute für Kunden in Niedriglohnländern. Im Mittleren Osten gibt es eine Firma, die eine Kopie unseres Unternehmens in „Werk vier“ ist. Wir arbeiten auch in Indien und haben in China ein Werk geplant, das von uns betrieben wird. Die F&E-Abteilung bleibt in Österreich, aber neue Produktionswerke entstehen dann eben auch schon in den Niedriglohnländern, um langfristig attraktiv für unsere Kunden zu bleiben. Sprechen wir über den Börsengang. AVIC wollte die FACC AG in Hongkong an die Börse bringen. Warum ist es doch Wien geworden? – Wir haben unseren Eigentümer jahrelang intensiv bearbeitet, zuletzt praktisch monatlich. Pläne, die FACC AG in eine „Shell Company“ in Hongkong „hineinzumergen“, wurden zum Glück wieder verworfen. Ich glaube, es ist einfach unsere Größe, die heute für den Börsenplatz Wien spricht. Ich glaube, es ist besser, der größte Fisch in einem kleinen Teich zu sein als ein kleiner Fisch an den großen Börsenplätzen Hongkong oder New York. Warum hat man 2007 und 2011 den Plan, an die Börse zu gehen, verworfen? – Es lag primär an der Unternehmensgröße. Einige Investmentbanken haben uns deshalb davon abgeraten, an die Börse zu gehen. 2011 ist ein Börsengang in Hongkong aber mitunter auch deshalb gescheitert, weil wir mit einer großen westlichen Investmentbank schlechte Erfahrungen gemacht haben. Warum hat sich FACC AG für ausländische Investmentbanken entschieden? – AVIC hat sich massiv dafür starkgemacht. Es gab einen Kompromiss zwischen diesem Wunsch und Banken, die wir aus dem M&A-Geschäft sehr gut kennen. Es galt,

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die Kultur zu überbrücken, denn es ist schwierig bei Chinesen, die teureren „Fees“ von Europa durchzusetzen.

info fakten FAKTEN FACC AG

Ganz ehrlich, wie groß war die Erleichterung nach dem ersten Handelstag? – Es war die totale Erleichterung, nachdem sich unser Team, bestehend aus Investmentbanken, Rechtsanwälten, meinen Kollegen Robert Machtlinger und Andreas Schoberleitner sowie mir selbst, am Montag, dem 23. Juni, in einer sehr schwierigen Sitzung bis Mitternacht bei AVIC durchgesetzt hat, das Pricing (9,50 Euro) dort zu machen, wo der Markt war. Wie zufrieden waren Sie mit der Nachfrage? – Wir waren sehr zufrieden, weil gut überzeichnet. Das Buch hat sich von den unerwarteten Investoren hin zu den sehr großen gefüllt, für die die FACC AG von der Größe her an der Grenze war. Es war also richtig und absolut notwendig, so lange mit dem Börsengang zu warten. Wer hat beim Börsengang gezeichnet? – Für mich persönlich überraschend war das große Interesse von Investoren aus der CEERegion, also aus Wien, Warschau, Prag und Budapest. Wir haben große institutionelle Investoren aus Neuseeland, New York, Boston, London, Frankfurt, Paris, Zürich und Irland überzeugen können. Auch der Retail-Markt in Österreich ist mit mehr als 14 Prozent über den Erwartungen gelegen. Wie hoch waren die Kosten? – Wir liegen im Rahmen der Vorgaben. Also bei zirka vier Prozent des Volumens der Transaktion. Da hat AVIC Druck ausgeübt, denn die üblichen „Fees“ in China sind normal mit zwei bis drei Prozent geringer als in Europa mit vier bis fünf Prozent. Welche Pläne haben Sie mit den Erlösen? – Wir möchten neben der Fokussierung auf Produktinnovationen ein aktiver Teilnehmer an der Konsolidierung in unserer Branche sein. Insbesondere bei „Aerostructures“ sind wir sehr fragmentiert und könnten uns vorstellen, dass wir da eine größere Rolle spielen werden.

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Quelle: FACC AG

ECKPUNKTE VOM BÖRSENGANG

Börsenkürzel: FACC, ISIN: AT00000FACC2 Verkäufer: Aviation Industry Corporation of China (AVIC) 9,50 Euro betrug der Platzierungspreis der Aktie Transaktionsvolumen von 213 Millionen Euro (inkl. Greenshoe-Option) 25. Juni 2014 war erster Handelstag an der Wiener Börse Börsennotierung im Prime Market der Wiener Börse Joint Bookrunners: JP Morgan, Morgan Stanley, Erste Group Bank AG Marktkapitalisierung der Gesellschaft: 435 Millionen Euro Aktionärsstruktur: 49 Prozent Streubesitz, 51 Prozent AVIC 14 Prozent der Zuteilung gingen an Privatanleger in Österreich

Quelle: FACC AG

Sie planen also, das Management an der FACC AG zu beteiligen? – Wir werden vermutlich ein Aktienoptionsprogramm beschließen. Auch dafür ist eine Notierung an der Wiener Börse vorteilhaft.

Hauptsitz in Ried im Innkreis, Mitarbeiteranzahl 2.963 Entwickelt und fertigt Leichtbaukomponenten für die Luftfahrt Vorstand: Walter Stephan, Minfen Gu, Robert Machtlinger Konzernumsatz 2013/14 von 546,5 Millionen Euro Ebit 43,5 Millionen Euro, Ebit-Marge 7,7 Prozent Divisionen: Aerostructures, Engines & Nacelles, Interiors Kunden: Airbus, Boeing, Bombardier, Embraer, Goodrich u. v. m. Ausgaben in F&E 2013/14: 54,2 Millionen Euro Aktuelle Auftragsbücher umfassen 4,2 Milliarden US-Dollar

LETZTE ZEHN BÖRSENGÄNGE IN WIEN

2011 Amag Austria Metall AG 411,4 Mio. Euro 2011 Österreichische Staatsdruckerei AG 0,135 Mio. Euro 2007 Warimpex Finanz- und Beteiligungs AG 110,0 Mio. Euro 2007 Teak Holz International AG 17,1 Mio. Euro 2007 Meinl Airport International Limited 700,0 Mio. Euro 2007 Kapsch Trafficcom AG 118,4 Mio. Euro 2007 Phion AG 21,5 Mio. Euro 2007 Meinl International Power 600,0 Mio. Euro 2007 Strabag SE 1.325,4 Mio. Euro 2006 A-TEC Industries AG 205,4 Mio. Euro

Quelle: Wiener Börse AG

Welche Eindrücke haben Sie von den Roadshows mitgenommen? – Wir waren in New York, Boston, London, Paris, Zürich, Warschau, Wien und Budapest. Das Feedback der Investoren war sehr interessant, denn wir sind eine Branche, die sehr langfristig denkt und daher in manchen Richtungen mit den kurzfristigen Ideen der Investoren nicht konformgeht. Wir werden sicherlich ­ massiv daran arbeiten, die Außensichtweise der Investoren in die Köpfe der Mitarbeiter hineinzubekommen. Ein „Incentivierungsprogramm“ wird auch helfen, das Unternehmen weiter zu verbessern.

Wie werden Sie künftig die Kommunikation mit dem Kapitalmarkt anlegen? – Laut unseren Investmentbanken hatten wir eine hohe Umsetzungsrate bei den „1:1 Meetings“. Wir planen auch, den Kontakt zu Investoren zu halten, die jetzt nicht gekauft haben, die für uns aber ausgesprochen interessant waren. Wir werden eine professionelle Investor-Relations-Linie aufbauen und proaktiv kommunizieren, denn nichts passiert von selbst. Das haben wir früh von Hannes Androsch gelernt. Dafür stehen wir!

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Höchste Auszeichnungen für KEPLER-FONDS KAG. Mag. Michaela Keplinger-Mitterlehner, Generaldirektor-Stv. der RLB OÖ Mag. Harald Hanneder, Bankstellen RLB OÖ Mag. Christian Ratz, Treasury Financial Markets Andreas Lassner-Klein, KEPLER-FONDS KAG Mag. Helmut Praniess, PRIVAT BANK AG

KEPLER wurde 2014 ausgezeichnet als: • Bester Spezial- und Rentenfondsanbieter in Österreich und Deutschland – FERI Eurorating Services • Bestes Fondshaus Renten in Deutschland – Morningstar • Bester Universalanbieter in Deutschland – CAPITAL-Fondskompass

Bei den diesjährigen Asset Manager Awards ist KEPLER in Österreich und Deutschland mehrfach als Sieger hervorgegangen. Die KEPLERFONDS KAG von Raiffeisen Oberösterreich überzeugte dabei mit der Wertentwicklung, der Managementqualität, der Produktpalette und der Serviceleistung.

Raiffeisen Landesbank Oberösterreich

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ran king

1. Platz Peter Schiefer

Die 50 wichtigsten Pressesprecher des Kapitalmarkts

D

ie Anforderungen an einen Pressesprecher sind heute ex­ trem hoch. Um der zunehmenden Bedeutung dieser Funktion Rechnung zu tragen, hat sich DerBörsianer für die vierte Aus­ gabe auf die Suche nach den 50 wichtigsten/besten Pressesprechern des österreichischen Kapitalmarkts gemacht. Alle von DerBörsianer nominierten Experten waren wahlberechtigt und konnten ihre Kollegen bewerten. Die Redaktion hat also keinen Einfluss auf das Resultat. Auf­ fällig beim Ergebnis: Pressesprecher die aufgrund von negativer medi­ aler Berichterstattung ihrer Unternehmen in der Öffentlichkeit standen, konnten im Ranking von DerBörsianer besonders glänzen.

Topplatzierungen Am höchsten wurde die Leistung von Peter Schiefer (Platz 1), Presse­ sprecher der Telekom Austria AG, mit 64,167 Punkten gewürdigt. Der erfahrene Krisenmanager war in den vergangenen Monaten nicht nur mit den Telekom-Skandalen der Vergangenheit beschäftigt, sondern auch durch die Großaktionäre seines Konzerns, die Österreichische In­ dustrieholding AG (ÖIAG) und América Móvil, gefordert. Knapp dahinter lieferten sich die Sprecher der heimischen Großbanken ein knappes Rennen. Dieses konnte Michael Mauritz (2), Erste Group Bank AG, mit 63,750 Punkten knapp vor Martin Halama (3), UniCredit Bank Austria AG, mit 62,917 Punkten und der bestplatzierten Dame im Ranking, Ingrid Krenn-Ditz (4) von der Raiffeisen Bank International AG, mit 60,833 Punkten für sich entscheiden. Alle drei haben sich in den ver­ gangenen Jahren als wahre Meister des Krisenmanagements bewiesen und unermüdlich gegen das Banker-Bashing angekämpft.

info ranking BEWERTUNGSKRITERIEN

Alle 50 nominierten Kandidaten konnten sich gegenseitig bewerten. Das Ergebnis des Rankings wurde mit dem Mittelwert aller Bewertungen berechnet und in Prozent umgewandelt. Eine Person kann maximal eine Bewertung von 100 Prozent erreichen. Bei Punktegleichheit zweier oder mehrerer Personen entscheidet die höchste Einzelbewertung. Die Kandidaten konnten keine Bewertung für sich selbst abgeben.

Telekom Austria AG

RUBRIKENSIEGER

Aktiengesellschaften

Peter Schiefer

Telekom Austria AG

Banken

Michael Mauritz

Versicherungen

Norbert Heller Uniqa Insurance Group AG

Fonds

Monika Riedel

Institutionen

Klaus Grubelnik

Erste Group Bank AG Raiffeisen KAG Finanzmarktaufsicht

Positive Überraschungen Von den börsennotierten Unternehmen konnten Gerhard Kürner und Peter Felsbach (5) von der Voestalpine AG, Peter Kleemann von der Flughafen Wien AG (7) und Johannes Vetter (8) vom Erdölkonzern OMV AG besonders überzeugen. Für eine Überraschung sorgten die Topplatzierungen von Bettina Schragl (12), Immofinanz AG, Julia Resch (14), Wiener Börse AG, und Angelika Knap (36), Pressespre­ cherin der Generali Gruppe Österreich, denn alle drei sind relativ kurz im Amt.

Führende Versicherer Zu den besten Versicherungen im Ranking zählen die Uniqa Insu­ rance Group AG (13), Vienna Insurance Group AG (17) und die Allianz Gruppe (27). Die Sprecher dieser Unternehmen sind mit Themen wie dem Niedrigzinsumfeld, der Osteuropaexpansion und Solvency II konfrontiert.

Hohe Frauenquote Unter den 50 wichtigsten Pressesprechern des Kapitalmarkts befin­ den sich 23 Frauen. Das ist der absolute Rekordwert unter den von DerBörsianer durchgeführten Rankings. Im Vergleich unter den bes­ ten Fondsmanager waren lediglich acht Damen vertreten. TOP 5 PRESSESPRECHERINNEN

4. Platz

Ingrid Krenn-Ditz

11. Platz

Karin Berger*

12. Platz

Bettina Schragl

14. Platz

Julia Resch

15. Platz

Beate McGinn / Ingun Metelko

Raiffeisen Bank International AG Erste Bank Österreich Immofinanz AG Wiener Börse AG Verbund AG

* im Team mit Christian Hromatka

Liste zum Download: www.derboersianer.com/ranking

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Platz Punkte Trend Name

Unternehmen

1. 64,167

Schiefer Peter

Telekom Austria AG

2. 63,750

Mauritz Michael

Erste Group Bank AG

3. 62,917

Halama Martin

UniCredit Bank Austria AG

4. 60,833

Krenn-Ditz Ingrid

Raiffeisen Bank International AG

5. 57,917

Kürner Gerhard / Felsbach Peter

Voestalpine AG

6. 57,083

Gutlederer Christian*

Oesterreichische Nationalbank (OeNB)

7. 57,083

Kleemann Peter*

Flughafen Wien AG

8. 55,833

Vetter Johannes

OMV AG

9. 54,167

Grubelnik Klaus

Finanzmarktaufsicht (FMA)

10. 53,333

Homola Michael

Österreichische Post AG

11. 49,167

Berger Karin / Hromatka Christian Erste Bank Österreich

12. 48,750

Schragl Bettina

Immofinanz AG

13. 47,917

Heller Norbert

Uniqa Insurance Group AG

14. 47,500

Resch Julia

Wiener Börse AG

15. 46,250

McGinn Beate / Metelko Ingun

Verbund AG

16. 44,583

Roither Hannes*

Palfinger AG

17. 44,583

Jedlicka Alexander*

Vienna Insurance Group AG

18. 43,333

Zach Stefan*

EVN AG

19. 43,333

Huemer Thomas*

Meinl Bank AG

20. 42,083

Nagiller Bernhard

Österrische Industrieholding AG (ÖIAG)

21. 41,667

Braunöck Barbara

Wienerberger AG

22. 40,417

Hacker Sabine

Bawag PSK

23. 40,000

Stefan Michaela

Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien

24. 38,750

Fochler Randolf*

RHI AG

25. 38,750

Gumpinger Peter*

Österreichische Kontrollbank AG (OeKB)

26. 38,333

Neumüller-Klein Diana

Strabag SE

27. 37,500

Roloff Marita

Allianz Gruppe

28. 36,250

Königstorfer Gerda

Rosenbauer International AG

29. 35,833

Theyer Martin / Schuller Christine

AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG

30. 35,000

Riedel Monika

Raiffeisen KAG

31. 34,583

Kühn-Ulrich Astrid*

Zumtobel AG

32. 34,583

Wetzelsberger Harald*

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG

33. 34,167

Pelinka-Kinz Andrea*

Raiffeisen Centrobank AG

34. 34,167

Gröblinger Walter*

Volksbank AG

35. 33,333

Skoko Bosko

S Immo AG

36. 31,667

Knap Angelika

Generali Gruppe Österreich

37. 31,250

Kerschbaum Dieter / Severin Paul

Erste Asset Management

38. 30,833

Simak Markus*

Agrana Beteiligungs AG

39. 30,833

Hansal Andrea*

ING-DiBa Direktbank

40. 28,750

Müllauer Sabine

PWC Österreich

41. 28,333

Guldt Angelika

Lenzing AG

42. 27,917

Pölzl Christine

Direktanlage.at AG

43. 26,667

Nepf Markus*

Hypo NOE Gruppe

44. 26,667

Mittl Petra / Nurscher Andreas*

Pioneer Investments Austria

45. 26,667

Steinböck Susanne*

CA Immobilien Anlagen AG

46. 26,250

Al-Wazzan Gabriele

Porr AG

47. 25,417

Billek Clemens

Conwert Immobilien Invest SE

48. 25,000

Büchele Martina*

Semperit AG Holding

49. 25,000

Haas Wolfgang*

Ergo Austria International AG

50. 24,583

Straif Dagmar

Verband der Versicherungsunternehmen (VVO)

* Bei Punktegleichheit zählt die höchste Einzelbewertung. Andreas Ecker wurde aus dem Ranking genommen.

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2. Platz Michael Mauritz Erste Group Bank AG

3. Platz Martin Halama UniCredit Bank Austria AG

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VORBEREITUNG GEGEN BOARDROOM-AKTIVISTEN

Sind Sie für den Anruf eines Boardroom-Aktivisten gerüstet? Eine Harvard-Strategie in fünf Schritten: 1. Klarer strategischer Fokus muss vorhanden sein. Selbst wenn er kurzfristig verlustbringend ist, muss das Management eine langfristige Perspektive ausweisen, um den Rest der Aktionäre hinter sich zu versammeln. 2. Analysieren Sie ihr Geschäftsmodell, als wären Sie ein Boardroom-Aktivist. Ergäbe der Spin-off einer Abteilung Sinn? Ist die Dividende wirklich fair etc.? 3. Externe Berater sollten positioniert sein. 4. Transparente Kommunikation zwischen Management und Aufsichtsrat. 5. Weisen Sie die Vorschläge der Aktivisten nicht aus Prinzip zurück. Sie sind meist gut vorbereitet und können den Wert des Unternehmens – so es sich um keinen AktivistenRaubzug handelt – tatsächlich steigern.

Quelle: „How to Outsmart Activist Investors“

info strategie

Sitz im Verwaltungs- oder Aufsichtsrat Aktienrückkaufprogramm Auswechslung des Managements Erhöhte Dividende Verkauf des Unternehmens Spin-off einzelner Segmente Ausbezahlt

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89 Prozent 26 Prozent 22 Prozent 20 Prozent 20 Prozent 20 Prozent 12 Prozent

Quelle: Linklaters, 2013

ERZWUNGENE MASSNAHMEN DURCH BOARDROOM-AKTIVISTEN

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Börse

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BoardroomRebellion Boardroom-Aktivismus, also der Versuch von Minderheiten­ aktionären, entscheidenden Einfluss auf den Kurs eines Unternehmens ­auszuüben, häuft sich. Die erste Reflexreaktion des Managements: der Konflikt. Doch die Erfahrung zeigt, dass dies nur in den seltensten Fällen die beste Strategie ist. AUTOR HANS WEITMAYR FOTO GLYNNIS JONES / SHUTTERSTOCK

W

er hat Angst vor bösen Corporate Raiders, Heuschrecken, BoardroomAktivisten? Die Bezeichnungen für aktive Minderheitenaktionäre, die sich in börsennotierte Unternehmen einkaufen, um deren Kurs nach ihren eigenen Vorstellungen zu ändern, haben sich im Verlauf der Jahrzehnte geändert, ihr Image jedoch, das jenem des bösen Wolfs am nächsten kommt, nicht. Ihre Vorgehensweisen sind grosso modo ebenfalls ähnlich geblieben. Wenn es in der Methodik einen Unterschied gibt, dann vielleicht den, dass die Akteure professioneller geworden sind und oft die gesamte Palette der medialen Bandbreite von sozialen Netzwerken bis hin zu klassischen Printmedien bespielen. Fast schon klassisch der Tweet von Aktivistenlegende Carl Icahn, indem er der weltweiten Öffentlichkeit mitteilte, ein „sub­stanzielles Paket an Apple-Aktien“ erworben zu haben. Die Ziele von Boardroom-Aktivisten sind mannigfaltig und reichen von der Erhöhungen der Dividende über einen Strategiewechsel oder die Auswechslung des Managements bis hin zum Komplettverkauf

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des Unternehmens. Die bekanntesten Initiativen von Aktivisten in Österreich in den vergangenen Jahren waren rund um Head NV, Meinl, Telekom Austria AG und zuletzt Conwert Immobilien Invest SE (Conwert) zu verzeichnen. Geprägt wird die Szene von schillernden und umtriebigen Persönlichkeiten wie Rupert-Heinrich Staller, Alexander Proschofsky oder Ronny Pecik. Die Auseinandersetzung mit den Minder­ heiten­aktionären wurde dabei in der Regel konfliktiv geführt.

Gekommen, um zu bleiben Doch Konflikte stellen nicht immer die beste Lösung dar. Insbesondere, da es wahrscheinlich ist, dass sogenannte „Battels for the Boardroom“ in Zukunft eher öfter als seltener vorkommen werden. Zumindest wenn man davon ausgeht, dass der internationale Trend auf Österreich umzulegen ist. Denn laut Daten der international tätigen Anwaltskanzlei Linklaters haben sich Boardroom-Rebellionen von 2010 bis 2013 beinahe verdoppelt. Allein in den USA wurden 2013 rund 200 Kampagnen identi-

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fiziert, in deren Rahmen ein MinderheitenAktionär versucht hat, Einfluss auf ein Unternehmen zu nehmen. Die Strategie, über den Hebel einer geringen Beteiligung Druck auszuüben, ist somit im Begriff, die klassische feindliche Übernahme an Beliebtheit zu übertreffen. Die Vorteile dieser Herangehensweise liegen auf der Hand: Sie ist ungleich günstiger, somit mit geringerem Risiko behaftet und flexibler als ein Take-over. Den Nährboden dafür hat die Finanzkrise bereitet. Die Suche nach Renditen und die kurzfristig enormen Verluste an den Aktienmärkten hatten Fondsmanager dazu veranlasst, genauer in die Bilanzen der Aktienunternehmen zu blicken und im Fall von Ungleichgewichten proaktiv Einfluss auf die Geschäftsführung zu nehmen. Demzufolge bilden Staraktivisten wie Carl Icahn, der beispielsweise jüngst versucht hatte, beim Delisting des Computerkonzerns Dell einen höheren Preis herauszuschlagen, nur die Spitze des Eisbergs. Die Mehrzahl der Interventionen erfolgt über unbekanntere Player, die eines Tages zum Hörer greifen und den Vorstand des betroffenen Unternehmens davon in Kenntnis setzen, drei Prozent der Anteile zu halten und eine mittellange Liste an Forderungen vorbereitet zu haben.

Eine Frage der Strategie Die Frage ist: Wie soll das Management mit einer solchen Situation umgehen? Der bereits erwähnte Konflikt mündet laut einem Papier von Bill George und Jay W. Lorsch, beide Professoren an der Harvard Business School, oft in die schlechtesten Resultate. In ihrem Text „How to Outsmart Activist Investors“ identifizieren Sie die beste aller möglichen Reaktionen auf den gefürchteten Anruf beziehungsweise das, was man im Idealfall bereits erledigt haben sollte, bevor der Aktivist dreimal klingelt. Einer der wichtigsten Ratschläge lautet, die Vorschläge der Aktivisten nicht rundweg und aus Prinzip abzulehnen. Zwar mag diese Art von Investor aggressiv auftreten,

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gleichzeitig ist er aber „meist smart und motiviert. Oft fallen ihm Dinge an einem Unternehmen auf, die dem Management oder dem Verwaltungsrat eventuell entgangen sind“, wie die Harvard-Autoren in ihrer Studie schreiben.

Wertsteigernder Aktivismus Bereits im Jahr zuvor hatten sich Alon Brav von der Duke University, Harvards Lucian Bebchuk und Wei Jiang von der Columbia Business School’s demselben Thema angenommen und kamen zu einem ähnlichen Schluss wie ihre Kollegen. Sie untersuchten 2.000 Fälle von Anlegerinterventionen über einen Zeitraum von 13 Jahren und fanden heraus, dass der durchschnittliche Aktienkurs eines betroffenen Unternehmens als unmittelbare Reaktion um sechs Prozent stieg. Interessanterweise handelt es sich dabei um einen Langzeiteffekt, da dieses Plus in der Folge nicht abgetragen, sondern mittelfristig gehalten wurde. Dazu hat sich die Gesamtkapitalrendite in jenen Fällen, in denen es zu einer gütlichen Einigung gekommen ist und sinnvolle Vorschläge der Aktivisten aufgenommen wurden, ebenfalls deutlich gesteigert. „Unseren Ergebnissen nach haben die Interventionen durch Boardroom-Aktivisten gegenüber der Konkurrenz zu einer systematischen Verbesserung der operativen Performance geführt.“ Dies hat wiederum dazu beigetragen, dass sich der Aktienkurs nachhaltig steigerte, wie die Autoren der Studie festhalten. Nachdem sowohl Mitarbeiter als auch Management börsennotierter Unternehmen einen Teil ihrer Boni über Aktienoptionen beziehen oder Aktien des eigenen Unternehmens zu einem Diskont erwerben können, ist die Entwicklung der Börse sowohl für die individuelle finanzielle Situation als auch für die Moral der Mannschaft mitentscheidend.

Fallstudie Conwert Als Gegenteil einer diplomatischen Lösung und somit de facto als eine Fallstudie

dafür, wie Boardroom-Aktivismus laut den Harvard-Experten suboptimal begegnet wird, kann der Trubel rund um das Immobilienunternehmen Conwert ins Feld geführt werden. Dort wird nach der jüngsten turbulenten Hauptversammlung (HV) der Boardroom-Aktivist Alexander Proschofsky gegen Conwert vor Gericht ziehen. Zum Hintergrund: Proschofsky wollte sich gemeinsam mit dem Immobilienexperten Peter Hohlbein in den Conwert-Verwaltungsrat wählen lassen, um den Einfluss von Kernaktionär Hans Peter Haselsteiner zu begrenzen. Proschofsky scheiterte knapp. Die Anfechtungs- und Feststellungsklage richtet sich dabei gegen die Beschlüsse zum Tagesordnungspunkt „Wahlen in den Verwaltungsrat“ der Conwert-HV vom 7. Mai 2014. „Die Klage richtet sich insbesondere gegen den unzulässigen Stimmrechtsausschluss von Aktionären durch die dem Hauptaktionär Hans Peter Haselsteiner nahestehende Verwaltungsratsvorsitzende Kerstin Gelbmann.“ Nur dadurch sei die Wahl von deren Wunschkandidaten Alexander Schoel­ler und Martina Postl möglich geworden. Eine „korrekte Zählung der Stimmen“ hätte demnach „eindeutig“ die Wahl des Deutschen Hohlbein und Proschofsky anstelle von Schoeller und Postl ergeben. Hohlbein und Proschofsky hätten die „überwältigende Mehrheit der freien, nicht dem Hauptaktionär nahestehenden Stimmen erhalten“, so Proschofsky. In der Tat ging die Abstimmung sehr knapp aus. Die vom Management aufgestellten Kandidaten Schoeller und Postl bekamen nur eine hauchdünne Mehrheit. Kurz vor der HV waren mehrere Millionen Stimmen, die von der deutschen Investorenfamilie Ehlerding gehalten werden, ausgeschlossen worden. Dies sorgte für einen Eklat, zumal Karl Ehlerding, früher Eigentümer der Conwert-Tochter KWG, extra nach Wien gereist war. Das Conwert-Management begründet die Blockade damit, dass Ehlerding und seine zwei Söhne gemeinsam vorgingen und daher gemäß der gesetzlichen Meldepflicht §§ 91 f Börsengesetz

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Börse

hätten melden müssen, dass sie zusammen mehr als vier Prozent der Conwert-Aktien halten, nämlich nach eigenen Angaben 6,5 Prozent. Darüber hinaus weist das Unternehmen in einer offiziellen Stellungnahme darauf hin, Herrn Ehlerding per Schreiben vom 3. Jänner 2014 auf die Pflichten zur Veröffentlichung einer Beteiligungsmeldung hingewiesen zu haben. Bei der Hauptversammlung hätte Ehlerding zehn Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals repräsentiert. Ehlerding hatte seine Stimmen Proschofsky zugesichert.

Verlustreicher Zwischenstand Dass die Einschätzung der Harvard-Ökonomen bezüglich der ökonomischen Vorteile einer friedlichen Lösung nicht ganz falsch sein dürfte, erkennt man wiederum am Aktienkurs von Conwert. Der ist sei dem Hauptversammlungseklat um knapp 15 Prozent gefallen. Dazu das Gegenbeispiel Head NV: Rupert-Heinrich Staller und das Management konnten sich bei der Frage rund um ein umstrittenes Aktienrückkaufprogramm zusammenraufen. Dort hat sich der Kurs

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vom Beginn der Staller’schen Aktivitäten bis dato beinahe verdreifacht. Ob die Situation rund um Conwert tatsächlich derart eskalieren musste, darf hinterfragt werden. Denn zu einem der wichtigsten Punkte, nämlich der potenziellen Aushöhlung von Conwert durch den Verkauf des Deutschlandgeschäfts an den Ex-ConwertVerwaltungsratschef Johannes Meran, erklärte Conwert-CEO Clemens Schneider: „Das bekanntgewordene Angebot ist nicht so toll, wie es vielleicht glänzt.“ Immerhin ein Teilerfolg für den bösen Wolf!

Interview Herr Rasinger, wie schätzen Sie als Anlegerschützer die steigende Bedeutung von Boardroom-Aktivismus ein? – Es kommt immer auf die Interessenlage an. Die Frage ist, ob ein Aktivist reine Eigeninteressen und im Extremfall in erpresserischer Absicht verfolgt oder ein Anliegen, das allen hilft. Wenn Zweiteres der Fall ist, dann gilt es, dies zu unterstützen. Das ist Teil des Prozesses.

muss. Nach außen hin ist es tatsächlich oft so, dass man zum Aktivisten in Fundamentalopposition geht. Nach innen – und das ist dann ein wenig so wie in der Politik – ist dann aber oft mehr Problembewusstsein da.

Die erste Reaktion des Management ist aber oft eine defensive. – Das stimmt, wobei man Umstände auseinanderhalten

Sehen Sie das auch so? – Ich finde, das muss ein Vorstand schon aushalten können.

Wilhelm Rasinger Präsident Interessenverband für Anleger

Als Schlachtfeld dient oft die Hauptversammlung. – Ja, natürlich. Das ist das medienwirksamste Umfeld. Auch hier muss man ein wenig sensibel sein. So setzt da beispielsweise ein Rupert-Heinrich Staller gern seine geschliffene Rhetorik ein, die dann von manchen Managern als Übers-Ziel-Hinausschießen empfunden wird.

Veranlagung ist heute mehr denn je Management von Unwägbarkeiten. Dies verlangt einen uneingeschränkten Fokus und die Möglichkeit unabhängig zu denken.

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Wichtiger rechtlicher Hinweis: Diese Marketingmitteilung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Fondsanteilen dar, noch ist es als Aufforderung anzusehen, ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine Wertpapierdienstleistung oder Nebenleistung abzugeben. Die Fondsbestimmungen wurden zuletzt mit Bescheid vom 23.02.2011 und der GZ FMA-IF25 7217/0001INV/2011 der Finanzmarktaufsicht genehmigt. Die Änderung der Fondsbestimmungen wurde am 04.03.2011 im Amtsblatt der Wiener Zeitung veröffentlicht. Die geänderten Fondsbestimmungen traten mit 06.06.2011 in Kraft. Der Prospekt, wie auch das Kundeninformationsdokument KID, sind in deutscher Sprache in der Semper Constantia Invest GmbH, 1010 Wien, Heßgasse 1 und deren Depotbank Semper Constantia Privatbank AG, 1010 Wien, Heßgasse 1, 1010 Wien sowie unter www.semperconstantia.at kostenfrei erhältlich. Bitte beachten Sie, dass die errechneten Werte von Investmentfonds sowohl steigen als auch fallen können. Die Kurse der Wertpapiere/Veranlagungsgegenstände eines Fonds können gegenüber dem Einstandspreis steigen/fallen. Veräußert ein Anleger Fondsanteile zu einem Zeitpunkt, in dem die Kurse der im Fonds befindlichen Wertpapiere/ Veranlagungsgegenstände gegenüber den Werten zum Erwerbszeitpunkt gefallen sind, so erhält der Anleger sein investierte Geld nicht vollständig zurück. Bitte lesen Sie das KID und den vollständigen Verkaufsprospekt und lassen Sie sich von einer fachkundigen Person beraten. Dieses Dokument kann eine Beratung durch Ihren persönlichen Anlageberater nicht ersetzen. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. Zuständige Aufsichtsbehörde: Finanzmarktaufsicht, 1090 Wien, Otto-WagnerPlatz 5, www.fma.gv.at.

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Die Ghostbusters der Europäischen Zentralbank Europas Währungshüter haben den Zusammenbruch des Euro verhindert. Jetzt soll die Kreditvergabe angekurbelt werden, um das Gespenst der Deflation zu bekämpfen. Doch die österreichischen Banken reagieren wenig euphorisch. AUTOR LUKAS SUSTALA

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in Gespenst geht um in Europa, das Gespenst der Deflation. Fallende Preise und damit eine real steigende Schuldenlast, die den Aufschwung im Keim ersticken: So sieht das Schreckensszenario der Notenbanker aus. Christine Lagarde, geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds, bezeichnete die Deflation jüngst als „Monster“, das entschlossen bekämpft werden müsse. Mit einer Inflationsrate von gerade einmal 0,5 Prozent im Mai ist in Europa die Lage näher an der Deflation als an der offiziellen Definition von Preisstabilität, einer Inflationsrate von knapp zwei Prozent. Die hohe Arbeitslosigkeit von zuletzt 11,8 Prozent verspricht, dass die wichtigsten Preise einer Volkswirtschaft, Löhne und Gehälter, weiterhin stagnieren werden.

Der Werkzeugkasten Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) ist daher am 5. Juni 2014 ausgerückt, um die Geister zu vertreiben. Er präsentierte nach der Zinssenkung die Waffe der EZB: Kredite. Fünf Maßnahmen haben die Frankfurter Währungshüter ergriffen (siehe Infobox), um die Kreditvergabe und damit die europäische Wirtschaft zu stützen. Dazu zählen neue langfristige Kredite an jene Banken, die ihrerseits Unternehmen finanzieren, und Strafzinsen für jene Geldhäuser, die Liquidität bei der EZB bunkern. Am Ziel der Maßnahmen ließ D ­ raghi keine Zweifel: die „Unterstützung der Kreditvergabe an die Realwirtschaft“. Dieses Mantra wiederholte er allein bei der Pressekonferenz nach der Zinsentscheidung viermal, und er hat es seither auch in Reden oder bei Konferenzen bekräftigt. Ende Juli hat Draghi noch eins draufgesetzt. Ab 2015 möchte er die Kommunikationsstrategie der EZB völlig umkrempeln und an die US-Fed annähern, indem Protokolle der Sitzungen veröffentlicht werden. Doch wie wahrscheinlich ist ein Impuls für die lahmende Kreditvergabe? Dieser Frage ist DerBörsianer nachgegangen, und hat dabei höchst unterschiedliche Antworten erhalten. Internationale Ökonomen und Investoren loben die Maßnahme: „Die langfristigen Kreditlinien TLTROs werden einen Unterschied machen, sie werden den Kreditkanal in der Eurozone wieder etwas öffnen.“ Damit rechnet etwa Azad Zangana, der beim britischen Vermögensverwalter Schroders die europäische Wirtschaft analysiert, im Gespräch. Seit 2008 ist die Kreditvergabe an Unternehmen in der Eurozone von 4.827 Milliarden Euro auf 4.331 Milliarden Euro massiv geschrumpft. Seine Schätzung: Das größte Pouvoir, um diesen verstopften Kreditkanal in Europa aufzustoßen, haben die erwähnten TLTROs. War Europas Geldpolitik schon bisher mit Akronymen reich gesegnet, setzt die EZB noch eins drauf.. TLTROs sind „targeted longerterm refinancing operations“. Dahinter stecken Kreditlinien an die Banken. Waren die beiden LTROs, die 2011 und 2012 rund 1.000 Milliarden Euro in die Geldmärkte gepumpt haben, noch „langfristige Refinanzierungsgeschäfte“, sind die neuen TLTROs auch „zielgerichtet“. Denn sie sind an die Kreditvergabe gekoppelt und sollen so garantieren, dass die Milliarden nicht für den Kauf von Staatsanleihen, sondern als Kredite an die Realwirtschaft verwendet werden. Für Deutsche-Bank-Ökonom Gilles Moec sind die zielgerichteten

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Banken würden gern finanzieren.

Maßnahmen der EZB sind wichtig.

Die EZB gibt derzeit Zuckerbrot und Peitsche.

Peter Bosek

Stefan Bruckbauer

Martin Bohn

längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte gar „der neue Star der Show“, viel wichtiger als etwa die jüngsten Zinssenkungen. Diese Kreditlinien sind hochkomplex. Im September und Dezember 2014 wird die EZB erst einmal zwei TLTROs anbieten, die Banken dürfen dabei maximal sieben Prozent ihrer ausstehenden Kredite an den privaten Sektor aufnehmen; etwa keine Staatsanleihen, aber auch keine Immobilienkredite. Das dürften rund 400 Milliarden Euro sein, rechnet Mario Draghi. 2015 und 2016 wird es quartalsweise weitere Kreditlinien geben, für jene Banken, die besonders viele Neukredite vergeben. Details, etwa wann eine Bank als besonders kreditvergabefreudig gilt, müssen noch geklärt werden. Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der UniCredit Bank Austria AG, hält die Maßnahme für „wichtig, um die Banken an Europas Peripherie zu unterstützen, die selbst Finanzierungsprobleme haben“. Gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) hätten in Spanien, Portugal oder Italien kaum Zugang zu Bankkrediten, das zeigen auch die Umfragen der EZB.

Strenger Strafzins Dazu soll noch der „Strafzins“ die Kreditvergabe fördern. Die Bestrafung derjenigen Banken, die Geld bei der EZB horten, entweder in der Einlagenfazilität oder als Exzessreserven, bekommen künftig einen Zinssatz von –0,1 Prozent, de facto zahlen sie also eine Parkgebühr bei der EZB. Aktuell sind knapp 113 Milliarden Euro an Exzessreserven und 22 Milliarden Euro in der Einlagenfazilität hinterlegt. Vor Ausbruch der Vertrauenskrise 2010 lag diese Zahl nahe null, zum Höhepunkt der Unsicherheit 2012 bei mehr als 800 Milliarden Euro. Die Analysten der Bank of America errechnen, dass österreichische Banken Anspruch auf 15 Milliarden Euro an den günstigen TLTROs hätten. Wird damit die Kreditvergabe in Österreich deutlich anspringen? Heimische Institute sind pessimistisch. Peter Bosek, Vorstandsmitglied der Erste Bank Österreich, sagt, dass

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„die Kreditnachfrage schwach ist. Unternehmen selbst investieren weniger. Banken würden mit Blick auf die eigene Nettozinsmarge gern finanzieren.“ Bosek warnt, dass der Strafzins für Banken nicht unbedingt die Investitionsfreude anheben werde. Aus einer anderen Bankengruppe heißt es gar, dass viele Geldhäuser „angesichts explodierender Kosten für Regularien und Risikovorsorgen kaum an Neukredite denken können“. Daher finden gerade große Konzerne abseits der Banken nach wie vor bessere Finanzierungskonditionen vor. „Europas Banken müssen sich oft teurer finanzieren als große Unternehmen“, sagt Martin Bohn, Chief Investment Officer bei der Bawag PSK Invest. Er verweist auf die Risikoaufschläge, die sich aus den Kreditausfallversicherungen (CDS) ableiten lassen. Diese sind für Unternehmen mit guter Investment-Grade-Bonität derzeit niedriger als für Banken. Vor der Krise genossen die Banken an den Märkten einen klaren Vertrauensvorteil von einem halben bis einem Prozentpunkt. Die Folge des geschwundenen Vorteils ist für Bohn klar: „Die Rolle für Nichtbanken bei der Finanzierung wird größer werden.“ Institutionelle Anleger wie Versicherungen oder Fondsgesellschaften werden etwa über den Kauf von Anleihen zu Kreditgebern, der traditionelle Bankkredit oder die Syndikats­finanzierung tritt in den Hintergrund. Die Banken hätten aktuell auch aus anderen Gründen kaum Lust, massiv die Kreditvergabe auszuweiten. „Die EZB gibt derzeit Zuckerbrot und Peitsche“, so Bohn. Das Zuckerbrot für die Banken sind günstige Liquiditätskonditionen. Doch die Peitsche sind strengere Vorschriften für Risiken, der laufende Stresstest und der „Asset Quality Review“ (AQR), der bis Herbst läuft.

„Noch nicht am Ende“ Doch auch aus heimischen Geldinstituten gibt es Applaus für die jüngsten Maßnahmen aus Frankfurt. „Bis dato war die EZB von den großen Zentralbanken am restriktivsten unterwegs“, kritisiert Ökonom Bruckbauer. In der Eurozone ist die Bilanz der Zentralbank

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seit Jahresbeginn 2013 um fast 900 Milliarden Euro geschrumpft. Anders in den USA. Die Bilanzsumme der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ist um 1.400 Milliarden US-Dollar angeschwollen. „Das war irritierend, und es ist gut, gerade für die schwächsten Regionen Europas, dass die EZB jetzt die Politik ­lockert.“ Angesichts der Konjunkturlage sei es daher für die EZB in jedem Fall sinnvoll, die geldpolitischen Zügel ein wenig mehr schleifen zu lassen, sagt Bruckbauer. Selbst Österreich könnte davon profitieren. „Auch in Österreich haben wir die höchste Zahl an Arbeitslosen in unserer Geschichte. Ich glaube nicht, dass die heimische Wirtschaft an einer Überhitzung leidet. Die EZB hilft uns auch, wir brauchen eher niedrige als hohe Zinsen.“ Ob die Maßnahmen ein Erfolg sein werden, wird sich erst in den kommenden Monaten weisen. Wenn bis Jahresende die Inflation weiterhin bei 0,5 Prozent verharrt, könnte der EZB-Rat neue Maßnahmen beschließen. Draghi selbst hat darauf bei seinem Auftritt im Juni eine Antwort gegeben: „Sind wir am Ende? Die Antwort ist: Nein, wir sind noch nicht am Ende.“ Wenn die Inflation auch nach dem jüngsten Paket nicht kommt, dann stellt die EZB weitere unkonventionelle Maßnahmen in Aussicht, und das könnten das nächste Mal auch der großangelegte und bis dato nur diskutierte Ankauf von Anleihen sein.

info fakten

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DER WERKZEUGKASTEN

Fünf Maßnahmen sollen die Kreditvergabe ankurbeln: 1. TLTROs: Banken erhalten bei nachgewiesener Kreditvergabe günstige Finanzierungslinien. Diese werden vier, fünf Jahre gewährt und sind verhältnismäßig günstig. Über die Laufzeit der Kredite gelten die Hauptrefinanzierungszinsen bei der Aufnahme. Aktuell liegen diese bei nur 0,15 Prozent. 2. Negative Einlagenzinsen: Geldinstitute müssen 0,1 Prozent Strafzins zahlen, wenn sie in der Einlagenfazilität der EZB Geld bunkern oder mehr Reserven halten, als ihnen die Zentralbank vorschreibt. Auch die übrigen Leitzinsen wurden gesenkt, der Hauptrefinanzierungssatz liegt bei 0,15 Prozent. 3. Stopp der Sterilisierung: Die Staatsanleihenkäufe der Vergangenheit, immerhin 160 Milliarden Euro, werden künftig die Liquiditätsversorgung in der Eurozone erhöhen. In der Vergangenheit wurde die zusätzliche Liquidität wieder aus dem Markt gesaugt, die Käufe also „sterilisiert“. 4. Weitere Liquiditätsgarantie: Die ohnehin reiche Liquiditätsausstattung wird zumindest bis Dezember 2016 gelten. 5. ABS: Zu guter Letzt wird „intensiv“ an einem Programm für „Asset-backed Securities“ gearbeitet. Die EZB prüft den Kauf dieser forderungsbesicherten Wertpapiere, um die Kreditvergabe zu unterstützen.

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börsen wetter

Year-To-Date-Trends der Weltbörsen

Positive Performance (YTD) Toronto (TSX) 15.146,01 | 10,81 %

Negative Performance (YTD)

4.

New York (DJIA, NASDAQ) 1.6826,6 | 1,66 % 4.408,18 | 5,30 %

ROHSTOFFE Rohstoff Kurs YTD % Währung Kaffee 1,75 55,87 % USD Nickel 19.045,00 37,01 % USD Palladium 840,25 17,73 % USD Lebendrind 1,53 13,20 % USD Milch

21,34

12,48 % USD

Mexiko-Stadt (IPC) 42.737,17 | –0,55 %

Gold 1.327,18 9,13 % USD Sojabohnen 14,01 9,10 % USD Aluminium 2.000,00

8,70 % USD

Welt (MSCI WORLD) 1.740,86 | 4,59 % Europa (EURO STOXX 50) 3.228,24 | 4,07 %

Zink 2.218,00 7,91 % USD Silber 21,02 7,89 % USD Platin 1.480,50 7,72 % USD WTI Öl 105,48 7,44 % USD Mais 4,24 4,98 % USD Orangensaft 1,41 4,76 % USD Erdgas 4,44 4,23 % USD Sojaöl 0,39

2,99 % USD

Eduard Berger Geschäftsführender

Zucker 0,17 2,68 % USD

Direktor

Brent Öl 112,39 2,25 % USD

Wiener Privatbank SE

São Paulo (IBOVESPA) 53.168,22 | 3,20 %

Zinn 22.545,00 0,85 % USD Blei 2.173,50 –2,09 % USD Weizen 5,65 –3,30 % USD Reis 14,54 –5,93 % USD Baumwolle 0,73 –12,22 % USD Uran 28,25 –17,88 % USD

„Meine aktuellen Kauf­ empfehlungen sind RBI, Uniqa, RHI, Voestalpine, Conwert und CA Immo.“

Quelle: Interactive Data, präsentiert von

Thomas Neuhold Chefanalyst Österreich, Kepler Cheuvreux

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„Kaufen würde ich zurzeit CA Immo, Immofinanz, Lenzing und die Österreichische Post. Meine Verkaufsempfehlungen sind Palfinger, Verbund und Wienerberger.“

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Weltindizes

Stefan Maxian Chefanalyst Raiffeisen Centrobank AG

London (FTSE 100) 6.743,94 | –0,08 %

Moskau (RTS) 1.366,08 | –5,28 %

Frankfurt (DAX) 9.833,07 | 2,94 % Paris (CAC 40) 4.422,84 | 2,95 %

„Ich rate aktuell zu einem Kauf bei AT&S, Porr, OMV, Zumtobel, Flughafen Wien und Uniqa.“

Warschau (WIG 20) 2.408,81 | 0,33 %

Wien (ATX) 2.500,85 | –1,79 %

Schanghai (SHCOMP) 2.048,33 | –3,20 %

Zürich (SMI) 8.554,52 | 4,29 %

Tokio (NIKKEI 225) 15.162,1 | –6,93 %

Istanbul (BIST 100) 78.489,01 | 15,85 %

Hongkong (HANG SENG) 23.190,72 | –0,23 % Alfred Reisenberger

Mumbai (SENSEX) 25.413,78 | 20,04 %

Head of Investments Valartis Bank AG

Singapur (STI) 3.255,67 | 2,82 % „Aktuell spreche ich mich für Voestalpine und Andritz aus. Verkaufen würde ich OMV und Porr.“

Fritz Mostböck Head of Group Research, Erste Group Bank AG

„Derzeit empfehle ich OMV, Buwog, Andritz, VIG, Immofinanz und RHI. Verkaufen würde ich Wienerberger und Valneva.“ Johannesburg (JALSH) 50.945,26 | 10,14 %

Sydney (ASX 100) 4.488,6 | 0,98 %

EUROPÄISCHE AKTIEN UNTERGEWICHTEN Die jüngsten Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) haben sicherlich positive Auswirkungen auf die Liquidität der Finanzmärkte und werden mit der Zeit auch die Konjunktur beflügeln. Mit Blick auf eine Anlageentscheidung sieht die Welt differenzierter aus. Die Aktienmärkte haben dies erwartet, also sind sie in den Kursen berücksichtigt. Ich rate daher nicht, in den nächsten Monaten Aktien überzugewichten, zumal die Stimmung der Anleger zuletzt sehr positiv geworden ist. Innerhalb der Aktieninvestments

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haben wir eine Präferenz für konjunktursensible Anlagen. Ähnlich positiv sind auch Emerging Markets, die zudem relativ preiswert sind im Vergleich zu den Industrieländern. Sowohl Aktien als auch in US-Dollar notierende Staatsanleihen der Schwellenländer sind für mich spannend. Europäische Aktien hingegen sind bereits recht teuer, daher gewichten wir sie niedriger. Die EZB-Politik wird für einen schwächeren Euro sorgen. In dem Umfeld sollten auch High-Yield-Anleihen sowie Anlagen in der Euro-Peripherie gut abschneiden.

Luca Paolini Chefstratege Pictet Asset Management

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Das Beste aus zwei Welten Integrierte Geschäftsberichte verknüpfen die Finanzkennzahlen mit den Nachhaltigkeitsaktivitäten eines Unternehmens. Ein bloßer Marketinggag oder das Reporting der Zukunft? DerBörsianer wollte es genauer wissen. AUTOR RAJA KORINEK

G

utes zu tun und darüber zu reden mag freilich ein altbekanntes Sprichwort sein. Doch was nützt die beste Rhetorik, wenn die Ratschläge in der Praxis kaum umgesetzt werden? Tatsächlich gibt es einige heimische Unternehmen, deren erfolgreiche Nachhaltigkeitsaktivitäten bisher kaum bekannt sind. Für manch einen Firmenboss liegt die Lösung in einem integrierten Geschäftsbericht, hier werden Finanzkennzahlen mit den Nachhaltigkeitsaktivitäten zusammengefügt und in einem Stück veröffentlicht. Allein im Februar dieses Jahres war dies dem heimischen Kranhersteller Palfinger AG sogar eine eigene Presseaussendung wert. Laut Palfinger AG umfasse der integrierte Geschäftsbericht dabei sowohl die wirtschaftlichen und rechtlichen Informationen des Konzerns über das Jahr 2013 als auch systematisch die wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte gemäß den G4-Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI). Tatsächlich konnte die internationale NonProfit-Organisation GRI ihre Richtlinien als weltweiten Standard für Nachhaltigkeits-

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Verschränkte Wege

Nachhaltigkeit ist kein eigenes Kapitel mehr. Hannes Roither

berichte durchsetzen. Auf deren Homepage gibt es dementsprechend auch die Vorlagen, die G4-Richtlinie ist nun die aktuellste Version. Auf die GRI-Vorgaben basiert wiederum die Vorlage des IIRC für die Erstellung eines integrierten Geschäftsberichts. Das Akronym IIRC steht für „International Integrated Reporting Council“, er wurde 2009 unter anderem von NGOs und Wirtschaftsprüfern gegründet.

Hannes Roither, Leiter Investor Relations bei Palfinger AG, beschreibt das neue „Endprodukt“: „Mit dem integrierten Geschäftsbericht gibt es für den Bereich der Nachhaltigkeit erstmals kein eigenes Kapitel mehr, die Themen sind durchgehend integriert.“ So findet man etwa schon auf den Übersichtsseiten nebst Kennzahlen wie Umsatz, Ebit und Cashflow auch Angaben zu Energieverbrauch und Treib­hausgasemissionen pro Produktionsoutput. Doch wozu der Aufwand? Die Antwort liegt für Roither auf der Hand: „Die Zahl der Investoren, die auf Nachhaltigkeitskriterien pochen, nimmt stetig zu. Für sie ist der integrierte Geschäftsbericht von Vorteil.“ Damit der Bericht aber nicht zu umfangreich werde, „haben wir uns auf eine Kernberichterstattung fokussiert und uns angesehen, welche Themen für Palfinger besonders wichtig sind“. Allerdings räumt Roither ein: „Es war eine enorme Herausforderung. Früher wurde zuerst der Geschäfts- und rund drei Monate später

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Reporting

der Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht.“ Man habe also mehr Zeit gehabt: „Die Geschwindigkeit, mit der Finanzkennzahlen und nachhaltige Informationen gleichzeitig eingeholt werden müssen, hält viele davon ab, einen integrierten Geschäftsbericht zu veröffentlichen.“ Beim niederösterreichischen Energieversorger EVN AG konnte man das Tempo offensichtlich halten. Immerhin streifte der Konzern im Vorjahr den ASRA (Austrian Sustainability Reporting Award) für den besten integrierten Geschäftsbericht ein. Der ASRA wird heuer zum 15. Mal vergeben, und zwar von der Kammer der Wirtschaftstreuhänder gemeinsam mit Kooperationspartnern, etwa der Nachhaltigkeitsplattform Respact. Der Preis wurde von Universitätsdozentin und Steuerberaterin Christine Jasch ins Leben gerufen, sie leitet zudem seit 2001 die Begutachtung von Nachhaltigkeitsberichten und Zertifizierungen von Umweltmanagementsystemen für Ernst & Young Österreich (EY). Dass sie als Jurorin nicht auch die Berichte von jenen Unternehmen wertet, mit denen sie bei EY zu tun hat, „ist klar. Diese Vorgabe gilt für alle Jurymitglieder“, hält Jasch fest.

Bedürfnisse mehrerer Stakeholder abgedeckt. Stefan Zach

Unterschiedliche Zielgruppen Bei der EVN AG sieht man den Preis freilich als Bestätigung, dass man sich auf dem richtigen Weg befinde: „Wir haben mit unserem integrierten Geschäftsbericht gute Erfahrungen gemacht“, so EVN-Sprecher Stefan Zach. Allein das Thema Nachhaltigkeit werde in einem eigenen Kapitel abgedeckt, so könnten Leser gezielt jene Bereiche durchlesen, die sie interessierten:

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„Mit unserem Ganzheitsbericht schlagen wir einen neuen Weg ein, um die Informationsbedürfnisse verschiedener Stakeholder besser abzudecken“, so Zach. Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe an Interessenten, die mit einem integrierten Geschäftsbericht angesprochen werden sollen, es muss sich nicht immer um Fondsmanager aus dem Bereich der Nachhaltigkeit handeln. Bettina Steinbrugger, Leiterin der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeitsberichterstattung von Respact: „Zu den wichtigsten Stakeholdern zählen auch die Mitarbeiter, viele Vorstände wollen damit eine Bewusstseinsbildung im eigenen Unternehmen fördern.“ Aber auch die Kunden eines Unternehmens zählten laut Steinbrugger zum Kreis der wichtigen Stakeholdern.

Kritik an starrem Korsett Doch nicht alle Unternehmen sind mit der nachhaltigen „Standardisierung“ zufrieden. Investor-Relations-Chefin Diana Klein von der Strabag SE präzisiert: „Anhand der GRIVorgaben gelten einheitliche Kriterien für alle Branchen und Unternehmen.“ Das sei nicht immer zielführend, „wir müssen damit

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auch über Punkte berichten, die man in der Baubranche kaum messen kann“, moniert Klein. Deshalb habe man sich für eine eigene Form des integrierten Geschäftsberichts entschieden. Auch bei anderen Konzernen wird die offizielle Form der integrierten Berichterstattung bemängelt. Telekom-Austria-AG-Sprecher Peter Schiefer: „Es braucht noch vernünftige Standards, ohne die es keinen Sinn macht. Bis dahin veröffentlichen wir den Geschäfts- und den Nachhaltigkeitsbericht getrennt.“ Zudem sei die Zielgruppe für letzteren Bericht kleiner, dieser erscheine deshalb in geringerer Auflage. Harald Hagenauer, Leiter Investor Relations bei der Österreichischen Post AG, betont ebenfalls, dass man weiterhin getrennte Berichte veröffentlichen werde: „So wollen wir bestmöglich einen Mehrwert für unterschiedliche Leser schaffen“, meint Hagenauer. Ähnlich die Sichtweise bei der Raiffeisen Bank International AG sowie der Voestalpine AG. Peter Felsbach, Sprecher der Voest­ alpine AG betont: „Wir fahren mit unseren eigenen Strukturen sehr gut. Wir kommunizieren unsere Informationen sowohl über Geschäftsberichte, Kunden- und Mitarbeitermagazine als auch auf der Homepage.“ Und das seit neuestem auch auf Mandarin.

Gesetzlich gelebte Nachhaltigkeit Tatsächlich gibt es genügend Investoren, die sich ihre Information lieber gezielt einholen wollen. Wolfgang Matejka, Geschäftsführer von Matejka & Partner Asset Management, sagt: „Als institutioneller Investor sind für mich vor allem Finanzkennzahlen wichtig. Da wird der Umfang von integrierten Geschäftsberichten zu groß. Gregor Nadlinger, Fondsmanager beim Linzer IVS-Invest, räumt dennoch ein: „Das Thema Nachhaltigkeit liegt im Trend der Zeit und ist positiv besetzt. Greift ein Unternehmen dieses Thema auf, wird es auf verschiedene Wege kommunizieren und versuchen, damit sein Image zu verbessern beziehungsweise abzusichern.“

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Ohne vernünftige Standards macht es keinen Sinn. Peter Schiefer

Allerdings werden einige Unternehmen in wenigen Jahren ohnedies keine Wahl mehr haben. Vergangenen Mai verabschiedete das EU-Parlament eine Richtlinie zur verpflichtenden Nachhaltigkeitsberichterstattung. Dann müssen auch bestimmte soziale und ökologische Aspekte wie etwa Korruptionspräventation und Umweltschutz offengelegt werden. Etwas kryptisch wurde dabei der Kreis der Betroffenen umfasst: Die Richtlinie trifft auf jene Unternehmen zu,, „die im öffentlichen Interesse stehen“. Den einzelnen Ländern wird damit freilich bei der Umsetzung in nationales Recht im Jahr 2016 ein wenig Spielraum für Interpretationen gelassen, betont Brigitte Frey von

EY: „Es wird auf jeden Fall Unternehmen mit Kapitalmarktbezug umfassen.“ Auch werden große Banken und Versicherungen in die Pflicht genommen. Etwas konkreter wird die EU-Richtlinie bei den Mindestgrößen: Betroffen sind Unternehmen, die mehr als 500 Mitarbeiter, mehr als 20 Millionen Euro Bilanzsummen und mehr als 40 Millionen Euro Nettoumsatz aufweisen. Dass die Umstellung mit Kosten verbunden ist, liegt freilich auf der Hand. Karl Resel vom Beratungsunternehmen Denkstatt gibt einen Einblick: „Die Erstellung eines integrierten Geschäftsberichts kann zwischen 10.000 und 50.000 Euro kosten, je nachdem, ob es bereits einen getrennten Nachhaltigkeitsbericht gibt oder ob ein Unternehmen ganz von vorn beginnt.“ Die Nachfrage komme im Übrigen aber nicht nur von Börsenkonzernen, weiß Resel: „Die Berichte werden auch von öffentlichen Betrieben erstellt. Sie stehen besonders in der Auslage.“ Selbst Klein- und Mittelbetriebe erstellen integrierte Geschäftsberichte wie etwa die Austria Glas Recycling. Womit schnell klar wird: Der Bedarf an unterschiedlichen Informationen nimmt stetig zu wie auch die Zielgruppen selbst. Für Unternehmen gilt es, die Gratwanderung geschickt zu meistern, ohne dabei die wesentliche Kernbotschaft aus den Augen zu verlieren. www.globalreporting.org, www.theiirc.org

info kriterien DAS BESTE AUS BEIDEN WELTEN

Eine exakte Vorlage für den integrierten Geschäftsbericht gibt es nicht. Bestimmte Aspekte, die vom International Integrated Reporting Council (IIRC) als Rahmenwerk entsprechend zusammengefasst wurden, sollten darin vermittelt werden. Aslan Milla von PWC Österreich bringt es auf den Punkt: „Das Konzept zielt darauf ab, die relevanten Informationen über Strategie, Governance,

Leistung und Zukunftsaussichten eines Unternehmens so wiederzugeben, dass dessen wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Einfluss auf das Umfeld, in dem es tätig ist, bestmöglich dargestellt wird.“ Das IIRC gibt vor: Überblick über das Unternehmen und externe Umfeld, Governance, Geschäftsmodell, Risiken und Chancen, Strategie und Ressourcenallokation, Leistung, Zukunftsaussichten.

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Vorsorge

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markt geflüster

Die Altersvorsorge und ihr größter Feind Das neue Pensionskonto zeigt Millionen Österreichern erstmals auf, wie wenig Rente sie im Alter kassieren werden. Als Konsequenz müssten in den nächsten Jahren zusätzlich Milliardenbeträge für die private Vorsorge veranlagt werden. Die entscheidende Frage: Wo und mit welchen Renditen?

Martin Kwauka Journalist Martin Kwauka ist freier Wirtschaftsund Finanzjournalist. Im Auftrag von DerBörsianer füllt er diese Seite regelmäßig mit seinen Gedanken.

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Jahr. Die entscheidende Frage lautet: Wie wird dieses Geld vereit Juni schlägt die Stunde der Wahrheit. Täglich verschianlagt? Nur auf Nummer sicher oder mit Chancen auf langfristig cken die Sozialversicherungen bis zu 60.000 Briefe, in deattraktive Erträge? nen der aktuelle Stand des neuen Pensionskontos mitgeMachen vor allem klassische Lebensversicherungen das Rennen, teilt wird. Der Schock ist programmiert: Die meisten Versicherten wird der reale Wert des Ersparten in den kommenden Jahrzehnhaben mit ihren bisherigen Beiträgen erst ein paar Hunderter als ten praktisch nicht zulegen. Hintergrund: Ab 2015 dürfen Verträge künftige Monatspension angespart. nur noch mit einer Garantieverzinsung von maximal 1,5 Prozent Ab sofort gilt der Grundsatz, dass sich jedes einzelne Berufsjahr in abgeschlossen werden. Angesichts der hohen Anfangskosten der der Pensionshöhe bemerkbar macht – und das mit extremen UnPolizzen reicht dann auch die zusätzliche Gewinnbeteiligung nicht terschieden. Wer zum Beispiel zehn Jahre lang nur ein Gehalt im aus, um die Realverzinsung spürbar über null zu heben. Dazu ein Bereich der Mindestbeitragsgrundlage kassiert, steigert seinen späRechenbeispiel: Wenn 100 Euro 30 Jahre lang mit einer Realrendite teren Rentenanspruch aus dieser Dekade um insgesamt 70,30 Euro. von null angespart werden, steht am Ende ein Vorsorgekapital von Zehn Jahre mit einem guten Einkommen erhöhen dagegen die 36.000 Euro zur Verfügung. Damit lässt sich die staatliche Pension Pension um bis zu 806,30 Euro, also um mehr als das Elffache. In der kaum auffetten. Werden die gleichen Raten mit real fünf Prozent Praxis heißt das: Weil jede Berufslaufbahn auch aus mageren Zeiten verzinst, was mit Fondssparplänen und Fondspolizzen im Rahmen besteht, werden künftige Rentner in der Regel mit einem Drittel wedes Möglichen liegt, wären es nach 30 Jahren mehr als 81.000 Euro, niger Pension auskommen müssen als jetzige Ruheständler. bei drei Prozent immerhin noch 58.000 Euro. Das Pensionskonto wird die prekäre Situation erstmals schwarz auf Das Rechenbeispiel zeigt: Der größte Feind einer langfristigen weiß dokumentieren. Das hat auch einen positiven Aspekt: ErstVorsorge sind nicht temporäre Schwankungen der Kapitalmärkte, mals lässt sich auch in relativ frühen Phasen der Berufskarriere sondern tiefe Realzinsen. Wie viel Geld im Ruhestand zur Verfühalbwegs verlässlich die Höhe der künftigen Rente vorhersagen. gung steht, macht nicht nur für den einzelnen Sparer einen geDementsprechend wird der Bedarf an zusätzlicher privater Vorwaltigen Unterschied. Ob sich das Pensionskapital vermehrt oder sorge frühzeitig abschätzbar. Für die Finanzindustrie bietet sich in nicht, ist auch für die Zukunft des Wirtden kommenden Monaten eine einmalige schaftsstandortes Österreich eine ganz Gelegenheit für neue Geschäfte. Dazu eine entscheidende Frage. Schließlich kann ein Modellrechnung: Wenn sich eine Million reiches Land seinen Wohlstand in Zeiten Österreicher entschließen, monatlich 100 einer zunehmenden Überalterung nur siEuro zusätzlich für ihre private Vorsorge chern, wenn ausreichend Kapitalerträge anzusparen, ergibt sich insgesamt ein Anerzielt werden. lagevolumen von 1,2 Milliarden Euro im Martin Kwauka

Der Schock ist programmiert.

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kurs daten

Österreich

Kursentwicklung Entwicklung (YTD) der internationalen Aktienmärkte im Vergleich zur Wiener Börse

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110 %

ÖSTERREICH (ATX)

108 %

EMERGING MARKETS

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EUROPA

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USA

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OSTEUROPA

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STOXX EASTERN EU TOTAL MARKET (EUR) STOXX EUROPE TTL MKT ALL (EUR)

86 %

STOXX US TM (EUR) STOXX EM MKTS STX EM TM (EUR)

84 % 02. 01.

Jänner

Februar

März

April

Mai

Juni

30. 06.

BENCHMARK Indizes MSCI World ATX CPS

ISIN

Kurs

YTD %

XC0009692739 1.740,86 4,59 % AT0000A0QWU8 2.586,64 16,02 %

Indizes WBI

ISIN

Kurs

YTD %

AT0000A0QWT0 973,52 0,61 %

ATX Prime

AT0000999925 1.250,63 –0,59 %

VÖNIX

AT0000999990 921,12 –0,08 %

ATX

AT0000999982 2.500,85 –1,79 %

IATX

AT0000803226 195,35 1,89 %

ATX FIN

AT0000A0QWV6 1.019,13 –3,84 %

ATX BI

AT0000496906 1.269,60 4,02 %

ATX Five

AT0000634605 1.440,37 –8,42 %

Marktkommentar Wiener Börse Österreichs Kapitalmarkt hat in den vergangenen Monaten einigen Gegenwind abseits der herkömmlichen Muster verkraftet. Die Ukraine-Krise drückte generell, und der ohnehin durch Bankenunion, Stresstest und Steuern stark belastete Bankensektor geriet durch die Hypo-Alpe-Adria-Thematik zusätzlich unter Druck. Dagegen standen gute Unternehmensergebnisse und wachsende Zuversicht bezüglich der weiteren Konjunkturerwartung Europas. Das dritte Quartal sollte stärker im ökonomischen Fokus liegen und aufgrund

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der langsam, aber doch steigenden Konjunktur zu positiven Performance führen. Die nach wie vor höheren Dividendenrenditen schaffen ein zusätzliches positives Argument im Zusammenhang mit der glaubwürdigen Zusage der EZB, die Zinsen für einen längeren Zeitraum auf tiefem Niveau zu belassen. Somit dürften am heimischen Aktienmarkt vor allem Zykliker und Industriewerte gute Entwicklungen zeigen. Der derzeit vorhandene Bewertungsabschlag zu den Vergleichsindizes bestimmt das Potenzial der heimischen Outperformance.

KOLUMNE Wolfgang Matejka Geschäftsführer Matejka & Partner Asset Management

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ERTRAGSWACHSTUM IN EUROPA AUCH OHNE AUFSCHWUNG: DAS GEHT! Comgest: Erfolg mit `Quality Growth´ in Europa Wer in stabile Unternehmen investiert, erntet stabile Performance. Klingt einfach, erfordert aber ein hohes Maß an Research und Disziplin. Das Stichwort lautet `Qualitätswachstum´. Auf diesem Ansatz beruhend managt Comgest u.a. europäische Aktien – und das seit Jahrzehnten erfolgreich. So verfügen der Comgest Growth Greater Europe Opportunities (WKN A0YAJD) und auch der Comgest Growth Mid-Caps Europe (WKN 631027) mit 5 Sternen über die höchste Morningstar Auszeichung. Das Large Cap Flaggschiff Comgest Growth Europe gehört im Morningstar Performance Ranking von 651 Fonds zum besten Prozent mit einem jährlichen Zuwachs von 15,5 % (Zeitraum 1.3.2011 bis 28.2.2014). Warum ist ein Qualitätswachstumsansatz im europäischen Aktienmarkt gerade heute so wichtig? Der europäische Aktienmarkt enttäuscht seit sechs Jahren. Das Gewinnniveau pro Aktie lag Ende 2013 um 21 % unter dem Niveau der Zeit vor der Finanzkrise (Dezember 2007). Quality Growth bedeutet: Comgest investiert nur in Unternehmen, die weitestgehend unabhängig von Konjunkturzyklen mehr als 10 % Gewinnwachstum pro Jahr generieren können. Mikroökonomische Erfolgsfaktoren wie Innovation oder geografische Expansion dominieren dabei die Effekte des Konjunkturzyklus. Megatrends wie `Low Cost´ verstärken das starke und konjunkturunabhängige Gewinnwachstum. Die Vorhersehbarkeit und Langlebigkeit dieses Gewinnwachstums über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren stehen dabei im Mittelpunkt der Unternehmensanalyse. Das erlaubt dem Fondsmanagementteam um Franz Weis sehr konzentrierte Portfolios aufzubauen und den Portfoliounternehmen lange die Treue zu halten. Positiver Nebeneffekt: Der Wertzuwachs der Fonds wird mit sehr geringer Schwankungsbreite erreicht. Auf mittlere Sicht steigt der Aktienkurs im Gleichklang mit den Gewinnen pro Aktie plus Dividenden – und zwar um mehr als 10 % durchschnittlicher Ertrag pro Jahr.

„Europäischer Aufschwung hin- oder her: Europäische Aktienfonds lassen sich mit dem Quality Growth Investmentansatz so managen, dass sie für den Anleger unabhängig von Marktzyklen beständiges Ertragswachstum liefern“, sagt Franz Weis, Leiter des Europateams bei Comgest.

Der MSCI Europe ist trotz der Rallye der letzten Jahre von Dezember 2007 bis 2013 um 12 % gefallen und handelt heute 20 % über seiner 10-jährigen Durchschnittsbewertung. Damit ist der MSCI Europe mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14,3x recht teuer. Die Performance des Flaggschiffs Comgest Growth Europe betrug über diesen Zeitraum 77 % – auf der Basis eines um 63 % gestiegenen Gewinns pro Aktie. Der Comgest Growth Europe hat damit sein konjunkturunempfindliches Wachstumsprofil über mehr als zwei Jahrzehnte unter Beweis gestellt. Comgest Growth Greater Europe Opportunities – die Alternative zum traditionellen `Quality Growth´ Ansatz Anleger, die trotzdem eine stärkere Ausrichtung zu zyklischen Märkten suchen, aber auf die Eigenschaften des `Quality Growth´ Ansatzes nicht verzichten wollen, können auf das opportunistischere Qualitätswachstum des Comgest Growth Greater Europe Opportunities (GEO) setzen. Im Gegensatz zum traditionellen Ansatz beim Comgest Growth Europe kann der GEO bereits in einer früheren Phase des Wachstums investieren, etwa kurz nach einem Börsengang. Eine etwas höhere Zyklik ist auch erlaubt, sofern die strikten Qualitätskriterien an Wachstum, Profitabilität, Cash Flows und Bilanzen erfüllt sind. Seit Auflegung im September 2009 hat der Fonds 17,5 % p.a. nach Spesen rentiert und gehört zu den Top 3 seiner Morningstar-Kategorie in der risikoadjustierten Performance.

Disclaimer: Die in dieser Werbemitteilung enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar, sondern dienen ausschließlich der Produktbeschreibung. Der für den Anteilserwerb allein maßgebliche ausführliche Verkaufsprospekt sowie die Key Investor Information Documents (KIIDs) sind bei den folgenden Zahl- und Informationsstellen kostenlos erhältlich: Deutschland: Marcard, Stein & Co AG, Ballindamm 36, 20095 Hamburg, in Österreich bei der Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG, Graben 21, 1010 Wien. Die vorgenannten Verkaufsunterlagen enthalten ausführliche Risikohinweise. Anlagen in Fremdwährung können Währungsschwankungen unterliegen und dadurch die Rendite positiv wie negativ beeinflussen. Die Konzentration der Portfolios auf wenige Aktien stellt ein erhöhtes Risiko dar. Die Fonds von Comgest richten sich an Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont. Die Fonds entsprechen der europäischen Norm UCITS IV und sind Fonds der nach irischem Recht errichteten Comgest Growth plc, einer offenen Investmentgesellschaft mit variablem Kapital nach irischem Recht. Typisierende Modellrechnung für den Comgest Growth Europe cap: Beispielsanlage von 1 000 EUR, Wert des Investments nach den jeweiligen 12-Monatszeiträumen: 02/2009 - 02/2010: +30.9% oder 1256 € nach 1 Jahr, 02/2010 - 02/2011: +11.5% oder 1401 € nach 2 Jahren, 02/2011 - 02/2012: +11.6% oder 1563 € nach 3 Jahren: 02/2012 - 02/2013: +25.7% oder 1965 € nach 4 Jahren, 02/2013 - 02/2014: +9.8% oder 2157 € nach 5 Jahren Typisierende Modellrechnung für den Comgest Growth Greater Europe Opportunities: Beispielsanlage von 1 000 EUR, Wert des Investments nach den jeweiligen 12-Monatszeiträumen: 08/2009 - 08/2010: +10,6% oder 1061 € nach 1 Jahr, 08/2010 - 08/2011: +7,5% oder 1141 € nach 2 Jahren, 08/2011 - 08/2012: +19,7% oder 1366 € nach 3 Jahren: 08/2012 - 08/2013: +29,9% oder 1775 € nach 4 Jahren, 08/2013 - 03/2014: +11,6% oder 1958 € nach 4 Jahren und 7 Monaten. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Bei den Modellrechnungen wird im 1. Jahr ein Ausgabeaufschlag i.H.v. 4,0% berücksichtigt; ggf. anfallende Depotkosten würden die Wertentwicklung mindern. Berechnungsbasis für die Wertentwicklung im Übrigen: Nettoinventarwert o. Ausgabeaufschlag, Ausschüttungen wieder angelegt; individuelle, die Wertentwicklung mindernde Kosten, wie z.B. Gebühren, Provisionen u.a. Entgelte sind nicht berücksichtigt.

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Aktienkurse Die 20 Top/Flop-Aktien der Wiener Börse 2014 Market Cap Unternehmen ISIN Kurs YTD % YTD High YTD Low 1J % 1J Vola 3J % 3J Vola (Mio. Euro) Hirsch Servo AG

AT0000849757 11,600 147,42 %

Porr AG

AT0000609607 54,170 119,50 % 56,990 25,110 98,20  % 109,48 72,76  % 103,11 642,74

Zumtobel AG

AT0000837307 17,000 50,31 %

19,640

ATB Austria Antriebstechnik AG AT0000617832 4,900 46,27 %

5,290

AT&S AG

12,000

4,900 101,68 % 11,420 124,28 % 2,600

25,64 %

108,63 –31,51 % 40,01

110,84

6,00

–5,75 %

44,35

742,11

700,51 142,57 %

1011,16

53,90

AT0000969985 9,813 37,06 % 9,950 7,170 61,33  % 34,44 –21,32  % 36,95 380,77

Valneva SE

FR0004056851 5,350 32,56 % 7,850 4,050 65,80  % 57,70 n. a. n. a. 291,06

Telekom Austria AG

AT0000720008 7,115 29,72 % 7,600 5,360 47,63  % 26,36 –18,86  % 29,13 3.163,02

Wolford AG

AT0000834007 23,150 29,05 %

24,050

16,810

25,61 %

27,65

–4,04 %

31,72

117,50

UBM Realitätenentwicklung AG AT0000815402 19,500 26,54 %

19,550

15,160

13,28 %

63,97

39,64 %

62,95

117,30

Schlumberger AG ST

AT0000779061 20,500 25,15 %

23,000

17,350

13,33 %

81,81

59,04 %

82,20

30,60

Semperit AG Holding

AT0000785555 44,550 24,32 %

45,370

34,760

71,19 %

27,39

30,09 %

28,98

920,66

Do & Co AG

AT0000818802 45,745 24,09 %

46,850

34,000

45,04 %

27,13

35,59 %

35,00

449,20

Rath AG

AT0000767306 7,055 21,03 %

8,000

6,330

18,48 %

118,30 –11,11 %

132,10

12,00

C-Quadrat Investment AG

AT0000613005 28,490 20,25 % 30,000 23,740 20,20  % 119,95 4,99  % 160,40 128,50

Polytec Holding AG

AT0000A00XX9 8,021 18,11 % 8,850 6,740 36,11  % 24,85 5,53  % 32,45 179,08

Schoeller-Bleckmann AG

AT0000946652 93,500 16,98 %

Bene AG

AT00000BENE6 0,608 15,61 % 0,850 0,480 19,00  % 83,77 –65,12  % 66,56 14,61

96,570

75,160

17,65 %

31,12

57,78 %

34,38

1.507,84

Miba AG

AT0000734835 403,000 14,08 %

415,000

335,000

42,11 %

34,82 104,55 %

36,78

Frauenthal Holding AG

AT0000762406 10,000 13,55 %

10,220

8,800

24,10 %

32,39

–9,11 %

33,61

77,05

Lenzing AG

AT0000644505 46,685 13,15 %

50,390

25,98 –47,66 %

30,13

1.250,77

WIR SIND ZERTIFIKATE

39,700 –13,08 %

Erneut Platz 1 im Bereich Hebelprodukte beim

121,50

www.bnpp.at

Zertifikate Award Austria 2014

HTI High Tech Industries AG

AT0000764626 1,500 –37,50 %

Warimpex AG

AT0000827209 1,428 –23,72 % 1,940 1,370 16,63  % 31,98 –30,19  % 41,31 77,44

Head N.V.

NL0000238301 1,400 –20,00 % 1,900 1,400 –22,22  % 35,94 180,00  % 42,71 129,04

Immofinanz AG Kapsch Trafficcom AG

2,240

1,060 –70,93 %

130,34 –93,10 %

254,32

4,56

AT0000809058 2,590 –17,50 % 3,480 2,440 –5,98  % 26,44 –5,49  % 28,75 2.912,7 AT000KAPSCH9 33,805 –16,30 %

46,480

32,320

–4,74 %

29,34 –45,14 %

33,15

440,70

Wiener Privatbank SE

AT0000741301 6,601 –8,95 % 7,250 5,850 –8,33  % 27,83 –13,29  % 32,79 28,23

Linz Textil Holding AG

AT0000723606 475,000 –8,83 %

530,000

11,76 %

57,25

142,50

Verbund AG

AT0000746409 14,320 –8,83 %

16,800

13,620

–2,33 %

22,54 –52,85 %

27,86

2.407,96

Unternehmens Invest AG

AT0000816301 22,100 –8,40 %

27,000

20,000

3,99 %

33,10 214,90 %

52,64

94,14

Andritz AG

AT0000730007 42,550 –7,42 %

47,580

39,860

5,71 %

26,69

18,89 %

32,40

4.389,32

EVN AG

AT0000741053 10,565 –7,41 %

12,500

9,710

11,25 %

19,07 –10,70 %

20,61

1.921,1

Palfinger AG

AT0000758305 26,820 –7,11 %

33,900

25,800

22,50 %

31,57

7,61 %

37,49

1.007,50

Conwert Immobilien Invest SE AT0000697750 8,640 –7,05 %

10,650

8,500

14,77 %

20,91 –25,70 %

27,41

740,15

Erste Group Bank AG

AT0000652011 23,510

–6,75 %

29,780

22,180

17,21 %

33,55 –34,32 %

46,33

10.151,88

OMV AG

AT0000743059 32,835 –5,15 %

36,060

29,200

–9,81 %

23,67

9,54 %

27,78

10.800

Raiffeisen Bank International AG AT0000606306 23,200 –4,97 %

33,200

20,100

12,26 %

36,22 –31,49 %

47,59

6.830,81

Schlumberger AG VZ

AT0000779079 11,655 –4,86 %

12,980

11,000

1,08 %

88,14

13,10 %

82,96

8,74

Maschinenfabrik Heid AG

AT0000690151 2,141 –3,79 %

2,390

1,810

2,62 %

161,03

43,33 %

174,50

9,10

Mayr-Melnhof Karton AG

AT0000938204 86,600 –3,32 %

95,470

85,100

3,86 %

20,20

6,91 %

22,23

1.740,2

Stadlauer Malzfabrik AG

AT0000797303 59,000 –3,32 % 59,490 52,560 3,64  % 110,46 9,62  % 112,83

465,000 –11,21 %

55,66

31,92

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Wiener Börse

Fondskurse Die 20 Top/Flop-Österreich-Fonds (thesauriert) 2014 Volumen Fondsname ISIN Kurs YTD % YTD High YTD Low 1J % 1J Vola 3J % 3J Vola (Mio. Euro) VB Mündel-Rent

AT0000A0HR15 877,88 5,96 %

3 Banken Österreich Fonds

AT0000662275 26,01 5,88 % 26,56 23,83 26,12  % 12,93 21,34  % 18,23 117,81

ESPA Bond Euro Mündelrent

AT0000812995 13,70 5,46 %

13,71

13,00

5,46 %

2,95

18,67 %

4,74

666,93

Kepler Vorsorge Rentenfonds

AT0000722566 133,82 5,21 %

133,84

127,16

5,80 %

2,62

22,44 %

3,06

414,57

Bawag P.S.K. Mündel Rent

AT0000719273 112,73 5,12 %

112,78

107,29

5,22 %

2,71

19,20 %

4,17

419,82

AustroMündelRent

AT0000801246 125,68 4,92 %

125,75

119,90

5,22 %

2,90

17,98 %

4,34

110,67

Gutmann Mündelsicherer Anleihefonds AT0000A0CG05

9,35

878,20

828,06

6,12 %

3,15

19,23 %

5,18

8,13

4,57 % 9,36 8,96 4,92  % 2,80 17,50  % 4,33 37,25

Allianz Invest Vorsorgefonds

AT0000721360 129,05

4,28 %

129,60

123,93

5,03 %

3,17

19,24 %

3,71

108,37

Spängler IQAM SparTrust

AT0000817960 149,04 4,16 %

149,11

143,17

4,46 %

2,79

15,97 %

3,42

384,88

Hypo Rent

AT0000611157 9,82 3,92 % 9,82 9,45 5,02  % 2,40 8,22  % 1,90 324,60

PIA – Mündel Bond

AT0000813068 12,80 3,39 %

12,81

12,39

3,72 %

2,05

14,20 %

3,10

403,61

Hypo 3-Wert

AT0000A0B083 131,51 3,21 %

131,63

127,56

6,27 %

1,65

12,02 %

2,29

22,64

PIA – Austria Stock

AT0000767736 75,46 3,12 % 77,48 70,54 20,38  % 13,38 13,45  % 20,11 288,20

Schoellerbank Vorsorgefonds

AT0000820402 116,65

3,12 %

116,65

113,03

3,45 %

1,41

8,20 %

2,23

105,19

SemperShare Austria

AT0000815030 114,78 3,01 %

119,80

105,57

17,88 %

15,25

7,37 %

19,62

16,43

Apollo Mündel

AT0000746961 12,36 3,00 %

12,37

12,02

3,68 %

1,95

16,70 %

2,69

90,48

Allianz Invest Austria Plus

AT0000611405 95,33 2,99 % 98,66 90,42 19,25  % 12,94 10,34  % 19,70 6,74

Raiffeisen Österreich Rent

AT0000805171 12,85 2,72 %

12,85

12,52

3,20 %

Meinl Equity Austria

AT0000859368 148,04 2,71 %

151,31

140,03

10,07 %

Raiffeisen Österreich Aktien

AT0000805189 159,08 2,67 %

167,06

148,72

18,51 %

WIR SIND ZERTIFIKATE

2,09

13,16 %

3,49

501,96

9,40 –11,91 %

17,49

103,35

23,16

84,45

17,74

2,29 %

Erneut Platz 1 im Bereich Hebelprodukte beim

www.bnpp.at

Zertifikate Award Austria 2014

SSgA Austria Index Equity Fund

FR0000018137 108,01 –2,95 %

119,49

102,01

13,66 %

17,20

–8,13 %

25,64

1,97

RT Österreich Aktienfonds

AT0000497292 8,19 –2,03 %

8,91

7,81

11,72 %

14,88 –10,48 %

23,31

431,30

ESPA Stock Vienna (USD)

AT0000A015F9 168,60 –1,79 %

183,29

162,95

18,55 %

16,36

–7,67 %

0,27

77,00

ESPA Stock Vienna

AT0000813001 118,27 –1,36 %

128,52

112,65

13,06 %

15,50

–4,07 %

0,22

77,00

VB Österreich-Index-Fonds

AT0000A0GWN4 104,64 –1,35 % 113,62 99,38 12,77  % 15,73 –3,60  % 22,98 2,67

Österreich Plus

AT0000A05TF3 74,50 –0,55 % 79,31 71,08 14,87  % 13,40 3,22  % 19,30 32,57

Erste Responsible Stock Austria

AT0000A00023 164,29 –0,33 %

180,80

157,58

9,82 %

15,31

–7,65 %

21,09

12,75

ESPA Reserve Euro-Mündel

AT0000A0EU62 102,72 –0,19 %

103,01

102,55

–0,18 %

0,44

2,24 %

0,48

44,04

Bawag P.S.K. Mündel Rent Kurz

AT0000810429 106,82 0,55 %

106,82

106,22

0,72 %

0,66

5,64 %

1,35

96,18

Kepler Oesterreich

AT0000647698 268,26 0,68 %

284,07

252,81

15,09 %

14,68

2,71 %

21,54

30,09

SemperBond Austria

AT0000737663 95,54

0,68 %

95,57

94,87

0,74 %

0,95

7,69 %

2,06

8,40

Real Invest Austria

AT0000634365 13,69 1,33 %

13,69

13,50

2,86 %

0,60

10,40 %

0,57

2.550,1

Meinl Capitol 1

AT0000859301 64,02 1,41 %

64,02

63,16

1,79 %

0,95

8,37 %

2,34

8,22

Mündelrent

AT0000A0GWQ7 112,02 2,13 %

112,13

109,66

2,36 %

1,33

10,32 %

1,31

180,55

Hypo Mündelrent OÖ

AT0000A0GWS3 112,02 2,13 %

112,13

109,66

2,36 %

1,33

10,32 %

1,31

180,55

TirolRent

AT0000832597 24,98 2,17 %

24,98

24,46

2,83 %

0,96

12,12 %

1,60

83,03

Sparda Rent

AT0000855416 129,91 2,40 %

129,94

126,90

3,02 %

1,01

12,52 %

0,02

63,21

ViennaStock

AT0000952460 224,44 2,45 %

232,91

211,35

15,35 %

12,65

2,80 %

0,19

32,98

AT0000A0KQQ1 10,25 2,60 %

10,25

10,00

2,91 %

2,13

6,51 %

2,76

4,42

Hypo Mündel Fonds

www.derboersianer.com/kurse/fonds

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Quelle: Interactive Data, präsentiert von

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Q-Check: Wer Rendite will, muss Risiko nehmen Wo sich im aktuellen Niedrigzinsumfeld noch Renditen erzielen lassen, analysierten Experten bei dem von DerBörsianer und Metrum Communications veranstalteten Expertenforum „Q-Check 16.0“ in der Wiener Sky Bar. AUTOR ROLAND MAYRL FOTO CLEMENS BEDNAR

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F

ür Jörg Rohmann, Chefanalyst von Alpari Deutschland, trägt die Europäische Zentralbank (EZB) die Verantwortung dafür, da sie mit niedrigen Zinsen vor allem die Konjunktur beleben will. „Die EZB geht den Weg der angelsächsischen Notenbankwelt und hat ihr Mandat der Preisstabilität um Währungspolitik und Assetmanagement erweitert.“ So sollen Investoren nach Europa gelockt werden. Preisblasen in einigen Assetklassen seien die logische Folge. Rohmann: „Wenn die Nullzinspolitik bis 2016 anhält werden die Preise etwa bei Immobilien und die Ver-

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schuldung weiterhin ansteigen und die Blase irgendwann einmal platzen. Man kann auf den fahrenden Zug also noch aufspringen, muss aber rechtzeitig wieder aussteigen.“ Mittel- bis langfristige Chancen sieht Rohmann dagegen in den stark geprügelten, rohstoffreichen lateinamerikanischen Märkten wie Chile oder Peru.

„Rate Anlegern zu breiter Diversifikation" „Wenn Sie derzeit auf die Lieblingsanlagen der Österreicher vertrau-

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www.derboersianer.com

Die Blase wird irgendwann platzen.

Rate Anlegern zu breiter Diversifikation.

Anleger sollten Finger von Einzeltiteln lassen.

Jörg Rohmann

Thomas Schaufler

Bernhard Greifeneder

en, also Sparbüchern, Kassenobligationen oder Ähnlichem, werden Sie Ihr Anlageziel mit Sicherheit verfehlen“, bringt es Thomas Schaufler, Vorstand der Erste Asset Management, auf den Punkt. Denn durch die negative Realverzinsung kann man sich trotz braven Sparens immer weniger leisten. Er rät Anlegern daher zu einer breiten Diversifikation über alle Assetklassen. „Selbst wenn Sie immer einen Tag vor einem ordentlichen Crash wie der LehmanPleite oder 9/11 investiert haben, waren Anleger mit einem breitdiversifizierten Portfolio nach fünf Jahren wieder deutlich im Plus“, so Schaufler. Die Inflationsrate könne man vor allem mit Corporate Bonds, Aktien und Veranlagungen in Emerging Markets schlagen.

„Anleger sollten Finger von Einzeltiteln lassen“ Zu einer breiten Diversifikation rät auch Bernhard Greifeneder, Leiter Quantitative Research der Bawag PSK Invest: „Privatanleger sollten im aktuellen Umfeld die Finger von Einzeltiteln lassen und lieber mehr in Assetklassen beziehungsweise Märkten denken. Eine breite Streuung ist dabei ratsam, um ein optimales Anlageergebnis zu erzielen.“ Um der Nullzinsfalle zu entkommen, empfiehlt Greifeneder vor allem High-Yield-Bonds: „Die bleiben weiter spannend, müssen aber genau beobachtet werden.“

„Attraktive Nebenlagen haben Potenzial“ Vom niedrigen Zinsumfeld und der damit einhergehenden Flucht in Sachwerte profitiert auch der Salzburger Immobilienmarkt. „Vor allem bei Wohnungen und Zinshäusern ist der Markt von einem deutlichen Nachfrageüberhang geprägt, die Preise sind deutlich gestiegen“, so Carola Waibel, Geschäftsführerin von Reiter Immobilien. Der Markt in Salzburg sei zwar deutlich kleiner als der Wiener Markt, dafür jedoch sehr stabil. Sie empfiehlt Anlegern daher ein Zinshaus mit Wohnnutzung, jedoch nicht in einer Toplage, wo die Renditen schon sehr niedrig sind, „sondern in einer attraktiven

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Nebenlage, da diese deutlich mehr Potenzial haben und die Preissprünge im Regelfall höher sind“. Anleger können hier noch mit Renditen von bis zu 4,5 Prozent rechnen.

„Wir wollen intelligent wachsen“ Eine gesunde Entwicklung und keine Preisblase bei Immobilien in Deutschland oder Österreich sieht Karl-Heinz Strauss, Vorstandsvorsitzender der Porr AG: „Die Preise sind zwar gestiegen, die Investitionen sind mehrheitlich aber privat mit Eigenkapital finanziert. Ich sehe also keine Blase.“ Die Porr AG selbst, ein aktueller Top-Performer der Wiener Börse, sei nach einer Reorganisation zu Beginn des Jahrzehnts gut unterwegs: „Wir sind seit 2012 Marktführer in Österreich, und das aus gutem Grund. Unser Credo lautet: Kenne deinen Markt und kenne deine Kunden! Deshalb konzentrieren wir uns auf wenige ausgewählte Kernmärkte,

info event Q-CHECK – 60 ´ QUARTERLY MARKET UPDATE

Die Initiative „Q-Check“ (Quartals-Check) setzt sich zum Ziel, ein schlagkräftiges Branchennetzwerk zum Erfahrungs- und Informationsaustausch für die Stärkung des heimischen Kapitalmarkts zu schaffen. Im Rahmen vierteljährlicher Treffen in der Wiener Sky Bar präsentieren Finanzhäuser ihre Markteinschätzungen für das nächste Quartal. Die Branchenexperten diskutieren Entwicklungen der nationalen und internationalen Finanzmärkte mit der Finanzcommunity sowie Fachjournalisten und Investoren. Die Initiatoren des „Q-Check“ sind DerBörsianer und Metrum Communications. www.q-check.at

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Bank


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Event

Attraktive Nebenlagen haben Potenzial.

Wir wollen intelligent wachsen.

Wer Rendite will, muss Risiko nehmen.

Carola Waibel

Karl-Heinz Strauss

Dominik Hojas

in denen wir eine führende Position einnehmen.“ Strauss weiter: „Wir wollen intelligent wachsen. Unser Ziel ist es, nicht das größte, sondern das beste Bauunternehmen zu sein.“ Davon sollen

auch die Porr-Aktionäre profitieren, denn „wir wollen kein reines Wachstums­papier sein, sondern auch ein verlässlicher Dividendenzahler“, so der Vorstandsvorsitzende des Baukonzerns.

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Solvency II zwischen Segen und Placebo Drei Finanzchefs österreichischer Versicherer diskutieren in einem Round-Table-Gespräch mit DerBörsianer zu den Themen Solvency II, Risikoertragsquote und Standort Österreich. AUTOR BARBARA OTTAWA FOTO CLEMENS BEDNAR

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artin Simhandl von der Vien­ na Insurance Group AG, Josef Kreiterling von Ergo Austria International AG und Werner Müller von der Allianz Gruppe wünschen sich weniger Dokumentationspflichten, mehr Spielraum und Debatten jenseits von Hypo Alpe Adria. Das Niedrigzinsumfeld macht ihnen dabei weniger Sorgen als das europäische Aufsichtsrecht und das fehlende Vertrauen in Österreich. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins gekürzt, in Deutschland wird der Garantiezins der Lebensversicherer auf 1,25 Prozent abgesenkt, in Österreich ab 2015 vorerst

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Versicherungen

nur von 1,75 Prozent auf 1,5 Prozent. Wie risikoreich müssen Versicherungen anlegen, um bestehende Garantien erfüllen und noch attraktive Produkte anbieten zu können? – Simhandl: Wer das Risiko in der Vergangenheit richtig beachtet hat, hat auch in der Gegenwart kein Problem, denn Garantien mit den dazugehörigen Veranlagungen kommen aus der Vergangenheit, wo es höhere Zinsen gab. Vor sechs Jahren gab es mit der Finanzkrise einen sehr realen Test dessen, wie man risikobewusst veranlagt, und der hat ergeben, dass die Versicherer mit ihren Risiken sehr sorgfältig umgegangen sind. Müller: Wir sind auch gut vorbereitet in die Niedrigzinsphase gekommen und haben

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keinen Veranlagungsdruck. Man muss das Thema auch in Relation zu anderen Sparformen sehen: Versicherer bieten zirka drei Prozent inklusive Gewinnbeteiligung und sind noch bereit, Garantien zu geben. Wir brauchen nur etwas mehr Spielraum in der Veranlagung, um langfristiger und auch etwas risikoorientierter investieren zu können. Aber hier könnten mit der nächsten Novelle des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) neue Produkte ermöglicht werden. Kreiterling: Wir schreiben auch weiterhin klassisches Geschäft, aber man wird sich schon überlegen müssen, wie attraktiv 1,5 Prozent in der Wahrnehmung der Kunden sind und ob man nicht mit alternativen Modellen den Kundennutzen optimieren kann.

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Aber was ist mit den Altbeständen, die höhere Garantien aufweisen? Können diese noch bedient werden? – Simhandl: Man muss bedenken, dass die ganze Diskussion um den noch immer hohen Garantiezins, den Versicherer erreichen müssen, von Deutschland ausgeht. Kreiterling: Im deutschen Markt liegt der durchschnittliche Garantiezins bei etwa 3,3 Prozent, in Österreich bei rund 2,8 Prozent. Mit Solvency II wird EU-weit ab 2016 ein neues risikobasiertes Aufsichts­ regime über alle Versicherer gestülpt. Versicherer, die ihre Risiken im sogenannten „Standardmodell“ für die Berechnung der Eigenkapitalanfor-

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derungen nicht passend abgebildet sehen, können bei ihrer lokalen Aufsichtsbehörde ein internes Berechnungsmodell einreichen. Als Gruppe kann man auch beide Modelle für unterschiedliche Unternehmensteile anwenden. Wofür haben Sie sich entschieden, und ist Solvency II wirklich eine Verbesserung? – Müller: Wir werden ein volles internes Modell anwenden. Kreiterling: In der Gruppe wenden wir ein internes Modell an, aber gegenüber der Finanzmarktaufsicht (FMA) wird die Österreich-Tochter nach dem Standardmodell berichten. Simhandl: Wir wenden ein partielles internes Modell an. Man muss sagen, dass sich der jetzige Entwurf zu Solvency II gegenüber jenen vor ein paar Jahren deutlich verbessert hat und dass die Volatilität, die frühere Berechnungsansätze gebracht hätten, verringert wurde. Aber Solvency II ist eine europäische Regulierung, in der sich naturgemäß nicht jeder hundertprozentig wiederfindet. Das ist besonders bei österreichischen und deutschen Lebensversicherungsprodukten mit langfristiger Cashflow-Orientierung der Fall. Müller: Das ist ein Riesenschritt für die Versicherer, denn Solvency II umfasst alles von der Bilanz bis zur Veranlagung. Und es wird alles in einem Wurf geändert. Bei den Banken hat der Weg zu Basel III Jahrzehnte gedauert. Bei den Versicherern waren es faktisch nur acht Jahre. Werden hier noch Anpassungen möglich und notwendig sein, nachdem das Regelwerk ab 2016 in Kraft getreten ist? – Kreiterling: Im Grunde ist Solvency II besser als das derzeit gültige Solvency I, wo es nur um die Größe geht und spezifische Risiken nicht abgebildet sind.

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Man könnte diskutieren ob im neuen statistisch hergeleiteten Regelwerk sämtliche Details korrekt abgebildet sind. Aber das sind Dinge, die sich in der Diskussion in den kommenden Jahren noch ändern können. Simhandl: Überhaupt wird man abwarten müssen, wie sich Solvency II in der nächsten Krise beweist, denn diese wird wieder ganz anders sein als die letzte. Das wird sicherlich zu einer weiteren Entwicklung führen. Solvency II beinhaltet selbst schon Elemente, die eine permanente Überprüfung der Situation verlangen. Machen die neuen Berechnungsparameter Sinn? Wie etwa der „VolatilityBalancer“ für die Diskontierung der Passiva bei Langzeitinvestitionen oder das „Credit Risk Adjustment“, also die Vorschrift, die Zinsstrukturkurve nur mit einem Abschlag für die Abbildung des Kreditausfallsrisikos anwenden zu dürfen? – Müller: Der „Volatility-Balancer“ ist ein Placebo, denn die zehn bis 35 Basispunkte, die man damit gewinnt, verliert man durch das „Credit Risk Adjustment“ wieder. In Summe bleibt wieder die Swap-Kurve übrig. Ein Investment in langlaufende Staatsanleihen wird dadurch nicht erleichtert. Kreiterling: Wir verwenden diese Bewertungserleichterungen nicht, weil wir sehr konservativ kalkulieren und auch ohne diese Erleichterungen im Konzern und auch als Gesellschaft in Österreich gut aufgestellt sind. Simhandl: Ich würde nicht ganz von Placebo sprechen, aber der „Volatility-Balancer“ ist sicher nicht ganz dort, wo wir ihn haben wollen: Tatsache ist nämlich, dass österreichische Versicherer die Staatsanleihen und sonstige hochqualitative Anleihen nicht kaufen, um damit zu handeln, sondern um

info glossar DIE BEDEUTUNG VON SOLVENCY II

Ab Jänner 2016 soll die gesamte Versicherungsindustrie in Europa auf ein einheitlich risikobasiertes Aufsichtssystem umgestellt werden, dem ein komplexes Berechnungssystem zur Eigenkapitalunterlegung zugrunde liegt. Dafür steht ein Standardmodell zur Verfügung. Versicherer, die darin ihre Risiken nicht korrekt abgebildet sehen, können bei der lokalen Aufsichtsbehörde ein selbstentwickeltes „internes Modell“ einreichen.

sie bis zum Laufzeitende zu halten, um die Verpflichtungen gegenüber den Kunden möglichst gut zu erfüllen. Somit besteht keinerlei Spread-Risiko, weil wir diese Kapitalanlagen nicht vorzeitig verkaufen. Führt Solvency II also zu Fehlberechnungen? – Kreiterling: Man ist nie entlastet, den menschlichen Verstand zu verwenden. Aber wir sehen im Standardmodell schon Fehlsteuerungen in einzelnen Bereichen, wo aus kaufmännischer Sicht die Welt anders ist als das Modell. Und Solvency II bietet keine Sicherheit vor Verlusten. Müller: Solvency II ist kein Autopilot! Meine Herren, wenn Sie sich von der Finanzmarktaufsicht etwas bezüglich der Umsetzung von Solvency II wünschen dürften, was wäre das? – Kreiterling: Ein Hauptkritikpunkt sind die umfangreichen Dokumentationsanforderungen: Man liefert Kolonnen an Zahlen und weiß, dass viel davon nie ausgewertet wird. Von der FMA würde ich mir wünschen, dass sie die angekündigte „Überwachung

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Versicherungen

nach Augenmaß“ vor allem in der Anfangsphase einhält. Das Konzept von Solvency II ist anders: Im Moment haben wir ein klar regelbasiertes Aufsichtsrecht, aber dann müssen sich die Versicherer viel stärker selbst positionieren, Dinge aufarbeiten, argumentieren, für die es keine Vorgaben gibt. Müller: Die FMA könnte die Spezifika des österreichischen Versicherungsgeschäfts innerhalb der europäischen Restriktionen stärker einbeziehen. Ein Beispiel ist die Anrechnung von freien Mitteln in der Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) als Eigenkapital. Eine solche Diskussion ist möglich, dafür gibt es im Regelwerk genügend Spielräume. Simhandl: Wir haben über die vergangenen Jahrzehnte die österreichische Aufsicht mit einem sehr pragmatischen Ansatz erlebt, den sollte sie sich auch im neuen Rahmen erhalten. Das wird aber nicht einfach, weil Solvency II ein sehr komplexes und nicht nationalstaatliches Regelwerk ist. Außerdem ist in der Komplettdiskussion aus der

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Finanzkrise heraus der Glaube entstanden, dass man jedes Risiko wegregulieren kann. Es muss natürlich ein gutes regulatorisches System geben, aber man darf die Aufsicht per se nicht überfordern, weil dann Enttäuschungen vorprogrammiert sind. Apropos Enttäuschungen. Durch Skandale wie jener der Hypo Alpe ­Adria, aber auch durch Marktverwerfungen in CEE, einer Region, mit der die österreichische Finanzwirtschaft sehr eng verbunden ist, sind einige Menschen vom Standort Österreich enttäuscht. Hat Österreich in diesem Bereich an Attraktivität verloren? – Kreiterling: Wir haben in Österreich einen Versicherungsstandort und in der CEE-Region kleinere Gesellschaften. Dafür schätzen wir die räumliche Nähe. Außerdem ist es unter Solvency II für kleinere Einheiten ein großer Vorteil, zu einer großen Gruppe zu gehören. Unsere Mütter in Deutschland leisten die Basisarbeit, die für kleinere Ge-

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sellschaften durch hohe Fixkosten und fehlendes Know-how schwerer zu bewältigen wären. Simhandl: Ich möchte eine Lanze für Österreich brechen: Österreich ist nach wie vor ein guter Standort. Die pragmatische Herangehensweise hat das Land geprägt und trotz seiner Kleinheit stark gemacht. Neben der geografischen gibt es auch eine mentale Nähe zu CEE. Diese Märkte haben auch in und seit der Finanzkrise deutlich gezeigt, dass sie eine tolle Zukunft haben. Bis 1989 war Österreich am Rande Europas, jetzt sind wir eindeutig in der Mitte, und das ist keine schlechte Position. Müller: Mir fehlt hierzulande die Stimme der Wirtschaft in der öffentlichen Diskussion. Die Tatsache, dass der Finanzmarkt wichtig für das Wachstum und Arbeitsplätze ist, kommt zu kurz. Wir müssen uns vom Trauma einer Hypo Alpe Adria auch einmal lösen und langfristige Themen wie Altersvorsorge und Bildung wieder in den Vordergrund rücken.

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Zoff um Fondsgebühren Leistung gehört belohnt. Aber wie hoch darf bei Fonds das Zubrot in Form von Performance-Fees ausfallen, damit Fondsanbietern sowie Investoren gleichermaßen gedient ist? DerBörsianer über den Stand der Dinge. AUTOR ROBERT WINTER FOTO UFUK ZIVANA / SHUTTERSTOCK

A

uf diese Diskussion hätte die Fondsbranche wohl liebend gern verzichtet. Aber es war nur eine Frage der Zeit, bis das Reizthema von Bonuszahlungen, mit dem speziell seit Ausbruch der Finanzkrise Industriekapitäne und Bankmanager permanent konfrontiert sind, auch die Fondsanbieter treffen wird. Im Fondsgeschäft geht es aber nicht um Zuwendungen an Mitarbeiter aus dem Führungskreis. Im Zentrum der Diskussion steht die Verrechnung leistungsabhängiger Fondsgebühren. Die Idee, die hinter der Verrechnung sogenannter Performance-Fees steckt, ist einleuchtend: Fondsmanager, die mit ihrem Depot bessere Erträge erzielen als ihre Benchmark, erhalten einen Teil vom zusätzlichen Gewinn als Performance-Fee boniert. Das ist an sich nicht verwerflich, schließlich werden dadurch Anleger nicht

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geschädigt. Ganz im Gegenteil. Ihnen wird der Löwenanteil der zusätzlichen Fondsgewinne gutgeschrieben. Darüber hinaus haben viele Fondshäuser spezielle Anlageprozesse entwickelt, ganze Kohorten an Investmentspezialisten angeheuert sowie umfassende IT-Ressourcen aufgebaut, um Produkte anbieten zu können, die einen Mehrertrag gegenüber Indizes oder vergleichbaren Produkten bringen. Und die erheblichen Kosten dafür will man – in dem Fall, dass Outperformance erzielt wird – mit erfolgsabhängigen Gebühren decken. Dass damit auch noch Zusatzeinkommen generiert werden kann, wird die Fondsanbieter wohl nicht stören. Bleibt der Haken, dass Anleger zwar Performance-Fees zahlen, wenn ein Fonds gut läuft, dass sie aber keine Rückvergütung erhalten, wenn die Wertentwicklung eines Fonds hinter den gesteckten Zielen zu-

rückbleibt. Kritiker führen häufig auch ins Treffen, dass Fondsanbieter mit gut laufenden Depots ohnehin große Mengen neuer Anlegergelder anziehen und deshalb bei steigendem Fondsvolumen und fixem Prozentsatz der jährlichen Verwaltungsgebühr sowieso ein lukratives Geschäft machen.

Gespaltene Lager Aber ist bei der Verrechnung von Leistungsgebühren bei Investmentfonds erlaubt, was gefällt? Nein, denn bei den zulässigen Berechnungsmethoden scheiden sich die Geister. Das zeigt der Gebührenstreit, der in unserem Nachbarland Deutschland Mitte 2013 tobte. Die Vorgeschichte: In Deutschland müssen Publikumsfonds, die mit einer Performance-Fee ausgestattet sind, seit Juli 2013 negative Vorträge aufholen, bevor eine erfolgsabhängige Gebühr in Rechnung ge-

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stellt werden kann. Dazu stellte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) eindeutige Regeln auf, nach denen Fondsanbieter den Erfolg und Misserfolg von Fondsprodukten über fünf Jahre hinweg aufzurechnen haben. Diese Bestimmung hat führenden Fondsanbietern wie DWS Investments und Union Investment sauer aufgestoßen. Die beiden Fondshäuser, die zu den Fixsternen am deutschen Fondsmarkt zählen – DWS Investments war Ende 2012 bei dem für deutsche Anleger verwalteten Volumen mit einem Marktanteil von knapp 23 Prozent Nummer eins bei Publikumsfonds, Union Investment brachte es damals immerhin noch auf einen Marktanteil von rund 14 Prozent im Retailgeschäft –, zogen die Emigration von Fonds nach Luxemburg in Betracht. Damit wäre es möglich geworden, die Neuregelung, die nur für in Deutschland lancierte Publikumsfonds

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gilt, zu umgehen. Letztlich wurde aber zähneknirschend eingelenkt, der Fondsexodus der beiden Topanbieter nach Luxemburg blieb aus. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete, war das ein miserables Geschäft, entgingen den beiden Fondshäusern laut dem Bericht doch Performance-Fees in der Höhe eines zweistelligen Millionenbetrags.

Recht bleibt Recht Trotz der unterschiedlichen Regelungen erfolgsabhängiger Fondsgebühren in Luxemburg, Deutschland und Österreich darf nicht der Eindruck entstehen, dass illegale Machenschaften dahinterstecken. Dominika Kula, Pressesprecherin Wertpapieraufsicht/Asset-Management der Bafin: „Dass Fonds in Luxemburg aufgelegt werden, ist kein neues Phänomen, das durch die BaFin-Verwaltungspraxis zu Kostenklauseln

ausgelöst wurde. Selbstverständlich ist es nicht möglich, für einzelne Klauseln eines Fonds deutsches, für andere Luxemburger und für wieder andere Klauseln österreichisches Recht zu wählen.“ Wird ein Fonds in Deutschland aufgelegt, unterliegt er somit insgesamt deutschem Recht, wird ein Fonds in Luxemburg aufgelegt, unterliegt er insgesamt Luxemburger Recht. BaFinSprecherin Kula: „Dass für Luxemburger Fonds die deutsche Verwaltungspraxis nicht gilt, ist selbstverständlich und wurde seitens der BaFin nie infrage gestellt. Die BaFin kann zudem von Fondsgesellschaften nicht verlangen, ihre Luxemburger Fonds entsprechend den deutschen Regeln anzupassen, denn diese Fonds unterliegen eben Luxemburger Recht und damit auch der Luxemburger Aufsicht.“ Bleibt das Faktum, dass die deutsche als auch die österreichische Regelung für Per-

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info praxis BERECHNUNG VON PERFORMANCE FEES Bewertungstag

Fondsvermögen in Euro

High-Water-Mark

Anteilspreis

28. 03. 13 02. 04. 13 03. 04. 13 04. 04. 13 05. 04. 13 08. 04. 13 09. 04. 13

10.000.000,00 10.092.592,59 10.185.185,19 10.277.777,78 10.370.370,37 10.462.962,96 10.185.185,19

110 110 110 110 111 112 113

108 109 110 111 112 113 110

Hurdle-Rate 6 % p.a.

Performance Fonds

693,63 694,18 694,29 694,40 694,51 694,85

– 0,9091 % 0,0000 % 0,9091 % 1,8182 % 2,7273 % 0,0000 %

Historischer Maximalwert des Fonds 110,0; Faktor für den relevanten Anteil der Rendite 12,5 %

Wie hoch die in Österreich verrechneten Erfolgsgebühren in Summe sind, lässt sich nicht seriös beantworten. Dietmar Rupar, Generealsekretär der Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG): „In Österreich wird nur bei einer überschau-

baren Anzahl an Publikumsfonds eine Performance-Fee verrechnet. Nachdem solche Gebühren nicht im Interesse der Anleger sind, wäre die FMA wohl auch nur selten bereit, eine Genehmigung zu erteilen.“ Eindeutig sind dagegen die Regelungen, die festlegen, was geht und was nicht erlaubt ist. Klaus Grubelnik, Sprecher der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA): „Im Zusammenhang mit einer Performance-Fee gibt es zwei wesentliche Begriffe, auf die geachtet werden muss. Die Klausel namens ‚High-Water-Mark‘ sorgt dafür, dass Performance-Fees erst wieder verrechnet werden dürfen, nachdem vorangegangene Verluste wieder aufgeholt wurden. Die sogenannte ‚Hurdle-Rate‘ bestimmt wiederum den Mindestbetrag, der erreicht werden muss, bevor eine Performance-Fee verrechnet werden kann.“ Darüber hinaus ist zwischen den beiden Varianten der „Soft-Hurdle-Rate“ und der „Hard-Hurdle-

Gebühren nicht im Interesse der Anleger.

Deutliche Unterschiede bei Performance-Fees.

Dietmar Rupar

Thomas Strobach

formance-Fees als strenger gelten als jene Luxemburgs. Dadurch stellt sich die Frage, ob Anleger, die Fonds nach deutschem oder auch österreichischem Recht kaufen, benachteiligt sind? Das ist laut BaFin nicht ausgeschlossen. Sprecherin Kula: „Benachteiligt sind allenfalls Anleger, die glauben, einen deutschen Fonds einer deutschen Gesellschaft zu kaufen, für den dieselben Vorgaben gelten, obwohl es sich um einen ausländischen Fonds handelt, der in seinem Heimatstaat weniger strengen Anforderungen unterliegt.“

Was geht, und was verboten ist

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Rate“ zu unterscheiden. Zum Verständnis: Überschreitet die Performance eines Fonds die „Soft-Hurdle-Rate“, wird die erfolgsabhängige Gebühr von der gesamten erzielten Wertentwicklung berechnet. Liegt etwa die „Soft-Hurdle-Rate“ bei vier Prozent und die Fondsperformance bei fünf Prozent, wird die Performance-Fee von den gesamten fünf Prozent berechnet. Dagegen gilt bei einer „Hard-Hurdle-Rate“, dass eine Performancegebühr nur von dem Betrag zu berechnen ist, der die „HurdleRate“ übersteigt. Liegt etwa die „HardHurdle-Rate“ bei vier Prozent und die Fondsperformance wiederum bei fünf Prozent, ist nur die Differenz von einem Prozent für die Berechnung der Performance-Fee maßgeblich. FMA-Sprecher Grubelnik: „In der Bewilligungspraxis der FMA wird eine Performance-Fee in den Fondsbestimmungen nur bewilligt, wenn sie in Form einer ‚High-Water-Mark‘ ausgestaltet ist. Eine Kombination aus ‚Hard-Hurdle‘ sowie – ‚High-Water-Mark‘ ist ebenso zulässig. Eine ‚Soft Hurdle‘ wird von der FMA im Sinne der Wahrung der Interessen der Anteilinhaber nicht akzeptiert.“ Was die Regelungen der Berechnung einer Performance-Fee in der Praxis bewirken, zeigt das Beispiel eines anonymisierten Fonds einer österreichischen Fondsgesellschaft samt Ausweis der jährlichen Vergütung unter Beachtung einer „High-Water-Mark“ und „Hurdle-Rate“ (siehe Infobox). Aber was passiert, wenn bei der Verrechnung von erfolgsabhängigen Fondsgebühren Unregelmäßigkeiten auftauchen? Strafsätze im engeren Sinn sind im österreichischen Investmentfondsgesetz (Inv-

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Fonds

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Berechnung auf Basis Vortag Performance Hurdle-Rate

Aktive Rendite

Relevanter Anteil der aktiven Rendite

Stand der Vergütung

Vergütung unter Beachtung der HWM (p. a.)

0,0000 % 0,0799 % 0,0958 % 0,1118 % 0,1278 % 0,1758 %

– 0,9091 % – 0,0799 % 0,8133 % 1,7064 % 2,5995 % – 0,1758 %

– 0,1136 % – 0,0100 % 0,1017 % 0,2133 % 0,3249 % – 0,0220 %

0,00 0,00 10.448,14 22.119,62 33.997,81 33.997,81

0,00 0,00 10.448,14 22.119,62 33.997,81 0,00

FG) 2011 nicht vorgesehen. Verletzungen der Fondsbestimmungen, in denen auch die Regelungen hinsichtlich etwaiger Performance-Fees enthalten sind, sind jedoch gemäß § 190 Abs. 2 Z 12 InvFG 2011 verwaltungsstrafbewehrt. Dabei erstreckt sich der Strafrahmen auf bis zu 60.000 Euro.

verbands BVI, wird in der Publikation „BVI 2013“ zitiert: „Die Methoden zur Erhebung von Performance-Fees sollten europäisch einheitlich geregelt werden.“ In der gleichen Publikation wird auch festgehalten, dass es „der BVI begrüßt, dass das EU-Parlament einem faktischen Verbot von Performance-

Fees Anfang Juli 2013 eine Absage erteilt hat. Dieses Zwischenergebnis ermöglicht nun eine sachliche und gründlich vorbereitete Debatte um angemessene Gebührengestaltungen.“ Die Debatte ist angestoßen, bis zu einer Lösung wird aber wohl noch einiges Wasser die Donau hinunterfließen.

Komplexe Angelgenheit Anleger, die genau wissen, welche Performance-Fee im Einzelfall verrechnet wird, sind angehalten, Fondsbestimmungen oder Fondsprospekte genau zu studieren. PWCSteuerberater Thomas Strobach: „In den Fondsbestimmungen ist klar festgehalten, welche Konditionen Vertragsbestandteil sind. Bei Performance-Fees gibt es im Detail je nach Fondsgesellschaft und nach Domizilierung des Produkts jedoch deutliche Unterschiede.“ Erschwerend kommt hinzu, dass die Durchsicht der Fondsbedingungen selbst im Einzelfall eine gewisse Grundkenntnis der Thematik erfordert. Investoren sind auch gut beraten, zu kontrollieren, ob etwa Luxemburger Fondstranchen verfügbar sind, bei denen die Performance-Fee nach oben hin in Form eines Caps gedeckelt ist. Berndt May, Österreich-Chef von JP Morgan Asset Management: „Damit wird die Performance-Fee selbst in dem Fall, dass ein Fonds 100 oder 200 Basispunkte Mehrertrag erzielen konnte, beispielsweise nur für 30 Basispunkte Zusatzrendite berechnet.“ Übrigens: Die häufig geforderte einheitliche Regelung für Performance-Fees ist bisher nicht viel mehr als ein frommer Expertenwunsch. Magdalena Kuper, Abteilungsdirektorin Recht des deutschen Fonds-

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Wir machen es möglich: Performance mit System

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Die hier von AXA Investment Managers Deutschland GmbH bereitgestellten Informationen stellen kein Angebot zum Kauf, Verkauf oder zur Zeichnung von Fondsanteilen bzw. Finanzinstrumenten oder ein Angebot für Finanzdienstleistungen dar. Ein Kauf von Fondsanteilen erfolgt ausschließlich auf Basis der jeweils gültigen Verkaufsprospekte und den darin enthaltenen Informationen. Die Verkaufsprospekte, wesentlichen Anlegerinformationen (KIID) und Jahresund Halbjahresberichte erhalten Sie kostenlos bei AXA Investment Managers Deutschland GmbH, Bleichstraße 2 – 4, 60313 Frankfurt/Main oder der jeweiligen Informations- und Zahlstelle in Österreich oder unseren Vertriebspartnern sowie unter www.axa-im.at.

04.07.14 18:55


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banken

JP Morgan, Morgan Stanley und Erste Group Bank AG bringen FACC a Österreichs Banken 1,5 Milliarden kosten +++ Moody's senkt den Daumen üb Erste Group Bank kündigt für 2014 Riesenverlust bis zu 1,6 Milliar NEWS

KOLUMNE Eva Marchart Vorstandsvorsitzende Raiffeisen Centrobank AG

Wiener Melange Der Blick nach vorn bringt Freude auf den Sommer, der Blick zurück zeigt für die Wiener Börse ein erfreuliches erstes Halbjahr. Zwei Börsengänge und zwei Kapitalerhöhungen – eine davon die drittgrößte in der Geschichte der Wiener Börse – haben mit einem platzierten Volumen von 3,1 Milliarden Euro gezeigt, dass das Investoreninteresse an österreichischen Aktien wieder geweckt ist. Unterstützt durch diese Treiber sind die Umsätze im Vorjahresvergleich um mehr als 30 Prozent gestiegen. Auch die jüngste EZB-Entscheidung, die Leitzinsen nach unten zu korrigieren, wird Aktien und den Börsen weitere Impulse verleihen. Gute Voraussetzungen also für den Start ins zweite Halbjahr und für Unternehmen, die den Finanzierungsmix stärker in Richtung Kapitalmarktfinanzierung anlegen wollen! Wären da nicht jene wiederkehrenden „hausgemachten“ Themen, die eine große Herausforderung für den heimischen Kapitalmarkt darstellen. Unerwartete Schuldenschnitte mit politischer Begründung und anhaltende Diskussionen über zu erwartende Steuern belasten den Finanzplatz. Unsicherheit und fehlende Planbarkeit sind kontraproduktiv und für einen relativ klein strukturierten Markt wie den unseren kaum zu kompensieren. Einige Zeit bleibt ja noch, um an Rahmenbedingungen zu arbeiten, damit 2014 zu einem ausnahmslos erfolgreichen Börsenjahr wird. e.marchart@derboersianer.com

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Bank Austria vor Verkauf von CA Immo Wie DerBörsianer aus informierten Kreisen erfahren hat, beabsichtigt die UniCredit Bank Austria AG sich offenbar von ihrem 18-ProzentAnteil an der börsennotierten CA Immo AG zu trennen. Es sollen nicht nur Investmentbanken mit der Suche nach potenziellen Investoren beauftragt worden sein, sondern laut Markt­ insidern bereits erste Gespräche stattgefunden haben. Martin Halama, Pressechef der UniCredit Bank Austria AG, auf Rückfrage von DerBörsianer: „Wie bitten um Verständnis, Marktgerüchte werden grundsätzlich nicht kommentiert.“ Die Banker der UniCredit Bank Austria AG sollen nicht zuletzt aufgrund von Basel III und der damit verbundenen hohen Eigen-

kapitalhinterlegung die Lust an der Beteiligung verloren haben. Die CA-Immo-Aktie hat in den vergangenen zwölf Monaten zirka 53 Prozent auf 13,80 Euro zugelegt, was einer Bewertung der CA Immo AG in den Büchern der UniCredit Bank Austria AG wieder näher kommt. Zuletzt drückten die zahlreichen ausgeübten Wandlungen auf die Kursentwicklung der Immobilienaktie. Neben dem Kernaktionär UniCredit Bank Austria AG befinden sich 50 Prozent der Aktien im Streubesitz privater Anleger und 31 Prozent im Streubesitz institutioneller Investoren. Auch aufgrund dieser Gegebenheit wurde das Unternehmen in der Vergangenheit immer wieder als potenzieller Übernahmekandidat gehandelt.

NEWS

NEWS

Erste Group für Montenegro

RBI will RCB schlucken

Die Emission einer neuen fünfjährigen Staatsanleihe Montenegros in der Höhe von 280 Milliarden Euro wurde von der Erste Group Bank AG als Joint Leader Manager arrangiert. Die Emission erfolgte in Zusammenhang mit dem Ende April bekanntgegebenen Übernahme- und Tauschangebot für Besitzer bestimmter Kupons. Aufgrund der Struktur der Transaktion und der positiven Risikoeinschätzung durch internationale Anleger erreichte das Orderbuch ein Gesamtvolumen von zirka 1,6 Milliarden Euro.

Die Spatzen haben es seit geraumer Zeit von den Dächern der Bundeshauptstadt gepfiffen. Die Investmentbank, Raiffeisen Centrobank AG (RCB) soll laut einem Bericht des Magazins „Trend“ komplett in ihrem Mutterkonzern Raiffeisen Bank International AG (RBI) aufgehen. Geplant sei, die RCB als eine Abteilung in die RBI einzugliedern, heißt es in dem Bericht. Gespräche mit den RCB-Vorständen würden laufen, der Aufsichtsrat werde spätestens im Herbst darüber entscheiden.

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Seitentaufe

n FACC an die Börse +++ Brokerjet und Erste Bank Österreich fusionieren +++ Hypo-Gesetz könnte aumen über elf heimische Banken +++ Renault Bank startet mit Direktbankgeschäft in Österreich +++ 6 Milliarden Euro an +++ Sberbank nimmt mit Direktbank den deutschen Markt ins Visier EVENT

Hypo Invest Club Hauptgast und Keynote-Speaker des diesjährigen und neunten Hypo Invest Club der Hypo NOE im Palais Niederösterreich war der deutsche Finanz- und Börsenexperte Dirk Müller, alias „Mr. Dax“. Thema seines Vortrags war der „Brennpunkt Ukraine-Geostrategien und der Einfluss auf Finanzmärkte“. Dabei bezeichnete er die EU als eines der wichtig­ sten Projekte der vergangenen Jahrhunderte und betonte die Sonderstellung Österreichs als Bindeglied zwischen Europa und dem Osten.

NEWS

Rückzahlung bewilligt Der Raiffeisen Bank International AG (RBI) wurde am 4. Juni 2014 von den österreichischen Aufsichtsbehörden die Rückführung des Partizipationskapitals bewilligt. Die Summe in der Höhe von 1,75 Milliarden Euro hat die RBI daraufhin am 6. Juni an die Republik Österreich zurückgezahlt. Bis Jahresende soll auch der private Teil des Partizipationskapitals, 0,75 Milliarden Euro, zurückgezahlt werden. EVENT

NEWS

Bankengewinn mit Rückgang Nach Steuern und Minderheitsanteilen fiel das konsolidierte Jahresergebnis österreichischer Kreditinstitute 2013 negativ aus. Die Gründe des Rückgangs von vier Milliarden Euro sind vielseitig. Das operative Geschäft ist von der Niedrigzinsphase geprägt, der Verlust der Hypo Alpe Adria und hohe Firmenwertabschreibungen einer Großbank schlagen ebenfalls zu Buche. Dennoch hat sich die Eigenmittelsituation im Vorfeld des Stresstests vor dem Start der Bankenunion weiter verbessert. Die Kernkapitalquote stieg seit 2008 von 7,7 Prozent auf knapp zwölf Prozent.

Santander-Aperitif Die Santander Consumer Bank lud Ende Mai zum ersten Event dieser Reihe ein. Im Fokus der Veranstaltung standen Fragen rund um das Thema „Soziale Verantwortung von Banken“. Der Leiter des Bereichs Insolvenz im Kreditschutzverband, Hans-Georg Kantner, war an diesem Abend der Keynote-Speaker. Er ist für eine klare Trennung zwischen Versorgungs- und Risikobanken. Santander-Geschäftsführer Olaf Peter Poenisch freute sich über zahlreiche Gäste, die der Einladung folgten. KARRIERE

AWARD

Ausgezeichnet Das internationale Finanzmagazin „Global Finance“ hat die Erste Bank Österreich als „Beste Bank 2014 in Österreich“ prämiert, da sie trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen eine gute Performance erbracht hat. Auch die Raiffeisen Bank International AG (RBI) räumte ab. Vom Magazin „EMEA“ wurde sie erneut als „Best Bank“ in Österreich ausgezeichnet. Vom Finanzmagazin „Global Finance“ erhielt die RBI zum achten Mal in Folge als „Best Bank in CEE“ einen Preis überreicht. Die Raiffeisen Centrobank AG erhielt von drei internationalen Branchenmagazinen Awards in den Kategorien „Best Dealmaker of the Year“, „Best Investmentbank“ in Österreich und „Best Deal in CEE“.

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Beat Mungenast

Peter Herreiner

wurde mit 1. Juni zum

ist neuer Leiter des

Herbert Seitner ist Regional Vice

neuen Chief Operating

Departments Finance

­President Central Europe

Officer der Raiffeisen-

und Advisory der Bank

bei Western Union. Er

Leasing bestellt.

Austria. Der Münchner

wird die Positionierung

Zuvor war er als Head

weist jahrelange Erfah-

des Unternehmens in 13

of IT Delivery Finance

rung im Corporate und

Schlüsselmärkten maß-

bei der RBI tätig.

Investment Banking auf.

geblich mitgestalten.

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versicherungen

Uniqa greift Solvency II vor und weist nach internem M 16 Prozent Prämiensteigerung im Bereich Schaden/Unfall ­Statistik zeigt: Die drei größten Pensionskassen verwalten r

NEWS KOLUMNE Günter Geyer Präsident VVO

Naturgefahren Die jüngste Hochwasserkatastrophe in Südosteuropa hat uns erneut die Dringlichkeit einer Versicherungslösung für Naturgefahren vor Augen geführt. Extreme Wettersituationen treten immer häufiger auf. Die Folgen für Menschen und die gesamte Volkswirtschaft sind weitreichend. Es ist in Zukunft mit ähnlichen Szenarien zu rechnen. Das unterstreicht umso mehr die Notwendigkeit einer Versicherungslösung. Die heimische Versicherungswirtschaft hat mit einigen politischen Institutionen bereits einen Lösungsvorschlag erstellt, der die Deckung von Schäden durch Hochwasser, Vermurung, Sturm, Lawinen und Erdbeben ermöglicht. Eine derartige Naturgefahrenversicherung wäre finanziell leistbar, und die Versicherten hätten Anspruch auf Versicherungsschutz für entstandene Schäden. Zugleich würde das eine finanzielle sowie administrative Entlastung für Bund, Länder und Gemeinden bedeuten. Ebenso wäre es volkswirtschaftlich bedeutend, wenn vor allem Klein- und Mittelbetriebe nach einem solchen Ereignis rasch wieder die Produktion aufnehmen können. Eine derart umfassend gestaltete Absicherung ist mir ein großes Anliegen und ich bin davon überzeugt, dass wir in Zusammenarbeit mit den politischen Entscheidungsträgern eine flächendeckende Versicherungslösung für Naturkatastrophen in Österreich schaffen können. g.geyer@derboersianer.com

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Allianz als Fußballpatron Der Sportklub Rapid hat mit der Allianz Gruppe in Österreich einen wichtigen Finanzier für den geplanten Stadionneubau gewonnen. Im

Gegenzug wird die Sportstätte, die anstelle des Gerhard-Hanappi-Stadions errichtet wird, „Allianz Stadion” heißen.

NEWS

VIG kauft im Osten zu

In Ungarn hat die Vienna Insurance Group AG (VIG) die behördliche Genehmigung zur Übernahme der AXA-Lebensversicherungstochter „AXA Biztosító Zrt.“ erhalten, die nun in „Vienna Life Insurance Group Biztosító Zrt.“ umbenannt wird. Das Unternehmen erwirtschaftete im vergangenen Jahr verrechnete Prämien in der Höhe von 41 Millionen Euro, wobei ein starker Fokus auf fondsgebundene Lebensversicherungen gelegt wird. In Polen konnte die VIG die Übernahme des polnischen Versicherers Skandia Zycie TU SA

abschließen. Der Lebensversicherer wies für 2013 verrechnete Prämien in der Höhe von rund 95 Millionen Euro aus. In Moldau hat der Versicherer 94 Prozent an der Versicherungsgesellschaft Societatea de AsigurariReasigurari „Donaris Group“ SA erworben. Der Nichtlebensversicherer erwirtschaftete vergangenes Jahr Prämien im Wert von umgerechnet rund 5,4 Millionen Euro, wobei rund 80 Prozent der Prämien auf den Kfz-Bereich entfallen. Ungeachtet der politischen Situation vermeldete der österreichische Versicherer für die Ukraine, einen Teil seines „Kernmarktes“, einen positiven Jahresstart mit einer Prämiensteigerung auf Lokalwährungsbasis um mehr als 16 Prozent auf rund 11,4 Milliarden Euro. Besonders schlug hier das Segment Leben mit einer Steigerung von 32 Prozent zu Buche. Die VIG ist seit 2004 im bevölkerungsreichsten Land der CEE-Region präsent und hält derzeit mit ihren Tochtergesellschaften Platz vier am ukrainischen Gesamtmarkt.

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nternem Modell ökonomische Kapitalquote von 161 Prozent aus +++ Helvetia feiert 100 Jahre Ankeruhr +++ en/Unfall verhilft Ergo Austria International zu 684 Millionen Euro Prämieneinnahmen im Jahr 2013 +++ FMA erwalten rund 77 Prozent des Gesamtvermögens in dem Sektor +++ VIG-HV erhöht Dividende auf 1,30 Euro pro Aktie NEWS

NEWS

Basler an Helvetia verkauft

Töchter lassen Versicherer wachsen

Als Teil ihrer „Fokussierungsstrategie“ auf „europäische Kernmärkte“ hat die Schweizer Baloise Group nun auch ihre Gesellschaft in Österreich verkauft. Die hierzulande bereits tätige Schweizer Helvetia Gruppe kaufte das Unternehmen für umgerechnet 130 Millionen Euro. Im Jahr 2013 hatte die Österreichtochter der Baloise ein Geschäftsvolumen erreicht, das knapp über dem Kaufpreis lag. Mit der Transaktion, deren Abschluss bis zum Jahresende geplant ist, hievt sich die Helvetia erstmals unter die Top Ten der österreichischen Versicherer und steigert ihr Prämienvolumen um „mehr als 50 Prozent“. Insgesamt werde die Helvetia Österreich dann „Geschäftsverantwortung für rund 400 Millionen Euro“ übernehmen, so Vorstandsvorsitzender Burkhard Gantenbein in einer Aussendung. Bereits Anfang des Jahres hatte die Baloise Group mit der österreichischen Uniqa Insurance Group AG ein Abkommen zum Verkauf der kroatischen und serbischen Töchter des Schweizer Konzerns unterzeichnet, der mittlerweile abgeschlossen ist.

Mit einer Steigerung von 16 Prozent trugen die Prämieneinnahmen ­österreichischer Gruppen außerhalb Österreichs am meisten zum gestiegenen Prämienvolumen heimischer Versicherer im ersten Quartal 2014 bei. Laut Statistik der Finanzmarktaufsicht erhöhte sich das Prämienvolumen der österreichischen Versicherer in den ersten drei Monaten gegenüber dem Vergleichsquartal 2013 um sechs Prozent auf 7,85 Milliarden Euro. Inländische Prämieneinnahmen stiegen dabei nur um 1,36 Prozent auf 5,12 Milliarden Euro, während solche ausländischer Tochterunternehmen um knapp 16 Prozent auf 2,72 Milliarden Euro stiegen. Die Summe aller Assets belief sich per Ende März auf 85 Milliarden Euro. Die Kernaktienquote veränderte sich im Vergleich zum Vorquartal kaum und liegt weiterhin bei 3,5 Prozent. Die erweiterte Aktienquote, bei der auch nichtnotierte Beteiligungen, strukturierte Schuldverschreibungen und Darlehen jeweils ohne Kapitalgarantie gezählt werden, belief sich auf 17,4 Prozent. Das Finanzergebnis, also der Saldo aus Erträgen aus Kapitalanlagen und Zinsenerträgen und Aufwendungen für Kapitalanlagen und Zinsenaufwendungen, betrug in den ersten drei Monaten des Jahres 2014 rund 832 Millionen Euro, mehr als sieben Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. STUDIE

Befragung zu Solvency II

KARRIERE

Wolfgang

Wolfgang Lackner

Gerald Kogler

Ruttenstorfer

hat den Vorstands-

hat den Vorstands-

ist aus dem Aufsichtsrat

vorsitz bei der

vorsitz in der Merkur

der VIG ausgeschie-

Europäischen Reise-

Versicherungs AG über-

den. Seine Position

versicherungs AG in

nommen. Er folgt Alois

übernimmt der frühere

der Generali Gruppe

Sundl nach, der Anfang

Vorstandschef des Versi-

übernommen.

des Jahres altersbe-

cherers, Günter Geyer.

Er folgt damit auf

dingt ausgeschieden

Zu seinem Stellvertreter

Martin Sturzlbaum,

ist. Den Dreiervorstand

wurde Karl Skyba, Präsi-

der den Vorsitz der

komplettieren Andreas

dent des Wiener Roten

belgischen Tochter

Stettner und Christian

Kreuzes, gewählt.

übernimmt.

Kladiva.

Noch bis zum 29. August 2014 können Marktteilnehmer und Vertreter der Versicherungsbranche zum ersten Set „Leitlinien zu Solvency II“ Stellung nehmen, die von der europäischen Versicherungsaufsichtsbehörde Eiopa herausgegeben wurden. Diese „Guidelines“ und Implementierungsstandards (ITS) wurden vor Inkrafttreten von Solvency II am 1. Jänner 2016 veröffentlicht und beinhalten vor allem Vorgaben zu neuen Regularien in der Säule 1 (Eigenkapitalvorschriften) und Säule 2 (Risikomanagment und Governance). Derzeit kann zu sechs verschiedenen Vorschlägen Stellung genommen werden. Sie betreffen die Säule 1 (Eigenkapital, Standardformel für Solvenzkapitalanforderungen [SCR], technische Standards und Solvenzanforderungen in Konzernen), interne Modelle, Säule 2 (Risikoeinschätzung ORSA und Governance), Überprüfung des Aufsichtsprozesses, Äquivalenz von Drittstaaten. Der sechste Text der Eiopa beinhaltet eine Einschätzung der Auswirkung aller zuvor genannten Punkte. Darüber hinaus hat Eiopa eine Vorlage für interne Modelle herausgegeben, nachdem Kritik laut geworden war, dass Versicherer völlig unterschiedliche Daten und Informationen für die Genehmigung ihres internen Modells eingereicht hatten. www.derboersianer/umfrage/eiopa

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aktiengesellschaften NEWS

Genussscheine der S Immo Die S Immo AG gab bekannt, dass das attraktive Angebot des Ma­ nagements zum Umtausch von S-Immo-Invest-Genussscheinen ange­ nommen wurde. Da das freiwillige Umtauschangebot auf den Erwerb von knapp 1,2 Millionen Stück beschränkt war, kam es wegen der Überzeichnung des Umtauschangebots zu einer Kürzung der Zuteilung. EVENT

CA Immo ist laut Markenwertstudie fü umtausch und Kupon +++ Sanochemia fixieren South-Stream-Vertrag +++ War

KARRIERE

Walter Grausam

Thomas Riegler

Dietmar Reindl

wird Ende des Jahres

wurde per 1. Juni

ist vom Aufsichtsrat

aus dem Vorstand der

vom Aufsichtsrat der

der Immofinanz AG zum

Agrana AG ausscheiden

Lenzing AG für drei

neuen Vorstand bestellt

und in den Ruhestand

Jahre zum neuen

worden. Das Vorstands­

treten. Seit 1995 ist er

Finanzvorstand

team ist somit seit Mai

als CFO tätig.

bestellt.

dreiköpfig.

NEWS

Zuwachs bei Anleihen Die Wiener Börse hat drei neue Unternehmensanleihen zugelassen. Der Corporate Bond der Drei-Prozent-Novomatic-Anleihe weist eine Gesamtnominale von 200 Millionen Euro auf und läuft sieben Jahre. Ende Juni wurde ebenfalls eine Drei-Prozent-Kelag-Anleihe mit zwölf­ jähriger Laufzeit aufgenommen. Dabei beträgt die Gesamtnominale 150 Millionen Euro. Eine 4,5-Prozent-Anleihe der S Immo AG entstand aus dem Umtausch von Genussscheinen. Deren Gesamtnominale be­ trägt knapp 90 Millionen Euro. Im Jahr 2014 wurden bisher 16 neue Unternehmensanleihen mit einem Gesamtvolumen von fast 2,6 Milli­ arden Euro an der Wiener Börse begeben. NEWS

Mehr verdient Börse-Preis vergeben Ende Mai wurde der Wiener-Börse-Preis 2014 im Kursalon Wien verge­ ben. Den ATX-Preis hat dabei die Voestalpine AG gewonnen. Sie wurde für Leistungen im Investor-Relations-Bereich, ihre Kursperformance und die gute Handelbarkeit der Aktie gelobt. In der Kategorie Small und Mid Cap wurde der Salzburger Kranhersteller Palfinger AG ausgezeichnet. Der Erdölkonzern OMV AG geht auch heuer wieder mit dem CorporateBonds-Preis nach Hause. Der Stahlkonzern Voestalpine AG wurde auch mit dem Preis für die beste Medienarbeit prämiert.

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Die CEESEG AG sowie die Tochtergesellschaft Wiener Börse AG konn­ ten im Jahr 2013 ihre operativen Geschäftsergebnisse steigern. Bei der Holding stieg das Ergebnis trotz des Einmaleffekts von 4,2 Millionen Euro um 34 Prozent auf 27 Millionen Euro an. Die Wiener Börse AG konnte ihr Ergebnis um 5,6 Prozent auf 14,4 Millionen Euro erhöhen. Der steigende Trend soll laut den Vorständen Birgit Kuras und Michael Buhl 2014 anhal­ ten. Mit der FACC AG vermeldet die Wiener Börse auch den ersten Neu­ zugang seit 2011. Gleichzeitig hat der Wettanbieter Bet-at-home.com AG angekündigt, Ende Juni das Listing im dritten Markt einzustellen.

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Seitentaufe

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rtstudie für Investoren wertvollste Immobilienmarke +++ UBM Realitätenentwicklung veröffentlichte Anleihen­ ochemia feiert ihre 15-jährige Börsennotiz +++ Bene sucht nach neuem Finanzinvestor +++ OMV und G ­ azprom +++ Warimpex verkauft Hotel Savoy in Prag +++ Zumtobel will sich Kapitalerhöhung genehmigen lassen NEWS

STUDIE

Megazukauf von Buwog

Aufsichtsratsmonitor

Es handelt sich um eine Marketingmitteilung, die nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt wurde und auch nicht dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen unterliegt.

Der Wohnungskonzern Buwog AG hat den Kauf von 18.000 deutschen Wohnungen für 892 Mil­ lionen Euro fixiert. Den Megazukauf finanziert die Buwog AG mit Hypothekendarlehen der Berlin Hyp AG, mit der Übernahme von Förder­ darlehen und durch Erlöse aus der im April be­ gebenen Wandelanleihe in der Höhe von 260 Millionen Euro. Die Wohneinheiten befinden sich schwerpunktmäßig in Lübeck, Kiel und im Hamburger Umland. Verkäufer ist die Solaia RE, ein Joint Venture der italienischen Immobi­ lienfirma Prelios und DWS Investments.

onalisierung in der Zusammenarbeit und ins­ besondere eine bessere Kommunikation mit dem Vorstand. Auch bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen wie mehr Weiterbil­ dungsmöglichkeiten wurden genannt.

NEWS

OMV-Deal vollzogen Die OMV AG hat den Verkauf des 45-ProzentAnteils an Bayernoil an Varo Energy per Ende Juni abgeschlossen. Die Transaktion stellt den größten Schritt im Rahmen des Divest­ ment-Programms dar, das bis Ende 2014 Er­

löse von bis zu einer Milliarden Euro erzielen soll. Seit 2011 wurden unter anderem die Tankstellennetze in Bosnien und Herzegowi­ na und Kroatien sowie das Schmiermittelge­ schäft der OMV AG verkauft.

neu an der börse Die Wiener Börse heißt die FACC AG im prime market willkommen!

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In einer von B&C Industrieholding und der Initiative Aufsichtsräte Austria (Inara) durch­ geführten Studie, dem „Aufsichtsratsmoni­ tor“, wurden 100 Aufsichtsräte befragt. Das Ergebnis: Diese wünschen sich eine Professi­

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fonds

Comgest gibt das Ende der Kooperation mit Spängler IQAM Invest bekan me Wege bei nachhaltigen Investments +++ DeAWM vereinheitlicht Produ Jubiläum +++ Goldman Sachs Asset Management legt Europe High Yiel NEWS

KOLUMNE Heinz Bednar Vorstand VÖIG

ETFs versus Fonds Exchange Traded Funds (ETFs) sind passiv verwaltete Investmentfonds, die im Normalfall nicht über die emittierende Investmentgesellschaft, sondern über die Börse am Sekundärmarkt erworben und veräußert werden. Diese Produkte bilden in der Regel mithilfe von derivativen Instrumenten Wertpapierindizes ab, die von institutionellen Anlegern für die strategische Asset-Allocation verwendet werden. Zum Beispiel werden auf der Aktienseite Indizes von MSCI (Morgan Stanley Capital International) verwendet, um die Wertentwicklung einer Aktienbörse, eines Land, einer Region oder Branche abzubilden. Der Markt für ETFs ist auch in Österreich in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Diese Produktpalette ergänzt die vorhandenen aktiv gemanagten Investmentfonds, aber ersetzt diese nicht. Eine passive Nachbildung von einem Index ist nicht immer sinnvoll. Warum? Indizes bilden nicht das ganze Investmentspektrum einer Börse ab. Des Weiteren ist es in jeder Marktphase sinnvoll, die einzelnen Unternehmen und Wertpapiere, die in einem Index enthalten sind, genauer unter die Lupe zu nehmen. Das spricht für aktiv gemanagte Investmentfonds. h.bednar@derboersianer.com

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Getrennte Wege Nach fast 20 Jahren hat die französische Fondsgesellschaft Comgest Asset Management (Comgest) das Ende der Kooperation mit Spängler IQAM Invest bekanntgegeben. Im Rahmen eines Verwaltungsvertrags verwaltete Comgest zwei Aktienfonds der Kapitalanlagegesellschaft. Unterschiedliche Investmentstrategien waren der Auslöser für die Trennung. „Eigene Spängler-Fonds haben zu Interessenkonflikten im Vertrieb geführt, weil Spängler IQAM aber auch mit Anleihen und

quantitativen Methoden arbeitet, wäre unsere eigene Philosophie verwässert worden“, sagt Jan-Peter Dolff, Geschäftsführer von Comgest. Zukünftig werde Comgest seinen eigenen Weg in Österreich gehen. Die Beendigung der langjährigen Kooperation erfolgt per 31. August 2014. „Wir blicken auf eine rund 20-jährige sehr gute und enge Zusammenarbeit zurück und danken Comgest für die erfolgreiche Partnerschaft“, so Markus Ploner, Geschäftsführer der Spängler IQAM Invest.

NEWS

NEWS

Gute Nachrichten

Neuausrichtung bei Raiffeisen

Die Wiener C-Quadrat-Gruppe verwaltet erstmals mehr als fünf Milliarden Euro an Vermögen. Besonders das Thema Mikrofinanz stößt auf privater und institutioneller Seite auf großes Interesse. Gute Nachrichten hat auch die Wertpapierfima Arts Asset Management (Arts) bekanntgegeben. Sie werden Partner des österreichischen Motorsportunternehmens Lechner Racing, dessen Flaggschiff der Porsche Supercup ist. Das Sammeln, Analysieren und Auswerten komplexer Daten verbindet die Finanzbranche und den Motorsport, ist sich Leo Willert, Geschäftsführer und Gründer bei Arts, sicher.

Das neue Geschäftsführungsteam der Raiffeisen KAG setzt drei Monate nach Managementwechsel schon eine neue Unternehmensstrategie fest. Durch die Integration von Tochtergesellschaften wird die Organisation vereinfacht und das Geschäft über die Raiffeisen-Bankengruppe forciert. Ingrid Szeiler wird dies als neuer Chief Investment Officer etablieren. Aus sieben Unternehmensbereichen werden mit Fondsmanagement, Fondsservice und Kundenbetreuung nur mehr drei. Damit wird sich die Raiffeisen KAG stärker auf das bankengruppeneigene Geschäft fokussieren und versuchen, Potenziale besser zu nützen.

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st bekannt +++ Erste Sparinvest KAG und Focus Asset Management gehen gemeinsaht Produktnamen +++ Amundi legt Absolut-Return-Bondfonds auf +++ VAIÖ feiert 20-JahrHigh Yield Bond +++ Lacuna gibt Depotwechsel zur Privatbank Hauck & Aufhäuser bekannt EVENT

INTERVIEW Alois Wögerbauer

Investmentforum 2014

Geschäftsführer und Fondsmanager 3 Banken Generali Investment

Was ist Ihr Erfolgsrezept des 3-Banken-Österreich-Fonds? – Basis des Managementkonzepts sind sehr aktive Gewichtungen, unabhängig von der Indexwelt. Dazu gehören klarerweise Mut zur Meinung und auch eine tiefgehende Kenntnis der Unternehmen. Welche Titel haben Sie zurzeit im Portfolio übergewichtet? – Im Bereich der Schwergewichte setze ich auf OMV AG, auch wenn man hier wohl Geduld mitbringen müssen wird. Ich denke auch, dass Immofinanz AG und CA Immo AG weiterhin Potenzial haben, auch die abgespaltene Buwog AG wird im Fonds bleiben. Dazu gibt es klare Investments in verschiedene Spezialstorys. Ich denke, dass AMS AG eine Technologieperle ist mit weiterhin guten Aussichten. Ich glaube, dass AT&S AG mittelfristig Aufholpotenzial hat, und das Geschäftsmodell von Do&Co AG erscheint mir unverändert attraktiv. Spängler IQAM Invest lud zum 17. Investmentforum nach Salzburg ein. An die 200 Vertreter aus der Wirtschaft und institutionelle Investoren diskutierten über globale Krisen von Europa bis China sowie Inflationsängsten. Das Thema Emerging-Markets-Anleihen stand ebenfalls im Fokus der zweitägigen Veranstaltung. Ewald Nowotny prognostizierte, dass wir in den nächsten Jahren weiterhin von Inflationsraten unterhalb der mittelfristigen Definition von Preisstabilität ausgehen müssen. Der Direktor des Center for Global Studies an der Universität Bonn, Xuewu Gu, hinterfragte in seinem Vortrag die Gefahr der Kreditblase in China. Seiner Meinung nach handelt es sich um einen übertriebenen Mythos.

NEWS

LipperAuszeichnung

KARRIERE

David Kiddie

Christiane Stangl

Christian Kraus

ist neuer CEO für das

verstärkt als Senior-

übernimmt neuerdings

institutionelle Geschäft

Sales-Managerin

die Leitung des Bereichs

bei BNP Paribas

das internationale

Marketing und PR in

Investment Partners.

institutionelle

der Bawag PSK Invest.

Ende Juni übernahm er

Vertriebsteam der

Zusätzlich ist er auch

das Ressort von Philippe

Erste Asset

Leiter des Bereichs

Marchessaux.

Management.

Retail Sales.

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Nach welchen Kriterien wählen Sie die Aktien aus? – Ich bin kein Fetischist, der sich auf eine Kennzahl einzementiert. Es geht um die Gesamtheit eines Unternehmens, einem guten Bild aus Gewinn, Cashflow, Buchwert und vor allem den zukünftigen Geschäftsaussichten. Die Charttechnik spielt kaum eine Rolle, weil dies in einem weniger liquiden Markt meiner Meinung nach nichts bringt.

Bei den Lipper Fund Awards Nordics 2014 wurde der Erste Sparinvest Bond Emerging Markets Corporate mit dem ersten Platz in der Kategorie „Bester Globaler Emerging Markets Fonds – Hartwährung“ prämiert. Zum ersten Mal ist damit ein Fonds der Erste Asset Management in nordischen Staaten an der Spitze. Der Fonds startete 2007, wird von Peter Varga gemanagt und profitiert von hohen Renditen der Schwellenländer-Unternehmensanleihen.

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Handelsumsätze am europäischen Zertifikatemarkt um 25,8 Prozent ­gestiegen +++ Anlageprodukte erreichten im ersten Quartal 2014 ein Volumen von fast 13 Milliarden Euro

zertifikate INTERVIEW Markus Kaller Zertifikateexperte Erste Group Bank AG

Inwiefern beeinflusst die Regulierung den Absatz von Zertifikaten? – Die Einführung neuer Zertifikatetypen ist aufwändiger geworden. Das Angebot an bestehenden Strukturen ist im Großen und Ganzen davon nicht betroffen. Es gibt aber Einschränkungen bei Basiswerten, so können etwa Basket-Zertifiakte oder eigene berechnete Indizes nicht mehr angeboten werden. Welche Trends lassen sich am Zertifikatemarkt aktuell feststellen? – Zwar ist das ausstehende Volumen leicht rückläufig. Viele „alte“ Garantiezertifikate mit hohen Kupons laufen aus und können nicht zu denselben Konditionen ersetzt werden, jedoch nimmt sowohl der Umsatz als auch der Absatz an Teilschutzzertifikaten und Turbos zu. Die Umsätze an der Wiener Börse sind deutlich gestiegen, wie ist die Entwicklung am Zertifikatemarkt? – Am Jahresanfang gab es höhere Umsätze bei Turbos. Dies hat sich auch auf einem höheren Niveau eingependelt. Es gibt natürlich einen Zusammenhang zwischen Aktienumsatz und dem Absatz von Tradingprodukten. Noch wichtiger für den Vertrieb ist aber die Volatilität an den Märkten. NEWS

Wikifolio expandiert Die Social-Trading-Plattform erhält rund sechs Millionen Euro neues Kapital von Altgesellschaftern und neuen Investoren. Damit stehen bei ­Wikifolio alle Zeichen auf Wachstum. Einerseits soll das Team ausgebaut und andererseits die Expansion in neue Märkte forciert werden. Ziel ist es, nicht nur in Deutschland und Österreich, sondern weltweit eine Alternative für Anleger und Trader im Social-Trading-Segment zu werden. Andreas Kern, Geschäftsführer und Gründer, ist sich sicher, dass dies machbar ist.

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EVENT

Zertifikate Award 2014 Zum achten Mal wurde heuer der Zertifikate Award Austria in sieben Kategorien verliehen. Insgesamt elf Emittenten reichten ihre Produkte ein und ließen diese von einer unabhängigen Jury bewerten. Die 17-köpfige Jury setzte sich aus Asset-Managern, Retail-Bankern, Onlinebrokern und Journalisten zusammen und suchte die besten und innovativsten Produkte. Der Gesamtsieg ging zum wiederholten Male an die Raiffeisen Centrobank AG (RCB), gefolgt von der Erste Group Bank AG und UniCredit Onemarkets. STUDIE

Renditen gefragt Eine Umfrage des Deutschen Derivate Verbands (DDV) hat ergeben, dass sich die Mehrheit der Privatanleger beim Kauf von Anlagezertifikaten auch hohe Renditen wünscht. Nur drei Prozent wären mit einer Rendite von bis zu zwei Prozent zufrieden. 16 Prozent wünschen sich Erträge zwischen zwei und vier Prozent. Während jeder Dritte bei seinem Anlagezertifikat derzeit von einer Rendite zwischen vier und sechs Prozent ausgeht, setzen 19 Prozent der Umfrageteilnehmer auf Renditen zwischen sechs und acht Prozent. 28 Prozent erwarten Renditen von mehr als acht Prozent. NEWS

Marktbericht Das Gesamtmarktvolumen am österreichischen Zertifikatemarkt ist im April um 14 Millionen zurückgegangen und hat 12,3 Milliarden Euro betragen. Im Mai konnte dieses Ergebnis nur leicht auf 12,4 Milliarden Euro gesteigert werden. Strukturierte Zinsprodukte konnten einen geringen Zuwachs vorweisen. Einen starken Zuwachs gab es bei Anlagezertifikaten mit Teilschutz. Das Handelsvolumen ist im Mai um fast 30 Prozent auf 171 Millionen Euro gesunken.

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Seitentaufe

Werberat stoppt Bet-at-home-Sujet „French Open Lovers“ +++ Dividenden-App von Brokerjet +++ Stockheim heißt nun Instinctif Partners

public relations NEWS

KOLUMNE

Führungswechsel

NEWS

Neue Visitenkarte Metrum Communications, eine führende Agentur für Finanzkommunikation, hat sich online eine neue Visitenkarte verpasst. Interessenten können sich nun noch übersichtlicher über die Dienstleistungen informieren. Besonders spannend ist die „Track-Record-List“: So durfte Metrum unter anderem die Börsengänge von Buwog AG, Strabag SE, Conwert SE sowie die Re-IPOs von Uniqa Insurance Group AG und Lenzing AG begleiten. Bei der Gestaltung der Website wurde auf Usability, Klarheit und Optik Wert gelegt. Dazu Roland Mayrl, Managing Partner bei Metrum: „Oftmals tragen Schuster die schlechtesten Schuhe. Das traf auch auf unsere alte Website zu, die bereits in die Jahre gekommen und entsprechend durchgelatscht war. Jetzt sind wir wieder schick unterwegs.“

Ab 1. Oktober 2014 werden Rudolf Schwarz und der CFO der Presse Holding, Herwig Langanger, die Geschäftsführung der Tageszeitungen „Die Presse“ und „Wirtschaftsblatt“ übernehmen. Rainer Nowak ist ab dann nicht nur Chefredakteur, sondern auch „Presse“-Herausgeber und soll der Marke „Die Presse“ eine Stimme geben. Der bisherige Geschäftsführer Michael Tilian verlässt das Unternehmen und steigt bei einem österreichischen Technologie- und Medien-Venture ein. Davor war er 14 Jahre in Top-Management-Positionen und als Anwalt der Styria-Gruppe tätig. NEWS

Social Media Ergo Austria International AG (Ergo) erweitert die Social-Media-Präsenz. Ab sofort kommuniziert der Versicherer auch über Facebook, Google+ und Twitter. Diese Plattformen erweitern die bisherige Social-Media-Präsenz auf Youtube, Xing und LinkedIn. Ergo verfolgt das Ziel, auf allen gängigen Kommunikationswegen erreichbar zu sein. Die Betreuung erfolgt durch einen eigenen Social-Media-Manager. NEWS

Mut zum Glück Mit diesem Slogan wirbt die Uniqa Insurance Group AG (Uniqa) in Zusammenarbeit mit Epamedia, Gewista, der Werbeagentur Springer und Jacoby und der Mediaagentur Mindshare. Seit Mai läuft die großangelegte Kampagne und soll Österreicher dazu aufmuntern, mutig zu sein und anders zu denken. 3.000 Plakate, Printsujets, ein TV-Spot und vieles mehr soll Menschen dazu einladen, zuversichtlicher zu denken und lösungsorien­ tiert durchs Leben zu gehen, erklärt UniqaMarketingleiter Carl Gabriel.

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Peter Felsbach Konzernsprecher Voestalpine AG

Kampf um globale Aufmerksamkeit Ein Fixtermin börsennotierter Unternehmen ist die jährliche Bilanzpressekonferenz. Im Rahmen der Finanzund Kapitalmarktkommunikation wird dabei der Bericht für das abgelaufene Geschäftsjahr veröffentlicht. Der Gesamtvorstand informiert so über die Finanzergebnisse, den Verlauf und die Highlights des vergangenen Jahres und gibt einen Ausblick auf die nächste Geschäftsperiode. Wirtschaftsjournalisten, aber auch Privatanleger, institutionelle Investoren oder Analysten schätzen trotz der globalen Verbreitung von Informationen den persönlichen Kontakt und die vertiefenden Gespräche mit dem Management des Unternehmens in Rahmen der Bilanz-PK, dem Analystenmeeting oder der Roadshow. Erwartet werden klare Aussagen des Vorstands und eindeutige Botschaften. Gefragt ist heute aber eine „Bilanzpressekonferenz reloaded“. Eine Übertragung im Internet ist dabei in der globalen Finanzwelt ebenso State of the Art wie die angebotene Simultanübersetzung in mehrere Sprachen und die Fragemöglichkeit über Telefon, E-Mail oder Social-Media-Kanäle. Die Berücksichtigung von Zeitzonen oder Services on demand oder eine Simultan­ übersetzung in mehrere Sprachen sind Pflichtprogramm, will man im Kampf um die globale Aufmerksamkeit punkten. Eine große Chance, gerade im Zeitfenster der Bilanzvorlage. p.felsbach@derboersianer.com

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berater

Optimismus bei Österreichs Unternehmen steigt laut EY-Vertrauensindex auf 2010er-N Manager hat laut Robert Half kein leistungsstarkes Team +++ Laut KPMG sind Öste besagt: Der deutschsprachige Raum weist die weltweit niedrigste CEO-Fluktuationsqu STUDIE

KOLUMNE Peter Bartos Partner und

Vertrauen sinkt

Geschäftsführer BDO Austria

Leistungsfähige Alternativen Vor vier Jahren ist EU-Kommissar Michel Barnier unter dem Eindruck der weltweiten Finanzkrise mit dem ambitionierten Vorhaben angetreten, unter dem Motto „Lessons from the crisis“ die Qualität der Abschlussprüfung von Banken, Versicherungen und von mit Wertpapieren am geregelten Markt notierenden Unternehmen zu verbessern und auch die hohe Marktkonzentration der „Big Four“ aufgrund der daraus resultierenden Risiken aufzubrechen. Herausgekommen ist im April 2014 eine abgespeckte Variante der ursprünglichen Vorschläge. Geblieben sind wesentliche Eckpfeiler: die Einführung einer externen Rotation – zukünftig muss der Abschlussprüfer spätestens nach 20 respektive bei „Joint Audits“ nach 24 Jahren gewechselt werden –, das Verbot von Beratungsleistungen sowie erfreulicherweise auch die Verpflichtung, zukünftig Prüfungsgesellschaften mit geringem Marktanteil nicht mehr durch diskriminierende Auswahlkriterien oder wettbewerbsverzerrende Vertragsklauseln, die die Auswahl des Abschlussprüfers auf „Big Four“-Gesellschaften einschränken, auszuschließen. Womit der Ball nun bei den Prüfungsausschüssen und Aufsichtsräten liegt. Am österreichischen Markt stehen mit BDO und Grant Thornton als weltweit fünft- oder sechstgrößtes Netzwerk Alternativen zu den „Big Four“ zur Verfügung. p.bartos@derboersianer.com

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Die Studie der Beratungsgesellschaft EY „Global Consumer Banking Survey“ hat gezeigt, dass das Vertrauen österreichischer Kunden in die Banken weiterhin sinkt. Nur fünf Prozent der Österreicher haben heute mehr Vertrauen als im vergangenen Jahr. Bankkunden meiden Filialbesuche mittlerweile immer öfter und konzentrieren sich auf das Onlinebanking. Die Beratung muss für fast 70 Prozent nach wie vor persönlich stattfinden. Laut dem EY-Geschäftsführer in Österreich, Georg von Pföstl, birgt sich darin eine große Chance, die man nutzen sollte, um die Bedürfnisse der Kunden miteinander zu verbinden. Österreicher wählen zu einem Großteil immer noch die Bank aufgrund persönlicher Erfahrungen, die sie dort gemacht haben, aus. EVENT

SommernachtSymposium

Zum 16. Mal lud Roland Berger Strategy Consultants zum Summernight-Symposium ein. Im Gartenpalais Liechtenstein in Wien diskutierten rund 400 Unternehmer und Opinion-Leader über das Thema „Das europä­ ische Führungsmodell – Leadership in volatilen Zeiten“. Außenminister Sebastian Kurz sprach mit dem ehemaligen Generalanwalt am Gerichtshof der Europäischen Union, Siegbert Alber, UniCredit-Bank-Austria-AGVorstandschef Willibald Cernko, ÖBB-Chef Christian Kern und Roland-Berger-CEO Burkhard Schwenker über politische und wirtschaftliche Leadershipmodelle. Eitelkeit und ein übertriebenes Ego werden als Ursachen für das Scheitern von Führungskräften als bedeutendste Elemente genannt werden.

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uf 2010er-Niveau +++ PWC-CEOs sehen weltweit dringenden Bedarf nach Steuerreformen +++ Knapp jeder zweite G sind Österreichs Familienunternehmen weniger optimistisch als in Nachbarländern +++ Studie von Strategy& tuationsquote auf +++ Führungskräfte in Österreich wollen laut Roland Berger mehr Kontrolle als Manager in CEE EVENT

Teure Regulierung Die zunehmende Regulierung für Kreditinstitute beschäftigt unzählige Beamte und verschlingt allein im heimischen Bankensektor 6,7 Milliarden Euro. 93 Prozent der professionellen Anleger sehen die Regulierungen als Gefahr Nummer eins für die Weltwirtschaft. Schuld daran sei der Ausbruch der Finanzkrise 2008, die zur einer Überbetonung des Risikos geführt hat, waren sich Experten wie Produktivitätsberater A ­ lois Czipin, Raiffeisen-Bank-International-AG-Vorstand Karl Sevelda und Andreas Grünbichler, Vorstand der Wüstenrot Versicherungs-AG, beim Czipin Cercle in Wien einig. Der Titel des Abends: „Regulierung – Fluch oder Segen für die Produktivität?“. Für die Experten ist der einzige Ausweg eine Reduktion von Regulierungsvorschriften auf ein vernünftiges Maß, Optimierung der internen Reportingsysteme und die Minimierung der Komplexität eigener Prozesse. Sevelda stellte fest, dass man bei der Regulierung über das Ziel hinausgeschossen ist und Banken Lasten aufgebürdet hat, die durch das Resultat nicht gerechtfertigt seien. STUDIE

NEWS

Starker Anstieg der Gehälter

Retail Erfolgreicher Zusammenschluss Banking 2020

Eine Arbeitsmarktstudie zum Finanz- und Rechnungswesen von Robert Half hat Einkommens- und Gehaltstrends in 16 Ländern analysiert und miteinander verglichen. Österreichische Mitarbeiter in diesem Bereich haben im europäischen Vergleich sehr gute Chancen auf mehr Gehalt. 39 Prozent beobachten in Österreich steigende CFO-Gehälter. 25 Prozent hierzulande rechnen sogar mit höheren Boni in diesem Jahr. Mit dieser Einschätzung liegen nur mehr Deutschland und England vor uns. Im internationalen Vergleich mit 16 Ländern schneiden Überseeländer mit ihren teilweise stark wachsenden Volkswirtschaften am besten ab. So rechnen etwa in Brasilien 58 Prozent der befragten CFOs mit steigenden Einkommen, in Neuseeland 60 Prozent und in Hongkong sowie China jeweils sogar knapp 70 Prozent.

Booz&Company und PricewaterhouseCoopers verkündeten ihren erfolgreichen Zusammenschluss. Alle aufsichtsrechtlichen Genehmigungen liegen vor und auch alle Bedingungen für ein Closing dieser Transaktion sind bereits erfüllt. Booz&Company ist nun offiziell ein Teil des weltweiten PWC-Netzwerks. Aus rechtlichen Gründen musste zudem auch ein Markenwechsel durchgeführt werden. Dabei ändert sich der Name von Booz&Company auf ­Strategy& und wird künftig neben dem PWCLogo zu finden sein. Klaus Hölbling, Managing Partner von Strategy&, freut sich auf die gemeinsame Zukunft und ist sich sicher, seinen Kunden eine noch bessere Beratung bieten zu können.

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STUDIE

PWC hat unter 560 Managern von weltweit führenden Finanzinstitutionen eine Studie durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass 70 Prozent der Befragten es wichtig finden, Auswirkungen globaler Trends auf den Bankensektor im Jahr 2020 zu berücksichtigen. Für Banken in Europa und den USA bleibt Compliance weiterhin eine der größten Herausforderungen, während in anderen Ländern Kunden- und Mitarbeiterzugewinn im Vordergrund stehen. Fast alle Manager sind sich einig, dass Innovation einer der entscheidenden Wachstumsmotoren sein wird. Laut Meinung der Manager werden sich bis 2020 immer mehr Großbanken durchsetzen. Entscheidend für den Erfolg im Jahr 2020 wird vor allem aktives Risikomanagement, Regulierung und Kapital.

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recht

Der VKI setzte durch, dass der EuGH ein österreichisches Verbot von Zahls präsenz weiter aus +++ Madoff blitzte mit Riesenklage gegen Bank Austria Schönherr berät América Móvil beim öffentlichen Übernahmeangebot für Te

EVENT

Preisregen für Kanzleien Binder Grösswang wurde von Chambers als „Austrian Law Firm of the Year“ ausgezeichnet. Grundlage für die Auszeichnung waren insbesondere die strategische Ausrichtung, herausragende Transaktionen und nicht zuletzt das exzellente Feedback aus dem Markt. Die Partner Michael Kutschera und Stefan Tiefenthaler nahmen den Preis in London entgegen. Die Kanzlei wurde ebenfalls von Chambers Europe in den Bereichen Banking and Finance an führende Stelle in Österreich gereiht. Bereits zum dritten Mal in Folge wurde Wolf Theiss bei den „European Women in Business Law Awards“ ausgezeichnet. Nach dem „Best in Austria Award“ und „Best in Croatia Award“ im vergangenen Jahr, gewinnt die Sozietät heuer in Österreich, Kroatien und Rumänien sowie einen weiteren Award für „pro bono“-Leistungen. Das kürzlich erschienene Rankingergebnis von The Legal 500 würdigte erneut die Expertise von Fellner, Wratzfeld und Partner in den Kategorien „Banking and finance“ und „Insolvency and corporate recovery“. NEWS

Vergleich mit VKI Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) und die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien (RLB NÖ-Wien) haben für rund 80 Kunden der RLB NÖ-Wien ein Angebot eines teilweisen Ersatzes von Schäden aus der Vermittlung von Beteiligungsverträgen an Schiffs- und Immobilienfonds durch die RLB NÖ-Wien erarbeitet. Die RLB NÖ-Wien bietet ihren Kunden, die sich durch die Vermittlung einer Reihe von Schiffs- oder Immobilienfonds, die in Schieflage geraten sind, geschädigt sehen, deshalb an, ohne Anerkennung einer allfälligen Rechtspflicht bis zu 30 Prozent der jeweils erlittenen Schäden zu bezahlen. Auch mit der BKS fand man diesbezüglich einen Vergleich. Für die dort rund 125 betroffenen Kunden gelten die gleichen Bedingungen.

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EVENT

Vernissage von Taylor Wessing Taylor Wessing luden in Kooperation mit der Universität für angewandte Kunst Wien zur Vernissage im Büro am Wiener Schwarzenbergplatz. Um der Kunst auch optisch mehr Raum im Arbeitsleben zu verleihen, zeigt die international tätige Wirtschaftssozietät bereits seit einiger Zeit einen Zyklus von Dauerausstellungen. Als neuer Kooperationspartner konnte nun die Universität für angewandte Kunst Wien, Abteilung Malerei, gewonnen werden. Gemeinsam lud man zur ersten Vernissage. Bewundert wurden die Werke der jungen Künstler Vika Prokopaviciute und Manuel Asentic am Eröffnungsabend vor mehr als 100 Gästen, darunter namhafte Vertreter aus Wirtschaft, Kunst und Kultur. NEWS

Scout24Gruppe expandiert Binder Grösswang berät die Scout24-Gruppe beim Erwerb des österreichischen Immobilienportals Immobilien.net. Mit dieser Übernahme baut die Scout24-Gruppe mit Sitz in Deutschland ihre Investition in Österreich aus und setzt ihren Wachstumskurs fort. Seit mehr als zwei Jahren ist ImmobilienScout24 mit der Plattform in Österreich aktiv. Es vereinen sich zwei der führenden Onlineportale zu der größten und am schnellsten wachsenden Immobilienplattform Österreichs in Bezug auf die Anzahl der Kunden. Gemeinsam verzeichneten die beiden Plattformen zuletzt rund 1,6 Millionen Besuche monatlich. Die Akquisition gehört zu den größten Übernahmen in der Geschichte der österreichischen Onlinebranche. Über den Kaufpreis wurde jedoch Stillschweigen vereinbart.

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on Zahlscheinentgelten stützt +++ Fiebinger Polak Leon Rechtsanwälte bauen ihre InternetAustria ab +++ PHH berät Personaldienstleister APS Group bei Übernahme von Eurojobs +++ t für Telekom Austria +++ Wolf Theiss berät bei Helvetia-Basler-Übernahme in Österreich NEWS KOLUMNE Albert Birkner Managing Partner CHSH

DBJ beraten Frauenthal Die M&A Experten von Dorda Brugger Jordis haben die börsennotierte Frauenthal-Gruppe beim Erwerb von 100 Prozent der Anteile an der ÖAG AG beraten. Die ÖAG AG, als Nummer drei am österreichischen Markt, gehört zu den führenden heimischen Großhandelsunternehmen für Sanitär- und Heizungsprodukte. Mit ihrem Kauf treibt die Frauenthal Holding AG den Ausbau ihrer Division für Sanitär- und Heizungsgroßhandel weiter voran. Bisheriger Alleineigentümer der ÖAG AG

war der britische Sanitärgroßhandelskonzern Wolseley. Andreas Mayr und seine Partnerkollegen haben ebenfalls das an der Börse in Schanghai gelistete chinesische Unternehmen Sany Heavy Industries (Sany) bei einer komplexen wechselseitigen Beteiligungstransaktion mit Palfinger AG beraten. Sany geht mit Palfinger damit eine strategische und gegenseitige Beteiligung (Cross-Shareholding) betreffend deren Hub- und ZugTechnologie-Sparte ein.

NEWS

Buwog, Herz und ÖIAG Diese drei Kunden wurden von Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati (CHSH) beraten. Die Herz-Gruppe wurde bei der Übernahme der börsennotierten Hirsch Servo AG unter der Leitung von Thomas Trettnak beraten. Die Immofinanz AG und die Buwog AG wurden beim Börsengang der Buwog in kapitalmarkt- und finanzierungsrechtlichen Aspekten beraten. CHSH hat den Kapitalmarktprospekt für das Listing der Buwog-Aktien in Frankfurt, Wien und Warschau erstellt sowie bei der Emission des 260-Millionen-Euro-Wandelschuldverschreibung der Buwog beraten. Darüber hinaus war CHSH für die Koordination der Börsennotierungen in Wien, Frankfurt und Warschau verantwortlich und hat die Immofinanz AG bei einer Überbrückungs­finanzierung beraten. Beim Syndikatsvertrag mit América Móvil wurde die ÖIAG unter der Leitung von Edith Hlawati beraten.

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Marktmissbrauch Am 12. Juni 2014 wurde als Reaktion der Europäischen Union auf die Finanzkrise die Marktmissbrauchsverordnung (MAR) im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht. Die MAR bringt eine Reihe von grundlegenden Änderungen zu Ad-hoc-Publizität, dem Insidertatbestand, zu Marktmanipulation sowie Directors’ Dealings. Neu sind Bestimmungen zu Marktsondierung und weitreichende Offenlegungspflichten. Die MAR tritt am 3. Juli 2016 in Kraft. Relevante Themen der KapitalmarktCompliance werden durch die MAR in Form der direkt anwendbaren Europäischen Verordnung geregelt. Das ist bemerkenswert, spricht dadurch der europäische Gesetzgeber doch den Mitgliedstaaten die Kompetenz ab, diese Themen mitgliedsstaatlich zu regeln. Die MAR hat einen weiten Anwendungsbereich: Auch Emittenten von Finanzinstrumenten in MTFs und OTFs müssen etwa unter der MAR Ad-hocMeldungen und Directors‘-DealingsMeldungen erstatten sowie Insiderverzeichnisse führen. Bisher galt dies nur für Emittenten auf geregelten Märkten. Verstöße gegen die MAR werden streng geahndet. So können am Umsatz des die MAR Übertretenden bemessene Verwaltungsstrafen verhängt werden. Mit „naming and shaming“ werden Strafentscheide veröffentlicht. Die bis zum 3. Juli 2016 umzusetzende Richtlinie für Insiderhandel und Marktmanipulation sieht weitreichende strafrechtliche Sanktionen vor. a.birkner@derboersianer.com

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Bürokratische Machtübernahme Finanzunternehmen müssen der bürokratischen Machtübernahme entgegenwirken, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wie man bei der Implementierung der unzähligen Vorschriften effizienter werden kann, erklären Experten. AUTOR THOMAS MÜLLER FOTO BMF

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ir sind mit einem regulatorischen Tsunami konfrontiert“, hat Mathias Bauer, damals noch Chef der Raiffeisen KAG, vor einem halben Jahr anhand eines drastischen Bildes geklagt und damit wahrscheinlich nicht nur den Kolleginnen und Kollegen aus der Fondsbranche aus der Seele gesprochen. Die gesamte Finanzwelt hat seit dem Beinahe-Infarkt von 2008 und einer Reihe von Rettungspaketen mit der allergischen Reaktion der Nationalstaaten und der Europäischen Union umzugehen, die ihr Heil in der Regulierung suchen. Einer überschießenden Regulierung, die dem Anleger nichts bringe und nur Kosten verursache, wie regelmäßig von Branchenverbänden kritisiert wird. Freilich bisher ohne großen Erfolg. Was also tun? Bei der Raiffeisen KAG wurde erst unlängst bekanntgegeben, dass es zu einer „Verschlankung“ der Struktur kommen werde und aus sieben Unternehmensbereichen drei werden. Die Fortführung der bisherigen Teilgesellschaften sei „insbesondere in Hinblick auf den permanent steigenden Regulierungsaufwand in

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der Finanzindustrie nicht mehr wirtschaftlich“, erklärte der nunmehrige Vorstand Michael Höllerer die Maßnahme. Beim Mitbewerber Erste Asset Managment wurden in der jüngsten Vergangenheit Fonds mit ähnlicher Anlagestrategie zusammengelegt, kleine Fonds wurden geschlossen. Im direkten Zusammenhang mit neuen Vorschriften will man das aber nicht sehen. „Die Kostenstruktur hat sich in den letzten Jahren wenig verändert. Allerdings wurden innerhalb der Gesellschaft die Bereiche Risk-Management und Compliance durch Ressourcen aus dem Investmentbereich verstärkt“, sagt Managing Director Paul Severin.

Restrukturieren liegt im Trend Verschlankung, Umstrukturierung, Optimierung: Das sind die beliebtesten PR-Begriffe, wenn es um Kostenreduktion und letztlich Stellenabbau geht. Davon können auch börsennotierte Unternehmen wie Zumtobel AG, Bene AG, Lenzing AG, Wolford AG oder

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und welche technischen Systeme betrofRaiffeisen Bank International AG ein Lied fen sind, sind weitere Fragen. Neue Datasingen. Warehouses sollten kompatibel zu den neuDas mag zum einen daran liegen, dass die esten Anforderungen gestaltet werden, in Strukturen zuvor tatsächlich ein reges EiAbschaltsysteme sollte nicht weiter invesgenleben entwickelt haben und es höchst tiert werden.“ Dabei komme die bewusste an der Zeit war, sie zurückzustutzen. Oder Bearbeitung von Daten im eigenen Haus zum anderen an den steigenden Kosten für günstiger als eine vollständige ExternalisieSteuer- und Rechtsabteilungen, die parallel rung an IT-Dienstleister. Im Trend liege dazu den Regulierungsmaßnahmen boomen her auch die Investition in die Erneuerung und dann für die eigentliche operative TäAlois Czipin der eigenen IT-Systeme, um die große Antigkeit weniger Ressourcen übrig lassen. zahl interner und externer Ad-hoc-Anfragen bewältigen zu können. „Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Banken etwa in den Filialen Personal reduzieren und dafür in der Zentrale die Rechtsabteilungen aufstocken“, bestätigt Alois Czipin, der Unternehmen bei der „Nicht alles ist unumgänglich“ Produktivitätssteigerung berät. „Das Verlangen nach immer neuen Berichten, Auswertungen und Statistiken beschäftigt inzwischen Die größten Einsparungen lassen sich aber laut dem BCG-ExperHeerscharen an Beamten, bringt in vielen Fällen aber eher Pflichtten durch ein gezieltes „Challengen“ von Budgetabschätzungen aufgaben als Erkenntnisgewinne.“ Auf bis zu einer Milliarde Euro erzielen: „Nicht alle Projekte, die unter dem Titel ‚Regulatorische pro Jahr schätzt der Berater die Kosten, die die neuen Vorschriften Anforderung‘ eingereicht werden, sind tatsächlich unumgänglich. seit 2008 in Österreich verursacht haben. Doch ist Restrukturierung Ein kürzlich zu diesem Thema abgeschlossenes Projekt konnte hier der Weisheit letzter Schluss? Die Automatisierung sei der wichdurch Nutzung der BCG Regulatory Database etwa 40 Prozent der tigste Schritt, um diese Kosten abzufedern, rät Czipin: „Bei laufenursprünglichen Budgetschätzungen einsparen.“ Dabei werden Reden Regulierungen muss der manuelle Ad-hoc-Eingriff auf ein Migularien nach Produktkategorien und Regionen gefiltert und deren nimum reduziert werden. Im Bankenbereich ist die Auswertung des Reifegrad und der Implementierungsaufwand eingeschätzt. Kreditportfolios das beste Beispiel dafür. Das funktioniert im Idealfall Einen weiteren Effekt der Regulierung haben die Unternehmensaus dem System heraus. Oder alles, was mehr als einmal durchgeberater von Roland Berger in ihrem aktuellen „Corporate & Investführt wird, wie die sogenannten Stresstests.“ ment Banking Outlook“ identifiziert. Denn die Vielzahl der nationalen Vorschriften habe zu einer „Balkanisierung“ geführt, bei der die Nationalstaaten versuchen, die lokalen Niederlassungen von den Chance auf Wettbewerbsvorteile Mutterkonzernen rechtlich stärker zu trennen. Folglich werde im Investment-Banking die Regionalisierung und Dezentralisierung Dass die Reaktion auf Regulierungen ein weltweites Thema ist, als Gegenbewegung zur Globalisierung wieder zunehmen, so die zeigt die Ende 2013 veröffentlichte Studie „Global Risk 2013–2014: Prognose. Breaching the Next Banking Barrier“ der Boston Consulting Group Im kleinen Österreich sei indessen im Massengeschäft der Retail(BCG). Dafür wurde der Zustand und die Performance von rund banken noch das meiste an Effizienzsteigerung zu holen, meint 320 Retail- und Investmentbanken untersucht, die zusammen 90 Alois Czipin: „Hier sind die Personalkosten am höchsten, und durch Prozent aller Bankaktiva weltweit abdecken. Allein in Europa bedie Standardisierung von Prozessen kann viel manuelle Arbeit einfanden sich damals mehr als 60 neue Gesetzesinitiativen zur Bangespart werden.“ Bei den Mitarbeitern liege auch der Schlüssel zur kenregulierung in Vorbereitung. Die BCG-eigene Datenbank („BCG Steigerung der Kundenrentabilität: „Es ist schon lange her, dass Regulatory Database“) umfasst mehr als 1.200 regulatorische Anmich ein Bankberater aktiv angesprochen hat und ein Produkt anforderungen weltweit. Nachdem aus der Risikovorsorge keine nengeboten hat. Die Banken müssen es außerdem schaffen, mehr Benenswerten Einsparungen mehr zu erreichen seien, müssen die Begeisterung der Mitarbeiter für das Unternehmen zu erreichen. Darin triebskosten reduziert werden, lautete eine der Schlussfolgerungen sehe ich noch Potenzial.“ Tatsächlich lag 2013 die Kundenrentabider Studie. Da die Belastungen die gesamte Branche gleichzeitig lität laut aktuellen Zahlen von A.T. Kearney mit 586 Euro pro Kunde betreffen, könne der Umgang damit sogar zu Wettbewerbsvorteilen in Österreich unter dem europäischen Schnitt, Tendenz fallend. Die führen, sagt Michael Widowitz von BGC in Österreich: „Dazu gehört im Mai vom Steuerberatungskonzern PWC veröffentlichte Studie unter anderem eine bewusste Entscheidung, wann Regularien kon„Retail Banking 2020“ empfiehlt ebenfalls beim Vertrieb anzusetzen kret genug sind, um ihre Implementierung zu beginnen. Wie wichtig und etwa an einer „Neugestaltung des traditionellen Modells der eine State-of-the-Art-Lösung im Vergleich zu einem „Quick Fix“ ist

Automatisierung ist der wichtigste Schritt.

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wickelt und werden kaum noch ausgebaut. Im Bereich Auflösung und Abtrennung sind hingegen gerade die ersten Schritte gesetzt, hier ist noch mit einem deutlichen Ausbau zu rechnen. Beim Thema Verhalten Mehr Regulierung denn weniger und Transparenz laufen derzeit zahlreiche Implementierungen, es werden aber auch Was die „Reduktion des Regulierungsnoch Regelungen ergänzt und detailliert.“ wahns auf ein vernünftiges Maß“ angeht, Auf die Branche kommt also noch einiges wie sie Czipin fordert, so ist er selbst nicht zu, allein schon die neue europäische Aufbesonders optimistisch: „Die FinanzbranMichael Widowitz sicht wird zusätzliche Kosten verursachen. che sollte sich keine falschen Hoffnungen machen. Ihre Lobbying-Power ist derzeit nicht gerade groß.“ Vor Da ist es fast schon ein kleiner Erfolg für die heimischen StandesIllusionen in dieser Hinsicht warnt auch Michael Widowitz von vertreter, dass Ende Juni das umstrittene Alternative InvestmentBCG, denn die Zahl der regulatorischen Vorschriften nehme nach fonds-Manager-Gesetz (AIFM), das den Vertrieb von alternativen wie vor deutlich zu, wenngleich langsamer als noch vor drei Jah- Investmentfonds regelt, bereits weniger als ein Jahr nach dem Inren. Allerdings verlagern sich die Schwerpunkte: „Die wesentlichen krafttreten vom österreichischen Nationalrat wieder entschärft wurNeuerungen zum Thema Finanzstabilität sind schon sehr weit ent- de. Allzu oft wird das in nächster Zeit nicht vorkommen. Bankfiliale“ zu arbeiten. Nicht fehlen sollte auch eine Vereinfachung des Geschäftsund Betriebsmodells.

Die Schwerpunkte verlagern sich.

Arbeitsplätze schaffen. Österreichs Industrie sichert direkt und indirekt 2,4 Millionen Jobs. Die Menschen und die Unternehmen brauchen eine Entlastung bei den Arbeitskosten. Eine Vermögensbesteuerung aber würde heimische Arbeitsplätze vernichten. Foto: dieindustrie.at/Mathias Kniepeiss

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poli tik

Frage des Quartals

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er neue Aufsichtsratschef der Österreichischen Industrieholding (ÖIAG) Siegfried Wolf kritisiert an der österreichischen Wirtschaftspolitik, dass „Arbeit nicht mehr leistbar ist“ und schlägt damit in dieselbe Kerbe wie zahlreiche heimische Topmanager vor ihm. DerBörsianer hat sich bei den österreichischen Parlamentsparteien, mit Ausnahme der ÖVP, die mehrere Anfragen unbeantwortet ließ, umgehört und nach ihren Ideen zur E ­ ntfesselung der heimischen Wirtschaft befragt.

SPÖ

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FPÖ

Christoph Matznetter, Wirtschaftssprecher

Herbert Fuchs, Finanzsprecher

Gleich vorweg: Der österreichische Wirtschaftsstandort ist gut aufgestellt. Unsere Betriebe sind weltweit hochkompetitiv, selbst wenn hochrangige Vertreter der Wirtschaftskammer Gegenteiliges propagieren. Zur Standortverbesserung braucht es Intensivierung bestehender Stärken sowie wachstumsstimulierende Maßnahmen. Gründe für die hervorragende Qualität heimischer Betriebe sind das Know-how der Facharbeiter und die gute duale Ausbildung der Lehrlinge. Wir müssen das Image der Facharbeiter verbessern und das Ausbildungssystem durchlässiger gestalten. Neue wirtschaftspolitische Ansätze werden sich auf die Entlastung des Faktors Arbeit – sprich Senkung der Lohnnebenkosten sowie des Eingangssteuersatzes, integrierter Steuer- und Sozialversicherungstarif – konzentrieren müssen; andererseits müssen zielgerichtete Investitionsbegünstigungen für Innovation und Kreativität und für regionale Nahversorgung geschaffen werden, damit Betriebe nicht nur gegründet werden, sondern langfristig bestehen und wachsen können. spoe@derboersianer.com

Mit einer Abgabenquote von über 45 Prozent und einer Ausgabenquote von über 51 Prozent des BIP liegen wir EU-weit beziehungsweise weltweit im negativen Spitzenfeld. Die derzeitige Struktur des österreichischen Steuerund Abgabensystems belastet den Faktor Arbeit extrem hoch. All das bremst Österreichs Wachstum und bedroht unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit. Eine umfassende Entlastung des Faktors Arbeit muss ein zentraler Anknüpfungspunkt einer Strukturreform sein. Kernelemente einer solchen Reform sind die Harmonisierung von Sozialversicherungs- und Lohnsteuerbemessungsgrundlage, die vereinheitlichte Einhebung von Lohnsteuer und Sozialversicherung, die Senkung der Lohnnebenkosten, die Zusammenlegung von Sozialversicherungsträgern und ein neuer Tarif, der insbesondere kleinere und mittlere Einkommen entlastet. In dem Zusammenhang ist auch die Zwangsmitgliedschaft zur Arbeiterkammer zu überdenken, die jährlich 700 Millionen Euro an Lohnnebenkosten verursacht. Darüber hinaus muss die Wirtschaft von der überbordenden Bürokratie entlastet werden.

fpoe@derboersianer.com

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Politik

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Wie lässt sich die heimische Wirtschaft entfesseln? So denken unsere heimischen Parteien über den Standort Österreich.

GRÜNE

TEAM STRONACH

NEOS

Ruperta Lichtenecker, Abgeordnete d. Nationalrats

Kathrin Nachbaur, Klubobfrau

Matthias Strolz, Klubobmann

Wir brauchen einen modernen Wirtschafts-

Man muss die Unternehmer arbeiten lassen

Die Menschen brauchen mehr Luft zum At-

und Wissensstandort Österreich: Die Grünen

und die Bürokratie auf ein vernünftiges Niveau

men, der Steuer- und Abgabendruck ist viel

setzen auf Investitionen in die Zukunft, moder-

zurückfahren. Konzerne und große Unterneh-

zu hoch. Den Leuten bleibt zu wenig Netto

ne Infrastruktur, ein zeitgemäßes Steuersys-

men können abwandern, kleinere aber nicht.

vom Brutto. Aber auch die Unternehmen

tem und sinnvolles Sparen. Dazu gehört Büro-

Wenn man ihnen mehr Netto vom Brutto

selbst haben darunter zu leiden: Wenn einem

kratieabbau und Entlastung der Unternehmen

gönnt, sie von Kammerzwängen befreit und

Arbeitnehmer bei einer Gehaltserhöhung

durch Vereinfachung von Regelungen und

die Gewerbeordnung entrümpelt, werden sie

von brutto 2.400 Euro auf 2.500 Euro netto

Vorschriften. Wir sind für eine Bildungsof-

vielleicht sogar jemanden einstellen! Wir müs-

nur 52 Euro übrig bleiben, der Personalkos-

fensive: Reformen im Bildungswesen von

sen unsere tüchtigen Unternehmer und Arbei-

tenzuwachs für das Unternehmen aber bei

Kindergärten über Schulen bis zu Lehrlings-

ter nur arbeiten lassen und damit aufhören, ih-

130 Euro liegt, dann läuft etwas falsch. Na-

ausbildung und Universitäten, Stärkung der

nen ständig bürokratische Prügel vor die Füße

türlich brauchen wir eine Steuerreform, um

Grundlagenforschung und der Forschungs-

zu werfen und sie mit der Steuerlast zu erdrü-

die Abgabenquote zu senken. Eigentlich

infrastruktur durch eine Forschungsoffensive.

cken. Runter mit Steuern, sowohl die Einkom-

sofort. Doch dafür braucht es entschlossene

Zukunft sichern heißt für uns Investitionen in

menssteuern als auch die Firmensteuern. Ös-

Reformen: im Sozialbereich für ein enkelfit-

Umweltschutz und Energiewende, das schafft

terreich ist Rekordhalter bei Subventionen. Wir

tes Pensionssystem, beispielsweise mittels

zukunftsorientierte Arbeitsplätze und die Ent-

sollten eher zulassen, dass man Wagniskapital

„Pensionsautomatismus“, im Föderalismus

lastung des Faktors Arbeit. Die Kosten für Ar-

sofort abschreibt im Falle von Verlusten, nicht

beispielsweise mit einer ernsthaften Diskus-

beit im Rahmen einer aufkommensneutralen

wie jetzt innerhalb von sieben Jahren. Unter-

sion über eine Steuerhoheit der Länder und

ökologisch-sozialen Steuerreform müssen ge-

nehmensgründungen müssen durch einen

einer Beseitigung von Doppelgleisigkeiten.

senkt werden. Zur Unterstützung von Unter-

One-Stop-Shop zu erledigen sein. Wir setzen

Und nicht zuletzt bei der Bildung: Eine drei-

nehmen braucht es moderne Finanzierungs-

uns auch ein für einen Stopp der Verteuerung

fache Schulautonomie, pädagogisch, finanzi-

modelle wie Crowdfunding. Zuletzt sind wir

der Strompreise durch Finanzierung von Öko-

ell und personell, soll die Talente jedes ein-

für eine Infrastrukturoffensive betreffend den

stromsubventionen. Durch hohe Strompreise

zelnen Kindes entfalten. So kann zunehmend

Ausbau von Breitbandnetzen, Energienetzen

werden mehr Arbeitsplätze vernichtet, als

der Unternehmergeist in Österreich geför-

und einer zeitgemäßen Verkehrsinfrastruktur.

durch Green Jobs je entstehen können.

dert werden.

gruene@derboersianer.com

teamstronach@derboersianer.com

neos@derboersianer.com

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pro contra

Social Media für Investoren

contra

pro

Diana Neumüller-Klein, Leitung Kommunikation und IR, Strabag SE

Martin Theyer, Director Strategie, Kommunikation und IR, AT&S AG

Social Media für Investoren Bindet unnötigerweise Ressourcen

Dient Vernetzung und Austausch

Als ich vor drei Jahren mit Twitter Schluss gemacht habe, war die Als ich 2010 zur AT&S kam, war ich schon damals davon überzeugt, Online-IR-Welt noch eine andere: Nur zwei ATX-Unternehmen dass soziale Plattformen die Art und Weise, wie Unternehmen oder wandten sich über Social Media an die Investorenschaft. Dass sich deren Sprecher kommunizieren, grundlegend verändern werden. das ändern würde, war aber bereits absehbar: International nutzen Um die Chancen, aber auch die Risiken, die sich aus dem Umgang heute laut einer NIRI-Studie mehr als 70 Prozent der Unternehmen mit den neuen Medien ergeben, besser abschätzen zu können, habe Twitter für die IR-Kommunikation. In den USA hat die Börsenaufich mich damals mit Profis wie Josef Broukal ausgetauscht und viel sicht SEC Social Media sogar als Kanal für die Veröffentlichung wegelernt. In den Gesprächen wurde mir klar, dass es, um erfolgreich sentlicher Information freigegeben. Und aus einer von Scholdan & zu sein, ein schlüssiges Konzept braucht, das nachhaltig Mehrwert Company durchgeführten Umfrage geht hervor, dass bereits 40 Profür die Teilnehmer schafft. Daher haben wir uns entschieden, die zent der heimischen Börsennotierten auf Twitter in der IR aktiv sind. Kommunikation mit unseren Stakeholdern im Bereich Investor- und Für die reine PR-Nutzung fielen auch mir sehr viele gute ArgumenPublic Relation zu bündeln. Wir wollten Mehrwert durch interakte ein. Zudem erreicht man die Privaten damit über einen neuen tiven Austausch und Insights schaffen. Uns war klar, dass es sich Weg. Gleichwohl: Zwischen mir und Twitter, Facebook und Co nicht um ein kurzfristiges Feuerwerk, sondern um einen bewussten sind vorerst keine neuen Bande zu erwarten. Denn ob Social Meund nachhaltigen Aufbau neuer Kommunikationswege, aber auch dia bei den Institutionellen ankommt oder nicht, ist die eine Sache. Techniken handelt und dass dies intern sowohl vom Vorstand als Ob man dieses Kommen überhaupt wollen soll, eine andere. Wenn auch von den Mitarbeitern mitgetragen werden muss. etwa Plattformen nicht bei allen anzusprechenden Gruppen freiZusätzlich war und ist es immer noch eine Herausforderung, auf geschaltet sind, könnten sich Informationsasymmetrien ergeben. die unterschiedlichen Kulturen und Rahmenbedingungen vor alAußerdem handelt es sich um Dialogmedien. Analysten sind aber lem im Bereich soziale Medien einzugehen. Trotz eines steinigen nicht bekannt dafür, sich gern in die Karten schauen zu lassen, also Weges haben sich die Mühen gelohnt. Nicht nur sind wir nach würde der öffentliche Dialog vermutlich ausbleiben. Die Zeit, die vier Jahren extern mit für uns wichtigen Meinungsbildern, der Kanäle zu beobachten, müssten die Kapitalmarktteilnehmer und die interessierten Öffentlichkeit, aber auch Analysten und InvestoIR-Abteilungen trotzdem investieren. ren gut vernetzt, sondern auch intern haben einige Mitarbeiter All dies bindet unnötigerweise Ressourcen. Angesichts der Tatsadas Konzept weiterentwickelt. Damit ist unser Plan aufgegangen, che, dass fast ein Fünftel aller Zugriffe auf soziale Plattformen und Medien als das zu die Websites der österreichischen notierten verstehen, was sie sind: eine Möglichkeit, Unternehmen über mobile Geräte erfolgt, sich auszutauschen und zu vernetzen und, aber etwa die Hälfte dieser Seiten gar nicht über herkömmliche Kommunikationswege mobilfähig ist, lassen Sie uns unsere Zeit hinaus, Bedürfnisse und Anliegen der Mitund unser Geld lieber in ein Upgrade dieser glieder besser verstehen und bestenfalls Websites investieren. lösen zu können. Diana Neumüller-Klein

All dies bindet unnötigerweise Ressourcen.

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So residiert die BDO Austria

Der Empfang Bevor es in die höheren ­Etagen geht, werden ­die Kunden am Empfang begrüßt. STECKBRIEF BDO AUSTRIA Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs­gesellschaft Kohlmarkt 8–10 1010 Wien

Der Geschäftsführer Peter Bartos ist nicht nur ­leidenschaftlicher ­Wirtschaftsprüfer und ­Steuer­berater, in seiner Freizeit spielt der Geschäftsführer zum Ausgleich auch gern Tennis.

Im Jahr 1962 von Walter ­Stauffer als Auxilia Treuhand gegründet, wurde das ­Unternehmen 1994 Mitglied des internationalen Netzwerks der BDO. Heute arbeiten weltweit 56.400 Experten in 144 Ländern und ­österreichweit 440 Experten. www.bdo.at

Der Besprechungsraum In angenehmer Atmosphäre diskutieren die Mitglieder des BDO-Management-Boards Hans Peter Hoffmann, Peter Bartos, Helmut Kern und Andreas Thürridl über Aktuelles.

Das Entree

Der Gang Wenn es im Büro einmal zu eng wird, gibt es genügend Plätze, an denen sich die Mitarbeiter für Gespräche zurückziehen können.

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Passend zum Kohlmarkt, erinnert der ­Eingangs­bereich an die New Yorker Upper Eastside.

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Das Büro Das lockere Arbeitsklima unter den ­Mitarbeitern sorgt für gute Laune und hilft bei so manch schwieriger Entscheidung.

Das Kreativzimmer Um unkonventionellen und ­innovativen ­Ideen Platz zu geben, wurde das ­Kreativzimmer geschaffen. Hier beraten sich die Kollegen gern zu neuen Produkten und Strategien.

Der Innenhof Der Atriumhof wird regelmäßig für viele Events genutzt. Die Fußball-WM wurde dort jedoch leider nicht übertragen.

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Der Ausblick Auf der Dachterrasse entspannen die ­Mitarbeiter mit Blick auf den Stephansdom und die Peterskirche.

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por trät

Zehn Fragen an Karola Gröger

Welche Eigenschaften haben Sie dorthin gebracht, wo Sie heute sind? – Zielstrebigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Aus-

dauer, Geduld und positives Denken. Welchen Beruf würden Sie ausüben, wenn Sie nicht in der Finanzbranche tätig wären? – Schwierig, aber vermutlich

in der Tourismusbranche, jedenfalls als Dienstleister. Von welchen Quellen beziehen Sie Ihre Fachinformationen? – Kongresse, Konferenzen und Gespräche mit meinen Kollegen

aus dem Fondsmanagement und der Industrie. Welchen Teil lesen Sie in Ihrer Zeitung zuerst? – Die Wirt-

schaftsseiten. Wenn ich nicht gerade arbeite, verbringe ich meine Zeit am liebsten mit? – Mit meinen mittlerweile erwachsenen Töchtern. Bei welchem Investment haben Sie sich richtig verzockt? – Corning, eine amerikanische Aktie des S&P 500, die ich in der

TMT-Bubble gekauft habe, aber immer noch besitze. Welches Vorurteil gegenüber dem Kapitalmarkt ­ärgert Sie am meisten? – Dass alle, die in der Finanzwirtschaft tätig sind,

t Leserpos

n@ redaktio com sianer. derboer

als „Verbrecher“ angesehen werden. Karola Gröger Director of Sales Austria

Was assoziieren Sie mit Gordon Gekko und dem Film „Wall Street“? – Damit verbinde ich Rücksichtslosigkeit und Gier.

M&G International Investments

Dieser Investor ist für mich eine Legende? – Dietrich MaDie Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlerin war fünf Jahre bei der

teschitz.

LGT Bank in Liechtenstein für das Privatkundengeschäft zuständig. Seit zwölf Jahren ist Karola Gröger nun schon für M&G in Österreich tätig und für den Ausbau der Marke in Österreich zuständig.

Besuchen Sie die Social-Media-Profile:

Champagner und Austern oder „a Eitrige und a 16erBlech“? – Darf’s denn auch Champagner mit einer „Eitrigen“ sein?

facebook.com/derboersianer

twitter.com/derboersianer

youtube.com/derboersianer

Impressum: Verlag / Medieninhaber: Wayne Financial Media GmbH (FN: 399197 f, HG Wien), Bösendorferstraße 4 / Top 20, A-1010 Wien, Telefon: +43 (0) 1 920 523 4, Fax: +43 (0) 1 954 433 2, E-Mail: office@waynemedia.at, Web: www.waynemedia.at; Geschäftsführer: Michael Berl, Dominik Hojas; Chefredakteur / Herausgeber: Dominik Hojas, d.hojas@derboersianer.com; Redaktion: Raja Korinek, Martin Kwauka, Thomas Müller, Valentina Stark, Lukas Sustala, Barbara Ottawa, Hans Weitmayr, Robert Winter; Anzeigenverkauf: Michael Berl, m.berl@derboersianer.com; Fotos: Clemens Bednar, beigestellt; Lektor: Armin Baumgartner, a.baumgartner@derboersianer.com; Grafik: Titanweiß Werbeagentur GmbH; Druckerei: Ferdinand Berger und Söhne GmbH (10.000 Stück); Leserbeirat: Heinz Bednar, Edi Berger, Stefan Böck, Diana Klein, Bernhard Grabmayr, Fritz Mostböck, Robert Pejhovsky, Wilhelm Rasinger; Kursdaten: Interactive Data und Sales Xp GmbH, Schlusskurse vom 30.06.2014, keine Gewähr für die Richtigkeit der Daten; Aus Gründen der Textökonomie verzichten wir auf geschlechtsspezifische Formulierungen.

Die nächste Ausgabe erscheint um den 09. Oktober 2014. Bis dahin täglich: www.derboersianer.com DB_70_Porträt.indd 70

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