DerBörsianer, Ausgabe Nr. 06, 1. Quartal 2015
Wilhelm Celeda RCB-NEUAUSRICHTUNG
Hans Jörg Schelling
Heinz Bednar
SPIELWIESE FÜR SPEKULANTEN
VERFLIXTES SIEBENTES JAHR
D A S F A C H M A G A Z I N F Ü R D E N Ö S T E R R E I C H I S C H E N K A P I TA L M A R K T www.derboersianer.com ∙ 1. Quartal 2015 ∙ 12 Euro
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Rankin
POLITIK // 16
OS TEN CF S E B 0 DIE 5 RREICH IN ÖSTE
Politische Börsen
INVESTOREN // 24
Das polnische Exempel
STIFTUNGEN // 42
Ungeliebte Privatstiftungen
BANKEN // 66
Die digitale Geldrevolution
www.derboersianer.com
KARL-HEINZ STRAUSS
Der Ingenieur der Kursrakete Erfolgstrainer Peter Stöger im Interview: Geld schießt Tore! 72 AKTIENFORUM 18, 82 · BANKHAUS CARL SPÄNGLER 44 · BAWAG PSK INVEST 52, 70 · CMS REICH-ROHRWIG HAINZ 44 · COMGEST 71 · ERSTE GROUP BANK AG 20, 28, 67, 76 · FPÖ 18 · HYPO NOE GRUPPE 77 · JUPITER ASSET MANAGEMENT 70 · KAMES CAPITAL 20, 70 · KATHREIN PRIVATBANK 44 · MBANK 67 · MEINL BANK AG 60 · NEOS 18 · OBERBANK AG 38 · OMV AG 23, 64 · PORR AG 9 · PWC STRATEGY& 29 · RBI 27, 48 · RAIFFEISEN CENTROBANK AG 20, 48 · SCHÖNHERR 25 · SPÖ 18 · TELEKOM AUSTRIA AG 54 · UNICREDIT BANK AUSTRIA AG 57, 62, 76 · VALARTIS BANK AUSTRIA AG 20, 46 · VOESTALPINE AG 62, 64 · WIENER BÖRSE AG 18, 55
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DOMINIK HOJAS Chefredakteur DerBörsianer
Liebe Börsianer,
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AK 20, TIENF BA 28, ORUM NK 67, 25 76 18, 82 · SPÖ AG 60 · FPÖ · 18 · · TEL NEOS 18 BANK EKO 18 · HY HAUS PO · M AU OBERB NO CARL STR E IA ANK GR SPÄ UP AG NG LER 54 AG 38 PE 77 · UN ICR · OM · JUP44 · ED V AG ITE BAW IT AG R BA NK 23, 64 ASSET PSK AU STR · PO MA INVEST NA IA RR AG AG GE ME 52, 57, 9 62, · PW NT 70 · 70 CM 76 C · VAL STR · KA S REI AR ATE ME CH TIS GY S CA -RO BA & 29 PIT HRWIG NK AU · RB AL 20, HA STR I 27, 70 INZ IA · KAT 44 AG 48 · 20, RA · 46 IFFEISHREIN COMG · VO PR EST EST EN IVA ALP CEN TBA 71 · INE TRO NK ERS AG BANK 44 TE 62, · MB GROU 64 AG · WIE 20, ANK P BA NE 48 · 67 NK R BÖ SCH · ME AG ÖN RS INL E AG HE RR 18, 55
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Inte rvie w: Gel d sc hie ßt To re! 72
Politische Börsen (S. 16) haben kurze Beine. Oder nicht? DerBörsianer hat zum Jahresbeginn die Vertreter der heimischen Parteien mit den Forderungen der Kapitalmarktlobby konfrontiert und analysiert, wo sie miteinander können und wo sich Gräben auftun. Tiefe Gräben hat auch Raja Korinek bei den mittlerweile unbeliebten Privatstiftungen (S. 42) entdeckt, denn eine Änderung, geschweige denn ein Exit kann sich durch zahlreiche gesetzliche und steuerliche Änderungen als knifflig – und kostspielig – entpuppen. An einer digitalen Geldrevolution (S. 66) basteln hingegen die österreichischen Banken. Um gegen die Apples und Googles dieser Welt zu bestehen oder zumindest ihre Kosten zu senken, müssen die Institute von internationalen Vorbildern und Start-ups lernen. Wir haben auch etwas gelernt: über die präventive Wirkung der Bilanzpolizei (S. 30). Die Prüftätigkeit der OePR ist im April 2014 voll losgegangen und hat laut Insidern für Gewinnwarnungen bei den börsennotierten Unternehmen gesorgt. Auch in einem anderen Bereich, dem „Expec tation Management“ (S. 22), sind die Erwartungen an die gelisteten Unternehmen größer geworden, gilt es dabei doch, allein aus Selbstschutz, die Wirklichkeit für Investoren abzubilden. DerBörsianer des Quartals heißt dieses Mal Karl-Heinz Strauss. Ich habe den Ingenieur der Kursrakete (S. 08) mit einer Jahresperformance von 111 Prozent im Porr-Tower auf dem Laaer Berg zum Interview getroffen. Ein etwas anderes Interview hat hingegen Lukas Sustala mit Erfolgstrainer Peter Stöger (S. 72) und Fußballfanatiker Alfred Reisenberger geführt. Fazit: Geld schießt Tore! Ein Bullenjahr 2015 wünscht Ihnen
Dominik Hojas d.hojas@derboersianer.com
AD-HOC-MELDUNG Personalrochaden: Mit dem Abgang von Eva Marchart an der Spitze der RCB kommt es zu einem Wechsel in unserem Kolumnistenteam. Ab April wird ihr Nachfolger Wilhelm Celeda die Bankenkolumne übernehmen. Abschied nehmen heißt es auch von unserem Redakteur Hans Weitmayr. Er wird Chefredakteur von Forbes Österreich. Mit Sabine Mitterbacher und Valentina Stark im Bereich Marketing/Kommunikation vermelden wir intern Zuwachs.
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18.01.15 10:08
AUSGABE NR. 06
24 INTERVIEW
Der Ingenieur der Kursrakete.
LEITARTIKEL KARL-HEINZ STRAUSS 08 Wie es ihm gelang, am rutschigen Parkett der Wiener Börse zu glänzen, verrät DerBörsianer des vierten Quartals, Karl-Heinz Strauss, im Interview.
08
www.derboersianer.com/bilder POLITIK
16
Politische Börsen AKTIEN
22
Große Erwartungen INVESTOREN
24
CEE-Reportage: Das polnische Exempel AKTIEN
Präventive Bilanzpolizei
30
STIFTUNGEN
42
Ungeliebte
72
Privatstiftungen
INTERVIEW
Peter Stöger: Geld schießt Tore!
BANKEN
Die digitale Geldrevolution
66
FONDS
70
Gekommen, um zu bleiben
Agrana Beteiligungs-AG Aktienforum
INFO INDEX
Andritz AG
54 18, 82 64
Boston Consulting Group
69
Erste Group Immorent
76
BPV Hügel
60
ETF Securities
71
Bundesministerium für Finanzen 6
Finanzmarktaufsicht 30
Artemis 71
Buwog AG
FPÖ 18
Bank Austria Private Banking 23, 44
CA Immobilien Anlagen AG
FTC Capital
52
Bank BBVA
67
CHSH 60
Hypo NOE Gruppe
77
Bank Pekao
28
CMS Reich-Rohrwig Hainz
Immofinanz AG
57
Bankhaus Carl Spängler
44
Comgest 71
Jupiter Asset Management Kames Capital
Bawag PSK Invest
52, 70
Deloitte Österreich
BDO Austria
30, 58
Die Grünen
Berndorf Privatstiftung
44
62 10, 28 44 30, 58 18
Erste Group Bank AG 20, 28, 67, 76
70 20, 70
Kathrein Privatbank AG
44
Kepler Cheuvreux
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INDEX: AUSZUG VON UNTERNEHMEN IN DIESER AUSGABE
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INHALTSVERZEICHNIS
HANS JÖRG SCHELLING
42
MÄRKTE BÖRSENRADAR Aktuelle Stimmung der Investoren
14
BRANCHEN
MEINUNGEN
Darüber spricht man in den
HANS JÖRG SCHELLING 06 Finanzmarkt: Keine Spielwiese für Spekulanten
Branchen: Köpfe, Deals, News, Trends und Events.
BÖRSENWETTER 20 Entwicklung der Weltbörsen und Topempfehlungen der Analysten www.derboersianer.com/wetter
KURSE 32 Topperformer: Indizes, Aktien, Fonds und Anleihen www.derboersianer.com/kurse
MARKTGEFLÜSTER 33 Anleihen droht der Liquiditäts-Crash PORTFOLIO 38 Helmut Nuspl von der Oberbank AG im Interview STATISTIK Aktuelle Börsen- und Wirtschaftsdaten
40
RANKING 63 Die 50 besten CFOs in Österreich www.derboersianer.com/ranking
06
BANKEN 48
PHILIPP WACKERBECK AQR: Test bestanden, Probleme nicht gelöst
29
AKTIEN 54
WOLFGANG MATEJKA
32
IMMOBILIEN 56
Ausblick Wiener Börse
VERSICHERUNGEN 50 FONDS 52
BERATER 58
Keine Spielwiese für Spekulanten.
Der Börsianer .com MEISTGELESEN 1. Raiffeisen-Hameseder –Doppelgleisigkeiten sind bis 2017 beseitigt 2. Erste Group holt mit Bravek neuen Vorstand nach Wien
GÜNTER GEYER 50 Versicherungen im Wandel
3. Sanktionen – RBI zieht
SEITENBLICKE
HEINZ BEDNAR Das verflixte siebente Jahr
52
TOPINTERVIEWS
FUSSBALL 72 Peter Stöger: Geld schießt Tore!
MATTHIAS STIEBER Neun neue Nullen
54
ARCHITEKTUR 76 Die Baustellen der Banken
PETER BARTOS 58 Frauenquote in Aufsichtsräten?
ALLTAGS-CHECK 78 Die Kampagnen der Pensionsvorsorge
ALBERT BIRKNER Übernahmen – Made in Germany
60
BÖRSENTALK 80 Wo sich die Finanzbranche trifft
PETER FELSBACH Bewegte Bilder in der (Finanz-)Kommunikation
62
RECHT 60 KOMMUNIKATION 62
Aufmerksamkeit von US-Behörden auf sich
Lydia Bänziger „Biotech-Boom hält an.“ Lydia Bänziger von BB Biotech AG über das rasante Wachstum der vergangenen Jahre im Biotech-Sektor und die Wirkung bahnbrechender medizinischer Innovationen. Günther Artner „ATX-Unternehmen
PORTRÄT: 10 FRAGEN AN … 82 Aktienforum-GF Karl Fuchs
haben Hausaufgaben gemacht.“ Was sich seit der Finanzkrise 2008 bei den Unternehmen geändert hat und wo man nun als Anleger einsteigen sollte, analysiert der Erste-Group-Analyst.
KPMG Austria AG
44, 55, 59
PWC Strategy&
29
UniCredit Bank Austria
57, 62, 76
Mike Judith „Technologieaktien blei-
Liechtensteinische Landesbank 44
RBI
27, 48
Uniqa Insurance Group AG
79
ben ein Renner.“ Der Vi-
Matejka & Partner
Raiffeisen Centrobank AG
20, 48
Uniqa Östrerreich
50
zepräsident von DNB As-
20, 46
set Management philoso-
32
MBank 67
Raiffeisen Research
Meinl Bank AG
SBO 54
Vara Research
23
phiert über den jüngsten
Neos 18
Schelhammer & Schattera
VBV Vorsorgekasse AG
51
Tech-Höhenflug und zu-
Oberbank AG
Schönherr 25
Voestalpine AG
OePR 30
Soravia Group
VÖIG 52
OMV AG
SPÖ 18
Weber Rechtsanwälte
Taylor Wessing ENWC
26
Wiener Börse AG
Telekom Austria AG
54
Wiener Privatbank SE
Österreichische Post AG Porr AG
60 38 23, 64 22 9
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Valartis Bank Austria AG
48 56
62, 64 60 18, 55 20
künftige Megatrends. Weblinks werden in dieser Ausgabe mit einem → GELBEN BALKEN
markiert.
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MEINUNGEN
GASTKOMMENTAR
KEINE SPIELWIESE FÜR SPEKULANTEN
HANS JÖRG SCHELLING BUNDESMINISTER FÜR FINANZEN BMF Der 1953 in Hohenems geborene etriebswirt ist verheiratet und hat B zwei Töchter. Er war unter anderem Geschäftsführer der Möbelketten Leiner/Kika und XXXLutz sowie zuletzt Aufsichtsratschef der Volksbanken AG und der Pensionskassen AG der Sozialversicherung.
Finanzminister Hans Jörg Schelling über die Bedeutung des österreichischen Kapitalmarkts.
Wachstum und realwirtschaftliche Entwicklung benötigen einen funktionierenden und leistungsfähigen Finanzmarkt. Mein Ziel als Finanzminister ist es, für die wichtige Funktion des Kapi-
„Ich plädiere für weitere Börsengänge in Wien.“
dafür, dass es in Wien weitere Börsen-
HANS JÖRG SCHELLING
und tätigen wichtige neue Investitionen.
talmarkts ein verstärktes Bewusstsein
Stichwort Investitionen: Ich plädiere gänge gibt. Denn diese Aktiengesellschaften schaffen neue Arbeitsplätze Deshalb ist es essenziell, dass sich die
in der Bevölkerung zu schaffen und mit
Politik verstärkt für neue Börsengänge
aller Deutlichkeit festzuhalten, dass es sich nicht um eine
einsetzt. Noch sind für kleine und mittelständische Unterneh-
Spielwiese für Spekulanten handelt.
men in Österreich Auflagen, Restriktionen und Bürokratie zu
Wir alle sind nun gefordert, die kritische Stimmung ge-
hoch. Ich bin aber dafür, dass man auch diesen Unternehmen
genüber dem Kapitalmarkt zu verbessern – nicht nur die Po-
den Zugang zur Börse erleichtert. Vorstellbar ist das Schwei-
litik, sondern auch die Versicherungen, Banken, die Wiener
zer Modell, wo es auch Kleinstaktiengesellschaften gibt. Dar-
Börse und Medien wie DerBörsianer sollten hier ihren Beitrag
über könnte und sollte auch in Österreich diskutiert werden.
zum Wohle unseres Landes leisten. Gerade im Zusammen-
Im Zusammenhang mit der „Wertpapier-KESt“ möchte ich
hang mit den Ereignissen der Vergangenheit müssen wir uns
festhalten, dass in den vergangenen Jahren die Besteuerung des
bewusst sein, dass kein anderer Sektor eine derart zentrale
Vermögenszuwachses auf Fälle der gewinnbringenden Veräu-
und systemsichernde Rolle hat wie jener der Kreditwirtschaft.
ßerung von Wertpapieren unabhängig von deren Behaltedauer
Banken sind für das Funktionieren einer Volkswirtschaft un-
ausgedehnt wurde. Durch die Einbeziehung dieser Vermögens-
erlässlich. Unsere oberste Priorität war und wird daher auch
zuwachssteuer in das Kapitalertragssteuersystem konnte für
in Zukunft sein, das Bankwesen funktions- und leistungsfä-
Anleger ein transparentes, einfaches Besteuerungsregime eta-
hig zu halten.
bliert werden. Unter Hinweis auf die Einbeziehung der Wertpa-
Im aktuellen Regierungsprogramm haben wir ein Projekt
pierveräußerungsgewinne in die Kapitalertragsteuer konnten
aufgesetzt: die Mittelstandsfinanzierungsgesellschaft, mit
wir die Einführung einer klassischen Vermögenssteuer bisher
der wir gemeinsam mit den Banken einen neuen Kapitalmarkt
verhindern. Sollte dieses bewährte System nun infrage gestellt
aufbereiten. Das ist unbedingt notwendig, denn aufgrund der
werden, unterstützt man damit die Argumente der Befürworter
strengeren Reglements werden Banken künftig weniger Kre-
einer klassischen Vermögenssteuer.
dite vergeben können. Die Banken müssen Sicherstellungen
Klar ist: Wir müssen den österreichischen Wirtschaftsmo-
aufbringen und höhere Kapitalvorschriften einhalten. Die Po-
tor ankurbeln und weiterhin konsequent Schritte für einen
litik muss handeln, wenn es beispielsweise darum geht, Priva-
stabilen Finanz- und Kapitalmarkt setzen, damit wir auch 2015
te Equity oder Venture Capital zu aktivieren, denn es werden
die Herausforderungen bestmöglich meistern und die Krisen-
wieder Zeiten stärkerer Investitionen kommen.
festigkeit noch mehr verbessern können. n
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Stromkennzeichnung gem. § 78 Abs.1 und 2 ElWOG 2010 und Stromkennzeichnungs-VO 2011 für den Zeitraum 1.1.2013 bis 31.12.2013. Durch den vorliegenden Versorgermix fallen weder CO2-Emissionen noch radioaktive Abfälle an. 100 % der Nachweise stammen aus Österreich.
* Einmaliger, verbrauchsabhängiger Bonus – max. 4.667 kWh bzw. 350,00 Euro brutto – bezogen auf den Jahresverbrauch und den reinen Energiepreis (exkl. Grundpreis) ohne Netzkosten, Steuern und Abgaben für den Hochtarif des gewählten Produktes bei Erstanmeldung bis 31.1.2015. Anteilige Verrechnung bei einer Belieferungsdauer von unter 12 Monaten.
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KARL-HEINZ STRAUSS DER INGENIEUR DER KURSRAKETE
Wie es ihm gelang, auf dem rutschigen Parkett der Wiener Börse zu glänzen, verrät DerBörsianer des vierten Quartals, Karl-Heinz Strauss, im Interview mit DerBörsianer. TEXT DOMINIK HOJAS FOTO CLEMENS BEDNAR
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COVER
V
or fünf Jahren kam der ehemalige
Wir haben den Ingenieur der Kursrakete
Raiffeisen-Banker und Unterneh-
in seinem Büro im 19. Stock am Wiener
mer Karl-Heinz Strauss für viele
Laaer Berg, indem die dunkelgrüne Wand
überraschend als Vorstandschef zur Porr
noch an seine Strauss & Partner erinnert,
AG, dem damals drittgrößten Baukon-
zum Gespräch getroffen.
zern nach Strabag AG und Alpine Holding. Seither hat sich viel getan. Der Mann mit
Herr Strauss, eigentlich wollten Sie einst
dem festen Händedruck – was treffen-
Ihren Job nicht antreten. Warum? – Ich
derweise auf ein zupackendes, durch-
habe mit Strauss & Partner erfolgreich als
setzungsstarkes Wesen schließen lässt
selbstständiger Unternehmer gearbeitet.
– hat die älteste heimische Aktie wieder
Es fiel mir schwer, mir zu überlegen, an
börsenfit gemacht und mit einem Kurs
die Spitze eines Konzerns zu wechseln, in
plus von 111 Prozent 2014 die beste Per-
dem die Aktionäre zerstritten waren und
formance aufs Parkett gelegt. Die Kriti-
als zeitgleich die Baubranche als wachs-
ker hat der größte Einzelaktionär der Porr
tumsschwach galt, und im Gegenzug
AG damit Lügen gestraft und den Running
meine 100-prozentige Entscheidungs-
Gag anlässlich der Alpine-Pleite („Was ist
freiheit als Selbstständiger aufzugeben.
der Unterschied zwischen der Alpine und
Ich denke, Sie können als Unternehmer
der Porr? Ein Jahr!“) entkräftet. Aktu-
mein Zögern verstehen.
KARL-HEINZ STRAUSS VORSTANDSVORSITZENDER PORR AG Der 1960 geborene Vater von heute zwei Kindern s tudierte nach dem Abschluss der HTL für Tiefbau in Harvard, St. Gallen und Wien. Nach mehreren Stationen bei der RZB AG gründet er 2000 Strauss & Partner. Seit 2010 ist er Generaldirektor der Porr AG.
ell ist er dabei, mit der Porr AG, „Construction“, und der UBM, „Development“,
Was hat Sie zum Umdenken bewogen? – Das
zwei eigene „Pure Player“ zu schmieden.
Motiv war, zu zeigen, was in der Porr AG
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weisen, dass die Porr AG trotz der Alpine-Pleite und eines schwierigen Markt umfelds absolut kapitalmarktfähig war. Das ist uns mit dem Einritt in den deutschen, Schweizer und Luxemburger Kapitalmarkt gelungen. Seitdem haben wir im Oktober 2014 noch einen Bond zurückgezahlt und im April/Mai 2014 eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Der Porr-Boss möchte mit seiner Baufirma nicht zu den Größten, sondern zu den Besten der Welt gehören.
Die heimischen Banken haben sich 2013 zurückgehalten. Wer waren die Käufer? – Die
wirklich steckt. Dazu kam, dass sich die
es nicht beherrscht hat. Mit sehr guten
Käufer 2012, 2013 und 2014 waren vor al-
B&C Holding und die Ortner-Gruppe in
Musikern, die aber nicht harmoniert ha-
lem unsere Stammkunden, die heimi-
ein Gemeinschaftssyndikat begeben ha-
ben. Heute haben wir ein funktionieren-
schen Retailanleger, und, Sie haben recht,
ben. Damit hatte ich nur mehr einen An-
des Orchester, das gemeinsam arbeitet.
nur im kleinen Umfang die heimischen
sprechpartner. Außerdem hatte ich die
Es spielt Stücke, die es absolut beherrscht
Banken. Der große Rest kam aus dem
Möglichkeit, meine Firma in die Porr AG
und bei Konzerttourneen dorthin geht,
Ausland. Dort hat man zuerst die Mög-
einzubringen. Damit war ich nicht mehr
wo es eine führende Rolle in wachsenden
lichkeiten der Porr AG nach dem Turn
nur ein kleiner Aktionär, sondern konnte
Baumärkten einnehmen kann.
around 2012 beziehungsweise nach der Bestätigung 2013 erkannt und den Wan-
aktiv als geschäftsführender Gesellschafter Entscheidungen mitgestalten.
Wie haben Sie die Missstände korrigiert? –
del zu einem unternehmergeführten Un-
Zuerst war es notwendig, der Porr AG eine
ternehmen honoriert.
Wie kam es zur Kooperation mit Klaus Ort-
komplett andere Organisationsform mit
ner? – Herr Ortner, den ich vom Projekt
weniger Ebenen und klarer Verantwor-
Euro Plaza auf dem Wienerberg kannte,
tung zu gegeben. Wir haben ein enormes
Prime. Ein Imagegewinn? – Also jeder, der
und ich haben trotz der großen Risiken
Restrukturierungsprogramm, das „Fit
mich kennt, weiß, dass wir aus Image-
an die Porr AG geglaubt. Als sich die B&C
For Future“, ins Leben gerufen, das mitt-
gründen gar nichts machen. Aber natür-
Holding beziehungsweise UniCredit 2012
lerweile ein Optimierungsprogramm ist,
lich erhöht ein positives Image am Ka-
von ihren Anteil trennen wollte, haben
die Topmanager am Unternehmen be-
pitalmarkt die Liquidität der Aktie und
wir investiert. Heute halten wir als Syndi-
teiligt und einen klaren Fokus auf Kern-
bringt unseren Anlegern Vorteile. Das
kat 55,5 Prozent der Porr AG. Davon rund
märkte gelegt. Eines unserer großen Ziele
sind die wesentlichen Gründe, warum die
zwei Drittel Klaus Ortner, ein Drittel ich.
war es, die Nettoverschuldung auf null zu
Porr AG den Wechsel in den Prime Market
reduzieren. Das ist uns mit Ende 2014 ge-
angestrebt hat.
Das hat viel Geld gekostet. Man spricht von 55
lungen. Jetzt arbeiten wir daran, die Mar-
Millionen Euro. Wie konnten Sie das finan-
gen zu verbessern.
Seit kurzem notiert die Porr-Aktie im ATX
Sprechen wir über die Abspaltung des Immobilienbereichs. Warum werden die Immobi-
zieren? – Ich war bereits 30 Jahre im Berufsleben und habe sehr gut verdient. Mit
Und Sie haben sich zum Kapitalmarkt be-
lien nun doch nicht einzeln verkauft? – Der
Strauss & Partner hatten wir das Glück,
kannt! – Ja, denn wenn man als Konzern
Plan war, nicht betriebsnotwendiges Im-
überaus erfolgreiche Projekte zu realisie-
von den Vorteilen der Börse profitieren
mobilienvermögen innerhalb einer Zeit-
ren und die Fehler, die natürlich im Be-
will, muss man börsenfit sein. Für die
achse von drei bis fünf Jahren abzubauen.
rufsleben passieren, zu minimieren. Das
Porr AG bedeutete diese „neue“ Börsen
Die Situation hat sich im Sommer 2014
hat mich in die Lage versetzt, den Anteil
orientierung unter anderem, das Re-
insofern geändert, als die CA Immobili-
– freilich mit Fremdkapital von Banken,
porting massiv zu verbessern und die ver-
en AG plötzlich die Mehrheit an unserer
aber auch mit einem erheblichen Eigen-
schiedenen Kategorien von Aktien zu be-
Beteiligung UBM AG übernehmen wollte.
kapitaleinsatz – zu kaufen.
seitigen. Beides waren nämlich zu Recht
Als das nicht geklappt hat, hat die CA Im-
Kritikpunkte der Aktionäre.
mobilien AG selbst ihren 25-Prozent-An-
Wie haben Sie die Porr AG 2010 vorgefun-
teil an der UBM AG zum Verkauf gestellt.
den? – Die Porr AG war ein Orchester, das
Mit der Begebung von zwei Bonds im Jahr
Das war unsere Chance, die Porr AG be-
sich teilweise in völlig falschen Konzert-
2013 begann die Kursrallye. Zufall oder ein
reits 2014 um die nicht betriebsnotwendi-
sälen präsentiert hat. Mit Stücken, die
Schlüsselmoment? – Wir wollten 2013 be-
gen Immobilien zu entlasten und gleich-
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COVER
zeitig einen großen Immobiliendeveloper
soll nach einer außerordentlichen Haupt-
wird die UBM Development AG mit einer
von europäischem Format zu schaffen.
versammlung im Jänner 2015 mit einem
Market Cap von 300–320 Millionen Euro
Downstream-Merger in die UBM fusio-
im „Standard Continuous Market“ notie-
Sie haben damit zwar auf einen Schlag die
niert werden. Jeder Porr-Aktionär hat da-
ren, und ich denke, dass in ungefähr ei-
Verschuldung reduziert, aber Ihr Versprechen
für eine Gratis-PIAG-Aktie dazubekom-
nem guten Jahr die Chance besteht, die
gebrochen, denn der Aktionär hat jetzt wei-
men. Der Aktionär hat damit eine Porr-
UBM Development AG in den Prime Mar-
terhin Immobilien in Form von UBM-Aktien.
Aktie, eine PIAG Aktie, die im Februar
ket zu heben.
– Jetzt hat der Aktionär erst das Richtige:
2015 schon UBM Development AG sein
Er ist nicht Miteigentümer einer Immo-
wird, und ist sowohl bei der Porr AG als
bilie, die irgendwann verkauft wird, und
auch bei der PIAG-UBM bereits für 2014
kapitalisierung benötigen? – Ich glaube,
gleichzeitig Eigentümer einer Baufirma,
voll dividendenberechtigt.
dass das Unternehmen gut kapitalisiert
sondern er ist jetzt Eigentümer einer Bau-
Wird die UBM Development AG eine Re-
ist. Die UBM Development AG hat per 31.
firma und Eigentümer eines Immobilien-
Was kommt mit welcher Bewertung in die
Dezember 2014 in etwa eine Bilanzsum-
konzerns, bei dem in den nächsten Jah-
PIAG rein? – Wir haben die Buchwerte
me von einer Milliarde Euro bei einem Ei-
ren der geplante Verkauf aus den nicht
übernommen, also nichts aufgewertet. In
genkapital von 255 Millionen Euro, das in
betriebsnotwendigen Immobilien forciert
der PIAG sind der ganze Komplex Strauss
der Planrechnung bis 2017 auf etwa 450
wird. Das heißt, er partizipiert voll in bei-
& Partner, die UBM und zwei Sonderthe-
Millionen Euro wachsen soll. Gleichzei-
den Bereichen.
men enthalten – ein Konzessionsmodell
tig wird die Bilanzsumme durch Verkäufe
und die Autobahn M6 in Ungarn.
auf 900 Millionen Euro schrumpfen. Al-
Wie sieht dieser Prozess im Detail aus? –
lein in den nächsten sechs Quartalen, be-
Durch die Spaltung entstand neben der
Wird die UBM auch im ATX-Prime vertreten
ginnend ab dem ersten Quartal 2015, wird
Porr AG die PIAG Immobilien AG. Diese
sein? – Nicht kurzfristig. Nach der Fusion
dem Unternehmen ein, „Free Cash Flow“
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”
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COVER
von mehr als 250 Millionen Euro durch die Abverkäufe zur Verfügung stehen. Sie weichen ein wenig aus. Planen Sie eine Kapitalerhöhung? – Ja, aber nicht wegen der Kapitalisierung! Durch eine Kapitalerhöhung, wenn möglich im zweiten Quartal 2015, planen wir, dem Unternehmen zwar Geld zuzuführen, aber in erster Linie geht es uns darum, den Streubesitz zu erhöhen. Das Syndikat Strauss/Ortner
Saudi-Arabien ist für Strauss in den nächsten Jahren weltweit der Markt mit dem höchsten Bauvolumen pro Kopf.
fällt dann auf 40 bis 45 Prozent. Damit lö-
chen Track-Rekord und 140-jähriger Ge-
2014 zweistellig wachsen und ein besse-
sen wir unser Versprechen ein, die Aktie
schichte. Mir ist wichtig, dass Sie verste-
res Ergebnis als 2013 erreichen. In Summe
auch zu entwickeln.
hen, dass alles, was wir tun, eine Logik
viele Argumente für die Porr-Aktie.
hat: Die UBM Development AG konzenStecken in der Bilanz der UBM noch Reser-
triert sich auf Märkte, in denen schon In-
Wie definieren Sie die Ziele für die nächsten
ven, oder segelt diese bereits hart am Wind?
vestoren vorhanden sind. Wir haben ak-
drei Jahre? – Die Porr AG möchte nicht zu
– Nein, die UBM hat in der Vergangenheit
tuell einen Anlegermarkt und viele fertige
den Größten, sondern zu den besten Bau-
ihre Werte in der Bilanz schonend darge-
Immobilien. Und eine Immobilienblase
firmen der Welt gehören. Wir erwarten
stellt. Sie hat kaum Dividenden gezahlt.
gibt es nicht. Das wird uns und dem An-
Ertrags- und Ergebnissteigerungen. Wir
Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass die
leger zugute kommen.
haben intern weiterhin unser „Fit For
UBM viele „Nuggets“ im Unternehmen
Future“-Optimierungsprogramm laufen,
hat. Mit der neuen Eigentümerstruktur,
Mit der Spaltung haben Sie aus der Porr AG
das heißt Prozessvereinfachungen, Pro-
einem deutlichen Bekenntnis zum Ka-
massiv Risiko herausgenommen. Die Porr
zessoptimierung, Schnittstellen vermei-
pitalmarkt sowie einer „Pay-out-Ratio“
AG ist im internationalen Vergleich aber ein
den, auch auf der Baustelle. Wir arbei-
von 30 bis 50 Prozent können Sie erah-
kleiner Player. Ist das Risiko daher für Inves-
ten intensiv an der papierlosen Baustelle.
nen, wohin die Reise gehen wird.
toren nicht immer noch zu hoch? – Größe
Das heißt, alle Prozesse beim Bauen, von
bedeutet nicht automatisch kein Risiko.
der Beschaffung über die Logistik bis hin
Sie bezeichnen die UBM Development AG
Ich erlaube mir zu bemerken, dass gro-
zum gesteuerten Ablauf, haben extrem
bereits jetzt als einen Developer von europä-
ße Konglomerate viel schlechter zu füh-
viel Potenzial.
ischem Format. Mit welchen Argumenten?
ren sind und viel mehr Risiko in sich ber-
– Erstens aufgrund der Größe. Zweitens
gen, als man annehmen möchte. Die Porr
Sehen Sie das europäische Konjunkturpaket
aufgrund der Ergebnisse. Wir rechnen per
AG hat die relevante Größe schon längst
als Wachstumstreiber? – Also für die Bau-
Ende 2014 mit einem EBIT von 42,3 Mil-
überschritten, um als anerkanntes Bau-
industrie auf jeden Fall! Jeder Euro, der
lionen Euro. Dieses soll bis 2017 auf 85
unternehmen jedes Projekt realisieren zu
zusätzlich im Hochbau ausgegeben wird,
Millionen Euro steigen. Für das Betriebs-
können. Und es werden nicht die Großen
bringt eine Umwegrentabilität von acht
ergebnis rechnen wir per Jahresende 2014
die Kleinen schlagen, sondern die Schnel-
Euro und bei der Infrastruktur von drei
mit 460 Millionen Euro, das bis 2017 auf
len die Langsamen.
Euro für die Wirtschaft im Land.
700 Millionen Euro wachsen soll. Was könnte der nächste Treiber für die Ak-
Erwarten Sie auch neue Märkte als Treiber?
Das nehme ich Ihnen nicht ganz ab. Eine
tie sein? Nicht, dass der Kursrakete der Saft
– Die Porr AG hat mit ihrem Schritt 2012
S Immo AG hat zirka 400 Millionen Euro
ausgeht! – Das ist allein dadurch gewähr-
den Fokus auf die attraktiven Heimmärkte
Market Cap, und selbst die ist für inter-
leistet, dass beide Konzerne unterneh-
Österreich, Deutschland, Schweiz, Polen
nationale Investoren sehr klein. – Sie ist
mergeführt sind. Durch die Spaltung ma-
und Tschechien – alles Wachstumsmärk-
klein, aber man kann uns nicht mit ei-
chen wir die Porr AG leichter und fitter.
te – gelegt. Zusätzlich haben wir interes-
ner S Immo AG vergleichen, die zu einem
Wir haben eine Betriebsleistung von zir-
sante Projektmärkte, eher EU-finanzier-
Großteil Bestandhalter ist und nur wenig
ka 300 Millionen Euro durch die Immobi-
te Modelle, insbesondere Rumänien, die
„Development“ betreibt. Die UBM De-
lien ausgelagert, aber nur ungefähr zehn
Slowakei und Serbien sowie Katar. Von
velopment AG wird der einzige börsen-
bis elf Millionen Euro EBITDA – also ein
dort möchten wir den Sprung nach Saudi-
notierte reine Trade-Developer in Euro-
enormes Potenzial für die Steigerung der
Arabien schaffen, wo es in den nächsten
pa sein. Noch dazu mit einem unglaubli-
Betriebsleistung. Die Porr AG wird bereits
vier bis fünf Jahren das höchste Bauvolu-
12
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W w
COVER
men pro Kopf geben wird. Daneben sehe INFO FAKTEN
ich neue Zielmärkte im Bereich der Infrastruktur. Das sind die nordischen Länder
Auftragseingang der Porr AG
und United Kingdom. Was haben Sie aus den vergangenen Jahren gelernt? – Ich habe das getan, was ich mein ganzes Leben immer getan habe: Ich bin einen geraden Weg gegangen. Ich versuche, nichts zu versprechen, was nicht gehalten werden kann, sondern das zu leben, wofür ich stehe: Geradlinigkeit und Offenheit. Wir haben bisher das Glück gehabt, unsere Pläne am Kapitalmarkt eindeutig umsetzen zu können. Das hat uns Glaubwürdigkeit verschafft. Das habe ich auch für die Zukunft vor, selbst wenn es einmal ungemütlicher werden sollte. Ein schöner Gedanke zum Schluss? – Dass die Bauherren beim Thema Bauen zuerst
LAND
EUR
BEGINN
% VOLLENDET
Metro Doha „Green Line“
PROJEKTE
KT
944 Mio.
Juni 2013
12,1 %
KAT 3 Koralmtunnel
AT
297 Mio.
Juni 2013
11,6 %
„Stuttgart 21“ Fildertunnel
DE
266 Mio.
Juli 2011
10,9 %
Tunnel Albaufstieg
DE
235 Mio.
Okt. 2012
17,8 %
EmscherBA 40
DE
144 Mio.
Dez. 2013
10,4 %
Feste Fahrbahn Erfurt-Halle
DE
190 Mio.
Juli 2011
92,0 %
S10 Tunnel Götschka
AT
129 Mio.
Okt. 2011
86,4 %
Feste Fahrbahn Coburg Ilmenau
DE
103 Mio.
Nov. 2012
58,4 %
„Stuttgart 21“ Los 2a/3
DE
99 Mio.
Juli 2012
15,4 %
Krankenhaus Wien
AT
98 Mio.
Mai 2012
77,4 %
Motorway Sebes-Turda
RO
96 Mio.
April 2014
5,0 %
Hauptbahnhof Wien
AT
86 Mio.
Okt. 2009
92,1 %
S10 Umfahrung Freistadt
AT
84 Mio.
Okt. 2011
99,2 %
Umfahrung Biel Ostast
CH
92 Mio.
April 2007
94,8 %
Smart Campus
AT
79 Mio.
Juni 2014
7,9 %
an die Porr AG denken. n
QUELLE: PORR AG, NOVEMBER 2014
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MÄRKTE
BÖRSENRADAR
+ 80 PUNKTE [MAXIMUM +100] BENCHMARK NTX (CEE) + 70
INVESTORENSTIMMUNG AUF ERHOLUNGSKURS
ATX (AUT)
+ 60
+ 50
Die Investorenstimmung für den Aktienmarkt in der CEE-Region (NTX-Index) hat sich nach einem Tief in den Herbstmonaten auf +50 Punkte im Jänner 2015 verbessert. Für die nächsten sechs Monate rechnen 64,3 Prozent, also die
+ 40
große Mehrheit der professionellen Investoren, mit steigenden Märkten, nur 14,3 Prozent mit tieferen Kursen, und 21,4 Prozent gehen von einer neutralen Entwicklung des NTX aus. Die Investorenstimmung für den österreichischen Aktienmarkt (ATX-Index)
+ 30
zeigt sich mit +35,2 Punkten ebenso solid. Die Stimmung flachte im November und Dezember nicht so stark ab wie in der CEE-Region. In den nächsten sechs Monaten sollten die Kurse laut 47 Prozent der befragten Investoren steigen. Stattliche 41,2 Prozent rechnen mit einer Seitwärtsbewegung, wäh-
+ 20
rend lediglich 11,8 Prozent von fallenden Kursen ausgehen.
+ 10
AKUELLE INVESTORENSTIMMUNG
64,3 % steigen 21,4 % seitwärts 14,3 % fallen
JÄN. 14
FEB. 14
45,8
40,0
67,9
51,8
0
47,0 % steigen 41,2 % seitwärts 11,8 % fallen
42,9
NTX (CEE) 34,4
ATX (ÖSTERREICH)
MÄR. 14
0
– 10 PUNKTE [MAXIMUM –100]
+45,8
+10,7
+66,6
+65
So viele Punkte beträgt die Investorenstimmung für die Aktienmärkte in der Eurozone aktuell. Damit schneidet CEE besser als der Durchschnitt ab, während Österreich um zehn Punkte im Stimmungsbarometer hinterherhinkt.
Wie schon in unserer vergangenen Ausgabe belegt die Türkei (ISE-100) auch diesmal mit einer Punkteanzahl von 10,7 den letzten Platz bei der Investorenstimmung unter den CEE-Ländern.
Der Topwert geht diesmal an den BET in Rumänien. 66,6 Punkte bedeuten den absoluten Spitzenwert unter den CEE-Ländern. Ganze 72,2 Prozent gehen von steigenden Kursen aus.
Der Vizemeister ist dieses Mal Polens WIG, der mit 65 Punkten knapp dahinter liegt. Auffallend ist, dass lediglich fünf Prozent der Investoren von fallenden Kursen an der Warschauer Börse ausgehen.
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MÄRKTE
POSITIV
–7,1 PKT
APR. 14
MAI. 14
JUN. 14
JUL. 14
AUG. 14
SEP. 14
OKT. 14
NOV. 14
DEZ. 14
35,2
50,0
42,3
18,6
40,9
19,0
60,0
47,7
5,2
10,0
28,8
29,7
50,0
43,0
40,9
45,5
42,1
45,0
40,8
31,1
+31,4 PKT
JÄN. 15
DIFFERENZ
NEGATIV QUELLE: CEE ZEW-ERSTE GROUP INDIKATOR
+27,8
+49,9
Mit 27,8 Punkten liegt Ungarn im hinteren Feld. Rund ein Viertel der Befragten glauben, dass sich der Aktienmarkt unseres östlichen Nachbarn in den nächsten sechs Monaten negativ entwickeln wird.
Überdurchschnittlich präsentierte sich der Stimmungsbarometer auch für den tschechischen Markt. Dafür ist vor allem die geringe Anzahl (5,6 Prozent) an negativen Stimmen verantwortlich.
INFO DATEN CEE ZEW-Erste Group Indikator Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und die Erste Group Bank AG befragen monatlich Finanzmarktexperten über die Entwicklung der Aktienmärkte in den folgenden sechs Monaten in Zentral- und Osteuropa. Dazu zählen Österreich (ATX), Kroatien (CROBEX), Tschechien (PX 50), Ungarn (BUX), Polen (WIG), Rumänien (BET), die Slowakei (SAX), die Türkei (ISE-100) sowie die Regionen CEE (NTX) und Europa (EURO STOXX 50). Die Werte in der Grafik drücken die Differenz zwischen der relativen Menge an Stimmen mit positiver und negativer Einschätzung aus. Diese Balance (Sentimentstimmung) kann demnach zwischen –100 (negativ) und +100 Punkten (positiv) schwanken. Eine Punkteanzahl, die gegen null geht, spricht für eine neutrale Entwicklung der Aktienmärkte.
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POLITIK
POLITISCHE BÖRSEN Finanzmarktvertreter fordern die Stärkung des Kapitalmarkts und Veränderungen bei der Altersvorsorge und Finanzbildung. DerBörsianer beschreibt, in welchen Punkten sich Politik und FinanzCommunity einig sind und wo sich Gräben auftun. TEXT ROBERT WINTER FOTO CLEMENS BEDNAR
E
s muss sich endlich etwas tun in diesem Land, damit der österreichische Finanzmarkt nicht noch
weiter ins Hintertreffen gerät“, fordert ein Kenner der heimischen Finanzszene, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will. Vor allem, so der im Gespräch mit DerBörsianer echauffierte Insider, müsse endlich einmal Schluss sein mit „Banker-Bashing“ und der Diskreditierung von Investoren mit Begriffen wie „Spekulant und Zocker“. Stattdessen sollte sich die Politik der Stärkung des österreichischen Finanzmarkts annehmen, Unternehmen den Zugang zum Kapitalmarkt erleichtern und Maßnahmen zur Verbesserung der privaten und beruflichen Vorsorge sowie des Bildungsniveaus in Sachen Wirtschaft und Geld anstreben.
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Zeugnis der Politik ANREGUNGEN VON KAPITALMARKTVERTRETERN
SPÖ
FPÖ
DIE
TEAM
GRÜNEN
STRONACH
NEOS
NOTENSCHNITT
Privatisierungen: Börsengänge öffentlicher Unternehmen zur Belebung des Kapitalmarkts, Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und Erzielung eines positiven Beitrags zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Die öffentliche Hand bleibt, falls notwendig, Kernaktionär.
4
4
4
1
2
3
Eigenkapitalaufnahme KMU: Die Wiener Börse regt einen zusätzlichen Absetzbetrag in der Höhe von zehn Prozent der IPO-Kosten für Klein- und Mittelbetriebe (KMU) sowie einen Absetzbetrag für sämtliche laufenden Kapitalmarktkosten während der Börsennotiz an. Dieser soll für 30 Prozent der Kosten und bis zu maximal 40.000 Euro je Wirtschaftsjahr in Anspruch zu nehmen sein.
3
3
3
2
2
2,6
Besteuerung von Eigen- und Fremdkapital: Steuerliche Gleichbehandlung von Eigen- und Fremdkapital soll Unternehmern erlauben, die beste Finanzierungsform zu wählen.
3
1
3
1
2
2
Private Zukunftsvorsorge: Zwecks Stärkung der privaten Vorsorge Entfall der WertpapierKESt für langfristige Veranlagungen. Richtgröße für „langfristig“: ein Zeitraum ab etwa zehn Jahren.
5
2
5
1
1
2,8
Stärkung betriebliche Zukunftsvorsorge. Weiterentwicklung und Förderung der Mitarbeiterkapitalbeteiligung mit dem Ziel, eine nachhaltig orientierte österreichische Kernaktionärsstruktur aufzubauen.
2
1
4
1
1–2
1,9
Regulierung: praxisnahe und effiziente Regulierung mit dem Ziel, Kosten und Bürokratie für Unternehmen zu senken.
2
1
1
1
1
1,2
Finanztransaktionssteuer: Market-Maker von der Finanztransaktionssteuer befreien. Ziele: Liquidität sicherstellen, Volatilität reduzieren, Funktionsfähigkeit der Kapitalmärkte und Eigenkapitalfinanzierung für Unternehmen trotz Finanztransaktionssteuer gewährleisten. Finanztransaktionssteuer als Lenkungsinstrument einsetzen, um außerbörsliche Transaktionen, die an der Börse stattfinden könnten, lückenlos zu erfassen und höher zu besteuern.
3
2
1
2
3
2,2
Verhaltenskodex: Schaffung eines „Codes of Conduct“ für Investitionen von institu tionellen Anlegern in österreichische Finanzprodukte.
1
2
3
4
1
2,2
Rechnungslegungskontrolle: Weiterentwicklung des zweistufigen Enforcementsystems, um den Kapitalmarkt und die Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Emittenten zu stärken.
1
1
2
3
2
1,8
Einführung einer Mittelstandsfinanzierungsgesellschaft „neu“.
2
1
2
2
2
1,8
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bündelanleihen schaffen.
2
4
3
3
2
2,8
Finanz- und Kapitalmarktwissen: Entwicklung einer Strategie des BMF, Bündelung privater und öffentlicher Initiativen und Programme, ressortübergreifende Zusammenarbeit und Einbindung von Sozialpartnern, Vereinen, Banken und „ersten Arbeitgebern“. Aufnahme verpflichtender Kapitalmarktbildung an Schulen, Universitäten, Fachhochschulen und Volkshochschulen.
3
1
4
1
1
2
BEWERTUNG IM SCHULNOTENSYSTEM; DIE NOTE 1 STEHT FÜR „SEHR BEGRÜSSENSWERT“, DIE NOTE 2 FÜR „BEGRÜSSENSWERT“, DIE NOTE 3 FÜR „NEUTRAL“, DIE NOTE 4 FÜR „WENIG BEGRÜSSENSWERT“ UND DIE NOTE 5 FÜR „AUSGESCHLOSSEN“. QUELLE: DERBÖRSIANER
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POLITIK
Aber sind diese und ähnliche Wünsche, die in offiziellen Stellungnahmen von Vertretern der heimischen FinanzCommunity zu finden sind, mit den Haltungen der Parlamentsparteien unter einen Hut zu bringen? Welche Po-
zinschek einen zusätzlichen Nutzen,
„Derzeit keine Notwendigkeit für Privatisierungen.“
den die Realisierung von Privatisierungen nach sich ziehen könnte. Brezinschek: „Privatisierungen und Teilprivatisierungen sind durchaus möglich. Das
HUBERT FUCHS
Privatisierungspotenzial liegt jährlich zwischen 1,5 und zwei Milliarden Euro.
sitionen und Forderungen von Finanzmarktvertretern und Investoren finden
tik sollten nicht nur Privaten überlassen
Damit ließe sich zum Teil die Steuerre-
im Hohen Haus Gehör? Wo kann die Po-
werden. Und volkswirtschaftlich macht
form finanzieren.“
litik einfach nicht mit?
es Sinn, bei Infrastrukturunternehmen
DerBörsianer begab sich auf Spuren-
strategische Beteiligungen zu sichern.“
Verhärtete Fronten
suche und hat die im österreichischen
Dagegen outet sich Kathrin Nachbaur
Wie zahlreiche Berechnungen von Ex-
Nationalrat vertretenen Parteien um
vom Team Stronach als wahrer Fan von
perten belegen, sind zusätzliche Schrit-
Bewertungen von zwölf Anregungen
Privatisierungen. Nachbaur: „Bei der
te nötig, um die drohende Pensions-
und Forderungen, die auf der Agenda
Post, der OMV und Telekom Austria be-
der Wiener Börse AG, des Aktienforums
steht Privatisierungspotenzial. Staatli-
und interessierter Beobachter sowie In-
ches Eigentum bringt hier keinen Vor-
vestoren stehen, gebeten. Anmerkung:
teil. Das wissen wir seit der Verstaat-
Trotz wiederholter Anfragen nahm die
lichtenkrise in den 1980er-Jahren.“
ÖVP nicht an der von DerBörsianer initi-
Auch Neos-Wirtschaftssprecher Josef
ierten Umfrage teil.
Schellhorn konstatiert Handlungsbe-
„Vor Aktien zu warnen ist ein Blödsinn.“ PETER BREZINSCHEK
darf. Schellhorn: „Es ist in erster Linie
Mehr privat, weniger Staat?
wichtig, dass staatsnahe Beteiligungen
lücke zu verringern. Eine Möglichkeit
Wie die Übersicht der nach dem Schul-
professionell betrieben werden.“
dazu sehen Finanzmarktvertreter in der
notensystem erfassten Einschätzungen
Neuaus-
steuerlichen Begünstigung beim Aufbau
der Parlamentsparteien (siehe Tabelle)
richtung ist mittlerweile auf Schie-
der privaten Zukunftsvorsorge. Ein kon-
zeigt, gehen beim Thema Privatisierung
ne, wurde doch in der zweiten Jänner-
kreter Vorschlag zielt bei einem länger-
erwartungsgemäß die Meinungen weit
woche bekannt, dass die Staatsholding
fristigen Anlagehorizont auf den Ver-
auseinander. So ortet FPÖ-Finanzspre-
ÖIAG durch die Österreichische Bun-
zicht der Wertpapier-KESt ab. Diesem
des- und Industriebeteiligungsholding
Vorschlag kann SPÖ-Wirtschaftsspre-
GmbH (ÖBIB) ersetzt werden soll. Vor
cher Christoph Matznetter nichts abge-
diesem Beschluss wurde bekannt, dass
winnen: „Die staatliche Altersvorsorge
bei der ÖBIB wie bereits bei der ÖIAG die
muss Vorrang haben. Die im Jahr 2003
Zuständigkeit beim Finanzministerium
unter Schwarz-Blau eingeführte prämi-
liegen wird. Im Gegensatz zur ÖIAG soll
engeförderte Zukunftsvorsorge ist kom-
jedoch die ÖBIB weisungsgebunden sein,
plett gescheitert.“ Einen Alternativvor-
womit bei den staatlichen Beteiligun-
schlag bezüglich einer Reduktion der
cher Hubert Fuchs „derzeit keine Not-
gen von OMV, Post und Telekom Austria
Besteuerung hat FPÖ-Finanzsprecher
wendigkeit für weitere Privatisierungen
wieder die Politik den Ton angibt. ÖBB,
Fuchs im Talon: „Einkünfte aus Kapital-
oder Börsengänge öffentlicher Unter-
Verbund und Asfinag sollen wiederum
vermögen werden derzeit ohnehin nur
nehmen“. Das in Staatsbesitz befindli-
in der Zuständigkeit des Verkehrs- und
mit 25 Prozent besteuert, weshalb wir
che Familiensilber soll damit also vorerst
Wirtschaftsministeriums bleiben.
keine Notwendigkeit einer Steuerfrei-
„Prämiengeförderte Zukunftsvorsorge komplett gescheitert.“ CHRISTOPH MATZNETTER
Eine
dementsprechende
unangetastet bleiben. Mit der Schulnote
Trotz dieser Neuerungen ortet Raiff-
stellung für langfristige Veranlagungen
4 stehen auch die Grünen bei Privatisie-
eisen-Research-Chefanalyst Peter Bre-
sehen. Wichtiger ist vielmehr, die Ein-
rungen auf der Bremse. Werner Kogler, stellvertretender Bundes- und Finanzsprecher der Grünen: „Bei Unternehmensanteilen und anderen Beteiligungen mit öffentlichem Auftrag sehen ich wenig Privatisierungsspielraum. Strategische Aufstellungen in der Energiepoli-
„Finanzwissen ist schlecht bis kaum vorhanden.“ KARL FUCHS
künfte aus nichtselbstständiger Arbeit steuerlich zu entlasten, damit den Arbeitnehmern mehr Geld für die private Zukunftsvorsorge zur Verfügung steht.“ Für die Stärkung privater und betrieblicher Vorsorgemodelle trommelt Gerald Loacker, Arbeits- und Sozial-
18
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Wichti ketingm mation Aufford Fondsa anzuse Vertrag oder N stimmu 23.02.2 INV/20 Die Än am 04 tung ve stimmu Prospe dokum Sempe Heßgas Consta Heßgas semper te beac von Inv fallen k Veranla gegenü Veräuß Zeitpun ndliche stände zeitpun sein inv Bitte le Verkau fachkun kann e Anlage erfolge behörd Otto-W
POLITIK
sprecher von Neos: „Österreich liegt im
nung vor Aktienveranlagungen sind in
Wenn es um Finanz- und Kapital-
internationalen Vergleich beim Anteil
der derzeitigen Nullzinsphase ein Blöd-
marktwissen geht, orten zahlreiche Be-
der zweiten und dritten Säule weit zu-
sinn. Es macht Sinn, monatliche, quar-
obachter Schwächen. Deshalb tritt Karl
rück. Es fehlt an der Rechtssicherheit,
talsweise oder jährliche Aktienanspar-
Fuchs, Geschäftsführer des Aktienfo-
wie etwa die Halbierung von Prämien
pläne heranzuziehen.“
rums, für eine Neuausrichtung der so-
zur staatlich geförderten Zukunftsvor-
genannten „Financial Education“ ein.
sorge zeigte. Zusätzlich herrscht Man-
Betriebliche Vorsorge
Fuchs: „In Österreich ist das Finanzwis-
gel an steuerlichen Anreizen zur priva-
Eine Stärkung verdient laut Neos auch
sen schlecht bis kaum vorhanden.“
ten Vorsorge auf produktunabhängiger
die betriebliche Vorsorge. Arbeits- und
Die von DerBörsianer zusammengestell-
Basis.“ Raiffeisen-Experte Brezinschek
Sozialsprecher Loacker: „Bei Einzahlun-
ten Anregungen der Finanzmarktver-
wünscht sich die Möglichkeit, den Auf-
gen in das Pensionskassensystem und in
treter finden bei SPÖ-Wirtschaftsspre-
bau der dritten Säule mittels Direktver-
das Modell der betrieblichen Kollektiv-
cher Matznetter kein Gehör: „Dabei
anlagung in Aktien, Anleihen und Fonds.
versicherung soll es zulässig sein, ein
handelt es sich nur um ein Larifari, um
Brezinschek: „Beim Aufbau einer priva-
Elftel des Einkommens steuerfrei dem
Kraut und Rüben. Ausbildungen in Ka-
ten Zusatzpension soll bis zum Alter von
System der Altersvorsorge zuführen zu
pitalmarkt- und Unternehmensrecht
65 Jahren keine Kapitalertragsteuer an-
können.“ Zur weiteren Stärkung hält
werden bereits angeboten.“ Dem wi-
fallen. Wird das aufgebaute Vermögen
Loacker eine Anpassung des seit Jahren
derspricht FPÖ-Finanzsprecher Fuchs:
vererbt, soll eine volle Besteuerung vor-
in der Höhe unveränderten Steuerfrei-
„Nicht nur Finanz- und Kapitalmarkt-
gesehen sein. Diese kann der Höhe der
betrags für nötig. Loacker: „Ob damit
wissen, sondern auch Wirtschaftswis-
Wertpapier-KeSt entsprechen, bei der
die Eigenkapitalstruktur der heimischen
sen muss ein höherer Stellenwert in den
im Zeitraum der Einzahlungsphase die
Betriebe substanziell verbessert werden
Lehrplänen eingeräumt werden.“
Befreiung gegolten hat. Während des
kann, ist natürlich noch lange nicht ge-
Zusätzliche Bemühungen der Finanz-
Vermögensaufbaus soll es möglich sein,
währleistet.“ Durchaus möglich sei je-
Community zielen darauf ab, das nega-
Wertpapiere verkaufen zu können. Das
doch, dass Mitarbeiter von einschlägi-
tive Image der Finanzszene zu korrigie-
garantiert die Bewegungsfreiheit der fi-
gen Modellen profitieren. Brezinschek:
ren. Aktienform-Experte Karl Fuchs:
nanziellen Vorsorge und verhindert,
„Vorreiter sind etwa Voest, Österreichi-
„Der Kapitalmarkt ist keine Spielwie-
dass jene, die für eine Zusatzpension an-
sche Post oder AMAG. Mitarbeiter par-
se für Zocker und Spekulanten, sondern
sparen, Marktentwicklungen auf Gedeih
tizipieren an Dividenden und Kursge-
sorgt für Unternehmensfinanzierung
und Verderb ausgeliefert sind.“
winnen mit. In der Praxis brachte dies
und damit für Wirtschaftswachstum,
Bleiben immer noch die häufig ge-
jährlich zwölf bis 13 Prozent Ertrag. Das
die Schaffung neuer Arbeitsplätze und
äußerten Gefahren, die Investments in
ist eine Größe, die mit Lohnerhöhungen
die Verbesserung des Wirtschaftsstand-
Aktien bergen. Brezinschek: „Die War-
nicht erreichbar ist.“
orts Österreich.“ n
Wichtiger rechtlicher Hinweis: Diese Marketingmitteilung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Fondsanteilen dar, noch ist es als Aufforderung anzusehen, ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine Wertpapierdienstleistung oder Nebenleistung abzugeben. Die Fondsbestimmungen wurden zuletzt mit Bescheid vom 23.02.2011 und der GZ FMA-IF25 7217/0001INV/2011 der Finanzmarktaufsicht genehmigt. Die Änderung der Fondsbestimmungen wurde am 04.03.2011 im Amtsblatt der Wiener Zeitung veröffentlicht. Die geänderten Fondsbestimmungen traten mit 06.06.2011 in Kraft. Der Prospekt, wie auch das Kundeninformationsdokument KID, sind in deutscher Sprache in der Semper Constantia Invest GmbH, 1010 Wien, Heßgasse 1 und deren Depotbank Semper Constantia Privatbank AG, 1010 Wien, Heßgasse 1, 1010 Wien sowie unter www. semperconstantia.at kostenfrei erhältlich. Bitte beachten Sie, dass die errechneten Werte von Investmentfonds sowohl steigen als auch fallen können. Die Kurse der Wertpapiere/ Veranlagungsgegenstände eines Fonds können gegenüber dem Einstandspreis steigen/fallen. Veräußert ein Anleger Fondsanteile zu einem Zeitpunkt, in dem die Kurse der im Fonds befi ndlichen Wertpapiere/ Veranlagungsgegenstände gegenüber den Werten zum Erwerbszeitpunkt gefallen sind, so erhält der Anleger sein investierte Geld nicht vollständig zurück. Bitte lesen Sie das KID und den vollständigen Verkaufsprospekt und lassen Sie sich von einer fachkundigenPersonberaten.DiesesDokument kann eine Beratung durch Ihren persönlichen Anlageberater nicht ersetzen. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. Zuständige Aufsichtsbehörde: Finanzmarktaufsicht, 1090 Wien, Otto-Wagner-Platz 5, www.fma.gv.at. DB_16-19_Politik.indd 19
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3 Jahre:
Platz 5 von 161
Mozart One
Ein Aktienfonds mit erkennbarem Österreich-Profil ergänzt, verstärkt und erweitert um europäische Picks, der langjähriges Know-How in der Asset Allokation mit hoher Disziplin in der Risikoallokation unabhängig umsetzt.
Matejka & Partner Asset Management GmbH
Parkring 12 / Stiege 3 / Top 74-75 / 1010 Wien T +43 1 533 77 83 - 0, F - 44, office@mp-am.com, www.mp-am.com 17.01.15 09:00
MÄRKTE
BÖRSENWETTER
EDUARD BERGER Vorstand der Wiener Privatbank SE
„Meine aktuellen Kaufempfehlungen sind Andritz, Voestalpine, SBO und Telekom Austria.“
YEAR-TODATE-TRENDS DER WELTBÖRSEN
LONDON (FTSE 100) 6.566,09 I –2,71 %
TORONTO (TSX) 14.632,44 I 7,42 %
PARIS (CAC 40) 4.272,75 I –0,54 %
NEW YORK (DJIA) 17.823,07 I 7,52 % POSITIVE PERFORMANCE (YTD)
NEW YORK (NASDAQ) 4.736,05 I 13,40 %
NEGATIVE PERFORMANCE (YTD)
EUROPA (EURO STOXX 50) 3.146,43 I 1,20 % MEXIKO-STADT (IPC) 43.145,66 I 0,98 %
WELT (MSCI WORLD) 1.709,67 I 3,92 %
KOMMENTAR
SAO PAULO (IBOVESPA) 50.007,41 I –2,91 %
STEPHEN JONES Chief Investment Officer Kames Capital
WESTEN SCHLÄGT OSTEN Global haben sich die Konjunkturdaten verbessert. Der Risikoappetit der Investoren wurde durch geopolitische Faktoren, Illiquidität und Volatilität hart getestet. Die Zinssätze werden auch 2015 und darüber hinaus tief bleiben. Bargeld ist in diesem Umfeld das teuerste Asset, aber erstaunlich populär. Immobilien bleiben eine attraktive Anlage. Die Rohstoffmärkte kämpfen mit chronischen Überkapazitäten. Die Preise werden sich kaum von ihren tiefen
THOMAS NEUHOLD Chefanalyst Österreich, Kepler Cheuvreux
Levels erholen. Wir erwarten, dass sich 2015 die westlichen Märkte besser entwickeln als die Schwellenländer. Nach dem starken Jahr 2014 können die US-Aktienkurse 2015 weiterhin steigen. Billigeres Öl bringt der US-Wirtschaft einen Nettonutzen. In Europa sind die
„Kaufen würde ich zurzeit RBI, Immofinanz und OMV. Eine V erkaufsempfehlung gebe ich für den Verbund ab.“
Aussichten gemischt und leicht positiv. Der wirtschaftliche Erholungsprozess wird langsam verlaufen. Die Aktien sind angesichts der Ungewissheiten fair bewertet. Der schwache Euro dürfte die Gewinnentwicklung stützen. Die US-Notenbank wird die Zinsen tendenziell in der zweiten Hälfte 2015 erhöhen.
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MÄRKTE
STEFAN MAXIAN Chefanalyst der Raiffeisen Centrobank AG
„Zukaufen würde ich bei Andritz, Zumtobel, EVN, Uniqa und CA Immo.“
MOSKAU (RTS) 790,71 I –45,17 %
WARSCHAU (WIG 20) 2.315,94 I –3,54 %
FRANKFURT (DAX) 9.805,55 I 2,65 % WIEN (ATX) 2.160,08 I –15,18 %
SCHANGHAI (SHCOMP) 3.234,68 I 52,87 %
ZÜRICH (SMI) 8.983,37 I 9,51 %
TOKIO (NIKKEI 225) 17.450,77 I 7,12 %
ISTANBUL (BIST 100) 85.721,13 I 25,40 %
HONGKONG (HANG SENG) 23.501,1 I 1,10 %
MUMBAI (SENSEX) 27.507,54 I 30,12 %
SINGAPUR (STI) 3.365,15 I 6,24 %
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JOHANNESBURG (JALSH) 49.770,6 I 7,60 %
SYDNEY (ASX 100) 4.513,00 I 1,53 %
ALFRED REISENBERGER Head of Investments Valartis Bank Austria AG
FRITZ MOSTBÖCK Head of Group Research, Erste Group Bank AG
„Aktuell empfehle ich Andritz und Wienerberger. Verkaufen würde ich EVN und Lenzing.“
„Kaufen würde ich Andritz, I mmofinanz, Buwog und RHI. Verkaufen würde ich Verbund.“
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AKTIEN
GROSSE ERWARTUNGEN Allein aus Selbstschutz sollte das Erwartungsmanagement von Unter nehmen für Investoren möglichst die Wirklichkeit abbilden. DerBörsianer hat Erfahrungen aus der Praxis aufgespürt. TEXT HANS WEITMAYR
S
ich selbst erfüllende Prophezei-
ein derartiges Auseinanderlaufen von
chenspezifische Sonderkennzahlen wie
ungen kann man mögen, muss
Konsenserwartung und tatsächlichem
etwa „Software Revenue“ bei Firmen
man aber nicht. Besonders dann
Ergebnis relativ schnell geschehen, da
wie SAP AG oder die „Core Equity Tier
nicht, wenn sie in die falsche Rich-
kleinere Unternehmen von Analysten
1 Ratio“ im Bankenbereich, die bei den
tung gehen – ein Problem, mit dem sich
seltener gecovert werden und die da-
meisten Konsensdarstellungen auf den
Investors-Relations-(IR)-Abteilungen
raus entstehenden Prognosen anfälli-
ersten Blick nicht abgebildet und müh-
täglich herumschlagen müssen und
ger für statistische Ausreißer sind. Dazu
sam nachgesucht werden müssen. Hier
das es aus ihrer Sicht auch im Zaum zu
muss es nicht nur aufgrund möglicher-
kann es folglich in der Berichterstattung
halten gilt. Stichwort: Erwartungsma-
weise fehlerhafter Analysen des Bank-
zu ärgerlichen Unschärfen und uner-
nagement. Oder „Expectation Manage-
analysten selbst kommen, auch die Da-
wünschten Volatilitäten bei der Aktien
ment“, wie es auf Neudeutsch manch-
tenpflege durch die großen Distributo-
performance kommen.
mal heißt.
ren Bloomberg oder Reuters kann hier
Kern des Erwartungsmanagements
zu Fehlergebnissen führen. So wird bei-
Wichtigste Disziplin
ist dabei der berühmt-berüchtigte Ana-
spielsweise die Lenzing AG laut Reuters
Harald Hagenauer, Investors Relations-
lystenkonsens. Journalisten kennen die
von sieben Analysten gecovert. Stellt
Chef bei der Österreichischen Post AG,
teilweise leicht genervten Reaktionen,
eine Bank die Analyse ein und bleibt von
sieht das Erwartungsmanagement des-
wenn Sie Analysten oder Pressespre-
dieser eine veraltete Einschätzung im
halb auch „als wichtigste Disziplin in
cher auf eben diesen ansprechen und
Datenset erhalten, so sind gleich einmal
der Finanzmarktkommunikation“. Für
um Aufklärung bezüglich allfälliger Dis-
beinahe 15 Prozent des veröffentlichten
Hagenauer spielt sich die Problematik
krepanz zwischen Prognose und Reali-
Konsenses fehlerhaft. Nicht zu unter-
dabei auf zwei Ebenen ab: zum einen auf
tät ersuchen. Gerade in Österreich kann
schätzen sind auch nationale oder bran-
der des Anlegervertrauens. Unerklärli-
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AKTIEN
che, unvorhersehbare und möglicher-
Bankanalysten unter die Arme. Das
und Reuters für ausreichend“. Zwar or-
weise gar unberechtigte Kursschwan-
heißt sie fragen unter anderem nach,
tet auch sie bei kleineren Unternehmen
kungen lösen Verunsicherung und ent-
welche Daten bei der Erstellung der
einen allfälligen Nachfragebedarf, bei
sprechenden Ärger bei den Aktionären
Analyse herangezogen wurden oder ob
großen Playern aber eher nicht. Ab wann
aus. Hinzu kommt aber noch eine zwei-
Sondereffekte berücksichtigt wurden,
man seine Analysten-Coverage steigern
te, ebenfalls nicht ungefährliche Kom-
und bieten im Zweifel das korrekte Da-
sollte, ist ohnehin eine Gretchenfrage.
ponente: die juristische. Weichen die
tenmaterial an. Auf diese Weise schaf-
Felix Rüsch, IR-Chef beim österreichi-
Erwartungen des Unternehmens näm-
fen diese Anbieter gerade für kleinere
schen Gas- und Ölkonzern OMV AG ist
lich stark von den Konsensprognosen
Unternehmen einen deutlich exakteren
der Meinung, dass ab zehn bis 15 Ana-
ab, kommt in der Regel eine Ad-hoc-
Konsens, da die Handvoll Analysen, die
lysten eine gute Abdeckung erreicht ist
Pflicht zustande. Die relevanten Bench-
auf dem Markt sind, dann tatsächlich
– bei der OMV AG sind es 20. Der Kon-
marks, die von der Finanzmarktaufsicht
den Fakten entsprechen.
zern bedient sich in seinem Erwartungs-
als Parameter hinzugezogen werden,
management seit einigen Jahren eines
sind einmal mehr Bloomberg und Reu-
Die Konsens-Falle
zusätzlichen Berichts: Über das quar-
ters. „Allein aus Selbstschutz sind wir
Die zunehmende Digitalisierung könne
talsweise erscheinende „Trading State-
also darauf angewiesen, dass der Kon-
aber helfen, die bereits erwähnte Ver-
ment“ veröffentlicht das Unternehmen
sens möglichst korrekt die Wirklichkeit
öffentlichungskraft der Marktdomina-
operative Guidelines, die es den Analys-
abbildet.“
toren zu umschiffen. Das hat Vara etwa
ten erleichtern sollen, ihre Gewinn- und
für den deutschen Pharmamulti Bayer
„Der Konsens sollte möglichst korrekt die Wirklichkeit abbilden.“
geschafft. Auch hier hat man über Kom-
auf die Bayer-Homepage gestellt. „Eine
„Konsenserstellung ist mit erheblichem Zeitaufwand verbunden.“
HARALD HAGENAUER
IR-Abteilung allein kann das in diesem
FELIX RÜSCH
munikation mit Analysten einen exak teren Konsens geschaffen und diese bereinigten Daten als eigenen Konsens
Maße nicht durchziehen“, sagt Michael Dabei ist die „Veröffentlichungs-
Vara, zu dessen Kundenstock in Öster-
Umsatzschätzung möglichst treffsicher
kraft“, wie Michael Vara von Vara Re-
reich der Kranhersteller Palfinger AG
abzugeben. Damit steht er, gemeinsam
search die Marktdominanz der großen
gehört. „Der Kunde publiziert damit ei-
mit der Publikation der offiziellen Quar-
Player zu nennen pflegt, zugleich Stärke
nen Konsens, den er jederzeit an neue
talsergebnisse zweimal pro Finanzab-
und Schwäche von Bloomberg und Reu-
Faktenlagen anpassen kann.“ Verzö-
schnitt unter hohem Kommunikations-
ters. Erstere pflegen 30.000 Unterneh-
gerungseffekte über den Nachrichten-
druck mit der Analystengemeinde. „Die
mensdaten in ihre Konsensdatenbank
agenturumweg bleiben damit erspart.
Konsenserstellung ist natürlich mit er-
ein. Damit wird dieser Konsens zwar auf
Ebenfalls nicht zu unterschätzen: die
heblichem Zeitaufwand verbunden, so-
der einen Seite quasi zu einem Naturge-
Zeitnot der Journalisten. Wird diesen bei
dass man sich schon überlegen kann,
setz. Auf der anderen Seite leidet aber
der Suche nach den aktuellen Quartals-
diesen Prozess outzusourcen. Für uns ist
auch die Qualität, da es bei einer derarti-
ergebnissen ein Konsens automatisch
dieser Austausch aber wichtig, wir ma-
gen Datenfülle schwerfällt, alle relevan-
mit präsentiert, erhöht sich die Wahr-
chen das lieber selbst.“ Für den Kon-
ten Branchen- und Unternehmensspe-
scheinlichkeit, dass diese Einschätzung
zern und ihn selbst ist es jedoch keine
zifika zu berücksichtigen. Vara stößt mit
in der Folge prominent in die Berichter-
Frage, dass dieser Teil der Arbeit zu sei-
seinem Unternehmen ebenso wie ande-
stattung einfließt.
nem Kernbereich gehört. Ist das nötige
re Anbieter, etwa Ipreo, Vuma Consen-
Wobei es auch Akteure gibt, die den
finanztechnische Know-how mit all den
sus oder die immer erfolgreicher agie-
Bedarf an alternativen Konsensprovi-
internationalen und publizistischen Tü-
rende Factset, in genau diese Qualitäts-
dern und Datenpflegern nicht ganz so
cken sattelfest vorhanden, rät er kleine-
nische vor.
entwickelt sehen. Von der Analystensei-
ren Unternehmen: „Wenn es ohnehin
Diese Dienstleister greifen der IR-
te hält etwa Monika Rosen, Chefanalys-
nur drei oder vier Analysten gibt, ist es
Abteilung eines Unternehmens in der
tin der Bank Austria Private Banking, für
umso wichtiger, den Kontakt persönlich
Regel bei der Kommunikation mit den
ihren Bereich „die Daten von Bloomberg
zu halten.“ n
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CEEGE: REPORTA tz
Schaupla Polen
DAS POLNISCHE EXEMPEL
Das neue InterContinental (links im Bild) in Warschau. Die Skyline der Hauptstadt wird heute von österreichischen Immo-Entwicklungen dominiert.
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INVESTOREN
Die solide Entwicklung des größten EU-Mitgliedstaates aus der Osthälfte Europas hat viele überrascht. Diesen Erfolg verdankt das Land einem beinharten wirtschaftsliberalen Kurs. Jetzt wollen die Polen die letzten Rückstände bei Produktivität und Wohlstand abbauen – und in die Liga der europäischen Big Player aufsteigen. TEXT REGINALD BENISCH FOTO JACEK KADAJ / SHUTTERSTOCK
N
och sei Polen nicht verloren, heißt
se das einzige EU-Land, das nicht in die
es in der ersten Zeile der Nati-
Rezession schlitterte. Auch das Maß der
onalhymne dieses Landes. Das
Konvergenz innerhalb der Union beein-
klingt ein wenig seltsam, liefert aber zwei
druckte: 1989 erreichte Polen beim Brut-
wichtige Informationen, die zum Ver-
toinlandsprodukt (BIP) pro Kopf gerade
ständnis der Polen nützlich sind: Erstens
einmal 33 Prozent des EU-Durchschnitts,
hat Polen eine bewegte Geschichte hinter
2014 kam es bereits auf 67 Prozent.
sich, das Land wurde immer wieder unter
All das wurde möglich, weil es bisher
den Nachbarn aufgeteilt, von der Land-
stets gelang, die von der EU bereitgestell-
karte getilgt, im Zweiten Weltkrieg aus-
ten Mittel besser abzurufen als die meis-
gehungert und plattgewalzt, um schließ-
ten anderen Länder. So kam Polen 2014
lich unter kommunistische Planwirt-
auf einen Ausnutzungsgrad des Rahmens
schaft zu geraten. Die zweite Erkenntnis
von 66,6 Prozent, Österreich nur auf 64,9
lautet, dass sich die Polen davon nie un-
und Rumänien gar nur auf 37 Prozent.
terkriegen ließen.
Wovon in Polen nicht nur der Ausbau der
Fünfundzwanzig Jahre nach der Wen-
Infrastruktur profitierte, sondern auch
de ist Polen nicht wiederzuerkennen: Das
die teilweise stark zersplitterte Land-
einst komplett zerstörte Warschau protzt
wirtschaft, die mehr in die EU exportie-
mit eindrucksvoller Skyline, in den Stra-
ren konnte, als ursprünglich befürchtet.
ßen dominieren Limousinen und SUVs
Für Altvizekanzler Erhard Busek, Vor-
der Marken Volvo, Audi und BMW, und in
stand des Instituts für den Donauraum
den Shopping-Malls der Hauptstadt, in
und Mitteleuropa, ist Polen heute „der
Krakau, Breslau, Posen und anderen dy-
erfolgreichste
namischen Sekundärstädten decken sich
Denn das Land wird im Gegensatz zu den
die Käufer gern mit globalen Renom-
meisten anderen wirklich ordentlich ge-
miermarken ein.
führt.“ Was sich auch im Niveau der
Transformationsstaat.
Die wirtschaftlichen Zahlen zeigen:
Rechtssicherheit widerspiegelt, wie Pavel
Mit 50 Prozent Realwachstum in den
Halwa von Schönherr Rechtsanwälte in
vergangenen zehn Jahren hat Polen die
Warschau bestätigt: „Die Rahmenbedin-
anderen Reformstaaten deutlich abge-
gungen sind stabil, ausländische Inves-
hängt und blieb während der Finanzkri-
toren werden geschätzt und respektiert.“
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INVESTOREN
Privatisierungen über die Börse
Es komme selten zu größeren Streitfällen, doch können sich die Gerichtsproze-
INFO FAKTEN
Ausschlaggebend für den fulminanten
duren in diesem Fall hinziehen. Doch das
Polen in Zahlen und Fakten
Erfolg der Börse war die zentrale Rolle,
werde, so Ewelina Stobiecka, Partnerin
die man ihr in Polen im Prozess der Pri-
bei Taylor-Wessing ENWC Rechtsanwäl-
vatisierungen zugeteilt hatte. „Ande-
te, schon bald der Vergangenheit ange-
re Länder haben die Privatisierung über
hören: „2015 wird ein Netzwerk von Zen-
spezielle Fonds oder über Coupons ab-
tren für Schiedsgerichtsbarkeit und Me-
gewickelt“, erinnert sich Lukasz Boron,
diation eingerichtet, das wird die Gerich-
Vorstandsmitglied der Erste Securi ties
te entlasten.“
Polska, doch in Polen sei der Prozess zum Großteil in Form von Initial Public Offe-
Schmerzhafte Schocktherapie
rings (IPOs) über die Börse gelaufen. Und
Das Ausmaß des Wandels in diesem Land
das riesige Angebot habe die Börse, so
war nicht unbedingt vorauszusehen,
Boron, „ungemein beflügelt“.
denn die Polen galten jahrhundertelang
Ende 2014 wurden bereits Aktien von
als hoffnungslose Chaoten. Architekt
470 Gesellschaften gehandelt, vierein-
des Reformprogramms war Leszek Bal-
halbmal so viele wie in Wien, und damit
cerowicz, Finanzminister des Kabinetts
ist die Warsaw Stock Exchange (WSE) die
Tadeusz Mazowiecki, des ersten nichtkommunistischen
Premierministers,
der den Polen eine beinharte Schocktherapie verschrieb: Die Subventionierung von Preisen wurde schlagartig gestrichen, die Marktwirtschaft war ab sofort das Maß aller Dinge. Dies führte einerseits zu Massenentlassungen, andererseits lockte das liberale Umfeld bald erste ausländische Investoren an. Denn es gab in Polen nicht nur billige Arbeitskräfte, sondern auch qualifizierte Facharbeiter im Lower- und im Mid-TechBereich, die in der von den Sowjets installierten Schwerindustrie ausgebildet wurden und nun für ausländische Arbeitgeber werken konnten. Auch die Konsequenz, mit der die liberale Marktwirtschaft durchgezogen
Amtssprache Polnisch Hauptstadt Warschau Staatsform Republik Präsident Bronislaw Komorowski Regierungschefin Ewa Kopacz Fläche 312.679 km² Einwohnerzahl 38,53 Millionen Währung Zloty BIP 2013 390 Mrd. Euro Arbeitslosigkeit zirka 10 Prozent Staatsverschuldung 47 Prozent Top-Aktien nach Umsatz 1. PKO Bank Polski 2. Pekao Bank 3. PZU Versicherung 4. KGHM (Bergbau, Mineralogie) 5. PGE (Energie) 6. PKN Orlen (Öl und Gas) 7. BZWBK Bank
wurde, war freilich überraschend: Das Programm wurde sowohl von den post-
als auch von der nachfolgenden Regierung des national-konservativen Jaroslaw Kaczynski. Ein wichtiger Stabilitätsanker der Reform war übrigens die Warschauer Bör-
formstaaten Zentral- und Osteuropas. Aber es gab neben der Privatisierung noch einen weiteren kräftigen Anstoß, nämlich die Reform des Pensionssystems im Jahr 1999, die in der Folge Beiträge von fast 50 Milliarden US-Dollar über neue private Pensionsfonds in die Warschauer Aktienbörse spülte: Die staatliche Pensionskasse ZUS wurde per Gesetz angewiesen, einen Teil der obligatorischen Rentenbeiträge an private Pensionsfonds zu überweisen, die damit gesunde Kapitalerträge erwirtschaften und so das künftige Rentenpotenzial des Landes stärken sollten. Doch damit gab es dann in letzter Zeit unerwartete Probleme: Denn bei der staatlichen Pensionsanstalt, die nach dem Pay-as-you-go-Prinzip funktio-
Top-Banken nach Assets
kommunistischen Sozialisten fortgeführt, die 1995 bis 2005 am Ruder waren,
mit Abstand führende Börse in den Re-
niert, die also fällige Pensionszahlungen durch jeweils eingehende Einzah-
1. PKO Bank Polski 2. Bank Pekao (UniCredit) 3. Bank Zachodni (Santander) 4. MBank (Commerzbank) 5. ING Bank Slaski 6. Getin Noble Bank 7. Millenium Bank (Banco de Credito)
lungen finanziert, taten sich immer größere Lücken auf. Um der Pensionsgarantie nachzukommen, musste der Staat die Fehlbeträge aus dem Budget zuschießen – 2014 insgesamt 30 Milliarden Zloty. Und als die Staatsverschuldung plötz-
se. Wie in keinem anderen Land der
lich auf 57 Prozent des BIP kletterte und
CEE-Region spielte die Aktienbörse in
sich in Riesenschritten der magischen
Polen eine tragende Rolle beim Umbau
Maastricht-Grenze von 60 Prozent nä-
der vormals kommunistischen Plan- in
herte, zog der damalige Regierungschef
eine kapitalistische Marktwirtschaft.
QUELLE: DERBÖRSIANER
Donald Tusk Ende 2013 die Notbremse
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INVESTOREN
und kippte das liberale Pensionsregime: Anfang 2014 wurden 51 Prozent der Assets der privaten Pensionsfonds rückverstaatlicht. Und mithilfe nationalökonomischer Buchhaltungstricks konnte die Staatsverschuldung prompt auf rund 47 Prozent zurückgeführt werden.
fänden „und damit dazu beitragen, dass
„In Polen ist die Privatisierung großteils über die Börse gelaufen.“
deutsche Exporte zumeist auch preislich kompetitiv sind“, so Deuber. Investitionen aus Österreich spielen in Polen eine eher geringe Rolle – im Gegensatz zu den meisten anderen osteu-
LUKASZ BORON
ropäischen Reformstaaten. Das liegt da-
Da den Pensionsfonds obendrein auch
bei sich, so Gunter Deuber, Chef der CEE
ran, dass sich österreichische Unterneh-
die Zuflüsse gekürzt wurden, befürch-
Resarch bei der Raiffeisen Bank Interna-
men nach der Wende erst einmal in den
tete man eine Beschädigung des polni-
tional AG (RBI), vor allem deutsche Un-
Nachbarländern umtaten und sich da-
schen Aktienmarkts, was aber nicht ein-
ternehmen hervortaten: „Deutschlands
nach nach Rumänien und Bulgarien vor-
trat. Denn neue Kapitalquellen wie die
Industrie stützt sich in beträchtlichem
wagten. Viele dieser Länder erschienen
jährlich um 20 Prozent wachsende in-
Ausmaß auf polnische Zulieferer. Auf-
großen amerikanischen oder deutschen
ländische Fondsindustrie, aber auch das
grund des Angebots an Facharbeitern im
Konzernen zu klein oder zu intranspa-
steigende Engagement ausländischer In-
mittleren Technologiebereich hat Po-
rent. Das erklärt, warum Österreich als
vestmentfonds haben die Ausfälle längst
len mehr Industrieinvestitionen angezo-
Investor dort meist die Ränge eins bis drei
kompensiert.
gen als Spanien, Portugal oder Griechen-
belegt. In Polen rangiert Österreich mit
land.“ Diese Supply-Chain sei Polens
weniger als fünf Prozent der Auslandsin-
Zulieferer für Deutschlands Industrie
wichtigster Link zu den Weltmärkten,
vestitionen unter ferner liefen.
Parallel dazu ist freilich auch der Zu-
weil sich ein Großteil der Lieferungen an
Selbst die österreichische Finanz-
fluss ausländischer Investitionen in die
Volkswagen AG, MAN SE oder Hugo Boss
branche ist in Polen unterrepräsentiert.
polnische Wirtschaft ungebrochen, wo-
AG in deren globalen Exporten wieder-
Unter den Versicherungen ist immerhin
Sie steuern Ihr Unternehmen.
Wir bringen Sie auf Kurs. Die Bank Austria ist DER strategische Finanzpartner für Unternehmen. Mit individuellen Finanzierungslösungen, fundierter Beratung und exzellentem Zugang zu den Kapitalmärkten unterstützen wir Sie dabei, Ihre Unter nehmensziele nachhaltig zu verwirklichen. firmenkunden.bankaustria.at
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INVESTOREN
„Mediation soll Gerichte in Polen künftig entlasten.“
„Polen ist für uns einer der fünf strategischen Kernmärkte.“
„Wir Polen schrauben für die anderen viel zusammen.“
EWELINA STOBIECKA
BRUNO ETTENAUER
MARCIN MROWIEC
die Vienna Insurance Group AG mit fünf
einen Auftragsstand von einer Dreivier-
Eigenmarken der drittgrößte Player in
telmilliarde Euro abzuarbeiten hat.
Polen, und sie bezeichnet Polen als ihren
Allein das boomende Immobilien-
größten Hoffnungsmarkt. Bei den Ban-
und Baugeschäft demonstriert, dass Po-
ken ist die RBI die einzige mit nennens-
len nach wie vor mit viel Dynamik un-
werter Polen-Präsenz: Nach der mühsa-
terwegs ist. Doch von Euphorie sind die
men Fusion mit der zugekauften PolBank
Polen weit entfernt, im Gegenteil: Mit-
kämpft die RBI mittlerweile sowohl im
telfristig macht man sich Sorgen, denn
Kommerz- als auch im Retailsektor um
als billiger Subunternehmer für Deut-
Marktanteile. Die Ertragsprobleme auf
sche und Amerikaner kommt man we-
Konzernebene werden übrigens mögli-
gen der globalen Konkurrenz kaum vom
cherweise durch einen Börsengang an der
Fleck. „Wir Polen schrauben für die an-
Warschauer Börse behoben, der für 2016
deren viel zusammen“, beklagt Marcin
vorgesehen war, nun aber auf 2015 vorge-
Mrowiec, Chief Economist der Bank Pe-
zogen wird. Die Erste Group Bank AG ist
kao. „Uns fehlen gute, erkennbare Ei-
dagegen in Polen nur mit einer Broker-
genmarken, und es fehlt Forschung und
tochter vertreten, für ein volles Engage-
Entwicklung“, sagt er. Immerhin hätten
ment war der Markt seinerzeit eine Num-
kürzlich gleich mehrere Universitäten
mer zu groß, stattdessen ging man nach
mit Forschung auf dem Gebiet der Pro-
Rumänien.
zessoptimierung begonnen.
Recht dominant ist Österreichs Wirt-
Noch ist die Konjunktur trotz Russ-
schaft hingegen im Immobilien- und
land- und Ukrainekrise relativ unbe-
Bausektor im Land an der Weichsel unterwegs. Innerhalb der eindrucksvollen
schädigt. 2014 schaffte Polen knapp Saski-Crescent-Bürogebäude der CA Immobilien AG.
Warschauer Skyline stammt jeder vier-
mehr als drei Prozent Wachstum, heuer sollen es 3,5 und 2016 sogar vier Pro-
te Büro- und Hotelturm aus österreichi-
pex AG bereits seit Jahren praktiziert.
zent werden. Das wären im EU-Ver-
scher Entwicklung, heißt es. Während
Und neben den Immobilienentwicklern
gleich neuerlich Spitzenwerte, ist aber
die Immofinanz AG besonders im Bü-
und Betreibern sind auch österreichische
schlicht zu wenig, um die Einkommens-
rohaussektor mit Einkaufszentren und
Baufirmen in Polen aktiv – allen voran
lücke zum EU-Durchschnitt in absehba-
Fachmärkten reüssiert und dabei in al-
die Strabag SE, die in Hoch- und Tiefbau
rer Zeit zu schließen. Dazu wären näm-
len wichtigen Provinzstädten präsent ist,
5.000 Mitarbeiter vor Ort beschäftigt und
lich fünf, besser noch sechs Prozent nö-
konzentriert sich CA Immobilien Anla-
tig. Doch dazu ist der wirtschaftliche Ge-
gen AG auf Bürokomplexe. „Polen ist für uns einer der fünf strategischen Kern-
genwind derzeit zu stark. Der kommt alBEWERTUNG
märkte“, sagt CA-Immo-CEO Bruno Ettenauer, „und Warschau war in letzter Zeit einer der attraktivsten Standorte Europas.“ Spätestens 2016 erwartet man hier allerdings Überkapazitäten, weshalb nun auch CA-Immobilien Anlagen AG verstärkt in Sekundarstädten investie-
lerdings nur zu einem geringen Teil aus Russland, das größte Wachstumshemm-
Das Zeugnis von DerBörsianer
nis ist nämlich die notorische Konjunkturschwäche der EU. Dorthin gehen 75
Wirtschaft Politik Rechtssicherheit Korruption Infrastruktur
Prozent aller polnischen Exporte. Das raubt aber in Warschau, Krakau, Breslau oder Posen niemand den Schlaf. Schließlich sind die Polen schon mit ganz anderen Problemen fertig geworden. n
ren will, was der Hotelspezialist Warim-
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GASTKOMMENTAR
TEST BESTANDEN, PROBLEME NICHT GELÖST
PHILIPP WACKERBECK PARTNER PWC STRATEGY&
Was haben wir wirklich aus dem Asset Quality
Wackerbeck ist Partner in der „Financial Services Practice“ bei Strategy& (vormals Booz & Company) und leitet das Risk, Capital & Regulation Team. Nach seinem Studium arbeitete er bei der Deutsche Bank AG und AIG.
Review (AQR) der Europäischen Zentralbank gelernt? Sind die Banken jetzt „sicherer“ als vorher? War es den erheblichen Aufwand wert?
Der AQR war mit dem Stresstest die umfassendste Bilanzanalyse der 130 systemrelevanten Banken der Eurozone. Vor der Übernahme der Aufsicht dieser
„Kein erhoffter Befreiungsschlag zur Wiederherstellung des Vertrauens.“ PHILIPP WACKERBECK
Institute im Rahmen des Single Super-
MEINUNGEN
Euro. Einige davon waren bereits vorab zum Durchfallen verdammt, da sie mit einer unter der Mindestschwelle liegenden Kapitalisierung starteten. Zwar haben zwölf Institute ihren „capital short-
visory Mechanism (SSM) wollte die Europäische Zentralbank
fall“ 2014 durch Kapitalmaßnahmen geheilt und andere Ban-
(EZB) die Transparenz über den Bankensektor in der Eurozone
ken weitere 40 Milliarden Euro eingesammelt, um ihre Kapi-
erhöhen, Vertrauen (zurück-)gewinnen sowie unterkapitali-
talquoten zu stärken. Die Reaktion an den Märkten zeigt zwar
sierte, aber lebensfähige Institute „reparieren“. Seit der Ver-
eine kurzfristige Erleichterung, ist aber nicht der erhoffte Be-
öffentlichung der Resultate am 26. Oktober 2014 sind diese
freiungsschlag zur Wiederherstellung des Vertrauens.
bereits intensiv und kontrovers diskutiert worden. Sind die-
Einige unterkapitalisierte Institute scheiden aus dem
se Ziele erreicht worden? Die Antwort lautet Ja, teilweise, aber
Markt aus, nachhaltig repariert wurden gerade die schwäche-
auch nur indirekt.
ren Banken aber nicht. Denn der Test war nicht darauf ausge-
Eine wichtige Erkenntnis aus dem AQR war die Tatsache,
richtet, die nachhaltige Profitabilität des Geschäftsmodells zu
dass die Aufsicht in der Eurozone trotz kontinuierlicher Har-
untersuchen. Der Anstieg der Non-Performing Loans (NPLs)
monisierung der Bankenregulierung bisher sehr unterschied-
um 140 Milliarden Euro zeigt, wo weiterhin das Problem liegt
lich verläuft. Der AQR hat unterschiedliche Handhabungen
‑ eine schlechte Asset Quality führt zu hohen Kapitalanforde-
und Interpretationen bei der Auslegung des regulatorischen
rungen, für die sich in einem Niedrigzinsumfeld nur schwer-
Rahmens offenbart. Strategy& hat einen Index entwickelt,
lich die entsprechenden Renditen erwirtschaften lassen. Ge-
der zeigt, wie quantitativ beziehungsweise qualitativ das Auf-
rade die österreichischen Banken haben hier noch Hausaufga-
sichtsregime in den einzelnen Eurozoneländern ausgeübt
ben, denn bei isolierter Betrachtung des AQR (ohne Stresstest)
wurde. Interessant ist, dass Banken in jenen Ländern, deren
liegen sie auf dem viertletzten Platz. Eine unserer Analysen
Aufsicht wie die künftige EU-Bankenaufsicht eher quantitativ
zeigt, dass nur 16 der 130 getesteten Banken auch wirklich ihre
und datengetrieben ist, deutlich besser im AQR abgeschnit-
Kapitalkosten verdienen. So gilt auch weiterhin, was bereits
ten haben (Spanien und Frankreich) als solche in eher qualita-
vor dem AQR und Stresstest galt: Nur wer als Bank ein über-
tiv geprägten Aufsichtsregimen (Griechenland, Deutschland,
zeugendes Geschäftsmodell hat und nachhaltig seine Kapital-
Belgien). Österreich liegt hier im Mittelfeld.
kosten verdient, wird zukünftig dauerhaft mitspielen können
Von den 25 durchgefallenen Banken waren nur 13 „ech-
oder aus Sicht der EZB dürfen. Entweder weil die Aufsicht das
te Durchfaller“ mit einem Kapitalbedarf von neun Milliarden
so einfordert, oder weil die Eigentümer das selbst einsehen. n
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DB_29_AQR.indd 29
18.01.15 10:13
AKTIEN
PRÄVENTIVE BILANZPOLIZEI Sorgte die Bilanzpolizei für Gewinnwarnungen bei den börsennotierten Unternehmen? Die Verantwortlichen hüllen sich noch in Schweigen. DerBörsianer mit einer Zwischenbilanz zum Ein-Jahr-Jubiläum. TEXT BARBARA OTTAWA
H
appy Birthday, Bilanzpolizei! Vor ziemlich genau einem Jahr hat die Österreichische Prüfstelle für
Rechnungslegung (OePR) zum ersten Mal eine Liste mit Prüfschwerpunkten erhalten (DerBörsianer berichtete). Aber ei-
„Positive Reaktionen von den Geprüften.“ RUDOLF JETTMAR
gentlich „ist die Prüftätigkeit der OePR
FMA zu prüfen – oder auch dann, wenn ‚erheblicher Zweifel‘ am Prüfergebnis der Enforcement-Stelle vorliegt.“ Klaus Grubelnik, Sprecher der FMA, betont, dass die Zusammenarbeit mit der OePR „im Großen und Ganzen gut“ funktioniere, es jedoch passieren kann,
entsprechend der Bilanzveröffentlichun-
Die OePR hat gegen die Beschei-
dass „ein privatrechtlich organisierter
gen ab Mitte April 2014 voll losgegangen“,
de beim Bundesverwaltungsgericht Be-
Verein gesetzliche Bestimmungen über
berichtet ihr Leiter, Rudolf Jettmar. Des-
schwerde eingelegt. Eigentlich sollte die
eine behördliche Tätigkeit anders aus-
halb sei im Moment auch noch keine Bi-
Enforcementstelle weisungsfrei arbei-
legt als die Behörde selbst“.
lanzierung der bisherigen Arbeit möglich.
ten. Aber die FMA scheint das Gesetz an-
In Sachen Fragebögen hält Grubelnik
„Ein Teil der durchgeführten Prüfun-
ders auszulegen. Darüber hinaus hat sie
fest, dass dieses Instrument von der FMA
gen sind bereits abgeschlossen und die
Unternehmen direkt angeschrieben und
immer wieder eingesetzt werde, unab-
Ergebnisse darüber der Finanzmarktauf-
Auskunft über bestimmte Themen ver-
hängig vom Enforcement. Vielmehr lie-
sicht (FMA) bekanntgegeben worden“,
langt. „Diese Auskünfte wurden erteilt,
ge es „in der Natur, wie die Zusammen-
so Jettmar. Es liege nun in der Entschei-
denn die Firmen wollen der Behörde na-
arbeit organisiert ist, dass es ab und an
dungsgewalt der Behörde, „ob und wann
türlich keine Information verweigern,“
zufällig gleichzeitige Abklärungen aus
sie eine Veröffentlichung festgestell-
bestätigt Gerhard Marterbauer, Partner
unterschiedlichen Anlässen gibt“.
ter Fehler der betroffenen Unterneh-
bei Deloitte Österreich.
Überraschend technisch
men anordnet“, die OePR selbst werden
Er hätte das Gesetz jedoch anders ge-
keine Ergebnisse bekanntmachen. Jett-
lesen: „Die FMA trifft anhand des von
Auf die ersten Prüfungen selbst erhielt
mar kündigt an, dass bis April auch „eine
der OePR erstellten Vorschlags eine
man bisher „durchaus positive Reak-
statistisch aussagekräftige Zahl über die
Auswahl der zu prüfenden Unterneh-
tionen von den betroffenen Unterneh-
Fehlerhäufigkeit vorliegen“ werde.
men, wenn diese nicht freiwillig mit der
men“, bestätigt Jettmar. „Dies geht
OePR kooperieren wollen, dann hat die
auch daraus hervor, dass alle ange-
Bis dahin sollten auch bestehende Unklarheiten im System ausgebügelt sein.
schriebenen Unternehmen der Prüfung
Peter Bartos, Partner bei BDO Austria,
durch die Prüfstelle zugestimmt haben.“
spricht von „Nebengeräuschen, die Irritationen hervorgerufen haben“. Die Rede ist von Bescheiden der FMA an die OePR und der Durchführung von Prüfungen durch die FMA.
„Mehr technische Details als erwartet.“ GERHARD MARTERBAUER
Auch Bartos betont, die OePR prüfe „sehr kompetent“ und „wahrt die Balance, indem sie Sinnvolles tut, aber nicht übertreibt“. Dennoch hält er fest, dass die Unternehmen, „die es bisher
30
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17.01.15 09:05
s
W e B
AKTIEN
nicht geglaubt haben, jetzt feststellen mussten, dass die Prüfungen keine Feigenblattgeschichte sind“. Marterbauer spricht ebenfalls von „sehr
professionellen“
Prüfungen
durch die OePR, sagte aber, dass „von
„Nebengeräusche sorgen für Irritationen.“ PETER BARTOS
deutlich vorsichtiger bilanzieren lassen, und die Möglichkeit einer Prüfung sei vielleicht sogar für die eine oder andere Gewinnwarnung im vergangenen Jahr ausschlaggebend gewesen, heißt es aus informierten Kreisen gegenüber Der Börsianer.
den hochqualifizierten Prüfern teilweise mehr technische Details abgefragt wur-
nehmen noch weiter steigern“. Firmen
den als erwartet“. Bereits in der ersten
rät er, eine Enforcement-Datenbank
Beherrschbare Kosten
der üblicherweise drei Fragerunden habe
anzulegen und ständig zu erweitern.
Marterbauer schätzt, dass einzelne Un-
ein Unternehmen etwa rund 100 Fra-
Bartos bestätigt die Wichtigkeit der
ternehmen doch einige 100.000 Euro an
gen beantworten müssen. Positiv an-
„Konsistenz der nach außen erkennba-
internen und externen Kosten für die
merkend berichtet er, dass die OePR in
ren Informationen mit jenen in internen
Vorbereitung und insbesondere im Rah-
den Folgerunden manchmal direkt mit
Berichten“ sowie in Aufsichtsratspro-
men der Prüfung durch die OePR auf-
den Unternehmen in Kontakt tritt, um
tokollen, denn Unternehmen müss-
bringen müssen. Diese Kosten werden
schwierige Fragen mündlich zu klären.
ten jetzt noch sensibler damit umgehen
bei einer etwaigen nächsten Prüfung
und „das, was nach innen kommuniziert
jedoch sicher geringer, weil die Infra-
Bei der OePR berichtet man auch, über-
wird, auch nach außen zu kommunizie-
struktur und Datenbanken bereits vor-
rascht waren, mit welcher Genau-
ren“. Marterbauer ergänzt: „Es geht um
bereitet sind und es entsprechende Er-
igkeit und Tiefe“ die Prüfer in die
Konsistenz und Schlüssigkeit, zum Bei-
fahrungswerte gibt.
Schwerpunktmaterie eingedrungen sei-
spiel bei der Anwendung von bestimm-
In diesem Jahr müssen sich die Fir-
en. „Das hat vor allem bei der Beant-
ten Zinssätzen und wie es zu der Ent-
men laut den von der FMA ausgegebe-
wortung der Fragen zu einem zeitlichen
scheidung kam.“
nen Prüfschwerpunkten besonders mit
dass
„viele
Unternehmen
Aufwand geführt, der sowohl von den
Laut Jettmar ist „die präventive Wir-
der Beurteilung von beherrschenden
Unternehmen als auch von uns unter-
kung des Enforcements klar erkenn-
und nichtbeherrschenden Anteilen so-
schätzt wurde,“ so Jettmar. Der Prüfplan
bar“, und auch die unternehmensinter-
wie der Unternehmensstruktur insge-
könne jedoch „im Wesentlichen“ einge-
ne Stellung der Rechnungslegungsab-
samt, gemeinsamen Vereinbarungen,
halten werden.
teilungen habe deutlich gewonnen. In
der Kapitalflussrechnung sowie der Be-
Marterbauer sieht die tiefgehenden
Analystenkreisen wird der Einfluss der
wertung latenter Steueransprüche be-
Prüfungen grundsätzlich positiv, denn
neuen Prüfstelle mitunter jedoch weit-
schäftigen. Bleibt abzuwarten, wie dies-
sie werden „die Qualität der IFRS-Kon-
aus stärker bewertet. Ihre Einführung
mal die Auswahl der zu prüfenden Un-
zernabschlüsse österreichischer Unter-
allein habe einige Unternehmen schon
ternehmen vorgenommen wird. n
s hat Perspektive. Wir erkennen Potenziale, nützen Marktchancen und setzen Projekte erfolgreich um. Unser aktueller Fokus liegt auf dem aussichtsreichen Berliner Immobilienmarkt: www.simmoag.at
@simmoag
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17.01.15 09:05
MÄRKTE
KURSE ÖSTERREICH MARKTENTWICKLUNG ENTWICKLUNG (YTD) DER INTERNATIONALEN AKTIENMÄRKTE IM VERGLEICH ZUR WIENER BÖRSE 129 % 126 %
USA
123 %
EMERGING MARKETS
120 % 117 % 114 % 111 %
EUROPA
ÖSTERREICH (ATX)
108 % 105 % 102 % 99 % 96 % 93 % 90 % 87 %
OSTEUROPA
84 %
ATX (ÖSTERREICH)
81 %
STOXX EASTERN EU TOTAL MARKET (EUR)
78 %
STOXX EUROPE TTL MKT ALL (EUR)
75 %
STOXX US TM (EUR)
72 %
STOXX EM MKTS STX EM TM (EUR)
69 %
02. 01.
FEB.
MÄR.
APR.
MAI
JUN.
JUL.
AUG.
SEP.
OKT.
NOV.
DEZ. 30. 12.
→ WWW.DERBOERSIANER.COM/KURSE
PERFORMANCE DIE ENTWICKLUNG (YTD) DES ATX IM WORDRAP
Der ATX steht bei 2.160,08 Punkten. Year-to-date (YTD) liegt der ATX bei -15,18 Prozent. Damit um 23,8 Prozent unter dem MSCI World. Es gab 2014 123 Gewinntage und 122 Verlusttage. Auf das Jahres hoch von 2.730 Punkten fehlen 20,85 Prozent. Der beste Wochentag ist der Dienstag mit 0,09 Prozent, der schwächste der Donnerstag mit –0,20 Prozent. 50 Prozent der Aktien weisen eine positive, 50 Prozent eine negative Performance auf.
JAHRESAUSBLICK WIENER BÖRSE Der russisch-ukrainische Konflikt wird sich nicht so schnell legen wie erhofft. Ebenso droht die Grie-
KOLUMNE
chenland-Wahl im Februar erneut eine Belastungsprobe für Europa zu werden. Und auch die europäische Konjunktur wird vorerst kaum von selbst in die Gänge kommen. Europäische Infrastrukturfinanzierungsprogramme oder heimische Steuer-„Reformen“ werden den ökonomischen Zug gerade mal aus dem europäischen Bahnhof schieben, Fahrt aufnehmen muss er schon selbst. Ein in keiner Planung berücksichtigter Ölpreisrückgang hilft dabei. Zünglein an der Waage wird in diesem Zerrbild zwischen tiefen
WOLFGANG MATEJKA Geschäftsführer Matejka & Partner Asset Management
Rohstoffkosten, Bankenstillstand, Politikdidaktik und Konjunkturhoffnung wieder die EZB sein. Die Erwartung an deren QE werden immer lauter formuliert, und das auch mit Grund. Man kann sich derzeit keinen anderen Weg vorstellen, das tiefe Renditeniveau sonst ohne gröbere Blessuren bei Staatsfinanzen und der Finanzindustrie zu verlassen. Wenn Deflation seitens der EZB mittels inflatorischer Effekte bekämpft werden soll, passen negative Realrenditen nicht ins Bild. Dieses Zerrbild wird immer offensichtlicher zutage treten und für hohe Volatilität an den Märkten führen. Die Wiener Börse müsste sich in diesem Umfeld langsam, aber doch aus ihrer Underperformance befreien können.
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MARKTGEFLÜSTER
MÄRKTE
ANLEIHEN DROHT DER LIQUIDITÄTS-CRASH Die im Jahr 1982 begonnene Rallye bei Anleihen droht in panikartigen Verkäufen und in einem völlig ausge trockneten Markt zu enden. Gerade die Reparaturmaß nahmen zur Stabilisierung des globalen Bankensystems könnten der Auslöser dafür sein.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die USNotenbank die Zinsen erhöht. Wann es so weit ist, spielt keine große Rolle. Die Märkte werden vorher reagieren. Und zwar heftig im gesamten Spektrum der
„Die Bond-Manager sitzen auf heißen Kohlen.“ MARTIN KWAUKA
MARTIN KWAUKA JOURNALIST Martin Kwauka ist freier Wirtschaftsund Finanzjournalist. Im Auftrag von D erBörsianer füllt er diese Seite regelmäßig mit seinen Gedanken.
von der Bank bekommen, retten sich in Anleiheemissionen. Kein Wunder, dass Segmente wie High-Yield-Anleihen besonders aufgebläht wurden, die im Fall des Falles kaum verkäuflich sind.
Anleihen. Davon ist jedenfalls John Por-
Das Paradoxe an dieser potenziellen
ter überzeugt. Er sieht in den kommen-
Kernschmelze des Finanzsystems: Aus-
den fünf Monaten extreme Gefahren abrupt steigender Zin-
gerechnet die Maßnahmen, die seit dem Jahr 2009 zur Über-
sen und eines Zusammenbruchs der Liquidität auf den Anlei-
windung der letzten Krise und zur Stabilisierung der Banken ge-
hemärkten voraus. Schließlich sitzen die Bond-Manager auf
troffen wurden, könnten das nächste Desaster auslösen. Gera-
heißen Kohlen: Die Zinsen sind so tief im Keller, dass selbst
de weil die Banken weniger Risiken eingehen dürfen und mehr
moderate Erhöhungen die Erträge mehrerer Jahre auf einen
Eigenkapital vorhalten müssen, droht den Anleihemärkten die
Schlag zunichtemachen. Da kann schon die Sorge vor Ver-
Austrocknung.
lusten schnell in einen kollektiven Ausverkauf münden. John
Natürlich kann der große Crash noch länger auf sich warten
Porter ist übrigens nicht irgendjemand: Als globaler Anlei-
lassen oder ganz ausbleiben. Vielleicht wird alles gut, und die
hen-Chef der Fondsgesellschaft Axa Investment Managers
Anleiheblase platzt nicht plötzlich mit lautem Knall, sondern die
ist er einer der wichtigsten Akteure im Bond-Geschäft. Sei-
Luft entweicht langsam und geordnet. Doch das bleibt nur eine
ne Befürchtung: Wenn Fonds und andere große Anleihebesit-
vage Hoffnung. Leider gibt es kaum Schutz vor dem drohenden
zer gleichzeitig Kasse machen, wird es kaum jemanden geben,
Unwetter. Komplett auszusteigen kann viel Geld kosten, noch
der auf der anderen Seite steht und kauft. Die Folge: irrati-
teurer sind Short-Positionen zur Unzeit. So bleibt der Ausweg,
onale Kursbewegungen, unverkäufliche Papiere und reihen-
wenigstens besonders illiquide Segmente zu meiden und aus-
weise Fonds mit ausgesetzten Kursen. Das könnte nicht nur
reichend Cash zu halten, um gegebenenfalls heruntergeprügelte
die Eurokrise wieder aufleben lassen, sondern einschneidende
Papiere aufzukaufen. Das kann aber nur eine individuelle Stra-
Folgen auf die Realwirtschaft haben.
tegie sein, um halbwegs ungeschoren davonzukommen. Für die
Porter ist mit seinem Kassandra-Ruf nicht allein. So warnt
Sanierung des Gesamtmarktes muss das Problem an der Wur-
Mark Carney, Chef der Bank of England, dass der Sekundär-
zel gepackt werden. Ein erster Schritt wäre, die Kapazitäten der
markt für Anleihen nur scheinbar liquide sei. Derzeit dauere es
Anleihebroker durch Lockerungen der Regularien wieder aufzu-
siebenmal länger, eine Position abzuwickeln, als im Jahr 2008.
stocken. Letztlich muss es aber das Ziel sein, dass Geschäft mit
Die großen Anleihehäuser hätten ihren damaligen Handelsbe-
Anleihen vom derzeit intransparenten Handel „over the coun-
stand um 70 Prozent reduziert, obwohl sich das Gesamtvolumen
ter“ zu lösen und nach dem Vorbild liquider Aktienbörsen zu or-
der Bonds verdoppelte. Viele Unternehmen, die kein Geld mehr
ganisieren. n
33
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MÄRKTE
INDIZESKURSE DIE 20 TOP/FLOP–INDIZES WELTWEIT (SELEKTIV) 2014 (YTD) POSITIVE INDEX ISIN KURS YTD % YTD HIGH YTD LOW 1J % 1J VOLA 3J % 3J VOLA AKTIEN %
SSE (Shanghai) SENSEX (Mumbai) BIST (Istanbul)
QT0002571112 3.234,68 52,87 %
17,85 69,04 %
↑
15,21 55,17 %
↑
n.a. 85.721,13 25,40 % 87.048,14 60.753,53 +25,40 % 20,56 +65,84 % 23,43 63,64 %
↑
XC0009698199 27.507,54
3.239,36
1.974,38 +52,87 %
17,34
+47,0 %
30,12 % 28.822,37 19.963,12 +30,12 % 12,70 +77,99 %
DSM (Doha)
XC000A1DKEE5 12.285,78 18,90 % 14.350,50 10.379,59 +18,90 % 22,20 +40,42 % 16,64 45,00 %
↑
NASDAQ (New York)
XC0009694271 4.736,05 13,40 % 4.814,95 3.946,03 +13,40 %
↑
SAX (Bratislava)
XC0009698330 222,32 12,42 % 224,14 193,60 +12,42 % 19,13 +3,19 % 16,20 20,00 % ↑
DFM (Dubai)
14,31 +81,80 % 13,95 40,71 %
n.a. 3.774,00 11,99 % 5.406,62 2.992,53 +11,99 % 38,73 +178,86 % 27,59
n.a. ↑
S&P 500 (New York)
US78378X1072 2.058,90 11,39 % 2.093,55 1.737,92 +11,39 % 11,48 +63,72 % 11,84 9,20 %
SMI (Zürich)
CH0009980894 8.983,37
Bet (Bukarest)
ROXBSEI00005 7.083,00 9,07 % 7.309,05 6.110,93 +9,07 % 12,57 +63,32 % 13,87 50,00 % ↑
9,51 % 9.218,68 7.870,89 +9,51 % 11,47 +51,33 % 12,39
↑
n.a. ↑
TA–25 (Tel Aviv)
n.a. 1.461,97 9,00 % 1.497,59 1.278,86 +9,00 % 8,30 +32,84 % 11,47
n.a. ↑
MSCI WORLD (Welt)
n.a. 1.275,77 8,62 % 1.293,51 1.123,80 +8,62 % 9,59 +54,14 % 10,12
n.a. ↑
Jalsh (Johannesburg)
n.a. 49.770,60 7,60 % 52.323,61 44.145,42 +7,60 % 12,93 +55,60 %
n.a.
↑
11,05 6,67 %
↑
13,16
DJIA (New York)
US2605661048 17.823,07
7,52 % 18.103,45 15.340,69 +7,52 % 10,99 +45,88 %
TSX (Toronto)
XC0009695252 14.632,44
7,42 % 15.685,13 13.450,31 +7,42 % 10,37 +22,40 % 10,81 57,20 % ↑ 7,12 % 18.030,83 13.885,11 +7,12 % 20,34 +106,39 % 21,84 6,22 %
↑
NIKKEI 225 (Tokio)
JP9010C00002 17.450,77
AEX (Amsterdam)
NL0000249100 648,10 6,60 % 657,58 562,46 +6,60 % 13,16 –51,84 % 56,84 67,21 % ↑
STI (Singapur)
XC0009653640 3.365,15 6,24 % 3.387,84 2.953,01 +6,24 % 8,63 +27,16 % 10,20 36,67 % ↑
ADSMI (Abu Dhabi) IBEX 35 (Madrid)
n.a. 4.528,93 5,56 % 5.255,35 3.876,44 +5,56 % 22,64 +88,53 % 16,05 26,15 % ↑ ES0SI0000005 10.279,50
3,66 % 11.249,40 9.370,50 +3,66 % 18,44 +20,00 % 22,32 40,00 % ↑
WIR SIND ZERTIFIKATE
Erneut Platz 1 im Bereich Hebelprodukte beim Zertifikate Award Austria 2014
www.bnpp.at
RTS (Moskau) UTX (Kiew) ATHEX (Athen)
RU000A0JPEB3 790,71 –45,17 % 1.421,07
578,21 –45,17 % 38,70 –44,87 % 28,68 32,00 %
AT0000A06418 178,85 –31,11 % 321,35 163,36 –31,11 % 42,76 –66,50 % 34,29 n.a. ↓ GRI99117A004 826,18 –28,94 % 1.379,42
756,80 –28,94 % 35,40 +21,42 %
35,86 59,32 %
↓
19,99 38,89 %
↓
PSI 20 (Lissabon)
PTING0200002 4.798,99 –26,83 % 7.790,56 4.613,35 –26,83 %
ATX (Wien)
AT0000999982 2.160,08 –15,18 % 2.730,45 1.980,53 –15,18 % 17,13 +14,19 % 18,76 50,00 %
NSE (Lagos)
↓
n.a. 34.657,15 –14,30 % 43.039,42 28.961,67 –14,30 %
21,92 –12,65 %
↓
17,17 +66,96 %
14,54
n.a.
↓
16,15 +16,36 %
17,63 25,64 %
↓
17,80 69,23 %
↓
ATX PRIME (Wien)
AT0000999925 1.087,90 –13,53 % 1.344,73
BUX (Budapest)
XC0009655090 16.634,00 –10,40 % 19.702,84 15.861,82 –10,40 % 17,70
CTX (Prag)
AT0000726443 1.253,13 –7,46 % 1.433,34
n.a.
↓
KOSPI (Seoul)
KRD020020008 1.915,59 –4,76 % 2.093,08 1.881,73 –4,76 % 10,22 +4,92 % 12,92 23,47 %
↓
WIG 20 (Warschau)
PL9999999987 2.315,94 –3,54 % 2.559,94 2.248,15 –3,54 % 15,05 +8,00 % 16,69 50,00 %
↓
FTSE 100 (London)
GB0001383545 6.566,09 –2,71 % 6.904,86 6.072,68 –2,71 % 11,54 +17,83 % 12,66 68,32 % ↓
993,76 –13,53 %
–2,00 %
1.193,11 –7,46 % 15,50 –8,78 % 18,42
BTX (Sofia)
AT0000A03HC0 1.508,74 –1,40 % 2.102,33 1.472,64 –1,40 % 23,59 +20,00 % 18,70 42,86 % ↓
CROX (Zagreb)
AT0000A02WU3 900,31 –0,64 % 990,27 826,73 –0,64 % 12,37 –7,36 % 12,23 28,57 % ↓
CAC 40 (Paris)
FR0003500008 4.272,75 –0,54 % 4.598,65 3.789,11 –0,54 % 16,35 +35,22 % 17,91 82,50 %
IPC (Mexiko–Stadt)
PSIBME000000 43.145,66
HANG SENG (Hongkong)
HK0000004322 23.605,04
0,98 % 46.554,28 37.751,64 +0,98 % 12,78 +16,37 %
13,46 60,00 %
↓ ↓
1,10 % 25.362,98 21.137,61 +1,10 % 14,49 +27,49 % 15,65 68,00 % ↓
EURO STOXX 50 (Europa)
EU0009658145 3.146,43 1,20 % 3.325,50 2.789,63 +1,20 % 17,16 +35,82 % 18,17 50,00 % ↓
ASX 100 (Sydney)
XC0009696656 4.513,00 1,53 % 4.718,20 4.194,70 +1,53 % 11,15 +36,07 % 11,79 52,00 % ↓
DAX (Frankfurt)
DE0008469008 9.805,55 2,65 % 10.093,03 8.354,97 +2,65 % 16,87 +66,24 % 16,95 13,33 %
↓
→ WWW.DERBOERSIANER.COM/KURSE/INDIZES
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17.01.15 09:08
MÄRKTE
AKTIENKURSE DIE 20 TOP/FLOP–AKTIEN DER WIENER BÖRSE 2014 (YTD) MARKET CAP UNTERNEHMEN ISIN KURS YTD % YTD HIGH YTD LOW 1J % 1J VOLA 3J % 3J VOLA (MIO. EUR)
Hirsch Servo AG
AT0000849757 13,500 178,35 % 24,000
Porr AG
AT0000609607 44,570 110,66 % 49,230 21,700 110,66 % 36,22 74,55 % 89,46 648,38 ↑
4,900 178,35 % 136,15
3,85 % 133,57
6,75 ↑
Do & Co AG
AT0000818802 62,380 67,91 % 63,000 34,000 67,91 % 27,81 138,68 % 29,75 607,83 ↑
Zumtobel AG
AT0000837307 18,705 64,80 % 19,640 11,420 64,80 % 39,16 74,57 % 40,71 813,67 ↑
UBM Realitätenentwicklung AG
AT0000815402 23,800 54,05 % 24,980 15,160 53,55 % 42,79 90,40 % 54,45 142,80 ↑
Rath AG
AT0000767306 9,185 38,96 % 9,200 6,330 38,96 % 118,38 35,07 % 135,39 13,78 ↑
Schlumberger AG ST
AT0000779061 21,800 33,74 % 24,000 17,350 33,74 % 82,09 61,53 % 79,37 32,70 ↑
C–Quadrat Investment AG
AT0000613005 32,200 31,48 % 35,500 23,740 31,48 % 119,00 82,95 % 138,16 140,50 ↑
Gurktaler AG VZ
AT0000A0Z9G3 8,000 27,19 % 8,700 6,200 27,19 % n.a.
n.a. n.a. 12,00 ↑
Amag Austria Metall AG
AT00000AMAG3 27,500 26,85 % 28,000 21,300 26,85 % 25,55 74,60 % 23,15 969,76 ↑ AT0000644505 52,740 26,67 % 55,870 39,700 26,67 % 29,12 –17,52 % 27,28 1.400,25
Lenzing AG
↑
AT0000911805 76,820 25,93 % 81,550 58,300 25,93 % 22,99 162,68 % 21,18 1.613,22 ↑
Flughafen Wien AG
AT0000969985 8,952 25,19 % 10,490 7,170 25,19 % 29,29 13,23 % 33,65 347,79 ↑
AT&S AG ATB AG
AT0000617832 4,080 21,79 % 5,500 2,600 21,79 % 701,88 –28,42 % 1249,84 44,88 ↑
Rosenbauer AG
AT0000922554 71,450 20,53 % 76,990 57,880 20,53 % 25,04 96,80 % 25,90 485,86 ↑
CA Immo AG
AT0000641352 15,500 20,34 % 16,400 11,800 20,34 % 20,81 87,04 % 25,39 1.531,53 ↑
S Immo AG
AT0000652250 6,170 16,64 % 6,400 4,940 16,64 % 20,78 37,11 % 19,47 412,88 ↑
Österreichische Post AG
AT0000APOST4 40,380 16,10 % 40,780 33,350
Schlumberger AG
AT0000779079 14,200 15,92 % 14,470 11,000 15,92 % 72,93 49,08 % 78,31 10,65 ↑
Burgenland Holding AG
AT0000640552 46,500 14,81 % 49,800 40,000 14,81 % 94,67 13,41 % 91,07 139,50 ↑
WIR SIND ZERTIFIKATE
16,10 %
19,21 73,30 % 18,33 2.727,78
Erneut Platz 1 im Bereich Hebelprodukte beim Zertifikate Award Austria 2014
↑
www.bnpp.at
Teak Holz International AG
AT0TEAKHOLZ8 0,700 –71,07 % 2,550
0,580 –71,07 % 71,48 –80,59 % 53,38
Warimpex AG
AT0000827209 0,705 –62,50 %
0,700 –62,50 % 36,41 –9,62 % 38,56 38,07 ↓
HTI AG
AT0000764626 0,910 –62,08 % 2,240
Kapsch Trafficcom AG
AT000KAPSCH9 17,585 –56,58 % 46,480 16,030 –56,58 % 34,59 –69,94 % 32,39 228,60 ↓
Raiffeisen Bank International AG
AT0000606306 12,535 –48,91 % 33,200
10,480 –48,91 % 45,14 –34,76 % 41,98 3.672,49
↓
OMV AG
AT0000743059 22,010 –36,73 % 36,060
19,540 –36,73 % 22,33
↓
Palfinger AG
AT0000758305 20,990 –27,24 % 33,900 16,540 –27,24 % 36,84 70,24 % 34,70 789,08 ↓
Schoeller–Bleckmann AG
AT0000946652 60,000 –25,52 % 96,570 55,000 –25,52 % 31,71 –12,05 % 30,62 960,00 ↓
Erste Group Bank AG
1,940
AT0000652011 19,235 –24,06 % 29,780
0,860 –62,08 % 131,86 –93,83 % 260,97
4,37 ↓ 2,77 ↓
–6,10 % 24,91 7.203,27
16,380 –24,06 % 38,18 42,32 % 40,21 8.267,20
↓
Immofinanz AG
AT0000809058 2,092 –23,63 %
Bene AG
AT00000BENE6 0,400 –22,93 % 0,850
0,380 –22,93 % 60,06 –67,21 % 68,18
9,74 ↓
SW Umwelttechnik AG
AT0000808209 4,704 –21,60 % 7,000 4,600 –21,60 % 118,76 –51,15 % 111,89
3,10 ↓
Agrana AG
AT0000603709 71,000 –17,63 % 91,950 68,410 –17,63 % 19,88 –11,25 % 19,16 1.008,34
RHI AG
AT0000676903 18,805 –16,63 % 26,240 16,500 –16,63 % 25,32 24,54 % 26,52 748,80 ↓
3,050
1,930 –23,63 % 24,83
10,86 % 24,04 2.338,29
↓
↓
Uniqa Insurance Group AG
AT0000821103 7,777 –16,19 %
Strabag SE
AT000000STR1 18,175 –14,75 % 23,150 16,430 –14,75 % 25,59 –17,80 % 26,87 2.071,95 ↓
EVN AG
AT0000741053 10,000 –13,31 % 12,500
Unternehmens Invest AG Head N.V. Maschinenfabrik Heid AG
10,140
7,200 –16,19 % 19,63 –13,68 % 24,90 2.403,09 9,280 –13,31 % 20,65 –7,15 % 18,43 1.798,78
↓ ↓
AT0000816301 21,200 –12,32 % 27,000 20,000 –12,32 % 32,15 92,34 % 33,39 90,10 ↓ NL0000238301 1,550 –11,43 % 1,900 AT0000690151 2,200 –8,33 % 2,400
→ WWW.DERBOERSIANER.COM/KURSE/AKTIEN
1,210 –11,43 % 42,78 74,16 % 41,62 142,87 ↓ 1,680 –8,33 % 160,15 57,14 % 179,57
8,67 ↓
QUELLE: INTERACTIVE DATA, PRÄSENTIERT VON
35
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MÄRKTE
FONDSKURSE DIE 20 TOP/FLOP–ÖSTERREICH–FONDS (THESAURIERT) 2014 (YTD) VOLUMEN FONDSNAME ISIN KURS YTD % YTD HIGH YTD LOW 1J % 1J VOLA 3J % 3J VOLA (MIO. EURO)
VB Mündel–Rent
AT0000A0HR15
930,74
12,94 % 930,74 823,34 12,94 % 3,31 22,46 % 3,97 11,28 ↑
ESPA Bond Euro Mündelrent
AT0000812995
14,44
11,78 % 14,44 12,92 11,78 % 3,09 20,75 % 3,55 708,74 ↑
AustroMündelRent
AT0000801246 132,05 10,18 % 132,05 119,90 10,18 % 2,59 18,90 % 3,25 103,40 ↑
Spängler IQAM SparTrust
AT0000817960 156,85 9,88 % 156,85 142,75 9,88 % 2,86 18,87 % 2,99 393,71 ↑
BAWAG P.S.K. Mündel Rent
AT0000719273 117,08 9,59 % 117,30 106,84 9,59 % 2,64 19,75 % 3,28 425,13 ↑ AT0000611157 10,21 8,46 % 10,21 9,40 8,46 % 2,31 12,34 % 1,89 318,80 ↑
Hypo Rent
8,37 % 9,70 8,96 8,37 % 2,44 17,01 % 3,20 24,88 ↑ Gutmann Mündelsicherer Anleihefonds AT0000A0CG05 9,70 KEPLER Vorsorge Rentenfonds
AT0000722566 137,06 7,76 % 138,07 127,13 7,76 % 2,61 21,92 % 2,71 453,49 ↑
Allianz Invest Vorsorgefonds
AT0000721360 130,19 6,33 % 131,73 122,55 6,33 % 3,08 17,13 % 3,20 113,42 ↑
Schoellerbank Vorsorgefonds
AT0000820402 119,48 6,20 % 119,50 112,47 6,20 % 1,37 8,67 % 1,60 103,36 ↑
PIA – Mündel Bond
AT0000813068 13,06 5,89 % 13,06 12,33 5,89 % 1,68 14,07 % 2,30 401,35 ↑
Raiffeisen Österreich Rent
AT0000805171 13,09 4,92 % 13,09 12,49 4,92 % 1,59 12,84 % 2,50 514,46 ↑
Apollo Mündel
AT0000746961 12,49 4,66 % 12,49 11,94 4,66 % 1,55 14,85 % 2,12 85,23 ↑ AT0000A0KQQ1 10,44 4,50 % 10,44 10,00 4,50 % 1,73 10,98 % 2,29 4,30 ↑
Hypo Mündel Fonds Sparda Rent
AT0000855416 131,34 4,10 % 131,34 126,17 4,10 % 0,86 11,23 % 1,26 69,73 ↑
TirolRent
AT0000832597 25,22 3,76 % 25,22 24,31 3,76 % 0,83 10,94 % 1,16 82,72 ↑
Real Invest Austria
AT0000634365 13,82 2,86 % 13,82 13,44 2,86 % 0,61 9,55 % 0,55 2.550,10 ↑
HYPO 3–Wert
AT0000A0B083 130,57 2,67 % 132,41 127,23 2,67 % 1,61 9,64 % 1,92 24,37 ↑ AT0000859301 63,50 2,11 % 63,50 62,22 2,11 % 0,76 7,32 % 1,60 6,49 ↑
Meinl Capitol 1
AT0000A0GWS3 111,19 1,70 % 112,40 109,26 1,70 % 1,62 8,25 % 1,28 161,05 ↑
HYPO Mündelrent OÖ
WIR SIND ZERTIFIKATE
Erneut Platz 1 im Bereich Hebelprodukte beim Zertifikate Award Austria 2014
www.bnpp.at
ESPA Stock Vienna (USD) SSgA Austria Index Equity Fund VB Österreich–Index–Fonds RT Österreich Aktienfonds ESPA Stock Vienna
AT0000A015F9 135,85 –20,93 % 183,29 130,39 –20,93 % 15,01 12,42 % 20,24 68,20 ↓ FR0000018137 88,70 –20,02 % 119,49 84,29 –20,18 % 18,32 7,38 % 20,82
1,49 ↓
AT0000A0GWN4 90,43 –14,96 % 113,60 85,08 –14,96 % 16,82 16,84 % 18,22
2,50 ↓
AT0000497292 7,41 –11,47 %
8,91
6,74 –11,47 % 15,03 13,65 % 17,19 402,96 ↓
AT0000813001 106,38 –11,04 % 128,50 97,24 –11,04 % 14,95 19,59 % 16,83 68,20 ↓
Kepler Oesterreich
AT0000647698 237,88 –11,00 % 284,07 222,39 –11,00 % 15,68 22,68 % 17,02 29,02 ↓
Erste Responsible Stock Austria
AT0000A00023 147,19 –10,80 % 180,80 137,04 –10,80 % 16,87 20,03 % 17,51
Meinl Equity Austria
AT0000859368 129,02 –10,49 % 151,31 127,35 –10,49 % 10,71 0,99 % 12,28 111,05 ↓
Österreich Plus
AT0000A05TF3 67,28 –10,33 % 79,31 62,31 –10,33 % 14,66 18,96 % 15,60 32,91 ↓
Allianz Invest Austria Plus
AT0000611405 83,51 –9,72 % 98,54 78,33 –9,72 % 14,55 25,35 % 15,42
11,81 ↓
4,77 ↓
ViennaStock
AT0000952460 198,43 –9,55 % 232,91 186,91 –9,55 % 14,01 20,39 % 14,85 30,60 ↓
Raiffeisen Österreich Aktien
AT0000805197 141,06 –9,08 % 167,06 129,08 –9,08 % 16,16 26,47 % 18,37 80,72 ↓
SemperShare Austria
AT0000815030 102,80 –7,91 % 119,80 93,65 –7,91 % 17,07 25,08 % 16,30 16,22 ↓
PIA – Austria Stock
AT0000767736 67,94 –7,40 % 77,48 63,98 –7,40 % 14,43 36,51 % 15,52 259,08 ↓
3 Banken Österreich Fonds
AT0000662275 23,56 –4,02 % 26,56 21,76 –4,02 % 14,63 36,73 % 14,72 105,92 ↓
ESPA Reserve Euro–Mündel
AT0000A0EU62 102,85 –0,03 % 102,97 102,51 –0,03 % 0,32 2,20 % 0,39 44,81 ↓
BAWAG P.S.K. Mündel Rent Kurz SemperBond Austria Mündelrent
AT0000810429 106,79 0,88 % 106,79 105,84 0,88 % 0,52 3,66 % 0,85 89,23 ↓ AT0000737663 95,47 1,43 % 95,47 94,08 1,43 % 0,91 7,16 % 1,49 7,90 ↓ AT0000A0GWQ7 111,19 1,70 % 112,40 109,26 1,70 % 1,62 8,25 % 1,28 161,05 ↓
→ WWW.DERBOERSIANER.COM/KURSE/FONDS
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MÄRKTE
ANLEIHENKURSE DIE 20 TOP/FLOP–CORPORATE-PRIME-ANLEIHEN DER WIENER BÖRSE (YTM) VOLUMEN ANLEIHENNAME ISIN KURS YTM %* YTD HIGH YTD LOW (MIO. EURO)
VERZINSUNG FÄLLIGKEIT
TYP
Sanochemia Pharmazeutika AG 7,750 % 2017
DE000A1G7JQ9 97,80 8,69 % 97,80 97,80
3,58
7,750 % 06.08.17 Fix ↑
Photon Energy NV 8,000 % 2018
DE000A1HELE2 100,00 8,17 % 100,00 100,00
40,00
8,000 % 12.03.18 Fix ↑
Cross Industries AG 6,875 %
AT0000500913 90,00 7,62 % 103,00 90,00
60,00 6,875 % Unbefr. Fix ↑
Wienerberger AG 6,500 %
DE000A0G4X39 101,60 6,38 % 104,50 98,50
50,00 6,500 % Unbefr. Fix ↑
WEB Windenergie AG 5,250 % 2023
AT0000A0Z785 100,66 5,14 % 100,66 100,00
9,19
AT0000A185Y1 101,00 4,61 % 105,48 100,23
150,00
4,875 % 09.07.19 Fix ↑
Porr AG 6,250 % 2018
DE000A1HSNV2 108,45 3,86 % 109,85 104,30
50,00
6,250 % 26.11.18 Fix ↑
Swietelsky Baugesellschaft 5,375 % 2017
AT0000A0H2Z0 103,55 3,69 % 104,75 102,00
75,00
5,375 % 12.04.17 Fix ↑
Novomatic AG 4,500 % 2015
AT0000A0G3Z9 100,05 3,40 % 102,50 100,05 200,00
4,500 % 22.01.15 Fix ↑
Swietelsky Baugesellschaft 4,625 % 2019
AT0000A0WR40 105,50 3,35 % 105,95 98,95
UBM Realitätenentwicklung AG 4,875 % 2019
5,250 % 08.04.23 Fix ↑
85,00 4,625 % 12.10.19 Fix ↑
Egger Holzwerkstoffe 5,750 % 2017
AT0000A0G215 105,55 2,99 % 107,99 104,50 120,00
5,750 % 18.02.17 Fix ↑
Egger Holzwerkstoffe 4,500 % 2019
AT0000A0WNP5 106,75 2,94 % 107,90 103,00 150,00
4,500 % 01.10.19 Fix ↑
Cross Industries AG 4,625 % 2018
AT0000A0WQ66 106,00 2,90 % 106,25 100,75
75,00
4,625 % 05.10.18 Fix ↑
Porr AG 5,000 % 2015
AT0000A0KJK9 101,65 2,82 % 103,84 100,50 125,00
5,000 % 13.10.15 Fix ↑
Novomatic AG 3,000 % 2021
AT0000A182L5 101,00 2,82 % 103,40 99,98 200,00
3,000 % 23.06.21 Fix ↑
Immofinanz AG 5,250 % 2017
AT0000A0VDP8 105,75 2,81 % 107,75 105,00
100,00
Egger Holzwerkstoffe 5,625 % 2018
AT0000A0NBF0 108,55 2,76 %
5,250 % 03.07.17 Fix ↑
110,00 105,00 200,00
5,625 % 07.03.18 Fix ↑
Novomatic AG 4,000 % 2019
AT0000A0XSN7 105,00 2,68 % 106,05 102,59 250,00
4,000 % 28.01.19 Fix ↑
Kapsch Trafficcom AG 4,250 % 2017
AT0000A0KQ52 104,65 2,57 % 106,25 104,00
75,00
4,250 % 03.11.17 Fix ↑
2,46 % 112,00 104,00
50,00
6,250 % 04.12.16 Fix ↑
Porr AG 6,250 % 2016
AT0000A0XJ15 106,99
WIR SIND ZERTIFIKATE
Erneut Platz 1 im Bereich Hebelprodukte beim Zertifikate Award Austria 2014
www.bnpp.at
Swietelsky Baugesellschaft 7,750 %
AT0000A07LU5 101,20
n.a. 103,00 100,00
AT0000A0K1K9 98,06
70,00
5,928 % Unbefr. Variabel ↓
n.a. 100,01 98,06
10,16 5,000 % 12.10.15 Fix ↓
WEB Windenergie AG 5,000 % 2016
AT0000A0QZH8 100,60
n.a.
6,46 5,000 % 16.12.16 Fix ↓
WEB Windenergie AG 5,500 % 2023
AT0000A0Z793 100,00
n.a. 100,00 100,00
6,39
WEB Windenergie AG 4,000 % 2018
AT0000A0Z7A0 102,00
n.a. 102,00 102,00
7,95
4,000 % 08.04.18 Fix ↓
AT0000A11BC6 103,00
n.a. 106,75 102,90 100,00
7,000 % Unbefr. Fix ↓
S Immo AG 4,500 % 2021
AT0000A177D2 110,25
n.a. 110,25 104,00
89,74
4,500 % 16.06.21 Fix ↓
Strabag SE 4,250 % 2015
AT0000A0DRJ9 101,35 0,69 % 104,40 100,86
100,00
4,250 % 25.05.15 Fix ↓
XS0731071055 102,35 0,93 % 105,40 102,35 200,00
5,000 % 01.08.15 Fix ↓
WEB Windenergie AG 5,000 % 2015
Egger Holzwerkstoffe 7,000 %
Wienerberger AG 5,000 % 2015
100,70 99,80
5,500 % 08.04.23 Fix ↓
Strabag SE 4,750 % 2018
AT0000A0PHV9 111,25 1,32 % 111,90 109,00
175,00
4,750 % 25.05.18 Fix ↓
Strabag SE 4,250 % 2019
AT0000A0V7D8 112,00 1,38 % 112,00 106,85 100,00
4,250 % 10.05.19 Fix ↓
Strabag SE 3,000 % 2020
AT0000A109Z8 108,00 1,44 %
108,00 100,05 200,00
3,000 % 21.05.20 Fix ↓
Andritz AG 3,875 % 2019
AT0000A0VLS5 109,35 1,69 % 110,50 104,75 350,00
3,875 % 09.07.19 Fix ↓
Wienerberger AG 5,250 % 2018
AT0000A0PQY4 111,75 1,76 % 112,15 109,15
100,00
5,250 % 04.07.18 Fix ↓
KTM AG 4,375 % 2017
AT0000A0UJP7 105,07 2,11 % 107,00 103,66
85,00
4,375 % 24.04.17 Fix ↓
Novomatic AG 5,000 % 2017 Wienerberger AG 4,000 % 2020
AT0000A0KSM6 107,65 2,15 % 108,95 105,81 150,00 5,000 % 27.10.17 Fix ↓ AT0000A100E2 108,05 2,35 % 109,00 103,25 300,00
4,000 % 17.04.20 Fix ↓ * YTM = RENDITE BIS LAUFZEITENDE
→ WWW.DERBOERSIANER.COM/KURSE/ANLEIHEN
QUELLE: INTERACTIVE DATA, PRÄSENTIERT VON
37
DB_32-37_Kurse.indd 37
17.01.15 09:08
MÄRKTE
PORTFOLIO „EINE KORREKTUR AM AKTIENMARKT IST LÄNGST FÄLLIG.“ DerBörsianer sprach
HELMUT NUSPL STV. LEITER PRIVATE BANKING & ASSET MANAGEMENT OBERBANK AG Die ersten privaten Gehversuche an der Börse wagte der Marktexperte bereits 1978. Von 1896 bis 2006 war er als Gruppenleiter „Institutional Sales“ und „Private Banking“ bei der Sparkasse Oberösterreich tätig. Seit 2007 ist er bei der Oberbank AG tätig.
troffen als jene Anleihen, die eine besse-
INFO FAKTEN
mit Helmut Nuspl von
re Bonität aufweisen. Ausgelöst könnten
Asset Allocation
der Oberbank AG über Marktperspektiven im
erhöhte Kursschwankungen etwa durch einen Rückgang am Aktienmarkt werden, wo eine Korrektur längst fällig ist. Bislang hatten wir nur eine kleine Delle
neuen B örsenjahr 2015.
Mitte vergangenen Oktober.
TEXT RAJA KORINEK
Da könnte der sinkende Ölpreis ein Vorbote sein? Anleger befürchten Anzeichen einer schwächelnden Weltwirtschaft. - Als der Ölpreis anfing, kräftig abzurutschen,
Herr Nuspl, im Musterportfolio für das Pri-
wurde dies tatsächlich impliziert. Al-
vate Banking, den Publikumsfonds Ober-
lerdings bin ich seit rund 35 Jahren im
bank Management Asset Mix-Plus, liegt
Wertpapiergeschäft, und habe noch nie
die Anleihequote bei rund 62 Prozent, die
erlebt, dass ein schwacher Ölpreis lang-
Cashposition bei 16 Prozent. Riskiert man nicht reale Verluste? - Wir orientieren uns im Fonds an eine klar definierte Bandbreite. Das umfasst eine 30- bis 70-pro-
fristig schlecht für die Weltwirtschaft
6,09 % Cash 22,22 % Aktien 61,69 % Anleihen
zentige Anleihen- sowie eine null- bis
und zehn Prozent genauso wie auch die Goldquote. Damit haben wir die Anleihenquote ohnedies nicht voll ausgereizt. Einen nennenswerten Mehrwert kann man bei Anleihen aber fast nur noch mit Hochzinsanleihen erzielen? - In diesem Segment haben wir ja zehn Prozent der Anleihequote veranlagt. Allerdings ist hier grundsätzlich das Risiko weit höher, zumal wir damit rechnen, dass die Volati-
halb „bullish“ sein. Der tiefere Ölpreis wirkt sich sogar wie eine kräftige Steu-
Größte Positionen
ersenkung aus. Das wird gewaltig unter-
5,75 % MUL-Lyxor ETF S&P 500 5,19 % iS STOXX Europe 600 2,62 % iS Nasday 100 ex 2,52 % 3 Banken Amerika Stock-Mix 2,50 % 3 Banken Europa Stock-Mix
Trotzdem sind Sie derzeit bei Aktien ein
45-prozentige Aktienquote. Rohstoffe haben eine Allokation zwischen null
ist. Eigentlich müsste man gerade des-
schätzt.
Aktien wenig vorsichtig? - Wir haben zuletzt die Übergewichtung reduziert. Die Ukraine-Krise ist noch nicht ausgestanden, die Marktvolatilität hat ein wenig zugenommen. Wenn wir ein klares Signal
Anleihen 17,59 % Invesco Euro Corp Bond 17,48 % HSBC GIF Euro Credit Bond 9,86 % PIMCO US SHORT Maturity 8,84 % Eonia UCITS ETF 6,51 % 3 Banken Emerging Market
bekommen, werden wir die Assetklasse aber wieder übergewichten. Dabei sehen wir für europäische Aktien ein schönes Aufholpotenzial, sie könnten in den kommenden Jahren eine relativ bessere Performance gegenüber US-ame-
lität einmal wieder zunehmen wird. Davon wären Hochzinsanleihen stärker be-
QUELLE: OBERBANK AG
rikanischen Aktien liefern. Trotzdem
38
DB_38-39_Portfolio.indd 38
19.01.15 14:06
P15010
MÄRKTE
ist freilich eine weiterhin gut laufende
kentitel dürften zulegen. Letztere Ak
dass sich dann die Dollarschulden der
US-amerikanische Börse Grundvoraus-
tien wurden stark abgestraft, deren Be-
Schwellenländer verteuern werden.
setzung für einen allgemeinen Bullen-
wertung ist teilweise zu billig. Ein Gutteil des Fonds ist zudem in Ex-
markt. Der Dax ist beispielsweise schon sehr gut
change-traded funds (ETFs) veranlagt.
Allerdings bereitet vielen Anlegern die er-
gelaufen, wie weit könnte der deutsche
Sehen Sie derzeit zu aktiv verwalteten
wartete
Kopfzerbre-
Aktienindex denn noch steigen? - Tat-
Fonds wenig Alternativen? - Im Aktien-
chen? - Eine Anhebung wäre eine gute
sächlich wird hier gern auf einen Re-
bereich setzen wir ETFs bei den Blue
Nachricht a la longue. Denn das ist das
kordstand verwiesen. Was oft überse-
Chips in Europa und den USA ein. Hier
sicherste Zeichen, dass die befürchtete
hen wird, ist, dass der Dax ein Perfor-
sind die Märkte extrem gut analysiert,
Deflationsspirale durchbrochen wur-
manceindex ist, daher werden Dividen-
wir sehen daher keinen großen Mehr-
de, vielmehr ein wenig Inflation auf-
den miteinberechnet. Betrachtet man
ertrag durch aktiv gemanagte Fonds.
kommt. Und das bedeutet in der Folge,
stattdessen den Dax-Kursindex, ist
Gleichzeitig sind ETFs jederzeit an den
dass Konzerne Preisanstiege durchset-
auch hier noch nicht das Rekordhoch
Börsen handelbar, wir können damit
zen können, die Unternehmensgewin-
vom Jahr 2000 erreicht.
unsere Strategien schnell umsetzen.
US-Zinserhöhung
ne würden folglich steigen. Und da-
Bei einzelnen Ländern wie Österreich
mit würde das Kurs-Gewinn-Verhält-
Und wie schaut es mit Russland aus? Sind
oder Themenbereichen wie Emerging
nis sinken, die Aktien also billiger wer-
Sie derzeit in der Region investiert? - Wir
Markets verwenden wir aber auch ak-
den. Das wäre ein weiteres Argument,
investieren insgesamt in die Schwel-
tiv gemanagte Produkte. Im Anleihe-
weshalb die US-amerikanischen Indi-
lenländerregionen.
muss
bereich investieren wir hauptsächlich
zes noch steigen dürften. Dennoch wird
man bei einer Dollarstärke, mit der
in auf Euro lautende Anleihen. Hier er-
Europa nicht ewig zurückbleiben. Vor
wir aufgrund bevorstehenden Zins-
warten wir sehr wohl einen Mehrertrag
allem die Exportwerte sowie die Ban-
erhöhungen rechnen, auch beachten,
mit aktiv gemanagten Produkten. n
Allerdings
Werbemitteilung Januar 2015 - Nur für professionelle Investoren
Warum in europäische SMALL CAPS investieren? Während sich grosse Teile Europas noch immer nur langsam erholen, zeigen viele kleinere Unternehmen, dass sie schnell wachsen können und flexibel sind. Langfristig haben Small Caps exzellente risikoadjustierte Erträge erzielt. Zudem dürften Small Cap-Anleger von den Fusionsplänen liquider Grossunternehmen profitieren. Anita Frühwald Country Head Austria & CEE BNP Paribas Investment Partners Firmenportrait: Unser Geschäftsmodell basiert auf 3 Säulen: Institutionnelle Kunden, Vertriebspartner, AsienPazifik & Schwellenländer. Fast 700 Investmentspezialisten arbeiten für BNPP IP − jeder von ihnen ein Experte für eine bestimmte Anlageklasse oder eine Produktart. Mit einem verwalteten Vermögen von 508 Mrd. Euro gehören wir zu den größten Assetmanagern Europas. (Stand 30.09.14)
Kontakt BNP Paribas Investment Partners Mahlerstraße 7/18 1010 Wien Tel.: .................................................................................. 01/513 26 84-0 E-Mail: .......................................... vienna-office@bnpparibas.com Internet: ....................................................... www.bnpparibas-ip.de
Die Chancen auf eine gute Entwicklung Small Caps sind zumeist sehr junge, börsennotierte Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung (bis zu 3 Mrd. Euro). In der Vergangenheit haben Small Caps erheblich bessere annualisierte Ergebnisse erzielt als Large Caps und der MSCI World, und sie waren kaum volatiler. Somit sind nicht nur die absoluten, sondern auch die risikoadjustierten Erträge höher.* Treiber ihrer Aktienkurse sind Umsatz- und Gewinnwachstum. Das liegt daran, dass diese Unternehmen Marktchancen besser nutzen dank ihrer einfachen Geschäftsmodelle und der unternehmerisch geprägten Leitung. Small Caps investieren im Vergleich zu ihrem Umsatz zudem hohe Summen in Forschung und Entwicklung.
Europa kann zuversichtlich sein. Der Optimismus kehrt in Europa verhalten zurück. Die Renditen in den Peripherieländern sind zurückgegangen und wichtige Einkaufsmanagerindes haben sich erholt. Wir gehen ebenso davon aus, dass Umsatz und Dividenden wieder wachsen. Wir schauen bei der Auswahl der unserer Meinung nach vielversprechendsten Aktien auf die Bilanz, das Wachstumspotenzial und auf hohe Cash-Flows. Die richtige Einzeltitelauswahl ist in dem Small-CapSegment entscheidend für eine gute Wertentwicklung. Anleger können mit Parvest Equity European Small Cap in dieses attraktive Anlageklasse investieren.
Risiken für Anleger *Quelle: Factset; Vergleich des Russell 2000, S&P 500 und des MSCI Der Wert der Anteile kann schwanken, und es kann sein, dass der Anleger sein eingesetztes Kapital nur teilweise oder gar nicht World über einen 15-Jahres-Zeitraum per 31.10.14. zurückerhält. Schlechte Nachrichten über das Aktienunternehmen oder über den Markt können sich negativ auf den Anteilswert auswirken. Diese Werbemitteilung wurde von BNP Paribas Asset Management S.A.S. (BNPP AM)*erstellt. Diese Werbemitteilung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Kauf dar. Alleinige Grundlage für eine mögliche Veranlagung sind Verkaufsprospekt und Kundeninformationsdokument. Verkaufsprospekte und Kundeninforma- tionsdokumente in Österreich registrierter und steuerlich transparenter Fonds findet man in Deutsch unter www.bnpparibas-ip. at. In diesen genannten Dokumenten finden sich auch allfällige Anlagestrategien der einzelnen Finanzinstrumente sowie Informationen über eine allfällige erhöhte Volatilität. Entsprechende Unterlagen (Verkaufsprospekt, Angebotsunterlagen, Kunden - informationsdokument, aktuelle Halbjahres- oder Jahresberichte) sind auch bei der jeweiligen lokalen Vertretung von BNP Paribas Investment Partners erhältlich. Jede Veranlagung ist mit einem Risiko verbunden. Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen jedenfalls keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung einer Kapitalveranlagung zu und garantieren keine gleiche oder ähnliche Performance für die Zukunft. *BNP Paribas Asset Management S.A.S. ist eine société par actions simplifiée nach französischem Recht mit einem Stammkapital von 64.931.168 Euro (per 1. April 2010). Hauptsitz: 1 Boulevard Haussmann, 75009 Paris. Postanschrift: TSA 47000/75318 PARIS CEDEX 09; Telefon: +33/1/58 97 25 25. Registriert im Handelsund Unternehmensregister Paris unter der Nummer B 319 378 832. Die BNP Paribas Asset Management S.A.S. ist von der AMF (Authorité des Marchés Financiers) als Portfoliomanagementgesellschaft nach französischem Recht unter der Nummer GP 96-02 zugelassen.
www.bnpparibas-ip.de
P1501007_Advertorial_Europaïshe Small Caps_GE_223x147.indd 1
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14/01/2015 15:15:05
17.01.15 09:14
MÄRKTE
STATISTIK ÖSTERREICH BÖRSENDATEN DIE WIENER BÖRSE IN ZAHLEN
90 80 70 60
15 14 13 12
50
11
40
10
30
Q1
Q2
Q3
Q4
QUARTAL
Q1
Q3
11,83
10,02
11,47
9,79
Q2
AKTUELLE PERIODE QUARTAL
Q4
TOP-DIRECTOR’S DEALINGS
PLATZIERUNG Q4
(Q3)
HANDELSPARTNER
UMSATZ (MIO. EUR) Q4
1
(3)
Raiffeisen Centrobank AG
1.034,11
2
(8)
Societe Generale S.A.
907,10
3
(2)
Erste Group Bank AG
4
(1)
Deutsche Bank AG
5
(4)
Morgan Stanley & Co
6
(6)
7
(5)
8
(7)
PERSON/FIRMA
HANDEL/STÜCK
KURS/BETRAG
10.10.14–
K.-H. Strauss,
Kauf
23,99 EUR
24.10.14
C. Maier, I. Ortner
883,10
UBM Realitätenentwicklung
2.752.152
66.043.734,16 EUR
882,89
16.10.14–
P. Pichler
Kauf
67,50 EUR
850,48
03.12.14
Schoeller-Bleckmann
184.094
12.426.107,73 EUR
Merrill Lynch International
755,11
01.10.14–
R. Fries
Kauf
2,35 EUR
Instinet Europe Limited
704,22
19.12.14
Immofinanz AG
1.298.000
3.051.221,30 EUR
UBS Limited
627,46
25.11.14–
F. Semmernegg,
Kauf
19,96 EUR
(9)
Credit Suisse Securities
587,41
02.12.14
G. Kapsch,K. Kapsch
10 (10)
9
JP Morgan Securities PLC
551,28
DATUM
Kapsch Trafficcom
146.206
2.918.880,08 EUR
Gesamt Q4 2014
7.783,14
11.11.14
G. Pichler,
Kauf
9,21 EUR
Gesamt Q4 2013
6.831,75
G. Riedl
951,39
AT&S
Differenz
108.580
QUELLE: WIENER BÖRSE AG, Q4 2014
1.000.021,80 EUR QUELLE: FMA, Q4 2014
INVESTORENGEOGRAFIE
UMSCHLAGSHÄUFIGKEIT INT. INVESTOREN
51,50 % niedrig 34,70 % moderat 10,20 % hoch QUELLE: IPREO, JUNI 2014
23,40 % USA 17,40 % Österreich 14,80 % Großbritannien 6,70 % Frankreich 6,30 % Norwegen 5,60 % Deutschland 3,10 % Mexiko 2,90 % Niederlande 2,30 % Schweiz 2,20 % Polen 15,30 % andere
3,60 %
sehr hoch
QUELLE: IPREO, JUNI 2014
10,45
7
9,48
AKTUELLE PERIODE
TOP-HANDELSTEILNEHMER
VERGLEICHSPERIODE
8 14,37
79,63
84,88
81,55
79,25
87,71
77,49
87,15
79,69
0
9
VERGLEICHSPERIODE
9,85
20 10
QUELLE: WIENER BÖRSE AG
100
QUARTALSUMSÄTZE
MRD. EUR
QUELLE: WIENER BÖRSE AG
MARKTKAPITALISIERUNG
MRD. EUR
40
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MÄRKTE
10 9
INFLATION
%
QUELLE: AMS
ARBEITSLOSENRATE
%
3
2,5
8 7
2
6 5
1,5
4 3 2 1
VERGLEICHSPERIODE
1
VERGLEICHSPERIODE
AKTUELLE PERIODE
0,5
AKTUELLE PERIODE
0
Q3
GESAMTVERSCHULDUNG IN % DES BIP
85 84 83 82 81
0
AKTUELLE PERIODE
–1
QUARTAL
Q3
Q4
269,79*
264,53*
268,52*
263,73*
262,47*
261,98*
263,50*
Q2
Q3
Q1
Q2
DEFIZIT IN % DES BIP
% 5 4 3 2 1 0
79,38*
–2
VERGLEICHSPERIODE
–5
AKTUELLE PERIODE
–7
QUARTAL
MRD. EUR
VERGLEICHSPERIODE
–6
AKTUELLE PERIODE Q4
QUARTAL
VERGLEICHSPERIODE AKTUELLE PERIODE
–4
Q1
MONAT
MIO. EUR
–3
Q4
N
LEISTUNGSBILANZSALDO IN % DES BIP
–1
259,26*
75
O
-491*
VERGLEICHSPERIODE
78
76
S
2
MRD. EUR
77
A
3
80 79
J
QUELLE: STATISTIK AUSTRIA
Q2
J
4
QUELLE: STATISTIK AUSTRIA
%
Q1
M
1130*
83,4*
76,69*
Q4
A
5
1
–1
M
6
MRD. EUR
81,99*
81,37*
79,38*
78,36*
84,55*
82,8*
1
%
F
81,99*
2
J
83,40*
BIP-WACHSTUM
%
D
MONAT
303*
N
-484*
O
81,37*
S
3.432*
A
2.100*
J
78,36*
J
76,69*
M
1.150*
A
84,55*
M
2.362*
F
84,55*
J
QUELLE: STATISTIK AUSTRIA, WIFO
D
QUELLE: STATISTIK AUSTRIA, ÖNB
0
0
QUELLE: STATISTIK AUSTRIA
WIRTSCHAFTSDATEN ÖSTERREICHS WIRTSCHAFT IN ZAHLEN
Q1
Q2
Q3
QUARTAL
41
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17.01.15 09:15
STIFTUNGEN
UNGELIEBTE PRIVATSTIFTUNGEN Zahlreiche gesetzliche und steuerliche Änderungen rund um die Privatstiftungen lassen bei Stiftern und Privatbankern die Alarmglocken schrillen. Doch eine Änderung, geschweige denn ein Exit kann sich nach Erkenntnissen von DerBörsianer als knifflig – und kostspielig – entpuppen. TEXT RAJA KORINEK FOTO MARKUS PFAFF / SHUTTERSTOCK
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17.01.15 09:15
DB_42-47_Stiftungen.indd 43
17.01.15 09:15
STIFTUNGEN
D
er Startschuss liegt nun mehr
sentlicher Aspekt: Allein seit 1993 hat es
gutgeschrieben. Allerdings bemängelt
als zwanzig Jahre zurück, als im
rund 14 Änderungen gegeben. Johannes
Sibylle Novak von CMS Reich-Rohrwig
Herbst 1993 der damalige Fi-
Prötzner, Leiter des Stiftungs-Compe-
Hainz Rechtsanwälte (CMS): „Die Zu-
nanzminister Ferdinand Lacina die ge-
tence Centers des Bank Austria Private
wendungen sind oft viel geringer, da-
setzliche Grundlage für die heimischen
Banking, hebt deshalb hervor: „Da noch
mit bleibt in der Regel ein guter Teil der
Privatstiftungen ebnete. Der Schritt ge-
weitere Änderungen kommen könn-
schon gezahlten Zwischensteuer lie-
schah freilich nicht ganz ohne Hinter-
ten, fehlt es an einer gewissen Plan-
gen.“
gedanke. Damit wollte man den Ab-
nungssicherheit, die man bei einer Stif-
Zudem werden in der Privatstiftung
fluss österreichischen Vermögens nach
tung zumindest über zehn Jahre hinweg
Einkünfte aus Land- und Forstwirt-
Liechtenstein und in die Schweiz stop-
braucht“, so Prötzner.
schaft sowie aus der Vermietung und
pen sowie eine attraktive Alternative im
Doch wie schauen die wichtigs-
Verpachtung – aber auch sonstige Ein-
Inland bieten. Das ist scheinbar – bisher
ten Punkte aus? Nachdem allein schon
künfte etwa aus Spekulationsgewinnen
- auch gelungen.
bei der Gründung eine Eingangssteu-
– mit der 25-prozentigen Körperschaft-
Inzwischen beträgt das Vermögen
er von 2,5 Prozent auf eingebrach-
steuer (KÖSt) versteuert.
der 3.241 österreichischen Privatstif-
te Wirtschaftsgüter – beziehungsweise
tungen (per Ende 2014 laut Compass-
sechs Prozent auf Immobilien dank der
Drohendes politisches Ungemach
Verlag) rund 70 Milliarden Euro, wovon
Grunderwerbssteuer – gezahlt werden
Und obwohl man bereits 2008 die Erb-
etwa 64 Prozent auf Unternehmens-
muss, wird der Privatstiftung seit 2001
schafts- und Vermögenssteuer abge-
beteiligungen entfallen, verweist Ro-
die Zwischensteuer von damals 12,5 Pro-
schafft hatte, „wurde zugleich die Stif-
bert Löw, Vorstandsmitglied der Liech-
zent und seit 2011 insgesamt 25 Prozent
tungseingangssteuer belassen“, ver-
tensteinischen Landesbank Österreich,
abgezogen. Genauer gesagt unterlie-
weist Rosemarie Macheiner aus dem
zugleich auf die Bedeutung für die hei-
gen der Zwischensteuer Zinserträge aus
Bereich Stiftungsservice des Bankhau-
mische Wirtschaft: „Und daran hängen
Bankguthaben und Anleihen, Einkünfte
ses Carl Spängler auf einen weiteren
rund 400.000 Arbeitsplätze.“ Zu den
aus realisierten Wertzuwächsen bei Ka-
Nachteil. Inzwischen sorgen diese zwei
bekannten Namen zählen etwa der Ge-
pitalvermögen und Einkünfte aus Deri-
Steuern ohnedies für hitzige Debatten
würzproduzent Kotanyi, Fruchtsafther-
vaten, aber auch Einkünfte aus Unter-
im Hohen Haus. Heinrich Weninger,
steller Rauch, aber auch der Werkzeug-
nehmens- sowie Grundstücksveräuße-
Leitung Stiftungsoffice der Kathrein
bauer Berndorf. Norbert Zimmermann,
rungen.
Privatbank: „Die Sorge ist groß, dass
Vorstandsmitglied der Berndorf Privat-
Gerade bei der Zwischensteuer or-
es eine Wiedereinführung der Vermö-
stiftung, präzisiert: „Zweck der Stiftung
ten Experten einen wesentlichen Nach-
gens- sowie der Erbschaftssteuer geben
war der Zusammenhalt von Unterneh-
teil, weil damit der Thesaurierungsef-
könnte. In dem Zusammenhang ist un-
mensvermögen, und zwar generatio-
fekt verlorengehe. Schließlich kann das
klar, welche weiteren Änderungen da-
nenübergreifend, sowie die Stabilität
geparkte Geld nicht veranlagt werden.
mit auch auf die heimischen Privatstif-
der Eigentümerschaft.“
Einziges „Zuckerl“: Die Zwischensteuer
tungen zukommen könnten.“
wird bei Zuwendungen an die Begüns-
Hier setzt auch Steuerexperte Micha-
Umfeld ständig in Umbruch
tigten, die der 25-prozentigen Kapital-
el Petritz von KPMG Austria an: „Hinzu
Weitere 24 Prozent des heimischen Stif-
ertragsteuer (KESt) unterliegen, wieder
werden ähnliche Überlegungen wie in
tungsvermögens entfallen auf Immobilien, die restlichen zwölf Prozent auf Kapitalvermögen. Hier machten früher auch zahlreiche steuerliche Vorteile das Stiften schmackhaft – was von der Branche gern als nebensächlicher Grund angegeben wird. Dennoch ist es ein we-
„Viele Stifter denken bei der Veranlagung allmählich um.“ MONIKA JUNG
Deutschland angestrengt, alle 30 Jahre eine Erbschaft zu verrechnen, einerlei, ob sie tatsächlich stattgefunden hat.“ Die damit anfallenden Steuern könnten weiteres Öl ins Feuer gießen. Zimmermann von Berndorf ist sichtlich besorgt: „Für Unternehmen würde dies nach dem
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STIFTUNGEN
Jung, Vorstandsvorsitzende der Valartis
„Es fehlt derzeit an gewissen Planungs sicherheiten.“
„Stiftungs vorstände sollte man nur auf Zeit bestellen.“
Bank Austria AG (Valartis), resümiert:
JOHANNES PRÖTZNER
HEINRICH WENINGER
zweiten oder dritten Mal einer fiktiven Erbschaft die Enteignung bedeuten.“ Kein Wunder, dass inzwischen die Anfangseuphorie verpufft ist. Monika
„Die Zahl der Auflösungen nimmt zu, die Zahl der Gründungen deutlich ab.“
hat“. Zumindest wird bei Auflösung die
Weninger von der Kathrein Privatbank:
Allein 2014 gab es 28 Auflösungen ge-
verbliebene Zwischensteuer rückerstat-
„Seit einer Beiratsjudikatur des OGH von
genüber 20 Neugründungen, in den zwei
tet, die Stiftungseingangssteuer hinge-
2013 herrscht zunehmende Unsicherheit
Jahren davor wurden insgesamt 68 we-
gen nicht.
über die Einflussmöglichkeiten.“ Denn
Die Beratungskosten einer Auflösung
der OGH entschied, dass der Beirat kei-
belaufen sich laut Weninger zwischen
nen Einfluss im Sinne des Aufsichtsra-
Exit mit teuren Hürden
10.000 und 50.000 Euro, „je nach Art
tes oder des Vorstands nehmen dürfe,
Doch Achtung, eine Auflösung ist nur
und Höhe des Vermögens“. Auch muss
und setzte enge Grenzen. Hintergrund:
unter
Voraussetzungen
man sich ein wenig gedulden. Petritz
Immer wieder wurden im Beirat weit-
möglich, etwa wenn der Zeitablauf laut
von KPMG Austria: „Nachdem der Vor-
reichende Entscheidungen anstelle des
Stiftungserklärung eingetreten ist oder
stand einen Auflösungsbeschluss gefällt
Stiftungsvorstands getroffen.
der Stiftungszweck nicht mehr erfüll-
hat, gibt es einen Gläubigeraufruf.“ Da-
Hier kann man immerhin eine Ände-
bar ist, zum Beispiel aufgrund einer
mit werde das Vermögen für ein Jahr ge-
rung in der Stiftungsurkunde vorneh-
Zahlungsunfähigkeit. Weninger: „Auch
sperrt. „Man kann es aber mit Bankga-
men - sofern dieses Recht in der Ur-
kann der Stifter das Konstrukt widerru-
rantien verkürzen, wenn es keine Gläu-
kunde verankert ist. Damit dies nicht
fen, womit er selbst zugleich zum Letzt-
biger der Stiftung gibt. Unter sechs
mit dem Ableben der Stifter erlischt,
begünstigten wird.“ Das geht aber nur,
Monaten geht es in der Praxis nicht.“
empfiehlt Petritz von der KPMG Aus-
wenn der Stifter ein Widerrufsrecht in
Rechtswirksam wird die Auflösung erst
tria eine GmbH als Kostifter einzuset-
der Urkunde verankert hat – von dem
mit der Löschung im Firmenbuch. Laut
zen. Diese könne schließlich nicht ver-
nur er Gebrauch machen kann. Ein
Petritz gebe es sogar eine steuerneutra-
sterben. Änderungsvorschläge wären
Tipp laut dem Kathrein-Experten: „In
le Möglichkeit der Auflösung, „aber nur,
laut CMS die Reduzierung der Rech-
der Urkunde sollte man generationen-
wenn der Letztbegünstigte aus Öster-
te des Beirats, etwa Zustimmungsrech-
übergreifend mehrere Stifter einsetzen.
reich in ein Land mit einem DBA zieht,
te in Vorschlagsrechte oder Vetorechte
Denn so verlängert man die Möglichkeit
das Artikel 21 des OECD-Musterabkom-
zu ändern. Zustimmungsrechte sollte es
für künftige Änderungen.“
mens vorsieht.“ Es liegt also das aus-
laut CMS nur in außergewöhnlichen Fäl-
Entscheidet man sich tatsächlich für
schließliche Besteuerungsrecht der Zu-
len statt im Tagesgeschäft geben. Auch
die Auflösung, gibt es eine Menge zu be-
wendung beim anderen Staat. Dort soll-
könnte man eine Neubesetzung des Bei-
achten, mahnt Novak von CMS: Beginnt
te logischerweise der Steuersatz unter 25
rats überlegen, sodass die Begünstigten
man auf Ebene der Privatstiftung, Wirt-
Prozent liegen, da es sonst keinen Sinn
nicht dominieren.
schaftsgüter zu veräußern, sind in der
macht. Petritz: „Allerdings sollte man
Zudem rät Weninger, den Vorstand
Regel 25 Prozent KÖSt auf die Gewin-
mehrere Jahre den Lebensmittelpunkt
nur auf begrenzte Zeit zu berufen, da
ne fällig. Deshalb sollte man laut No-
im Ausland haben.“ Zudem kommt es
man ihn sonst nicht mehr loswerde,
vak diese lieber direkt an die Letztbe-
durchaus zu Stichproben der heimischen
außer bei einer Vermögensveruntreu-
günstigten übertragen, um eine Dop-
Finanz, die zum Beispiel Handy- und
ung. „Das letzte Wort hat der Stiftungs-
pelbesteuerung zu vermeiden. Denn Zu-
Stromrechnungen verlangen kann. Wer
vorstand.“ Ein Knackpunkt, der vielen
wendungen werden mit 25 Prozent KESt
hingegen die Stiftung nicht aufgeben
Stiftern offenbar nicht immer klar ist.
endbesteuert. Die Bemessungsgrund-
will, „kann sich eine Stiftung in Liech-
Macheiner vom Bankhaus Carl Späng-
lage für Gewinne ist der Verkehrswert
tenstein überlegen“, so Petritz.
ler: „Vielen ist anfangs nicht bewusst,
niger Stiftungen gezählt.
bestimmten
zum Zeitpunkt des Übertrags abzüg-
dass sie nicht mehr Eigentümer und ihre
lich der damaligen Stiftungseingangs-
Lösen statt auflösen
werte. Nur bei Neuvermögen seit 1. Au-
Auch an den Einflussmöglichkeiten der
gust 2008 fällt laut Novak „keine KESt
Stiftungsfamilien hat sich viel geän-
Tiefzinslandschaft als Dilemma
auf Substanzzuwendungen an, wenn die
dert, sie sitzen oft in einem Stiftungs-
Auch die Art der Zuwendungen an Be-
Stiftung keinen Bilanzgewinn gemacht
beirat, um als Kontrollorgan zu agieren.
günstigte sollte eventuell überlegt wer-
Rechte damit begrenzt sind.“
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STIFTUNGEN
„Einfluss und Rechte sind nach dem Stiften begrenzt.“
„Aktien kommen zunehmend infrage.“
anlagung auf europäische Unterneh-
ROSEMARIE MACHEINER
ROBERT LÖW
kommen zunehmend vor, wenngleich
mensanleihen mit guter Bonität und ausgewählten – teilweise nicht gerateten - österreichischen Industrieanleihen konzentriert. Löw: „Auch Aktien sie in der Regel bei konservativen Stif-
den. Gerade in Tiefzinszeiten plagen
nommen wird, ist ein gemanagtes Man-
tungen auf 30 Prozent begrenzt sind.“
sich meist konservativ veranlagte Stif-
dat. Um dabei den Bestbieter zu finden
Und während Aktien der Wiener Bör-
tungen, eine vernünftige Rendite zu er-
und somit Verwaltungsgebühren zu
se in ihren Boomjahren gut 50 Prozent
zielen. Prötzner vom Bank Austria Pri-
senken, sollte man laut Bankhaus Carl
des Aktienanteils betrugen, habe die
vate Banking: „Deshalb sollte man sich
Spängler eine Ausschreibung machen.
überdurchschnittliche
Korrektur
des
hier einen Spielraum lassen und kei-
Veranlagt wird laut Jung von der Va-
ATX nach der Finanzkrise zu einer Um-
ne zu engen Grenzen vorgeben.“ Aller-
lartis immer noch sehr konservativ be-
schichtung in internationale Blue Chips
dings sei zu beachten, dass – sämtli-
ziehunsgweise immobilienlastig. Doch
geführt, resümiert Löw.
che - Änderungen der Stiftungsurkun-
ein Umdenken finde allmählich statt,
Fazit: Letztendlich bleibt „unzufrie-
de nach Ableben des Stifters nur unter
wie Jung in zahlreichen Gesprächen or-
denen“ Stiftern nichts anderes übrig als
Wahrung des Stiftungszwecks und mit
ten könne. Das sieht auch Robert Löw
sämtliche Ebenen einer Stiftung gut zu
gerichtlicher
möglich
so: „Was Staatsanleihen betrifft, haben
durchleuchten. Denn eine Änderungen,
seien, mahnt Prötzner. Ein Lösungsan-
sich Privatstiftungen in den vergan-
vor allem aber die Auflösung will gut
satz, der inzwischen immer öfter ange-
genen zwei Jahren bei der Wiederver-
überlegt sein. n
Genehmigung
Wie lange gehört mein Haus noch mir?
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BRANCHEN
BANKEN
INTERVIEW
WILHELM CELEDA Vorstands vorsitzender Raiffeisen Centrobank AG
Die RCB richtet sich neu aus. Welche Pläne verfolgen Sie als neuer CEO? – Wir werden uns künftig stärker auf
STRATEGISCHE SORGENFALTEN
unsere Kerngeschäftsbereiche, das Aktien- und Zertifikategeschäft, konzentrieren. Das Ziel lautet, unsere führende Marktstellung in diesen Bereichen zumindest beizubehalten.
Die RBI-Aktie schlitterte im Jahr 2014 auf
verlieren, wenn man künftig keine regi-
dem Rücken der Russlandkrise in eine Ab-
onale Abdeckung in Polen mehr bieten
wärtsspirale. Ganze 48,91 Prozent verlor
kann. Ein Alleinstellungsmerkmal der
Bleibt Ihr Institut eigenständig be-
das Papier an Wert. In Sachen Dividende
RBI wäre damit beim Teufel.
ziehungsweise der Standort erhalten?
müssen Aktionäre für 2014 durch die Fin-
Hinter vorgehaltener Hand vernimmt
Es gab diesbezüglich viele Gerüchte.
ger schauen. Ein zweites Jahr ohne Divi-
man aus RBI-Kreisen Ärger und Groll,
dende wird der Kernaktionär nur schwer-
dass die russische Tochter 2013 nicht
lich akzeptieren. Was tun? Neue liquide
rechtzeitig zu einem guten Preis verkauft
RCB analysiert und zugunsten der
Mittel müssen freigesetzt werden. Polen
wurde. Nach der durch den Rubelver-
Beibehaltung der Eigenständigkeit
ist der einzige Markt in CEE, wo die Raiff-
fall bedingten Abwertung der Russland-
unseres Hauses entschieden, mit
eisen Bank International AG (RBI) mit ih-
tochter von 237 Millionen auf 148 Millio-
rer Tochter einen vernünftigen Preis er-
nen Euro droht nun auch eine weitere Ab-
zielen könnte. Der Exit in Polen wäre in
schreibung des Firmenwerts, die Anleger
Investmentbank, sondern Wertpa-
dieser Art und Weise allerdings nicht ge-
in Angst und Schrecken versetzte. Un-
pierhaus. Warum? – Der Fokus auf
plant. Für ausländische Unternehmens-
geachtet dessen bleiben die Gewinne in
unsere Kerngeschäftsbereiche und
kunden würde die Bank an Attraktivität
Russland nach wie vor erhalten.
– 2014 hat unser Eigentümer, die RBI, sämtliche Möglichkeiten der zukünftigen Positionierung der
unverändertem Standort. Sie nennen sich jetzt nicht mehr
die gleichzeitige Bündelung der bisherigen M&A- sowie ECM-Aktivitäten der RCB in der Investmentbanking-Division der RBI sind dafür ausschlaggebend. Was können sich Ihre Kunden zukünftig von Ihnen erwarten? – Eine RCB, die an der Weiterentwicklung ihrer Produkte sowie der Servicequalität
Kirchenbank an Grawe Das Rätselraten um die Zukunft der Kirchenbank
Schelhammer
&
Schattera
für ihre Kunden arbeitet und dabei
wurde mit Jahreswechsel beendet. Die
weiterhin Benchmarks für die ge-
Grazer Wechselseitige Versicherung AG
samte Branche setzt.
(Grawe) sicherte sich vorerst 54 Prozent.
Sie gelten als leidenschaftlicher Börsianer. Wie fällt Ihre Ist-Analyse
Die Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften gab am 23. De-
des heimischen Kapitalmarkts aus? –
zember 2014 ihren Sanctus zu dem Deal
we allerdings bekannt, sich aktuell nicht
Hier gibt es noch deutlich Poten-
bekannt. Damit stach die Grawe andere
zum Stand der Verhandlungen äußern zu
zial nach oben, vor allem wenn es
Interessenten wie die Hypo NOE Grup-
wollen. Die Grawe selbst garantiert der
pe und die Semper Constantia Privatbank
Kirchenbank zwar nicht das ewige Pa-
aus. Die Grawe verhandelt auch noch mit
radies, jedoch den Fortbestand der Bank
Funktion des Kapitalmarktes für die
anderen Aktionären. Auf Nachfrage von
und plane nicht, große Einschnitte in die
Volkswirtschaft gibt.
DerBörsianer gab der Vorstand der Gra-
Mitarbeiterstruktur vorzunehmen.
seitens der wesentlichen politischen Entscheidungsträger wieder mehr Verständnis für die bedeutungsvolle
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BRANCHEN
1.400 Gäste waren vor Ort, als
TICKER
Finanzminister Hans Jörg Schelling am 15. Dezember 2014 im Raiffeisen-Forum der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich bei der Veranstaltung „Minister im Dialog“ über die Herausforderungen der SteuerZu den Vortragenden zählten RLB-OÖ Direktor Heinrich Schaller, OÖ-Landeshauptmann-Stv. Franz Hiesl, Finanzminister Hans Jörg Schelling und der Präsident der Industriellenvereinigung von OÖ Axel Greiner (v. l.).
reform sprach. Der Minister betonte dabei die Notwendigkeit von neuen Steuern.
ZertifikateGuru wünscht mehr Präsenz
BNP Paribas schließt Übernahme der DAB Bank ab +++ Kärntner BKS Bank mit Eigenkapitalerhöhung von 52 Mio. Euro +++ Santander finanziert Motoradhersteller Husqvarna +++ RCB als bestes Zertifikate-Haus in CEE ausgezeichnet +++ Neue Hypo-Taskforce ohne Irmgard Griss +++ Bank Austria kauft UniCredit Leasing Austria
Mancher Anleger mag sich noch vor Zer-
Zertifikate ungefährlicher als Direktin-
tifikaten scheuen. Geht es nach Thomas
vestitionen. Der aktuell niedrige Leitzins
Wulf, Generalsekretär des Dachverbands
der Europäischen Zentralbank habe je-
Eusipa, ist dies jedoch unangebracht.
doch zur Folge, dass Emittenten verhält-
Wulf stimmen die stabilen Volumina, die
nismäßig wenig in das Optionselement
in den DACH-Staaten in Zertifikate in-
stecken können, was Kunden nicht zu-
vestiert sind, glücklich. „Wünschenswert
gutekomme. Anhand der Zahlen für Ös-
wäre es natürlich, wenn noch mehr Anla-
terreich lassen sich die Auswirkungen
geberater und Investoren die Zertifikate
der niedrigen Zinsen auf Zertifikate ab-
lasst, ihrem Finanzinstitut die
stärker in ihr Blickfeld nehmen würden“,
lesen: Waren Ende 2013 noch 12,6 Milli-
Treue zu halten, versucht eine
sagt Wulf im Gespräch mit DerBörsianer.
arden Euro in Zertifikaten investiert, fiel
aktuelle Studie von Marketagent.
Allein vom Renditegesichtspunkt seien
das Volumen 2014 um 675 Millionen Euro.
SÄULEN DER LOYALITÄT STUDIE. Was Kunden dazu veran-
com und dem Finanz-Marketing Verband Österreich (FMVÖ) aufzuzeigen. Dazu wurden 1.000 Österreicher zwischen 18 und 65 Jahren befragt. Vor allem würden die Österreicher von Banken und Versicherungen niedrige Gebühren
KARRIERE
(25 Prozent) und günstige Prämien (20 Prozent) erwarten. Immerhin würden 54,3 Prozent der Befragten
Lukas Stipkovich
Carlo Vivaldi
Christian Ohswald
ist neuer Head of Portfolio Management bei der Valartis Bank. Der neue Leiter der Vermögensverwaltung war zuletzt als Senior Advisor für Kepler Cheuvreux tätig.
wurde von der Bank Austria als neuer verantwortlicher Vorstand für die CEE Division designiert. Er folgt in dieser Position auf UniCredit-Ebene Gianni Franco Papa nach.
wird nach seinem Ende März ablaufenden Mandat als Leiter des Raiffeisen Private Bankings Wiens der neue Leiter der Deutsche Bank Österreich AG.
laut Studienergebnis bei einem günstigeren Angebot zu einer anderen Bank wechseln. Aber auch gute Beratung und guter Service sind maßgebend an der Zufriedenheit der Kunden beteiligt. So gibt auch knapp die Hälfte der Befragten an, bei schlechter Beratung zu einer anderen Bank zu wechseln.
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BRANCHEN
VERSICHERUNGEN
NEUES LEBENSVERSICHERUNGSMODELL
KOLUMNE
GÜNTER GEYER Präsident VVO
„Wenn du merkst, du reitest ein totes
sind die Versicherer gewillt einzugehen.
Pferd, steig ab!“ Mit dieser überspitzten
Die Kosten werden aliquot auf die Gesamt-
Redewendung aus dem Wilden Westen er-
laufzeit aufgeteilt. Laut VKI hat dies zur
öffnete Hartwig Löger, CEO der Uniqa Ös-
Folge, dass Makler ihre Prämie nicht mehr
terreich, eine Pressekonferenz zur „Le-
komplett bei Vertragsabschluss erhalten
bensversicherung neu“. Man habe „Hand-
und es somit weniger Anreize gibt, Lebens-
lungsbedarf gesehen“ und gemeinsam mit
versicherungen in Massen zu verkaufen.
der Raiffeisenversicherung ein „einzig-
Ohne Anwendung des seit Jahren sinken-
artiges“ Produkt geschaffen. Wie andere
den Rechnungszinses können flexible Ein-
Krisenfall unter Beweis stellen. Im
Versicherer sieht auch die Uniqa seit eini-
und Auszahlungen während der Laufzeit
Stresstest der EIOPA (European In-
gen Jahren Stagnation im Bereich Lebens-
ermöglicht werden. Die aktuelle Gesamt-
surance and Occupational Pensions
versicherungen. Das neue Produkt wird
verzinsung liege dennoch auch beim neu-
keinen Garantiezins bieten, lediglich auf
en Produkt bei rund drei Prozent, erläuter-
die Nettoprämie wird es Kapitalgarantie
te Peter Eichler, Vorstand Uniqa Österreich
an den Anleihe- und Aktienmärk-
geben. Neu ist, dass die Kosten und Gebüh-
und Raiffeisen Versicherung. Garantielose
ten, standhalten. Der Stresstest
ren nicht mehr der Prämie, sondern dem
Produkte erleichtern auch die Eigenmittel-
baute auf den künftigen Eigen-
Ertrag entnommen werden. Dieses Risiko
berechnungen unter Solvency II.
VERSICHERUNGEN IM WANDEL Im Jahr 2014 mussten neben Banken auch Europas Versicherungsunternehmen ihre Stabilität im
Authority) wurde überprüft, ob Versicherer wirtschaftlich extremen Bedingungen, einem Absturz
kapital- und Aufsichtsregeln von Solvency II auf, die 2016 in Kraft treten werden. Die EIOPA wollte mit diesem Stresstest feststellen, wie gut die Branche auf die Einführung von Solvency II vorbereitet ist. Die großen heimischen Versicherer, die geprüft wurden, haben
Sandra Hofer, Union Invest ment, Christian Böhm, Geschäftsführer APK Pensi onskasse, Kurt Hafenscher, Vorsorgekasse fair-finance, mit der Moderatorin (v. l.).
den Stresstest alle bestanden. Die Ergebnisse des Stresstests und auch das neue Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG 2016), das Ende 2014 beschlossen wurde, werden die Zukunft der österreichischen Versicherungswirtschaft entscheidend mitgestalten. Das Inkrafttreten von VAG 2016 bedeutet ebenso den Schritt zur Umsetzung von
Rund 600 Vertreter aus dem Bereich Pensionsvorsorge aus ganz Europa waren
Solvency II in Österreich. Diese Re-
am 20. November 2014 auf Einladung des Fachmagazins „Investment & Pensions
gelungen zu implementieren wird eine herausfordernde Aufgabe, die
Europe“ (IPE), das jährlich die besten Vorsorgeeinrichtungen kürt, in der Hofburg
uns im Jahr 2015 beschäftigen wird.
zusammengekommen. Den Country Award Austria teilten sich die APK
g.geyer@derboersianer.com
(Pensionskasse) und fair-finance (Vorsorgekasse). 50
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BRANCHEN
TICKER
Vorsorgekassen starten Gebührenschlacht Im Kampf um neue Kunden setzen zwei
der Vorsorgekasse“, verlautet die VBV in
der insgesamt zehn Vorsorgekassen am
einer Presseaussendung. Eine Mitbewer-
Markt, die Gelder der „Abfertigung neu“
berin, die deutlich größere Valida Plus
verwalten, nun auf neue Gebührenstruk-
AG Vorsorgekasse, die rund 1,45 Milliar-
turen. Per Anfang nächsten Jahres wird
den Euro verwaltet, gab bekannt, dass sie
die VBV Vorsorgekasse AG (VBV), die 400
die Gebühren von derzeit 1,9 Prozent auf
Millionen Euro verwaltet, Mitglieder be-
1,5 Prozent per Jänner 2017 für alle Mit-
lohnen, die ihr Geld länger im System
glieder ohne Staffelung senken wird. Seit
belassen. Mitglieder werden 1,9 Prozent
2003 haben die nunmehr insgesamt zehn
Gebühren für Einzahlungen in den ers-
Vorsorgekassen 6,55 Milliarden Euro ge-
ten fünf Jahren zahlen, danach 1,4 Pro-
sammelt. In einer Studie des Beratungs-
zent für weitere fünf Jahre und letztend-
unternehmens GrEco ist die Valida Plus
lich nur mehr ein Prozent. „Das ist das
AG „im langjährigen Vergleich“ zur bes-
gesetzliche Minimum für Gebühren in
ten Vorsorgekasse gekürt worden.
WWF gibt grünes Licht für Finanzen Die Allianz Gruppe hat dem WWF für ein neuartiges Nachhaltigkeitskonzept kom-
Allianz berichtet für Q3 2014 +24,5 % EGT auf 95 Mio. Euro und niedrigere Combined Ratio bei 94,6 % +++ VIG steigert Gewinn nach Steuern per Q3 2014 um 50 % auf 328 Mio. Euro, Combined Ratio bei 97,2 % +++ Opel Versicherungs Service GmbH weitet strategische Partnerschaft auf alle Standorte der AVAGGruppe in Österreich aus +++ FMA weist für die Versicherungsbranche für die ersten 9 Monate in 2014 Erhöhung des Prämienvolumens um 2,25 % auf 13,10 Mrd. Euro aus. Versicherungstechnisches Ergebnis steigt um 9,1 % auf 464,2 Mio. Euro +++ Valida Consulting übernimmt Verwaltung der Vorsorgeeinrichtung Zusatzpension der Kammer der Wirtschaftstreuhänder
plette Transparenz über ihre Finanzen gewährt. Daraus wurde nun ein Modell entwickelt, das auch anderen Finanzdienstleistern zugänglich ist. Mit einer Art Bonus/Malus-System werden die einzelnen
DIGITALISIERUNG ALS BRANCHENTREND
Investitionen anhand von 150 Indikatoren eingestuft, die von externen Beratern so-
STUDIE. Verglichen mit 2013 wollen
wohl aus dem Finanzumfeld als auch aus
in den nächsten drei Jahren doppelt
dem sozialen und ökologischen Bereich
so viele Versicherungsunterneh-
zusammengestellt worden waren. Nach
men weltweit digitale Techno-
drei Jahren Arbeit hat die Untersuchung
logien „zur Erschließung neuer
des Allianz-Portfolios ergeben, dass 17
Märkte“ nutzen. Das ergab die
Prozent der Investitionen als „kritisch“
jüngste von KPMG durchgeführte Befragung. Auch State Street stellte
zu bewerten sind. Dieser Anteil soll ge-
in einer ähnlichen Studie fest, dass
meinsam mit dem WWF bis 2030 auf fünf
weltweit mehr als 50 Prozent der
Prozent gesenkt werden. Die Versicherung
Versicherer soziale Medien in Zu-
will mit dem schrittweisen kompletten
kunft stärker zur Kundenbetreuung
Ausstieg aus der Kohleindustrie beginnen.
und –gewinnung nutzen wollen.
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BRANCHEN
FONDS
KOLUMNE
HEINZ BEDNAR Vorstand VÖIG
INVEST-CLOSING ANFANG 2015 DAS VERFLIXTE SIEBENTE JAHR
Die Bawag PSK verkaufte ihre 100-pro-
ersten Monaten des neuen Jahres über die
wird im Jahr 2015 in das siebente
zentige Tochter, die Bawag PSK Invest, an
Bühne gehen sollte. Darüber heißt es nach
Jahr eintreten. 2014 war geprägt
den größten europäischen Vermögensver-
wie vor vonseiten der Bawag PSK, dass es
von Wachstumsenttäuschungen
walter Amundi. Die Franzosen planen, die
zu keinen einschneidenden Veränderun-
und fallenden Inflationserwar-
Bawag PSK Invest von Österreich aus zu
gen in der bestehenden Unternehmens-
führen und den bestehenden Vertriebska-
struktur in der abgegebenen Tochter kom-
nal zu nutzen. So werden in Zukunft auch
men sollte. Demnach dürften das Ma-
Entwicklung Rechnung getragen:
die Fonds von Amundi Asset Management
nagement und die Mitarbeiter bestehen
Die Renditen von kreditsicheren
über die bestehenden Kanäle beworben.
bleiben. Die Bawag PSK Invest hat aktuell
Anleihen sind im Vorjahr kräftig
„Diese Transaktion passt zu unserer Stra-
78 Publikumsfonds und Fonds für insti-
tegie und ermöglicht uns die Partnerschaft
tutionelle Anleger im Portfolio mit einem
mit einem Vermögensverwalter von Welt-
Fondsvolumen von mehr als 4,6 Milliarden
null Prozent angelangt. Das wird
klasse“, so Bawag-PSK-CEO Byron Hay-
Euro. Amundi selbst ist im Besitz der fran-
auf absehbare Zeit so bleiben. Mit
nes. Auf Nachfrage von DerBörsianer wurde
zösischen Großbanken Credit Agricole und
einer wichtigen Ausnahme: Die
bekanntgegeben, dass das Closing in den
Societe Generale.
Die Erholung der Weltwirtschaft
tungen. Sollten sich diese Trends fortsetzen, droht ein Stagnationsszenario. Die Märkte haben dieser
gefallen und die Kurse entsprechend gestiegen. Viele wichtige Leitzinsen sind bereits bei quasi
USA befinden sich am Übergang von der Erholungsphase in die Expansionsphase. Damit wird die USamerikanische Zentralbank im Jahr 2015 voraussichtlich die Nullzins-
Meilenstein für FTC Capital
politik aufgeben und die Leitzinsen leicht anheben. Global betrach-
Die Österreichische Finanzmarktaufsicht
ten können.“ Seit der Zulassung im Ok-
hat FTC Capital (FTC) die Konzession nach
tober wurden laut Pomeranz bei FTC alle
schwach und uneinheitlich. Die
dem Alternative-Investmentfonds-Ma-
notwendigen Anpassungen der Manage-
Wahrscheinlichkeit für das Bedro-
nager-Gesetz (AIFMG) erteilt. Eduard Po-
ment- und Kontrollprozesse getätigt, die
hungsszenario einer Stagnation hat
meranz, CEO von FTC, unter-
durch die Zulassung zuneh-
zugenommen. Dies bedeutet, dass
streicht die hohe strategische
mend komplexer wurden. Mit
Bedeutung der Zulassung ge-
dem AIFM-Gesetz hat Öster-
genüber DerBörsianer: „Die
reich eine EU-Richtlinie um-
kungen ansteigen könnten. Ein
Konzessionserteilung ist die
gesetzt, mit der innerhalb
ausgewogenes Portfolio, also eine
wesentliche
Voraussetzung
der Union ein harmonisierter
Mischung aus Aktien (positiv im
dafür, dass wir unseren FTC
und strikter Regulierungs-
Futures Fund Classic, der als
und Kontrollrahmen für alle
alternatives Investment dem
Manager alternativer Invest-
AIFMG unterliegt, auch wei-
mentfonds geschaffen wer-
terhin managen und anbie-
den soll.
tet, bleibt die Erholung nach der großen Rezession 2008/2009 aber
die Kursanstiege im Trend niedriger als zwischen 2009 und 2014 ausfallen werden, aber die Kursschwan-
Wachstumsszenario) und Anleihen (positiv im Stagnationsszenario) ist gefragter denn je. h.bednar@derboersianer.com
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BRANCHEN
Schuldspruch für Bank Austria
TICKER
In der Causa um den Milliardenbetrüger Bernhard Madoff wurde die UniCredit Bank Austria AG erstmals schuldig gesprochen und muss für den Verlust eines Anlegers haften. Dieser hatte 2007 60.000 Euro in den von der Bank vertriebenen „Herald“Fonds gesteckt, dessen Gelder zum Erhalt des Schneeballsystems des einstigen Börsenstars Madoff dienten. Die Bank hatte beim „Herald“-Fonds die Rolle der Prospektkontrollorin inne, die zwar nicht für die Unrichtigkeit eines Emissionsprospekts haftet, sondern für unvollständige und falsche Kontrollen. Madoff hatte Befugnis über das gesamte Fondsvermögen
institut nahm das Urteil verwundert zur
ohne jedwede Kontrollmöglichkeit seitens
Kenntnis und versicherte, sich in Folge-
der Depotbank. Das österreichische Bank
klagen vehement zu verteidigen.
KARRIERE
Frank Shostak
Keine physischen Fonds mehr in Luxemburg +++ Comgest bei Feri Awards Nr. 1 in Österreich +++ Mehr Private Equity bei Institutionellen +++ Feri zeichnet Fidelity für Multi-Assets aus +++ Asset-Manager verdienen in London am meisten
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wird in Zukunft eine Funktion im Beratungsgremium von Incrementum ausführen. Seit 2012 ist Shostak Chefökonom bei MMG Zürich.
Martin Scheiber ergänzt seit Anfang Oktober als Senior Sales Manager die Erste-Sparinvest. Bis vor kurzem war er Lektor für Macro Economics an der FH Krems.
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Cristobal Mendez de Vigo verstärkt seit Jahresbeginn das Management von C-Quadrat. Er wird die Aufgaben eines Group-CFO wahrnehmen und auch im M&A tätig sein.
www.axa-im.at
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AKTIEN
KOLUMNE
MATTHIAS STIEBER Direktor Investor Relations Telekom Austria AG
ÖLPREIS DRÜCKT – SBO POSITIONIERT SICH
NEUN NEUE NULLEN Am ATX sind sie nicht alltäglich,
Die Schoeller-Bleckmann Oilfield Equip-
lisch und erwerben ein sehr gutes Unter-
weder für Börse noch Aktiengesell-
ment AG (SBO) übernahm Ende November
nehmen zu einem attraktiven Preis“, so
67 Prozent der kanadischen Resource Well
SBO-CEO Gerhard Grohmann gegenüber
wässert werden. Trotzdem kommt
Completion Technologies Inc. Im Kauf-
DerBörsianer. Grohmann sieht in dem ak-
man nicht um sie herum, vor allem
vertrag ist eine Option zur Übernahme
tuell schwierigen Umfeld Chancen: „Die
in kapitalintensiven Branchen. Die
der restlichen 33 Prozent nach Ablauf von
Kunst in einem Abschwung ist natürlich,
Rede ist von Kapitalerhöhungen
drei Jahren inkludiert. Dabei agiert SBO
diesen zu bewältigen, aber auch, sich so
im Branchentrend. Der niedrige Ölpreis
zu positionieren, dass man den nächs-
bringt viele Öldienstleister ins Schwitzen
ten Aufschwung nicht verpasst.“ Mit der
braucht es für eine erfolgreiche
und führt zu günstigen Bewertungen, die
Übernahme konnte das Portfolio auch um
Platzierung? Zuallererst eine gute
eine wahre Fusionswelle in der Branche
das Geschäftsfeld Completion erweitert
und glaubwürdige Geschichte, wo-
ausgelöst haben. „Wir handeln antizyk-
werden.
schaften. Börsianer finden sie selten gut, können doch Anteile ver-
wie jener der Telekom Austria Group. Resultat: neun Nullen, also eine Milliarde. Klingt gut, aber was
für die Liquidität verwendet wird. Der Investor muss überzeugt sein, dass das überantwortete Kapital gewinnbringend investiert wird und er in Zukunft mit einer stei-
INTERVIEW
genden Dividende und Kursgewinnen rechnen darf. Dafür braucht es
Vom CFO zum Privatier
ein hohes Maß an Vertrauen in die Entwicklung des Unternehmens. Eine erfolgreiche Kapitalerhöhung ist damit auch ein Bekenntnis des
WALTER GRAUSAM Finanzvorstand a. D. Agrana Beteiligungs-AG
Marktes, vor allem bei großem
Wie schwer fällt der Abschied nach 20 Jahren
lem zu einem globalen Anbieter gewach-
Streubesitz. Erfahrung mit Kapital-
bei Agrana? – Es waren 20 sehr spannende,
sen, der Umsatz hat sich versechsfacht,
herausfordernde und schöne Jahre mit ei-
und die Agrana-Kultur ist international ge-
erfahrener Emittent an externem
nem hervorragenden Team. Die Menschen
worden.
Know-how nicht vorbei. Daher gilt:
dieses Teams werde ich sicherlich vermis-
Wähle beratende Banken, Anwälte
sen, doch freue ich mich schon auf viele
Welche Pläne schmieden Sie für den Ruhe-
und obligatorische Wirtschafts-
neue Erfahrungswelten und die neue Frei-
stand? – Ich habe vielfältige Interessen und
heit.
hoffe, jetzt die Zeit zu finden, diesen nach-
markttransaktionen bringt Startvorteile, trotzdem kommt auch ein
prüfer weise. Durch Haftungen aus der Prospektpflicht bedarf es vor der Platzierung auch einer
zugehen. Reisen, Kunst und Kultur, Sport,
sehr umfassenden Due Diligence,
Auf welche Leistungen sind Sie stolz? – Dass
eine gute Vorbereitung ist daher
es gelungen ist, die Agrana strategisch gut
unabdingbar. Und sollte Ihnen eine
zu positionieren und die Bilanzen konser-
Welche Tugenden sollte heute ein CFO mit-
vativ zu halten.
bringen? – Er sollte langfristig, strategisch
Bank sagen, sechs bis acht Wochen sind genug, kalkulieren Sie das Doppelte. m.stieber@derboersianer.com
für Freunde da zu sein.
denken, beharrlich seine Ziele verfolgen, Wie hat sich Agrana seit Ihrem Amtsantritt
immer ein Auge auf die Risiken haben und
entwickelt? – Wir sind von einem regiona-
bei Zahlen auch im Detail zu Hause sein.
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BRANCHEN
Rekord bei Unternehmensanleihen
TICKER
Im schwierigen Jahr 2014 gibt es von der Wiener Börse AG dennoch einen neuen Rekord zu vermelden. 37 neue Unternehmensanleihen bedeuten ein Rekordvolumen von 7,2 Milliarden Euro, das sich nahezu gleichmäßig auf inländische und ausländische Unternehmen aufteilt. Der Wiener Aktienmarkt gab im Gegensatz dazu weniger Anlass zum Strahlen. Neues Blut wird Mitte 2015 erwartet: Die Cross
neue Berechnungsgrundlage für die Ge-
Industries wird durch ihre Fusion mit der
wichtung der einzelnen Aktientitel an der
Brain Force Holding AG auf das Wiener
Wiener Börse. In Zukunft wird die genaue
Parkett gebracht. Zudem beschloss das
Anzahl der Stimmrechte herangezogen
ATX-Komitee Anfang Dezember 2014 die
und nicht wie bisher die Meldeschwellen.
Lenzing AG kontert Preisrückgang
Die anhaltend schwierigen Marktbedin-
ternehmens signifikant gekürzt. Weder
gungen zwingen das oberösterreichische
im Ausland noch in Lenzing sollen laut
Australischer Fonds steigt beim Flughafen Wien ein +++ Wienerberger beschließt neue Kreditlinie über 400 Mio. Euro +++ Palfinger begibt 105 Mio. Euro Schuldscheindarlehen +++ Verbund emittiert ersten österreichischen Green Bond +++ Porr nun im Prime Market der Wiener Börse +++ Eine Milliarde Kapitalerhöhung bei Telekom Austria +++ Palfinger Marine übernimmt Norwegian Deck Machinery
Unternehmen zu drastischen Maßnah-
CEO Untersperger neue Großprojekte re-
men, da auch für die kommenden Quarta-
alisiert werden. Ferner sind auch bisheri-
le von keiner Besserung der Situation aus-
ge Planungs- und Fertigungskapazitäten
gegangen wird und noch dazu der niedri-
für das aktuelle Umfeld zu groß. Dies hat
ge Ölpreis zuletzt eine Verbilligung von in
mitunter zur Folge, dass sich der Cellu-
Konkurrenz stehenden Polyesterfasern
losefaserhersteller gezwungen sieht, 250
tende digitale Revolution stellt
zur Folge hatte. Auf absehbare Zeit wird
Arbeitsstellen abzubauen. Der Großteil
viele Unternehmen vor Probleme.
daher das Investitionsvolumen des Un-
davon entfällt auf den Standort Lenzing.
Zwar sorgen sich die meisten
DIGITALE REVOLUTION STUDIE. Die stetig voranschrei-
aufgrund der digitalen Revolution, jedoch sind die wenigsten darauf vorbereitet. Die KPMG-Studie Global Chief Information Officer (CIO) Pulse 2014 erhob in einer
KARRIERE
globalen Befragung von CIOs, dass lediglich 36 Prozent der Unternehmen über eine konkrete digitale Unternehmensstrategie in einem
Walter Oblin
Gerhard Roiss
Ashish Sensarma
ist vom Aufsichtsrat der Österreichischen Post AG zum Finanzvorstand wiederbestellt worden. Sein Mandat wird um drei Jahre erweitert, mit der Option auf zwei weitere.
wird im Juni 2015 vorzeitig aus dem Vorstand der OMV ausscheiden und sein Mandat nicht erfüllen. Ein Nachfolger wurde bis dato noch nicht gefunden.
ist neuer Vorstandvorsitzender der Wolford AG und wird künftig für die Bereiche Marketing und Vertrieb sowie für die Koordination der Unternehmensstrategie verantwortlich sein.
ihrer Geschäftsbereiche verfügen und lediglich acht Prozent ein durchgängiges Konzept für alle Unternehmensbereiche anwenden. Die größten Hürden sind der Aufwand bei der Implementierung und die Beschaffung des nötigen Know-hows, das der Umgang mit neuer Technik voraussetzt.
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IMMOBILIEN
EIN GUTES IMMO-JAHR STUDIE 1. Remax-Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer sieht 2015 keine weiteren steigenden Immobilienpreise. Für Käufer und Mieter biete sich ein gutes Jahr. Die Makler sehen laut Umfrage die stärksten Rückgänge bei Büros, Firmenobjekten und Geschäftslokalen. Das Preisniveau sinkt im kommenden Jahr über alle Kategorien hinweg voraussichtlich um zirka zwei Prozent, so die Ergebnisse von Remax. Im obersten Preissegment wird sogar mit einem Rückgang von 3,8 Prozent gerechnet.
WIENER DEALS Das Team rund um den geplanten Bank-
gruppe Soravia Group kaufte die ehemali-
Austria-Campus hat sich noch vor Baube-
ge Zentrale der Österreichischen Post AG.
ginn minimiert. Ronny Pecik stieg zwi-
Der Kaufpreis ist nicht bekannt, geschätzt
DEUTSCHLAND-BOOM
schen der Vertragsunterzeichnung im
wurde das Gebäude jedoch regelmäßig auf
späteren
70 Millionen Euro. Um fast 107 Millionen
STUDIE 2. Internationale Investoren
September
finden vor allem in Deutschland
Kaufabschluss
Unvereinbarkeiten
Euro verkaufte die Uniqa Insurance Group
viele lukrative Angebote vor.
aufgrund seiner früheren Position als
ihr Haas-Haus auf dem Stephansplatz an
Im europäischen Vergleich sind
Vizeaufsichtsratschef der Telekom Aust-
den Caterer Do & Co AG. Seit 14 Jahren be-
ria AG könnten den Ausschlag dafür gege-
finden sich dort schon der Sitz des Unter-
ben haben. Ein schon bestehendes Wie-
nehmens und das Restaurant. Als Ver-
Wirtschaftsprüfers EY bezüglich
ner Gebäude wechselte Ende Dezember
kaufsgrund wird eine Verbesserung der
der Entwicklung des deutschen
2014 den Besitzer. Die Unternehmens-
Vermögensaufteilung genannt.
sowohl Miete als auch Kauf von Immobilien in Deutschland noch sehr günstig. Laut einer Studie des
2014
und
aus.
dem
Immobilienmarktes sind deutsche Immobilien gefragt wie nie. Zwar ist nicht von einer Immobilienblase zu sprechen, dennoch kaufen Investoren zunehmend auch in B- und C-Lagen wie in Leipzig und Dresden.
EINFACHERE FINANZIERUNG STUDIE 3. Die Ergebnisse einer KPMG-Studie unter Bankenvertretern aus einigen westeuropäischen und osteuropäischen Ländern
Attraktives Preisniveau
zeigen deutliche Anzeichen zur Besserung am Immobilienkreditgeschäft. Dies wird vor allem
Der Kapitaldienstleister Soravia Capi-
chen, da, so Thiel, die Aktienmärkte von
tal rechnet bei Wohnimmobilien in Wien
vielen Anlegern noch immer kritisch be-
weiterhin mit überdurchschnittlich guten
trachtet werden. Renditen, die in Wien im
Vorkrisenniveau. Auch Österreich
Entwicklungen. „Die anhaltende Nach-
Durchschnitt bei drei Prozent liegen, sind
darf sich laut Studienergebnissen
frage für Objekte in Spitzenlagen wird die
laut Marktdaten noch immer spannender
auf positivere Zeiten freuen. Der
Quadratmeterpreise auf über 10.000 Euro
als in deutschen Großstädten wie etwa in
klettern lassen“, so Geschäftsführer Marc
München. Thiel sieht vor allem im immer
Thiel nach der Auswertung von Marktda-
knapper werdenden Wohnraum in Wien
sich aufgeschlossen gegenüber der
ten. Das Interesse an Immobilien aus der
den Grund für steigende Preise bei Eigen-
Finanzierung neuer Projekte.
österreichischen Hauptstadt sei ungebro-
tumswohnungen.
anhand der erhöhten Transaktionsvolumina sichtbar. In einigen Ländern stehen diese sogar auf
heimische Immobilienmarkt wird als stabil gesehen, und Bankenvertreter aus Österreich zeigen
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TICKER Die glücklichen Spatenstecher gaben den Startschuss für den Bau des Projekts mit einem Investitionsvolumen von rund 500 Millionen Euro.
Spatenstich. Bürgermeister Michael Häupl, Willibald Cernko von der UniCredit Bank Austria AG, und der Gründer der Immobiliengruppe Signa, Rene Benko, freuten sich, den Baubeginn des Bank Austria Campus im Dezember 2014 feiern zu können. Dort entsteht einerseits das neue Headquarter der Bank, aber auch andere Bürogebäude, ein Hotel und Geschäfte.
Verkauf des ImmobilienHolding-Portfolios Die UniCredit Bank Austria AG hat am 7. Jänner 2015 mit dem Verkauf des Immobilienportfolios der Immobilien Holding GmbH begonnen. Bis Herbst soll das offene Bieterverfahren, das sich an in- und ausländische Investoren richtet, abgeschlossen sein. Österreichweit hält die Im-
wie zum Beispiel dem Ekazent Immobili-
mobilien Holding Beteiligungen an zirka
enmanagement. Der zweiphasige Veräu-
80 Projekten wie etwa am Donauturm und
ßerungsprozess beginnt mit dem Verkauf
am Schlosshotel Lebenberg in Kitzbühel,
des Hauptbestandsportfolios in sechs Pa-
die zum Einzelverkauf geboten werden.
keten und endet mit dem Verkauf der Bau-
Die Holding hält ebenfalls Beteiligungen
träger Austria Immobilien GmbH und den
an Projektentwicklern und Dienstleistern
Dienstleistungsgesellschaften.
Aktienrückkäufe Vorstand und Aufsichtsrat der Immofinanz AG haben nach Einziehung von 11.224.687 Stück eigener Aktien vor, ein Rückkaufprogramm für eigene Aktien durchzuführen. Das dabei beabsichtigte Volumen kann bis zu 10.167.053 Stück betragen. Die
Ceska sporitelna als bester Finanzdienstleister für Immobilien ausgezeichnet +++ Moxy Hotels eröffnet am Flughafen Wien erstmals in Österreich die Türen +++ Immofinanz verkaufte drei Wohnimmobilienprojekte in Texas an Developer Sueba +++ Conwert verkauft alle tschechischen Immobilien und fast alle in der Slowakei +++ Remax prognostiziert für 2015 Preisverfall bei Büros +++ Ehemaliges Telekom-Haus in Nordbergstraße von 6B47 um 26,5 Millionen Euro gekauft +++ Makler sehen Boom am deutschen Immobilienmarkt +++ Laut Colliers International planen 78 Prozent der Investoren Erhöhung ihrer Immo-Investitionen +++ Skistar Marcel Hirscher erwarb zweites Zinshaus im Andräviertel in Salzburg
Laufzeit endet am 30. April 2015. Auch die S Immo AG beschloss im Dezember 2014 ein Aktienrückkaufprogramm zu starten. Es endet spätestens am 31. Dezember 2015. Dabei wird vom Unternehmen beabsichtigt, maximal 2.007.515 Stück Aktien zurückzukaufen, was bis zu drei Prozent des Grundkapitals entspräche.
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BERATER
KOLUMNE
PETER BARTOS Partner und Geschäftsführer BDO Austria
FRAUENQUOTE IN AUFSICHTSRÄTEN? Deutschland hat kürzlich eine Frauenquote für Großkonzer-
EUROPAS DIGITAL VALLEY Um im digitalen Wettstreit gegen die
ten Firmen sollen zusammengebracht
USA noch aufholen zu können, wur-
werden, um Partnerschaften eingehen
de nun die Grundlage für eine digita-
zu können, die die digitale Innovation in
le Unternehmensplattform in Euro-
Europa vorantreiben. Für Roland-Ber-
pa geschaffen. Die Unternehmensbe-
ger-CEO Charles-Edouard Bouee ist dies
ratung Roland Berger Strategy Consul-
auch dringend notwendig: „Von den 20
mindestens 30 Prozent Frauen in
tants hat dazu die Plattform Terra Nu-
weltweit führenden Internetunterneh-
den Aufsichtsräten sitzen. Eine
merata ins Leben gerufen. Diese soll
men, gemessen an ihrer Marktkapita-
EU-weite Regelung lässt weiterhin
den Kern eines europäischen digitalen
lisierung, ist keines europäischen Ur-
Firmennetzwerks bilden, das Investo-
sprungs.“ Die oberste Priorität von Ter-
ren, Inkubatoren und Technologiean-
ra Numerata sei es, Europa einen größe-
bietern offensteht. Die verschiedens-
ren Marktanteil zu verschaffen.
ne beschlossen: Ab 2016 sollen
auf sich warten. Ein Vorschlag dazu liegt seit 2012 auf dem Tisch. Auch das EU-Parlament hat sich vor einem Jahr zu einer 40-ProzentQuote bekannt. Damit es in die Verhandlungen mit dem Rat gehen kann, müssen die EU-Staaten aber noch weiter an einer gemeinsamen Linie feilen. Und wie sieht es in Österreich aus? Öffentliche Unternehmen nehmen mit einem Drittel
Deloitte wächst weiter
an weiblichen Aufsichtsräten eine Vorreiterrolle ein, die Privatwirtschaft mit 13,9 Prozent. Kapitalmarktunternehmen hinken mit
Sowohl in Österreich als auch internati-
einem Anteil von zwölf Prozent je-
onal läuten bei dem Prüfungs- und Bera-
doch deutlich hinterher. Die Fron-
tungsunternehmen Deloitte die Wachs-
ten zwischen Befürwortern und
tumsglocken. 34,2 Milliarden US-Dollar
Gegner einer Quotenregelung sind
konnten im vergangenen Jahr interna-
nach wie vor verhärtet. Während die einen damit eine „gesunde Mischung“ und ein ausbalancierteres
tional umgesetzt werden. In Österreich erzielte das Wirtschaftsprüfungs- und
Klima in den Aufsichtsräten errei-
Beratungsunternehmen im Geschäfts-
chen wollen, sehen andere darin
jahr 2013/2014 einen Umsatz von 133,4
ein künstliches Feigenblattgebilde
Millionen Euro, also ein Plus von rund
und zunehmende Verbürokratisierung. Auch wenn es vielleicht nicht immer ganz einfach sein wird, eine
neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch im Bereich der Wirtschaftsprü-
ausreichende Anzahl an weibli-
fung wuchs das Unternehmen. Bei bör-
chen Aufsichtsräten zu finden,
sennotierten Kunden konnte Deloitte
Die vergangenen Jahre seien eher von
sollte gerade Europa angesichts der
seine Marktposition auf 40 Prozent aller
Vertrauensverlust geprägt. „Ein faires,
Unternehmen aus dem ATX ausbauen.
planbares Steueraufkommen stellt für
Für Managing Partner Bernhard Gröhs
uns einen zentralen Faktor dar, um das
spielt vor allem Vertrauen eine wichti-
Vertrauen in die Steuergesetzgebung zu
ge Rolle, wenn es um Wachstum geht.
stärken“, bekräftigt Gröhs.
weltweit zunehmenden Ideologisierung ein Zeichen setzen. Die Zeit ist reif! p.bartos@derboersianer.com
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Gerald Mandlbauer („OÖ Nachrichten“), Franz Gasselsberger (Oberbank), Stefan Pierer (KTM), Heinrich Schaller (Raiffeisen Landesbank Oberösterreich), Walter Stephan (FACC) und Hauptgast Hans Jörg Schelling (Bundesminister für Finanzen) auf dem Podium.
Fragen an den Finanzminister. KPMG und die „Oberösterreichischen Nachrichten“ luden zum Event „Herr Finanzminister, ich habe eine Frage“. Auf die Frage des Moderators, warum er sich das Amt überhaupt antue, erwiderte Hans Jörg Schelling, dass Systeme schließlich nur von innen und nicht von außen geändert werden könnten.
Schutz vor Hackerangriffen Laut einer Anfang im Dezember 2014 veröffentlichten Studie unter 400 Führungskräften von Nichtfinanzdienstleistern des Beratungsunternehmens PWC sind Unternehmen aus dem Euroraum auf wirtschaftliche und politische Herausforderungen nicht vorbereitet. 70 Prozent der Befragten rechnen mit weiteren wesentlichen Veränderungen. 19 Prozent davon
ben an, dass sich die Anzahl der Hackan-
gehen sogar von einem Totalzusammen-
griffe seit 2009 bereits um 66 Prozent ver-
bruch des Euroraums aus. Manfred Kvas-
mehrt hat. Fast die Hälfte gab auch an, dass
nicka von PWC Österreich ist überzeugt,
Risiken zwar stärker wahrgenommen wer-
„dass Unternehmen gut vorbereitet sein
den, die Ausgaben für IT-Sicherheit jedoch
müssen, egal welches Szenario eintrifft“.
zurückgegangen sind. Laut Studienergeb-
Als wäre diese Unsicherheit nicht schon
nissen entstand 2013 weltweit pro Angriff
genug, ergab eine zweite Studie, dass Ha-
ein Schaden von 2,7 Millionen Dollar. Er-
ckerangriffe auf Unternehmen weiterhin
schreckenderweise stehen hinter der Cy-
zunehmen. 9.800 IT-Verantwortliche aus
berkriminalität am häufigsten aktive und
154 Ländern wurden dazu befragt. Sie ga-
ehemalige Mitarbeiter.
TICKER
Heimische Unternehmen bewerten Wirtschaftslage laut EY kritischer +++ Senkung der Betriebskosten wird laut AT Kearney wichtiger +++ Bankmanager im CEE-Raum blicken laut KPMG optimistisch in die Zukunft +++ FMA veröffentlichte Schwerpunkte für Prüfungsjahr 2015 +++ BDO gibt Verschärfung der Selbstanzeige in Deutschland bekannt +++ Österreich beim Jobsharing laut Robert-Half-Studie vor Deutschland +++ Nur ein Drittel der Unternehmen laut KPMGStudie auf digitale Revolution vorbereitet
ART & FINANCE REPORT STUDIE. Der dritte Art & Finance Report von Deloitte und ArtTactic ergab, dass Kunst als Anlageklasse immer stärker aus strategischer
KARRIERE
Sicht betrachtet wird. Die Anzahl der Kunstsammler, die Objekte auch aus persönlicher Leidenschaft erwerben, sie aber als wertvolle In-
Erich Kandler
Gerhard Posautz
hat sich als Wirtschaftsprüfer mit Bankenschwerpunkt bereits 2013 selbstständig gemacht. Seit Ende November ist er auch als Berater mit Schwerpunkt Bankenregularien und Rechnungswesen tätig.
wurde mit 1. Jänner 2015 zum Partner der BDO Austria ernannt, wo er seit 2001 tätig ist. Zu seinen Fachgebieten zählen Abschlussprüfungen und Gebarungs- und Sonderprüfungen.
vestition betrachten, ist gegenüber 2012 um 53 Prozent gestiegen. Wesentliche Treiber dieser Entwicklung sind die Rekordergebnisse von rund 50 Milliarden Euro, die 2013 auf dem weltweiten Kunstmarkt umgesetzt wurden. Auch neue Tools und Onlineauktionen spielen dabei eine wichtige Rolle.
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RECHT
KOLUMNE
ALBERT BIRKNER Managing Partner CHSH
MEINL-KLAGE GEGEN REPUBLIK Die Beleggingsmaatschappij Far East B.V.,
nicht aber Unternehmen mit ausländi-
über die die Meinl Bank kontrolliert wird,
schen Gesellschaftern Immunität einzu-
will gegen die Republik eine Klage vor ei-
räumen. Ein rechtmäßiges Ermittlungs-
Finanzdienstleistungsaufsicht (Ba-
nem internationalen Schiedsgericht ein-
verfahren verletzt das Abkommen daher
Fin) geht mit gutem Beispiel voran:
bringen. Durch das schon sieben Jahre
wohl nicht“, kommentiert Christopher
Sie ändert ohne Zwang durch die
andauernde Verfahren gegen die Meinl
Schrank, Rechtsanwalt bei Brandl & Ta-
Oberinstanzen ihre Verwaltungs-
Bank und deren Organe sei der Wert der
los die Klage. Elke Napokoj von bpv Hü-
Bank und damit das Investment des Ak-
gel ist der Meinung, dass diese Klage ver-
tionärs Far East nachhaltig geschädigt
deutliche, „dass Strafverfahren in Öster-
(siehe BaFin-Journal Dezember
worden sei. Die Far East stützt ihre Kla-
reich viel zu lange dauern und schon allei-
2014). Aus eigenen Aktien stehen
ge auf ein Investitionsschutzabkommen
ne aufgrund ihrer Dauer stark geschäfts-
nach § 71b des deutschen AktG der
zwischen Österreich und Malta. „Das Ziel
schädigend sein können. Ferner zeigt die
des Investitionsschutzabkommens ist es,
Klage aber auch die Absurdität des Investi-
ausländische Investitionen zu fördern be-
tionsschutzabkommens mit solchen Son-
ziehungsweise nicht zu diskriminieren,
derklagsrechten.“
ÜBERNAHMEN – MADE IN GERMANY Die deutsche Bundesanstalt für
praxis hinsichtlich der Behandlung eigener Aktien börsennotierter Aktiengesellschaften in Übernahmen
börsennotierten Aktiengesellschaft keine Rechte zu. Bisher wurden nach deutschem Übernahmerecht Stimmrechte aus eigenen Aktien einem in der Hauptversammlung der Aktiengesellschaft materiell kontrollierenden Aktionär zugerechnet. Das ist anders als in Österreich, wo Stimmrechte aus eigenen Aktien außer Betracht bleiben. Die BaFin schlägt die Stimmrechte aus eigenen Aktien dem materiellen kontrollierenden Aktionär nun nicht mehr zu. Die Stimmrechte aus eigenen Aktien werden aber –
Weber Rechtsanwälte betreut 50-MillionenEuro-Emission Die Erste Group Bank AG hat sich von
anders als in Österreich – nicht von
der Kanzlei Weber Rechtsanwälte bei der
der Gesamtanzahl von Stimmrech-
50-Millionen-Euro-Emission von fixver-
ten abgezogen, sondern sind mit
zinsten Schuldverschreibungen durch ein
allen stimmberechtigten Aktien
Luxemburger Verbriefungsvehikel bera-
der Aktiengesellschaft die Basis der Anteilsberechnung. In Deutschland
ten lassen. Die Emission soll durch neuartige Strukturen Anlegern ein Invest-
on agiert Weber und Co. als Transaktions-
den Nenner der Berechnung der
ment in Mikrofinanzkredite ermöglichen
anwalt und Rechtsberater aus Österreich.
Beteiligungsschwelle, in Österreich
und nachhaltiges mit ethischem Invest-
Am 17. Dezember 2014 erfolgte die Emis-
die um die Stimmrechte aus eige-
ment vereinen. Besonders ist dabei eben-
sion durch eine Verbriefungsgesellschaft
falls, dass abzüglich der Emissionskos-
nach Luxemburger Recht. Die Anleihe mit
ten und Fees 100 Prozent der Erlöse in Mi-
dreijähriger Laufzeit ist am regulierten
krofinanzkredite investiert werden. Im
Markt der Luxemburger Wertpapierbörse
Rahmen der Strukturierung der Emissi-
zum Handel zugelassen.
bilden somit alle Stimmrechte
nen Aktien verringerte Zahl. Den Zähler bildet nun stets die Zahl der Stimmrechte des Aktionärs. a.birkner@derboersianer.com
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TICKER Die Gastgeber des Abends, Partner Markus Fellner, Ausstellungskuratorin Veronika Dirnhofer, der Künstler und Maler Erwin Bohatsch und Ausstellungkurator Philip Patkowitsch (v. l.).
Recht trifft Kunst. Fellner Wratzfeld & Partner Rechtsanwälte (FWP) zielen mit ihrem „kunstakt“ auf die Symbiose zwischen Recht und Kunst. Zum zehnten Mal lud die Kanzlei Ende November zur Vernissage, und 200 Gäste folgten der Einladung in die Räumlichkeiten der Kanzlei.
Wolf Theiss berät Erste Im Visier der und Flughafen Wien Finanzmarktaufsicht Bei der Emission einer Nachranganleihe
Die Finanzmarktaufsicht (FMA) ermit-
mit 500 Millionen US-Dollar Volumen
telt auch im neuen Jahr weiter. Einerseits
wurde die Erste Group Bankl AG von der
beschäftigt sie sich mit der Bekanntga-
Anwaltskanzlei Wolf Theiss beraten. Die
be der Ablöse von Gerhard Roiss, CEO der
Anleihe verfügt über eine automatische
OMV AG. Laut FMA geht es um den Tat-
Zinsanpassung nach fünfeinhalb Jah-
bestand des Marktmissbrauchs und um
ren, die zur Anwendung kommt, wenn
eine potenzielle Verletzung der Ad-hoc-
sie von der Erste Group Bank AG nicht
Publizität. Bei vorzeitigen Informationen
gekündigt wird. Banking- und Finance-
über eine Vorstandsablöse kann es sich
Experte Claus Schneider beriet dabei fe-
laut FMA auch um Insider-Informatio-
derführend. Beim Einstieg in den IFM
nen handeln. Ins Visier der FMA geriet
Global Infrastructure Fund holte sich
auch die im Juni 2013 insolvent gegange-
der Flughafen Wien ebenfalls rechtli-
ne Alpine. Zwei spanische Manager und
chen Rat. Dabei ging es um das Angebot
der Alpine-Chef Johannes Dotter sollen
der Luxemburger Airport Group Europe,
nach Konsultierung einer Wirtschafts-
die im Eigentum des IFM Global Infra-
prüfungskanzlei drohende Verluste ver-
structure Fund steht, 20 bis 29,9 Prozent
schwiegen haben. Ermittlungen rund um
des Grundkapitals des Flughafen Wiens
Teak Holz International AG sind bei der
zu erwerben.
FMA angeblich kein Thema mehr.
Binder Grösswang berät BKS Bank bei Kapitalerhöhung von 52 Millionen Euro +++ Taylor Wessing ENWC berät Constellation Capital AG bei Verkauf der ibis acam-Gruppe +++ Raiffeisen Bankenwerbung an Wiener Schulen muss laut VKI eingeschränkt werden +++ Wolf Theiss berät bei Kauf des Südosteuropa-Netzwerks der Hypo Alpe Adria +++ Causa Madoff: OGH verurteilt Bank Austria zu Schadenersatzzahlung an Anleger
SCHLECHTE WHISTLEBLOWING-STRUKTUR STUDIE. Das Ergebnis einer aktu-
KARRIERE
ellen Umfrage von Freshfields Bruckhaus Deringer gemeinsam mit Censuswide unter 2.500 Managern weltweit zeigte Defizite im
Peter Payer
Brigitte Sammer
Stefan Huber
trat mit 1. Oktober 2014 als Rechtsanwalt in die Kanzlei von Heinz Wolfbauer als Kooperationspartner ein. Payers Schwerpunkte beinhalten Bank- und Versicherungsrecht, Gesellschaftsrecht und Wirtschaftsrecht.
kehrt als Partnerin zu Taylor Wessing ENWC zurück. Sie wird das Corporate-M&A-Team verstärken und ihr Spezialgebiet Vereinsrecht als weiteres Geschäftsfeld innerhalb der Kanzlei aufbauen.
ist seit Anfang des Jahres neuer Partner bei CHSH. Dort wird er seine Erfahrung rund um Themen wie Öffentliches Wirtschaftsrecht & Europarecht, Verfassungs- und Verwaltungsrecht einsetzen.
Vorwarnsystem für Fehlentwicklungen auf. Weltweit gaben 53 Prozent der Unternehmen an, gar keine Whistleblowing-Strukturen zu haben. Die Mehrheit der Mitarbeiter fürchtet sich vor Benachteiligungen bis hin zu Kündigungen. In den USA sind solche Systeme für börsennotierte Unternehmen bereits Pflicht.
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KOMMUNIKATION
KOLUMNE
PETER FELSBACH Head of Group Communications Voestalpine AG
BEWEGTE BILDER IN DER (FINANZ-)KOMMUNIKATION In Zeiten einer zunehmenden Mediatisierung der Gesellschaft
HAT DIE WURST EIN ENDE? In den vergangenen Monaten schmückte
wesen: „Werbekampagnen haben bei uns
Conchita Wurst die UniCredit Bank Aus-
klar definierte Zeiträume. Auch 2015 wird
tria AG in all ihren Werbekanälen. Nun
Conchita Wurst wieder prominent als
schien es, als hätte die Wurst zwar nicht
Werbetestemonial für die Bank im Ein-
zwei Enden, jedoch eines. In diversen Fo-
satz sein.“ Die Fortsetzung der Partner-
ren war davon die Rede, dass eine von Pro-
schaft scheint für den Erfolg der Kampa-
testen getragene Bürgerbewegung Grund
gne zu sprechen. Drobil hebt hervor, dass
für das abrupte Ende der Wurst waren.
man sehr viele positive Reaktionen auf die
DerBörsianer ging dem auf die Spur und
Kampagne bekommen habe, räumt jedoch
Nachrichten sowie Unternehmens-
fragte beim Werbeleiter der Bank, Peter
ein, dass es Beschwerden gab, die „sich
informationen zunehmend auf den
Drobil, nach. Das Ende der Kampagne im
im Vergleich zu der breiten Zustimmung
digitalen Bereich. Damit einherge-
Dezember 2014 sei demnach geplant ge-
in sehr engen Grenzen gehalten haben“.
verlagert sich der Konsum von
hend ist eine veränderte Erwartungshaltung der Dialoggruppen hinsichtlich der Aufbereitung von Kommunikationsinhalten. Die in
ZU WENIG SELBSTMARKETING
der Kapitalmarktkommunikation verbreiteten Power-Point-Präsen-
STUDIE. Eine Robert-Half-Arbeitsmarktstudie brachte zutage, dass es Arbeitssuchenden im Wesent-
tationen sind oft nur noch die Ba-
lichen an gutem Selbstmarketing fehle. Zum Zwecke der Studie wurden 100 Human-Resource-Ma-
sis. Es wird zunehmend auf visuelle
nager befragt. So geben 49 Prozent der befragten Personaler an, dass Bewerber im Vorstellungsge-
Darstellungsformate wie Anima-
spräch ihre eigenen Fähigkeiten zu wenig hervorheben. Als zweithäufigster Fehler wurde fehlendes
tionen, Videos sowie interaktive
Wissen über das Unternehmen selbst genannt. Etwas mehr als ein Drittel gab an, dass sich die
Grafiken gesetzt. Die Verbreitung
Bewerber zu wenig mit eigenen Zielen beschäftigen und darüber wenig Auskunft geben können.
von bewegten Bildern ist im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit gelebte Praxis und unverzichtbar geworden. Dieser Mehrwert lässt sich auch auf die Kapitalmarkt-
Buwog-Blog online
kommunikation erweitern, denn mit kaum einem anderen Medium
Seit November 2014 bloggt die Buwog AG
lassen sich komplexe und abstrakte
(Buwog) über aktuelles Geschehen im
Inhalte besser kommunizieren sowie Vertrauen, Reputation und Glaubwürdigkeit aufbauen. Die
den Dialog mit Aktionären, Investoren,
Resonanz in Hinblick auf bewegte
Mietern und Wohnungssuchenden för-
Bilder ist daher zunehmend posi-
dern. „Mit dem Medium Blog können wir
tiv. Speziell für definierte Dialog-
Themen auch auf eine andere, etwas lo-
gruppen bieten sie die Möglichkeit, Inhalte wirkungsvoll zu verbreiten und die Managementebene
ckerere Art und Weise kommunizieren“, so Buwog-CEO Daniel Riedl, der selbst re-
authentisch zu positionieren.
gelmäßig bloggen will. Aktuell bloggen 17
Redaktionelle Bewegtbildinhalte
Personen aus unterschiedlichen Fachab-
stellen ein klares Zukunftsmedium
teilungen der jeweiligen Standorte. Neben
in der Finanzmarktkommunikation dar, auf das zunehmend fokussiert werden sollte. p.felsbach@derboersianer.com
TICKER
Rahmen eines Firmenblogs. Dieser soll
aktuellen Projekten der Buwog wird der
Sandra Bauer neue PR-Dirigentin bei Porr +++ Ecker & Partner berät IFM bei Flughafen-Deal +++ Karin Steinbichler neue PR-Chefin bei Wienerberger
Blog auch Beiträge von Gastautoren umfassen und allgemeine Themen der Immobilienwirtschaft aufgreifen.
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RANKING
MÄRKTE
besten CFOs in Österreich
D
ie traditionelle Rolle des Finanzchefs als Erbsenzähler hat sich in den vergangenen Jahren nicht zuletzt aufgrund der Finanzkrise stark verändert. Eine Finanzex-
pertise allein reicht heute nicht mehr aus. Ein Chief Financial Officer (CFO) muss vor allem vielseitig sein, strategisch denken können und sich dabei im rechtskonformen Raum bewegen, was mit zunehmender Bürokratie schwieriger wird. Vielen Finanzvorständen dient ihre Position aber auch als Karrieresprungbrett zum Chief Executive Officers (CEO) eines Unternehmens. Laut einer Studie des Beraters Robert Half trauen sich nämlich 60 Prozent der Zahlenjongleure solch einen Wechsel an die Spitze eines Konzerns auch zu. Um Österreichs besten Finanzallrounder zu finden, hat sich der DerBörsianer für das goldene Ranking vor dem Jahreswechsel unter allen Unternehmen der Wiener Börse auf Spurensuche begeben. Die Finanzexperten des Landes hatten dabei die Möglichkeit, sich gegenseitig zu bewerten und Leistungen aus dem vergangen Jahr zu honorieren. Dabei wurde David Davies (Platz 1) von der OMV AG von den eigenen Branchenkollegen zum besten CFO Österreichs gewählt. Er beweist nicht nur eine besondere Affinität zu Zahlen, sondern könnte sich durch Sachlichkeit und Klarheit auch an
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MÄRKTE
1. PLATZ 2. PLATZ
3. PLATZ
Robert Ottel
David Davies
Wolfgang Leitner
VOESTALPINE AG
OMV AG
ANDRITZ AG
die Spitze des Öl- und Gasunternehmens katapultieren. Über den zweiten Platz darf sich der CFO der Voestalpine AG und Präsident des Aktienforums, Robert Ottel (2), freuen. Seit 2004 kümmert er sich dort um die Bilanzen. Den dritten Platz belegt Wolfgang Leitner (3). Er ist Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand bei der Andritz AG und hält bereits seit 1987 dieser seltenen Doppelfunktion stand. Ebenfalls unter den besten fünf befindet sich der Finanzvorstand der Österreichischen Post AG, Walter Oblin (4). Seit Juli 2012 verstärkt er in dieser Position das Vorstandsteam und wird dies mit Ende Juni 2015 auch drei weitere Jahre tun. Dicht gefolgt von Martin Grüll (5) von der Raiffeisen Bank International AG. Seit 2010 obliegt ihm die Verantwortung über finanzielle Belange der Bank. Unter die besten zehn hat es auf Platz acht mit Barbara Potisk-Eibensteiner (8), auch eine der wenigen Frauen in der Riege der besten Finanzvorstände Österreichs, geschafft. Sie gehört seit 2012 dem Vorstand der RHI AG an. Zu den besten weiblichen CFOs dürfen sich auch Birgit Noggler (19), Immofinanz AG, und Gu Minfen (27) vom Flugzeugkomponentenherstelle FACC AG zählen.
INFO RANKING BEWERTUNGSKRITERIEN
Alle nominierten Kandidaten konnten sich gegenseitig bewerten. Das Ergebnis des Rankings wurde mit dem Mittelwert aller Bewertungen berechnet und in Prozent umgewandelt. Eine Person kann maximal eine Bewertung von 100 Prozent erreichen. Bei Punktegleichheit zweier oder mehrerer Personen entscheidet die höchste Einzelbewertung. Die Kandidaten konnten keine Bewertung für sich selbst abgeben. LISTE ZUM DOWNLOAD:
→ WWW.DERBOERSIANER.COM/RANKING
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MÄRKTE
PLATZ
PUNKTE
TREND
NAME
1.
65,00
↑
Davies David
UNTERNEHMEN
OMV AG
2.
62,86
↑
Ottel Robert
Voestalpine AG
3.
52,50
↑
Leitner Wolfgang
Andritz AG
4.
47,50
↑
Oblin Walter
Oesterrichische Post AG
5.
47,14
↑
Grüll Martin
Raiffeisen Bank International AG
6.
40,00
↑
Schmidt-Schultes Johannes
Semperit AG Holding
7.
37,50
↑
Van-Riet Willy
Wienerberger AG
8.
33,75
↑
Potisk-Eibensteiner Barbara*
RHI AG
9.
33,75
↑
Bogner Hannes*
Uniqa Insurance Group AG
10.
30,00
↑
Mayer Gerald*
Amag Austria Metall AG
11.
30,00
↑
Ofner Günther*
Flughafen Wien AG
12.
30,00
↑
Kaml Christoph*
Palfinger AG
13.
30,00
↑
Kitzmüller Günter*
Rosenbauer AG
14.
28,75
↑
Grausam Walter**
Agrana Beteiligungs-AG
15.
27,50
↑
Schumy Oliver
Mayr-Melnhof Karton AG
16.
26,25
↑
Petermann Klaus
Do & Co AG
17.
25,00
↑
Mittendorfer Gernot*
Erste Group Bank AG
18.
25,00
↑
Harder Christian*
Strabag SE
19.
23,75
↑
Noggler Birgit
Immofinanz AG
20.
22,86
↑
Hofer Markus
Miba AG
21.
22,50
↑
Simhandl Martin
Vienna Insurance Group AG
22.
21,25
↑
Maier Christian*
Porr AG
23.
21,25
↑
Kollmann Peter*
Verbund AG
24.
20,00
↑
Payer Rudolf*
Bene AG
25.
20,00
↑
Zeindlinger Otmar*
Linz Textil Holding AG
26.
20,00
↑
Melzer Thomas*
Wolford AG
27.
18,57
↑
Minfen Gu
FACC AG
28.
17,50
↑
Riegler Thomas*
Lenzing AG
29.
17,50
↑
Hahn Albin*
Manner AG
30.
17,50
↑
Sonnenmoser Karin*
Zumtobel Group AG
31.
17,14
↑
Mayrhofer Siegried
Telekom Austria AG
32.
16,25
↑
Semmernegg Franz*
Kapsch Trafficom
33.
16,25
↑
Haidenek Peter*
Polytec Group AG
34.
16,25
↑
Vejdovszky Ernst*
S Immo AG
35.
15,00
↑
Asamer Karl*
AT&S AG
36.
15,00
↑
Gritsch Franz*
Schoeller-Bleckmann AG
37.
13,75
↑
Szyszkowitz Stefan*
EVN AG
38.
13,75
↑
Folian Georg*
Warimpex Finanz- u. Bet. AG
39.
12,86
↑
Kogler Harald
Hirsch Servo AG
40.
12,50
↑
Nowotny Florian*
CA Immo AG
41.
12,50
↑
Doll Thomas*
Conwert Immobilen Invest SE
42.
12,50
↑
Spiller Wolfgang*
Schlumberger AG
43.
11,25
↑
Chen Yingzhu*
ATB AG
44.
11,25
↑
Schütz Alexander*
C-Quadrat Investment AG
45.
10,00
↑
Bolier Robert*
Atrium European Real Estate AG
46.
10,00
↑
Friepaß Michaela*
Brain Force Holding AG
47.
10,00
↑
Roos Ronald*
Buwog AG
48.
10,00
↑
Kandera Reinhard*
Valneva SE
49.
10,00
↑
Pfneiszl Andreas*
Rath AG
50.
10,00
↑
Neuwirth Richard*
S&T System Integration & Technology Distribution AG *BEI PUNKTEGLEICHHEIT, ZÄHLT DIE HÖCHSTE EINZELBEWERTUNG; ** SEIT 2015 IN PENSION
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BANKEN
BANKEN
Anzahl Kunden (in 1.000) pro Bankfiliale
+32 %
+77 %
+27 %
+30 %
+6 %
GB
NL
DE
BE
1,7
1,6
2,5
1,8
2,0
1,5
6,4
3,6
4,6
3,5
2004
2013
AT
QUELLE: BOSTON CONSULTING GROUP
DIE DIGITALE GELDREVOLUTION Banken basteln an ihrer Antwort auf den digitalen Wandel, auch in Österreich. Dabei können und müssen die Institute von internationalen Vorbildern und Start-ups lernen, um gegen all die Apples und Googles dieser Welt zu bestehen – oder aber zumindest ihre Kosten senken. TEXT LUKAS SUSTALA FOTO SERGEY NIVENS / SHUTTERSTOCK
66
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BANKEN
K
ein Kassensaal, kaum Anzüge
Dabei gehe es nicht einfach um die
oder gar Krawatten. Stattdes-
nächste App, um Bankgeschäfte in Zu-
sen sitzen Entwickler, Program-
kunft noch stärker über das Smart-
mierer und Designer in einem offenen
phone abzuwickeln oder Nutzern einen
Büro hinter ihren Laptops, so mancher
schnellen Überblick über die eigenen
mit Kopfhörern. Wer den Hub der Ers-
Ausgaben zu ermöglichen. „Innovation
te Group Bank AG betritt, weiß nicht so-
heißt erneuern, und nicht einfach eine
fort, dass er sich in dem Gebäude einer
App zu bauen“, sagt der Leiter des Ers-
Bank befindet. Das Büro in der Wiener
te-Hubs. Das ist die Anforderung an alle
Neutorgasse könnte genauso einem Me-
österreichischen Banken.
dien- oder IT-Unternehmen gehören.
Doch wem gelingt diese Erneuerung
Geht es nach Boris Marte, Leiter des
bereits gut? Wo gibt es internationale
Innovationslabors der Erste Group Bank
Vorbilder in dem ständig wachsenden
AG (Erste Group), dann müssten Ban-
Becken an Fintechs, Technologie-Start-
ken viel mehr so aussehen. „Wir brau-
ups im Banken- und Finanzbereich?
chen im Banking in Wirklichkeit genau-
Welche etablierten Geldhäuser nehmen
so viele Kreative, wie wir Risikomanager
den digitalen Wandel selbst in die Hand?
haben“, sagt Marte. Wenn er über Banking spricht, dann ist weniger die Rede
Keine idealen Idole
von Basel III, Regulierungen und Stress-
Vorbilder für das eigene Geschäft sieht
tests, sondern von Apps, der Kundener-
man bei der Erste Group eher in der Pe-
fahrung und dem Smartphone. Das kla-
ripherie Europas. Im Norden sind es
re Ziel, so Marte, müsse lauten, die di-
schwedische Start-ups, die für Aufse-
gitale Oberfläche als Bank wieder zu be-
hen sorgen und wie Trustly eine inte-
herrschen.
grierte Plattform für Zahlungssyste-
Denn die Banken sehen sich immer
me auf einer mobilen Plattform bieten.
mehr mit dem digitalen Wandel – und
Oder sie sind in Spanien zu finden, wo
neuer Konkurrenz – konfrontiert. 2015
die Bank BBVA vor allem mit dem Zu-
könnte dabei zu einem wichtigen Jahr
kauf von Simple für internationales
der Zeitenwende werden. Mit Apple ist
Aufsehen gesorgt hat und eine Digital-
das weltweit wertvollste Unternehmen
strategie aggressiv umsetzt, deren CEO
in den Ring gestiegen, um Banken Kon-
von der Zeitschrift „Euromoney“ be-
kurrenz zu machen. Apple Pay funktio-
reits als „The digital banker“ bezeich-
niert als mobile Geldbörse, und die wird
net wurde. Oder aber in Polen, wo die
dieses Jahr auch in Europa starten. In
MBank als internationales Vorzeigebei-
London werden bereits Mitarbeiter für
spiel bei der Implementierung von mo-
die Apple Pay Expansion gesucht.
bilen Bankenlösungen herhält.
Mit Google und Ebay stehen wei-
Die spanische BBVA hat sich im
tere Internetgiganten in den Startlö-
Kampf um die digitale Vorherrschaft ei-
chern, um Banken noch mehr Konkur-
ner aggressiven Strategie verschrieben.
renz zu machen. Die Folge ist für Mar-
Carlos Torres, Leiter des Digital Banking
te klar: „Wir müssen eine andere Bank
bei der spanischen Großbank BBVA, ist
aus uns machen.“ Denn regulatorisch,
überzeugt, dass sonst eine Zwickmühle
technologisch und gesellschaftlich be-
droht. Auf der einen Seite stehen Start-
finde sich einfach enorm viel im Um-
ups, die einzelne Geschäftsbereiche aus
bruch. Darauf müssten die Banken mit
dem Bankgeschäft neu verpacken. Da-
einem neuen Auftritt und neuen Pro-
mit wird das lange zusammengetragene
dukten reagieren.
Paket an Bankendienstleistungen, von
67
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17.01.15 09:26
BANKEN
Einlagen und Krediten über den Zahlungsverkehr bis zu Veranlagungen, wieder aufgeschnürt, „die pure Disintermediation“. Denn Fintechs bieten dabei eine Reihe von höchst unterschiedlichen Dienstleistungen an. Torres erwartet ein „neues Wettbewerbsumfeld“ für Banken. Denn auf der anderen Seite stehen etablierte Technologieunternehmen wie Apple, Facebook und Google, die laut Torres „ihren Kunden Dienstleistungen anbieten können, mit denen Banken nur schwer konkurrieren können“. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Plattformen wie Facebook, das zuletzt 1,4 Milliarden aktive User verzeichnete, eine derart große Basis haben. BBVA rüstet sich daher seit Jahren gegen die
Der berühmte Tisch in der Erste-Hub-Küche, an dem auch die neueste Innovation „George“ geboren wurde.
neue Konkurrenz aus dem Internet, ge-
des Marktes, immerhin haben be-
viel weniger als eine mittelgroße euro-
rade auch mit Übernahmen. Daher hat
reits sechs von zehn Österreichern ein
päische Bank.
die Bank 2014 etwa um 117 Millionen
Smartphone, weiter zu. Genau auf diese
Dollar das Start-up Simple gekauft. Das
wachsende Schicht spitzt etwa Valentin
Einmal digital und retour
Unternehmen bietet seinen Kunden ei-
Stalf. Der Gründer und CEO des Berliner
Die polnische MBank ging einen unübli-
nen digitalen Mehrwert, weil es die in
Start-ups Number26 will „Europas mo-
chen Weg. Als reine Onlinebank gestar-
den USA oft hohen Bankgebühren deut-
dernstes Girokonto“ 2015 auf den Markt
tet, expandierte das Institut. Mittlerwei-
lich gesenkt hat und dazu noch die ei-
bringen. Der gebürtige Wiener will mit
le betreibt es eigene Filialen und hat in-
genen Transaktionen mit analytischen
seinem Team nach einer erfolgreichen
ternational viele Preise für seine Apps
Tools nicht nur dokumentiert, sondern
Finanzierungsrunde über zwei Millio-
und Services gewonnen. Mit ihrem Wer-
auch strukturiert und aufbereitet.
nen Euro ein Konto anbieten, das sei-
degang ist die MBank Vorbild für viele
In den USA sind nicht nur deswegen
nen Nutzern intuitiv einen Überblick
internationale Bankhäuser. Michał Pa-
so viele Fintech-Start-ups unterwegs,
über die finanzielle Situation gibt sowie
nowicz, Leiter für Marketing und Busi-
weil es das Silicon Valley gibt. „Der US-
Transaktionen und Überweisungen an
ness Development der MBank in Polen,
Markt ist in vielerlei Hinsicht weit hin-
Freunde via Handy ermöglicht. „Es ist
ist überzeugt, dass sich am Bankgeschäft
ter dem europäischen Markt zurück. Es
klar, wohin die Reise geht“, sagt Stalf.
per se nichts geändert habe: „Für die
gibt deutlich mehr Bedarf für bessere
„Die Zeit ist reif für eine wirklich euro-
Bankkunden geht es immer noch darum,
Services“, sagt Brett King, internatio-
päische Bank.“
ihr Geld zu halten und für Dinge zu zah-
nal renommierter Berater und Gründer
Auch im Kreditgeschäft passiert so
len.“ Das hätten Banken in den frühen
des Unternehmens Moven. Das Scheck-
einiges. Start-ups wie Lendico bieten
Tagen des Internets auch gut umgesetzt.
system, lang dauernde Überweisun-
zum Beispiel P2P-Lending an. Damit
Doch jüngste Entwicklungen hätten vie-
gen und ein zerklüfteter Bankensektor
machen sie die Banken, die auf der ei-
le verschlafen: „Was sich aber drama-
kennzeichnen den US-Markt. Europa
nen Seite Einlagen hereinnehmen und
tisch verändert hat, ist, wie man auf sein
sei da mit dem einheitlichen Zahlungs-
auf der anderen Kredite vergeben, ob-
Geld zugreift und es verwendet. Daher
verkehr relativ gesehen weiter.
solet. Denn P2P steht für Peer-to-Peer.
muss sich die Bankenerfahrung ändern,
Trotzdem ist die Richtung klar. Der
Jeder kann somit auf solchen Plattfor-
über interaktive Verbindungen mit dem
Trend geht auch hierzulande ins Digita-
men um Kredite ansuchen oder sich an-
Kunden, grafische Aufarbeitung seiner
le. Laut einer Studie der Erste Group ist
dererseits als Investor an einem Kredit
Daten, Mobilität und Videoberatung.“
die Nutzung von Netbanking zwischen
„beteiligen“. In den USA ist der Len-
Überhaupt ortet Panowicz viel Poten-
2010 und 2013 von 35 auf 55 Prozent an-
dingClub als größter Marktplatz für
zial für „responsive banking“, nicht nur
gewachsen. Die mobile Nutzung nimmt
Kredite 2014 an die Börse gegangen. Der
mit der digitalen Umsetzung auf Smart-
mit der weitgehenden Durchdringung
Marktwert: 8,5 Milliarden Dollar, nicht
phones. Banken müssten auf das Ver-
68
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17.01.15 09:27
BANKEN
„Innovation heißt erneuern, nicht einfach eine App zu bauen.“
„Die Zeit ist reif für eine wirklich euro päische Bank.“
BORIS MARTE
VALENTIN STALF
„Neues Wett bewerbsumfeld durch Fintechs.“ CARLOS TORRES
halten ihrer Kunden reagieren und ih-
In Österreich sei die Chance vielleicht
rückzugeben“, glaubt Erste-Hub-Leiter
nen Angebote machen. Wer sich auf dem
sogar größer als anderswo. Denn die Fi-
Marte. Das kann schon eine effiziente
Flughafen in ein WLAN einloggt, soll ge-
lialdichte ist eine der höchsten weltweit
Darstellungsformen über eigene Aus-
fragt werden, ob man bereits eine Rei-
und teilweise gut und gern doppelt so
gaben, Einnahmen oder Portfolios sein.
seversicherung abgeschlossen hat. „Der
hoch wie woanders (siehe Grafik). Damit
Oder aber auch der Hinweis auf Einspar-
wesentliche Unterschied zwischen Spam
ist auch das Sparpotenzial relativ hoch.
potenziale oder maßgeschneiderte Ra-
und Beratung ist Relevanz“, betont Pa-
Wenngleich Sachse bei internationalen
battangebote wie bei der MBank.
nowicz, der überzeugt ist, dass die Ban-
Vergleichen Vorsicht einmahnt: „Man
Wenn es die Banken nicht machen,
ken auch gegen Google und Facebook re-
darf nie vergessen, dass man die Kun-
machen es andere. Denn es ist nur noch
levant bleiben können. „Geldinstituten
den bei Innovationen mitnehmen muss.
eine Frage der Zeit, bis soziale Netzwer-
läuft aber die Zeit davon, die Innovatio-
Es gibt eben Extrembeispiele wie Polen
ke mitmischen. Facebook hat 2014 etwa
nen selbst in die Hand zu nehmen.“
mit einer extrem innovationsfreudi-
Paypal-Chef David Marcus abgeworben,
gen Kundenschicht. Aber die gibt es in
was als Indiz gesehen wird, dass bald
Mehr Internet, weniger Kosten?
Österreich derzeit nicht.“ In Österreich
nicht nur Fotos und Status-Updates mit
Berater sehen die Digitalisierung dabei
gebe es daher durchaus noch die Mög-
Freunden geteilt werden, sondern Face-
aber auch als Riesenchance für heimi-
lichkeit, den Wandel in dynamische-
book bald auch Geld zwischen Freunden
sche Banken. „Die Ertragslage im ös-
ren Märkten zu beobachten. Die Strate-
verschicken könnte. Damit folgt das Si-
terreichischen Bankgeschäft wird ak-
gie, über Übernahmen zu gehen wie von
licon Valley weiter dem Motto, das der
tuell nicht besser, und die Digitalisie-
BBVA, sei allein schon wegen der Größe
Milliardär und Microsoft-Gründer Bill
rung kann einen massiven Beitrag dazu
nicht der richtige Weg, so Sachse.
Gates ausgegeben hat: Die Wirtschaft
leisten, notwendige Kostensenkungen
Im Zentrum könnte daher die Art
braucht Banking, aber deswegen noch
zu schaffen und effizienter zu werden“,
und Weise stehen, wie heimische Ban-
keine Banken. Die Institute weltweit
sagt Holger Sachse, Partner bei der Be-
ken künftig mit den Daten ihrer Kunden
werden die nächsten Jahre kräftig dar-
ratungsgesellschaft Boston Consulting
umgehen. Dabei gehe es darum, die Da-
an arbeiten müssen, dass er nicht recht
Group und Berater heimischer Banken.
ten „den Kunden in nützlicher Form zu-
behält. n
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17.01.15 09:27
FONDS
GEKOMMEN, UM ZU BLEIBEN
Während die Finanzkrise viele Fondsgesell schaften zum Rückzug aus Österreich b ewogen hatte, entdecken d erzeit immer mehr B outiquen den heimischen Markt für sich. Was dahinter steckt, wollte DerBörsianer wissen. TEXT RAJA KORINEK
M
an kann es auch direkt machen,
zen Produktbauchladen will Jupiter aber
Womit sich Jupiter derzeit offenbar
quasi mit der Tür ins Haus fal-
nicht gleich loslegen. „Es sind zwar 15
mit „echten“ Boutiquen matcht. Barna-
len. Etwa, als Ende Oktober
Fonds zum Vertrieb in Österreich zuge-
by Woods, Österreich-Verantwortlicher
2014 die französische Fondsgesellschaft
lassen, im Vertriebsfokus stehen aber
bei der schottischen Kames Capital, über
Amundi ihre Kaufabsichten für die hei-
vier Publikumsfonds.“ Hier reicht die
sein Entree: „Wir wollen etwas bieten,
mische Bawag PSK Invest verkündete
Palette vom „Jupiter Strategic Total Re-
mit dem große Häuser nicht punkten
und damit für einen Knalleffekt sorgte.
turn SICAV“ über den „Jupiter Dynamic
können.“ Bei der Tochter der niederlän-
Doch es geht auch anders, wie die aktu-
Bond SICAV“, den „Jupiter European
dischen Versicherung Aegon – und ei-
ellen Marktentwicklungen zeigen. Gera-
Growth SICAV“ bis zum „Jupiter Global
nem verwalteten Vermögen von 60 Mil-
de zahlreiche Fondsboutiquen scheinen
Ecology Growth SICAV“.
liarden Euro – will man vor allem mit
immer mehr Gefallen am heimischen
„Bondspezialitäten“, punkten, die ei-
Breites Kundenpotenzial
nen möglichst stabilen Mehrwert schaf-
Allein Karl Banyai, seit dem 1. Au-
Weltweit verwaltet die 1985 gegründete
fen. Schließlich sind die heimischen An-
gust 2014 Sales Director Austria für Ju-
Gesellschaft rund 42 Milliarden Euro an
leger als notorisch konservativ bekannt.
piter Asset Management (Jupiter), ver-
Vermögen. Betreut werden unterschied-
Deshalb stehen etwa der „Strategic Glo-
weist auf die Strategie seines Hauses:
liche Kundensegmente, „von der Pen-
bal Bond Fund“ sowie der „Absolute Re-
„In England sind wir an unsere Wachs-
sionskasse bis hin zur Privatbank“, so
turn Bond Fund“ im Fokus. Auf große
tumsgrenzen gestoßen. Die Internatio-
Banyai. Der Endkunde werde hingegen
Marketingaktivitäten verzichte man al-
nalisierung nach Kontinentaleuropa war
nicht aktiv angesprochen, sondern viel-
lerdings, so Woods, der sich regelmä-
der nächste logische Schritt, und das am
mehr sucht Jupiter den Weg via Fremd-
ßig von London aus auf Österreichtour
besten mit einem Büro vor Ort.“ Gerade
fondslisten heimischer Banken. „Letzt-
begibt, möglichst in Begleitung eines
hierzulande sei es beinahe eine Grund-
endlich sind wir ein aktiver Player mit
Fondsmanagers.
voraussetzung, persönlich präsent zu
einem boutiqueartigen Investmentstil.
Auch hier suche man das Einzelge-
sein, wie der langjährige Marktkenner
Es gibt keine Benchmarks, schließlich
spräch mit potenziellen Großanlegern,
unterstreicht – „derzeit allerdings noch
werden wir für die Outperformance be-
und „nimmt an Finanzveranstaltungen
als One-Man-Show“. Mit einem gan-
zahlt“, resümiert Banyai.
teil.“
Markt zu finden.
70
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17.01.15 09:27
FONDS
Wien und mehr
waltete Vermögen rund 200 Millionen
Besucht wird aber nicht nur die Bun-
Euro. Die nächste Zielmarke „liegt bei
deshauptstadt. Ebenso wichtig sei laut
einer halben Milliarde Euro“. Hier gelte
Woods etwa Salzburg: „Auch dort gibt
es vorrangig, mit Flaggschiffen wie dem
es zahlreiche Privatbanken und Fonds-
„Magellan Fonds“ oder dem „Comgest
gesellschaften.“ Das haben freilich die Mitwerber genauso erkannt, etwa die 17 Jahre alte UK-Fondsboutique Artemis, mit umgerechnet 26 Milliarden Euro Assets under Management (AuM). Zumindest zweimal jährlich werden genauso die Städte Graz und Linz bereist. Und
„Persönlich präsent zu sein ist Grundvoraus setzung.“
Growth Europe“ durchs Land zu navigieren. Auch wenn vor allem Mulit-AssetFonds derzeit gefragt seien, „suchen wir langfristige Investoren, die unseren Stil verstehen. Zudem lassen wir uns nicht auf einen Margenwettbewerb ein, da wir
KARL BANYAI
eine Prämiumstrategie verfolgen.“
auch bei Artemis ist man sich der heimi-
Und dann gibt es freilich noch einen
schen Rentenaffinität bewusst – ebenso
Bereich, der in Österreich zunehmend
wie des Faktums, dass es deshalb nicht
Einzug erhält. Gemeint sind passive In-
an Konkurrenzprodukten mangelt.
dexfonds, die an der Börse gehandelt
James Young, Österreich-Sales bei
werden, sogenannte Exchange Traded
Artemis, sieht deshalb gute Chancen bei
Funds (ETFs). Ein sehr aktiver Nischen-
„Aktien-Spezialitäten“, etwa mit dem
player, der UK-Anbieter ETF Securities,
Flaggschiff „US Equity Fund“. Immer-
ist dabei seit rund vier Jahren hierzulan-
hin: Für diesen Fonds wurde das gesam-
de tätig – bisher mit ETCs, eine Form von
te Team von Threadneedle abgeworben.
Schuldverschreibungen.
steckt hat, „wir haben aber keinen Zeit-
„Wollen vor allem mit unseren Flaggschiff-Fonds punkten.“
druck.“ Ein eigenes Office wäre „in fünf
DIETER WIMMER
Insgesamt sind seit dem Herbst 2014 fünf Produkte in Österreich registriert. Wobei sich Young für heuer ein Volumensziel von 200 Millionen Euro ge-
Die
Neuheit
seitens der mit 17 Milliarden Euro AuM bestückten Gesellschaft: Im Herbst 2014 wurde eine Reihe an ETFs auch in Österreich zum Vertrieb zugelassen.
Neue Nischenprodukte Wobei ETF Securities den Schwerpunkt
bis zehn Jahren denkbar“.
hauptsächlich auf Rohstoffe gelegt hat.
Westen im Visier
Inzwischen will man mit weiteren Pro-
Die französische Fondsboutique Com-
dukten,
gest hat einen weit länger zurücklie-
punkten. Bernhard Wenger, Vertriebs-
genden Markteintritt. Sie begann 1994
chef Europe: „2015 wollen wir ganze
in Form einer Zusammenarbeit mit
Themenproduktfamilien anbieten, uns
dem Bankhaus Carl Spängler zur Ver-
damit breiter aufstellen.“ Wie man da-
marktung des „Quality Growth Europe
bei vorgehe? Wenger: „Institutionel-
Fonds“. „Wir wollten das Angebot aber
le Kunden decken wir mit Einzeltreffen
ausweiten“, resümiert Dieter Wimmer, seit fünf Jahren Leiter Sales Österreich. Dabei ist Wimmer wöchentlich in Österreich unterwegs – ebenfalls um etwa Privatbanker, Versicherungen und Dachfondsmanager zu treffen. Dabei sei vor allem der Westen Österreichs von Mün-
„Hauptstädte der Bundesländer sind genauso interessant.“ BARNABY WOODS
etwa
auf
China-A-Shares,
ab. Den Endkunden wollen wir etwa mittels Werbung, Pressearbeit und Partnerschaften mit Onlinebrokern erreichen.“ Allerdings müsse der Anleger zuerst entscheiden, welche Assetklasse er wolle. Diese Wahl könne man ihm bei passiven Produkten nicht abnehmen.
chen aus freilich umso einfacher zu be-
Wie lange die Welle an Markteintrit-
treuen. Und ja, „das Geschäft rentiert
ten in Österreich anhalten wird, bleibt
sich, sonst würde ich es nicht seit vie-
abzuwarten. Eine veritable Nagelprobe
len Jahren betreuen“, so Wimmer. Im-
könnte eine neue Marktkorrektur liefern
merhin beträgt das in Österreich ver-
– sofern sie tatsächlich kommt. n
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FUSSBALL
Ohne Moos ist auf dem Rasen wenig los. Sportlicher Erfolg im Fußball wird weiterhin eng an Budgets und Investoren geknüpft sein, glaubt der österreichische Erfolgstrainer Peter Stöger im Interview mit DerBörsianer. TEXT LUKAS SUSTALA FOTO CLEMENS BEDNAR
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F
ragen zu der Skandal-WM-Ver-
wie sich der Fußball entwickelt, ist es
gabe in Katar und seine Banken-
schon notwendig, finanzielle Mittel zu
erfahrung als Fremdwährungs-
haben, um sich im Spitzenfeld zu be-
kredit-Gepeinigter beantwortete Peter
wegen. Es wird vielleicht immer wieder
Stöger dem DerBörsianer-Journalist Lu-
Mannschaften geben, die Überraschun-
kas Sustala und dem Valartis-Anlage-
gen liefern, aber permanente Überra-
strategen und Fußballfan Alfred Reisen-
schungen mit Low-Level-Budget gibt
berger im Wiener Cafe Landtmann.
es einfach nicht. Wenn man sich ansieht, wer immer vorn dabei ist, etwa die
Reisenberger: Ihr Verein, der 1. FC Köln, hat
deutschen, spanischen oder englischen
einen Marktwert von rund 40 Millionen
Mannschaften, dann ist das alles kein
Euro (Quelle: Transfermarkt.at) und ran-
Zufall. Das sind Mannschaften, die vom
giert auf Rang elf in der deutschen Bun-
Finanziellen her nicht einzuholen sind.
desliga, deutlich vor anderen Vereinen mit
Kleinere Mannschaften wie Basel kön-
viel höheren Marktwerten. Kann Geld im
nen für ein, zwei Saisonen vielleicht für
Fußball doch keinen Erfolg kaufen? – So
Überraschungen sorgen. Aber die Mann-
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IV
EXKLUS
ger Peter Stรถ w ie v r im Inte
GELD SCHIESST TORE! DB_72-75_Fussball.indd 73
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Peter Stöger, Trainer des 1. FC Köln, diskutiert mit Chelsea-Fan Alfred Reisenberger (r.) und Lukas Sustala (l.) im Cafe Landtmann über die schönste Nebensache der Welt.
schaften, die wenig zur Verfügung ha-
Sustala: Wie hoch darf dieser Preis denn
Vereine das Geld hereinspielen können,
ben, werden sich gegen die Topvereine
sein? Bei den Ablösesummen wurde bereits
sind die Gehälter in Ordnung. Der Markt
auf Sicht nicht durchsetzen. Es wird kei-
die Schallmauer von 100 Millionen Euro
reguliert sich ja.
nen Überraschungssieger der Champi-
durchbrochen. – Selbst im Bereich des
ons League geben.
Spitzenfußballs entscheiden dann die
Reisenberger: Dabei machen die umsatz-
Topspieler die Spiele wie Messi oder Ro-
stärksten Clubs wie Manchester United auch
Sustala: Aber es ist möglich, mit guter Ar-
naldo. Wenn man genau schaut, wie Real
mit rekordhohen Schulden auf sich auf-
beit als Trainer und Management etwas
Madrid die Spiele mit 4:0 gewinnt, kann
merksam. Besteht Grund zur Sorge? – D ie
aus der Mannschaft herauszukitzeln, das
man sicher sein, dass Ronaldo bei zwei,
Vereine haben auch große Werte im An-
über den Marktwert hinausgeht? - Man
drei Treffern direkt involviert war oder
lagevermögen, etwa ihre Spitzenspie-
kann immer etwas herauskitzeln, das
sie sogar erzielt hat. Genau so läuft es
ler. Auch Unternehmen mit hohen Ver-
ist keine Frage. Und die 90 Minuten ei-
beim FC Barcelona. Selbst auf dem Aus-
bindlichkeiten können gut aufgestellt
nes Fußballspiels können immer von
nahmelevel machen dann wieder ein-
sein, wenn den Schulden entsprechende
Überraschungen geprägt sein. Je größer
zelne Spieler einen gewaltigen Unter-
Werte gegenüberstehen. Manche Verei-
eine Gruppe bei einem Leistungssport
schied.
ne sind auch Eigentümer ihrer Stadien, andere wiederum mieten. Das muss man
ist, und elf gegen elf ist eine recht große Gruppe, desto wichtiger ist die Rolle
Sustala: Also sind die Topspieler auch ihr
der Fehler, und selbst die besten machen
Geld wert? – Ich denke, dass sich die al-
sie. Es ist im Fußballspiel immer alles
lerbesten schon wieder gegenfinanzie-
Sustala: Welche Rolle spielt der Trainer,
möglich, wenn eine Topmannschaft im
ren, gerade über das Merchandising.
um die Millionenwerte der Spieler auch auf
Spielverlauf ein paar Fehler macht, kann
Real Madrid oder Barcelona haben eine
dem Feld zu aktivieren? – Als Trainer ist
auch der 1. FC Köln dieses Spiel gewin-
Reihe von tollen Spielern, aber 95 Pro-
man für zwei Bereiche verantwortlich:
nen. Wenn man aber in der Champions
zent der Menschen, die zu einem Trikot
die persönliche Weiterentwicklung der
League oder der deutschen Bundesliga
greifen, greifen nach einem von Ronaldo
Spieler und den gesamten Club mit sei-
spielt, ist das nicht permanent möglich.
oder Messi. Der sehr gut bezahlte Mit-
nen Zielen im Fokus zu haben. So stelle
Qualität setzt sich durch, und die hat ih-
telstand ist eher das Problem. Aber so-
ich mir einen ganz normalen Manager-
ren Preis.
lange wir eine Situation haben, in der die
job vor. Es handelt sich ja auch bei Spit-
alles berücksichtigen.
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zensportler um Menschen mit einem
ren ja hierzulande auch wirtschaftlich sehr
seinem Geld? Man muss sich ein Konto
Ego. Als Trainer muss man alle mögli-
gut? - Dazu gibt es fürs Skifahren eben
nehmen bei einer Bank. Es ist ja schwie-
chen Unannehmlichkeiten aus dem Weg
hier die Toprahmenbedingungen. Man
rig für den Einzelnen abzuschätzen, wer
räumen und die Leute besser machen.
ist ganz vorn dabei, das ist gerade für die
wirklich seriös arbeitet. Etwa wenn eine
regionale Wirtschaft interessant. Dazu
Bank von heute auf morgen eine Ab-
Reisenberger: Apropos Geld. Wenn heute in
kommt, dass wir relativ klein sind. Wir
schreibung auf Ostgeschäfte in dreistel-
der deutschen Bundesliga Bayern München
haben die Wirtschaftsgröße nicht und
liger Millionenhöhe macht. Die Klein-
auf Wolfsburg trifft, ist es ein Duell einer AG
nehmen uns nicht die Ressourcen, um in
anleger und die Mittelschicht hinter-
gegen eine GmbH, es geht um Wirtschafts-
die Infrastruktur zu investieren. In vie-
fragt daher immer mehr. Ich bin selbst
unternehmen. Das ist für viele Fans der fal-
len Fällen ist die Kohle einfach nicht da.
ein Gepeinigter des Schweizer Franken.
sche Weg. Teilen Sie die Angst? – Tatsache
Deutschland hat einen riesigen Sprung
ist, dass es heute schwer möglich ist,
nach der Heim-WM 2006 gemacht, als
Sustala: Und Ihre Lehre nach dem Fremd-
ohne größere Geldquellen eine Chan-
in Stadien und Infrastruktur investiert
währungskredit
ce zu haben, im Konzert der ganz Gro-
worden ist.
mit intensiv auseinanderzusetzen? – Das
war,
sich
selbst
da-
stimmt. Ich habe viel nachgelesen. Ich
ßen mitzuspielen. Nehmen wir die deutsche Thematik, Red Bulls Investment in
Reisenberger: Hat Österreich bei der Heim-
versuche, so gut es geht, mir selbst ein
Leipzig. Dort war vor drei Jahren nix los.
EM hier etwas verpasst? – Wir haben es
Bild zu machen. Jetzt zu sagen, man
Wenn ich mich als Sportler entscheiden
verabsäumt, dass wir in Stadien und
muss sich mit Fremdwährungskrediten
muss, nichts in Leipzig mit einem Tradi-
Rahmenbedingungen investiert haben.
auskennen, ist schön und gut, aber die
tionsverein oder mit einem Investor wie
Wir haben ein Topstadion in Klagen-
Wahrheit ist, dass einem die Banker da-
Red Bull wieder etwas in der Region auf-
furt, das nicht genutzt wird, wir haben
mit nachgelaufen sind. Es ist schwierig,
zubauen, wo 30.000 Zuschauer kommen
in Salzburg ein Stadion, das sowieso ge-
im Nachhinein zu sagen, das Kleinge-
und das Stadion füllen, dann lautet die
baut worden wäre, und eines in Inns-
druckte und das Risiko und die Tilgungs-
Frage nicht „Tradition oder Geld?“. Es
bruck, das zurückgebaut wurde. Ich mei-
träger muss man verstehen. Das muss ja
geht um Tradition, die nicht vorhanden
ne, dass da strukturell einiges nicht ideal
für mich als Privatperson nachvollzieh-
wäre, oder eine gute Infrastruktur, neue
gelaufen ist.
bar sein. Ich konnte es zum Glück abfangen, aber es hätte auch ganz anders
Arbeitsplätze und ein volles Stadion. So sehe ich das. Ich gestehe aber jedem zu,
Reisenberger: Wäre nicht die Politik mehr
ausgehen können. Ich brauche jetzt aber
es anders zu sehen.
gefragt? Auch in Wien als zweitgrößte
auch keine guten Ratschläge mehr.
deutschsprachige Stadt ist die Stadionlage Sustala: Auch bei Wiener Klubs wurden ex-
ja nicht befriedigend. – Ich bin mir nicht
Reisenberger: Wie beurteilen Sie die jüngs-
terne Investoren nicht immer mit offenen
sicher. In Zeiten wie diesen, in denen
ten Affären rund um den Weltfußballver-
Armen empfangen. – Es kommt immer
man auf der Suche nach Geld ist, etwa für
band Fifa? – Es ist für mich schwierig,
darauf an, wie ein Verein mit einem ex-
Bildung, ist es schwierig zu argumentie-
das zu beurteilen. Aber die Außenwir-
ternen Investor umgeht. Austria Wien
ren, um 40 Millionen Euro ein Fußball-
kung ist überhaupt nicht positiv. Wenn
seinerseits, als Frank Stronach gekom-
stadion hinzubauen.
ich beschließe, dass in Katar eine Fußball-WM stattfindet und ein Dreivier-
men ist, hatte einen Schuldenberg. Es hat jemand investieren müssen, Frank
Reisenberger: Die Banken wurden in der
teljahr später debattiert wird, ob nicht
Stronach hat das gemacht. Er hat es viel-
Finanzkrise für vieles geprügelt. Auch im
doch besser im Winter gespielt werden
leicht nicht ideal gemacht oder nicht die
Fußball gibt es krumme Geschäfte und
soll, dann läuft irgendetwas falsch. Nie-
richtige Unterstützung gehabt, es hat
Schwarzgeldzahlungen, etwa beim Milli-
mand würde auf die Idee kommen, eine
vielleicht so einiges nicht zusammen-
onenfußballer Neymar. Hier gibt es kaum
Ski-WM nach Südspanien zu vergeben,
gepasst. Aber er hat wichtige Sachen ge-
einen Aufschrei. Wird dem Fußball zu viel
um sechs Monate später zu schauen, wie
macht, etwa die Akademie, die Nach-
verziehen? – Ich glaube, dass den Ban-
man den Schnee dort hinbekommt.
wuchsförderung. Das Team bei der Aus-
ken zu Recht nichts verziehen wird. Der
tria hat einen guten Job gemacht.
wichtige Unterschied ist die Wahl. Ich
Reisenberger: Als Chelsea-Fan darf ich
kann Fußball schauen. Wenn ich Fuß-
noch eine sportliche Frage stellen: Wer wird
Reisenberger: Warum ist das Produkt Fuß-
ball nicht mag, kann ich zum Eishockey
im Finale der Champions League auf den
ball in Österreich so viel schwächer be-
gehen. Wenn ich Eishockey nicht mag,
FC Chelsea treffen? – Ich sehe eine ein-
wirtschaftet als etwa in Deutschland. An-
gehe ich in die Oper. Das kann ich selbst
zige Mannschaft wirklich fix im Finale,
dere Sportarten wie Skifahren funktionie-
entscheiden. Aber was macht man mit
und das ist Bayern München. n
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SEITENBLICKE
ARCHITEKTUR
DerBörsianer bietet einen Einblick in die neuen Headquarters der heimischen Banken. TEXT BARBARA OTTAWA
Die Bank Austria bezieht 2018 die neue Zentrale in Wien mit 6.000 Mitarbeitern.
DIE BAUSTELLEN DER BANKEN D
er einzige Platz, wo man in Wien
beitsweise. Derzeit verstreut über meh
Bei der Bank Austria steht ebenfalls
bis vor kurzem noch relativ zen
rere Standorte in Wien, werden prak
die Zusammenlegung von Standorten
tral gelegene Baugründe finden
tisch alle Mitarbeiter danach jeweils an
im Vordergrund, aufgelassen werden
einer Adresse zusammenarbeiten.
sollen unter anderem die Zentrale in der
konnte, auf denen man Bürokolosse mit zigtausenden Quadratmetern Nutz
„Es ist ineffizient, einen Konzern zu
Schottengasse und das Technische Zen
fläche errichten kann, waren ehemalige
leiten, der auf 20 Standorte atomisiert
trum am Franz-Josephs-Bahnhof. Wil
Bahnhofsgelände. Jetzt sind diese auch
über die Wiener Bezirke verteilt ist,“
libald Cernko, Vorstandsvorsitzender
besetzt: jenes neben dem neuen Haupt
sagt Richard Wilkinson, Vorstand der
der Bank Austria: „Mit unserer neuen
bahnhof von der Erste Group Bank AG
Erste Group Immorent. Über die ver
Unternehmenszentrale gehen wir ganz
(Erste Group), jenes hinter dem Nord
gangenen Jahrzehnte sei die Gruppe
neue Wege und schaffen eine hochmo
bahnhof von der UniCredit Bank Aus
personell und bilanztechnisch „enorm
derne Officelandschaft, eingebettet in
tria AG (Bank Austria). Die dritte große
gewachsen“, aber das Raumangebot sei
einen vielseitigen Erholungsraum und
Bankengruppe, die Raiffeisen, begnügt
„noch nicht mitgewachsen“. Deshalb
sozialen Treffpunkt.“
sich damit, ein paar Subunternehmen
habe man sich 2005/06 endgültig ent
Bei der Erste Group ist man eben
am bestehenden Standort Muthgasse
schlossen, eine neue Zentrale zu bauen.
falls überzeugt, dass der Gebäudekom
zusammenzuziehen.
Nur das IT-Zentrum im elften Bezirk am
plex neue Impulse für die Entwicklung
Für die Bank Austria und die Ers
Geiselberg sowie das Private Banking im
des gesamten Stadtviertels setzen wird.
te Group bedeuten die neuen Gebäude
ersten Bezirk am Graben werden auf den
Immerhin werden rund 4.000 Mitarbei
eine völlig neue Organisation und Ar
alten Standorten bestehen bleiben.
ter hier tätig sein und fast täglich in die
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SEITENBLICKE
Zirka 300 Millionen Euro kostet der Erste Campus am Wiener Hauptbahnhof.
2012 wurde die neue Zentrale der Hypo NOE Gruppe in St. Pölten eröffnet.
Gegend um den alten Südbahnhof pen-
Mitte Dezember 2015 so bleiben wird.
staltung andere Bankprojekte wie die
deln. Bei der Bank Austria werden es
Bei der Bank Austria wurden für den
Rabobank in Utrecht oder die UniCredit
sogar mehr als 6.000 Menschen sein,
neuen Arbeitsplatz für 6.000 Mitarbei-
in München angesehen, die nach ähnli-
die einen Gutteil ihres Lebens auf den
ter 500 Millionen Euro veranschlagt. Die
chen Prinzipien operieren. „Führungs-
Gründen rund um den Nordbahnhof zu-
Fertigstellung wird allerdings erst Mitte
kräfte nützen ihre Arbeitsplätze zum
bringen werden.
2018 erfolgen.
Beispiel sehr wenig. Manchmal genügt
Auch außerhalb von Wien, natürlich
Effizienz war für alle drei Banken
ein Platz zum Stehen oder Sitzen, wo
in einer anderen Größenordnung, prägt
auch ökologisch wichtig, alle neuen Ge-
man zwischen zwei Sitzungen den Lap-
eine Bank ein ganzes Stadtviertel: Be-
bäude sind energieeffizient und wer-
top aufklappen kann“, so Besenhofer.
reits Ende 2012 hat die Hypo NOE Grup-
den somit dazu beitragen, längerfris-
Bedingt durch Urlaube und Kranken-
pe in St. Pölten für ihre 400 Mitarbei-
tig die Fixkosten zu senken. Gerade bei
stände geht man auch bei der Erste Bank
ter eine neue Konzernzentrale eröffnet.
der Erste Group ist das nicht schwie-
Group AG davon aus, mit 80 Arbeits-
Generaldirektor Peter Harold spricht –
rig, da sie derzeit vor allem in alten Bü-
plätzen pro 100 Mitarbeiter auszukom-
wie auch seine Kollegen bei den ande-
ros beheimatet ist, aus Zeiten, in denen
men. Diese Rate liegt bei anderen Un-
ren Banken – die veränderte Arbeitssi-
thermische Sanierung vielfach noch ein
ternehmen weit tiefer. Besenhofer gibt
tuation an: „Die Zusammenarbeit unse-
Fremdwort war.
zu bedenken, dass für Banken strenge
rer Mitarbeiter konnte dank der neuen
Compliancevorschriften bestehen, nach
räumlichen Nähe bedeutend verbessert
Zwei Kartons pro Person und Nase
denen Arbeitsplätze nicht völlig beliebig
werden.“ Darüber hinaus seien auch der
Sparen will man auch beim Platz. Denn
geteilt werden können.
konzernweite Verwaltungsaufwand so-
mit Großraumbüros, nicht fix zugewie-
Bei der Bank Austria wird das Kon-
wie die Infrastrukturkosten „nachhaltig
senen Arbeitsplätzen und modernen
zept mit „Desk Sharing“ und „frei-
optimiert“ worden.
Raumkonzepten soll den flexibleren
er Wahl der jeweils passenden Arbeits-
Arbeitsrhythmen der Mitarbeiter Rech-
möglichkeit“ ganz ähnlich sein. Zu die-
Zigtausend Euro pro Mitarbeiter
nung getragen werden. Ein Ausdruck,
sem neuen Raumkonzept gehören auch
Nach einer reinen Milchmädchenrech-
den die Erste Group dafür verwendet, ist
„stark reduzierte Ablage- und Archiv-
nung waren die Baukosten bei der NÖ
„activity based working“: Je nachdem,
flächen“ sowie die „nachhaltige Reduk-
Hypo-Zentrale pro Mitarbeiter am teu-
was man gerade arbeitet, ob man eher
tion des Papierverbrauchs“.
ersten: 41,7 Millionen Euro für 400 Mit-
Ruhe braucht oder sich mit anderen im
In der Erste Group hat man das Kon-
arbeiter. Skaleneffekte helfen anschei-
Team absprechen muss, sucht man sich
zept in Zahlen gefasst: 2,4 Laufmeter
nend, und so lagen die Baukosten bei
den passenden Arbeitsplatz. „Es werden
Papier pro Mitarbeiter. „Bei der Über-
der Erste Group bei „unter 300 Milli-
nur die Stockwerke den Teams zugewie-
siedlung darf jeder zwei Kartons mit-
onen Euro“ für 4.000 Mitarbeiter. Bis
sen, aber keine Arbeitsplätze,“ erläutert
nehmen,“ bestätigt Wilkinson. Die Bü-
jetzt sei das Projekt „in time, in quali-
Andrea Besenhofer, die für den Betrieb
ros werden alle neu möbliert, die alten,
ty and in budget“, so Wilkinson, der da-
zuständige Leiterin beim Campus-Pro-
noch brauchbaren Möbel wurden den
von ausgeht, dass dies bis zur Eröffnung
jekt. Man habe sich bei der Projektge-
Flutopfern auf dem Balkan gespendet. n
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ALLTAGS-CHECK
SEITENBLICKE
DerBörsianer hat im Alltags-Check die aktuellen PensionsvorsorgeKampagnen analysiert. TEXT VALENTINA STARK
Hermann Maier hat unter den verschiedensten Instrumenten zur Pensionsvorsorge seinen Favoriten, das Triangel, gefunden.
ALLTAGS CHECK
LIEBLINGSSPORT:
skontoPension nen Kampag
N
eben
und
Chance witterten. Mit gut überlegten
richtige Vorsorge gut überlegt sein. „Ge-
Tennis haben die Österreicher
Fußball,
Skifahren
Werbekampagnen wurde der Begriff der
fragt ist ein glaubwürdiger Partner, auf
im vergangenen Jahr eine neue
sogenannten Pensionslücke geboren.
den man sich verlasen kann. Und die-
Sportart für sich entdeckt. Pensionskon-
Schon im Sommer 2014 nahmen sich
ses Vertrauern des Konsumenten muss
torechnen! Seit Juni 2014 hat die Pensi-
Banken und Versicherer das Schlagwort
zunächst erarbeitet werden: mit einer
onsversicherungsanstalt (PVA) Millio-
zum Zugpferd, um neue Kunden zu ge-
Kampagne“, sagt Francesco Bestagno,
nen Briefe versendet, die den Stand des
nerieren. Ob es sich dabei um aggressive
Creative Director und Mitglied der Ge-
Pensionskontos anzeigen. Was am An-
Angstmache oder professionelle Kam-
schäftsleistung von Demner, Merlicek
fang mit Spannung erwartet wurde, hat
pagnen zur Altersvorsorge handelt, hat
und Bergmann.
schnell einen schlechten Beigeschmack
DerBörsianer im Alltags-Check unter-
Gemeinsam mit der Agentur Dem-
bekommen. In den Briefen wurde deut-
sucht und dabei versucht, eine Formel
ner, Merlicek und Bergmann setzte die
lich gemacht, dass es sich nur um eine
für die richtige Pensionsvorsorgekam-
Volksbanken AG ihre Kampagne in Print,
Erstgutschrift zum Stichtag des ersten
pagne zu finden.
Online und an Verkaufsorten um. Die
Jänners 2014 handelt. Mit jedem weite-
Kampagne mit Österreichs Topskisprin-
ren Erwerbsjahr wächst die Summe wei-
Heikles Thema
gern soll Kunden beflügeln und bei der
ter. Und so ging das Rechnen los. Denn
Pensionsvorsorge gehört zu einem der
Umsetzung ihrer Träume unterstützen.
obwohl es sich dabei nur um eine Art
bedeutendsten Themen im Bereich des
Thomas Niederdorfer, Executive Creati-
Zwischenstand handelt, wuchs bei vie-
Sparens. Es geht um eine dauerhafte
ve Director bei Jung von Matt/365, steht
len die Verunsicherung ob der finanziel-
und sichere Investition in die Zukunft.
der Kampagne jedoch etwas kritischer
len Absicherung im Alter.
Schon heute soll für morgen vorgesorgt
gegenüber: „Ich bin mir nicht sicher, ob
Es ist daher nicht verwunderlich, dass
werden. Und damit man keine Angst
die jungen Skispringer die Richtigen für
Banken und Versicherer schon früh ihre
vor dem Morgen haben muss, sollte die
das Thema Pensionslücke sind.“
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SEITENBLICKE
Eine humorvoll umgesetzte Kampagne, die statt erzweiflung zu Mut und Optimismus aufruft. V
Die Skispringer sollen das ernste Thema Vorsorge auf emotionale Art und Weise ins Gespräch bringen.
PENSIONSKONTORECHNEN Er selbst ist Teil der Kreativagentur
Gabriel, Eigenverantwortung und Mut,
Sie setzt den Menschen in City-Light-
Jung von Matt/365, die die crossmediale
statt ein andauerndes Jammern hervor-
Kampagnen einen Spiegel vor und fragt:
Kampagne der Erste Bank und Sparkas-
rufen. Die Kampagne will vermitteln,
„Lachfalten oder Sorgenfalten?“
sen „Jetzt Pensionslücke schließen. Ge-
dass man der Zukunft optimistisch und
Der Mut, in Zeiten des Niedrigzins
meinsam finden wir die passende Vor-
offen entgegenblicken kann. „Mensch-
umfelds für Finanzprodukte zu werben,
sorge“ gestaltete. Laut eigenen Angaben
lich, nachvollziehbar und humorvoll“,
muss den Banken und Versicherern hoch
der Bank lag der Fokus darauf, Betroffe-
resümiert auch Thomas Niederdorfer,
angerechnet werden. Letztendlich müs-
nen zu erklären, wie sie die Pensionslü-
von Jung von Matt.
sen gute Kampagnen zum Thema Pen-
cke schließen können und in der Kampa-
Besonders gut gefällt dem Creative
sionsvorsorge gleichzeitig Ängste und
gne mit dem fehlenden Buchstaben Auf-
Director aber die Kampagne der Raiff-
Hoffnunge, aber auch Motive der Ziel-
merksamkeit erzeugt.
eisen Zentralbank AG (RZB). Der Slogan
gruppe berücksichtigen, ohne negati-
der Kampagne „Finden Sie die richtigen
ve Emotionen hervorzurufen. Optimis-
Gute Beispiele ohne Angstmache
Instrumente für Ihre Vorsorge“ wird mit
mus dem Morgen gegenüber löst positi-
Francesco Bestagno ist sich sicher, dass
dem RZB-Testimonial Hermann Mai-
ve Emotionen aus und vermittelt Sicher-
„eine gute Kampagne sich positiv von der
er gekonnt und humorvoll umgesetzt.
heit. Und darum geht es schließlich bei
Masse abhebt“. Denn es geht nicht dar-
So findet Maier in der großen Rockband
der Pensionsvorsorge.
um, Angst vor dem Morgen zu machen,
auch sein Lieblingsinstrument, das Tri-
Generell sollte man laut den Werbe-
sondern sich intensiv mit den Hoffnun-
angel. Die crossmediale Kampagne wur-
experten für eine erfolgreiche Kampag-
gen und Wünschen der Zielgruppe aus-
de mit der Agentur Ogilvy in Print, On-
ne fünf Punkte beachten: erstens gutes
einanderzusetzen. Mit der Kampagne
line und TV von September bis Ende No-
Insight, zweitens gute Strategie, drit-
„Mut zum Glück“ will der Marketinglei-
vember lanciert. Spannend ist auch die
tens gute Medienstrategie, viertens gro-
ter der Uniqa Insurance Group AG, Carl
Kampagne der Hypo Oberösterreich.
ße Idee und fünftens gutes Angebot. n
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SEITENBLICKE
BÖRSENTALK
KAPITALMARKTKOMMUNIKATION CERCLE INVESTOR RELATIONS AUSTRIA CIRA-JAHRESKONFERENZ 2014 15. OKTOBER 2014 Unter den Gästen: Eduard Zehetner (Immofinanz AG), Birgit Kuras und Edith Franc (Wiener Börse AG).
HILTON VIENNA HOTEL, WIEN
Unter dem Motto „Kapitalmarktkommunikation: Aktuelle Trends und Herausforderungen“ wurde bei der diesjährigen CIRAJahreskonferenz einen Tag lang über die aktuellen Themen des Kapitalmarktes und der Finanzkommunikation diskutiert. Mehr als 250 Teilnehmer und 30 prominente Referenten sorgten für einen der informativsten Fachevents des Jahres. BEWERTUNG
Location Publikum Harald Hagenauer (Post AG), Fritz Mostböck (Erste Group Bank AG) und Thomas Neuhold (Kepler Cheuv reux) diskutierten über aktuelle Marktentwicklungen.
Auch das Publikum im Hilton Wien am Stadtpark beteiligte sich an den zahlreichen interessanten Diskussionsrunden der eintägigen Konferenz.
Inhalt/Redner Börsenfaktor
Thomas Neuhold (Kepler Cheuvreux), Wolfgang Anzengruber (Verbund AG), Dominik Hojas (DerBörsianer), Thomas Lie be (Pictet), Heinz Bednar (Erste Asset Manage ment) und Hannes Pachler (Berstopp) präsentierten an dem Abend Meinungen.
BULLE ODER BÄR? Wolfgang Anzen gruber (Verbund AG) hofft weiterhin auf höhere Strompreise Ende des Jahrzehnts.
Drei Fondsgurus unter sich: Heinz Bednar (Erste Asset Management), Peter Pavlicek (Spängler IQAM) und Mathias Bauer (RZB) im Gespräch über den Ölpreis als Konjunk turmotor.
DERBÖRSIANER Q-CHECK ROADSHOW 17.0 14. JÄNNER 2015 SKY BAR, WIEN
Bulle oder Bär – wer macht das Rennen? Darüber diskutierten hochrangige Experten und Topentscheider des Finanzmarkts beim Jahresauftakt des traditionellen Branchentreffs Q-Check. In der Sky Bar gesichtet: Adam Lessing (Fidelity), Alfred Reisenberger (Valartis Bank), Harald Hagenauer (Post AG), Wolfgang Matejka (Matejka & Partner) und Benedicte Reisser (Pictet).
Beste Freunde: Stefan Brezovich (ÖRAG) und Albert Birkner (CHSH) in freudiger Erwartung auf ein Bullenjahr 2015.
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SEITENBLICKE
RENDITE GESUCHT
Die glücklichen Sieger des diesjährigen DachfondsAwards 2014 im Haus der Industrie auf dem Wiener Schwarzenbergplatz.
GELD-MAGAZIN DACHFONDS-AWARD 2014 18. NOVEMBER 2014
Anatol Eschelmüller („Geld-Magazin“) führte die Gäste als Moderator durch den Galaabend.
HAUS DER INDUSTRIE, WIEN Im Anschluss an die Siegerehrung wurde bei dem einen oder anderen Gläschen Wein noch ausgelassen weitergefeiert.
Leo Willert, Markus Letschka und Jürgen Kultscher (Arts Asset Management) freuten sich über den Preis als „Beste Dachfonds manager“.
Das „Geld-Magazin“ zeichnete bei einem der Pflichtevents für die Fondsbranche die Sieger des Österreichischen DachfondsAwards aus. In 15 Kategorien wurden 43 Dachfonds mit ersten Preisen geehrt. BEWERTUNG
Location Publikum Inhalt/Redner Börsenfaktor
LEGENDÄR: BÖRSE-PUNSCH WIENER BÖRSE AG BÖRSE-PUNSCH 2014 04. DEZEMBER 2014 Im Innenhof der Wiener Börse kamen die Gäste dank Punschs und Keksen in Adventstimmung.
WIENER BÖRSE AG, WIEN
650 Gäste folgten der Einladung der Wiener Börse AG zum legendären BörsePunsch in den Innenhof des Palais CapraraGeymueller. Unter ihnen wurden Börsianer wie Edi Berger (Wiener Privatbank SE), Stefan Maxian (RCB), Wilhelm Rasinger (IVA) , Günther Artner (Erste Group Bank AG) oder Ernst Vejdovszky (S Immo AG) gesichtet. BEWERTUNG
Location Publikum Inhalt/Redner Börsenfaktor
Das Team der Initiative Start konnte sich über zahlreiche Tombolaeinnahmen freuen. Dem Verkaufs talent von Edith Franc (Wiener Börse AG) sei Dank.
Die Gastgeberin des Abends, Birgit Kuras (Wiener Börse AG), begrüßte Othmar Karas (Europäisches Parlament) in der Eingangshalle der Wiener Börse.
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SEITENBLICKE
PORTRÄT
ZEHN FRAGEN AN KARL FUCHS
Welche Eigenschaften haben Sie dorthin gebracht, wo Sie heute sind? – Wissbegierigkeit, Selbstkritik und die Offenheit für neue Herausforderungen. Welchen Beruf würden Sie ausüben, wenn Sie nicht in der Finanzbranche tätig wären? – Schwierig. Jedenfalls ein Job, wo Kommunikation eine entscheidende Rolle spielt. Von welchen Quellen beziehen Sie Ihre Fachinformationen? – Von vielen bilateralen Gesprächen mit Branchenexperten, aus Fachzeitschriften und Veranstaltungen. Welchen Teil lesen Sie in Ihrer Zeitung zuerst? – Grundsätzlich den Wirtschaftsteil, nach wichtigen Fußballspielen darf’s aber auch mal der Sportteil sein. Wenn ich nicht gerade arbeite, verbringe ich meine Zeit am liebsten mit ... – Freunden und Familie, Sport und Natur, Reisen. Bei welchem Investment haben Sie sich richtig verzockt? – Beim Kauf eines Gebrauchtwagens unter Ausschluss sämtlicher Gewährleistungsansprüche. Welches Vorurteil gegenüber dem Kapitalmarkt ärgert Sie am meisten? – Dass der Kapitalmarkt oftmals
T ESERPOS
L
n@ redaktio er.com n ia s r derboe
als „Spielwiese für Spekulanten“ und „Zocker“ beschrieben wird. Was assoziieren Sie mit Gordon Gekko und dem Film „Wall Street“? – Eine Sternstunde der Filmgeschichte, aber nur Teil 1 hält das, was er verspricht. Dieser Investor ist für mich eine Legende? – Geht’s nach
KARL FUCHS GESCHÄFTSFÜHRER, AKTIENFORUM Nach dem Jusstudium in Wien absolvierte er das Traineeprogramm der Industriellenvereinigung. Danach war er als Assistent im Europäischen Parlament sowie als Büroleiter des Generalsekretariats von Österreichs Energie, dem Branchenverband der E-Wirtschaft, tätig. Seit Mai 2014 ist er Geschäftsführer des Aktienforums.
dem Namen, dann sicherlich Warren Buffet mit seiner Value-Investing-Strategie. Champagner und Austern oder „a Eitrige und a 16erBlech“? – Beide Kombis sind nicht so mein Fall. Für mich eher: Wiener Schnitzel und ein heimisches Bier - auch gern einmal im „16er-Blech“!
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Die gute Nachricht zum Schluss: Das billige Öl als Gratis-Konjunkturspritze bringt 0,2 Prozent mehr Wachstum für Österreichs Wirtschaft und uns Konsumenten Spritpreise unter einem Euro. Weltweit ersparen sich Konsumenten sogar 80 Milliarden Euro pro Jahr.
Die nächste Ausgabe erscheint um den 09. April822015. Bis dahin täglich: www.derboersianer.com
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