Saison
2021/22
Kapsch Group
Tradition trifft auf Innovation. Wenn sich innovative Ideen und Tradition verbinden, lässt sich das Publikum immer wieder erneut begeistern. Kapsch freut sich, das Wiener Konzerthaus als Generalpartner zu unterstützen und Teil dieser einzigartigen Komposition zu sein.
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Grenzenlos Musik 22/10/22
Chris Thile Mandoline, Gesang
Sa, 19.30 Uhr
»Solo«
16/11/22
Musicbanda Franui
Mi, 19.30 Uhr
»Strg F Volksmusik«
02/12/22
Capucelli
Fr, 19.30 Uhr
Werke von Maurice Ravel, Leonard Bernstein, Leo Delibes, Edvard Grieg, Peter I. Tschaikowsky, Astor Piazzolla, Henry Mancini u. a.
21/02/23
vision string quartet
Di, 19.30 Uhr
Felix Mendelssohn Bartholdy Streichquartett a-moll op. 13 sowie Jazz- und Pop-Arrangements des vision string quartet
26/03/23
Jean Rondeau Cembalo
So, 19.30 Uhr
»Gradus ad Parnassum« Werke von Johann Joseph Fux, Joseph Haydn, Muzio Clementi, Ludwig van Beethoven und Wolfgang Amadeus Mozart
22/04/23
Ensemble Resonanz · Kopatchinskaja · Prohaska
Sa, 19.30 Uhr
»Maria Mater Meretrix« Werke von Gustav Holst, Walther von der Vogelweide, Giacinto Scelsi, Joseph Haydn, Iannis Xenakis u. a.
28/05/23
Wiener Philharmoniker · Batiashvili · Jordan
So, 11.00 Uhr
Werke von György Ligeti, Jean Sibelius und Robert Schumann
Veranstaltungen im Abonnement erhältlich. Weitere Informationen unter konzerthaus.at/2223GM
Jean Rondeau © Clement Vayssieres / Parlophone Records Limited
1 Konzert im Großen Saal 6 Konzert im Mozart-Saal
Wolfgang Ordoñez (*1986) Travesía (2012) (10')
Osvaldo Golijov (*1960)
Nazareno für zwei Klaviere und Orchester (2000/2009) (30') Arrangement von Gonzalo Grau nach Osvaldo Golijovs »La Pasión según San Marcos« Berimbau Tambor en Blanco y Negro Guaracha y Mambo Sur Tormenta y Quitiplá Procesión
P A U S E
Igor Strawinski (1882–1971)
Ehrenmitglied der Wiener Konzerthausgesellschaft
Petruschka. Burleske in vier Szenen (Fassung von 1947) (1910–1911/1946) (35') I. Volksfest in der Fastnachtswoche gegen Abend II. Bei Petruschka III. Beim Mohren IV. Volksfest in der Fastnachtswoche gegen Abend
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Wolfgang Ordoñez
Travesía Entstehungszeit 2012 Besetzung 3 Flöten (1 auch Piccolo), 3 Oboen (1 Englischhorn), 3 Klarinetten (1 auch Bassklarinette), 3 Fagotte (1 auch Kontrafagott), 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagwerk, Harfe, Streichorchester
Erstaufführung im Wiener Konzerthaus heute
Der junge Kolumbianer Wolfgang Ordoñez steht am Beginn einer vielversprechenden künstlerischen Karriere. Er ist einer der aufstrebenden Komponisten seines Landes und in stilistisch ganz unterschiedlichen Projekten und Genres aktiv, arbeitet als Arrangeur, Orchestrator und Dozent. In Bogotá studierte er nicht etwa »nur« klassische Komposition, sondern auch Komposition für Film und Videospiele. Die Musik von Ordoñez wurde bereits bei internationalen Festivals wie MidWest Clinic (USA) oder Festival Música das Américas (Brasilien) aufgeführt. Die Auseinandersetzung mit den musikalischen Wurzeln seiner Heimat und deren Implementierung in einen klassischen Kontext gehören für ihn zu den zentralen Bezugspunkten seiner kompositorischen Arbeit. Zahlreiche Preise erhielt Ordoñez für sein Werk »Travesía« (Fanfarria y Pajarillo) aus dem Jahr 2012. Mit diesem Orchesterwerk »durchquert« der Kolumbianer im wahrsten Sinne des Wortes regionale Musiktraditionen seiner Heimat (span. travesía = Durchquerung). Es ist inspiriert von den »Llanos Orientales«, den östlichen, von Viehzucht geprägten Ebenen in der Region Orinoquía zwischen Kolumbien und Venezuela. Die temperamentvolle Rhythmik der dort beheimateten Joropo-Musik bringt Ordoñez mit kräftigen Bläsersätzen und viel Perkussion auf die klassische 6
Wolfgang Ordoñez Eloy Palacios (1847–1919): Joropo-Tanz in Venezuela, 19. Jahrhundert. Joropo, was ursprünglich »Fest« bedeutete, ist ein sehr populärer venezolanischer Musikstil sowie ein Tanz. Er gleicht dem Fandango und wurde 1882 zum venezolanischen Nationaltanz erklärt. Die Llanos, die Ebene, aus der er stammt, gab auch dem populärsten Joropo-Lied »Alma Llanera« den Namen. Dieses gilt heute als inoffizielle Hymne Venezuelas.
Konzertbühne. Eingeleitet durch die prächtige »Fanfarria« (Fanfare) entwickelt sich allmählich ein Joropo, der schließlich in einen »Pajarillo« mündet, eine schnelle Joropo-Form in Moll. Zwischen den rhythmisch-tänzerischen Abschnitten kommt die Musik mit melancholischen Violin- und Harfenintermezzi etwas zur Ruhe.
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Osvaldo Golijov
Nazareno Entstehungszeit 2000/2009 Uraufführung 27. Jänner 2010, Cité de la musique, Paris Künstler:innen der Uraufführung Katia and Marielle Labèque mit dem Orchestre de Paris unter der Leitung von Josep Pons Besetzung Piccoloflöte, Flöte, Oboe, Englischhorn, Klarinette, Bassklarinette, Fagott, Kontrafagott, 3 Hörner, 3 Trompeten, 2 Posaunen, Bassposaune, Tuba, Pauken und Kuhglocken, Schlagwerk (4 Spieler:innen), 2 Klaviere, Streichorchester
Erstaufführung im Wiener Konzerthaus heute
Osvaldo Golijov erinnert sich immer wieder an die Worte seines Kompositionslehrers George Crumb: »Musik ist ein System von Proportionen im Dienst eines spirituellen Impulses.« Diese Aussage überrasche ihn immer wieder, weil sie den Klang nicht einmal erwähne, was außergewöhnlich sei, bekennt der argentinische Komponist, der in einer aus Osteuropa stammenden jüdischen Familie im argentinischen La Plata aufwuchs. Doch Crumb schien mit diesem Satz den richtigen Nerv bei Golijov zu treffen. Denn dessen Diktum kann so ausgelegt werden, dass beim Komponieren von Musik alles erlaubt ist. Es gibt weder stilistische Einschränkungen noch geht es darum, bestimmte Traditionslinien zu verfolgen. Dieser Aufforderung folgte Golijov nur zu gern. Es sei seine »natürliche Neigung, hybride Musik zu schreiben. Ich liebe es, für Leute zu schreiben, die nicht einmal wissen, wie man Noten liest. Sie erinnern sich an große Strukturen und können auswendig spielen«, sagte er 2021 in einem Interview für Oregon Artswatch. 8
Osvaldo Golijov
Diese Unvoreingenommenheit und in gewisser Weise auch gesunde Naivität in Bezug auf jede Art von Musik schien Golijov schon seit seiner frühesten Kindheit zu begleiten. Die Klangfarben, die ihn während dieser zweifellos prägenden Zeit umgaben, waren mit klassischer Kammermusik, jüdischer liturgischer Musik, Klezmer und dem Tango Nuevo von Astor Piazzolla sehr vielfältig. Bis heute lässt er sich von ganz unterschiedlichen Musiktraditionen inspirieren, die für ihn häufig mit bestimmten Ensembles verknüpft sind. Neben der engen Zusammenarbeit mit dem St. Lawrence String Quartet und dem Kronos Quartet komponierte Golijov mehrere Werke für die Sopranistin Dawn Upshaw und schrieb Musik für die rumänischen Roma-Musiker von Taraf de Haïdouks, für die mexikanische Rockband Café Tacuba, den Tabla-Virtuosen Zakir Hussain und den argentinischen Gitarristen Gustavo Santaolalla. Anlässlich des 250. Todestages von Johann Sebastian Bach im Jahr 2000 vergab die Internationale Bachakademie Stuttgart Kompositionsaufträge für vier Passionen. Eine davon stammt von Golijov. Es ist die Markuspassion »La Pasión según San Marcos«, mit der Golijov seit der Stuttgarter Uraufführung weltweit Erfolge feiert. Ein jüdischer Komponist schreibt christliche Passionsmusik 9
Osvaldo Golijov
Rembrandt Harmenszoon van Rijn, Grablege Christi, Zeichnung, ca. 1623–33
– für Golijov ist das kein Tabu, ganz im Gegenteil, wie er auf seiner Webseite schreibt: »Ich möchte dokumentieren. So wie Rembrandt die Juden festgehalten hat, möchte ich die Christen festhalten, einfach so. Meine Urgroßmutter hatte zum Beispiel das Bild ›Jeremia beklagt die Zerstörung Jerusalems‹ von Rembrandt. Es ist das größte jüdische Bild aller Zeiten, und Rembrandt war kein Jude, aber er lebte unter ihnen. Ich kann nicht danach streben, Rembrandt zu sein, aber wenn wenigstens ein Teil der Passion so viel Wahrheit über das Christentum enthält wie Rembrandts Gemälde im Blick auf das Judentum, dann bin ich zufrieden. Das ist genug.« Golijov folgt damit seinem Lehrer Crumb, dem der »spirituelle Impuls« eines Werkes mehr bedeutet als die eigene Religionszugehörigkeit. Die Perspektive des »Außenseiters« machte es möglich, »einen Jesus darzustellen, der so wahrhaftig ist wie der von Bach, aber bisher weitgehend ungehört geblieben ist.« Golijov konzentrierte sich dabei auf »die letzten Tage Jesu auf Erden aus der Sicht der lateinamerikanischen Erfahrung und was dies bedeutet«, wie er sagte. Musikalisch bezog er sich konsequent auf 10
Osvaldo Golijov
charakteristische Regionalstile Lateinamerikas und verknüpfte die biblische Erzählung mit der facettenreichen Klangwelt und den unzähligen Rhythmen des Kontinents, aber auch mit typischen Riten und Bräuchen. Kubanische Salsa und Rumba werden genauso gestreift wie brasilianische Samba, Santería-Gesänge und Capoeira-Musik. Golijovs Passion ist ein Feuerwerk der Rhythmen, entsprechend farbenfroh sind die Perkussionsinstrumente besetzt. Indische Knöchelglocken (»Indian ankle jingles«), Cajón, Timbales, Djembe, verschiedene Rasseln wie Shekere (Westafrika) und Maracas (Mittel- und Südamerika), Congas, Guiro (»Flaschenkürbis« bzw. »Ratschgurke«) und venezolanische »Culo’e Puya«-Trommel sind nur eine kleine Auswahl des Instrumentariums. In dieses farbenfrohe Kaleidoskop der Text- und Musikstile sind aber auch Einflüsse eingegangen, die geografisch und kulturell anders verortet sind, wie zum Beispiel gregorianischer Gesang und Flamenco. Die Verbindung der Leidensgeschichte Jesu mit Musik, die etwa auch zum Straßenkarneval gespielt werden könnte, mag für jemanden, der mit Bachs Passionen aufgewachsen ist, befremdlich wirken. Aber genau das ist der hybride Aspekt in Golijovs Musik, der uns immer wieder vor Augen hält, welchen tiefgreifenden Wandel der vor Jahrhunderten stattgefundene Überfall der Europäer auf den südamerikanischen Kontinent nach sich zog. Die Menschen mussten sich mit den Besatzern arrangieren, nahmen deren Kultur zum Teil an, gaben aber ihre alten Bräuche auch nicht auf. Weiterhin trugen afrikanische Sklaven wesentlich zur kulturellen Befruchtung in Lateinamerika bei. Im Jahr 2009 beauftragten Katia und Marielle Labèque den venezolanischen Komponisten, Arrangeur und Multi-Instrumentalisten Gonzalo Grau, eine Suite aus Golijovs »La Pasión« zu erstellen. Grau arrangierte daraufhin eine Version für zwei Klaviere, Orchester und Perkussion, genannt »Nazareno«, die die LabèqueSchwestern 2010 gemeinsam mit dem Orchestre de Paris uraufführten. In den sechs Suitensätzen extrahierte Grau einige von Golijovs Passionsthemen und passte sie an die reine Instrumentalbesetzung an. Die beiden Klaviere übernehmen dabei sowohl melodietragende Aufgaben, fügen sich aber in ihrer häufig ostinaten Spielweise auch homogen in die perkussiven Strukturen der Musik ein. (Miriam Weiss)
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K O N Z E R T T I P P
21/09/22
Mi, 19.30 Uhr · Großer Saal
Wiener Philharmoniker Martha Argerich Klavier Zubin Mehta Dirigent Robert Schumann
Klavierkonzert a-moll op. 54
Anton Bruckner
Symphonie Nr. 4 Es-Dur »Romantische«
© Markus Aubrecht
Igor Strawinski
Petruschka. Burleske in vier Szenen (Fassung von 1947) Entstehungszeit 1910/11, Revision 1947 Uraufführung der ersten Fassung am 13. Juni 1911 in Paris im Théâtre Châtelet
Künstler:innen der Uraufführung Ballets Russes mit Vaslav
Nijinsky als Petruschka, musikalische Leitung: Pierre Monteux, Choreografie: Michel Fokine, Bühne: Alexandre Benois
Besetzung 3 Flöten (1 auch Piccolo), 2 Oboen, Englischhorn,
3 Klarinetten (1 auch Bassklarinette), 2 Fagotte, Kontrafagott, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagwerk, Harfe, Klavier, Streichorchester
Erstaufführung im Wiener Konzerthaus 22. März 1960 durch das Niederösterreichische Tonkünstlerorchester unter der Leitung von Gustav Koslik
Bisherige Aufführungen im Wiener Konzerthaus 15 Nach dem triumphalen Erfolg der Pariser Uraufführung des »Feuervogels« am 25. Juni 1910, seines ersten Balletts für die berühmte Truppe Sergei Djagilews, zog sich Igor Strawinski in die Abgeschiedenheit der Schweizer Alpen zurück, um sofort ein neues BallettProjekt auszuarbeiten. Noch vor den letzten »Feuervogel«-Proben war er, wie er sich in seiner Autobiografie erinnert, von der »Vision einer großen heidnischen Feier« ergriffen worden; »alte weise Männer sitzen im Kreis und schauen dem Todestanz eines jungen Mädchens zu, das geopfert werden soll, um den Gott des Frühlings günstig zu stimmen«. Doch in seinem Schweizer Domizil verließ ihn sehr bald der Mut angesichts des gewagten archaischgewalttätigen Sujets und der völlig neuartigen Musik, zu der ihn 13 Logos immer rechts unten
Igor Strawinski
Michail Larionow (1881–1964): Djagilew und Strawinski
das heidnische Ritual inspirierte. (»Le Sacre du printemps«, wie das Stück schließlich hieß, wurde erst 1912 vollendet und provozierte im folgenden Jahr in der Tat einen der größten Theaterskandale des 20. Jahrhunderts.) Doch 1910 wandte sich Strawinski vorerst noch einer neuen Kompositionsidee zu, einer Art Konzertstück für Klavier und Orchester. »Bei dieser Arbeit«, schreibt der Komponist, »hatte ich 14
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»›Petruschka‹! der ewig unglückliche Held aller Jahrmärkte in allen Ländern ...«
Igor Strawinski
die hartnäckige Vorstellung einer Gliederpuppe, die plötzlich Leben gewinnt und durch das teuflische Arpeggio ihrer Sprünge die
Igor Strawinski
Geduld des Orchesters so sehr erschöpft, dass es sie mit Fanfaren bedroht. Daraus entwickelt sich ein schrecklicher Wirrwarr, der auf seinem Höhepunkt mit dem schmerzlich-klagenden Zusammenbruch des armen Hampelmanns endet.« Auch der Name der wunderlichen Puppe war bald gefunden: »›Petruschka‹! der ewig unglückliche Held aller Jahrmärkte in allen Ländern«. Als Djagilew das ungewöhnliche Klavierkonzert kennenlernte, begriff er sofort, welche Möglichkeiten der skurrile Stoff in sich barg, und überredete Strawinski ohne Mühe, seine Komposition zu einem vollständigen Ballett auszuarbeiten. Nun wurde der Maler Alexandre Benois (1870–1960) zu Rate gezogen, der dem armen Petruschka zwei weitere Puppen beigesellte und das ganze tragikomische Geschehen in einer turbulenten Karnevalsszenerie ansiedelte. Das Ballett spielt an einem Tag der »Butterwoche« (Fastnachtswoche) auf dem Admiralitätsplatz im St. Petersburg des Jahres 1830. (Diese genaue zeitliche Situierung ist nicht ohne Bedeutung: Die bizarren Vorgänge ereignen sich in der von Repression und Gewaltherrschaft geprägten Regierungszeit von Zar Nikolaus I., dem der schmeichelhafte Beiname »Gendarm Europas« 19
Igor Strawinski 20
beigelegt wurde. Die autokratische Reaktion hatte in Russland 1825 mit der blutigen Niederschlagung des sogenannten Dekabristenaufstands eingesetzt, an dem auch Michail Glinka und Iwan Turgenew, die Strawinski besonders verehrte, beteiligt waren.) Das I. Bild (»Volksfest in der Fastnachtswoche gegen Abend«) zeigt das fröhliche Treiben auf dem Admiralitätsplatz an einem sonnigen Wintermorgen. Die Schaubude eines Magiers, Stände, an denen Zuckerwaren feilgeboten werden, ein Karussell mit Holzpferden, große Schaukeln und Rutschbahnen sorgen für die Unterhaltung einer bunten Menschenmenge. Die Belustigungen locken Bauern wie Angehörige der vornehmen Stände, Säufer wie honette Kaufleute, Frauenspersonen jedes Alters und Standes wie Scharen von Kindern an. Eine Gruppe Betrunkener tanzt vorüber, ein Jahrmarktsausrufer sucht die Aufmerksamkeit der Menge zu erregen. Ein Leierkastenmann begleitet die Darbietungen einer Tänzerin, während eine zweite ihre Kunst zu den Klängen eines mechanischen Spielwerks bewundern lässt. In dem allgemeinen Trubel verschafft sich endlich ein alter Magier Gehör. Der Vorhang seiner kleinen Schaubude hebt sich, und man erblickt drei Puppen: Petruschka, einen Mohren und eine Ballerina. Es sind ganz gewöhnliche Theaterpuppen, doch durch sein magisches Flötenspiel gelingt es ihrem Herrn, sie mit Leben zu erfüllen. Zum Erstaunen des Publikums beginnen die Puppen zu tanzen (»Danse russe«). Dunkelheit tritt ein, der Vorhang fällt. Das II. Bild (»Bei Petruschka«) führt uns in Petruschkas Zelle. Die schwarzen Pappwände sind mit Sternen und dem Halbmond bemalt. Teufelsfiguren auf Goldgrund schmücken die Flügeltüren, die in die »Behausung« der Ballerina führen. Sobald sich der Vorhang hebt, öffnet sich jäh die Tür der Zelle: Ein Fußtritt befördert Petruschka brutal auf die Szene. Die Tür schließt sich sofort wieder. Die Zauberkraft des alten Magiers hat zwar allen Puppen menschliche Empfindungen und Leidenschaften verliehen, doch nicht allen in gleichem Maße: Petruschka ist mehr Mensch geworden als die oberflächliche Ballerina und der brutale Mohr. So leidet er auch mehr als seine Mitspieler:innen. Mit Bitterkeit erduldet er die Grausamkeiten seines Herrn, verdammt seine Versklavung und beweint seine Hässlichkeit und sein lächerliches Aussehen. Als die Ballerina, von der allein sich Petruschka in verzweifelter Liebe
Igor Strawinski Alexandre Benois: Bühnenbildenentwurf zu »Petruschka«, 1911
Trost erhofft, seine Zelle betritt, wird sie bald von dem grotesken Gebaren, das ihm sein Leiden eingibt, und den fürchterlichen Verwünschungen, die er gegen seinen Peiniger ausstößt, in die Flucht getrieben. Trostlos unglücklich bleibt Petruschka in der Dunkelheit zurück. Im III. Bild (»Beim Mohren«) finden wir den gelangweilten Mohren in prächtigen Gewändern auf dem Sofa seiner orientalisch prunkvollen Zelle liegend vor. Anders als bei Petruschka, dem das Menschsein bloß Leiden beschert, hat die Vermenschlichung beim Mohren die Bösartigkeit geweckt. Doch die Ballerina, bei aller Schönheit im Grunde bloß dumm und eitel, ist von seinem üppigen Kostüm beeindruckt. Sie versucht, den Bewunderten zu verführen (»Tanz der Ballerina«). In einem gemeinsamen Tanz (»Valse«, mit 21
Igor Strawinski 22
verzerrten Melodien von Joseph Lanner) findet das seltsame Paar zueinander. Da erscheint der eifersüchtige Petruschka. Während des folgenden Handgemenges zwischen den ungleichen Rivalen flüchtet die Ballerina. Schließlich wirft der rabiate Mohr den unseligen Petruschka aus seiner Zelle. Das IV. Bild führt uns wieder auf das Volksfest des Beginns. Inzwischen ist es Abend geworden. Noch immer herrscht reges Treiben. Nach einem »Ammentanz« lässt ein Bauer einen tanzenden Bären bestaunen. Noch erstaunlicher mag ein eleganter Kaufmann erscheinen, der im Übermut Banknoten in die Menge streut, um danach mit dem Akkordeon Zigeunerinnen aufzuspielen. Nun treten Kutscher und Stallknechte auf, und alsbald drehen sie sich mit den munteren Ammen im Kreis. Allerlei Masken und vermummte Gestalten bevölkern die Bühne. In das frenetische Durcheinander gellt plötzlich ein Schrei aus der Schaubude des alten Magiers. Der wütende Mohr verfolgt Petruschka mit gezücktem Säbel und erschlägt ihn. Während Petruschka, umringt von entsetzten Zuschauer:innen, klagend stirbt, beginnt es zu schneien. Doch der alte Magier kann die verstörte Menge und die zur Hilfe gerufene Polizei leicht beruhigen: Er hebt den »Leichnam« in die Höhe, um zu zeigen, dass es sich doch nur um eine Puppe handle. Das Publikum verläuft sich. Als der allein gebliebene Magier den Leichnam zur Bude schleppt, erscheint der drohende Schatten Petruschkas, der seinem Herrn eine Nase dreht. Der erschrockene Magier lässt die Puppe fallen und flieht. Die Uraufführung des Balletts fand am 13. Juni 1911 durch die Ballets Russes am Théâtre du Châtelet unter der Leitung von Pierre Monteux statt. Die Choreografie stammte – wie schon beim »Feuervogel« – von Michel Fokine, die Bühnenausstattung von Alexandre Benois, dem auch die Partitur gewidmet wurde. Den Petruschka tanzte der junge Vaslav Nijinsky. Bereits für diese Fassung gab es auch eine Konzertversion, eine Art Vorschlag, welche Nummern des Balletts bei Konzertaufführungen ausgelassen werden können. 1947 verfertigte Strawinski im Rahmen seiner vielfachen Revisionsarbeiten eine Neufassung der »Petruschka«-Musik, die zu den einschneidendsten Umgestaltungen zählt, zu denen er sich je entschloss. Die Vereinfachung des Orchesterapparates auf dreifaches Holz entsprach der notwendigen Anpassung an die kleiner
Igor Strawinski
Info gewordenen Orchester der Nachkriegszeit. Dem Original-»Petruschka« wurde Mit dem heutigen damit sehr viel von seinem Glanz genomKonzert geht der men. Darüber hinaus griff Strawinski tieZyklus »Grenzenlos fer in die musikalische Substanz ein, als Musik« zu Ende. dies eine schlichte Orchesterreduzierung Wir hoffen, dass verlangt hätte. Das Glockenspiel wurde Sie im Wiener fast ganz aufgegeben. Die MetronomKonzerthaus viele angaben wurden teilweise grundlegend inspirierende geändert, desgleichen die Figuration, und schöne Veranstaltungen während Taktbezeichnung und Notierung erlebt haben, in der Neufassung einfacher und überund freuen uns sichtlicher wirken. Die gesamte Partitur auf ein baldiges erscheint ausgeglichener, was Strawinski Wiedersehen. selber »dilettantische Stellen ausmerzen« nannte. Am stärksten ist der Klavierpart von den Überarbeitungen betroffen. Er bekam eine viel besser ausgenutzte konzertierende Stellung zugewiesen – es wurde also genau das, was als der größte Nachteil der Originalpartitur galt, ausgeglichen. Vor allem in jenen Bildern, in denen das Klavier im Original eine fast überflüssig untergeordnete Rolle spielte, wie in den entscheidenden Petruschka-Szenen, hat es jetzt einen sinnvollen Platz erhalten. Man erinnere sich daran, dass der Ur-»Petruschka« ein Klavierkonzert werden sollte und die Petruschka-Rolle dabei dem Klavier zugewiesen war. Schließlich schöpfte Strawinski in der revidierten Fassung auch die technischen Möglichkeiten der Streicher besser aus. Sucht man nach einer Formel, um Original und Revision auseinanderzuhalten, so könnte man als Faustregel folgendes sagen: »Petruschka« von 1911 ist ein echtes, ungebrochenes Tanzwerk, »Petruschka« von 1947 überwiegend ein symphonisches Stück, das noch einen eigenen Konzertschluss zugeordnet bekam. (Manfred Angerer/Helmut Kirchmeyer)
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Klavier im Großen Saal 11/11/22
Leif Ove Andsnes
Fr, 19.30 Uhr
Werke von Leoš Janáček, Alexander Kusmitsch Wustin, Ludwig van Beethoven und Antonín Dvořák
12/01/23
Rudolf Buchbinder
Do, 19.30 Uhr
Werke von Ludwig van Beethoven und Frédéric Chopin
03/03/23
Hélène Grimaud
Fr, 19.30 Uhr
Werke von Ludwig van Beethoven, Robert Schumann und Johannes Brahms
13/04/23
Alexandre Kantorow
Do, 19.30 Uhr
Werke von Johannes Brahms und Franz Schubert
03/05/23
Daniil Trifonov · Sergei Babayan
Mi, 19.30 Uhr
Werke von Sergej Rachmaninoff
24/05/23
Grigory Sokolov
Mi, 19.30 Uhr
Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
14/06/23
Arcadi Volodos
Mi, 19.30 Uhr
Werke von Robert Schumann und Alexander Skrjabin
Veranstaltungen im Abonnement erhältlich. Weitere Informationen unter konzerthaus.at/2223KIG
Hélène Grimaud © Mat Hennek
7 Konzerte im Großen Saal
Biografien
Katia & Marielle Labèque Die Schwestern Katia und Marielle Labèque wurden mit ihrer Neueinspielung von Gershwins »Rhapsody in Blue«, für die sie auch eine ihrer ersten Goldenen Schallplatten erhielten, international bekannt. Seitdem treten sie in den angesehensten Konzerthäusern und Festivals weltweit auf und arbeiteten mit Komponisten wie Luciano Berio, Pierre Boulez, Bryce Dessner, György Ligeti und Olivier Messiaen zusammen. Regelmäßig musizieren die Schwestern mit renommierten Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Leipziger Gewandhausorchester, dem Boston Symphony, Chicago Symphony, Los Angeles Philharmonic, London Philharmonic sowie dem Cleveland und Philadelphia Orchestra, der Filarmonica della Scala und den Wiener Philharmonikern. Sie arbeiten mit Dirigent:innen wie Semyon Bychkov, Marin Alsop, Sir Colin Davis, Gustavo Dudamel, Charles Dutoit, Sir John Eliot Gardiner, Mirga Gražinytė-Tyla, Paavo Järvi, Sir Simon Rattle, Esa-Pekka Salonen und Michael Tilson Thomas zusammen. Zu den jüngst veröffentlichten CDs zählt »Amoria«, eine Reise ins Herz der baskischen Kultur. 25
Nicht ohne.
Nicht ohne.
Kultur setzt immer wieder starke Akzente. Aber nicht ohne unsere Unterstützung. Kultur, Kunst, Bildung und soziales Engagement machen unsere Welt um vieles reicher. Die Zuwendung durch Unterstützer ermöglicht die Verwirklichung und Fortführung vieler gesellschaftlicher Anliegen und trägt zur Vielfalt des Lebens bei. Die Erhaltung gesellschaftlicher Werte hat bei uns eine lange Tradition – eine Tradition, die sich auch in der Förderung des Wiener Konzerthauses widerspiegelt. www.wst-versicherungsverein.at
Biografien
Andrés Orozco-Estrada Energie, Eleganz und Esprit zeichnen Andrés Orozco-Estrada als Musiker besonders aus. Vorangegangene Höhepunkte seiner Karriere waren die Ernennung zum Chefdirigenten des hr-Sinfonieorchesters und zum Music Director beim Houston Symphony Orchestra. Darüber hinaus war er 2020 bis 2022 Chefdirigent der Wiener Symphoniker. In Medellín in Kolumbien geboren, begann Andrés Orozco-Estrada seine musikalische Ausbildung mit dem Violinspiel. Als 15-Jähriger erhielt er seinen ersten Dirigierunterricht, 1997 ging er zum Studium nach Wien, wo er an der Universität für Musik und darstellende Kunst in die Dirigierklasse von Uroš Lajovic, einem Schüler des legendären Hans Swarowsky, aufgenommen wurde. Als Gast dirigiert Andrés Orozco-Estrada viele der führenden Orchester Europas und der USA, darunter die Wiener Philharmoniker, die Berliner Philharmoniker, die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Gewandhausorchester, das Concertgebouworkest, das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, das Orchestre National de France, das Philadelphia Orchestra, das Cleveland Orchestra oder das Chicago Symphony Orchestra. 27
Biografien
Martin Buczkó Debüt Martin Buczkó wurde als Kind ungarisch-slowakischer Eltern in Moskau geboren und erhielt seine Tanzausbildung an der Nationalen Ungarischen Ballettakademie. Von 2002 bis 2012 war er Solist im Staatsballett Berlin und ist seither freischaffend tätig. Seit einigen Jahren hat er sich auch zunehmend als Choreograf profiliert und war u. a. 2013 an der Inszenierung der Johannespassion im Berliner Dom beteiligt. An der Wiener Staatsoper zeichnete er für die Choreografie von »A Midsummer Night’s Dream« (2019) sowie von »Don Pasquale« (2015–2022) verantwortlich. Zur Choreografie Martin Buczkó und die Filarmónica Joven de Colombia erklären zu ihrer Choreografie von »Petruschka«: »Wir haben Petruschka so gesehen, wie es ursprünglich gedacht war: als Ballett, als Tanzspektakel oder als Orchesterstück. Diese Version von Strawinskis Werk könnte dem wahren, dem rebellischen und kühnen Geist des Komponisten näher kommen. Deshalb lassen wir das gesamte Orchester, einschließlich des Dirigenten, als Teil des Stücks Bewegungen in das Konzert integrieren. Dazu müssen die Musiker:innen nicht nur ihr Instrument und die anspruchsvolle Partitur beherrschen, sondern sie mit choreografierten Bewegungen aufführen, die das Stück visuell lebendig machen. Darüber hinaus wird die ursprüngliche Handlung mit dem jährlichen kolumbianischen Maskenfest, dem Carnaval de Barranquilla, verbunden, um der Geschichte eine authentische Würze zu verleihen. Auf diese Weise werden wir berühmte Charaktere des Karnevals integrieren, die Hauptdarsteller werden Doppelrollen spielen. Die Figur des Petruschka ist in ganz Europa unter verschiedenen Namen bekannt: in Großbritannien als Punch, in Frankreich als Polichinelle, in Italien als Pulcinella, in Österreich und Deutschland als Kasperl(e) und in Kolumbien als Marimonda. Wie auch immer er heißen mag: Er ist ein Rebell und ein romantischer Träumer. Sein Geist ist in vielen Kulturen präsent, wo er die Interessen der Unterdrückten und Ausgegrenzten vertritt und zum Ausdruck bringt.«
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Biografien
Filarmónica Joven de Colombia Debüt Die Filarmónica Joven de Columbia, geleitet von der Bolívar Davivienda Stiftung des Unternehmens, hat die musikalische Förderung kolumbianischer Kinder und Jugendlicher zum Ziel. Dabei steht die ganzheitliche Entwicklung der einzelnen Talente im Vordergrund, die auf einer Ausbildung in Musik, Musikerziehung, Kulturvermittlung und -management basiert. Das Orchester besteht aus 600 jungen Menschen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren aus unterschiedlichen Regionen des Landes, die unter der Leitung von Chefdirigenten wie Andrés Orozco-Estrada, Rafael Payare, Andrew Gourlay und Laurence Rennes nicht nur in verschiedenen Städten Kolumbiens, sondern bereits auch in den USA, in Brasilien, Costa Rica, Guatemala, Honduras, El Salvador, Panama, Deutschland, der Schweiz und Österreich zu hören waren. #LaJoven, wie das Orchester von seinen Anhänger:innen genannt wird, steht für die Bemühungen Kolumbiens um symphonische Musik und hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Symbol nationaler Musikkultur entwickelt. Dabei ist der Klangkörper mit renommierten Solist:innen wie Sara Chang, Joshua Bell, Johannes Moser und Xavier de Maistre in bedeutenden Veranstaltungsstätten aufgetreten. Im letzten Jahrzehnt kam es durch die Zusammenarbeit mit professionellen Musiker:innen zu Kooperationen mit über 40 verschiedenen internationalen Orchestern wie dem Mahler Chamber Orchestra, dem Tonhalle Orchester Zürich, den Wiener Philharmonikern, dem Houston Symphony Orchestre, Les Siècles und dem Orchestre des Champs-Elysées. So konnten Hunderte junger kolumbianischer Musiker:innen ins Ausland reisen, um sich dort weiterzuentwickeln. Die Filarmónica Joven de Colombia setzt sich auch für die Stärkung verschiedener Initiativen der klassischen Musikerziehung in Kolumbien ein und engagiert sich durch ein breites Netzwerk von nationalen und internationalen Partnern für die musikalische und soziale Entwicklung des Landes. In den letzten zwei Jahren hat #LaJoven durch über 180 Freiwillige mehr als 2.000 Kindern, Jugendlichen und Musiklehrer:innen landesweit Unterricht ermöglicht.
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Herzlichen Dank an unsere Förderer, Sponsoren und Partner. Generalpartner seit 1992
Premium Sponsoren Wiener Städtische Versicherungsverein Wiener Städtische Versicherung AG Sponsoren EHL Erste Bank GW Cosmetics Kapp Hebein Partner GmbH OMV PORR AG Raiffeisenbank Wien Siemens AG Österreich voestalpine High Performance Metals GmbH Mitglieder des Wiener Konzerthaus Circles Saison 2021/22 Rainer Deisenhammer · Helmut Meier · Patricia & Marcus Meier · Regina & Peter Oswald Stifter ab der Saison 2014/15 Czerwenka Privatstiftung · Burkhard & Gabriela Gantenbein · Martin Gerhardus George Wm. Hamilton · Silvia & Dan Hirsch · Günther & Irmi Kloimüller Christoph & Bernadette Kraus · Patricia & Marcus Meier · Georg Schmetterer Leopold Schmidt · Gerhard Schneeweiss · Hans Schönherr · Josip Šušnjara Christa-Maria Schuster · Stefan & Elisabeth Weber Unser Dank gilt auch allen weiteren Stifterinnen und Stiftern. Firmenmäzene EMAKINA · Kartenbüro Jirsa · Mitterbauer Privatstiftung PM Factory Consulting GmbH · Vienna Classic Online Ticket Office Wiener Porzellanmanufaktur Augarten
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Impressum Herausgeber: Wiener Konzerthausgesellschaft · Matthias Naske, Intendant Redaktion: Alexandra Ziane (IMFG) Fotos: Stephanie Berger (Golijov), Stefania Paparelli (Labèque), Peter Rigaud (Orozco-Estrada) Druck: Walla & Co Druckerei GmbH, Neutorgasse 9, 1010 Wien Preis des Programmes € 3,60 call +43 1 242 002 · write ticket@konzerthaus.at
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