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Klang und Melodie pur

Die rastlose Maxime unserer Zeit »Schneller! Höher! Weiter!« weckt die Sehnsucht nach einem Gegenentwurf: Die Konzerte der Reihe »Atmosphères« liefern den passenden Soundtrack.

VON BARBARA ALHUTER

Martin Eberle & Martin Ptak

Martin Eberle und Martin Ptak lernten sich 2012 bei »Die Strottern & Blech« kennen. 2018 erhielten sie für »Twilight Train«, einer Vertonung eines Bruegel-Gemäldes beim »Ganymed«-Projekt im Kunsthistorischen Museum Wien, große Resonanz. Ihre Musik besitzt dank harmonischer Grundfarben und einfacher Grooves eine repetitiv-fließende Schlichtheit. Im Wiener Konzerthaus präsentiert das Duo sein neues Album »Momentum«. Abgerundet werden die eindrucksvollen Klangsphären durch das Lichtdesign von Daniel Biegger.

Martin Ptak

©Helmut Wimmer

Martin Eberle

© Helmut Wimmer

Joep Beving

Im selben Monat gibt Joep Beving sein Konzerthaus-Debüt: Der niederländische Pianist und Komponist schreibt »Musik für komplexe Emotionen«. Er begann seine Karriere Anfang der 2000er-Jahre, tauschte elektronische Musik, New Jazz, Funk und HipHop allerdings rasch gegen reine Klaviermusik. Sein Debütalbum »Solipsism« produzierte und veröffentlichte er 2015 selbst und landete damit einen Riesenerfolg. Mit »Prehension« (2017) und »Henosis« (2019) vervollständigte er seine Trilogie. Sobald sich Beving ans Klavier setzt, strahlt er eine Ruhe aus, die verzaubert. Seiner Ansicht nach ist die Musik bereits »da draußen«, man müsse nur die passenden Umstände schaffen, damit sie beim Publikum ankommt.

Joep Beving

© Rahi Rezvani

Ólafur Arnalds

Ólafur Arnalds ist ein »Superstar der zeitgenössischen Instrumentalmusik«. Die post-minimalistischen Werke des BAFTA-Gewinners und Emmy-nominierten isländischen Komponisten und Multiinstrumentalisten zeichnet eine eindringliche Schönheit aus. War sein letztes Album »re:member« ein technologisch-experimenteller Triumph, ist »some kind of peace« (2020) kontemplativ und persönlich. Die Stücke pendeln zwischen Neo-Klassik, Pop, Rock und Elektronik. Zentrale Themen sind Verletzbarkeit und Akzeptanz: Nur durch Akzeptanz sich selbst und dem Leben gegenüber könne man Frieden finden.

Ólafur Arnalds

© Anna Maggy

Mo, 09/05/22, 19.30 Uhr · Berio-Saal

Martin Eberle & Martin Ptak »Momentum«

Martin Eberle: Trompete, Flügelhorn, Harmonium, Fender Rhodes, Electronics; Martin Ptak: Klavier, Synthesizer, Combo-Orgel, Posaune; Daniel Biegger: Lichtdesign

Karten: konzerthaus.at/konzert/eventid/59294

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Fr, 20/05/22, 21.00 Uhr · Mozart-Saal

Joep Beving: Klavier

Karten: konzerthaus.at/konzert/eventid/58937

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Mo, 27/06/22, 19.30 Uhr · Großer Saal

Ólafur Arnalds »some kind of peace Live 2022«

Ólafur Arnalds: Klavier, Electronics; & Band

Karten: konzerthaus.at/konzert/eventid/59636

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