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DIE HANDLUNG
Prolog
Tonio, ein Komödiant, in der Commedia der Taddeo-Darsteller, erläutert anstelle des Dichters als Prologus dem Publikum in programmatischen Umrissen das Stück: Der Autor wolle, auch wenn er sich Masken bediene, diesmal nichts anderes als ein Maler sein, dessen Thema das wahre Leben ist. Doch man solle nicht beim Tanz der Masken verweilen, sondern sich in die Seelen der Menschen versenken.
Erster Akt
Die Handlung spielt am Tage Mariä Himmelfahrt (15. August).
Canios Komödiantentruppe zieht ein, herzlich begrüßt von der Bevölkerung. Außer Nedda, der Frau des Prinzipals (in der Commedia Colombina) zählen noch Beppe (in der Commedia Arlecchino) und Tonio zur Theatergruppe. Canio (in der Commedia Pagliaccio) kündigt für heute Abend seine Vorstellung an. Als Tonio Nedda vom Wagen helfen will, drängt ihn Canio eifersüchtig weg. Die Komödianten werden zum Umtrunk eingeladen. Jemand meint scherzhaft, Tonio bleibe nur deshalb gerne zurück, um mit Nedda ein Stelldichein zu haben. Canio reagiert heftig: Er spielt zwar in den Komödien tölpelhaft den betrogenen Ehemann, im wirklichen Leben aber würde er Untreue nicht hinnehmen.
Glocken rufen zum abendlichen Kirchgang.
Nedda ist durch die kaum verhüllte Drohung Canios beunruhigt. Sie fühlt sich durch dessen Eifersucht eingeengt, möchte ihrem unsichtbaren Käfig entfliehen und so frei wie ein Vogel sein ...
Tonio hat sie belauscht. Er will Nedda seine Liebe aufzwingen, wird aber höhnisch abgewiesen. Voller Zorn, Rache androhend, macht er sich davon.
Silvio, ein junger Bauer, in den sich Nedda verliebt hat, taucht auf. Er beschwört sie, Canio zu verlassen und mit ihm noch heute Nacht zu fliehen. Nach anfänglichem Zaudern willigt sie ein, ohne zu ahnen, dass Tonio beide belauscht hat und eiligst Canio aus der nahegelegenen Osteria herbeiruft. Als Nedda ihren Liebhaber gerade verabschiedet, stürzt der vor Eifersucht rasende Canio hervor. Es gelingt Silvio, unerkannt zu entkommen. Nun wendet sich Canios Wut gegen Nedda. Er bedroht sie mit seinem Messer und verlangt, dass Nedda den Namen ihres Freundes verrate. Sie aber schweigt. Beppe kann Canio das Messer entreißen und somit das Ärgste verhüten. Auch wird gleich das Publikum erscheinen, um die Vorstellung zu sehen. Nur mühsam beruhigt sich Canio und macht sich für die Aufführung zurecht.
Intermezzo
Zweiter Akt
Kurz vor Beginn der Commedia: Tonio schlägt die große Trommel, erwartungsvoll stellen sich die Zuschauer ein, darunter auch Silvio. Nedda, die das Geld einsammelt, warnt ihren Geliebten vor Canios Eifersucht.
Das Spiel von Colombina, Arlecchino, Taddeo und Pagliaccio beginnt. Als Nedda in ihrer Colombina-Rolle dem Ständchensänger Arlecchino zum Abschied dieselben Worte zuruft, die sie Silvio nachgerufen hat, verwischen sich für Canio Spiel und Wirklichkeit. Außer sich vor Eifersucht, fordert er auf offener Bühne, den Namen von Neddas Liebhaber zu erfahren. Colombina/ Nedda versucht, wieder das Theaterstück aufzunehmen, aber Canio gebärdet sich immer bedrohlicher. Auch das Publikum beginnt zu ahnen, dass es hier um mehr als um Theater geht. Als Nedda hartnäckig schweigt, sticht Pagliaccio/Canio auf sie ein und tötet sie. Ihr Hilferuf, an Silvio gerichtet, hat zur Folge, dass sich Canio dem Herbeieilenden zuwendet und auch ihn tödlich trifft. — »La commedia è finita« – Das Spiel ist aus.