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Keine Nachhaltigkeit ohne Digitalisierung  Marc Reinhardt

Keine Nachhaltigkeit

ohne Digitalisierung ist der Schlüssel um ökologische und soziale Probleme zu lösen, wie auch Wirtschaft und Verwaltung zu stärken.

Digitalisierung

Die Digitalisierung verändert bereits heute Staat, Wirtschaft und Gesellschaft tiefgreifend. Sie nimmt Einfluss darauf wie wir wohnen, lernen, arbeiten und miteinander kommunizieren, wie wir produzieren und konsumieren und wie wir uns als Gesellschaft organisieren. Sie verändert den Staat und die Kommunikation zwischen Staat und Wirtschaft sowie Gesellschaft. Und sie ist unausweichlich und notwendig zugleich, denn die nachhaltige Transformation braucht digitale Lösungen für die Sicherung unserer Zukunftsfähigkeit. Digitalisierung kann ein Schlüssel sein, um viele der drängenden ökologischen und sozialen Probleme zu lösen – und gleichzeitig Wirtschaft und Verwaltung zu stärken. Digitale Lösungen helfen bei der optimalen Ressourcen-Allokation, unterstützen das erneuerbare Energiesystem dabei, Wind und Sonne maximal auszuschöpfen und Mobilitätsbewegungen optimal auszusteuern. Sie können auch Bau-, Genehmigungs- und Planfeststellungsverfahren beschleunigen und gleichzeitig die Einbindung und Partizipation unterschiedlicher Stakeholder verbessern. Eine Voraussetzung dafür ist aber auch, dass die Digitalisierung selbst „sauber“ bleibt, das heißt durch ihren eigenen Energiebedarf nicht beispielsweise mehr CO2 verursacht als sie einspart. Entscheidend ist es deshalb sicherzustellen, dass die mit der Digitalisierung erreichbaren Fortschritte in der Nachhaltigkeit nicht durch den originären CO2-Fußabdruck der Digitalisierung – im Falle einer „Dirty IT“ – entwertet werden, sondern die Ambition zur Klimaneutralität fördern.

Der Arbeitsmuskel der Digitalisierung sind Daten, da in kompletten digitalen Prozessen und Anwendungen die Datenverfügbarkeit steigt, die Fähigkeiten zur „strategischen Weitsicht“ von Politikmaßnahmen sich deutlich verbessert haben und selbst die Anwendung von Tools wie digitalen Zwillingen in politischen Prozessen möglich werden. Die Bundesregierung hat dafür eine Datenstrategie verabschiedet. Es kommt – gerade im Transformationsjahrzehnt der Nachhaltigkeit – nicht mehr wie bisher auf die Einhaltung formal richtiger Prozesse an, sondern zunehmend darauf, ob und wie getroffene Maßnahmen wirken.

Die nächste Bundesregierung hat die Aufgabe, zentrale Weichen für die nachhaltige, digitale Transformation von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft zu stellen. Die Digitalisierung muss dabei weiterentwickelt und der klare Nutzen herausgestellt werden für eine nachhaltige Politikgestaltung bis zum Ende dieses schon voranschreitenden Jahrzehnts. Der Nutzen einer datenbasierten digitalisierten Verwaltung wird dabei noch immer von vielen Akteuren unterschätzt.

Die „saubere“ Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung ist eine Brücke zu mehr Nachhaltigkeit und kein Selbstzweck. Sie ist Notwendigkeit, für die Wettbewerbsfähigkeit von Staat und Wirtschaft, aber auch für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele, die sich die Weltgemeinschaft mit der 2030-Agenda und den 17 Nachhaltigkeitszielen gesetzt hat. l

Marc Reinhardt

Vorsitzender Bundesarbeitsgruppe Moderne Verwaltung Wirtschaftsrat der CDU e.V.

„Der Nutzen einer digitalisierten Verwaltung wird immer noch unterschätzt.“

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