Die Wirtschaft, Nr. 7, 27. März 2020

Page 6

Nr. 07 • März 2020 • Die Wirtschaft | 6

Hilfspakete

Österreich

38 Milliarden Euro für die Wirtschaft

Hilfsmaßnahmen. Soforthilfepaket, Garantien und Haftungen zur Kreditsicherung, Notfallhilfe und Härtefallfonds - die Bundesregierung hat ein großes Hilfspaket auf den Weg gebracht.

D

Härtefallfonds Durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise sind insbesondere kleine Unternehmen in ihrer Existenz gefährdet. Die Republik Österreich reagiert rasch und richtet für Ein-Personen-Unternehmen (EPU), Kleinstunternehmen, Neue Selbstständige, Freie Dienstnehmer und Non-Profit-Organisationen einen Härtefallfonds ein, der mit einer Milliarde Euro dotiert wird. Durch den Härtefallfonds sollen erste anstehende Finanzierungen überbrückt werden, er kann aber nicht als Entschädigungsfonds für Geschäftsentgänge gesehen werden. Ab sofort können EPU die Stundung von Sozialversicherungsbeiträgen nutzen. Es wird außerdem eine Herabsetzung der vorläufigen Beitragsgrundlage und ein gänzlicher Entfall derVerzugszinsen möglich sein.Auch Familienbetriebe, Selbstständige und EPU, die von der Unterstützungsleistung des Staats nicht profitieren, haben die Möglichkeit, Mittel aus dem Härtefallfonds zu beziehen. Jüngsten Meldungen (Stand Mittwoch, 25.3, 18 Uhr) aus den Ministerien zufolge soll gegen Ende dieser Woche mit der Beantragung von Geld aus dem Härtefallfonds begonnen werden können. Eine möglichst rasche erste Auszahlungsrunde soll es auch aus dem Nothilfefonds geben. Die Details für Kreditgarantien sollen ebenso noch dieseWoche festgelegt werden. DieWirtschafts-

foto: i-stock

ie Bundesregierung hatvergangeneWoche ein Hilfspaket für die Wirtschaft von bis zu 38 Milliarden Euro angekündigt. Zusätzlich zum Soforthilfepaket von vier Milliarden Euro, das auf den Weg gebracht wurde, um Kurzarbeit sicherzustellen und vor allem kleinere und mittlere Betriebe zu unterstützen, soll es weitere neun Milliarden Euro an Garantien und Haftungen zur Kreditsicherung geben. 15 Milliarden Euro sollen in die Notfallhilfe investiert werden, um Betriebe in Branchen zu unterstützen, die besonders hart von der Corona-Krise betroffen sind. Zusätzlich soll es zehn Milliarden Euro für Steuer- und Abgabenstundungen geben, um Umsatzeinbußen abzufedern. Härtefallfonds: Erstes Sicherheitsnetz für EPU und kleine Betriebe.

kammer setzt sich dafür ein, dass diese Mittel möglichst rasch und unbürokratisch für die Betriebe zugänglich gemacht werden. Der Härtefallfonds wird einen Zuschuss bringen, der später nicht zurückgezahlt werden muss. Bitte haben SieVerständnis dafür, dassAngaben zur Förderhöhe und den Antragsbedingungen erst zur Verfügung stehen, wenn die Förderbedingungen der Bundesregierung vorliegen. DieWKÖwickelt diese Förderung als Dienstleister imAuftrag des Bundes ohne Kostenverrechnung ab und wird alles unternehmen, dass die Förderwerber rasch und unbürokratisch zu Unterstützungsleistungen kommen. Von derWKÖ wird eine zentrale IT-Lösung erarbeitet, über die betroffene Betriebe ihreAnträge einbringen können. Danach soll es möglichst einfach und rasch zur Auszahlung der Förderbeträge kommen. Gleichzeitig sorgen die Wirtschaftskammern in den Bundesländern dafür, dass es Ansprechpartner vor Ort gibt. Melden Sie sich zum Newsletter an und wir kontaktieren Sie, sobald alle Details zur Beantragung von Geldern aus dem Härtefallfonds stehen: wko.at/haertefall-fonds

Nach derzeitigem Stand werden folgende Gruppen in der ersten Phase Ansprüche stellen können: • ein-Personen-Unternehmer • Kleinstunternehmer, die weniger als 10 • Vollzeit-Äquivalente beschäftigen • Neue selbständige wie z.B. Vortragende und Künstler, Journalisten, Psychotherapeuten • Freie Dienstnehmer wie eDV-spezialisten und Nachhilfelehrer • Freie Berufe (z.B. im Gesundheitsbereich)


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
Die Wirtschaft, Nr. 7, 27. März 2020 by Wirtschaftskammer Vorarlberg - Issuu