Lukas und Dalmo, der kleine blaue Elefant von Stefanie Wackar
Lieber Lukas, wir wĂźnschen dir zu deinem 5. Geburtstag viel Freude und ein groĂ&#x;artiges Abenteuer mit Dalmo! Deine Patentante Annika mit Klaus, Leonie und Fabian November 2012
Lukas und Dalmo, der kleine blaue Elefant von Stefanie Wackar
Das hier ist Dalmo, der kleine blaue Elefant aus dem Blauland. Das Blauland liegt im Wolkenland und Dalmo lebt dort mit seiner ganzen Familie, die wie er ebenfalls blau ist. Blau sind auch die Fl체sse und die Berge, die Pflanzen und die B채ume. Einfach alles ist blau im Blauland. Da Dalmo noch sehr jung ist, spielt er am liebsten den ganzen Tag mit seinen Geschwistern oder er erkundet neugierig die Gegend. Kein Versteck ist vor ihm sicher und jede Spur, die er findet, muss verfolgt werden.
Mit seiner Mutter streift er jeden Tag durch die blaue Landschaft um nach Wasser und Essen zu suchen, damit die Herde nicht hungern muss. Diese Ausfl端ge liebt er 端ber alles, denn so kann er immer wieder Neues entdecken und seinen Geschwistern davon berichten.
An diesem Tag ist die ganze Herde auf den Beinen, denn die lange Wanderung zum großen Fest des Sommers mit allen Tieren steht bevor. Alle freuen sich schon sehr darauf, denn dort wird immer viel gelacht, gefeiert und getanzt. Auch Dalmo ist aufgeregt, denn für ihn ist es das erste Mal, dass er das Fest miterleben darf. Er hat schon viel davon gehört und freut sich, dass es endlich losgeht. „Bleib immer schön in meiner Nähe, Dalmo, wir haben einen weiten Weg vor uns“, sagt seine Mutter zu ihm.
So laufen sie den ganzen Tag durch die blaue Landschaft und Dalmo ist überglücklich. Übermütig folgt er einem kleinen blauen Schmetterling, der ihm begegnet, bis ihn seine Mutter wieder in ihre Nähe ruft: „Lauf nicht zu weit weg, sonst gehst du noch verloren.“ „Ich passe auf, ich bin doch schon groß!“, ruft Dalmo zurück und rennt ausgelassen weiter. Soviel Spaß hatte er schon lange nicht mehr, denn auch er spürt die Freude und die Aufregung der Herde, je näher sie dem Fest kommen.
Als sie an einem FluĂ&#x; vorbeilaufen, bleibt Dalmo stehen. Fasziniert beobachtet er, wie die Fische auf ihn zu schwimmen, und er versucht sie mit seinem kleinen RĂźssel zu fangen. So vertieft ist er in sein Spiel, dass er alles andere um sich herum vergisst und nicht mehr daran denkt in der Nähe seiner Mutter und der Herde zu bleiben.
Als es ihm wieder einf채llt, dreht er sich schnell um und erschrickt. Niemand ist mehr zu sehen!
Dalmo ist ganz alleine.
„Mama, wo bist du?“, ruft Dalmo voller Angst und fängt an zu rennen.
Er versucht den Spuren zu folgen, aber er ist so aufgeregt, dass er nicht aufpasst und sich verläuft. Plötzlich ist alles so fremd um ihn herum, denn das Blauland ist verschwunden und Dalmo kennt sich nun gar nicht mehr aus.
Ganz verzweifelt läuft Dalmo auf der bunten Blumenwiese hin und her und legt sich schließlich unter den einzigen Baum weit und breit und weint viele Tränen. Er fühlt sich so einsam und verlassen. Wenn ihm doch nur jemand helfen würde seine Familie wieder zu finden!
Da fühlt er plötzlich, wie ihn eine weiche Hand streichelt. Als Dalmo aufblickt, sieht er einen kleinen Jungen vor sich stehen. Es ist Lukas, der ihn tröstet. „Wer bist denn du und warum weinst du?“ will Lukas wissen.
Eigentlich liegt Lukas gerade in seinem Bett und träumt. Er ist in seinem Traum bis ins Wolkenland gekommen und hatte Dalmo beobachtet. Zuerst war er ein bisschen erschrocken, weil er noch nie einen blauen Elefanten gesehen hatte. Aber als er Dalmos Tränen bemerkte, verlor er seine Angst und ging auf ihn zu. Lukas streichelt die warme und weiche Haut und der kleine Elefant trocknet seine Tränen und fängt an zu erzählen. „Ich bin Dalmo und ich habe mich verlaufen. Ich wollte mit meiner Familie zum großen Fest des Sommers, aber ich habe nicht aufgepasst und sie verloren. Jetzt weiß ich nicht mehr weiter und bin ganz allein.“ Dalmo schaut Lukas aus großen und traurigen Augen an. „Oh, das ist natürlich schlimm“, sagt Lukas, dem Dalmo sehr leid tut. „Wie kann ich dir nur helfen?“ überlegt er. Dann kommt ihm eine Idee und seine Augen fangen an zu leuchten: „Hab keine Angst, Dalmo, wir finden deine Familie, ich helfe dir, sie zu suchen.“ Da fällt Dalmo ein Stein vom Herz und gemeinsam laufen sie los.
Es dauert gar nicht lange und die beiden sind im Rotland angekommen. Lukas staunt. „So etwas habe ich ja noch nie gesehen!“, sagt er, als er die roten Tiere sieht. Alles ist rot, soweit seine Augen reichen. Auch Dalmo blickt sich neugierig um: „Ob hier wohl meine Familie ist?“, überlegt er hoffnungsvoll. „Lass uns am besten mal fragen,“ schlägt Lukas vor und sie laufen los. Sie fragen alle Tiere, aber keines hat die Familie von Dalmo gesehen.
Als sie eine Weile gelaufen sind, kommt ein Känguru auf sie zugehüpft. „Was macht ihr zwei denn hier?“, möchte das Känguru wissen. „Wir suchen eine blaue Elefantenfamilie, hast du sie gesehen?“, erklärt Lukas und schaut es hoffnungsvoll an.
„Nein, leider habe ich sie nicht gesehen. Aber ich kann euch ein Stück mitnehmen, dann kommt ihr schneller voran“, antwortet das Känguru. „Das ist viel besser!“, freuen sich Lukas und Dalmo, als sie in den warmen und kuscheligen Beutel geklettert sind und das Känguru mit großen Sprüngen durch die Landschaft hüpft. Was für einen Spaß die beiden haben!
Das Känguru bringt sie bis in das Gelbland. Bald sehen sie eine Giraffe. „Hallo, Giraffe, komm mal her!“, ruft Lukas. Die Giraffe kommt mit ihren langen Beinen langsam auf sie zugelaufen.
„Nanu? Was macht ihr denn hier alleine unterwegs?“, will sie wissen. „Wir sind auf der Suche nach Dalmos Familie, er hat sie nämlich verloren. Hast du sie gesehen?“, möchte Lukas wissen und Dalmo schaut die Giraffe aus großen Augen an. Hoffentlich weiß sie etwas!
Und tatsächlich, die Giraffe nickt: „Ja, ich habe sie gesehen, vor einer Weile schon. Sie schienen sehr aufgeregt. Jetzt ist mir der Grund auch klar. Klettert auf meinen Rücken, ich bringe euch ein Stück weiter.“ Lukas und Dalmo klettern schnell hoch auf den breiten Rücken der Giraffe. Endlich haben sie eine Spur gefunden!
Mit den langen Beinen der Giraffe kommen sie schnell voran und die gelbe Landschaft fliegt an ihnen vorbei. „Hier fängt das Grünland an. Ihr müsst einfach immer geradeaus laufen, dann werdet ihr sie finden. Viel Glück!“ wünscht die Giraffe zum Abschied und lässt Lukas und Dalmo an ihrem langen Hals zu Boden rutschen. Die beiden bedanken sich und laufen in das Grünland hinein.
Im Grünland kommen sie in einen Dschungel, in dem die Luft voll ist von zirpenden Geräuschen. „Ob wir sie hier wohl finden?“ fragt Dalmo zweifelnd. Lukas erspäht ein paar Affenschwänze in den Bäumen und ruft: „He, ihr da oben. Kommt mal her, wir müssen euch was fragen!“ Da fängt es laut an zu rascheln und viele kleine grüne Affengesichter tauchen auf, die die beiden neugierig anstarren. „Habt ihr eine blaue Elefantenherde gesehen? Sie muss hier ganz in der Nähe sein“, fragt Lukas. Da werden die Affen ganz aufgeregt und rufen wild durcheinander: „Kommt hoch, kommt hoch, wir haben sie gesehen, wir haben sie gesehen!“
Lukas und Dalmo klettern bis ganz nach oben in die Wipfel der Bäume und tatsächlich! Auf der anderen Seite des Flusses sehen sie eine blaue Elefantenfamilie laufen. „Schau, Lukas, da sind sie, wir müssen sie einholen!“, ruft Dalmo aufgeregt und freut sich so sehr, dass er beinahe vom Baum fällt. „Wartet!“, rufen da die Affen. „Wir haben eine bessere Idee. Unser Freund, der Adler, soll euch zu ihnen fliegen, dann seid ihr viel schneller dort!“
Was für ein schönes Gefühl ist das, als der Adler mit Lukas und Dalmo in die Lüfte steigt. „Hui, fliegen ist toll!“, schwärmen die beiden. Vorsichtig setzt der Adler zur Landung an. Lukas und Dalmo rennen auf die Elefanten zu. „Mama, Mama“, ruft Dalmo und seine Mutter läuft ihm entgegen. „Dalmo, du bist wieder da!“, ruft sie überglücklich und umarmt ihren Sohn. Sie hatte sich solche Sorgen gemacht und ihn überall gesucht.
„Und wer bist du?“, fragt sie, als sie Lukas entdeckt, der etwas schüchtern hinter Dalmo steht. „Das ist Lukas, mein Freund. Er hat mich zurückgebracht“, erklärt Dalmo stolz. Da freuen sich alle Elefanten, dass sie ihren Kleinsten endlich wieder haben, und feiern Lukas als ihren tapferen Helden, der Dalmo so großartig geholfen hat.
Zum Glück ist es von da nicht mehr weit bis ins Kunterbunterland. Alle Tiere dort hatten mittlerweile schon erfahren, dass Dalmo verloren gegangen war, und sie waren neugierig auf den mutigen Jungen, der ihn zurückgebracht hatte. So erzählt Lukas immer wieder von dem Abenteuer, das er gemeinsam mit Dalmo erlebt hat. Alle sind überglücklich, dass es gut ausgegangen ist, und es wird ein großes Fest gefeiert, an dem viel gelacht und getanzt wird und von dem alle noch lange erzählen werden!
Am Ende bringen Dalmo und seine Mutter Lukas wieder zur Wiese zurück, auf der sie sich getroffen hatten. „Vielen Dank, Lukas, ohne dich hätte ich das nicht geschafft! Ich hole dich nächstes Jahr wieder ab, wenn das große Fest des Sommers wieder stattfindet. Auf Wiedersehen!“, ruft Dalmo ihm zum Abschied zu. „Auf Wiedersehen, Dalmo, bis zum nächsten Mal!“ Lukas winkt Dalmo und seiner Mutter hinterher, bis er die beiden nicht mehr sehen kann. Lukas legt sich nun selbst unter den Baum und schläft ein. Als Lukas wieder erwacht, liegt er in seinem Bett und hat ein glückliches Lächeln im Gesicht. Das war ein wunderschöner Traum!
Persönliche Geschichten für besondere Menschen © WolkenWerke 2012 Text und Illustration: Stefanie Wackar www.wolkenwerke.de
Dalmo ist ein kleiner blauer Elefant aus dem Blauland. Zum ersten Mal macht er mit seiner Familie eine Wanderung ins Kunterbunterland, wo das Fest des Sommers mit allen Tieren stattfindet. Aber leider passt Dalmo nicht auf und er verl채uft sich. Gl체cklicherweise wird er von Lukas gefunden, der sich mit ihm zusammen auf den Weg macht, seine Familie wiederzufinden. Gemeinsam erleben Lukas und Dalmo ein spannendes Abenteuer auf der Reise durch bunte L채nder und begegnen dabei vielen Tieren.